Das Buch von der Geburt Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak. Isaak aber zeugte Jakob. Jakob aber zeugte Judas und seine Brüder. Judas aber zeugte Phares und Zara von der Thamar. Phares aber zeugte Esrom. Esrom aber zeugte Aram. Aram aber zeugte Aminadab. Aminadab aber zeugte Naasson, Naasson aber zeugte Salmon. Salmon aber zeugte Boas von der Rachab. Boas aber zeugte Obed von der Ruth, Obed aber zeugte den Jesse. Jesse aber zeugte den König David. Aber der König David zeugte Salomoh von dem Weibe des Uriah. Salomoh aber zeugte Roboam. Roboam aber zeugte Abia. Abia aber zeugte Asa. Asa aber zeugte Josaphat. Josaphat aber zeugte Joram. Joram aber zeugte Osiah. Osiah aber zeugte Joatham. Joatham aber zeugte Achas. Achas aber zeugte Ezechias. Ezechias aber zeugte Manasseh. Manasseh aber zeugte Amon. Amon aber zeugte Josias. Josias aber zeugte Jechonjas und seine Brüder zur Zeit der Umsiedelung nach Babylon. Nach der Umsiedelung nach Babylon aber zeugte Jechonjas den Salathiel, Salathiel aber zeugte Zorobabel. Zorobabel aber zeugte Abiud. Abiud aber zeugte Eliakim. Eliakim aber zeugte Azor. Azor aber zeugte Zadok. Zadok aber zeugte Achim. Achim aber zeugte Eliud. Eliud aber zeugte Eleasar. Eleasar aber zeugte Matthan. Matthan aber zeugte Jakob. Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus, Der da heißt Christus, geboren ward. Alle die Geschlechter nun von Abraham bis David sind vierzehn Geschlechter; und von David bis zur Umsiedelung nach Babylon vierzehn Geschlechter; und von der Umsiedelung nach Babylon bis auf Christus sind es vierzehn Geschlechter. Die Geburt Jesu Christi aber war also. Als nämlich Maria, Seine Mutter, dem Joseph verlobt war, fand sich, ehe sie zusammen kamen, daß sie vom Heiligen Geist empfangen hatte. Joseph aber, ihr Mann, da er gerecht war, und sie nicht beschimpfen wollte, war willens, sie insgeheim zu entlassen. Während er aber also gedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib zu dir zu nehmen; denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist. Sie aber wird einen Sohn gebären, und Seinen Namen sollst du Jesus heißen; denn Er wird Sein Volk von seinen Sünden retten. Dies alles ist aber geschehen, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesprochen worden, welcher sagt: Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären; und sie sollen Seinen Namen heißen Emmanuel, welches ist verdolmetscht: Gott mit uns. Vom Schlafe erwacht aber tat Joseph, wie ihm der Engel des Herrn verordnet hatte, und nahm sein Weib zu sich; Und er erkannte sie nicht bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte, und hieß Seinen Namen Jesus. Als aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren ward in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, und sagten: Wo ist der zum König der Juden Geborene? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihn anzubeten. Da aber der König Herodes das hörte, erbebte er und ganz Jerusalem mit ihm. Und er versammelte alle Hohepriester und Schriftgelehrte des Volkes und erfragte von ihnen, wo der Christus sollte geboren werden. Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn also ist geschrieben durch den Propheten: Und du, Bethlehem, im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ausgehen der Fürst, der Mein Volk Israel weiden wird. Da ließ Herodes die Weisen insgeheim rufen und erkundete von ihnen genau die Zeit, da der Stern erschien; Und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und erforschet genau wegen dem Kindlein, wenn ihr es aber gefunden habt, so saget es mir an, daß auch ich komme und es anbete. Als sie aber den König gehört hatten, zogen sie hin; und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen, ging vor ihnen her, bis er kam und stand oben über der Stelle, da das Kindlein war. Da sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr großer Freude. Und sie gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Seiner Mutter Maria, und fielen nieder und beteten Es an und taten ihre Schätze auf und brachten Ihm Gaben dar, Gold und Weihrauch und Myrrhen. Und da sie im Traume angewiesen wurden, sich nicht wieder zu Herodes zu wenden, zogen sie auf einem anderen Wege in ihr Land zurück. Nachdem sie aber fortgezogen waren, siehe, da erscheint der Engel des Herrn dem Joseph im Traum und sagt: Mache dich auf, nimm das Kindlein und Seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten und sei dort, bis Ich es dir sage: denn Herodes wird nach dem Kindlein suchen, um Es umzubringen. Er aber machte sich auf, nahm das Kindlein und Seine Mutter zu sich bei Nacht und entwich nach Ägypten; Und er war da bis zum Tode des Herodes, auf daß erfüllt würde, was vom Herrn gesprochen wurde durch den Propheten, der da sagt: Aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen. Da Herodes sah, daß er von den Weisen verspottet war, ward er gar sehr ergrimmt, sandte aus und ließ in Bethlehem und an allen seinen Grenzen alle Kinder von zwei Jahren und darunter umbringen, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte. Da ward erfüllt, das da gesagt ist durch den Propheten Jeremias, welcher sagt: In Rama ward eine Stimme gehört: Viel Klagen und Weinen und Jammern: Rachel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie sind nicht mehr. Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erscheint der Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Ägypten, Und spricht: Mache dich auf, nimm das Kindlein und Seine Mutter zu dir und ziehe hin in das Land Israel, denn sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben trachteten. Er aber machte sich auf, nahm das Kindlein und Seine Mutter zu sich und ging in das Land Israel. Wie er aber hörte, daß Archelaus anstatt seines Vaters Herodes König über Judäa sei, fürchtete er sich, dahin zu gehen; aber da er im Traum angewiesen ward, zog er in die Gegend von Galiläa. Und er kam dahin und wohnte in der Stadt genannt Nazareth, auf daß erfüllt würde, was durch die Propheten gesagt worden ist: Er soll ein Nazarener heißen. In jenen Tagen aber trat Johannes der Täufer auf und predigte in der Wüste Judäas. Und sprach: Tut Buße, denn das Reich der Himmel hat sich genaht. Denn er ist es, von dem der Prophet Jesajas gesagt hat und gesprochen: Die Stimme eines, der schreit in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn und machet Seine Steige gerade. Er aber, Johannes, hatte eine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da zog denn Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordan zu ihm hinaus. Und wurden von ihm im Jordan getauft, und bekannten ihre Sünden. Da er aber viele der Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte, wer hat euch denn gewiesen, vor dem zukünftigen Zorne zu fliehen? So tut den Früchte würdig der Buße. Und meinet nicht, ihr dürfet in euch sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch: Gott kann Abraham aus diesen Steinen da Kinder erwecken. Es liegt aber auch schon die Axt an der Wurzel der Bäume. Jeglicher Baum nun, der nicht gute Frucht trägt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch zwar im Wasser zur Buße; Der aber nach mir kommt, ist stärker, denn ich, Dem ich nicht genugsam bin, die Schuhe zu tragen, Der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in Seiner Hand und wird Seine Tenne durch und durch reinigen und Seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber in unauslöschlichem Feuer verbrennen. Alsdann kommt Jesus aus Galiläa herbei an den Jordan zu Johannes, um Sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wehrte Ihm und sprach: Ich bedarf, daß ich von Dir getauft werde, und Du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt zu, denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er es Ihm zu. Und da Jesus getauft war, stieg Er alsbald herauf aus dem Wasser, und siehe, die Himmel taten sich Ihm auf, und Er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf Ihn kommen. Und siehe, eine Stimme sprach aus den Himmeln: Dies ist Mein geliebter Sohn, an Dem Ich Wohlgefallen habe. Da ward Jesus vom Geist in die Wüste hinaufgeführt, auf daß Er vom Teufel versucht würde. Und da Er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte Ihn danach. Und der Versucher kam herzu und sprach zu Ihm: Wenn Du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine sollen Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es ist geschrieben: Der Mensch soll nicht allein vom Brote leben, sondern von jeglichem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht. Da nimmt Ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt Ihn auf die Zinne des Tempels, Und spricht zu Ihm: Wenn Du Gottes Sohn bist, so wirf Dich hinab; denn es ist geschrieben, daß Er Seinen Engeln gebieten wird ob Dir, und sie sollen Dich auf den Händen tragen, auf daß Du Deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Sprach zu ihm Jesus: Wiederum ist geschrieben: du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen. Wiederum nimmt Ihn der Teufel mit sich auf einen ungemein hohen Berg und zeigt Ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, Und spricht zu Ihm: Dies alles will ich Dir geben, wenn Du niederfällst und mich anbetest. Da spricht zu ihm Jesus: Geh' hinweg hinter Mich, Satan, denn es ist geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und Ihm allein dienen. Da verläßt Ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen herzu und bedienten Ihn. Als Er aber hörte, daß Johannes überantwortet ward, zog Er hin nach Galiläa. Und Er verließ Nazareth, kam und wohnte in Kapernaum, das am Meere ist, in den Grenzen Sebulons und Nephthalims. Auf daß erfüllt würde, was gesagt wird durch den Propheten Jesajas, der da spricht: Das Land Sebulon und das Land Nephthalim am Wege des Meeres jenseits des Jordan und Galiläa der Völkerschaften. Das Volk, das im Finstern saß, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die in der Landschaft und dem Schatten des Todes saßen, ist ein Licht aufgegangen. Von da an fing Jesus an zu predigen und zu sprechen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel hat sich genaht. Wie Jesus aber an dem Meere Galiläas wandelte, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas, wie sie ein Fischnetz in das Meer warfen; denn sie waren Fischer. Und Er spricht zu ihnen: Kommet her, Mir nach, und Ich will euch zu Menschenfischern machen. Sie aber verließen alsbald die Netze und folgten Ihm nach. Und Er ging von dannen weiter und sah zwei andere Brüder, Jakobus, den des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, in dem Fahrzeug mit Zebedäus, ihrem Vater, wie sie ihre Netze zurichteten, und Er rief sie. Sie aber verließen alsbald das Fahrzeug und ihren Vater und folgten Ihm nach. Und Jesus zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reiche und heilte alle Krankheit und alles Siechtum im Volke. Und Sein Gerücht ging hin in ganz Syrien, und sie brachten Ihm alle Leidende, die mit mancherlei Krankheiten und Qualen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und Gichtbrüchige, und Er heilte sie. Und es folge Ihm nach viel Volks von Galiläa und den zehn Städten, und von Jerusalem und von Judäa, und von jenseits des Jordan. Als Er aber das Gedränge sah, stieg Er auf den Berg, und als Er Sich niedersetzte, kamen Seine Jünger herzu zu Ihm. Und Er tat Seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Selig sind, die im Geiste arm sind, denn das Reich der Himmel ist ihr. Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben. Selig sind, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Söhne heißen. Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn das Reich der Himmel ist ihr. Selig seid ihr, wenn sie euch schelten und verfolgen und reden allerlei Übles wider euch um Meinetwillen, so sie daran lügen. Freuet euch und frohlocket, denn viel ist eures Lohns in den Himmeln; denn also verfolgten sie die Propheten, die vor euch gewesen. Ihr seid das Salz der Erde; so aber das Salz fade wird, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß man es hinausirft, und es von den Menschen niedergetreten wird. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann nicht verborgen sein. Noch zündet man eine Kerze an und setzt sie unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. Also lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater in den Himmeln verherrlichen. Denket nicht, daß Ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich sage Ich euch: Bis daß Himmel und Erde vergehen, soll kein Jod noch ein Strichlein vom Gesetz vergehen, bis daß alles geschehe. Wer nun eins dieser kleinsten Gebote löset, und lehret die Menschen also, wird der Kleinste heißen im Reiche der Himmel; wer aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Reiche der Himmel. Denn Ich sage euch: Es sei denn, daß eure Gerechtigkeit weit übertreffe die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht morden; wer aber mordet, der soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Wer seinem Bruder zürnt, ist dem Gericht verfallen; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka, der verfällt dem Rat; wer aber sagt: Du Narr, der verfällt der Hölle des Feuers. Wenn du denn deine Gabe auf dem Altar darbringst, und allda gedenkst, daß dein Bruder etwas wider dich hat, So laß allda vor dem Altar deine Gabe und geh erst hin und versöhne dich mit deinem Bruder und dann komm und bringe deine Gabe dar. Sei willfährig gegen deinen Widersacher, schnell, während du mit ihm auf dem Wege bist, auf daß dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dich überantworte dem Amtsdiener und du in das Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, Ich sage dir, du wirst nicht von dannen herauskommen, bis daß du auch den letzten Heller bezahlst. Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, daß, wer ein Weib ansieht, um ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Ärgert dich aber dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir zuträglicher, daß eins deiner Glieder verderbe, denn daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und ärgert dich deine rechte Hand, so haue sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir zuträglicher, daß eins deiner Glieder verderbe, denn daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Es ist aber gesagt worden: Wer sich von seinem Weibe scheidet, der gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet, es sei denn wegen Buhlerei, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene freit, der bricht die Ehe. Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst keinen falschen Eid tun, sondern dem Herrn deinen Eid halten. Ich aber sage euch: Ihr sollt gar nicht schwören, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; Noch bei der Erde, denn sie ist Seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt. Auch nicht bei deinem Haupt sollst du schwören, denn du kannst nicht ein Haar weiß oder schwarz machen. Euer Wort aber sei: Ja, ja, nein, nein. Was weiter ist, das ist vom Übel. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Augâ¬Ü um Auge und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Übel nicht widerstehen; sondern so dir einer einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem wende den andern auch zu. Dem, der mit dir rechten und dir den Rock nehmen will, dem laß auch das Oberkleid. So dich einer eine Meile nötigt, gehe mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir entlehnen will. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, welche euch beleidigen und verfolgen. Auf daß ihr Söhne werdet eures Vaters in den Himmeln; denn Er läßt Seine Sonne aufgehen über Schlechte und Gute, und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn so ihr liebet, die euch lieben, was für Lohn habt ihr? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßet, was tut ihr weiteres? Tun nicht die Zöllner auch also? So sollt nun ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater in den Himmeln vollkommen ist. Habt acht auf euer Almosen, daß ihr es nicht gebet vor den Menschen, um von ihnen angesehen zu werden: ihr habt anders keinen Lohn bei eurem Vater in den Himmeln. Wenn du aber Almosen gibst, laß nicht vor dir her posaunen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und in den Gassen, auf daß sie von den Leuten verherrlicht werden. Wahrlich, Ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Almosen gibst, laß deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut; Auf daß dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, Der in das Verborgene sieht, wird dir es selber vergelten öffentlich. Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehen und beten, damit sie vor den Menschen scheinen. Wahrlich, Ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so gehe ein in deine Kammer und verschließe deine Tür und bete zu deinem Vater im Verborgenen. Und dein Vater, Der in das Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Seid denn ihnen nicht ähnlich; denn euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe denn ihr Ihn bittet. Darum sollt ihr also beten: Unser Vater in den Himmeln. Geheiligt werde Dein Name; Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsre Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Übel; denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Denn so ihr den Menschen ihre Fehle vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Fehle nicht vergebet, so wird euer Vater eure Fehle auch nicht vergeben. Wenn ihr aber fastet, sehet nicht düster drein, wie die Heuchler; denn sie entstellen ihre Angesichter, auf daß sie vor den Menschen scheinen mit ihrem Fasten. Wahrlich, Ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht. Auf daß du nicht vor den Menschen scheinst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, Der in das Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich. Speichert euch nicht Schätze auf Erden, wo sie Motte und Rost fressen, und wo Diebe einbrechen und stehlen. Speichert euch aber Schätze auf im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie frißt, und wo Diebe nicht einbrechen noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Des Leibes Leuchte ist das Auge. Wenn nun dein Auge einfältig ist, so ist dein ganzer Leib licht. Wenn aber dein Auge arg ist, so ist dein ganzer Leib finster. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß ist die Finsternis. Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben; oder wird er dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Darum sage Ich euch: Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen und was ihr trinken werdet; noch für euren Leib, was ihr antun werdet. Ist nicht die Seele mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht das Gevögel des Himmels an, sie säen nicht, sie ernten nicht, auch sammeln sie nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater nähret sie doch. Seid ihr nicht mehr denn sie. Wer von euch kann mit Sorgen seinem Wuchse eine Elle hinzutun? Und was sorget ihr für die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht ab, auch spinnen sie nicht. Ich aber sage euch: Auch Salomoh in all seiner Herrlichkeit war nicht umkleidet wie derselben eine. So denn Gott das Gras des Feldes, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also ankleidet, um wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen! Deshalb sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was sollen wir essen, was sollen wir trinken, womit sollen wir uns umkleiden? Nach solch allem trachten die Heiden; denn euer himmlischer Vater weiß ja, daß ihr dies alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit; dann wird euch dies alles hinzugetan. Darum sorget nicht für den morgenden Tag; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Genug für den Tag ist sein Böses. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, den Balken aber in deinem Auge gewahrst du nicht? Oder wie willst du zu deinem Bruder sagen: Laß mich, ich will dir den Splitter aus deinem Auge herausziehen? und siehe, der Balken ist in deinem Auge! Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge heraus, und dann magst du zusehen, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge herausziehst. Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werfet eure Perlen nicht vor die Schweine, auf daß sie solche nicht mit ihren Füßen niedertreten und sich umwenden und euch zerreißen. Bittet, und euch wird gegeben. Suchet, und ihr werdet finden. Klopfet an, und euch wird aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet, und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Oder welcher Mensch ist unter euch, der, so ihn sein Sohn um Brot bäte, ihm einen Stein gäbe? Oder der, wenn er ihn um einen Fisch bäte, ihm eine Schlange gäbe? So denn ihr, die ihr arg seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wie viel mehr wird euer Vater in den Himmeln Gutes geben denen, die Ihn bitten? Alles nun, das ihr wollet, daß euch die Menschen tun sollen, das tuet auch ihr ihnen, denn das ist das Gesetz und die Propheten. Gehet ein durch das enge Tor; denn das Tor ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben hinführt, und wenige sind ihrer, die ihn durch eingehen. Eng aber ist das Tor und schmal der Weg, der zum Leben hinführt, und wenige sind ihrer, die ihn finden. Nehmt euch in acht vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Liest man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? Also bringt jeglicher gute Baum gute Früchte; der faule Baum aber bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Jeglicher Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es wird nicht jeder, der zu Mir sagt: Herr, Herr, ins Reich der Himmel eingehen; sondern der den Willen tut Meines Vaters in den Himmeln. Viele werden zu Mir an jenem Tage sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt? und in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben, und haben wir nicht in Deinem Namen viele Wundertaten getan? Und dann werde Ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie erkannt. Weichet von Mir, die ihr Unrecht wirket. Jeden nun, der diese Meine Worte hört und tut sie, will Ich einem klugen Manne vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute. Und der Platzregen kam herab, und die Ströme kamen und die Winde wehten und stießen wider das Haus, und es fiel nicht; denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeder, der diese Meine Worte hört und tut sie nicht, ist einem törichten Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Sand baute. Und der Platzregen kam herab und die Ströme kamen und die Winde wehten und stießen gegen das Haus, und es fiel, und sein Fall war groß. Und es geschah, da Jesus diese Worte vollendet hatte, staunte das Volk über Seine Lehre; Denn Er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Da Er aber vom Berge herabstieg, folgte Ihm viel Volks nach. Und siehe, ein Aussätziger kam und betete Ihn an und sprach: Herr, so Du willst, kannst Du mich reinigen. Und Jesus streckte Seine Hand aus, berührte ihn und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald war sein Aussatz gereinigt. Und Jesus spricht zu ihm: Siehe, sage es niemand, sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und bringe die Gabe dar, die Moses verordnet hat, zum Zeugnis für sie. Als Jesus aber einging nach Kapernaum, kam zu Ihm ein Hauptmann, flehte Ihn an, Und sagte: Herr, mein Knabe liegt im Hause gichtbrüchig danieder, schrecklich gequält. Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen. Und der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht genugsam, daß Du unter mein Dach eingehst; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knabe gesund. Denn auch ich bin ein Mensch unter Obergewalt, und habe Kriegsknechte unter mir, und wenn ich zu einem sage: ziehe hin! so zieht er hin, und zum andern: komm! so kommt er, und zu meinem Knechte: tue das! so tut er es. Da aber Jesus dies hörte, verwunderte Er Sich und sprach zu denen, die Ihm nachfolgten: Wahrlich, Ich sage euch: Auch nicht in Israel habe Ich solchen Glauben gefunden. Aber Ich sage euch: Viele werden kommen vom Aufgang und vom Niedergang und mit Abraham und Isaak und Jakob sich niederlegen im Reiche der Himmel. Die Söhne des Reichs aber werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis. Dort wird sein Heulen und Zähneknirschen. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, und wie du geglaubt hast, soll dir werden. Und der Knabe ward gesund zur selbigen Stunde. Und als Jesus in des Petrus Haus kam, sah Er seine Schwieger liegen, und sie hatte Fieber. Und Er berührte ihre Hand, und das Fieber verließ sie, und sie machte sich auf und bediente sie. Als es aber Abend war, brachten sie viele Besessene zu Ihm, und Er trieb die Geister aus mit einem Wort, und Er heilte alle Leidenden; Auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten Jesajas gesagt ward, der spricht: Er hat unsere Gebrechen auf Sich genommen und unsere Krankheiten getragen. Als Jesus aber das viele Gedränge um Sich sah, befahl Er, jenseits hinüber zu fahren. Und es kam einer, ein Schriftgelehrter, und sprach zu Ihm: Lehrer, ich will Dir nachfolgen, wo Du auch hingehst. Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Baue, und das Gevögel des Himmels Nester; des Menschen Sohn aber hat nicht, wo Er Sein Haupt hinlege. Ein anderer von Seinen Jüngern aber sprach zu Ihm: Herr, gestatte mir, daß ich zuerst hingehe und meinen Vater begrabe. Jesus aber sprach zu ihm: Folge du Mir nach und lasse die Toten ihre Toten begraben. Und als Er in das Fahrzeug einstieg, folgten Ihm Seine Jünger nach. Und siehe, es erhob sich ein großes Ungestüm in dem Meere also, daß das Fahrzeug von den Wellen bedeckt ward. Er aber schlief. Und die Jünger kamen hinzu, weckten Ihn auf und sagten: Herr, rette uns, wir verderben. Und Er spricht zu ihnen: Was seid ihr furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand Er auf, bedrohte die Winde und das Meer, und es ward eine große Windstille. Die Menschen aber verwunderten sich und sagten: Welcher Art ist Der, daß Ihm Winde und Meer gehorchen? Und als Er hinüberkam in die Landschaft der Gardarener, kamen Ihm zwei Besessene entgegen, die aus den Grüften herauskamen, und ungemein unbändig waren, so daß niemand vermochte jenes Weges vorbeizugehen. Und siehe da, sie schrien und sagten: Was haben wir mit Dir, Jesus, Du Sohn Gottes? Bist Du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen? Es war aber ferne von ihnen ein Trieb vieler Schweine auf der Weide. Die Dämonen aber flehten Ihn an und sagten: Wenn Du uns austreibst, so gestatte uns, in den Trieb der Schweine hinzufahren. Und Er sprach zu ihnen: Fahret hin! Da kamen sie heraus und fuhren in den Trieb der Schweine. Und siehe da, der ganze Trieb von Schweinen stürzte sich von der Anhöhe hinab in das Meer und kam um in dem Wasser. Und die sie weideten, flohen und gingen hin in die Stadt und sagten an alles, und auch über die Besessenen. Und siehe, da kam die ganze Stadt heraus, Jesus entgegen, und da sie Ihn sahen, flehten sie Ihn an, Er möchte von ihren Grenzen weitergehen. Und Er stieg ein in das Fahrzeug, fuhr hinüber und kam in Seine eigene Stadt. Und siehe, da brachten sie zu Ihm einen Gichtbrüchigen, der auf einem Bette daniederlag. Und da Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, mein Kind, deine Sünden sind dir vergeben. Und siehe, einige Schriftgelehrten sprachen bei sich: Dieser lästert Gott. Und da Jesus ihre Gedanken sah, sprach Er: Warum gedenkt ihr Arges in euren Herzen? Denn was ist leichter zu sagen: Die Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Mache dich auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Gewalt hat auf Erden, Sünden zu vergeben: Mache dich auf, hebe dein Bett auf und gehe hin in dein Haus. Und er machte sich auf und ging hin in sein Haus. Da aber das Gedränge dies sah, verwunderten sie sich und verherrlichten Gott, Der solche Gewalt den Menschen gegeben habe. Und da Jesus von dannen vorüberging, sah Er einen Menschen am Zolle sitzen, Matthäus genannt, und Er sprach zu Ihm: Folge Mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach. Und es geschah, als Er im Hause zu Tische lag, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und legten sich mit Jesus und Seinen Jüngern zu Tische. Wie dies die Pharisäer sahen, sprachen sie zu Seinen Jüngern: Warum ißt euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Jesus aber hörte es und sprach zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Leidenden. Gehet aber hin und lernet, was das ist: Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer; denn Ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zur Buße zu rufen. Da kamen des Johannes Jünger herzu zu Ihm und sagten: Warum fasten wir und die Pharisäer so viel, und Deine Jünger fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Söhne des Brautgemachs trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen hinweggenommen wird, und dann werden sie fasten. Niemand setzt einen Fleck ungewalkten Tuches auf ein altes Kleid; denn sein Füllwerk nimmt von dem Kleide und der Riß wird schlimmer. Auch fasset man nicht neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißen die Schläuche und der Wein wird verschüttet und die Schläuche verderben; sondern man fasset neuen Wein in neue Schläuche, und beide werden miteinander erhalten. Während Er solches zu ihnen redete, siehe, da kam der Obersten einer, fiel vor Ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben jetzt gestorben; aber komm, lege Deine Hand auf sie, und sie wird leben. Und Jesus machte Sich auf, folgte Ihm nach und Seine Jünger. Und siehe, eine Weib, das zwölf Jahre den Blutfluß hatte, trat von hinten herzu und berührte den Saum Seines Kleides. Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur Sein Kleid berühre, so bin ich gerettet. Jesus aber wandte Sich um und sah sie und sprach: Sei getrost, Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und dem Weib ward geholfen zur selbigen Stunde. Und Jesus kam in das Haus des Obersten und sah die Pfeifer und das lärmende Gedränge. Und Er sprach zu ihnen: Weichet, denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schlummert. Und sie verlachten Ihn. Als aber das Gedränge hinausgetrieben war, ging Er hinein, ergriff sie bei der Hand, und das Mägdlein richtete sich auf. Und das Gerücht davon ging aus in dasselbige ganze Land. Und da Jesus von dannen weiterging, folgten Ihm zwei Blinde nach, schrien und sprachen: Sohn Davids, erbarme Dich unser! Als Er aber in das Haus kam, kamen die Blinden her zu Ihm, und Jesus spricht zu ihnen: Glaubet ihr, daß Ich solches tun kann? Sie sprachen zu Ihm: Ja, Herr. Da berührte Er ihre Augen und sprach: Nach eurem Glauben geschehe euch! Und ihre Augen wurden aufgetan. Und Jesus drohte ihnen und sprach: Sehet zu, daß es niemand erfahre. Sie aber gingen aus und machten Ihn ruchbar in selbigem ganzen Lande. Als sie aber ausgingen, siehe, da brachen sie einen Menschen zu Ihm herbei, der stumm und besessen war. Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Menge verwunderte sich, und sie sprachen: Noch nie ist solches in Israel erschienen. Die Pharisäer aber sagten: Durch den Obersten der Dämonen treibt Er die Dämonen aus. Und Jesus zog in allen Städten und Flecken umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reichs und heilte alle Krankheit und alles Siechtum im Volk. Und da Er das Gedränge sah, jammerte Ihn derselben, daß sie so verschmachtet und dahingeworfen wären, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da spricht Er zu Seinen Jüngern: Viel ist der Ernte, aber wenige sind der Arbeiter. Darum flehet zum Herrn der Ernte, daß Er Arbeiter in Seine Ernte ausschicke. Und Er rief Seine zwölf Jünger zu Sich, und gab ihnen Gewalt über unreine Geister, sie auszutreiben, und alle Krankheit und alles Siechtum zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: Der erste Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder. Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, des Alphäus und Lebbäus, mit dem Zunamen Thaddäus; Simon, der Kananite, und Judas Ischariot, der Ihn auch verriet. Diese Zwölfe sandte Jesus aus, entbot ihnen und sprach: Gehet nicht hin auf den Weg der Heiden und in eine Stadt der Samariter gehet nicht ein. Zieht vielmehr hin zu den verlorenen Schafen des Hauses Israels. Wenn ihr aber hinzieht, predigt und sprechet: Das Reich der Himmel hat sich genaht. Heilt die Siechen, reinigt Aussätzige, weckt Tote auf, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt. Ihr sollt nicht besitzen Gold noch Silber, noch Erz in euren Gürteln. Keine Tasche auf den Weg, noch zwei Röcke, noch Sandalen, noch Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. Wo ihr aber in eine Stadt oder in einen Flecken eingeht, erforschet, wer darin ist, der es wert ist, und dort bleibt, bis ihr von dannen ausgeht. So ihr aber in das Haus eingeht, grüßet dasselbe. Und so das Haus es wert ist, komme euer Friede auf dasselbe. Ist es aber nicht wert, so wende sich euer Friede zurück zu euch. Und so euch einer nicht aufnimmt, noch auf eure Worte hört, so geht aus jenem Hause oder jener Stadt hinaus und schüttelt den Staub eurer Füße ab. Wahrlich, Ich sage euch: Es wird dem Lande der Sodomer und Gomorrer erträglicher sein am Tage des Gerichts, als jener Stadt. Siehe, Ich sende euch aus wie Schafe mitten unter Wölfe. Seid denn klug, wie die Schlangen, und ohne Falsch, wie die Tauben. Nehmt euch aber in acht vor den Menschen; denn sie werden euch überantworten ihren Räten und euch geißeln in ihren Synago- gen. Und sie werden euch wegen Meiner vor Fürsten und Könige führen, zum Zeugnis über sie und über die Heiden. Wenn sie euch aber überantworten, so sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid es, die das reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet. Es wird aber ein Bruder den Bruder und der Vater das Kind zum Tode überantworten; und Kinder werden gegen Eltern aufstehen und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet gehaßt werden von allen um Meines Namens willen; wer aber beharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. Wenn sie euch aber verfolgen in einer Stadt, so flieht in die andere, denn wahrlich, Ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis des Menschen Sohn kommen wird. Der Jünger ist nicht über dem Lehrer, noch der Knecht über seinem Herrn. Es ist genug für den Jünger, daß er sei wie sein Lehrer, und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebub geheißen, wieviel mehr seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen; denn nichts ist verdeckt, das nicht offenbar würde, und nichts verborgen, das man nicht erkennen wird. Was Ich euch sage in der Finsternis, das sprechet im Licht, und was ihr höret in das Ohr, das predigt auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können. Fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann. Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Und keiner derselben fällt zur Erde ohne euren Vater. Es sind aber auch die Haare eures Hauptes alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht. Ihr seid mehr, denn viele Sperlinge. Einen jeden, der Mich bekennt vor den Menschen, den will Ich auch bekennen vor Meinem Vater in den Himmeln. Wer Mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde Ich auch verleugnen vor Meinem Vater in den Himmeln. Denket nicht, daß Ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn Ich bin gekommen, den Menschen mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schnur mit ihrer Schwieger. Und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr lieb hat, denn Mich, der ist Meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr lieb hat, denn Mich, der ist Meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und hinter Mir nachfolgt, der ist Meiner nicht wert. Wer seine Seele findet, der wird sie verlieren; und wer seine Seele verliert um Meinetwillen, der wird sie finden. Wer euch aufnimmt, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt Den auf, Der Mich ausgesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen, und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer einen dieser Kleinen nur mit einem Kelch kalten tränkt in eines Jüngers Namen, wahrlich, Ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren. Und es geschah, da Jesus Seine Verordnungen an Seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging Er von dannen weiter, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen. Da aber Johannes im Kerker Christi Werke hörte, schickte er zwei seiner Jünger, Und ließ Ihm sagen: Bist Du, Der da kommen soll, oder sollen wir einen andern erwarten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ziehet hin und saget dem Johannes an, was ihr hört und seht. Blinde sehen und Lahme wandeln, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, wer sich nicht an Mir ärgert. Als diese aber hingingen, fing Jesus an zu dem Gedränge von Johannes zu sprechen: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste anzusehen? ein Rohr, das vom Winde hin und her geweht wird? Oder was seid ihr ausgegangen zu sehen? einen Menschen mit weichen Kleidern umkleidet? Siehe, die da weiche tragen, sind in der Könige Häuser. Aber was seid ihr ausgegangen zu sehen? einen Propheten? Ja, Ich sage euch: Und einen, der weit mehr ist denn ein Prophet. Denn dieser ist es, von dem geschrieben ist: Siehe, Ich sende Meinen Boten aus vor Deinem Angesicht, der den Weg vor Dir zurüsten soll. Wahrlich, Ich sage euch: Es ist unter denen, die von Weibern geboren sind, kein Größerer erweckt worden, denn Johannes der Täufer; aber wer im Reiche der Himmel kleiner ist, ist größer denn er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis hierher leidet das Reich der Himmel Gewalt, und die Gewalttätigen erhaschen es. Denn alle Propheten und das Gesetz bis auf Johannes haben geweissagt. Und, so ihr es aufnehmen wollt: er ist Elias, der da kommen soll. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Wem aber soll Ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist den Kindern ähnlich, die im Markte sitzen und ihren Gesellen zurufen, Und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt. Wir haben euch geklagt, und ihr habt nicht gejammert. Denn Johannes kam, aß nicht und trank nicht; und sie sagen: Er hat einen Dämon. Des Menschen Sohn kam, Er aß und trank; und sie sagen: Siehe, der Mensch ist ein Fresser und Weintrinker, der Zöllner und Sünder Freund - und gerechtfertigt wurde die Weisheit von ihren Kindern. Alsdann fing Er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten Seiner Wunderkräfte geschahen, daß sie nicht Buße getan: Wehe dir, Chorazin, wehe dir, Bethsaida. Wären die Wunderkräfte, die in euch geschahen, in Tyrus und Sidon geschehen, sie hätten längst in Sack und Asche Buße getan. Aber Ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher sein am Tage des Gerichts, denn euch. Und du, Kapernaum, die du bis an den Himmel erhöht bist, du wirst bis in die Hölle hinabgestoßen werden, denn so geschehen wären in Sodom die Wunderkräfte, die in dir geschahen, wäre dasselbe wohl noch bis auf diesen Tag geblieben. Aber Ich sage euch: Es wird dem Lande der Sodomer am Tage des Gerichts erträglicher sein, als dir. Zur selben Zeit antwortete Jesus und sprach: Ich bekenne Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß Du dies vor den Weisen und Verständigen verborgen und den Unmündigen geoffenbart hast; Ja, Vater, daß also geschah, war wohlgefällig vor Dir. Alles ist Mir von Meinem Vater überantwortet; und niemand kennt den Sohn, denn nur der Vater, noch kennt jemand den Vater, denn nur der Sohn, und wem der Sohn willens ist, es zu offenbaren. Kommet her zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, und Ich will euch Ruhe schaffen. Nehmet auf euch Mein Joch und lernet von Mir; denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. Denn Mein Joch ist sanft und Meine Last ist leicht. Zu der Zeit ging Jesus am Sabbath durch die Saatfelder, Seine Jünger aber waren hungrig und fingen an, Ähren auszuraufen und zu essen. Da aber die Pharisäer das sahen, sprachen sie zu Ihm: Siehe, Deine Jünger tun, was nicht erlaubt ist zu tun am Sabbath. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die mit ihm waren hungerte? Wie er in das Gotteshaus hineinging und die Schaubrote aß, die ihm nicht erlaubt war zu essen, noch denen, die mit ihm waren, sondern nur allein den Priestern? Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, daß die Priester am Sabbath im Heiligtum den Sabbath entweihen und schuldlos sind? Ich aber sage euch, daß hier ist ein Größerer denn das Heiligtum. Wenn ihr aber erkannt hättet, was das ist: â¬~Ich will Barmherzigkeit und nicht Opferâ¬S, so hättet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt. Denn des Menschen Sohn ist Herr auch des Sabbaths. Und da Er von dannen weiterging, kam Er in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten Ihn und sagten: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen? auf daß sie Ihn anklagen könnten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist von euch, der ein Schaf hat und wenn dieses am Sabbath in eine Grube fällt, es nicht ergreift und heraufhebt. Wieviel aber ist der Mensch mehr denn ein Schaf? Darum ist es erlaubt, am Sabbath Gutes zu tun. Alsdann spricht Er zu dem Menschen: Recke deine Hand aus! Und er reckte sie aus, und sie war wiederhergestellt, gesund wie die andere. Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten eine Beratung über Ihn, wie sie Ihn umbrächten. Da aber Jesus es erkannte, entwich Er von dannen; und es folgte Ihm viel Gedränge nach, und Er heilte sie alle. Und Er bedrohte sie, sie sollten Ihn nicht kundbar machen; Auf daß erfüllt würde, was durch Jesaja, den Propheten, gesagt wird, der da spricht: Siehe, das ist Mein Knecht, Den Ich erwählt habe, Mein Geliebter, an Dem Meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will Meinen Geist auf Ihn legen, und Er soll den Völkerschaften das Gericht ansagen. Nicht zanken noch aufschreien soll Er, noch soll man Seine Stimme auf den Straßen hören! Ein zerknicktes Rohr wird Er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird Er nicht auslöschen, bis daß Er hervorbringet zum Siege das Gericht. Und auf Seinen Namen sollen die Völkerschaften hoffen. Da brachte man zu Ihm einen Besessenen, der blind und stumm war, und Er heilte ihn, so daß der Blinde und Stumme beides redete und sah. Und all das Gedränge war außer sich, und sie sprachen: Ist das nicht der Sohn Davids? Als es aber die Pharisäer hörten, sagten sie: Der treibt die Dämonen nicht aus, denn durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen. Jesus aber, Der ihre Gedanken sah, sprach zu ihnen: Jegliches Reich, das wider sich selbst geteilt ist, wird wüste; und jegliche Stadt oder jegliches Haus, das wider sich selbst geteilt ist, wird nicht stehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst geteilt. Wie kann dann sein Reich bestehen? Und wenn Ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn Ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes über euch herbeigekommen. Oder wie kann einer in das Haus des Starken hineinkommen und ihn seiner Gefäße berauben, wofern er nicht zuvor den Starken gebunden hat? Dann kann er ihm sein Haus berauben. Wer nicht mit Mir ist, der ist wider Mich, und wer nicht mit Mir sammelt, der verstreut. Deshalb sage Ich euch: Jede Sünde und Lästerung mag den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer ein Wort spricht wider des Menschen Sohn, dem wird vergeben werden; wer aber wider den Heiligen Geist spricht, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitlauf, noch im zukünftigen. Machet entweder den Baum gut und seine Frucht gut, oder macht den Baum faul und seine Frucht faul. Denn an der Frucht erkennt man den Baum. Ihr Otterngezüchte, wie könnt ihr Gutes reden, während ihr arg seid? Denn aus dem Überfluß des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz des Herzens, und der schlechte Mensch aus dem schlechten Schatz bringt Schlechtes hervor. Ich sage euch aber: Von jeder müßigen Rede, welche die Menschen reden, müssen sie Rechenschaft geben am Tage des Gerichts. Denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt und aus deinen Worten wirst du verurteilt werden. Da antworteten einige der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Lehrer, wir wollten ein Zeichen von Dir sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein schlechtes und ehebrecherisches Geschlecht trachtet nach einem Zeichen, und es soll ihm kein Zeichen gegeben werden, denn das Zeichen Jonas, des Propheten. Denn wie Jonas drei Tage und drei Nächte im Bauche des Walfisches war, so wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. Die Männer aus Niniveh werden im Gericht gegen dieses Geschlecht aufstehen und es verdammen; denn auf die Predigt des Jonas taten sie Buße, und siehe, hier ist mehr denn Jonas. Die Königin vom Mittag wird im Gericht wider dies Geschlecht auftreten und es verdammen; denn sie kam vom Äußersten der Erde, Salomohs Weisheit zu hören. Und siehe, hier ist mehr denn Salomoh. Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgeht, so geht er durch wasserlose Orte, sucht Ruhe und findet sie nicht. Dann sagt er: Ich will umkehren in mein Haus, davon ich ausgegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es leerstehend, gekehrt und geschmückt. Da geht er hin und nimmt zu sich sieben andere Geister, schlechter denn er, und sie gehen ein und wohnen da, und es wird das Letzte jenes Menschen schlimmer denn sein Erstes. So wird es auch mit diesem argen Geschlecht ergehen. Während Er noch so mit dem Volke redete, siehe, da standen Seine Mutter und Seine Brüder außen, und suchten mit Ihm zu reden. Einer aber sprach zu Ihm: Siehe, Deine Mutter und Deine Brüder stehen draußen und suchen mit Dir zu reden. Er aber antwortete und sprach zu dem, der zu Ihm sprach: Wer ist Meine Mutter, und wer sind Meine Brüder? Und Er reckte Seine Hand aus über Seine Jünger und sprach: Siehe da, Meine Mutter und Meine Brüder! Denn wer den Willen tut Meines Vaters in den Himmeln, der ist Mir Bruder und Schwester und Mutter. An demselben Tage ging Jesus hinaus aus dem Hause und setzte Sich ans Meer. Und es sammelte sich viel Gedränge zu Ihm, so daß Er in ein Schiff einstieg, Sich niederzusetzen; und all das Gedränge stand am Ufer. Und Er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen und sprach: Siehe, es ging der Sämann aus zu säen. Und indem er säte, fiel einiges an den Weg; und es kam das Gevögel und fraß es auf. Anderes aber fiel auf das Steinigte, wo es nicht viel Erde hatte, und ging alsbald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, ward es versengt; und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel auf die Dornen, und die Dornen stiegen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf gutes Land und gab Frucht: einiges hundertfältig, einiges sechzigfältig, einiges aber dreißigfäl- tig. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und es kamen die Jünger herzu und sprachen zu Ihm: Warum redest Du zu ihnen in Gleichnissen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist gegeben, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu erkennen, jenen aber ist es nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er Überfluß habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch, das er hat, genommen werden. Darum rede Ich in Gleichnissen zu ihnen; denn sehend sehen sie nicht, und hörend hören sie nicht, noch verstehen sie. Und an ihnen wird die Weissagung des Propheten Jesajas erfüllt, die sagt: Hörend werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht vernehmen. Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und mit ihren Ohren hören sie schwer, und sie drücken die Augen zu, damit sie nicht sehen mit den Augen und hören mit den Ohren und mit dem Herzen verstehen und umkehren und Ich sie gesund mache. Selig aber sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören; Denn wahrlich, Ich sage euch, daß viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. So hört ihr denn das Gleichnis von dem Sämann! Wenn jemand das Wort von dem Reiche hört und nicht versteht, so kommt der Arge und erhascht, was in seinem Herzen gesät ist. Dieser ist es, der an dem Wege gesät ist. Der aber, der auf das Steinigte gesät worden, ist der, welcher das Wort hört, und es alsbald mit Freuden aufnimmt. Aber er hat keine Wurzel in sich, sondern ist zeitweilig; so aber Trübsal oder Verfolgung geschieht um des Wortes willen, so ärgert er sich alsbald. Der aber, der in die Dornen gesät worden, ist der, welcher das Wort hört; und die Sorge dieses Zeitlaufs, und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort, und es wird unfruchtbar. Der aber auf das gute Land gesät ist, ist der, so das Wort hört und versteht, und der dann Frucht trägt; und der eine bringt hundertfältig, der andere aber sechzigfältig, der andere aber dreißigfältig. Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Menschen der guten Samen in sein Feld säte. Während aber die Menschen schlummerten, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging hin. Als aber die Saat hervorsproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. Die Knechte aber des Hausherrn kamen herzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen in dein Feld gesät? Woher hat er nun das Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat das getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du nun, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein, auf daß ihr nicht, wenn ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich damit den Weizen ausreutet. Lasset beide zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Leset erst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune. Ein anderes Gleichnis legte Er ihnen vor und sagte: Das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf sein Feld säte; Welches zwar kleiner ist als alle Samen, wenn es aber erwächst, ist es das größte unter den Gartenkräutern, und wird ein Baum, so daß das Gevögel des Himmels kommt und in seinen Zweigen nistet. Ein anderes Gleichnis redete Er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und in drei Maß Mehl barg, bis daß es ganz durchsäuert war. Dieses alles redete Jesus in Gleichnisse zu dem Volk, und ohne Gleichnis redete Er nicht zu ihnen. Damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: Ich will Meinen Mund auftun in Gleichnissen. Ich will aussprechen, was seit Gründung der Welt verborgen war. Da entließ Jesus das Volk und kam in das Haus, und Seine Jünger kamen zu Ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis von dem Unkraut des Feldes. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist des Menschen Sohn. Das Feld ist die Welt. Der gute Same, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut aber sind die Söhne des Argen. Der Feind aber, der es säte, ist der Teufel. Die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitlaufs; die Schnitter aber sind die Engel. Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es bei der Vollendung dieses Zeitlaufs geschehen. Der Sohn des Menschen wird Seine Engel aussenden, und sie werden aus Seinem Reiche zusammenlesen alle Ärgernisse und die da Unrecht tun; Und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird sein Heulen und Zähneknirschen. Dann werden die Gerechten hervorleuchten, wie die Sonne, im Reiche ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Schatze, der in dem Felde verborgen liegt, den ein Mensch findet und verbirgt und in seiner Freude hingeht und alles, was er hat, verkauft und dieses Feld kauft. Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Menschen, einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht. Wenn der eine kostbare Perle gefunden, geht er hin, verkauft alles, was er hat, und kauft dieselbige. Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Zugnetze, das ins Meer geworfen ward und allerlei Gattung zusammensammelte. Welches sie, wenn es voll ist, ans Ufer heraufziehen, und sich niedersetzen und lesen die guten zusammen in Gefäße, die faulen aber werfen sie hinaus. So wird es sein bei der Vollendung des Zeitlaufs. Die Engel werden ausgehen und ausscheiden die Schlechten aus der Mitte der Gerechten. Und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird sein Weinen und Zähneknirschen. Spricht zu ihnen Jesus: Habt ihr das alles verstanden? Sie sagen zu Ihm: Ja, Herr. Er aber sprach zu ihnen: Deshalb ist jeder Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet worden, gleich einem Menschen, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt. Und es geschah, da Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, begab Er Sich von dannen, Und kam in Seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, also daß sie staunten und sagten: Woher hat dieser solche Weisheit und Wunderkräfte? Ist Der nicht des Zimmermanns Sohn? Wird nicht Seine Mutter Maria genannt und Seine Brüder Jakobus und Joses, und Simon, und Judas? Und sind nicht Seine Schwestern alle bei uns? Woher kommt Ihm denn alles dies? Und sie ärgerten sich an Ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und in seinem Hause. Und Er tat daselbst nicht viele Wundertaten um ihres Unglaubens willen. Zu der Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, das Gerücht von Jesus; Und er sprach zu seinen Knechten: Dies ist Johannes, der Täufer. Der ist von den Toten auferweckt, und darum wirken solche Wunderkräfte ihn Ihm. Denn Herodes hatte lassen Johannes ergreifen, ihn binden und ins Gefängnis legen wegen der Herodias, des Weibes seines Bruders Philippus. Denn Johannes sagte ihm: Es ist dir nicht erlaubt, daß du sie habest. Und da er ihn töten wollte, fürchtete er sich vor dem Volke, denn sie hielten ihn für einen Propheten. Da sie aber das Geburtsfest des Herodes begingen, tanzte die Tochter der Herodias in ihrer Mitte und gefiel dem Herodes; Darum beteuerte er mit einem Eide, ihr zu geben, um was sie nur bitten würde. Sie aber, von ihrer Mutter angetrieben, spricht: Gib mir her auf einer Platte das Haupt Johannes, des Täufers. Und der König ward betrübt, aber wegen des Eides und derer, die mit zu Tische lagen, befahl er, es ihr zu geben. Und er schickte hin und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Und sein Haupt ward auf einer Platte gebracht und dem Mägdlein gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. Und seine Jünger kamen herbei, hoben den Leib auf und begruben ihn, und kamen, und sagten es Jesus an. Und wie Jesus das hörte, entwich Er von dannen in einem Schiff an einen wüsten Ort besonders. Und als das Gedränge es hörte, folgten sie Ihm zu Fuß aus den Städten nach. Und als Er ausstieg, sah Er das viele Gedränge, und es jammerte Ihn derselben, und Er heilte ihre Siechen. Als es aber Abend ward, kamen Seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist wüste, und die Stunde ist schon vergangen. Entlasse das Gedränge, daß sie in die Flecken hingehen und sich Speise kaufen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig, wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen. Sie aber sagten zu Ihm: Wir haben nichts hier, denn fünf Brote und zwei Fische. Er aber sprach: Bringt sie zu Mir hierher. Und Er befahl dem Volke, sich auf das Gras hinzulegen, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, dankte, brach und gab den Jüngern die Brote, die Jünger aber dem Volke. Und es aßen alle und wurden satt, und sie hoben auf, was übrigblieb an Brocken, zwölf volle Körbe. Die aber gegessen hatten, waren bei fünftausend Männer, ohne Weiber und Kinder. Und alsbald nötigte Jesus die Jünger in das Fahrzeug einzusteigen und vor Ihm hinüberzufahren, bis daß Er das Volk entlassen hätte. Und nachdem Er das Volk entlassen, stieg Er auf den Berg besonders, um zu beten. Als es aber Abend ward, war Er daselbst allein. Das Fahrzeug aber war schon mitten auf dem Meer und litt Not von den Wellen; denn der Wind war entgegen. Aber um die vierte Wache der Nacht kam Jesus hin zu ihnen, wandelnd auf dem Meere. Und da die Jünger Ihn auf dem Meere wandeln sahen, erbebten sie und sagten: Es ist ein Gespenst; und schrien auf vor Furcht. Alsbald aber redete Jesus zu ihnen und sprach: Seid getrost, Ich bin es! Fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete Ihm und sprach: Herr, bist Du es, so befiehl mir, zu Dir auf das Wasser zu kommen. Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg hinab aus dem Fahrzeug und wandelte auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen. Da er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich, und da er anfing, zu versinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Alsbald aber reckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Kleingläubiger, warum zweifeltest du? Und als sie ins Schiff eingestiegen waren, legte sich der Wind. Die im Fahrzeug aber kamen, beteten Ihn an und sprachen: Du bist wahrlich Gottes Sohn. Und sie fuhren hinüber und kamen in das Land Gennesaret. Und als die Leute an selbigem Orte Ihn erkannten, sandten sie in jene ganze Umgegend aus und brachten alle Leidende zu Ihm. Und flehten Ihn an, daß sie nur Seines Kleides Saum berührten, und so viele Ihn berührten, wurden gerettet. Da kamen die Schriftgelehrten und Pharisäer aus Jerusalem herbei zu Jesus und sprachen: Warum übertreten Deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes, um eurer Überlieferung willen? Denn Gott hat geboten und gesagt: Ehre Vater und Mutter; und wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter sagt: Es ist eine Gabe, was du von mir zum Nutzen gehabt hättest; der wird sicherlich nicht seinen Vater oder seine Mutter ehren. Und ihr habt so das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen ungültig gemacht. Ihr Heuchler, schön hat von euch Jesajas geweissagt und gesprochen: Es nahet Mir dieses Volk mit dem Munde und ehret Mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist weit weg von Mir. Aber vergeblich verehren sie Mich, weil sie solche Lehre lehren, die Gebote der Menschen sind. Und Er rief das Volk zu Sich und sprach zu ihnen: Höret und verstehet es! Nicht was zum Munde eingeht, macht den Menschen gemein, sondern was vom Munde ausgeht, das macht den Menschen gemein. Da kamen Seine Jünger herbei und sagten zu Ihm: Weißt Du, daß die Pharisäer, da sie das Wort hörten, sich ärgerten? Er aber antwortete und sprach: Jegliche Pflanze, die Mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgereutet werden. Lasset sie. Sie sind blinde Wegweiser der Blinden. Wenn aber ein Blinder einem Blinden den Weg weiset, werden beide in die Grube fallen. Petrus aber antwortete und sprach zu Ihm: Deute uns dieses Gleichnis. Er aber sprach: Dann seid auch ihr unverständig? Begreifet ihr noch nicht, daß alles, was zum Munde eingeht, das geht in den Bauch, und wird in den Abzug geworfen? Was aber vom Munde ausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen gemein. Denn aus dem Herzen kommen hervor schlechte Gedanken, Morde, Ehebrüche, Buhlereien, Diebereien, falsche Zeugnisse, Lästerungen. Das ist es, was den Menschen gemein macht; das Essen mit ungewaschenen Händen aber macht den Menschen nicht gemein. Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. Und siehe, ein kanaanitisches Weib kam von jenen Grenzen heraus, schrie Ihm laut zu und sprach: Erbarme Dich meiner, Herr, Du Sohn Davids, meine Tochter ist übel besessen. Er aber antwortete ihr kein Wort. Und Seine Jünger kamen zu Ihm, baten Ihn und sagten: Entlasse sie; denn sie schreit uns nach. Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur abgesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam, fiel vor Ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir. Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht schön, daß man der Kinder Brot nehme, und werfe es vor die Hündchen. Sie aber sprach: Ja, Herr, und doch essen die Hündchen von den Brosamen, die von ihrer Herren Tische fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter ward gesund zur selbigen Stunde. Und Jesus ging weiter von dannen und kam an das Meer von Galiläa und stieg auf den Berg hinauf und setzte Sich allda. Und es kam zu Ihm viel Volks, und sie hatten mit sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere und warfen sie dahin zu Seinen Füßen, und Er heilte sie. So daß sich das Volk verwunderte, da sie sahen Stumme reden, Krüppel gesund werden, Lahme wandeln und Blinde sehen; und sie verherrlichten den Gott Israels. Jesus aber rief Seine Jünger herbei und sprach: Mich jammert des Volkes, daß sie nun schon drei Tage bei Mir verharren und nichts zu essen haben; und ungegessen will Ich sie nicht von Mir lassen, auf daß sie nicht auf dem Wege verschmachten. Und Seine Jünger sprechen zu Ihm: Woher soll uns in der Wüste so viel Brot werden, um so viel Volk zu sättigen? Und Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben und einige Fischlein. Und Er befahl dem Volk, sich auf die Erde niederzulassen. Und Er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie Seinen Jüngern, die Jünger aber dem Volke. Und sie aßen alle und wurden satt; und hoben auf das übrige der Brocken, sieben volle Weidenkörbe. Die aber gegessen hatten, waren viertausend Männer ohne die Weiber und Kinder. Und da Er das Volk entlassen hatte, stieg Er ein in das Fahrzeug und kam in die Grenzen von Magdala. Und die Pharisäer und Sadduzäer kamen herzu, Ihn zu versuchen, und baten, daß Er ihnen ein Zeichen vom Himmel zeige. Er antwortete ihnen aber und sprach: Wenn es Abend wird, sprechet ihr: Gut Wetter! denn der Himmel rötet sich; Und am Morgen: Sturmwetter heute! denn der Himmel rötet sich und ist düster. Ihr Heuchler, das Aussehen des Himmels wisset ihr zu unterscheiden, aber die Zeichen der Zeit könnet ihr nicht? Ein arges und ehebrecherisches Geschlecht sucht ein Zeichen; und es soll ihm kein Zeichen gegeben werden, als das Zeichen Jonas, des Propheten. Und Er verließ sie und ging weg. Und als Seine Jünger hinüberkamen, hatten sie vergessen, Brote mit sich zu nehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu, daß ihr euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer in acht nehmet. Sie aber bedachten bei sich und sagten: Das ist es, daß wir kein Brot mit uns genommen. Jesus aber erkannte es und sagte: Was bedenket ihr bei euch, ihr Kleingläubigen, daß ihr kein Brot mit euch genommen? Begreifet ihr noch nicht? Gedenket ihr nicht der fünf Brote für die Fünftausend, und wieviel Körbe ihr aufnahmet? Auch nicht an die sieben Brote für die Viertausend, und wieviel Weidenkörbe ihr da aufnahmet? Wie? Begreifet ihr nicht, daß Ich nicht wegen dem Brote zu euch sagte, ihr sollet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer in acht nehmen? Jetzt verstanden sie, daß Er ihnen nicht sagte, sie sollten sich vor dem Sauerteig des Brotes in acht nehmen, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. Da Jesus aber in die Gegend von Cäsarea Philippi kam, fragte Er Seine Jünger und sagte: Wer sagen die Menschen, daß des Menschen Sohn sei? Sie aber sagten: Die einen sagen, Du seist Johannes der Täufer, andere aber Elias; aber andere, Jeremias, oder der Propheten einer. Spricht Er zu ihnen: Wer sagt aber ihr, daß Ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon Bar Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern Mein Vater in den Himmeln. Und Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde Ich Meine Kirche bauen, und die Tore der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Und Ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was du auf Erden binden wirst, das soll in den Himmeln gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das soll in den Himmeln gelöst sein. Da verbot Er Seinen Jüngern, sie sollten niemand sagen, daß Er Jesus der Christus sei. Von da an fing Jesus an, Seinen Jüngern zu zeigen, daß Er müßte hingehen nach Jerusalem, und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden, und getötet werden und am dritten Tage auferweckt werden. Und Petrus nahm Ihn zu sich und fing an, Ihn zu bedrohen und sprach: Herr, schone Dich! das geschehe Dir nur nicht. Er aber wandte Sich und sagte zu Petrus: Gehe hinweg, hinter Mich, Satan, du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest nicht, was von Gott sondern was von Menschen ist. Dann sprach Jesus zu Seinen Jüngern: Wer Mir folgen will, verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach. Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren; wer aber seine Seele verliert um Meinetwillen, der wird sie finden. Denn was nützete es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne, nähme aber Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben zur Lösung seiner Seele? Denn des Menschen Sohn wird kommen in der Herrlichkeit Seines Vaters mit Seinen Engeln, und dann wird Er einem jeglichen nach seinem Tun vergelten. Wahrlich, Ich sage euch: Es sind welche, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie des Menschen Sohn in Seinem Reiche kommen sehen. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus zu Sich Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, und bringt sie hinauf auf einen hohen Berg besonders. Und Er ward verwandelt vor Ihnen, und Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und Seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, es erschien ihnen Moses und Elias, und sie unterredeten sich mit Ihm. Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: Herr, hier ist uns gut sein. Wenn Du willst, so wollen wir hier drei Hütten machen, Dir eine, und Moses eine, und Elias eine. Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke; und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist Mein geliebter Sohn, an Dem Ich Wohlgefallen habe: Ihn sollt ihr hören! Und da das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Jesus aber kam herzu und berührte sie und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht. Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Und wie sie vom Berge herabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach: Saget niemand von dem Gesichte, bis daß des Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist. Und Seine Jünger fragten Ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, daß Elias zuvor kommen müsse? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias kommt zwar zuerst, und wird alles herstellen. Aber Ich sage euch: Elias ist schon gekommen; und sie erkannten ihn nicht, sondern taten mit ihm, was sie wollten. Also wird auch des Menschen Sohn von ihnen leiden. Da verstanden die Jünger, daß Er zu ihnen von Johannes dem Täufer sprach. Und da sie zum Gedränge kamen, kam ein Mensch zu Ihm, fiel vor Ihm auf die Knie, Und sprach: Herr, erbarme Dich meines Sohnes; denn er ist mondsüchtig und hat ein böses Leiden; denn oft fällt er ins Feuer, und oft ins Wasser. Und ich brachte ihn zu Deinen Jüngern, und sie konnten ihn nicht heilen. Jesus aber antwortete und sprach: O ihr ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll Ich bei euch sein? Wie lange soll Ich euch ertragen? Bringet Mir ihn her. Und Jesus bedrohte ihn, und der Dämon fuhr aus von ihm. Und der Knabe war geheilt von selbiger Stunde an. Da kamen die Jünger zu Jesus besonders und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Jesus aber sprach zu ihnen: Eures Unglaubens wegen; denn wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so möget ihr zu diesem Berge sagen: Versetze dich von hinnen dorthin, so wird er sich versetzen, und nichts wird euch unmöglich sein. Diese Gattung aber fährt nur durch Beten und Fasten aus. Während sie aber in Galiläa umherwandelten, sprach Jesus zu ihnen: Es wird geschehen, daß des Menschen Sohn in die Hände der Menschen überantwortet wird. Und sie werden Ihn töten, aber am dritten Tage wird Er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt. Als sie aber nach Kapernaum kamen, kamen die, so die Doppeldrachmen einnahmen, herzu zu Petrus und sprachen: Entrichtet euer Lehrer die Doppeldrachme? Er sagt: Ja. Und als er ins Haus hineinkam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige der Erde Zoll oder Steuer? Von ihren Söhnen, oder von den Fremden? Spricht zu Ihm Petrus: Von den Fremden. Da sprach Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei. Damit wir sie aber nicht ärgern, gehe du ans Meer, wirf die Angel und nimm den ersten Fisch, der heraufsteigt, tue ihm den Mund auf und du wirst einen Stater finden. Nimm ihn und gib ihnen den für Mich und für dich. Zur selben Stunde kamen die Jünger zu Jesus und sagten: Wer ist wohl der Größte im Reiche der Himmel? Und Jesus rief eine Kindlein zu Sich und stellte es in ihre Mitte, Und sprach: Wahrlich, Ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr mitnichten in das Reich der Himmel kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt, wie dieses Kindlein, der ist der Größte im Reich der Himmel; Und wer aufnimmt ein solches Kindlein in Meinem Namen, der nimmt Mich auf. Wer aber ärgert einen dieser Kleinen, die an Mich glauben, dem wäre zuträglicher, daß ein Eselsmühlstein an seinen Hals gehängt und er versenkt würde in des Meeres Tiefe. Wehe der Welt, der Ärgernisse halben. Es ist wohl notwendig, daß Ärgernisse kommen; aber wehe demselbigen Menschen, durch den das Ärgernis kommt. Ärgert dich aber deine Hand, oder dein Fuß, so haue sie ab und wirf sie von dir; es ist dir besser, lahm oder ein Krüppel zum Leben einzugehen, als daß du zwei Hände oder zwei Füße habest und werdest ins ewige Feuer geworfen. Und so dein Auge dich ärgert, reiß es aus und wirf es von dir: es ist dir besser, einäugig zum Leben einzugehen, als daß du zwei Augen habest und werdest in die Hölle des Feuers geworfen. Sehet zu, daß ihr nicht einen dieser Kleinen verachtet; denn Ich sage euch, ihre Engel schauen allezeit in den Himmeln das Angesicht Meines Vaters in den Himmeln. Denn des Menschen Sohn ist gekommen, das Verlorene zu retten. Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte, und eines davon geht irre, würde er nicht die neunundneunzig auf den Bergen lassen und hingehen und suchen, das da irre gegangen ist? Und wenn es sich begibt, daß er dasselbe findet, wahrlich, Ich sage euch: er freut sich über demselben mehr, als über die neunundneunzig, die nicht irre gegangen sind. So ist es nicht der Wille vor eurem Vater in den Himmeln, daß eines dieser Kleinen verloren werde. Sündigt aber dein Bruder gegen dich, so gehe hin und rüge ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er aber nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei mit dir, auf daß die ganze Rede auf zweier oder dreier Zeugen Mund bestehe. Hört er aber auch sie nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner. Wahrlich, Ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das soll im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein. Wiederum sage Ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinstimmen über irgendeine Sache, um was sie bitten, so soll es ihnen geschehen von Meinem Vater in den Himmeln. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich mitten unter ihnen. Da kam Petrus zu Ihm und sprach: Wie oft mag mein Bruder wider mich sündigen, und ich ihm vergeben? Bis zu sieben Mal? Spricht zu ihm Jesus: Ich sage dir, nicht bis zu sieben Mal, sondern bis zu siebzig mal sieben. Darum ist das Reich der Himmel gleich einem Menschen, einem Könige, der mit seinen Knechten Rechnung abhalten wollte. Da er aber anfing abzurechnen, ward einer vor ihn gebracht, ein Schuldner von zehntausend Talenten. Da er aber nicht hatte, zu bezahlen, befahl sein Herr, ihn und sein Weib und die Kinder und alles, das er hatte, zu verkaufen und zu bezahlen. Da fiel denn der Knecht nieder, betete ihn an und sprach: Herr, habe Langmut mit mir, und ich will dir alles bezahlen. Da jammerte es aber den Herrn desselbigen Knechts, und er gab ihn los und vergab ihm das Anlehen. Wie aber dieser Knecht hinauskam, fand er einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldete; und er ergriff ihn, würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du mir schuldig bist. Der Mitknecht fiel denn nieder, flehte ihn an und sprach: Habe Langmut mit mir, und ich will dir alles bezahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis daß er bezahlete, was er schuldig war. Da aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, und sie gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Da rief ihn sein Herr zu sich und sprach zu ihm: Du schlechter Knecht, ich habe dir alle jene Schuld vergeben, weil du mich anflehtest; Hättest du nicht auch Erbarmen mit deinem Mitknechte haben sollen, wie auch ich mich deiner erbarmte? Und sein Herr ward zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis daß er alles bezahlete, was er ihm schuldete. So wird auch Mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht vergebet von eurem Herzen ein jeglicher seinem Bruder seine Fehler. Und es geschah, als Jesus diese Worte vollendet hatte, begab Er Sich aus Galiläa und kam in die Grenzen Judäas jenseits des Jordans. Und es folgte Ihm viel Volk nach, und Er heilte sie daselbst. Und es kamen herzu zu Ihm die Pharisäer, versuchten Ihn und sagten zu Ihm: Ist es dem Menschen erlaubt, aus jeglicher Ursache sich von seinem Weibe zu scheiden? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß Er, Der sie von Anfang gemacht hat, sie als Mann und Weib gemacht hat? Und Er sprach: Darum soll der Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen. Und die zwei werden ein Fleisch sein. So daß sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch sind. Was nun Gott zusammengefügt, daß soll der Mensch nicht trennen. Sprechen sie zu Ihm: Warum hat dann Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlassen? Er spricht zu ihnen: Um eurer Hartherzigkeit willen hat euch Moses gestattet, eure Weiber zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht also gewesen. Ich sage euch aber: Wer sein Weib entläßt, es sei denn um der Buhlerei willen, und eine andere freit, der bricht die Ehe, und wer eine Geschiedene freit, bricht die Ehe. Sprechen zu Ihm Seine Jünger: Ist die Sache des Menschen mit dem Weibe so, dann ist es nicht zuträglich, zu freien. Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern die, denen es gegeben ist. Denn es sind Verschnittene, die von der Mutter Leib so geboren wurden, und sind Verschnittene, die von den Menschen verschnitten wurden, und sind Verschnittene, die um des Reiches der Himmel willen sich selbst verschnitten haben. Wer es fassen kann, der fasse es! Da wurden Kindlein zu Ihm gebracht, auf daß Er die Hände auf sie legete und betete; die Jünger aber bedrohten sie. Jesus aber sprach: Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht zu Mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel. Und da Er die Hände auf sie gelegt, zog Er von dannen. Und siehe, es kam einer herzu und sprach zu Ihm: Guter Lehrer, was soll ich Gutes tun, auf daß ich ewiges Leben habe? Er aber sagte ihm: Was heißest du Mich gut? Niemand ist gut, denn der eine Gott. Willst du aber ins Leben eingehen, so halte die Gebote. Er spricht zu Ihm: Welche? Jesus aber sprach: Das: du sollst nicht morden; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst kein falsch Zeugnis geben. Ehre Vater und Mutter; und du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. Spricht zu Ihm der Jüngling: Alles das habe ich gehalten von meiner Jugend auf. Was mangelt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Wenn du willst vollkommen sein, gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm her, folge Mir nach! Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt weg; denn er hatte viel Besitztum. Jesus aber sprach zu Seinen Jüngern: Wahrlich, Ich sage euch: Es ist schwer, daß ein Reicher ins Reich der Himmel eingehe. Wiederum aber sage Ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr durchgehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes eingehe. Da aber die Jünger das hörten, staunten sie sehr und sagten: Wer kann dann gerettet werden? Jesus aber blickte sie an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich. Da antwortete Petrus und sprach zu Ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was wird uns wohl werden? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch, daß ihr, die ihr Mir seid nachgefolgt in der Wiedergeburt, wenn des Menschen Sohn sitzen wird auf dem Throne Seiner Herrlichkeit, auch ihr sitzen werdet auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels. Und jeder, der Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Felder verläßt um Meines Namens willen, der soll es hundertfältig empfangen und das ewige Leben ererben. Aber viele, welche Erste sind, werden Letzte, und Letzte werden Erste sein. Denn das Reich der Himmel ist gleich einem Menschen, einem Hausherrn, der mit dem Morgen ausging, Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen. Er ward aber mit den Arbeitern eins über einen Denar den Tag, und sandte sie aus in seinen Weinberg. Und um die dritte Stunde ging er aus und sah andere müßig im Markte stehen, Und derselbe sprach: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was gerecht ist, will ich euch geben. Sie aber gingen hin. Um die sechste und die neunte Stunde ging er wieder aus und tat gleich also. Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere müßig stehen und sprach zu ihnen: Was steht ihr so den ganzen Tag mü-ßig? Sie sagen zu ihm: Es hat uns niemand gedungen. Sagt er zu ihnen: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was gerecht ist, sollt ihr empfangen. Als es Abend geworden, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: Rufe die Arbeiter und gib ihnen den Lohn, und fange bei den letzten an bis zu den ersten. Als die von der elften Stunde kamen, empfingen sie jeder seinen Denar. Da aber die ersten kamen, dachten sie, sie würden mehr empfangen; aber auch sie empfingen jeder seinen Denar. Wie sie aber den empfingen, murrten sie wider den Hausherrn, Und sagten: Die letzten da haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die des Tages Bürde und Hitze getragen haben. Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Gesell, ich bin dir nicht ungerecht, bist du nicht mit mir um einen Denar eins geworden? Nimm das Deine und gehe hin; ich will aber diesem letzten geben wie auch dir. Oder ist mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Ist dein Auge arg, weil ich gut bin? So werden die Letzten Erste, und die Ersten Letzte sein; denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. Und Jesus zog hinauf nach Jerusalem, und nahm die zwölf Jünger besonders zu Sich auf dem Wege und sagt zu ihnen: Siehe, wir ziehen nach Jerusalem hinauf, und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überantwortet werden, und sie werden Ihn zum Tode verdammen. Und sie werden Ihn den Heiden überantworten, zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird Er auferstehen. Da kam die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Ihm, fiel vor Ihm nieder und bat etwas von Ihm. Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie spricht zu Ihm: Sage, daß diese meine zwei Söhne sitzen in Deinem Reiche, der eine zu Deiner Rechten, der andere zu Deiner Linken. Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den Ich trinken werde, oder getauft werden mit der Taufe, da Ich mit getauft werde? Sie sprechen zu Ihm: Wir können es. Und Er spricht zu ihnen: Meinen Kelch sollt ihr trinken, und mit der Taufe, mit der Ich getauft werde, sollt ihr getauft werden; aber das Sitzen zu Meiner Rechten und zu Meiner Linken ist nicht Mein zu geben, außer denen, welchen es von Meinem Vater bereitet ist. Und als die zehn das hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie zu Sich und sprach: Ihr wisset, daß die Obersten der Völkerschaften herrschen über sie und die Großen Gewalt üben über sie. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch will groß werden, der soll euer Diener sein, Und wer unter euch will der Erste sein, der sei euer Knecht. Wie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, Sich dienen zu lassen, sondern zu dienen und Sein Leben zur Lösung zu geben für viele. Und als sie von Jericho auszogen, folgte Ihm viel Volk nach. Und siehe, zwei Blinde saßen am Wege, und da sie hörten, daß Jesus vorübergehe, schrien sie und sprachen: Erbarme Dich unser, Herr, Du Sohn Davids. Das Volk aber bedrohte sie, daß sie stilleschweigen sollten. Sie aber schrien umso mehr: Ach, Herr, Du Sohn Davids, erbarme Dich unser! Und Jesus blieb stehen und rief ihnen und sprach: Was wollt ihr, daß Ich euch tun soll? Sie sprachen zu Ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden. Es jammerte aber Jesus, und Er berührte ihre Augen; und alsbald wurden ihre Augen sehend, und sie folgen Ihm nach. Und als sie sich Jerusalem nahten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, da sandte Jesus zwei Jünger aus, Und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der euch gegenüber ist, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden, und ein Füllen bei ihr. Löset sie und führet sie zu Mir. Und wenn euch jemand etwas sagt, sollt ihr sagen: Der Herr bedarf ihrer; alsbald aber wird er sie senden. Alles dies geschah, auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der da spricht: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Sohn eines Lasttiers. Die Jünger aber gingen hin und taten, wie ihnen Jesus verordnet. Sie führten die Eselin und das Füllen herbei und legten ihre Kleider auf sie, und Er setzte Sich darauf. Die meisten vom Volke aber streuten ihre Kleider auf den Weg; andere aber schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das voranzog, und das nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohne Davids! Gesegnet sei, Der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in den Höhen! Und als Er in Jerusalem einzog, ward die ganze Stadt bewegt und sagte: Wer ist Der? Das Volk aber sagte: Das ist Jesus, der Prophet aus Nazareth in Galiläa. Und Jesus ging hinein in das Heiligtum Gottes und trieb aus alle Verkäufer und Käufer im Heiligtum und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle derer, die Tauben verkauften. Und spricht zu ihnen: Es ist geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen; ihr aber machtet es zu einer Räuberhöhle! Und es kamen zu Ihm Blinde und Lahme in das Heiligtum, und Er heilte sie. Da aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die Er tat, und die Kinder im Heiligtum schreien und sagen: Hosianna dem Sohne Davids!, wurden sie unwillig. Und sprachen zu Ihm: Hörst Du, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja, habt ihr nie gelesen: aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast Du Dir Lob zugerichtet? Und Er verließ sie und ging hinaus aus der Stadt nach Bethanien und übernachtete allda. Als Er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte Ihn. Und da Er einen Feigenbaum am Wege sah, ging Er auf denselben zu und fand nichts an ihm, denn allein Blätter, und spricht zu ihm: Nimmer werde Frucht aus dir in Ewigkeit! Und sogleich verdorrte der Feigenbaum. Und da es die Jünger sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigen- baum so bald verdorrt! Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch: So ihr Glauben habt, und zweifelt nicht, so werdet ihr nicht nur solches mit dem Feigenbaum tun; sondern so ihr zu diesem Berge sprechet: Hebe dich auf und wirf dich ins Meer, so wird es geschehen. Und alles, was ihr bitten werdet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr es empfangen. Und als Er in das Heiligtum kam, kamen zu Ihm, als Er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes und sprachen: Aus was für Gewalt tust Du das? Und wer hat Dir diese Gewalt gegeben? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; wenn ihr Mir es sagt, werde Ich euch auch sagen, aus welcher Gewalt Ich dies tue. Die Taufe des Johannes, woher war sie? Vom Himmel oder von Menschen? Sie aber bedachten bei sich und sagten: Wenn wir sprechen: Vom Himmel, so wird Er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber: Von Menschen, so fürchten wir das Volk; denn alle halten den Johannes für einen Propheten. Und sie antworteten Jesus und sagten: Wir wissen es nicht. Da sprach auch Er zu ihnen: Dann sage Ich euch auch nicht, aus was für Gewalt Ich dies tue. Was meint ihr aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder, und er ging herzu zum ersten und sagte: Kind, geh heute hin und arbeite in meinem Weinberg. Der antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach reute es ihn aber, und er ging hin. Und er kam herzu zum zweiten und sprach ebenso. Der aber antwortete und sprach: Ja,, Herr, und ging nicht hin. Welcher von den zweien hat den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu Ihm: Der erste. Spricht Jesus zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch: Die Zöllner und Buhlerinnen kommen vor euch ins Reich Gottes. Denn Johannes kam zu euch auf dem Wege der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Buhlerinnen glaubten ihm; ihr aber sahet es und es reute euch nicht danach, so daß ihr ihm geglaubt hättet. Höret ein anderes Gleichnis. Es war ein Mensch, ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und umgab ihn mit einem Zaun, grub darin eine Kelter, und baute einen Turm, und gab ihn an Weingärtner aus und zog über Land. Als aber die Jahreszeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte aus an die Weingärtner, um seine Früchte zu empfangen. Die Weingärtner aber nahmen seine Knechte, stäupten den einen, den andern aber töteten sie, einen andern aber steinigten sie. Wiederum sandte er andere Knechte ab, mehr denn der ersten waren. Und sie taten ihnen gleich also. Danach sandte er seinen eigenen Sohn an sie und sagte: Vor meinen Sohn werden sie sich scheuen. Als die Weingärtner aber den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dies ist der Erbe, kommet, lasset uns ihn töten und sein Erbe für uns behalten. Und sie nahmen ihn, warfen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinberges kommt, was wird er diesen Weingärtnern tun? Sie sprachen zu ihm: Er wird die Bösen böse verderben und den Weinberg an andere Weingärtner ausgeben, die ihm in ihren Jahreszeiten die Früchte übergeben. Spricht Jesus zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden? Vom Herrn ist das geworden und ist wunderbar vor unseren Augen? Darum sage Ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einer Völkerschaft gegeben werden, die seine Früchte bringt. Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellt werden, auf den er aber fällt, den wird er zerschmettern. Und da die Hohenpriester und Pharisäer Seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, daß Er von ihnen sprach; Und da sie suchten, Ihn zu ergreifen, fürchteten sie sich vor dem Gedränge, da es Ihn für einen Propheten hielt. Und Jesus antwortete und sprach wiederum in Gleichnissen zu ihnen und sagte: Das Reich der Himmel ist gleich einem Menschen, einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte. Und er sandte seine Knechte aus, um zu rufen die zur Hochzeit Berufenen, und sie wollten nicht kommen. Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Berufenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet und alles bereit. Kommet zur Hochzeit. Aber sie achteten nicht darauf und gingen hin, der eine auf sein eigenes Feld, der andere seinem Handel nach; Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, beschimpften und töteten sie. Als der König aber das hörte, ward er zornig und schickte seine Heere aus, brachte die Mörder um und verbrannte ihre Stadt. Dann spricht er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Berufenen waren es nicht wert. So gehet denn an die Kreuzwege der Straßen und rufet, wen ihr findet, zur Hochzeit. Und jene Knechte gingen aus auf die Wege, versammelten alle, die sie fanden, Schlechte und Gute, und die Hochzeit war voll derer, die zu Tische lagen. Als der König aber hineinkam, um anzusehen, die zu Tische lagen, sah er daselbst einen Menschen, der hatte keine hochzeitliche Kleidung angetan. Und er spricht zu ihm: Geselle, wie bist du hier hereingekommen und hast keine hochzeitliche Kleidung? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, werfet ihn in die äußerste Finsternis hinaus; da wird sein Weinen und Zähneknirschen. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. Da gingen die Pharisäer hin und hielten Beratung, wie sie Ihn im Worte verstrickten. Und sandten ihre Jünger aus mit den Herodianern zu Ihm, die sprachen: Lehrer, wir wissen, daß Du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und Dich um niemand kümmerst; denn Du siehst nicht auf das Angesicht der Menschen; So sage uns denn, was dünkt Dich? Ist es erlaubt, daß man dem Kaiser die Steuer gebe, oder nicht? Jesus aber erkannte ihre Bosheit und sprach: Was versucht ihr Mich, ihr Heuchler? Zeigt Mir die Münze der Steuer. Sie aber brachten Ihm einen Denar. Und Er spricht zu ihnen: Wessen Bild und Überschrift ist dies? Sie sagten zu Ihm: Des Kaisers. Da spricht Er zu ihnen: So gebt denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und wie sie das hörten, verwunderten sie sich, verließen Ihn und gingen weg. An demselben Tage kamen die Sadduzäer zu Ihm, die da sagen, es sei keine Auferstehung, und fragten Ihn: Lehrer, Moses hat gesagt: Wenn einer stirbt und hat keine Kinder, so soll sein Bruder sein Weib zur Schwiegerehe nehmen und seinem Bruder Samen erwecken. Es waren aber bei uns sieben Brüder; und der erste freite und starb, und da er keinen Samen hatte, ließ er sein Weib seinem Bruder. Desgleichen auch der zweite, und der dritte, bis zum siebenten. Zuletzt nach allen starb auch das Weib. Bei der Auferstehung nun, wessen Weib unter den sieben wird sie sein? Denn alle haben sie gehabt. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irret, da ihr nicht wisset die Schriften, noch die Kraft Gottes. Denn bei der Auferstehung freien sie nicht, noch lassen sie sich freien, sondern sind wie die Engel Gottes im Himmel. Wegen der Auferstehung der Toten aber, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt wird, Der da spricht: Ich bin der Gott Abrahams, und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Und als das Volk dies hörte, staunte es über Seine Lehre. Als aber die Pharisäer hörten, wie Er die Sadduzäer zum Verstummen gebracht hatte, versammelten sie sich. Und einer von ihnen, ein Gesetzlehrer, fragte Ihn, um Ihn zu versuchen, und sprach: Lehrer, welches ist das große Gebot im Gesetz? Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst den Herrn deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte. Dies ist das erste und große Gebot. Das zweite aber ist ihm ähnlich: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Als aber die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus, Und sagte: Was dünkt euch von Christus? Wessen Sohn ist Er? Sie sagten zu Ihm: Davids. Spricht Er zu ihnen: Wie heißt ihn dann David im Geiste Herr, wenn er sagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis daß Ich Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße lege. Wenn nun David Ihn Herr heißt, wie ist Er sein Sohn? Und niemand konnte Ihm ein Wort antworten; auch wagte von dem Tage an niemand mehr, Ihn zu fragen. Da redete Jesus zu dem Volk und zu Seinen Jüngern, Und sagte: Auf Moses Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollet, das haltet und tut; nach ihren Werken aber tut nicht; denn sie sagen es, tun es aber nicht. Sie binden schwere und kaum erträgliche Lasten und legen sie auf der Menschen Schultern; sie aber wollen sie mit keinem Finger regen. Alle ihre Werke aber tun sie, um von den Leuten angesehen zu werden. Sie machen ihre Denkzettel breit und vergrößern die Säume an ihren Kleidern. Sie haben gern den ersten Platz bei Gastmählern, und die ersten Sitze in den Synagogen, Und die Begrüßungen auf den Märkten, und daß die Menschen sie Rabbi, Rabbi hei-ßen. Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn Einer ist euer Lehrmeister, Christus; ihr alle aber seid Brüder. Und ihr sollt niemand auf Erden euren Vater heißen; denn Einer ist euer Vater, Der in den Himmeln. Auch Lehrmeister sollt ihr euch nicht heißen lassen; denn Einer ist euer Lehrmeister, Christus. Aber der Größte unter euch soll euer Deiner sein. Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließet das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr kommt nicht hinein; und die hineingehen möchten, lasset ihr nicht hineingehen. Wehe aber euch Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler; denn ihr esset der Witwen Häuser auf und machet zum Vorwand lange Gebete, dafür werdet ihr ein noch schwerer Gericht empfangen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler; denn ihr durchziehet das Meer und das Trockene, um einen einzigen Proselyten zu machen; und wenn er es geworden ist, macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, doppelt mehr, als ihr selbst. Wehe euch, blinde Wegweiser, die ihr sprecht: Wer beim Tempel schwört, das ist nichts; wer aber beim Golde des Tempels schwört, der schuldet es. Ihr Narren und Blinde! Was ist den größer? das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und: Schwört einer beim Altar, so ist es nichts; schwört er aber bei der Gabe, die darauf ist, so schuldet er es. Ihr Narren und Blinde! Was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer denn bei dem Altar schwört, schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist. Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und Dem, Der darin wohnt. Und wer bei dem Himmel schwört, der schwört bei dem Throne Gottes und bei Dem, Der darauf sitzt. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verzehntet Minze und Anis und Kümmel; das Schwerere des Gesetzes, das Gericht, und die Barmherzigkeit und den Glauben habt ihr verlassen. Dies sollte man tun und das andere nicht lassen. Blinde Wegweiser, die ihr Mücken wegseihet, aber Kamele verschlinget. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr reinigt das Äußere des Kelches und der Schüssel; inwendig aber sind sie voll Raubes und Unmäßigkeit. Blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Kelches und der Schüssel, auf daß auch das Äußere derselben rein werde. Wehe, euch Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler; denn ihr gleicht übertünchten Grabstätten, die auswendig schön erscheinen, inwendig aber voller Totengebeine und aller Unreinigkeit sind. So erscheint auch ihr von außen den Menschen als gerecht, indes ihr inwendig erfüllt seid von Heuchelei und Unrecht. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr baut die Grabstätten der Propheten und schmückt die Grüfte der Gerechten, Und sprechet: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so wären wir nicht mit ihnen Teilhaber am Blute der Propheten gewesen. Damit bezeugt ihr selber, daß ihr Söhne der Mörder der Propheten seid. Und ihr erfüllt das Maß eurer Väter. Ihr Schlangen, ihr Geschlecht der Ottern, wie solltet ihr dem Gerichte der Hölle entfliehen? Darum siehe, Ich sende aus an euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte, und ihr werdet derer etliche töten und kreuzigen, und etliche davon in euren Synagogen geißeln und verfolgen von Stadt zu Stadt. Auf daß über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, vom Blute des gerechten Abel bis auf das Blut Zacharias, des Sohnes von Barachjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar gemordet habt. Wahrlich, Ich sage euch, solches alles wird kommen über dies Geschlecht. Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt werden! Wie oft habe Ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter die Flügel versammelt, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen. Denn Ich sage euch: Ihr werdet Mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechet: Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! Und Jesus ging hinaus und ging weg von dem Heiligtum, und Seine Jünger kamen herzu, um Ihm die Gebäude des Heiligtums zu zeigen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht alles dies? Wahrlich, Ich sage euch: Kein Stein wird hier auf dem Steine gelassen, der nicht niedergerissen würde. Als Er Sich aber auf dem Ölberg niedergesetzt hatte, kamen die Jünger zu Ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann dies sein wird, und was das Zeichen Deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitlaufes sein wird. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe. Denn viele werden kommen unter Meinem Namen und sagen: Ich bin Christus, und werden viele irreführen. Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegserüchten hören; sehet zu, daß euch nicht bange wird; denn das muß alles geschehen; aber noch ist das Ende nicht da. Denn es wird erweckt werden Völkerschaft wider Völkerschaft, und Königreich wider Königreich. Und es wird an verschiedenen Orten Hungersnot und Pestilenz und Erdbeben sein. Alles dies aber ist nur der Anfang der Wehen. Alsdann werden sie euch in Trübsal überantworten, und euch töten; und ihr werdet von allen Völkerschaften gehaßt werden um Meines Namens willen. Und viele werden Ärgernis nehmen und einander überantworten und einander hassen. Und viele falsche Propheten werden erweckt werden und viele irreführen. Und weil das Unrecht sich mehrt, wird die Liebe vieler erkalten. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird errettet werden. Und dieses Evangelium vom Reiche wird im ganzen Erdkreis gepredigt werden zum Zeugnis über alle Völkerschaften, und dann wird das Ende kommen. Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel gesagt ist, am heiligen Orte stehen wer es liest, der merke auf; Dann sollen die, so in Judäa sind, fliehen auf die Berge. Wer auf dem Dache ist, steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu nehmen. Und wer auf dem Felde ist, kehre nicht um hinter sich, seine Kleider zu nehmen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen. Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter oder am Sabbath geschehe. Denn dann wird große Trübsal sein, wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht war, und auch nicht werden wird. Und würden diese Tage nicht verkürzt, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt. Wenn dann einer euch sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder da, so glaubt es nicht! Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten auftreten und große Zeichen und Wunder geben, so daß, wenn es möglich wäre, sie selbst die Auserwählten irreführen. Siehe, Ich habe es euch vorhergesagt. Wenn sie euch dann sagen: Siehe, in der Wüste ist Er! so geht nicht hinaus; siehe, in den Kammern ist Er, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz ausgeht vom Aufgang und scheint bis zum Niedergang, so wird auch die Ankunft des Menschen Sohnes sein. Denn wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler. Alsbald aber nach der Trübsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Menschen Sohnes im Himmel erscheinen, und dann werden alle Stämme der Erde jammern und des Menschen Sohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Kraft und großer Herrlichkeit. Und Er wird Seine Engel aussenden mit großer Posaunenstimme, und sie werden Seine Auserwählten zusammenversammeln aus den vier Winden von einem Ende der Himmel bis an das andere. Vom Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und die Blätter hervortreibt, erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. So sollt auch ihr, wenn ihr alles dies seht, erkennen, daß es nahe vor der Tür ist. Wahrlich, Ich sage euch, dies Geschlecht wird mitnichten vergehen, bis daß dies alles geschehe. Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nicht vergehen. Von jenem Tag und der Stunde aber weiß niemand, auch die Engel in den Himmeln nicht, sondern allein Mein Vater. Wie die Tage Noachs waren, so wird auch die Ankunft des Menschen Sohnes sein. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sündflut: sie aßen und tranken, sie freiten und ließen freien bis zu dem Tage, da Noach in die Arche einging, Und erkannten es nicht, bis die Sündflut kam und sie alle wegnahm: so wird auch die Ankunft des Menschen Sohnes sein. Dann werden zwei auf dem Felde sein, der eine wird angenommen, der andere gelassen. Zwei mahlen in der Mühle; die eine wird angenommen, die andere gelassen. So wachet denn: weil ihr nicht wisset, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Das aber erkennet, daß, wenn der Hausherr wüßte, um welche Nachtwache der Dieb kommt, er wohl wachte und ihn nicht ins Haus einbrechen ließe. Deshalb seid auch ihr bereit; denn des Menschen Sohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meinet. Wer ist wohl der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde setzte, um ihnen zur rechten Zeit die Nahrung zu geben? Selig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, findet also tun. Wahrlich, Ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Habe setzen. So aber jener böse Knecht spricht in seinem Herzen: Mein Herr verziehet zu kommen, Und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, und zu essen und zu trinken mit den Trunkenen: So wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht erkennt. Und wird ihn zerscheitern und ihm sein Teil mit den Heuchlern anweisen. Da wird sein Weinen und Zähneknirschen. Dann ist das Reich der Himmel zehn Jungfrauen zu vergleichen, die ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf derselben aber waren klug und fünf töricht. Die töricht waren, nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. Da aber der Bräutigam verzog, nickten alle ein und schlummerten. Um Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt, zieht aus, ihm entgegen! Da erwachten alle diese Jungfrauen und schmückten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen erlöschen. Die klugen aber antworteten und sagten: Nicht doch! da möchte es uns und euch nicht genügen. Geht vielmehr zu denen, die es verkaufen, und kauft euch! Während sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeit ein und die Tür ward verschlossen. Danach kamen auch die übrigen Jungfrauen und sagten: Herr, Herr! Tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. Wachet also, denn ihr wisset den Tag und die Stunde nicht, da des Menschen Sohn kommt. So wie ein Mensch, der über Land zog, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab; Und dem einen gab er fünf Talente, einem aber zwei, einem aber ein Talent, jedem nach seinen eigenen Kräften, und zog alsbald über Land. Der aber die fünf Talente empfangen hatte, ging hin und arbeitete damit und gewann fünf andere Talente. Desgleichen auch der mit den zweien, und auch er gewann zwei andere. Der aber das eine empfangen hatte, ging hin und grub in der Erde, und verbarg das Silber seines Herrn. Nach langer Zeit aber kommt der Herr dieser Knechte und hält mit ihnen Rechnung ab. Und es kam herzu, der die fünf Talente empfangen, und brachte fünf andere Talente dazu, und sprach: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben; siehe, ich habe fünf andere Talente zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und getreuer Knecht; du warst über weniges getreu, ich werde dich über vieles setzen; gehe ein zur Freude deines Herrn! Da kam aber auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, zwei andere Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sprach zu ihm sein Herr: Wohl, du guter und getreuer Knecht; du warst über weniges getreu, ich werde dich über vieles setzen. Gehe ein zur Freude deines Herrn! Da kam aber auch herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mensch bist, erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast. Und ich fürchtete mich, ging hin, und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du schlechter und träger Knecht! Wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Du hättest denn sollen mein Silber bei den Wechslern einlegen; und bei meinem Kommen hätte ich das Meinige mit Zins zurückerhalten. Nehmt denn von ihm das Talent und gebt es dem, der zehn Talente hat. Denn jedem, der da hat, wird gegeben, und er wird Überfluß haben; von dem aber, der nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat. Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die äußerste Finsternis. Da wird sein Weinen und Zähneknirschen. Wenn aber des Menschen Sohn in Seiner Herrlichkeit kommen wird, und alle die heiligen Engel mit Ihm, dann wird Er sitzen auf dem Thron Seiner Herrlichkeit. Denn alle Völkerschaften werden vor Ihm versammelt werden, und Er wird sie voneinander ausscheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken ausscheidet. Und Er wird die Schafe zu Seiner Rechten, die Böcke aber zu Linken stellen. Dann wird der König zu denen auf Seiner Rechten sprechen: Kommt her, ihr Gesegneten Meines Vaters! Ererbet das Reich, das euch bereitet ist von der Gründung der Welt an. Denn Ich hungerte, und ihr gabt Mir zu essen. Ich dürstete, und ihr habt Mich getränkt. Ich war ein Fremdling, und ihr habt Mich aufgenommen. Ich war nackt, und ihr habt Mich umkleidet, Ich war krank, und ihr besuchtet Mich. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu Mir gekommen. Dann werden Ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann sahen wir Dich hungrig und nährten Dich, oder durstig und tränkten Dich? Wann sahen wir Dich einen Fremdling und nahmen Dich auf? oder nackt und umkleideten Dich? Wann sahen wir Dich krank oder im Gefängnis und sind zu Dir gekommen? Und der König wird ihnen antworten und sprechen: Wahrlich, Ich sage euch: Was ihr an einem der kleinsten dieser Meiner Brüder getan, das habt ihr Mir getan. Dann wird Er zu denen auf der Linken sprechen: Geht hinweg von Mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln. Denn Ich war hungrig, und ihr gabt Mir nichts zu essen; Ich dürstete, und ihr tränktet Mich nicht; Ich war ein Fremdling, und ihr habt Mich nicht aufgenommen, nackt, und ihr habt Mich nicht umkleidet; krank, und im Gefängnis, und ihr habt Mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir Dich hungrig oder durstig, oder fremd, oder nackt, oder krank oder im Gefängnis, und haben Dich nicht bedient? Da wird Er ihnen antworten und sprechen: Wahrlich, Ich sage euch, was ihr dieser Kleinsten einem nicht getan, das habt ihr auch Mir nicht getan. Und sie werden hingehen zur ewigen Strafe; die Gerechten aber in das ewige Leben. Und es geschah, da Jesus alle diese Worte vollendet hatte, sprach Er zu Seinen Jüngern: Ihr wisset, daß nach zwei Tagen Pascha wird; und des Menschen Sohn wird überantwortet, daß Er gekreuzigt werde. Da versammelten sich die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes in dem Hof des Hohenpriesters, genannt Kaiaphas. Und berieten sich, wie sie Jesus mit Trug ergriffen und töteten. Sie sprachen aber: Nicht am Fest, damit nicht ein Getümmel werde unter dem Volk. Da Jesus aber in Bethanien, im Hause Simons des Aussätzigen war, Kam zu Ihm ein Weib, das hatte eine Alabasterbüchse kostbarer Salbe und goß sie über Sein Haupt, da Er zu Tische lag. Da das aber die Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Verschwendung? Denn man hätte die Salbe um vieles verkaufen und es den Armen geben können. Da das Jesus erkannte, sprach Er zu ihnen: Was bietet ihr dem Weibe Ungelegenheiten? Denn ein gutes Werk hat sie an Mir gewirkt. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, Mich aber habt ihr nicht allezeit. Daß sie diese Salbe auf Meinen Leib goß, das hat sie für Mein Begräbnis getan. Wahrlich, Ich sage euch: Wo in der ganzen Welt dies Evangelium gepredigt wird, wird man auch reden von dem, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis. Da ging einer von den Zwölfen, genannt Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern, Und sprach: Was wollt ihr mir geben, daß ich Ihn euch überantworte? Sie aber bestimmten ihm dreißig Silberlinge. Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, daß er Ihn verriete. Aber am ersten des Ungesäuerten kamen die Jünger zu Jesus und sagten: Wo willst Du, daß wir Dir bereiten, das Paschalamm zu essen? Er aber sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sagt ihm: der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte Ich das Pascha mit Meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus verordnet hatte, und bereiteten das Pascha. Als es aber Abend geworden, legte Er Sich mit den Zwölfen zu Tisch. Und da sie aßen, sprach Er: Wahrlich, Ich sage euch: Einer von euch wird Mich verraten. Und sie wurden sehr betrübt, fingen an, ein jeglicher von ihnen, zu Ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht, Herr? Er aber antwortete und sprach: Der mit Mir die Hand in die Schale eintaucht, der wird Mich verraten. Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie es von Ihm geschrieben ist; aber wehe jenem Menschen, durch den des Menschen Sohn verraten wird. Es wäre solchem Menschen besser, er wäre nie geboren. Judas aber, der Ihn verriet, antwortete und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, und segnete, brach es, und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset, das ist Mein Leib! Und Er nahm den Kelch, dankte, und gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus. Denn das ist Mein Blut, das des Neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Aber Ich sage euch, Ich werde von nun an von diesem Gewächse des Weinstocks mitnichten trinken, bis zu dem Tage, da Ich es neu mit euch trinken werde in Meines Vaters Reiche. Und nach dem Lobgesang gingen sie hinaus an den Ölberg. Dann spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch in dieser Nacht alle an Mir ärgern; denn es ist geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen. Wenn Ich aber auferweckt bin, werde Ich euch nach Galiläa vorangehen. Petrus aber antwortete und sprach zu Ihm: Wenn sich auch alle an Dir ärgern, so will doch ich mich nimmermehr ärgern. Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, Ich sage dir, in dieser selben Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen. Spricht zu Ihm Petrus: Und wenn ich auch mit Dir sterben müßte, werde ich Dich mitnichten verleugnen, desgleichen sprachen auch alle Jünger. Da kommt Jesus mit ihnen an einen Hof, Gethsemane genannt, und spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, indes Ich dort hingehe und bete. Und Er nahm mit Sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an Sich zu betrüben und zu zagen. Dann spricht Er zu ihnen: Meine Seele ist tief betrübt bis in den Tod. Bleibet hier und wachet mit Mir. Und Er ging ein wenig vor, fiel auf Sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater, so es möglich ist, laß diesen Kelch an Mir vorübergehen, doch nicht, wie Ich will, sondern wie Du. Und Er kommt zu den Jüngern und findet sie schlummernd, und spricht zu Petrus: So vermochtet ihr denn nicht eine Stunde mit Mir zu wachen? Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung kommt. Der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist schwach, Und Er ging wieder zum zweiten Male hin, betete und sprach: Mein Vater, kann dieser Kelch nicht an Mir vorübergehen, Ich trinke ihn denn, so geschehe Dein Wille! Und Er kommt und findet sie abermals schlummernd; denn die Augen waren ihnen beschwert. Und Er ließ sie und ging wieder hin und betete zum dritten Male, indem Er dieselben Worte sprach. Da kommt Er zu Seinen Jüngern und spricht zu ihnen: So schlummert denn ferner und ruhet aus. Siehe, die Stunde ist nahe, und des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überantwortet. Macht euch auf, laßt uns gehen! Siehe, er ist nahe, der Mich verrät. Und als Er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölfe, und mit ihm vieles Gedränge mit Schwertern und Knitteln von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Der Ihn verriet hatte ihnen aber ein Zeichen gegeben und gesagt: Der, Den ich küssen werde, Der ist es, Den ergreifet! Und alsbald kam er zu Jesus herbei und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küßte Ihn. Jesus aber sprach zu ihm: Weshalb bist du hier, Geselle? Da kamen sie herzu, legten die Hände an Jesus und ergriffen Ihn. Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, reckte die Hand aus, zog sein Schwert heraus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm das Ohr ab. Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, sollen durch das Schwert umkommen. Oder meinst du, Ich könnte nicht eben jetzt Meinen Vater anflehen, und Er würde Mir mehr den zwölf Legionen Engel zustellen? Wie würden die Schriften dann erfüllt, daß es also geschehen muß? Zur selben Stunde sprach Jesus zu dem Gedränge: Wie gegen einen Räuber seid ihr gegen Mich mit Schwertern und Knitteln ausgezogen, um Mich zu fangen. Täglich saß Ich bei euch und lehrte im Heiligtum, und ihr habt Mich nicht ergriffen. Dies alles aber ist geschehen, daß die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen Ihn alle Seine Jünger und flohen. Die aber Jesus ergriffen hatten, führten Ihn hin zum Hohenpriester Kaiaphas, wo sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten. Petrus aber folgte Ihm nach von weitem bis in den Hof des Hohenpriesters, ging hinein und setzte sich zu den Amtsdienern, um das Ende zu sehen. Die Hohenpriester aber und die Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um Ihn zum Tode zu bringen; Und sie fanden keines; und obgleich viele falsche Zeugen herzukamen, fanden sie keines. Danach kamen aber zwei falsche Zeugen herzu und sagten: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen ihn aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu Ihm: Antwortest Du nichts auf das, was diese wider Dich zeugen? Jesus aber schwieg stille. Und der Hohepriester antwortete und sprach zu Ihm: Ich beschwöre Dich bei Gott dem Lebendigen, daß Du uns sagst, ob Du Christus, der Sohn Gottes bist? Spricht zu ihm Jesus: Du hast es gesagt. Doch sage Ich euch: Hinfort werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert. Was bedürfen wir noch Zeugen? Seht, nun habt ihr Seine Lästerung gehört! Was dünkt euch? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Da speieten sie Ihm ins Angesicht und schlugen Ihn mit Fäusten. Etliche aber gaben Ihm Backenstreiche, Und sprachen: Weissage uns, Christus! Wer hat dich geschlagen? Petrus aber saß draußen in dem Hof; und eine Magd kam zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer. Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. Als er aber in das Tor hinauskam, sah ihn eine andere und sagte zu denen, die daselbst waren: Auch der da war mit Jesus, dem Nazarener. Und er leugnete wiederum mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht. Ein wenig danach aber kamen die dort Stehenden herzu und sprachen zu Petrus: Wahrlich, auch du bist einer von ihnen, denn auch deine Sprache macht dich kennbar. Da fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. Und Petrus gedachte der Rede Jesu, da Er zu ihm sprach: Ehe der Hahn kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. Als es aber Morgen ward, hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes eine Beratung über Jesus, daß sie Ihn zum Tode brächten. Und sie banden Ihn, führten Ihn hin und überantworteten Ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus. Da Judas, der Ihn verriet, sah, daß Er verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge zurück den Hohenpriestern und den Ältesten, Und sprach: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldig Blut verraten. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Sieh du zu. Und er warf die Silberlinge dahin in den Tempel, entwich, ging hin und erhängte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Opferkasten zu werfen, weil es Schatzung des Blutes ist. Sie hielten aber eine Beratung und kauften damit den Töpferacker zu einem Begräbnis für Fremde. Daher jenes Feld bis auf den heutigen Tag der Blutacker heißt. Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremias gesprochen ist, der sagt: Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, die Schatzung dessen, der schätzt wurde, den sie sich schätzen ließen von den Söhnen Israels. Und gaben sie für den Töpferacker, wie mir der Herr verordnet hat. Jesus aber stand vor dem Landpfleger, und der Landpfleger fragte Ihn und sprach: Bist Du der Juden König? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. Und da Er verklagt ward von den Hohenpriestern und den Ältesten, antwortete Er nichts. Da spricht Pilatus zu Ihm: Hörst Du nicht, was sie wider Dich zeugen? Und Er antwortete ihm nicht auf eine Rede, also daß sich der Landpfleger ungemein verwunderte. Der Landpfleger hatte aber die Gewohnheit, dem Gedränge auf das Fest einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Sie hatten aber gerade einen besonderen Gefangenen, genannt Barabbas. Da sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch losgebe? Barabbas oder Jesus, Der da genannt wird Christus? Denn er wußte, daß sie Ihn aus Neid überantwortet hatten. Indem er aber auf dem Richtstuhle saß, sandte sein Weib zu ihm und sagte: Habe du nichts zu tun mit diesem Gerechten; denn ich habe heute viel erlitten im Traum wegen Seiner. Die Hohenpriester aber und die Ältesten überredeten das Gedränge, daß sie um Barabbas bitten sollten, Jesum aber umbrächten. Der Landpfleger aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr von den zweien, daß ich euch losgebe? Sie aber sprachen: Barabbas! Spricht Pilatus zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesus tun, Der Christus genannt wird? Sie sprachen alle: Er soll gekreuzigt werden! Der Landpfleger aber sprach: Was hat Er denn Böses getan? Sie aber schrien viel mehr und sprachen: Er soll gekreuzigt werden! Da Pilatus aber sah, daß es nicht nützte, sondern des Getümmels mehr ward, nahm er Wasser, wusch sich die Hände vor dem Gedränge und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blute dieses Gerechten! Seht ihr zu. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut sei auf uns und unseren Kindern! Da gab er ihnen Barabbas los, Jesus aber ließ er geißeln und überantwortete Ihn, daß Er gekreuzigt würde. Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesus in das Richthaus und versammelten die ganze Kohorte über Ihn. Und sie zogen Ihn aus und legten Ihm einen Scharlachmantel um; Und sie flochten einen Krone von Dornen und setzten sie Ihm auf Sein Haupt, und ein Rohr in Seine Rechte, fielen auf das Knie vor Ihm und verspotteten Ihn und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und speieten Ihn an und nahmen das Rohr und schlugen Ihn auf Sein Haupt. Und als sie Ihn verspottet hatten, zogen sie Ihm den Mantel aus, und taten Ihm Seine Kleider an und führten Ihn ab, daß sie Ihn kreuzigten. Indem sie aber hinauszogen, fanden sie einen Menschen von Kyrene mit Namen Simon; den nötigten sie, Sein Kreuz zu tragen. Und als sie an den Ort kamen, genannt Golgatha, das heißt Schädelstätte, Gaben sie Ihm Essig, mit Galle vermischt, zu trinken, und als Er es kostete, wollte Er nicht trinken. Als sie Ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie Seine Kleider unter sich, indem sie das Los warfen; auf daß erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist: Sie verteilten Meine Kleider unter sich, und warfen das Los über Meinen Rock. Und sie saßen da und bewachten Ihn. Und über Seinem Haupte setzten sie in einer Aufschrift die Ursache Seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König. Alsdann wurden mit Ihm gekreuzigt zwei Räuber, einer zur Rechten, und einer zur Linken. Die aber vorübergingen, lästerten Ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten. Und sagten: Der Du den Tempel niederreißt und in drei Tagen aufbaust, rette Dich Selber! Wenn Du Gottes Sohn bist, so steige herab von dem Kreuz! Desgleichen verspotteten Ihn auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andere hat Er gerettet, Sich Selbst kann Er nicht retten! Wenn Er Israels König ist, so steige Er nun herab vom Kreuz, und wir wollen Ihm glauben. Er hat auf Gott vertraut! Der errette Ihn nun, wenn Er Ihn will. Denn Er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn! Ebenso aber schmähten Ihn auch die Räuber, die mit Ihm gekreuzigt waren. Aber von der sechsten Stunde an ward Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit großer Stimme und sprach: Eli, Eli lama sabachthani, das ist: Mein Gott, Mein Gott, warum hat Du Mich verlassen? Einige aber der dort Stehenden, da sie es hörten, sagten: Er ruft den Elias herbei. Und alsbald lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, legte ihn um ein Rohr und tränkte Ihn. Die übrigen aber sagten: Halt, laß sehen, ob Elias kommt, Ihn zu retten. Jesus aber schrie abermals mit großer Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß entzwei von oben bis unten, und die Erde bebte und die Felsen zerrissen. Und die Grüfte taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt. Und gingen aus von den Grüften und kamen nach Seiner Auferstehung herein in die heilige Stadt und erschienen vielen. Da aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten sahen das Erdbeben und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Fürwahr, Dieser war Gottes Sohn! Es waren aber da viele Frauen, die von weitem zuschauten; die Jesus aus Galiläa nachgefolgt waren, um Ihm Dienste zu tun. Und unter ihnen waren Maria von Magdala, und Maria, des Jakobus und des Joses Mutter und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Als es aber Abend ward, kam ein reicher Mensch von Arimathäa, mit Namen Joseph, der auch ein Jünger Jesu war. Dieser ging herbei zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, daß der Leib ihm sollte übergeben werden. Und Joseph nahm den Leib, wickelte ihn ein in reine Leinwand, Und legte ihn in seine neue Gruft, die er hatte in den Fels hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür zu der Gruft und ging weg. Es war aber dort Maria von Magdala und die andere Maria, die saßen der Grabstätte gegenüber. Am folgenden Tag aber, der nach dem Rüsttag ist, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer zu Pilatus, Und sagten: Herr, wir erinnern uns, daß dieser Verführer, da Er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde Ich auferweckt. So befiehl denn, daß man sich der Grabstätte bis zum dritten Tag versichere, auf daß nicht Seine Jünger kommen, Ihn stehlen und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferweckt! und die letzte Verführung schlimmer werde als die erste. Pilatus sprach zu ihnen: Ihr sollt eine Wache haben, geht hin und versichert euch, wie ihr es wisset. Sie aber gingen hin, versicherten sich der Grabstätte und mit der Wache versiegelten sie den Stein. Spät aber am Sabbath, als schon der erste Wochentag dämmern wollte, kam Maria von Magdala und die andere Maria, die Grabstätte zu beschauen. Und siehe, das geschah ein großes Erdbeben; denn der Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, kam hinzu, wälzte den Stein weg von der Tür und setzte sich darauf. Er war aber anzusehen wie ein Blitz und sein Kleid weiß wie Schnee. Aber aus Furcht vor ihm erbebten, die es bewachten, und wurden wie tot. Der Engel aber hob an und sprach zu den Weibern: Fürchtet euch nicht; denn ich weiß, daß ihr Jesus den Gekreuzigten sucht. Er ist nicht hier; denn Er ist auferweckt, wie Er gesagt hat. Kommt her, und seht den Ort, da der Herr gelegen hat. Und geht schnell hin und sagt Seinen Jüngern, daß Er von den Toten auferweckt ist. Und siehe, Er geht vor euch hin nach Galiläa. Dort werdet ihr Ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen schnell hinaus von der Gruft mit Furcht und großer Freude und liefen, es Seinen Jüngern anzusagen. Wie sie aber hingingen, es Seinen Jüngern anzusagen, begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber kamen herzu, ergriffen Seine Füße und beteten Ihn an. Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und sagt Meinen Brüdern an, daß sie nach Galiläa hingehen, und dort werden sie Mich sehen. Während sie aber hingingen, siehe, da kamen einige von der Wache in die Stadt und sagten den Hohenpriestern an alles, was geschehen war. Und sie versammelten sich mit den Ältesten und faßten einen Beschluß und gaben den Kriegsknechten Silbers genug, Und sprachen: Sagt, Seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben Ihn gestohlen, während wir schliefen. Und wenn der Landpfleger davon hört, wollen wir ihn überreden, und euch außer Sorge setzen. Sie aber nahmen die Silberlinge und taten, wie sie gelehrt waren. Und solches Wort ist bei den Juden ruchbar bis auf den heutigen Tag. Die elf Jünger aber gingen hin nach Galiläa auf den Berg, wohin sie Jesus beschieden hatte. Und da sie Ihn sahen, fielen sie vor Ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus kam zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und macht zu Jüngern alle Völkerschaften und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und lehret sie halten alles, was Ich euch geboten habe. Und siehe, Ich bin mit euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitlaufs. Amen. Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, Wie geschrieben ist im Propheten Jesajas: Siehe, Ich sende Meinen Engel aus vor Deinem Angesicht, der Deinen Weg zurüste vor Dir. Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade Seine Pfade. Johannes war in der Wüste, taufte und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus die ganze judäische Landschaft und die von Jerusalem, und ließen sich alle von ihm taufen im Flusse Jordan, indem sie ihre Sünden bekannten. Johannes aber war bekleidet mit Kamelshaaren und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden und aß Heuschrecken und wilden Honig, Und predigte und sprach: Es kommt Einer nach mir, Der stärker ist, denn ich, und Dem ich nicht genugsam bin, mich zu bücken und den Riemen Seiner Schuhe zu lösen. Ich zwar habe euch mit Wasser getauft; aber Er wird euch mit dem Heiligen Geiste taufen. Und in jenen Tagen geschah es, daß Jesus von Nazareth in Galiläa kam und Sich von Johannes im Jordan taufen ließ. Und alsbald, als Er aus dem Wasser heraufstieg, sah Er die Himmel sich teilen und den Geist wie ein Taube auf Sich herniederkommen. Und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist Mein geliebter Sohn, an Dem Ich Wohlgefallen habe, Und alsbald trieb Ihn der Geist hinaus in die Wüste. Und Er war allda in der Wüste vierzig Tage, versucht von dem Satan, und Er war mit den wilden Tieren; und die Engel dienten Ihm. Nachdem aber Johannes überantwortet war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium vom Reiche Gottes. Und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes hat sich genahet. Tut Buße und glaubet an das Evangelium. Da Jesus aber am galiläischen Meer wandelte, sah Er Simon und Andreas, seinen Bruder, die ein Fischnetz im Meer ausbreiteten; denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Kommet Mir nach, und Ich will euch zu Menschenfischern machen. Und alsbald verließen sie ihre Netze und folgten Ihm nach. Und da Er von dannen ein wenig weiter ging, sah Er Jakobus, des Zebedäus Sohn, und Johannes, seinen Bruder, und sie richteten im Fahrzeug ihre Netze zu. Und alsbald rief Er ihnen. Und sie ließen ihren Vater Zebedäus in dem Fahrzeug mit den Mietlingen und gingen hin, Ihm nach. Und sie gingen hinein nach Kapernaum, und alsbald ging Er hinein am Sabbath in die Synagoge und lehrte. Und sie staunten über Seine Lehre; denn Er lehrte sie als einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und in ihrer Synagoge war ein Mensch mit einem unreinen Geist, und er schrie auf, Und sagte: Laß uns, was haben wir mit Dir Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben. Ich weiß, wer Du bist! - Der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und gehe aus von ihm! Und der unreine Geist zerrte ihn hin und her, schrie mit großer Stimme und ging aus von ihm. Und alle waren bestürzt, so daß sie untereinander sich befragten und sprachen: Was ist das? Was für eine neue Lehre ist das? Mit Gewalt gebeut Er sogar den unreinen Geistern und sie gehorchen Ihm. Das Gerücht von Ihm ging aber alsbald aus in die ganze Umgegend von Galiläa. Und sie gingen aus alsbald aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes. Simons Schwiegermutter aber lag am Fieber danieder; und alsbald sagten sie Ihm von ihr. Und Er kam herzu, richtete sie auf und ergriff sie bei ihrer Hand; und alsbald verließ sie das Fieber; und sie bediente sie. Als es aber Abend ward, da die Sonne unterging, trugen sie alle die Leidenden und die Besessenen zu Ihm. Und die ganze Stadt sammelte sich zusammen an der Tür. Und Er heilte viele Leidende, mit allerlei Krankheiten; und Er trieb viele Dämonen aus, und ließ die Dämonen nicht reden, denn sie kannten Ihn. Und des Morgens, da es noch gar Nacht war, stand Er auf, ging hinaus und kam an einen wüsten Ort und betete daselbst. Simon aber, und die mit Ihm waren, setzten Ihm nach. Und da sie Ihn fanden, sagen sie zu Ihm: Alle suchen Dich! Und Er spricht zu ihnen: Lasset uns in die benachbarten Dörfer gehen, auf daß Ich auch dort predige; denn dazu bin Ich ausgegangen. Und Er predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus. Und es kommt ein Aussätziger zu Ihm, fleht Ihn an und fällt zu Seinen Knien und spricht zu Ihm: Wenn Du willst, kannst Du mich reinigen. Es jammerte aber Jesus, Er streckte die Hand aus, berührte ihn und sprach zu ihm: Ich will, sei gereinigt! Und als Er so gesprochen, ging der Aussatz alsbald von ihm, und er war geeinigt. Und Er drohte ihm und trieb ihn alsbald hinaus. Und spricht zu ihm: Siehe zu, sage niemand etwas; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und bringe dar für deine Reinigung, was Moses verordnet hat, ihnen zum Zeugnis. Da er aber hinauskam, fing er an, viel davon zu verkündigen und das Wort ruchbar zu machen, so daß Er hinfort nicht mehr öffentlich in eine Stadt eingehen konnte, sondern außen an wüsten Orten war; und sie kamen zu Ihm von überall her. Und nach einigen Tagen ging Er wieder hinein nach Kapernaum, und man hörte, daß Er zu Hause war. Und alsbald versammelten sich viele, so daß sie auch an der Tür nicht mehr Platz hatten, und Er redete zu ihnen das Wort. Und es kamen etliche zu Ihm, die brachten einen Gichtbrüchigen zu Ihm, von vieren getragen. Und da sie wegen dem Gedränge Ihm nicht nahe kommen konnten, deckten sie das Dach ab, wo Er war, und gruben es auf, und ließen das Tragbett hinab, auf dem der Gichtbrüchige daniederlag. Da aber Jesus ihren Glauben sieht, spricht Er zu dem Gichtbrüchigen: Mein Kind, dir sind deine Sünden vergeben. Es waren aber allda einige von den Schriftgelehrten, die saßen und bedachten in ihren Herzen: Was redet dieser solche Lästerung! Wer kann Sünden vergeben, denn der Eine Gott? Und Jesus erkannte alsbald in Seinem Geiste, daß sie solches bei sich bedachten, und sprach zu ihnen: Was bedenket ihr solches in euren Herzen? Was ist leichter zu dem Gichtbrüchigen zu sagen: Dir sind die Sünden vergeben, oder zu sagen: Mache dich auf, nimm dein Tragbett auf und wandle! Damit ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Gewalt hat, auf Erden Sünden zu vergeben, [spricht Er zu dem Gichtbrüchigen]: Ich sage dir: Mache dich auf, nimm dein Tragbett auf, und geh hin in dein Haus! Und alsbald machte er sich auf, nahm sein Tragbett auf und ging vor allen hinaus, so daß sie alle außer sich waren, Gott verherrlichten und sprachen: So etwas haben wir noch nie gesehen! Und Er ging wieder hinaus an das Meer, und all das Gedränge kam zu Ihm, und Er lehrte sie. Und wie Er vorüberging, sah Er Levi, des Alphäus Sohn, am Zoll sitzen, und spricht zu ihm: Folge Mir nach! Und er stand auf und folgte Ihm nach. Und da Er Sich zu Tische legte in seinem Hause, geschah es, daß auch viele Zöllner und Sünder mit Jesus und Seinen Jüngern zu Tische lagen; denn es waren ihrer viele, und sie folgten Ihm nach. Und da die Schriftgelehrten und Pharisäer sahen, daß Er mit Sündern und Zöllnern aß, sprachen sie zu Seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt Er mit Sündern und Zöllnern? Und Jesus hört es und spricht zu ihnen: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Leidenden. Ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zur Buße zu rufen. Und die Jünger des Johannes und die Pharisäer waren am Fasten; und sie kommen und sprechen zu Ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und die der Pharisäer, Deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sagte zu ihnen: Können die Hochzeitsleute fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Die Zeit, so sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen wird, und dann an jenem Tage werden sie fasten. Niemand näht einen Flecken ungewalkten Tuches auf ein altes Kleid. Sonst aber reißt das neue Füllwerk von alten ab, und der Riß wird schlimmer. Und niemand fasset neuen Wein in alte Schläuche; sonst aber zerreißt der neue Wein die Schläuche und der Wein wird verschüttet und die Schläuche kommen um; sondern man muß den neuen Wein in neue Schläuche fassen. Und es geschah, daß Er am Sabbath durch die Saaten hinging; und Seine Jünger fingen an während des Gehens die Ähren auszuraufen. Und die Pharisäer sprachen zu Ihm: Siehe, was tun sie am Sabbath, das nicht erlaubt ist? Und Er sprach zu ihnen: Habt ihr niemals gelesen, was David tat, da er es bedurfte und ihn, und die mit ihm waren, hungerte? Wie er in das Haus Gottes hineinging unter dem Hohenpriester Abjathar, und die Schaubrote aß, die niemandem erlaubt ist zu essen als den Priestern, und auch denen gab, die mit ihm waren? Und Er sprach zu ihnen: Der Sabbath ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbaths willen. So ist denn des Menschen Sohn Herr auch des Sabbaths. Und Er ging abermals hinein in die Synagoge; und es war da ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie hielten auf Ihn, ob Er ihn am Sabbath heilen würde, auf daß sie eine Anklage wider Ihn hätten. Und Er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Tritt hervor in die Mitte. Und Er spricht zu ihnen: Ist es erlaubt am Sabbath Gutes zu tun oder Böses zu tun, die Seele zu retten oder zu töten? Sie aber schwiegen still. Und Er blickte sie rings umher mit Zorn an und war betrübt über die Verstocktheit ihres Herzens; da sprach Er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand ward wiederhergestellt, gesund wie die andere. Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald mit den Herodianern einen Rat über Ihn, wie sie Ihn umbrächten. Und Jesus entwich mit Seinen Jüngern ans Meer; und eine große Menge aus Galiläa folgte Ihm nach und von Judäa, Und von Jerusalem, und von Idumäa und jenseits des Jordan und von denen um Tyrus und Sidon kam eine große Menge zu Ihm, da sie hörten, was Er tat. Und Er sagte Seinen Jüngern, sie sollten ein Schifflein für Ihn bereithalten, des Gedränges wegen, daß sie Ihn nicht drängeten: Denn Er heilte viele, so daß über Ihn herfielen, die Plagen hatten, auf daß sie Ihn anrührten. Und die unreinen Geister, wenn sie Ihn schauten, fielen vor Ihm nieder, schrien und sagten: Du bist der Sohn Gottes! Und Er bedrohte sie sehr, daß sie Ihn nicht sollten kundbar machen. Und Er stieg hinauf auf den Berg und rief zu Sich, welche Er wollte; und sie gingen zu Ihm hin. Und Er bestellte zwölf, daß sie bei Ihm wären, und daß Er sie aussendete, zu predigen. Und daß sie Gewalt hätten, die Krankheiten zu heilen und die Dämonen auszutreiben. Und dem Simon legte Er den Namen Petrus bei. Und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und Er legte ihnen die Namen Boanerges, d.h. Donnersöhne bei. Und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus, und Thomas und Jakobus, des Alphäus Sohn, und Thaddäus und Simon, den Kananiten; Und Judas Ischariot, der Ihn auch verriet. Und sie gingen nach Hause; und es kam wieder ein Gedränge zusammen, also daß sie nicht einmal das Brot essen konnten. Als das die Seinigen hörten, gingen sie aus, Ihn zu ergreifen; denn, sagten sie, Er ist außer sich. Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er hat den Beelzebul! und: Durch den Obersten der Dämonen treibt Er die Dämonen aus. Und Er rief sie zu Sich und sprach zu ihnen in Gleichnissen: Wie kann Satan den Satan austreiben? Und wenn ein Reich wider sich selbst zerteilt wird, so kann solches Reich nicht bestehen. Und so ein Haus wider sich selbst zerteilt wird, so kann solches Haus nicht bestehen. So kann auch der Satan, wenn er wider sich selbst aufstünde und zerteilt wäre, nicht bestehen, sondern hätte ein Ende. Keiner kann dem Starken in sein Haus hineinkommen und ihm den Hausrat rauben, er binde denn zuvor den Starken. Und dann vermag er sein Haus zu berauben. Wahrlich, Ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben, und die Lästerungen, damit sie lästern; Wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung ewiglich, sondern ist dem ewigen Gericht verfallen. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist. Und Seine Mutter und Seine Brüder kamen und standen außen und sandten zu Ihm, Ihn zu rufen. Und das Gedränge saß um Ihn her, und sie sagten Ihm: Siehe, Deine Mutter und Deine Brüder draußen suchen Dich. Und Er antwortete ihnen und sprach: Wer ist Meine Mutter und Meine Brüder? Und Er blickte umher auf die, so um Ihn saßen im Kreise, und sprach: Siehe da, Meine Mutter und Meine Brüder! Denn wer Gottes Willen tut, der ist Mein Bruder und Meine Schwester und Meine Mutter. Und Er fing abermals an zu lehren an dem Meer. Und es versammelte sich viel Volk, also daß Er in ein Fahrzeug einstieg, und auf dem Meere saß; und das ganze Gedränge war auf dem Lande am Meer. Und Er lehrte sie vieles in Gleichnissen und sprach zu ihnen in Seiner Lehre: Höret zu: Siehe, es ging der Sämann aus zu säen. Und es geschah, indem er säte, fiel etliches an den Weg; und das Gevögel des Himmels kam und fraß es auf; Anderes aber fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel Erde hatte, und es ging alsbald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. Da aber die Sonne aufging, ward es versengt, und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel in die Dornen, und die Dornen gingen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. Und anderes fiel auf gutes Land und gab Frucht, die da aufging und wuchs, und trug eins dreißigfältig, und eins sechzigfältig, und eins hundertfältig. Und Er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und als Er allein war, fragten Ihn, die um Ihn waren, samt den Zwölfen um dieses Gleichnis. Und Er sprach zu ihnen: Euch ist gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes zu erkennen; denen draußen aber geschieht das alles in Gleichnissen; Auf daß sie sehen und nicht erkennen, und hören und nicht verstehen, auf daß sie sich nicht bekehren und ihre Sünden ihnen vergeben werden. Und Er sprach zu ihnen: Wisset ihr dieses Gleichnis nicht? und wie wollet ihr alle die Gleichnisse erkennen? Der Sämann säet das Wort. Das aber sind die, so am Wege sind, wo das Wort gesät wird; und wenn sie es gehört haben, kommt alsbald der Satan und nimmt das Wort hinweg, das in ihre Herzen gesät war. Und desgleichen sind die, bei denen aufs Steinichte gesät wird, solche, welche das Wort, wenn sie es hören, alsbald mit Freuden aufnehmen. Und haben nicht Wurzel in ihnen, sondern sind wetterwendisch; wenn Trübsal oder Verfolgung um des Wortes willen kommt, so nehmen sie alsbald ein Ärgernis. Und diese sind es, die in die Dornen gesät sind; diese hören das Wort; Und die Sorgen dieses Zeitlaufs und der Betrug des Reichtums und die anderen Begierden kommen herein und ersticken das Wort, und es wird fruchtlos. Und diese sind es, die auf eine gutes Land gesät sind, die das Wort hören und annehmen und tragen Frucht, der eine dreißigfältig, und der eine sechzigfältig, und der eine hundertfältig. Und Er sprach zu ihnen: Kommt auch die Kerze, daß man sie unter den Scheffel oder unter die Bank setze und nicht vielmehr daß man sie auf den Leuchter aufsetze? Denn nichts ist verborgen, das nicht kundbar würde, und nichts so heimlich, daß es nicht an die Offenheit käme. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und Er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret; Mit welchem Maß ihr messet, wird euch gemessen, und wird euch, die ihr höret, noch hinzugetan werden. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird man wegnehmen auch das er hat. Und Er sprach: Mit dem Reich Gottes ist es also, wie wenn der Mensch Samen wirft aufs Land. Und schlummert und steht auf Nacht und Tag; und der Same sproßt hervor und schießt auf, er selbst weiß nicht wie. Denn die Erde bringt von selbst die Frucht, zuerst das Gras, dann die Ähre, dann den vollen Weizen in der Ähre. Wenn aber die Frucht sich ergibt, so sendet er alsbald die Sichel, weil die Ernte dasteht. Und Er sprach: Womit wollen wir das Reich Gottes vergleichen? In welchem Gleichnis wollen wir es darstellen? Es ist wie ein Senfkorn: Wenn es in die Erde gesät wird, so ist es kleiner als alle Samen auf der Erde. Und wenn es gesät ist, so steigt es auf und wird größer als alle Gartenkräuter und gewinnt große Zweige, also daß das Gevögel des Himmels kann unter seinem Schatten wohnen. Und in vielen solchen Gleichnissen sagte Er ihnen das Wort, so wie sie es hören konnten. Ohne Gleichnis aber redete Er nicht zu ihnen; legte Seinen Jüngern aber insonderheit alles aus. Und an demselben Tage, da es Abend geworden, sprach Er zu ihnen: Lasset uns jenseits hinüberfahren. Und sie entließen das Gedränge, und nahmen Ihn mit sich, wie Er im Schifflein war; und es waren aber noch andere Schifflein bei Ihm. Und es ward ein Wirbel eines großen Windes, und warf die Wellen in das Schifflein, also daß es schon sich füllte. Und Er war im Hinterteil des Fahrzeuges und schlummerte auf einem Kopfkissen. Und sie wecken Ihn und sagen zu Ihm: Lehrer, kümmert es Dich nicht, daß wir verderben? Und Er stand auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem Meere: Schweig still und verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Windstille. Und Er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Wie? habt ihr keinen Glauben? Sie aber fürchteten sich mit großer Furcht, und sprachen zueinander: Wer ist wohl Der, daß auch der Wind und das Meer Ihm gehorchen? Und sie kamen jenseits des Meeres in die Gegend der Gadarener. Und als Er aus dem Fahrzeug herauskam, begegnete Ihm alsbald aus den Grüften ein Mensch mit einem unreinen Geiste. Der hatte seinen Aufenthalt in den Grüften, und niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten; Denn er war oft mit Fußeisen und Ketten gebunden; und hatte die Ketten zerrissen und die Fußeisen zerrieben; und niemand vermochte ihn zu bändigen. Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grüften und auf den Bergen, schrie, und zerschlug sich mit Steinen. Als er aber Jesus sah von weitem, lief er und fiel vor Ihm nieder, Und schrie mit großer Stimme und sagte: Was habe ich mit Dir zu schaffen, Jesus, Du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, daß Du mich nicht quälst. Denn Er sprach zu ihm: Fahre aus, unreiner Geist, von dem Menschen! Und Er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er antwortete und sprach: Legion ist mein Name; denn unser sind viele. Und er bat Ihn sehr, Er möchte sie nicht aus der Gegend aussenden. Es war aber dort am Berg ein großer Trieb Schweine auf der Weide; Und alle die Dämonen baten Ihn und sagten: Schicke uns in die Schweine, daß wir in sie eingehen. Und alsbald gestattete es ihnen Jesus. Und die unreinen Geister gingen aus und gingen ein in die Schweine, und der Trieb stürzte von der Anhöhe ins Meer und sie ertranken im Meer. Die sie aber hüteten, flohen und sagten es an in der Stadt und auf den Feldern. Und sie kamen heraus, um zu sehen, was da geschehen war; Und sie kamen zu Jesus und schauten den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, da sitzen bekleidet und vernünftig, und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen und bei den Schweinen geschehen war. Und sie fingen an, Ihn zu bitten, Er möchte aus ihren Grenzen weggehen. Und da Er in das Schifflein einstieg, bat Ihn der Besessene, daß er dürfte bei Ihm sein. Jesus aber ließ es ihm nicht zu, sondern sprach zu ihm: Gehe hin in dein Haus zu den Deinen und sage ihnen an, was der Herr an dir getan, und daß Er Sich deiner erbarmt hat. Und Er ging hin und fing an zu verkündigen in den zehn Städten, was Jesus an ihm getan hatte, und alle verwunderten sich. Und als Jesus wieder in dem Schifflein ans jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich viel Gedränge zu Ihm, und Er war an dem Meere. Und siehe, da kommt einer von den Obersten der Synagoge mit Namen Jairus, und da er Ihn sieht, fällt er Ihm zu Füßen. Und bat Ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein ist in den letzten Zügen ! Komm doch und lege die Hände auf sie, auf daß sie gerettet werde, und lebe. Und Er ging hin mit ihm; und vieles Gedränge folgte Ihm nach, und sie drängten Ihn. Und ein Weib war da, die hatte zwölf Jahre den Blutfluß, Und hatte viel von vielen Ärzten erlitten, und all das Ihre ausgegeben, ohne daß es ihr etwas genützt hätte; ja es war eher noch schlimmer mit ihr geworden. Da sie von Jesus hörte, kam sie im Gedränge von hinten zu und berührte Sein Kleid; Denn sie sprach: Wenn ich nur Seine Kleider berühre, so werde ich gerettet. Und alsbald vertrocknete der Brunn ihres Blutes, und sie erkannte an ihrem Leibe, daß sie von ihrer Plage gesund war. Und Jesus erkannte alsbald an Sich die Kraft, die von Ihm ausgegangen war, wandte Sich um im Gedränge und sprach: Wer hat Meine Kleider berührt? Und Seine Jünger sagten zu Ihm: Siehst Du nicht, wie das Gedränge auf Dich zudrängt, und Du sagst: Wer hat Mich berührt? Er aber blickte um Sich, die zu sehen, die dies getan hatte. Das Weib aber, welches wußte, was an ihr geschehen war, fürchtete sich und zitterte, kam und fiel vor Ihm nieder und sagte Ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet! Gehe hin im Frieden und sei gesund von deiner Plage! Da Er noch redete, kamen etliche vom Obersten der Synagoge und sagten: Deine Tochter ist gestorben. Was bemühst du noch den Lehrer? Jesus aber hörte alsbald das Wort, das geredet worden, und sprach zu dem Obersten der Synagoge: Fürchte nicht, glaube nur! Und Er ließ niemand Ihm zugleich nachfolgen außer Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und Er kommt in das Haus des Obersten der Synagoge und schaut das Getümmel und die da viel weinten und klagten. Und Er geht hinein und spricht zu ihnen: Was lärmet und weinet ihr? Das Kindlein ist nicht gestorben, sondern es schlummert. Und sie verlachten Ihn. Er aber treibt sie alle hinaus, nimmt zu Sich den Vater des Kindleins und die Mutter und die mit Ihm waren, und tritt hinein, da das Kindlein lag; Und ergreift das Kindlein bei der Hand und spricht zu ihm: Talitha, kumi! das ist verdolmetscht: Mägdlein, Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte; denn es war zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich mit großem Entsetzen. Und Er verbot ihnen streng, daß niemand es erfahren solle, und sagte, sie sollten ihr zu essen geben. Und Er ging hinaus von dannen und kam in Seine Vaterstadt, und Seine Jünger folgen Ihm nach. Und da es Sabbath ward, fing Er an zu lehren in der Synagoge, und viele, die Ihn hörten, staunten und sagten: Woher hat Dieser solches und was ist das für eine Weisheit, die Ihm gegeben ist, und daß solche Wunderkräfte durch Seine Hände geschehen? Ist Der nicht der Zimmermann, Marias Sohn, der Bruder des Jakobus und des Joses und des Judas und des Simon? Und sind nicht Seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an Ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends ohne Ehre, als in seiner Vaterstadt und bei den Verwandten und in seinem Hause. Und Er konnte dort keine einzige Wundertat tun, außer daß Er einigen Siechen die Hände auflegte und sie heilte. Und Er verwunderte Sich über ihren Unglauben. Und Er zog umher in den Flecken im Umkreis und lehrte. Und Er rief die Zwölfe zu Sich, und fing an sie je zwei und zwei auszusenden und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister; Und entbot ihnen, sie sollten nichts mit sich auf den Weg nehmen, denn allein einen Stab; keine Tasche, kein Brot, kein Kupfer in den Gürtel; Sondern sie sollten sich Sohlen unterbinden, und nicht zwei Röcke anziehen. Und Er sagte ihnen: Wenn ihr in ein Haus eingehet, so bleibet allda, bis ihr von dannen ausziehet. Und welche euch nicht aufnehmen, noch euch hören, da ziehet aus von dannen und schüttelt den Staub unter euren Füßen ab zum Zeugnis über sie. Wahrlich, Ich sage euch, es wird Sodom und Gomorrah am Tage des Gerichts erträglicher sein denn selbiger Stadt. Und sie zogen aus und predigten, man solle Buße tun, Und trieben viele Dämonen aus und salbten viele Sieche mit Öl und heilten sie. Und König Herodes hörte davon, Andere sagten: Es ist Elias; andere aber sagten: Er ist ein Prophet, oder wie der Propheten einer. Als es aber Herodes hörte, sprach er: Dies ist Johannes, den ich enthauptet habe; der ist von den Toten auferweckt; Denn er, Herodes, hatte ausgesandt und den Johannes ergriffen und im Gefängnis gebunden, wegen der Herodias, dem Weibe des Philippus, seines Bruders; denn er hatte sie gefreit. Denn Johannes sagte zu Herodes: Es ist dir nicht erlaubt, deines Bruders Weib zu haben. Herodias aber stellte ihm nach und wollte ihn töten und konnte nicht. Denn Herodes fürchtete den Johannes, weil er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war; und erhielt ihn, und hörte auf ihn in vielem, das er tat, und hörte ihn gerne. Und es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtsfest seinen Großen und Obersten und den Ersten in Galiläa ein Gastmahl machte; Und der Herodias Tochter kam herein und tanzte, und gefiel dem Herodes und denen, die mit zu Tische lagen. Da sprach der König zu dem Mägdlein: Bitte von mir, was du willst, und ich will es dir geben. Und er schwur ihr: Was du von mir bittest, will ich dir geben, bis auf die Hälfte meines Reiches. Sie aber ging hinaus und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich bitten? Die aber sprach: Das Haupt Johannes des Täufers. Und sie kam alsbald eilig herein zum Könige, bat und sprach: Ich will, daß du mir unverzüglich das Haupt Johannes des Täufers auf einer Platte gebest. Und der König ward sehr betrübt, aber um des Eidschwurs willen und derer, die mit zu Tische lagen, wollte er sie nicht beiseite setzen. Und der König sandte alsbald einen von der Leibwache aus und verordnete sein Haupt herzubringen. Er aber ging hin, enthauptete ihn im Gefängnis und brachte sein Haupt auf einer Platte und gab es dem Mägdlein, und das Mägdlein gab es ihrer Mutter. Und als seine Jünger es hörten, kamen sie, und nahmen seine Leiche und legten sie in eine Gruft. Und die Apostel versammelten sich zu Jesus und sagten an alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten. Und Er sprach zu ihnen: Kommet ihr selber besonders an einen wüsten Ort und ruhet ein wenig aus. Denn es waren derer, die da kamen und gingen, so viele, daß sie nicht gelegene Zeit zum Essen hatten. Und sie gingen hin im Schifflein besonders an einen wüsten Ort. Und das Gedränge sah sie hingehen, und viele erkannten Ihn und liefen zu Fuß dahin aus allen Städten und kamen vor ihnen an und kamen zu Ihm zusammen. Und Jesus kam heraus und sah das viele Gedränge, und es jammerte Ihn derselben, daß sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben, und Er fing an, sie vieles zu lehren. Da es aber schon spät an der Stunde war, kamen Seine Jünger zu Ihm und sagten: Der Ort ist wüste, und es ist schon spät an der Stunde. Entlasse sie, daß sie rings umher in die Felder und in die Dörfer gehen und sich Brot kaufen, denn sie haben nichts zu essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen! Und sie sagten zu Ihm: Sollen wir hingehen und um zweihundert Denare Brot kaufen, und ihnen zu essen geben? Er aber sprach zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Gehet hin und sehet. Und da sie es erfahren, sagten sie: Fünf, und zwei Fische. Und Er verordnete ihnen allen, sich zu lagern nach Tischgesellschaften und Tischgesellschaften auf dem grünen Grase. Und sie ließen sich nieder in Abteilungen von je hundert und je fünfzig. Und Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und segnete, und brach die Brote und gab sie Seinen Jüngern, daß sie ihnen vorlegten; auch die zwei Fische teilte Er unter sie alle. Und sie aßen alle und wurden satt; Und sie hoben auf zwölf Körbe voll Brocken, und von den Fischen. Und es waren derer, welche die Brote gegessen hatten, fünftausend Mann. Und alsbald nötigte Er Seine Jünger, in das Schifflein einzusteigen und voraus zu fahren hinüber nach Bethsaida, bis Er Selbst das Gedränge entlassen hätte. Nachdem Er sie verabschiedet hatte, ging Er hin auf den Berg, zu beten. Und es ward Abend, und das Schifflein war mitten auf dem Meere, und Er allein auf dem Land. Und Er sah, daß sie Not hatten im Rudern, weil der Wind ihnen entgegen war. Und Er kam um die vierte Wache der Nacht zu ihnen, und wandelte auf dem Meere, und wollte an ihnen vorübergehen. Da sie Ihn aber auf dem Meer wandeln sahen, meinten sie, es wäre ein Gespenst, und schrien auf: Denn alle sahen Ihn und erbebten. Und Er redete alsbald mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost; Ich bin es, fürchtet euch nicht. Und Er stieg zu ihnen ein in das Schifflein, und der Wind legte sich. Und sie waren außer sich und verwunderten sich ungemein, über die Maßen. Denn sie verstanden nicht trotz der Brote; denn ihr Herz war verstockt. Und sie fuhren hinüber und kamen an das Land Genesareth und landeten. Und da sie aus dem Schifflein kamen, erkannten sie Ihn alsbald, Und liefen in der ganzen dortigen Gegend umher und fingen an, die Leidenden auf Tragbetten umherzutragen, wo sie hörten, daß Er war. Und wo Er in Flecken oder Städte oder Felder einging, legten sie die Siechen auf die Marktplätze hin, und baten Ihn, daß sie auch nur Seines Kleides Saum berühren dürften; und so viele als Ihn berührten, wurden gerettet. Und es versammelten sich zu Ihm die Pharisäer und etliche von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen. Und da sie sahen, daß etliche Seiner Jünger mit gemeinen, das ist ungewaschenen Händen das Brot aßen, tadelten sie es. Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, sie hätten sich denn bis zum Gelenk die Hände gewaschen, indem sie an der Überlieferung der Ältesten halten. Auch vom Markte ab, essen sie nicht, bevor sie sich gewaschen haben. Und ist sonst noch vieles, das sie zu halten angenommen haben, das Waschen der Kelche und der Krüge und eherner Gefäße und Bänke. Danach fragten Ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln Deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit ungewaschenen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Schön hat Jesajas über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben ist: Dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist ferne, weg von Mir. Umsonst aber verehren sie Mich und lehren Lehren, die Gebote der Menschen sind. Denn ihr verlasset das Gebot Gottes, und ergreifet die Überlieferung von Menschen, das Waschen der Krüge und Kelche, und tut viel andere solche Dinge. Und Er sprach zu ihnen: Gar schön setzt ihr das Gebot Gottes beiseite, damit ihr eure Überlieferung haltet. Denn Moses sprach: Ehre deinen Vater und deine Mutter, und wer dem Vater oder der Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban, was du von mir zu Nutzen gehabt hättest; So lasset ihr ihn hinfort nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun, Und machet das Wort Gottes ungültig durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt, und solches tut ihr vieles dergleichen. Und Er rief das ganze Gedränge herbei und sprach zu ihnen: Höret Mir alle zu und verstehet es: Es ist nichts außerhalb des Menschen, so es in ihn eingeht, das ihn gemein machen kann; was aber von ihm ausgeht, das ist es, das den Menschen gemein macht. Wer Ohren hat zu hören, der höre. Und als Er vom Gedränge weg ins Haus einging, fragten Ihn Seine Jünger über das Gleichnis. Und Er sprach zu ihnen: So seid auch ihr unverständig? Begreifet ihr nicht, daß alles, was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht gemein machen kann? Denn es geht nicht in sein Herz ein, sondern in den Bauch, und geht aus in den Abzug, der alle Speisen reinigt. Er sprach aber: Was vom Menschen ausgeht, das macht den Menschen gemein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen gehen aus die bösen Gedanken, Ehebrüche, Hurereien, Mordtaten, Diebereien, Habsucht, Schlechtigkeit, Trug, Unzucht, ein übles Auge, Lästerung, Hoffart, Unvernunft. All dieses Schlechte kommt von innen heraus und macht den Menschen gemein. Und Er stand auf und ging weg von dannen in die Grenzen von Tyrus und Sidon; und Er ging ein in ein Haus und wollte es niemand erfahren lassen; und Er konnte nicht verborgen bleiben. Denn ein Weib, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, hörte von Ihm, kam und fiel Ihm zu Füßen; Sie war aber ein griechisches Weib, eine Syrophönizierin von Geschlecht und bat Ihn, daß Er den Dämon von ihrer Tochter austriebe. Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuerst die Kinder satt werden; es ist nicht schön, daß man den Kindern das Brot nehme und werfe es vor die Hündlein. Sie antwortete aber und sprach zu Ihm: Ja, Herr, und doch essen die Hündlein unter dem Tische von den Brosamen der Kindlein. Und Er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin; der Dämon ist von deiner Tochter ausgegangen. Und sie ging hin in ihr Haus und fand, daß der böse Geist ausgegangen war und ihre Tochter auf dem Bette lag. Und Er zog wieder aus von den Grenzen von Tyrus und Sidon und kam an das galiläische Meer mitten in die Grenzen der zehn Städte. Und sie bringen Ihm einen Tauben, der kaum reden konnte, und flehen Ihn an, daß Er die Hand auf ihn legete. Und Er nahm ihn beiseite vom Gedränge besonders, legte ihm Seine Finger in seine Ohren, und spützete und berührte seine Zunge, Und Er blickte auf zum Himmel, seufzte und sprach zu ihm: Ephphatha, das ist, tue dich auf! Und alsbald tat sich sein Gehör auf und das Band seiner Zunge löste sich, und er redete recht. Und Er verbot ihnen, es jemand zu sagen. Je mehr Er ihnen aber verbot, desto weit mehr verkündeten sie es. Und sie waren über die Maßen erstaunt und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht Er hören und die Sprachlosen reden. In jenen Tagen, als sehr viel Volk da war, und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus Seine Jünger zu Sich und sprach zu ihnen: Mich jammert des Volkes; denn es sind schon drei Tage, daß sie bei Mir verharren, und haben nichts zu essen. Und wenn Ich sie ungegessen nach ihrem Hause entlasse, so werden sie auf dem Wege verschmachten; denn ihrer sind einige von weit her gekommen. Und Seine Jünger antworteten Ihm: Woher kann man hier in der Wüste diese mit Broten sättigen? Und Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sprachen: Sieben. Und Er entbot dem Gedränge, sich auf die Erde niederzulassen; und Er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie Seinen Jüngern, daß sie selbige vorlegten; und sie legten sie dem Volke vor. Auch hatten sie etliche Fischlein; und Er segnete sie und sagte, daß sie auch diese vorlegen sollen. Sie aber aßen und wurden satt, und hoben sieben Weidenkörbe mit Brocken auf, die übergeblieben. Es waren aber bei viertausend, die gegessen hatten, und Er entließ sie. Und alsbald stieg Er mit Seinen Jüngern ein in ein Schifflein und kam in die Gegend von Dalmanutha. Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, sich mit Ihm zu befragen und ersuchten von Ihm ein Zeichen vom Himmel, daß sie Ihn versuchten. Und Er seufzt auf in Seinem Geiste und spricht: Was suchet dies Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, Ich sage euch: Es wird diesem Geschlechte kein Zeichen gegeben werden. Und Er verließ sie, stieg wieder ein in das Schifflein und ging weg hinüber. Und sie hatten vergessen, Brot mit sich zu nehmen; und hatten nicht mehr denn ein Brot mit sich im Schifflein. Und Er verbot ihnen und sprach: Sehet zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes. Und sie besprachen untereinander und sagten: Weil wir kein Brot haben. Und Jesus vernahm es und sprach zu ihnen: Warum besprecht ihr euch, daß ihr kein Brot habt? Begreift ihr noch nicht, noch verstehet ihr? Ist euer Herz noch verstockt? Habet Augen und sehet nicht, habet Ohren und höret nicht und gedenket nicht? Als Ich die fünf Brote unter die fünftausende brach, wie viele Körbe voll Brocken hobet ihr auf? Sie sprachen zu Ihm: Zwölf. Als aber die sieben unter die viertausend, wie viele Weidenkörbe voll Brocken hobet ihr auf? Sie sagten: Sieben. Und Er sprach zu ihnen: Wie? Verstehet ihr es nicht? Und Er kommt nach Bethsaida; und sie bringen zu Ihm einen Blinden, und flehen Ihn an, daß Er ihn berührete. Und Er nahm den Blinden bei der Hand, führte ihn hinaus aus dem Flecken, und spützete in seine Augen, legte die Hände auf ihn und fragte ihn, ob er etwas sähe? Und er blickte auf und sprach: Ich sehe die Menschen wie Bäume umherwandeln. Da legte Er ihm abermals die Hände auf seine Augen, und hieß ihn aufblicken, und er war wieder hergestellt und sah alles deutlich. Und Er sandte ihn nach seinem Hause uns sprach: Gehe nicht ein in den Flecken und sage es auch niemand im Flecken. Und Jesus ging aus und Seine Jünger in die Flecken von Cäsarea Philippi, und auf dem Wege fragte Er Seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Menschen, daß Ich sei? Sie aber antworteten: Johannes der Täufer, und andere: Elias; andere aber: der Propheten einer. Und Er sprach zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß Ich bin? Petrus aber antwortete und sprach zu Ihm: Du bist der Christus. Und Er bedrohte sie, daß sie niemand von Ihm sagen sollten. Und Er fing an, sie zu lehren, daß des Menschen Sohn vieles erleiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen auferstehen werde. Und das Wort redete Er frei heraus. Und Petrus nahm Ihn zu sich, und fing an, Ihn zu bedrohen. Er aber wandte Sich um, und da Er Seine Jünger sah, bedrohte Er Petrus und sprach: Gehe hin, hinter Mich, Satan! Denn du sinnest nicht was von Gott, sondern was von Menschen ist. Und Er rief das Gedränge samt Seinen Jüngern zu Sich und sprach zu ihnen: Wer Mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf, und folge Mir nach! Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren, wer aber seine eigene Seele verliert um Meiner und des Evangeliums willen, der wird sie retten. Denn was nützete es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele? Oder was kann denn der Mensch geben zur Lösung seiner Seele? Denn wer sich Mein und Meiner Worte schämt in diesem ehebrecherischen und sündhaften Geschlecht, dessen wird Sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn Er in der Herrlichkeit Seines Vaters mit den heiligen Engeln kommen wird. Und Er sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich Gottes in Kraft kommen sehen. Und nach sechs Tagen nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit Sich und führte sie hinauf auf einen hohen Berg besonders alleine und verwandelte Sich vor ihnen. Und Seine Kleider wurden glänzend, ungemein weiß, wie der Schnee, daß sie kein Walker auf Erden kann so weiß machen. Und es erschien ihnen Elias mit Moses, und sie unterredeten sich mit Jesus. Und Petrus antwortete und sprach zu Jesus: Rabbi, hier ist gut sein für uns. Und lasset uns drei Hütten machen, Dir eine, Moses eine und Elias eine. Denn er wußte nicht, was er redete; denn sie waren außer sich vor Furcht. Und es ward eine Wolke, die überschattete sie, und aus der Wolke kam eine Stimme, die sprach: Dies ist Mein geliebter Sohn, Den höret! Und plötzlich, da sie um sich blickten, sahen sie niemand mehr, sondern allein Jesus bei ihnen. Da sie aber vom Berge herabstiegen, verbot Er ihnen, jemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis daß des Menschen Sohn von den Toten auferstanden wäre. Und sie behielten das Wort für sich und befragten sich, was dieses Auferstehen von den Toten sei. Und sie fragten Ihn und sagten: Die Schriftgelehrten sagen, Elias müsse zuvor kommen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias kommt zwar zuerst und stellt alles her. Und wie ist es geschrieben von des Menschen Sohn? - daß Er viel leiden und für nichts geachtet werden soll. Aber Ich sage euch: Elias ist auch gekommen, und sie haben ihm getan, was sie wollten, wie von ihm geschrieben steht. Und als Er zu Seinen Jüngern kam, sah Er viel Gedränge um sie her und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen befragten. Und alsbald, da all das Gedränge Ihn sah, wurde ihnen bange, und sie liefen herbei und begrüßten Ihn. Und Er fragte die Schriftgelehrten: Worüber befragt ihr euch mit ihnen? Und einer aus dem Gedränge antwortete und sprach: Lehrer, ich habe meinen Sohn zu Dir hergebracht, der hat einen sprachlosen Geist. Und wo er ihn übernimmt, reißt er ihn, und er schäumt und knirscht mit den Zähnen und zehret ab. Und ich sprach mit Deinen Jüngern, daß sie ihn austrieben, und sie vermochten es nicht. Er aber antwortete ihm und sprach: O du ungläubig Geschlecht, wie lange soll Ich bei euch sein? Wie lange soll Ich euch ertragen? Bringt ihn her zu Mir! Und sie brachten ihn zu Ihm. Und als er Ihn sah, zerrte der Geist ihn alsbald, und er fiel zu Erde, wälzte sich und schäumte. Und Er fragte seinen Vater: Wie lange Zeit ist es, daß das mit ihm geworden? Er aber sprach: Von Kind auf. Und oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, daß er ihn umbrächte. Wenn Du aber kannst, so hilf uns und erbarme Dich unser. Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben könntest! Alle Dinge sind möglich für den, der da glaubt! Und alsbald schrie der Vater des Knäbleins mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben! Da aber Jesus sah, daß das Gedränge zusammenlief, bedrohte Er den unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, Ich befehle dir, gehe aus von ihm, und geh nimmer in ihn ein! Und er schrie und zerrte ihn sehr und ging aus. Und er ward wie tot, so daß viele sagten: Er ist gestorben! Jesus aber ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf; und er stand auf. Und als Er ins Haus einging, fragten Ihn Seine Jünger besonders: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Und Er sprach zu ihnen: Diese Art kann nicht anders als durch Gebet und Fasten ausgehen. Und von dannen gingen sie aus und zogen hin durch Galiläa, und Er wollte nicht, daß es jemand wisse. Denn Er belehrte Seine Jünger und sagte ihnen: Des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überantwortet werden, und sie werden Ihn töten, und nachdem Er getötet worden, wird Er am dritten Tage auferstehen. Sie aber verstanden die Rede nicht und fürchteten sich, Ihn zu fragen. Und Er kam nach Kapernaum; und als Er zu Hause war, fragte Er sie: Worüber besprachet ihr euch miteinander auf dem Wege? Sie aber schwiegen stille; denn sie hatten auf dem Wege unter sich besprochen, welcher der Größte wäre. Und Er setzte Sich, rief die Zwölfe und sprach zu ihnen: So einer will der Erste sein, der soll der Letzte von allen und aller Diener sein. Und Er nahm ein Kindlein, stellte es mitten unter sie, und schloß es in Seine Arme und sprach zu ihnen: Wer eines dieser Kindlein aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt nicht Mich auf, sondern Den, Der Mich gesandt hat. Johannes aber antwortete Ihm und sprach: Lehrer, wir sahen einen, der trieb in Deinem Namen Dämonen aus, der uns nicht nachfolgt, und wir wehrten es ihm, darum daß er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehret ihm nicht; denn es ist keiner, der in Meinem Namen Wundertaten tut, und wird bald Böses von Mir sprechen. Denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns. Denn wer euch tränket mit einem Kelche Wasser in Meinem Namen, weil ihr des Christus seid, wahrlich, Ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren. Wer aber einem der Kleinen, die an Mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre besser, daß ihm ein Mühlstein um seinen Hals umgehängt und er ins Meer geworfen würde. Und so dich deine Hand ärgert, so haue sie ab. Es ist dir besser, daß du ein Krüppel zum Leben eingehest, denn daß du zwei Hände habest und in die Hölle ins unauslöschliche Feuer weggehest. Wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und ärgert dich dein Fuß, so haue ihn ab. Es ist dir besser, daß du lahm zum Leben eingehest, denn daß du zwei Füße habest, und werdest in die Hölle ins unauslöschliche Feuer geworfen, Wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und ärgert dich dein Auge, so wirf es aus. Es ist dir besser, daß du einäugig ins Reich Gottes eingehest, denn daß du zwei Augen habest, und werdest in die Hölle des Feuers geworfen. Wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Denn ein jeglicher soll mit Feuer gesalzen, und alles Opfer mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut, wenn aber das Salz salzlos wird, womit wollet ihr es würzen? Habt Salz in euch und habt Frieden miteinander! Und von dannen machte Er Sich auf und kam in die Grenzen Judäas durch die Gegenden jenseits des Jordan; und ein Gedränge zog wieder zusammen, Ihm zu, und wie Er gewohnt war, lehrte Er sie wieder. Und die Pharisäer kamen herzu und fragten Ihn, ob es einem Manne erlaubt sei, sich von seinem Weibe zu scheiden, und versuchten Ihn damit. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Moses geboten? Sie aber sprachen: Moses hat gestattet einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härtigkeit willen hat Moses euch solch Gebot geschrieben. Von Anfang der Schöpfung an aber machte Gott sie männlich und weiblich. Darum soll der Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen; Und die zwei sollen sein ein Fleisch. So sind sie denn nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was denn Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht trennen. Und im Hause fragten Ihn Seine Jünger abermals über dasselbe. Und Er sprach zu ihnen: Wer sich von seinem Weibe scheidet und freiet eine andere, der bricht die Ehe an ihr. Und so sich ein Weib scheidet von ihrem Manne und freiet einen anderen, die bricht die Ehe. Und sie brachten Kindlein herzu, daß Er sie berührete. Die Jünger aber bedrohten die, so sie herbrachten. Da es aber Jesus sah, ward Er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu Mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnimmt, wie ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen. Und Er schloß sie in Seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie. Und da Er hinauskam auf den Weg, lief einer herzu, fiel vor Ihm auf die Knie und fragte Ihn: Guter Lehrer, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du Mich gut? Niemand ist gut, den der Eine, Gott. Du weißt die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht morden, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsch Zeugnis geben, du sollst nicht übervorteilen. Ehre deinen Vater und die Mutter. Er aber antwortete und sprach zu Ihm: Lehrer, das hab ich alles gehalten von meiner Jugend auf. Jesus aber blickte ihn an, und liebte ihn und sprach zu ihm: Eins mangelt dir. Gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komme her, folge Mir nach und nimm das Kreuz auf dich. Er aber ward düster über dem Worte und ging betrübt weg; denn er hatte viel Besitztum. Und Jesus blickte umher und sprach zu Seinen Jüngern: Wie schwer ist es, daß die, so Vermögen haben, ins Reich Gottes eingehen! Die Jünger aber waren bestürzt über Seine Worte; Jesus aber antwortete wieder und sprach zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, daß die auf das Vermögen vertrauen, ins Reich Gottes kommen! Es ist leichter, daß ein Kamel durch das Öhr der Nadel durchgehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme. Sie aber staunten über die Maßen und sagten untereinander: Wer kann dann gerettet werden? Jesus aber blickte sie an und sprach: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich. Da antwortete Petrus und sagte zu Ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind Dir nachgefolgt. Jesus antwortete und sprach: Wahrlich, Ich sage euch, es ist niemand, der um Meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Felder verlassen hat, Der nicht hundertfältig empfinge jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder mit Verfolgungen und in dem zukünftigen Zeitlauf ewiges Leben. Viele aber, welche die ersten sind, werden letzte sein, und die letzten werden erste sein. Sie waren aber auf dem Wege hinaufzugehen nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran, und sie waren bestürzt und folgten Ihm nach und fürchteten sich. Und Er nahm wieder die Zwölfe zu Sich, und fing an, ihnen zu sagen, was sich mit Ihm zutragen würde. Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und des Menschen Sohn wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten überantwortet werden, und sie werden Ihn zum Tode verdammen und Ihn den Heiden überantworten. Und sie werden Ihn verspotten und Ihn geißeln, und Ihn anspeien und Ihn töten; und am dritten Tage wird Er auferstehen. Und es kamen zu Ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen: Lehrer, wir wollen, daß Du uns tust, um was wir bitten werden. Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, daß ich euch tun solle? Sie aber sagten zu Ihm: Gib uns, daß wir sitzen, einer zu Deiner Rechten und einer zu Deiner Linken in Deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, den Ich trinke, und mit der Taufe euch taufen lassen, mit der Ich getauft werde? Sie aber sprachen zu Ihm: Wir können es. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch zwar, den Ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der Ich getauft werde, getauft werden; Das Sitzen aber zu Meiner Rechten und zu Meiner Linken ist nicht Mein, zu geben, außer denen es bereitet ist. Und da die Zehn das hörten, fingen sie an unwillig zu werden über Jakobus und Johannes. Jesus aber rief sie zu Sich und sprach zu ihnen: Ihr wisset, daß die, so als Oberste gelten, über die Völkerschaften herrschen, und ihre Großen Gewalt üben über sie. Also aber sei es nicht bei euch. Sondern wer groß unter euch sein will, der soll euer Diener sein; Und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. Denn auch des Menschen Sohn ist nicht gekommen, Sich dienen zu lassen, sondern zu dienen und Seine Seele zu geben für viele zur Lösung. Und sie kamen nach Jericho. Und wie Er aus Jericho auszog mit Seinen Jüngern und Gedränge genug, saß am Wege des Timäus Sohn, Bartimäus der Blinde, und bettelte. Und als der hörte, daß es Jesus der Nazarener war, fing er an zu schreien und zu sagen: Sohn Davids, Jesus, erbarme Dich mein! Viele aber bedrohten ihn, er solle stillschweigen. Er aber schrie viel mehr: Sohn Davids, erbarm Dich mein! Und Jesus stand stille und sagte, man solle ihn rufen. Und sie riefen dem Blinden und sagten zu ihm: Sei getrost, mache dich auf; Er ruft dich. Der aber warf sein Kleid ab, stand auf und kam zu Jesus. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was willst du, daß Ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu Ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde. Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin; dein Glaube hat dich gerettet. Und alsbald ward er sehend und folgte Ihm nach auf dem Wege. Und als sie nahe zu Jerusalem kamen nach Bethphage und Bethanien, an den Ölberg, sandte Er Seiner Jünger zwei, Und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der euch gegenüber ist; und wie ihr hineinkommet, werdet ihr alsbald ein Füllen angebunden finden, auf dem kein Mensch gesessen hat. Löset es und führet es her. Und so jemand zu euch sagen wird: Was tut ihr das? so sprechet: Der Herr bedarf seiner, so sendet er es alsbald her. Sie aber gingen hin und fanden das Füllen an der Tür angebunden draußen am Scheideweg und lösten es. Und einige von denen, die da standen, sprachen zu ihnen: Was machet ihr, daß ihr das Füllen löset? Sie aber sprachen zu ihnen, wie Jesus ihnen gebot, und sie ließen sie. Und sie führten das Füllen zu Jesus, und warfen ihre Kleider darauf, und Er setzte Sich auf dasselbe. Viele aber streuten ihre Kleider auf den Weg; andere aber schnitten Zweige von den Bäumen ab und streuten sie auf den Weg. Und die vorangingen und die nachfolgten, schrien und sprachen: Hosiannah! Gesegnet sei, Der da kommt im Namen des Herrn. Gesegnet sei das Reich, das da kommt in dem Namen des Herrn, unseres Vaters David; Hosiannah in den Höhen ! Und Jesus zog ein in Jerusalem und in das Heiligtum, und nachdem Er alles umher angeschaut, ging Er, da es schon spät an der Stunde war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien. Und am folgenden Tag, da sie von Bethanien ausgegangen waren, hungerte Ihn. Und Er sah von weitem einen Feigenbaum, der Blätter hatte, ging hin, ob Er wohl etwas auf ihm fände. Und da Er dahin kam, fand Er nichts denn Blätter; denn es war noch nicht die Jahreszeit für Feigen. Und Jesus hob an und sprach zu ihm: Nie mehr esse von dir jemand Frucht in Ewigkeit! Und Seine Jünger hörten es. Und sie kamen nach Jerusalem, und Er ging ein in das Heiligtum und fing an, die im Heiligtum verkauften und kauften, auszutreiben; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenhändler stieß Er um; Und Er ließ nicht zu, daß jemand ein Gefäß durch das Heiligtum trug. Und lehrte und sprach zu ihnen: Ist nicht geschrieben: Mein Haus soll für alle Völkerschaften ein Bethaus heißen? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten es und trachteten, wie sie Ihn umbrächten; denn sie fürchteten Ihn, weil das ganze Gedränge staunte ob Seiner Lehre. Und als es spät wurde, ging Er hinaus aus der Stadt. Und da sie am Morgen vorüberkamen, sahen sie den Feigenbaum von der Wurzel auf verdorrt. Und Petrus gedachte daran und sagte zu Ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, dem Du fluchtest, ist verdorrt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott ! Denn wahrlich, sage Ich euch: Wer zu diesem Berge spricht: Hebe dich auf und wirf dich ins Meer, und zweifelt nicht in seinem Herzen, sondern glaubt, daß, was er spricht, geschehe, so wird ihm geschehen, was er gesprochen hat. Darum sage Ich euch: Alles, was ihr bittet im Gebet, glaubet, daß ihr es empfanget, so wird es euch werden. Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater in den Himmeln euch eure Fehle vergebe. Vergebt ihr aber nicht, so wird euer Vater in den Himmeln eure Fehle auch nicht vergeben. Und sie kommen abermals nach Jerusalem. und als Er im Heiligtum wandelte, kamen zu Ihm die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten, Und sagten zu Ihm: Aus was für Gewalt tust Du das? Und wer hat Dir diese Gewalt gegeben, daß Du solches tust? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen, und wenn ihr Mir antwortet, so will auch Ich euch sagen, aus was für Gewalt Ich dieses tue. Die Taufe des Johannes, war sie aus dem Himmel, oder von Menschen? Antwortet Mir! Und sie bedachten bei sich und sprachen: Sagen wir: Aus dem Himmel, so wird Er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? Sagen wir aber: Von Menschen, so fürchteten sie das Volk; denn sie hielten alle dafür, daß Johannes wirklich ein Prophet war. Und sie antworteten und sagten zu Jesus: Wir wissen es nicht. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: So sage Ich euch auch nicht, aus was für Gewalt Ich solches tue.. Und Er fing an, zu ihnen in Gleichnissen zu sprechen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg, und umgab ihn mit einem Zaun, und grub einen Keltertrog aus, und baute einen Turm, und gab ihn an Weingärtner aus und zog über Land. Und zur Jahreszeit sandte er einen Knecht an die Weingärtner, daß er von den Weingärtnern von der Frucht des Weinbergs empfange. Sie aber nahmen ihn, stäupten ihn und sandten ihn leer von dannen. Und abermals sandte er zu ihnen einen anderen Knecht. Und diesem zerwarfen sie den Kopf mit Steinen und sandten ihn entehrt von dannen. Und er sandte abermals einen anderen. Und diesen töteten sie; und viele andere; etliche stäupten, etliche aber töteten sie. Da hatte er noch seinen einzigen geliebten Sohn, auch den sandte er zuletzt an sie ab, indem er sagte: Vor meinem Sohne werden sie sich scheuen. Aber jene Weingärtner sprachen zueinander: Das ist der Erbe, kommet, lasset uns ihn töten, und das Erbe ist unser. Und sie griffen ihn, töteten ihn, und warfen ihn zum Weinberg hinaus. Was wird nun der Herr des Weinberges tun? Er wird kommen, die Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht gelesen diese Schrift: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden? Vom Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen? Und sie trachteten danach, daß sie Ihn ergriffen, und fürchteten sich vor dem Gedränge. Denn sie erkannten, daß Er gegen sie das Gleichnis gesprochen hatte. Und sie ließen von Ihm und gingen weg. Und sie sandten etliche von den Pharisäern und den Herodianern an Ihn, auf daß sie Ihn im Worte fingen. Sie kamen aber und sprachen zu Ihm: Lehrer, wir wissen, daß Du wahrhaftig bist, und daß Du Dich um niemand kümmerst; denn Du blickst nicht auf das Angesicht der Menschen, sondern lehrst den Weg Gottes nach der Wahrheit. Ist es erlaubt, daß man dem Kaiser die Steuer gibt, oder nicht? Sollen wir sie geben oder nicht geben? Er aber sah ihre Heuchelei und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr Mich? Bringet Mir einen Denar, daß Ich ihn sehe. Sie aber brachten einen. Und Er sprach zu ihnen: Wessen ist das Bild und die Überschrift? Sie aber sagten zu Ihm: Des Kaisers. Und Jesus antwortete und sagte zu ihnen: So gebet hin dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie verwunderten sich über Ihn. Und die Sadduzäer kamen zu Ihm, die da sagen, es sei keine Auferstehung, und fragten Ihn und sagten: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und hinterläßt ein Weib, läßt aber keine Kinder, da soll sein Bruder dessen Weib nehmen und seinem Bruder Samen erwecken. Nun waren sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib, starb und ließ keinen Samen. Und der zweite nahm sie und starb, und auch er ließ keinen Samen; desgleichen auch der dritte. Und die sieben nahmen sie und ließen keinen Samen; und zuletzt von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung nun, wenn sie auferstanden sind, wessen Weibe wird sie sein unter ihnen? Denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Irret ihr nicht darum, daß ihr die Schriften und die Kraft Gottes nicht wisset? Denn wenn sie von den Toten auferstehen, freien sie nicht, noch lassen sie sich freien, sondern sind wie die Engel in den Himmeln. Was aber die Toten anlangt, daß sie auferweckt werden, habt ihr nicht in Moses Buch gelesen, bei dem Dornbusch, wie Gott zu ihm sprach und sagte: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Er ist nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen Gott. Ihr gehet sehr irre. Und es kam einer der Schriftgelehrten herzu, der ihre Besprechung gehört hatte, und sah, daß Er ihnen fein geantwortet hatte, und fragt Ihn: Welches ist das erste Gebot von allen? Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: Höre, Israel, der Herr unser Gott ist ein einiger Herr. Und du sollst lieben den Herrn deinen Gott von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deiner ganzen Gesinnung und mit deiner ganzen Stärke. Dies ist das erste Gebot. Und das zweite ist ihm ähnlich, dieses: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein ander Gebot ist größer denn diese. Und der Schriftgelehrte sprach zu Ihm: Schön, o Lehrer, nach der Wahrheit hast Du gesprochen; denn es ist ein Gott und ist kein anderer außer Ihm. Und Ihn lieben von ganzem Herzen, und von ganzem Verstande, und von ganzer Seele, und mit aller Stärke, und den Nächsten lieben, wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und da Jesus sah, daß er vernünftig antwortete, sprach Er zu ihm: Du bist nicht weit vom Reiche Gottes; und niemand wagte Ihn mehr zu fragen. Und Jesus hob an und sprach, da Er lehrte im Heiligtum: Wie sagen die Schriftgelehrten Christus sei Davids Sohn? Hat doch David selbst im heiligen Geist gesprochen: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu Meiner Rechten, bis daß Ich lege Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße. David selbst nun nennt Ihn Herr, und woher ist Er sein Sohn? Und viel Volk hörte Ihm gerne zu. Und in Seiner Lehre sprach Er zu ihnen: Sehet euch vor vor den Schriftgelehrten, die da wollen in langen Gewändern umherwandeln und sich auf den Marktplätzen grüßen lassen. Und die wollen die ersten Sitze in den Synagogen, und bei den Gastmählern die ersten Plätze haben. Sie essen der Witwen Häuser auf, und zum Vorwande beten sie lange; sie werden um so schwereres Gericht empfangen. Und Jesus hatte Sich gegenüber dem Schatzkasten gesetzt und schaute, wie das Volk Kupfergeld in den Schatzkasten warf. Und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein, die einen Heller machen. Und Er rief Seine Jünger zu Sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch, diese arme Witwe da hat mehr als sie alle eingelegt, die da in den Schatzkasten einlegten. Denn alle legten von ihrem Überflusse ein; sie aber hat von ihrer Notdurft alles, was sie hatte, all ihren Lebensunterhalt eingelegt.. Und wie Er aus dem Heiligtum ausging, sprach einer Seiner Jünger zu Ihm: Lehrer, sieh! was für Steine! Und was für Gebäude! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Kein Stein wird auf dem Steine gelassen, der nicht niedergerissen würde. Und als Er Sich auf dem Ölberg, dem Heiligtum gegenüber niedergesetzt hatte, fragten Ihn Petrus und Jakobus, und Johannes und Andreas besonders: Sag uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, daß alles das vollendet werde? Jesus aber antwortete ihnen und fing an zu sagen: Sehet euch vor, daß niemand euch irreführe. Denn viele werden kommen in Meinem Namen und sagen: Ich bin es, und werden viele irreführen. Wenn ihr aber hört von Kriegen und Kriegsgerüchten, so lasset euch nicht bange werden; denn es muß geschehen; aber noch ist das Ende nicht da. Denn Völkerschaft wird sich wider Völkerschaft aufmachen, und Königreich wider Königreich. Und Erdbeben werden an verschiedenen Orten geschehen und Hungersnot und Bewegungen sein. Das ist der Anfang der Wehen. Ihr aber sehet euch vor! Denn sie werden euch vor Ratsversammlungen und in den Synagogen überantworten, ihr werdet gestäupt und vor Statthalter und Könige gestellt werden um Meinetwillen, zum Zeugnis über sie. Und in allen Völkerschaften muß zuerst das Evangelium gepredigt werden. Wenn sie euch nun führen, euch zu überantworten, so sorget nicht voraus, was ihr reden sollet, noch sinnet nach; sondern was euch zu jener Stunde wird gegeben werden, das redet; denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der Heilige Geist. Der Bruder aber wird den Bruder, und der Vater das Kind zum Tode überantworten, und Kinder werden wider die Eltern aufstehen und sie zum Tode bringen. Ihr werdet von allen gehaßt werden um Meines Namens willen; wer aber beharrt bis ans Ende, der wird gerettet. Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung, von dem der Prophet Daniel gesprochen, stehen sehet, da, wo er nicht sollte, - wer es liest, der merke auf - dann sollen fliehen, die in Judäa sind, auf die Berge. Und wer auf dem Dache ist, steige nicht herab in das Haus, und gehe nicht hinein, etwas aus seinem Hause zu holen. Und wer auf dem Felde ist, der kehre nicht hinter sich um, sein Kleid zu holen. Aber wehen den Schwangeren und Säugenden in jenen Tagen! Betet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter. Denn selbige Tage werden eine Trübsal sein, wie nie eine solche gewesen ist seit dem Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, bis jetzt, und auch nicht werden wird. Und hätte der Herr die Tage nicht verkürzt, so würde kein Fleisch gerettet; aber um der Auserwählten willen, die Er auserwählt hat, hat Er die Tage verkürzt. Und wenn dann einer zu euch sagt: Siehe, hier ist Christus! oder: siehe, da ist Er, so glaubet nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten auftreten und Zeichen und Wunder geben, um, so es möglich wäre, selbst die Auserwählten irre zu führen. Ihr aber, sehet euch vor; siehe, Ich habe euch alles vorhergesagt. Aber in selbigen Tagen nach selbiger Trübsal wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben. Und die Sterne des Himmels werden herunterfallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und dann wird Er Seine Engel senden und versammeln Seine Auserwählten von den vier Winden von dem Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis; Wenn sein Zweig schon saftig wird, und die Blätter hervortreibt, erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr seht, daß solches geschieht, erkennt, daß es nahe vor der Türe ist. Wahrlich, Ich sage euch, daß dies Geschlecht nicht vergeht, bis daß dies alles geschehen wird. Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte vergehen nicht. Um selbigen Tag aber und um die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, noch der Sohn, sondern nur der Vater. Sehet euch vor, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann die Zeit ist; Wie ein Mann, der über Land zog, der sein Haus verlassen, und seinen Knechten die Gewalt, einem jeglichen sein Werk gegeben hatte, und dem Türhüter geboten, daß er wachen sollte; So wachet nun; denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend, oder um Mitternacht, oder ob um den Hahnenschrei, oder des Morgens; Auf daß er nicht plötzlich komme und finde euch schlummernd. Was Ich aber euch sage, das sage Ich allen: Wachet. Nach zwei Tagen aber war Pascha und das Fest des Ungesäuerten. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie Ihn mit Trug ergriffen und töteten. Sie sagten aber: Nicht am Fest, daß nicht ein Getümmel im Volk werde! Und da Er in Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen zu Tische lag, kam ein Weib, die hatte eine Alabasterbüchse mit Salbe von echter köstlicher Narde, und sie zerbrach die Alabasterbüchse und goß sie auf Sein Haupt. Es waren aber etliche da, die wurden unwillig bei sich und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung der Salbe geworden? Diese Salbe konnte man um mehr den dreihundert Denare verkaufen und es den Armen geben; und sie ergrimmten über sie. Jesus aber sprach: Lasset sie! - Was belästigt ihr sie? Sie hat ein schönes Werk an Mir gewirkt. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; Mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie vermochte. Sie ist zuvorgekommen, Meinen Leib zum Begräbnisse zu salben. Wahrlich, Ich sage euch: Wo in aller Welt dieses Evangelium gepredigt wird, da wird man auch von dem, was sie getan, reden zu ihrem Gedächtnis. Und Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, daß er Ihn denselben überantworte. Als sie aber das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Silber zu geben. Und er trachtete danach, wie er Ihn mit guter Gelegenheit überantworte. Und am ersten Tage des Ungesäuerten, da sie das Pascha schlachteten, sprachen Seine Jünger zu Ihm: Wo willst Du, daß wir hingehen zu bereiten, daß Du das Pasche essest? Und Er sendet zwei Seiner Jünger und spricht zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt; folget ihm nach. Und wo er eingeht, da saget dem Hausherrn: Der Lehrer läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, darin Ich das Pascha mit Meinen Jüngern esse? Und der wird euch einen großen bepolsterten Obersaal zeigen, der bereit ist. Daselbst bereitet es für uns. Und Seine Jünger gingen aus und kamen in die Stadt und fanden es, wie Er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Pascha. Und als es Abend ward, kam Er mit den Zwölfen. Und da sie bei Tische lagen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, Ich sage euch: Einer von euch, der mit Mir isset, wird Mich verraten. Sie aber fingen an betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu Ihm zu sagen: Doch nicht ich? und ein anderer: Doch nicht ich? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer aus den Zwölfen, der mit Mir in die Schale eintaucht. Des Menschen Sohn geht zwar hin, wie es von Ihm geschrieben steht. Aber wehe demselben Menschen, durch den des Menschen Sohn verraten wird. Es wäre selbigen Menschen besser, er wäre nicht geboren worden! Und da sie aßen, nahm Jesus Brot, segnete es, brach es, und gab es ihnen und sprach: Nehmet, esset! Das ist Mein Leib; Und Er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den, und sie tranken alle daraus. Und Er sprach zu ihnen: Dies ist Mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich, Ich sage euch: Ich werde hinfort nicht mehr von dem Gewächse des Weinstocks trinken, bis auf selbigen Tag, da Ich es neu trinke im Reiche Gottes. Und nach dem Lobgesang gingen sie hinaus an den Ölberg. Und Jesus spricht zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle an Mir ärgern; denn es ist geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen. Aber wenn Ich auferweckt werde, will Ich euch vorangehen nach Galiläa. Petrus aber sprach zu Ihm: Wenn sich auch alle ärgern werden, so doch ich nicht. Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, Ich sage dir: Heute in dieser Nacht, ehe denn der Hahn zweimal kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen. Er aber sprach noch darüber: Wenn ich auch mit Dir sterben müßte, so werde ich Dich doch nicht verleugnen. Desgleichen aber sprachen auch alle. Und sie kommen zu dem Hofe, mit Namen Gethsemane. Und Er sprach zu Seinen Jüngern: Setzet euch allda, bis Ich bete. Und Er nimmt Petrus und Jakobus und Johannes mit Sich, und fing an, zu bangen und zu zagen; Und Er sprach zu ihnen: Meine Seele ist tief betrübt bis in den Tod. Bleibet hier und wachet! Und Er ging ein wenig vor, fiel auf die Erde und betete, daß, so es möglich wäre, die Stunde von Ihm vorüberginge. Und Er sprach: Abba, Vater. Alles ist Dir möglich, nimm diesen Kelch hinweg von Mir; doch nicht was Ich will, sondern was Du. Und Er kommt und findet sie schlummernd und spricht zu Petrus: Simon, schlummerst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung eingehet; der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und Er ging wieder hin, betete und sprach dieselben Worte. Und Er kehrte zurück und fand sie abermals schlummernd; denn ihr Augen waren beschwert, und sie wußten nicht, was sie Ihm antworten sollten. Und Er kommt zum dritten Mal und spricht zu ihnen: Schlummert nun ferner und ruhet euch aus! - Es ist dahin! Die Stunde ist gekommen. Siehe, des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überantwortet. Macht euch auf, laßt uns gehen! Siehe, der Mich verrät, hat sich genaht! Und alsbald während Er noch redete, trat herzu Judas, einer von den Zwölfen, und viel Gedränge mit ihm mit Schwertern und Knitteln, von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. Der Verräter aber hatte ihnen ein Merkzeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, Der ist es, ergreifet und führet Ihn sicher weg. Und da er kam, kam er alsbald heran, zu Ihm und sprach: Rabbi, Rabbi, und küßte Ihn. Sie aber legten ihre Hände an Ihn und ergriffen Ihn. Einer aber derer, die dabei standen, zog das Schwert, und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Und Jesus hob an und sprach zu ihnen: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und mit Knitteln, Mich gefangenzunehmen. Täglich war Ich bei euch im Heiligtum und lehrte, und ihr ergriffet Mich nicht; aber - auf daß die Schriften erfüllet werden! Und sie verließen Ihn alle und flohen. Und ein gewisser Jüngling folgte Ihm nach, der hatte eine Leinwand auf den bloßen Leibe umgeworfen, und die Jünglinge ergriffen ihn. Der aber ließ die Leinwand zurück und entfloh ihnen nackt. Und sie führten Jesus weg zu dem Hohenpriester, und alle die Hohenpriester und die Ältesten und die Schriftgelehrten kamen bei ihm zusammen. Und Petrus folgte Ihm nach von weitem, bis hinein in den Hof des Hohenpriesters, und er saß bei den Amtsdienern und wärmte sich bei dem Licht. Die Hohenpriester aber und der ganze Rat suchten Zeugnis wider Jesus, auf daß sie Ihn zum Tode brächten, fanden aber keines. Denn viele gaben falsches Zeugnis wider Ihn; aber die Zeugnisse waren nicht gleich. Und einige standen auf und gaben falsch Zeugnis wider Ihn und sprachen: Wir hörten Ihn sagen: Ich will diesen mit Händen gemachten Tempel niederreißen und binnen drei Tagen einen anderen bauen, nicht mit Händen gemacht. Aber auch so war ihr Zeugnis nicht gleich. Und der Hohepriester stand in ihrer Mitte auf, fragte Jesus und sprach: Antwortest Du nichts auf das, was diese wider Dich zeugen? Er aber schwieg stille und antwortete nicht. Wieder fragte Ihn der Hohepriester und sprach zu Ihm: Bist du Christus, der Sohn des Gesegneten? Jesus aber sprach: Ich bin. Und ihr werdet sehen des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit des Himmels Wolken. Der Hohepriester aber zerriß seine Röcke und sprach: Was bedürfen wir noch Zeugen? Ihr habt die Lästerung gehört. Wie scheint es euch? Sie aber verurteilten Ihn alle, daß Er dem Tode verfallen wäre. Und es fingen einige an, Ihn anzuspeien, und Ihm das Angesicht zu umhüllen, und Ihn mit Fäusten zu schlagen und zu Ihm zu sagen: Weissage. Und die Amtsdiener gaben Ihm Backenstreiche. Und während Petrus unten in dem Hofe war, kam eine der Mägde des Hohenpriesters. Und da sie den Petrus sich wärmen sah, blickte sie ihn an und sprach: Auch du warst mit Jesus dem Nazarener. Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst; und ging hinaus in den Vorhof, und ein Hahn krähte. Und die Magd sah ihn wiederum und fing an und sprach zu den Dabeistehenden: Dieser ist von ihnen. Er aber leugnete abermals; und nach einer kleinen Weile sprachen abermals die Dabeistehenden zu Petrus: Wahrhaftig, du bist von ihnen; du bist ja ein Galiläer, und deine Sprache lautet so. Er aber fing an, sich zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von Welchem ihr sprechet. Und der Hahn krähte zum zweiten Mal. Und Petrus gedachte der Rede, die Jesus zu ihm sprach: Ehe der Hahn zum zweiten Mal kräht, wirst du Mich drei Mal verleugnen; und er hob an zu weinen. Und alsbald am Morgen hielten die Hohenpriester mit den Ältesten und den Schriftgelehrten und dem ganzen Rate eine Beratung, banden Jesus, führten Ihn ab und überantworteten Ihn dem Pilatus. Und Pilatus fragte Ihn: Bist Du der Juden König? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es. Und die Hohenpriester klagten Ihn über vieles an. Pilatus aber fragte Ihn wieder und sagte: Antwortest Du nicht? Siehe, wie vieler Dinge sie Dich anklagen. Jesus aber antwortete nicht mehr, so daß sich Pilatus verwunderte. Auf das Fest aber gab er ihnen einen Gefangenen los, um welchen sie ihn baten. Es war aber einer, genannt Barabbas, mit den Aufrührern gebunden, die bei dem Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und das Volk zog hinauf und fing an ihn zu bitten, daß er ihnen täte, wie immer. Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollet ihr, daß ich euch den König der Juden losgebe? Denn er erkannte, daß die Hohenpriester Ihn aus Neid überantwortet hatten. Aber die Hohenpriester wiegelten das Gedränge auf, daß er ihnen eher Barabbas losgäbe. Pilatus aber antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollet ihr denn, daß ich mit Dem tue, Den ihr den König der Juden nennt? Sie aber schrien wieder: Kreuzige Ihn! Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat Er denn Böses getan? Sie aber schrien noch mehr: Kreuzige Ihn! Pilatus aber war willens, dem Gedränge ein Genüge zu tun, und gab ihnen Barabbas los und überantwortete Jesus, nachdem er Ihn gegeißelt, daß Er gekreuzigt würde. Die Kriegsknechte aber führten Ihn ab, hinein in den Hof, der das Prätorium ist, und riefen die ganze Kohorte zusammen. Und sie zogen Ihm einen Purpur an, und flochten eine Dornenkrone und setzten sie Ihm auf; Und fingen an, Ihn zu grüßen: Gegrüßet seist Du, König der Juden! Und schlugen Ihn mit einem Rohr auf das Haupt, und spieen Ihn an, und fielen auf die Knie und beteten Ihn an. Und da sie Ihn verspottet hatten, zogen sie Ihm den Purpur aus, und zogen Ihm Seine eigenen Kleider an, und führten Ihn hinaus, daß sie Ihn kreuzigten. Und sie nötigten einen, Simon von Kyrene, den Vater des Alexander und Rufus, der vorüberging und vom Felde kam, daß er Ihm das Kreuz trüge. Und sie führten Ihn auf die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht Schädelstätte. Und sie gaben Ihm Myrrhenwein zu trinken, Er aber nahm ihn nicht. Und da sie Ihn gekreuzigt hatten, zerteilten sie Seine Kleider, indem sie das Los über sie warfen, wer etwas nehmen solle. Es war aber die dritte Stunde, und sie kreuzigten Ihn. Und über Ihm war geschrieben die Überschrift von dem, wessen man Ihm Schuld gab: Der König der Juden. Und mit Ihm kreuzigten sie zwei Räuber, einen zur Rechten, und einen Ihm zur Linken. Und die Schrift ward erfüllt, die da sagt: Er ward unter die Missetäter gerechnet. Und die da vorübergingen, lästerten Ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: Ei, Du, Der Du den Tempel niedereißest und in drei Tagen bauest, Rette Dich nun Selber und steige herab vom Kreuz! Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester untereinander mit den Schriftgelehrten und sagten: Er hat anderen geholfen, Sich Selber kann Er nicht helfen. Der Christus, der König von Israel! Er steige jetzt herab von dem Kreuz, auf daß wir es sehen und glauben! Auch die mit Ihm Gekreuzigten schmähten Ihn. Da es aber die sechste Stunde geworden, ward eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schrie Jesus mit großer Stimme und sprach: Elohi, Elohi, lammah sabachthani! Und etliche der Dabeistehenden, die dies hörten, sprachen: Siehe, Er ruft dem Elias! Einer aber lief und füllte einen Schwamm mit Essig, legte ihn um ein Rohr, tränkte Ihn, und sagte: Lasset mich, wir wollen sehen, ob Elias kommt, Ihn herbzunehmen! Jesus aber schrie mit großer Stimme und hauchte aus. Und der Vorhang des Tempels riß entzwei von oben bis unten. Der Hauptmann aber, der dabeistand, Ihm gegenüber, sprach, als Er mit solchem Schrei verschied: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! Es waren aber auch Weiber da, die von ferne zuschauten, unter denen war Maria von Magdala, und Maria, des jüngeren Jakobus und des Joses Mutter, und Salome; Die Ihm auch, da Er in Galiläa war, nachfolgten und Ihm dienten, und viele andere, die mit Ihm herauf nach Jerusalem gekommen waren. Und da es schon Abend ward, Kam Joseph von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch selbst auf das Reich Gottes wartete; der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Pilatus aber wunderte sich, daß Er schon gestorben wäre, und rief den Hauptmann zu sich und fragte ihn, ob Er schon eine Zeit lang gestorben wäre. Und da er es vom Hauptmann erfahren, schenkte er Joseph den Leib. Und er kaufte eine Leinwand, und nahm Ihn herab, wickelte Ihn in die Leinwand, und legte Ihn in eine Gruft, die aus einem Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein auf die Tür der Gruft. Aber Maria von Magdala und Maria, des Joses Mutter, schauten, wo Er hingelegt wurde. Und als der Sabbath vorüber war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome Spezereien, auf daß sie kämen und Ihn salbten. Und sehr früh, am ersten Tage nach dem Sabbath, kamen sie zur Gruft, da die Sonne aufging. Und sprachen untereinander: Wer wird uns den Stein von der Türe der Gruft wälzen? Wie sie aber aufblickten, erschauen sie, daß der Stein schon weggewälzt war; denn er war sehr groß. Und wie sie in die Gruft hineinkamen, sahen sie einen Jüngling zur Rechten sitzen, der war mit einem weißen Gewande angetan, und sie wurden bestürzt. Er aber sprach zu ihnen: Seid nicht bestürzt! Ihr suchet Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferweckt! Er ist nicht hier! Siehe den Ort, da sie Ihn hinlegten. Gehet aber hin und sagt es Seinen Jüngern und Petrus, daß Er euch vorangeht nach Galiläa. Dort werdet ihr Ihn sehen, wie Er euch gesagt hat. Und sie gingen schnell hinaus und flohen aus der Gruft; es war sie aber ein Zittern und Entsetzen angekommen, und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich. Da Er aber am Morgen am ersten des Sabbaths war auferstanden, erschien Er zuerst der Maria von Magdala, von der Er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und sagte es denen an, die mit Ihm gewesen waren; die trauerten und weinten. Und selbige, da sie hörten, daß Er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten nicht. Danach aber offenbarte Er Sich zweien von ihnen unter anderer Gestalt, da sie wandelten und über Feld gingen. Und selbige gingen hin und sagten es den übrigen an; auch ihnen glaubten sie nicht. Danach, als die Elf zu Tische lagen, offenbarte Er Sich und schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, daß sie denen, die Ihn auferweckt gesehen, nicht geglaubt hätten. Und Er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden, wer aber nicht geglaubt hat, der wird verdammt werden. Denen aber, die da glauben, werden diese Zeichen folgen: Sie werden in Meinem Namen Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; auf die Siechen werden sie die Hände auflegen, so werden sie gesund werden. Der Herr aber, nachdem Er zu ihnen geredet hatte, ward aufgehoben in den Himmel und sitzet zur Rechten Gottes. Jene aber gingen aus und predigten aller Orten, und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die darauffolgenden Zeichen. Sintemal es viele unternommen haben, eine Erzählung der bei uns sich erfüllten Dinge darzustellen, Wie solche uns überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes geworden sind, So schien es auch mir gut, nachdem ich alles von Anbeginn genau verfolgt hatte, solches für dich, bester Theophilus, der Reihe nach zu schreiben; Auf daß du über die Worte, in denen du unterrichtet worden, Gewißheit erfahrest. In den Tagen Herodes, König von Judäa, war ein Priester mit Namen Zacharias, von der Abteilung Abiah, und sein Weib war von den Töchtern Aharons, und ihr Name war Elisabeth. Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten untadelhaft in allen Geboten und Rechten des Herrn. Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar und beide in ihren Tagen vorgeschritten waren. Und es geschah, als er nach der Ordnung seiner Abteilung den Priesterdienst hatte vor Gott, Daß ihn nach der Gewohnheit des Priestertums das Los traf, zu räuchern, und er ging hinein in den Tempel des Herrn. Und die ganze Menge des Volkes war draußen und betete zur Stunde der Räucherung. Es erschien ihm aber der Engel des Herrn, der stand zur Rechten des Rauchaltars. Und Zacharias erbebte, als er ihn sah, und eine Furcht fiel auf ihn. Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! denn dein Flehen ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes heißen. Und er wird dir zur Freude und zum Frohlocken sein; und viele werden ob seiner Geburt sich freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn; und Wein und starke Getränke wird er nicht trinken, und vom Heiligen Geist erfüllt werden noch im Leibe seiner Mutter. Und wird viele der Söhne Israels zum Herrn, ihrem Gott, bekehren; Und er wird vorangehen vor Ihm, in dem Geist und der Kraft des Elias, die Herzen der Väter zu den Kindern und Ungehorsame zur Gesinnung der Gerechten zu bekehren, zu bereiten dem Herrn ein zugerüstetes Volk. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt und mein Weib ist vorgeschritten in ihren Tagen. Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu bringen. Und siehe, du wirst stilleschweigen und nicht reden können bis zu dem Tage, da dies geschieht, darum, daß du nicht geglaubt hast meinen Worten, die zu ihrer bestimmten Zeit erfüllt werden. Und das Volk wartete auf Zacharias und verwunderte sich, daß er im Tempel verzog. Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden; und sie erkannten, daß er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte; und er winkte ihnen und verblieb stumm. Und es geschah, da die Tage seines Amtes erfüllt waren, ging er hin in sein Haus. Nach diesen Tagen aber empfing Elisabeth, sein Weib, und verbarg sich fünf Monate, indem sie sprach: Also hat mir der Herr getan in den Tagen, da Er mich ansah, und meine Schmach unter den Menschen von mir wegnahm. Im sechsten Monat aber ward der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, mit Namen Nazareth, Zu einer Jungfrau, die verlobt war einem Manne namens Joseph vom Hause Davids. Und der Name der Jungfrau war Maria. Und da der Engel zu ihr eintrat, sprach er: Gegrüßet seiest du, Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Weibern! Da sie ihn aber sah, erbebte sie über sein Wort und bedachte, was das für ein Gruß wäre. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Und siehe, du wirst empfangen im Leibe und einen Sohn gebären, und du sollst Seinen Namen Jesus heißen. Der wird groß sein und der Sohn des Höchsten heißen, und der Herr Gott wird Ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben. Und Er wird König sein über das Haus Jakobs in die Ewigkeiten, und Seines Königtums wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie soll das sein, sintemal ich keinen Mann kenne? Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das aus dir geboren wird, Sohn Gottes heißen. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter, und dies ist bei ihr, die unfruchtbar hieß, der sechste Monat. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Maria aber sprach: Siehe, die Magd des Herrn. Mir geschehe nach deiner Rede. Und der Engel ging weg von ihr. Maria aber stand in selbigen Tagen auf und ging mit Eile ins Gebirge, in eine Stadt in Judah; Und kam in das Haus des Zacharias und grüßte Elisabeth. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kindlein in ihrem Leib; und Elisabeth ward vom Heiligen Geist erfüllt, Und rief aus mit großer Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern, und gesegnet die Frucht deines Leibes ! Und woher ist mir das, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, wie mir die Stimme deines Grußes in meine Ohren drang, hüpfte frohlockend das Kindlein in meinem Leib ! Und selig bist du, die du geglaubt hast, daß, was zu dir vom Herrn geredet worden, vollbracht werden wird. Und Maria sprach: Meine Seele erhebet den Herrn. Und mein Geist frohlocket über Gott, meinen Heiland. Daß Er die Niedrigkeit Seiner Magd hat angesehen; denn siehe, von nun an werden alle Geschlechter mich selig preisen. Denn Großes hat an mir getan, Der da Kraft hat, und heilig ist Sein Name. Und Seine Barmherzigkeit ist in die Geschlechter der Geschlechter für die, so Ihn fürchten. Er übet Macht mit Seinem Arm; Er zerstreut, die hoffärtig sind in der Gesinnung ihres Herzens. Er bringt die Gewalthaber herab von den Thronen und erhöht die Niedrigen. Er füllt die Hungernden mit Gutem, und sendet die Reichen leer hinweg. Er nimmt Sich an Seines Dieners Israel, daß Er gedächte der Barmherzigkeit; Wie Er geredet hat zu unseren Vätern, dem Abraham und seinem Samen in Ewigkeit. Maria aber blieb bei ihr bei drei Mona- ten, und sie kehrte zurück in ihr Haus. Elisabeth aber ward die Zeit erfüllt, daß sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und ihre Verwandten hörten, daß der Herr Seine große Barmherzigkeit an ihr getan, und freuten sich mit ihr. Und es geschah am achten Tage, daß sie kamen, das Kindlein zu beschneiden, und sie hießen ihn nach seines Vaters Namen Zacharias. Und seine Mutter antwortete und sprach: Mitnichten, sondern Johannes soll er heißen. Und sie sprachen zu ihr: Es ist niemand in deiner Verwandtschaft, der nach diesem Namen hieße. Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn wollte heißen lassen. Und er bat um ein Täfelchen und schrieb und sprach: Johannes ist sein Name. Und sie verwunderten sich alle. Und zugleich ward ihm der Mund aufgetan und seine Zunge, und er redete und segnete Gott. Und es kam eine Furcht auf alle, die um sie her wohnten, und in dem ganzen Gebirge Judäas redete man über alle diese Dinge. Und alle, die es hörten, nahmen es sich zu Herzen und sagten: Was wird wohl aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm. Und sein Vater Zacharias ward vom Heiligen Geiste erfüllt, weissagte und sprach: Gesegnet sei der Herr, der Gott Israels! Denn Er hat heimgesucht und Erlösung bereitet Seinem Volke, Und uns auferweckt ein Horn des Heils im Hause Davids, Seines Dieners, Wie Er geredet hat durch den Mund Seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her. Zur Rettung von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen. Und Barmherzigkeit an unseren Vätern zu tun, und Seines heiligen Bundes zu gedenken, Des Eides, den Er Abraham, unserem Vater, geschworen hat, uns zu geben, Daß wir ohne Furcht, entrissen aus der Hand unserer Feinde, Ihm dienten In Heiligkeit und Gerechtigkeit vor Seinem Angesicht all unsere Tage. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst vorangehen vor dem Angesicht des Herrn, daß du Ihm Seine Wege bereitest; Und Erkenntnis des Heils gebest Seinem Volke zur Vergebung ihrer Sünden; Durch die innige Barmherzigkeit unseres Gottes, mit der uns heimgesucht hat der Aufgang aus den Höhen, Auf daß Er erschiene denen, die da sitzen in der Finsternis und im Schatten des Todes, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten. Das Knäblein aber wuchs und ward mächtig im Geist; und er war in den Wüsten bis zu dem Tage, da er sich vor Israel zeigen sollte. In selbigen Tagen aber geschah es, daß vom Kaiser Augustus eine Vorschrift ausging, daß der ganze Erdkreis sich sollte schätzen lassen. Diese Schätzung war die erste, da Quirinius Landpfleger in Syrien war. Und es gingen alle, sich schätzen zu lassen, jeder in seine eigene Stadt. Joseph aber ging auch hinauf aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Haus und dem Geschlechte Davids war, Um sich mit Maria, seinem verlobten Weibe, welche schwanger war, schätzen zu lassen. Es geschah aber, als sie daselbst waren, daß die Tage erfüllt wurden, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, und wickelte Ihn in Windeln und legte Ihn hin in die Krippe, weil sie keinen Platz in der Herberge hatten. Und es waren in selbiger Gegend Hirten auf dem Felde, die hüteten der Hut ihrer Herde bei Nacht. Und siehe, des Herrn Engel stand bei ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie; und sie fürchteten sich mit großer Furcht. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht ! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk sein wird. Denn heute ist euch ein Heiland geboren, Welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden ein Kindlein in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in den Höhen und Frieden auf Erden, unter Menschen ein Wohlgefallen! Und es geschah, da die Engel von ihnen gen Himmel weggingen, sagten auch die Menschen, die Hirten, zueinander: Lasset uns hingehen nach Bethlehem und sehen die Geschichte, die dort geschehen ist, die der Herr uns hat kundgetan. Und sie kamen eilig und fanden beide, Maria und Joseph; dazu das Kindlein in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen, machten sie kund die Rede, die über dieses Kindlein zu ihnen war geredet worden. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was die Hirten zu ihnen redeten. Maria aber behielt alle diese Reden und erwog sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten zurück, verherrlichten und lobten Gott über alles, das sie gehört und gesehen hatten, wie es zu ihnen geredet war. Und da die acht Tage erfüllt waren, um das Kindlein zu beschneiden, war Sein Name geheißen Jesus, wie Er vom Engel war gehei-ßen worden, ehe denn Er im Mutterleib empfangen war. Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetze des Moses erfüllt waren, brachten sie Ihn hinauf gen Jerusalem, um Ihn dem Herrn darzustellen. Wie im Gesetze des Herrn ist geschrieben: Jegliches Männliche, das den Mutterschoß auftut, soll dem Herrn geheiligt heißen. Und das Opfer zu geben, nach dem, so im Gesetze des Herrn gesagt ist: Ein Paar Turteltauben, oder zwei junge Tauben. Und siehe, da war ein Mensch in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig, und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. Und ihm war vom Heiligen Geiste eine Antwort geworden, er werde den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christ des Herrn gesehen. Und er kam im Geiste in das Heiligtum; und als die Eltern des Knäblein Jesus hereinbrachten, auf daß sie für Ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz; Da nahm er Ihn in seine Arme, und segnete Gott und sprach: Nun entlässest Du Deinen Knecht im Frieden, o Herr, nach Deiner Rede. Denn meine Augen haben Dein Heil gesehen. Welches Du Angesichts aller Völker bereitet hast, Ein Licht zur Offenbarung für die Völkerschaften und zur Herrlichkeit Deines Volkes Israel. Und Sein Vater und Seine Mutter verwunderten sich über das, was von Ihm geredet wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, Seiner Mutter: Siehe, Dieser liegt da zum Falle und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird. Und ein Schwert wird dir durch deine Seele hindurchgehen, auf daß aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden. Es war auch da Hannah, eine Prophetin, eine Tochter Phanuels, vom Stamm Asser, die war in viele Tage vorgerückt, und hatte sieben Jahre mit einem Manne gelebt nach ihrer Jungfrauschaft; Und war eine Witwe bei vierundachtzig Jahren und wich nicht vom Heiligtum, und diente mit Fasten und Flehen Nacht und Tag. Auch sie stand dabei zu der Stunde, lobpreiste den Herrn und redete von Ihm zu allen, die in Jerusalem auf die Erlösung warteten. Und da sie alles nach dem Gesetze des Herrn vollendet hatten, kehrten sie zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. Das Knäblein aber wuchs und ward mächtig am Geist, erfüllt mit Weisheit, und die Gnade Gottes war auf Ihm. Und es gingen Seine Eltern jedes Jahr gen Jerusalem auf das Paschafest. Und da Er zwölf Jahre wurde, da sie nach der Gewohnheit des Festes hinauf gen Jerusalem gingen, Und da sie die Tage vollbracht hatten und zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus zurück in Jerusalem, und Joseph und Seine Mutter wußten es nicht, Dachten aber, Er wäre in der Reisegesellschaft, und kamen eines Tages Weg, und suchten Ihn unter den Verwandten und Bekannten. Und da sie Ihn nicht fanden, kehrten sie zurück gen Jerusalem und suchten Ihn. Und es geschah nach dreien Tagen, daß sie Ihn fanden im Heiligtum, wie Er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie fragte. Es waren aber alle, die Ihn hörten, außer sich über Seinen Verstand und Seine Antworten. Und da sie Ihn sahen, staunten sie, und Seine Mutter sprach zu Ihm: Kind, warum hast Du uns das getan? Siehe, Dein Vater und ich haben Dich mit Schmerzen gesucht. Und Er sprach zu ihnen: Was ist es, daß ihr Mich suchtet? Wußtet ihr nicht, daß Ich sein muß in dem, das Meines Vaters ist? Und sie verstanden nicht die Rede, die Er zu ihnen redete. Und Er zog mit ihnen hinab und kam gen Nazareth und war ihnen untertan. Und Seine Mutter behielt alle diese Reden in ihrem Herzen. Jesus aber nahm zu an Weisheit und an Wuchs und Gnade bei Gott und den Menschen. Im fünfzehnten Jahre aber der Regierung des Kaisers Tiberius, da Pontius Pilatus Landpfleger war von Judäa, und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder, Philippus, aber Vierfürst von Ituräa und von der Gegend Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene. Unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas geschah die Rede Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. Und er kam in all die Umgegend des Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Wie geschrieben ist im Buch der Worte des Propheten Jesajas, der da sagt: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet Seine Pfade gerade! Jegliches Tal soll ausgefüllt und aller Berg und Hügel erniedrigt, und was krumm ist, soll gerade, und was rauh ist, zu ebenen Wegen werden. Und alles Fleisch soll das Heil Gottes sehen. Er sprach nun zu dem Gedränge, das herauszog, um sich von ihm taufen zu lassen: Ihr Otterngezüchte, wer hat euch gewiesen, vor dem kommenden Zorn zu fliehen? So tut nun würdige Früchte der Buße und fanget nicht an, in euch zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken. Schon ist aber auch die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Jeglicher Baum nun, der nicht gute Frucht trägt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Und es fragte ihn das Gedränge und sprach: Was sollen wir denn tun? Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, der gebe dem ab, der keinen hat, und wer Speise hat, der tue ähnliches. Es kamen aber auch Zöllner, sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Lehrer, was sollen wir tun? Er aber sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr ein, denn euch verordnet ist. Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sagten: Und was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt an und gebet niemand fälschlich an, und lasset euch an eurem Solde genügen! Da das Volk aber in Erwartung war, und alle in ihrem Herzen von Johannes dachten, ob er nicht Christus wäre, Antwortete Johannes allen und sprach: Ich taufe euch zwar mit Wasser; aber es kommt ein Stärkerer denn ich, Dem ich nicht genugsam bin, die Riemen Seiner Schuhe zu lösen, Der wird euch mit Heiligem Geiste und mit Feuer taufen. Der hat die Wurfschaufel in Seiner Hand, und wird Seine Tenne fegen, und den Weizen in Seine Scheune sammeln, die Spreu aber mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. Vieles nun, auch anderes ermahnte er das Volk, da er die gute Botschaft verkündete. Der Vierfürst Herodes aber, der von ihm gerügt ward ob Herodias, seines Bruders Weib, und ob all des Übels, das Herodes getan, Tat zu dem allen auch dieses hinzu, daß er den Johannes ins Gefängnis einschloß. Es geschah aber, da alles Volk sich taufen ließ, und Jesus Sich taufen ließ und betete, daß sich der Himmel auftat, Und der Heilige Geist in leibhafter Gestalt wie eine Taube auf Ihn herabstieg, und eine Stimme vom Himmel geschah und sprach: Du bist Mein geliebter Sohn! An Dir habe Ich Wohlgefallen. Und Jesus Selbst war bei dreißig Jahren alt, da Er anfing, und war, wie man dachte, ein Sohn Josephs, des Eli, Des Matthat, des Levi, des Melchi, des Jannah, des Joseph; Des Mattathiah, des Amos, des Nahum, des Esli, des Naggai; Des Maath, des Mattathiah, des Semei, des Joseph, des Judah, Des Johannah, des Resa, des Zorobabel, des Salathiel, des Neri; Des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er, Des Jose, des Elieser, des Jorim, des Matthat, des Levi, Des Simeon, des Judah, des Joseph, des Jonan, des Eliakim, Des Melea, des Mainan, des Mattatha, des Nathan, des David, Des Isai, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nahasson, Des Amminadab, des Aram, des Esrom, des Perez, des Judah, Des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Tharah, des Nachor, Des Seruch, des Regu, des Peleg, des Eber, des Selah, Des Kainan, des Arphachschad, des Sem, des Noach, des Lamech, Des Methusalach, des Henoch, des Jared, des Maleleel, des Kainan, Des Enosch, des Seth, des Adam, der war Gottes. Jesus aber, voll des Heiligen Geistes, kehrte zurück vom Jordan und ward vom Geist in die Wüste geführt; Und ward vierzig Tage vom Teufel versucht; und aß nichts in selbigen Tagen; und als sie vollendet waren, hungerte Ihn danach. Und der Teufel sprach zu Ihm: Wenn Du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Steine, daß er Brot werde. Und Jesus antwortet ihm und sprach: Es ist geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jeglicher Rede Gottes. Und der Teufel führte Ihn auf einen hohen Berg und zeigte Ihm alle Reiche des Erdkreises in einem Augenblick der Zeit. Und der Teufel sprach zu Ihm: All diese Gewalt will ich Dir geben und ihre Herrlichkeit; denn mir ist sie übergeben, und ich gebe sie, wem ich will: So Du nun vor mir anbetest, soll es alles Dein sein. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Gehe weg hinter Mich, Satanas. Es ist geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und Ihm allein dienen. Und er führte Ihn gen Jerusalem und stellte Ihn auf die Zinne des Heiligtums und sprach zu Ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf Dich von hinnen hinab; Denn es ist geschrieben: Er wird Seinen Engeln über Dir gebieten, daß sie Dich bewahren. Und auf den Händen sollen sie Dich tragen, daß Du Deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen. Und da der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er auf einige Zeit von Ihm. Und Jesus kehrte in des Geistes Kraft nach Galiläa zurück und das Gerücht über Ihn ging aus in die ganze Umgegend. Und Er Selbst lehrte in ihren Synagogen, von jedermann verherrlicht. Und Er kam gen Nazareth, wo Er erzogen ward, und ging nach Seiner Gewohnheit am Tage der Sabbathe in die Synagoge und stand auf, um zu lesen. Und man übergab Ihm das Buch des Propheten Jesajas, und Er schlug das Buch auf und fand den Ort, wo geschrieben ist: Der Geist des Herrn ist auf Mir, darum hat Er Mich gesalbt, daß Ich den Armen die gute Botschaft verkündige, Er hat Mich gesandt, gesund zu machen, die zerknirschten Herzens sind, Zu verkündigen den Gefangenen Freisetzung und den Blinden, daß sie wieder sehen sollen, die Zerschlagenen freigesetzt auszusenden, das angenehme Jahr des Herrn zu verkündigen. Und Er tat das Buch zu, gab es dem Diener zurück und setzte Sich nieder; und aller Augen in der Synagoge sahen fest auf Ihn. Er aber fing an zu ihnen zu sprechen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. Und alle gaben Ihm Zeugnis und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die aus Seinem Munde ausgingen, und sprachen: Ist das nicht Josephs Sohn? Und Er sprach zu ihnen: Ihr werdet allerdings zu Mir sagen das Gleichnis: Arzt, heile dich selber. Welche große Dinge wir von Dir, als in Kapernaum geschehen, gehört haben, die tue auch hier in Deiner Vaterstadt! Aber Er sprach: Wahrlich sage Ich euch: Kein Prophet ist angenehm in seiner Vaterstadt. In Wahrheit aber sage Ich euch: Viele Witwen waren in Israel in den Tagen des Elias, da der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, so daß eine große Hun- gersnot im ganzen Lande war. Und keiner von ihnen ward Elias gesandt, als nach Sarepta im Sidonischen, zu einer Frau, die eine Witwe war. Und viele Aussätzige waren in Israel unter dem Propheten Elischa und keiner von ihnen ward gereinigt, als der Syrer Naeman. Und alle in der Synagoge, als sie dies hörten, wurden von Grimm erfüllt. Und standen auf und warfen Ihn zur Stadt hinaus und führten Ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um Ihn hinabzustürzen. Aber Er ging mitten durch sie und ging hin. Und Er kam hinab nach Kapernaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie an den Sabbathen. Und sie staunten über Seine Lehre; denn Sein Wort war mit Gewalt. Und in der Synagoge war ein Mensch, der hatte den Geist eines unreinen Dämons, und schrie auf mit großer Stimme: Und sagte: Laß ab, was haben wir mit Dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben. Ich weiß, wer Du bist - der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der Dämon warf ihn hin mitten unter sie, fuhr aus von ihm, und tat ihm keinen Schaden. Und sie alle waren in Bestürzung, und sie unterredeten sich miteinander und sagten: Was ist dies Wort? Er gebietet mit Gewalt und Kraft den unreinen Geistern und sie fahren aus! Und das Gerücht über Ihn ging aus in jeden Ort der Umgegend. Er aber stand auf und kam von der Synagoge in Simons Haus. Siemons Schwiegermutter aber war mit einem heftigen Fieber behaftet, und sie baten Ihn für sie. Und Er stand über Ihr, bedrohte das Fieber, und es verließ sie. Sie aber stand sogleich auf und bediente sie. Als aber die Sonne unterging, brachten alle die, so Sieche hatten, mit allerlei Krankheiten behaftet, dieselben zu Ihm. Er aber legte einem jeglichen von ihnen die Hände auf und heilte sie. Es gingen aber auch von vielen Dämonen aus, die schrien und sprachen: Du bist Christus, der Sohn Gottes. Und Er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß Er Christus war. Da es aber Tag ward, ging Er hinaus und kam an einen wüsten Ort; und das Volk suchte Ihn, und sie kamen zu Ihm und hielten Ihn auf, daß Er nicht sollte von ihnen gehen. Er aber sprach zu ihnen: Auch den anderen Städten muß Ich die gute Botschaft von dem Reiche Gottes verkünden; denn dazu bin Ich ausgesandt. Und Er predigte in den Synagogen von Galiläa. Es geschah aber, daß die Menge Ihn drängte, um das Wort Gottes zu hören; und Er stand am See Gennesareth. Und Er sah zwei Schifflein am See stehen; die Fischer aber waren davon ausgestiegen und wuschen die Netze. Er stieg aber in der Schifflein eines, das des Simon war, und bat ihn, ein wenig vom Lande abzufahren, und Er setzte Sich und lehrte vom Schifflein aus das Gedränge. Als Er aber zu reden aufhörte, sprach Er zu Simon: Fahre ab auf die Tiefe und lasset da eure Netze hinab zum Fang. Und Simon antwortete und sprach zu Ihm: Meister, die ganze Nacht über mühten wir uns ab und fingen nichts; auf Deine Rede aber will ich das Netz hinablassen. Und als sie es getan, umschlossen sie eine große Menge Fische, aber ihr Netz zerriß; Und sie winkten ihren Mitgenossen im anderen Schifflein zu, sie sollten kommen und ihnen mithelfen; und sie kamen und füllten beide Schifflein, also daß sie gar tief gingen. Als aber Simon Petrus dies sah, fiel er zu den Knien Jesu und sprach: Herr, gehe von mir hinaus; denn ich bin ein sündiger Mann! Denn eine Bestürzung erfaßte ihn und alle, die mit ihm waren, über dem Fange der Fische, den sie gemacht. Desgleichen auch den Jakobus und den Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Teilhaber. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht. Von nun an sollst du ein Fänger von Menschen sein. Und sie führten die Schifflein ans Land, verließen alles und folgten Ihm nach. Und es geschah, als er in einer der Städte war, und siehe, da war ein Mann voll Aussatzes. Und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht und flehte Ihn an und sprach: Herr, so Du willst, kannst Du mich reinigen! Und Er reckte die Hand aus, berührte ihn und sprach: Ich will, sei gereinigt! Und alsbald ging der Aussatz weg von ihm. Und Er gebot ihm, daß er es niemand sage, sondern: Gehe hin und zeige dich dem Priester, und bringe für deine Reinigung dar, wie Moses verordnet hat, ihnen zum Zeugnisse. Es ging aber das Wort über Ihn aus; und viel Gedränge kam zusammen, Ihn zu hören, und sich von ihren Gebrechen von Ihm heilen zu lassen. Er aber entwich in die Wüste und betete. Und es geschah an einem der Tage, daß Er lehrte, und es saßen da Pharisäer und Gesetzlehrer, die aus allen Flecken von Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren, und die Kraft des Herrn war da, daß Er sie gesund machte. Und siehe, da brachten Männer einen Menschen, der gichtbrüchig war, auf einem Bette, und suchten, wie sie ihn hineinbrächten und vor Ihn legeten. Da sie aber vor dem Gedränge nicht fanden, wie sie ihn hineinbrächten, stiegen sie hinauf auf das Dach und ließen ihn mit dem Bett durch die Ziegel hinab in die Mitte vor Jesus. Und da Er ihren Glauben sah, sprach Er zu ihm: Mensch, dir sind deine Sünden vergeben. Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an bei sich zu bedenken und sprachen: Wer ist der, daß er Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben, denn allein Gott! Da aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete Er und sprach zu ihnen: Was bedenket ihr solches in euren Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Mache Dich auf und wandle? Auf daß ihr aber wisset, daß des Menschen Sohn Gewalt hat auf Erden, Sünden zu vergeben: Ich sage dir: Mache dich auf, nimm dein Bett auf und gehe in dein Haus. Und sogleich stand er auf, vor ihnen, nahm auf, worauf er gelegen, ging in sein Haus und verherrlichte Gott. Und Entsetzen erfaßte alle, und sie verherrlichten Gott, und wurden erfüllt von Furcht und sprachen: Wir haben heute Außerordentliches gesehen! Und danach ging Er aus und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhaus sitzen und sprach zu ihm: Folge Mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte Ihm nach. Und Levi machte Ihm ein großes Mahl in seinem Hause, und es war viel Gedränge von Zöllnern und anderen, die mit ihnen zu Tische lagen. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten unter ihnen murrten wider Seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Leidenden. Ich bin nicht gekommen, die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße zu rufen. Sie aber sprachen zu Ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes häufig und machen Gebete, desgleichen auch die der Pharisäer, die Deinigen dagegen essen und trinken? Er aber sprach zu ihnen: Könnet ihr die Söhne des Brautgemachs, solange der Bräutigam bei ihnen ist, fasten lassen? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen wird, in selbigen Tagen werden sie dann fasten. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand setzt ein Flickstück von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid; sonst zerreißt er das neue, und mit dem alten stimmt das Flickstück vom neuen nicht zusammen. Auch tut niemand neuen Wein in alte Schläuche; sonst zersprengt der neue Wein die Schläuche, und wird selber verschüttet, und die Schläuche kommen um. Sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche fassen, und beide werden zusammen erhalten. Auch will niemand, der alten getrunken, alsbald neuen; denn der alte, sagt er, ist milder. Es geschah aber auf einen Sabbath, den zweiten nach dem ersten, daß Er durch das Saatfeld hindurchging, und Seine Jünger rauften die Ähren aus und aßen sie und zerrieben dieselben mit den Händen. Etliche aber der Pharisäer sprachen zu ihnen: Was tut ihr, das nicht erlaubt ist, an den Sabbathen zu tun? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht auch das gelesen, was David tat, da ihn hungerte und die mit ihm waren. Wie er in das Haus Gottes einging und die Schaubrote nahm und aß, und auch denen, die mit ihm waren, gab, die doch niemandem als den Priestern allein erlaubt ist zu essen? Und Er sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn ist Herr auch des Sabbaths. An einem anderen Sabbath aber geschah, daß Er in die Synagoge einging und lehrte. Und da war ein Mensch, und dessen rechte Hand war verdorrt. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber hielten auf Ihn, ob Er am Sabbathe heilen würde, auf daß sie eine Anklage gegen Ihn fänden. Er aber wußte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Richte dich auf und stelle dich in die Mitte! Und er stand auf und stand da. Nun sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist erlaubt an Sabbathen zu tun, Gutes tun oder Böses tun, das Leben zu retten oder zu verderben? Und Er blickte auf sie alle umher und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Er aber tat also, und seine Hand war wiederhergestellt, gesund, wie die andere. Sie aber waren ganz von Sinnen, und besprachen sich untereinander, was sie mit Jesus tun wollten. In diesen Tagen aber geschah es, daß Er auf den Berg hinausging, zu beten; und Er war die ganz Nacht hindurch im Gebete zu Gott. Und da es Tag ward, rief Er Seine Jünger zu Sich und erwählte aus ihnen zwölf, die Er auch Apostel benannte. Simon, den Er auch Petrus benannte, und seinen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus; Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, den man Zelotes hieß; Judas, des Jakobus Sohn, und Judas Iskarioth, der auch zum Verräter wurde. Und mit ihnen stieg Er hinab und stand auf einem ebenen Platz, und ein Gedränge Seiner Jünger und eine große Menge des Volkes aus ganz Judäa und Jerusalem und der Meeresküste von Tyrus und Sidon, Die gekommen waren, Ihn zu hören und von ihren Krankheiten zu gesunden, und die von unreinen Geistern bedrängt waren, und sie wurden geheilt. Und all das Gedränge suchte Ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von Ihm aus und machte alle gesund. Und Er hob Seine Augen auf über Seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt gesättigt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weinet; denn ihr sollt lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch von sich ausscheiden und schmähen und euren Namen als übel verwerfen um des Menschen Sohnes willen. Freuet euch am selbigen Tage und hüpfet; denn siehe, eures Lohnes ist viel in dem Himmel; denn also haben ihre Väter den Propheten getan. Wehe dagegen euch Reichen; denn ihr habt euren Trost dahin. Wehe euch, ihr jetzt völlig Gesättigten; denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lachet; denn ihr werdet trauern und weinen. Wehe euch, wenn alle Menschen schön von euch sprechen; denn so taten ihre Väter den falschen Propheten. Euch aber sage Ich, die ihr höret: Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; Segnet, die euch fluchen. Betet für die, so euch beleidigen. Dem, der dich schlägt auf den Backen, biete den andern auch dar; und dem, der dir das Oberkleid nimmt, wehre auch den Rock nicht! Gib jedem, der dich bittet. Und nimmt dir einer das Deine, so fordere es nicht wieder ab. Und wie ihr wollet, daß euch die Menschen tun, tut auch ihr ihnen desgleichen. Und so ihr liebet, die euch lieben, was für Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben die, so sie lieben. Und so ihr Gutes tut denen, die euch Gutes tun, was für Dank habt ihr davon? Dasselbe tun ja auch die Sünder. Und so ihr leihet denen, von denen ihr es wieder zu empfangen hoffet, was für Dank habt ihr? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, auf daß sie das gleiche wieder empfangen. Liebet vielmehr eure Feinde und tut Gutes und leihet, wo ihr nichts dafür hoffet, und eures Lohnes wird viel sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn Er ist gütig auch gegen die Undankbaren und Schlechten. Darum seid mitleidig, wie auch euer Vater mitleidig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verurteilt nicht, so werdet ihr auch nicht verurteilt. Erlasset, so wird auch euch erlassen. Gebet, so wird euch gegeben. Ein gut, gedrückt und gerüttelt und überflüssig Maß wird man in den Schoß euch geben; denn mit demselben Maß, womit ihr messet, wird man euch wieder messen. Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden nicht beide in die Grube fallen? Ein Jünger ist nicht über seinem Lehrer; ist er aber ganz unterrichtet, so wird er sein gleich wie sein Lehrer. Was blickst du aber auf den Splitter in deines Bruders Auge, gewahrst aber nicht des Balkens im eigenen Auge? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, laß mich, ich will dir den Splitter in deinem Auge herausziehen, und du erblickst den Balken in deinem Auge nicht? Du Heuchler, ziehe zuvor den Balken aus deinem Auge heraus, und dann wirst du recht sehen, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge herausziehst. Denn es ist kein guter Baum, der faule Frucht bringt, noch ein fauler Baum, der gute Frucht bringt. Denn ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, noch liest man Trauben vom Dornbusch. Der gute Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens, und der schlechte Mensch bringt Schlechtes hervor aus dem schlechten Schatz seines Herzens; denn aus dem Überfließen des Herzens redet der Mensch. Was heißet ihr Mich aber: Herr, Herr! und tuet nicht, was Ich sage? Wer zu Mir kommt und höret Meine Worte und tut sie, von dem will Ich euch zeigen, wem er ähnlich ist. Er ist ähnlich einem Menschen, der ein Haus baute, der ausgrub und tief ging und legte den Grund auf den Felsen. Da aber eine Überschwemmung ward und der Strom sich an selbigem Hause brach, vermochte er es nicht zu erschüttern; denn es war auf den Felsen gegründet. Wer aber hört und nicht tut, der ist ähnlich einem Menschen, der sein Haus ohne Grund auf die Erde baute. An ihm brach sich der Strom, und es fiel alsobald, und der Bruch selbigen Hauses ward groß. Nachdem Er aber alle diese Reden vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging Er hinein gen Kapernaum. Der Knecht eines Hauptmannes aber, der von diesem geehrt wurde, war leidend und war am Sterben. Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden an Ihn und ließ Ihn bitten, zu kommen und seinen Knecht zu retten. Da sie aber zu Jesus herzutraten, flehen sie Ihn angelegentlich an und sprachen: Er ist es würdig, daß Du ihm solches erbietest; Denn er liebt unsere Völkerschaft, und er selbst hat uns die Synagoge gebaut. Jesus aber ging mit ihnen; da Er aber nicht mehr ferne von dem Hause weg war, schickte der Hauptmann Freunde zu Ihm und ließ Ihm sagen: Herr, bemühe Dich nicht; denn ich bin nicht genugsam, daß Du unter mein Dach eingehst. Darum habe ich mich auch nicht für würdig erachtet, daß ich zu Dir käme. Sprich aber ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn auch ich bin ein Mensch, der Obergewalt untertan, und habe Kriegsknechte unter mir; und sage ich zu einem: Gehe hin, so geht er; und zu einem andern: Komm her, so kommt er; und zu meinem Knechte: Tue das, so tut er es. Da aber Jesus solches hörte, verwunderte Er Sich sein, und wandte Sich um zu dem Gedränge, das Ihm nachfolgte, und sprach: Ich sage euch, solchen Glauben habe Ich selbst in Israel nicht gefunden. Und die Abgesandten kehrten ins Haus zurück und fanden den siechen Knecht gesund. Und es geschah in der Folge, daß Er in eine Stadt zog, die hieß Nain, und viele Seiner Jünger gingen mit Ihm, und viel Gedränge. Wie Er aber dem Tor der Stadt nahte, siehe, da trug man einen Toten heraus, welcher der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe und ein großes Gedränge aus der Stadt mit ihr. Und da sie der Herr sah, jammerte Ihn derselben, und Er sprach zu ihr: Weine nicht. Und Er kam hinzu und berührte den Sarg, und die ihn trugen, standen. Und Er sprach: Jüngling, Ich sage dir: Richte dich auf! Und der Tote saß auf und fing an zu reden, und Er gab ihn seiner Mutter. Und alle überkam eine Furcht, und sie verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns erwecket, und Gott hat Sein Volk heimgesucht. Und dieses Wort über Ihn ging aus in ganz Judäa und in die ganze Umgegend. Und dem Johannes sagten seine Jünger das alles an. Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich, schickte sie an Jesus und sprach: Bist Du, Der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? Die Männer aber kamen her zu Ihm und sprachen: Johannes, der Täufer, hat uns zu Dir gesandt und läßt Dir sagen: Bist Du, Der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? Zur selbigen Stunde aber heilte Er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Gesicht. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und saget dem Johannes an, was ihr gesehen und gehört habt: Die Blinden sehen wieder, die Lahmen wandeln, die Aussätzigen werden rein, die Tauben hören, die Toten werden auferweckt und den Armen wird das Evangelium gepredigt; Und selig ist, wer sich nicht an Mir ärgert. Als aber die Boten des Johannes abgingen, fing Er an über Johannes zu dem Gedränge zu sprechen: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen euch anzusehen? Ein Rohr, das vom Winde geschüttelt wird? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern umkleidet? Siehe, die in herrlichen Kleidern und in Üppigkeit leben, sind in den königlichen Palästen. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, Ich sage euch, und der noch mehr ist, denn ein Prophet. Er ist es, von dem geschrieben ist: Siehe, Ich sende Meinen Engel vor Deinem Angesichte her, der Deinen Weg vor Dir zurüsten soll. Denn Ich sage euch: Unter den von Weibern Geborenen ist kein größerer Prophet, denn Johannes, der Täufer. Aber der Kleinste im Reiche Gottes ist größer denn er. Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner rechtfertigten Gott und ließen sich taufen mit der Taufe des Johannes. Die Pharisäer aber und die Gesetzeslehrer setzten den Rat Gottes für sich beiseite und ließen sich nicht von ihm taufen. Aber der Herr sprach: Wem soll Ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen und wem sind sie ähnlich? Sie sind den Kindlein ähnlich, die im Markte sitzen, und einander zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen und ihr habt nicht getanzt; wir haben vor euch geklagt und ihr habt nicht geweint. Denn Johannes, der Täufer, ist gekommen, aß kein Brot und trank keinen Wein, und ihr saget: Er hat einen Dämon. Des Menschen Sohn ist gekommen, ißt und trinkt, und ihr sagt: Siehe, der Mensch ist ein Fresser und Weintrinker, der Zöllner und Sünder Freund! Und die Weisheit wird gerechtfertigt von allen Kindern. Es bat Ihn aber einer der Pharisäer, daß Er bei ihm äße; und Er ging ein in des Pharisäers Haus und ließ Sich nieder. Und siehe, ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war, erfuhr, daß Er in des Pharisäers Hause zu Tische lag, brachte eine Alabasterbüchse mit Salbe, Und stand hinten zu Seinen Füßen, weinte und fing an, Seine Füße mit den Tränen zu benetzen, und wischte sie ab mit den Haaren ihres Hauptes, und küßte Seine Füße und salbte sie mit der Salbe. Als dies der Pharisäer, der Ihn gerufen hatte, sah, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so erkennete Er wohl, wer und was für ein Weib die ist, die Ihn berührt, daß sie eine Sünderin ist. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen: Er aber spricht: Sag an, Lehrer! Ein Gläubiger hatte zwei Schuldleute; der eine schuldete ihm fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig. Da sie aber nicht hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Sage nun, welcher von ihnen wird ihn mehr lieben? Simon aber antwortete und sagte: Ich nehme an, der, dem er mehr geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht gerichtet. Und Er wandte Sich zu dem Weibe und sprach zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich kam herein in dein Haus. Du hast Mir kein Wasser für Meine Füße gegeben; sie aber hat Meine Füße mit den Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes abgewischt. Du hast Mir keinen Kuß gegeben; sie aber hat, seit sie hereingekommen ist, nicht abgelassen, Meine Füße zu küssen. Du hast Mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat Meine Füße mit Salbe gesalbt. Um dessentwillen sage Ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Er sprach aber zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben! Und die, so mit ihm zu Tische lagen, fingen an bei sich zu sprechen: Wer ist Der, daß Er auch Sünden vergibt? Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin im Frieden! Und es geschah in der Folge, daß Er umherzog durch Stadt und Flecken, predigte und die gute Botschaft vom Reiche Gottes verkündigte, und die Zwölfe mit Ihm; Und etliche Weiber, die durch Ihn von üblen Geistern und Gebrechen geheilt worden waren, Maria, die man Magdalena heißt, von der sieben Dämonen ausgefahren. Und Johanna, das Weib von Chuza, dem Schaffner des Herodes, und Susanna, und viele andere, die Ihm von ihren Gütern Dienstleistung taten. Da nun viel Volk zusammenkam und die, so aus den Städten Ihm zuzogen, sprach Er durch ein Gleichnis: Es ging der Sämann aus, seinen Samen zu säen; und da er säte, fiel etliches an den Weg und ward niedergetreten, und das Gevögel des Himmels fraß es auf. Und anderes fiel auf den Felsen, und da es aufwuchs, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und etliches fiel mitten unter die Dornen, und die Dornen wuchsen mit auf und erstickten es. Und etliches fiel auf das gute Land, wuchs auf und trug hundertfältige Frucht. Da Er das sagte, rief Er: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Seine Jünger aber fragten Ihn und sprachen: Was ist wohl dieses Gleichnis? Er aber sprach; Euch ist gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den übrigen aber in Gleichnissen; daß sie sehen und nicht sehen, hören und nicht verstehen. Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die am Wege sind die, so es hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen weg, auf daß sie nicht glauben und gerettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, so das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen, und diese haben keine Wurzel. Eine Zeitlang glauben sie, und in der Zeit der Versuchung weichen sie ab. Das aber in die Dornen fiel, das sind die, so es hören, aber hingehen unter den Sorgen und den Reichtümern und Vergnügungen des Lebens und werden erstickt und bringen nichts zur Reife. Das aber auf gutem Lande sind die, so das Wort in schönem, gutem Herzen anhören und behalten, und Frucht bringen mit Geduld. Niemand aber zündet eine Kerze an und verdeckt sie mit einem Gefäß oder setzt sie unter ein Bett, sondern er setzt sie auf den Leuchter auf, so daß die, so hereinkommen, das Licht sehen. Denn nichts ist verborgen, das nicht wird offenbar werden, und nichts heimlich, das nicht bekannt wird und an das Offenbare kommt. So sehet nun zu, wie ihr höret; denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wer da nicht hat, dem wird auch das, was er zu haben meint, weggenommen werden. Es traten aber Seine Mutter und Seine Brüder herzu zu Ihm und konnten vor dem Gedränge nicht zu Ihm gelangen. Und man sagte Ihm an: Deine Mutter und Deine Brüder stehen draußen und wollen Dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und Meine Brüder sind die, so Gottes Wort hören und tun. Und es geschah an der Tage einem, daß Er und Seine Jünger in ein Schifflein einstiegen und Er sprach zu ihnen: Wir wollen hinüber über den See fahren; und sie fuhren ab. Da sie aber schifften, schlief Er ein; und es fuhr ein Wirbel eines Windes in den See herab, und sie wurden überschüttet und waren in Gefahr. Sie aber kamen herzu, weckten Ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir sind verloren! Er aber machte Sich auf, bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers; und sie hörten auf, und es ward eine Windstille. Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber, und verwundert sagten sie zueinander: Wer ist wohl Dieser, Daß Er den Winden und dem Wasser gebietet und sie Ihm gehorchen! Und sie schifften hin in die Gegend der Gadarener, das Galiläa gegenüber ist. Da Er aber hinaus ans Land kam, kam Ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der von langer Zeit her von Dämonen besessen war und kein Kleid antat und in keinem Hause blieb, sondern in den Grüften. Wie der aber Jesus sah, schrie er auf, fiel vor Ihm nieder und sprach mit großer Stimme: Was habe ich mit Dir zu schaffen, Jesus, Du Sohn des höchsten Gottes? Ich flehe Dich, quäle mich nicht! Denn Er entbot dem unreinen Geiste, aus dem Menschen auszufahren; er hatte ihn viele Male erhascht, und er ward mit Ketten gebunden und mit Fußeisen verwahrt; und er zerriß die Bande, und ward von dem Dämon in die Wüsten getrieben. Jesus aber fragte ihn und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. Und er flehte Ihn an, daß Er sie nicht heißen möchte in den Abgrund abfahren. Es war aber daselbst ein großer Trieb von Schweinen, die am Berge weideten, und sie flehten Ihn an, daß Er ihnen gestatte, in selbe zu fahren. Und Er gestattete es ihnen. Die Dämonen aber fuhren aus von dem Menschen und fuhren in die Schweine und der Trieb stürzte sich von der Anhöhe in den See und ertrank. Da aber die Hüter sahen, was geschah, flohen sie und sagten es in der Stadt an und auf den Feldern. Sie aber kamen heraus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu Jesu Füßen sitzen, und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, sagten ihnen an, wie der Besessene war gerettet worden. Und die gesamte Menge aus der Umgegend der Gadarener bat Ihn, daß Er von ihnen wegginge; denn sie waren von großer Furcht erfaßt. Er aber stieg ein in das Schifflein und kehrte zurück. Der Mann aber, von dem die Dämonen waren ausgefahren, flehte Ihn an, daß er dürfte bei Ihm sein. Jesus aber entließ ihn und sagte: Kehre zurück in dein Haus und erzähle, wie große Dinge Gott an dir getan hat. Und er ging hin und verkündigte in der ganzen Stadt, wie große Dinge Jesus ihm getan hatte. Es geschah aber, als Jesus zurrückkehrte, daß das Gedränge Ihn aufnahm, denn alle warteten auf Ihn. Und siehe, da kam ein Mann mit Namen Jairus, der auch ein Oberster der Synagoge war, und fiel zu Jesu Füßen und flehte Ihn an, daß Er in sein Haus kommen möchte; Denn er hatte eine einzige Tochter bei zwölf Jahren, und diese war am Sterben. Und da Er hinging, drängte Ihn das Gedränge. Und ein Weib hatte den Blutfluß seit zwölf Jahren, und hatte all ihr Vermögen an Ärzte aufgewendet, und konnte von keinem geheilt werden. Die kam von hinten herzu, berührte den Saum Seines Kleides und sogleich hörte ihr Blutfluß auf. Und Jesus sprach: Wer hat Mich angerührt? Da aber alle es leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Das Gedränge beengt und drückt Dich, und Du sagst: Wer hat Mich angerührt? Jesus aber sprach: Es hat Mich jemand angerührt; denn Ich habe erkannt, daß eine Kraft von Mir ausging. Da das Weib aber sah, daß es nicht verborgen war, kam sie zitternd, und fiel vor Ihm nieder und sagte vor allem Volke an, warum sie Ihn angerührt habe, und daß sie sogleich gesund worden sei. Er aber sprach zu ihr: Sei getrost Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet. Gehe hin im Frieden! Indem Er noch redete, kam einer vom Synagogenobersten und sprach zu diesem: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Lehrer nicht. Jesus aber hörte es, antwortete ihm und sprach: Fürchte dich nicht, glaube nur, so wird sie gerettet. Als Er aber in das Haus kam, ließ Er keinen hineingehen, außer Petrus und Johannes, und Jakobus und den Vater des Kindes und die Mutter. Es weinten aber alle und jammerten um sie. Er aber sprach: Weinet nicht; sie ist nicht gestorben, sondern schlummert. Und sie verlachten Ihn, denn sie wußten, daß sie gestorben war. Er aber trieb sie alle hinaus und ergriff sie bei der Hand, rief und sprach: Mädchen, richte dich auf! Und ihr Geist kehrte zurück und sie stand sogleich auf. Und er verordnete, daß man ihr zu essen gebe. Ihre Eltern aber waren außer sich. Er entbot ihnen aber, daß sie niemand sagen sollten, was geschehen war. Da rief Er aber die Zwölfe zusammen, gab ihnen Kraft und Gewalt über alle Dämonen, und die Krankheiten zu heilen: Und sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen und die Siechen gesund zu machen. Und sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg, keinen Stab noch Tasche, noch Brot, noch Silber, noch sollt ihr je zwei Röcke haben. Und wenn ihr in ein Haus eingehet, so bleibet allda, und ziehet von dannen aus. Und wo sie euch nicht aufnehmen, da geht hinaus von selbiger Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen ab, zum Zeugnis über sie. Und sie gingen aus und durchzogen die Flecken, predigten das Evangelium und heilten überall. Herodes, der Vierfürst, aber hörte, was alles von Ihm geschah und war betroffen; denn die einen sagten: Johannes ist von den Toten auferweckt! Andere aber: Elias ist erschienen; andere aber: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Und Herodes sprach: Den Johannes ließ ich enthaupten; wer ist aber Der, von Dem ich solches höre? Und er trachtete Ihn zu sehen. Und die Apostel kehrten zurück und erzählten Ihm, was sie getan hätten; und Er nahm sie zu Sich und entwich besonders an einen wüsten Ort bei einer Stadt, die da heißet Bethsaida. Das Gedränge aber erfuhr es und folgte Ihm nach. Und Er nahm sie an, redete zu ihnen vom Reiche Gottes und machte die, so des Heilens bedürftig waren, gesund. Der Tag aber fing an sich zu neigen; die Zwölfe aber kamen herzu und sprachen zu Ihm: Entlasse das Gedränge, daß sie in die umliegenden Flecken und auf die Felder gehen, auf daß sie Herberge und Beköstigung finden; denn hier sind wir an einem wüsten Ort. Er aber sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen! Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr denn fünf Brote und zwei Fische; es sei denn, daß wir hingehen und für all dies Volk Speise kaufen. Denn es waren bei fünftausend Männer. Er sprach aber zu Seinen Jüngern: Lasset sie sich in Lager zu fünfzig niederlagern. Und sie taten also, und ließen alle sich niederlagern. Er aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach und gab sie den Jüngern, daß sie dem Gedränge vorlegten. Und sie aßen und wurden alle satt; und wurde aufgehoben, was ihnen überblieb von Brocken, zwölf Körbe. Und es geschah, da Er allein war und betete, und Seine Jünger mit Ihm waren, fragte Er sie und sprach: Wer sagt das Gedränge, daß Ich sei? Sie aber antworteten und sagten: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; andere aber: einer der alten Propheten sei auferstanden. Er aber sprach zu ihnen: Wer saget ihr aber, daß Ich sei? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes. Er aber bedrohte sie und entbot ihnen, es niemand zu sagen, Und sprach: Denn des Menschen Sohn muß viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden, und am dritten Tage auferweckt werden. Er sprach aber zu allen: Wer Mir folgen will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf und folge Mir nach. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verlieren wird um Meinetwillen, der wird es retten. Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sich selbst aber verliert oder Schaden nimmt? Denn wer sich Mein und Meiner Worte schämt, dessen wird Sich des Menschen Sohn auch schämen, wenn Er kommen wird in Seiner und des Vaters und der heiligen Engel Herrlichkeit. Aber in Wahrheit sage Ich euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich Gottes sehen. Es geschah aber bei acht Tagen nach diesen Worten, daß Er Petrus und Johannes und Jakobus zu Sich nahm und stieg hinauf auf den Berg, um zu beten. Und es geschah, wie Er betete, ward das Aussehen Seines Angesichtes ein anderes, und Seine Kleidung weiß strahlend. Und siehe, zwei Männer unterredeten sich mit Ihm, welches Moses und Elias waren; Welche in Herrlichkeit gesehen, von Seinem Ausgang sprachen, den Er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus aber und die mit ihm waren, wurden von Schlaf beschwert; da sie aber erwachten, sahen sie Seine Herrlichkeit, und die zwei Männer bei Ihm stehen. Und es geschah, da sie sich von Ihm trennten, sprach Petrus zu Jesus: Meister, hier ist es gut sein für uns, und wir wollen drei Hütten machen, Dir eine, und Moses eine und Elias eine, - er wußte nicht, was er sagte. Während er aber dieses sprach, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als jene in die Wolke eingingen. Und aus der Wolke geschah eine Stimme, die sprach: Dies ist Mein geliebter Sohn, Ihn höret! Und als die Stimme geschah, fand Sich Jesus allein. Und sie schwiegen und sagten in jenen Tagen niemand etwas an von dem, das sie gesehen hatten. Es geschah aber vom folgenden Tage, da sie vom Berge herabkamen, kam ihnen viel Gedränge entgegen. Und siehe, ein Mann aus dem Gedränge schrie auf und sprach: Lehrer, ich flehe dich an, blicke auf meinen Sohn; denn er ist mein einziger. Und siehe, ein Geist erfaßt ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn mit Schäumen und kaum weicht er von ihm, wenn er ihn zerschlägt. Und ich flehte zu Deinen Jüngern, sie möchten ihn austreiben, und sie konnten nicht. Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubig und verkehrt Geschlecht! Wie lange soll Ich bei euch sein und euch ertragen? Führe deinen Sohn hierher. Als er aber nah herkam, riß ihn der Dämon und zerrte ihn herum. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist, und machte den Knaben gesund und übergab ihn seinem Vater. Alle aber staunten über die Größe Gottes. Während aber alle sich wunderten über alles, was Jesus tat, sprach Er zu Seinen Jüngern: Nehmet zu Ohren diese Worte: Denn des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überantwortet. Aber sie verstanden diese Rede nicht, und es etwa vor ihnen verdeckt, daß sie solche nicht wahrnahmen. Und sie fürchteten sich, Ihn über diese Rede zu fragen. Es kam in ihnen auch der Gedanke auf, welcher unter ihnen wohl der Größte wäre. Da aber Jesus ihres Herzens Gedanken sah, nahm Er ein Kindlein herbei, und stellte es neben Sich. Und sprach zu ihnen: Wer dieses Kindlein aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt Den auf, Der Mich gesandt hat; denn der, so der Kleinste ist unter euch allen, der wird groß sein. Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb in Deinem Namen Dämonen aus; und wir wehrten es ihm, weil er nicht mit uns nachfolgt. Und Jesus sprach zu ihm: Wehret ihm nicht; denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns. Es geschah aber, als die Tage sich erfüllten, daß Er sollte hinaufgenommen werden, und Er Sein Angesicht fest gerichtet hatte, gen Jerusalem zu ziehen, Da sandte Er Boten vor Seinem Angesicht; und die gingen hin und kamen in einen samaritischen Flecken, um für Ihn zu bereiten. Und sie nahmen Ihn nicht auf, weil Sein Angesicht gewendet war, gen Jerusalem zu ziehen ! Da aber Seine Jünger Jakobus und Johannes dies sahen, sprachen sie: Herr, willst Du, daß wir sagen, daß Feuer vom Himmel herabkomme und sie verzehre, wie auch Elias tat? Er aber wandte Sich um, bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, wessen Geistes ihr seid? Denn des Menschen Sohn ist nicht gekommen, die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu retten. Und sie zogen in einen anderen Flecken. Es geschah aber, als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu Ihm: Herr, ich will dir nachfolgen, wo Du hingehst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Baue, und das Gevögel des Himmels Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, wo Er Sein Haupt hinlege. Zu einem anderen aber sagte Er: Folge du Mir nach! Der aber sprach: Herr, gestatte mir, daß ich zuerst hingehe, meinen Vater zu begraben. Aber Jesus sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben. Du aber gehe hin und verkündige das Reich Gottes. Ein anderer aber sprach auch: Ich, Herr, will Dir nachfolgen. Gestatte aber zuerst, von denen, die in meinem Hause sind, mich zu verabschieden. Jesus aber sprach zu ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug legt und nach hinten blickt, ist tauglich für das Reich Gottes. Danach aber bestellte der Herr noch siebzig andere, und sandte sie zu je zwei vor Seinem Angesicht in jede Stadt und jeden Ort, dahin Er Selbst kommen wollte. Er sprach dann zu ihnen: Der Ernte zwar ist viel, aber der Arbeiter wenig. Flehet denn zum Herrn der Ernte, daß Er Arbeiter in Seine Ernte ausschicke. Gehet hin! Siehe, Ich sende euch, wie Lämmer mitten unter Wölfe. Traget keinen Beutel, noch Tasche, noch Schuhe, und grüßet niemand auf dem Wege. In welches Haus ihr aber eingehet, sprechet zuerst: Friede diesem Hause! Und wenn allda ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wo aber nicht, so wird er sich wieder zu euch wenden. In demselben Hause aber bleibet. Esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist Seines Lohnes wert. Geht nicht von Haus zu Hause über. Und wo ihr in eine Stadt eingehet, und sie euch aufnehmen, da esset, was euch wird vorgelegt. Und heilet die Siechen in ihr, und sprechet zu ihnen: Das Reich Gottes hat sich euch genaht. So ihr aber in eine Stadt kommt, und sie euch nicht aufnehmen, da geht heraus auf ihre Straßen und sprechet: Auch den Staub, der sich von eurer Stadt an uns gehängt hat, wischen wir ab auf euch. Aber das sollt ihr erkennen, daß euch das Reich Gottes nahe gewesen ist. Das aber sage Ich euch: Es wird Sodom an jenem Tage erträglicher sein, denn solcher Stadt. Wehe dir, Chorazin, wehe dir, Bethsaida! denn wären in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen, die in euch geschehen sind, sie hätten längst im Sack und in der Asche gesessen und Buße getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher sein im Gericht, als euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöhet worden, wirst bis in die Hölle hinabgestoßen werden. Wer euch hört, hört Mich; und wer euch verwirft, verwirft Mich, wer aber Mich verwirft, verwirft Den, Der Mich gesandt hat. Die Siebzig aber kehrten zurück mit Freude und sagten: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in Deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen. Siehe, Ich gebe euch Gewalt, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts wird euch schädigen. Doch freuet euch nicht darüber, daß euch die Geister untertan sind; freuet euch aber, daß eure Namen in den Himmeln geschrieben sind. Zu der Stunde frohlockte Jesus im Geist und sprach: Ich bekenne Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß Du solches vor Weisen und Verständigen verheimlicht und Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, also ward es vor Dir wohlgefällig. Alles ist Mir von Meinem Vater übergeben, und niemand erkennt, wer der Sohn ist, denn nur der Vater, und wer der Vater ist, denn der Sohn, und wem der Sohn willens ist, es zu offenbaren. Und Er wandte Sich an Seine Jünger besonders und sprach: Selig sind die Augen, die erblicken, was ihr erblickt. Denn Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr erblickt, und haben es nicht gesehen, und hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Und siehe, da stand ein Gesetzlehrer auf, Ihn zu versuchen und sprach: Lehrer, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Was ist im Gesetz geschrieben? Wie liesest du? Er aber antwortete und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deiner ganzen Stärke und von deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet. Tue das, so wirst du leben. Der aber wollte sich rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Jesus aber nahm es auf und sprach: Es war ein Mensch, der ging hinab von Jerusalem nach Jericho und fiel unter Räuber. Die zogen ihn auch aus, schlugen ihn wund und gingen weg und ließen ihn halbtot liegen. Durch Zufall aber ging ein Priester desselben Weges hinab, und da er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen aber auch ein Levit. Als er an den Ort gelangte, kam er, sah ihn und ging vorüber. Ein Samariter aber reiste und kam an ihn heran, sah ihn, und es jammerte ihn seiner. Und er kam hinzu, verband ihm die Wunden und goß Öl und Wein darauf; er setzte ihn aber auf sein eigen Lasttier, führte ihn in eine Herberge und pflegte seiner. Und da er am anderen Tage auszog, zog er zwei Denare heraus, gab sie dem Gastwirt und sprach zu ihm: Pflege sein, und was du etwa mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Welcher nun dieser drei, dünkt dir, war der Nächste dem, der unter die Räuber fiel? Er aber sprach: Der Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe auch du hin und tue desgleichen. Es geschah aber, da sie hinzogen, kamen sie in einen Flecken. Da war aber ein Weib mit Namen Martha, die nahm Ihn auf in ihr Haus. Und sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Und diese setzte sich zu Jesu Füßen und hörte auf Sein Wort. Martha aber machte sich sehr zu schaffen mit vielem Dienen. Sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmerst Du Dich nicht darum, daß mich meine Schwester allein läßt bei der Bedienung? Sage ihr doch, daß sie mit mir angreife. Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du sorgest und beunruhigst dich um vieles. Eins aber ist Not. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das soll nicht von ihr weggenommen werden. Und es geschah, als Er an einem Orte war und betete, wie Er aufgehört hatte, sprach Seiner Jünger einer zu Ihm: Herr, lehre uns beten, so wie auch Johannes seine Jünger gelehrt hat. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Unser Vater in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Gib uns unser täglich Brot jeden Tag! Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben einem jeden, der uns schuldig ist. Und bringe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns vom Übel. Und Er sprach zu ihnen: Wer von euch hat einen Freund und geht zu ihm um Mitternacht und spricht zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote! Denn mein Freund ist zu mir hergekommen von der Reise und ich habe nichts, ihm vorzusetzen! Und jener drinnen würde antworten und sagen: Mache mir keine Ungelegenheiten; die Tür ist schon verschlossen, und meine Kindlein sind bei mir zu Bette; ich kann nicht aufstehen und dir geben. Ich sage euch: Wenn er auch nicht aufsteht und gibt ihm, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Unverschämtheit aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf. Und Ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn jeder, der bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet, und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wo ist aber unter euch ein Vater, der dem Sohne, so er ihn um Brot bäte, einen Stein übergäbe? oder auch ihm, so er um einen Fische bäte, statt eines Fisches eine Schlange übergäbe? Oder ihm, so er ihn um ein Ei bäte, ihm einen Skorpion übergäbe? So nun ihr, die ihr doch arg seid, wisset euren Kindern gute Gaben zu geben, wieviel mehr wird der Vater aus dem Himmel den Heiligen Geist geben denen, die Ihn darum bitten? Und Er trieb einen Dämon aus, und der war stumm. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, daß der Stumme redete. Und das Gedränge verwunderte sich. Etliche aber unter ihnen sagten: Durch Beelzebul, der Dämonen Obersten, treibt Er die Dämonen aus. Andere aber versuchten Ihn und begehrten ein Zeichen aus dem Himmel von Ihm. Er aber wußte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jegliches Reich, das gegen sich selbst sich zerteilt, wird wüste, und so Haus ist wider Haus, fällt es. Wenn aber der Satan auch gegen sich selbst zerteilt ist, wie kann sein Reich bestehen - weil ihr sagt, Ich treibe die Dämonen aus durch Beelzebul? Wenn Ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn Ich aber durch Gottes Finger die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes über euch herbeigekommen. Wenn der Starke gewappnet seinen Hof hütet, so bleibt das Seinige im Frieden. Wenn aber ein Stärkerer denn er über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und verteilt die Beute. Wer nicht mit Mir ist, der ist wider Mich, und wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut. Wenn der unreine Geist vom Menschen ausgefahren ist, durchzieht er wasserlose Orte, sucht Ruhe und findet sie nicht; da spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, daraus ich ausgegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt; Dann geht er hin und nimmt zu sich sieben andere Geister, ärger denn er, und sie gehen ein und wohnen daselbst, und es wird das Letzte bei selbigen Menschen ärger, als das Erste. Und es geschah, da Er solches redete, erhob ein Weib aus dem Gedränge die Stimme und sprach zu Ihm: Selig ist der Leib, der Dich getragen, und die Brüste, die Du gesogen hast. Er aber sprach: Selig sind vielmehr, die das Wort Gottes hören und bewahren. Als aber das Gedränge hinzuströmte, fing Er an zu sprechen: Dies Geschlecht ist arg; es sucht ein Zeichen, und kein Zeichen soll ihm gegeben werden, denn nur das Zeichen Jonas, des Propheten. Denn wie Jonas den Nineviten zum Zeichen ward, so soll es auch des Menschen Sohn sein diesem Geschlechte. Die Königin von Mittag wird im Gericht auftreten mit den Männern dieses Geschlechtes und sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, Salomohs Weisheit zu hören; und siehe, hier ist mehr den Salomoh! Die Männer von Nineveh werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt des Jonas; und siehe, hier ist mehr denn Jonas. Niemand zündet aber eine Kerze an und setzt sie ins Verborgene oder unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, daß die, so eintreten, den Schein erblicken. Das Licht des Leibes ist das Auge. Wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; so aber dein Auge böse ist, ist auch dein Leib finster. So schaue denn darauf, daß nicht das Licht in dir Finsternis sei. Wenn nun dein Leib ganz licht ist, und kein finsteres Teil darin ist, so wird er dann ganz licht sein, wie wenn das Licht mit seinem Strahle dich erleuchtet. Da Er aber redete, bat Ihn ein Pharisäer, Er möchte bei ihm frühstücken. Und Er ging hinein und ließ Sich nieder. Da das der Pharisäer sah, verwunderte er sich, daß Er Sich nicht vor dem Mahle gewaschen hatte. Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer reinigt wohl das Auswendige des Kelches und der Platte, das Inwendige bei euch ist aber soll von Raub und Schlechtigkeit. Ihr Toren, hat nicht der das Auswendige machte, auch das Inwendige gemacht? Gebt jedoch Almosen von dem, was da ist, und siehe, alles ist rein für euch. Aber wehe euch Pharisäern, daß ihr verzehntet die Minze und die Raute und jegliches Gartenkraut, und geht vorbei an dem Gericht und der Liebe zu Gott. Dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Wehe euch Pharisäern, daß ihr liebt den ersten Sitz in den Synagogen und die Grüße auf dem Markte. Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäern, ihr Heuchler, daß ihr seid wie ungesehene Gräber, und die Menschen wandeln darüber und wissen es nicht. Da antwortete einer der Gesetzlehrer und sprach zu Ihm: Lehrer, indem Du solches sagst, beschimpfst Du auch uns! Er aber sprach: Wehe auch euch Gesetzlehrern, daß ihr die Menschen mit unerträglichen Lasten belastet, und ihr selbst regt die Lasten mit keinem eurer Finger an. Wehe euch, die ihr baut die Grüfte der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet. Damit bezeugt ihr und habt Wohlgefallen mit ihnen an den Werken eurer Väter; denn sie töteten sie zwar, ihr aber bauet ihre Grüfte. Darum spricht auch die Weisheit Gottes: Ich sende an sie Propheten und Apostel; und sie werden etliche von ihnen töten und verfolgen. Damit von diesem Geschlecht gefordert werde das Blut aller Propheten, das seit der Gründung der Welt vergossen ward. Von Abels Blut bis auf das Blut des Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Hause umgebracht wurde. Ja, Ich sage euch, von diesem Geschlecht wird es gefordert werden. Wehe euch Gesetzlehrern, daß ihr den Schlüssel der Erkenntnis habt weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingekommen und habt den Hineinkommenden gewehrt. Da Er solches zu ihnen sprach, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, Ihm hart zuzusetzen und Ihn über vielerlei auszulocken. Indem sie Ihm auflauerten und danach trachteten, ob sie aus Seinem Munde etwas erjagen könnten, daß sie Ihn verklageten. Als das Gedränge zu Zehntausenden sich versammelte, so daß sie einander niedertraten, fing Er an zu Seinen Jünger zu sagen: Zum ersten nehmet euch in acht vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher ist Heuchelei. Nichts ist verdeckt, das nicht aufgedeckt werden, und verborgen, das nicht erkannt werden wird. Weshalb, was ihr im Finstern gesprochen habt, wird im Licht gehört werden. Und was ihr in den Kammern ins Ohr geredet habt, wird auf den Dächern gepredigt werden. Ich aber sage euch, Meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, nach dem aber nichts weiter haben, das sie tun können. Ich will euch aber weisen, vor wem ihr euch zu fürchten habt. Fürchtet euch vor Dem, Der, nachdem Er getötet hat, die Gewalt hat, in die Hölle zu werfen. Ja, Ich sage euch, vor Dem fürchtet euch. Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige, und doch ist keiner derselben vor Gott vergessen. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert, denn viele Sperlinge. Ich sage euch aber: Jeder, der Mich bekennt vor den Menschen, den wird auch des Menschen Sohn bekennen vor den Engeln Gottes. Wer Mich aber vor den Menschen verleugnet hat, der wird auch vor den Engel Gottes verleugnet werden. Und jeder, der ein Wort spricht wider des Menschen Sohn, dem soll es vergeben werden; wer aber wider den Heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und Gewalten führen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sprechen sollet. Denn der Heilige Geist wird euch zur selben Stunde lehren, was ihr sprechen müßt. Einer aber aus dem Gedränge sagte zu Ihm: Lehrer, sage meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir teilen soll. Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat Mich zum Rechtsprecher oder Erbteiler über euch gesetzt? Er sprach aber zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor der Habsucht. Denn niemand hat das Leben in dem Überfluß aus seiner Habe. Er aber sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mann, dem hatte sein Acker wohl getragen. Und er bedachte bei sich und sprach: Was soll ich tun? Denn ich habe nicht, wo ich meine Früchte hinsammle. Und er sagte: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen, und all meinen Ertrag und meine Güter allda sammeln, Und werde meiner Seele sagen: Seele, du hast nun viele Güter auf viele Jahre daliegen. Ruhe aus, iß, trink und sei fröhlich. Gott aber sprach zu ihm: Du Tor, heute Nacht wird man deine Seele von dir abfordern. Wessen wird dann sein, das du bereitet hast? So ist es mit dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott. Er sagte aber zu Seinen Jüngern: Darum sage Ich euch: Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen, noch für euren Leib, was ihr antun sollet. Die Seele ist mehr denn die Nahrung, und der Leib mehr denn die Kleidung. Betrachtet die Raben; sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben keine Kammer noch Scheune, und Gott ernährt sie. Wieviel mehr seid ihr als das Gevögel. Wer von euch aber kann mit seinem Sorgen seinem Wuchse eine Elle zusetzen? So ihr denn das Geringste nicht könnt, warum sorgt ihr um das Übrige? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen. Sie mühen sich nicht ab, noch spinnen sie! Aber Ich sage euch, daß auch Salomoh in all seiner Herrlichkeit nicht umkleidet war, wie deren eine. Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Felde ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also ankleidet, wieviel mehr euch, ihr Kleingläubigen! So fraget denn auch ihr nicht, was ihr essen oder was ihr trinken werdet, und seid nicht im Zweifel. Nach solchem allem trachten die Heiden der Welt. Euer Vater aber weiß, daß ihr dessen bedürfet. Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch dies alles hinzugetan. Fürchte dich nicht, du kleines Herdlein; denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Verkaufet, was ihr habt, und gebt Almosen. Machet euch Beutel, die nicht altern, einen Schatz in den Himmeln, der nicht versiegt, wo der Dieb nicht naht, noch die Motte verdirbt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Eure Lenden seien umgürtet, und lasset eure Kerzen brennen. Und seid ihr ähnlich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er aufbricht von der Hochzeit, daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun. Selig selbige Knechte, die der Herr, so er kommt, wachend findet. Wahrlich, Ich sage euch, er umgürtet sich, läßt sie zu Tische gehen, und kommt herzu und bedient sie. Und so er in der zweiten Wache und in der dritten Wache kommt und findet sie also: selig sind selbige Knechte. Dieses aber erkennet: Wenn der Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so bliebe er wach und ließe nicht in sein Haus einbrechen. So seid denn auch ihr bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr es nicht meinet. Petrus aber sprach zu Ihm: Herr, sagst Du dieses Gleichnis für uns, oder auch für alle? Der Herr aber sprach: Wer ist wohl der treue und kluge Haushalter, den der Herr über sein Gesinde setzen wird, auf daß er ihnen zur bestimmten Zeit den Mundbedarf gebe? Selig ist selbiger Knecht, den sein Herr findet also tun, wenn er kommt. In Wahrheit, Ich sage euch, er wird ihn über all seine Habe setzen. Wenn aber selbiger Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr verzieht zu kommen, und fängt an, die Knechte und die Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen; So wird der Herr desselbigen Knechts kommen an einem Tage, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiß, und ihn zerscheitern und ihm sein Teil setzen mit den Ungetreuen. Selbiger Knecht aber, der seines Herrn Willen wußte und sich nicht bereitete, und nicht nach seinem Willen tat, wird viel Streiche erleiden. Der es aber nicht wußte, aber doch tat, was der Streiche wert ist, wird wenig Streiche leiden. Bei einem jeglichen aber, dem viel gegeben ist, von dem wird man viel suchen, und bei dem man viel niedergelegt hat, von dem wird man mehr fordern. Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu werfen, und was wollte Ich, als daß es schon angezündet wäre. Ich habe aber eine Taufe, mit der Ich getauft werde, und wie bin Ich bedrängt, bis sie vollendet ist! Meinet ihr, Ich sei hergekommen, Frieden zu geben auf Erden? Nein, sage Ich euch, sondern Zerteilung. Von nun an werden fünf in einem Hause zerteilt sein, drei wider zwei, und zwei wider drei. Der Vater wird entzweit sein mit dem Sohn und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwieger mit ihrer Schnur und die Schnur mit ihrer Schwieger. Er sprach aber auch zu dem Gedränge: Wenn ihr eine Wolke vom Niedergang aufgehen sehet, so saget ihr alsbald: Es kommt ein Platzregen! Und es geschieht also. Und wenn der Mittagswind weht, saget ihr: Es wird eine Hitze! Und es geschieht. Ihr Heuchler, das Gesichte der Erde und des Himmel wisset ihr zu prüfen; wie aber ist es, daß ihr diese Zeit nicht prüfet? Warum richtet ihr von euch selbst aus nicht, was gerecht ist? Denn wenn du mit deinem Widersacher vor die Obrigkeit hingehst, so befleißige dich, noch auf dem Wege von ihm loszuwerden, auf daß er dich nicht vor den Richter hinunterschleppe, und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergebe und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfe. Ich sage dir: Du wirst von dannen nicht herauskommen, bis daß du auch den letzten Heller bezahlst hast. Es waren aber zur selben Zeit etliche da, die sagten Ihm an von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, diese Galiläer seien Sünder gewesen vor allen Galiläern, weil sie solches erlitten haben? Nein, sage Ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch also umkommen. Oder meint ihr, daß jene achtzehn, auf die der Turm in Siloam fiel und sie tötete, seien Schuldner gewesen vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen? Nein, sage Ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch also umkommen. Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der in seinem Weinberg gepflanzt war, und kam und suchte Frucht darauf und fand keine. Er sprach aber zu dem Weinbauer: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht darauf und finde sie nicht. Haue ihn ab, was versperrt er das Land? Der aber antwortete und sagte zu ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis daß ich um ihn grabe und Dünger hinwerfe; Ob er dann Frucht bringt. Wo aber nicht, so haue ihn künftighin ab. Er lehrte aber in einer der Synagogen am Sabbath. Und siehe, da war ein Weib, das hatte achtzehn Jahre einen Geist des Gebrechens, und war zusammengekrümmt und konnte sich nicht völlig aufrichten. Da aber Jesus sie sah, rief Er sie herzu und sprach zu ihr: Weib, du bist erlöst von deinem Gebrechen. Und Er legte die Hände auf sie; und sogleich wurde sie gerade und verherrlichte Gott. Der Oberste der Synagoge aber antwortete, unwillig, daß Jesus auf den Sabbath heilte, und sprach zu dem Gedränge: Sechs Tage sind es, an denen man arbeiten soll. An diesen kommt und lasset euch heilen, und nicht am Tage des Sabbaths. Da antwortete ihm der Herr und sprach: Du Heuchler, löst nicht jeder von euch am Sabbath seine Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn hin, ihn zu tränken? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan nun, siehe, achtzehn Jahre gebunden hatte, sie sollte nicht am Tage des Sabbaths von diesem Bande gelöst werden? Und da Er solches sprach, mußten sich schämen alle Seine Widersacher; und das ganze Gedränge freute sich über all das Herrliche, das von Ihm geschah. Er aber sprach: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll Ich es vergleichen? Es ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und warf es in seinen Garten. Und es wuchs und ward zu einem großen Baum, so daß das Gevögel des Himmels in seinen Zweigen wohnte. Und abermals sprach Er: Wem soll Ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und in drei Seahs Mehl verbarg, bis daß das Ganze durchsäuert war. Und Er durchzog Städte und Flecken und lehrte, und machte die Reise nach Jerusalem. Es sprach aber einer zu Ihm: Herr, sind es wenige, die gerettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringet danach, daß ihr eingeht durch das enge Tor; denn viele, sage Ich euch, werden versuchen, einzugehen und werden es nicht vermögen. Wenn der Hausherr sich aufgemacht hat und die Tür verschlossen hat, und ihr anfanget, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen, und sagt: Herr, Herr, tue uns auf! Und er wird antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken und in unseren Straßen hast du gelehrt. Und er wird sprechen: Ich sage euch: Ich kenne euch nicht, woher ihr seid. Weichet von mir alle, die Ungerechtigkeit wirken. Da wird sein Heulen und Zähneknirschen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle die Propheten im Reiche Gottes, ihr aber werdet hinausgeworfen. Und kommen werden vom Aufgang und Niedergang und von Mitternacht und Mittag und im Reiche Gottes zu Tische liegen. Und siehe, es sind Letzte, die Erste sein werden, und sind Erste, die Letzte sein werden. An selbigen Tage kamen einige Pharisäer herzu und sprachen zu Ihm: Gehe hinaus und ziehe von hinnen; denn Herodes will Dich töten. Und Er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, Ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage werde Ich vollendet. Doch muß Ich heute und morgen und am folgenden Tage hinziehen; denn es tut es nicht, daß ein Prophet umkomme außerhalb Jerusalems. Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt werden. Wie oft habe Ich deine Kinder versammeln wollen, wie die Henne ihr Brut unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt. Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen. Aber Ich sage euch: Ihr werdet Mich nicht sehen, bis es kommen wird, daß ihr sagt: Gesegnet sei, Der da kommt im Namen des Herrn. Und es geschah, daß Er in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, am Sabbath das Brot zu essen; und sie hielten auf Ihn. Und siehe, da war vor Ihm ein Mensch, der war wassersüchtig. Und Jesus antwortete und sprach zu den Gesetzlehrern und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen? Sie waren aber stille. Und Er nahm ihn, machte ihn gesund und entließ ihn. Und Er antwortete und sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, dem ein Esel oder ein Ochs in den Brunnen fällt, und der ihn nicht alsbald heraufzieht am Tage des Sabbaths? Und sie vermochten Ihm nicht darauf zu entgegnen. Er aber sagte denen, die gerufen waren, ein Gleichnis, da Er bemerkte, daß sie sich die ersten Plätze auswählten, und sprach zu ihnen: Wenn du von jemand zur Hochzeit gerufen wirst, so laß dich nicht nieder an den ersten Platz. Es möchte sonst ein Geehrterer denn du von ihm gerufen sein, Und der, so dich und ihn gerufen hat, kommen und zu dir sagen: Gib diesem den Platz, da du dann beschämt den letzten Platz einnehmen müßtest. Sondern wenn du geladen wirst, gehe hin, laß dich an den letzten Platz nieder, auf daß, wenn der kommt, der dich geladen hat, er zu dir spreche: Rücke weiter hinauf, mein Freund, und du dann Ehre habest vor denen, die mit dir zu Tische liegen. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. Er sprach aber auch zu dem, der Ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittagsmahl oder ein Abendmahl machst, so rufe nicht deine Freunde noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, auf daß nicht etwa auch sie dich wieder laden, und dir Vergeltung werde; Sondern wenn du ein Mahl machst, so rufe Arme, Krüppel, Lahme, Blinde; Und du wirst selig sein; weil sie nichts haben, es dir zu vergelten; denn bei der Auferstehung der Gerechten wird es dir vergolten werden. Als solches aber einer derer, die mit zu Tische lagen, hörte, sprach er zu Ihm: Selig ist, der das Brot isset im Reiche Gottes! Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele ein; Und zur Stunde des Abendmahls sandte er seinen Knecht aus und ließ denen, die geladen waren, sagen: Kommet, denn alles ist schon bereitet. Und sie fingen alle übereins an, sich zu entschuldigen. Der erste sagte ihm: Ich habe ein Feld gekauft und muß notwendig hinausgehen, es zu besehen. Ich bitte dich, entschuldige mich. Und ein anderer sagte: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und gehe hin, sie zu prüfen. Ich bitte dich, entschuldige mich. Und ein anderer sagte: Ich habe ein Weib gefreit, und darum kann ich nicht kommen. Und selbiger Knecht trat herzu und sagte solches seinem Herrn an. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Gehe schnell hinaus auf die Straßen und die Gassen der Stadt und führe die Armen und die Krüppel und die Blinden und die Lahmen hier herein! Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du verordnet hast, und es ist noch Platz da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Gehe hinaus auf die Wege und die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde. Denn ich sage euch, daß keiner selbiger Männer, die geladen worden, mein Abendmahl kosten soll. Es zog aber viel Gedränge mit Ihm, und Er wandte Sich, und sprach zu ihnen: So jemand zu Mir kommt und haßt nicht seinen Vater und die Mutter und das Weib und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, ja selbst auch seine eigene Seele, der kann Mein Jünger nicht sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und Mir nachkommt, der kann Mein Jünger nicht sein. Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er es hat zur Ausführung? Auf daß nicht, so er den Grund gelegt, und nicht vermag es zu vollenden, alle, die es schauen, anfangen, ihn zu verspotten, Und zu sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen, und vermochte es nicht zu vollenden. Oder, wo ist ein König, der hinzieht, um mit einem anderen König im Krieg zusammenzutreffen, und sich nicht zuvor hinsetzt und berät, ob er kann mit Zehntausenden begegnen dem der mit Zwanzigtausenden über ihn kommt? Ist er es aber nicht, so sendet er, da er noch ferne ist, eine Gesandtschaft und bittet um Frieden. Also ist es mit jeglichem unter euch: so er nicht alles, das er besitzt, aufgibt, kann er nicht Mein Jünger sein. Das Salz ist gut; so aber das Salz fade wird, womit wird man es würzen? Es ist weder für das Land, noch für den Düngerhaufen tauglich. Hinaus wirft man es! Wer Ohren hat zu hören, der höre! Es nahten sich Ihm aber alle Zöllner und Sünder, auf daß sie Ihn hörten. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten durcheinander und sagten: Dieser nimmt die Sünder an und ißt mit ihnen. Er aber sagte ihnen dies Gleichnis und sprach: Welcher Mensch von euch, der hundert Schafe hat und eines derselben verliert, verläßt nicht die neunundneunzig in der Wüste, und geht hin nach dem verlorenen, bis daß er es finde? Und wenn er es gefunden hat, legt er es mit Freuden auf seine Schultern; Und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: So wird Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr denn über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Oder welches Weib ist, das zehn Drachmen hat, wenn sie eine Drachme verliert, die nicht eine Kerze anzündet und das Haus kehrt und fleißig sucht, bis daß sie sie findet? Und wenn sie dieselbe gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte. Also, sage Ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. Er sprach aber: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der Jüngere von ihnen sprach zum Vater: Gib mir, Vater, den Teil des Guts, der mich trifft. Und er verteilte unter sie das Vermögen. Und nicht viel Tage danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog fort in eine ferne Landschaft und vergeudete da sein Gut mit schwelgendem Leben. Als er aber all das Seine verausgabt hatte, ward eine starke Hungersnot in selbiger Landschaft, und er fing an Mangel zu leiden. Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger derselbigen Landschaft. Und der schickte ihn auf seine Felder, die Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Magen mit Schoten zu füllen, welche die Schweine fraßen; aber niemand gab sie ihm. Da kam er aber zu sich selber und sprach: Wie viele Mietlinge meines Vaters haben Brot im Überfluß, und ich verderbe vor Hunger! Ich will aufstehen und zu meinem Vater hingehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt am Himmel und vor dir; Und ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße. Mache mich wie einen deiner Mietlinge. Und er stand auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch weit weg war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn; und er lief, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt am Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße. Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringt das erste Gewand und tut es ihm an, und gebt ihm einen Ring an die Hand und Schuhe an die Füße. Und bringt das Mastkalb her, und schlachtet es. Und lasset uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig. Er war verloren und ist gefunden. Und sie fingen an, fröhlich zu werden. Sein ältester Sohn aber war auf dem Felde, und wie der kam und dem Hause nahte, hörte er Musik und Reigen, Und er rief zu sich der Knechte einen und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder empfangen hat. Er ward aber zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater denn hinaus und flehte ihn an. Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe nie dein Gebot übergangen, und noch nie hast du mir einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Vermögen mit Buhlerinnen aufgegessen, hast du ihm das Mastkalb geschlachtet. Er sprach aber zu ihm: Kind, du bist allzeit bei mir, und all das Meine ist dein. Man mußte aber fröhlich sein und sich freuen, daß dieser dein Bruder tot war und ist wieder lebendig, und daß er verloren war und wieder gefunden ist. Er sprach aber auch zu Seinen Jüngern: Es war ein reicher Mensch, der hatte einen Haushalter; der ward vor ihm bezichtigt, daß er seine Habe verschleudere. Und er rief ihn und sprach zu ihm: Wie ist es, daß ich dieses von dir höre? Gib Rech- nung von deiner Haushaltung, denn du kannst nicht mehr haushalten. Der Haushalter aber sprach bei sich: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir die Haushaltung ab. Zu graben vermag ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich tue, wenn ich vom Haushalt abtreten muß, auf daß sie mich in ihre Häuser aufnehmen. Und er rief einen jeglichen der Schuldleute seines Herrn zu sich und sprach zu dem ersten: Wieviel schuldest du meinem Herrn? Er aber sprach: Hundert Bath Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief und setze dich und schreibe schnell fünfzig. Danach sprach er zu einem andern: Aber du, wieviel bist du schuldig? Dieser aber sagte: Hundert Kor Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief und schreibe achtzig. Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, daß er klüglich getan habe; denn die Söhne dieses Zeitlaufes sind klüger, als die Söhne des Lichts in ihrem Geschlechte. Und Ich sage auch euch: Machet euch Freunde mit dem Mammon der Ungerechtigkeit, auf daß, wenn es mit euch zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu waret, wer wird euch das Wahre anvertrauen? Und so ihr in dem Fremden nicht treu waret, wer wird euch das Eure geben? Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben; oder dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen. Es hörten aber solches alles auch die Pharisäer, die geldsüchtig waren, und sie spotteten Ihn aus. Und Er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich rechtfertigen vor den Menschen; Gott aber erkennt eure Herzen; denn was hoch ist unter Menschen, ist ein Greuel vor Gott. Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, denn daß ein Strichlein vom Gesetz fiele. Jeder, der sich von seinem Weibe scheidet und eine andere freit, bricht die Ehe, und jeder, der eine vom Mann Geschiedene freit, bricht die Ehe. Es war aber ein reicher Mensch, und er kleidete sich in Purpur und Byssus, lebte alle Tage fröhlich und glänzend. Es war aber ein Armer, mit Namen Lazarus, der war voller Schwären vor sein Tor hingeworfen. Und er begehrte sich zu sättigen von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen; doch kamen auch die Hunde, die seine Schwären beleckten. Und es geschah, daß der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß hingetragen ward. Der Reiche aber starb auch und ward begraben. Und er hob seine Augen auf in der Hölle, da er in Qualen war, sah Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß. Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein, und schicke Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers in Wasser tauche und mir die Zunge abkühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme. Abraham aber sprach: Gedenke, Kind, du hast dein Gutes in deinem Leben emp- fangen, und Lazarus dagegen Böses. Nun aber wird er getröstet, du aber gepeinigt. Und über alles dies ist eine große Kluft befestigt, zwischen uns und euch, so daß die, so wollten von hinnen zu euch hinübergehen, nicht können, und auch nicht die von dannen zu uns herüberkommen. Er aber sprach: So bitte ich dich nun, Vater, du wollest ihn in meines Vaters Haus schicken. Denn ich habe fünf Brüder; auf daß er es ihnen ernstlich bezeuge, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Spricht zu ihm Abraham: Sie haben Moses und die Propheten. Auf die sollen sie hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham. Aber wenn einer von den Toten zu ihnen hinginge, da werden sie Buße tun. Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Moses und die Propheten nicht hören, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht. Er sprach aber zu Seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Ärgernisse kommen; aber wehe dem, durch den sie kommen! Es wäre ihm nützlicher, so ein Mühlstein um seinen Hals umgehängt und er ins Meer dahingeworfen würde, denn daß er dieser Kleinen einen ärgerte. Habt Acht auf euch! So aber dein Bruder wider dich sündigt, so verweise es ihm; und so er Buße tut, vergib ihm. Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündiget, und siebenmal des Tages zu dir sich umwendete und sagt: Ich tue Buße, so sollst du ihm vergeben. Und die Apostel sprachen zum Herrn: Lege uns Glauben zu! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so sprächet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaume: Entwurzle dich und pflanze dich ins Meer! und er würde euch gehorchen. Welcher aber ist unter euch, der einen Knecht hat, der ihm pflügt oder weidet, der, wenn er hereinkommt vom Felde, zu ihm sagt: Komm alsbald her und laß dich zu Tische nieder. Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite, was ich zu Abend esse, und umgürte dich, bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe, und danach iß und trink du! Wird er demselbigen Knechte danken, daß er tat, was verordnet war? Ich meine nicht. So auch ihr: Wenn ihr alles getan habt, was euch verordnet war, sprechet: Wir sind unnütze Knechte. Wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren. Und es geschah, da Er nach Jerusalem zog, kam Er mitten durch Samarien und Galiläa. Und wie er in einen Flecken kam, begegneten Ihm zehn aussätzige Männer, die standen von ferne. Und sie erhoben die Stimme und sprachen: Jesus, Meister, erbarme Dich unser! Und da Er sie sah, sprach Er zu ihnen: Gehet hin, zeigt euch den Priestern! Und es geschah, da sie hingingen, wurden sie gereinigt. Einer aber aus ihnen, da er sah, daß er gesund geworden, kehrte zurück, und mit großer Stimme verherrlichte er Gott. Und fiel auf das Angesicht zu Seinen Füßen und dankte Ihm. Und der war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn gereinigt worden? Wo sind aber die neune? Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten und Gott die Herrlichkeit gäben, denn dieser Fremdling? Und Er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin! dein Glaube hat dich gerettet! Von den Pharisäern aber befragt: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete Er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht augenfällig. Sie werden auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: Siehe, dort! denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch! Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr werdet begehren, einen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und werdet ihn nicht sehen! Und sie werden zu euch sagen: Siehe, hier! oder: Siehe, da! Gehet nicht hin, und folget ihnen nicht! Denn gleichwie der Blitz unter dem Himmel hervorstrahlend, leuchtet hin unter dem Himmel, also wird des Menschen Sohn an Seinem Tage sein. Zuerst aber muß Er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. Und wie es geschah in den Tagen Noachs, also wird es sein in den Tagen des Menschensohns. Sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen sich freien bis zu dem Tage, da Noach in die Arche einging, und die Flut kam und sie alle verdarb. Desgleichen auch, wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten. An dem Tage aber, da Lot aus Sodom ausging, regnete es vom Himmel Feuer und Schwefel und verdarb sie alle. Ebenso wird es sein an dem Tage, da des Menschen Sohn wird geoffenbart werden. Wer an selbigem Tage auf dem Dache ist, und sein Gerät im Hause, der steige nicht herab, es zu holen, und wer auf dem Felde ist desgleichen, der kehre nicht zurück nach dem, was dahinten ist. Gedenket an Lots Weib. Wer seine Seele zu retten sucht, der wird sie verlieren, und wer sie verloren hat, der wird sie lebendig erhalten. Ich sage euch: In selbiger Nacht werden zwei auf einem Bette sein. Einer wird angenommen, und der andere gelassen werden. Zwei werden beieinander mahlen. Die eine wird angenommen, und die andere gelassen werden. Zwei werden auf dem Felde sein. Der eine wird angenommen, und der andere gelassen werden. Und sie antworteten und sagten zu Ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leib ist, da sammeln sich die Adler. Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, daß man allezeit beten und nicht verzagen sollte, Und sprach: Es war in einer Stadt ein Richter, der Gott nicht fürchtete, noch den Menschen scheute. Es war aber in selbiger Stadt eine Witwe, und die kam zu ihm und sprach: Räche mich an meinem Widersacher. Und er wollte eine Zeitlang nicht. Danach aber sprach er bei sich: Wenn ich mich auch vor Gott nicht fürchte, noch vor dem Menschen scheue, Weil mir diese Witwe Ungelegenheit macht, will ich sie rächen, daß sie nicht am Ende kommt und mir ins Gesicht fährt. Der Herr aber sagte: Ihr hört, was der Richter der Ungerechtigkeit sagt. Sollet aber Gott nicht Rache verschaffen Seinen Auserwählten, die zu Ihm rufen Tag und Nacht, und Langmut mit ihnen haben? Ich sage euch, daß Er ihnen schnell Rache verschaffen wird. Doch wenn des Menschen Sohn kommt, wird Er wohl Glauben finden auf Erden? Er sagte aber auch über etliche, die auf sich selbst vertrauen, daß sie gerecht wären und die übrigen mißachteten, dies Gleichnis: Zwei Menschen gingen hinauf in das Heiligtum, zu beten, der eine ein Pharisäer, und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand da für sich und betete also: Ich danke Dir, Gott, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und verzehnte alles, was ich besitze. Und der Zöllner stand von weitem und wollte auch nicht die Augen aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig ! Ich sage euch: Dieser ging hinab in sein Haus gerechtfertigt mehr denn jener; denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, wer aber sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. Sie brachten auch Kindlein zu Ihm her, daß Er sie berühren möchte. Als die Jünger sie aber sahen, bedrohten sie dieselben. Jesus aber rief sie zu Sich und sprach: Lasset die Kindlein zu Mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kindlein, der wird nicht darein eingehen. Und es fragte Ihn ein Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du Mich gut? Niemand ist gut, denn der alleinige Gott. Du weißt die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht morden, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsch Zeugnis reden. Ehre deinen Vater und die Mutter. Er aber sprach: Dies alles habe ich gehalten von meiner Jungend auf. Als Jesus aber dies hörte, sprach Er zu ihm: Eines fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen hin, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm her und folge Mir nach. Da er aber das hörte, ward er sehr betrübt; denn er war sehr reich. Da aber Jesus sah, daß er sehr betrübt wurde, sprach Er: Wie schwer ist es für die, so Vermögen haben, in das Reich Gottes einzugehen! Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Da sprachen aber die, so es hörten: Wer kann dann gerettet werden? Er aber sprach: Was unmöglich ist bei Menschen, ist möglich bei Gott. Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind Dir nachgefolgt. Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder verläßt um des Reiches Gottes willen, Der es nicht vielfältig wieder empfängt in dieser Zeit, und in dem zukünftigen Zeitlauf das ewige Leben. Er aber nahm zu Sich die Zwölfe und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten über des Menschen Sohn geschrieben ist. Denn Er wird den Heiden überantwortet und verspottet und beschimpft und angespieen werden. Und sie werden Ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird Er auferstehen. Und sie verstanden davon nichts, und diese Rede war ihnen verborgen, und sie erkannten nicht, was gesagt ward. Es geschah aber, da Er Jericho nahte, daß ein Blinder am Wege saß und bettelte. Da er aber hörte, daß ein Gedränge durchzog, erfragte er, was das wäre. Sie sagten ihm aber an, daß Jesus der Nazarener vorbeigehe. Und er schrie und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und die, so voran zogen, bedrohten ihn, er solle stillschweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Sohn Davids, erbarme Dich meiner! Jesus aber blieb stehen und befahl, ihn zu Ihm zu führen; da er aber sich nahte, fragte Er ihn, Und sprach: Was willst du, daß Ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde! Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend; dein Glaube hat dich gerettet. Und sogleich ward er sehend, folgte Ihm nach und verherrlichte Gott. Und alles Volk, das es sah, gab Gott Lob. Und Er kam hinein und ging durch Jericho. Und siehe, da war ein Mann, der mit Namen Zachäus hieß; und er war Oberzöllner, und er war reich. Und er suchte Jesus zu sehen, wer Er wäre, und konnte nicht vor dem Gedränge; denn er war klein von Wuchs. Und er lief voraus vornhin und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, auf daß er Ihn sähe; weil Er allda vorbeiziehen sollte. Und da Jesus an den Ort kam, blickte Er auf, sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilends herab; denn heute muß Ich in deinem Hause bleiben. Und er stieg eilends hernieder und nahm Ihn auf mit Freuden. Und die es sahen, murrten alle und sagten: Bei einem sündhaften Manne ist Er zur Einkehr eingegangen. Zachäus aber stand und sprach zum Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Habe gebe ich den Armen, und so ich jemand in etwas betrogen, gebe ich es vierfältig wieder. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil geworden, sintemal auch er ein Sohn Abrahams ist. Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, das verloren ist. Da sie aber solches hörten, fuhr Er fort und sagte ein Gleichnis, darum, daß Er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, daß das Reich Gottes sogleich erscheinen werde. Er sprach nun: Ein wohlgeborener Mensch zog in eine ferne Landschaft, um ein Reich zu empfangen und dann zurückzukehren. Er rief aber zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich komme. Seine Bürger aber haßten ihn und sandten eine Gesandtschaft hinter ihm und her und sprachen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns König sei; Und es geschah, da er wiederkam, als er das Reich an sich genommen, daß er sagte, man solle ihm diese Knechte rufen, denen er das Silber gegeben hatte, auf daß er erführe, wieviel ein jeder erhandelt hätte. Da trat aber herzu der erste uns sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund dazu erworben. Und er sprach zu ihm: Wohlan, guter Knecht! weil du bist im Geringsten treu gewesen, sollst du Gewalt über zehn Städte haben. Und der zweite kam und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfund, gewonnen. Er sprach aber auch zu diesem: Und du sollst über fünf Städte sein! Und ein anderer kam und sprach: Herr, siehe, dein Pfund, das ich im Schweißtuche daliegen hatte. Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mensch bist. Du nimmst, das du nicht hingelegt, und erntest, das du nicht gesät hast. Er aber sprach zu ihm: Aus deinem Munde richte ich dich, du schlimmer Knecht! Du wußtest, daß ich ein strenger Mensch bin, nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? Und warum hast du mein Silber nicht auf die Wechselbank gegeben? So hätte ich es, wann ich gekommen wäre, mit Zins eingefordert. Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmt das Pfund von ihm weg und gebt es dem, der zehn Pfunde hat. Und sie sagten zu ihm: Herr, er hat zehn Pfunde. Denn Ich sage euch: Wer da hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch weggenommen werden, das er hat. Aber jene meine Feinde, die nicht wollen, daß ich König sei über sie, führet her und schlaget sie nieder vor mir! Und als Er solches gesprochen hatte, zog Er voran auf Seinem Zug hinauf gen Jerusalem. Und es geschah, als Er nahe an Bethphage und Bethania, an den Berg, den man Ölberg heißt, kam, sandte Er zwei Seiner Jünger ab, Und sprach: Gehet hin in den Flecken gegenüber von euch, und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen ist. Löst es und führt es her. Und wenn euch jemand fragt: Warum löst ihr es? so sprechet also zu ihm: Der Herr bedarf seiner. Und die so gesandt waren, gingen hin und fanden es, wie Er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Füllen lösten, sprachen dessen Herren zu ihnen: Warum löst ihr das Füllen? Sie aber sagten: Der Herr bedarf seiner. Und sie führten es zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf. Da Er aber dahinzog, breiteten sie ihre Kleider unter Ihm auf den Weg. Und da Er Sich bereits dem Abhang des Ölberges nahte, fing die ganze Menge der Jünger an, freudig mit großer Stimme Gott zu loben über alle die Wundertaten, die sie gesehen hatten, Und sprachen: Gesegnet sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Herrlichkeit in den Höhen! Und etliche der Pharisäer aus dem Gedränge sprachen zu Ihm: Lehrer, bedrohe deine Jünger! Und Er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese stilleschwiegen, so würden die Steine schreien. Und wie Er Sich näherte, sah Er die Stadt an und weinte über sie, Und sprach: Wenn du erkenntest, auch du, noch an diesem deinem Tage, was für deinen Frieden ist! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufwerfen, und dich ringsum umringen, und dich von allen Seiten bedrängen werden; Und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden reißen und keinen Stein in dir auf dem Steine lassen, darum, daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast. Und Er ging in das Heiligtum und fing an, die Verkäufer und Käufer darin auszutreiben, Und sprach zu ihnen: Es ist geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus, ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Und Er lehrte täglich im Heiligtum; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach, daß sie Ihn umbrächten. Und sie fanden nicht, was sie tun sollten; denn das ganze Volk hing Ihm an und hörte auf Ihn. Und es geschah an einem jener Tage, als Er das Volk im Heiligtum lehrte und das Evangelium verkündigte, da traten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten samt den Ältesten zu Ihm, Und sprachen zu Ihm und sagten: Sage uns, aus was für Gewalt tust Du das? Oder wer ist es, der Dir diese Gewalt gegeben hat? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen, und sagt Mir: Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten es sich bei sich und sagten: Sprechen wir: Vom Himmel, so wird Er sagen: Warum glaubtet ihr ihm dann nicht? Sprechen wir aber: Von Menschen, so wird alles Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet ist. Und sie antworteten, sie wüßten es nicht, woher. Und Jesus sprach zu ihnen: So sage Ich euch auch nicht, aus was für Gewalt Ich das tue. Er fing aber an, dieses Gleichnis zum Volk zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und gab ihn an Weingärtner aus und zog für geraume Zeit über Land. Und zur bestimmten Zeit sandte er einen Knecht an die Weingärtner, auf daß sie ihm von der Frucht des Weinberges gäben. Die Weingärtner aber stäupten ihn und sandten ihn leer hinweg. Und er schickte noch einen anderen Knecht; auch den stäupten und beschimpften sie und sandten in leer hinweg. Und er schickte noch eine dritten; aber auch diesen verwundeten sie und warfen ihn hinaus. Der Herr des Weinberges aber sprach: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn schicken; vielleicht, wenn sie den sehen, scheuen sie sich. Da die Weingärtner ihn aber sahen, bedachten sie bei sich und sprachen: Dies ist der Erbe. Kommt, lasset uns ihn töten, auf daß das Erbe unser werde. Und sie warfen ihn hinaus aus dem Weinberg und töteten ihn. Was wird ihnen nun der Herr des Weinberges tun? Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. Da sie aber das hörten, sprachen sie: Das werde doch nicht! Er aber blickte sie an und sprach: Was ist denn das, das geschrieben ist: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden? Jeder, der auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf den er aber fällt, den wird er zerschmettern. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten trachteten danach, daß sie zur selben Stunde Hand an Ihn legten, und sie fürchteten das Volk; denn sie erkannten, daß Er auf sie dieses Gleichnis gesagt hatte. Und sie hielten auf Ihn und sandten Laurer aus, die sich stellen sollten, als ob sie gerecht wären, auf daß sie Ihn in einem Worte fingen und sie Ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Landpflegers überantworten könnten. Und sie fragten Ihn und sprachen: Lehrer, wir wissen, daß Du recht sprichst und lehrst, und nicht auf das Angesicht siehst, sondern nach der Wahrheit den Weg Gottes lehrst. Ist es uns erlaubt, dem Kaiser den Schoß zu geben, oder nicht? Er aber gewahrte ihre Arglist und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr Mich? Zeigt Mir einen Denar! Wessen Bildnis und Überschrift hat er? Sie aber antworteten und sagten: Des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen: So gebet denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie vermochten nicht, Ihn in der Rede zu fangen vor dem Volk, und verwunderten sich über Seine Antwort und schwiegen. Da kamen aber etliche der Sadduzäer herzu, die da widersprechen, daß eine Auferstehung sei, fragten Ihn, Und sprachen: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: So jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und dieser kinderlos stirbt, soll sein Bruder dessen Weib nehmen und seinem Bruder Samen erwecken. Nun waren sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib und starb kinderlos. Und der zweite nahm das Weib, und dieser starb kinderlos. Und der dritte nahm sie, desgleichen aber auch die sieben, und hinterließen keine Kinder und starben. Zuletzt von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung nun, wessen Weib wird sie sein von diesen? Denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Söhne dieses Zeitlaufs freien und lassen sich freien. Die aber gewürdigt werden, jenen Zeitlauf und die Auferstehung von den Toten zu erlangen, die werden weder freien, noch sich freien lassen. Noch können sie mehr sterben; denn sie sind den Engeln gleich, und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. Daß aber die Toten auferweckt werden, hat auch Moses angezeigt bei dem Dornbusch, wenn er den Herrn nennt den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs. Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen; denn sie leben Ihm alle. Da antworteten aber etliche der Schriftgelehrten und sagten: Lehrer, Du hast wohl gesprochen. Sie wagten es aber nicht mehr, Ihn irgend etwas zu fragen. Er sprach aber zu ihnen: Wie sagen sie denn, Christus sei Davids Sohn? Und David selbst sagt in dem Buch der Psalmen: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, Bis daß Ich lege Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße. David nennt Ihn also Herr. Und wie ist er denn Sein Sohn? Da aber alles Volk zuhörte, sprach Er zu Seinen Jüngern: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten, die da wollen in Gewändern wandeln und gern haben die Begrüßungen auf den Märkten und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; Welche die Häuser der Witwen aufessen und zum Vorwande lange beten. Diese werden desto schwereres Gericht empfangen. Als Er aber aufblickte, sah Er, wie die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten einlegten. Er sah aber auch eine dürftige Witwe, die legte zwei Scherflein ein. Und Er sprach: Wahrlich, Ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr denn alle eingelegt. Denn diese alle haben von ihrem Überflusse zu den Gaben Gottes eingelegt. Sie aber hat von ihrem Mangel allen ihren Unterhalt, den sie hatte, eingelegt. Und als einige vom Heiligtum sagten, daß es mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt wäre, sprach Er: Was ihr schaut: Da werden Tage kommen, in denen nicht Stein auf Stein gelassen wird, der nicht niedergerissen würde. Sie fragten Ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird dies nun sein? Und welches ist das Zeichen, wann das geschehen wird? Er aber sprach: Seht zu, daß ihr nicht irre geführt werdet; denn viele werden kommen auf Meinen Namen und sprechen: Ich bin es, und die bestimmte Zeit hat sich genaht. Geht ihnen nicht nach! Wenn ihr aber von Kriegen und Zerrüttungen hört, so erschreckt nicht; denn solches muß erst geschehen; aber das Ende ist nicht alsbald da. Dann sprach Er zu ihnen: Völkerschaft wird wider Völkerschaft und Reich wider Reich auftreten. Große Erdbeben an Orten und Teuerungen und Pestilenzen werden sein, und große Schrecknisse und Zeichen vom Himmel geschehen. Vor alle dem aber werden sie ihre Hände an euch legen, und euch verfolgen, indem sie euch an Synagogen und in Gefängnisse überantworten, und ihr vor Könige und Landpfleger geführt werdet um Meines Namens willen. Es wird aber euch zu einem Zeugnisse geraten, Nehmt es euch nun zu Herzen, daß ihr nicht voraussorgt, wie ihr euch verantworten möget. Denn Ich will euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht werden widersprechen, noch widerstehen können. Ihr werdet aber auch überantwortet werden von Eltern und Brüdern, und Verwandten und Freunden, und sie werden euer etliche zum Tode bringen. Und ihr werdet gehaßt werden von allen um Meines Namens willen. Und kein Haar von eurem Haupte soll verloren gehen. In eurer Geduld besitzt ihr eure Seelen. Wenn ihr aber Jerusalem von Heerlagern umringt seht, dann erkennt, daß seine Verwüstung sich genaht hat. Dann sollen die, so in Judäa sind, fliehen auf die Berge, und die mitten darin sind, entweichen von dannen; und die in den Landschaften sind, gehen nicht hinein! Denn das sind die Tage der Rache, auf daß erfüllt werde alles, was geschrieben ist. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! denn große Not wird sein auf Erden, und Zorn wider dieses Volk. Und durch des Schwertes Schärfe werden sie fallen und gefangen geführt unter alle Völkerschaften, und zertreten werden wird Jerusalem von den Völkerschaften, bis auch der Völkerschaften bestimmte Zeiten erfüllt werden. Und es werden Zeichen sein in Sonne und Mond und Sternen und auf Erden wird sein Bedrängnis der Völkerschaften mit Verzweiflung ob des brausenden Meeres und den Wogen. Die Menschen werden entseelt vor Furcht und Erwartung der Dinge, die da über den Erdkreis kommen werden; denn der Himmel Kräfte werden erschüttert werden. Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit Kraft und großer Herrlichkeit. Wenn dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebet eure Häupter, denn eure Erlösung naht. Und Er sagte ihnen eine Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume. Wenn sie jetzt hervorknospen, seht ihr von euch selber und erkennt, daß bereits der Sommer nahe ist. So auch ihr: Wenn ihr seht, daß dies geschieht, so erkennt, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, Ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dies geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nicht vergehen. Aber habt Acht auf euch, daß eure Herzen nicht beschwert werden mit Völlerei und Trunkenheit und Sorgen um den Unterhalt, und jener Tag nicht plötzlich dastehe über euch! Denn wie ein Fallstrick wird er über alle kommen, die auf dem Angesicht der ganzen Erde wohnen. So wachet denn alle Zeit, und flehet, daß ihr gewürdigt werdet, diesem allem, das da geschehen soll, zu entfliehen und zu stehen vor des Menschen Sohn. Er war aber die Tage über im Heiligtum und lehrte, nachts aber ging Er hinaus und übernachtete auf dem Berge, so man den Ölberg heißt. Und alles Volk kam frühe zu Ihm ins Heiligtum, um Ihn zu hören. Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, genannt das Pascha. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie Ihn umbrächten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. Es fuhr aber der Satan ein in Judas, der Iskariot hieß, der aus der Zahl der Zwölfe war. Und er ging hin und unterredete sich mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er Ihn ihnen überantworten wollte. Und sie freuten sich und kamen überein, ihm Silber zu geben. Und er sagte zu und suchte eine gute Gelegenheit, Ihn ohne Gedränge zu überantworten. Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an dem das Pascha geschlachtet werden sollte. Und Er sandte Petrus und Johannes und sprach: Ziehet hin, bereitet uns das Pascha, auf daß wir es essen. Sie aber sagten zu Ihm: Wo willst Du, daß wir es bereiten? Er aber sagte zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineinkommt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt. Dem folgt nach in das Haus, da er hineingeht. Und ihr sollt dem Hausherrn des Hauses sagen: Der Lehrer läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, da Ich mit Meinen Jüngern das Pascha essen kann? Und er wird euch einen großen bepolsterten Obersaal zeigen. Dort bereitet es! Sie aber gingen hin und fanden es, wie Er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Pascha. Und da die Stunde kam, ließ Er Sich nieder und mit Ihm die zwölf Apostel. Und Er sprach zu ihnen: Mit Verlangen habe Ich begehrt, dies Pascha mit euch zu essen, ehe denn Ich leide. Denn Ich sage euch, daß Ich nicht mehr davon essen werde, bis es erfüllt wird im Reiche Gottes. Und Er empfing den Kelch, dankte und sprach: Nehmet dies und verteilet es unter euch. Denn Ich sage euch, daß Ich von dem Gewächse des Weinstocks nicht mehr trinken werde, bis das Reich Gottes komme. Und Er nahm Brot, dankte, brach es und gab es ihnen und sprach: Dies ist Mein Leib, der für euch gegeben wird, das tut zu Meinem Gedächtnisse. Desselbigen gleichen auch den Kelch, nach dem Abendmahl, und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in Meinem Blute, das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand dessen, der Mich verrät, ist mit Mir über Tisch. Und zwar geht des Menschen Sohn hin, wie es bestimmt ist; doch wehe demselbigen Menschen, durch den Er verraten wird. Sie aber fingen an, untereinander sich zu befragen, wer es wohl wäre unter ihnen, der solches tun würde? Es ward aber auch ein Wettstreit unter ihnen, welcher von ihnen für den Größten zu halten wäre. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Völkerschaften herrschen über sie, und die Gewalt haben über sie, heißen sie Wohltäter. Ihr aber nicht also; sondern der Größte unter euch werde wie der Jüngste; und der Leiter wie der Diener. Denn welcher ist der größere? der zu Tische liegt, oder der bedient? Ist es nicht der, so zu Tische liegt? Ich aber bin in eurer Mitte, wie einer, der dient. Ihr aber seid es, die in Meinen Versuchungen bei Mir geblieben seid. Und so bescheide Ich euch das Reich, wie Mir es Mein Vater beschieden hat. Daß ihr essen und trinken sollt an Meinem Tisch in Meinem Reich, und sitzen auf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels. Der Herr aber sprach: Simon, Simon, siehe, der Satan hat sich auch ausgebeten, um euch zu sichten, wie den Weizen. Ich aber habe für dich gefleht, damit dein Glaube nicht zu Ende gehe; und wenn du dereinst dich bekehrst, so festige du deine Brüder. Er aber sprach zu Ihm: Herr, ich bin bereit, mit Dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe denn du dreimal verleugnet hast, daß du Mich kennst. Und Er sprach zu ihnen: Wenn Ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch je etwas gemangelt? Sie aber sprachen: Nichts. Da sprach Er zu ihnen: Nun aber, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche. Und wer keine hat, der verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert. Denn Ich sage euch: Es muß auch das noch an Mir vollendet werden, das geschrieben steht: Und Er ist unter die Missetäter gerechnet! Denn das, was Mich angeht, hat ein Ende. Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug! Und Er ging hinaus und nach Seiner Gewohnheit ging Er hin an den Ölberg; es folgten Ihm aber auch Seine Jünger nach. Als Er aber an den Ort kam, sprach Er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Versuchung kommt. Und Er riß Sich los von ihnen bei einem Steinwurf, fiel auf die Knie und betete. Und Er sprach: Vater, bist Du willens, so laß diesen Kelch an Mir vorübergehen! Doch nicht Mein Wille, sondern der Deinige geschehe! Es erschien Ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte Ihn. Und es geschah, daß Er mit dem Tode rang, und betete insbrünstiger. Sein Schweiß aber ward wie Blutstropfen, die zur Erde hinabfallen. Und Er stand auf vom Gebet und kam zu Seinen Jüngern und fand sie schlummernd vor Betrübnis. Und Er sprach zu ihnen: Was schlummert ihr? Steht auf und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung kommt. Da Er aber noch redete, siehe, da kam ein Gedränge, und einer von den Zwölfen, Judas genannt, ging vor ihnen her und nahte sich Jesus, Ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du des Menschen Sohn mit einem Kuß? Da aber die, so um Ihn waren, sahen, was da werden wollte, sprachen sie zu Ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? Und einer von ihnen schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm das rechte Ohr ab. Jesus aber antwortete und sprach: Lasset es so weit sein! Und Er berührte sein Ohr und heilte ihn. Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und den Hauptleuten des Heiligtums und den Ältesten, die über Ihn hergekommen waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knitteln ausgezogen. Täglich war Ich bei euch im Heiligtum, und ihr habt keine Hand gegen Mich ausgereckt. Aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis. Sie nahmen Ihn aber und führten Ihn und brachten Ihn in das Haus des Hohenpriesters hinein. Petrus aber folgte nach von weitem. Sie hatten aber mitten im Hof ein Feuer angezündet, und setzten sich zusammen, und Petrus setzte sich in ihre Mitte. Als ihn aber eine Magd beim Lichte sitzen sah, sah sie ihn fest an und sprach: Dieser war auch mit Ihm! Er aber verleugnete Ihn und sprach: Weib, ich kenne Ihn nicht. Und nach einer Weile sah ihn ein anderer und sagte: Auch du bist einer von ihnen! Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht. Und nach Verlauf von etwa einer Stunde bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, der da ist auch mit Ihm gewesen; denn er ist ja auch ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und sogleich, da er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte Sich und blickte Petrus an, und Petrus gedachte an das Wort des Herrn, als Er zu ihm gesprochen: Ehe der Hahn kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Und die Männer, die Jesus festhielten, verspotteten und stäupten Ihn; Und sie umhüllten Ihn, schlugen Ihn ins Angesicht, und fragten ihn und sagten: Weissage, wer ist es, der Dich schlug? Und vieles andere sprachen sie lästernd wider Ihn. Und als es Tag ward, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, führten Ihn hinauf in ihren Rat, Und sprachen: Bist Du Christus, so sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Sage Ich es euch, so glaubet ihr nicht; Wenn Ich euch auch fragte, so würdet ihr Mir nicht antworten, noch Mich losgeben. Von nun wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. Sie aber sprachen alle: So bist Du den Gottes Sohn? Er aber sprach zu ihnen: Ihr sagt es; denn Ich bin. Sie aber sprachen: Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus Seinem Mund gehört! Und ihre ganze Menge stand auf, und sie führten Ihn zu Pilatus. Sie fingen aber an, Ihn zu verklagen, und sagten: Den haben wir gefunden, daß Er unsere Völkerschaft verkehrt und ihr wehrt, dem Kaiser den Schoß zu geben, indem Er sagt, Er sei Christus, ein König. Pilatus aber fragte Ihn und sprach: Bist Du der Juden König? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es. Pilatus aber sprach zu den Hohenpriestern und zu dem Gedränge: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber bestanden darauf und sagten: Er wiegelt das Volk auf, indem Er durch ganz Judäa hin lehrt und in Galiläa angefangen hat bis hierher. Als Pilatus aber von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer wäre. Und da er erfuhr, daß Er aus des Herodes Gebiete war, schickte er Ihn hin an Herodes, der in selbigen Tagen selbst auch in Jerusalem war. Herodes aber freute sich ungemein, da er Jesus sah; denn er hatte Ihn schon längst sehen wollen, weil er viel von Ihm hörte, und er hoffte, er würde ein Zeichen von Ihm sehen. Und er fragte Ihn mit vielen Worten; Er antwortete ihm aber nichts. Aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten standen und verklagten Ihn heftig. Herodes aber mit seinen Kriegsleuten verachtete und verspottete Ihn, umkleidete Ihn mit glänzenden Anzuge, und schickte Ihn an Pilatus zurück. Auf selbigen Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie in Feindschaft gegeneinander gewesen. Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen, Und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen vor mich gebracht, als mache Er das Volk abwendig; und siehe, ich selbst habe Ihn vor euch verhört und an diesem Menschen nichts gefunden, das Ihn dessen schuldig machte, was ihr gegen Ihn klagt; Herodes aber auch nicht; denn ich schickte euch an ihn, und siehe, Er hat nichts dargetan, was des Todes wert wäre. Darum will ich Ihn züchtigen und losgeben. Es war aber Not, daß er ihnen auf das Fest einen losgebe. Sie aber schrien in ganzer Menge und sagten: Nimm diesen weg, gib uns aber Barabbas los! Dieser aber war wegen eines Aufstandes, so in der Stadt geschah, und eines Mordes wegen ins Gefängnis geworfen. Pilatus rief nun abermals ihnen zu und wollte Jesus losgeben. Sie aber riefen ihm zu und sprachen: Kreuzige, kreuzige Ihn! Er aber sprach zum drittenmal zu ihnen: Was hat denn Dieser Böses getan? Ich habe keine Todesschuld an Ihm gefunden, darum will ich Ihn züchtigen und losgeben. Sie aber lagen ihm an mit lauten Stimmen und baten, daß Er gekreuzigt würde. Und ihre und der Hohenpriester Stimmen wurden immer stärker. Pilatus aber urteilte, daß nach ihrer Bitte geschehen sollte. Er gab aber den los, der wegen Aufstand und Mord ins Gefängnis geworfen war, um den sie baten; Jesus aber übergab er ihrem Willen. Und da sie Ihn abführten, erfaßten sie einen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten ihm das Kreuz auf, daß er es hinter Jesus hertrüge. Es folgte Ihm aber eine große Menge des Volkes und Weiber nach, welche jammerten und um Ihn klagten. Jesus aber wandte Sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem! Weinet nicht über Mich; weinet vielmehr über euch selbst und über eure Kinder. Denn siehe, es kommen Tage, in denen sie sagen werden: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben. Dann werden sie anfangen und zu den Bergen sagen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns! Denn wenn sie solches tun am grünen Holz, was will mit dem dürren werden? Es wurden aber auch zwei andere, Übeltäter, hingeführt, daß sie mit Ihm umge- bracht würden. Und als sie an den Ort hinkamen, den man heißt Schädelstätte, kreuzigten sie Ihn allda und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen aber zu Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun. Sie zerteilten aber Seine Kleider und warfen das Los darum. Und das Volk stand da und schaute zu; die Obersten aber mit ihnen spotteten Ihn auch aus und sagten: Andere hat Er gerettet; Er rette Sich selber; so Dieser ist Christus, der Auserwählte Gottes. Aber auch die Kriegsknechte verspotteten Ihn, kamen herzu und brachten Ihm Essig herbei, Und sprachen: Wenn Du der Juden König bist, so rette Dich selber! Es war aber auch eine Überschrift über Ihm, geschrieben in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: Dies ist der Juden König. Einer aber der Übeltäter, die gehängt waren, lästerte Ihn und sprach: Wenn Du der Christus bist, so rette Dich Selbst und uns. Der andere aber antwortete, und bedrohte ihn und sagte: Fürchtest du dich nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verurteilung bist? Und wir zwar gerechter Weise; denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; Dieser aber hat nichts Ungehöriges getan. Und zu Jesus sprach er: Gedenke meiner, Herr, wenn Du in Dein Reich kommst. Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, Ich sage dir, heute wirst du mit Mir im Paradiese sein. Es war aber um die sechste Stunde, und es ward eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels riß mitten entzwei. Und Jesus rief mit großer Stimme und sprach: Vater, in Deine Hände befehle Ich Meinen Geist. Und als Er das gesagt hatte, hauchte Er aus. Da aber der Hauptmann sah, was geschah, verherrlichte er Gott und sprach: In der Tat, dieser Mensch war gerecht. Und all das Gedränge, das zum Schauen herbeigekommen war, da sie schauten, was geschah, schlugen sie an ihre Brust und kehrten zurück. Es standen aber von weitem alle Seine Bekannten und die Weiber, die Ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das an. Und siehe, ein Mann mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann. Er hatte ihrem Ratschluß und ihrem Tun nicht beigestimmt aus Arimathäa, einer Stadt der Juden, der selber auch auf das Reich Gottes wartete, Der ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu; Und er nahm ihn ab, wickelte ihn in feine Leinwand und legte ihn in eine aus dem Felsen ausgehauene Gruft, darin niemand je gelegen war. Und es war Rüsttag und der Sabbath brach an. Es folgten aber auch die Weiber nach, die mit Ihm aus Galiläa gekommen waren, und schauten die Gruft, und wie Sein Leib gelegt ward. Sie kehrten aber zurück und bereiteten Spezereien und Salben, und waren den Sabbath über stille nach dem Gebote. Am ersten Wochentage aber, tief in der Frühe, kamen sie zur Gruft und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten, und etliche mit ihnen. Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt, Und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht. Und es geschah, da sie darüber betroffen waren, und siehe, da standen zwei Männer in strahlendem Anzuge bei ihnen. Und da sie sich fürchteten und ihr Angesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was suchet ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt! Gedenket, wie Er zu euch redete, da Er noch in Galiläa war, Und sagte: Des Menschen Sohn muß in die Hände sündhafter Menschen überantwortet und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten Seiner Reden. Und sie kehrten zurück von der Gruft und sagten das alles den Elfen und allen übrigen an. Dies waren aber Maria von Magdala und Johannah und Maria, des Jakobus Mutter, und die übrigen mit ihnen, die solches den Aposteln sagten. Und ihre Reden erschienen vor ihnen wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf, lief zu der Gruft, bückte sich hinein und sah die leinenen Tücher alleine liegen, und ging weg und verwunderte sich über das Geschehene. Und siehe, zwei von ihnen gingen hin an demselbigen Tag nach einem Flecken, der sechzig Stadien von Jerusalem entfernt war, mit Namen Emmaus. Und sie unterhielten sich miteinander über alles, das sich zugetragen hatte. Und es geschah, als sie sich so unterhielten und sich befragten, daß Jesus zu ihnen nahte, und mit ihnen dahinging. Aber ihre Augen wurden festgehalten, daß sie Ihn nicht erkannten. Er aber sprach zu ihnen: Was sind diese Worte, die ihr da miteinander wechselt beim Wandeln und sehet düster? Der eine aber, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu Ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen allda geschehen ist? Und Er sprach zu ihnen: Welches? Sie aber sprachen zu Ihm: Das über Jesus, den Nazarener, Welcher war ein Mann, ein Prophet, kräftig in Werk und Wort vor Gott und allem Volk; Wie Ihn unsere Hohenpriester und Obersten zum Urteil des Todes überantwortet und gekreuzigt haben. Wir aber hofften, daß Er Der sei, Der Israel erlösen sollte. Und es ist bei alledem heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist. Aber es haben uns auch einige Weiber von den unseren außer uns gebracht, die in der Frühe zur Gruft kamen, Und da sie Seinen Leib allda nicht gefunden, kommen sie und sagen, sie hätten auch eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, Er lebe. Und etliche derer, die mit uns sind, gingen hin zur Gruft, und fanden es so, wie die Weiber gesagt; Ihn aber sahen sie nicht. Und Er sprach zu ihnen: O ihr Unsinnigen und träg von Herzen zu glauben an alles, das die Propheten geredet haben. Mußte nicht Christus solches leiden und eingehen zu Seiner Herrlichkeit? Und Er fing an mit Moses und allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was über Ihn geschrieben war. Und sie nahten sich dem Flecken, wohin sie gingen; und Er tat, als wollte Er fürder ziehen. Und sie drangen in Ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es ist gegen Abend und der Tag hat sich geneigt. Und Er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als Er Sich mit ihnen niedergelassen, nahm Er das Brot, segnete und brach es, und gab es ihnen; Da wurden aber ihre Augen geöffnet und sie erkannten Ihn. Und Er ward ihnen unsichtbar. Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, wie Er zu uns redete auf dem Wege und uns die Schrift auftat? Und sie standen auf zur selbigen Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und die mit ihnen waren, beisammen versammelt. Und sie sprachen: Der Herr ist in der Tat auferstanden und dem Simon erschienen! Und sie taten kund, was auf dem Wege geschehen, und wie Er von ihnen beim Brechen des Brotes erkannt worden wäre. Während sie aber solches redeten, stand Jesus Selbst in ihrer Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten einen Geist zu schauen. Und Er sprach zu ihnen: Was erbebet ihr, und warum steigen solche Gedanken in euren Herzen auf? Seht Meine Hände und Meine Füße! daß Ich Selbst es bin. Befühlt Mich und seht! denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr schaut, daß Ich habe. Und da Er dies gesprochen hatte, zeigte Er ihnen die Hände und die Füße. Als sie aber vor Freuden noch nicht glaubten und sich verwunderten, sprach Er zu ihnen: Habt ihr etwas Speise hier? Sie aber gaben Ihm einen Teil eines gebratenen Fisches und von einer Honigwabe. Und Er nahm es vor ihnen und aß. Er sprach aber zu ihnen: Das sind die Worte, die Ich zu euch redete, da Ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müßte, was in Moses Gesetz und in den Propheten und den Psalmen von Mir geschrieben ist. Dann tat Er ihnen das Verständnis auf, daß sie die Schriften verstünden; Und sprach zu ihnen: So ist geschrieben, und also mußte Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen; Und gepredigt werden in Seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkerschaften, anfangend in Jerusalem. Ihr aber seid dessen Zeugen. Und siehe, Ich sende auf euch die Verheißung Meines Vaters; ihr aber sollt bleiben in der Stadt Jerusalem, bis daß ihr mit Kraft aus den Höhen angetan werdet. Er führte sie aber hinaus bis gen Bethanien, hob Seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, da Er sie segnete, schied Er von ihnen und ward in den Himmel hinaufgetragen. Und sie beteten Ihn an und kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren allezeit im Heiligtum, lobten und segneten Gott. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts geworden, das geworden ist. In Ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. Es ward ein Mensch von Gott gesandt, mit Namen Johannes. Derselbe kam zum Zeugnis, daß er von dem Lichte zeugete, auf daß alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern sollte zeugen von dem Licht. Das war das wahrhaftige Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch Ihn geworden, aber die Welt erkannte Ihn nicht. Er kam in Sein Eigenes, aber die Eigenen nahmen Ihn nicht auf. Wie viele Ihn aber aufnahmen, denen gab Er Gewalt, Gottes Kinder zu werden, denen, die an Seinen Namen glauben; Welche nicht aus dem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir schauten Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes zeugt von Ihm, ruft und spricht: Dieser war es, von Dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen; denn Er war eher, denn ich. Und aus Seiner Fülle haben wir alle genommen, und Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben, die Gnade und Wahrheit durch Jesus Christus geworden. Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, Der in des Vaters Schoße ist, Der hat Ihn kundgemacht. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten absandten, daß sie ihn fragten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elias? Und er spricht: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? auf daß wir Antwort geben denen, die uns geschickt haben. Was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin die Stimme eines, der da ruft in der Wüste: Machet gerade den Weg des Herrn, wie Jesajah, der Prophet, gesagt hat. Und die Abgesandten waren von den Pharisäern. Und sie fragten ihn und sagten zu ihm: Was taufst du dann, wenn du nicht Christus bist, noch Elias, noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser, aber in eurer Mitte steht Einer, Den ihr nicht kennt. Er ist es, Der nach mir kommt, Welcher vor mir gewesen ist, Dem ich nicht wert bin, die Schuhriemen zu lösen. Dies geschah in Bethanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. Am folgenden Tag sieht Johannes Jesu zu ihm kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das der Welt Sünde wegnimmt. Dieser ist es, von Dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, Der vor mir gewesen ist; denn Er war eher denn ich. Und ich kannte Ihn nicht; aber damit Er Israel offenbar würde, darum bin ich gekommen, mit dem Wasser zu taufen. Und Johannes zeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube herabfahren vom Himmel, und er blieb auf Ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber Der mich schickte, zu taufen mit Wasser, Derselbe sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf Ihm bleiben, Derselbige ist es, Der mit dem Heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen und bezeugt, daß Dieser ist der Sohn Gottes. Des folgenden Tages stand Johannes wiederum da, und zwei von seinen Jüngern. Und wie er Jesus wandeln sah, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach. Jesus aber wandte Sich um und sah sie Sich nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu Ihm: Rabbi, das ist verdolmetscht Lehrer. Wo verbleibst Du? Er spricht zu ihnen: Kommt und seht. Sie kamen und sahen, wo Er verblieb, und blieben selbigen Tag bei Ihm; es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes hörten und Ihm nachfolgten. Dieser findet am ersten seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias welches ist verdolmetscht, der Christus gefunden. Und er führte ihn zu Jesus. Jesus aber blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, Jonahs Sohn, du sollst Kephas heißen, was verdolmetscht ist: Petrus. Am folgenden Tage wollte Er nach Galiläa ausziehen; und Er findet Philippus, und Jesus spricht zu ihm: Folge Mir nach! Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben Den gefunden, von Dem Moses im Gesetz und die Propheten geschrieben, Jesus, Josephs Sohn von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes sein? Spricht zu ihm Philippus: Komm und siehe! Jesus sieht Nathanael zu Ihm kommen und spricht zu ihm: Siehe da, wahrhaftig ein Israelite, in dem kein Trug ist. Nathanael spricht zu Ihm: Woher erkennst Du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dir Philippus rief, da du unter dem Feigenbaum warst, sah Ich dich. Nathanael antwortete und sprach zu Ihm: Rabbi, Du bist Gottes Sohn, Du bist der König von Israel. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil Ich dir sagte, Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Größeres, denn dieses sehen. Und Er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Von nun an werdet ihr sehen den Himmel aufgetan und die Engel Gottes aufsteigen und herabsteigen auf des Menschen Sohn. Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war daselbst. Aber auch Jesus und Seiner Jünger waren auf die Hochzeit geladen. Und da es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu Ihm: Sie haben keinen Wein. Spricht zu ihr Jesus: Weib, was ist Mein und dein? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Spricht Seine Mutter zu den Dienern: Was Er euch sagt, das tut. Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkrüge gesetzt für die Reinigung der Juden, von denen jeder zwei oder drei Eimer faßte. Jesus spricht zu ihnen: Machet die Wasserkrüge voll mit Wasser! Und sie machten sie voll bis oben an. Und Er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt es dem Speisemeister. Und sie brachten es. Wie aber der Speisemeister das Wasser, das Wein geworden, kostete und er wußte nicht, woher er war; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wußten es, ruft der Speisemeister den Bräutigam, Und spricht zu ihm: Jedermann setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie wohl getrunken haben, dann den geringeren; du hast den guten Wein bis jetzt behalten. Diesen Anfang Seiner Zeichen tat Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte Seine Herrlichkeit. Und Seine Jünger glaubten an Ihn. Nach diesem zog Er hinab gen Kapernaum, Er und Seine Mutter und Seine Brüder und Seine Jünger, und sie blieben allda nicht viele Tage. Und der Juden Pascha war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem; Und fand im Heiligtum, die da Ochsen und Schafe und Tauben verkauften, und die Wechsler sitzen. Und Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb alle hinaus aus dem Heiligtum, und auch die Schafe und Ochsen, und verschüttete den Geldwechslern die Münze, und stieß die Tische um. Und zu den Verkäufern der Tauben sprach Er: Nehmt diese von dannen, und macht nicht Meines Vaters Haus zum Haus des Handels. Seine Jünger aber gedachten daran, daß geschrieben ist: Der Eifer um Dein Haus verzehret Mich. Die Juden antworteten nun und sprachen zu Ihm: Was für ein Zeichen zeigst Du uns, daß Du solches tust? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will Ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: Sechsundvierzig Jahre sind an diesem Tempel gebaut worden, und Du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber sprach vom Tempel Seines Leibes. Als Er dann von den Toten auferweckt war, gedachten Seine Jünger daran, daß Er solches gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Worte, das Jesus sprach. Da Er aber zu Jerusalem war am Pascha auf dem Feste, glaubten viele an Seinen Namen, da sie die Zeichen schauten, die Er tat. Er aber, Jesus, vertraute Sich ihnen nicht, weil Er alle erkannte; Und weil Er nicht bedurfte, daß jemand zeugte von dem Menschen; denn Er erkannte Selbst, was im Menschen war. Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern, mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu Ihm bei Nacht und sprach zu Ihm: Rabbi, wir wissen, daß Du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann solche Zeichen tun, die Du tust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu Ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er ein Greis ist? Kann er zum zweiten Mal in seiner Mutter Leib eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Es sei denn, daß jemand aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Verwundere dich nicht, daß Ich zur dir gesagt habe: Ihr müsset von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst seine Stimme, weißt aber nicht, von wannen er kommt, und wohin er geht. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu Ihm: Wie kann solches geschehen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist du ein Lehrer Israels, und erkennst das nicht? Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und zeugen, das wir gesehen haben, und ihr nehmt unser Zeugnis nicht an. Wenn Ich vom Irdischen zu euch sprach, und ihr glaubt nicht, wie werdet ihr glauben, wenn Ich euch von Himmlischem sagen würde. Und niemand ist in den Himmel aufgestiegen, außer Der, so aus dem Himmel herabgestiegen ist, des Menschen Sohn, Der in dem Himmel ist. Und wie Moses in der Wüste die Schlange erhöhte, also muß des Menschen Sohn erhöht werden, Auf daß jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern das ewige Leben habe. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern das ewige Leben habe. Denn Gott hat Seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß Er die Welt richte, sondern daß die Welt durch Ihn gerettet werde. Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Das ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist und die Menschen die Finsternis mehr liebten, denn das Licht; denn ihre Werke waren schlecht. Denn jeder, der Arges tut, haßt das Licht und kommt nicht zum Licht, auf daß seine Werke nicht gerügt werden. Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, weil sie in Gott gewirkt sind. Danach kam Jesus und Seine Jünger in das jüdische Land und verweilte daselbst mit ihnen und taufte. Johannes aber taufte auch zu Enon, nahe bei Salim, weil viel Wasser daselbst war; und sie traten herzu und ließen sich taufen. Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen. Es ward nun eine Streitfrage von den Jüngern des Johannes mit den Juden über Reinigung; Und sie kamen zu Johannes und sagten zu ihm: Rabbi, Der mit dir jenseits des Jordan war, für Den du zeugtest, siehe, Der tauft und alle kommen zu Ihm. Johannes antwortete und sprach: Der Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn aus dem Himmel gegeben. Ihr selbst seid mir Zeugen, daß ich gesagt habe: Ich bin nicht Christus, sondern vor Ihm hergesandt. Wer die Braut hat, ist Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, freut sich mit Freude ob der Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt. Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen. Der von oben kommt, ist über alle. Wer von der Erde ist, der ist aus der Erde und redet aus der Erde. Der aus dem Himmel kommt, ist über alle. Und was Er gesehen und gehört hat, davon zeugt Er; und Sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer Sein Zeugnis annimmt, der hat besiegelt, daß Gott wahrhaftig ist. Denn Der, Den Gott gesandt hat, redet die Reden Gottes; denn Gott gibt Ihm den Geist nicht nach Maß. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in Seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber nicht an den Sohn glaubt, der wird das Leben nicht sehen; sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. Da nun der Herr erkannte, daß die Pharisäer gehört hatten, daß Jesus mehr Jünger mache und taufe, denn Johannes - Obwohl Jesus Selber nicht taufte, sondern Seine Jünger - Verließ Er Judäa und ging wieder hin nach Galiläa. Er mußte aber durch Samarien durchziehen. Er kam nun in eine Stadt von Samarien, genannt Sychar, nahe bei dem Grundstück, das Jakob seinem Sohne Joseph gegeben hatte. Es war aber daselbst Jakobs Quelle. Jesus nun, also müde von der Reise, setzte Sich an die Quelle. Es war um die sechste Stunde. Da kommt ein Weib aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib Mir zu trinken; Denn Seine Jünger waren in die Stadt weggegangen, um Nahrung zu kaufen. Spricht nun das samaritische Weib zu Ihm: Wie bittest Du, Der Du ein Jude bist, von mir, die ich ein samaritisch Weib bin, zu trinken? Denn die Juden haben keinen Verkehr mit den Samaritern. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du wüßtest die Gabe Gottes, und wer Der ist, Der zu dir sagt: Gib Mir zu trinken - du hättest Ihn gebeten, und Er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Sagt das Weib zu Ihm: Herr, Du hast nichts zum Schöpfen, und der Brunnen ist tief. Woher hast Du dann das lebendige Wasser? Bist du größer denn unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und selbst daraus trank, er und seine Söhne und sein Vieh? Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten. Wer aber von dem Wasser trinkt, das Ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. Spricht zu Ihm das Weib: Herr, gib mir dieses Wasser, auf daß mich nicht dürste, und ich nicht hierher kommen müsse zu schöpfen. Spricht zu ihr Jesus: Gehe hin, rufe deinen Mann und komme her! Das Weib antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Spricht Jesus zu ihr: Du hast gut gesagt: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt; und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Das hast du wahr gesagt. Spricht das Weib zu Ihm: Herr, ich schaue, daß Du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet; und ihr sagt, Jerusalem sei der Ort, da man anbeten müsse. Spricht Jesus zu ihr: Weib, glaube Mir, es kommt eine Stunde, da ihr weder auf diesem Berge, noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht wisset, wir beten an, was wir wissen; denn das Heil ist aus den Juden. Aber es kommt die Stunde und ist jetzt, daß die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche, die Ihn also anbeten. Gott ist ein Geist; und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Spricht zu Ihm das Weib: Ich weiß, daß der Messias kommt, Den man Christus nennt. Wenn Selbiger kommt, wird Er uns alles ansagen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin es, Der mit dir redet. Und über dem kamen Seine Jünger und waren verwundert, daß Er mit einem Weibe redete. Keiner jedoch sagte: Was suchst Du? ober: Warum redest Du mit ihr? Das Weib ließ denn ihren Wasserkrug und kam hin in die Stadt und sagte zu den Menschen: Kommet, sehet einen Menschen, Der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Ob Dieser nicht der Christus ist? Und sie gingen hinaus aus der Stadt und kamen zu Ihm. In der Zwischenzeit aber baten Ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht wisset. Da sprachen Seine Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, daß Ich den Willen tue Dessen, Der Mich gesandt hat, und Sein Werk vollbringe. Saget ihr nicht, daß es noch vier Monate sind, bis die Ernte kommt? Siehe, Ich sage euch: Hebet eure Augen auf und sehet die Äcker an, wie sie schon weiß zur Ernte sind. Und wer da erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich miteinander freuen, der da säet und der da erntet. Denn hierin ist das Wort wahr: Ein anderer ist es, der sät, und ein anderer, der erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, womit ihr euch nicht abgemüht habt. Andere haben sich abgemüht, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. Aus jener Stadt aber glaubten viele der Samariter an Ihn wegen des Wortes des Weibes, das da zeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Wie nun die Samariter zu Ihm kamen, baten sie Ihn, bei ihnen zu bleiben, und Er blieb zwei Tage daselbst. Und viel mehr glaubten um Seines Wortes willen. Und sagten zu dem Weibe: Wir glauben nicht mehr wegen deiner Rede; denn wir selbst haben gehört und wissen, daß Dieser wahrlich ist der Welt Heiland, Christus. Aber nach zwei Tagen zog Er aus von dannen und kam hin nach Galiläa. Denn Jesus Selbst zeugte, daß ein Prophet in seiner eigenen Vaterstadt keine Ehre hat. Als Er nun nach Galiläa kam, nahmen Ihn die Galiläer auf, da sie alles gesehen hatten, was Er zu Jerusalem an dem Feste getan hatte; denn auch sie waren zum Feste gekommen. Er kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo Er das Wasser zu Wein gemacht hatte; und es war daselbst ein Königlicher, dessen Sohn krank war in Kapernaum. Als dieser hörte, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er hin zu Ihm und bat Ihn, Er möchte hinabkommen und seinen Sohn gesund machen; denn er war am Sterben. Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Spricht zu Ihm der Königliche: Herr, komme hinab, ehe denn mein Knäblein stirbt. Spricht Jesus zu ihm: Ziehe hin, dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte dem Worte, das Jesus zu ihm sprach, und zog hin. Und wie er schon hinabging, kamen ihm seine Knechte entgegen und sagten ihm an und sprachen: Dein Knabe lebt. Er erfragte nun von ihnen die Stunde, da es besser mit ihm wurde. Und sie sagten zu ihm: Gestern zur siebenten Stunde verließ ihn das Fieber. Da erkannte der Vater, daß es um dieselbe Stunde war, da Jesus zu ihm sprach: Dein Sohn lebt! und er glaubte und sein ganzes Haus. Dies ist wiederum das zweite Zeichen, das Jesus tat, da Er aus Judäa nach Galiläa kam. Danach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, auf Hebräisch mit Zunamen Bethesda, der fünf Hallen hatte. In diesen lag danieder eine große Menge Kranker, Blinder, Lahme, Abgezehrter; die warteten auf die Bewegung des Wassers. Denn zur bestimmten Zeit stieg ein Engel hinab in den Teich und bewegte das Wasser. Der erste nun, der nach der Bewegung des Wassers hineinstieg, ward gesund, mit welcherlei Krankheit er auch behaftet war. Es war aber ein Mensch daselbst, der achtunddreißig Jahre ein Gebrechen hatte. Da Jesus diesen daniederliegen sah, und erkannte, daß er schon viele Zeit so war, spricht Er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete Ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, wenn das Wasser bewegt wird, in den Teich brächte, und bis ich komme, steigt ein anderer vor mir hinab. Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett auf und wandle. Und alsbald ward der Mensch gesund, und hob sein Bett auf und wandelte. Es war aber Sabbath an selbigen Tage. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbath, es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, Selbiger sprach zu mir: Nimm dein Bett und wandle. Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm dein Bett auf und wandle? Der gesund Gewordene aber wußte nicht, wer es wäre; denn Jesus hatte Sich wegbegeben, weil ein Gedränge an dem Ort war. Danach fand ihn Jesus in dem Heiligtum und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden! Sündige nicht mehr, damit dir nichts Schlimmeres geschehe. Der Mensch ging hin und sagte den Juden an, daß Jesus es wäre, Der ihn gesund gemacht habe. Und darum verfolgten die Juden Jesus und suchten Ihn zu töten, daß Er dies am Sabbath getan hatte. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und Ich wirke auch. Darum nun trachteten die Juden noch mehr, Ihn zu töten, daß Er nicht allein den Sabbath brach, sondern auch Gott Seinen eigenen Vater nannte und Sich Gott gleich machte. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Der Sohn kann nichts von Ihm Selber tun, als was Er sieht den Vater tun; denn was Derselbige tut, das tut desgleichen auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt Ihm alles, was Er tut, und wird Ihm größere Werke denn diese zeigen, daß ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, wen Er will; Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohne gegeben. Auf daß alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, Der Ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer Mein Wort hört und glaubt an Den, Der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben übergegangen. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist jetzt, daß die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören, und die, so sie hören werden, leben. Denn wie der Vater Leben hat in Sich Selbst, so hat Er auch dem Sohne gegeben, Leben in Ihm Selbst zu haben. Und hat Ihm Gewalt gegeben, auch Gericht zu halten, weil Er des Menschen Sohn ist. Verwundert euch dessen nicht; denn es kommt die Stunde, in der alle, so in den Gräbern sind, Seine Stimme hören werden. Und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, in die Auferstehung des Lebens, die aber Arges getan haben, in die Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von Mir Selber tun; wie Ich höre, so richte Ich, und Mein Gericht ist gerecht; weil Ich nicht suche Meinen Willen, sondern den Willen Dessen, Der Mich gesandt hat. Wenn Ich von Mir Selber zeuge, so ist Mein Zeugnis nicht wahr. Ein Anderer ist es, Der von Mir zeugt, und Ich weiß, daß das Zeugnis, das Er von Mir zeugt, wahr ist. Ihr habt an Johannes gesandt, und er hat für die Wahrheit gezeugt. Ich aber nehme kein Zeugnis von einem Menschen, sondern spreche solches, auf daß ihr gerettet werdet. Selbiger war die brennende und scheinende Leuchte, ihr aber wolltet zur Stunde in seinem Lichte frohlocken! Ich aber habe ein größeres Zeugnis, denn das des Johannes; denn die Werke, die Mir der Vater zu vollbringen gegeben hat, dieselben Werke, die Ich tue, zeugen von Mir, daß der Vater Mich entsendet hat. Und der Vater Selbst, Der Mich gesandt hat, hat von Mir gezeugt; ihr habt nie weder Seine Stimme gehört, noch Seine Gestalt gesehen, Und Sein Wort habt ihr nicht in euch bleibend, weil ihr an Ihn, Den Er entsandt hat, nicht glaubt. Forschet in den Schriften, denn ihr meint in ihnen das ewige Leben zu haben; und dieselbigen sind es, die von Mir zeugen. Und ihr wollet nicht zu Mir kommen, auf daß ihr Leben habet. Ich nehme nicht Ehre von Menschen. Euch aber erkenne Ich, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. Ich bin in Namen Meines Vaters gekommen, und ihr nehmt Mich nicht an. So ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen. Wie könnt ihr glauben, die ihre Ehre voneinander annehmt, und die Ehre von dem alleinigen Gott nicht sucht? Ihr sollt nicht meinen, daß Ich euch bei dem Vater anklagen werde; es ist einer, der euch anklagt, Moses, auf den ihr gehofft habt. Denn wenn ihr Moses glaubtet, so glaubtet ihr wohl Mir; denn von Mir hat derselbige geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr Meinen Reden glauben? Nach diesem fuhr Jesus hin über das galiläische Meer bei Tiberias. Und es folgte Ihm viel Gedränge nach, weil sie Seine Zeichen sahen, die Er an den Siechen tat. Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte Sich daselbst mit Seinen Jüngern. Es war aber nahe dem Pascha, dem Fest der Juden. Da hob Jesus Seine Augen auf, und wie Er sah, daß viel Gedränge zu Ihm kam, sprach Er zu Philippus: Woher kaufen wir Brote, daß diese essen? Das sagte Er aber, ihn zu versuchen; denn Er wußte, was Er tun werde. Philippus antwortete Ihm: Für zweihundert Denare Brote genügt nicht für sie, daß jeder auch nur ein wenig nähme. Spricht zu Ihm einer Seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knäblein hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fischlein; aber was ist das unter so viele? Jesus aber sprach: Lasset die Menschen sich niederlassen. Jesus aber nahm die Brote, und dankte und gab sie den Jüngern hin, die Jünger aber an die, so sich niedergelassen hatten; desgleichen auch von den Fischlein, so viel sie wollten. Als sie aber gesättigt waren, sprach Er zu Seinen Jüngern: Sammelt die überbleibenden Brocken, damit nichts verderbe. Sie sammelten nun und machten zwölf Körbe voll mit Brocken, die den Gespeisten von den fünf Gerstenbroten übriggeblieben waren. Da nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist in Wahrheit der Prophet, der in die Welt kommen soll. Als aber Jesus erkannte, daß sie kommen und Ihn erhaschen wollten, um Ihn zum König zu machen, entwich Er abermals auf den Berg, Er alleine. Wie es aber Abend wurde, stiegen Seine Jünger hinab ans Meer. Und stiegen ein in das Schifflein und kamen über das Meer gen Kapernaum. Und es war schon finster geworden und Jesus war nicht zu ihnen gekommen. Und das Meer ward von einem großen Wind, der wehte, aufgeregt. Als sie nun fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert hatten, schauen sie Jesus auf dem Meere wandeln und nahe an das Schiff kommen, und sie fürchteten sich. Er sprach aber zu ihnen: Ich bin es, fürchtet euch nicht! Sie wollten Ihn nun ins Schiff nehmen; aber alsbald war das Schiff an dem Lande, dahin sie fuhren. Am folgenden Tage sah nun das Volk, das diesseits des Meeres stand, daß kein anderes Schifflein daselbst war, außer dem einen, in das Seine Jünger eingestiegen waren, und daß Jesus nicht mit Seinen Jüngern in das Schiff eingestiegen war, sondern Seine Jünger allein weggegangen waren; Es kamen aber andere Schifflein aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie unter der Danksagung des Herrn das Brot gegessen hatten. Da das Volk nun sah, daß Jesus nicht da war, noch Seine Jünger, stiegen auch sie ein in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. Und da sie Ihn jenseits des Meeres fanden, sagten sie zu Ihm: Rabbi, wann bist Du hergekommen? Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ihr suchet Mich, nicht weil ihr Zeichen saht, sondern weil ihr von den Broten aßet und seid satt geworden. Wirket nicht die Speise, die verdirbt, sondern die Speise, die bleibt ins ewige Leben, die des Menschen Sohn euch geben wird; denn Diesen hat Gott, der Vater, besiegelt. Da sagten sie zu Ihm: Was sollen wir tun, daß wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, daß ihr glaubt an Ihn, Den Selbiger gesendet hat. Da sprachen sie zu Ihm: Was tust Du nun für Zeichen, auf daß wir es sehen und Dir glauben? Was wirkst Du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben ist: Er gab ihnen Brot aus dem Himmel zu essen. Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Moses hat euch nicht das Brot aus dem Himmel gegeben; sondern Mein Vater gibt euch das wahre Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist Er, Der aus dem Himmel herabsteigt und der Welt Leben gibt. Da sagten sie zu Ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. Jesus aber spricht zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu Mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an Mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Aber Ich habe es euch gesagt: Ihr habt Mich gesehen, und ihr glaubt nicht. Alles, was Mir der Vater gibt, kommt zu Mir, und den, der zu Mir kommt, werde Ich nicht hinausstoßen; Denn Ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht daß Ich Meinen Willen tue, sondern den Willen Dessen, Der Mich gesandt hat. Das aber ist der Wille des Vaters, Der Mich gesandt hat, daß Ich nichts verliere von allem, das Er Mir gegeben hat, sondern daß Ich es am letzten Tage auferstehen lasse. Dies aber ist der Wille Dessen, Der Mich gesandt hat, daß ein jeder, der den Sohn schaut und an Ihn glaubt, ewiges Leben habe, und Ich ihn auferstehen lasse am letzten Tage. Da murrten die Juden über Ihn, weil Er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; Und sagten: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt dieser nun: Ich bin vom Himmel herabgekommen? Jesus antwortete nun und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander. Es kann niemand zu Mir kommen, es sei denn, daß der Vater, Der Mich gesandt hat, ihn ziehe. Und Ich lasse ihn auferstehen am letzten Tage. Es ist in den Propheten geschrieben: Und sie werden alle von Gott gelehrt sein. Jeder, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu Mir. Nicht daß jemand den Vater gesehen hätte außer Ihm, Der von Gott ist; Dieser hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer an Mich glaubt, der hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Das ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, daß einer davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen. Wenn einer von diesem Brot isset, so wird er in Ewigkeit leben; das Brot aber, das Ich ihm geben werde, ist Mein Fleisch, das Ich für das Leben der Welt geben werde. Da stritten die Juden denn untereinander und sagten: Wie kann Dieser uns das Fleisch zu essen geben? Jesus sprach nun zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wenn ihr nicht esset das Fleisch des Menschensohnes und trinket Sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer Mein Fleisch isset und trinket Mein Blut, hat ewiges Leben, und Ich lasse ihn am letzten Tage auferstehen. Denn Mein Fleisch ist wahrhaftig eine Speise und Mein Blut ist wahrhaftig ein Trank. Wer Mein Fleisch isset und trinket Mein Blut, der bleibt in Mir und Ich in ihm. Wie Mich der lebendige Vater entsendet hat, und Ich durch den Vater lebe, so wird auch, wer Mich isset, leben durch Mich. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist, nicht wie eure Väter das Manna aßen und starben. Wer dieses Brot isset, wird leben in Ewigkeit. Dies sagte Er in einer Synagoge, da Er in Kapernaum lehrte. Viele nun von Seinen Jüngern, die das hörten, sagten: Dies ist ein hartes Wort, wer kann es hören? Da aber Jesus in Sich wußte, daß Seine Jünger darüber murrten, sprach Er zu ihnen: Ärgert euch das? Wenn ihr nun schauen werdet, des Menschen Sohn dahin aufsteigen, wo Er zuvor gewesen ist? Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützet nichts. Die Reden, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. Es sind aber etliche von euch, die nicht glauben; denn Jesus wußte von Anfang an, welche nicht glaubten, und wer Ihn verraten werde. Und Er sprach: Darum habe Ich euch gesagt, daß niemand kann zu Mir kommen, es sei ihm denn von Meinem Vater gegeben. Von dem an gingen viele Seiner Jünger weg hinter sich und wandelten nicht mehr mit Ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch hingehen? Da antwortete Ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollten wir hingehen? Du hast Reden des ewigen Lebens. Und wir haben geglaubt und erkannt, daß Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus antwortete ihnen: Habe Ich nicht euch Zwölfe auserwählt, und einer aus euch ist ein Teufel? Er sprach aber von Judas, Simons Sohn, Iskariot. Denn dieser war daran, Ihn zu verraten, und war einer von den Zwölfen. Nach diesem wandelte Jesus in Galiläa, denn Er wollte nicht in Judäa wandeln; weil die Juden Ihn zu töten suchten. Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Da sagten zu Ihm Seine Brüder: Ziehe von dannen und gehe hin nach Judäa, auf daß auch Deine Jünger die Werke sehen, die Du tust. Denn niemand tut etwas im Verborgenen und will selbst offenkundig sein. Wenn Du solches tust, so offenbare Dich Selbst der Welt. Denn auch Seine Brüder glaubten nicht an Ihn. Spricht Jesus nun zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit aber ist allezeit bereit. Euch kann die Welt nicht hassen, Mich aber hasset sie, weil Ich zeuge von ihr, daß ihre Werke schlecht sind. Geht ihr hinauf auf dieses Fest. Ich gehe noch nicht hinauf auf dieses Fest, weil Meine Zeit noch nicht erfüllt ist. Da Er aber dies zu ihnen gesagt hatte, blieb Er in Galiläa. Als aber Seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch Er hinauf auf das Fest, nicht öffentlich, sondern gleichsam im Verborgenen. Die Juden nun suchten Ihn auf dem Feste und sagten: Wo ist Jener? Und es war viel Gemurmel über Ihn in dem Gedränge. Die einen sagten: Er ist gut. Andere aber sagten: Nein, sondern Er führt die Menge irre. Keiner jedoch redete frei heraus über Ihn aus Furcht vor den Juden. Als aber schon die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in das Heiligtum und lehrte. Und die Juden verwunderten sich und sagten: Wie weiß Der die Schriften, da Er sie nicht gelernt hat? Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht Mein, sondern Dessen, Der Mich gesandt hat. So jemand will Seinen Willen tun, der wird erkennen von der Lehre, ob sie von Gott ist, oder ob Ich von Mir Selber rede. Wer von sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre, wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und es ist keine Ungerechtigkeit in ihm. Hat nicht Moses euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz. Was sucht ihr Mich zu töten? Das Gedränge antwortete und sagte: Du hast einen Dämon. Wer sucht Dich zu töten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe Ich getan, und ihr verwundert euch alle darob. Moses hat euch die Beschneidung gegeben, nicht daß sie von Moses ist, sondern von den Vätern, und ihr beschneidet einen Menschen am Sabbath. So nun ein Mensch Beschneidung empfängt am Sabbath, auf daß das Gesetz des Mose nicht gebrochen werde, was seid ihr erbittert über Mich, daß Ich einen ganzen Menschen habe am Sabbath gesund gemacht? Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein gerechtes Gericht. Da sprachen nun etliche aus denen von Jerusalem: Ist das nicht Der, Den sie zu töten suchen? Und siehe, Er redet frei heraus und sie sagen Ihm nichts. Haben die Obersten wahrhaftig erkannt, daß Dieser wahrhaftig der Messias ist? Aber von Dem wissen wir, von wannen Er ist. Wenn aber der Christus kommt, erkennt niemand, von wannen Er ist. Da rief Jesus, in dem Heiligtum lehrend, und sprach: Wohl kennt ihr Mich und wißt, von wannen Ich bin. Und von Mir Selbst bin Ich nicht gekommen, sondern es ist ein Wahrhaftiger, Der Mich gesandt hat, Den ihr nicht kennt. Ich aber kenne Ihn, weil Ich von Ihm bin, und Er Mich entsandt hat. Da suchten sie Ihn zu greifen; und keiner legte Hand an Ihn, weil Seine Stunde noch nicht gekommen war. Viele aber aus dem Gedränge glaubten an Ihn und sagten: Wenn Christus kommt, wird Er mehr Zeichen tun, als diese, so Dieser tat? Die Pharisäer hörten, daß das Gedränge solches über Ihn murmelte; und die Pharisäer und Hohenpriester entsandten Amtsdiener, daß sie Ihn griffen. Jesus sprach nun zu ihnen: Noch eine kleine Zeit bin Ich bei euch und gehe dann hin zu Dem, Der Mich gesandt hat. Ihr werdet Mich suchen und nicht finden, und wo Ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen. Da sprachen die Juden zueinander: Wohin will Dieser ziehen, daß wir Ihn nicht finden sollten? Will Er unter die Zerstreuten bei den Griechen ziehen, und die Griechen lehren? Was ist dieses Wort, daß Er sagt: Ihr werdet Mich suchen und nicht finden; und wo Ich bin, könnt ihr nicht hinkommen? An dem letzten, dem großen Tage des Festes aber stand Jesus auf und rief und sprach: Wen da dürstet, der komme zu Mir und trinke! Wer an Mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies sagte Er aber von dem Geiste, den empfangen würden die, so an Ihn glaubeten; denn der Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. Viele nun aus dem Gedränge, die das Wort hörten, sagten: Dies ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Dies ist der Christus! Andere aber sagten: Kommt denn der Christus aus Galiläa? Sagt nicht die Schrift, daß Christus aus dem Samen Davids, und von dem Flecken Bethlehem, wo David war, kommen wird? Da entstand ein Zwiespalt wegen Seiner unter dem Gedränge. Es wollten Ihn aber ihrer einige greifen; aber keiner legte die Hände an Ihn. Da kamen die Amtsdiener zu den Hohenpriestern und Pharisäern, und diese sagten zu ihnen: Warum habt ihr Ihn nicht hergeführt? Die Amtsdiener antworteten: Es hat noch nie ein Menschen so geredet, wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid auch ihr irre geführt? Glaubt auch einer von den Obersten oder von den Pharisäern an Ihn? Aber das Gedränge da, welches das Gesetz nicht erkennt, ist verflucht. Spricht zu ihnen Nikodemus, der des Nachts zu Ihm gekommen, und einer von ihnen war: Richtet unser Gesetz den Menschen, ehe man ihn zuvor gehört und erkannt hat, was er tut? Sie antworteten und sagten zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche und siehe, daß kein Prophet aus Galiläa auferweckt worden ist. Und ein jeglicher ging hin in sein Haus. Jesus aber ging hin nach dem Ölberge. In der Frühe aber kam Er wieder herzu in das Heiligtum, und alles Volk kam zu Ihm, und Er setzte Sich nieder und lehrte sie. Die Schriftgelehrten aber und die Pharisäer führten ein Weib zu Ihm, das im Ehebruch festgenommen worden, und stellen sie in die Mitte, Und sprechen zu Ihm: Lehrer, dieses Weib ist auf der Tat selbst im Ehebruch festgenommen worden. Ihm Gesetz aber hat Moses uns geboten, solche zu steinigen. Was sagst Du nun? Das sprachen sie aber, Ihn zu versuchen, auf daß sie Ihn anklagen könnten. Jesus aber bückte Sich nieder und schrieb mit dem Finger in die Erde. Als sie aber anhielten, Ihn zu fragen, richtete Er Sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe zuerst den Stein auf sie. Und Er bückte Sich wieder nieder und schrieb in die Erde. Als sie aber das hörten und von ihrem Gewissen gerügt wurden, gingen sie einer nach den anderen hinaus, anfangend am Ältesten bis auf den Letzten. Und Jesus ward allein gelassen und das Weib in der Mitte stehend. Jesus aber richtete Sich auf, und da Er niemand sah außer dem Weibe, sagte Er zu ihr: Weib, wo sind sie, deine Verkläger? Hat dich niemand verdammt? Sie aber sagte: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verdamme Ich dich auch nicht. Gehe hin und sündige nicht mehr. Jesus redete nun abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer Mir nachfolgt, der wird nicht im Finstern wandeln, sondern das Licht des Lebens haben. Da sagten die Pharisäer zu Ihm: Du zeugst von Dir Selbst. Dein Zeugnis ist nicht wahr. Jesus antwortete und sagte zu ihnen: Und wenn Ich auch von Mir Selbst zeuge, so ist Mein Zeugnis wahr; weil Ich weiß, von wannen Ich komme und wohin Ich gehe; ihr aber wisset nicht, von wannen Ich komme, und wohin Ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte niemand. Und wenn Ich aber richte, so ist Mein Gericht wahr; denn Ich bin nicht allein, sondern Ich und der Vater, Der Mich gesandt hat. Auch ist in eurem Gesetz geschrieben, daß zweier Menschen Zeugnis wahr ist. Ich bin, Der Ich von Mir Selbst zeuge, und der Vater, Der Mich gesandt hat, zeugt von Mir. Da sagten sie zu Ihm: Wo ist Dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder Mich noch Meinen Vater. Wenn ihr Mich kennetet, so kennetet ihr auch Meinen Vater. Diese Reden redete Er am Schatzkasten, da Er lehrte im Heiligtum, und niemand griff Ihn, weil Seine Stunde noch nicht gekommen war. Abermals sprach nun Jesus zu ihnen: Ich gehe hin und ihr werdet Mich suchen und in eurer Sünde sterben. Wo Ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen. Da sagten die Juden: Will Er Sich Selbst töten, daß Er sagt: Wo Ich hingehe, da könnt ihr nicht hinkommen? Und Er sprach zu Ihnen: Ihr seid von unten her, Ich bin von oben. Ihr seid aus dieser Welt, Ich bin nicht aus dieser Welt. So habe Ich euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn so ihr nicht glaubt, daß Ich bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Da sagten sie zu Ihm: Wer bist Du denn? Und Jesus sprach zu ihnen: Was Ich euch auch von Anfang an gesagt habe. Ich habe viel von euch zu reden und zu richten; aber Der Mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und was Ich von Ihm gehört habe, das spreche Ich zur Welt. Sie erkannten nicht, daß Er vom Vater zu ihnen redete. Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr des Menschen Sohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, daß Ich bin und nichts von Mir Selber tue, sondern wie Mich Mein Vater gelehrt hat, solches rede Ich. Und Der Mich gesandt hat, ist mit Mir. Der Vater hat Mich nicht allein gelassen, weil Ich allezeit tue, was Ihm gefällig ist. Als Er so zu ihnen redete, glaubten viele an Ihn. Da sprach Jesus zu den Juden, die an Ihn glaubten: Wenn ihr in Meinem Worte bleibt, dann seid ihr wahrhaftig Meine Jünger, Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten Ihm: Wir sind Abrahams Samen, und sind niemals jemandes Knechte gewesen. Wie sprichst Du: Ihr werdet frei werden? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer die Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich. Wenn euch nun der Sohn frei macht, so werdet ihr in der Tat frei sein. Ich weiß, daß ihr Abrahams Samen seid. Aber ihr sucht Mich zu töten, weil Mein Wort in euch nicht haftet. Ich rede, was Ich bei Meinem Vater gesehen habe; auch ihr nun tut, was ihr bei eurem Vater gesehen habt. Sie antworteten und sagten zu Ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht zu ihnen Jesus: Wäret ihr Abrahams Kinder, tätet ihr wohl Abrahams Werke. Nun aber sucht ihr Mich zu töten, einen Menschen, der Ich die Wahrheit zu euch geredet, die Ich von Gott gehört habe. Solches hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu Ihm: Wir sind nicht aus Buhlerei geboren. Wir haben einen Vater - Gott. Da sprach Jesus zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, dann liebtet ihr Mich; denn aus Gott bin Ich ausgegangen und komme Ich; denn Ich bin nicht von Mir Selbst gekommen, sondern Er hat Mich entsandt. Warum erkennt ihr Meine Rede nicht? Weil ihr Mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater dem Teufel, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. Derselbige war von Anfang ein Menschenmörder, und ist nicht in der Wahrheit bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er Lüge redet, redet er aus dem Eigenen, weil er ein Lügner ist und der Vater derselben. Mir aber, weil Ich die Wahrheit rede, glaubt ihr nicht. Wer von euch kann Mich einer Sünde überführen? Sage Ich aber die Wahrheit, warum glaubt ihr Mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Reden Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Da antworteten die Juden und sagten zu Ihm: Haben wir nicht recht gesagt, daß Du ein Samariter bist und einen Dämon hast? Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern Ich ehre Meinen Vater, ihr aber verunehret Mich. Ich suche nicht Meine Ehre; es ist einer, der sie sucht und richtet. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: So einer Mein Wort hält, der wird den Tod nicht schauen ewiglich. Da sprachen die Juden zu Ihm: Nun haben wir erkannt, daß Du einen Dämon hast; Abraham ist gestorben und die Propheten, und Du sagst: Wenn einer Mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken ewiglich. Bist Du größer, denn unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Wozu machst Du Dich Selbst? Jesus antwortete: So Ich Mich Selbst verherrliche, so ist Meine Herrlichkeit nichts. Mein Vater ist es, Der Mich verherrlicht, von Dem ihr sagt, Er sei euer Gott. Und ihr habt Ihn nicht erkannt; Ich aber kenne Ihn; und so Ich sagte, Ich kenne Ihn nicht, so wäre Ich ein Lügner, wie ihr; aber Ich kenne Ihn und halte Sein Wort. Abraham, euer Vater, frohlockte, daß er Meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. Da sagten zu Ihm die Juden: Du hast noch keine fünfzig Jahre und hast Abraham gesehen? Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin Ich. Da hoben sie Steine auf, daß sie auf Ihn würfen. Jesus aber verbarg Sich und ging hinaus aus dem Heiligtum, indem Er mitten durch sie hinging; und ging so vorüber. Und da Er vorüberging, sah Er einen Menschen, blind von Geburt. Und Seine Jünger fragten Ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser da oder seine Eltern, daß er blind geboren ward? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern daß die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden. Ich muß wirken die Werke Dessen, Der Mich gesandt hat, während es Tag ist. Es kommt eine Nacht, da niemand wirken kann. Solange Ich bin in der Welt, bin Ich das Licht der Welt. Da Er solches gesprochen hatte, spützte Er auf die Erde und machte aus dem Speichel einen Teig und strich den Teig auf die Augen des Blinden, Und sprach zu ihm: Gehe hin, wasche dich im Teich Siloah - das ist verdolmetscht Entsandt. Da ging er weg und wusch sich und kam sehend. Die Nachbarn nun und die, so ihn früher sahen, daß er ein Bettler war, sagten: Ist das nicht der, welcher dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere aber: Er ist ihm ähnlich. Er aber sagte: Ich bin es. Da sagten sie zu ihm: Wie wurden dir die Augen aufgetan? Derselbe antwortete und sagte: Ein Mensch, der Jesus genannt wird, machte einen Teig und bestrich mir damit die Augen und sprach zu mir: Gehe hin an den Teich Siloah und wasche dich. Ich aber ging hin, wusch mich und ward sehend. Da sagten sie zu ihm: Wo ist Der? Er sagt: Ich weiß es nicht. Da führten sie ihn, der weiland blind war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbath, da Jesus den Teig machte und ihm die Augen auftat. Da fragten ihn auch die Pharisäer abermals, wie er sehend wurde. Er aber sagte ihnen: Einen Teig legte Er mir auf die Augen und ich wusch mich und sehe. Etliche nun aus den Pharisäern sagten: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil Er den Sabbath nicht hält. Andere sagten: Wie kann ein sündhafter Mensch solche Zeichen tun? Und es war ein Zwiespalt unter ihnen. Sie sprachen wiederum zu dem Blinden: Was sagst du von Ihm, daß Er dir die Augen auftat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Nun glaubten die Juden nicht von ihm, daß er blind war und sehend wurde, bis daß sie riefen die Eltern dessen, der sehend geworden war. Und sie fragten sie und sprachen: Ist dies euer Sohn, von dem ihr sagt, er sei blind geboren? Wie ist er denn jetzt sehend? Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist, und daß er blind geboren ward. Wie er aber nun sehend ist, wissen wir nicht; oder wer ihm seine Augen aufgetan hat, wissen wir nicht. Er selbst hat das Alter, fragt ihn. Er wird für sich selber reden. Solches sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden waren schon dahin übereingekommen, daß, so jemand Ihn als Christus bekennete, er solle aus der Synagoge gestoßen werden. Darum sagten seine Eltern: Er hat das Alter, fragt ihn. Da riefen sie zum andern Mal den Menschen, der blind gewesen, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre ! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Derselbe antwortete nun und sprach: Ob Er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Eins weiß ich, daß ich blind war, und nun sehend bin. Sie sprachen aber zu ihm abermals: Was tat Er dir? Wie tat Er deine Augen auf? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es abermals hören? Wollt auch ihr Seine Jünger werden? Da schimpften sie auf ihn und sagten: Du bist Sein Jünger; wir aber sind Moses Jünger. Wir wissen, daß mit Moses Gott geredet hat. Von Dem aber wissen wir nicht, von wannen Er ist. Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Das ist doch wunderbar, daß ihr nicht wisset, von wannen Er ist, und Er hat mir die Augen aufgetan. Wir wissen aber, daß Gott die Sünder nicht hört; wenn aber einer gottesfürchtig ist und Seinen Willen tut, den hört Er. Von Anbeginn an ist nicht erhört, daß einer einem Blindgeborenen die Augen hat aufgetan. Wäre Dieser nicht von Gott, so hätte Er nichts tun können. Sie aber antworteten und sagten zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren und lehrest uns? Und sie stießen ihn hinaus. Jesus hörte, daß sie ihn hinausgestoßen hatten, und Er fand ihn und sprach zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? Jener antwortete und sagte: Wer ist es, Herr, daß ich an Ihn glaube? Jesus aber sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und Der mit dir redet, Der ist es. Er aber sprach: Ich glaube, Herr! und betete Ihn an. Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß, die da nicht sehen, sehen, und die da sehen, blind werden. Und solches hörten etliche aus den Pharisäern, die bei Ihm waren, und sagten zu Ihm: Sind wir denn auch blind? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber saget: Wir sehen, so bleibt denn eure Sünde. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Schafstall eingeht, sondern anderswo einsteigt, ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür eingeht, der ist der Hirte der Schafe. Dem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören auf seine Stimme und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie aus. Und wenn er die eigenen Schafe hinausgeführt hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht nachfolgen, sondern fliehen von ihm, weil sie des Fremden Stimme nicht kennen. Diese Gleichnisrede sprach Jesus zu ihnen, jene aber erkannten nicht, was es war, das Er zu ihnen redete. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, die vor Mir gekommen, sind Diebe und Räuber. Aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür. So jemand durch Mich eingeht, der wird gerettet werden, und wird eingehen und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nicht, denn daß er stehle und schlachte und verderbe. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben und Überfluß haben. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, und der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht eigen sind, schaut den Wolf kommen, und verläßt die Schafe und flieht, und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe. Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist und sich nicht um die Schafe kümmert. Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen, und werde erkannt von den Meinen, Wie Mich Mein Vater erkennt, und Ich den Vater erkenne. Und Ich lasse Mein Leben für die Schafe. Und andere Schafe habe Ich, die nicht aus diesem Stalle sind; auch sie muß Ich führen, und sie werden Meine Stimme hören, und wird eine Herde, ein Hirte werden. Darum liebt Mich der Vater, daß Ich Mein Leben lasse, auf daß Ich es wieder nehme. Niemand nimmt es Mir weg; sondern Ich lasse es von Mir Selber. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederum zu nehmen. Dies Gebot habe Ich von Meinem Vater empfangen. Da ward wiederum ein Zwiespalt unter den Juden wegen dieser Worte. Viele von ihnen aber sagten: Er hat einen Dämon und ist unsinnig. Was hört ihr Ihn? Andere sagten: Das sind nicht Reden eines Besessenen. Kann ein Dämon den Blinden die Augen auftun? Es war aber Tempelweihe in Jerusalem und war Winter. Und Jesus wandelte umher im Heiligtum in der Halle Salomohs. Da umringten Ihn die Juden und sagten zu Ihm: Wie lange hältst Du unsre Seelen auf? Bist Du der Christus, so sage es uns frei heraus! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die Ich tue in Meines Vaters Namen, die zeugen von Mir. Aber ihr glaubt nicht; denn ihr seid nicht von Meinen Schafen, wie Ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören Meine Stimme, und Ich erkenne sie, und sie folgen Mir nach. Und Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verloren werden, und niemand wird sie aus Meiner Hand reißen. Mein Vater, Der sie Mir gegeben hat, ist größer, denn alle; und niemand kann sie Meinem Vater aus der Hand reißen. Ich und der Vater sind eins. Da trugen die Juden abermals Steine herbei, um Ihn zu steinigen. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe Ich euch gezeigt von Meinem Vater. Ob welchem dieser Werke steinigt ihr Mich? Die Juden antworteten Ihm und sagten: Ob einem guten Werke steinigen wir Dich nicht, sondern der Lästerungen wegen, und daß Du, ein Mensch, Dich Selbst zum Gotte machst. Jesus antwortete ihnen: Ist nicht in eurem Gesetz geschrieben: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? So Er die Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah - und die Schrift kann nicht gebrochen werden - Wie sagt ihr zu Dem, Den der Vater geheiligt und in die Welt entsandt hat: Du lästerst, weil Ich sage: Ich bin Gottes Sohn? Wenn Ich nicht die Werke Meines Vaters tue, so glaubet Mir nicht. Tue Ich sie aber, wenn ihr auch Mir nicht glaubt, so glaubt den Werken; auf daß ihr erkennt und glaubt, daß in Mir der Vater ist, und Ich in Ihm. Da suchten sie abermals Ihn zu greifen; und Er entging aus ihren Händen, Und ging wiederum hin über den Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst taufte, und blieb allda, Und viele kamen zu Ihm und sagten: Johannes hat zwar kein Zeichen getan, aber alles, was Johannes von Diesem gesagt hat, ist wahr gewesen. Und viele allda glaubten an Ihn. Es war aber einer krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Flecken Marias und Marthas, ihrer Schwester. Maria war es aber, die den Herrn mit Salbe salbte und Seine Füße mit ihren Haaren abwischte. Derselbigen Bruder Lazarus war krank. Da sandten die Schwestern an Ihn und ließen Ihm sagen: Herr, siehe, der, den Du lieb hast, ist krank. Da Jesus aber es hörte, sprach Er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, auf daß der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde. Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus. Als Er nun hörte, daß er krank war, da blieb Er zwei Tage an dem Ort, da Er war. Danach nach diesem spricht Er zu den Jüngern: Lasset uns wiederum nach Judäa ziehen. Die Jünger sagen zu Ihm: Rabbi, eben erst suchten die Juden Dich zu steinigen; und Du gehst wieder dahin? Jesus antwortete: Sind nicht zwölf Stunden des Tages? Wenn einer am Tage wandelt, stößt er sich nicht, weil er das Licht dieser Welt sieht. Wandelt jemand aber in der Nacht, dann stößt er sich; denn das Licht ist nicht ihn ihm. Solches sprach Er, und danach sagt Er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schlummert, aber Ich ziehe hin, um ihn aus dem Schlafe zu wecken. Sprechen nun Seine Jünger: Herr, wenn er schlummert, so wird er gerettet werden. Jesus aber hatte von seinem Tode gesprochen. Sie meinten aber, Er spreche von dem Schlummern des Schlafes. Da sagte ihnen nun Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben; Und Ich freue Mich um euretwegen, daß Ich nicht dort gewesen bin, auf daß ihr glaubt; aber lasset uns zu ihm ziehen! Da sprach Thomas, genannt Didymus, zu seinen Mitjüngern: Lasset auch uns ziehen, daß wir mit Ihm sterben. Als nun Jesus kam, fand Er, daß er schon vier Tage in der Gruft lag. Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, bei fünfzehn Stadien. Und viele von den Juden waren zu denen bei Martha und Maria gekommen, um sie zu vertrösten über ihrem Bruder. Als nun Martha hörte, daß Jesus komme, ging sie Ihm entgegen; Maria aber saß im Hause. Martha sprach nun zu Jesus: Herr, wärest Du hier gewesen, mein Bruder wäre wohl nicht gestorben. Aber auch nun weiß ich, daß, worum Du Gott bitten wirst, wird Dir Gott geben. Spricht Jesus zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Spricht Martha zu Ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben! Wer an Mich glaubt, wird leben, wenn er auch stürbe. Und wer da lebt und an Mich glaubt, der wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst Du das? Sie spricht zu Ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß Du bist der Christus, der Sohn Gottes, Der in die Welt kommen soll. Und als sie das gesagt hatte, ging sie hin und rief insgeheim ihrer Schwester Maria und sprach: Der Lehrer ist da und ruft dich. Als diese es hörte, machte sie sich schnell auf und kam zu Ihm. Jesus war aber noch nicht in den Flecken gekommen, sondern war an dem Orte, wo Ihm Martha entgegenkam. Da nun die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie vertrösteten, sahen, daß Maria eilig aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach und sprachen: Sie geht hin zur Gruft, um dort zu weinen. Wie nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und Ihn sah, fiel sie zu Seinen Füßen und sprach zu Ihm: Herr, wärest Du da gewesen, mein Bruder wäre wohl nicht gestorben. Wie Jesus nun sie weinen sah, und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, ergrimmte Er im Geiste und Er Selbst erbebte. Und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu Ihm: Herr, komm und siehe es. Und Jesus gingen die Augen über. Da sagten die Juden: Siehe, wie hat Er ihn so lieb gehabt! Einige aber aus ihnen sagten: Konnte Er, Der dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht machen, daß auch dieser nicht stürbe? Jesus ergrimmte nun wiederum in Sich und kam zu der Gruft. Es war aber eine Höhle und ein Stein lag darauf. Jesus sprach: Hebt den Stein weg! Spricht zu Ihm die Schwester des Verstorbenen, Martha: Herr, er riecht schon; denn es ist der vierte Tag. Spricht Jesus zu ihr: Sagte Ich dir nicht, wenn du glaubtest, würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen? Sie hoben nun den Stein weg, da der Verstorbene lag. Jesus aber hob die Augen auf und sprach: Vater, Ich danke Dir, daß Du Mich gehört hast. Ich wußte aber, daß Du Mich allezeit hörst; aber wegen des Gedränges, das umhersteht, habe Ich gesprochen, auf daß sie glauben, daß Du Mich entsandt hast. Und als Er dies gesagt hatte, schrie Er laut mit großer Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, an Füßen und Händen mit Binden gebunden, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umbunden. Spricht Jesus zu ihnen: Löset ihn und lasset ihn hingehen. Viele nun aus den Juden, die zu Martha gekommen und angesehen hatten, was Er tat, glaubten an Ihn. Etliche aber aus ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer den Rat und sprachen: Was tun wir, dieweil dieser Mensch viele Zeichen tut? Lassen wir Ihn also, dann werden alle an Ihn glauben, und die Römer kommen und nehmen uns beides, den Ort und die Völkerschaft weg. Einer aber aus ihnen, Kaiaphas, der selbigen Jahres Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wißt nichts, Noch bedenkt ihr, daß es zuträglich für uns ist, ein Mensch sterbe für das Volk, und daß nicht die ganze Völkerschaft verderbe. Dies sprach er aber nicht von ihm selbst; sondern weil er selbigen Jahres Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus für die Völkerschaft sterben würde, Und nicht nur für die Völkerschaft allein, sondern daß Er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins zusammenführete. Von selbigen Tage nun ratschlagten sie, daß sie ihn töteten. Jesus wandelte nun nicht mehr frei heraus unter den Juden, sondern ging von dannen weg in die Gegend nahe bei der Wüste in eine Stadt, genannt Ephraim, und verweilte allda mit Seinen Jüngern. Es war aber nahe das Pascha der Juden, und viele aus der Gegend gingen vor dem Pascha hinauf nach Jerusalem, um sich zu reinigen. Sie suchten nun Jesus und sprachen zueinander, wie sie in dem Heiligtum standen: Was dünket euch? Daß Er wohl nicht auf das Fest kommen wird? Es hatten aber beide, die Hohenpriester und die Pharisäer ein Gebot geben, so jemand erfahre, wo Er wäre, sollte er es anzeigen, daß sie Ihn griffen. Sechs Tage vor dem Pascha kam Jesus nun nach Bethanien, wo Lazarus war, der Verstorbene, den Er von den Toten auferweckt hatte. Daselbst machten sie Ihm nun ein Abendmahl, und Martha diente, Lazarus aber war deren einer, die mit Ihm zu Tische waren. Da nahm Maria ein Pfund echter kostbarer Nardensalbe und salbte die Füße Jesu und trocknete Seine Füße mit ihren Haaren; das Haus aber ward erfüllt von dem Geruch der Salbe. Da sagte einer von Seinen Jüngern, Judas, Simons Sohn, Iskariot, der Ihn hernach verriet: Warum hat man diese Salbe nicht verkauft um dreihundert Denare und den Armen gegeben? Dies sagte er aber, nicht weil er sich um die Armen kümmerte, sondern weil er ein Dieb war und den Beutel hatte, und trug, was eingelegt ward. Jesus sagte nun: Lasse sie! Sie hat es für den Tage Meines Begräbnisses behalten; Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, Mich aber habt ihr nicht allezeit. Da erfuhr viel Volks der Juden, daß Er daselbst war, und sie kamen, nicht um Jesus willen allein, sondern auch, daß sie Lazarus sähen, den Er von den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber berieten sich, daß sie auch den Lazarus töteten; Weil viele der Juden um Seinetwillen hingingen und an Jesus glaubten. Am folgenden Tage, da viel Volk, das zum Feste gekommen war, hörte, daß Jesus nach Jerusalem komme; Nahmen sie Zweige von Palmen und gingen hinaus Ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! der König Israels! Jesus aber fand ein Eselein, und saß darauf, wie geschrieben ist: Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselfüllen! Solches erkannten Seine Jünger zuerst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da dachten sie daran, daß solches über Ihn geschrieben war, und sie solches Ihm getan hatten. Das Gedränge nun, das mit Ihm war, zeugte, daß Er Lazarus aus der Gruft gerufen und ihn von den Toten auferweckt habe. Darum ging Ihm auch das Gedränge entgegen, da sie hörten, Er hätte solches Zeichen getan. Die Pharisäer sprachen nun untereinander: Da schauet ihr, daß nichts nützet; siehe, die Welt geht Ihm nach! Es waren aber etliche Griechen aus denen, die hinaufkamen, um am Feste anzubeten; Diese nun kamen zu Philippus von Bethsaida in Galiläa, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollten Jesus sehen. Philippus kommt und sagt es dem Andreas, und wiederum Andreas und Philippus sagen es Jesus. Jesus aber antwortete ihnen und sagte: Die Stunde ist gekommen, daß des Menschen Sohn verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; so es aber stirbt, so trägt es viele Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der verliert es; und wer sein Leben haßt in dieser Welt, der wird es bewahren zum ewigen Leben. Wer Mir dienen will, der folge Mir nach, und wo Ich bin, da soll Mein Diener auch sein; und wenn einer Mir dient, so wird ihn der Vater ehren. Jetzt ist Meine Seele erschüttert. Und was soll Ich sagen? Vater, rette Mich aus dieser Stunde! Aber dafür bin Ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche Deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn abermals verherrlichen. Das Gedränge nun, das da stand und es hörte, sagte: Es ward ein Donner. Andere sagten: Ein Engel hat mit Ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Nicht um Meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. Jetzt ist das Gericht dieser Welt. Jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden. Und Ich, wenn Ich erhöht werde von der Erde, werde alle zu Mir ziehen. Dies sagte Er aber, indem Er anzeigte, welches Todes Er sterben würde. Da antwortete Ihm des Gedränge: Wir haben aus dem Gesetz gehört, daß Christus in Ewigkeit bleibt. Und wie sagst Du, daß des Menschen Sohn erhöht werden muß? Wer ist dieser Menschensohn? Jesus sprach nun zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, daß euch die Finsternis nicht überfalle. Und wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wohin er geht. Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, auf daß ihr Söhne des Lichtes werdet. Solches redete Jesus, und ging weg und verbarg Sich vor ihnen. Obgleich Er aber so viel Zeichen vor ihnen getan, glaubten sie doch nicht an Ihn. Auf daß das Wort des Propheten Jesajas erfüllt werde, das er sagte: Herr, wer hat unserer Rede geglaubt? Und wem ist des Herrn Arm geoffenbart worden? Deshalb konnten sie nicht glauben, weil Jesajas abermals sagte: Er hat geblendet ihre Augen, und ihr Herz verstockt, daß sie nicht sehen mit den Augen und mit dem Herzen begreifen und umkehren, und Ich sie gesund mache. Solches sagte Jesajas, als er Seine Herrlichkeit sah und von Ihm redete. Gleichwohl glaubten auch der Obersten viele an Ihn, bekannten es aber nicht, um der Pharisäer willen, auf daß sie nicht aus der Synagoge gestoßen würden. Denn sie liebten die Ehre der Menschen mehr, denn die Ehre Gottes. Jesus aber schrie und sprach: Wer an Mich glaubt, glaubt nicht an Mich, sondern an Den, Der Mich gesandt hat. Und wer Mich schaut, der schaut Den, Der Mich gesandt hat. Ich bin ein Licht in die Welt gekommen, auf daß alle, die an Mich glauben, nicht in der Finsternis bleiben. Und wenn einer Meine Reden hört, und nicht glaubt, richte Ich ihn nicht; denn Ich bin nicht gekommen, daß Ich die Welt richte, sondern daß Ich die Welt rette. Wer Mich verwirft und Meine Reden nicht annimmt, der hat einen, der ihn richtet; das Wort, das Ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. Denn Ich habe nicht von Mir Selber geredet, sondern der Vater, Der Mich gesandt, hat Selbst Mir ein Gebot gegeben, was Ich sagen und was Ich reden soll. Und Ich weiß, daß Sein Gebot ist ewiges Leben. Was Ich nun rede: wie Mir der Vater gesagt hat, so rede Ich. Vor dem Fest des Pascha aber, da Jesus wußte, daß Seine Stunde gekommen war, daß Er aus dieser Welt zum Vater übergehen sollte, da Er Seine Eigenen in der Welt geliebt hatte, liebte Er sie bis ans Ende. Und als das Abendmahl gehalten wurde, und der Teufel dem Judas, Simons Sohn, Iskariot, schon ins Herz gegeben hatte, daß er Ihn verriete, Da Jesus wußte, daß Ihm der Vater alles in die Hände gegeben hatte, und daß Er von Gott ausgegangen war, und zu Gott hinging, Machte Er Sich auf vom Abendmahl und legte Seine Oberkleider ab, nahm ein leinenes Tuch und umgürtete Sich. Dann goß Er Wasser in das Waschbecken und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und mit dem leinenen Tuch, womit Er umgürtet war, zu trocknen. Da kam Er zu Simon Petrus; und selbiger spricht zu Ihm: Herr, Du solltest mir die Füße waschen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was Ich tue, weißt du jetzt nicht, wirst es aber hernach erfahren. Spricht zu Ihm Petrus: In Ewigkeit sollst Du die Füße mir nicht waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn Ich dich nicht wasche, so hast du keinen Teil an Mir. Spricht zu Ihm Simon Petrus: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, der bedarf mehr nicht, denn die Füße zu waschen; sondern er ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn Er kannte Seinen Verräter. Darum sagte Er: Ihr seid nicht alle rein. Als Er nun ihr Füße gewaschen und Seine Oberkleider wieder genommen hatte, ließ Er Sich wiederum nieder und sprach zu ihnen: Erkennt ihr, was Ich euch getan habe? Ihr heißet Mich Lehrer und Herr, und ihr sagt recht; denn Ich bin es. So nun Ich, der Herr und Lehrer, euch die Füße wusch, solltet auch ihr einander die Füße waschen. Ein Beispiel habe Ich euch gegeben, daß, wie Ich euch getan habe, auch ihr tut. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer, denn sein Herr, noch der Gesandte größer, denn der ihn gesandt hat. So ihr solches wisset, selig seid ihr, so ihr es tut. Ich spreche nicht von euch allein. Ich weiß, welche Ich erwählt habe. Aber daß die Schrift erfüllt werde: Der Mein Brot ißt, hat seine Ferse wider Mich erhoben. Schon jetzt sage Ich es euch, ehe denn es geschieht, auf daß, wenn es geschehen ist, ihr glaubt, daß Ich bin. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer den aufnimmt, den Ich senden werde, der nimmt Mich auf; wer aber Mich aufnimmt, der nimmt Den auf, Der Mich gesandt hat. Als Jesus dies gesagt hatte, erbebte Er im Geist und zeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Einer aus euch wird Mich verraten. Da sahen die Jünger einander an und waren im Zweifel, von wem Er spreche. Es lag aber einer aus Seinen Jüngern am Busen Jesu, den Jesus liebte. Dem winkte nun Simon Petrus, er sollte erfragen, wer wohl der wäre, von dem Er spräche. Derselbige neigte sich nach der Brust Jesu und spricht zu Ihm: Herr, wer ist es? Jesus antwortet: Der ist es, dem Ich den Bissen eintauche und gebe. Und Er tauchte den Bissen ein und gab ihn dem Judas, Simons Sohn, Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr der Satan ein in ihn. Jesus sagt nun zu ihm: Was du tust, das tue schnell! Keiner aber derer, die mit zu Tische waren, erkannte, wozu Er ihm dies sagte. Denn etliche meinten, da Judas den Beutel hatte, Jesus sage zu ihm: Kaufe, was wir aufs Fest bedürfen; oder, er sollte den Armen etwas geben. Da jener aber den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Es war aber Nacht. Als er nun hinausgegangen war, sprach Jesus: Jetzt ist des Menschen Sohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in Ihm. Ist Gott in Ihm verherrlicht, so wird Ihn auch Gott in Ihm Selbst verherrlichen, und wird Ihn alsbald verherrlichen. Kindlein, noch eine kleine Weile bin Ich bei euch. Ihr werdet Mich suchen, und, wie Ich zu den Juden sagte: Wo Ich hingehe, dahin könnt ihr nicht kommen, also sage Ich auch jetzt zu euch. Ein neu Gebot gebe Ich euch, daß ihr euch untereinander liebt, wie Ich euch geliebt habe, auf daß auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, daß ihr Meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt. Simon Petrus spricht zu Ihm: Herr, wo gehst Du hin? Jesus antwortet ihm: Wo Ich hingehe, dahin kannst du Mir jetzt nicht nachfolgen. Danach aber wirst du Mir nachfolgen. Spricht zu Ihm Petrus: Herr, warum kann ich Dir jetzt nicht nachfolgen? Ich will mein Leben für Dich lassen. Jesus antwortete ihm: Du willst dein Leben für Mich lassen? Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bis du Mich dreimal verleugnet hast. Euer Herz erbebe nicht! Glaubt an Gott und glaubt an Mich. In Meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wäre dem nicht so, Ich hätte es euch gesagt. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn Ich hingehe und euch eine Stätte bereite, komme Ich wieder und werde euch zu Mir mitnehmen, auf daß ihr seid, wo Ich bin. Und wo Ich hingehe, wisset ihr, und den Weg wisset ihr. Spricht zu Ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo Du hingehst; und wie können wir den Weg wissen? Spricht zu ihm Jesus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch Mich. Erkennetet ihr Mich, so erkennetet ihr auch wohl Meinen Vater; und von nun an erkennet ihr Ihn und habt Ihn gesehen. Spricht zu Ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Spricht zu ihm Jesus: So lange Zeit bin Ich bei euch, und du erkennst Mich nicht Philippus? Wer Mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß Ich in dem Vater bin und der Vater in Mir ist? Die Reden, die Ich zu euch rede, rede Ich nicht von Mir; der Vater aber, Der in Mir bleibt, Der tut die Werke. Glaubt Mir, daß Ich im Vater bin und der Vater in Mir ist; wo nicht, so glaubt Mir um der Werke willen. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer an Mich glaubt, wird auch die Werke tun, die Ich tue, und wird noch größere tun, denn diese; denn Ich gehe zu Meinem Vater. Und um was immer ihr bitten werdet in Meinem Namen, das will Ich tun, auf daß der Vater in dem Sohn verherrlicht werde. Wenn ihr um etwas bitten werdet in Meinem Namen, so will Ich es tun. Wenn ihr Mich liebt, so haltet Meine Gebote. Und Ich werde den Vater bitten, und Er wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch bleibe ewiglich. Den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht schaut und nicht erkennt. Ihr aber erkennt ihn, weil er bei euch bleibt, und in euch sein wird. Ich will euch nicht Waisen lassen; Ich komme zu euch. Noch um ein Kleines, und die Welt schaut Mich nicht mehr. Ihr aber schaut Mich; denn Ich lebe und ihr sollt leben. An selbigen Tage werdet ihr erkennen, daß Ich in Meinem Vater bin und ihr in Mir, und Ich in euch. Wer Meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der Mich liebt, und wer Mich liebt, der wird von Meinen Vater geliebt werden, und Ich werde ihn lieben und Mich ihm offenbaren. Spricht zu Ihm Judas: Herr, wie geschieht es, daß Du Dich uns willst offenbaren, und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand Mich liebt, wird er Mein Wort halten; und Mein Vater wird ihn lieben, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer Mich nicht liebt, hält Meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht Mein, sondern des Vaters, Der Mich gesandt hat. Solches habe Ich zu euch geredet, weil Ich noch bei euch blieb. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in Meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren, und euch an alles erinnern, was Ich euch gesagt habe. Friede lasse Ich euch, Meinen Frieden gebe Ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe Ich euch. Euer Herz erbebe nicht und zage nicht. Ihr habt gehört, daß Ich zu euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme zu euch. Liebtet ihr Mich, so freuetet ihr euch wohl, daß Ich sagte: Ich gehe hin zum Vater; denn der Vater ist größer, denn Ich. Und Ich habe es euch jetzt gesagt, ehe denn es geschieht, auf daß ihr glaubt, wenn es geschieht. Ich werde nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst der Welt, und hat nichts an Mir; Damit aber die Welt erkenne, daß Ich den Vater liebe und also tue, wie Mir der Vater geboten hat. Machet euch auf, und lasset uns von hinnen gehen! Ich bin der wahrhaftige Weinstock und Mein Vater ist der Weingärtner. Eine jegliche Rebe an Mir, die nicht Frucht trägt, nimmt Er weg, und eine jegliche, die da Frucht trägt, reinigt Er, daß sie mehr Frucht trage. Ihr seid schon rein durch das Wort, das Ich zu euch geredet habe. Bleibt in Mir, und Ich in euch. Gleichwie die Rebe keine Frucht tragen kann von ihr selber, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in Mir. Ich bin der Weinstock, ihr die Reben. Wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der trägt viele Frucht; denn ohne Mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in Mir bleibt, der wird hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt, und sie sammeln sie und werfen sie ins Feuer, und sie brennen. Wenn ihr in Mir bleibt und Meine Reden in euch bleiben, so sollt ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Darin wird Mein Vater verherrlicht, daß ihr viele Frucht traget und Meine Jünger werdet. Wie Mich Mein Vater geliebt hat, so habe Ich euch auch geliebt. Bleibet in Meiner Liebe! Wenn ihr Meine Gebote haltet, so werdet ihr in Meiner Liebe bleiben, wie Ich die Gebote Meines Vaters gehalten habe und in Seiner Liebe bleibe. Solches habe Ich zu euch geredet, auf daß Meine Freude in euch bleibe und eure Freude erfüllt werde. Das ist Mein Gebot, daß ihr einander liebt, wie Ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand denn die, daß er sein Leben für seine Freunde läßt. Ihr seid Meine Freunde, wenn ihr tut, was Ich euch gebiete. Ich nenne euch hinfort nicht Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut, sondern habe euch Freunde genannt, weil Ich alles, was Ich von Meinem Vater gehört, euch kundgetan habe. Ihr habt Mich nicht erwählt, sondern Ich habe euch erwählt, und euch eingesetzt, daß ihr hingehet und Frucht traget, und eure Frucht bleibe, auf daß, was immer ihr vom Vater in Meinem Namen bittet, Er es euch gebe. Das gebiete Ich euch, daß ihr einander liebet. So euch die Welt haßt, so erkennet, daß sie Mich vor euch gehaßt hat. Wäret ihr aus der Welt, so hätte die Welt das Eigene lieb. Nun ihr aber nicht aus der Welt seid, sondern Ich euch auserwählt habe, aus der Welt, darum haßt euch die Welt. Gedenket an das Wort, das Ich zu euch sprach: Der Knecht ist nicht größer, denn sein Herr. Verfolgten sie Mich, so werden sie auch euch verfolgen. Hielten sie Mein Wort, so werden sie auch eures halten. Aber solches alles werden sie euch tun um Meines Namens willen, weil sie Den nicht kennen, Der Mich gesandt hat. Wäre Ich nicht gekommen und hätte zu ihnen geredet, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer Mich haßt, der haßt auch Meinen Vater. Hätte Ich die Werke nicht getan unter ihnen, die kein anderer tat, so hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie sie gesehen und hassen beide, Mich und Meinen Vater. Jedoch es sollte das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben ist: Umsonst haßten sie Mich. Wenn aber der Beistand kommen wird, den Ich euch vom Vater senden werde - der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgehtder wird zeugen von Mir. Und auch ihr werdet zeugen, weil ihr vom Anfang an bei Mir seid. Dies habe Ich zu euch geredet, auf daß ihr kein Ärgernis nehmt. Sie werden euch aus der Synagoge stoßen. Ja, es kommt die Stunde, da jeder, der euch tötet, meint, er bringe Gott einen Dienst damit dar. Und solches werden sie tun, weil sie weder den Vater noch Mich erkannt haben. Ich habe aber solches zu euch geredet, auf daß, wenn die Stunde kommt, ihr gedenket, daß ich es euch gesagt habe. Ich sagte euch solches von Anfang nicht, weil Ich bei euch war. Jetzt aber gehe Ich hin zu Dem, Der Mich gesandt hat, und keiner von euch fragt Mich: Wo gehst Du hin? Sondern weil Ich solches zu euch geredet habe, hat Betrübnis euer Herz erfüllt. Aber Ich sage euch die Wahrheit: Es ist zuträglich für euch, daß Ich hingehe; denn so Ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn Ich aber gehe, werde Ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen von der Sünde und von der Gerechtigkeit, und vom Gericht; Von der Sünde, daß sie nicht glauben an Mich; Von der Gerechtigkeit, daß Ich zu Meinem Vater hingehe, und ihr Mich nicht mehr schauet. Von dem Gericht, daß der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, so wird er euch in alle Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selber reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und was da kommen wird, wird er euch ansagen. Derselbe wird Mich verherrlichen; denn von dem Meinigen wird er nehmen und es euch ansagen. Alles, was der Vater hat, ist Mein. Darum sagte Ich, daß er von dem Meinigen nehmen und es euch ansagen wird. Über ein Kleines, so schauet ihr Mich nicht, und wiederum über ein Kleines, so werdet ihr Mich sehen; denn Ich gehe hin zum Vater. Da sprachen etliche Seiner Jünger untereinander: Was ist das, daß Er zu uns sagt: über ein Kleines, so schauet ihr Mich nicht, und wiederum über ein Kleines, so werdet ihr Mich sehen? und: Ich gehe hin zum Vater? Sie sagten nun: Was ist das, daß Er sagt: Über ein Kleines? Wir wissen nicht, was Er redet. Jesus erkannte nun, daß sie Ihn fragen wollten, und sagte zu ihnen: Darüber forschet ihr miteinander, daß Ich sagte: Über ein Kleines schauet ihr Mich nicht, und abermals über ein Kleines, so werdet ihr Mich sehen. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen. Ihr werdet euch betrüben, aber eure Betrübnis wird zur Freude werden. Das Weib hat Betrübnis, wenn sie gebären soll; denn ihre Stunde ist gekommen; wenn sie aber das Knäblein geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Trübsal vor Freude, daß ein Mensch in die Welt geboren ist. Auch ihr nun habt jetzt Betrübnis; aber Ich werde euch wiederum sehen, und euer Herz wird sich freuen, und niemand nimmt eure Freude weg von euch. Und an selbigem Tage werdet ihr Mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Was irgend ihr den Vater bitten werdet in Meinem Namen, wird Er euch geben. Bisher habt ihr um nichts gebeten in Meinem Namen. Bittet, so werdet ihr empfangen, daß eure Freude erfüllt werde. Solches habe Ich zu euch in Gleichnisreden geredet; aber es kommt die Stunde, da Ich nicht mehr in Gleichnisreden zu euch reden, sondern euch frei heraus von dem Vater ansagen werde. Am selben Tage sollt ihr in Meinem Namen bitten, und Ich sage euch nicht, daß Ich den Vater für euch bitten werde. Denn der Vater Selbst hat euch lieb, weil ihr Mich lieb hattet, und geglaubt habt, daß Ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen, wiederum verlasse Ich die Welt und gehe zum Vater hin. Sagen Seine Jünger zu Ihm: Siehe, jetzt redest Du frei heraus und sprichst nicht mehr in Gleichnisreden. Jetzt wissen wir, daß Du alles weißt und nicht bedarfst, daß Dich jemand frage. Darum glauben wir, daß Du von Gott ausgegangen bist. Jesus antwortete ihnen: Eben jetzt glaubet ihr. Siehe, es kommt die Stunde und ist jetzt gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Eigene, und ihr Mich allein lasset; und Ich bin nicht allein, denn der Vater ist mit Mir. Solches habe Ich zu euch geredet, auf daß ihr in Mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Trübsal; aber seid getrost, Ich habe die Welt überwunden. Solches redete Jesus und hob Seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche Deinen Sohn, auf daß auch Dein Sohn Dich verherrliche; Wie Du Ihm Gewalt über alles Fleisch gegeben hast, auf daß Er ewiges Leben gebe allen, die Du Ihm gegeben hast. Das ist aber das ewige Leben, daß sie Dich, den allein wahren Gott, und Den Du entsandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe Dich auf Erden verherrlicht, Ich habe das Werk vollbracht, das Du Mir zu tun gegeben hast. Und nun verherrliche Mich, Du Vater, bei Dir Selbst mit der Herrlichkeit, die Ich bei Dir hatte, ehe denn die Welt war. Ich habe Deinen Namen geoffenbart den Menschen, die Du aus der Welt Mir gegeben hast. Sie waren Dein, und Du hast sie Mir gegeben, und sie haben Dein Wort gehalten. Nun haben sie erkannt, daß alles, was Du Mir gegeben hast, von Dir ist; Denn die Reden, die Du Mir gegeben hast, habe Ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, daß Ich von Dir bin ausgegangen, und haben geglaubt, daß Du Mich entsandt hast. Ich bitte für sie. Nicht für die Welt bitte Ich, sondern für die, so Du Mir gegeben hast, weil sie Dein sind. Und alles, was Mein ist, das ist Dein, und was Dein ist, das ist Mein, und Ich bin verherrlicht in ihnen. Und Ich bin nicht mehr in der Welt, und sie sind in der Welt; und Ich komme zu Dir. Heiliger Vater, erhalte sie in Deinem Namen, die Du Mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie Wir. Solange Ich bei ihnen war in der Welt, erhielt Ich sie in Deinem Namen; die Du Mir gegeben hast, habe Ich bewahrt, und ist keiner von ihnen verloren, als der Sohn des Verderbens, auf daß die Schrift erfüllt würde. Nun aber komme Ich zu Dir, und rede solches in der Welt, damit sie Meine Freude erfüllt in Sich haben. Ich habe ihnen Dein Wort gegeben, und die Welt haßt sie, weil sie nicht aus der Welt sind, wie Ich nicht aus der Welt bin. Ich bitte nicht, daß Du sie aus der Welt wegnehmest, sondern daß Du sie erhaltest vor dem Übel. Sie sind nicht aus der Welt, gleichwie Ich nicht aus der Welt bin. Heilige sie in Deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Wie Du Mich in die Welt entsandt hast, habe auch Ich sie in die Welt entsandt. Und für sie heilige Ich Mich, auf daß auch sie geheiligt seien in der Wahrheit. Aber nicht für diese allein bitte Ich, sondern auch für die, so durch ihr Wort an Mich glauben werden: Auf daß alle eins seien, wie Du, Vater, in Mir und Ich in Dir, daß auch sie in Uns eins seien, auf daß die Welt glaube, daß Du Mich entsandt hast. Und die Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, habe Ich ihnen gegeben; auf daß sie eins seien, wie Wir eins sind. Ich in ihnen, und Du in Mir; auf daß sie vollendet seien in eins, und daß die Welt erkenne, daß Du Mich entsandt und sie geliebt hast, wie Du Mich geliebt hast. Vater, Ich will, daß, wo Ich bin, auch die bei Mir seien, die Du Mir gegeben hast, auf daß sie Meine Herrlichkeit schauen, die Du Mir gegeben hast, weil Du vor Gründung der Welt Mich geliebt hast. Gerechter Vater! und die Welt hat Dich nicht erkannt; Ich aber habe Dich erkannt, und diese haben erkannt, daß Du Mich entsandt hast. Und Ich habe ihnen Deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, auf daß die Liebe, mit der Du Mich geliebt hast, in ihnen sei, und Ich in ihnen. Da Jesus solches gesprochen hatte, ging Er hinaus mit Seinen Jüngern über den Bach Kidron. Da war ein Garten, und in diesen ging Er und Seine Jünger hinein. Judas aber, der Ihn verriet, wußte auch den Ort, weil Jesus Sich mit Seinen Jüngern oft daselbst versammelt hatte. Judas nahm nun die Kohorte und Amtsdiener der Hohenpriester und Pharisäer und kam dahin mit Fackeln und Lampen und Waffen. Jesus nun, Der alles wußte, was über Ihn kommen sollte, kam heraus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten Ihm: Jesus, den Nazarener. Spricht zu ihnen Jesus: Ich bin es. Judas aber, der Ihn verriet, stand auch bei ihnen. Wie Er nun zu ihnen sprach: Ich bin es! wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte Er sie abermals: Wen sucht ihr? Sie aber sagten: Jesus, den Nazarener. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, daß Ich es bin. Wenn ihr nun Mich suchet, so lasset diese hingehen! Auf daß erfüllt würde das Wort, das Er gesprochen: Ich habe derer keinen verloren, die Du Mir gegeben hast. Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es heraus, schlug nach dem Knechte des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert hinein in die Scheide! Soll Ich den Kelch nicht trinken, den Mir der Vater gegeben hat? Die Kohorte nun und der Oberhauptmann und die Amtsdiener der Juden ergriffen Jesus und banden Ihn. Und sie führten Ihn weg zuerst zu Hannas; denn er war der Schwiegervater des Kaiaphas, der selbigen Jahres Hoherpriester war. Kaiaphas aber war es, der den Juden zuriet, es wäre zuträglich, daß ein Mensch umkäme für das Volk. Simon Petrus aber folgte Jesus nach, und ein anderer Jünger. Selbiger Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in des Hohenpriesters Hof. Petrus aber stand draußen vor der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und sprach mit der Türhüterin und führte Petrus herein. Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist du nicht auch von den Jüngern dieses Menschen? Spricht er: Ich bin es nicht. Die Knechte und Amtsdiener aber standen an einem Kohlenfeuer, das sie gemacht hatten, denn es war kalt, und wärmten sich. Petrus aber stand bei ihnen und wärmte sich. Der Hohepriester fragte nun Jesus über Seine Jünger und über Seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe frei heraus geredet zu der Welt. Ich habe allezeit in der Synagoge und im Heiligtum gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen und habe nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du Mich? Frage die, so gehört haben, was Ich zu ihnen redete. Siehe, dieselben wissen, was Ich sagte. Da Er solches sagte, gab einer der Amtsdiener, der dabeistand, Jesus einen Backenstreich und sagte: Antwortest Du also dem Hohenpriester? Jesus antwortete ihm: Habe Ich böse geredet, so zeuge von dem Bösen, habe Ich aber wohl geredet, was schlägst du Mich? Hannas sandte Ihn gebunden zu Kaiaphas, dem Hohenpriester. Simon Petrus aber stand und wärmte sich: Da sagten sie zu ihm: Bist nicht auch du von Seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Ich bin es nicht. Spricht zu ihm einer der Knechte des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abhieb: Sah ich dich nicht in dem Garten bei Ihm? Da leugnete Petrus abermals, und alsbald krähte der Hahn. Da führten sie Jesus von Kaiaphas in das Richthaus. Es war aber am Morgen. Und sie gingen nicht selbst hinein in das Richthaus, auf daß sie sich nicht verunreinigten, sondern das Pascha essen möchten. Pilatus kam dann heraus zu ihnen und sprach: Was für Klage bringt ihr wider diesen Menschen? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre Dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten Ihn dir nicht überantwortet. Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr Ihn und richtet Ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemand zu töten. Auf daß erfüllt würde das Wort Jesu, das Er sprach, indem Er anzeigte, welches Todes Er sterben würde. Pilatus ging nun wiederum hinein in das Richthaus und rief Jesus und sprach zu Ihm: Bist Du der Juden König? Jesus antwortete ihm: Sagst du solches von dir selbst, oder haben dir es andere von Mir gesagt? Pilatus antwortete: Bin Ich ein Jude? Deine Völkerschaft und die Hohenpriester haben Dich mir überantwortet. Was hast Du getan? Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht aus dieser Welt. Wäre Mein Reich aus dieser Welt, so würden Meine Diener ringen, daß Ich den Juden nicht überantwortet würde. Nun ist aber Mein Reich nicht von hinnen. Da sprach Pilatus zu Ihm: Also bist Du König? Jesus antwortete: Du sagst es. Ich bin König. Ich bin dazu geboren und bin dazu in die Welt gekommen, daß Ich für die Wahrheit zeuge. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört Meine Stimme. Spricht Pilatus zu Ihm: Was ist Wahrheit? Und da er das gesagt hatte, ging er wiederum hinaus zu den Juden und sagte zu ihnen: Ich finde keine Schuld an Ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich einen auf das Pascha losgebe. Seid ihr nun willens, daß ich euch den König der Juden losgebe? Da schrien sie wiederum alle laut: Nicht Diesen, sondern Barabbas. Barabbas aber war ein Räuber. Da nahm denn Pilatus Jesus und geißelte Ihn. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie Ihm auf das Haupt und legten Ihm ein purpurnes Oberkleid um. Und sprachen: Gegrüßet seist Du, König der Juden! und gaben Ihm Backenstreiche. Pilatus kam nun wiederum heraus und sprach zu ihnen: Sehet, ich führe Ihn heraus zu euch, damit ihr erkennt, daß ich keine Schuld an Ihm finde. Jesus kam nun heraus und trug die Dornenkrone und das Oberkleid von Purpur. Und er sprach zu ihnen: Sehet, der Mensch! Als Ihn nun die Hohenpriester und die Amtsdiener sahen, schrien sie laut und sprachen: Kreuzige, kreuzige Ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr Ihn und kreuziget Ihn; denn ich finde kein Schuld an Ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muß Er sterben; denn Er hat Sich Selbst zu Gottes Sohn gemacht. Da nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr. Und ging abermals in das Richthaus hinein und sprach zu Jesus: Woher bist Du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu Ihm: Redest Du nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Gewalt habe, Dich zu kreuzigen, und Gewalt habe, Dich loszugeben? Jesus antwortete: Du hättest keine Gewalt über Mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre. Darum hat der, so Mich dir überantwortet hat, größere Sünde. Daraufhin suchte Pilatus Ihn loszugeben; die Juden aber schrien und sprachen: Gibst du Diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; wer sich zum König macht, der spricht wider den Kaiser! Als Pilatus nun dieses Wort hörte, führte er Jesus heraus und setzte sich auf den Richt- stuhl an den Ort, den man nennt Lithostroton, auf Hebräisch aber Gabbatha. Es war aber Rüsttag des Paschas, die Stunde aber um die sechste. Und er spricht zu den Juden: Seht, euer König! Sie aber schrien laut: Weg, weg ! Kreuzige Ihn! Spricht zu ihnen Pilatus: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König, als den Kaiser! Da übergab er Ihn nun denselben, daß Er gekreuzigt würde. Sie nahmen aber Jesus mit und führten Ihn fort. Und Er trug Sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, auf Hebräisch genannt Golgatha. Allda kreuzigten sie Ihn und mit Ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. Pilatus aber schrieb auch eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus der Nazarener, der König der Juden. Diese Überschrift nun lasen viele der Juden; denn der Ort, da Jesus gekreuzigt ward, war nahe bei der Stadt, und es war auf hebräisch, griechisch und römisch geschrieben. Da sagten die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht König der Juden, sondern daß Er sagte: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. Die Kriegsknechte nun, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen Seine Kleider und machten vier Teile, jedem Kriegsknecht ein Teil, und den Leibrock. Der Leibrock aber war ungenäht, von oben an ganz durchhin gewirkt. Da sagten sie zueinander: Den wollen wir nicht zerstücken, sondern darum losen, wessen er sein soll, so daß die Schrift erfüllt würde, die da sagt: Sie zerteilten Meine Kleider unter sich, und über Meinen Rock warfen sie das Los. Solches denn taten die Kriegsknechte. Es standen aber beim Kreuze Jesu Seine Mutter und die Schwester Seiner Mutter, Maria, des Klopas Weib, und Maria aus Magdala. Da nun Jesus die Mutter sah, und den Jünger, den Er liebte, dabeistehen, spricht Er zu Seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Dann spricht Er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter. Und von selbiger Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Danach spricht Jesus, da Er wußte, daß schon alles vollendet war, auf daß die Schrift ganz erfüllt würde: Mich dürstet! Es stand nun ein Gefäß voll Essig da. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig, legten diesen um einen Ysopstengel und brachten es an Seinen Mund. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach Er: Es ist vollendet! und Er neigte das Haupt und gab den Geist auf. Die Juden nun, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben denn es war Rüsttag, weil der Tag selbigen Sabbaths groß war, baten den Pilatus, er möchte ihre Beine zerbrechen und sie wegnehmen lassen. Da kamen denn die Kriegsknechte und zerbrachen dem ersten die Beine, und dem anderen, der mit Ihm gekreuzigt worden. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß Er schon gestorben war, zerbrachen sei Ihm die Beine nicht; Sondern einer der Kriegsknechte stach Ihm mit dem Speer in Seine Seite, und es kam alsbald Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, der hat gezeugt, und wahrhaftig ist sein Zeugnis, und selbiger weiß, daß er Wahres sagt, auf daß auch ihr glaubt. Solches geschah aber, daß die Schrift erfüllt werde: Kein Bein an Ihm soll zerbrochen werden. Und wiederum sagt eine andere Schrift: Sie sollen sehen, in wen sie gestochen haben. Danach aber bat den Pilatus Joseph von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, aber ein verborgener aus Furcht vor den Juden, daß er den Leib Jesu abnehmen dürfte; und Pilatus gestattete es. Da kam er und nahm den Leib Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der zuerst des Nachts zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhen und Aloe bei hundert Pfund. Sie nahmen nun den Leib Jesu und banden ihn in leinene Tücher samt den Spezereien, wie es der Juden Gewohnheit ist beim Begräbnis. Es war aber an dem Orte, wo Er gekreuzigt ward, ein Garten, und in dem Garten eine neue Gruft, in die noch niemand je gelegt worden war. Darein legten sie nun Jesus wegen des Rüsttages der Juden, weil die Gruft nahe wahr. Am ersten der Wochentage aber kommt Maria Magdalena des Morgens, da es noch finster war, an die Gruft, und sieht, daß der Stein von der Gruft weggenommen ist. Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und sagt ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie Ihn hingelegt haben. Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen an die Gruft. Die beiden liefen aber zugleich, und der andere Jünger lief vor, schneller denn Petrus, und kam zuerst an die Gruft; Und bückt sich hinein und sieht die leinenen Tücher liegen; er ging jedoch nicht hinein. Nun kommt Simon Petrus, der ihm nachfolgte, und ging hinein in die Gruft, und sieht die leinenen Tücher liegen, Und das Schweißtuch, das auf Seinem Haupte war, nicht bei den leinen Tüchern liegen, sondern besonders an einem Ort zusammengewickelt. Da ging denn auch der anderer Jünger, der zuerst zur Gruft gekommen war, hinein, und sah und glaubte. Denn sie wußten noch nicht die Schrift, daß Er müßte von den Toten auferstehen. Da gingen die Jünger nun wieder weg heim. Maria aber stand an der Gruft und weinte draußen. Als sie nun weinte, bückte sie sich hinein in die Gruft, Und schaut zwei Engel in weißen Gewändern sitzen; einen am Haupte und den einen zu den Füßen, da der Leib Jesu gelegen hatte. Und diese sagen zu ihr: Weib, was weinst du? Sie sagt zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie Ihn hingelegt haben. Und als sie solches gesagt hatte, wandte sie sich hinter sich, und schaut Jesus dastehen, und wußte nicht, daß es Jesus sei. Spricht Jesus zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie, meinend, daß es der Gärtner sei, spricht zu Ihm: Herr, wenn du Ihn fortgetragen hast, sage mir, wo du Ihn hingelegt hast; und ich will Ihn holen. Spricht zu ihr Jesus: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu Ihm: Rabbuni, das ist: Lehrer! Spricht zu ihr Jesus: Berühre Mich nicht, denn Ich bin noch nicht aufgestiegen zu Meinem Vater; gehe aber hin zu Meinen Brüdern und sage ihnen: Ich steige auf zu Meinem Vater und zu eurem Vater und zu Meinem Gott und zu eurem Gott. Maria Magdalena kommt und sagt es den Jüngern an, daß sie den Herrn gesehen, und daß Er solches zu ihr gesagt habe. Als es nun Abend war am selbigen ersten Tage der Woche, und die Türen, wo die Jünger versammelt waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als Er das sagte, zeigte Er ihnen Seine Hände und Seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Gleichwie Mich der Vater entsendet hat, so sende Ich euch! Und da Er solches gesagt hatte, hauchte Er sie an und sprach zu ihnen: Nehmet hin den Heiligen Geist. Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Thomas aber, einer aus den Zwölfen, genannt Didymus, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich in Seinen Händen das Nägelmal sehe, und meinen Finger lege in das Nägelmal und lege mein Hand in Seine Seite, werde ich es nicht glauben. Und nach acht Tagen waren Seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus bei verschlossenen Türen, und stand in der Mitte und sprach: Friede sei mit euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe Meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in Meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Thomas antwortete und sprach zu Ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du Mich gesehen hast, Thomas, hast du geglaubt. Selig sind, die nicht sehen und glauben. Viele andere Zeichen nun tat Jesus vor Seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buche. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus ist der Christ, der Sohn Gottes, auf daß ihr glaubt und Leben habt in Seinem Namen. Danach offenbarte Sich Jesus den Jüngern abermals am Meer von Tiberias. Er offenbarte Sich aber also: Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, genannt der Zwilling, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von Seinen Jüngern. Spricht zu ihnen Simon Petrus: Ich gehe hin fischen. Sie sagen zu ihm: Wir gehen auch mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen alsbald in ein Schiff, fingen aber nichts in selbiger Nacht. Als es aber schon Morgen geworden, stand Jesus am Ufer; die Jünger aber wußten nicht, daß es Jesus war. Spricht zu ihnen Jesus: Kindlein, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten Ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werfet das Netz zu rechten Seite des Schiffes, und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus und vermochten es nicht mehr zu ziehen vor der Menge der Fische. Da spricht selbiger Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Da Simon Petrus hörte, daß es der Herr wäre, gürtete er sich den Überwurf um - denn er war nackt -und warf sich ins Meer. Die anderen Jünger aber kamen in dem Schifflein denn sie waren nicht weit vom Lande, sondern etwa zweihundert Ellen und schleppten das Netz mit den Fischen. Wie sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer angelegt und ein Fischlein darauf liegen und Brot. Spricht Jesus zu ihnen: Bringet nun von den Fischlein, die ihr gefangen habt. Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz ans Land voll großer Fische hundertdreiundfünfzig. Und wiewohl es so viele waren, zerriß das Netz nicht. Spricht Jesus zu ihnen: Kommt her und frühstückt! Keiner der Jünger aber wagte Ihn zu fragen: Wer bist Du? Da sie wußten, daß es der Herr war. Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt es ihnen, desgleichen auch das Fischlein. Dies war nun das dritte Mal, daß Jesus Sich Seinen Jüngern offenbarte, nachdem Er von den Toten auferweckt ward. Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon Jona, liebst du Mich mehr denn diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, Du weißt, daß ich Dich lieb habe. Spricht Er zu ihm: Weide Meine Lämmlein! Spricht Er wieder zum zweitenmal zu ihm: Simon Jona, liebst du Mich? Spricht er zu Ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich Dich lieb habe. Spricht Er zu ihm: Hüte Meine Schafe! Spricht Er zum drittenmal zu ihm: Simon Jona, hast du Mich lieb? Petrus ward betrübt, daß Er zum dritten Male zu ihm sagte: Hast du Mich lieb? Und er sprach zu Ihm: Herr, du weißt alle Dinge, Du erkennst, daß ich Dich lieb habe. Sagt Jesus zu ihm: Weide Meine Schafe! Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Da du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wo du wolltest. Wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausrecken, und ein anderer wird dich gürten und bringen, wo du nicht hin willst. Dies sagte Er aber, um anzuzeigen, mit welchem Tode er Gott verherrlichen würde. Und als Er solches gesprochen hatte, sagte Er zu ihm: Folge Mir nach! Petrus aber wandte sich um und erblickte den Jünger nachfolgen, den Jesus liebte, der auch beim Abendmahl sich nach Seiner Brust neigte, und sprach: Herr, wer ist es, der Dich verrät? Wie Petrus diesen sieht, spricht er zu Jesus: Herr, was aber soll dieser? Spricht zu ihm Jesus: Wenn Ich will, daß dieser bleibe, bis daß Ich komme, was ist das Dir? Folge du Mir nach! Da ging denn dieses Wort aus unter die Brüder, daß dieser Jünger nicht stürbe. Und Jesus hatte ihm nicht gesagt, daß er nicht sterbe, sondern: Wenn Ich will, daß dieser bleibe, bis daß Ich komme, was ist das dir? Dies ist der Jünger, der darüber zeugt und dies geschrieben hat, und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist. Es sind aber auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, welche, so man sie sollte einzeln beschreiben, erachte ich, die Welt selbst würde die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären. In meiner ersten Schrift habe ich, mein Thophilus, von alle dem berichtet, was Jesus von Anfang an tat und lehrte, Bis zu dem Tag, da Er emporgenommen ward, nachdem Er durch den Heiligen Geist den Aposteln, die Er erwählt hatte, Befehle gegeben. Welchen Er Sich auch nach Seinem Leiden lebend darstellte in vielen Bezeugungen, indem Er ihnen vierzig Tage lang erschien und über das Reich Gottes mit ihnen redete. Und als Er sie um Sich versammelt hatte, befahl Er ihnen, nicht von Jerusalem zu weichen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten, â¬Sdie ihr von Mir gehört habtâ¬_. Denn Johannes taufte mit Wasser; ihr aber sollt nicht lange nach diesen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden. Die also zusammengekommen waren, fragten Ihn und sagten: Herr, wirst Du auf diese Zeit das Reich wieder für Israel aufrichten? Er aber sprach zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater für Seine Macht bestimmt hat. Ihr werdet aber die Kraft des über euch kommenden Heiligen Geistes empfangen und Mir Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und da Er solches gesprochen, ward Er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm Ihn vor ihren Augen weg. Und wie sie, während Er auffuhr gen Himmel, Ihm nachsahen, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern vor ihnen. Die sprachen: Männer von Galiläa, was steht ihr hier und schaut gen Himmel? Dieser Jesus, Der von euch ist aufgenommen gen Himmel empor, wird wiederkommen, wie ihr Ihn gen Himmel fahren sahet. Sie kehrten sodann von dem Berge, dem sogenannten Eläon, der nahe bei Jerusalem liegt und nur einen Sabbathweg entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Und als sie hineinkamen, stiegen sie auf den Söller, wo sie wohnten, Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus des Alphäus und Simon, der Eiferer, und Judas des Jakobus. Diese alle hielten einmütig an im Gebet und Flehen mit den Weibern und Maria, der Mutter Jesus, und mit Seinen Brüdern. In dieses Tagen trat Petrus inmitten der Jünger auf und sprach: es waren etwa hundertzwanzig beisammen, Männer, Brüder, es mußte das Wort der Schrift erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids über Judas geweissagt hat, der ein Wegweiser ward denen, die Jesus gefangennahmen. Er war uns beigezählt und hatte das Los dieses Dienstes. Dieser nun hat erworben den Acker für den Lohn der Ungerechtigkeit, hat sich erhängt und ist mitten entzwei geborsten und ward all sein Eingeweide ausgeschüttet. Und es ward kund allen, die zu Jerusalem wohnen, so daß der Acker in ihrer Mundart Hakeldama, das ist Blutacker, genannt worden ist. Denn es steht geschrieben im Psalmbuch: Ihre Behausung soll wüste werden, und niemand sein, der darin wohne, und sein Amt ein anderer empfangen. So muß denn einer der Männer, welche die ganze Zeit über, die der Herr Jesus unter uns ist aus- und eingegangen, mit uns gewesen sind, Anfangend von der Taufe des Johannes bis auf den Tag, da Er vor uns aufgenommen ward, ein Zeuge Seiner Auferstehung mit uns werden. Und sie stellten zwei, Joseph, genannt Barsabas, mit dem Zunamen Justus, und Matthias dar; Beteten und sprachen: Herr, aller Herzenskündiger, zeige an, welchen Du von diesen zweien auserwählt hast, Daß er empfange das Los dieses Dienstes und Apostelamtes, davon Judas abgewichen ist, daß er hinginge an seinen Ort. Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias, und er ward den elf Aposteln zugezählt. Und als der Tag der Pfingsten erfüllt ward, waren sie alle einmütig beisammen. Da geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltig daherfahrenden Windes, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie Feuer, die sich verteilten, und er setzte sich auf jeden von ihnen, und alle wurden vom Heiligen Geiste erfüllt. Und fingen an mit anderen Zungen zu reden, je nachdem der Geist sie antrieb zu sprechen. Es hielten sich aber Juden in Jerusalem auf, gottesfürchtige Männer aus allerlei Volk, das unter dem Himmel ist. Als nun dieses Sausen geschah, kam die Menge zusammen und sie waren erstaunt, da jeder sie seine eigene Mundart sprechen hörte. Und sie entsetzten sich alle und fragten einander verwundert: Siehe, sind nicht alle, die da sprechen, Galiläer? Und wie hören denn wir sie sprechen ein jeglicher in seiner Sprache, in der er geboren ist, Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien, Und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden Libyens um Cyrene und die Ausländer von Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber? Wir hören sie mit unseren Zungen die großen Taten Gottes preisen. Sie entsetzten sich alle und wußten nicht es zu deuten, indem einer zum anderen sprach: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sagten: Sie sind voll süßen Weines. Da trat Petrus auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von Judah, und ihr alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan und schenkt Gehör meinen Worten. Die da sind fürwahr nicht, wie ihr wähnt, betrunken, sintemal es die dritte Stunde am Tage ist. Vielmehr tritt ein, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist; In den letzten Tagen wird geschehen, spricht Gott, daß Ich von Meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch, und weissagen werden eure Söhne und Töchter, und eure Jünglinge Gesichte sehen, und die Alten Traumgesichte haben. Und auf Meine Knechte und Mägde werde Ich in jenen Tagen von Meinem Geist ausgießen, daß sie weissagen werden. Und Ich werde Wunder tun am Himmel oben, und Zeichen unten auf Erden mit Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll sich in Finsternis verkehren und der Mond in Blut, ehe denn der große und herrliche Tag des Herrn kommt. Und soll geschehen, daß, wer den Namen des Herrn anruft, gerettet wird. Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth, den Mann von Gott unter euch beglaubigt mit Taten, Wundern und Zeichen, die Gott durch Ihn in eurer Mitte tat, wie denn ihr selbst es wisset. Diesen habt ihr, als Er euch durch Gottes Ratschluß und Vorhersehung in eure Gewalt gegeben worden, durch gottlose Hände ans Kreuz geschlagen und zum Tode gebracht. Ihn hat Gott auferweckt, und gelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn nicht möglich war, daß Er von ihnen sollte gehalten werden. Denn David sagt von Ihm: Ich sah den Herrn vor mir immerdar; denn Er ist mir zur Rechten, auf daß ich nicht wanke. Deshalb freute sich mein Herz und frohlockte meine Zunge; zudem wird auch mein Fleisch in Hoffnung ruhen; Du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen, nicht zugeben, daß Dein Heiliger Verwesung sehe. Du hast mir kund getan die Wege des Lebens, und erfüllst mich mit Freuden vor Deinem Angesicht. Männer, Brüder! sintemal ich mit allem Freimut zu euch von unserem Erzvater David reden darf, daß er gestorben und begraben worden, und seine Grabstätte bei uns sich findet bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und eingedenk, daß ihm Gott mit einem Eide verheißen hatte, daß von der Frucht seiner Lenden Einer auf seinem Throne sitzen werde; Hat er vorhergesehen und geredet von Christus Auferstehung, daß Seine Seele nicht in der Hölle gelassen und Sein Fleisch die Verwesung nicht sehen würde. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dessen wir alle Zeugen sind. Nun Er zur Rechten Gottes erhöht ist, und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat Er ausgegossen das, was ihr seht und hört. Denn David ist nicht in den Himmel aufgestiegen; er selbst aber spricht: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, Bis daß Ich Deine Feinde Dir als Schemel zu Füßen lege. So erkenne denn das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott diesen Jesus, Den ihr gekreuzigt, zum Herrn und Christus gemacht hat. Da sie das hörten, ging es ihnen durch das Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeder von euch taufen auf den Namen von Jesus Christus zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn für euch und eure Kinder ist diese Verheißung, und für alle, die noch ferne sind, so viel ihrer der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Und mit vielen anderen Worten bezeugte er und ermahnte sie, indem er sprach: Rettet euch von diesem verkehrten Geschlecht! Sie nahmen seine Rede bereitwillig an und ließen sich taufen, und an jenem Tage wurden bei dreitausend Seelen hinzugetan. Sie hielten aber an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft und am Brotbrechen und am Gebet. Es kam aber über alle Seelen eine Furcht, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, hielten zusammen und hatten alle Dinge gemein. Güter und Habe verkauften sie und verteilten an alle, je wie einer dessen bedürftig war. Alltäglich beharrten sie einmütig im Tempel, brachen hin und wieder das Brot in den Häusern, Hielten ihre Mahle in Fröhlichkeit und Einfalt des Herzens, lobpreisten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber mehrte täglich die Zahl der Geretteten in der Gemeinde. Petrus aber und Johannes gingen zusammen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, da man zu beten pflegte. Und es war ein Mann, lahm von Mutterleib, der ließ sich hertragen, und sie setzten ihn täglich vor des Tempels Pforte, die da heißt die schöne, damit er Almosen bettelte von denen, die in den Tempel gingen. Da dieser nun Petrus und Johannes sah, wie sie eben in den Tempel treten wollten, bat er um ein Almosen. Petrus aber sah ihn fest an mit Johannes und sprach: Sieh uns an! Er aber schaute auf sie, indem er erwartete, daß er etwas empfinge. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen des Jesus Christus von Nazareth stehe auf und wandle! Und er griff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Alsbald wurden seine Füße und Knöchel fest. Und er sprang auf, stand und wandelte umher, und trat mit ihnen in den Tempel, wandelte umher und sprang und lobte Gott. Und alles Volk sah ihn umherwandeln und Gott lobpreisen. Und sie erkannten ihn, daß er der war, der um Almosen an der schönen Pforte des Tempels saß, und wurden voll Staunens und waren vor Verwunderung außer sich über dem, was sich mit ihm hatte zugetragen. Da sich der Lahme, der nun gesund geworden, zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk voll Erstaunens nach der Halle, die da heißt Salomohs. Da das Petrus sah, hob er an zum Volke: Ihr Männer von Israel, was verwundert ihr euch über diesen? Oder warum richtet ihr eure Blicke auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft und Frömmigkeit bewirkt, daß dieser gehen kann? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat Seinen Sohn Jesus verherrlicht, Welchen ihr habt überantwortet und verleugnet vor dem Angesichte des Pilatus, obschon dieser beschlossen hatte, Denselben freizulassen. Ihr aber verleugnetet den Heiligen und Gerechten, und verlangtet, man solle euch den Mörder freigeben. Aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet, Ihn aber hat Gott von den Toten erweckt, dessen wir Zeugen sind. Und um des Glaubens willen an Seinen Namen hat diesen, den ihr seht und kennt, Sein Name gestärkt und der durch ihn bewirkte Glaube ihm vor euer aller Augen die Vollkraft seiner Glieder geschenkt. Und nun, Brüder, weiß ich, daß ihr es aus Unwissenheit getan habt, sowie auch eure Obern. Gott aber ließ so, was Er durch den Mund aller Seiner Propheten voraus verkündigt hatte, daß Christus müßte leiden, in Erfüllung gehen. So tut nun Buße und bekehrt euch, auf daß eure Sünden ausgetilgt werden. Auf daß da kommen Zeiten der Erquikkung vor dem Angesicht des Herrn, und daß Er euch den vorher verkündigten Jesus Christus senden wird. Welchen indessen der Himmel aufnehmen mußte, bis zu den Zeiten der Wiederbringung aller Dinge, wovon Gott durch den Mund Seiner heiligen Propheten von Anbeginn gesprochen hatte. Denn Moses hat zu den Vätern gesprochen: Der Herr, euer Gott, wird euch aus euren Brüdern einen Propheten wie mich erwecken. Auf Ihn sollt ihr hören in allem, was Er zu euch reden wird. Es wird aber geschehen, daß jegliche Seele, die nicht auf selbigen Propheten hören wird, aus dem Volke ausgerottet wird. Und alle Propheten von Samuel an und hernach, soviel deren geredet, haben auch diese Tage voraus verkündigt. Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern geschlossen hat, da Er zu Abraham sprach: Durch deinen Samen sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. Euch zuvörderst hat Gott Seinen Sohn erweckt und gesandt, euch zu segnen, so ein jeglicher umkehrt von seinen Übeltaten. Als sie so zu dem Volke redeten, traten zu ihnen die Priester und der Tempelhauptmann und die Sadduzäer; Die es verdroß, daß sie das Volk lehrten und an Jesus die Auferstehung von den Toten verkündigten. Und legten die Hände an sie und nahmen sie in Gewahrsam für den morgenden Tag; denn es war schon Abend. Aber viele von denen, so die Rede gehört, wurden gläubig, und die Zahl der Männer ward bei fünftausend. Am Morgen aber versammelten sich die Obern und Ältesten und die Schriftgelehrten gen Jerusalem, Und Hannas, der Hohepriester, und Kaiaphas und Johannes und Alexander; und so viel ihrer vom Geschlechte der Hohenpriester waren; Und ließen sie vorführen in ihre Mitte und fragten sie: Aus welcher Macht und in wessen Namen habt ihr das getan? Da ward Petrus vom Heiligen Geist erfüllt und sprach zu ihnen: Ihr Obern des Volkes und ihr Ältesten Israels! Wenn wir heute verhört werden wegen der Wohltat an einem Kranken und durch wen er ist gesund geworden, So sei euch allen und allem Volke Israel kundgetan, daß er durch den Namen des Jesus Christus von Nazareth, Den ihr gekreuzigt habt, Den Gott von den Toten auferweckt hat, durch Diesen der Mann gesund vor euren Augen steht. Das ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der zum Eckstein geworden ist. Und ist in keinem anderen das Heil; denn kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, durch den wir könnten selig werden. Da sie nun die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen, und wußten, daß sie ungelehrte Leute und Laien waren, verwunderten sie sich denn sie kannten sie, daß sie mit Jesus gewesen waren; Und den Mann, der geheilt worden war, bei ihnen stehen, wußten sie nichts dagegen zu sagen; Sondern hießen sie aus der Versammlung abtreten, berieten sich miteinander und sprachen: Was fangen wir mit diesen Leuten an? Denn ein kundbares Zeichen ist durch sie geschehen, und offenbar vor den Augen aller, die in Jerusalem wohnen, und wir können es nicht verleugnen. Damit es sich aber nicht weiter unter dem Volk verbreite, wollen wir sie ernstlich bedrohen, daß sie hinfort niemanden von diesem Namen sagen. Und riefen sie herein und geboten ihnen, durchaus im Namen Jesus nicht zu reden, noch zu lehren. Petrus aber und Johannes antworteten ihnen und sprachen: Richtet selbst, ob es recht ist vor Gott, daß wir euch mehr gehorchen als Gott; Denn wir können nicht schweigen von dem, was wir gesehen und gehört haben. Sie bedrohten sie aber noch weiter, und ließen sie dann gehen, da sie nichts fanden, wie sie sie bestrafen könnten, um des Volkes willen; denn sie priesen alle Gott ob dem, das geschehen war. Denn der Mann, an dem dieses Heilwunder geschehen, war über vierzig Jahre alt. Als man sie freigelassen, kamen sie zu den Ihrigen und verkündeten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Da sie das hörten, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herr, Gott, Der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, geschaffen hat; Der Du durch den Mund Davids, Deines Knechtes, gesprochen hast: Warum tobten die Völker, und sannen Eitles die Völkerschaften? Die Könige der Erde sind aufgetreten und die Fürsten versammelt zu Hauf wider den Herrn und Seinen Christus. Es haben sich in Wahrheit versammelt wider Deinen heiligen Sohn Jesus, Den Du gesalbt hast, Herodes und Pontius mit den Heiden und denen vom Volk Israel, Zu tun, was Deine Hand und Dein Rat zuvor bestimmt hatte, was geschehen sollte. Und nun, Herr, siehe an ihre Drohungen und verleih Deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden Dein Wort; Und strecke Deine Hand aus zur Heilung, und laß Zeichen und Wunder durch den Namen Deines heiligen Sohnes Jesus geschehen. Und als sie so beteten, erbebte die Stätte, da sie versammelt waren, und alle wurden des Heiligen Geistes voll, und verkündeten mit Freimut das Wort Gottes. Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele, auch sagte keiner von seinen Gütern, daß sie sein wären, vielmehr hatten sie alles miteinander gemein. Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus, und war große Gnade bei ihnen allen. Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel litt; denn wie viele derselben Grundstücke oder Häuser besaßen, die verkauften dieselben und brachten den Erlös des Verkauften, Und legten es zu den Füßen der Apostel, und wurde davon einem jeden gegeben, so viel er bedurfte. So tat Joses, von den Aposteln Barnabas benannt, was verdolmetscht heißt: Sohn des Trostes, ein Levit, aus Zypern gebürtig. Er hatte ein Grundstück, verkaufte es, brachte das Geld und legte es zu den Füßen der Apostel nieder. Ein Mann aber, mit Namen Ananias, verkaufte mit seinem Weibe Sapphira ein Gut, Und behielt mit Wissen seines Weibes von dem Erlös zurück, brachte einen Teil und legte ihn zu den Füßen der Apostel. Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den Heiligen Geist belogest und von dem Erlös des Grundstückes zurückbehieltest? Blieb es nicht, unverkauft, dein eigen, und verkauft in deiner Gewalt? Was hast du den solches in deinem Herzen beschlossen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen. Da Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die es hörten. Es standen aber die Jüngeren auf, nahmen ihn bei Seite, trugen ihn hinaus und begruben ihn. Es begab sich aber nach Verlauf von etwa drei Stunden, daß sein Weib, die nichts von dem Vorgefallenen wußte, eintrat. Da hob Petrus an zu ihr: Sage mir, habt ihr das Grundstück so teuer verkauft? Sie sprach: Ja, so teuer. Petrus aber sprach zu ihr: Was seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begruben, sind vor der Tür und werden dich hinaustragen. Da stürzte sie alsbald zu seinen Füßen nieder und gab den Geist auf. Da traten die Jünglinge ein, fanden sie tot, trugen sie fort und begruben sie bei ihrem Manne. Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die solches hörten. Es geschahen aber durch die Hände der Apostel viele Zeichen und Wunder unter dem Volke, und sie waren alle einmütig beisammen in Salomohs Halle. Von den übrigen aber wagte keiner sich ihnen zuzugesellen, aber das Volk hielt große Dinge auf sie. Es wurden aber eine Menge Männer und Weiber, die an den Herrn glaubten, hinzugetan; So daß man die Kranken auf die Gassen herausbrachte und auf Tragstellen und Betten niederließ, auf daß, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten ihrer einen überschattete. Es kamen auch viele aus den Städten umher nach Jerusalem, und brachten Kranke und die von unsauberen Geistern geplagt wurden, und alle wurden geheilt. Da erhob sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, und die Sekte der Sadduzäer, und wurden voll Eifers, Und legten ihre Hände an die Apostel und brachten sie in öffentlichen Gewahrsam. Der Engel des Herrn aber tat während der Nacht die Türen des Gefängnisses auf, führte sie heraus und sprach: Gehet hin, stehet in dem Tempel und redet zum Volke alle die Worte dieses Lebens. Da sie das gehört hatten, gingen sie in aller Frühe in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam herbei und die mit ihm waren, und beriefen den Hohen Rat und alle Ältesten der Söhne Israels und schickten nach dem Gefängnis, um sie vorführen zu lassen. Als aber die Diener kamen, fanden sie dieselben nicht im Gefängnis, kehrten wieder und verkündigten es, Und sprachen: Das Gefängnis haben wir mit allem Fleiß verschlossen gefunden und die Hüter standen vor den Türen; da wir aber auftaten, fanden wir niemand darin. Wie sie diese Reden hörten, wurden der Oberpriester, der Tempelhauptmann und die Hohenpriester betreten und wußten nicht, was doch das werden sollte. Da kam jemand und sagte ihnen an: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen, sind im Tempel, stehen und lehren das Volk. Da ging der Tempelhauptmann mit den Gerichtsdienern ab, und führte sie herbei, nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volke, sie möchten gesteinigt werden. Und da sie selbige brachten, stellten sie sie vor den Hohen Rat, und der Hohepriester befragte sie, Und sprach: Haben wir euch nicht ernstlich untersagt, in diesem Namen zu lehren? Und siehe, ihr habt ganz Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt, und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen. Da antworteten Petrus und die Apostel und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, Den ihr zum Tode gebracht und ans Kreuz geschlagen habt. Diesen hat Gott mit Seiner Rechten zu einem Fürsten und Heiland erhöht, zu geben Israel Buße und Vergebung der Sünden. Und wir sind über diese Dinge Seine Zeugen, und der Heilige Geist, den Gott gegeben hat denen, die Ihm gehorchen. Da sie dies hörten, schnitt es ihnen durchs Herz, und sie gedachten, sie umzubringen. Da stand aber in dem Hohen Rat ein Pharisäer auf, mit Namen Gamaliel, ein Schriftgelehrter, der bei allem Volk in Achtung stand, und hieß die Apostel für eine Weile abführen; Und sprach zu ihnen: Männer von Israel, nehmet euch wohl in Acht, was ihr mit diesen Männern tun wollet, Vor diesen Tagen stand Theudas auf und gab vor, er sei etwas, und es hingen ihm eine Anzahl Männer an, bei vierhundert; der ward erschlagen, und alle, die sich zu ihm hielten, sind zerstreut und zunichte geworden. Nach ihm stand der Galiläer Judas auf, in den Tagen der Schatzung, und brachte viel Volks zum Abfall. Auch er kam um, und alle, die zu ihm hielten, wurden zerstreut. Und nun sage ich euch, befasset euch nicht mit diesen Leuten, und lasset sie gehen! Ist dieses Vorgehen, oder dies Werk von Menschen, so wird es untergehen; Ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht unterdrücken, auf daß ihr nicht als solche erfunden werdet, die wider Gott streiten wollen. Da fielen sie ihm zu und riefen den Aposteln, stäupten sie und verboten ihnen, sie sollten nicht reden im Namen Jesus, und gaben sie frei. Sie aber verließen den Hohen Rat hocherfreut, daß sie gewürdigt wurden, um dieses Namens willen Schmach zu erleiden, und hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und in den Häusern zu lehren und das Evangelium von Jesus Christus zu predigen. Als in diesen Tagen die Zahl der Jünger sich mehrte, entstand ein Murren unter den griechischen Juden gegen die Hebräer, daß bei der täglichen Handreichung ihre Witwen hintangesetzt würden. Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es will sich nicht geziemen, daß wir das Wort Gottes hintansetzen und Tische besorgen. Darum, ihr Brüder, sehet euch nach sieben Männern um, die ein gutes Gerücht unter euch haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir zu diesem Behufe bestellen mögen. Wir aber wollen anhalten am Gebet und am Dienste des Wortes. Und die Rede gefiel der ganzen Gemeinde wohl, und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus, Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia. Diese stellten sie vor die Apostel, und nachdem sie gebetet hatten, legten sie ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes nahm zu und die Zahl der Jünger mehrte sich sehr in Jerusalem, auch eine große Menge Priester nahm den Glauben an. Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat große Wunder und Zeichen unter dem Volk. Da standen etliche auf aus der Schule der sogenannten Libertiner, Cyrenäer und Alexandriner und derer aus Cilicien und Asien, und stritten mit Stephanus. Und vermochten nicht der Weisheit und dem Geist, womit er redete, zu widerstehen. Sie stifteten dann aber Männer auf, die vorgaben: Wir haben ihn wider Moses und Gott Lästerworte reden hören; Und hetzten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten auf, traten hinzu, schleppten ihn fort, und brachten ihn vor den Hohen Rat und stellten falsche Zeugen auf, die aussagten: Dieser Mensch hört nicht auf, wider die heilige Stätte und das Gesetz Lästerworte zu reden. Denn wir hörten ihn sagen: Jesus, der Nazarener da, wird diese Stätte zerstören und die Satzungen ändern, die uns Moses übergeben hat. Und alle, die im Rate saßen, richteten ihre Blicke auf ihn und sahen sein Angesicht, wie eines Engels Angesicht. Da sprach der Hohepriester: Ist dem also? Da sprach er: Männer, Brüder und Väter, höret: Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, da er in Mesopotamien war, eher er sich in Charan niederließ; Und sprach zu ihm: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft hin in ein Land, das Ich dir zeigen werde. Da zog er aus von der Chaldäer Land und ließ sich in Charan nieder; und von dannen nach dem Tode seines Vaters führte Er ihn über in dieses Land, darin ihr nun wohnet. Und gab ihm kein Besitztum darin, auch nicht eines Fußes breit; verhieß aber, es ihm und seinen Samen nach ihm zum Besitze zu geben, als er noch kein Kind hatte. Es redete aber Gott also: Dein Same wird ein Fremdling sein in einem fremden Lande, und sie werden ihn dienstbar machen und mißhandeln vierhundert Jahre lang. Aber Ich werde das Volk, dem sie dienen, richten, sprach Gott: Und danach werden sie ausziehen und Mir an dieser Stätte dienen. Und gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter, Und die Erzväter neideten Joseph und verkauften ihn nach Ägypten. Aber Gott war mit ihm, und errettete ihn aus all seinen Trübsalen und schenkte ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem König Ägyptens, daß er ihn setzte zum Fürsten über Ägypten und über sein ganzes Haus. Da kam eine Teuerung über ganz Ägyptenland und Kanaan und eine große Trübsal, und unsere Väter fanden nicht Nahrung genug. Jakob aber hörte, daß Korn in Ägypten wäre und sandte unsere Väter aus aufs erste Mal. Und beim anderen Mal ward Joseph von seinen Brüdern erkannt und ward dem Pharao Josephs Geschlecht offenbar. Joseph sandte aus und ließ seinen Vater Jakob und sein ganzes Geschlecht, fünfundsiebzig Seelen, zu sich rufen. Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb allda, er und unsere Väter. Und sie wurden herübergebracht nach Sichem und in der Grabstätte beigesetzt, die Abraham um Geld von den Kindern Hemors zu Sichem erkauft hatte. Wie nun die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham geschworen hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten. Bis daß ein anderer König aufkam, der nichts von Joseph wußte. Dieser handelte arglistig gegen unser Geschlecht und tat übel an unseren Vätern, so daß man die Kindlein aussetzen mußte, und nicht am Leben lassen durfte. Zu der Zeit ward Moses geboren und war schön vor Gott, und ward drei Monate in seines Vaters Haus ernährt. Als er aber ausgesetzt ward, hob ihn die Tochter Pharaos auf und ließ ihn für sich zum Sohne auferziehen. Und Moses ward unterrichtet in aller Weisheit der Ägypter und war kräftig in Worten und Werken. Da er aber volle vierzig Jahre alt war, kam ihm in den Sinn, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen. Und er sah, wie einer mißhandelt wurde und verteidigte ihn, und nahm Rache für den, dem Leid geschah, indem er den Ägypter erschlug. Er meinte aber, seine Brüder verstünden, daß Gott durch seine Hand ihnen Heil gäbe; aber sie verstunden es nicht. Am anderen Tag traf er sie, wie sie sich stritten und trieb sie zum Frieden an und sagte: Ihr Männer seid Brüder, warum tut ihr einander Unrecht? Der aber dem anderen Unrecht tat, stieß ihn von sich und sagte: Wer hat dich zum Herrn und Richter über uns bestellt? Willst du mich umbringen, wie du gestern den Ägypter hast umgebracht? Da floh Moses über dieser Rede und hielt sich in Midjan auf und zeugte daselbst zwei Söhne. Und als die vierzig Jahre um waren, erschien ihm in der Wüste am Berge Sinai der Engel des Herrn in einer Feuerflamme in dem Busch. Da es Moses sah, wunderte er sich über das Gesicht, und da er hinzutreten wollte, um es sich anzusehen, geschah die Stimme des Herrn zu ihm: Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams, und der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs. Moses aber erzitterte und wagte nicht mehr hinzuschauen. Der Herr aber sprach zu ihm: Ziehe deine Schuhe von den Füßen; denn die Stätte, da du stehst, ist heiliges Land. Ich habe wohl gesehen die Mißhandlung Meines Volks in Ägypten und ihr Seufzen gehört, und bin herabgekommen, sie zu befreien, und nun komm her, Ich will dich hin nach Ägypten senden. Diesen Moses, den sie verleugnet und gesagt hatten: Wer hat dich zum Herrn und Richter gesetzt, diesen sandte Gott als Herrn und Erlöser durch die Hand des Engels, Der ihm erschien in dem Busche. Dieser führte sie aus und tat Wunder und Zeichen in Ägyptenland, im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre lang. Dies ist der Moses, der zu den Söhnen Israels gesprochen hat: Gott, der Herr, wird euch aus euren Brüdern einen Propheten erwecken, gleich wie mich; Ihn sollt ihr hören. Dieser ist es, Der in der Gemeinde in der Wüste war mit dem Engel, Der zu ihm redete auf dem Berg Sinai, und mit unseren Vätern, Welcher empfing das lebendige Wort, um es uns mitzuteilen. Dem unsere Väter nicht untertan sein wollten, sondern sich abkehrten von Ihm und mit ihren Herzen sich Ägypten zuwendeten und zu Aharon sagten: Mache uns Götter, die vor uns herziehen; denn was aus diesem Moses, der uns aus Ägyptenland führte, geworden ist, wissen wir nicht. Und sie machten sich in selbigen Tagen ein Kalb und brachten dem Götzenbild Opfer, und freuten sich der Werke ihrer Hände. Gott aber wandte Sich ab und gab sie hin, daß sie dem Himmelsheere dienten, wie im Buche der Propheten geschrieben steht: Brachtet ihr Mir, ihr vom Hause Israel, in der Wüste je Schlacht- und Brandopfer die vierzig Jahre lang? Und ihr truget daher das Zelt Molochs und das Sternbild eures Gottes Remphan, die Gußbilder, die ihr gemacht, um sie anzubeten; Ich aber werde euch über Babylon hinaus in Gefangenschaft führen. Das Zelt des Zeugnisses war inmitten unserer Väter in der Wüste, so wie es zu machen verordnet hatte, Der mit Moses redete, nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte. Welches auch unsere Väter überkamen und hineinbrachten mit Joschua in das Besitztum der Heiden, die Gott vor dem Angesicht unserer Väter ausstieß, bis auf die Tage Davids. Dieser fand Gnade vor Gott und erbat sich eine Zeltwohnung zu finden für den Gott Jakobs. Salomoh aber erbaute Ihm ein Haus. Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, von Menschenhänden gemacht, wie der Prophet spricht: Der Himmel ist Mein Thron und die Erde Meiner Füße Schemel, was wollt ihr Mir für ein Haus bauen, spricht der Herr, oder welches ist die Stätte, da Ich ruhen möchte? Hat nicht Meine Hand alles dies gemacht? Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren, immer widerstrebt ihr dem Heiligen Geist, wie eure Väter, also auch ihr. Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt, und getötet die, so die Zukunft des Gerechten verkündeten, dessen Verräter und Mörder ihr nunmehr geworden seid. Ihr, die ihr das Gesetz durch die Dienstleistungen von Engeln empfangen und nicht bewahrt habt! Da sie solches hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen und knirschten mit den Zähnen wider ihn. Er aber voll Heiligen Geistes schaute an den Himmel auf und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen: Siehe, ich sehe die Himmel aufgetan und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen. Sie aber schrien mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines Jünglings nieder, der Saulus hieß. Und so steinigten sie den Stephanus, indem er betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Er aber beugte seine Knie und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht auf. Und da er so gesprochen, entschlief er. Saulus hatte Wohlgefallen an seiner Hinrichtung; es erhob sich am selben Tag eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem. Alle zerstreuten sich in die Lande Judäas und Samariens, die Apostel ausgenommen. Den Stephanus aber bestatteten gottesfürchtige Männer und hielten eine große Klage über ihn. Saulus aber wütete gegen die Gemeinde, trat in ihre Häuser ein, schleppte Männer und Weiber hervor und überantwortete sie ins Gefängnis. Die Zerstreuten gingen indessen nach allen Richtungen hin und verkündeten das Wort. Philippus aber kam hinab in eine Stadt in Samarien und predigte dort Christus. Und das Volk schenkte den Worten, die von Philippus gesprochen wurden, einmütig Gehör, da sie auch die Zeichen, die er tat, sahen und hörten. Denn die unsauberen Geister, von denen viele besessen waren, schrien mit lauter Stimme und fuhren aus, auch viele Gichtbrüchige und Lahme wurden geheilt. Und war eine große Freude in selbiger Stadt. Es war aber ein Mann mit Namen Simon in der Stadt, der zuvor Zauberei trieb und das Volk Samarias in Erstaunen setzte, indem er vorgab, er wäre etwas Großes. Und alle, groß und klein, hielten sich an ihn und sagten: Der ist die große Kraft Gottes, wie sie es nannten. Sie hielten sich aber zu ihm, weil er sie lange Zeit durch seine Zauberei in Erstaunen gesetzt hatte. Als sie aber dem Philippus, der die Heilsbotschaft über das Reich Gottes und den Namen von Jesus Christus verkündigte, Glauben schenkten, ließen sie sich, Männer und Weiber, taufen. Simon selbst ward gläubig, ließ sich taufen und hielt sich zu Philippus, und da er die Wundertaten und großen Zeichen sah, die da geschahen, geriet er in Erstaunen. Als die Apostel in Jerusalem hörten, daß Samarien das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. Als sie hinabkamen, beteten sie über sie, daß sie den Heiligen Geist empfingen, Denn er war noch über keinen von ihnen gekommen, sie waren bloß auf den Namen des Herrn Jesus getauft. Dann legten sie die Hände auf sie und sie empfingen den Heiligen Geist. Als Simon sah, daß durch Auflegung der Hände der Apostel der Heilige Geist verliehen werde, brachte er ihnen Geld und sagte: Gebt auch mir diese Macht, daß, so ich einem die Hände auflege, derselbe den Heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm: Daß du verdammt seiest mit deinem Gelde, weil du die Gabe Gottes wähntest mit Geld erlangen zu können. Du hast weder Teil noch Erbe an diesem Worte; denn dein Herz ist nicht gerade vor Gott. So kehre denn um und bitte Gott, ob Er dir vergeben möchte die Tücke deines Herzens. Denn ich sehe, du bist voll bitterer Galle und in die Bande des Frevels geraten. Da hob Simon an und sprach: Betet ihr für mich zum Herrn, daß nichts von dem, wovon ihr gesprochen, über mich komme! Sie aber, da sie das Wort des Herrn bezeugt und verkündet hatten, kehrten nach Jerusalem zurück und predigten die Heilsbotschaft in vielen Flecken der Samariter. Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sagte: Mache dich auf und ziehe gen Mittag, auf den Weg, der von Jerusalem hinab nach Gaza führt, der ist öde. Und er machte sich auf und ging dahin; und siehe, ein äthiopischer Mann, ein Eunuche, ein Gewaltiger Kandaces, der Königin der Äthiopier, der über ihren ganzen Schatz gesetzt, Und nach Jerusalem gekommen war, um anzubeten, war auf dem Heimweg, und las auf seinem Wagen sitzend den Propheten Jesajah. Da sprach der Geist zu Philippus: Tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen! Philippus lief hinzu und hörte ihn lesen im Propheten Jesajah und sprach: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie könnte ich, so mich nicht jemand zurecht weiset? und lud den Philippus ein, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. Die Stelle der Schrift, die er eben las, lautete: Wie ein Schaf ward Er zur Schlachtbank geführt, und wie ein Lamm vor dem Scherer verstummt, also tut Er Seinen Mund nicht auf, Durch Seine Erniedrigung ist das Gericht aufgehoben. Wer wird Sein Geschlecht kundbar machen, weil von der Erde Sein Leben weggenommen wird? Da hob der Eunuche an und sprach zu Philippus: Bitte, sage mir an, von wem spricht der Prophet? - Von ihm selber, oder von einem anderen? Philippus aber tat seinen Mund auf, fing mit der Schriftstelle an und verkündete ihm die Heilsbotschaft von Jesus. Wie sie so ihres Weges dahinzogen, kamen sie an ein Wasser. Und der Kämmerer spricht: Siehe, da ist Wasser, was hindert es, daß ich mich taufen lasse? Philippus aber sprach: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt. Er aber antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Und er ließ den Wagen halten; und beide stiegen hinab in das Wasser, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Da sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seines Weges mit Freuden. Philippus aber ward gefunden in Asdod und wandelte umher und verkündete das Evangelium in allen Städten, bis er kam gen Cäsarea. Saulus aber schnaubte noch Drohung und Mord wider die Jünger des Herrn und trat zu dem Hohenpriester, Und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, auf daß, so er etwelche fände auf dem Wege, er sie, Männer und Weiber, gebunden gen Jerusalem führete. Und da er auf dem Wege war und nahe zu Damaskus kam, umblitzte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme, die ihm zurief: Saul, Saul, was verfolgst du Mich! Er aber sprach: Wer bist Du, Herr? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, Den du verfolgst; es wird dir schwer werden, wider den Stachel zu löcken. Und er sprach mit Zittern und Zagen: Herr, was willst Du, daß ich tue? Der Herr sprach zu ihm: Mache dich auf und gehe hin in die Stadt, da wird man dir sagen, was du tun sollst. Die Männer aber, die mit ihm zogen, standen sprachlos da; denn sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand. Saulus aber richtete sich auf von der Erde, und da seine Augen sich auftaten, sah er niemand. Da nahmen sie ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus. Drei Tage lang sah er nicht, aß und trank nicht. Es war aber ein Jünger in Damaskus, mit Namen Ananias, und der Herr sprach zu ihm in einem Gesichte: Ananias! Er sprach: Siehe, hier bin ich, Herr! Der Herr sprach zu ihm: Mache dich auf und gehe hin in die Straße, die man die gerade nennt, und frage in dem Hause des Judas nach einem, mit Namen Saul aus Tarsus; denn siehe, er betet, Und hat gesehen im Gesicht einen Mann mit Namen Ananias eintreten, und ihm die Hand auflegen, auf daß er wieder sehend werde. Da antwortete Ananias: Herr, ich habe von vielen gehört, wieviel Übles dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem getan hat; Und allhier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Gehe hin, denn er ist Mir ein auserwähltes Werkzeug, Meinen Namen vor Völker und Könige und die Kinder Israels zu tragen; Denn Ich werde ihm zeigen, wieviel er für Meinen Namen leiden muß. Da ging Ananias hin und kam in das Haus und legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Und alsbald fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er ward wieder sehend, und stand auf und ließ sich taufen. Und er nahm Speise zu sich und stärkte sich; und war etliche Tage bei den Jüngern in Damaskus. Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesus, daß dieser ist der Sohn Gottes. Und alle, die ihn hörten, erstaunten und sagten: Ist das nicht der, so in Jerusalem wütete gegen alle, die diesen Namen anriefen, und hierher zu dem Ende gekommen war, sie gebunden an die Hohenpriester zu überantworten? Saul aber ward mehr und mehr gekräftigt, so daß er die Juden, die in Damaskus wohnten, überführte, und erwies, daß dieser ist der Christ. Wie aber viele Tage um waren, hielten die Juden einen Rat, wie sie ihn umbrächten. Ihr Anschlag aber ward dem Saul kundgetan. sie hielten jedoch Tag und Nacht die Tore bewacht, um ihn umzubringen. Da nahmen ihn die Jünger und ließen ihn in einem Korb von der Mauer hinab. Als Saulus in Jerusalem ankam, versuchte er, sich an die Jünger zu halten; alle aber fürchteten ihn, indem sie nicht glaubten, daß er ein Jünger wäre. Barnabas aber nahm ihn zu sich, und führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn gesehen, und Dieser zu ihm gesprochen habe, und wie er in Damaskus frei Jesus Namen verkündete. Und er ging aus und ein mit ihnen und verkündigte frei den Namen des Herrn Jesus. Auch redete und stritt er mit den griechischen Juden; diese aber trachteten danach, wie sie ihn umbrächten. Als die Brüder davon hörten, geleiteten sie ihn hinab nach Cäsarea und entsandten ihn nach Tarsus. So hatten nun die Gemeinden in ganz Judäa, Galiläa und Samaria Frieden, erbauten sich, und wandelten in der Furcht des Herrn und mehrten sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes. Da begab sich, daß Petrus sie alle heimsuchte und auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten. Allda fand er einen Mann, mit Namen Aeneas, der acht Jahre gichtbrüchig auf dem Bette darniedergelegen. Und Petrus sprach zu ihm: Aeneas, Jesus Christus heilt dich, stehe auf und mache dir dein Bett zurecht! Und alsbald stand er auf. Und alle, die ihn Lydda und Saron wohnten, sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn. Zu Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabitha, das verdolmetscht heißt Dorkas. Diese war voll guter Werke und Wohltätigkeit, die sie erwies. Es begab sich aber in selbigen Tagen, daß sie erkrankte und starb. Da wuschen sie selbige und legten sie auf den Söller. Da Lydda nahe bei Joppe war, sandten die Jünger auf die Nachricht, daß Petrus allda wäre, zwei Männer an ihn, mit der Bitte unverweilt zu ihnen herüberzukommen. Petrus stand auf und ging mit ihnen. Als er ankam, führten sie ihn auf den Söller und alle Witwen umstanden ihn, weinten und zeigten ihm die Röcke und Gewänder, welche die Reh gemacht, während sie bei ihnen war. Petrus hieß sie alle hinausgehen, kniete nieder und betete, und wandte sich dann zu der Leiche und sprach: Tabitha, stehe auf! Sie tat ihre Augen auf, und da sie den Petrus sah, setzte sie sich auf. Er gab ihr die Hand und richtete sie auf, rief die Heiligen und die Witwen herein und stellte sie lebend dar. Und es ward bekannt in ganz Joppe, und viele glaubten an den Herrn. Petrus aber blieb viele Tage in Joppe bei Simon, einem Gerber. Es war ein Mann zu Cäsarea, mit Namen Cornelius, ein Hauptmann von der sogenannten italischen Kohorte, Fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Hause, der dem Volke viele Wohltaten erwies und stets zu Gott betete. Dieser sah in einem Gesichte um die neunte Stunde des Tages offenbarlich einen Engel bei sich eintreten und zu ihm sprechen: Cornelius! Er aber sah ihn an, erschrak und sprach: Was ist es Herr? Er sprach zu ihm: Deine Gebete und Almosen sind hinaufgekommen zum Gedächtnis vor Gott. Und nun sende Männer nach Joppe und entbiete zu dir Simon, der zubenannt wird Petrus. Welcher ist zur Herberge bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meere liegt. Der wird dir sagen, was du tun sollst. Als der Engel, der mit ihm redete, hinwegegegangen war, rief er zwei seiner Knechte und einen gottesfürchtigen Kriegsknecht, von denen, die ihm aufwarteten. Und erzählte ihnen alles und entsandte sie gen Joppe. Des anderen Tages, während sie auf dem Wege waren und der Stadt nahten, stieg Petrus hinauf auf den Söller, um zu beten, um die sechste Stunde. Da ward er hungrig und wollte etwas essen; während sie aber zurichteten, fiel er in eine Entzückung, Und sah den Himmel aufgetan, und ein Gefäß zu ihm herabsinken, wie ein großes Linnentuch, das an den vier Enden gebunden war und auf den Boden hernieder gelassen ward. Darin waren allerlei vierfüßige Tiere der Erde und Gewild und Kriechtiere und Vögel des Himmels. Und es geschah eine Stimme zu ihm: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß. Petrus aber sprach: Nimmermehr, Herr! noch nie habe ich etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und eine Stimme sprach zum andern Mal zu ihm: Was Gott hat rein gemacht, das achte du nicht für gemein. Dies geschah zu drei Malen, und das Gefäß ward wieder gen Himmel emporgenommen. Als aber Petrus bei sich selbst nachsann, was wohl das Gesichte, das er gesehen, zu bedeuten hätte, siehe, da fragten die, so von Cornelius abgesandt waren, nach dem Hause Simons und standen vor dem Tor. Riefen und erkundigten sich, ob Simon, mit dem Zunamen Petrus, allda zur Herberge wäre. Als Petrus immer noch über das Gesichte nachdachte, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer fragen nach dir. So mache dich auf, steige hinab, und ziehe mit ihnen, und bedenke nicht lange, denn Ich habe sie gesandt. Da stieg Petrus hinab zu den Männern, die Cornelius an ihn abgesendet hatte, und sprach: Siehe, ich bin es, nach dem ihr fraget; was ist die Sache, darum ihr hier seid? Sie aber sprachen: Der Hauptmann Cornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der bei allem Volke der Juden ein gutes Zeugnis hat, ward von einem heiligen Engel angewiesen, dich in sein Haus rufen zu lassen, auf daß er Worte von dir höre. Da rief er sie herein zu sich und bewirtete sie. Des andern Tages zog Petrus mit ihnen, und zwei der Brüder aus Joppe gingen mit ihm. Am andern Tag kamen sie nach Cäsarea. Cornelius wartete auf sie und hatte seine Verwandten und vertrauten Freunde zusammengerufen. Als Petrus eintrat, kam ihm Cornelius entgegen, fiel ihm zu Füßen und betete ihn an. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Stehe auf! auch ich bin ein Mensch. Als er sich mit ihm besprochen hatte, trat er ein und fand ihrer viele versammelt. Er sprach zu ihnen: Ihr wisset, daß es einem jüdischen Manne nicht erlaubt ist, sich einem Fremden zuzugesellen und Gemeinschaft mit ihm zu haben; aber mir hat Gott gezeigt, daß ich keinen Menschen sollte gemein oder unrein heißen. Darum bin ich auch unweigerlich gekommen, als man mich beschied; ich frage nun, zu welchem Ende ihr mich beschieden habt? Da sprach Cornelius: Bis zu dieser Stunde sind es vier Tage, daß ich fastete; und um die neunte Stunde betete ich in meinem Hause, und siehe, da stand ein Mann vor mir in glänzendem Gewand, Und sprach: Cornelius, dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott. So sende nun nach Joppe und laß rufen Simon, mit dem Zunamen Petrus. Dieser ist zur Herberge im Hause des Gerbers Simon am Meer; wenn dieser kommt, so wird er dich berichten. Da sandte ich von Stund an zu dir, und du hast wohlgetan, daß du gekommen bist; nun sind wir alle vor Gott hier gegenwärtig, zu hören alles, was dir von Gott ward aufgetragen. Da tat Petrus seinen Mund auf und sprach: In Wahrheit erfahre ich nun, daß Gott die Person nicht ansieht, Sondern unter allem Volk ein jeglicher, der Ihn fürchtet und recht tut, der ist Ihm wohlgefällig. Das Wort nun, das Er den Söhnen Israels zugesendet hat, indem Er Frieden verkündete durch Jesus Christus: Ihr wisset, was nach der Taufe, die Johannes predigte, durch das ganze jüdische Land geschehen ist, und in Galiläa seinen Anfang genommen hat; Wie Jesus von Nazareth, Den Gott mit dem Heiligen Geist und Wunderkraft gesalbt hat, umhergezogen ist, und hat wohlgetan, und alle gesund gemacht, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit Ihm. Und wir sind alle Zeugen dessen, was Er im Lande der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie zum Tode gebracht und an das Kreuz geheftet. Diesen hat Gott am dritten Tage auferweckt und Ihn lassen offenbar werden, Nicht allem Volk, sondern uns, den Zeugen, die von Gott vorerwählt worden, uns, die wir mit Ihm gegessen und getrunken haben, nachdem Er von den Toten auferstanden war. Und Er hat uns geboten, dem Volke zu predigen und bezeugen, daß Er ist von Gott verordnet zum Richter der Lebendigen und der Toten. Für Ihn zeugen alle Propheten, daß durch Seinen Namen jeder, der an Ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfangen soll. Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und es entsetzten sich die Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, daß auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen ward. Denn sie hörten sie mit Zungen reden und Gott lobpreisen. Da nahm Petrus wieder das Wort: Mag auch jemand das Wasser vorenthalten, daß die nicht getauft werden, die, wie auch wir, den Heiligen Geist empfangen haben? Und er befahl, sie zu taufen im Namen des Herrn. Sie baten ihn sodann, noch einige Tage zu bleiben. Die Apostel und die Brüder in Judäa hörten, daß auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hätten. Und als Petrus hinauf nach Jerusalem kam, stritten die aus der Beschneidung mit ihm und sagten: Du bist zu Männern eingegangen, welche die Vorhaut haben, und hast gegessen mit ihnen. Petrus aber hob an und berichtete ihnen den Verlauf der Dinge also: Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und sah in einer Entzückung ein Gesicht: ein Gefäß wie ein großes Linnentuch kam vom Himmel herab und ward an vier Enden niedergelassen und kam bis zu mir, Ich sah darauf hin, ward gewahr, und sah vierfüßige Tiere der Erde und Gewild und Kriechtiere und Gevögel des Himmels. Da hörte ich eine Stimme zu mir sprechen: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Ich sprach aber: Nimmermehr, Herr, denn noch nie ist Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen. Zum zweitenmal aber kam eine Stimme vom Himmel: Was Gott rein gemacht, das mache du nicht gemein. Dies geschah zu drei Malen; und alles ward wieder in den Himmel hinaufgezogen. Und siehe, zur selben Stunde standen drei Männer vor dem Hause, darin ich war. Sie waren von Cäsarea an mich abgesandt. Der Geist aber hieß mich ohne Bedenken mit ihnen gehen; es kamen aber mit mir auch die sechs Brüder da, und wir traten in das Haus des Mannes. Und er sagte uns an, wie er einen Engel in seinem Hause stehen sah, und derselbe zu ihm sprach: Sende nach Joppe und rufe Simon, mit dem Zunamen Petrus, zu dir, Der wird Worte zu dir reden, durch die du mit deinem ganzen Haus wirst selig werden. Als ich nun anfing zu reden, fiel der Heilige Geist auf sie, wie auch auf uns am Anfang. Da gedachte ich an das Wort des Herrn, das Er sprach: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geiste getauft werden. So nun Gott ihnen die gleiche Gabe verlieh, wie auch uns, die an den Herrn Jesus Christus glaubten, wie hätte ich vermocht, Gott zu wehren? Als sie diese Worte hörten, gaben sie sich zufrieden, lobten Gott und sprachen: So hat denn Gott auch den Heiden die Buße zum Leben gegeben. Die nun, welche sich zerstreut hatten wegen der Verfolgung, die sich über Stephanus erhob, zogen umher bis Phönizien, Zypern und Antiochia, und trugen niemand, als Juden, das Wort vor. Es waren aber etliche unter ihnen, Männer aus Zypern und Cyrene, die nach Antiochia kamen und auch zu den Griechen redeten und die Heilsbotschaft vom Herrn Jesus verkündeten. Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl ward gläubig und bekehrte sich zum Herrn. Es kam aber die Rede davon der Gemeinde in Jerusalem zu Ohren, und sie sandten Barnabas ab, daß er bis nach Antiochien zöge. Als er dahin kam und die Gnade Gottes sah, ward er erfreut, und ermahnte alle, mit Festigkeit des Herzens beim Herrn zu verharren. Denn er war ein wackerer Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens, und eine große Menge ward dem Herrn zugetan. Von da ging er aus gen Tarsus, um Saul aufzusuchen; und da er ihn gefunden, führte er ihn gen Antiochia. Ein ganzes Jahr blieben sie mit der Gemeinde zusammen, lehrten viel Volk, und brachten es dahin, daß die Jünger in Antiochia zuerst Christen genannt wurden. In selbigen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem herab nach Antiochien. Einer von ihnen, mit Namen Agabus, trat auf und deutete durch den Geist, daß über alles Land eine große Teuerung kommen würde, die auch eintrat unter Claudius. Von den Jüngern aber beschloß ein jeder, je nach seinem Vermögen eine Unterstützung zu senden den Brüdern, die in Judäa wohnten; Was sie auch taten, indem sie solche durch Barnabas und Saulus absendeten. Um selbige Zeit ließ der König Herodes Hand an einige von der Gemeinde legen und sie peinigen. Den Jakobus aber, des Johannes Bruder, ließ er mit dem Schwert hinrichten. Und da er sah, daß es den Juden gefiel, fuhr er fort und ließ Petrus in Verhaft nehmen. - Es waren gerade die Tage der ungesäuerten Brote. Er griff ihn, legte ihn ins Gefängnis und überantwortete ihn einer vierfachen Wache von Kriegsknechten, indem er ihn nach dem Osterfest dem Volk vorführen wollte. Petrus ward in Gewahrsam gehalten, die Gemeinde aber betete inbrünstig zu Gott für ihn. Als aber Herodes ihn eben vorführen wollte, schlief Petrus in selbiger Nacht, an zwei Ketten gelegt, zwischen zwei Kriegsknechten, auch hielten Hüter Wache vor der Tür des Gefängnisses. Und siehe, ein Engel des Herrn erschien, und ein Licht leuchtete in dem Gemach. Er schlug Petrus an die Seite, weckte ihn auf und sprach: Mache dich auf in Eile! und es fielen die Ketten ihm von den Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Umgürte dich und binde die Sohlen unter! Und er tat also; und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir! Er ging hinaus und folgte ihm, wußte aber nicht, daß ihm in Wirklichkeit so durch den Engel geschah, sondern meinte, es sei ein Traumgesicht. Sie gingen durch die erste und zweite Wache und gelangten an das eiserne Tor, das nach der Stadt führte, das öffnete sich ihnen von selbst; und sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit, und alsbald entwich der Engel von ihm. Als nun Petrus zu sich kam, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, daß der Herr Seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes und aus allem Warten des Volkes der Juden gerettet hat. Und als er sich so besann, kam er an das Haus der Maria, der Mutter des Johannes, mit dem Zunamen Markus, wo viele beisammen waren und beteten. Als aber Petrus an das Hoftor klopfte, trat eine Magd mit Namen Rhode herzu, um zu hören, wer es sei. Und da sie die Stimme des Petrus erkannte, tat sie vor Freude das Tor nicht auf, lief hinein und verkündete, Petrus stünde vor dem Tor. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Sie aber bestand darauf, es sei also. Da sagten sie: Es ist sein Engel! Petrus aber fuhr fort zu klopfen; da taten sie auf und waren außer sich vor Erstaunen, als sie ihn vor sich sahen. Er aber winkte ihnen mit der Hand, zu schweigen, und erzählte ihnen, wie ihn der Herr aus dem Gefängnis geführt hätte, und sprach: Verkündet dies dem Jakobus und den Brüdern! Er entfernte sich und begab sich an einen anderen Ort. Als es Tag ward, war kein geringer Schrecken unter den Kriegsknechten, wie es doch mit Petrus ergangen wäre. Als Herodes nach ihm sandte und man ihn nicht fand, hielt er Gericht über die Wachen, und ließ sie zum Tode führen, und begab sich von Judäa nach Cäsarea und verweilte allda. Er hatte aber einen Groll wider die Tyrier und Sidonier; diese jedoch erschienen einmütig vor ihm, brachten Blastus, des Königs Kämmerer, auf ihre Seite, und baten um Frieden, weil ihr Land sich von dem des Königs nährte. Am anberaumten Tage erschien Herodes im königlichen Gewand und setzte sich auf den Richtstuhl und hielt eine Anrede an sie. Da rief das Volk: Das ist eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen! Da schlug ihn alsbald der Engel des Herrn, dafür, daß er nicht Gott die Ehre gab; er ward von den Würmern gefressen und verschied. Das Wort Gottes aber nahm zu und mehrte sich. Barnabas aber und Saulus kehrten, nachdem sie die Handreichung ausgerichtet, zurück nach Jerusalem und nahmen mit sich Johannes, der den Zunamen Markus führt. Es waren aber in Antiochia in der dortigen Gemeinde Propheten und Lehrer, Barnabas und Simeon, mit dem Zunamen Niger, Lucius aus Cyrene und Manahen, Milchbruder des Vierfürsten Herodes, und Saulus. Da sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist zu ihnen: Sondert mir Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, für das ich sie berufen habe. Da fasteten und beteten sie und legten ihnen die Hände auf und entließen sie. Diese nun, vom Heiligen Geist ausgesandt, kamen hinab nach Seleucia und fuhren von da nach Zypern ab. In Salamis angekommen, predigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden und hatten den Johannes als Gehilfen mit sich. Sie durchzogen die ganze Insel bis nach Paphos, wo sie einen Zauberer und falschen Propheten fanden, der ein Jude war und der Barjesus hieß, Der war bei dem Proconsul Sergius Paulus, einem verständigen Mann. Dieser ließ Barnabas und Saulus vor sich rufen und begehrte das Wort Gottes zu hören. Es widerstand ihnen aber der Zauberer Elymas, denn so wird dessen Name verdolmetscht, und suchte den Statthalter vom Glauben abzuwenden. Saulus aber, der auch Paulus heißt, vom Heiligen Geist erfüllt, schaute ihn an, Und sprach: O du, voll aller Arglist und Schalkheit, Kind des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit, wirst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren? Und siehe, die Hand des Herrn ist über dir und du sollst blind sein und die Sonne nicht schauen eine Zeitlang. Und von Stund an fiel auf ihn Dunkelheit und Finsternis, und er tappte umher und suchte Handleiter. Als der Statthalter sah, was geschehen war, glaubte er und war von Staunen erfüllt über die Lehre des Herrn. Paulus aber, und die mit ihm waren, schifften sich von Paphos ein und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes aber schied von ihnen und kehrte zurück nach Jerusalem. Sie aber zogen von Perge weiter und gelangten nach Antiochia in Pisidien und begaben sich am Sabbathtage in die Synagoge und setzten sich. Nach Lesung des Gesetzes und der Propheten ließen ihnen die Vorsteher der Synagoge sagen: Männer, Brüder, habt ihr ein Wort der Ermahnung an das Volk, so sprecht. Da stand Paulus auf, winkte mit der Hand und sprach: Männer von Israel, und die ihr Gott fürchtet, höret zu. Der Gott dieses Volkes hat unsere Väter erwählt und das Volk während ihres Aufenthaltes in Ägyptenland erhöht und mit hohem Arm sie von da ausgeführt. Und hat sie bei vierzig Jahren gepflegt und ernährt in der Wüste. Und nachdem Er sieben Völker im Lande Kanaan vertilgt, gab Er ihnen ihr Land nach dem Los zum Erbe. Und danach gab Er ihnen bei vierhundertfünfzig Jahren Richter bis auf den Propheten Samuel. Von da an verlangten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn von Kis, einen Mann aus dem Stamme Benjamin, vierzig Jahre lang. Und nachdem Er diesen weggetan, stellte Er für sie David als König auf und zeugte für ihn: Ich habe David, den Sohn Jesses gefunden, einen Mann nach Meinem Herzen, der allen Meinen Willen tun soll. Aus dessen Samen ließ Gott nach der Verheißung Jesus zum Retter für Israel kommen, Nachdem Johannes vor Seinem Auftreten dem ganzen Volke Israel die Taufe der Buße gepredigt hatte. Wie nun Johannes seinen Lauf erfüllte, sprach er: Für wen haltet ihr mich? Ich bin es nicht; aber siehe, es kommt nach mir Einer, Dem ich nicht wert bin, den Schuhriemen aufzulösen. Männer, Brüder, Söhne vom Geschlecht Abrahams, und die unter euch Gott fürchten, an euch ist das Wort dieses Heils gesandt. Denn die in Jerusalem wohnen und ihre Oberen haben Ihn verkannt und damit die Stimmen der Propheten, die jeden Sabbath vorgelesen werden, durch ihre Verurteilung in Erfüllung gebracht. Obwohl sie keine Schuld des Todes an Ihm fanden, verlangten sie von Pilatus, daß Er zum Tode gebracht würde. Als sie alles, was von Ihm geschrieben steht, erfüllt hatten, nahmen sie Ihn vom Kreuz und legten Ihn in das Grab. Gott aber hat Ihn von den Toten auferweckt. Er ist viele Tage erschienen denen, die mit Ihm aus Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen und nun Seine Zeugen sind vor dem Volk. Und auch wir verkünden euch die frohe Botschaft der Verheißung, die den Vätern geworden, Daß solche Gott uns, deren Kindern, durch die Auferweckung Jesu erfüllt hat, wie im zweiten Psalm geschrieben steht: Mein Sohn bist Du, Ich habe heute Dich gezeugt. Daß Er Ihn aber von den Toten auferweckt, und Er nimmer sollte zur Verwesung wiederkehren, hat Er mit den Worten ausgesprochen: Das Heilige Davids, das Unverbrüchliche will Ich euch geben. Deshalb sagt Er auch an einer anderen Stelle: Du wirst nicht zulassen, daß Dein Heiliger die Verwesung sehe. Denn David, da er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, ist entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden, und hat die Verwesung gesehen. Er aber, Den Gott hat auferweckt, hat die Verwesung nicht gesehen. So sei euch denn kundgetan, Männer und Brüder, daß durch Diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird. Und von allem, davon ihr im Gesetz Moses nicht konntet gerechtfertigt werden, wird in Diesem ein jeglicher, der da glaubt, gerechtfertigt. Seht nun zu, daß nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt worden ist: Seht, ihr Verächter, erstaunt und werdet zuschanden; denn Ich tue ein Werk in euren Tagen, an das ihr nicht glauben werdet, so es euch einer erzählt. Als nun die Juden aus der Synagoge kamen, baten die Heiden, daß ihnen auf den folgenden Sabbath diese Worte geredet würden. Als nun die Synagoge auseinanderging, folgten viele Juden und gottesfürchtige Proselyten Paulus und Barnabas. Diese redeten zu ihnen und vermahnten sie, in der Gnade Gottes zu beharren. Und am folgenden Sabbath versammelte sich beinahe die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören. Da nun die Juden die Menge Volks sahen, wurden sie voll Neides und widersprachen dem, was von Paulus gesagt wurde, widersprachen und lästerten. Paulus aber und Barnabas erklärten frei öffentlich: Zu euch mußte zuerst das Wort Gottes geredet werden; nun ihr es aber von euch stoßt, und euch selbst nicht würdig erachtet des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn also hat uns der Herr geboten: Ich habe Dich zum Licht für die Heiden gesetzt, auf daß Du zum Heile werdest bis an das Ende der Erde. Da dies die Heiden hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn und wurden gläubig alle, so bestimmt waren zum ewigen Leben. Und des Herrn Wort verbreitete sich durch das ganze Land. Die Juden aber reizten auf die frommen und ehrbaren Weiber und die Oberen der Stadt und erregten eine Verfolgung wider Paulus und Barnabas, und stießen sie zu ihren Grenzen hinaus. Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen über sie und kamen nach Ikonium. Die Jünger aber wurden voll Freude und Heiligen Geistes. Es geschah nun zu Ikonium, daß sie in der Synagoge der Juden zusammenkamen und also redeten, daß eine große Menge Juden und Griechen gläubig wurden. Die ungläubigen Juden aber reizten und erbitterten die Gemüter der Heiden wider die Brüder. Sie blieben allda geraume Zeit und predigten im Vertrauen auf den Herrn, Der das Wort Seiner Gnade bezeugte, indem Er durch ihre Hände Zeichen und Wunder geschehen ließ. Die Menge der Stadt aber teilte sich; und die einen hielten es mit den Juden, die anderen mit den Aposteln. Als sich nun ein Sturm erhob von seiten der Heiden und der Juden mit ihren Oberen, um sie zu mißhandeln und zu steinigen, Wurden sie dessen inne und flüchteten in die Städte Lykaoniens, gen Lystra und Derbe und die Umgegend. Und sie predigten daselbst das Evangelium. In Lystra saß ein Mann, seiner Füße nicht mächtig und lahm von Mutterleibe, der noch nie gegangen war. Der hörte Paulus reden, und als er ihn anblickte und ihm ansah, daß er Glauben hatte, ihm könnte geholfen werden. Sprach er mit lauter Stimme: Stehe aufrecht auf deine Füße! und er sprang auf und wandelte. Da aber die Menge sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und riefen auf lykaonisch: Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgekommen. Und nannten Barnabas Zeus, Paulus aber Hermes, weil er das Wort führte. Der Priester des Zeus aber, der vor der Stadt war, brachte Stiere und Kränze an das Tor und wollte mit der Menge opfern. Da die Apostel Barnabas und Paulus es hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen unter die Menge und riefen, Und sprachen: Männer, was macht ihr da? Auch wir sind sterbliche Menschen, wie ihr, und ermahnen euch, von diesen falschen Dingen euch abzukehren zu dem lebendigen Gott, Der Himmel und Erde und Meer und alles, was darin ist, geschaffen hat; Der in vergangenen Zeiten alle Völker ihre eigenen Wege wandeln ließ. Obwohl Er Sich nicht unbezeugt gelassen, indem Er Gutes tat, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gab und unsere Herzen mit reichlicher Speise und Freude erquickte. Kaum konnten sie mit diesen Worten die Menge abhalten, ihnen zu opfern. Es kamen aber aus Antiochia und Ikonium Juden, die das Volk überredeten, den Paulus steinigten, und ihn, da sie meinten, er wäre tot, zur Stadt hinausschleppten. Da ihn aber die Jünger umringten, stand er auf, und ging in die Stadt. Des anderen Tages aber begab er sich mit Barnabas gen Derbe; Und nachdem sie selbiger Stadt das Evangelium verkündigt und viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie wieder um nach Lystra, Ikonium und Antiochia; Stärkten die Gemüter der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu beharren, und daß wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müßten. Sie bestellten ihnen in den Gemeinden Älteste, beteten und fasteten und empfahlen sie dem Herrn, an Den sie gläubig geworden waren. Sie zogen sodann durch Pisidien und kamen nach Pamphylien; Redeten in Perge das Wort und begaben sich hinab nach Attalia. Und von dannen schifften sie nach Antiochia, von wo sie für das Werk, das sie ausgerichtet hatten, der Gnade Gottes waren übergeben worden. Als sie da ankamen, versammelten sie die Gemeinde und verkündeten, wie viel Gott mit ihnen getan, und wie Er den Heiden die Tür zum Glauben aufgetan hätte. Sie verweilten geraume Zeit allda bei den Jüngern.. Es kamen etliche herab von Judäa und wollten die Brüder lehren: Wenn ihr euch nicht nach dem Gesetz Moses beschneiden lasset, so könnt ihr nicht selig werden. Da sich nun nicht geringe Unruhe erhob, und Paulus und Barnabas mit ihnen in Streit gerieten, beschloß man, Paulus und Barnabas und einige andere aus ihrer Mitte wegen dieser Streitfrage an die Apostel und Ältesten nach Jerusalem abzuordnen. Die Gemeinde gab ihnen das Geleit, und sie zogen durch Phönizien und Samarien, erzählten von der Bekehrung der Heiden und erregten große Freude bei allen Brüdern. Als sie nach Jerusalem kamen, wurden sie von der Gemeinde und den Aposteln und Ältesten empfangen und verkündeten, wie viel Gott mit ihnen ausgerichtet habe. Da traten etliche auf von der Sekte der Pharisäer, die gläubig geworden waren, und sagten: Man muß sie beschneiden und ihnen anbefehlen, Mose Gesetz zu halten. Die Apostel und Ältesten aber traten nun zusammen, um die Sache in Betrachtung zu nehmen. Da nun viel darüber gestritten wurde, trat Petrus auf und sprach zu ihnen: Männer, Brüder, ihr wißt, daß vor längerer Zeit Gott unter uns verordnet hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hören und gläubig werden sollten. Und Gott, der Herzenskündiger, zeugte für sie, indem Er ihnen, wie uns, den Heiligen Geist gegeben hat. Und hat nicht zwischen uns und ihnen unterschieden, indem Er durch den Glauben ihre Herzen gereinigt hat. Was versucht ihr nun Gott, daß ihr dem Nacken der Jünger ein Joch wollt auflegen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten. Vielmehr glauben wir, daß wir durch die Gnade des Herrn Jesus, so wie jene, selig werden. Da schwieg die ganze Versammlung und hörte, wie Barnabas und Paulus erzählten, wie viel Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte. Nachdem sie ausgeredet hatten, hob Jakobus an: Männer, Brüder, hört mir zu. Simon hat erzählt, wie es Gott zuerst gefallen hat, aus den Heiden ein Volk auf Seinen Namen anzunehmen. Auch stimmen damit überein die Worte der Propheten, wie denn geschrieben steht: Danach will Ich wiederkommen und aufbauen das zerfallene Zelt Davids und will seine Trümmer wieder aufbauen und dasselbe aufrichten; Auf daß die übrigen Menschen den Herrn suchen, sowie alle die Völkerschaften, die nach Meinem Namen werden genannt werden. So spricht der Herr, Der alles dies kund tut von Ewigkeit her. Darum halte ich dafür, daß man denen aus der Heidenwelt, die sich zu Gott bekehren, keine Beschwerde mache; Sondern ihnen schreibe, sie sollten sich der Befleckungen der Götzenmahle, der Hurerei, des Erstickten und des Blutes enthalten. Denn Moses hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen und wird an jedem Sabbath in den Synagogen gelesen. Hierauf fanden die Apostel und die Ältesten samt der ganzen Gemeinde für gut, aus ihrer Mitte Männer zu wählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, mit dem Zunamen Barsabas, und Silas, Männer, die bei den Brüdern in Ansehen standen. Und schrieben ihnen durch sie also: Die Apostel und die Ältesten und die Brüder entbieten den Brüdern aus dem Heidentum in Antiochia, Syrien und Cilicien ihren Gruß. Weil wir gehört haben, daß etliche der Unseren hinausgingen und euch in Unruhe versetzten und mit Lehren eure Gemüter verwirrten und sagten: Ihr müßtet euch beschneiden lassen und das Gesetz halten, ohne daß wir ihnen Auftrag gegeben, Hat es uns gut gedünkt, einmütig versammelt, Männer zu erwählen und an euch zu senden mit unseren Geliebten Barnabas und Paulus; Männer, die dem Namen unseres Herrn Jesus Christus ihr Leben geweiht haben. So haben wir nun Judas und Silas abgesandt, die auch mündlich dasselbe verkündigen. Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gefallen, euch keine weitere Bürde aufzulegen, als nur die drei notwendigen Stücke: Daß ihr euch enthaltet der Götzenmahle, des Blutes, des Erstickten und der Hurerei. Wenn ihr euch deren enthaltet, so wird es euch wohlergehen. Gehabt euch wohl! Als diese abgefertigt waren, kamen sie nach Antiochia, versammelten die Menge und übergaben den Brief. Als sie solchen lasen, freuten sie sich über den Trost. Judas und Silas, die selbst Propheten waren, ermahnten die Brüder mit vielen Reden und bestärkten sie. Als sie eine Zeitlang dort sich aufgehalten, wurden sie von den Brüdern mit Segenswünschen entlassen an die Apostel. Silas zog vor, dort zu bleiben. Paulus aber und Barnabas verweilten in Antiochia, lehrten und predigten samt vielen anderen das Wort des Herrn. Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: Wir wollen umkehren und von Stadt zu Stadt, wo wir das Wort des Herrn verkündigt haben, nachsehen, wie es um die Brüder steht. Barnabas aber war Rats, sie sollten auch Johannes, mit dem Zunamen Markus, mit sich nehmen. Paulus aber achtete es für besser, ihn, der in Pamphylien von ihnen gewichen und nicht mit ihnen zum Werke gezogen, nicht mitzunehmen. Sie gerieten scharf aneinander, also, daß sie sich voneinander trennten, und Barnabas Markus zu sich nahm und nach Zypern schiffte. Paulus aber wählte Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes empfohlen. Er nahm seinen Weg durch Syrien und Cilicien und bestärkte die Gemeinden. Er kam hinab gen Derbe und Lystra, und siehe, daselbst war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn eines jüdischen gläubigen Weibes, hatte aber einen Griechen zum Vater. Der hatte ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium. Von dem wollte Paulus, daß er mitzöge, und nahm und beschnitt ihn, wegen der Juden, die an selbigen Orten waren; denn alle wußten, daß sein Vater ein Grieche war. Wie sie nun durch die Städte zogen, teilten sie ihnen zur Beachtung die Verordnungen mit, die von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem festgesetzt worden waren. Die Gemeinden wurden im Glauben bestärkt und nahmen täglich zu an der Zahl. Da sie aber Phrygien und das galatische Land durchzogen hatten, wehrte ihnen der Heilige Geist, das Wort Gottes in Asien zu verkündigen; Als sie gen Mysien kamen versuchten sie nach Bithynien zu ziehen, aber auch dies ließ ihnen der Geist nicht zu. So gingen sie an Mysien vorbei und wandten sich nach Troas hinab. Und Nachts erschien dem Paulus ein Gesicht: Ein mazedonischer Mann stand da, bat ihn und sprach: Komm nach Mazedonien hinüber und hilf uns. So wie er das Gesicht gesehen, trachteten wir alsbald nach Mazedonien zu kommen, indem wir schlossen, daß der Herr uns berufen hätte, denen dort das Evangelium zu predigen. Wir fuhren denn von Troas ab und gelangten geraden Weges nach Samothrace, am folgenden Tage nach Neapolis, Und von da nach Philippi, das eine Hauptstadt Teils von Mazedonien und eine Pflanzstadt ist. Wir verweilten in selbiger Stadt einige Tage; am Sabbathtage aber gingen wir hinaus vor die Stadt an den Fluß, da man zu beten pflegte, setzten uns und redeten zu den Weibern, die dort waren zusammengekommen. Und ein Weib mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, die Gott fürchtete, hörte zu; und ihr tat der Herr das Herz auf, daß sie dem, was Paulus redete, Gehör gab. Als aber sie und ihr Haus getauft ward, bat sie und sprach: Wenn ihr erachtet habt, daß ich an den Herrn gläubig bin, so tretet in mein Haus ein und bleibt allda; und sie nötigte uns. Es geschah aber, da wir zum Gebet gingen, daß uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist hatte und ihren Herren durch Wahrsagen großen Gewinn brachte. Diese folgte Paulus und uns nach und schrie: Diese Menschen sind Knechte des höchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen. Dies tat sie viele Tage. Dem Paulus war das lästig, und er wandte sich um und sprach zu dem Geiste: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, daß du von ihr ausfahrst. Und er fuhr aus von ihr zur selbigen Stunde. Da aber ihre Herren sahen, daß ihnen ihre Hoffnung auf Gewinn entging, ergriffen sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Markplatz vor die Oberen, Und stellten sie vor die Stadtrichter und sagten: Diese Menschen stiften Unruhen in unserer Stadt und sind Juden, Und verkündigen Gebräuche, die uns nicht geziemt anzunehmen, noch auszuüben, weil wir Römer sind. Auch stand das Volk wider sie auf, und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider abreißen und sie geißeln. Und nachdem sie ihnen viele Streiche gegeben, warfen sie dieselben ins Gefängnis und befahlen dem Kerkermeister, daß er sie wohl bewahrete. Als dieser solchen Befehl erhielt, führte er sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Stock. Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobpriesen Gott, und es hörten ihnen die Gefangenen zu. Da entstand plötzlich ein gewaltiges Erdbeben, so daß die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden, und alsbald sprangen alle Türen auf, und aller Bande entfielen. Der Kerkermeister fuhr aus dem Schlafe auf, und da er die Türen des Gefängnisses offen sah, zog er sein Schwert und wollte sich entleiben, indem er meinte, die Gefangenen wären entflohen. Paulus aber rief mit lauter Stimme: Tue dir kein Leid, denn wir sind alle hier! Darauf ließ er Lichter bringen, sprang hinein und fiel Paulus und Silas zitternd zu Füßen; Und führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, daß ich selig werde? Sie antworteten: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig werden! Und sie redeten zu ihm und allen, die in seinem Hause waren, das Wort des Herrn. Und er nahm sie zur selben Stunde in der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab, und ließ sich alsbald mit seinem ganzen Hause taufen; Und er führte sie in sein Haus, bereitete ihnen ein Mahl und freute sich mit seinem ganzen Hause, daß er an Gott gläubig geworden war. Als es Tag ward, schickten die Stadtrichter die Gerichtsdiener und ließen sagen: Laß die Leute los. Da verkündete der Kerkermeister dem Paulus diese Worte: Die Stadtrichter haben hergesandt, daß ihr sollt losgelassen werden; nun könnt ihr ausziehen und im Frieden eure Wege gehen. Paulus aber ließ ihnen sagen: Man hat uns, die wir Römer sind, ohne Verhör öffentlich gegeißelt, in das Gefängnis geworfen, und will uns nun heimlich fortschicken; nicht also, sie mögen selbst kommen und uns hinausführen. Die Gerichtsdiener hinterbrachten den Stadtrichtern diese Worte, und diese gerieten in Furcht, da sie hörten, daß sie Römer wären. Sie kamen und redeten ihnen zu, führten sie heraus und baten sie, die Stadt zu verlassen. Da traten sie aus dem Gefängnis und begaben sich zu der Lydia, sahen die Brüder, ermahnten sie und zogen aus. Sie nahmen ihren Weg über Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war. Paulus ging nach seiner Gewohnheit zu ihnen und besprach sich drei Sabbathe mit ihnen aus den Schriften. Er erschloß sie ihnen und legte ihnen dar, daß der Christus mußte leiden und von den Toten auferstehen, und daß Dieser ist eben der Jesus Christus, Den ich euch verkündige. Und etliche unter ihnen ließen sich überzeugen, und hielten sich zu Paulus und Silas, auch eine große Menge der gottesfürchtigen Griechen, und der vornehmsten Frauen nicht wenige. Die ungläubigen Juden aber, voll Neides, nahmen etliche schlechte Leute vom Marktpöbel zu sich, erregten einen Auflauf und setzten die Stadt in Bewegung. Sie zogen vor Jasons Haus, und suchten sie unter die Menge zu führen. Da sie sie aber nicht fanden, schleppten sie Jason und etliche Brüder vor die Stadtober- sten und schrien: Diese, die den ganzen Erdkreis aufregen, sind auch hierher gekommen, und sie hat Jason zur Herberge. Diese alle handeln den Verordnungen des Kaisers entgegen, und sagen: Ein anderer -Jesus - sei König. So brachten sie das Volk und die Stadtobersten, die solches hörten, in Aufregung. Nachdem sie aber von Jason und den anderen Sicherheit genommen, entließen sie dieselben. Die Brüder aber entließen alsbald in der Nacht Paulus und Silas gen Beröa. Als sie dort angekommen waren, begaben sie sich in die Synagoge der Juden. Diese waren besser gesinnt, als die in Thessalonich, und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf und forschten täglich in den Schriften, ob es sich also verhielte. Viele von ihnen wurden gläubig, und auch von den griechischen ehrbaren Frauen und Männern nicht wenige. Als aber die Juden in Thessalonich erfuhren, daß auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie und bewegten auch dort das Volk. Die Brüder aber schafften Paulus alsbald fort an das Meer; Silas aber und Timotheus blieben allda. Die aber Paulus geleiteten, führten ihn bis nach Athen und gingen wieder ab, mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, daß sie ehestens zu ihm kommen sollten. Während Paulus sie in Athen erwartete, ergrimmte sein Geist in ihm, wie er die Stadt so voller Götzenbilder sah. Und er redete nun in der Synagoge zu den Juden und Gottesfürchtigen, und auf dem Markte den ganzen Tag zu denen, die sich herzufanden. Etliche aber der Epikureer und der stoischen Philosophen stritten sich mit ihm, und einige sagten: Was will doch dieser Schwätzer da; andere: Er will fremde Götter bei uns ankündigen; weil er ihnen von Jesus und der Auferstehung predigte. Sie aber nahmen ihn und führten ihn auf den Areopag und sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du vorträgst? Denn du bringst ganz neue Dinge vor unsere Ohren, und wir wollen hören, wie es sich damit verhält. Alle Athener und auch die Fremden, die sich allda aufhielten, hatten für nichts mehr Sinn, als von etwas Neuem zu reden oder zu hören. Paulus trat denn mitten auf dem Areopag auf und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, daß ihr vor allen anderen gottesfürchtig seid; Denn wie ich so herumging und eure Götterbilder ansah, traf ich auch auf einen Altar mit der Inschrift: Dem unbekannten Gott. Diesen nun, Den ihr, ohne Ihn zu kennen, verehrt, verkündige ich euch. Der Gott, Der die Welt und alles darin geschaffen hat, ist der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, mit Händen gemacht; Auch wird Er nicht von Menschenhänden bedient, als bedürfte Er jemandes, da Er Selbst allen Leben, Odem und alle Dinge gibt. Auch ließ Er, aus einem Blute entsprossen, das Geschlecht aller Menschen auf dem ganzen Erdboden wohnen, indem Er bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festsetzte. Auf daß sie Gott suchten, ob sie Ihn nicht irgendwo mit Händen greifen und finden könnten, obwohl Er von keinem unter uns ferne ist; Denn in Ihm leben, weben und sind wir, wie auch etliche eurer Dichter gesagt haben: Wir sind Seines Geschlechtes. So wir nun vom Geschlechte Gottes sind, sollten wir nicht meinen, daß die Gottheit dem Gold, Silber oder Stein, einem Meißelbild der Kunst oder menschlicher Einbildung gleiche. Die Zeiten der Unwissenheit übersehend, kündigt Gott jetzt allen Menschen an, daß sie Buße tun sollten. Darum hat Er einen Tag gesetzt, an dem Er den ganzen Erdkreis mit Gerechtigkeit richten will, durch einen Mann, den Er verordnet und vor allen beglaubigt hat, da Er Ihn von den Toten auferweckte. Da sie von der Auferstehung der Toten hörten, spotteten einige; andere aber sagten: Wir wollen dich darüber ein anderes Mal weiter hören. Und so trat denn Paulus aus ihrer Mitte. Einige Männer aber hielten sich zu ihm und glaubten, darunter auch der Areopagite Dionysius, und eine Frau, mit Namen Damaris, und andere mit ihnen. Hierauf schied Paulus von Athen und kam nach Korinth; Und fand allda einen Juden, mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig, der kurz zuvor mit seinem Weibe Priscilla aus Italien gekommen war, weil Claudius alle Juden aus Rom ausgewiesen hatte. Zu diesen ging er ein. Und weil er gleichen Handwerks war, blieb er bei ihnen und arbeitete; denn sie waren ihres Handwerks Zeltmacher. Jeden Sabbath aber besprach er sich in der Synagoge mit Juden und Griechen und überzeugte sie. Als aber Silas und Timotheus aus Mazedonien kamen, ward Paulus im Geiste von dem Worte gedrungen, und bezeugte eifrig Jesus Christus vor den Juden. Da sie sich ihm aber widersetzten und lästerten, schüttelte er seine Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme auf euer Haupt! ich bin rein. Von nun an wende ich mich zu den Heiden. Und er wandte sich von dannen, und kam in das Haus eines Mannes, mit Namen Justus, der gottesfürchtig war und dessen Haus an die Synagoge stieß. Crispus aber, der Vorsteher der Synagoge, glaubte mit seinem ganzen Haus an den Herrn, und viele Korinther, die ihn hörten, wurden gläubig, und ließen sich taufen. Der Herr aber sprach in einem Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn Ich bin mit dir, niemand soll sich an dir vergreifen und dir ein Leid zufügen; denn Ich habe viel Volks in dieser Stadt. Er blieb daselbst ein Jahr und sechs Monate und lehrte sie das Wort Gottes. Während aber Gallio Statthalter von Achaja war, traten die Juden sämtlich wider Paulus auf und führten ihn vor den Richterstuhl. Und sprachen: Dieser überredet die Leute, dem Gesetz zuwider Gott zu verehren. Da wollte Paulus den Mund auftun, aber Gallio sprach zu den Juden: Wenn es ein Frevel oder ein schlechtes Bubenstück wäre, ihr Juden, so würde ich billigerweise euch anhören, Nun es sich aber um Streitfragen über Lehre, Namen und euer Gesetz handelt, mögt ihr selbst zusehen. Ich will darüber nicht zu Gericht sitzen. Und er trieb sie fort vom Richterstuhl. Da ergriffen alle den Synagogenvorsteher Sosthenes, und schlugen ihn vor dem Richterstuhl, und Gallio kümmerte sich nicht darum. Paulus blieb noch viele Tage dort, und nahm dann Abschied von den Brüdern, und ging zu Schiff nach Syrien, und mit ihm Priscilla und Aquila, der sich in Kenchrea das Haupt scheren ließ; denn er hatte ein Gelübde. Sie fuhren an das Land nach Ephesus, und dort ließ er sie; er selbst aber ging in die Synagoge, und besprach sich mit den Juden. Als sie ihn baten, länger bei ihnen zu bleiben, lehnte er es ab, Und verabschiedete sich von ihnen, indem er sagte: Ich muß durchaus auf das kommende Fest in Jerusalem sein, werde aber, so Gott will, wieder zu euch kommen, und so fuhr er wieder ab von Ephesus. Er fuhr an das Land gen Cäsarea, ging hinauf und grüßte die Gemeinde, und begab sich sodann hinab nach Antiochia. Hier verweilte er einige Zeit, zog dann aus und reiste von Ort zu Ort durch das galatische Land und Phrygien, indem er überall die Jünger bestärkte. Es kam aber ein gewisser Jude, mit Namen Apollos, aus Alexandria gebürtig, ein beredter Mann, mächtig in der Schrift, gen Ephesus. Dieser war in der Lehre des Herrn unterrichtet, redete und lehrte voll Begeisterung treulich vom Herrn, wußte aber nur von der Taufe des Johannes. Dieser redete mit Freimut in der Synagoge. Ihn hörten Aquila und Priscilla, nahmen ihn zu sich und legten ihm noch genauer den Weg Gottes aus. Da er nach Achaja reisen wollte, munterten ihn die Brüder auf und schrieben den Jüngern, daß sie ihn aufnehmen sollten. Als er ankam, half er viel denen, die gläubig geworden durch die Gnade Gottes. Denn er widerlegte die Juden öffentlich auf das nachdrücklichste, indem er aus der Schrift bewies, daß Jesus der Christ sei. Es begab sich aber, während Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er landeinwärts gezogen, nach Ephesus kam. Hier fand er etliche Jünger und fragte sie: Habt ihr, als ihr gläubig wurdet, den Heiligen Geist empfangen? Sie sagten ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob ein Heiliger Geist sei. Da fragte er sie: Auf was seid ihr denn getauft worden? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. Da sprach Paulus: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft, und dem Volk gesagt, sie sollten an Den glauben, Der nach ihm komme, das heißt an Jesus, daß Er Christus sei. Als sie solches hörten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen. Da Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten mit Zungen und weissagten. Der Männer aber waren es bei zwölfen. Er ging nun in die Synagoge und redete dort frei drei Monate, indem er sich mit ihnen besprach, und sie vom Reich Gottes zu überzeugen suchte. Als aber ein Teil verstockt blieb und nicht glauben wollte, vielmehr die Lehre vor der Menge verleumdete, ließ er von ihnen ab, und sonderte die Jünger ab, indem er in der Schule eines gewissen Tyrannus mit ihnen redete. Dies geschah zwei Jahre lang, so daß alle, die in Asia wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen. Und Gott wirkte durch die Hände des Paulus außerordentliche Wundertaten, So daß sie von seinem Leib weg Schweißtücher oder Binden auf die Kranken legten, und die Krankheiten von ihnen wichen und böse Geister ausfuhren. Da unterfingen sich einige der umherziehenden jüdischen Beschwörer, über die, so böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus zu nennen und zu sagen: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus verkündigt! Es waren sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters Skewah, die solches taten. Der böse Geist aber antwortete und sprach: Den Jesus kenne ich, auch weiß ich von Paulus; wer seid aber ihr? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los, bemächtigte sich ihrer und überwältigte sie, so daß sie nackt und verwundet aus selbigem Hause entflohen. Solches ward kund allen Juden und Griechen, die in Ephesus wohnten; und sie alle gerieten in Furcht, und der Name des Herrn Jesus wurde hoch gepriesen. Und viele derer, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und verkündeten, was sie früher ausgerichtet hatten. Viele derer, die solch unnützes Zeug getrieben, brachten die Bücher zusammen, und verbrannten sie vor aller Augen; auch berechneten sie ihre Einnahmen und fanden des Geldes fünfzigtausend Drachmen. So gewaltig wuchs das Wort des Herrn und nahm überhand. Als solches vollbracht war, setzte sich Paulus vor im Geiste, nach einer Reise durch Mazedonien und Achaja sich nach Jerusalem zu wenden, und sprach: Nachdem ich dort gewesen bin, muß ich auch Rom sehen. Er sandte zwei von denen, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien voraus; er selbst aber verzog noch eine Zeitlang in Asien. Um selbige Zeit entstand eine nicht geringe Bewegung über dem Weg des Herrn. Denn ein Silberschmied, mit Namen Demetrius, der silberne Tempelchen der Diana fertigte, gab den Arbeitern viel zu verdienen. Diese nun und alle, die dabei zu tun hatten, versammelte er und sprach: Ihr wißt, Männer, daß wir von dieser Arbeit unseren Wohlstand haben. Ihr seht aber und hört, daß nicht allein in Ephesus, sondern auch beinahe in ganz Asien dieser Paulus viel Volks abwendig gemacht hat, indem er sagt: Das sind keine Götter, die mit Händen gemacht sind. Nicht allein ist dieser unser Erwerb in Gefahr in Verruf zu kommen, sondern es wird auch der Tempel der großen Göttin Diana für nichts geachtet, und ihre Majestät, die ganz Asien und der Weltkreis verehrt, vernichtet werden. Als sie solches hörten, wurden sie entrüstet und riefen: Groß ist die Diana der Epheser! Und die ganze Stadt geriet in Verwirrung, sie stürmten einmütig in das Theater und rissen die Mazedonier Gajus und Aristarchus, des Paulus Gefährten, mit sich dahin. Da Paulus unter das Volk treten wollte, ließen es ihm die Jünger nicht zu. Auch einige der Asiarchen, die ihm befreundet waren, ließen ihn verwarnen, sich nicht in das Theater zu wagen. Die einen schrien dies, die anderen anderes; denn die Versammlung war in Verwirrung, und die Mehrzahl wußte nicht, warum sie zusammengekommen wären. Da zogen sie aus der Menge Alexander hervor, den die Juden vorschoben. Alexander aber machte eine Bewegung mit der Hand und wollte vor dem Volke Verantwortung tun. Da sie aber hörten, daß er ein Jude sei, erhob sich eine Stimme von allen, indem sie bei zwei Stunden schrien: Groß ist die Diana der Epheser! Der Kanzler aber beschwichtigte das Volk und sprach: Männer von Ephesus, wo ist ein Mensch auf Erden, der nicht wüßte, daß die Stadt der Epheser Tempelwärterin der großen Diana und des himmlischen Bildes ist? Da dies nun unwidersprechlich ist, so gebührt es uns, ruhig zu bleiben und nichts Übereiltes zu tun. Ihr habt diese Männer vorgeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer eurer Göttin sind. Hat aber Demetrius und seine Kunstgenossen eine Sache wider einen, so hält man ja Gerichte und hat Statthalter, da mögen sie einander Rede stehen. Habt ihr noch weitere Beschwerden, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden; Denn wir stehen in Gefahr, wegen des heutigen Auftritts des Aufruhrs angeklagt zu werden, ohne daß ein Grund vorliegt, mit dem wir diesen Auflauf verantworten könnten. Damit ließ er die Versammlung auseinandergehen. Nachdem dieser Aufruhr gestillt war, rief Paulus die Jünger zusammen, nahm Abschied und machte sich auf, nach Mazedonien zu reisen. Wie er durch selbige Lande kam, ermahnte er sie mit vielen Worten, und gelangte dann nach Griechenland. Nachdem er allda drei Monate verzogen und ihm dann, wie er im Begriff war nach Syrien abzufahren, von den Juden nachgestellt wurde, war der Rats, über Mazedonien zurückzukehren. Es folgte ihm aber bis nach Asien Sopater, des Pyrrhus Sohn, von Beröa, Aristarchus und Secundus von den Thessalonichern, Gajus von Derbe und Timotheus, Tychikus und Trophimus aus Asien. Diese reisten voraus und erwarteten uns in Troas. Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab, und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, woselbst wir sieben Tage verweilten. Am ersten Wochentage aber waren die Jünger beisammen, das Brot zu brechen, und Paulus hielt eine Ansprache an sie, weil er am morgenden Tage abreisen wollte, und dehnte seinen Vortrag bis um Mitternacht aus. Es waren aber viele Lampen auf dem Söller, da wir versammelt waren. Da saß ein junger Mensch, mit Namen Eutychus, am Fenster, und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete, und fiel, vom Schlaf bewältigt, vom dritten Stockwerk hinab und ward tot aufgehoben. Paulus aber stieg hinab, legte sich über ihn und umfaßte ihn und sprach: Macht euch keine Unruhe; denn seine Seele ist noch in ihm. Er stieg wieder hinauf, brach das Brot, aß, und redete dann noch lange bis zu Tagesanbruch. Dann reiste er ab. Den Jungen aber brachte man lebendig herauf, und sie waren nicht wenig getröstet. Wir aber waren voraus nach dem Schiff gegangen und nach Assos gefahren, wo wir Paulus aufnehmen sollten; denn so hatte er es angeordnet, da er zu Land dahin reisen wollte. Als er in Assos bei uns eintraf, nahmen wir ihn zu uns, und kamen nach Mitylene. Von dannen schifften wir ab, und kamen am folgenden Tag auf der Höhe von Chios an; am anderen Tag legten wir in Samos an und blieben in Trogyllion, und gelangten am Tage darauf nach Milet; Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzufahren, um sich nicht in Asien aufzuhalten; denn er hatte Eile, um noch, wo möglich, am Pfingsttage in Jerusalem zu sein. Von Milet schickte er nach Ephesus und entbot die Ältesten der Gemeinde zu sich. Als sie zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr wißt, wie ich vom ersten Tage an, da ich nach Asien gekommen, allezeit bei euch war, Und dem Herrn diente mit aller Demut und unter Tränen und Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren; Wie ich euch nichts, das zu eurem Besten diente, vorenthielt, daß ich es euch nicht verkündet und euch gelehrt hätte öffentlich und in den Häusern umher; Und Juden und Griechen zur Umkehr zu Gott und zum Glauben an unseren Herrn Jesus Christus vermahnte. Und siehe, ich reise nun, gebunden im Geiste, nach Jerusalem, und weiß nicht, was mir daselbst widerfahren wird; Außer daß mir der Heilige Geist von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, daß Bande und Drangsale meiner warten. Aber ich achte deren keines, auch gilt mir mein Leben nichts für mich selbst, um meinen Lauf mit Freuden zu vollenden und im Dienste, den ich vom Herrn Jesu empfangen, das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen. Und nun siehe, ich weiß, daß ihr alle, denen ich auf meinen Reisen das Reich Gottes verkündigt, mein Angesicht nicht wieder sehen werdet, Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, daß ich rein bin von aller Blut. Denn ich habe euch nichts vorenthalten, daß ich nicht den ganzen Ratschluß Gottes verkündet hätte. So habt nun Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, über die euch der Heilige Geist zu Vorstehern gesetzt hat, um zu weiden die Kirche Gottes, die Er Sich durch Sein eigen Blut erworben hat. Denn das weiß ich, daß nach meinem Scheiden reißende Wölfe werden unter euch kommen, die der Herde nicht schonen werden. Selbst aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger an sich zu ziehen. Darum wachet und seid eingedenk, daß ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufhörte, einen jeden mit Tränen zu vermahnen. Und nun empfehle ich euch, Brüder, Gott und dem Worte Seiner Gnade, Ihm, Der mächtig ist, euch weiter zu erbauen und euch ein Erbteil unter allen Heiligen zu verleihen. Silber oder Gold oder Kleidung habe ich von niemand begehrt. Ihr wißt selbst, daß diese meine Hände für meine und meiner Gefährten Bedürfnisse gesorgt haben. Ich habe euch in allem gezeigt, daß man also arbeiten müsse, und sich der Schwachen annehmen, stets eingedenk der Worte des Herrn Jesus, daß Er sprach: Geben ist seliger denn nehmen. Und als er solches gesprochen, kniete er nieder mit ihnen allen und betete. Es war aber viel Weinens unter allen, und sie fielen Paulus um den Hals und küßten ihn. Am meisten aber betrübten sie sich darüber, daß er sagte, sie würden sein Angesicht nicht mehr schauen. Sie geleiteten ihn in das Schiff. Nachdem wir von ihnen geschieden, gingen wir in die See und fuhren stracken Laufs gen Kos, und am folgenden Tage gen Rhodus und von dannen gen Patara. Und da wir ein Schiff fanden, das nach Phönizien überfuhr, stiegen wir ein und fuhren ab. Als wir Zypern ansichtig wurden, ließen wir es links liegen, fuhren nach Syrien und landeten in Tyrus, wo das Schiff ausladen sollte. Wir suchten die Jünger auf und blieben allda sieben Tage. Sie sagten Paulus durch den Geist, er sollte nicht nach Jerusalem ziehen. Als wir die Tage dort zugebracht, zogen wir aus und machten uns auf den Weg, und alle begleiteten uns mit Weibern und Kindern bis vor die Stadt, knieten nieder am Gestade und beteten. Nachdem wir voneinander Abschied genommen, traten wir in das Schiff, sie aber kehrten nach Hause. Wir vollendeten unsere Fahrt und landeten in Ptolemais, begrüßten dort die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. Am folgenden Tage zogen wir aus, und kamen gen Cäsarea, und begaben uns in das Haus des Evangelisten Philippus, der einer der Sieben war, und blieben bei ihm. Derselbige hatte vier Töchter, die Jungfrauen waren und weissagten. Da wir mehrere Tage dort blieben, kam ein Prophet, mit Namen Agabus, von Judäa herab. Als er zu uns kam, nahm er des Paulus Gürtel, band sich Hände und Füße und sprach: So spricht der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden so die Juden in Jerusalem binden und in der Heiden Hände überantworten. Da wir solches hörten, baten wir samt denen, die aus selbigem Orte waren, ihn, er sollte nicht hinauf nach Jerusalem ziehen. Paulus aber antwortete: Was tut ihr, daß ihr da weint und mir das Herz schwer macht? denn ich bin bereit, in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben. Da er sich nicht abbringen ließ, gaben wir uns zufrieden und sprachen: Es geschehe der Wille des Herrn. Nach diesen Tagen brachen wir auf und zogen hinauf gen Jerusalem. Es gingen aber mit uns einige der Jünger von Cäsarea und führten uns zu einem alten Jünger, Mnason aus Zypern, bei dem wir herbergen sollten. Da wir nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder freundlich auf. Am anderen Tage ging Paulus mit uns zu Jakobus und alle Ältesten kamen auch dahin. Und als er sie gegrüßt hatte, erzählte er im einzelnen alles, was Gott unter den Heiden durch seine Dienstleistung getan. Als sie das hörten, lobpriesen sie Gott, sagten ihm aber: Du siehst, Bruder, wie viel tausend Juden gläubig geworden, aber alle noch Eiferer für das Gesetz sind. Nun sind sie über dich berichtet worden, du lehrst alle Juden unter den Heiden, sie sollten von Moses abfallen, ihre Kinder nicht mehr beschneiden, auch nicht mehr die Satzungen halten. Was ist nun zu tun? Die Menge wird jedenfalls zusammenkommen; denn sie werden hören, daß du gekommen bist. So tue nun, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben. Diese nimm zu dir und heilige sie mit dir, und wende die Kosten für sie auf, daß sie ihr Haupt scheren lassen, und alle werden erkennen, daß nichts an dem sei, was über dich berichtet wurde, daß du vielmehr selbst auch nach dem Gesetz wandelst. Den gläubigen Heiden aber haben wir geschrieben und beschlossen, sie brauchten nichts dergleichen zu halten, ausgenommen, daß sie sich hüten sollten vor Götzenopfer, vor Blut, vor Ersticktem und vor Hurerei. Da nahm Paulus die Männer zu sich, heiligte sich am anderen Tag mit ihnen, und begab sich in den Tempel, indem er ankündigte, daß er die Tage der Heiligung aushielte, bis für jeden von ihnen das Opfer dargebracht wäre. Als nun die sieben Tage beinahe vorbei waren, brachten die Juden aus Asien, die ihn im Tempel sahen, das ganze Volk wider ihn auf, legten die Hände an ihn und schrien: Ihr Männer von Israel, kommt zu Hilfe! Das ist der Mensch, der überall jedermann lehrt wider das Volk, das Gesetz und diese Stätte; überdies hat er auch Griechen in den Tempel geführt, und diese Stätte entweiht. Sie hatten nämlich den Epheser Trophimus mit ihm in der Stadt gesehen, und meinten, Paulus hätte ihn in den Tempel geführt. Die ganze Stadt war in Aufregung, es entstand ein Volksauflauf, und sie griffen Paulus und schleppten ihn zum Tempel hinaus, und alsbald wurden die Türen geschlossen. Da sie ihn aber töten wollten, ward dem Obersten der Kohorte angezeigt, daß ganz Jerusalem in Aufruhr sei. Dieser nahm alsbald Kriegsleute und Centurionen und eilte auf sie zu. Da sie den Obersten und die Kriegsleute sahen, hörten sie auf, den Paulus zu schlagen. Da trat der Oberste hinzu, griff ihn und ließ ihm zwei Ketten anlegen, und fragte, wer er wäre und was er getan hätte? Der eine schrie dies, der andere das in der Menge. Da er aber wegen des Lärmens nichts Gewisses erfahren konnte, ließ er ihn in das Standlager führen. Als er an die Treppen kam, geschah es, daß wegen des Andrangs der Menge die Kriegsleute ihn tragen mußten. Denn die Volksmenge folgte nach und schrie: Weg mit ihm! Als man den Paulus in das Standlager abführen wollte, sprach er zu dem Obersten: Ist es mir erlaubt, mit dir zu sprechen? Er fragte: Verstehst du griechisch? Bist du nicht der Ägypter, der in diesen Tagen einen Aufruhr erregte und die viertausend Meuchelmörder in die Wüste geführt hat? Paulus aber sagte: Ich bin ein jüdischer Mann aus Tarsus in Cilicien, Bürger einer nicht unansehnlichen Stadt. Ich bitte dich, laß mich zu dem Volk reden. Als er es ihm erlaubte, trat Paulus vor auf die Stufen und winkte dem Volk mit der Hand. Als eine große Stille eintrat, redete er zu ihnen auf hebräisch und sprach: Brüder und Väter, vernehmt meine Verantwortung, die ich jetzt an euch richte. Da sie hörten, daß er hebräisch zu ihnen redete, wurden sie noch stiller. Er sprach: Ich bin ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Cilicien, aber erzogen in dieser Stadt zu den Füßen Gamaliels, unterrichtet nach der Strenge des väterlichen Gesetzes, und war ein Eiferer Gottes, wie ihr alle heute noch seid. Auch habe ich diesen Weg verfolgt bis zum Tode, band und überantwortete in das Gefängnis Männer und Weiber; Wie mir auch der Hohepriester und die Gesamtheit der Ältesten bezeugen muß, von denen ich mit Briefen an die Brüder gen Damaskus reiste, um auch die dortigen gebunden nach Jerusalem zur Bestrafung abzuführen. Da geschah es, wie ich dahinzog und nahe zu Damaskus kam, da umstrahlte mich am Mittag plötzlich ein starkes Licht vom Himmel. Ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul, Saul, was verfolgst du Mich? Ich aber antwortete: Wer bist Du, Herr? Und Er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, Den du verfolgst. Die aber mit mir waren, sahen das Licht und gerieten in Furcht; die Stimme aber Dessen, Der mit mir redete, hörten sie nicht. Ich aber sprach: Was soll ich tun, Herr? Der Herr aber sprach zu mir: Stehe auf und gehe nach Damaskus, da wird man dir sagen von allem, was dir verordnet ist, zu tun. Da ich aber nicht sehen konnte nach jenem Lichtglanz, ward ich an der Hand geleitet von denen, die mit mir waren, und kam gen Damaskus. Es war aber allda ein gottesfürchtiger Mann nach dem Gesetze, Ananias, der bei allen Juden, die dort wohnten, ein gutes Zeugnis hatte. Der kam zu mir, trat vor mich und sprach: Bruder Saul, siehe auf; und ich sah zur selben Stunde auf zu ihm. Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich verordnet, Seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen, und die Stimme Seines Mundes zu hören; Denn du sollst Ihm vor allen Menschen ein Zeuge sein dessen, was du gesehen und gehört hast. Und nun, was verziehst du? Stehe auf und laß dich taufen und deine Sünden abwaschen und rufe Seinen Namen an. Es geschah aber, da ich zurückkam gen Jerusalem und im Tempel betete, daß ich entzückt ward und Ihn schaute, Da Er zu mir sprach: Eile und verlaß ungesäumt Jerusalem, weil sie dein Zeugnis von mir nicht annehmen werden. Und ich sprach: Herr, sie selbst wissen, daß ich die, so an Dich glaubten, in das Gefängnis warf und in den Synagogen geißeln ließ. Und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen ward, stand auch ich dabei und hatte Wohlgefallen an seinem Tode und verwahrte denen, die ihn töteten, die Kleider. Da sprach Er zu mir: Gehe hin; denn Ich will dich fern unter die Heiden senden. Sie hörten ihn an bis auf dieses Wort, da erhoben sie ihre Stimme und schrien: Fort von der Welt mit einem solchen Menschen; er verdient nicht, daß er am Leben bleibe. Da sie so schrien und ihre Kleider emporwarfen und Staub in die Luft streuten, Befahl der Oberste, ihn in das Lager zu führen und durch Geißeln zum Geständnis zu bringen, auf daß er erführe, um welcher Ursache willen sie so wider ihn schrien. Als sie ihn aber für die Riemen darstreckten, sprach Paulus zu dem dabeistehenden Hauptmann: Ist es euch erlaubt, einen römischen Mann und dazu ohne Urteil und Recht zu geißeln? Da das der Hauptmann hörte, ging er zu dem Obersten und hinterbrachte es ihm und sagte: Was willst du tun? der Mann da ist ja Römer. Da kam der Oberste herbei und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er antwortete: Ja. Darauf sagte der Oberste: Ich habe dieses Bürgerrecht für eine große Summe erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin als solcher geboren. Da traten die, so ihn peinigen sollten, alsbald von ihm ab, und der Oberste fürchtete sich, da er nun wußte, daß er Römer war und er ihn gebunden hatte. Am folgenden Tage wollte er Gewißheit haben, warum er von den Juden angeklagt wäre, ließ ihm die Fesseln abnehmen, berief die Hohenpriester und den gesamten Rat, führte Paulus hinab und ließ ihn vor sie treten. Mit festem Blick schaute Paulus auf den Rat und sprach: Männer, Brüder, ich habe mit allem guten Gewissen bis auf diesen Tag vor Gott gewandelt. Der Hohepriester Ananias aber hieß, die neben ihm standen, ihn auf den Mund schlagen. Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du übertünchte Wand! Und du sitzest, mich zu richten nach dem Gesetz und heißt mich schlagen wider das Gesetz! Die Umstehenden aber sprachen: Schiltst du den Hohenpriester Gottes? Da sprach Paulus: Ich wußte nicht, Brüder, daß es der Hohepriester ist; es steht ja geschrieben: den Führer deines Volkes sollst du nicht schmähen. Da aber Paulus wußte, daß ein Teil Sadduzäer war, der andere Pharisäer, rief er in dem Rat: Männer, Brüder, ich bin ein Pharisäer und eines Pharisäers Sohn, wegen der Hoffnung der Auferstehung der Toten werde ich gerichtet. Wie er das sagte, entstand ein Zwiespalt unter den Pharisäern und Sadduzäern, und die Versammlung teilte sich. Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine Auferstehung, keinen Engel, keinen Geist, die Pharisäer aber bekennen beides. Da entstand nun ein großer Lärm, und die Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf, stritten und sagten: Wir finden nichts Arges an diesem Menschen; wenn aber ein Geist oder ein Engel zu ihm sprach, so können wir mit Gott nicht streiten. Da aber der Lärm zu groß ward, besorgte der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl der Mannschaft, ihn aus ihrer Mitte wegzunehmen und in das Lager zu führen. In der folgenden Nacht aber erschien ihm der Herr und sprach: Sei getrost, Paulus! Denn wie du für Mich in Jerusalem gezeugt hast, so sollst du auch in Rom zeugen. Wie es aber Tag ward, verschworen sich etliche Juden und verbannten sich, weder zu essen, noch zu trinken, bis daß sie Paulus umgebracht hätten. Es waren ihrer mehr denn vierzig, die sich so verschworen Diese traten vor die Hohenpriester und die Ältesten und sprachen: Wir haben uns verflucht und verschworen, nichts zu kosten, bis wir Paulus getötet haben. So tut nun kund dem Obersten samt dem Rat, daß er ihn morgen zu euch herabführen sollte, weil ihr seinen Fall genauer untersuchen wollet; wir aber sind bereit, ihm, ehe er herzutritt, niederzustoßen. Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von dem Anschlag hörte, kam er, ging hinein in das Lager und sagte es Paulus an. Paulus ließ einen der Hauptleute zu sich rufen und sagte: Führe den jungen Menschen da zu dem Obersten; denn er hat ihm eine Anzeige zu machen. Der nahm ihn nun, führte ihn zum Obersten und sagte: Der gefangene Paulus ließ mich zu sich rufen, und bat mich, den jungen Menschen da zu dir zu führen, er habe dir etwas zu sagen. Da nahm ihn der Oberste bei der Hand, trat mit ihm beiseite und fragte ihn: Was ist es, das du mir zu berichten hast? Er aber sagte: Die Juden sind eins geworden, dich zu bitten, Paulus morgen in den Rat herabzuführen, als hätten sie vor, seine Angelegenheit genauer zu untersuchen. Du aber traue ihnen nicht; denn mehr denn vierzig Männer unter ihnen halten auf ihn, und haben sich verbannt, weder zu essen noch zu trinken, bis daß sie ihn umgebracht hätten, und sind schon bereit und warten auf Nachricht von dir. Der Oberste entließ nun den Jungen und verbot ihm, weiter zu sagen, daß er ihm diese Anzeige machte. Er ließ nun zwei der Hauptleute rufen und sagte: Haltet zweihundert Kriegsknechte bereit, daß sie nach Cäsarea ziehen, und mit ihnen siebzig Reiter und zweihundert Schleuderer, auf die dritte Stunde der Nacht. Auch sollten sie Tiere bereithalten, um Paulus daraufzusetzen und ihn wohlbewahrt zum Landpfleger Felix zu bringen. Auch schrieb er einen Brief, der also lautete: Claudius Lysias entbietet dem edlen Landpfleger Felix seinen Gruß. Diesen Mann, der vor den Juden ergriffen und beinahe umgebracht worden wäre, habe ich mit der Mannschaft herausgerissen, da ich erfuhr, daß er ein Römer ist. Da ich die Ursache erfahren wollte, warum sie ihn anklagten, ließ ich ihn vor ihren Rat bringen, Und befand, daß er wegen Fragen ihres Gesetzes angeschuldigt ward, aber keines Verbrechens, das des Todes oder der Bande wert ist, schuldig war. Da mir aber angezeigt wurde, daß von den Juden ein Anschlag gegen ihn gemacht worden, schicke ich ihn alsbald an dich, und beschied seine Ankläger, dir vorzutragen, was sie wider ihn hätten. Gehab dich wohl! Die Kriegsleute nahmen nun, wie ihnen befohlen war, Paulus, und führten ihn in der Nacht nach Antipatris. Des anderen Tages ließen sie die Reiter mit ihm weiterziehen und wandten wieder um nach dem Lager. Da sie nach Cäsarea kamen, übergaben sie dem Landpfleger das Schreiben und überantworteten ihm Paulus. Als der Landpfleger den Brief las, fragte er, aus welcher Provinz er wäre, und erfuhr, daß er aus Cilicien sei. Da sprach er: Ich will dich verhören, wenn deine Ankläger angekommen sind; und ließ ihn im Palaste des Herodes verwahren. Nach fünf Tagen begab sich der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem Redner Tertullus hinab, allwo sie vor dem Landpfleger wider Paulus auftraten. Als er vorgerufen ward, fing der Redner seine Anklage damit an, daß er sprach: Daß wir in tiefem Frieden leben durch dich, und unser Volk durch deine Vorsorge sich besserer Einrichtungen erfreut, edelster Felix, erkennen wir allezeit und allenthalben auf das dankbarste an. Auf daß ich dich aber nicht zu lange aufhalte, bitte ich dich, uns nach deiner Güte kürzlich anzuhören. Wir haben diesen Mann als verderblich erfunden, und daß er unter allen Juden in der Welt Unruhen erregt und der Anführer der Sekte der Nazarener ist, Der auch versucht hat, den Tempel zu entweihen, worauf wir ihn ergriffen und nach unserem Gesetz richten wollten. Da erschien der Oberste Lysius mit vieler Mannschaft und führte ihn weg aus unseren Händen, Und hieß seine Ankläger vor dich kommen. Von ihm kannst du selbst, wenn du ihn hören willst, erfahren, wessen wir ihn anklagen. Auch die Juden fielen mit ein und bestätigten, daß es sich also verhielte. Als der Landpfleger Paulus winkte, zu reden, begann er: Da ich weiß, daß du seit vielen Jahren unter diesem Volke Richter bist, so verantworte ich mich umso getroster. Du kannst erfahren, daß es nicht mehr denn zwölf Tage sind, seit ich gen Jerusalem gekommen bin anzubeten. Auch haben sie mich nicht erfunden, daß ich im Tempel mit jemand redete, noch einen Auflauf der Menge in den Synagogen oder in der Stadt erregte. Auch können sie das, was sie mir Schuld geben, nicht beweisen. Soviel aber bekenne ich dir, daß ich nach dem Lehrwege, den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Väter diene und an alles glaube, was in dem Gesetz und den Propheten geschrieben steht; Indem ich dieselbe Hoffnung auf Gott habe, welche diese selbst auch haben, daß eine Auferstehung der Toten, sowohl der Gerechten als der Ungerechten, zukünftig sei. Deshalb befleißige ich mich auch gegen Gott und die Menschen, allenthalben ein reines Gewissen zu erhalten. Nach mehreren Jahren kam ich hin, um meinem Volke Almosen und Opfer zu bringen. Dabei fanden sie mich, wie ich mich im Tempel heiligte, ohne Ruhestörung oder Getümmel. Das aber waren etliche Juden aus Asien. Die hätten vor dir auftreten und mich verklagen sollen, so sie etwas gegen mich hätten. Oder die da sollen selbst sagen, was für eine Schuld sie gegen mich fanden, als ich vor dem Rat stand; Außer etwa wegen der einzigen Rede, da ich unter ihnen stand und rief: Ich werde heute wegen der Auferstehung der Toten vor euch gerichtet. Als Felix solches hörte, beschied er sie auf weiteres, weil er näheres über die Lehre wußte, und sagte: Wenn der Oberste Lysias herabkommt, will ich über eure Sache erkennen. Dem Hauptmann aber befahl er, ihn in Gewahrsam zu halten, ihn aber gelinde zu behandeln und keinem der Seinen zu wehren, ihm zu Dienste zu sein. Nach etlichen Tagen aber kam Felix mit seinem Weibe Drusilla, die eine Jüdin war, ließ Paulus rufen und hörte ihn über den Glauben an Christus. Als er aber von Rechtschaffenheit und Keuschheit und künftigem Gericht redete, ward Felix betreten und sagte: Gehe vorerst hin. Wenn ich gelegene Zeit habe, will ich dich wieder rufen lassen. Er hoffte auch daneben, daß ihm von Paulus Geld gegeben würde, um ihn loszulassen. Weshalb er ihn öfter kommen ließ, und sich mit ihm besprach. Da aber zwei Jahre um waren, erhielt Felix den Porcius Festus zum Nachfolger. Da Felix aber den Juden eine Gunst erzeigen wollte, ließ er den Paulus gefangen zurück. Da nun Festus in die Provinz gekommen war, zog er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf gen Jerusalem. Da erschienen vor ihm die Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden wider Paulus und baten um Gunst wider ihn, daß er ihn ließe nach Jerusalem bringen. Sie hatten nämlich einen Anschlag gemacht, daß sie ihn unterwegs umbrächten. Festus antwortete nun, Paulus würde ja in Cäsarea in Gewahrsam gehalten; er selbst werde in kurzem dahin abreisen. Die nun von euch die Vollmacht haben, die sollen mit mir hinabziehen, und, wenn etwelches Unrecht an dem Manne ist, es klagend wider ihn vorbringen. Nachdem er sich nicht mehr denn acht oder zehn Tage bei ihnen aufgehalten hatte, begab er sich hinab gen Cäsarea, setzte sich tags darauf auf den Richtstuhl und ließ Paulus vorführen. Als er vorkam, umstanden ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele schwere Beschuldigungen vor, die sie nicht beweisen konnten. Als er sich dahin verantwortete: Ich habe weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser etwas verbrochen, Antwortete Festus, der den Juden eine Gunst erzeigen wollte, dem Paulus und sagte: Willst du nach Jerusalem hinaufziehen und dich dort darüber von mir richten lassen? Darauf sprach Paulus: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, und muß allda gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Leid getan, wie auch du auf das beste einsiehst. Wenn ich nun schuldig bin und etwas getan habe, das den Tod verdient, so weigere ich mich nicht zu sterben; wenn aber nichts an dem ist, dessen mich diese beschuldigen, so darf mich ihnen niemand preisgeben; ich appelliere an den Kaiser. Da besprach sich Festus mit dem Rat und gab den Bescheid: An den Kaiser hast du appelliert, zum Kaiser sollst du ziehen. Nach etlichen Tagen kam der König Agrippa und Bernice herab nach Cäsarea, um Festus zu begrüßen. Da sie sich mehrere Tage daselbst aufhielten, legte Festus dem König den Fall mit Paulus vor und sagte: Da ist ein Mann, den Felix mir gefangen hinterlassen hat, Wegen dessen der Hohepriester und die Ältesten der Juden bei mir, als ich nach Jerusalem kam, Klage führten, und um ein Urteil wider ihn baten. Ich antwortete ihnen, daß es nicht Römersitte ist, einen Menschen aus Gunst zu verurteilen, ehe denn der Verklagte seinen Klägern gegenübergestellt wäre und Gelegen- heit hätte, sich gegen die Anklage zu verteidigen. Als sie sich nun hier eingefunden, setzte ich mich ohne Aufschub am folgenden Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen. Die Ankläger traten auf, brachten aber keinerlei Schuld vor, deren ich mich versah. Wohl hatten sie einige Streitpunkte in betreff ihrer besonderen Gottesverehrung und über einen Jesus, der gestorben, und von dem Paulus sagte, Er lebe. Da ich aber von der Frage über diesen Gegenstand nichts verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem reisen und sich allda darüber wollte richten lassen? Als aber Paulus begehrte, für das Erkenntnis des Kaisers in Haft zu bleiben, hieß ich ihn in Gewahrsam halten, bis daß ich ihn an den Kaiser absenden könnte. Da bemerkte Agrippas dem Festus: Ich möchte den Menschen gern auch selber hören. Er sagte: Morgen sollst du ihn hören. Am anderen Tage nun kam Agrippa und Bernice mit großem Gepränge und betraten den Verhörsaal mit den Kriegsobersten und den angesehensten Männern der Stadt, und auf Befehl des Festus ward Paulus vorgeführt. Da sprach Festus: König Agrippa und ihr Männer alle, die ihr mit uns hier zugegen seid, da seht ihr den Mann, um den mich die ganze Menge der Juden zu Jerusalem und hier angegangen und geschrien hat, daß er nicht länger am Leben bleiben dürfte. Da ich aber fand, daß er nichts getan hatte, das des Todes wert ist, und er an den Kaiser appellierte, habe ich beschlossen, ihn abzusenden. Da ich nun nichts Bestimmtes habe, das ich dem Herrn schriebe, lasse ich ihn vor euch führen, und vornehmlich vor dich, König Agrippa, auf daß ich nach geschehenem Verhöre etwas zu schreiben wüßte. Denn es scheint mir ungereimt, einen Gefangenen einzuliefern, ohne die Klagepunkte wider ihn anzugeben. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich zu reden. Da verantwortete sich Paulus, indem er die Hand ausreckte. Ich achte mich glücklich, König Agrippa, daß ich mich heute über alles, dessen ich von den Juden beschuldigt werde, vor dir verantworten soll; Zumal da du alle Sitten und Streitfragen der Juden kennst; darum bitte ich dich, du wollest mich geduldig anhören. Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anbeginn unter meinem Volke zu Jerusalem geführt, kennen alle. Die Juden, die mich vorher von Anfang an gekannt haben müßten, wenn sie zeugen wollten, mir bezeugen, daß ich nach der strengsten Sekte unserer Religion als Pharisäer gelebt habe. Und nun stehe ich hier, und werde angeklagt über der Hoffnung auf die Verheißung, die von Gott unseren Vätern geworden ist, Und welche die zwölf Stämme unseres Volkes, Tag und Nacht angelegentlich betend, zu erlangen hoffen; über diese Hoffnung werde ich, König Agrippa, von den Juden angeklagt. Warum wird es bei euch für unglaublich geachtet, daß Gott Tote auferweckt? Zwar meinte ich auch bei mir selbst, ich müßte vieles wider den Namen des Jesus von Nazareth tun; Was ich denn auch in Jerusalem tat, und viele Heilige ins Gefängnis verschloß, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfing, und stimmte mit, daß sie zum Tode gebracht wurden. Und in allen Synagogen ließ ich sie züchtigen, und zwang sie zu lästern, und wütete im Übermaß, und verfolgte sie bis in die fremden Städte. Während ich so mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester nach Damaskus reiste, Sah ich, o König, mitten am Tage auf dem Wege, wie mich, und die mit mir reisten, ein Licht umstrahlte, das heller war, denn der Sonnenglanz. Da wir alle zur Erde fielen, hörte ich eine Stimme, die in hebräischer Sprache zu mir redete und sagte: Saul, Saul, was verfolgst du Mich? Es wird dir schwer werden, wider den Stachel zu löcken. Ich aber sprach: Wer bist Du, Herr? Der Herr aber sprach. Ich bin Jesus, Den du verfolgst. Aber stehe auf und tritt auf deine Füße; denn dazu bin Ich dir erschienen, daß Ich dich zum Diener und Zeugen dessen bestelle, was du gesehen hast und weshalb Ich dir ferner erscheinen werde. Und will dich erretten vor dem Volk und von den Heiden, unter die Ich dich jetzt sende; Ihnen die Augen aufzutun, auf daß sie umkehren aus der Finsternis in das Licht, und aus der Gewalt des Satans zu Gott, auf daß sie Vergebung der Sünden und ein Erbteil unter den Heiligen durch den Glauben an Mich erlangen. Deshalb, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, Sondern kündigte zuerst denen in Damaskus und Jerusalem und dem ganzen Lande Judäa und den Heiden an, sie sollten Buße tun, und umkehren zu Gott und der Buße würdige Werke tun. Um deswillen haben mich die Juden im Tempel ergriffen und suchten mich zum Tode zu bringen. Aber es ward mir Hilfe von Gott zuteil, und ich stehe bis auf diesen Tag, wohlbezeugt bei Kleinen und bei Großen, indem ich nichts spreche, als was die Propheten und Moses als zukünftig vorausgesagt haben: Daß Christus würde leiden, und der Erste sein aus der Auferstehung der Toten, dem Volk und den Heiden Licht zu verkündigen. Da er sich also verantwortete, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du rasest; dein vieles Wissen bringt dich zum Wahnsinn. Er aber sprach: Ich rase nicht, edelster Festus, sondern spreche Worte der Wahrheit und Nüchternheit. Denn um diese Dinge weiß der König wohl, zu dem ich auch freimütig rede; denn ich glaube nicht, daß ihm von diesem allem etwas in irgendeiner Hinsicht verborgen blieb; denn solches ist nicht im Winkel geschehen. Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, daß du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt wenig, so überredest du mich, ein Christ zu werden. Paulus aber sagte: Ich möchte wohl zu Gott beten, daß weder viel noch wenig fehlte, daß nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden, wie ich bin, diese Bande ausgenommen. Und da er solches gesagt hatte, stand der König und der Landpfleger und Bernice und die mit ihnen saßen, auf, Entfernten sich, redeten miteinander und sprachen: Dieser Mensch tut nichts, was Tod oder Fesseln verdiente. Agrippa sagte nun zu Festus: Dieser Mann hätte können freigegeben werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.. Als nun entschieden ward, daß wir nach Italien schiffen sollten, übergaben sie Paulus und etliche andere Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius, von der kaiserlichen Kohorte. Wir betraten nun ein adramyttisches Schiff, um die Asien entlang gelegenen Orte zu befahren, und segelten ab; auch war mit uns Aristarchus aus Thessalonich in Mazedonien. Am anderen Tag liefen wir zu Sidon ein, und Julius war freundlich gegen Paulus und erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen und seiner zu pflegen. Und von dannen stießen wir ab und schifften unter Zypern hin, weil uns die Winde entgegen waren. Und durchschifften das Meer von Cilicien und Pamphylien und kamen gen Myra in Lycien. Und daselbst fand der Hauptmann ein Schiff von Alexandrien, das nach Italien fuhr, und lud uns darauf. Da wir in vielen Tagen nur langsam weiterfuhren, und mit Mühe gen Knidus gekommen waren, da der Wind uns nicht anließ, fuhren wir unter Kreta hin bei Salmone vorbei. Mit Mühe fuhren wir der Küste entlang und kamen an einen Ort, der Schönhafen hieß, in dessen Nähe die Stadt Lasäa lag. Da nun viel Zeit vergangen und es bereits gefährlich war zu schiffen, weil auch schon die Fastenzeit vorüber war, vermahnte sie Paulus und sprach zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, daß die Fahrt nicht nur mit Ungemach und vielem Verlust, sowohl der Ladung als des Schiffes, sondern auch unseres Lebens verbunden sein wird. Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr, als den Worten des Paulus. Und da der Hafen zum Wintern ungelegen war, wurden die meisten Rats, von dannen zu fahren, um, wo möglich, nach Phönix, einem Hafen von Kreta gegen Südwest und gegen Nordwest, zu gelangen, um dort zu überwintern. Da aber gelinder Südwind eingetreten war, glaubten sie ihres Vorsatzes Herr geworden zu sein, lichteten die Anker und fuhren näher an Kretas Küste hin. Es dauerte aber nicht lange, da stieß ein Sturmwind, den sie Euroklydon nennen, gegen die Insel. Als aber das Schiff mit fortgerissen ward und dem Wind nicht widerstehen konnte, gaben wir uns preis und fuhren dahin. Wir liefen aber gegen eine kleine Insel, mit Namen Klauda, und konnten kaum des Bootes mächtig werden. Da sie es aufgehoben hatten, wandten sie Schutzmittel an und untergürteten das Schiff; und weil sie fürchteten, auf die Syrte verschlagen zu werden, strichen sie die Segel und trieben so dahin. Da wir aber vom Sturm hin und her geworfen wurden, warfen sie am folgenden Tag einen Teil der Ladung über Bord. Und am dritten Tag warfen wir mit eigenen Händen die Schiffsgerätschaft aus. Da aber mehrere Tage weder Sonne noch Gestirn zu sehen war und ein gewaltiger Sturm wütete, verschwand vollends alle Hoffnung auf Rettung. Da man lange nichts gegessen hatte, trat Paulus ins Mittel und sprach: Männer, man hätte mir folgen und nicht von Kreta abfahren sollen, was uns dieses Ungemachs und Verlustes überhoben hätte. Und nun ermahne ich euch, getrosten Muts zu sein; wir werden kein Leben, nur das Schiff verlieren. Heute Nacht erschien mir ein Engel des Gottes, Dem ich angehöre und Dem ich auch diene, und sprach. Fürchte dich nicht, Paulus, du mußt vor den Kaiser treten; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir zu Schiffe sind. Darum seid guten Mutes, Männer, denn ich vertraue dem Gott, daß es also geschehen wird, wie mir gesagt ist. Wir müssen aber an eine Insel auffahren. Da aber die vierzehnte Nacht kam und wir im adriatischen Meere umhertrieben, meinten die Schiffsleute um die Mitternacht, daß sie an ein Land kommen. Und da sie das Senkblei auswarfen, fanden sie zwanzig Klafter, und als sie eine Strecke weiterfuhren und wieder auswarfen, fanden sie fünfzehn Klafter Tiefe. Weil sie nun fürchteten, auf Felsenriffe zu geraten, warfen sie vom Hinterteil des Schiffes vier Anker aus, und wünschten, daß es Tag werden möchte. Da die Schiffleute aber aus dem Schiff zu entfliehen suchten, und unter dem Vorwand, sie wollten vom Vorderschiff Anker auswerfen, das Boot ins Meer niederließen; Sprach Paulus zu dem Hauptmann und den Kriegsleuten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, so könnt ihr nicht gerettet werden. Da hieben die Kriegsleute die Taue des Bootes ab und ließen es fallen. Bis es nun Tag wurde, forderte Paulus alle auf, Speise zu sich zu nehmen, und sagte: Vierzehn Tage lang habt ihr ungegessen zugewartet und nichts zu euch genommen. Deshalb ermahne ich euch, Speise zu euch zu nehmen; denn dies trägt zu eurer Erhaltung bei, denn kein Haar von eurem Haupte wird verlorengehen. Da er solches gesprochen, nahm er Brot, dankte Gott im Angesichte aller, brach es und fing an zu essen. Da faßten sie alle Mut und nahmen auch Speise zu sich. Unser waren aber auf dem Schiff zweihundertsechsundsiebzig Seelen. Da sie nun satt waren, erleichterten sie das Schiff und warfen den Mundvorrat ins Meer. Da es nun Tag ward, erkannten sie das Land nicht, wurden aber eines Busens gewahr, der ein flaches Ufer hatte, auf das sie das Schiff wo möglich antreiben wollten. Und so kappten sie die Anker und ließen sie im Meer, indem sie zugleich die Bande der Steuerruder lösten, das Braamsegel spannten, und fuhren dem Strande zu. Sie gerieten aber auf einen Ort, der auf zwei Seiten Meer hatte, und stießen das Schiff auf, so daß das Vorderteil unbeweglich aufsaß, das Hinterteil aber von der Gewalt der Fluten auseinanderging. Die Kriegsleute faßten nun den Entschluß, die Gefangenen zu töten, damit keiner durch Schwimmen entkäme. Der Hauptmann aber wollte Paulus retten, und verhinderte sie an ihrem Vorhaben, und hieß die, so schwimmen könnten, zuerst sich ins Wasser werfen, um an das Land zu kommen. Die anderen sollten auf Brettern oder auf anderen Stücken des Schiffes das gleiche tun; und so geschah es, daß alle glücklich das Land erreichten. Als wir uns nun gerettet hatten, erfuhren wir, daß die Insel Melite hieß. Die Inselbewohner erzeigten uns ungewöhnliche Leutseligkeit, zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle wegen des eingetretenen Regens und der Kälte bei sich auf. Da aber Paulus einen Haufen Reiser zusammenraffte und sie auf das Feuer legte, kam eine Otter wegen der Hitze daraus hervor und hängte sich ihm an die Hand. Als die Inselbewohner das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Dieser Mensch ist ganz gewiß ein Mörder, den die Rachegöttin nicht am Leben ließ, ob er gleich aus dem Meere sich gerettet hatte. Er schleuderte nun das Tier in das Feuer und erlitt keinen Schaden. Sie erwarteten aber, daß er aufschwellen oder sogleich tot niederfallen würde. Da sie aber lange warteten und sahen, daß es ihm keinen Schaden tat, wurden sie anderen Glaubens und sagten, er wäre ein Gott. In der Nähe des Ortes hatte der vornehmste Mann auf der Insel, mit Namen Publius, Ländereien, nahm uns auf und bewirtete uns freundlich drei Tage lang. Es traf sich, daß der Vater des Publius Fieberanfälle hatte und an der Ruhr darniederlag. Paulus ging zu ihm hinein, betete, legte ihm die Hände auf und heilte ihn. Da dies geschehen war, kamen auch die anderen Kranken der Insel zu ihm und ließen sich heilen. Und sie erwiesen uns viele Ehre und brachten uns, da wir abfuhren was wir bedurften. Nach drei Monaten gingen wir in einem Schiff von Alexandrien, das auf der Insel überwinterte und das Abzeichen der Zwillinge führte, auf die See. Als wir in Syrakus landeten, blieben wir allda drei Tage, Schifften von da herum und liefen in Rhegium ein, und da nach einem Tage sich ein Südwind erhob, kamen wir am anderen Tag nach Puteoli. Fanden allda Brüder und wurden gebeten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben, und so gingen wir dann nach Rom ab. Und von dort kamen die Brüder, da sie von uns hörten, uns bis gen Appifer und Tretabern entgegen. Da Paulus sie sah, dankte er Gott und gewann Zuversicht. Als wir in Rom ankamen, überantwortete der Hauptmann die Gefangenen dem Obersten der Leibwache; dem Paulus aber ward erlaubt, für sich zu bleiben mit dem Kriegsknechte, der ihn bewachte. Drei Tage darauf lud er die angesehensten Juden zu sich ein; und da sie zusammenkamen, sprach er zu ihnen: Ihr Männer und Brüder! Ich habe nichts gegen das Volk, noch wider die väterlichen Gesetze getan, darob ich von Jerusalem aus als Gefangener in die Hände der Römer überantwortet wurde. Als diese mich verhört hatten, wollten sie mich freigeben, weil keine Schuld des Todes an mir erfunden wurde. Da die Juden aber dawider sprachen, sah ich mich genötigt, an den Kaiser zu appellieren, nicht, als ob ich Klage gegen mein Volk führen wollte. Aus diesem Grunde habe ich mir erbeten, euch zu sehen und zu euch zu sprechen; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Kette. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben weder ein Schreiben über dich aus Judäa erhalten, noch ist ein Bruder gekommen, der Böses über dich verkündigt oder geredet hätte. Wir wollen aber von dir hören, auf was du hältst; denn wir haben von dieser Sekte gehört, daß sie überall Widerspruch findet. Sie bestimmten ihm einen Tag, und es kamen noch mehrere zu ihm in die Herberge, denen er das Reich Gottes nachdrücklich bezeugte und auslegte, und er suchte sie zu überzeugen von Jesus aus dem Gesetz Moses und aus den Propheten, vom frühen Morgen bis an den Abend. Die einen glaubten dem, was er sagte, die anderen aber glaubten nicht. Sie wurden untereinander uneins, und gingen weg, nachdem Paulus noch die eine Rede getan: Wohl hat der Heilige Geist durch den Propheten Jesajah zu unseren Vätern geredet, Und gesagt: Gehe hin zu diesem Volke und sprich: Ihr werdet hören, aber nicht verstehen, werdet sehen, aber nicht einsehen; Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und schwer hören sie mit den Ohren, und drücken ihre Augen zu, daß sie nicht sehen mit ihren Augen und hören mit den Ohren und verstehen mit dem Herzen und umkehren, und Ich sie heile. So sei euch nun kundgetan, daß zu den Heiden das Heil Gottes gesandt worden ist, und sie werden darauf hören. Da er solches geredet hatte, gingen die Juden fort und hatten viel Streitens unter sich. Er blieb zwei ganze Jahre in seinem eigenen Geding und nahm alle auf, die zu ihm einkamen; Predigte das Reich Gottes und lehrte von Jesus Christus mit aller Freimütigkeit ungehindert. Paulus, ein Knecht Jesu Christi, zum Apostel berufen, ausgesondert zum Evangelium Gottes. Welches Er zuvor verheißen hat durch Seine Propheten in heiligen Schriften, Von dem Sohne, Der aus dem Samen Davids geboren worden nach dem Fleisch, Aber wunderkräftig Sich als Sohn Gottes erwiesen hat nach dem Geiste der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, als Jesus Christus, unseren Herrn. Durch Den wir empfangen haben Gnade und Apostelamt, Gehorsam des Glaubens für Seinen Namen unter allen Völkern zu bewir- ken, Unter denen auch ihr Berufene von Jesus Christus seid. An alle in Rom befindliche Geliebte Gottes und berufene Heilige. Gnade euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus! Zuvörderst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus um euer aller willen, daß euer Glaube in aller Welt verkündigt wird. Denn Gott ist mein Zeuge, Dem ich diene in meinem Geist durch das Evangelium Seines Sohnes, wie ich euer unablässig gedenke, Und allezeit in meinen Gebeten flehe, ob mir wohl das Glück werde, nach dem Willen Gottes zu euch zu kommen. Denn mich verlangt, euch zu sehen, auf daß ich euch etwas geistiger Gnadengabe mitteile, damit ihr gestärkt werdet. Damit meine ich, daß ich an euch ermuntert werde durch unseren gemeinsamen Glauben, den euren und den meinigen. Ich will euch aber nicht verhalten, Brüder, daß ich mir oft vorgesetzt hatte und bis jetzt immer verhindert wurde, zu euch zu kommen, auf daß ich auch unter euch einige Frucht hätte, gleich wie unter den übrigen Völkern. Denn ich bin ein Schuldner sowohl der Griechen, als der Nichtgriechen, der Weisen und der Unverständigen. So bin ich denn, soviel an mir ist, bereit, auch euch in Rom das Evangelium zu verkündigen. Denn ich schäme mich der Heilsbotschaft von Christus nicht, weil sie eine Kraft Gottes ist, und Heil bringt allen, die daran glauben, Juden zunächst und Griechen. Weil die Gerechtigkeit Gottes in ihr geoffenbart wird, aus Glauben in Glauben, wie denn geschrieben steht: Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben. Denn der Zorn Gottes wird geoffenbart vom Himmel über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten. Denn daß ein Gott ist, ist ihnen offenbar, weil Gott es ihnen geoffenbart hat. Denn Sein Unschaubares wird von der Schöpfung der Welt an durch das Erschaffene erschaut, und mit der Vernunft wahrgenommen, Seine ewige Kraft und Göttlichkeit, so daß sie keine Entschuldigung haben, Weil sie Gott kannten; sie priesen Ihn aber nicht als Gott, noch dankten sie, sondern ließen sich betören in ihren Gedanken und ihr unverständiges Herz verfinsterte sich. Während sie sagten, sie wären weise, wurden sie Toren, Und vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern vergänglicher Menschen, Vögel, vierfüßiger und kriechender Tiere. Weshalb sie Gott auch hingab in die Gelüste ihrer Herzen, in Unzucht, so daß sie ihre Leiber untereinander entehrten. Als welche die Wahrheit Gottes umtauschten für die Lüge, und die Schöpfung mehr als den Schöpfer, Der doch in Wahrheit ewiglich zu preisen ist, anbeteten und verehrten. Amen. Darum gab sie Gott in schandbare Leidenschaften hin; denn ihre Weiber verwandelten den natürlichen Genuß in unnatürlichen. Desgleichen auch die Männer den natürlichen Umgang mit dem Weibe verließen und in geiler Lust gegeneinander entbrannten, und Männer mit Männern schändliche Unzucht trieben, und den verdienten Lohn ihres Irrwahns, wie es denn sein sollte, an sich selbst empfingen. Und gleich wie sie die Erkenntnis Gottes verwarfen, gab sie Gott dahin ihrem verkehrten Sinn, zu tun, was sich nicht gebührte. So daß sie aller Ungerechtigkeit, Hurerei, Schlechtigkeit, Habsucht und Bosheit sich ergaben, voll Neides, Mordsucht, Zänkerei, Arglist und Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhaßte, Übermütige, Hoffärtige, Ruhmredige, Unheilstifter, den Eltern Ungehorsame, Unbesonnene, unverträgliche, lieblose, unbarmherzige Menschen wurden, Die, obgleich sie wußten, was vor Gott recht ist, daß die, welche solches tun, des Todes würdig sind, dasselbige nicht nur selbst tun, sondern auch an denen, die es tun, Gefallen finden. Darum kannst du dich, o Mensch, wer du auch bist, der da richtet, nicht entschuldigen; denn indem du den anderen richtest, sprichst du dir selbst das Urteil, weil du, der du richtest, dasselbe tust. Wir wissen aber, daß Gott über die, welche solches tun, gerechtes Urteil spricht. Denkst du aber, o Mensch, daß du, der du richtest die, so solches tun, und dasselbe tust, dem Gerichte Gottes entfliehen werdest? Oder achtest du gering den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, indem du verkennst, daß die Güte Gottes dich zur Buße treibt? Du aber häufst nach deiner Verstocktheit und deinem unbußfertigen Herzen dir selbst Zorn auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, Welcher einem jeglichen geben wird nach seinen Werken, Denen, die durch Beharrlichkeit im guten Werk nach Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit strebten, ewiges Leben; Denen aber, die parteisüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit, Zorn und Entrüstung; Drangsal und Angst über alle Menschenseelen, die Böses tun, zuerst den Juden und den Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden einem jeglichen, der das Gute tut, den Juden zuerst und den Griechen; Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott. Denn alle, die ohne das Gesetz gesündigt haben, werden ohne das Gesetz verlorengehen, und alle, die unter dem Gesetz gesündigt, werden durch das Gesetz gerichtet werden; Weil nicht die Hörer des Gesetzes vor Gott gerecht sind, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden; Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur tun, was das Gesetz will, so sind diese, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz, Als die da zeigen, des Gesetzes Werk sei in ihre Herzen geschrieben, weil zugleich ihr Gewissen ihnen Zeugnis gibt und ihre Gedanken sich untereinander anklagen oder auch entschuldigen], An dem Tage, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird, laut meines Evangeliums. Wenn du nun ein Jude heißest und dich auf das Gesetz verläßt und dich Gottes rühmst, Und kennst den Willen Desselben, und aus dem Gesetz unterrichtet prüfen kannst, was Recht und Unrecht ist, Und dir getraust ein Führer der Blinden zu werden, ein Licht derer, die in Finsternis sind, Ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Einfältigen, der den Inbegriff der Erkenntnis und der Wahrheit in dem Gesetz hat; Warum belehrst du, der du andere belehrst, dich selber nicht? Du predigst, man solle nicht stehlen, und stiehlst! Du sagst, man soll nicht ehebrechen, und brichst die Ehe! Du sprichst deinen Abscheu vor Götzen aus und bist ein Tempelräuber? Du rühmst dich des Gesetzes, und schändest Gott durch Übertretung des Gesetzes? Denn euretwegen wird der Name Gottes gelästert unter den Heiden, wie die Schrift sagt. Die Beschneidung hat zwar ihren Nutzen, wenn du das Gesetz hältst; bist du aber ein Übertreter des Gesetzes, so ist deine Beschneidung zur Vorhaut geworden. So nun die Vorhaut die Rechte des Gesetzes hält, wird ihm da die Vorhaut nicht für eine Beschneidung angerechnet werden? Wird also nicht die natürliche Vorhaut, die das Gesetz vollbringt, dich richten, der du bei dem Buchstaben und der Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist? Denn der ist noch kein rechter Jude, der auswendig ein Jude ist, auch ist das keine Beschneidung, die nur auswendig am Fleisch geschieht; Sondern der ist ein Jude, der inwendig ein Jude ist, und die wahre Beschneidung ist die des Herzens, im Geist und nicht im Buchstaben; ein solcher hat sein Lob nicht von Menschen, sondern von Gott. Was hat nun der Jude voraus, oder was nützt die Beschneidung? Viel in alle Wege. Zum ersten ist ihnen anvertraut, was Gott gesprochen hat. Denn wie? Wenn welche nicht glaubten, so wird doch ihr Unglaube die Glaubhaftigkeit Gottes nicht aufheben. Das sei ferne! Gott muß wahrhaftig sein, wenn auch jeder Mensch unwahr ist, wie geschrieben steht: Auf daß du gerecht erscheinst in deinen Worten, und Sieger bleibst, wenn du zu Gericht gehst. Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit ins Licht stellt, was sagen wir dann? Ist Gott ungerecht, daß Er Zorn verhängt? Ich spreche nach menschlicher Weise. Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? Denn wenn die Wahrhaftigkeit Gottes durch meine Unwahrheit größer erschienen ist zu Seiner Verherrlichung, warum werde ich dann noch als Sünder gerichtet? Und warum sollen wir nicht tun, wie man uns verleumdet, und wie einige behaupten, daß wir sagen: Laßt uns das Böse tun, auf daß Gutes herauskomme? Solcher Verdammung wäre gerecht. Wie nun? Haben wir etwas voraus? Gar nichts; denn wir haben oben bewiesen, daß Juden und Griechen allzumal Sünder sind. Wie denn geschrieben steht: Da ist keiner, der gerecht wäre, auch nicht einer; Keiner, der verständig wäre, keiner, der nach Gott fragete. Alle sind abgewichen, zumal untüchtig geworden. Da ist keiner, der Gutes täte, auch nicht einer. Ihr Schlund ist ein offenes Grab. Mit ihren Zungen reden sie trüglich, Otterngift ist unter ihren Lippen; Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit; Schnell sind ihre Füße zum Blutvergie-ßen. Elend und Herzeleid ist auf ihren Wegen, Und den Weg des Friedens haben sie nicht kennengelernt. Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen. Wir wissen aber, daß alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, auf daß aller Mund verstumme und alle Welt vor Gott straffällig sei. Weil durch des Gesetzes Werke kein Fleisch vor Ihm gerechtfertigt werden wird; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Nun aber ist ohne das Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart, bezeugt von dem Gesetz und den Propheten. Die Gerechtigkeit Gottes aber durch den Glauben an Jesus Christus erstreckt sich zu allen und auf alle, die da glauben. Denn es ist kein Unterschied, weil alle sündigten und ermangeln des Ruhms vor Gott. Indem sie unverdient gerechtfertigt werden durch Seine Gnade, durch die Erlösung in Jesus Christus. Den Gott in Seinem Blut als Sühnmittel durch den Glauben hingestellt hat, um Seine Gerechtigkeit zu zeigen, durch die Erlassung vorhergegangener Sünden, vermöge der Nachsicht Gottes. Zum Beweis Seiner Gerechtigkeit in jetziger Zeit, so daß Er gerecht sei und gerecht mache den, der da ist im Glauben an Jesus. Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? So halten wir denn dafür, daß der Mensch durch den Glauben gerecht werde ohne des Gesetzes Werke. Oder ist Er allein der Juden Gott? nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden, Sintemal es ein alleiniger Gott ist, Der die Beschneidung gerecht macht durch den Glauben, und die Vorhaut durch den Glauben. Heben wir denn nun das Gesetz durch den Glauben auf? Das sei ferne! wir richten vielmehr das Gesetz auf. Was wollen wir denn sagen von unserem Vater Abraham, daß er dem Fleische nach erlangt habe? Denn wenn Abraham durch Werke gerechtfertigt ward, so hatte er Ruhm, aber nicht bei Gott. Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott, und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Dem aber, der Werke tut, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Schuldigkeit. Dem aber, der nicht Werke tut, aber an Den glaubt, Der den Gottlosen gerecht macht, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Wie denn auch David den Menschen selig preist, dem Gott Gerechtigkeit zurechnet ohne Werke: Selig sind die, denen die Missetaten vergeben und deren Sünden bedeckt sind. Selig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht zurechnet. Geht nun dieses Seligpreisen auf die Beschneidung oder auch auf die Vorhaut? Denn wir sagen, daß dem Abraham der Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet ward. Wie ward er ihm nun angerechnet? In der Beschneidung, oder in der Vorhaut? nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut. Und das Zeichen der Beschneidung empfing er als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens in der Vorhaut, auf daß er Vater würde aller derer, die da glauben in der Vorhaut, auf daß auch ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet werde; Und auch Vater der Beschneidung denen, die nicht nur in der Beschneidung sind, sondern auch in die Fußstapfen ihres Vaters Abraham treten, da dieser noch in der Vorhaut Glauben bewies. Denn nicht durch das Gesetz ist dem Abraham oder seinem Samen die Verheißung geworden, daß er Erbe der Welt werden sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. Denn wenn die, welche das Gesetz haben, Erben sind, so ist der Glaube zunichte gemacht und die Verheißung aufgehoben, Weil das Gesetz Zorn bewirkt; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung, Darum ward sie gegeben wegen des Glaubens, auf daß die Verheißung aus Gnade allem Samen gesichert wäre, nicht allein dem, der unter dem Gesetz ist, sondern auch dem, der den Glauben Abrahams hat, der unser aller Vater ist, Wie denn geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht; vor dem Gott, Dem er Glauben schenkte, Der die Toten lebendig macht, und das, was nicht ist, ins Dasein ruft. Der gegen Hoffnung auf Hoffnung glaubte, daß er Vater vieler Völker werden würde. Und weil er nicht nachließ im Glauben und nicht in Betracht nahm seinen bereits abgestorbenen Leib, weil er schon hundert Jahre alt war, und auf den abgestorbenen Mutterleib der Sarah, Zweifelte er nicht ungläubig an der Verheißung Gottes, sondern blieb stark im Glauben, und gab Gott die Ehre; Und war voll überzeugt, daß Er, was Er verheißen, auch zu erfüllen die Macht hat. Darum ward es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet; Aber es ward nicht allein um seinetwillen geschrieben, daß es ihm zugerechnet wurde, sondern auch um unsertwillen, denn es wird zugerechnet werden, So wir an Den glauben, Der unseren Herrn Jesus von den Toten auferweckt hat, Der um unserer Übertretungen willen hingegeben ward, und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist. Nun wir denn sind gerechtfertigt aus dem Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, Durch Den wir auch durch den Glauben Zugang zu dieser Gnade haben, in der wir stehen, und der Hoffnung uns rühmen auf die Herrlichkeit bei Gott. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Drangsale, weil wir wissen, daß die Drangsal Beharrlichkeit erwirkt; Beharrlichkeit aber bewirkt Bewährung, Bewährung aber Hoffnung. Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. Ist doch Christus, da wir noch schwach waren zur Zeit, für Gottlose gestorben; Denn für einen Gerechten stirbt nicht leicht jemand; ja für den Guten könnte jemand sein Leben lassen. Darum erweist Gott Seine Liebe gegen uns, daß Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Um so viel mehr werden wir, die wir nun durch Sein Blut gerechtfertigt sind, durch Ihn vom Zorn erlöst werden. Denn wenn wir, da wir noch Feinde waren, mit Gott durch den Tod Seines Sohnes versöhnt worden sind, werden wir, nunmehr versöhnt, durch Sein Leben beseligt werden. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch Den wir die Versöhnung erlangt haben. Darum wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod, und ist so der Tod zu allen Menschen hindurchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben; Denn bis auf das Gesetz war die Sünde in der Welt; die Sünde wird aber nicht zugerechnet, wo kein Gesetz ist. Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Moses, auch über die, die nicht in gleicher Übertretung wie Adam gesündigt hatten, der ein Vorbild des Künftigen ist. Jedoch verhält es sich nicht wie mit der Übertretung ebenso auch mit der Gnadengabe; denn wie durch die Übertretung des einen die vielen gestorben sind, so ist doch um so viel mehr die Gnade und die Gabe Gottes durch die Gnade des einen Menschen, Jesus Christus, den vielen im Übermaß zuteil geworden. Und nicht verhält sich die Gnadengabe, wie bei dem einen, der gesündigt hatte; denn die Schuld von dem einen gereichte zur Verdammnis, die Gnadengabe aber nach vielen Übertretungen zur Rechtfertigung. Denn wenn durch des einen Übertretung mittelst des einen der Tod herrschte, so werden um so viel mehr die, welche die Fülle der Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit empfangen, durch den einen Jesus Christus im Leben herrschen. Wie nun durch eine Übertretung die Verdammnis zu allen Menschen gekommen ist, so ist auch des Einen Rechtfertigung für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens geworden. Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen Sünder geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die vielen gerecht gemacht werden. Das Gesetz trat noch daneben ein, auf daß die Übertretung gehäuft würde; da aber die Sünde sich häufte, da ward die Gnade noch überschwenglicher, Auf daß, wie die Sünde durch den Tod herrschte, also auch die Gnade durch unseren Herrn Jesus Christus durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben herrschte. Was sollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde beharren, auf daß die Gnade überschwenglicher werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde abgestorben sind, noch in ihr leben? Oder wisset ihr nicht, daß, wie viele von uns auf Jesus Christus getauft worden sind, die sind auf Seinen Tod getauft. Mitbegraben sind wir denn mit Ihm durch die Taufe auf den Tod, auf daß, wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt worden, also auch wir in einem neuen Leben wandeln; Denn sind wird durch die Ähnlichkeit des Todes auf das innigste mit Ihm verbunden, so werden wir es auch in der Auferstehung sein. Wir wissen ja, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, auf daß der Leib der Sünde zerstört würde, damit wir nicht mehr der Sünde dieneten. Denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir mit Ihm auch leben werden; Indem wir wissen, daß Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt. Der Tod hat keine Macht mehr über Ihn; Denn was gestorben ist, ist der Sünde gestorben ein für alle Mal. Also auch ihr: achtet euch der Sünde abgestorben und lebet Gott in Jesus Christus. So lasset nun die Sünde in eurem sterblichen Leibe nicht herrschen, daß ihr in seinen Lüsten ihr gehorchtet. Auch gebt nicht eure Glieder der Sünde zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit hin, sondern begebt euch selbst Gott, als die aus Toten lebendig geworden, und eure Glieder zu Werkzeugen der Gerechtigkeit für Gott. Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade. Wie nun? sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne! Wisset ihr nicht, daß, wem ihr euch zu Knechten zum Gehorsam begebt, ihr dessen Knechte seid, dem ihr gehorcht? entweder der Sünde, zum Tode; oder des Gehorsams, zur Gerechtigkeit? Gott aber sei Dank, daß ihr, die ihr Knechte der Sünde waret, nun von Herzen gehorcht habt der Lehre, die euch zuteil geworden. Von der Sünde frei gemacht, seid ihr Knechte der Gerechtigkeit geworden. Ich spreche auf menschliche Weise zu euch wegen der Schwachheit eures Fleisches; so wie ihr eure Glieder zum Dienst der Unreinheit von einer Gesetzwidrigkeit zur anderen hingegeben hattet, so gebt nun eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit zur Heiligung hin; Denn als ihr Knechte der Sünde waret, waret ihr Freie in Hinsicht der Gerechtigkeit. Welche Frucht hattet ihr da? Solche, deren ihr euch jetzt schämt; denn ihr Ende ist der Tod. Nun ihr aber von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, ihr Ende aber ist ewiges Leben. Denn der Sünde Sold ist der Tod, aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in unserem Herrn Jesus Christus. Oder wisset ihr nicht, meine Brüder - ich rede zu denen, die das Gesetz kennen - daß das Gesetz über den Menschen herrscht, so lange er lebt? Denn das Weib unter dem Mann ist durch das Gesetz an den Mann gebunden, so lange er lebt. Wenn der Mann aber stirbt, so ist sie von dem Gesetz in bezug auf den Mann entbunden. Für eine Ehebrecherin wird sie gelten, wenn sie bei Lebzeiten des Mannes einem anderen Manne sich hingibt; wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie frei von dem Gesetz, so daß sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie mit einem anderen Manne lebt. So seid denn auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet durch den Leib Christi, auf daß ihr eines anderen seid, des von den Toten Auferweckten, damit wir für Gott Frucht bringen. Denn da wir im Fleische waren, da waren die Leidenschaften der Sünde, die durch das Gesetz sich regten, in unseren Gliedern wirksam, daß wir dem Tode Frucht brächten. Nun aber sind wir des Gesetzes erledigt, da wir dem, das uns gefangen hielt, gestorben sind; so daß wir im neuen Geiste und nicht im alten Buchstaben dienen sollen. Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich erkannte die Sünde nur durch das Gesetz; denn ich wußte nichts von der Sündhaftigkeit der Lust, wenn das Gesetz nicht sagte: Laß dich nicht gelüsten! Die Sünde nahm Anlaß von dem Gebot, und erregte in mir jegliche Lust, denn ohne Gesetz war die Sünde tot. So lebte ich denn ohne das Gesetz; da aber das Gebot kam, lebte die Sünde in mir auf. Da starb ich hin, und es fand sich, daß das Gebot für das Leben mir zum Tode ward. Denn die Sünde ward veranlaßt durch das Gebot und verführte mich und tötete mich durch dasselbe. So ist denn allerdings das Gesetz heilig, und das Gebot heilig und gerecht und gut. Ist also, was gut war, für mich zum Tode geworden? das sei ferne! aber die Sünde; auf daß sie als Sünde erscheine, indem sie durch das Gute den Tod bewirkte, und damit die Sünde durch das Gebot noch viel sündiger würde. Denn wir wissen, daß das Gesetz geistig ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn, was ich tue, weiß ich nicht; denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das tue ich. Wenn ich nun das, was ich nicht will, tue, so stimme ich dem Gesetz bei, daß es recht ist. So tue denn nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in mir wohnt; Denn ich weiß, daß Gutes nicht in mir wohnt, das heißt in meinem Fleische; denn das Wollen ist vorhanden bei mir, das Vollbringen des Rechten finde ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. So ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich dasselbe mehr, sondern die Sünde, die in mir wohnt. So finde ich nun in mir, der ich das Rechte tun will, das Gesetz, daß mir das Böse anhängt. Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen; Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meiner Vernunft entgegenkämpft und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern gilt. Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes? Ich danke Gott durch unseren Herrn Jesus Christus; ich diene mit meiner Vernunft dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde. So gibt es denn keine Verdammnis für die, so in Jesus Christus sind, weil sie nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln. Denn das Gesetz des Geistes, des Lebens in Jesus Christus, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott, und sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündhaften Fleisches, und um der Sünde willen verurteilte Er die Sünde in dem Fleisch; Auf daß die Rechtfertigung des Gesetzes an uns, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln, erfüllt würde. Denn die da nach dem Fleisch sind, die sind fleischlich gesinnt, die aber nach dem Geist sind, die sind geistlich gesinnt. Denn fleischlich gesinnt sein ist Tod, geistlich gesinnt sein aber ist Leben und Friede. Weil fleischlich gesinnt sein ist, eine Feindschaft wider Gott, da es sich nicht dem Gesetz Gottes unterwirft, und es auch nicht kann. Die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn anders der Geist Gottes in euch wohnt; wenn aber einer Christi Geist nicht hat, so ist er nicht Sein. Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. So aber der Geist Dessen, Der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird Der, Der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch Seinen Geist, der in euch wohnt. Deshalb sind wir, meine Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, nach dem Fleisch zu leben; Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben; so ihr aber durch den Geist die Werke des Fleisches tötet, werdet ihr leben. Denn die vom Geist Gottes angetrieben werden, sind alle Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, um euch wieder zu fürchten, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir Abba, Vater! rufen. Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind. Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mit Ihm leiden, auf daß wir mit Ihm auch verherrlicht werden. Denn ich halte dafür, daß dieser Zeit Leiden nicht wert sind der Herrlichkeit, die an uns soll geoffenbart werden. Denn das Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Kinder Gottes. Weil die Schöpfung der Nichtigkeit unterworfen ward, nicht aus eigener Wahl, sondern von Dem, Der sie derselben unterwarf, auf Hoffnung; Daß auch sie, die Schöpfung, von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit, und in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes werden würde. Denn wir wissen, daß bisher noch die ganze Schöpfung mit stöhnt, und mit im Kreißen begriffen ist. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir des Geistes Erstlinge haben, auch wir stöhnen, indem wir der Kindschaft der Erlösung unseres Leibes harren. Denn wir sind zwar gerettet in der Hoffnung; die Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung, denn wie kann man das hoffen, was man schon sieht? So wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Beharrlichkeit. Gleichermaßen aber hilft auch der Geist unseren schwachen Zuständen auf; denn wir wissen nicht, um was wir beten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen erforscht, weiß, wie der Geist gesinnt ist, weil er die Heiligen Gott gefällig vertritt. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach Ratschluß berufen sind; Denn die, welche Er zuvor erkannt hatte, bestimmte Er auch voraus, daß sie gleich gestaltet sein sollten dem Ebenbilde Seines Sohnes, auf daß Er der Erstgeborene unter vielen Brüdern wäre. Welche Er aber voraus bestimmt hatte, diese berief Er auch, und die Er berufen hatte, die hat Er auch gerechtfertigt, die Er aber gerechtfertigt, die hat Er auch verherrlicht. Was wollen wir nun dazu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Wie sollte Er, Der Seines eigenen Sohnes nicht verschont, sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte Er uns mit Ihm nicht alles schenken? Wer wird die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, Der da gerecht macht. Wer will verdammen? Christus ist hier, Der gestorben ist, ja vielmehr Der auch auferweckt ist, und zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal, oder Angst, oder Verfolgung, oder Hunger, oder Blöße, oder Gefahr, oder Schwert? Wie denn geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir den ganzen Tag hingemordet, sind wir wie Schlachtschafe geachtet. Aber in alledem siegen wir überschwenglich durch Ihn, Der uns geliebt hat. Ja, ich bin des Glaubens, daß weder Tod noch Leben, weder Engel, noch Herrschaften, noch Gewalten, weder Gegenwärtiges, noch Zukünftiges, Weder Hohes, noch Niederes, noch irgendein Geschöpf uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in unserem Herrn Jesus Christus. Ich sage die Wahrheit in Christus: Ich lüge nicht, mein Gewissen ist mein Zeuge im Heiligen Geist, Daß ich großen Schmerz habe und ohne Unterlaß bekümmert bin in meinem Herzen. Denn gerne wollte ich mich verbannen lassen von Christus für meine Brüder, die mir dem Fleische nach verwandt sind, Die da sind von Israel, welche die Kindschaft und Herrlichkeit und den Bund und die Gesetzgebung und den Gottesdienst und die Verheißungen haben, Denen die Väter angehören, und von denen dem Fleische nach Christus herkommt, Der da Gott ist über alle, hochgelobt in Ewigkeit! Amen. Aber dem ist nicht also, daß Gottes Verheißung darum aus sei; denn nicht alle von Israel sind Israel. Auch sind nicht alle Kinder, weil sie von Abrahams Samen sind, sondern: nach Isaak soll der Same dir genannt werden. Das ist: nicht die dem Fleische nach Kinder sind, sind damit Gottes Kinder, sondern die Kinder der Verheißung werden für Samen gerechnet; Denn dies ist ein Wort der Verheißung: Um diese Zeit will Ich wiederkommen, und Sarah soll einen Sohn haben. Und dies nicht allein, sondern auch Rebecka, die von einem, unserem Vater Isaak, empfangen hatte; Denn noch ehe sie geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten Der Größere soll dem Kleineren dienstbar werden. Wie denn geschrieben steht: Jakob habe Ich geliebt, Esau aber gehaßt. Was wollen wir nun sagen: Ist Gott ungerecht? Das sei ferne! Denn zu Moses spricht Er: Wem Ich gnädig bin, dem bin Ich gnädig, und wessen Ich Mich erbarme, dessen erbarme Ich Mich. So kommt es also nicht auf den Wollenden oder Laufenden, sondern auf den erbarmenden Gott an. Denn die Schrift sagt zu Pharao: Eben darum habe Ich dich erweckt, daß Ich an dir Meine Macht zeige und Mein Name auf der ganzen Erde verkündigt werde. Er erbarmt Sich nun, wessen Er will, und verstockt, wen Er will. Du wirst nun zu mir sagen: Was schilt Er denn einen? Denn wer konnte jemals Seinem Willen widerstehen? Wer bist du denn, Mensch, der du mit Gott rechten willst? Spricht je ein Werk zu seinem Meister: Warum machtest du mich so? Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus demselben Teige ein Gefäß zu Ehren, ein anderes zu Unehren zu machen? Wenn nun Gott Zorn zeigen und Seine Macht kundtun wollte, so hat Er mit aller Langmut getragen Gefäße des Zorns, die zur Verdammnis zugerichtet waren, Und auf daß Er kund täte den Reichtum Seiner Herrlichkeit an Gefäßen der Barmherzigkeit, die Er voraus zur Herrlichkeit bereitet hatte; Als welche Er uns auch berufen hat, nicht bloß aus den Juden, sondern auch aus den Heiden. Wie Er denn auch im Hoschea spricht: Ich will Mein Volk nennen, das nicht Mein Volk war, und die Nichtgeliebte: Und soll geschehen an dem Ort, da ihnen gesagt ward: Ihr seid nicht Mein Volk, daß sie sollen Söhne des lebendigen Gottes genannt werden. Jesajah aber ruft über Israel, wenn auch die Zahl der Söhne Israels wie der Sand am Meer wäre, so wird doch nur ein Überrest gerettet werden. Denn Er vollendet den Spruch und faßt ihn kurz in Gerechtigkeit; denn den kurzgefaßten Spruch vollbringt der Herr auf der Erde. Und wie Jesajah vorausgesagt hat: Wenn uns der Herr Zebaoth nicht Samen übriggelassen hätte, so wären wir wie Sodom und Gomorrah gleich geworden. Was wollen wir nun sagen? Daß die Heiden, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangten, Gerechtigkeit aber, die aus dem Glauben kommt. Israel aber hat nach dem Gesetz der Gerechtigkeit gestrebt, und ist nicht zum Gesetz der Gerechtigkeit gelangt. Warum? Darum, daß sie nicht aus dem Glauben, sondern aus Werken des Gesetzes dieselbe suchten. Sie haben sich an dem Stein des Anstoßes gestoßen. Wie denn geschrieben steht: Siehe, Ich setze in Zion den Stein des Anstoßes und den Fels des Ärgernisses, und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden. Meines Herzens Wunsch, Brüder, und mein Flehen zu Gott ist für das Heil Israels. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie für Gott eifern, aber mit Unverstand. Denn sie kennen die Gerechtigkeit Gottes nicht, und suchen die eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und haben sich so der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. Das Ende des Gesetzes ist Christus zur Gerechtigkeit für einen jeden, der an Ihn glaubt. Denn Moses schreibt wohl von der Gerechtigkeit aus dem Gesetz: Welcher Mensch diese Dinge tut, der wird durch sie leben. Die Gerechtigkeit aus dem Glauben aber spricht also: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will hinauffahren gen Himmel? Das heißt: Christus herabzuholen. Oder wer will hinab in den Abgrund fahren? Das heißt: Christus von den Toten heraufzuholen. Aber was sagt sie? Das Wort ist dir nahe in deinem Munde und in deinem Herzen, das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen. Wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennst, und in deinem Herzen glaubst, daß Ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig. Denn so man mit dem Herzen glaubt, so wird man gerecht, und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig. Denn die Schrift sagt: Ein jeder, der auf Ihn vertraut, wird nicht zuschanden werden. Es ist ja kein Unterschied zwischen dem Juden und dem Griechen; alle haben denselben Herrn, Der reich ist für alle, die Ihn anrufen. Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, soll gerettet werden. Denn wie werden sie einen anrufen, an den sie nicht glauben? Wie werden sie glauben an einen, von dem sie nicht gehört haben? Wie werden sie von einem hören ohne einen, der ihnen predigt? Wie wird man ihnen predigen, wenn man nicht abgeordnet ist, wie denn geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße derer, die da Frieden verkündigen, die da gute Botschaft bringen. Allein nicht alle haben auf die gute Botschaft gehört, denn Jesajahs spricht: Herr, wer hat auf unsere Botschaft gehört? Der Glaube kommt aus der Verkündigung, die Verkündigung aber aus dem Worte Gottes. Ich aber sage: Haben sie es etwa nicht gehört? Ihr Stimme ist in alle Lande ausgegangen, und ihre Worte bis an der Welt Enden. Ich aber sage: Hat sie Israel nicht erkannt? Gleich Moses spricht: Ich will euch eifern lassen gegen ein Volk, das nicht Mein Volk ist, gegen ein unverständig Volk sollt ihr in Zorn geraten. Jesajahs sagt gar: Ich ward gefunden von denen, die Mich nicht suchten, und ward offenbar denen, die nicht nach Mir fragten. Zu Israel aber spricht Er: Den ganzen Tag habe Ich Meine Hände ausgereckt gegen ein Volk, das Mir nicht gehorchen will und widerspricht. So sage ich nun: Hat Gott Sein Volk verstoßen? Mitnichten, ich bin ja selbst ein Israelite vom Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamin. Gott hat Sein Volk, das Er zuerst auserwählt hatte, nicht verstoßen; oder wißt ihr nicht, was die Schrift bei Elias sagt, wie er vor Gott gegen Israel auftritt? Herr, Deine Propheten haben sie getötet und Deine Altäre umgestürzt, und ich bin allein übriggeblieben, und auch mir stehen sie nach dem Leben. Was wird ihm aber zur Antwort? Ich habe Mir übriggelassen siebentausend Männer, die ihre Knie vor dem Baal nicht gebeugt haben. So ist nun auch in der jetzigen Zeit nach der Auswahl der Gnade ein Überrest geblieben. Ist es aber aus Gnade, so ist es nicht der Werke wegen, da die Gnade sonst aufhört, Gnade zu sein. Wenn aber um der Werke willen, so ist es nicht mehr Gnade, sonst ist das Werk nicht mehr Werk. Wie nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt, die Auswahl aber hat es erlangt. Die übrigen sind verstockt geblieben, wie denn geschrieben steht: Gott hat ihnen den Geist der Betäubung gegeben, Augen, daß sie nicht sehen, und Ohren, daß sie nicht hören, bis auf den heutigen Tag. Und David spricht: Ihr Tisch werde ihnen zum Fallstrick und zur Berückung und zum Anstoß und zur Vergeltung. Laß ihre Augen sich verdunkeln, daß sie nicht sehen, und beuge allezeit ihren Rükken. Ich sage nun: Mußten sie darum straucheln, daß sie fallen sollten? Das sei ferne! Vielmehr kam durch ihren Fall das Heil zu den Heiden, auf daß sie ihnen nacheifern sollten. Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt geworden ist, und ihre geringe Zahl den Heiden zugute kam, um wie viel mehr würde ihre Vollzahl zugute kommen? Euch, den Heiden, sage ich: Weil ich Heidenapostel bin, will ich mein Amt preisen, Ob ich etwa mein Fleisch zum Eifer reizen und etliche derselben retten könnte. Denn wenn ihre Verwerfung die Erlösung der Welt geworden ist, was wird ihre Annahme anderes werden, denn ein Aufleben vom Tode? Ist das Erstlingsbrot heilig, so wird der Teig heilig, und ist die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige. Sind nun etliche der Zweige ausgebrochen, und du, der du vom wilden Ölbaum bist, wirst unter sie gepfropft, und bist der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden, so rühme dich nicht wider die Zweige. Rühmst du dich aber wider sie, so trägst du ja die Wurzel nicht, sondern die Wurzel dich. Du wirst wohl sagen: Zweige wurden abgeschnitten, auf daß ich eingepfropft würde. Schon recht, sie wurden ihres Unglaubens wegen ausgeschnitten, du aber stehst durch deinen Glauben. Überhebe dich nicht, sondern sei auf deiner Hut. Denn wenn Gott der naturwüchsigen Zweige nicht verschonte, so möchte Er auch dein nicht verschonen. So siehe denn die Güte und die Strenge Gottes an - gegen die Gefallenen die Strenge, gegen dich die Güte, wenn du bei der Güte verbleibst, sonst wirst auch du ausgeschnitten. Und jene, wenn sie nicht bei ihrem Unglauben verbleiben, werden eingepfropft werden: Gott kann sie ja wohl wieder einpfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum ausgeschnitten und gegen deine Natur auf den edlen Ölbaum gepfropft worden bist, um wieviel mehr können nicht ursprünglich edle Zweige in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden? Denn ich will euch, Brüder, das Geheimnis nicht vorenthalten auf daß ihr euch nicht selbst für klug haltet, daß von seiten eines Teils bei Israel eine Verstockung eingetreten ist, bis daß die Vollzahl der Heiden eingegangen wäre. Und so wird dann ganz Israel erlöst werden, wie geschrieben steht: Aus Zion wird kommen, Der da erlöse, und abwenden von Jakob die Gottlosigkeit. Das ist Mein Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden werde weggenommen haben. In Hinsicht des Evangeliums sind sie Feinde um euretwillen, nach der Auswahl aber sind sie geliebt um der Väter willen. Denn Gottes Gnadengaben und Berufung mögen Ihn nicht gereuen. Denn wie ihr einst Gott nicht glaubtet, nun aber Erbarmung fandet durch den Unglauben dieser, So sind auch diese nun ungläubig geworden, auf daß durch das Erbarmen gegen euch auch sie Erbarmung fänden; Denn Gott hatte alle unter den Unglauben beschlossen, auf daß Er Sich ihrer aller erbarmete. O! welche Tiefe des Reichtums und der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind Seine Gerichte und wie unergründlich sind Seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist Sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat Ihm vorhergegeben, daß Ihm vergolten würde? Denn von Ihm und durch Ihn und für Ihn sind alle Dinge; Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber hingebet, als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer zu eurem geistigen Gottesdienst. Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern bildet euch um durch die Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, der wohlgefällige und der vollkommene Gotteswille. Denn ich sage vermöge der mir verliehenen Gnade einem jeglichen unter euch, daß er nicht weiter von sich halte, denn sich es gebührt zu halten, sondern daß er sich bescheiden soll, je nach dem Maß des Glaubens, das ihm Gott zugeteilt hat. Denn gleich wie wir an dem einen Körper viele Glieder, alle Glieder aber nicht die gleiche Verrichtung haben; Also sind wir viele ein Leib in Christus, aber jeder einzelne ist des anderen Glied, Indem wir je nach der uns verliehenen Gnade verschiedene Gaben haben. Hat jemand die Gabe der Weissagung, so geschehe sie nach dem Maß seines Glaubens. Hat jemand ein Amt, so warte er des Amtes. Hat er zu lehren, so warte er der Lehre. Oder ermahnt einer, so ermahne er treulich. Hat einer von dem Seinen milde Gaben zu geben, so gebe er in Einfalt. Hat er vorzustehen, so tue er es mit Eifer. Hat er für Leidende zu sorgen, so tue er es mit Freundlichkeit. Eure Liebe sei ungeheuchelt, verabscheut das Böse, hanget dem Guten an. Eure Bruderliebe untereinander sei herzlich. Gehe einer dem anderen voran in der Achtung gegen ihn. Lasset nicht nach an Eifer. Seid brünstig im Geist. Schicket euch in die Zeit! Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet. Nehmt euch der Notdurft der Heiligen an, fleißiget euch der Gastfreundschaft. Segnet, die euch verfolgen! Segnet, und verwünschet nicht! Seid fröhlich mit den Fröhlichen, und weinet mit den Weinenden. Seid einträchtig untereinander. Trachtet nicht nach Hohem, sondern haltet euch zu den Niedrigen. Bildet euch nicht zu viel ein auf euch selbst. Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Befleißigt euch des Guten vor aller Welt. Womöglich haltet, so viel an euch ist, mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorne; denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache; Ich will vergelten, spricht der Herr. So nun deinen Feind hungert, so speise ihn, dürstet ihn, so tränke ihn; denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Jedermann sei untertan den Obrigkeiten, die Gewalt über ihn haben; denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott. Und die bestehenden Obrigkeiten sind von Gott verordnet. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widerstrebt der Ordnung Gottes; die aber widerstreben, ziehen sich selbst ihr Urteil zu. Denn die Gewalt haben, sind nicht den guten Werken, sondern den bösen ein Schrekken. Willst du die Gewalt nicht fürchten, so tue Gutes, und du wirst noch Lob von ihr haben. Denn sie ist Gottes Dienerin dir zu Gute; tust du aber Böses, so fürchte dich; denn nicht umsonst führt sie das Schwert; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der das Böse tut. Darum tut es Not, daß man untertan ist, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch aus Gewissen. Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern; denn sie sind Gottes Dienstleute, die ihres Amtes warten. So gebt nun allen, was ihr zu geben schuldig seid: Steuer dem, der die Steuer, Zoll dem, der den Zoll, Ehrerbietung dem, der Ehrerbietung, Achtung dem, der Achtung zu fordern hat. Bleibt niemand etwas schuldig, außer daß ihr einander liebet, denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen, nicht töten, nicht stehlen, kein falsch Zeugnis reden, dich nicht gelüsten lassen, und so noch ein anderes Gebot ist, sind in dem einen zusammengefaßt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung. Und dies darum, da wir die Zeit wissen, daß bereits die Stunde da ist, daß wir aus dem Schlaf erwachen; denn jetzt ist uns das Heil näher, als da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorbei, der Tag ist herbeigekommen; so laßt uns nun die Werke der Finsternis von uns tun und die Rüstung des Lichts anlegen. Lasset uns ehrbar wandeln, als am Tage, nicht in Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Schwelgerei, nicht in Hader und Eifersucht. Laßt uns vielmehr den Herrn Jesus Christus anziehen, und nicht den Wollüsten des Fleisches dienen. Den Schwachen im Glauben nehmt auf, ohne Streit über Meinungen. Der eine glaubt, alles essen zu dürfen, der Schwächere ißt nur Gemüse. Wer da ißt, verachte den nicht, der nicht ißt; der aber nicht ißt, richte den nicht, der da ißt; denn Gott hat ihn angenommen. Wer bist du, daß du einen fremden Knecht richtest? Seinem eigenen Herrn steht oder fällt er, er wird aber wohl stehend erhalten werden; denn Gott vermag ihn aufrecht zu erhalten. Der eine entscheidet sich für einen Tag vor dem anderen; der andere hält jeden Tag gleich heilig. Der auf den Tag hält, tut es dem Herrn, und wer nicht auf den Tag hält, hält nicht darauf, auch dem Herrn. Wer da ißt, ißt dem Herrn, denn er dankt Gott, und wer nicht ißt, ißt nicht, auch dem Herrn, und dankt Gott. Denn keiner von uns lebt ihm selber und keiner stirbt ihm selber. Leben wir, so leben wir ja dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn; wir mögen also leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder in das Leben getreten, daß Er sowohl über Tote als Lebendige Herr sei. Du aber, was richtest du deinen Bruder? oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor den Richterstuhl Christus treten. Denn es steht geschrieben: So wahr Ich lebe, spricht Jehovah, alle Knie sollen sich Mir beugen, und alle Zungen Gott bekennen. So wird denn ein jeglicher von uns für sich selber Gott Rechenschaft geben. Darum lasset uns nicht mehr einander richten, sondern richtet vielmehr, ob wir nicht dem Bruder Anstoß oder Ärgernis geben. Ich weiß und bin überzeugt im Herrn Jesus, daß nichts an und für sich gemein ist, es sei denn für den gemein, der es dafür erachtet. Wenn aber dein Bruder ob deiner Speise sich betrübt, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb doch nicht durch deine Speise den, für den Christus gestorben ist! Laß darum euer Gutes nicht verlästert werden. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Denn wer darin Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen wert. Laßt uns daher nach dem streben, was zum Frieden und zu gegenseitiger Erbauung dient. Zerstöre darum nicht der Speise wegen Gottes Werk. Alles ist zwar rein, wird aber zur Sünde dem Menschen, der durch das Essen Anstoß gibt. Es ist besser, du ißt kein Fleisch und trinkst keinen Wein, und tust nichts, daran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis und Schaden nimmt. Hast du Glauben? Habe ihn für dich vor Gott! Selig, wer nicht Gericht hält über sich selbst bei dem, was er billigt. Wer aber im Zweifel ist, der, wenn er doch ißt, ist verurteilt, weil er nicht aus gutem Glauben gehandelt hat. Alles, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde. Wir aber, die wir stark sind, sollen die Schwächen der Nichtstarken tragen und nicht aus Selbstgefälligkeit handeln. Ein jeder von uns suche seinem Nächsten zu gefallen zum Guten, zur Erbauung. Denn auch Christus hatte nicht an Ihm selber Gefallen, sondern, wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf Mich gefallen. Denn was vorher geschrieben worden ist, ist uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir durch die Beharrlichkeit und die Tröstung der Schriften Hoffnung haben. Der Gott der Beharrlichkeit und des Trostes gebe euch, daß ihr nach dem Sinn von Jesus Christus einträchtig untereinander seid. Auf daß ihr einmütig mit einem Munde Gott und den Vater unseres Herrn Jesus Christus lobet. Darum nehmt einander an, gleich wie auch Christus euch zum Lobe Gottes angenommen hat. Ich will aber sagen, daß Jesus Christus ein Diener der Beschneidung geworden ist, um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, zu bestätigen die Verheißungen an die Väter. Daß die Heiden aber Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht: Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen lobsingen. Und abermals heißt es: Frohlocket ihr Heiden mit Seinem Volke! Und abermals: Lobet den Herrn alle Völker und lobpreiset Ihn alle Völkerschaften. Und abermals spricht Jesajah: Es wird da sein die Wurzel Isais, und Der aufstehen wird, zu herrschen über die Heiden. Auf Ihn werden die Heiden hoffen. Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, daß ihr der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes die Fülle habet. Ich selbst, meine Brüder, bin von euch überzeugt, daß ihr voller Güte seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, und im Stande, einander zu ermahnen. Doch wollte ich mir herausnehmen, euch freimütig zu schreiben, Brüder, zum Teil, um euch zu erinnern, um der Gnade willen, die mir von Gott verliehen worden, Daß ich ein Diener von Jesus Christus unter den Heiden sein soll, priesterlich zu wirken am Evangelium Christus, auf daß das Opfer der Heiden genehm sei und durch den Heiligen Geist gesegnet werde. Darum darf ich mich rühmen in Jesus Christus, was die Sache Gottes anbelangt. Aber ich vermesse mich nicht, etwas zu sagen, das Christus nicht durch mich gewirkt hätte, um die Heiden durch Wort und Werk gehorsam zu machen, Durch Kraft der Zeichen und Wunder, und durch die Kraft des Geistes Gottes, so daß ich von Jerusalem und den umliegenden Landen bis nach Illyrien das Evangelium allenthalben verkündigt habe. Auch predigte ich geflissentlich das Evangelium nicht da, wo Christus schon verkündigt worden, um nicht auf einen von anderen gelegten Grund zu bauen; Sondern, wie geschrieben steht, denen nicht zuvor davon verkündet worden, die sollen es sehen, und die nicht davon gehört haben, sollen es vernehmen. Darum ich auch vielmal verhindert worden bin, zu euch zu kommen. Nun ich aber nicht mehr Gelegenheit habe in diesen Gegenden, aber Verlangen trage von vielen Jahren her, zu euch zu kommen: So hoffe ich, wenn ich nach Spanien gehe, auf der Durchreise euch zu sehen, und allda dorthin ein Geleite von euch zu erhalten, wenn ich mich zuerst meinerseits an euch ersättigt habe. Jetzt aber reise ich im Dienste für die Heiligen nach Jerusalem. Denn die in Mazedonien und Achaja fanden sich geneigt, eine gemeinsame Leistung für die Armen der Heiligen in Jerusalem zu leisten. Sie taten so aus freien Stücken, auch sind sie ihre Schuldner; denn da sie die Heiden an ihren geistigen Gütern Teilnehmen ließen, so sind diese auch schuldig, ihnen im Leiblichen zu Hilfe zu kommen. Wenn ich nun solches ausgerichtet und ihnen den Betrag eingehändigt habe, will ich bei euch durchreisen nach Spanien. Ich weiß aber, daß ich, wenn ich zu euch komme, mit dem vollen Segen des Evangeliums von Christus kommen werde. Ich bitte euch nun, meine Brüder, bei unserem Herrn Jesus Christus und der Liebe des Geistes, mit mir zu ringen in Gebeten vor Gott für mich, Daß ich errettet werde aus den Händen der Ungläubigen in Judäa, und daß meine Dienstleistung in Jerusalem genehm sei den Heiligen. Auf daß ich, so Gott will, in Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke. Der Gott aber des Friedens sei mit euch allen. Amen. Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, welche ist im Dienste der Gemeinde in Kenchreä, Daß ihr sie aufnehmt im Herren, so wie es Heiligen geziemt, und ihr beisteht in allem, worin sie eurer Hilfe bedarf; denn sie hat vielen und auch mir Fürsorge geleistet. Grüßet die Prisca und den Aquila, meine Gehilfen in Jesus Christus, Welche für mein Leben ihre Nacken preisgegeben, denen nicht allein ich danke, sondern auch alle Gemeinden der Heiden] und ihre Haus-Gemeinde. Grüßet meinen geliebten Epänetus, welcher ist der Erstling Achajas in Asien an Christus. Grüßet Maria, die so viele Mühe mit uns gehabt hat. Grüßet Andronikus und Junias, meine Verwandten und Mitgefangenen, die rühmlich bekannt sind unter den Aposteln und vor mir in Christus gewesen sind. Grüßet Amplias, meinen Geliebten im Herrn. Grüßet Urbanus, unseren Gehilfen in Christus, und meinen geliebten Stachys. Grüßet Apelles, den Bewährten in Christus, grüßet die vom Hause des Aristobulus. Grüßet Herodion, meinen Verwandten, grüßet die vom Hause des Narcissus, die in dem Herrn sind. Grüßet die Tryphäna und die Tryphosa, die in dem Herrn gearbeitet haben. Grüßet die geliebte Persis, die viel im Herrn gearbeitet hat. Grüßet Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine und meine Mutter. Grüßet Asynkritus, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes, und die Brüder bei ihnen. Grüßet Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen. Grüßet euch untereinander mit dem heiligen Kuß. Alle Christengemeinden grüßen euch. Ich ermahne euch, Brüder, daß ihr ein Auge habt auf die, so da Spaltungen und Ärgernis wider die Lehre anrichten, die ihr gelernt habt; und kehrt euch ab von ihnen. Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem Bauche, und täuschen durch wohlgesetzte Reden und schöne Worte die Herzen der Arglosen. Denn euer Gehorsam ist allen zu Ohren gekommen, darum freue ich mich euer; ich wünsche aber, daß ihr weise seid zum Guten, wie ihr lauter seid in bezug auf das Böse. Aber der Gott des Friedens wird den Satan bald unter eure Füße treten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Lucius und Jason und Sosipater, meine Verwandten. Ich Tertius, der ich diesen Brief geschrieben habe, grüße euch in dem Herrn. Es grüßt euch Gajus, mein und der ganzen Gemeinde Gastfreund, auch grüßet euch Erastus, der Stadtkämmerer, und der Bruder Quartus. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen. Dem aber, Der euch befestigen kann kraft meines Evangeliums und der Predigt von Jesus Christus, durch die Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten verschwiegen geblieben, Nun aber geoffenbart und durch die prophetischen Schriften auf Befehl des ewigen Gottes zu gläubiger Annahme allen Heiden kund gemacht worden ist; Dem allein weisen Gott sei Ehre durch Jesus Christus in Ewigkeit! Paulus, durch den Willen Gottes zum Apostel Jesu Christi berufen, und Sosthenes, der Bruder, An die Gemeinde Gottes in Korinth, die Geheiligten in Jesus Christus, die berufenen Heiligen, samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, an allen Orten, wo sie und wir sind. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und Herrn Jesus Christus! Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch in Jesus Christus verliehen worden ist; Daß ihr durch Ihn in allen Stücken reich geworden seid an aller Lehre und aller Erkenntnis; Wie denn das Zeugnis von Christus unter euch fest geworden ist, So daß es bei euch an keinerlei Segnung mangelt, weil ihr harret auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus, Der euch auch standhaft erhalten wird bis ans Ende, so daß ihr am Tage unseres Herrn Jesus Christus unsträflich erscheint. Gott ist getreu, durch Den ihr zur Gemeinschaft mit Seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn, berufen seid. Ich ermahne euch aber, meine Brüder, beim Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle eines Sinnes seid und keine Spaltungen unter euch aufkommen lasset, sondern daß ihr in gleichem Sinn und gleicher Meinung, zusammenhaltet. Denn mir ist kund geworden über euch durch die von Chloes Haus, daß Streitigkeiten unter euch stattfinden, meine Brüder. Ich aber meine das, daß jeglicher unter euch sagt: Ich halte mich an Paulus, ich an Apollos, ich an Kephas, ich an Christus. Ist denn Christus geteilt? ist Paulus für euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft? Ich danke Gott, daß ich keinen von euch getauft habe außer Crispus und Gajus, So daß keiner sagen kann, ich hätte auf meinen Namen getauft. Doch ja, das Haus des Stephanas taufte ich auch, sonst weiß ich keinen anderen, den ich getauft hätte. Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu predigen, nicht mit Redeweisheit, auf daß Christus Kreuz nicht leer ausginge. Denn das Wort vom Kreuz ist zwar den Verlorenen eine Torheit, uns aber, den Geretteten, eine Kraft Gottes. Denn es steht geschrieben: Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen und zuschanden den Verstand der Verständigen. Wo ist ein Weiser, wo ein Schriftgelehrter, wo ein gelehrter Streiter dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in der Weisheit Gottes nicht erkannte, hat es Gott gefallen, durch die Predigt Weil die Juden Zeichen fordern und die Griechen nach Weisheit fragen, Wir aber Christus den Gekreuzigten predigen, den Juden ein Ärgernis, den Griechen aber eine Torheit; Denen selbst aber, die berufen sind, Juden sowohl als Griechen, Denn das Törichte, das von Gott kommt, ist weiser, als die Menschen sind, und das Schwache, das von Gott kommt, ist stärker, als die Menschen sind. Denn seht eure Berufung an, Brüder; nicht viele sind weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edelgeborene Sondern was töricht ist vor der Welt, hat Gott auserwählt, auf daß Er die Weisen zuschanden mache, und das Schwache vor der Welt hat Gott auserwählt, daß Er das Starke zuschanden mache; Und das Unedelgeborene vor der Welt und das für nichts Geachtete und das Geltungslose, auf daß Er zunichte mache, was etwas ist; Auf daß kein Fleisch vor Gott sich rühme. Aus Ihm aber seid ihr in Jesus Christus, Der uns von Gott zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und Erlösung geworden ist; Auf daß, wie geschrieben steht: Wer sich rühmt, sich rühme im Herrn. Auch ich, da ich zu euch kam, bin nicht gekommen mit hoher Rede oder Weisheit, euch das Zeugnis von Gott zu verkündigen. Denn ich nahm mir nicht vor, unter euch etwas wissen zu wollen, außer von Jesus Christus und zwar dem Gekreuzigten. Und ich war vielmehr bei euch in Schwachheit und in viel Furcht und Zittern; Und mein Wort und meine Predigt bestand nicht in Überredungen der Weisheit, sondern in Darstellung des Geistes und der Kraft, Auf daß euer Glaube nicht beruhe auf menschlicher Weisheit, sondern auf der Kraft Gottes. Wir reden aber Weisheit unter Vollkommenen, nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Häupter dieser Welt, die zunichte werden; Wir reden vielmehr Gottes Weisheit, als ein Geheimnis, sie, die verborgen war, die aber Gott vor Anbeginn der Zeitläufe vorherbestimmt hat zu unserer Herrlichkeit, Die keiner von den Oberen dieser Welt erkannt hat; denn hätten sie diese erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt; Sondern wie geschrieben steht: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, und in keines Menschen Herz gekommen ist, hat Gott denen, die ihn lieben, zubereitet. Uns aber hat es Gott durch Seinen Geist geoffenbart; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen der Gottheit. Denn welcher Mensch weiß, was des Menschen ist, außer der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was Gottes ist, außer der Geist Gottes. Wir aber haben empfangen, nicht den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, auf daß wir wüßten, was uns von Gott verliehen worden ist. Und das reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt, sondern wie sie vom Geist gelehrt worden sind, indem wir Geistiges mit Geistigem verbinden. Der natürliche Mensch nimmt nicht an, was vom Geiste Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, denn es muß geistig aufgefaßt werden. Der Geistige beurteilt alles, er selbst aber wird von keinem beurteilt. Denn wer hätte des Herrn Sinn erkannt, der Ihn unterwiese? Wir aber haben Christus Sinn. Auch ich, Brüder, konnte nicht mit euch reden als mit Geistigen, sondern als mit Fleischlichen, wie mit Kindern in Christus. Milch gab ich euch zu trinken, keine Weil ihr noch fleischlich seid; denn da unter euch noch Eifersucht, Streit und Spaltungen sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? Denn wenn einer sagt: Ich bin paulisch, ein anderer: Ich bin apollisch, seid ihr da nicht fleischlich? Wer ist nun Paulus, wer Apollos? Diener sind sie, durch die ihr seid gläubig geworden, wie es einem jeden der Herr gegeben hatte. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der da pflanzt, noch der da begießt, etwas, sondern Gott, Der das Gedeihen gibt. Der aber pflanzt und der begießt, sind eins, jeder wird seinen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; Gottes Ackerfeld, Gottes Gebäude seid ihr. Nach der Gnade Gottes, die mir zuteil geworden, habe ich wie ein weiser Baumeister den Grund gelegt, ein anderer baut darauf, ein jeglicher aber sehe zu, wie er darauf baue. Einen anderen Grund kann keiner legen, als den, der schon liegt, welcher ist Jesus Christus. Wenn einer aber auf diesen Grund baut Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stoppel; So wird eines jeglichen Werk offenbar werden; denn der Tag wird es kundtun, weil es sich durch das Feuer offenbart; und welcherlei eines jeglichen Werk sei, wird das Feuer bewähren. Wenn eines Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben wird, wird er Lohn empfangen. Geht eines Werk im Feuer auf, so wird er dessen verlustig werden; er selbst wird gerettet werden, aber wie durch das Feuer hindurch. Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? So einer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig, wie denn auch ihr ein solcher seid. Niemand täusche sich; wenn einer vermeint weise zu sein unter euch in dieser Welt, der werde ein Tor, auf daß er Denn dieser Welt Weisheit ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: Er fängt die Weisen in ihrer List. Und abermals: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, daß sie eitel sind. Darum rühme sich keiner der Menschen, denn alles ist euer, Sei es nun Paulus, oder Apollos, oder Kephas, oder die Welt, oder Leben, oder Tod, Gegenwärtiges, oder Zukünftiges: alles ist euer. Ihr aber gehört Christus, Christus aber Gott. Dafür erachte man uns: für Christus Diener und für Verwalter der Geheimnisse Gottes. Übrigens fordert man von den Verwaltern, daß einer treu erfunden werde. Mir ist es ein Geringes, daß ich von euch oder von einem menschlichen Ich bin mir wohl nichts bewußt, aber damit bin ich nicht gerechtfertigt; wer mich aber richtet, ist der Herr. Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr komme, Der auch das in Dunkelheit Verborgene an das Licht bringen und die Ratschläge der Herzen offenbaren wird, und dann wird jedem von Gott sein Lob zuteil werden. Dies, meine Brüder, habe ich euretwegen auf mich und Apollos gedeutet, daß ihr an uns lernt, nicht höher von euch zu halten, denn in der Schrift gestattet ist, auf daß sich nicht einer um jemandes willen über den anderen erhebe. Denn wer gibt dir den Vorzug? Was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen? Schon gesättigt, schon reich seid ihr geworden, seid ohne uns Könige; und wäret ihr Könige, auf daß wir mit euch herrschten! Denn mich bedünkt, daß Gott uns, die Apostel, als Geringste, als dem Tod Verfallene dargestellt hat, weil wir der Welt und Engeln und Menschen ein Schauspiel geworden sind. Wir sind Toren um Christus willen, ihr aber seid weise in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr seid hoch geehrt, wir ungeehrt. Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst, sind nackend, werden geschlagen und haben keine bleibende Stätte. Wir mühen uns ab, arbeiten mit unseren eigenen Händen, werden geschmäht und segnen, werden verfolgt und dulden, Wir werden gelästert, aber wir flehen Nicht schreibe ich dies, um euch zu beschämen, sondern als meine lieben Kinder ermahne ich euch. Denn wenn ihr auch zehntausend Zuchtmeister hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn in Jesus Christus habe ich euch gezeugt durch das Evangelium. Darum ermahne ich euch, ahmt mir nach. Deshalb habe ich auch Timotheus zu euch gesandt, der mein geliebtes und treues Kind im Herrn ist; er wird euch erinnern an meine Wege in Christus, wie ich überall in jeglicher Gemeinde lehre. Etliche blähen sich auf, in der Meinung, daß ich nicht zu euch käme. Ich werde aber in Bälde zu euch kommen, so der Herr will, und sehen, nicht ihr Gerede, sondern ihre Wirkungskraft; Denn nicht in Worten, sondern in Kraft besteht das Reich Gottes. Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute kommen, oder mit Liebe und dem Geist der Sanftmut? Überhaupt hört man bei euch von Hurerei und gar von solcher Hurerei, die selbst unter den Heiden nicht zu finden ist, daß einer das Weib seines Vaters habe. Und ihr seid noch aufgeblasen, und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf daß der, welcher solches Werk getan hat, aus eurer Mitte geschafft würde. Ich wenigstens, obschon mit dem Leibe abwesend, bin im Geiste gegenwärtig, habe bereits als gegenwärtig beschlossen, den, der solches verübt hat, Im Namen unseres Herrn Jesus Christus, mit euch im Geiste versammelt und mit der Kraft unseres Herrn Jesus Christus, Dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist am Tage unseres Herrn Jesus gerettet werde. Euer Ruhm ist nicht fein; wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert! Darum schafft den alten Sauerteig hinaus, auf daß ihr ein neuer Teig seiet, gleich wie ihr noch ungesäuert seid; denn wir haben auch unser Osterlamm, das für uns geopfert worden, Christus. Darum lasset uns Ostern halten, nicht mit dem alten Sauerteig, noch mit dem Sauerteig der Bosheit und des Lasters, sondern mit dem Ungesäuerten der Lauterkeit und Wahrheit. Ich habe euch in dem Briefe geschrieben, ihr sollt keinen Verkehr mit Hurern haben. Damit meine ich gar nicht Hurer dieser Welt oder Habsüchtige oder Raubgierige oder Götzendiener; denn da müßtet ihr ja aus der Welt scheiden. Jetzt aber schreibe ich euch, ihr sollt keinen Umgang haben mit einem, der sich Bruder nennt, wenn er ein Hurer oder Habsüchtiger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Raubgieriger ist; mit einem solchen sollt ihr auch nicht einmal essen. Denn was sollte ich auch die draußen richten? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? Die draußen wird Gott richten; schafft ihr aus eurer Mitte die, so böse sind. Wagt es einer unter euch, der einen Rechtshandel gegen einen anderen hat, zu rechten vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? Wisset ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr da nicht gut genug, auch die geringsten Dinge zu richten? Wisset ihr nicht, daß wir Engel richten werden, wieviel mehr Zeitliches? Wen ihr nun über Zeitliches Gerichte habt, so setzet ihr die von der Gemeinde für nichts geachteten [Heiden] zu Richtern? Zur Beschämung sage ich euch das; ist denn gar kein Weiser unter euch, der zwischen Bruder und Bruder richten könnte? Sondern ein Bruder rechtet mit dem Bruder, und dazu vor Ungläubigen. Es ist schon überhaupt ein Nachteil für euch, daß ihr Rechtsstreite untereinander habt; warum laßt ihr euch nicht lieber Unrecht tun, warum euch nicht lieber beeinträchtigen? Aber ihr tut Unrecht und übervorteilt, und dazu tut ihr solches an Brüdern. Wisset ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht beirren; weder Hurer, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Unenthaltsame, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Raubgierige werden das Reich Gottes ererben. Denn dergleichen waren etliche von euch; aber ihr seid rein gewaschen, geheiligt, und durch den Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes gerechtfertigt worden. Ich habe Macht zu allem; aber es frommt nicht alles. Ich habe Macht zu allem, aber ich lasse mich nicht davon bewältigen. Die Speisen sind für den Magen und der Magen für die Speisen; aber Gott wird diesen und jene vernichten, der Leib aber ist nicht für die Hurerei, sondern für den Herrn und der Herr für den Leib. Gott hat sowohl den Herrn auferweckt, als Er auch uns auferwecken wird durch Seine Kraft. Wisset ihr nicht, daß eure Leiber Christus Glieder sind? Soll ich nun Christus Glieder nehmen und sie zu Hurengliedern machen? Das sei ferne! Oder wisset ihr nicht, daß, wer einer Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Fliehet die Hurerei! Jede Sünde, die ein Mensch begeht, ist außerhalb des Leibes, wer aber hurt, der sündigt wider seinen eigenen Leib. Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst zugehört? Denn ihr seid um einen teuren Preis erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leib und in eurem Geiste, welche sind Gottes. Was das anlangt, worüber ihr mir geschrieben habt, so ist es dem Menschen gut, wenn er kein Weib berührt. Der Hurerei wegen aber habe ein jeglicher sein Weib, und eine jegliche habe ihren eigenen Mann. Der Mann leiste dem Weibe die eheliche Pflicht, desgleichen auch das Weib dem Manne. Das Weib ist seines Leibes nicht mächtig, sondern der Mann, desgleichen auch der Mann seines Leibes nicht mächtig ist, sondern das Weib. Es entziehe sich keines dem anderen, es sei denn mit gegenseitiger Einwilligung eine Zeitlang, auf daß ihr euch der Andacht widmet; und dann seid wieder beisammen, auf daß euch der Satan wegen eurer Unenthaltsamkeit nicht in Versuchung führe. Solches sage ich euch empfehlungsweise, nicht als Befehl. Ich wollte zwar, daß alle Menschen wären wie ich; aber ein jeglicher hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so. Den Ledigen aber und den Witwen sage ich, es wäre gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so mögen sie freien; denn es ist besser freien, als von Begierde brennen. Den Ehelichen aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, daß das Weib sich nicht von dem Manne scheide. Hat sie sich aber geschieden, so bleibe sie unverehelicht, oder sühne sich mit dem Manne aus, und der Mann soll auch sein Weib nicht entlassen. Den anderen aber sage ich, nicht der Herr: So ein Bruder ein ungläubiges Weib hat, und sie ist zufrieden bei ihm zu wohnen, der entlasse sie nicht. Und ein Weib, das einen ungläubigen Mann hat, trenne sich nicht von ihm, so er sich es gefallen läßt, mit ihr zusammen zu wohnen. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch das Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt durch den Mann, sonst wären ja eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. Will aber der ungläubige Mann sich trennen, so mag er sich trennen; der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht sklavisch gebunden; denn Gott hat uns im Frieden berufen. Denn wie weißt du, Weib, ob du den Mann nicht zum Heile führst? oder weißt du, Mann, ob du dein Weib nicht zum Heile führst? Wie einen jeden Gott begabt hat, wie einen jeden Gott berufen hat, also wandle er, und so verordne ich in allen Gemeinden. Ist einer beschnitten berufen, so ziehe er keine Vorhaut; ist er in der Vorhaut berufen, so lasse er sich nicht beschneiden. Die Beschneidung ist nichts und die Vorhaut ist nichts, sondern das Halten der Gebote Gottes. Ein jeglicher bleibe in dem Beruf, darin er berufen ist. Bist du als Knecht berufen, so laß dich es nicht kümmern; kannst du aber frei werden, so mache dir es zu Nutze. Denn wer im Herrn als Knecht berufen ist, der ist ein Freigelassener des Herrn, desgleichen auch einer, der als Freier berufen ist, ist ein Knecht von Christus. Ihr seid um einen teuren Preis erkauft, werdet nicht Knechte der Menschen. Ein jeder von euch, Brüder, bleibe bei Gott in dem Beruf, darinnen er berufen ist. Die Jungfrauen anlangend, habe ich kein Gebot vom Herrn, ich will aber, als vom Herrn begnadigt, treu zu sein, meinen Rat erteilen. So meine ich nun, wegen der gegenwärtigen Notstände, es sei gut für den Menschen, so zu bleiben. Bist du an ein Weib gebunden, so suche nicht von ihr loszuwerden; bist du eines Weibes ledig, so suche kein Weib. So du aber gefreit hast, so hast du nicht gesündigt, und wenn die Jungfrau gefreit hat, so hat sie nicht gesündigt; Trübsal im Fleisch aber werden solche haben, ich möchte euch gerne verschonen. So viel aber sage ich, meine Brüder, die Zeit ist kurz; die, welche Weiber haben, seien darum, als hätten sie keine. Und die da weinen, als weinten sie nicht, und die sich freuen, als freuten sie sich nicht, und die da kaufen, als behielten sie es nicht. Und die, so dieser Welt genießen, als genössen sie ihrer nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht. Ich wünschte aber, daß ihr ohne Sorgen wäret. Wer unverheiratet ist, der sorgt für das, was dem Herrn angehört, wie er dem Herrn gefallen soll. Wer aber gefreit hat, der sorgt für das, was der Welt angehört, wie er dem Weib gefalle. Es ist ein Unterschied zwischen dem Weib und der Jungfrau: Die nicht gefreit hat, sorgt für das, was dem Herrn angehört, daß sie am Leib und Geist heilig sei, die aber gefreit hat, sorgt für das, was der Welt ange- hört, wie sie dem Mann gefalle. Solches aber sage ich zu eurem Besten, nicht als ob ich euch eine Schlinge überwerfen wollte, sondern weil ihr so anständiger, beharrlicher und ungehindert dem Herrn dienen könnt. Wenn aber einer denkt, es gehe nicht wohl an, daß er seine Tochter zu alt werden lasse, und sie die besten Jahre übergehe, und es mag nicht anders sein, so tue er, was er will, er sündigt nicht, er lasse sie freien. Wenn aber einer fest steht in seinem Sinn, ohne eine Nötigung zu haben, und freien Willen hat, und solches in seinem Herzen beschließt, der tut wohl daran, seine Tochter also bleiben zu lassen. Wer daher heiraten läßt, der tut wohl, und wer nicht heiraten läßt, tut besser. Ein Weib ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber ihr Mann entschläft, so ist sie frei und kann heiraten wen sie will, nur daß es im Herrn geschehe. Doch ist sie nach meiner Meinung glücklicher, wenn sie so bleibt, ich denke aber auch den Geist Gottes zu haben. Das Götzenopfer anlangend, wissen wir,-daß wir alle Erkenntnis haben; die Erkenntnis aber bläht auf, die Liebe erbaut. So aber jemand sich dünken läßt, er wisse etwas, der hat noch nicht einmal erkannt, wie man etwas erkennen soll. So aber jemand Gott liebt, der ist von Ihm erkannt. - So wissen wir nun vom Essen der Götzenopfer, daß ein Götze nichts ist in der Welt, und daß es keinen anderen Gott gibt, als den Einen. Denn obgleich es dem Namen nach sowohl im Himmel als auf Erden welche gibt wie es denn viele Götter und viele Herren gibt, So haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von Dem alle Dinge sind und wir in Ihm, und einen Herrn, Jesus Christus, durch Den alle Dinge sind, und wir durch Ihn. Aber nicht in allen ist die Erkenntnis; denn etliche essen noch das Opferfleisch mit der Vorstellung, daß es Götzen gäbe, und ihr noch schwaches Gewissen wird dadurch befleckt. Das Essen gibt vor Gott keinen Wert; denn wenn wir essen, sind wir nicht mehr, noch sind wir geringer, wenn wir nicht essen. Seht aber zu, daß die Freiheit, die ihr euch erlaubt, den Schwachen nicht zum Anstoß werde. Denn so einer dich, der du die Erkenntnis hast, in einem Götzentempel zu Tische sieht, wird nicht sein Gewissen, da er noch schwach ist, veranlaßt werden Götzenopfer zu speisen? Und so kommt über deiner Erkenntnis der schwache Bruder, für den Christus gestorben, zu Fall. Wenn ihr aber so gegen eure Brüder sündigt und verletzt ihr noch schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christus. Darum, so mein Essen meinem Bruder ein Ärgernis gibt, so wollte ich nimmermehr Fleisch essen, auf daß ich meinem Bruder kein Ärgernis gebe. Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus Christus, unseren Herrn, gesehen? Seid ihr nicht mein Werk im Herrn? Bin ich anderen nicht Apostel, so bin ich es doch euch; denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr in dem Herrn. Solches ist meine Verantwortung gegen die, so mich richten. Haben wir nicht die Freiheit, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht auch das Recht, eine Schwester als Weib mit umher zu führen, wie auch die anderen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas tun? Oder haben wir, ich und Barnabas, allein nicht das Recht, nicht zu arbeiten? Wer zieht ins Feld mit eigener Beköstigung? Wer pflanzt einen Weinberg und ißt nicht von seiner Frucht? Oder wer hütet nicht eine Herde und genießt nicht von der Milch der Herde? Sage ich dies nur nach Menschenweise, oder sagt es nicht auch das Gesetz? In Moses Gesetz steht geschrieben: Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden. Sorget Gott für die Ochsen? Oder sagt er es vielmehr um unsertwillen? Von uns ja steht geschrieben, daß, der da pflügt, soll auf Hoffnung pflügen, und der da drischt, Wenn wir für euch das Geistige gesät haben, ist es da etwas Großes, wenn wir von euch euer Leibliches ernten. Wenn andere dieses Recht bei euch genießen, warum nicht vielmehr wir? Aber wir haben solches Recht nicht angesprochen, sondern halten alles aus, auf daß wir dem Evangelium Christi kein Hindernis bereiten. Wisset ihr nicht, daß die, so für das Heiligtum arbeiten, vom Tempel gespeist werden? die so des Altars warten, ihren Anteil am Altaropfer haben? Also hat auch der Herr verordnet, daß die, so das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. Ich aber habe deren nichts angesprochen, ich schreibe das nicht, daß es mit mir also gehalten werden sollte, denn es wäre mir lieber, ich stürbe, als daß mir einer meinen Ruhm zunichte machte. Denn wenn ich das Evangelium predige, habe ich keinen Ruhm, denn ich muß so tun; denn wehe mir, wenn ich es nicht sollte predigen! Tue ich es gerne, so habe ich Lohn; tue ich es ungern, so bin ich doch mit dem Haushalteramte betraut. Was ist denn nun mein Lohn? Daß ich das Evangelium predige und das Evangelium von Christus unentgeltlich gebe, so daß ich bei Verkündigung des Evangeliums nicht mein Recht anspreche. Denn obgleich ich frei bin von allen, habe ich mich allen zum Knechte gemacht, auf daß ich desto mehrere gewinne; Und bin den Juden geworden wie ein Jude, auf daß ich Juden gewönne; denen, die unter dem Gesetz stehen, wie einer, der unter dem Gesetz steht, Den nicht unter dem Gesetz Stehenden bin ich gesetzlos geworden Den Schwachen bin ich geworden wie ein Schwacher, auf daß ich die Schwachen gewönne; ich bin allen alles geworden, auf daß ich irgendwie welche errettete. Solches tue ich um des Evangeliums willen, um ein Mitteilhaber an demselben zu werden. Wisset ihr nicht, daß die, so auf der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, einer aber den Preis erhält? So laufet denn so, daß ihr ihn erhaltet. Jedem Wettkämpfer ist Enthaltsamkeit vonnöten. Diese tun es, auf daß sie einen vergänglichen Siegeskranz erlangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich laufe denn nicht ins Ungewisse, und kämpfe so, indem ich nicht in die Luft schlage. Sondern ich zerschlage mir den Leib und führe ihn gefangen, auf daß ich, indem ich anderen predige, nicht selbst verwerflich werde. Ich will nicht, Brüder, daß ihr vergeßt, wie alle unsere Väter unter der Wolke waren, und alle durch das Meer gingen, Und alle mit der Wolke und dem Meer auf Moses getauft wurden. Und haben alle einerlei geistige Speise gegessen; Und haben alle denselben geistigen Trank getrunken; Aber an der Mehrzahl derselben hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie wurden in der Wüste niedergestreckt. Solches ist aber uns zum Vorbild geschehen, daß wir uns nicht gelüsten lassen des Bösen, wie jene sich gelüsten ließen. Werdet also nicht Götzendiener, wie ein Teil von jenen, wie geschrieben steht: Das Volk ließ sich nieder zu essen und zu trinken, und stand auf, um zu spielen. Lasset auch nicht huren, wie von ihnen etliche hurten, so daß an einem Tage dreiundzwanzigtausend fielen. Und lasset uns nicht Christus versuchen, so wie etliche von jenen Murret auch nicht, wie etliche von jenen murrten, und durch den Verderber umkamen. Solches alles ist jenen als Vorbildern widerfahren, es wurde aber uns zur Verwarnung geschrieben, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist. Darum, wer sich läßt dünken, er stehe, mag zusehen, daß er nicht falle. Es hat euch noch keine andere als menschliche Versuchung betroffen, Gott aber ist getreu, Der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schafft, daß ihr es könnt ertragen. Darum, meine Geliebten, fliehet vor dem Götzendienst. Ich spreche zu euch, als zu Verständigen; beurteilt ihr, was ich sage. Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft von Christus Blut, das Brot, welches wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft von Christus Leib? Denn ein Brot ist es, ein Leib sind wir, die vielen; denn wir alle haben Teil an dem einen Brot. Seht an Israel nach dem Fleische; sind nicht alle, so da die Opfer essen, Teilhaber an dem Altar? Was will ich denn nun sagen? Daß der Götze etwas ist, oder daß das Götzenopfer etwas ist? Aber so viel sage ich, daß, was die Heiden opfern, sie den bösen Geistern opfern und nicht Gott, Nun will ich nicht, daß ihr Gemeinschaft habt mit dem, was der bösen Geister ist. Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der bösen Geister. Ihr könnt nicht teilnehmen am Tische des Herrn und am Tische der bösen Geister. Oder wollen wir den Herrn zum Unwillen reizen? Sind wir stärker denn Er? Wir haben zwar die Freiheit, alles zu tun, aber es frommt nicht alles. Ich habe Freiheit zu allem, aber nicht alles erbaut. Niemand habe sich selbst, sondern den anderen im Auge. Alles, was auf dem Markt feil ist, esset, ohne nachzuforschen aus Gewissensbedenken. Denn die Erde ist des Herrn und was darinnen ist. So euch aber einer der Ungläubigen einlädt, und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt wird, und forscht nicht nach aus Gewissensbedenken. So euch aber einer sagt: Das ist Götzenfleisch, so esset es nicht, wegen dessen, der es euch ansagt, und aus Gewissen. Unter Gewissen meine ich nicht euer eigenes, sondern das des anderen; denn warum soll ich meine Freiheit von dem Gewissen des anderen richten lassen? Wenn ich es mit Danksagung genieße, warum sollte ich gelästert werden über dem, dafür ich danke? Mögt ihr nun essen oder trinken oder sonst etwas tun, so tut alles zur Ehre Gottes. Gebt weder den Juden, noch den Griechen, noch der Gemeinde Gottes ein Ärgernis, Gleich wie auch ich allen alles zu Gefallen tue, und nicht suche, was mir, sondern was den vielen frommt, damit sie selig werden. Folget meinem Beispiel, wie ich Christus Beispiel folge. Ich lobe euch aber, Brüder, daß ihr in allem mein gedenkt, und daß ihr die Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch überliefert habe. Ich gebe euch aber zu wissen, daß jeglichen Mannes Haupt Christus ist, des Weibes Haupt aber der Mann, Christus Haupt aber Gott ist. Ein jeglicher Mann, der da betet oder weissagt, und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. Ein jegliches Weib aber, das da betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist ebenso, als wäre sie geschoren. Wenn sie sich aber nicht bedeckt, so lasse sie sich auch das Haar abschneiden; so es aber einem Weibe übel ansteht, das Haar abgeschnitten oder geschoren zu haben, so bedecke sie sich. Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Ebenbild und Ehre, das Weib aber ist des Mannes Ehre; Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Manne. Denn der Mann ist nicht um des Weibes willen, sondern das Weib um des Mannes willen geschaffen. Darum soll das Weib das Zeichen einer Gewalt auf dem Haupt haben um der Engel willen. Doch ist weder das Weib ohne den Mann, noch der Mann ohne das Weib in dem Herrn. Denn wie das Weib vom Manne ist, so ist der Mann durch das Weib, alles aber von Gott. Urteilt selbst, ob es einem Weibe ziemt, unbedeckt zu Gott zu beten? Oder lehrt euch nicht selbst die Natur, daß es dem Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen? Und dem Weibe es eine Zierde ist, so sie langes Haar trägt? denn das Haar ist ihr statt eines Schleiers gegeben. So aber einem von euch beliebt, streitsüchtig zu sein, Indem ich euch dieses anempfehle, kann ich nicht loben, daß ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlimmeren zusammenkommt. Zum ersten nämlich höre ich, daß, wenn ihr zusammenkommt in der Gemeinde, Spaltungen unter euch seien, und ich glaube es zum Teil, Denn es müssen ja Parteiungen unter euch sein, auf daß die Gutgesinnten unter euch zutage kommen. Wenn ihr nun zusammenkommt, so geschieht es nicht, ein dem Herrn geweihtes Mahl zu halten. Denn ein jeglicher nimmt sein eigenes Mahl vorher beim Essen, und der eine ist hungrig, der andere ist trunken. Habt ihr denn nicht Häuser zum Essen und Trinken, oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, so nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht. Denn ich habe das von dem Herrn empfangen, was ich euch gegeben habe: Daß der Herr Jesus in der Nacht, da Er verraten ward, das Brot nahm; Dankte und brach es und sprach: Nehmet, esset, dies ist Mein Leib, der für euch gebrochen wird. Solches tut zu Meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in Meinem Blute. Solches tut, sooft ihr es trinkt, zu Meinem Gedächtnis. Denn so oft ihr dieses Brot eßt und diesen Kelch trinkt, sollt ihr des Herrn Tod verkündigen, bis daß Er kommt. Wer nun unwürdig dieses Brot ißt und den Kelch des Herrn trinkt, der versündigt sich an dem Leib und dem Blute des Herrn. Der Mensch prüfe sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer da unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich selbst ein Strafgericht damit, daß er den Leib des Herrn nicht unterscheidet. Darum sind so viele Schwache und Kranke unter euch, und ein gut Teil schläft. Denn so wir uns selber richteten, würden wir nicht gerichtet. Werden wir aber gerichtet, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden. Darum, meine Brüder, wenn ihr zu einem Mahle zusammenkommt, so wartet aufeinander. Wenn einer Hunger hat, der esse zu Haus, auf daß ihr nicht [für euch] zum Strafgericht zusammenkommt. Das übrige will ich ordnen, wenn ich komme. Was die Geistesgaben anlangt, Brüder, so will ich euch nicht in Ungewißheit lassen. Ihr wißt, daß ihr Heiden waret und zu den stummen Götzen, wie man eben euch führte, hingeführt wurdet. Darum tue ich euch kund, daß niemand, der im Geiste Gottes redet, spricht: Verflucht ist Jesus; und niemand Jesus einen Herrn heißen kann, er rede denn durch den Heiligen Geist. Es gibt aber Unterschiede in den Gnadengaben, es ist jedoch ein und derselbe Geist; Auch gibt es Unterschiede in den Ämtern, aber es ist ein Herr. Und es gibt Unterschiede in den Wirkungen; aber es ist ein und derselbe Gott, Der alles in allen wirkt. Einem jeglichen aber wird gegeben eine Kundgebung des Geistes zu einer Nutzwirkung; Denn dem einen wird gegeben durch den Geist die Rede der Weisheit, dem anderen die Rede der Erkenntnis, nach demselben Geist; Einem anderen der Glaube durch denselben Geist; einem anderen die Gaben der Heilung durch denselben Geist. Einem anderen die Gabe, Wunder zu tun, einem anderen Weissagung, einem anderen Geister zu unterscheiden, einem anderen mancherlei Zungen, wieder einem anderen Auslegung der Zungen. Das alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der einem jeden insbesondere zuteilt, wie er will. Gleichwie nämlich der Leib ein und derselbe ist und viele Glieder hat, alle Glieder aber des einen Leibes, wiewohl ihrer viele sind, einen Leib bilden: also auch Christus. Denn durch den einen Geist sind wir alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und alle sind wir mit einem Geist getränkt. Denn der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. So aber der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, so bin ich kein Teil des Leibes; sollte er darum kein Teil des Leibes sein? Und so das Ohr spräche: Weil ich kein Auge bin, darum bin ich kein Teil des Leibes; sollte es darum kein Teil des Leibes sein? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? Nun hat aber Gott ein jegliches der Glieder am Leibe so gesetzt, wie Er gewollt hat. Wenn alle ein Glied wären, wo bliebe der Leib? Nun sind aber der Glieder viele, aber es ist ein Leib. Es kann das Auge nicht zur Hand sagen: Ich bedarf deiner nicht, oder das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht. Sondern vielmehr sind die Glieder des Leibes, welche die schwächeren zu sein scheinen, notwendig; Und denjenigen, die wir für die unansehnlicheren am Körper halten, legen wir noch größeren Wert bei, und die unanständigeren kleiden wir um so mehr; Denn die uns wohl anstehen, bedürfen es nicht. Aber Gott hat den Leib also zusammengesetzt, daß Er dem dürftigeren Teile am meisten Ehre gab, Auf daß nicht eine Spaltung am Leibe wäre und die Glieder eins für das andere gleiche Sorge trügen. Und so ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit, und so ein Glied gepriesen wird, teilen alle Glieder die Freude. Ihr aber seid der Leib Christi und Glieder, jeder nach seinem Teil. Und Gott hat die einen in der Gemeinde gesetzt für das erste zu Aposteln, fürs zweite zu Propheten, fürs dritte zu Lehrern, dann die Wunderkräfte, dann die Heilkräfte, Hilfeleistungen, Vorstände, Zungengaben. Sind alle Apostel? Alle Propheten? Alle Lehrer? Haben alle Wunderkräfte? Alle Heilgaben? Reden alle mit Zungen? Haben alle die Auslegungsgabe? Strebt aber alle nach den besten Gaben, und ich zeige euch den allerbesten Weg dazu. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und hätte alle Erkenntnis und allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe spendete und ließe meinen Leib brennen und hätte der Liebe nicht, so wäre mir es nichts nütze. Die Liebe ist langmütig, wohlwollend; die Liebe eifert nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie stellt sich nicht ungebärdig, sie sucht nicht das Ihre, läßt sich nicht erbittern, trachtet nicht nach Schaden. Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, freut sich aber der Wahrheit; Sie verträgt alles, glaubt alles, hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört nimmer auf, wenn auch Weissagungen vergehen, Zungen aufhören werden und Erkenntnis ein Ende nimmt; Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, dann hat es ein Ende mit dem Stückwerk. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in dunklen Worten, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt noch erkenne ich stückweise, dann aber werde ich recht erkennen, wie auch ich erkannt worden bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, die größte aber unter ihnen ist die Liebe. Jaget der Liebe nach! Befleißigt euch der Geistesgaben, vornehmlich aber, daß ihr weissagt; Denn der in Zungen redet, der redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht es, und er redet im Geiste Geheimnisse. Wer aber weissagt, der redet zu den Menschen zur Erbauung, zur Ermahnung und zur Tröstung. Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde. Ich wollte, daß ihr alle in Zungen redetet, mehr aber noch, daß ihr weissagtet; denn größer ist, der da weissagt, denn der da in Zungen redet, es sei denn, daß er es auch auslege, auf daß die Gemeinde davon erbaut werde. Nun aber, Brüder, wenn ich zu euch käme und in Zungen redete, was würde ich euch nützen, wofern ich nicht zu euch redete in Offenbarung oder in Erkenntnis oder Weissagung oder durch Lehre? Verhält es sich doch so schon bei leblosen Dingen, die einen Ton von sich geben; wenn die Töne sich nicht unterscheiden, wie kann man wissen, was geflötet oder aufgespielt wird. Wenn die Trompete einen unbestimmten Ton gibt, wer wird sich zum Streit rüsten? So auch ihr, wenn ihr mit Zungen redet und keine verständliche Rede von euch gebt, wie kann man verstehen, was geredet wird? Ihr redet in den Wind. Es gibt, meine ich, so verschiedene Arten von Sprachen in der Welt, und keine derselben ist unverständlich. So ich nun nicht die Bedeutung der Sprache verstehe, so bin ich dem Redenden ein Barbar, und der da redet, ist in meinem Sinn ein Barbar. Also auch ihr, weil ihr euch fleißigt der geistigen Gaben, strebt danach, daß ihr reich seid zur Erbauung der Gemeinde. Darum, wer in Zungen redet, der bete, daß er es auszulegen vermöge. Denn wenn ich in Zungen bete, so betet mein Geist, mein Verstand aber bleibt unfruchtbar. Was folgt nun? Ich werde beten im Geist, werde aber auch beten mit dem Verstand. Ich werde lobsingen im Geist, werde aber auch mit dem Verstand lobsingen. Denn wenn du im Geiste danksagst, wie kann der, so an der Stelle des Laien sitzt, zu deiner Danksagung sein Amen sprechen? Er weiß ja nicht, was du sagst. Du magst wohl recht schön danksagen; aber der andere wird davon nicht erbaut. Ich danke meinem Gott, daß ich mehr als ihr alle in Zungen rede. Aber in der Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstand reden, auf daß ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in Zungen. Brüder, werdet nicht Kinder an eurem Verstand, sondern seid kindlich gegen das Böse, am Verstande aber werdet reif. Im Gesetz steht geschrieben: Ich werde in fremden Zungen und in fremden Lippen zu diesem Volk sprechen, und nicht einmal so werden sie auf mich hören, spricht der Herr. Darum sind die Zungen zum Zeichen, nicht den Gläubigen, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen. Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkäme und alle redeten in Zungen, es kämen aber Laien oder Ungläubige hinzu, würden sie da nicht sagen; daß ihr von Sinnen seid? So aber alle weissageten, und es käme ein Ungläubiger oder Laie hinzu, so würde er von allen gerügt und von allen gerichtet. Und so würde das Verborgene seines Herzens offenbar, und er auf sein Angesicht niederfallen und vor Gott anbeten, und bekennen, daß in Wahrheit Gott in euch ist. Wie ist es denn nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch einen Psalm, eine Lehre, eine Zunge, eine Offenbarung, eine Auslegung; lasset alles dies zur Erbauung dienen. Wenn einer in Zungen redet, so mögen je zwei oder höchstens drei nacheinander reden; einer lege aus. Ist aber kein Ausleger da, so schweige jener in der Gemeinde. Er rede zu sich und zu Gott. Weissager aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen. So aber einem anderen, der da sitzt, eine Offenbarung wird, so schweige der erste. Denn ihr könnt alle nacheinander weissagen, auf daß alle lernen und alle ermahnt werden. Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen, sollen eure Weiber schweigen; denn es ist ihnen nicht verstattet, zu reden. Sie sollen untertan sein, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie Belehrung haben, so mögen sie ihre Männer zu Hause fragen; denn es ziemt sich nicht für Weiber, in der Versammlung zu sprechen. Oder ist von euch das Wort Gottes ausgegangen, oder ist es allein zu euch gelangt? So einer unter euch glaubt, ein Prophet zu sein oder geistige Gaben zu besitzen, der erkenne, was ich euch schreibe, denn es sind des Herrn Gebote. Wer es nicht einsehen will, der sehe es nicht ein! Darum, meine Brüder, befleißigt euch der Weissagung und wehret nicht, in Zungen zu reden. Lasset aber alles wohlanständig und ordentlich zugehen. Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe, und das ihr auch angenommen habt, und bei dem ihr beharret. Durch welches ihr auch selig werdet. Denn ich habe euch als Hauptlehre vorgetragen, was auch ich als solche empfangen habe, daß Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach der Schrift. Und daß Er begraben und am dritten Tage auferweckt worden ist, nach der Schrift. Und daß Er von Kephas, danach von den Zwölfen gesehen worden ist. Danach ward Er von mehr denn fünfhundert Brüdern zumal gesehen, von denen die meisten noch leben, etliche aber entschlafen sind. Danach ward Er gesehen von Jakobus, sodann von allen Aposteln. Zuletzt unter allen ist Er auch von mir, als einer unzeitigen Geburt, gesehen worden. Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, als der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heißen, darum, daß ich die Gemeinde Gottes verfolgt hatte. Aber durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin, und Seine Gnade ist an mir nicht vergeblich gewesen, denn ich habe viel mehr als sie alle gearbeitet; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist. Es sei nun ich oder jene: also predigen wir, und also habt ihr geglaubt. So aber Christus gepredigt wird, daß Er von den Toten auferstanden ist, wie sagen denn etliche unter euch, es gebe keine Auferstehung der Toten? Wenn die Auferstehung der Toten nichts ist, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt eitel und auch euer Glaube eitel. Auch würden wir als falsche Zeugen Gottes erfunden, die wir wider Gott gezeugt hätten, Er habe Christus auferweckt, Den Er nicht auferweckt hätte, sofern die Toten ja nicht auferweckt werden. Denn so die Toten nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist euer Glaube eitel, und ihr seid noch in euren Sünden. So sind denn auch die, so in Christus entschlafen sind, verloren. Wenn wir nur für dieses Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt haben, so sind wir elender, als alle Menschen. Nun ist aber Christus von den Toten auferstanden, als Erstling der Entschlafenen; Weil ja durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. Denn gleich wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. Jeder aber in seiner Ordnung; als Erstling Christus, danach, die Christus angehören bei Seiner Wiederkunft. Alsdann das Ende, wenn Er das Reich Gott und dem Vater übergibt, wenn Er alle Herrschaft, Macht und Gewalt zunichte gemacht hat. Denn Er muß herrschen, bis daß Er alle Feinde unter Seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod vernichtet. Denn Er hat alles unter Seine Füße gelegt; wenn Er aber sagt, daß Er Sich alles unterworfen hat, so ist offenbar, daß ausgenommen ist der, so Ihm alles unterworfen hat. Wenn Ihm aber alles untertan ist, dann unterwirft sich der Sohn selbst Ihm, der Ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allen. Was machen sonst die, so sich taufen lassen für die Toten, wenn die Toten gar nicht auferstehen, warum lassen sie sich doch taufen für sie? Und was setzen auch wir uns stündlich Gefahren aus? Bei dem Ruhme, den ich wegen euer in unserem Herrn Jesus Christus habe, ich sterbe täglich. Wenn ich nach Menschenweise in Ephesus mit Tieren gekämpft habe, was habe ich davon, so die Toten nicht auferstehen? Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot. Lasset euch nicht irreführen; schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten. Seid recht nüchtern und sündigt nicht, denn gewisse Leute haben keine Kenntnis Gottes, ich sage euch das zur Beschämung. Es sagt vielleicht jemand: Wie können Tote auferstehen? und mit welcherlei Leib kommen sie? Du Tor! was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säst - nicht den Leib, der werden wird, säst du, sondern ein nacktes Korn, etwa Weizen oder sonst eines. Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, einem jeglichen Samen seinen eigenen Leib. Nicht alles Fleisch ist einerlei Fleisch, ein anderes ist das der Menschen, ein anderes das des Viehs, ein anderes der Fische, ein anderes der Vögel. Und es gibt himmlische Körper und es gibt irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit ist die der himmlischen, eine andere die der irdischen. Eine andere Herrlichkeit ist die der Sonne und eine andere Herrlichkeit die des Mondes und eine andere Herrlichkeit die der Sterne, denn ein Stern übertrifft den anderen an Herrlichkeit. So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verwesung und wird auferweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesät in Unehre, und wird auferweckt in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit und auferweckt in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistiger Leib. Es gibt einen natürlichen Leib, und gibt einen geistigen Leib. So steht auch geschrieben: Es ward der erste Mensch Adam zu einer lebendigen Seele. Der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber der geistige ist nicht der erste, sondern der natürliche, danach der geistige. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch, der andere Mensch ist der Herr aus dem Himmel. Welcherlei der Irdische ist, solcherlei sind auch die Irdischen, und welcherlei der Himmlische ist, also sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. Soviel aber sage ich, Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, noch die Verwesung die Unverweslichkeit ererbt. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, alle aber verwandelt werden. Im Nu, im Augenblick, bei der letzten Posaune Denn dieses Verwesliche muß Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dies Verwesliche Unverweslichkeit anzieht, und dies Sterbliche Unsterblichkeit anzieht, dann wird das Wort in Erfüllung gehen, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Macht der Sünde aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, Der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesus Christus. Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, nehmt immer mehr zu in dem Werke des Herrn und seid eingedenk, daß eure Arbeit in dem Herrn nicht vergeblich ist! Was die Beisteuer für die Heiligen anlangt, so tut auch ihr, wie ich den Gemeinden in Galatien anbefohlen habe. Auf jeglichen ersten Wochentag lege bei sich selbst ein jeglicher unter euch zu Haus etwas beiseite, und spare es auf, was ihm gut dünkt, damit nicht erst, wenn ich komme, die Sammlungen vor sich gehen. Wenn ich dann komme, will ich diejenigen, die ihr für geeignet anseht, mit Briefen senden, daß sie eure Liebesgabe nach Jerusalem überbringen. Falls es aber wert ist, daß auch ich hingehe, sollen sie mit mir reisen. Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich durch Mazedonien gereist bin; denn durch Mazedonien werde ich gehen. Bei euch aber werde ich vielleicht bleiben, oder auch den Winter zubringen, auf daß ihr mich begleitet, wo ich hinziehen werde. Denn ich will euch nicht bloß im Vorbeigehen sehen, weil ich hoffe, eine Zeitlang bei euch zu bleiben, so es der Herr zuläßt. Bis zu Pfingsten werde ich aber zu Ephesus bleiben. Denn ein großes Tor für Wirksamkeit hat sich mir aufgetan, und der Gegner sind viele. Wenn Timotheus kommt, so sorgt dafür, daß er ungescheut bei euch sei, denn er arbeitet am Werke des Herrn, wie auch ich, daß ihn niemand gering schätze. Geleitet ihn dann im Frieden, auf daß er zu mir komme, denn ich erwarte ihn mit den Brüdern. Von Bruder Apollos aber wisset, daß ich ihm viel zugeredet habe, mit den Brüdern zu euch zu kommen, aber es war durchaus nicht sein Wille, daß er jetzt käme; er wird aber kommen, wenn es ihm gelegen ist. Seid wachsam, steht fest im Glauben; seid Männer und werdet stark. Lasset alles in Liebe geschehen! Ich bitte euch, Brüder: Ihr kennt das Haus des Stephanas, wie es der Erstling in Achaja war, und sie sich den Heiligen zum Dienst gewidmet haben; Auf daß auch ihr solchen an die Hand geht und allen, die mit ihnen wirken und arbeiten. Ich freue mich über die Gegenwart des Stephanas, Fortunatus und Achaikus, denn sie ersetzten mir eure Abwesenheit. Denn sie erquickten meinen Geist und den euren; haltet sie in Ehren! Es grüßen euch die Gemeinden Asiens, es grüßen euch vielmal im Herrn Aquilas und Priscilla mit der Gemeinde in ihrem Hause. Es grüßen euch alle Brüder, grüßet einander mit dem heiligen Kuß! Mein Gruß mit meiner Hand Paulus. So einer ohne Liebe zu dem Herrn Jesus Christus ist, der sei dem Untergang verfallen! Maran atha. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch. Meine Liebe ist mit euch allen in Christus Jesus. Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder, an die Gemeinde Gottes in Korinth, samt allen Heiligen in ganz Achaja: Gruß euch und Friede von Gott unserem Vater und Herrn Jesus Christus! Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und der Gott allen Trostes, Der uns tröstet in aller unserer Trübsal, so daß wir auch euch trösten können in aller Trübsal, mit dem Trost, womit wir selbst von Gott getröstet werden. Denn gleichwie wir viel von Christus Leiden haben, also haben wir auch durch Christus des Trostes viel. Haben wir aber Trübsal, so geschieht es zu eurem Trost und Heil; oder werden wir getröstet, so geschieht es auch zum Trost für euch, der sich wirksamer erweist in Ertragung derselben Leiden, die auch wir erleiden. Auch steht unsere Hoffnung fest euretwegen, Weil wir wissen, daß ihr, wie der Leiden, so auch des Trostes teilhaftig seid. Denn wir wollen euch nicht vorenthalten, Brüder, welche Trübsal uns in Asien widerfahren ist, daß wir über die Maßen und über Vermögen beschwert wurden, also, daß wir selbst am Leben verzweifelten; Und hatten bei uns selbst das Todesurteil gesprochen, auf daß wir nicht auf uns selbst vertraueten, sondern auf den Gott, Der die Toten auferweckt. Der uns von solchem Tode errettet hat und errettet; und wir haben auf Ihn die Hoffnung gesetzt, daß Er auch ferner uns erretten wird, Indem auch ihr durch euer Gebet uns unterstützt, auf daß für die Gnadengabe, die uns durch vieler Gebet zuteil geworden ist, auch von vielen unsertwegen gedankt werde. Denn das ist unser Ruhm, das Zeugnis unseres Gewissens, daß wir in Einfalt und gottgefälliger Lauterkeit Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr leset und auch selbst erkennt, und wie ich hoffe, bis an das Ende erkennen werdet, Wie ihr auch zum Teil schon erkannt habt, daß wir euer Ruhm sind, wie auch ihr der unsrige seid, auf den Tag des Herrn Jesus. Und auf dieses Vertrauen hin wollte ich früher zu euch kommen, auf daß ihr abermals eine Wohltat empfinget, Und von euch nach Mazedonien reisen, und wieder von Mazedonien aus zu euch kommen, und mich von euch nach Judäa geleiten lassen. Habe ich, als ich diesen Vorsatz faßte, mich des Leichtsinns schuldig gemacht? oder fasse ich meine Vorsätze nach dem Fleisch, so daß das Ja oder Nein bei mir stünde? Aber Gott ist getreu und so war mein Wort an euch nicht Ja und Nein; Denn Gottes Sohn, Jesus Christus, Der unter euch durch uns gepredigt worden ist, Denn so viele Verheißungen Gottes da sind, die sind in Ihm Ja, und in Ihm Amen, zur Verherrlichung Gottes durch uns. Gott aber ist es, Der uns mit euch im Glauben an Jesus Christus befestigt und uns gesalbt hat; Der uns besiegelt, und das Pfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat. Ich rufe aber Gott zum Zeugen auf über meine Seele, daß ich euch schonen wollte, indem ich nicht nach Korinth gekommen bin. Nicht als ob wir Herrschaft über euren Glauben ansprächen, sondern weil wir Mithelfer eurer Freude sind; denn ihr steht ja fest im Glauben. Ich nahm mir aber vor, nicht abermals in Traurigkeit zu euch zu kommen. Denn wenn ich euch betrübe, wer ist denn da, der mir Freude machen sollte, als die von mir betrübt worden sind; und dasselbige habe ich euch geschrieben, auf daß ich nicht, wenn ich käme, Traurigkeit haben müßte durch diejenigen, die mir Freude machen sollten; denn ich bin von euch allen überzeugt, daß meine Freude euer aller Freude ist. Denn ich schrieb euch in großer Bedrängnis und Angst des Herzens unter vielen Tränen, nicht damit ihr solltet betrübt werden, sondern damit ihr die absonderliche Liebe erkennt, die ich zu euch habe. So aber jemand Betrübnis angerichtet hat, der hat nicht mich betrübt, sondern teilweise Es ist aber für solchen genug, daß er von der Mehrzahl so gestraft worden ist; So daß ihr dagegen vielmehr ihm vergebt und ihn tröstet, auf daß er nicht in allzu große Traurigkeit versinke. Darum ermahne ich euch, ihm einen Beweis der Liebe zu geben. Denn darum hatte ich euch geschrieben, um zu erkennen, ob ihr Probe haltet und in allem Folge leistet. Dem ihr aber vergebt, dem vergebe auch ich; denn so ich etwas vergeben habe, so habe ich es um euretwillen vor Christus Angesicht vergeben; Auf daß wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn uns ist nicht unbewußt, was er im Sinne hat. Da ich aber gen Troas kam zur Verkündigung des Evangeliums von Christus, und obgleich mir eine Tür aufgetan war im Herrn, so hatte ich doch keine Ruhe in meinem Geist, weil ich meinen Bruder Titus nicht fand; Sondern nahm Abschied von ihnen und fuhr nach Mazedonien ab. Aber Gott sei gedankt, Der uns immer in Christus triumphieren läßt, und durch uns allerorten den Wohlgeruch der Erkenntnis desselben offenbart. Denn wir sind ein Wohlgeruch Christi für Gott, beides, bei den Erlösten und den Verlorenen. Diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen ein Geruch des Lebens zum Leben, und wer ist hierzu tüchtig? Denn wir fälschen nicht, wie so viele, das Wort Gottes, sondern reden in Christus als aus Lauterkeit und als aus Gott, vor Gott. Heben wir denn abermals an, uns selbst zu empfehlen, oder bedürfen wir, wie etliche, der Empfehlungsbriefe an euch, oder Empfehlungsbriefe von euch? Unser Brief seid ihr, in unsere Herzen geschrieben, der von aller Welt erkannt und gelesen wird; Da es ist offenbar worden, daß ihr Christus Brief seid, von uns ausgefertigt, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. Eine solche Zuversicht haben wir durch Christus auf Gott; Nicht daß wir tüchtig wären von uns selber, etwas zu urteilen als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott, Der auch uns tüchtig gemacht hat zu Dienern eines neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. So aber der Dienst des Todes, mit Buchstaben in Steine gegraben, in Glanz erschien, so daß die Söhne Israels das Angesicht Moses wegen des Glanzes seines Angesichts, der doch vergänglich war, nicht anschauen konnten; Wie sollte nicht der Dienst des Geistes noch viel mehr im Glanze sein? Denn wenn der Dienst der Verdammnis Glanz ist, wieviel reicher ist an Glanz der Dienst der Gerechtigkeit! Denn das in diesem Betreff in Glanz Gesetzte ist gegenüber dem überschwenglichen Glanze nicht im Glanz. Denn wenn das Vergängliche schon im Glanz war, so ist noch vielmehr im Glanz das, so da bleibt. Weil wir nun solche Hoffnung haben, sprechen wir uns mit aller Freimütigkeit aus, Und tun nicht wie Moses, der eine Decke vor sein Angesicht nahm, auf daß die Söhne Israels nicht das Ende des Vergänglichen anschauen sollten. Verstockt hingegen wurden ihre Gedanken; bis auf heute bleibt dieselbe Decke unaufgedeckt beim Lesen in dem alten Bunde, wird aber durch Christus weggetan. Aber bis auf den heutigen Tag hängt, wenn im Moses gelesen wird, eine Decke vor ihrem Herzen. Wenn es sich aber bekehrt zum Herrn, wird die Decke weggenommen. Denn der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht wie im Spiegel die Herrlichkeit des Herrn, indem wir selbst von Herrlichkeit zu Herrlichkeit zu demselben Bilde umgestaltet werden, als vom Herrn, Welcher der Geist ist. Weil wir nun solches Amt haben, nach der Barmherzigkeit, die uns ist zuteil geworden, werden wir nicht zaghaft; Sondern haben von uns abgewiesen, was die Scham verbirgt, indem wir nicht wandeln in Schalkheit, noch das Wort Gottes verfälschen, sondern empfehlen uns durch das Offenbaren der Wahrheit an jedes Menschen Gewissen, im Angesichte Gottes. Ist aber unser Evangelium auch noch verdeckt, so ist es verdeckt in denen, die verlorengehen. Weil in diesen der Gott dieser Welt die Gedanken der Ungläubigen verblendet hat, so daß das Licht des Evangeliums von Christi Herrlichkeit, Welcher ist das Bild Gottes, nicht scheinen kann. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, daß Er der Herr ist, wir aber eure Knechte sind um Jesus willen. Denn der Gott, Der aus der Finsternis Licht hervorleuchten hieß, ist es, Der es leuchten ließ in unsere Herzen, damit die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesus Christi leuchtete. Wir haben aber diesen Schatz in irdischen Gefäßen, auf daß die Überschwenglichkeit der Kraft erscheine als von Gott, nicht von uns, ausgehend. Auf alle Weise bedrängt, aber nicht geängstet; zaghaft, aber nicht verzagend; verfolgt, aber nicht verlassen; Zu Boden geworfen, aber nicht umkommend: So tragen wir allezeit Jesus Sterben an unserem Leibe umher, damit Jesus Leben an unserem Leibe geoffenbart werde. Denn wir, die wir leben, werden um Jesus willen in den Tod gegeben, auf daß auch das Leben Jesus an unserem sterblichen Fleische offenbar werde. Darum ist der Tod an uns wirksam, an euch aber das Leben. Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben, gemäß dem, was geschrieben steht: ich glaube, darum rede ich, glauben auch wir, und darum reden wir auch, Indem wir wissen, daß Er, Der den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns auferwecken und uns lebendig darstellen wird samt euch. Denn alles geschieht um euretwillen, auf daß die Gnade durch die vielen die Danksagung zur Verherrlichung Gottes um so überschwenglicher mache. Deshalb sind wir nicht zaghaft; sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Mensch von Tag zu Tag erneuert. Denn die augenblickliche, leichte Trübsal erwirkt für uns ein ewiges, überschwengliches Maß von Herrlichkeit. Weil wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare sehen. Denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ist ewig. Denn wir wissen, daß, wenn unsere irdische Zeltbehausung zerfällt, wir eine Behausung von Gott, eine nicht mit Händen gemachte, ewige Behausung, im Himmel haben. Denn in diesem seufzen wir und sehnen uns, in die Behausung, die vom Himmel ist, einzuziehen, So wir bekleidet sind und nicht nackt erfunden werden. Denn solange wir in dieser Hütte sind, seufzen wir und fühlen uns beschwert, nicht als ob wir wollten ausgekleidet, sondern überkleidet werden, auf daß das Sterbliche vom Leben verschlungen werde. Der uns für dasselbige vorbereitet hat, ist Gott, Der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben hat. So sind wir nun allezeit getrost und wissen, daß, solange wir im Leibe daheim sind, wir noch fern vom Herrn in der Fremde wandern. Denn wir wandeln im Glauben, nicht im Schauen. Wir sind aber getrost, und haben Lust aus dem Körper auszuwanden und daheim zu sein bei dem Herrn. Darum beeifern wir uns auch, ob wir daheim oder noch auf der Wanderung sind, Ihm wohlgefällig zu sein. Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhle Christus, auf daß ein jeglicher empfange, was er bei Leibes Leben getan, und je wie er gehandelt hat, es sei gut oder böse. Weil wir denn wissen, daß der Herr zu fürchten ist, so überzeugen wir Menschen, vor Gott aber sind wir offenbar; ich hoffe aber, daß wir auch in euren Gewissen offenbar geworden sind. Denn wir wollen uns nicht abermals vor euch loben, sondern euch Ursache geben, euch unser zu rühmen, auf daß ihr Grund habt wider die, so sich im Äußeren rühmen und nicht nach dem Herzen. Denn gehen wir zu weit, so tun wir es für Gott; bescheiden wir uns, so tun wir es für euch. Denn Christi Liebe hält uns in Schranken, weil wir also urteilen, daß, wenn einer für alle gestorben ist, so sind mithin alle gestorben. Und Er ist für alle gestorben, auf daß die, so da leben, nicht mehr ihnen selbst leben, sondern Dem, Der für sie gestorben und auferstanden ist. Darum kennen wir von nun an keinen mehr dem Fleische nach, wenn wir aber auch Christus dem Fleische nach gekannt haben, so kennen wir Ihn jetzt nicht mehr. Wenn somit einer in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden. Alles aber ist von Gott, Der uns mit Sich durch Jesus Christus versöhnt und uns das Amt der Versöhnung verliehen hat. Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit Ihm selber, und rechnete ihnen ihre Sünden nicht auf, und hat auf uns das Wort der Versöhnung gelegt. So sind wir nun Botschafter an Christus Statt, indem Gott durch uns vermahnt; so bitten wir euch denn an Christus Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott! Denn Er hat Ihn, Der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir in Ihm die Gerechtigkeit Gottes würden. Wir ermahnen euch nun als Mitarbeiter, daß ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfanget. Denn Er spricht: Ich habe dich zur Zeit der Gnade erhört, und dir am Tage des Heils geholfen. Seht, jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils. Wir geben niemand Ärgernis, auf daß unser Amt kein Vorwurf treffe, Sondern erweisen uns in allen Dingen als Diener Gottes, durch große Standhaftigkeit in Drangsalen, Ängsten und Nöten, Unter Schlägen, in Gefängnissen, in Aufständen, in Mühseligkeiten, in Nachtwachen, in Fasten; In Sittenreinheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, im Heiligen Geist, in ungeheuchelter Liebe, In wahrhaftiger Lehre, in der Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit zu Schutz und Trutz; Durch Ehre und Schande, durch bösen und durch guten Leumund, als Verführer und als Wahrhaftige, Als Verkannte, und doch bekannt, als sterbend und siehe, wir leben, als Gezüchtige und doch nicht Ertötete, Als Betrübte und die doch allezeit fröhlich sind, als Arme, die aber viele reich machen, als solche, die nichts haben und doch alles besitzen. - Unser Mund, Korinther, hat sich gegen euch aufgetan; unser Herz ist erweitert. Ihr habt in uns keinen engen Raum, habt aber engen Raum in euren Herzen. Zur Wiedervergeltung - Ich rede zu euch, wie zu meinen Kindern - lasset es auch bei euch weiter werden. Ziehet nicht am unrechten Joch mit den Ungläubigen; denn was hat die Gerechtigkeit gemein mit der Ungerechtigkeit? Welche Gemeinschaft ist zwischen dem Licht und der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was hat der Gläubige zu schaffen mit dem Ungläubigen? Wie kann der Tempel Gottes mit Götzenbildern in einen Vergleich kommen? Ihr seid ja der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und will ihr Gott sein und sie sollen Mein Volk sein. Darum entfernt euch aus ihrer Mitte, und sondert euch ab von ihnen! spricht der Herr, und rührt das Unreine nicht an, so will Ich euch annehmen. Und will euch Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. Weil wir nun solche Verheißungen haben, Geliebte, wollen wir uns reinhalten von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, und in der Furcht Gottes die Heiligung zur Vollendung bringen. Fasset uns wohl! wir haben niemand Unrecht getan, niemand beschädigt, niemand übervorteilt. Dies sage ich nicht, um euch zu verurteilen; denn ich habe euch oben gesagt, daß wir euch in unseren Herzen tragen, und mit euch leben und sterben möchten. Ich habe viel freudige Zuversicht zu euch, viel Rühmens über euch, bin voll des Trostes und über die Maßen mit Freuden erfüllt, trotz all unserer Drangsal. Denn da wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe; alles drängte auf uns ein, von außen Kämpfe, von innen Anfechtungen. Aber Gott, Der die Niedrigen aufrichtet, hat auch uns durch Titus Ankunft getröstet. Aber nicht bloß durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, der ihm zuteil ward über euch, indem er uns Meldung tat von eurem Verlangen, Bedauern und eurem Eifer für mich, so daß ich mich noch mehr freute. Darum, wenn ich euch auch in dem Brief betrübt habe, so reut es mich jetzt doch nicht, wenn es mich auch gereut hätte; denn ich sehe, daß jener Brief euch nur eine Zeitlang betrübt hat. Ich freue mich nun, nicht, daß ihr betrübt worden, sondern daß ihr betrübt worden seid zur Sinnesänderung; denn ihr seid betrübt worden nach dem Willen Gottes, auf daß ihr von uns aus ja in keinem Stücke Schaden nähmet. Denn die Betrübnis nach Gottes Willen wirkt Reue zur Seligkeit, die niemand zu bereuen hat, die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod. Siehe, eben das, daß ihr nach dem Willen Gottes betrübt worden seid, welchen Eifer hat es in euch angeregt, ja Entschuldigung, ja Unwillen, Furcht, Verlangen, Eifer, Ahndung! Ihr habt euch in allen Stücken erwiesen, daß ihr rein seid in der Sache. Darum, wenn ich euch auch geschrieben habe, so ist es doch nicht geschehen wegen dessen, der unrecht getan, noch wegen dessen, dem Unrecht getan worden ist, sondern deswegen, daß unser Eifer für euch bei euch vor Gott geoffenbart würde. Darum sind wir über eurer Tröstung getröstet worden, unsere Freude aber ward noch ungemein erhöht über der Freude des Titus, daß sein Gemüt an euch allen erquickt worden ist; Denn ich bin in dem, was ich gegen ihn von euch gerühmt habe, nicht zuschanden geworden, vielmehr ist alles, was ich in Wahrheit zu euch geredet habe, somit auch unser Rühmen bei Titus, Wahrheit geworden. Und sein Innerstes ist euch noch mehr zugetan, wenn er euer aller Gehorsam gedenkt, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern aufgenommen habt. Ich freue mich, daß ich mich in allem auf euch verlassen kann. Ich tue euch, Brüder, kund die Gnade Gottes, die sich in den Gemeinden Mazedoniens erwiesen hat, Daß in viel Drangsalsprüfung die Überschwenglichkeit ihrer Freude und die tief hinabreichende Armut sich überschwenglich erwiesen in reicher Mildtätigkeit; Denn nach Vermögen [das bezeuge ich], ja über Vermögen waren sie willfährig. Und erbaten sich auf das angelegentlichste von uns die Gunst der Teilnahme an der Beisteuer für die Heiligen; Ja, über unser Erwarten ergaben sie sich vor allem dem Herrn und uns nach dem Willen Gottes, zum Dienste hin; So daß wir Titus baten, daß er, wie er schon angefangen, auch unter euch diese Liebesgabe ausrichtete. Aber wie ihr in allen Stücken reich seid im Glauben und in der Lehre und Erkenntnis, und in jeglichem Eifer und auch in eurer Liebe gegen uns, so seid nun auch überschwenglich in diesem Liebeswerk. Ich sage dies nicht, als ob ich gebieten wollte, sondern weil andere so eifrig sich bewiesen, möchte ich die Aufrichtigkeit auch eurer Liebe prüfen. Ihr kennt ja die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, Der, ob Er gleich reich war, um euretwillen Armut litt, auf daß ihr durch Seine Armut reich würdet und ich gebe euch hierin meinen Rat. Denn dies frommt euch, die ihr nicht allein im Tun, sondern auch im Gernetun seit vorigem Jahr einen Anfang gemacht habt. Nun aber vollbringt auch das Tun, daß ihr, so wie eine Geneigtheit des Wollens da war, so auch es nach Vermögen vollbringt. Denn so die Geneigtheit vorhanden ist, je nach Vermögen zu tun, so ist sie Gott angenehm, nicht nach dem sie nicht vermag. Nicht, daß ihr, damit es anderen leichter würde, Mangel littet, sondern daß eine Gleichheit wäre; So diene denn zur Zeit euer Überfluß ihrem Mangel, auf daß auch ihr Überfluß eurem Mangel diene, und so eine Gleichheit eintrete. Wie denn geschrieben steht: Der viel gesammelt, hatte nicht mehr, und der wenig gesammelt, hatte nicht weniger. Gott aber sei Dank, Der eben solchen Fleiß für euch dem Titus in das Herz gegeben hat; Denn er folgte nicht nur meiner Aufforderung, sondern ging noch mit mehr Eifer aus freien Stücken zu euch ab. Wir haben ihm aber einen Bruder beigegeben, der das Lob hat am Evangelium bei allen Gemeinden; Nicht allein aber das, sondern er ist auch von den Gemeinden zu unserem Gefährten in diesem Liebeswerk aufgestellt, das von uns zur Ehre des Herrn und zum Beweis unseres guten Willens ausgerichtet wird. Wir sahen darauf, daß uns bei solcher reichen Beisteuer, die von uns betrieben wird, nicht jemand Übles nachrede. Und haben Vorsorge getroffen, daß es redlich zugehe, nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor Menschen. Auch haben wir mit ihnen noch unseren Bruder gesandt, dessen Eifer wir oft in vielen Stücken bewährt gefunden, und der bei dem großen Zutrauen zu euch noch viel eifriger geworden ist; Sei es, daß ich für Titus rede, so ist er mein Genosse und Mitarbeiter bei euch; sei es, daß es Brüder von uns sind, Abgeordnete der Gemeinden, Christus eine Ehre. Gebt an ihnen nun Beweise eurer Liebe und bestätigt Angesichts der Gemeinden unser rühmendes Zeugnis über euch. Denn von solcher Beisteuer für die Heiligen brauche ich nicht weiter an euch zu schreiben. Denn ich kenne eure Bereitwilligkeit, deren ich vor den Mazedoniern rühmend gedenke, daß Achaja schon voriges Jahr dazu Vorbereitung getroffen hat; und euer Eifer hat allgemein aufgemuntert. Ich habe die Brüder gesandt, auf daß mein Rühmen von euch in diesem Stück nicht zunichte werde. Auf daß, wie ich sagte, ihr vorbereitet wäret, und wir [ich will nicht sagen ihr], wenn Mazedonier mit mir kämen und euch unvorbereitet fänden, mit solch zuversichtlichem Rühmen zuschanden würden. Ich habe es daher für nötig erachtet, die Brüder zu ersuchen, daß sie zu euch voranzögen, um euren vorher verheißenen Segen in Empfang zu nehmen und ihn bereit zu halten, auf daß es so als ein Segen und nicht als eine Erpressung angesehen werde. Da gilt der Spruch: Wer da kärglich sät, der wird kärglich ernten, und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. Ein jeglicher gebe, wie ihn das Herz treibt, nicht mit Widerwillen oder als Nötigung; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott ist aber mächtig, euch allerlei Gnade in reichem Maße zu erteilen, und daß ihr allerwege in allen Dingen volle Genüge habt und reich seiet zu allerlei gutem Werke. Wie geschrieben steht: Er hat ausgesät und den Armen gegeben; Seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit. Der aber Samen reicht dem, der da sät, und Brot zur Speise, wird auch eure Saat mehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit gedeihen lassen, Daß ihr reich werdet in allen Dingen für jegliches Werk der Herzenseinfalt, die durch uns Dank gegen Gott bewirkt. Denn die Handreichung dieser Beisteuer hilft nicht nur den Bedürfnissen der Heiligen ab, sondern ist auch überschwenglich durch viele Danksagungen gegen Gott, Die für diese Beweise der Dienstleistung Gott preisen wegen des Gehorsams gegen das Evangelium von Christus, das ihr bekennt, und wegen eurer herzlichen Mildtätigkeit gegen sie und gegen alle. Indem auch sie mit Gebet für euch sich nach euch sehnen. Gott aber sei Dank für Seine unaussprechliche Gabe. Ich Paulus aber, der ich persönlich unter euch gering, abwesend aber dreist bin, ermahne euch bei Christus Sanftmut und Seiner Milde. Ich bitte euch, daß ich nicht gegenwärtig dreist auftreten müsse mit der Zuversichtlichkeit, mit der ich dreist zu sein erachte gegen gewisse Leute, die von uns glauben, daß wir nach fleischlicher Weise wandelten. Denn obgleich wir im Fleische wandeln, so streiten wir doch nicht nach dem Fleische. Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Niederreißung von Bollwerken. Die wir Anschläge und alles Hohe, das sich wider die Erkenntnis Gottes erhebt, zerstören, und alles Denken unter Christus Gehorsam gefangennehmen, Und bereit sind, allen Ungehorsam zu strafen, wenn euer Gehorsam sich durch die Tat bewährt. Seht ihr auf das Äußere? Traut jemand sich zu, daß er Christus angehöre, der denke wieder von selber, daß, wie er Christus angehört, also auch wir ihm angehören. Und wenn ich noch etwas weiter mich rühmte von unserer Gewalt, die uns der Herr gegeben hat zu eurer Erbauung, und nicht zu eurer Zerstörung, so werde ich nicht zuschanden werden: Auf daß ich nicht scheine, euch durch die Briefe schrecken zu wollen; Denn die Briefe, sagt einer, sind gewichtig und nachdrücklich, aber die leibliche Gegenwart ist schwach und die Rede kraftlos. Ein solcher denke, daß, wie wir abwesend in den Briefen mit Worten sind, so dürften wir auch wohl anwesend mit der Tat sein. Denn wir unterfangen uns nicht, uns denen, die sich selbst loben, beizuzählen oder zu vergleichen; aber weil sie sich an sich selbst messen und sich allein mit sich vergleichen, tun sie unverständig. Wir aber wollen uns nicht ins Ungemessene rühmen, sondern nach dem Maß des Bereichs, das uns Gott zugemessen hat, auch bis zu euch reichen. Denn nicht, als wären wir solche, die nicht zu euch hinreichen, überstrecken wir uns selbst; denn wir sind bis zu euch gelangt mit dem Evangelium von Christus; Und wir rühmen uns nicht im Übermaß fremder Arbeit, sind aber der Hoffnung, daß wir, wenn euer Glaube zunimmt, nach unserer Richtschnur an euch noch weiter gelangen, Und auch über euch hinaus das Evangelium predigen und uns nicht innerhalb eines fremden Gebietes dessen rühmen, das schon fertig ist. Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn. Denn darum, daß einer sich selbst lobt, ist er noch nicht bewährt, sondern daß ihn der Herr lobt. Ich wollte, ihr hieltet mir ein wenig Torheit zugut, und ihr tut es wohl auch. Denn ich eifere um euch mit dem Eifer Gottes, denn ich habe euch einem Manne verlobt, um eine reine Jungfrau Christus zuzuführen. Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, auch euer Sinn berückt und von dem einfältigen Glauben an Christus abgewendet werde. Denn wenn der Nächste, so da kommt, einen anderen Jesus predigte, als wir gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfinget, den ihr von uns nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen hattet, so würdet ihr es euch recht schön gefallen lassen. Denn ich erachte, ich stehe in nichts zurück hinter den hohen Aposteln: Denn wenn ich auch ein Laie bin im Reden, so bin ich es doch nicht in der Erkenntnis; vielmehr sind wir in allem vor allen bei euch offenbar geworden. Oder habe ich Unrecht getan, daß ich mich selbst erniedrigte, auf daß ihr erhöht würdet, daß ich euch unentgeltlich das Evangelium Gottes verkündigt habe? Auch habe ich andere Gemeinden beraubt, indem ich Sold von ihnen genommen, daß ich euch dienete. Und während ich bei euch war und Mangel litt, bin ich niemand zur Last gefallen; denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Mazedonien kamen, und in allen Stücken bin ich euch nicht lästig geworden, und werde es auch in Zukunft so halten. So wahr die Wahrheit von Christus in mir ist, soll mir dieser Ruhm nicht verwehrt werden, solange ich in den Landen Achajas bin. Warum? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es. Was ich aber tue, will ich auch ferner tun, daß ich denen den Anlaß abschneide, die einen Anlaß suchen, auf daß sie in dem, dessen sie sich rühmen, erfunden werden gleich wie wir. Denn diese Afterapostel sind trügliche Arbeiter, welche die Gestalt von Christus Aposteln annehmen. Auch ist es kein Wunder, denn der Satan selbst gestaltet sich in einen Engel des Lichtes um. Darum ist es nun nichts Großes, wenn auch seine Diener sich in Diener der Gerechtigkeit umgestalten, deren Ende auch ihren Werken entsprechen wird. Ich sage abermals: Niemand halte mich für unverständig; wenn aber doch, so nehmt mich als einen solchen Unverständigen an, daß auch ich mich ein wenig rühmen darf. Was ich jetzt rede, rede ich nicht als aus dem Herrn, sondern wie im Unverstand bei diesem Gegenstande des Rühmens. Weil viele sich rühmen nach dem Fleische, will auch ich mich rühmen. Denn ihr hört ja gerne Unverständige an, weil ihr so verständig seid. Ihr lasset euch ja gefallen, wenn einer euch zu Sklaven macht, wenn einer euch aufzehrt, euch fängt, sich erhebt, euch ins Angesicht schlägt. Ich sage das zur Schmach, wie auch, daß wir darin schwach gewesen sind; worin aber einer kühn ist - ich spreche wieder im Unverstand - da bin auch ich kühn. Hebräer sind sie? Auch ich. Israeliten sind sie? Auch ich. Abrahams Samen sind sie? Auch ich. Christi Diener sind sie? - ich rede wieder im Unverstand: - Ich noch mehr. Ich bin in mehr Mühsalen gewesen, in Streichen über die Maßen, in mehr Kerkern, oft in Todesnöten. Von den Juden habe ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen empfangen. Bin dreimal gestäupt, einmal gesteinigt worden, habe dreimal Schiffbruch gelitten, habe einen Tag und eine Nacht in Meerestiefen zugebracht, Bin oft auf Reisen gewesen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren vor Mördern, in Gefahren unter Stammgenossen, in Gefahren unter Heiden, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern; In Mühsal und Elend, in häufigen Nachtwachen, in Hunger und Durst, oftmals in Fasten, in Frost und Blöße; Ohne was sich sonst zuträgt, der tägliche Überlauf, die Sorge für alle die Gemeinden. Wer ist schwach, daß ich nicht schwach werden dürfte? Wer wird geärgert, daß ich nicht entbrennen sollte? So ich mich je rühmen sollte, will ich mich meiner Schwachheit rühmen. Gott und der Vater unseres Herrn Jesus Christus, Der sei hochgelobt in Ewigkeit, weiß, daß ich nicht lüge. In Damaskus ließ der Präfekt des Königs Aretas die Stadt der Damasker schließen und wollte meiner habhaft werden; Und ich ward in einem Korb aus einem Fenster an der Stadtmauer hinabgelassen und entrann seinen Händen. Das Rühmen ist mir ja nichts nütze; doch will ich auf Gesichte und Offenbarungen des Herrn kommen. Ich weiß einen Menschen in Christus, der vor vierzehn Jahren - ist er im Leibe gewesen, so weiß ich es nicht, ist er außer dem Leibe gewesen, so weiß ich es auch nicht; Gott weiß es - Bis in den dritten Himmel entrückt ward, Und dort unaussprechliche Worte hörte, die ein Mensch nicht sagen kann. Über solchem will ich mich rühmen; für mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, es sei denn meiner Schwachheiten. Denn so ich mich rühmen wollte, wäre ich darum noch nicht unverständig, denn ich würde die Wahrheit reden; ich enthalte mich aber dessen, damit nicht jemand mich höher achte, als er an mir sieht und von mir hört. Und auf daß ich mich nicht der überschwenglichen Offenbarungen überheben möchte, ward mir ein Pfahl ins Fleisch gegeben, ein Satansengel, daß er mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe. Darüber habe ich dreimal zum Herrn gefleht, daß er von mir wiche. Und Er hat zu mir gesagt: Laß dir an Meiner Gnade genügen; denn Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am liebsten rühmen der Schwachheiten, auf daß Christus Kraft in mir wohne. Deshalb bin ich guten Mutes in Schwachheiten, in Schmachen, in Nöten, in Verfolgungen, in Bedrängnissen um Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. Ich bin unverständig geworden über meinem Rühmen; ihr habt mich dazu genötigt. Denn ich sollte von euch gelobt werden, weil ich in nichts den hohen Aposteln nachstehe, wenn ich gleich nichts bin. Denn die Zeichen des Apostels sind unter euch geschehen, mit Erduldung von allerlei Leiden, mit Zeichen und Wundern und Krafterweisungen. Denn worin seid ihr den anderen Gemeinden nachgestanden, es sei denn darin, daß ich selbst euch nicht zur Last gefallen bin? Haltet mir dieses Unrecht zugute. Siehe, ich bin bereit, ein drittes Mal zu euch zu kommen, und werde euch nicht beschwerlich fallen; denn es ist mir nicht um das Eurige, sondern um euch zu tun; denn nicht die Kinder haben für die Eltern, sondern die Eltern für die Kinder Schätze zu sammeln. Ich aber will recht gern Opfer bringen, und ein Opfer werden für eure Seelen; wenn ich auch, der ich euch überschwenglich liebe, weniger geliebt werde. Aber ich habe euch vielleicht keine Kosten gemacht, bin dagegen schlau genug gewesen, euch mit Hinterlist zu fangen. Habe ich durch einen von denen, die ich zu euch sandte, euch übervorteilt? Ich forderte Titus auf und sandte den Bruder mit ihm - hat euch etwa Titus übervorteilt, sind wir nicht in einem Geiste gewandelt, nicht in die gleichen Fußstapfen getreten? Glaubt ihr abermals, daß wir gegen euch uns verantworten wollen? Vor Gott in Christus reden wir das alles, Geliebte, zu eurer Erbauung. Denn ich fürchte, daß ich, wenn ich komme, euch nicht so finden möchte, wie ich wünschte, und ich von euch nicht so erfunden werde, wie ihr mich wünschet; daß Hader, Eifersucht, Ärgernisse, Streitigkeiten, Verleumdungen, Ohrenbläsereien, Aufgeblasenheiten und Verwirrungen stattgegriffen haben; Daß, wenn ich abermals komme, mein Gott mich bei euch demütige, und ich Leid tragen müsse über viele, die zuvor gesündigt und nicht Buße getan haben für die Unreinheit, Hurerei und Schwelgerei, deren sie sich schuldig machten. Ich komme nun zum dritten Mal zu euch, und auf zweier oder dreier Zeugen Munde soll jegliche Sache bestehen! Ich habe es vorhergesagt und wiederhole es [als wäre ich gegenwärtig] noch einmal [und vorerst abwesend,] für die, so vorher gesündigt und für alle anderen, daß, wenn ich wiederkomme, ich nicht schonen will. Weil ihr eine Bewährung des in mir redenden Christus verlangt, Der an euch nicht unkräftig, sondern mächtig ist. Denn wenn Er auch in der Schwachheit gekreuzigt wurde, so lebt Er doch in der Kraft Gottes, so sind wir nämlich schwach in Ihm, werden aber vermöge der Kraft Gottes mit Ihm für euch leben. Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid! Bewährt euch selbst! oder erkennt ihr nicht an euch selbst, daß Jesus Christus in euch ist, wofern ihr nicht etwa in der Probe nicht besteht? Ich hoffe aber, daß ihr erkennen werdet, daß wir nicht unbewährt sind. Ich bete aber zu Gott, daß Er euch nichts Unrechtes tun lasse, nicht damit wir als bewährt erscheinen, sondern damit ihr das Rechte tut, und wir vielmehr wie unbewährt seien. Denn wir können nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit. Wir freuen uns ja, wenn wir die Schwachen sind, ihr aber stark seid; dafür beten wir sogar, daß ihr vollkommen seiet. Darum schreibe ich dies noch abwesend, auf daß ich nicht anwesend scharf verfahren müßte, nach der Gewalt, die mir der Herr verliehen hat, zur Erbauung und nicht zur Zerstörung. Im übrigen, Brüder, freut euch, werdet vollkommen, laßt euch ermahnen, seid einträchtig, haltet Frieden, so wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßet einander mit dem heiligen Kuß, es grüßen euch alle Heiligen. *** POSSIBLE ERROR IN BIBLE, TEXT MISSING HERE *** Paulus, Apostel, nicht von Menschen, noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott Vater, Der Ihn von den Toten auferweckt hat, Und alle Brüder, die bei mir sind, an die Gemeinden in Galatien. Gnade euch und Friede von Gott dem Vater und unserem Herrn Jesus Christus, Der Sich für unsere Sünden hingegeben hat, auf daß Er uns erlöse von der gegenwärtigen argen Welt nach dem Willen Gottes und unseres Vaters, Welchem sei Ehre in alle Ewigkeit! Amen. Mich wundert, daß ihr euch von dem, der euch zu Christus Gnade berufen hat, so bald habt abwenden lassen zu einem anderen Evangelium. So es doch kein anderes gibt und nur etliche da sind, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verkehren wollen. Aber wenn auch wir oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündigte, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht. Wie ich schon gesagt, sage ich euch abermals: Wenn euch einer ein anderes Evan- gelium predigt, als ihr empfangen habt, der sei verflucht. Rede ich jetzt Menschen oder Gott zu Dienst, oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christus Knecht nicht. Ich tue euch aber kund, Brüder, daß das Evangelium, das von mir gepredigt worden, nicht menschlicher Art ist. Denn ich habe es auch nicht von einem Menschen empfangen, noch erlernt, sondern durch die Offenbarung von Jesus Christus. Denn ihr habt ja wohl von meinem Wandel im Judentum gehört, daß ich die Gemeinde von Christus über die Maßen verfolgte und zu zerstören suchte; Und es im Judentum vielen meines Alters in meinem Volke zuvor tat und ein heftigerer Eiferer für meine väterlichen Überlieferungen ward. Als es aber Gott wohlgefiel, Der mich von Mutterleibe an ausersehen und durch Seine Gnade berufen hat, Seinen Sohn in mir zu offenbaren, daß ich Ihn unter den Heiden verkündigen sollte; so ging ich schnurstracks, ohne mit Fleisch und Blut zu Rate zu gehen, Oder mich nach Jerusalem an die zu wenden, die vor mir Apostel waren, sondern begab mich nach Arabien und kehrte von da wieder gen Damaskus. Dann nach drei Jahren zog ich hinauf nach Jerusalem, um Petrus kennenzulernen, und blieb bei ihm fünfzehn Tage. Einen anderen Apostel bekam ich nicht zu Gesicht außer Jakobus, den Bruder des Herrn. Was ich euch aber schreibe, siehe, bei Gott, ich lüge nicht. Danach kam ich in die Gegenden von Syrien und Cilicien. Ich war aber den christlichen Gemeinden in Judäa persönlich unbekannt. Sie hatten nur von mir gehört: Der früher uns verfolgte, predigt jetzt den Glauben, den er weiland verstörte. Und sie priesen Gott über mir. Nach vierzehn Jahren zog ich abermals hinauf gen Jerusalem mit Barnabas, und nahm auch Titus mit. Ich zog aber hinauf infolge einer Offenbarung und legte ihnen das Evangelium vor, das ich unter den Heiden verkündige, insbesondere aber den Angesehenen, daß ich nicht etwa vergeblich liefe oder gelaufen wäre. Aber nicht einmal Titus, der mit mir war, obgleich er Grieche war, ward gezwungen, sich beschneiden zu lassen. Es waren aber falsche Brüder eingeschlichen und hatten sich eingedrängt, um der Freiheit aufzulauern, die wir in Jesus Christus haben, auf daß sie uns wieder unter das Joch brächten. Diesen gaben wir aber keinen Augenblick nach, daß wir uns unterwürfen, auf daß die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbliebe. Anlangend diejenigen, die obenan standen, - welcherlei sie früher gewesen, geht mich nicht an, Gott sieht die Person des Menschen nicht an - haben mir diese Oberen keine andere Weisung gegeben. Sondern im Gegenteil, da sie sahen, daß mir das Evangelium an die Vorhaut, so wie Petrus an die Beschneidung anvertraut war; Wie denn, Der mit Petrus kräftig gewesen ist für das Apostelamt unter der Beschneidung, auch mit mir kräftig war unter den Heiden; Da erkannten die Gnade, die mir zuteil geworden, Jakobus und Kephas und Johannes, die als die Säulen angesehen waren, reichten mir und Barnabas die Rechte zur Gemeinschaft, daß wir für die Heiden und sie für die Beschneidung predigten; Nur sollten wir der Armen gedenken, was ich auch fleißig getan habe. Als aber Kephas nach Antiochien kam, widersprach ich ihm ins Angesicht, da er als verurteilt erschien. Denn ehe etliche von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; da sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, aus Furcht vor denen in der Beschneidung. Und auch die übrigen Juden heuchelten mit ihm, also, daß auch Barnabas mit zur Heuchelei verleitet wurde. Als ich aber sah, daß sie nicht auf geradem Wege nach der Wahrheit des Evangeliums wandelten, sprach ich zu Kephas, in aller Gegenwart: Wenn du, der du ein Jude bist, heidnisch, nicht jüdisch lebst, wie willst du die Heiden zwingen, jüdisch zu leben? Wiewohl wir von Natur Juden und nicht von Heiden her Sünder sind, Doch, weil wir wissen, daß der Mensch nicht durch die Werke des Gesetzes gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, haben auch wir an Jesus Christus geglaubt, auf daß wir durch den Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht durch des Gesetzes Werke; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Fleisch gerechtfertigt werden. Sollten wir aber, die wir in Christus suchen gerechtfertigt zu werden, selbst auch als Sünder erfunden werden? Ist darum Christus der Sünde Diener? Das sei ferne! Denn wenn ich das, was ich zerstört hatte, wieder aufbaue, so erweise ich mich selbst als Übertreter. Denn ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, auf daß ich Gott lebete; ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, aber nicht mehr ich, wohl aber lebt Christus in mir. Was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, Der mich geliebt und Sich für mich hingegeben hat. Nicht verwerfe ich die Gnade Gottes, denn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit kommt, so ist Christus ohne Grund gestorben. O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, Dies nur wünschte ich von euch zu erfahren: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke, oder durch die Predigt des Glaubens? Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen und werdet jetzt mit dem Fleische zur Vollendung gebracht? So viel habt ihr denn vergeblich erlitten? Ja, wenn es auch nur vergeblich wäre? Der euch nun den Geist verleiht und Wunder unter euch wirkt, Wie Abraham Gott glaubte und es ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde; So erkennt ihr nun, daß, die im Glauben sind, Abrahams Söhne sind. Die Schrift aber hat vorausgesehen, daß Gott die Heiden durch den Glauben rechtfertigt, und verhieß dem Abraham: In dir sollen alle Heiden gesegnet werden! Darum werden, die im Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet. Denn diejenigen, die mit den Werken des Gesetzes umgehen, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der nicht an allem dem hält, was in dem Buche des Gesetzes geschrieben ist, auf daß er es tue. Daß durch das Gesetz keiner vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, weil der durch den Glauben Gerechte leben wird. Das Gesetz ist aber nicht vom Glauben her, sondern der sie tut, wird leben. Christus hat uns vom Fluche des Gesetzes losgekauft, indem Er für uns zum Fluch geworden ist; denn es steht geschrieben: Der am Kreuz hängt, ist verflucht; Auf daß der Segen Abrahams durch Jesus Christus auf die Heiden käme, damit wir die Verheißung des Geistes durch den Glauben empfingen. Ich will nach Menschenweise reden, Brüder: Schon eines Menschen Bund, der rechtskräftig geworden, stößt niemand um, noch tut man etwas hinzu. Nun sind dem Abraham und seinem Samen Verheißungen geworden. Es heißt nicht: den Samen, als ob von vielen, sondern dem Samen als von einem, und deinem Samen, welcher ist Christus. Ich sage aber soviel: Den Bund, der von Gott auf Christus rechtskräftig geworden, macht das Gesetz, das vierhundertdreißig Jahre darauf gegeben worden ist, nicht ungültig, so daß es die Verheißung aufhöbe. Denn wenn das Besitztum aus dem Gesetz kommt, so kommt es nicht mehr aus der Verheißung; Gott aber hat es dem Abraham durch die Verheißung geschenkt. Was soll nun das Gesetz? Es war der Übertretungen wegen gegeben, bis der Same käme, dem die Verheißung geworden, und ist angeordnet von Engeln durch eines Vermittlers Hand. Der Vermittler ist aber nicht für einen; Gott aber ist Einer. Ist nun das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, so käme allerdings aus dem Gesetz die Gerechtigkeit. Nun hat aber die Schrift alles der Sünde unterworfen, auf daß die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus den Gläubigen gegeben würde. Ehe denn der Glaube kam, wurden wir unter dessen Botmäßigkeit in Verschluß gehalten für den Glauben, der geoffenbart werden sollte. Das Gesetz ist somit unser Zuchtmeister geworden für Christus, auf daß wir durch den Glauben gerechtfertigt würden. Nun aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. Denn ihr seid alle Söhne Gottes durch den Glauben an Jesus Christus. Denn wie viele euer auf Christus getauft sind, die haben Christus angezogen. Da ist kein Jude, kein Grieche, da ist kein Knecht, kein Freier, da ist kein Mann, noch Weib: denn ihr alle seid eins in Jesus Christus. Seid ihr aber Christi, so seid ihr ja Abrahams Samen, und Erben nach der Verhei-ßung. Ich sage aber, solange der Erbe noch ein Kind ist, ist zwischen ihm und einem Knechte kein Unterschied, obgleich er Herr von allem ist. Er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater bestimmten Zeit. So waren auch wir, solange wir unmündig waren, unter den Buchstaben der Welt geknechtet. Als aber die Zeit erfüllt ward, sandte Gott Seinen Sohn, von einem Weibe geboren, dem Gesetze untertan. Auf daß Er die, so unter dem Gesetze waren, loskaufete, und wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr denn Kinder seid, hat Gott den Geist Seines Sohnes in eure Herzen gesendet, der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Sohn; so du aber Sohn bist, so bist du auch Erbe Gottes durch Christus. Aber zu der Zeit, da ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind. Nun ihr aber Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt worden seid, wie wollt ihr euch denn wieder zu den schwachen und ärmlichen Anfängen zurückwenden und denselben wieder von neuem dienen? Ihr haltet auf Tage, Neumonde und Feste und Sabbathjahre. Ich fürchte für euch, daß ich möchte vergeblich an euch gearbeitet haben. Werdet doch wie ich, weil auch ich wie ihr geworden bin, Brüder, ich bitte euch; ihr habt mir nichts zu Leide getan. Ihr wisset, daß ich in der Schwachheit des Fleisches euch zuerst das Evangelium predigte; Und daß ihr meine Probe nicht von euch gewiesen und verschmäht, sondern mich wie einen Engel Gottes, wie Jesus Christus selbst aufgenommen habt. Wie war es aber, daß ihr euch so glücklich prieset? Ja, ich bezeuge euch, daß ihr, wo möglich, euch die Augen ausgerissen und mir gegeben hättet. Bin ich denn euer Feind geworden, daß ich euch die Wahrheit vorhalte? Sie beeifern sich um euch, nicht in guter Absicht, sondern wollen euch von mir ausschließen, so daß ihr um sie sollet eifern. Es ist immerhin gut, wenn man sich um des Guten willen beeifert, und nicht bloß, wenn ich bei euch bin. Meine Kindlein, die ich von neuem mit Schmerzen gebäre, bis daß Christus in euch eine Gestalt gewinne! Ich wollte aber, ich wäre gleich bei euch und könnte in einem anderen Tone zu euch reden; denn ich bin an euch irre geworden. Sagt mir, ihr, die ihr unter dem Gesetze sein wollt, hört ihr nicht das Gesetz? Es steht ja geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd, den anderen von der Freien. Aber der von der Magd ist nach dem Fleische geboren, der von der Freien hingegen nach der Verheißung. Diese Dinge sind vorbildlich, denn sie sind zwei Bünde; einer vom Berge Sinai her gebiert zur Knechtschaft, welcher ist Hagar. Denn Hagar heißt der Berg Sinai in Arabien und kommt überein mit dem jetzigen Jerusalem, denn dieses ist in Dienstbarkeit mit seinen Kindern. Aber das Jerusalem, das droben ist, ist die Freie, und diese ist unsere Mutter. Denn es steht geschrieben: Frohlocke, du Unfruchtbare, die nicht gebiert! Brich in Jubel aus du, die nicht kreißet; denn der Kinder der Einsamen sind viel mehr als der, die den Mann hat. Wir aber, Brüder, sind dem Isaak nach der Verheißung Kinder. Aber wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so geht es auch jetzt. Aber was sagt die Schrift? Treibe die Magd aus und ihren Sohn; denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien! So sind wir denn, Brüder, nicht Kinder der Magd, sondern der Freien. So besteht nun in der Freiheit, die Christus für euch gewonnen hat, und lasset euch nicht wieder unter das Joch der Knechtschaft spannen. Siehe ich, Paulus, sage euch, daß, wenn ihr euch beschneiden lasset, Christus euch nichts nützen wird. Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden läßt, daß er verpflichtet ist, das ganze Gesetz zu halten. Ihr alle, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, seid von Christus abgefallen und der Gnade verlustig geworden. Denn wir harren vermöge des Geistes der Hoffnung auf Gerechtigkeit aus dem Glauben. Denn in Jesus Christus gilt weder Beschneidung, noch Vorhaut, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. Ihr ward auf dem rechten Wege. Wer hat euch aufgehalten, daß ihr der Wahrheit nicht folgt? Diese Überredung kommt nicht von Dem, Der euch berufen hat. Ein wenig Sauerteig säuert schon den ganzen Teig. Ich versehe mich zu euch in dem Herrn, daß ihr nicht anders gesinnt sein werdet. Wer euch aber irre macht, der wird die Schuld tragen, er sei, wer er wolle. Ich aber, Brüder, wenn ich Beschneidung noch predige, warum werde ich noch verfolgt? Dann ist ja das Ärgernis des Kreuzes aufgehoben. Ach möchten sie sich noch dazu verschneiden lassen, die euch so in Unruhe bringen! Ihr seid ja zur Freiheit berufen, Brüder, nur nicht zur Freiheit, als zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern daß einer durch Liebe dem anderen diene. Denn das ganze Gesetz ist in einem Gebot enthalten, in dem: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. So ihr euch aber untereinander beißet und auffresset, so seht wohl zu, daß ihr nicht gar voneinander verschlungen werdet. Ich meine aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Begierde des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch; dieselben streiten wider einander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt. Wenn ihr euch aber von dem Geist führen lasset, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unzucht, Schwelgerei, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Leidenschaft, Streitsucht, Zwietracht, Parteisucht, Mißgunst, Mordsucht, Zechen, Schwärmgelage und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, und auch schon früher gesagt habe, daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Güte, Wohlwollen, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Wider solche ist das Gesetz nicht. Die aber Christus angehören, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Lüsten und Begierden. So wir aber im Geist leben, so lasset uns auch im Geiste wandeln. Lasset uns nicht nach eitler Ehre trachten, einander nicht aufreizen, einander nicht neiden! Brüder, so jemand von einem Fehl übereilt wird, so bringt solchen ihr, die ihr geistig gesinnt seid, im Geiste der Sanftmut wieder zurecht, und siehe auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest. Einer trage des anderen Last, so werdet ihr Christus Gesetz erfüllen. Denn so einer sich läßt dünken, er sei etwas, so er doch nichts ist, der betört sich selbst. Ein jeder prüfe sein eigen Werk, und dann wird er sein Rühmen für sich und nicht für andere haben. Denn ein jeglicher soll seine eigene Last tragen. Gemeinschaft aber habe der, so in der Lehre unterrichtet wird, mit dem, der ihn unterrichtet, in allen Gütern. Irrt euch nicht, Gott läßt Sich nicht spotten; denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein eigen Fleisch sät, der wird von dem Fleisch Verderben ernten. Wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist ewiges Leben ernten. Lasset uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir, wenn wir nicht laß werden, auch ernten. Lasset uns denn, nun wir Zeit haben, allen Gutes tun, allermeist aber den Glaubensgenossen. Seht, mit wie großen Buchstaben ich eigenhändig schreibe: Diejenigen, die im Fleisch einen guten Anschein haben wollen, wollen euch die Beschneidung aufnötigen, nur um nicht wegen Christus Kreuz verfolgt zu werden. Denn auch sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz nicht, sondern wollen nur, daß ihr euch beschneiden lasset, auf daß sie sich eures Fleisches rühmen können. Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch Den mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt. Denn in Jesus Christus gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern die neue Schöpfung. Und wie viele nach dieser Richtschnur wandeln, über die komme Friede und Erbarmen als über das Israel Gottes! Hinfort mache mir niemand mehr Beschwerde, denn ich trage die Mahlzeichen des Herrn Jesus an meinem Leibe. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste, Brüder! Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, an die Heiligen zu Ephesus und Gläubigen an Jesus Christus: Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesus Christus, Der uns mit allerlei geistigen Segnungen an himmlischen Gütern durch Christus gesegnet hat. Wie Er uns denn erwählt hat durch Ihn, vor Gründung der Welt, damit wir heilig und tadellos wären vor Ihm in der Liebe. Indem Er uns vorherbestimmt hat zur Kindschaft durch Jesus Christus für Ihn Selbst nach dem Wohlgefallen Seines Willens; Zum Lob der Herrlichkeit Seiner Gnade, womit Er uns begnadigt hat in dem Geliebten; An Dem wir haben die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden, Nach dem Reichtum Seiner Gnade, die uns überschwenglich zuteil wurde in jeglicher Weisheit und Einsicht; Indem Er uns das Geheimnis Seines Willens nach Seinem Wohlgefallen kund tat, nach welchem Er bei Sich beschlossen hatte, In Hinsicht auf die Veranstaltung der Erfüllung der Zeiten, alles im Himmel und auf Erden in Christus zusammenzufassen, In Ihm, durch Den wir auch zum Erbteil gekommen, die wir zuvor verordnet sind nach dem Ratschlusse Dessen, Der alle Dinge wirkt nach dem Rat Seines Willens; Auf daß wir zum Lobe Seiner Herrlichkeit dienten, die wir zuvor auf Christus gehofft haben. In Dem auch ihr, da ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils gehört und an Ihn geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geiste der Verheißung; Welcher ist das Pfand unseres Erbes, auf die Erlösung des Eigentums zum Preis Seiner Herrlichkeit. Darum auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus bei euch, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, Nicht aufhöre zu danken für euch, indem ich euer in meinem Gebete gedenke. Daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung zu Seiner Erkenntnis; Und erleuchte die Augen eures Verständnisses, auf daß ihr seht, welches da ist die Hoffnung Seiner Berufung, und welches da ist der Reichtum der Herrlichkeit Seines Erbes unter den Heiligen, Und welches da ist die überschwengliche Größe Seiner Macht an uns, die wir glauben vermöge der Wirksamkeit Seiner gewaltigen Kraft, Die Er in Christus gewirkt hat, da Er Ihn von den Toten auferweckt und zu Seiner Rechten im Himmel gesetzt hat. Hoch über alle Obrigkeit und Gewalt, Macht, Herrschaft, und über alle Namen, die genannt werden mögen, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen, Und hat alle Dinge unter Seine Füße gelegt, und Ihn zum Haupt gesetzt über alles in der Gemeinde, Welche ist Sein Leib und die Fülle Dessen, Der alles in allem erfüllt. Und auch euch, die ihr tot waret durch Übertretungen und Sünden, In denen ihr nach dem Lauf dieser Welt dereinst gewandelt habt, nach dem Fürsten der Macht, der in der Luft herrscht, nach dem Geiste, der jetzt sein Werk hat in den Kindern des Unglaubens, Unter denen auch wir alle dereinst wandelten in den Lüsten unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten, und von Natur Kinder des Zorns waren, gleich den anderen. Aber Gott, Der reich ist an Barmherzigkeit, hat durch Seine große Liebe, womit Er uns geliebt, Auch uns, die wir tot waren durch Übertretungen, mit Christus lebendig gemacht -denn aus Gnaden seid ihr selig geworden - Und hat uns mit auferweckt, und mit gesetzt in den Himmel in Jesus Christus; Auf daß Er in den zukünftigen Zeiten erzeige den überschwenglichen Reichtum Seiner Gnade, durch Seine Güte gegen uns in Jesus Christus. Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und dies nicht aus euch Nicht aus Werken, auf daß sich nicht jemand rühme. Denn wir sind Sein Werk, geschaffen in Jesus Christus zu guten Werken, für die Gott uns vorbereitet hat, daß wir darin wandeln sollten. Darum gedenket, daß ihr einst Heiden waret am Fleisch, und Vorhaut genannt wurdet von denen, die nach dem Fleische Beschneidung genannt wurden, so durch Menschenhand geschieht. Daß ihr zu jener Zeit außerhalb Christus waret, fremd dem Bürgerrechte Israels und fremd dem Bunde der Verheißung, ohne Hoffnung und ohne Gott in der Welt lebtet, Nun aber in Jesus Christus seid ihr, die früher fern gestanden, durch Christus Blut nahe getreten. Denn Er ist unser Friede, Der aus den beiden eins gemacht, und abgebrochen hat die Scheidewand der Umzäunung, Da Er in Seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in den Satzungen aufhob, damit Er aus den zweien in Ihm Selbst einen neuen Menschen schaffte und Frieden stiftete. Und daß Er beide in einem Leibe durch das Kreuz mit Gott versöhnete, indem Er die Feindschaft an demselben ertötete; Und ist gekommen und hat den Frieden verkündigt euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Weil wir durch Ihn beide in einem Geiste den Zutritt zum Vater haben. So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Beisaßen, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, Aufgebaut auf den Grund der Apostel und Propheten, indem Jesus Christus Selbst der Eckstein ist, Durch den das ganze Gebäude zusammengehalten wird und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, In dem auch ihr mit erbaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geiste. Um deswillen bin ich, Paulus, der Gefangene von Jesus Christus für euch Heiden; Sofern ihr gehört habt von dem Amt der Gnade Gottes, die mir für euch zuteil geworden ist; Daß mir durch Offenbarung, wie ich oben kürzlich geschrieben habe, das Geheimnis kund geworden ist; Daran ihr, so ihr es leset, inne werden könnt mein Verständnis des Geheimnisses von Christus, Welches in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kund getan worden, wie es nun Seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart wurde. Daß nämlich die Heiden Miterben und Miteinverleibte und Mitteilhaber Seiner Verheißung seien in Christus durch das Evangelium, Dessen Diener ich geworden bin nach Gabe der Gnade Gottes, die mir nach der Kraftwirkung Seiner Macht zuteil geworden ist. Mir, dem allergeringsten aller Heiligen, ist diese Gnade zuteil geworden, unter den Heiden den unergründlichen Reichtum von Christus zu verkündigen; Und alle zu erleuchten, welches die Anordnung sei, die in Hinsicht auf das Geheimnis, das von Ewigkeit her in Gott verborgen gewesen, Der alle Dinge durch Jesus Christus geschaffen hat, getroffen ist; Auf daß jetzt kund würde den Mächten und Gewalten im Himmel an der Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes; Nach dem Ratschlusse der Ewigkeit, den Er in Jesus Christus unserem Herrn ausgeführt hat; In Dem wir haben die Freudigkeit und den Zutritt in Zuversicht durch den Glauben an Ihn. Darum bitte ich euch, über meinen Drangsalen zu eurem Besten, die ja euch zur Herrlichkeit gereichen, nicht den Mut zu verlieren. Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, Welcher der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt, im Himmel und auf Erden. Daß Er euch nach dem Reichtum Seiner Herrlichkeit Kraft gebe, zu erstarken durch Seinen Geist am inneren Menschen, Auf daß Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid; So daß ihr völlig im Stande seid, mit allen Heiligen zu begreifen, welches die Breite, die Länge und die Tiefe und Höhe sei; Und zu erkennen Christus Liebe, so alle Erkenntnis übersteigt, auf daß ihr der ganzen Fülle Gottes in vollem Maße teilhaftig werdet. Ihm aber, Der weit über alles überschwenglich mehr tun kann, als wir bitten und verstehen, vermöge der in uns wirkenden Kraft, Ihm sei Ehre in der Gemeinde in Jesus Christus auf alle Menschengeschlechter in Zeit und Ewigkeit! Amen. So ermahne ich, der Gefangene im Herrn, euch, daß ihr möget wandeln würdig des Berufs, dazu ihr berufen seid, Mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, daß ihr einander in Liebe vertraget, Und euch befleißigt, zu erhalten die Einigkeit des Geistes durch das Band des Friedens. Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid in einerlei Hoffnung eurer Berufung; Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; Ein Gott und Vater aller, Der da ist über euch alle und durch euch alle und in euch allen. Einem jeglichen unter uns aber ist die Gnade nach dem Maß von Christus Gabe gegeben. Darum spricht Er: Er ist aufgefahren in die Höhe und hat gefangen geführt die Gefangenen, und den Menschen Geschenke gegeben. Was heißt aber aufgefahren anderes, als daß Er zuvor in die untersten Teile der Erde hinabgefahren war? Er, Der hinabgefahren, ist auch aufgefahren über alle Himmel, auf daß Er alles erfüllete. Und Er hat die einen zu Aposteln, andere zu Propheten, zu Evangelisten, wieder andere zu Hirten und Lehrern bestellt, Auf daß die Heiligen für das Werk des Dienstes zur Erbauung von Christus Leib zugerichtet würden; Bis daß wir alle gelangen in der Einheit des Glaubens und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes zu männlicher Reife, zum vollen Maße von Christi Leib, Auf daß wir nicht mehr Kinder bleiben, und von jeglichem Wind der Lehre geschaukelt und gewiegt werden durch das betrügliche Spiel der Menschen und die Arglist der Verführung, Sondern wahrhaftig seien in der Liebe und wachsen in allen Stücken an Dem, Der das Haupt ist, Christus; Aus Dem der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch alle die Gelenke der Handreichung, nach der einem jeglichen zugeteilten Wirksamkeit, das Wachstum des Leibes vollbringt, zu Seiner Erbauung in Liebe. So sage ich nun und ermahne im Herrn, daß ihr nicht mehr wandeln sollt wie die anderen Heiden wandeln, in der Eitelkeit ihres Sinnes, Die verfinstert sind am Verstand, entfremdet dem Leben aus Gott wegen der in ihnen herrschenden Unwissenheit durch die Verstocktheit ihres Herzens, Die in Stumpfsinn sich ergeben der Sinnenlust, und Gewinnsucht und allerlei Unfläterei treiben. Ihr habt Christus nicht also erlernt; Wenn anders ihr Ihn gehört und von Ihm gelehrt worden seid, wie in Jesus Wahrheit ist; Daß ihr ablegen sollt in Hinsicht eures früheren Wandels den alten Menschen, der durch trügerische Lüste sich verdarb; Und erneuert werdet nach Geist und Gesinnung; Und anzieht den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in Rechtschaffenheit und Heiligkeit der Wahrheit. Darum tut ab die Lüge, und ein jeglicher rede die Wahrheit mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. Zürnet ihr, so sündigt nicht. Lasset die Sonne nicht über eurem Zorne untergehen! Und gebt dem Teufel nicht Raum in euch. Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit den Händen etwas Gutes, auf daß er habe mitzuteilen dem Dürftigen. Laßt kein unnützes Geschwätz aus eurem Munde gehen, sondern wenn irgend etwas gut zur Erbauung und Besserung ist; auf daß es wohltätig sei dem Hörenden. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit, Leidenschaftlichkeit und Zorn, Geschrei und Lästerung lasset ferne sein von euch, samt aller Bosheit. Seid vielmehr untereinander freundlich, barmherzig, vergebt einer dem anderen, gleich wie Gott euch vergeben hat in Christus. So eifert nun Gott nach als Seine lieben Kinder. Und wandelt in der Liebe, wie auch Christus euch geliebt und Sich hingegeben hat für uns, zur Gabe und zum Opfer, Gott zum lieblichen Geruch. Hurerei aber und jegliche Unreinheit und Habsucht muß unerhört sein unter euch, Schandbarkeit, leichtfertige törichte Reden, die unziemlich sind; vielmehr Dankbarkeit gegen Gott. Denn das sollt ihr wissen, daß kein Hurer oder Unreiner oder Habsüchtiger, der ja einem Götzen dient, ein Erbteil hat in Christi und Gottes Reich. Lasset euch von keinem mit eitlen Worten täuschen, denn um dieser willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens. Darum habt keine Gemeinschaft mit ihnen! Denn zuvor ward ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichtes, Denn die Frucht des Geistes erscheint in allerlei Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Und prüfet, was dem Herrn wohlgefällig ist. Und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; rügt sie vielmehr. Denn was im Geheimen von ihnen geschieht, muß man sich schämen auch nur zu sagen. Alles aber, wenn es gerügt wird vom Lichte, wird offenbar, denn alles, was offenbar gemacht wird, ist Licht. Darum spricht Er: Wache auf, du Schläfer, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. So seht nun zu, wie ihr vorsichtig wandelt, nicht wie Unweise, sondern als Weise. Und nehmt der Zeit wahr, denn es ist böse Zeit. Seid darum nicht unverständig, sondern versteht, was des Herrn Wille ist. Berauscht euch nicht im Wein, worin Ausschweifung liegt, sondern werdet des Geistes voll. Und unterhaltet euch untereinander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen. Und sagt allezeit Dank Gott und dem Vater für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus, Indem ihr einander willfahret in der Furcht Christi. Ihr Weiber seid untertan euren Männern wie dem Herrn. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist: Er ist des Leibes Heiland. Wie aber die Gemeinde Christus untertan ist, also auch die Weiber ihren Männern in allen Stücken. Ihr Männer liebt eure Weiber, gleich wie auch Christus die Gemeinde geliebt, und Sich für sie hingegeben hat, Auf daß Er sie heiligte, nachdem Er sie durch das Wasserbad im Wort gereinigt hat; Damit Er Sich eine Gemeinde darstelle ohne Flecken oder Runzel oder dergleichen, sondern daß sie heilig und unsträflich sei. Also sollen die Männer ihre Weiber lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigen Fleisch gehaßt, sondern nährt und pflegt es, gleich wie auch Christus die Gemeinde; Weil wir Glieder sind Seines Leibes, von Seinem Fleisch und von Seinem Gebein. Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei ein Fleisch sein. Dies Geheimnis ist groß, ich sage es aber auf Christus und die Gemeinde. Doch auch ihr sollt ein jeglicher sein Weib so lieb haben, als sich selbst; das Weib aber fürchte den Mann. Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in dem Herrn; denn das ist gerecht. Ehre Vater und Mutter! Das ist das erste Gebot mit der Verheißung: Auf daß dir es wohlergehe und du lange lebest auf Erden. Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in Zucht und Zurechtweisung des Herrn. Ihr Knechte, gehorcht mit Furcht und Zittern in Einfalt eures Herzens den leiblichen Herren, als Christus. Nicht mit Augendienerei, um Menschen zu gefallen, sondern als Christus Knechte, indem ihr den Willen Gottes tut von Herzen; Indem ihr gutwillig dient, als dem Herrn und nicht den Menschen. Denn ihr wißt ja, was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei ein Knecht oder ein Freier. Und ihr Herren, tut das gleiche gegen sie, und unterlaßt das Drohen, und seid eingedenk, daß ihr und euer Herr im Himmel ist, und bei Ihm kein Ansehen der Person ist. Zuletzt, Brüder, erstarket im Herrn vermöge Seiner Kraft. Ziehet die Rüstung Gottes an, auf daß ihr bestehen könnt gegen die listigen Anläufe des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit den Mächten, mit den Gewalten, mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Um deswillen greifet zur Rüstung Gottes, auf daß ihr am bösen Tage widerstehen und alles wohl ausrichten und das Feld behaupten möget. So steht nun und habt eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit; Und eure Füße besohlt in Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Gegen alles ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Teufels auslöschen könnt; Und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Und mit allem Flehen und Bitten betet in allem Anliegen im Geiste und bleibt zu dem Ende wach und fleht anhaltend für alle Heiligen, Auch für mich, daß mir Rede verliehen werde beim Auftun meines Mundes, mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums kundzutun, Für das ich die Botschaft überbringe in Ketten, auf daß ich es freimütig verkündige, wie sich es für mich gebührt; Auf daß aber auch ihr wisset, wie es um mich steht, und was ich schaffe, wird euch alles berichten Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, Den ich eben deshalb an euch abgesendet habe, daß ihr erfahret, wie es um uns steht, und daß er eure Herzen tröste. Friede den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott dem Vater und unserem Herrn Jesus Christus! Die Gnade sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus lieben unwandelbar! Amen. Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi an alle Heiligen in Christi Jesu zu Philippi, samt Vorständen und Diakonen, Gnade euch, und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Ich danke meinem Gott, sooft ich euer Gedenke, Was ich allezeit tue in jeglichem Gebet für euch und alle, und mit Freuden bete ich Über eurer Gemeinschaft am Evangelium von ersten Tage an bis heute; Indem ich der Zuversicht bin, daß, Der in euch das gute Werk angefangen hat, es auch vollführen wird bis zum Tage Jesu Christi. Wie es denn recht und billig ist, daß ich so von euch allen denke, weil ich euch im Herzen trage, in meinen Banden und bei der Verteidigung und Bestätigung des Evangeliums, als die ihr alle mit mir der Gnade teilhaftig seid. Denn Gott ist mein Zeuge, wie sehr mich nach euch allen verlangt in der innigen Liebe Jesu Christi. Und darum bete ich, daß eure Liebe mehr und mehr reich werde an aller Erkenntnis und Einsicht. Daß ihr prüfen möget, was recht und unrecht ist, auf daß ihr lauter und unanstößig seid auf den Tag von Christus, Erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit, durch Jesus Christus, zur Ehre und zum Lobe Gottes. Ich tue euch aber zu wissen, Brüder, daß, was mit mir geschehen ist, nur mehr zur Förderung des Evangeliums geraten ist. Also daß meine Bande offenbar geworden sind in Christus im ganzen Prätorium und sonst überall, Und die meisten Brüder in dem Herrn durch meine Bande Zuversicht gewonnen und desto kühner geworden sind, furchtlos das Wort zu verkünden. Zwar gibt es auch einige, die Christus des Neides und Streites wegen verkünden, andere aber auch tun es aus guter Meinung. Die es aus Liebe tun, wissen, daß ich um des Evangeliums willen zur Verantwortung da bin. Die es aus Streitsucht tun, verkündigen Christus in unlauterer Absicht, um mich in meinen Banden in Trübsal zu bringen. Was tut es aber, wenn nur jedenfalls, sei es aus Heuchelei oder in Wahrheit, Christus verkündigt wird; und darüber freue ich mich und werde mich freuen. Denn ich weiß, daß mir dies durch euer Gebet und den Beistand des Geistes Jesu Christi zum Heile gereichen wird. Nach meiner Zuversicht und Hoffnung, daß ich in keinerlei Stück zuschanden werde, und daß mit aller Freimütigkeit, wie immer, so auch jetzt Christus verherrlicht werden soll an meinem Leibe, sei es im Leben oder durch den Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. Wenn aber im Fleische leben dazu dient, meinem Werk Frucht zu bringen, so weiß ich nicht, was ich wählen soll. Denn es drängt mich von beiden Seiten, ich habe Lust abzuscheiden und bei Christus zu sein; was auch viel besser für mich wäre. Aber es ist notwendiger euretwegen, daß ich im Fleische bleibe. Und soviel weiß ich mit Zuversicht, daß ich bleiben und bei euch allen verbleiben werde, zu eurer Förderung und Freudigkeit im Glauben; Damit ihr euch, so ich wieder zu euch komme, in Jesus Christus an mir rühmen möget. So wandelt nur würdig des Evangeliums Christi, auf daß, ob ich komme und euch sehe, oder abwesend von euch höre, ihr fest steht in einem Geiste und einem Sinn, und samt uns kämpft für den Glauben an das Evangelium. Und euch in keinem Stück abschrecken lasset von den Widersachern, was für sie zum Verderben, euch aber zum Heile dient, und das von Gott aus. Denn euch ward vergönnt um Christus willen, nicht allein an Ihn zu glauben, sondern auch um Seinetwillen zu leiden; Und habt denselben Kampf, wie ihr ihn an mir gesehen habt und nun von mir hört. Ist nun eine Ermahnung in Christus, ist ein Trost der Liebe, ist eine Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, So machet meine Freude dadurch vollkommen, daß ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe zu einander habt, einmütig und einträchtig seid, Nichts tut aus Streitsucht oder Eitelkeit, sondern in Demut, so daß einer den anderen höher achte, denn sich selbst; Und ein jeglicher nicht auf das Seine sehe, sondern auch auf das, was des anderen ist. Seid derselben Gesinnung, wie auch Jesus Christus war, Der, ob Er wohl in göttlicher Gestalt war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein; Sondern Sich entäußerte, Knechtsgestalt annahm, und ward wie andere Menschen, und im Äußeren wie ein Mensch erfunden wurde. Er erniedrigte Sich und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tod am Kreuz. Weshalb Ihn auch Gott erhöht, und Ihm einen Namen verliehen hat, der über alle Namen ist: Auf daß im Namen Jesus sich beugen sollen alle Knie derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind; Und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Verherrlichung Gottes des Vaters. Darum, meine Geliebten, so wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern nun vielmehr in meiner Abwesenheit, so schafft, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist es, Der in euch wirkt, beides, das Wollen und das Vollbringen, wie es Ihm wohlgefällt. Tut alles ohne Murren und Bedenklichkeit, Auf daß ihr seid tadellos und lauter, Gottes Kinder, unsträflich inmitten des entarteten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet, wie Himmelslichter in der Welt, Indem ihr haltet ob dem Worte des Lebens, zum Ruhme für mich, auf den Tag Christi, daß ich nicht vergeblich gelaufen bin, noch umsonst gearbeitet habe. Und wenn mein Blut auch vergossen wird am Altardienst eures Glaubens, so freue ich mich, und freue mich mit euch allen. Desgleichen sollt auch ihr euch freuen, euch freuen mit mir. Ich hoffe im Herrn Jesus, daß ich Timotheus bald könne zu euch senden, damit auch ich guten Mutes werde, wenn ich erfahre, wie es bei euch steht. Denn ich habe keinen, der so ganz meines Sinnes wäre, und so redlich um euch sorgen wird. Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Jesus Christus zugehört. Ihr werdet seine Tüchtigkeit inne werden; denn wie ein Kind mit dem Vater, hat er mit mir am Evangelium gedient. Ich hoffe ihn von Stund an senden zu können, wenn ich absehe, wie es mit mir geht. Ich vertraue aber zum Herrn, daß auch ich selbst bald kommen werde. Ich habe aber für nötig erachtet, den Bruder Epaphroditus zu euch zu senden, der mein Mitarbeiter und Mitstreiter, und euer Bote, und Diener meiner Notdurft ist; Weil ihn nach euch allen verlangte, und ihn bekümmerte, daß ihr gehört habt, daß er krank war. Auch lag er krank auf den Tod, aber Gott hat Sich über ihn erbarmt, aber nicht allein über ihn, sondern auch über mich, auf daß ich nicht Betrübnis über Betrübnis hätte. Ich habe um so weniger gesäumt, ihn an euch abgehen zu lassen, auf daß ihr ihn seht und wieder fröhlich werdet, und ich weniger betrübt wäre. So nehmt ihn nun auf im Herrn und mit aller Freude, und haltet solche Männer in Ehren. Denn wegen Christi Werk ist er dem Tod so nahe gekommen und hat sein Leben gering geachtet, auf daß er mir an eurer Statt Handreichung leiste. So freut euch nun, Brüder, im Herrn! Daß ich euch immer das gleiche schreibe, verdrießt mich nicht und dient zu eurer Befestigung. Hütet euch vor den Hunden, hütet euch vor den schlimmen Arbeitern, hütet euch vor der Zerschneidung! Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geiste dienen, und deren Ruhm Jesus Christus ist und die wir nicht auf Fleisch vertrauen. Wiewohl auch ich auf Fleisch vertrauen könnte, und noch dazu mehr: Bin am achten Tage beschnitten, vom Geschlechte Israel, aus Benjamins Stamm, ein Hebräer, von Hebräern gezeugt, in Hinsicht des Gesetzes ein Pharisäer. In Hinsicht des Eifers ein Verfolger der Gemeinde, in Hinsicht der Gerechtigkeit nach dem Gesetze tadellos. Aber was mir Gewinn war, das habe ich wegen Christus für Schaden erachtet. Ja ich erachte noch alles für Schaden wegen der alles übertreffenden Erkenntnis meines Herrn Jesus Christus, um Dessentwillen ich alles für Schaden und Unrat erachte, auf daß ich Christus gewinne, Und in Ihm erfunden werde und nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die von Gott um des Glaubens willen zuteil wird; Um Ihn zu erkennen, und die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft Seiner Leiden, und daß ich Ihm ähnlich werde im Tode, Ob ich möchte zur Auferstehung der Toten gelangen. Nicht daß ich es schon ergriffen hätte, oder schon vollendet wäre, ich jage ihm aber nach, ob ich es möchte ergreifen, nachdem ich auch von Jesus Christus ergriffen worden bin. Ich erachte, Brüder, von mir selbst noch nicht, daß ich es ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vorne ist; Und jage dem Ziele zu nach dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Jesus Christus. Wie viele nun von uns vollkommen sind, die sollen so gesinnt sein, und die noch anderes denken, denen wird Gott darüber auch noch die rechte Einsicht verleihen. Doch laßt uns das, zu dem wir gelangt sind, zur Richtschnur unseres Sinnes und Wandels nehmen. Folgt mit mir nach, Brüder, und seht auf die, die also wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele wandeln, wie ich euch oftmals sagte und nun mit Tränen wiederhole, als Feinde von Christi Kreuz. Deren Endziel ist Verdammnis, denen der Bauch ihr Gott ist, und die eine Ehre in der Schande suchen, und deren Sinn nur auf Irdisches gerichtet ist. Denn unser Wandel ist im Himmel, von wannen wir auch unseren Heiland, den Herrn Jesus Christus erwarten, Der den Leib unserer Erniedrigung umgestalten wird, um ihn dem Leibe Seiner Herrlichkeit gleich zu gestalten, mittelst der Kraft, durch die Er alles Sich untertänig machen kann. Darum, geliebte Brüder, nach denen mich verlangt, ihr, meine Freude und meine Krone, steht fest im Herrn, Geliebte. Die Evodia ermahne ich und die Syntyche ermahne ich, einträchtig zu sein in dem Herrn. Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Geselle, nimm dich ihrer an, die samt mir für das Evangelium gekämpft haben, mit Clemens und meinen anderen Mitarbeitern, deren Namen im Buche des Lebens stehen. Freut euch im Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Mildtätigkeit werde allen Menschen kund. Der Herr ist nahe. Sorget um nichts, sondern lasset in allen Dingen, im Gebet und im Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kund werden. Und der Friede Gottes, der höher ist, als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Gedanken in Christus Jesus. Weiter, Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was lieblich ist, was wohl lautet, was irgendwie tugendhaft und löblich ist, dem denket nach. Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut, so wird der Gott des Friedens mit euch sein. Ich bin höchlich erfreut in dem Herrn, daß ihr zu Kräften gekommen seid, mir beistehen zu können, woran ihr auch früher dachtet, wozu ihr aber die Mittel nicht hattet. Ich sage das nicht, als ob ich Mangel gelitten hätte; denn ich habe gelernt, mir mit dem, was ich habe, genügen zu lassen. Denn ich weiß mich in Niedrigkeit zu schicken, und im Glück mich zurechtzufinden. Ich bin auf alle Dinge eingelernt, kann mich satt essen und hungern, übrig haben und Mangel leiden. Ich vermag alles durch Den, Der mir dazu das Vermögen gibt, Christus. Ihr habt aber wohlgetan, daß ihr euch meiner Trübsal angenommen habt. Ihr Philipper wisset aber selbst, daß im Anfang des Evangeliums, da ich von Mazedonien auszog, keine Gemeinde sich mit mir in die Kosten geteilt hat, außer ihr allein, Daß ihr nach Thessalonich mir zu meinem Notbedarf einmal, und danach abermals beigesteuert habt. Nicht daß ich die Gabe suche, sondern ich wünsche, daß überflüssige Frucht euch zuteil werde. Denn ich habe genug und übergenug, da ich durch Epaphroditus das empfangen habe, was von euch kam, als lieblichen Geruch, als angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. Mein Gott aber verleihe euch reichlich all euren Bedarf aus Seinem Reichtum durch die Herrlichkeit in Christo Jesu. Unserem Gott und Vater aber sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Grüßet alle Heiligen in Christus Jesus, es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüßen euch alle Heiligen, sonderlich aber die aus des Kaisers Haus. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Timotheus, der Bruder, An die Heiligen zu Kolossä und die gläubigen Brüder in Christus: Gnade euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir danken Gott und dem Vater unseres Herrn Jesus Christus allezeit im Gebet für euch, Weil wir von eurem Glauben an Jesus Christus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört haben; Wegen der Hoffnung, die im Himmel auf euch gesetzt wird, von der ihr zuvor gehört habt im Wort der Wahrheit im Evangelium, Das zu euch, sowie in alle Welt gekommen, und Früchte trägt und wächst, wie auch unter euch, von dem Tage an, da ihr die Gnade Gottes in der Wahrheit gehört und erkannt habt. Wie ihr denn gelehrt worden seid von Epaphras, unserem geliebten Mitknecht, der für euch ein treuer Diener Christus ist; Und uns auch eure Liebe im Geist kundgetan hat. Weshalb auch wir, von dem Tage an, da wir es hörten, nicht aufhören für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis Seines Willens in aller Weisheit und geistigen Einsicht; Auf daß ihr wandelt würdig des Herrn, zu allem Wohlgefallen, Frucht bringend in jeglichem guten Werk, und wachsend in der Erkenntnis Gottes, Und mit aller Kraft angetan werdet, vermöge der Macht Seiner Herrlichkeit, für jedwede Ausdauer und Langmut mit Freuden, Und Dank sagt dem Vater, Der uns tüchtig gemacht hat zur Teilnahme am Erbe der Heiligen im Licht, Der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis, und eingeführt in das Reich des Sohnes Seiner Liebe; An Dem wir haben die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden. Welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung! Denn durch Ihn ist alles erschaffen in den Himmeln und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Obrigkeiten oder Gewalten, alles ist durch Ihn und für Ihn geschaffen. Und Er Selbst ist vor allem und alles hat Seinen Bestand in Ihm. Und Er ist das Haupt des Leibes der Gemeinde; Welcher ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit Er unter allen der Erste sei. Weil es Ihm wohlgefiel, daß in Ihm alle Fülle wohnen sollte, Und durch Ihn alles mit Ihm Selbst versöhnt würde, indem Er Friede machte durch das Blut Seines Kreuzes, durch Ihn, sowohl auf Erden, als in den Himmeln. Und auch euch, die ihr ehedem entfremdet in feindlicher Gesinnung und in bösen Werken ward, Hat Er nun versöhnt in dem Leibe Seines Fleisches durch den Tod, auf daß Er euch heilig, tadellos und unsträflich vor Sein Angesicht stellete. So ihr anders im Glauben festgegründet und beständig bleibt und euch nicht erschüttern lasset in der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt und welches in der ganzen Schöpfung unter dem Himmel verkündet wird, und dessen Diener ich, Paulus, geworden bin. Nun freue ich mich in meinen Leiden zu eurem Besten, und mache voll, was noch an meinem Fleische gemangelt hat an Christi Drangsalen für Seinen Leib, welcher ist die Gemeinde, Deren Diener ich geworden bin, vermöge des mir für euch übergebenen Predigtamtes Gottes, das Wort Gottes auszurichten, Das Geheimnis, das von Ewigkeiten und Geschlechtern her verborgen gewesen, nun aber Seinen Heiligen geoffenbart worden ist, Denen Gott wollte kundtun den Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Heiden, welches ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Den wir verkündigen, indem wir alle Menschen vermahnen und alle Menschen lehren in aller Weisheit, auf daß wir alle Menschen in Christus vollkommen darstellen; Wofür auch ich arbeite, ringend nach Seiner Kraft, die in mir kräftiglich wirksam ist. Denn ich will euch zu wissen tun, mit welcher Sorge ich kämpfe um euch und die zu Laodicea und alle, die mein Angesicht im Fleische nicht gesehen haben. Auf daß ihre Herzen gestärkt und in Liebe verbunden werden zu allem Reichtum des vollen Verständnisses, zu erkennen das Geheimnis Gottes sowohl des Vaters, als das von Christus, Worin alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen liegen. Ich sage dies aber, auf daß euch niemand durch Verführungskünste betöre. Denn ob ich gleich im Fleische abwesend bin, so bin ich doch im Geiste mit euch, und sehe mit Freuden eure Ordnung und Festigkeit in eurem Glauben an Christus. So wie ihr nun den Herrn Jesus Christus angenommen habt, so wandelt in Ihm. Seid eingewurzelt und auferbaut in Ihm und befestigt euch im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, zunehmend in demselben mit Danksagung; So seht zu, daß euch niemand hinreiße durch Weltweisheit und eitlen Trug nach Menschensatzungen über die Anfänge der Welt und nicht nach Christus. Denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Und ihr seid vollkommen in Ihm, Welcher ist das Haupt aller Macht und Gewalt. In Dem ihr auch beschnitten seid, nicht durch Beschneidung mit Menschenhänden, sondern durch Ablegung des fleischlichen Leibes, durch die Beschneidung von Christus; In Dem ihr mitbegraben seid in der Taufe, in der ihr auch mit auferstanden seid durch den Glauben an die Kraft Gottes, Der Ihn von den Toten auferweckt hat; Und hat euch, die ihr tot ward, in den Übertretungen und in der Vorhaut eures Fleisches, mit Ihm lebendig gemacht, indem Er uns alle Übertretungen vergab, Und alle Handschrift des Gesetzes, die gegen uns zeugte, auslöschte, und hat sie weggeräumt, und an das Kreuz geheftet. Und die Mächte und Gewalten entwaffnet, öffentlich zur Schau geführt und an Ihm Selbst über sie einen Triumph gehalten. So lasset euch nun von niemand richten wegen Essens oder Trinkens, oder über Fasten, Neumonden oder Sabbathen, Welches alles der Schattenriß des Zukünftigen ist. Der Leib selbst aber ist in Christus. Lasset euch von keinem das Ziel verrükken, indem er in Demut und Verehrung der Engel sich auf Dinge einläßt, die er nicht gesehen hat, und sich ohne Ursache in seinem fleischlichen Sinne aufbläht; Und sich nicht hält an das Haupt, aus dem der ganze Leib, durch Gelenke und Bande verbunden und zusammengehalten, Wachstum aus Gott erhält. So ihr nun mit Christus den Anfangsgründen der Welt abgestorben seid, warum lasset ihr euch, als lebtet ihr noch in der Welt, Satzungen aufdringen? Rühre nicht an, koste nicht, betaste nicht! Lauter Dinge, deren Gebrauch Verderben bringen soll, nach den Satzungen und Lehren der Menschen. Was freilich einen Schein der Weisheit hat, in selbstgewähltem Gottesdienst, in Demut und Kasteiung des Körpers, das doch keinerlei Wert hat zu Befriedigung des Fleisches. Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so trachtet nach dem, was droben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt; Trachtet nach dem, was droben ist, und nicht nach dem, was auf Erden ist. Ihr seid ja gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wann Christus, unser Leben, geoffenbart wird, dann werdet ihr auch mit Ihm in Herrlichkeit offenbar werden. So tötet nun eure Glieder, die da irdisch sind, Hurerei, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust, Habsucht, die Götzendienst sind; Um derentwillen der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens kommt; In denen auch ihr einst gewandelt habt, als ihr unter ihnen lebtet. Nun aber legt auch ihr alles ab, Zorn, Unmut, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte, die aus eurem Munde gehen. Belügt einander nicht! Zieht den alten Menschen mit seinen Werken aus; Und zieht den neuen an, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbilde Dessen, Der ihn geschaffen hat; Da gilt nicht Heide, noch Jude, noch Beschneidung, noch Vorhaut, noch Ausländer, Skythe, Knecht, noch Freier, sondern alles und in allen ist Christus. So zieht nun an, als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Wohlwollen, Demut, Sanftmut und Langmut. Seid verträglich gegeneinander und haltet einander etwas zugut, wenn einer etwas gegen den anderen zu klagen hat, wie Christus auch euch vieles vergeben hat, so tut auch ihr. Über alles dieses aber Und Christi Friede herrsche in euren Herzen, wozu ihr auch berufen seid in einem Leib, und seid dankbar dafür. Das Wort Christi wohne reichlich unter euch in aller Weisheit, lehrt und ermahnt einander mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern und singt in Dankbarkeit dem Herrn in euren Herzen. Und alles, was ihr tut in Wort oder Tat, das tut alles im Namen des Herrn Jesus, indem ihr Gott dem Vater durch Ihn dankt. Ihr Weiber, seid untertan euren Männern in dem Herrn, wie es sich gebührt. Ihr Männer, liebt eure Weiber und werdet nicht bitter gegen sie. Ihr Kinder, gehorcht in allem euren Eltern, denn dies ist dem Herrn wohlgefällig. Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, daß sie nicht mutlos werden. Ihr Knechte, gehorcht in allen Stücken euren leiblichen Herren, nicht mit Augendienerei, als wolltet ihr Menschen gefallen, sondern in Einfalt des Herzens und aus Gottesfurcht, Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen. Und seid eingedenk, daß ihr von dem Herrn empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; denn dem Herrn Christus dient ihr. Wer aber Unrecht tut, der wird empfangen, was er Unrecht getan, und da findet kein Ansehen der Person statt. Ihr Herren, erweiset den Knechten, was dem Recht und der Gleichheit gemäß ist, und seid eingedenk, daß auch ihr einen Herrn in dem Himmel habt. Haltet an am Gebet, seid wachsam und sagt Dank. Betet zugleich auch für uns, daß Gott uns eine Tür eröffne für das Wort, zu reden das Geheimnis von Christus, um Dessentwillen ich auch in Banden bin, Auf daß ich es so offenbare, wie mir zu reden geziemt. Verhaltet euch weislich gegen die, so draußen sind, so daß ihr die rechte Zeit abwartet. Eure Rede sei immer wohlgefällig, mit Salz gewürzt, daß ihr wisset, wie ihr einem jeglichen zu antworten habt. Wie es um mich steht, wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener und Mitknecht im Herrn, genau berichten. Ich habe ihn eben darum zu euch gesendet, damit er erfahre, wie es mit euch geht, und eure Herzen tröste; Samt Onesimus, dem getreuen und geliebten Bruder, der von den euren ist; sie werden euch alles kundtun, was bei uns vorgeht. Es grüßt euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Vetter des Barnabas, in betreff dessen ihr Aufträge empfangen habt. Wenn er zu euch kommt, nehmt ihn auf. Und Jesus, der da heißt Justus, die aus der Beschneidung sind, welche allein meine Mitarbeiter für das Reich Gottes und mir zur Erquickung geworden sind. Es grüßt euch Epaphras, der zu den euren gehört, ein Knecht von Christus, der allezeit für euch ringt in Gebeten, auf daß ihr als vollkommen besteht und erfüllt mit allem Willen Gottes. Ich gebe ihm das Zeugnis, daß er großen Eifer für euch und für die in Laodicea und in Hierapolis hat. Es grüßt euch Lukas, der Arzt, der Geliebte, und Demas. Grüßet die Brüder zu Laodicea und den Nymphas, und die Gemeinde in seinem Hause. Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so sorgt dafür, daß er auch in der Gemeinde der Laodiceer gelesen werde, und daß ihr auch den von Laodicea zu lesen bekommt, Und sagt dem Archippus: Warte des Dienstes, den du vom Herrn empfangen hast, daß du ihn ausrichtest. Der Gruß von meiner, des Paulus, Hand, Gedenket meiner Bande. Die Gnade sei mit euch! Amen. Paulus, Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus: Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus! Wir danken Gott allezeit für euch alle, indem wir euer in unseren Gebeten ohne Unterlaß gedenken, Eingedenk eures Werkes im Glauben, und eurer Arbeit in der Liebe, und eurer Beharrlichkeit in der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus vor Gott, unserem Vater; Weil wir wissen, von Gott geliebte Brüder, eure Erwählung, Daß unser Evangelium bei euch nicht allein im Wort, sondern auch in der Kraft und im Heiligen Geist und in großer Zuversicht besteht, wie ihr selbst wißt, wie wir uns unter euch zu eurem Besten erwiesen haben. Und ihr seid unsere und des Herrn Nacheiferer geworden und habt das Wort unter vieler Trübsal mit Freude des Heiligen Geistes aufgenommen; Also, daß ihr allen Gläubigen in Mazedonien und Achaja Vorbilder geworden seid. Denn von euch ist das Wort des Herrn erschollen, nicht allein in Mazedonien und in Achaja, sondern euer Glaube an Gott ist auch allerorten ausgekommen, so daß wir nicht nötig haben, etwas davon zu sagen. Denn sie selbst verkündigen von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten, und wie ihr euch von den Abgöttern zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen; Und Seinen Sohn, Den Er von den Toten auferweckt, Jesus, Der uns von dem zukünftigen Zorn errettet, aus dem Himmel zu erwarten. Ihr wißt ja selbst, Brüder, daß unser Auftreten bei euch nicht vergeblich gewesen ist. Wie wir, obwohl wir zuvor in Philippi Leiden und Schmach, wie ihr wißt, erduldet hatten, dennoch im Vertrauen auf unseren Gott unter vielem Kampfe euch das Evangelium freimütig verkündigt haben. Denn unsere Ermahnung kommt nicht aus Irrwahn, Unlauterkeit oder Arglist; Sondern wie wir von Gott bewährt erfunden wurden, daß uns das Evangelium anvertraut wurde, also reden wir nicht als solche, die Menschen, sondern Gott gefallen wollen, Der unsere Herzen prüft. Denn wir sind, wie ihr wißt, nie mit Schmeichelworten umgegangen, noch hatten wir habsüchtige Absichten, Gott ist unser Zeuge. Auch haben wir nicht Ehre bei Menschen gesucht, weder bei euch, noch bei anderen, Wir hätten als Christi Apostel uns bei euch ein Gewicht geben können, allein wir blieben anspruchslos und benahmen uns in eurer Mitte, wie eine Amme ihre Kindlein pflegt; Also hatten wir unsere Lust an euch, und es machte uns Freude, euch nicht nur das Evangelium Gottes mitzuteilen, sondern auch unser Leben hinzugeben, weil wir euch liebgewonnen hatten. Denn ihr erinnert euch, Brüder, noch wohl unserer Mühe und Beschwerde, wie wir Tag und Nacht arbeiteten, um keinem von euch beschwerlich zu fallen, und euch das Evangelium Gottes verkündeten. Ihr seid Zeugen und Gott, wie heilig, gerecht und unsträflich wir vor euch, die ihr glaubtet, gewesen sind. Wie ihr denn wißt, daß wir einen jeglichen unter euch, wie ein Vater seine Kinder, ermahnt und ermuntert, Und beschworen haben, zu wandeln würdig Gottes, Der euch in Sein Reich und Seine Herrlichkeit berufen hat. Weshalb wir auch ohne Unterlaß Gott danken, daß ihr das Wort der Predigt von Gott von uns empfangen und nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern so wie es wirklich ist, als Wort Gottes, welches auch in euch, die ihr glaubt, sich wirksam erweist. Denn ihr, Brüder, seid Nacheiferer der Gemeinden Gottes Judäas in Jesus Christus geworden, weil auch ihr gleiches von euren Volksgenossen erlitten habt, wie auch sie von den Juden, Die sogar den Herrn Jesus und ihre eigenen Propheten getötet und uns verfolgt haben, und Gott mißfällig und aller Menschen Feinde sind; Die uns wehren, zu den Heiden zu sprechen, daß diese selig werden, so daß sie das Maß ihrer Sünden voll machen; aber der Zorn Gottes ist endlich über sie gekommen. Wir aber, Brüder, die wir auf eine Zeitlang euer beraubt waren, von Angesicht, nicht dem Herzen nach, sehnten uns um so mehr mit großem Verlangen, euer Angesicht wiederzusehen. Darum wollten wir Denn wer ist die Hoffnung, oder Freude, oder Krone unseres Rühmens, so nicht auch ihr es seid, vor unserem Herrn Jesus Christus bei Seiner Wiederkunft? Ja, ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude. Darum konnten wir es nicht länger ertragen und wollten lieber allein in Athen bleiben; Und haben Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes im Evangelium Christi, gesandt, daß er euch stärke und ermahne in Ansehung eures Glaubens. Damit niemand wanke in diesen Bedrängnissen; ihr wißt ja selbst, daß wir dazu bestimmt sind. Und als wir bei euch waren, sagten wir es euch ja voraus, daß wir würden in Trübsal kommen, wie es denn geschah und euch bekannt ist. Darum konnte ich es nicht länger ertragen, und schickte ihn ab, auf daß ich erführe, wie es mit eurem Glauben steht, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vereitelt wäre. Nun aber, da Timotheus von euch zu uns gekommen und uns über euren Glauben und eure Liebe frohe Botschaft brachte, und daß ihr uns immer noch in gutem Andenken habt, und Verlangen tragt, uns zu sehen, wie denn auch uns verlangt, euch zu sehen; Da sind wir denn über euch, Brüder, bei aller unserer Trübsal und Not durch euren Glauben getröstet worden. Denn nun leben wir auf, weil ihr im Herrn beständig seid. Denn wie können wir Gott genug danken für all die Freude, die wir euretwegen vor unserem Gott empfinden! Tag und Nacht bitten wir angelegentlichst, daß wir euer Angesicht sehen dürften, um das, was noch mangelt an eurem Glauben, voll zu machen. Er Selbst aber, unser Gott und Vater und unser Herr Jesus Christus bahne unseren Weg zu euch. Euch aber lasse der Herr zunehmen und überschwenglich werden in der Liebe zueinander und gegen jedermann wie denn auch wir gegen euch gesinnt sind. Daß Er eure Herzen stärke und ihr unsträflich seid in der Heiligkeit vor Gott und unserem Vater, auf die Zukunft unseres Herrn Jesus Christus mit allen Seinen Heiligen. Weiter denn bitten und ermahnen wir euch, Brüder, in dem Herrn, daß ihr, gleich wie ihr von uns empfangen habt, wie ihr sollt wandeln und Gott gefallen, darin immer völliger werdet. Ihr wißt ja, welche Vorschriften wir euch durch den Herrn Jesus gegeben haben. Denn dies ist der Wille Gottes, eure Heiligung, daß ihr euch der Hurerei enthaltet, Und ein jeglicher von euch wisse, sein Gefäß in Zucht und Ehren zu erhalten. Nicht in Leidenschaft der Begierde wie die Heiden, die von Gott nichts wissen. Und daß keiner übergreife und seinen Bruder im Handel übervorteile; denn der Herr ist Rächer über alles dies, wie wir euch auch vorher gesagt und bezeugt haben. Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit, sondern zur Heiligung berufen. Wer daher dies verwirft, der verwirft nicht Menschen, sondern Gott, Der Seinen Heiligen Geist in uns gegeben hat. Über brüderliche Liebe brauche ich euch nicht zu schreiben; denn ihr seid von Gott Selbst gelehrt, einander zu lieben. Und das tut ihr ja auch an allen Brüdern in ganz Mazedonien; wir ermahnen euch aber, Brüder, daß ihr immer noch völliger werdet; Und euch beeifert, ruhig zu bleiben, das eurige zu tun, und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, wie wir euch anempfohlen haben; Auf daß ihr ehrbarlich wandelt vor denen, die draußen sind, und niemandes bedürft. Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkunde lassen über die, so da entschlafen, auf daß ihr euch nicht betrübt, wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wie wir glauben, daß Jesus Christus gestorben und auferstanden ist, also wird auch Gott die Entschlafenen durch Jesus Christus zu Sich nehmen. Denn soviel sagen wir mit dem Worte des Herrn, daß wir, die Lebenden, die überbleiben bis zur Wiederkunft des Herrn, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden. Denn Er Selbst, der Herr, wird mit einem gegebenen Losungsruf und der Stimme des Erzengels und der Posaune Gottes vom Himmel herniederkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach wir, die wir leben und überbleiben, werden zugleich mit denselben in den Wolken in die Luft dem Herrn entgegengerückt werden, und so werden wir dann allezeit bei dem Herrn sein. So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander! Über Zeit und Zeitumstände, Brüder, ist nicht Not, euch zu schreiben; Ihr wißt ja selbst genau, daß der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Denn wenn sie sagen: Es ist Friede, ist keine Gefahr, so steht plötzlich das Verderben vor der Tür, wie die Wehen vor dem Weib, das gebären soll; und sie können nicht entfliehen. Ihr aber, Brüder, seid nicht in Finsternis, so daß euch der Tag wie der Dieb überfalle. Ihr alle seid ja Kinder des Lichts und Kinder des Tags; wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsternis. So laßt uns denn nicht schlafen, wie die anderen, sondern wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, schlafen in der Nacht, und die da trunken sind, sind trunken in der Nacht. Wir aber, die wir vom Tage sind, wollen nüchtern sein, mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe angetan, und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit. Denn Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern zur Erlangung der Seligkeit durch unseren Herrn Jesus Christus, Der für uns gestorben ist. Auf daß wir, ob wir wachen oder schlafen, zugleich mit Ihm leben sollen. Darum ermahnt einander und erbaue einer den anderen, wie ihr denn auch tut. Wir bitten euch aber, Brüder, daß ihr sorgt für die, welche an euch arbeiten und euch vorstehen in dem Herrn und euch vermahnen. Und haltet sie hoch in eurer Liebe, um ihres Werkes willen. Haltet Frieden untereinander. Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder, weiset zurecht die Unordentlichen, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle. Seht darauf, daß keiner Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, beides, untereinander und gegen jedermann. Seid allezeit frohen Mutes. Betet ohne Unterlaß. Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch. Den Geist dämpfet nicht. Mißachtet nicht Weissagungen, Sondern prüft alles, das Gute behaltet! Meidet allen bösen Schein. Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und Geist, Seele und Leib möge an euch völlig unsträflich erhalten werden für die Zukunft unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist Er, Der euch ruft, und wird es auch vollbringen. Brüder, betet für uns! Grüßet alle Brüder mit dem heiligen Kuß. Ich beschwöre euch bei dem Herrn, daß ihr diesen Brief alle heiligen Brüder lesen lasset. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch! Amen. Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott unserem Vater und Herrn Jesus Christus. Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Danken müssen wir Gott allezeit um euch, liebe Brüder, wie es sich gebührt, daß euer Glauben immer mehr zunimmt, und die Liebe eines jeglichen unter euch allen gegeneinander wächst, Also daß wir uns euer rühmen in den Gemeinden Gottes über eurer Beharrlichkeit und eurem Glauben, in allen euren Verfolgungen und Trübsalen, die ihr erduldet; Was anzeigt, daß Gott gerecht richtet, so daß ihr würdig werdet des Reiches Gottes, über dem ihr auch leidet. Zumal es gerecht ist vor Gott, daß Er denen, die euch Trübsal bereiten, Trübsal vergelte; Und euch, die ihr bedrängt werdet, Ruhe mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel mit den Engeln Seiner Kraft, In Feuerflammen, Rache nehmend an denen, so Gott nicht erkennen, und die nicht dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus Gehorsam leisten; Welche die Strafe erleiden, ewiges Elend von dem Angesichte des Herrn und der Herrlichkeit Seiner Macht, Wenn Er kommen wird, um in Seinen Heiligen verherrlicht und in allen Gläubigen Darum beten wir auch allezeit für euch, daß unser Gott euch würdig erachte der Berufung, und jedwedes Wohlgefallen am Guten und das Werk des Glaubens mit Kraft zur Erfüllung bringe; Auf daß der Name unseres Herrn Jesus Christus in euch verherrlicht werde, und ihr in Ihm, nach der Gnade unseres Gottes und Herrn Jesus Christus. Wir bitten euch aber, Brüder, in betreff der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Hinführung zu Ihm, Daß ihr euch nicht sogleich abwenden lasset aus eurer Gesinnung, noch beunruhigen durch einen Geist, noch durch Wort, noch durch Schreiben, als von uns kommend, als ob der Tag des Herrn nahe bevorstehe. Laßt euch von niemand irgendwie verführen; denn erst muß der Abfall kommen, und der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, offenbar werden, Welcher sich auflehnt und erhebt über alles, was Gott und Anbetung heißt, und sich als Gott in den Tempel Gottes setzt und sich selbst für Gott erklärt. Gedenkt ihr noch, daß ich euch solches sagte, als ich noch bei euch war? Auch wißt ihr, was es noch aufhält, daß Er in Seiner Zeit Sich offenbart. Denn das Geheimnis der Ruchlosigkeit ist schon in Wirksamkeit, bis nur erst der, so es aufhält, aus dem Wege ist, Und dann wird der Ruchlose offenbar werden, den der Herr mit dem Hauche Seines Mundes vertilgen und durch die Erscheinung Seiner Gegenwart zunichte machen wird. Seine Ankunft aber geschieht nach der Wirksamkeit des Satans in allerlei Lügenkraft, in Zeichen und Wundern, Und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter den Verlorenen, dafür, daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht aufkommen ließen, auf daß sie gerettet würden. Und darum wird Gott über sie die Kraft der Verführung kommen lassen, so daß sie der Lüge glauben; Auf daß gerichtet werden alle, die nicht an die Wahrheit glaubten, sondern an der Ungerechtigkeit Wohlgefallen hatten. Wir aber müssen allezeit Gott danken für euch, Brüder, die ihr vom Herrn geliebt seid, daß euch Gott von Anfang an durch die Heiligung des Geistes zur Seligkeit auserwählt hat. Wozu Er euch berufen hat durch unser Evangelium, auf daß ihr zur Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus gelangen könnt. So steht nun fest, Brüder, und haltet an den Überlieferungen, die ihr durch unser Wort oder durch Briefe gelehrt worden seid. Er aber, unser Herr Jesus Christus und Gott und unser Vater, Der uns geliebt und ewigen Beistand und gute Hoffnung nach Seiner Gnade verliehen hat, Der tröste eure Herzen und befestige euch in jeglichem guten Wort und Werk. Weiter, Brüder, betet für uns, daß das Wort des Herrn sich verbreite und verherrlicht werde, so wie bei euch; Und daß wir erlöst werden von den mißliebigen und argen Menschen; denn der Glaube ist nicht jedermanns Ding. Der Herr aber ist treu, Der wird euch stärken und bewahren vor dem Argen. Wir haben im Herrn das Vertrauen zu euch, daß ihr, was wir euch anbefehlen, auch tut und tun werdet. Der Herr aber lenke eure Herzen zur Liebe Gottes und zur Beharrlichkeit in Christus. Wir anempfehlen euch aber, Brüder, im Namen des Herrn Jesus Christus, daß ihr euch von jeglichem Bruder zurückzieht, der unordentlich und nicht nach der Vorschrift lebt, die er von uns empfangen hat. Ihr wißt ja selbst, wie ihr uns nachleben sollt, denn wir haben unter euch nicht unordentlich gelebt; Auch haben wir nicht jemandes Brot umsonst gegessen, sondern mit Mühe und Beschwerde Tag und Nacht gearbeitet, um keinem unter euch beschwerlich zu werden; Nicht als ob wir dazu kein Recht gehabt hätten, sondern um euch ein Vorbild zu geben, daß ihr uns nachleben sollt. Denn als wir bei euch waren, stellten wir auf, daß einer, der nicht arbeiten will, auch nicht essen soll; Weil wir hören, daß etliche unter euch unordentlich wandeln, nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen aber anempfehlen wir und vermahnen sie durch unseren Herrn Jesus Christus, daß sie geruhig arbeiten und ihr eigenes Brot essen. Ihr aber, Brüder, seid unverdrossen im Gutestun. So aber jemand sich an unser Wort in dem Brief nicht kehrt, den zeichnet an, und habt keine Gemeinschaft mit ihm, daß er sich schämen muß. Doch haltet ihn nicht als Feind, sondern vermahnt ihn als einen Bruder. Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch allezeit und allenthalben Frieden, der Herr sei mit euch allen. Der Gruß ist von meiner, Paulus eigener Hand, und ist euch das Zeichen in allen Briefen. Also schreibe ich: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christi sei mit euch allen. Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi, auf Befehl Gottes unseres Heilandes und Christus Jesus, Der unsere Hoffnung ist. An Timotheus den rechtschaffenen Sohn im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott unserem Vater und Jesus Christus unserem Herrn! Wie ich dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, da ich auf der Reise nach Mazedonien war, um gewissen Leuten zu verwehren, daß sie nicht afterlehren, Auch nicht Acht hätten auf Fabeln und auf Geschlechtsregister, die kein Ende haben und mehr zu Streitigkeiten führen als zu göttlicher Erbauung im Glauben. Der Endzweck der Lehre ist ja: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben; Wovon einige abgewichen sind, und zu unnützem Geschwätz sich gewendet haben; Wollen der Schrift Meister sein und verstehen nicht was sie sagen oder aufstellen. Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, wenn es einer gesetzmäßig anwendet. Und so viel weiß ich, daß für den Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern für die Ungerechten und Ordnungsfeinde, für Gottlose und Sünder, Unheilige und Ungeistliche, für Vater- und Muttermörder, Totschläger. Für Hurer, Knabenschänder, Menschendiebe, Lügner, Meineidige und was sonst der gesunden Lehre zuwider läuft. Nach dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut worden ist. Und ich danke Dem, Der mir die Kraft dazu gegeben, unserem Herrn Jesus Christus, daß Er mich für treu erachtet und mich ins Amt gesetzt hat, Mich, der ich vorher ein Lästerer, Verfolger und Schmäher war, aber ich fand Erbarmen, weil ich es unwissend im Unglauben tat. Aber die Gnade unseres Herrn mit dem Glauben und der Liebe in Jesus Christus war um so überschwenglicher. Das ist ja gewißlich wahr und ein teuer, wertes Wort, daß Jesus Christus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der vornehmste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, daß an mir zuerst Jesus Christus erzeigte Seine Langmut, zum Vorbild denen, die an Ihn glauben würden zum ewigen Leben. Aber dem König der Ewigkeiten, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott sei Ehre und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Dies Gebot empfehle ich dir, mein Sohn Timotheus, nach den vorausgegangen Prophezeiungen über dich, daß du in denselben kämpfest den guten Kampf, Und habest einen guten Glauben, und ein gut Gewissen, welches gewisse Leute von sich gestoßen und am Glauben Schiffbruch gelitten haben, Unter denen ist Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, auf daß sie gezüchtigt würden, nicht mehr zu lästern. So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte, Danksagung für alle Menschen; Für Könige und alle, die obenan stehen, auf daß wir ein geruhiges und stilles Leben führen, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn solches ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserem Heiland, Der will, daß allen Menschen geholfen werde, und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott, auch ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, ein Mensch Jesus Christus, Der Sich Selbst gegeben hat für alle zur Erlösung, daß es zu seiner Zeit bezeugt würde. Wofür ich zum Herold und Apostel gesetzt bin ich sage die Wahrheit So will ich nun, daß die Männer allerorten beten, indem sie heilige Hände aufheben, ohne Zorn und böse Gedanken. Desgleichen sollen die Weiber mit anständigem Wesen, mit Zucht und Sittsamkeit sich schmücken, nicht mit künstlichem Kopfputz, mit Gold oder Perlen oder kostbarem Gewand, Sondern, wie es sich ziemt für Weiber, die sich zur Gottseligkeit bekennen, durch gute Werke. Ein Weib lerne in der Stille in aller Unterordnung. Einem Weibe aber gestatte ich nicht, zu lehren, auch nicht, daß sie den Mann beherrsche, und sie soll sich ruhig verhalten. Denn Adam wurde zuerst geschaffen, hernach Eva. Auch wurde Adam nicht verführt, sondern das Weib ließ sich verführen und hat die Übertretung begangen. Sie wird aber selig werden durch Kindergebären, wenn sie im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung und Sittsamkeit beharrt. Das ist gewißlich wahr: So einer ein Bischofsamt begehrt, der begehrt ein köstlich Werk. Ein Bischof soll unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, besonnen, ehrbar, gastfrei, lehrfähig; Kein Weinsäufer, kein Raufbold, Der seinem eigenen Hause wohl vorsteht und gehorsame Kinder hat, mit aller Ehrbarkeit. So jemand seinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er für eine Gemeinde Gottes sorgen? Kein Neuling, auf daß er sich nicht aufblase und nicht dem Urteil des Teufels verfalle. Er muß aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen draußen, auf daß er nicht der Lästerung anheimfalle, und in den Fallstrick des Teufels gerate; Desgleichen sollen die Diakone ehrbar sein, nicht doppelzüngig, nicht vielem Weintrinken ergeben, nicht nach schändlichem Gewinn trachten; Sie sollen das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen bewahren. Auch sollen sie erst erprobt werden, dann in das Amt treten, wenn sie unsträflich waren. Die Weiber sollen gleichermaßen ehrbar sein, keine Lästerzungen, nüchtern und treu in allen Dingen. Die Diakone sollen ein Weib haben, Haus und Kinder in Zucht halten. Wenn sie ihrem Amte wohl vorstehen, gelangen sie auf eine Ehrenstufe und zu vieler Zuversicht im Glauben in Jesus Christus. Solches schreibe ich an dich und hoffe in nächster Zeit zu dir zu kommen; So ich aber verzöge, sollst du wissen, wie du dich zu verhalten hast im Hause Gottes, das ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, als ein Pfeiler und eine Stütze der Wahrheit. Und anerkanntermaßen ist das Geheimnis der Gottseligkeit groß: Gott ist im Fleisch geoffenbart, gerechtfertigt im Geist, erschaut von Engeln, gepredigt unter Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. Der Geist sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und Irrgeistern und Lehren der Teufel anhangen werden, Mittelst der Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, Die verbieten ehelich zu werden und gewisse Speisen zu genießen, die doch Gott geschaffen hat, daß sie mit Danksagung genossen werden von den Gläubigen und von denen, so die Wahrheit erkannt haben. Denn alles, was Gott erschaffen hat, ist gut, und nichts verwerflich, so es mit Danksagung empfangen wird; Denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. Wenn du den Brüdern solches vorhältst, so wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, auferzogen in den Worten des Glaubens und der rechten Lehre, der du gefolgt bist. Habe nichts zu schaffen mit ungeistlichen Altweiberfabeln, übe dich selbst aber in der Gottseligkeit. Die leibliche Übung ist wenig nütze, aber die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nütze und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. Dies ist gewißlich wahr, und ein teuer, wertes Wort. Denn dafür mühen wir uns und lassen uns schmähen, daß wir auf den lebendigen Gott gehofft, Welcher ist der Heiland aller Menschen, besonders der Gläubigen. Solches gebiete und lehre. Niemand müsse deine Jugend verachten; sondern werde ein Vorbild der Gläubigen in der Lehre, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit. Halte an mit Lesen, Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme. Laß nicht unbenützt die Gabe in dir, die dir gegeben ist, für Weissagung mit Handauflegung der Ältesten. Dies lasse dir angelegen sein, dabei bleibe, auf daß dein Fortschritt in allen Dingen sichtbar werde. Habe Acht auf dich selbst, und auf die Lehre! Verbleibe dabei; denn wenn du solches tust, wirst du dir selbst und denen, die dich hören, zum Heile werden. Fahre nicht aus gegen einen Alten, sondern ermahne ihn als einen Vater, jüngere als Brüder, Alte Frauen als Mütter, jüngere als Schwestern, in aller Sittsamkeit. Ehre Witwen, die rechte Witwen sind. So aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so sollen diese zuerst lernen ihr eigen Haus Gott wohlgefällig bestellen und ihren Eltern ihre Liebe vergelten, denn dies ist vor Gott angenehm. Die aber eine rechte Witwe und vereinsamt ist, hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und beharrt in Bitten und Gebeten Tag und Nacht. So sie aber in Wollüsten lebt, ist sie lebendig tot. Solches gebiete, auf daß sie untadelhaft leben. Wenn aber einer die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger als ein Ungläubiger. Nimm eine Witwe in die Zahl auf, die nicht unter sechzig Jahren, Ihrem Manne treu geblieben ist, und das Zeugnis guter Werke hat, wenn sie Kinder auferzogen, gastfrei gewesen ist, Heiligen die Füße gewaschen, Bedrängten Handreichung getan hat und jeglichem guten Werke nachgekommen ist. Die jungen Witwen aber halte fern; denn wenn sie lüstern geworden sind wider Christus, so wollen sie freien, Und fallen in Verantwortung, daß sie das erste Versprechen gebrochen haben. Auch sind sie lässig, lernen umlaufen in den Häusern, und tun nicht nur nichts, sondern sind auch schwatzhaft und fürwitzig und reden, was sie nicht sollten. Ich will, daß die Jüngeren freien, Kinder haben, einem Haushalt vorstehen, dem Widersacher keinen Anlaß zur Lästerung geben. Denn schon sind etliche zurückgewichen, dem Satan nach. Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so sollen sie für sie sorgen, und die Gemeinde nicht beschweren, auf daß sie denen, so rechte Witwen sind, genügen mögen. Die Ältesten, die würdig vorstehen, halte man doppelt in Ehren, absonderlich die, so in Wort und Lehre arbeiten. Denn die Schrift sagt: Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden. Und: Der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer vor zwei oder drei Zeugen. Die Fehlenden weise zurecht vor allen, auf daß auch die anderen Furcht haben. Ich beschwöre dich vor Gott und dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln, daß du solches beobachtest, ohne Vorurteil und nichts tust aus Gunst. Lege niemand zu bald die Hände auf, und mache dich nicht fremder Sünden teilhaftig. Halte dich selber keusch. Trinke nicht mehr bloß Wasser, sondern nimm ein wenig Wein wegen deines Magens und deiner häufigen Anfälle. Einiger Menschen Sünden sind offenbar vor dem Gericht, andere kommen erst zutage durch dasselbe. Desgleichen sind auch gute Werke schon bekannt, und die anderen können nicht verborgen bleiben. Die Knechte, die unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert erachten, auf daß nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werden. Die aber gläubige Herren haben, sollen dieselben nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern um so mehr dienstwillig sein, weil sie gläubig und geliebt und der Gnade teilhaftig sind. Solches lehre und ermahne dazu. So jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unseres Herrn Jesus Christus und bei der Lehre der Gottseligkeit, Der ist verblendet und weiß nichts, sondern siecht an Streitfragen und Wortkämpfen, aus denen entspringt Neid, Streitsucht, Lästerung, böser Argwohn, Unnütze Wortzänkereien von Menschen, deren Verstand verschroben und der Wahrheit verschlossen ist, die da meinen, Gottseligkeit sei ein Gewerbe. Halte dich ferne von ihnen. Es ist aber ein großer Gewinn um die Gottseligkeit, die sich genügen läßt. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht, und offenbar ist, daß wir auch nichts mit hinausnehmen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so lasset uns daran begnügen. Die da reich werden wollen, fallen in Versuchung und Stricke und viel törichte und schädliche Lüste, welche die Menschen ins Elend und Verderben stürzen, Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels; diejenigen, die geldgierig und vom Glauben irre gegangen sind, haben sich selbst viele Schmerzen bereitet. Aber du, Gottesmensch, fliehe solches, jage nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Beharrlichkeit, der Sanftmut. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, erfasse das ewige Leben, für das du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, Der alles lebendig macht, und vor Jesus Christus, Der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, Daß du haltest das Gebot unbefleckt, untadelhaft bis auf die Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus; Welche zu Seiner Zeit zeigen wird der selige und alleinige Gewalthaber, der König der Könige und der Herr der Herren. Der allein Unsterblichkeit hat, Der in unzugänglichem Lichte wohnt, Den kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann, Ihm sei Ehre und ewige Herrschaft! Amen. Den Reichen dieser Welt gebiete nicht hochmütig zu sein, noch Hoffnung zu setzen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, Der uns alles reichlich zum Genusse darbietet; Daß sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig, mitteilsam seien, Und sich Schätze sammeln als guten Grund für die Zukunft, auf daß sie das wahre Leben erfassen. O Timotheus, bewahre, was dir anvertraut ist, und mache dir nichts zu schaffen mit den gottlosen, leeren Reden und Streitfragen der fälschlich sogenannten Wissenschaft, Die etliche vorgeben und vom Glauben abgewichen sind. Die Gnade sei mit euch! Amen. Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, nach der Verheißung des Lebens in Christo Jesu, an seinen geliebten Sohn Timotheus. Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Ich danke Gott, Dem ich diene mit reinem Gewissen, von meinen Voreltern her, daß ich ohne Unterlaß dein gedenke in meinen Gebeten Tag und Nacht, Weil ich mich sehne, dich zu sehen, eingedenk deiner Tränen, auf daß ich mit Freude erfüllt würde; Denn ich gedenke an deinen ungeheuchelten Glauben, der zuerst gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike; ich bin aber gewiß, daß er auch in dir wohnt; Weshalb ich dich erinnere, daß du anfachst die Gabe Gottes, die durch Auflegung meiner Hände in dir ist. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht. So schäme dich nun nicht des Zeugnisses von unserem Herrn, noch auch meiner, der gefangen ist um Seinetwillen, sondern trage mit die Leiden für das Evangelium vermöge der Kraft Gottes, Der uns erlöst und berufen hat mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach Seinem Ratschluß, und der uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten verliehenen Gnade, Die aber jetzt geoffenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, Der dem Tode die Macht genommen, und Leben und Unvergänglichkeit an das Licht gebracht hat durch das Evangelium, Für welches ich bestellt bin als Herold, Apostel und Lehrer der Heiden. Um welcher Ursache willen ich auch solches erleide, aber ich schäme mich dessen nicht; denn ich weiß, an Wen ich geglaubt habe, und bin gewiß, daß Er mächtig ist, das mir Anvertraute zu bewahren bis auf jenen Tag. Halte an dem Vorbild der Heilsworte, die du von mir gehört in Glaube und Liebe in Christus Jesus. Bewahre den kostbaren, dir anvertrauten Schatz durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Du weißt, daß sich von mir abgewendet haben alle in Asien, unter denen ist Phygellus und Hermogenes. Der Herr schenke Barmherzigkeit dem Hause des Onesiphorus! Denn er hat mich oft erquickt, und hat sich meiner Kette nicht geschämt. Sondern da er in Rom war, suchte er mich auf das Fleißigste und fand mich. Der Herr lasse ihn an jenem Tage Barmherzigkeit finden vom Herrn; und wie große Dienste er in Ephesus geleistet hat, weißt du am besten. Du nun, mein Sohn, erstarke in der Gnade in Christo Jesu! Und was du von mir gehört hast vor vielen Zeugen, das vertraue treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren. Du nun ertrage das Ungemach als ein wackerer Streiter Jesu Christi. Keiner, der Kriegsdienste tut, mengt sich in die Händel des Lebens, auf daß er dem gefalle, der ihn in Dienst genommen hat. Wenn einer aber auch kämpft, so wird er doch nicht gekrönt, er habe denn recht gekämpft. Der arbeitende Ackersmann soll der Früchte am ersten genießen; merke dir, was ich sage! Der Herr aber möge dir in allen Dingen Einsicht verleihen. Halte im Gedächtnis Jesus Christus, Der von den Toten auferweckt worden aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium; Über dem ich leide bis zu Banden, wie ein Übeltäter, aber das Wort Gottes ist nicht in Banden. Darum erleide ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch sie des Heils in Christus Jesus mit ewiger Herrlichkeit teilhaftig werden. Gewißlich wahr ist das Wort: Sterben wir mit, so werden wir auch mitleben. Wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen; verleugnen wir, so wird auch Er uns verleugnen. Wenn wir nicht treu sind, so bleibt doch Er treu, Er kann Sich Selbst nicht verleugnen. Daran erinnere sie, indem du den Herrn zum Zeugen aufrufst, sie sollten kein Wortgezänke führen, das zu nichts nütze ist und nur der Zuhörer Sinn verkehrt. Sei beflissen, dich vor Gott zu bewähren als einen Arbeiter, der sich nicht schämen darf, der mit dem Worte der Wahrheit recht umgeht. Halte dich fern von ungeistlichen, losen Reden; denn sie helfen nur weiter in der Gottlosigkeit; Und ihr Wort frißt um sich, wie der Krebs. Unter denen ist Hymenäus und Philetus, Die von der Wahrheit abgewichen sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und etliche in ihrem Glauben irre machen. Aber der feste Grund Gottes besteht, und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen, und von der Ungerechtigkeit stehe ab, wer immer den Namen des Herrn nennt. In einem großen Hause aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene, einige zu edlerem und einige zu unedlerem Gebrauch. Wenn nun jemand sich rein hält von diesen, so wird er ein Gefäß zur Ehre, geweiht und brauchbar für den Hausherrn und bereitet zu jeglichem guten Werk. Fliehe aber die jugendlichen Lüste, jage nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit denen, die von reinem Herzen den Herrn anrufen. Aber der törichten und albernen Streitfragen entschlage dich; denn du weißt, daß sie Wortkämpfe erzeugen. Ein Knecht aber des Herrn soll nicht streiten, sondern liebreich sein gegen alle, tüchtig zum Lehren und Böses ertragen können. Er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen vielleicht Gott den Sinn zur Buße kehre, daß sie die Wahrheit erkennen. Und wieder zu sich kommen aus der Schlinge des Teufels, in der sie von ihm für seinen Willen gefangengehalten wurden. Das aber sollst du wissen, daß in den letzten Tagen arge Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden sein eigenliebig, habsüchtig, ruhmredig, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, Lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unkeusch, unbändig, dem Guten feind, Verräterisch, verwegen, aufgeblasen, Sinnenlust mehr liebend denn Gott; Die sich den Schein der Gottseligkeit geben, aber deren Kraft verleugnen; von solchen wende dich ab. Zu diesen gehören die, so sich in die Häuser schleichen und die Weiblein an sich fesseln, die, mit Sünden beladen, von mancherlei Lüsten getrieben werden, Die immerdar lernen und doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können. Gleichwie Jannes und Jambres dem Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit. Es sind Menschen verkehrten Sinnes, unbewährt im Glauben. Aber sie werden es nicht in die Länge treiben; denn ihre Torheit wird allen offenbar werden, wie auch jener geworden ist. Du aber bist meiner Lehre, meinem Wandel, meinem Ratschluß, meinem Glauben, meiner Langmut, meiner Liebe, meiner Beständigkeit gefolgt, Ja meinen Verfolgungen, meinen Leiden, die mir widerfahren sind zu Antiochia, Ikonium und Lystra, welche Verfolgungen ich ertrug, und aus allen hat mich der Herr errettet. Und alle, die in Christus Jesus gottselig leben wollen, müssen Verfolgungen erleiden. Mit den Bösen aber wird es je länger je ärger werden; sie werden irre führen und selbst in der Irre gehen. Du aber verbleibe bei dem, was du gelernt, und wovon du eine gewisse Überzeugung erlangt hast, da du ja weißt, von wem du es gelernt hast, Und da du von Kindheit auf die heiligen Schriften kennst, die dich zur Seligkeit mittelst des Glaubens an Jesus Christus unterweisen können. Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Rüge, zur Besserung, zur Zucht in der Gerechtigkeit, Auf daß der Mensch aus Gott vollkommen zu jeglichem guten Werk geschickt sei. Ich beschwöre dich nun vor Gott und Jesus Christus, Der da richten wird die Lebendigen und die Toten bei Seiner Erscheinung und in Seinem Reiche: Predige das Wort, halte damit an zur gelegenen oder ungelegenen Zeit, rüge, warne, ermahne mit aller Langmut und Lehre. Denn es wird eine Zeit kommen, wo sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach eigenen Gelüsten sich mit Lehrern umgeben werden, die ihre Ohren kitzeln, Und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich Märchen zuwenden. Du aber bleibe nüchtern in allem, ertrage Beschwerde, verrichte das Werk eines Evangelisten und tue, was deines Amtes ist. Denn schon werde ich geopfert und die Stunde meines Hinscheidens naht. Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt. Schon liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir an jenem Tage der Herr, Der gerechte Richter, geben wird, aber nicht allein mir, sondern allen, die Seine Erscheinung lieb haben. Beeile dich, daß du bald zu mir kommst. Denn Demas hat mich verlassen und diese Welt lieb gewonnen, und ist gezogen nach Thessalonich, Crescens nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas ist allein bei mir, Markus nimm zu dir, und bringe ihn mit dir, er ist mir nützlich zum Dienst. Tychikus habe ich nach Ephesus gesandt. Den Mantel, den ich bei Karpus in Troas gelassen, bringe mit, wenn du kommst, auch die Bücher, sonderlich aber die Pergamentrollen. Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses erwiesen; der Herr vergelte ihm nach seinen Werken! Auch du hüte dich vor ihm; denn er ist unseren Worten sehr entgegengetreten. In meiner ersten Verantwortung stand mir niemand zur Seite; alle verließen mich möge es ihnen nicht angerechnet werden! Der Herr aber stand mir bei und schenkte mir Kraft, auf daß durch mich die Predigt bestätigt würde und alle Heiden sie hörten, und ich bin aus des Löwen Rachen erlöst. Und der Herr wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in Sein Himmelreich. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Grüße Prisca und Aquila und das Haus des Onesiphorus. Erastus blieb in Korinth, den Trophimus ließ ich krank in Milet zurück. Beeile dich, daß du noch vor dem Winter kommst. Es grüßt dich Eubulus und Pudens und Linus und Claudia und die Brüder alle. Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geiste! Die Gnade sei mit euch! Paulus, Knecht Gottes, Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die zur Gottseligkeit führt, Auf Hoffnung des ewigen Lebens, das der Gott, Der nicht trügt, vor ewigen Zeiten verheißen, Aber zu Seiner Zeit Sein Wort geoffenbart hat durch die Predigt, die mir vertraut worden ist nach dem Befehle Gottes, unseres Heilandes: Titus, meinem rechtschaffenen Sohn im gemeinsamen Glauben, Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, unserem Heiland. Ich ließ dich deshalb in Kreta, daß du das noch übrige in Ordnung brächtest und in den Städten Älteste bestelltest, wie ich dir geboten hatte. Wenn einer unbescholten, eines Weibes Mann ist, gläubige Kinder hat, und die nicht im Geruche der Schwelgerei und unordentlichen Wandels stehen. Denn ein Bischof soll unbescholten sein, als ein Haushalter Gottes, nicht anmaßend, leidenschaftlich, dem Trunk ergeben, streitsüchtig, nicht schändlichem Gewinn nachgehend, Sondern gastfrei, allen Guten befreundet, besonnen, gerecht, heilig, enthaltsam, Und halte an dem Wort und der zuverlässigen Lehre, auf daß er tüchtig sei, auch in der heilsamen Lehre zu ermahnen und die, so widersprechen, zurechtzuweisen. Denn es gibt viele, die sich der Lehre nicht fügen wollen, unnütze Schwätzer und Verführer, besonders solche aus der Beschneidung, die man zum Schweigen bringen muß; Sie verwirren ganze Häuser, und lehren, was nichts taugt, um schmählichen Gewinnes willen. So sagte einer von ihnen, ihr eigener Prophet: Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere, faule Bäuche. Dies Zeugnis ist wahr; deshalb weise sie strenge zurecht, auf daß sie im Glauben gesund seien, Nicht auf jüdische Irrlehren und Satzungen von Menschen hören, die sich von der Wahrheit abwenden. Den Reinen ist alles rein, den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern ihr Verstand und Gewissen sind befleckt. Sie sagen, sie kennen Gott, verleugnen Ihn aber mit den Werken, sind greuelhaft und ungehorsam und zu allem guten Werke untüchtig. Du aber sprich, was der gesunden Lehre angemessen ist: Zu den alten Männern, sie sollen nüchtern, würdig, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Standhaftigkeit sein. Zu den betagten Frauen desselben gleichen, daß sie sich benehmen sollen, wie es Heiligen geziemt, nicht lästern, nicht vielem Wein sich ergeben, gute Lehren erteilen, So daß sie die jungen Weiber lehren, ihre Männer und Kinder zu lieben, Sittsam, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan zu sein, auf daß nicht das Wort Gottes verlästert werde. Die jungen Männer aber ermahne gleichfalls zur Besonnenheit. In allen Dingen stelle dich selbst als Muster guter Werke dar mit unverfälschter Lehre und würdevollem Betragen, Mit gesundem, untadelhaftem Worte, so daß der Widersacher sich schämen müsse, und uns nichts Unrechtes nachreden könne. Zu den Knechten, daß sie ihren Herren untertan und in allen Stücken wohlgefällig sein und nicht widersprechen sollen, Nichts veruntreuen, sondern alle gute Treue erweisen, auf daß sie die Lehre Gottes unseres Heilandes zieren in allen Stücken. Denn die heilsame Gnade Gottes ist für alle Menschen erschienen, Indem sie uns anhält, der Gottlosigkeit und allen weltlichen Gelüsten zu entsagen, und sittsam, gerecht und gottselig zu leben in dieser Welt, Und zu warten der seligen Hoffnung auf die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus, Der Sich Selbst für uns hingegeben hat, auf daß Er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit, und Sich weihete zum Eigentum ein Volk, das eifrig wäre zu guten Werken. Solches rede, ermahne und schärfe ein mit allem Ernst. Niemand müsse dich verachten. Dringe darauf, daß sie den Obrigkeiten und Gewalten untertan sein, Gehorsam leisten, zu allem guten Werke bereit sein sollen; Daß sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig, sondern nachgiebig sein, alle Sanftmut beweisen sollen gegen alle Menschen. Denn auch wir waren vordem unverständig, ungehorsam, irrgläubig, frönten mancherlei Begierden und Wollüsten, lebten in Bosheit und Neid, wurden gehaßt und haßten einander. Als aber die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes unseres Heilandes erschien, Erlöste Er uns, nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan, sondern aus Barmherzigkeit durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. Den Er reichlich über uns ausgegossen hat durch unseren Heiland Jesus Christus, Auf daß wir, durch Seine Gnade gerechtfertigt, nach der Hoffnung Erben werden des ewigen Lebens. Diese Lehre ist gewißlich wahr, und ich wünsche, daß du darüber eine feste Überzeugung gewinnst, auf daß die, so an Gott glauben, sich befleißigen, gute Werke zu tun. Solches ist gut und nützt den Menschen; Aber mit den törichten Streitfragen und Geschlechtsregistern, Zänkereien und Streitereien über das Gesetz habe du nichts zu tun; denn sie sind unnütz und eitel. Einen parteisüchtigen Menschen weise ab, wenn du ihn ein- oder zweimal zurechtgewiesen hast, Und sei versichert, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, und sich selbst verurteilt hat. Wenn ich Artemas oder Tychicus zu dir sende, so beeile dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen; denn ich gedenke dort über den Winter zu bleiben. Sorge auf das Beste für das Geleit des Gesetzgelehrten Zenas und des Apollos, auf daß ihnen nichts mangle. Es mögen aber auch die unseren lernen gute Werke üben, wo man ihrer bedarf, auf daß sie nicht unfruchtbar seien. Es grüßen dich alle, die bei mir sind. Grüße die, so uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch allen! Amen. Paulus, der Gefangene Jesus Christi, und Timotheus, der Bruder, an den geliebten Philemon, unseren Mitarbeiter, Und an die geliebte Appia und unseren Streitgenossen Archippus und die Gemeinde in deinem Hause. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und Herrn Jesus Christus. Ich danke allezeit meinem Gott, indem ich deiner in meinen Gebeten gedenke, Weil ich höre von deiner Liebe zu allen Heiligen und deinem Glauben an den Herrn Jesus, Daß dein Glaube, den du mit uns teilst, sich wirksam erweise durch die Erkenntnis all des Guten, das in uns ist, für Jesus Christus. Denn wir haben große Freude und viel Trost durch deine Liebe, daß die Herzen der Heiligen durch dich, Bruder, erquickt worden sind. Wiewohl ich mir in Christus getraute, dir zu gebieten, was Pflicht für dich ist, So wende ich mich doch lieber an deine Liebe als der alte Paulus, und der jetzt wegen Jesus Christus in Banden ist. Ich bitte dich für meinen Sohn Onesimus, den ich in meinen Banden gezeugt habe, Der dir früher unnütz war, nun aber dir und mir wohl nütze ist; den sende ich zurück. Du aber nimm ihn, das ist mein eigen Herz, wieder an. Gern hätte ich ihn bei mir behalten, daß er mir in den Banden statt deiner für das Evangelium Dienste tue. Aber ohne deine Genehmigung wollte ich nichts tun, auf daß dein Gutes nicht gezwungen, sondern freiwillige Entschließung wäre. Vielleicht ist er nur darum eine Zeitlang von dir getrennt worden, auf daß du ihn auf ewig wieder habest, Nun nicht mehr als einen Knecht, sondern mehr denn einen Knecht, als einen lieben Bruder, sonderlich mir, wieviel mehr aber dir, sowohl im Fleische, als im Herrn! So du mich nun für deinen Genossen hältst, so nimm ihn auf wie mich selbst. So er dir aber Schaden getan hat, oder etwas schuldig ist, so rechne das mir zu. Ich Paulus habe es mit eigener Hand geschrieben, ich will es bezahlen; nicht zu sagen, daß du dich selbst mir schuldig bist. Ja, Bruder, gönne mir diesen Gewinn an dir in dem Herrn; erquicke mein Herz in dem Herrn! Ich schreibe dir im Vertrauen auf deinen Gehorsam und weiß, du wirst mehr tun, denn ich sage. Halte mir auch eine Herberge bereit, denn ich hoffe, daß ich durch eure Gebete euch werde wieder geschenkt werden. Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus, Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste! Amen. Nachdem vor Zeiten Gott vielfältig und auf verschiedene Weise zu den Vätern durch die Propheten geredet hatte, So hat Er in den letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, Den Er zum Erben über alles gesetzt, durch Den Er auch die Welten erschaffen hat, Welcher, weil Er der Abglanz Seiner Herrlichkeit und das Ebenbild Seines Wesens und durch das Wort Seiner Kraft der Träger aller Dinge ist, und Und ist um so viel höher geworden denn die Engel, einen je höheren Namen Er von ihnen ererbt hat. Denn zu welchem Engel hat Er je gesagt: Du bist Mein Sohn, heute habe Ich dich gezeugt? und abermals: Ich werde Ihm Vater sein, und Er wird Mir Sohn sein? Und abermals, wann Er den Erstgeborenen eingeführt hat in die Welt, dann spricht Er: Und es sollen Ihn anbeten alle Engel Gottes. Und von den Engeln sagte Er zwar: Er macht Seine Engel zu Winden und Seine Diener zu Feuerflammen. Vom Sohn aber: Gott, Dein Thron währt in Zeit und Ewigkeit, das Zepter Deines Reiches ist ein Zepter der Geradheit. Du hast geliebt Gerechtigkeit und gehaßt Ungerechtigkeit, darum hat Dich Gott, Dein Gott, gesalbt mit dem Öl der Freuden über Deine Genossen. Und Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet und Werke Deiner Hände sind die Himmel. Sie werden vergehen, Du aber bleibst, und sie werden alle veralten wie ein Kleid. Wie ein Gewand wirst Du sie aufrollen, und sie werden verwandelt werden; Du aber bist Derselbe, und Deine Jahre nehmen kein Ende. Zu welchem der Engel hat Er je gesagt: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße lege? Sind sie nicht allzumal dienstbare Geister, und werden ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit? Darum müssen wir um so mehr achten auf das, was wir hören, damit wir nicht darum kommen. Denn so das Wort, durch die Engel gesprochen, bestätigt worden ist, und jegliche Übertretung und aller Ungehorsam den verdienten Lohn empfangen hat, Wie wollen wir entfliehen, so wir eine so wichtige Heilslehre mißachtet haben, die zuerst durch den Herrn gepredigt und von denen, die sie gehört, für uns bestätigt worden ist? Indem Gott es mitbezeugte mit Zeichen, Wundern und mancherlei Kräften und mit Austeilung des Heiligen Geistes nach Seinem Willen. Denn Er hat nicht den Engeln untergetan die zukünftige Welt, von der wir reden, Vielmehr hat irgendwo einer bezeugt und gesagt: Was ist der Mensch, daß seiner Du gedenkst, und des Menschen Sohn, daß Du nach Ihm siehst? Du hattest Ihn auf eine kurze Zeit unter die Engel erniedrigt, hast Ihn dann aber mit Herrlichkeit und Würde gekrönt und über die Werke Deiner Hände gesetzt. Du hast alles unter Seine Füße gelegt. Denn da Er Ihm alles hat untergetan, hat Er nichts gelassen, das Ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, daß Ihm alles untertan ist. Ihn aber, Jesus, Der auf kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war, auf daß Er durch die Gnade Gottes für alle den Tod schmecke, sehen wir nun durch Sein Todesleiden mit Preis und Herrlichkeit gekrönt. Denn es ziemte, Den, für Den und durch Den alles ist, nachdem Er viele Söhne zur Herrlichkeit geführt, den Führer zu ihrem Heil durch Leiden zur Vollendung zu bringen. Denn Er, der Heiligende, und die da geheiligt werden, sind alle aus Einem, aus welcher Ursache Er keinen Anstand nimmt, sie Brüder zu nennen, Und spricht: Ich will Meinen Brüdern Deinen Namen verkündigen und mitten in der Gemeinde Dir lobsingen. Und abermals: Ich werde Mein Vertrauen auf Ihn setzen. Und abermals: Siehe, Ich und die Kindlein, die Gott Mir gegeben hat. Weil nun die Kindlein Fleisch und Blut gemein haben, so hat auch Er gleichermaßen an denselben teilgenommen, auf daß Er durch den Tod den, der Macht hatte über den Tod, das ist den Teufel, überwände, Und erlöste die, so durch Furcht des Todes ihr Leben lang in Knechtschaft gehalten waren. Denn Er nimmt Sich nirgends der Engel an, sondern des Samens Abrahams nimmt Er Sich an. Darum mußte Er auch in allem den Brüdern gleich werden, auf daß Er barmherzig wäre und vor Gott ein treuer Hoherpriester würde, um die Sünden des Volkes zu sühnen. Denn worin Er Selbst gelitten hat und versucht worden ist, darin kann Er denen helfen, die in Versuchung kommen. Darum, ihr heiligen Brüder, die ihr teilhabt an der himmlischen Berufung, schaut hin auf den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus Christus, Der da treu ist dem, der Ihn bestellt, wie auch Moses in seinem ganzen Hause. Denn Er ist höherer Herrlichkeit denn Moses gewürdigt worden, sofern der, so das Haus baut, größeren Wert hat, als das Haus. Denn ein jegliches Haus wird von jemand bereitet, Der aber alles bereitet hat, ist Gott. Und Moses war treu in seinem ganzen Hause, als ein Diener, zum Zeugnis dessen, das verkündet werden sollte; Christus aber als Sohn über das eigene Haus, Dessen Haus wir sind, so wir anders das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis an das Ende festhalten. Darum, wie der Heilige Geist spricht: Heute, so ihr hören werdet Seine Stimme, So verstockt eure Herzen nicht, wie es geschah bei der Erbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste; Da eure Väter Mich versuchten, Mich auf die Probe stellten, und doch vierzig Jahre Meine Werke sahen. Darum ward Ich entrüstet wider dies Geschlecht und sprach: Ihr Herz irrt immer ab. Sie aber erkannten Meine Wege nicht; So daß Ich schwur in Meinem Grimm, sie sollten nicht zu Meiner Ruhe eingehen. Seht zu, meine Brüder, daß nicht bei einem unter euch ein arges Herz des Unglaubens sich finde, das da abtrünnig würde von dem lebendigen Gott; Sondern ermahnt euch jeden Tag untereinander, solange es heute heißt, daß nicht einer unter euch durch den Trug der Sünde verstockt werde. Denn wir sind Christus Mitgenossen geworden, wenn anders wir bei dem angefangenen Werk beständig sind. Solange es heißt: Heute, so ihr Seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie bei der Erbitterung geschah. Denn wer waren die, welche die Über welche war Er entrüstet die vierzig Jahre lang? Waren es nicht solche, deren Leiber in der Wüste ihr Grab gefunden? Welchen schwur Er, daß sie nicht zu Seiner Ruhe eingehen sollten, wenn nicht den Ungehorsamen? Und wir sehen, daß sie ihres Unglaubens wegen nicht hineinkommen konnten. So lasset uns Sorge tragen, daß wir die Verheißung, zu Seiner Ruhe einzugehen, nicht versäumen, und unser keiner dahinten bleibe. Denn es ist auch uns verkündigt wie jenen, aber das Wort der Verkündigung half jenen nichts, da es sich nicht mit dem Glauben derer, die es hörten, verband. Denn wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein, wie Er spricht: Wie Ich schwur in Meinem Zorn, sie sollten nicht zu Meiner Ruhe eingehen; obschon die Werke seit Gründung der Welt vollendet waren. Denn Er sprach an einer Stelle von dem siebenten Tage also: Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen Seinen Werken. Und an dieser Stelle abermals: Sie sollen nicht zu Meiner Ruhe eingehen. Weil es also vorbehalten ist, daß etliche zu derselben eingehen sollten, und die, denen es zuerst verheißen war, ihres Unglaubens wegen nicht dazu gekommen sind, Bestimmte Er abermals einen Tag, indem Er nach so langer Zeit durch David sagte: Heute, wie gesagt ist, heute, so ihr Seine Stimme hören werdet, verstockt eure Herzen nicht. Denn so Josua sie hätte zur Ruhe gebracht, so würde Er hernach von keinem anderen Tag gesprochen haben. Es ist also noch eine Sabbathruhe vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer zu Seiner Ruhe eingegangen ist, ruht auch selbst von seinen Werken, wie auch Gott von den Seinigen. So lasset uns nun Fleiß tun, einzugehen zu dieser Ruhe, auf daß nicht einer ein warnendes Beispiel dieses Ungehorsams werde. Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig, und schärfer als irgendein zweischneidig Schwert, und dringt hindurch durch Mark und Bein, bis daß es Seele und Geist zerschneide, und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen, Und ist kein Geschöpf vor Ihm unsichtbar, alles bloß und aufgedeckt vor Dessen Augen, zu Dem wir reden. Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Der durch die Himmel hindurchgegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mitfühlen mit unseren Schwachheiten, weil Er versucht worden ist in allen Stücken gleich wie wir, doch ohne Sünde. So lasset uns denn mit Vertrauen hinzutreten vor den Gnadenthron, auf daß wir Erbarmen und Gnade finden auf die Zeit, da uns Hilfe vonnöten ist. Denn ein jeglicher Hohepriester, aus den Menschen genommen, wird aufgestellt für Menschen, in ihren Angelegenheiten bei Gott Gaben und Opfer für Sünden darzubringen, Und kann milde sein gegen Unwissende und Irrende, weil auch er der Schwachheit teilhaftig ist; Und muß um dieser willen, wie für das Volk, so auch für sich selbst Sündopfer darbringen. Und niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern muß wie Aharon von Gott dazu berufen sein. Also hat auch Christus nicht Sich Selbst in die Ehre eingesetzt, Hoherpriester zu werden, sondern Der zu Ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist Du, heute habe Ich Dich gezeugt. Wie Er auch an einer anderen Stelle sagt: Du bist Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks. Und Er hat in den Tagen Seines Fleisches Gebet und Flehen an Den, Der Ihn vom Tode retten konnte, mit lautem Rufe und mit Tränen dargebracht und ist erhört worden wegen Seiner Frömmigkeit. Und wiewohl Er Gottes Sohn war, hat Er doch an dem, was Er litt, Gehorsam gelernt. Und da Er ist vollendet, ist Er allen, die Ihm gehorsam sind, Urheber ewiger Seligkeit geworden, Erklärt von Gott zum Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks. Davon hätten wir wohl viel zu reden, aber es ist schwer auszulegen, weil ihr wieder so träge zum Verständnis geworden seid. Denn da ihr längst solltet Meister sein der Zeit nach, bedürft ihr selber wieder Belehrung über die Anfangsgründe der Lehre Gottes, und seid solche geworden, daß ihr Milch und nicht feste Speise bedürfet. Denn wer noch Milch haben muß, der ist noch unerfahren im Worte der Gerechtigkeit, denn er ist noch unmündig. Feste Speise gehört den Vollkommenen, die durch Übung eine schärfere Fassungskraft haben zur Unterscheidung von dem, was recht und unrecht ist. Darum wollen wir die Anfangslehre von Christus beiseite lassen, und uns zum Vollkommeneren wenden, ohne uns noch einmal mit der Grundlage der Bekehrung von toten Werken, dem Glauben an Gott, Der Taufe, der Lehre, der Auflegung der Hände, der Auferstehung der Toten und dem ewigen Gerichte zu befassen. Und das wollen wir tun, wenn anders Gott es uns verleiht. Denn es ist unmöglich, die, so einmal erleuchtet worden und die himmlische Gabe geschmeckt haben, und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind, Zudem noch geschmeckt haben das herrliche Gotteswort, die Kräfte der zukünftigen Welt, Wo sie wiederum abgefallen, zu erneuern zur Buße, als die in ihnen selbst den Sohn Gottes kreuzigen und zum Gespötte haben. Denn eine Erde, die den oft über sie kommenden Regen trinkt, und denen, für die sie auch bebaut wird, nützliche Gewächse trägt, empfängt Segen von Gott. Die aber, so Dornen und Disteln trägt, ist unnütz und dem Fluche nahe; ihr Ende ist, daß man sie ausbrennt. Wir versehen uns aber zu euch, Geliebte, eines Besseren, und das zum Heile führt, obwohl wir also reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, daß Er vergäße eures Werkes und eurer Liebtätigkeit, die ihr an Seinem Namen bewiesen, da ihr den Heiligen Dienst geleistet habt, und noch leistet. Wir wünschten aber, daß jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung bis ans Ende voll zu bewahren. Daß ihr nicht müde werdet, sondern nacheifert im Glauben und in der Ausdauer denen, so die Verheißung ererben. Denn als Gott dem Abraham eine Verheißung machte, schwur Er, da Er bei nichts Höherem schwören konnte, bei Sich Selbst, Und sprach: Wahrlich, Ich will dich reichlich segnen und vermehren. Und so harrte er aus, und erlangte, was ihm verheißen war. Die Menschen schwören bei dem Höheren, und der Eid macht bei ihnen allem Streit ein Ende durch diese Bekräftigung. Darum, da Gott wollte den Erben der Verheißung die Unwandelbarkeit Seines Ratschlusses dartun, hat Er ihn durch einen Eid vermittelt. Auf daß zwei unwandelbare Stücke, bei denen nicht möglich ist, daß Gott lügen könnte, einen starken Trost gewähren uns, die wir unsere Zuflucht nehmen zu der uns gewährten Hoffnung, und an ihr halten; Die wir haben als sicheren und zuverlässigen Anker der Seele, der auch hineinreicht in das Inwendige des Vorhangs; Dahin auch unser Vorgänger Jesus für uns eingegangen, Der nach der Ordnung Melchisedeks Hoherpriester in Ewigkeit geworden ist. Dieser Melchisedek war nämlich König zu Salem, ein Priester Gottes, des Allerhöchsten, der dem Abraham entgegenging, als er aus der Schlacht wider die Könige siegreich zurückkehrte, und ihn segnete; Dem auch Abraham von allem den Zehnten gab. Auf das erste wird er verdolmetscht König der Gerechtigkeit; sodann aber ist er auch König von Salem, das ist König des Friedens, Ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsnachweis, und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens, ein Abbild des Sohnes Gottes, bleibt Er Priester in Ewigkeit. Ihr seht aber, wie groß Er ist, Dem auch der Erzvater Abraham den Zehnten von der Beute gibt! Zwar haben die von den Kindern Levi, so die Priesterwürde empfangen, ein Gebot, nach dem Gesetz vom Volk, das heißt von ihren Brüdern, den Zehnten zu nehmen, wiewohl auch sie aus den Lenden Abrahams gekommen sind. Aber Er, Dessen Geschlecht unter ihnen nicht aufgeführt wird, nahm den Zehnten von Abraham, und segnete den, der die Verheißung hatte. Nun ist es ohne allen Widerspruch also, daß das Geringere von dem Besseren gesegnet wird, Und hier nehmen den Zehnten sterbliche Menschen, dort aber Einer, von Dem bezeugt wird, daß Er lebe. Und durch Abraham wird sozusagen auch von Levi, der den Zehnten nimmt, der Zehnte genommen; Denn er war noch in den Lenden des Vaters, da ihm Melchisedek entgegenging. Wäre nun die Vollendung durch das levitische Priestertum geschehen Denn wo das Priestertum verändert wird, da wird notwendig auch das Gesetz verändert, Denn Der, von Dem solches gesagt wird, gehört zu einem anderen Stamm, aus dem nie einer am Altar zu tun gehabt. Es ist ja offenbar, daß unser Herr aus Judah hervorgegangen ist, über welchem Stamm Moses in bezug auf das Priestertum nichts geredet hat. Und es ist noch viel mehr offenbar, wenn nach der Ordnung Melchisedeks ein anderer Priester aufkommt, Der es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebotes geworden ist, sondern nach der Kraft unvergänglichen Lebens. Denn Er bezeugt: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. Denn es findet eine Aufhebung des früheren Gebotes statt, weil es zu schwach und unwirksam Das Gesetz brachte ja nichts zur Vollendung und es erfolgt die Einführung einer besseren Hoffnung, durch die wir uns Gott nahen dürfen, Und inwiefern dies nicht ohne eidliche Zusicherung geschieht jene sind ja ohne Eidschwur Priester geworden; Er aber mit einem Eidschwur durch Den, Der da zu Ihm spricht: Der Herr hat geschworen, und es wird Ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Mel- chisedeks], In sofern auch ist Jesus eines um so besseren Bundes Bürge geworden. Und jener sind viele, die Priester wurden, darum, daß sie durch den Tod es nicht bleiben durften. Er aber hat dadurch, daß Er es in Ewigkeit bleibt, ein unvergängliches Priestertum. Darum kann Er auch ganz und gar erretten diejenigen, die durch Ihn vor Gott treten, da Er ewiglich lebt und Sich ihrer annehmen kann. Denn ein solcher Hoherpriester ziemte uns, heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert, höher denn die Himmel; Der nicht, wie jene Hohenpriester, erst für die eigenen Sünden, dann für die des Volkes täglich Opfer darzubringen hatte; denn dies tat Er ein für allemal, indem Er Sich Selbst darbrachte. Denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an sich haben, das Wort aber der eidlichen Verhei-ßung, die später als das Gesetz gemacht wurde, den Sohn, Der ewiglich vollendet ist. Der Inbegriff dieser Reden aber ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, Der da sitzt zur Rechten auf dem Throne der Majestät in den Himmeln; Als Priester des Heiligen und des wahren Versammlungszeltes, welches der Herr und nicht ein Mensch aufgerichtet hat. Denn jeglicher Hohepriester wird eingesetzt, Gaben und Opfer darzubringen. Darum muß auch Er etwas haben darzubringen. Denn wenn Er auf Erden wäre, so wäre Er nicht einmal Priester, weil Priester da sind, die nach dem Gesetz die Gaben opfern, Die ihr Amt tun nach dem Vorbild und Schatten der himmlischen Dinge, wie Moses angewiesen worden, da er das Zelt aufrichten sollte: Siehe zu, heißt es, daß du alles nach dem Vorbilde machst, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist. Nun hat Er aber ein höheres Priesteramt überkommen, weil Er eines herrlicheren Bundes Vermittler ist, der auf höhere Verhei-ßungen gegründet ist. Denn wäre der erste untadelig gehalten worden, so hätte ein zweiter nicht stattgefunden. Denn strafend spricht Er zu ihnen: Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da Ich mit dem Hause Israel und dem Hause Judah einen neuen Bund aufrichten werde; Nicht nach dem Bunde, den Ich mit ihren Vätern schloß am Tage, da Ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland auszuführen; denn sie blieben nicht bei Meinem Bunde, und darum hatte Ich Mich ihrer nicht mehr angenommen. Denn das ist der Bund, den Ich mit dem Hause Israel nach selbigen Tagen schließen will, spricht der Herr: Ich will Meine Gesetze in ihren Sinn legen und sie in ihre Herzen schreiben. Ich will ihr Gott sein, und sie sollen Mein Volk sein. Und es wird keiner seinen Nächsten, keiner seinen Bruder lehren und sagen: Lerne den Herrn kennen; denn alle, groß und klein, werden Mich kennen. Denn Ich will gnädig sein ihren Übertretungen, und ihrer Sünden nicht mehr gedenken. Wenn Er von einem neuen spricht, so hat Er den ersten für veraltet erklärt; was aber veraltet und überjährt ist, das ist seinem Ende nahe. Zwar hatte auch der erste Satzungen des Gottesdienstes und ein äußerliches Heiligtum. Denn es war da das Vorzelt aufgeschlagen, in dem sich der Leuchter und der Tisch und die Schaubrote befanden, und diese heißen das Heilige. Hinter dem zweiten Vorhang war das Zelt, das da heißt das Allerheiligste. Dies enthielt den goldenen Rauchaltar und die allenthalben mit Gold überzogene Bundeslade, in der ein goldener Krug mit dem Manna und Aharons Stab, der gegrünt hatte, und die Bundestafeln sich befanden; Oben darüber waren die Cherube der Herrlichkeit, die den Gnadenstuhl überschatteten, wovon jetzt insonderheit nicht zu reden ist. Da nun solches also eingerichtet ist, so treten die Priester immer in das Vorzelt und verrichten den Dienst allda. In das hintere tritt allein der Hohepriester einmal im Jahr, nicht ohne Blut, das er für seine und des Volkes unwissentliche Übertretungen darbringt; Womit der Heilige Geist bedeutet, daß der Weg zum Heiligtum noch nicht geoffenbart sei, solange das vordere Zelt noch bestände. Dieses ist ein Sinnbild auf die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die den, der Gott damit dient, im Gewissen noch nicht können vollkommen beruhigen; Die nur mit Speise und Trank und mancherlei Waschungen und äußerlichen Satzungen bis zur Zeit der Besserung auferlegt sind. Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter und trat durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Welt ist; Ist auch nicht durch das Blut von Böcken und Kälbern, sondern durch Sein eigen Blut ein- für allemal eingetreten in das Heiligtum und hat ewige Erlösung zuwege gebracht. Denn wenn das Blut der Ochsen und Böcke und die Asche von der Kuh, auf die Verunreinigten gesprengt, zur leiblichen Reinheit heiligt, Wieviel mehr wird das Blut von Christus, Der Sich unbefleckt durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von toten Werken, dem lebendigen Gott zu dienen! Und darum ist Er der Vermittler eines neuen Bundes, dadurch, daß ein Tod erfolgte zur Erlösung von den unter dem ersten Bunde begangenen Übertretungen, auf daß die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen. Denn wo ein Testament ist, da muß der Tod dessen beigebracht werden, der das Testament gemacht hat. Denn ein Testament tritt inkraft durch den Tod und hat keine Kraft, wenn der noch lebt, der es gemacht hat. Daher auch das erste nicht ohne Blut gestiftet ward. Denn nachdem alles Gebot nach dem Gesetz von Moses an das Volk ausgesprochen war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser, Purpurwolle und Ysop, und besprengte das Buch und alles Volk mit den Worten: Das ist das Blut des Bundes, den Gott euch verordnet hat. Und das Zelt und alle Geräte des Gottesdienstes besprengte er gleichfalls mit dem Blut. Und wird fast alles dem Gesetz zufolge mit Blut gereinigt, und ohne Vergießung von Blut geschieht keine Vergebung. So mußten nun die Vorbilder der Dinge in den Himmeln mit solchem gereinigt werden, die himmlischen Dinge aber mit besseren Opfern, denn diese sind. Denn nicht in dieses mit Händen gemachte Heiligtum, das Vorbild des Wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst ist Christus eingetreten, um vor Gottes Angesicht für uns zu erscheinen; Noch auch, daß Er Sich mehrmals opfere, wie der Hohepriester einmal des Jahres mit fremdem Blut in das Heiligtum eintritt; Sonst hätte Er seit Anfang der Welt oft Leiden müssen; nun aber ist Er bei Vollendung der Zeitläufe einmal zur Erlassung der Sünde durch Sein Opfer offenbar worden. Und wie den Menschen beschieden ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, Also ist Christus einmal geopfert, um die Sünden vieler zu tilgen, und wird zum zweitenmal erscheinen ohne Sünden denen, die auf Ihn warten zu ihrem Heile. Denn das Gesetz stellt nur den Schatten der zukünftigen Güter, nicht das Bild der Dinge selber dar, und kann durch dieselben jährlichen Opfer, die man fort und fort darbringt, die Herzunahenden nicht vollkommen machen. Hätte ihre Darbringung nicht aufgehört, weil sie, einmal gereinigt, kein Bewußtsein der Sünden mehr behalten hätten? So aber wurde jährlich durch sie das Gedächtnis der Sünden aufgefrischt; Denn es ist unmöglich, daß das Blut von Ochsen und Böcken Sünden wegnimmt. Darum spricht Er, wie Er in die Welt kommt: Opfer und Gabe hast Du nicht gewollt, den Leib aber hast Du Mir zubereitet. An Brandopfern aber und Sündopfern hast Du kein Gefallen. Da sprach Ich: Siehe, Ich komme - im Buche steht von Mir geschrieben - Deinen Willen, o Gott, zu tun. Zuvor hatte Er gesagt: Opfer und Gabe, und Brandopfer und Sündopfer hast Du nicht gewollt, noch hast Du Gefallen daran Dann sprach Er: Siehe, Ich komme, o Gott, Deinen Willen zu tun. Er hebt das erste auf, um das andere einzusetzen. Durch diesen Willen sind wir geheiligt, durch das einmalige Opfer des Leibes Jesu Christi. Und jeglicher Priester steht täglich da, verrichtet seinen Dienst und bringt wiederholt dieselben Opfer dar, die doch nimmermehr Sünden wegnehmen können. Er aber, der ein Opfer für die Sünden dargebracht, sitzt für immer zur Rechten Gottes. Und wartet hinfort, bis Seine Feinde zum Schemel Seiner Füße gelegt sind. Denn mit einem Opfer hat Er für immer zur Vollendung geführt, die da geheiligt werden. Es zeugt für uns aber auch der Heilige Geist; denn, nachdem Er vorhergesagt hatte: Das ist der Bund, den Ich nach diesen Tagen mit ihnen schließen werde, spricht der Herr: Ich gebe Meine Gesetze in ihre Herzen, und will sie in ihre Gedanken schreiben. Und ihrer Sünden und Übertretungen will Ich nicht mehr gedenken. Wo aber derselben Vergebung ist, da ist kein Opfer für die Sünde mehr. Weil wir denn, Brüder, die Freiheit des Eintritts in das Heiligtum durch Jesu Blut haben, Den Er für uns eingeweiht hat, als einen neuen, zum Leben führenden Weg, durch den Vorhang, das heißt durch Sein Fleisch hindurch, Und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes, So lasset uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen und völligem Glauben, da wir am Herzen besprengt Und lasset uns, ohne zu wanken, festhalten an dem Bekenntnis; denn treu ist Er, Der die Verheißungen gegeben hat. Und lasset uns aufeinander achten, und einander zur Liebe und zu guten Werken anspornen. Und nicht unsere eigene Versammlung verlassen, wie etliche tun, und das um so mehr, als wir sehen, wie der Tag immer näher rückt. Denn so wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir zur Erkenntnis der Wahrheit gekommen sind, ist kein anderes Opfer mehr für Sünden zu erwarten. Wohl aber droht ein schreckliches Gericht und ein eiferndes Feuer, das die Widerwärtigen verzehren wird. Wer Moses Gesetz übertreten, muß ohne Erbarmen auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen des Todes sterben. Wieviel ärgere Strafe meint ihr, wird der zu erleiden haben, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt, und das Blut des neuen Bundes, wodurch er geheiligt worden, entheiligt, und den Geist der Gnade lästert? Wir kennen ja Den, Welcher spricht: Mein ist die Rache, Ich will vergelten, spricht der Herr - und abermals: Der Herr wird richten Sein Volk. Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Gedenkt aber an die vorigen Tage, in denen ihr nach der Erleuchtung einen großen Leidenskampf bestanden habt; Indem ihr teils in Zuständen der Schmach und der Drangsale zur Schau gestellt wurdet, teils an anderen, die solches erlitten, Anteil nahmt. Denn ihr hattet Anteil genommen an den Gefangenen, und den Raub eurer Güter frohen Mutes ertragen, als die da wußten, daß sie in sich selbst ein besseres, bleibendes Gut in den Himmeln haben. So werfet nun euer Vertrauen nicht weg, das eine große Belohnung hat. Denn Geduld ist euch Not, auf daß ihr den Willen Gottes tut und die Verheißung empfanget. Denn noch über eine kleine Weile, so wird Der, Der da kommen soll, kommen und nicht verziehen. Mein Gerechter aber wird aus dem Glauben leben, und: Wenn er davon zurückweicht, so hat meine Seele kein Gefallen an ihm. Wir aber sind nicht von denen, die da zurückweichen in die Verdammnis, sondern von denen, die durch den Glauben das Leben gewinnen. Es ist aber der Glaube eine Zuversicht dessen, das man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. Durch ihn haben die Alten Zeugnis erhalten. Durch den Glauben erkennen wir, daß die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so daß das, was gesehen wird, nicht geworden ist aus Dingen, die da erscheinen. Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer dargebracht denn Kain, durch den bezeugt wurde, daß er gerecht war, da Gott über seine Opfergaben zeugte, und durch ihn redet Er noch jetzt nach seinem Tod. Durch den Glauben ward Enoch entrückt, auf daß er den Tod nicht sähe, und ward nicht erfunden, darum, daß ihn Gott entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist bezeugt, daß er Gott wohlgefällig war. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen, denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß Er ist, und denen, die Ihn suchen, ein Vergelter wird. Durch den Glauben hat Noach, über das noch Unsichtbare belehrt, sich vorgesehen, und die Arche zur Rettung seines Hauses zubereitet, und durch ihn verdammte er die Welt, und er ward nach seinem Glauben der Gerechtigkeit teilhaftig. Durch den Glauben gehorchte Abraham, da er berufen ward auszuziehen in das Land, das er als Erbe überkommen sollte, und er zog aus und wußte nicht, wohin er käme. Durch den Glauben lebte er als Fremdling in dem Lande der Verheißung, und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf jene festgegründete Stadt, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. Durch den Glauben erhielt selbst Sarah Kraft zur Empfängnis, und über ihr Alter hinaus gebar sie, weil sie Ihn, Der es verhei-ßen, für wahrhaftig hielt. Darum sind auch von einem, der schon abgelebt, so viele entsprossen wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Rande des Meeres, der nicht zu zählen ist. Diese alle sind gestorben im Glauben, ehe sie die Verheißungen empfangen; sie schauten sie aber von ferne, und begnügten sich dabei und bekannten, daß sie Fremdlinge und Beisaßen im Lande wären. Denn die solches sprachen, gaben zu verstehen, daß sie ein Vaterland suchen; Und hätten sie das gemeint, von dem sie ausgezogen waren, so hätten sie ja Zeit gehabt, wieder umzukehren. So aber sehnen sie sich nach einem besseren, das ist dem himmlischen. Darum schämt Sich auch Gott ihrer nicht, Sich ihren Gott nennen zu lassen; denn Er hat ihnen eine Stadt bereitet. Durch Glauben hat Abraham, da er versucht ward, den Isaak dargebracht, und wollte den Eingeborenen hingeben, er, der schon die Verheißungen empfangen hatte; Von dem gesagt war: Nach Isaak soll dir der Same genannt werden; Indem er dachte, daß Gott auch von den Toten erwecken könnte, weshalb er ihn, eben weil er ihn hingegeben hatte, wieder erhielt. Durch den Glauben erteilte Isaak im Hinblick auf die Zukunft seinen Segen an Jakob und Esau. Durch den Glauben segnete Jakob auf dem Totenbett die beiden Söhne Josephs und betete sodann, auf die Spitze seines Stabes gelehnt. Durch den Glauben gedachte Joseph, da er starb des Auszugs der Söhne Israels, und gab Befehl über seine Gebeine. Durch den Glauben ward Moses, da er geboren ward, von seinen Eltern drei Monate lang verborgen gehalten, als sie sahen, daß er ein so anmutiges Kindlein war; und sie fürchteten sich nicht vor dem Befehle des Königs. Durch den Glauben weigerte sich Moses, ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen. Und wollte lieber mit dem Volk Gottes Ungemach erdulden, als den zeitlichen Genuß der Sünde haben; Und achtete höher denn die Schätze Ägyptens Christi Schmach, denn er sah an die Belohnung. Durch den Glauben verließ er Ägypten, und fürchtete nicht den Zorn des Königs; denn er hielt fest an dem Unsichtbaren, als sähe er Ihn. Im Glauben hat er das Paschah und die Besprengung des Blutes angeordnet, auf daß nicht der Würger der Erstgeburten sie antastete. Im Glauben gingen sie durch das Rote Meer, wie über trockenes Land, und die Ägypter versuchten es auch und wurden verschlungen. Durch den Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem man sieben Tage um selbige gezogen war. Durch den Glauben kam die Hure Rahab nicht um mit den Ungläubigen, weil sie die Kundschafter friedlich aufgenommen hatte. Und was soll ich weiter sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich von Gideon und Barak und Simson und Jephtha und David und Samuel und den Propheten erzählen sollte; Welche durch den Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit übten, Verheißungen erlangten, Löwen den Rachen verstopften, Des Feuers Gewalt auslöschten, der Schärfe des Schwertes entrannen, in Zuständen der Schwäche gekräftigt, zum Streite gestärkt wurden, die Heere der Feinde niederschlugen. Weiber haben durch Auferstehung ihre Toten wieder erhalten, andere wurden auf die Folter gespannt, indem sie keine Freilassung annahmen, auf daß sie die bessere Auferstehung empfingen. Andere erduldeten Verhöhnungen und Geißelung, dazu Bande und Gefängnis; Sie wurden gesteinigt, zersägt, zerstochen, fielen durch das Schwert, gingen in Schafpelzen, in Ziegenfellen umher, hatten mit Mangel, Trübsal und Ungemach zu kämpfen. Sie, deren die Welt nicht wert war, sind in Wüsten, auf Bergen, in Höhlen und Klüften der Erde umhergeirrt. Und diese alle haben sich durch Glauben bewährt und trugen die Verheißung nicht davon. Darum, daß für uns Gott Besseres zuvor vorgesehen hat, auf daß sie nicht ohne uns zur Vollendung gelangten. Darum lasset uns, weil wir eine solche Menge Zeugen vor uns haben, ablegen jegliche Bürde und Sünde, die uns so leicht gefangen hält, und mit Beharrlichkeit den uns verordneten Wettlauf beginnen; Und aufsehen zu Ihm, Dem Anfänger und Vollender des Glaubens, zu Jesus, Der für die Ihm vorgehaltene Freude das Kreuz erduldete, Der Schmach nicht achtete, und jetzt zur Rechten des Thrones Gottes sitzt. Gedenkt an Ihn, Der solchen Widerspruch von den Sündern wider Sich erduldet hat, auf daß ihr den Mut nicht sinken lasset und verzagt, Denn ihr habt im Kampfe wider die Sünde noch nicht bis auf das Blut widerstanden. Und ihr habt bereits die Ermahnung vergessen, die zu euch als Kindern spricht: Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn, und verzage nicht, wenn du von Ihm gestraft wirst. Denn welchen der Herr lieb hat, den züchtigt Er, und gibt Streiche jeglichem Sohn, den Er aufnimmt. So ihr nun in der Züchtigung ausharrt, so verfährt Gott mit euch als mit Söhnen; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? So ihr aber ohne Züchtigung bleibt, deren alle teilhaftig werden, so seid ihr Bastarde und keine Söhne. Wir hatten nun unsere leiblichen Väter zu Züchtigern und scheuten uns vor ihnen; wollten wir da nicht viel mehr dem Vater der Geister untertan sein, auf daß wir das Leben haben? Jene züchtigen uns nach Gutdünken eine kurze Zeit, Er aber zu unserem Besten, auf daß wir Teil hätten an Seiner Heiligung. Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht erfreulich, sondern trübselig; danach aber gewährt sie denen, die sich einüben ließen, die Friedensfrucht der Gerechtigkeit. Darum richtet wieder auf die lässigen Hände und die erschlafften Knie. Und macht gerade Bahn euren Füßen, auf daß nicht, was lahm ist, ausgereckt werde, sondern zurechtkomme. Strebt nach Frieden mit allen, und nach der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird. Und seht darauf, daß nicht einer hinter der Gnade Gottes zurückbleibe, auf daß keine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse und Unfrieden anrichte und viele von ihr angesteckt werden. Daß keiner sei ein Hurer, oder ein Unheiliger wie Esau, der für eine Speise seine Erstgeburt hingab. Ihr wißt ja, daß er auch hernach, als er den Segen zu erlangen wünschte, verworfen ward; denn er fand keinen Raum zur Buße, wiewohl er mit Tränen nach ihr verlangte. Denn ihr seid nicht hinzugetreten zu einem Berge, den man antasten kann und der mit Feuer brennt, noch zu dem Dunkel und der Finsternis und dem Ungewitter, Noch zu dem Hall der Posaune und zur Stimme der Worte, deren Hörer sich verbaten, daß weiter zu ihnen geredet werde. Denn sie vermochten nicht zu ertragen, was da verordnet wurde. Und wenn ein Tier den Berg anrührte, sollte es gesteinigt oder mit eine Geschoß getötet werden. Und so furchtbar war die Erscheinung, daß Moses sprach: Ich bin voll Furcht und Zitterns. Sondern ihr seid hinzugetreten zum Zionsberge, zur Stadt des lebendigen Gottes, zum himmlischen Jerusalem und zu den Myriaden von Engeln, Und zur Versammlung und Gemeinde der Erstgeborenen, die in dem Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern vollendeter Gerechter. Und zu Jesus, dem Vermittler eines neuen Bundes, Der durch das Blut der Besprengung besser redet, denn Abels. Sehet zu, daß ihr euch nicht weigert, Den zu hören, Der jetzt zu euch redet; denn wenn jene nicht entrannen, die den auf Erden Redenden nicht hören wollten, so werdet ihr noch viel weniger entrinnen, wenn ihr euch von Dem abwendet, Der vom Himmel aus zu euch spricht, Dessen Stimme damals die Erde bewegte, jetzt aber hat Er verheißen: Noch einmal bewege Ich nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel. Dies noch einmal aber bedeutet die Veränderung dessen, was erschüttert wird, als etwas, das vor sich geht, auf daß Bestand habe das, was nicht bewegt wird. Darum lasset uns, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, damit unseren Dank beweisen, daß wir mit Zucht und Ehrfurcht Gott wohlgefällig dienen. Denn unser Gott ist ein verzehrend Feuer. Beharret in brüderlicher Liebe. Haltet auf Gastfreundschaft; durch sie haben ohne ihr Wissen manche schon Engel beherbergt. Nehmt euch der Gefangenen an, als wäret ihr mitgefangen, der Leidenden als solche, die selbst noch im Leibe wallen. Die Ehe soll durchaus in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; Hurer und Ehebrecher wird Gott richten. Euer Wandel sei ohne Geiz; lasset euch begnügen an dem, was da ist, denn Er Selbst hat gesagt: Ich will dich nicht verlassen, noch versäumen. Darum dürfen wir getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten. Was sollte mir ein Mensch tun? Gedenket an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündigt haben. Schaut auf den Ausgang ihres Wandels und eifert ihrem Glauben nach! Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Lasset euch nicht durch die vielerlei fremdartigen Lehren irre machen; denn es ist ein köstlich Ding, das Herz durch die Gnade zu stärken, nicht durch Speisen, von denen keinen Nutzen hatten, die damit umgingen. Wir haben einen Altar, von dem nicht essen dürfen, die dem Zelt dienen. Denn welcher Tiere Blut als Sündopfer vom Hohenpriester in das Heiligtum hineingetragen wird, derselbigen Leiber werden außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, auf daß Er das Volk durch Sein eigen Blut heiligte, außerhalb des Tores gelitten. So lasset uns denn zu Ihm hinaus vor das Lager gehen, und Seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. So lasset uns nun durch Ihn Gott darbringen Lobopfer allezeit, das heißt: die Frucht der Lippen, die Seinen Namen bekennen. Lasset nicht ab, wohlzutun und mitzuteilen; denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen. Folget euren Vorstehern und gebt ihnen nach; denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechenschaft geben sollen, auf daß sie es mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das frommt euch nicht. Betet für uns; denn wir sind guter Zuversicht, daß wir ein gut Gewissen haben, und fleißigen uns in allen Stücken, einen guten Wandel zu führen. Ich bitte euch aber um so mehr, solches zu tun, auf daß ich desto eher wieder zu euch komme. Der Gott des Friedens aber, Der von den Toten heraufgeführt hat den großen Hirten der Schafe durch das Blut des ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, Der mache euch fertig in jeglichem guten Werk, zu tun Seinen Willen, und schaffe in euch, was vor Ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, Welchem sei Ehre in alle Ewigkeit! Amen. Ich ermahne euch aber, Brüder, lasset das Wort der Ermahnung an euch kommen; denn ich habe euch nur kurz geschrieben. Wisset, daß Bruder Timotheus freigegeben ist; mit ihm werde ich, wenn er bald kommt, euch sehen. Grüßet alle eure Vorsteher und alle Heiligen, es grüßen euch die aus Italien. Die Gnade sei mit euch allen! Amen. Jakobus, ein Knecht Gottes und des Herrn Jesu Christi, entbietet den zwölf Stämmen in der Zerstreuung seinen Gruß. Achtet es, meine Brüder, für eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallet, Und wisset, daß die Prüfung eures Glaubens Standhaftigkeit bewirkt. Standhaftigkeit aber soll ihr Werk vollkommen machen, auf daß ihr seid vollkommen und vollendet, und es an nichts fehlen lasset. So aber einem unter euch an Weisheit gebricht, so bitte er Gott darum, Der da einfältig jedem gibt und keinem es aufrückt, so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn der, so da zweifelt, gleicht der Meereswoge, die, vom Winde ergriffen, hinund hergeworfen wird. Ein solcher Mensch wähne ja nicht, daß er etwas vom Herrn empfangen werde. Ein wankelmütiger Mensch ist unbeständig auf allen seinen Wegen. Der niedrige Bruder aber rühme sich seiner Hoheit, Und der Reiche rühme sich seiner Niedrigkeit; denn wie die Blume des Grases wird er vergehen. Die Sonne geht auf mit ihrer Glut und dörrt das Gras, und seine Blume fällt ab, und mit ihrer Pracht ist es zu Ende; also vergeht auch der Reiche mitten in seinem Treiben. Glücklich ist der Mann, der in der Versuchung aushält; denn wenn er sich bewährt, empfängt er den Siegeskranz des Lebens, den der Herr denen, die Ihn lieben, verheißen hat. Niemand sage, wenn er versucht wird, daß er von Gott versucht werde; denn Gott wird nicht versucht vom Bösen, und versucht auch Selber niemand. Sondern ein jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust fortgerissen und verlockt wird. Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde, die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Irrt euch nicht, geliebte Brüder! Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab vom Vater der Lichter, bei Dem ist keine Wandlung, noch wechselnde Beschattung. Aus freiem Ratschluß hat Er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, auf daß wir wären Erstlinge Seiner Geschöpfe. Darum, geliebte Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam aber zum Reden, langsam zum Zorn. Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. Darum legt ab alle Unsauberkeit und allen Auswuchs der Bosheit, und nehmt in Sanftmut auf die euch eingepflanzte Lehre, die eure Seelen retten kann. Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein, womit ihr euch selbst betrügt. Denn so jemand das Wort hört und nicht tut, gleicht er einem Manne, der sein leiblich Angesicht im Spiegel beschaut. Denn nachdem er sich beschaut hat, geht er davon, und vergißt alsbald, wie er aussah. Wer aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut und dabei beharrt hat, und kein vergeßlicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter geworden ist, der wird selig durch sein Tun. So aber einer sich dünkt gottesfürchtig zu sein und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern täuscht sich über sein Herz, dessen Gottesfurcht ist eitel. Eine reine und unbefleckte Gottesfurcht ist vor Gott dem Vater die, daß man die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal heimsucht, und sich unbefleckt von der Welt erhält. Meine Brüder, haltet nicht dafür, daß der Glaube an Jesus Christus, unseren Herrn der Herrlichkeit, Ansehen der Person leide. Denn so in eure Versammlung ein Mann käme mit goldenem Ring und in prächtigem Kleide, es käme aber auch ein Armer in schlechtem Kleide; Und ihr sähet auf den, der das prächtige Kleid trägt, und sagtet zu ihm: Mache es dir hier bequem; und sagtet zu dem Armen: Stehe dort hin oder setze dich hier vor meinen Fußschemel; Machtet ihr da keinen Unterschied bei euch, und würdet Richter argen Sinnes? Hört, meine geliebten Brüder! Hat Gott nicht die Armen dieser Welt auserwählt, als reich an Glauben und Erben des Reiches, das Er denen, so Ihn lieben, verheißen hat? Ihr aber hättet dem Armen Unehre angetan. Sind es nicht die Reichen, die euch drükken mit ihrer Gewalt und euch vor die Gerichte ziehen? Lästern sie nicht den guten Namen, wonach ihr genannt seid? So ihr vollbringt das königliche Gesetz nach der Schrift: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, so tut ihr wohl. So ihr aber die Person anseht, begeht ihr eine Sünde und werdet vor dem Gesetz als Übertreter gestraft. Denn so einer das ganze Gesetz hält, und verstößt an einem, verschuldet er sich an allen. Denn Der da gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, hat auch gesagt: Du sollst nicht töten. So du nun nicht ehebrichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. Also redet und also tut, als die da sollen nach dem Gesetz der Freiheit gerichtet werden. Denn ein unbarmherzig Gericht ergeht über den, der nicht Barmherzigkeit geübt hat, und Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht. Denn was hilft es einem, meine Brüder, so er sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke; kann der Glaube ihn selig machen? So aber ein Bruder oder eine Schwester nackt und bloß wäre und an der täglichen Nahrung Mangel litte; Und einer unter euch zu ihnen spräche: Geht hin im Frieden, wärmt euch und sättigt euch, ihr gäbet ihm aber nicht, was des Leibes Notdurft wäre, was hülfe das? So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, an und für sich tot. Aber es sagt vielleicht einer: Du hast den Glauben, und ich habe die Werke - zeige mir deinen Glauben an deinen Werken, so will auch ich dir an meinen Werken meinen Glauben zeigen. Du glaubst, daß nur ein Gott ist. Du tust wohl daran; die Teufel glauben es auch und zittern. Willst du aber wissen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke tot ist? Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, weil er seinen Sohn Isaak auf den Opferaltar dargebracht hat? Da siehst du, daß der Glaube mit seinen Werken mitwirkte und durch die Werke der Glaube vollkommen ward. Und so ist die Schrift erfüllt worden, die da sagt: Abraham hat Gott geglaubt, und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, und er ward ein Freund Gottes genannt. So seht ihr nun, daß der Mensch durch Werke gerecht wird, und nicht durch den Glauben allein. Gleicherweise die Hure Rahab, ist sie nicht durch die Werke gerecht geworden, weil sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Wege wieder entkommen ließ? Denn gleichwie der Leib ohne den Geist tot ist, also ist auch der Glaube tot ohne die Werke. Es sollten nicht so viele Lehrer sein wollen; ihr wißt ja, daß die Verantwortung um so größer für euch ist. Denn wir fehlen alle mannigfaltig. Wer aber auch in keinem Worte fehlt, der ist ein vollkommener Mann und ist imstande, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten. Siehe, den Pferden legen wir den Zaum ins Maul, daß sie uns gehorchen, und wir lenken ihren ganzen Leib. Siehe, die Schiffe, obwohl sie so groß sind und von heftigen Winden umhergetrieben werden, werden doch von dem so kleinen Ruder gelenkt, wohin der Steuermann will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und richtet Großes an. Siehe, welch einen Wald ein kleines Feuer anzündet! Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit; sie stellt sich so zu unseren Gliedern, daß sie den ganzen Leib befleckt und von der Geburt an das Lebensrad entzündet und selbst von der Hölle entzündet wird. Denn jegliches Geschlecht der Tiere, der Vögel, der Kriechtiere und der Seetiere wird gezähmt und ist gezähmt von dem menschlichen Geschlecht. Die Zunge aber vermag kein Mensch zu zähmen, dies unwiderstehliche Übel voll tödlichen Giftes! Mit ihr loben wir Gott, den Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes geschaffen sind. Aus einem Munde geht hervor Segen und Fluch. So sollte es nicht sein, meine Brüder. Quillt wohl die Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres hervor? Kann wohl, liebe Brüder, ein Feigenbaum Oliven, oder ein Weinstock Feigen tragen? So kann auch eine Quelle nicht salziges und süßes Wasser geben. Wer ist weise und verständig unter euch? der zeige mit seinem guten Lebenswandel seine Werke in der Sanftmut der Weisheit. Habt ihr aber bitteren Eifer und Streitsucht in eurem Herzen, so lasset das Rühmen und lügt nicht wider die Wahrheit. Das ist keine Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, natürliche, teuflische. Denn wo Neid und Streitsucht ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding. Die Weisheit aber, die von oben kommt, ist vor allem rein, sodann friedfertig, sanft, nachgiebig, lenksam, voll Erbarmens und guter Früchte, macht keinen Unterschied und ist ungeheuchelt. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden von denen, die Frieden halten. Woher kommen Streitereien und Kämpfe unter euch? Woher anders als aus euren Lüsten, die da streiten in euren Gliedern wider einander? Ihr begehrt und könnt es nicht gewinnen, ihr neidet und eifert und könnt es nicht erlangen, ihr kämpft und streitet und habt es nicht, darum, daß ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt nicht, weil ihr für euch übel bittet, auf daß ihr es in euren Lüsten vergeuden könnt. Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feinschaft ist; wer nun der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind. Oder meint ihr, daß die Schrift umsonst spreche! Eifernd begehrt sie des Geistes, den Er in uns wohnen ließ. Er gibt aber größere Gnade; darum heißt es: Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt Er Gnade. So seid denn Gott untertänig. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch Gott, so naht Er Sich euch; reinigt die Hände, ihr Sünder, und haltet eure Herzen rein, ihr Wankelmütigen. Fühlt euer Elend, trauert und weint. Euer Lachen wandle sich in Klage und eure Freude in Betrübnis. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird Er euch erhöhen! Redet einander nicht Übles nach, Brüder. Wer seinem Bruder Übles nachredet und seinen Bruder richtet, der redet wider das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du kein Täter des Gesetzes, sondern Richter. Es ist nur ein Gesetzgeber, Der lossprechen und verdammen kann. Wer bist du aber, der du den anderen richtest? Wohlan nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen, wollen daselbst ein Jahr hantieren und gewinnen. Und ihr wißt doch nicht, wie es morgen steht; denn was ist euer Leben? Ein Dunst ist es, der eine kleine Weile erscheint und dann vergeht. Ihr solltet vielmehr sagen: So der Herr will und wir am Leben bleiben, wollen wir dies oder das tun. Nun aber rühmt ihr euch in eurem Übermut. All solches Rühmen aber ist vom Übel. Wer da weiß Gutes zu tun und tut es nicht, dem ist es Sünde. Wohlan denn ihr Reichen, weint und heult über euer Elend, das über euch kommen wird. Euer Reichtum verschwindet, eure Gewänder werden von Motten zerfressen. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird euch zum Zeugnis sein und wird euer Fleisch fressen wie ein Feuer. Ihr habt in den letzten Tagen Schätze gehäuft. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die für euch eure Lande abgemäht, und den ihr verkürzt habt, schreit, und das Schreien der Schnitter ist vor die Ohren des Herrn Zebaoth gekommen. Ihr ließet euch wohlsein auf Erden und habt geschwelgt, habt euch weidlich gemästet wie am Tag des Schlachtopfers. Ihr habt den Gerechten verurteilt, gemordet; er widersteht euch nicht. So haltet denn geduldig aus, liebe Brüder, bis zur Zukunft des Herrn. Siehe, der A-ckersmann wartet auf die köstliche Frucht des Feldes und geduldet sich, bis er Frühregen und Spätregen empfängt. So geduldet denn auch ihr euch, und festigt eure Herzen; denn die Zukunft des Herrn ist nahe. Klagt nicht über einander, Brüder, auf daß ihr nicht verdammt werdet; siehe, der Richter steht vor der Tür. Nehmt euch zum Muster im Leiden und in der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn zu euch geredet haben. Siehe, wir preisen selig die, so ausharren; von der Standhaftigkeit Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen; denn der Herr ist von großer Gnade und Barmherzigkeit. Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel, noch bei der Erde, noch einen anderen Schwur. Bei euch aber sei ja: ja, nein: nein, auf daß ihr nicht dem Gericht verfallet. Leidet jemand unter euch, der bete, ist er wohlgemut, so singe er Psalmen. Ist jemand krank unter euch, so rufe er zu sich die Ältesten der Gemeinde, und die sollen beten über ihn und ihn salben mit Öl im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen und der Herr wird ihn aufrichten, und so er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt einander eure Übertretungen und betet füreinander, daß euch Heil widerfahre; das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist. Elias war ein Mensch gleich wie wir, und betete ein Gebet, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht im Lande drei Jahre und sechs Monate. Und er betete abermals, und der Himmel gab Regen und die Erde brachte ihre Frucht. Brüder, so einer unter euch von der Wahrheit abirrete, und es brächte ihn jemand zurück, Der wisse, daß, wer einen Sünder von seinem Irrweg zurückbringt, eine Seele vom Tod errettet und damit eine Menge Sünden bedeckt. Petrus, ein Apostel Jesu Christi, an die auserwählten Fremdlinge in der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithyninen, Nach dem Ratschlusse Gottes des Vaters durch die Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blute Jesu Christi. Gnade und Friede werde euch in Fülle zuteil! Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesus Christus, Der uns nach Seiner großen Barmherzigkeit durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung. Auf ein unvergängliches, unbeflecktes und unverwelkliches Erbteil, das im Himmel aufbehalten ist. Für euch, die ihr durch die Kraft Gottes mittelst des Glaubens bewahrt werdet für die Seligkeit, die bereit steht, daß sie in der letzten Zeit geoffenbart werde. Worüber ihr frohlockt, wenn ihr auch jetzt eine kleine Zeit Auf daß euer Glaube bewährt und viel köstlicher erfunden werde, als das vergängliche, durch Feuer bewährte Gold, zu Lob, Preis und Herrlichkeit bei der Offenbarung Jesu Christi. Den ihr liebet, ohne Ihn gesehen zu haben, an Den ihr, ohne Ihn jetzt zu sehen, glaubt, und frohlocket mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, Indem ihr als Ziel eures Glaubens der Seelen Seligkeit davontraget; Nach welcher Seligkeit die Propheten, die von der euch bestimmten Gnade weissagten, eifrig gesucht und geforscht haben, Indem sie nachforschten, auf welche oder welcherlei Zeit Christi Geist deutete, der in ihnen war, und die Christus bevorstehenden Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten voraus bezeugte; Denen geoffenbart worden, daß nicht ihnen selbst, sondern euch zugut kommen sollte, was euch nun durch die, so euch durch den vom Himmel gesandten Heiligen Geist das Evangelium predigten, verkündigt worden ist, in das hineinzuschauen Engel selbst verlangt. Darum umgürtet die Lenden eures Gemütes, seid nüchtern, und setzt eure volle Hoffnung auf die Gnade, die euch durch die Erscheinung von Jesus Christus dargebracht wird; Als Kinder des Gehorsams, indem ihr euch nicht mehr richtet nach den Lüsten in eurer früheren Unwissenheit, Sondern nach dem Heiligen, Der euch berufen hat, auf daß auch ihr in all eurem Wandel heilig werdet. Weil geschrieben steht: Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig. Und wenn ihr Den als Vater anruft, Der ohne Ansehen der Person richtet, nach eines jeglichen Werk, so wandelt in Furcht die Zeit eurer Pilgerschaft, Indem ihr ja wißt, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold von eurem eitlen, von den Vätern angeborenen Wandel erlöst seid, Sondern mit dem teuren Blut Christi als eines fehllosen und unbefleckten Lammes, Der vor Gründung der Welt dazu vorausbestimmt war, und in diesen letzten Zeiten um euretwillen Sich geoffenbart hat, Die ihr durch Ihn glaubt an Gott, Der Ihn von den Toten auferweckt und Ihm Herrlichkeit verliehen hat, so daß ihr Glauben und Hoffnung auf Gott haben möchtet. Und heiligt eure Seelen im Gehorsam gegen die Wahrheit durch den Geist zu ungeheuchelter Bruderliebe und habt aus reinem Herzen einander inbrünstig lieb, Als die da wiedergeboren sind nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das da ewiglich bleibt. Denn alles Fleisch ist wie Gras, und all seine Herrlichkeit wie die Blume des Grases: Das Gras verdorrt und seine Blume fällt ab. Aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit. Das ist aber das Wort, das euch verkündigt worden ist. So legt nun ab alle Bosheit, allen Trug, alle Heuchelei und Mißgunst, Lästerung; Als neugeborene Kindlein verlangt nach vernünftiger, lauterer Milch, auf daß ihr durch dieselbe zur Seligkeit gedeiht. So ihr anders schon geschmeckt habt, wie gütig der Herr ist, Zu Dem ihr hinzutretet, als zu einem lebendigen Steine, der von den Menschen verworfen, aber bei Gott auserwählt und in Ehren ist. Und auch ihr seid wie lebendige Steine, aufgebaut zu einem geistigen Haus, einem heiligen Priestertum, um geistige Opfer darzubringen, die durch Jesus Christus Gott wohlgefällig sind. Darum steht in der Schrift: Siehe, Ich lege auf Zion einen auserwählten, köstlichen Eckstein, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. Euch nun, die ihr glaubt, ist er köstlich, denen aber, die nicht glauben, ist er der Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist. Ein Stein des Anstoßes und ein Fels zum Ärgernis für die, welche sich am Wort stoßen und nicht an dasselbe glauben, wozu sie auch bestimmt sind. Ihr aber seid ein auserwählt Geschlecht, ein königlich Priestertum, ein heilig Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden Dessen, Der euch aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht berufen hat, Die ihr vordem kein Volk ward, nun aber ein Volk Gottes, vordem nicht begnadigt, nun aber begnadigt seid. Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger, euch fleischlicher Lüste zu enthalten, die wider die Seele streiten. Führt einen guten Lebenswandel unter den Heiden, auf daß, wo sie euch Übles nachreden als Übeltätern, sie eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tage der Heimsuchung. So seid nun untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, sowohl dem König, der die oberste Gewalt hat, Als auch den Statthaltern, die von ihm ausgesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lobe der Rechtschaffenen. Denn so ist es der Wille Gottes, daß ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt. Als Freie und nicht als ob ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit gebraucht, sondern als die Knechte Gottes. Haltet jedermann in Ehren, liebet die Brüderschaft, fürchtet Gott, ehrt den König. Ihr Knechte, seid untertan in aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen. Denn das ist Gnade, wenn einer aus Gewissenhaftigkeit gegen Gott Widerwärtigkeiten erträgt und ungerecht leidet. Denn was ist das für ein Ruhm, so ihr Unrecht tut und dafür Streiche zu erdulden habt; aber wenn ihr Recht tut und Leiden erduldet, das ist Gnade bei Gott. Denn dazu seid ihr berufen; hat ja auch Christus für euch gelitten und euch ein Vorbild gelassen, daß ihr Seinen Fußstapfen nachfolgen sollt; Er, Der keine Sünde getan, in Dessen Mund auch kein Trug erfunden worden ist; Der nicht wieder schalt, da Er gescholten ward, nicht drohte, da Er litt; es Dem, Der da gerecht richtet, anheim stellte; Der unsere Sünden Selbst an Seinem Leibe an das Holz hinauf nahm, auf daß wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch Dessen Wunden ihr geheilt worden seid. Denn ihr ward wie die Schafe, die in der Irre gehen, seid nun aber zum Hirten und Bischof eurer Seelen zurückgekehrt. Desgleichen sollen die Weiber ihren Männern untertan sein, auf daß auch die, so noch nicht an das Wort glauben, durch der Weiber Wandel ohne Wort gewonnen werden, Wenn sie auf euren keuschen, gottesfürchtigen Wandel sehen. Darum sei ihr Schmuck nicht der äußere, bestehend in Haarflechten, im Anlegen von Goldgeschmeide, oder in Gewändern, Sondern der verborgene Mensch des Herzens, in unvergänglichem Wesen, mit sanftem und stillem Geiste, der köstlich ist vor den Augen Gottes. Denn also haben sich vor Zeiten die heiligen Weiber geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und ihren Männern untertan waren, Wie Sarah Abraham untertan war und ihn Herr nannte, deren Töchter ihr geworden seid, so ihr wohl tut und euch vor keinem Schrecknisse fürchtet. Desgleichen ihr Männer, geht mit ihnen verständig um, als mit dem schwächeren Werkzeug, und beweist ihnen Ehre als Miterben der Gnade des Lebens, auf daß euer Gebet Erhörung finde. Seid überhaupt allesamt gleichen Sinnes, teilnehmend, brüderlich, barmherzig und wohlwollend. Vergeltet nicht Böses mit Bösem, nicht Scheltwort mit Scheltwort, segnet vielmehr und seid eingedenk, daß ihr dazu berufen seid, daß ihr Segen ererbet. Denn wer des Lebens froh sein und gute Tage sehen will, der bewahre seine Zunge vor Bösem und seine Lippen, daß sie nichts Trügliches reden. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn merken auf die Gerechten, und Seine Ohren auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn wendet sich wider die, so Böses tun. Und wer ist, der euch Übles tun könnte, so ihr dem Guten nachkommt? Und ob ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig; fürchtet euch aber nicht vor dem, womit sie euch schrecken wollen, und seid unverzagt. Christus den Herrn aber haltet heilig in euren Herzen; seid allezeit bereit, jedem Rede zu stehen, der von euch Grund fordert für die Hoffnung, die in euch ist, Und das mit Sanftmut und Ehrfurcht vor Gott, indem ihr ein gutes Gewissen habt, daß sie, die von euch Übles reden als von Übeltätern, darob zuschanden werden, daß sie euren guten Wandel in Christus geschmäht haben, Denn es ist besser, so es Gottes Wille ist, daß ihr leidet ob dem Gutestun, denn ob dem Übeltun. Weil auch Christus einmal für unsere Sünden gelitten hat, der Gerechte für die Ungerechten, auf daß Er uns zu Gott brächte, und ist getötet worden dem Leibe nach, und lebendig gemacht nach dem Geiste, In welchem Er auch hingegangen ist und den Geistern im Gefängnis gepredigt hat, Die vordem ungläubig waren, da Gottes Langmut harrte in den Tagen Noachs, als man die Arche zurichtete, in die wenige, das heißt nur acht Welches nun auch euch selig macht im Gegenbild der Taufe, nicht als die Abwaschung des Unrats am Fleische, sondern als der Bund eines guten Gewissens mit Gott durch die Auferstehung Jesu Christi; Der zur Rechten Gottes ist, nachdem Er in den Himmel aufgefahren, wo die Engel, Gewalten und Kräfte Ihm untertänig sind. Weil nun Christus für uns dem Fleische nach gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit dem gleichen Gedanken. Denn der am Fleische gelitten hat, ist abgebracht vom Sündigen. Daß er hinfort, solange er noch im Fleische lebt, nicht menschlichen Lüsten, sondern dem Willen Gottes lebe. Denn es ist genug, daß wir die vergangene Zeit des Lebens nach dem Willen der Heiden in Ausschweifungen, Wollüsten, Trunksucht, Schwelgereien, Zechgelagen, greulichen Abgöttereien hingebracht haben. Das befremdet sie, daß ihr nicht mehr in demselben wüsten, unordentlichen Wesen mit ihnen fortlaufet, und da lästern sie euch; Sie müssen aber Rechenschaft geben Dem, Der nun bereit ist zu richten die Lebendigen und die Toten. Denn dazu ist auch den Toten das Evangelium gepredigt worden, auf daß sie als Menschen nach dem Fleische gerichtet würden, im Geiste aber Gott wohlgefällig leben könnten. Es ist aber das Ende aller Dinge nahe gekommen. So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet. Vor allem aber habt eine herzliche Liebe zueinander; denn die Liebe deckt auch der Sünden Menge. Seid gastfrei untereinander, ohne Murren. Und dient einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes. So einer redet, rede er nach Gottes Wort. So jemand ein Amt hat, so warte er des Amtes nach dem Vermögen, das Gott ihm gibt, auf daß in allen Dingen Gott durch Jesus Christus gepriesen werde, Welchem sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Lasset euch nicht befremden, Geliebte, daß unter euch das Feuer der Prüfung für euch auskommt, als ob euch etwas Absonderliches widerführe. Freut euch vielmehr darüber, auf daß ihr, inwieweit ihr an Christus Leiden teilhaben dürft, euch auch bei der Offenbarung Seiner Herrlichkeit freuen und frohlocken mögt. Selig seid ihr, wenn ihr über Christus Namen geschmäht werdet, weil der Geist der Herrlichkeit und Gottes sich auf euch niederläßt; denn von ihnen wird Er verlästert, in euch aber verherrlicht. Niemand unter euch leide als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich in fremde Händel mischt. Leidet er aber als Christ, so schäme er sich dessen nicht, sondern preise Gott dafür. Denn es ist die Zeit, da das Gericht anfängt an dem Hause Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird es für ein Ende nehmen bei denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben? Und so der Gerechte kaum erhalten wird, wo wird der Gottlose und Sünder zu stehen kommen? Darum sollen die, so da leiden nach dem Willen Gottes, Ihm, Dem treuen Schöpfer, ihre Seelen empfehlen und Gutes tun. Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich als Mitältester und Zeuge von Christus Leiden und Teilhaber der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll: Weidet die Herde Gottes, die euch anvertraut ist, und haltet Aufsicht, nicht zwangsweise, sondern williglich, auch nicht schändlichen Gewinnes wegen, sondern aus Herzensgrund; Nicht wie solche, die über die ihnen Zugewiesenen herrschen, sondern der Herde Vorbilder werden wollen; So werdet ihr, wenn der Erzhirte kommt, einen unverwelklichen Ehrenkranz erhalten. Desgleichen ihr Jüngere seid untertan den Ältesten. Ihr allesamt, willfahrt einander und haltet fest an der Demut, denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt Er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, daß Er euch erhöhe zu Seiner Zeit. Alle eure Sorge werfet auf Ihn; denn Er sorgt für euch. Seid nüchtern und wachet, denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe, und sucht, wen er verschlinge. Widersteht ihm fest im Glauben und seid eingedenk, daß dieselben Leiden auch über eure Brüder in der Welt ergehen. Aber der Gott aller Gnade, Der euch berufen hat zu Seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, wird euch, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, vollbereiten, stärken, kräftigen, auf festen Grund stellen. Ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Durch Silvanus, euren treuen Bruder, wie ich achte, habe ich dies wenige geschrieben, um euch zu ermahnen und zu bezeugen, daß dies die wahre Gnade Gottes ist, bei der ihr beharren sollt. Es grüßt euch die miterwählte Grüßet einander mit dem Kusse der Liebe. Friede sei mit euch allen, die in Christo Jesu sind! Amen. Simon Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die mit uns durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus den gleich teuren Glauben erlangt haben: Gnade und Friede werde euch in Fülle zuteil durch die Erkenntnis Gottes und Jesus, unseres Herrn. Weil uns Seine göttliche Kraft alles Vermögen zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat, durch die Anerkennung Dessen, Der uns durch Seine Herrlichkeit und Tugend berufen hat, Mittelst welcher Er uns die herrlichsten und köstlichsten Verheißungen gegeben hat, auf daß ihr durch sie, nachdem ihr dem Verderben der Weltlust entronnen, göttlichen Wesens teilhaftig würdet. So wendet denn allen Fleiß an, daß ihr durch den Glauben an Ihn Kraft zur Tugend, und durch die Kraft zur Tugend Erkenntnis, Und durch die Erkenntnis Selbstbezwingung, und durch die Selbstbezwingung Standhaftigkeit, Und durch die Standhaftigkeit Gottseligkeit, und durch die Gottseligkeit Bruderliebe, und durch die Bruderliebe Liebe Denn wo solches bei euch ist, und immer mehr wird, läßt es euch nicht lässig noch unfruchtbar bleiben für die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Wer aber solches nicht hat, der ist blödsichtig, blind und vergißt, sich von seinen vorigen Sünden zu reinigen. Darum fleißigt euch, Brüder, desto mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen; denn so ihr solches tut, werdet ihr nimmermehr zu Fall kommen. Denn so wird euch in reichem Maße die Gnade zuteil, zum ewigen Reiche unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus einzugehen. Darum will ich nicht unterlassen, euch immer daran zu erinnern, obwohl ihr es schon wißt und in der euch gewordenen Wahrheit befestigt seid. Denn ich halte es für Pflicht, solange ich in dieser Hütte bin, euch durch Mahnungen wach zu erhalten; Weil ich weiß, daß ich diese meine Hütte bald verlassen muß, wie mir auch unser Herr Jesus Christus kundgetan hat. Ich will mich aber fleißigen, daß ihr nach meinem Hinscheiden dessen allezeit eingedenk bleibt. Denn wir sind keinen schlau ersonnenen Märchen gefolgt, da wir euch die Kraft und Zukunft von Jesus Christus kund getan, und sind Augenzeugen Seiner Herrlichkeit geworden. Denn Er empfing von Gott dem Vater Ehre und Preis, da unter herrlichem Glanze die Stimme von oben erscholl: Dies ist Mein lieber Sohn, an Dem Ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört, wie sie vom Himmel herabkam, da wir mit Ihm auf dem heiligen Berge waren. Und wir haben ein noch festeres prophetisches Wort, auf das zu achten ihr wohl tut, als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Und das sollt ihr vor allem wissen, daß jegliche Prophezeiung der Schrift nicht aus eigener Deutung geschieht. Denn es ist noch keine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern, vom Heiligen Geist getrieben, haben heilige Männer Gottes geredet. Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die verderbliche Sekten nebenbei einführen und den Herrn, Der sie erkauft hat, verleugnen und eine schnelle Verdammnis über sich herbeiführen werden. Und viele werden ihnen ins Verderben nachfolgen, durch die der Weg der Wahrheit wird verlästert werden. Und aus Gewinnsucht wollen sie euch mit Trugreden überlisten; aber das längst über sie verhängte Urteil säumt nicht, und ihre Verdammnis schlummert nicht. Hat doch Gott der Engel, die gesündigt hatten, nicht verschont, sondern sie in Ketten der Finsternis in den Höllengrund verstoßen und dort lassen zum Gericht aufbewahren; Und hat nicht der alten Welt verschont, sondern nur Noach, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht erhalten, über die Welt der Gottlosen aber die Sündflut herbeigeführt. Auch hat Er die Städte Sodom und Gomorrah in Asche gelegt, umgekehrt und verdammt, und damit ein warnendes Beispiel für Gottlose gesetzt, die hernach kommen werden. Und hat erlöst den gerechten Lot, dem die zügellosen Leute mit ihrem unzüchtigen Wandel alles Leid angetan; Denn dem Gerechten, der unter ihnen wohnte, daß er es mit ansehen und hören mußte, quälten sie die gerechte Seele von Tag zu Tag mit ihren ungerechten Werken. Der Herr weiß die Gottseligen aus der Anfechtung zu erlösen, die Ungerechten aber auf den Tag des Gerichtes zur Peinigung aufzubewahren; Allermeist aber die, so nach dem Fleische ihrer unreinen Lust nachgehen, die Seine Herrschermacht verachten und in frecher Selbstgefälligkeit sich nicht scheuen, das, was herrlich ist, zu verlästern, So doch die Engel, die größer an Stärke und Macht sind, gegen sie vor dem Herrn kein lästerndes Urteil fällen. Aber sie sind wie unvernünftige, sinnliche Tiere, zum Fang und zur Schlachtung geboren, lästern, davon sie nichts wissen, und werden in ihrer Verderbnis umkommen, Und so den Lohn der Ungerechtigkeit davontragen, weil sie ihre zeitliche Lust in sinnlichem Wohlleben finden, diese Schandund Lasterbuben, die sich noch auf ihre Betrügereien etwas zugute tun und mit euch schmausen; Deren Augen voll Ehebruchs sind, die sich von der Sünde nicht abbringen lassen, und unbefestigte Seelen verlocken, deren Herz voll verschmitzter Habgier ist, Kinder des Fluches, Die den geraden Weg verlassen, in der Irre gehen, und in dem Irrweg Bileams, des Sohnes Beors, folgen, den nach dem Lohne der Ungerechtigkeit gelüstete; Er hatte aber eine Zurechtweisung für seine Übertretung; denn das stumme, lastbare Tier redete mit Menschenstimme und wehrte der Torheit des Propheten. Das sind Brunnen ohne Wasser, Wolken, vom Wirbelwind umgetrieben, denen der Finsternis ewiges Dunkel vorbehalten ist. Denn sie reden hohle Worte, da nichts dahinter ist, reizen durch fleischliche Lüste und Ausschweifungen solche an, die denen, welche auf Irrwegen gehen, schon entronnen waren, Und verheißen ihnen Freiheit, indes sie selbst Knechte des Verderbens sind; denn wem einer untertan ist, dessen Knecht ist er. Denn so sie den Befleckungen der Welt durch die Erkenntnis des Herrn und Heilandes Jesus Christus entgangen, aber wieder in solche hineingezogen werden und ihnen erliegen, ist mit ihnen das letzte ärger geworden, als das erste. Denn es wäre ihnen besser gewesen, wenn sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten, als daß sie, nachdem sie ihn erkannt, von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist, sich wieder abkehren. Dann trifft bei ihnen das wahre Sprichwort ein: Der Hund frißt wieder, was er gespieen hat, und das Schwein wälzt sich nach der Schwemme wieder im Kot. Dies, Geliebte, ist schon der zweite Brief, den ich euch schreibe, darin ich euch erinnere und ermahne zu lauterem Sinn, Eingedenk zu sein der Worte, die euch zuvor von den heiligen Propheten gesagt worden sind, und unseres Gebotes, die wir Apostel des Herrn und Heilandes sind. Und daß ihr vor allen Dingen wisset, daß in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die mit ihrem Gespött nach ihren eigenen Gelüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung Seiner Zukunft? Denn seit die Väter entschlafen sind, bleibt alles, wie es seit Anfang der Schöpfung gewesen ist. Aber denen, die solches aufstellen wollen, ist unbekannt, daß Himmel von Alters her waren, und die Erde durch das Wort Gottes aus dem Wasser und durch Wasser erstanden ist, Durch welches Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch Sein Wort aufbewahrt und für das Feuer behalten auf den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. Eins aber sei euch unverhalten, Geliebte, daß ein Tag vor dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzieht nicht mit Seiner Verhei-ßung, wie etliche es für einen Verzug erachten, sondern hat Geduld mit uns, und will nicht, daß etwelche verlorengehen, sondern daß sich alle zur Buße kehren. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht, an dem die Himmel rauschend dahinfahren, ihre Grundstoffe brennen und zergehen, und die Erde mit den Gebilden auf ihr im Feuer aufgehen werden. So nun all das vergeht, wie sehr müßt ihr euch befleißigen, in heiligem Wandel und in Gottseligkeit zu erscheinen, Indem ihr erwartet und beschleunigt die Zukunft des Tages des Herrn, an dem die Himmel im Feuer zergehen und die Grundstoffe brennend zerschmelzen werden. Wir erwarten nach Seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, Geliebte, weil ihr solches erwartet, befleißigt euch, daß ihr vor Ihm unbefleckt und unsträflich im Frieden erfunden werdet. Und die Langmut unseres Herrn erachtet als Heil, gleichwie auch unser geliebter Bruder Paulus nach seiner ihm verliehenen Weisheit euch geschrieben hat; Wie er auch in allen den Briefen tut, wenn er davon redet; wo einiges schwer zu verstehen ist, was Ungelehrige und Unbefestigte verdrehen, wie auch die anderen Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis. Ihr aber, Geliebte, die ihr dies zuvor wißt, seid auf eurer Hut, daß ihr nicht durch die Irrlehre ruchloser Leute mitverführt und aus eurer eigenen festen Stellung hinweggerückt werdet. Wachset vielmehr in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus! Ihm sei Ehre nun und in alle Ewigkeit! Amen. Was da von Anfang war, was wir gehört und mit unseren Augen gesehen, was wir beschaut und mit unseren Händen betastet haben vom Worte des Lebens - Und das Leben erschien, und wir haben es gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist. Was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit Seinem Sohn Jesus Christus. Und solches schreiben wir euch, auf daß eure Freude vollkommen sei. Und das ist die Verkündigung, die wir von Ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott ein Licht und in Ihm keine Finsternis ist. Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit Ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun die Wahrheit nicht. So wir aber im Licht wandeln, wie Er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Seines Sohnes Jesus Christus reinigt uns von aller Sünde. So wir sagen, wir haben keine Sünde, so täuschen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. So wir aber unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, daß Er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. So wir sagen, wir hätten nicht gesündigt, so machen wir Ihn zum Lügner, und Sein Wort ist nicht in uns. Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündigt; und so einer gesündigt hat, haben wir einen Beistand beim Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Und Er ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. Und daran erkennen wir, daß wir Ihn erkannt haben, so wir Seine Gebote halten. Wer da sagt: Ich kenne Ihn, und hält Seine Gebote nicht, der ist ein Lügner und in solchem ist die Wahrheit nicht. Wer aber Sein Wort hält, in dem ist in Wahrheit die Liebe vollkommen geworden. Daran erkennen wir, daß wir in Ihm sind. Wer da sagt, er bleibe in Ihm, der muß auch wandeln, gleich wie Er gewandelt hat. Brüder, ich schreibe euch kein neu Gebot, sondern ein alt Gebot, das ihr von Anfang an hattet; und das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. Wiederum schreibe ich euch ein neu Gebot, das wahr ist in Ihm und in euch; denn die Finsternis geht vorbei und das wahre Licht scheint bereits. Wer da sagt, er sei im Licht, und haßt seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und kein Ärgernis ist in ihm. Wer aber seinen Bruder haßt, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis, und weiß nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat. Ich schreibe euch, Kindlein, weil die Sünden euch um Seines Namens willen vergeben sind. Ich schreibe euch, Väter, weil ihr Den, Der von Anfang ist, erkannt habt. Ich schreibe euch, Jüngere, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich schreibe euch, Kindlein, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr Den, Der von Anfang ist, erkannt habt. Ich habe euch, Jüngere, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt. Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist die Liebe des Vaters nicht. Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und die Hoffart des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Kindlein, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, daß der Widerchrist kommt, so sind auch jetzt schon viele Widerchristen gekommen. Daran erkennen wir, daß es um die letzte Stunde ist. Von uns sind sie ausgegangen, sie waren aber nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben; aber es sollte offenbar werden, daß sie nicht alle von uns sind. Und ihr habt die Weihe vom Heiligen und wißt alles. Ich habe nicht an euch geschrieben, als ob ihr die Wahrheit nicht wüßtet, sondern weil ihr sie wißt, und daß keine Lüge aus der Wahrheit kommt. Denn wer ist der Lügner, wo nicht der, so da leugnet, daß Jesus der Christ ist? Der ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn verleugnet. Jeder, der den Sohn verleugnet, hat auch den Vater nicht. Was ihr denn von Anfang gehört habt, das bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet ihr auch in dem Sohne und in dem Vater bleiben. Und das ist die Verheißung, die Er uns verheißen hat, das ewige Leben. Solches habe ich euch geschrieben wegen derer, die euch verführen wollen. Und die Salbung, die ihr von Ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürft nicht, daß euch jemand lehre, sondern wie eben die Salbung euch belehrt über alles, so ist sie auch wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt dabei. Und nun, Kindlein, bleibt in Ihm, auf daß wir, wenn Er erscheinen wird, freudige Zuversicht haben, und bei Seiner Zukunft vor Ihm nicht zuschanden werden. So ihr nun wißt, daß Er gerecht ist, erkennt auch, daß jeder, der die Gerechtigkeit übt, aus Ihm geboren ist. Seht, welche Liebe uns der Vater erzeigt hat, daß wir sollten Gottes Kinder heißen. Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Geliebte, wir sind nun Gottes Kinder, und noch ist nicht offenbar, was wir sein werden. Wir wissen aber, daß wir, wenn Er erscheinen wird, Ihm gleich sein werden; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist. Und ein jeglicher, der solche Hoffnung auf Ihn hat, reinigt sich, gleich wie Er rein ist. Jeder, der Sünde tut, übertritt das Gesetz, und die Sünde ist Übertretung des Gesetzes. Und ihr wißt, daß Er erschienen ist, auf daß Er unsere Sünden wegnehme, und in Ihm keine Sünde ist. Jeder, der in Ihm bleibt, sündigt nicht. Jeder, der sündigt, hat Ihn nicht gesehen, noch Ihn erkannt. Kindlein, laßt euch von niemand irre führen. Wer tut, was recht ist, ist gerecht, gleich wie Er gerecht ist. Wer Sünde tut, ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, daß Er die Werke des Teufels zerstöre. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut keine Sünde, weil Sein Same in ihm bleibt, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Daran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Jeder, der nicht recht tut und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott. Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang gehört habt, daß wir einander lieben sollen. Nicht wie Kain, der aus dem Argen war und seinen Bruder mordete. Und warum hat er ihn gemordet? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. Verwundert euch nicht, meine Brüder, daß euch die Welt haßt. Wir wissen, daß wir aus dem Tod ins Leben übergegangen sind; denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, der bleibt im Tode. Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Mörder, und ihr wißt, daß in keinem Mörder das ewige Leben bleiben kann. Daran haben wir die Liebe erkannt, daß Er Sein Leben für uns gelassen. Auch wir sollen für die Brüder das Leben lassen. Wenn aber einer dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder Not leiden, und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt da die Liebe Gottes in ihm? Meine Kindlein, laßt uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. Und dadurch erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind und können unsere Herzen vor Ihm beruhigen, Daß, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist, denn unser Herz und alle Dinge erkennt. Geliebte, wenn uns unser Herz nicht verdammt, dann haben wir ein freudiges Vertrauen zu Gott. Und alles, was wir von Ihm erbitten, erlangen wir von Ihm, weil wir Seine Gebote halten, und tun, was vor Ihm wohlgefällig ist. Und das ist Sein Gebot, daß wir an den Namen Seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie Er uns geboten hat. Wer Seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm. Und daran erkennen wir, daß Er in uns bleibt, an dem Geiste, den Er uns gegeben hat. Geliebte, glaubt nicht jeglichem Geiste, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen. Daran erkennt den Geist Gottes: Jeder Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, ist von Gott; Und ein jeglicher Geist, der Jesus Christus nicht als ins Fleisch gekommen bekennt, der ist nicht von Gott, und das ist der Ihr seid aus Gott, Kindlein, und habt sie überwunden, denn Der in euch ist, ist größer, als der in der Welt ist. Sie sind von der Welt, darum reden sie von der Welt und die Welt hört auf sie. Wir sind von Gott; wer Gott erkennt, der hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist der Irrlehre. Geliebte, laßt uns einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und der da liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. Darin hat sich die Liebe Gottes an uns geoffenbart, daß Gott Seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesendet hat, daß wir durch Ihn leben sollten. Darin besteht die Liebe, nicht daß wir Gott liebten, sondern daß Er uns liebte und Seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden gesandt hat. Geliebte, wenn uns nun Gott also geliebt hat, so sollen auch wir einander lieben. Niemand hat Gott jemals geschaut. So wir einander lieben, so bleibt Gott in uns und Seine Liebe ist völlig in uns. Daran erkennen wir, daß wir in Ihm bleiben, und Er in uns, daß Er uns von Seinem Geist gegeben hat. Und wir haben geschaut und zeugen, daß der Vater den Sohn als Heiland der Welt gesendet hat. Wer nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er in Gott. Und wir haben die Liebe, so Gott zu uns hat, erkannt, und an sie geglaubt. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Daran ist die Liebe völlig in uns, auf daß wir freudiges Vertrauen haben am Tage des Gerichts, weil, wie Er ist, so auch wir in dieser Welt sind. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn Furcht hat Strafe, und wer sich fürchtet, ist nicht vollkommen in der Liebe. Laßt uns Ihn lieben, denn Er hat uns zuerst geliebt. So jemand spricht: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, der ist ein Lügner; denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, Den er nicht sieht? Und dies Gebot haben wir von Ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe. Wer da glaubt, daß Jesus ist der Christ, Der ist aus Gott geboren; und wer da liebt Den, der Ihn gezeugt hat, der liebt auch Den, Der aus Ihm geboren ist. Daran erkennen wir, daß wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und Seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir Seine Gebote halten; und Seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt, und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer anders überwindet die Welt, wo nicht der, so da glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, Der da gekommen ist mit Wasser und Blut, Jesus Christus, nicht mit Wasser allein, sondern mit Wasser und Blut, und der Geist ist es, der da zeugt, weil der Geist die Wahrheit ist. Denn drei sind, die da zeugen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins. Und drei sind, die da zeugen auf Erden: der Geist und das Wasser und das Blut, und diese drei sind eins. So wir der Menschen Zeugnis annehmen, so ist Gottes Zeugnis noch größer; denn das ist Gottes Zeugnis, das Er von Seinem Sohne gezeugt hat. Wer da glaubt an den Sohn Gottes, der hat das Zeugnis in ihm selber; wer nicht an Gott glaubt, der hat Ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht geglaubt hat an das Zeugnis, das Gott von Seinem Sohn gezeugt hat. Und das ist das Zeugnis, daß Gott uns das ewige Leben gegeben hat, und solches Leben ist in Seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Solches habe ich euch geschrieben, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt, auf daß ihr wißt, daß ihr ewiges Leben habt, und auf daß ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. Und das ist die freudige Zuversicht, die wir zu Ihm haben, daß, so wir etwas bitten nach Seinem Willen, Er uns erhört. Und so wir wissen, daß Er uns erhört in dem, um was wir Ihn auch bitten mögen, so wissen wir, daß wir das von Ihm Erbetene erlangen. Wenn einer seinen Bruder eine Sünde begehen sieht, nicht zum Tode, so mag er bitten und Er wird ihm Leben schenken, denen, die da sündigen nicht zum Tode. Es gibt aber eine Sünde zum Tode, dafür sage ich nicht, daß er bitten soll. Alles Unrecht ist Sünde, aber es gibt eine Sünde, die nicht zum Tode ist. Wir wissen, daß, wer von Gott geboren ist, nicht sündigt, daß vielmehr der von Gott Geborene sich bewahrt und der Arge ihn nicht antastet. Wir wissen, daß wir aus Gott sind und die ganze Welt im Argen liegt. Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, daß wir den Wahrhaftigen erkennen, und so sind wir in dem Wahrhaftigen, in Seinem Sohne Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern! Amen. Der Älteste an die auserwählte Kyria und an ihre Kinder, die ich liebe in Wahrheit, und nicht allein ich, sondern auch alle, welche die Wahrheit erkannt haben, Um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und bei uns sein wird in Ewigkeit. Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott dem Vater und von dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe sei mit dir. Ich freute mich sehr, daß ich von deinen Kindern solche gefunden habe, die in der Wahrheit wandeln, wie wir das Gebot vom Vater empfangen haben. Und nun bitte ich dich, Kyria, nicht als ob ich dir ein neu Gebot schriebe, sondern eines, das wir von Anfang an hatten, daß wir einander lieben sollen. Und das ist die Liebe, daß wir wandeln nach Seinen Geboten. Das ist das Gebot, wie ihr von Anfang angehört habt, daß ihr darin wandeln sollt. Denn viele Verführer sind in die Welt gekommen, die Jesus Christus nicht bekennen als in das Fleisch gekommen. Dies ist der Verführer und der Widerchrist. Seht euch vor, daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Wer darüber hinaus will und nicht bei der Lehre Christi bleibt, der hat Gott nicht; wer aber bei der Lehre Christi bleibt, der hat sowohl den Vater als den Sohn. Wenn einer zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, den nehmt nicht in das Haus und grüßt ihn auch nicht. Denn wer ihn begrüßt, der nimmt Teil an seinen bösen Werken. Ich hätte euch noch viel zu schreiben, aber ich wollte nicht mit Papier und Tinte, hoffe aber zu euch zu kommen und mündlich davon zu reden, auf daß unsere Freude vollkommen sei. Es grüßen dich die Kinder deiner Schwerster, der Auserwählten. Amen. Der Älteste an den geliebten Gajus, den ich liebe in Wahrheit. Geliebter, ich wünsche, daß es dir in allen Stücken wohl gehe, und du gesund seiest wie es deiner Seele wohl ergeht. Es freute mich sehr, als Brüder kamen und deiner Wahrhaftigkeit Zeugnis gaben, wie du denn in der Wahrheit wandelst. Ich habe keine größere Freude denn die, daß ich höre, wie meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Geliebter, du handelst treulich in dem, was du an den Brüdern, und zumal an denen tust, die aus der Ferne kommen, Und die von deiner Liebe vor der Gemeinde Zeugnis gaben, und du wirst wohl tun, wenn du ihnen auf eine Gottes würdige Weise forthilfst. Denn um Seines Namens willen sind sie ausgegangen und haben von den Heiden nichts genommen. So gebührt es uns denn, solche aufzunehmen, auf daß wir der Wahrheit Vorschub tun. Ich schrieb an die Gemeinde, aber Diotrephes, der unter ihnen will der Erste sein, nimmt uns nicht an. Darum, wenn ich komme, will ich ihn vermahnen ob seinen Werken, die er tut, indem er übel von uns spricht, und es nicht dabei bewenden läßt, und die Brüder nicht annimmt, und die, so es tun wollen, aus der Gemeinde stößt. Geliebter, folge nicht dem Bösen nach, sondern dem Guten. Wer Gutes tut, ist aus Gott, wer Böses tut, hat Gott nicht geschaut. Demetrius hat von jedermann ein gutes Zeugnis, und von der Wahrheit selbst, und auch wir zeugen Ich hätte dir noch viel zu schreiben, allein ich will es nicht mit Tinte und Feder tun. Ich hoffe, dich bald zu sehen, und dann wollen wir es mündlich besprechen. Friede sei mit dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde, jeden mit Namen. Judas, ein Knecht von Jesus Christus Barmherzigkeit und Friede und Liebe werde euch in vollem Maße zuteil! Geliebte, indem ich allen Fleiß tat, euch von dem gemeinschaftlichen Heile zu schreiben, hielt ich es für nötig, euch mit solcher Schrift zu ermahnen, daß ihr für den den Geheiligten verliehenen Glauben kämpft. Denn es sind etliche Menschen eingeschlichen, die vor Zeiten schon bezeichnet sind für dieses Gericht, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes zur Zielscheibe des Mutwillens machen und den alleinigen Herrscher, Gott und unseren Herrn Jesus Christus, verleugnen. Ich will euch aber erinnern an das, was ihr selbst schon wißt, daß der Herr einmal das Volk aus Ägyptenland gerettet, zum anderen Mal aber, die da nicht glaubten, vertilgt hat. Und Engel, die ihren ersten Stand nicht behaupteten, sondern ihre Behausung verließen, zum Gericht des großes Tages in ewigen Banden in Finsternis behalten hat; Wie auch Sodom und Gomorrah und die umliegenden Städte, die gleicherweise wie diese Unzucht getrieben, und unnatürlicher Wollust nachgegangen waren, als Gleicherweise ergeht es denn auch denen, die in ihrem Lusttaumel das Fleisch beflecken, keine Herrschergewalt anerkennen und das Herrliche lästern. Der Erzengel Michael aber, der mit dem Teufel über den Leib des Moses rechtete und stritt, wagte nicht das Urteil der Lästerung zu fällen, sondern sprach: Der Herr richte dich! Diese aber lästern in Dingen, die sie nicht kennen; was sie aber auf sinnliche Weise wie die unvernünftigen Tiere natürlich erkennen, dadurch bereiten sie sich Verderben. Wehe ihnen, daß sie auf dem Wege Kains wandelten und in den Irrtum Balaams des Lohnes wegen gerieten und in dem Aufruhr Korachs umkamen. Diese sind bei euren Liebesmahlen Klippen; sie schmausen mit euch ohne Scheu, tun sich gütlich, sind Wolken ohne Wasser, von Winden umgetrieben, Bäume, die keine Frucht getragen, keine tragen können, zweimal gestorben, ausgewurzelt, Wilde Meereswellen, die ihre eigene Schande ausschäumen, Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbehalten ist. Es hat solchen auch Enoch, der siebente von Adam, geweissagt, wenn er spricht: Siehe, der Herr kommt mit viel tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle, und zur Strafe zu ziehen alle Gottlosen unter ihnen für alle Werke ihrer Gottlosigkeit, die sie verübt, und für alle die harten Reden, welche gottlose Sünder wider Ihn ausgestoßen haben. Diese murren und klagen immer und leben nach ihren Lüsten, und ihr Mund ist voll hoher Dinge, während sie des eigenen Vorteils wegen den Leuten ins Angesicht schön tun. Ihr aber, Geliebte, seid eingedenk der Worte, welche die Apostel unseres Herrn Jesus Christus zu euch gesprochen haben, Wenn sie euch sagten, daß in der letzten Zeit Spötter auftreten werden, die nach den Lüsten ihrer Gottlosigkeiten wandeln. Diese sind es, die da Trennungen machen, sinnliche Leute, die den Geist nicht haben. Ihr aber, Geliebte, erbaut euch in eurem hochheiligen Glauben durch den Heiligen Geist und betet! Erhaltet euch in der Liebe Gottes, und seid gewärtig der Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Und die einen behandelt milde, indem ihr einen Unterschied macht; Die anderen rettet, indem ihr sie durch Furcht aus dem Feuer emporrafft, und auch das von dem Fleisch befleckte Kleid haßt. Ihm aber, Der euch kann behüten vor dem Fall und stellen vor Seine Herrlichkeit unsträflich mit Frohlocken, Dem allein weisen Gott, unserem Heilande, sei Herrlichkeit und Majestät, Macht und Gewalt, nun und in alle Ewigkeiten! Amen. Die Offenbarung von Jesus Christus, welche Gott Ihm gab, Seinen Knechten zu zeigen, was in Bälde geschehen soll, und Er deutete es, da Er durch Seinen Engel an Seinen Knecht Johannes entsandte. Welcher bezeugte das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesus Christus, was er alles gesehen. Selig, wer da liest, und die da hören die Worte der Weissagung, und was in ihr geschrieben ist, halten; denn die Zeit ist nahe. Johannes an die sieben Gemeinden in Asien: Gnade sei euch und Friede von Ihm, Der da ist, und Der da war, und Der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor Seinem Throne sind. Und von Jesus Christus, Der da ist der treue Zeuge, der Erstgeborene aus den Toten und der Oberste der Könige der Erde, Der uns liebt und uns in Seinem Blute von unseren Sünden gewaschen. Und uns zu Königen und zu Priestern Gott und Seinem Vater gemacht. Ihm sei die Herrlichkeit und Macht in die Zeitläufe der Zeitläufe! Amen. Siehe, Er kommt mit den Wolken und sehen wird Ihn jegliches Auge, auch die Ihn durchstochen haben, und jammern werden ob Ihm alle Stämme der Erde. Ja, Amen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, spricht der Herr, Der da ist, und Der da war, und Der da kommt, der Allmächtige. Ich, Johannes, der auch euer Bruder und Teilhaber an der Trübsal und am Reich und an der geduldigen Erwartung von Jesus Christus ist, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen, und des Zeugnisses von Jesus Christus. Ich war im Geist am Tage des Herrn, und hörte hinter mir eine große Stimme, als eine Posaune. Die sprach: Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, und was Du siehst, schreibe in ein Buch und sende es den Gemeinden in Asien gen Ephesus und gen Smyrna und gen Pergamus und gen Thyatira und gen Sardes und gen Philadelphia und gen Laodikia. Und ich wandte mich um, zu sehen die Stimme, die mit mir redete, und da ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter, Und inmitten der sieben Leuchter Einen, Der dem Menschensohne ähnlich war, mit einem Talar angetan, und um die Brust mit einem goldenen Gürtel umgürtet. Sein Haupt aber und die Haare weiß, wie weiße Wolle, wie Schnee, und Seine Augen wie eine Feuerflamme, Und Seine Füße ähnlich dem Glüherz, wie im Ofen geglüht, und Seine Stimme, wie die Stimme vieler Wasser. Und Er hatte in Seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus Seinem Munde ging aus ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und Sein Angesicht, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft. Und da ich Ihn sah, fiel ich wie tot zu Seinen Füßen; und Er legte Seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte, Und der Lebendige. Und Ich ward tot und siehe, Ich bin lebendig in die Zeitläufe der Zeitläufe. Amen. Und Ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes. Schreibe, was du gesehen hast, und was da ist, und was zukünftig nach diesem geschehen wird. Das Geheimnis der sieben Sterne, die du in Meiner Rechten sahst, und die sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden und die sieben Leuchter, die du gesehen hast, sind die sieben Gemeinden. Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, Der die sieben Sterne in Seiner Rechten festhält und in der Mitte der sieben goldenen Leuchter wandelt: Ich kenne deine Werke und dein Mühen und deine Geduld, und daß du die Bösen nicht tragen kannst und daß du hast geprüft die, so da sagen, sie seien Apostel, und es nicht sind, und hast sie als Lügner erfunden; Und hast getragen und hast Geduld und hast um Meines Namens willen dich abgemüht und bist nicht müde geworden. Aber Ich habe wider dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke denn, wovon du abgefallen bist; und tue Buße und tue die ersten Werke; wo aber nicht, so komme Ich schnell über dich und rücke deinen Leuchter von seinem Ort, wenn du nicht Buße tust. Doch hast du dies, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, welche auch Ich hasse. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Dem Überwinder will Ich zu essen geben vom Baume des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist. Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, Der tot ward und lebt: Ich weiß deine Werke und die Trübsal und die Armut und die Lästerung derer, die da sagen, sie seien Juden, und sind keine, sondern eine Synagoge des Satans. Fürchte dich vor deren keinem, das du leiden wirst. Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, auf daß ihr versucht werdet; und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage. Sei getreu bis zum Tod, und Ich will dir die Krone des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden sagt: Der Überwinder soll nicht geschädigt werden vom zweiten Tod. Und dem Engel der Gemeinde in Pergamus schreibe: Das sagt, Der das scharfe, zweischneidige Schwert hat. Ich weiß deine Werke, und wo du wohnst, wo des Satans Thron ist; und du hältst fest an Meinem Namen und hast nicht verleugnet den Glauben an Mich auch in den Tagen, wo Antipas, Mein treuer Zeuge, bei euch, da Satan wohnt, getötet worden. Aber Ich habe einiges wider dich: daß du daselbst hast, die an der Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, vor die Söhne Israels ein Ärgernis zu legen, daß sie Götzenopfer aßen und Buhlerei trieben. So hast auch du solche, die an der Lehre der Nikolaiten festhalten, was Ich hasse. Tue Buße, sonst aber komme Ich schnell zu dir, und streite wider sie mit dem Schwert Meines Mundes. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Dem Überwinder will Ich von dem verborgenen Manna zu essen geben und will ihm einen weißen Stein geben, und auf dem Stein einen neuen Namen geschrieben, den niemand erkennt, als der ihn empfängt. Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, Der Augen hat wie eine Feuerflamme, und Füße ähnlich dem Glüherz. Ich weiß deine Werke, und deine Liebe, und deine Dienstleistung, und deinen Glauben, und deine Geduld, und deine Werke, und daß der letzten mehr sind als der ersten. Aber Ich habe einiges wider dich, daß du das Weib Jesabel, die da sagt, sie sei eine Prophetin, Meine Knechte lehren und zur Buhlerei und zum Essen von Götzenopfern irreführen lässest. Und Ich habe ihr Zeit gegeben, für ihre Buhlerei Buße zu tun, und sie hat nicht Buße getan. Siehe, Ich werfe sie in ein Bett, und in große Trübsal, die mit ihr die Ehe brechen, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken. Und ihre Kinder will Ich mit dem Tode töten; und erkennen sollen alle Gemeinden, daß Ich es bin, Der Nieren und Herzen erforscht, und einem jeden von euch nach euren Werken geben werde. Euch aber sage Ich und den übrigen in Thyatira, so viele als diese Lehre nicht haben, und welche die Tiefen des Satanas, wie sie es nennen, nicht erkannt haben, Ich will keine andere Last auf euch werfen. Doch was ihr habt, an dem haltet fest, bis daß Ich komme. Wer überwindet und hält Meine Werke bis ans Ende, dem will Ich Gewalt über die Völkerschaften geben. Und mit eisernem Stabe soll er sie weiden, und wie Töpfergeschirr sollen sie zerschlagen werden, Wie auch Ich von Meinem Vater empfangen habe; und Ich werde ihm geben den Morgenstern. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, Der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß deine Werke, daß du den Namen hast, daß du lebst, und bist tot. Sei wachsam und mache fest, was übrig ist und sterben will; denn Ich habe deine Werke nicht voll gefunden vor Gott. Gedenke denn, wie du es empfangen und gehört hast, und halte es und tue Buße. Wenn du nun nicht wachest, so werde Ich über dich kommen, wie ein Dieb, und du wirst nicht erkennen, zu welcher Stunde Ich werde über dich kommen. Du hast auch in Sardes wenige Namen, die ihre Kleider nicht befleckten, und sie werden in weißen Kleidern mit Mir wandeln, weil sie es wert sind. Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern umkleidet werden; und Ich werde seinen Namen nicht auswischen aus dem Buche des Lebens, und werde seinen Namen bekennen vor Meinem Vater und vor Seinen Engeln. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, Der den Schlüssel Davids hat, Der auftut, und niemand verschließt, und verschließt, und niemand tut auf. Ich weiß deine Werke. Siehe, Ich habe vor dir eine geöffnete Tür gegeben, und niemand kann sie verschließen, weil du eine kleine Kraft hast, und hast Mein Wort gehalten und Meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, Ich will aus Satans Synagoge geben, die sagen, sie seien Juden, und sind es nicht, sondern lügen. Siehe, Ich will machen, daß sie kommen und vor deinen Füßen anbeten und erkennen, daß Ich dich geliebt habe. Weil du das Wort Meiner Geduld behalten hast, will auch Ich dich behalten vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu versuchen, die auf Erden wohnen. Siehe, Ich komme schnell. Halte fest, was du hast, auf daß niemand deine Krone nehme. Den Überwinder will Ich zur Säule in Meines Gottes Tempel machen, und er soll nicht mehr hinausgehen, und Ich will auf ihn schreiben den Namen Meines Gottes und den Namen der Stadt Meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel von Meinem Gotte herabsteigt, und Meinen neuen Namen. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Und dem Engel der Gemeinde in Laodikia schreibe: Das sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes. Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Wärest du doch kalt oder warm. So aber, da du lau bist, und weder kalt noch warm, will Ich dich ausspeien aus Meinem Munde. Daß du sagst: Ich bin reich, und bin reich geworden, und bedarf nichts, und du weißt nicht, daß du elend und jämmerlich und arm und blind und nackend bist. Ich rate dir, kaufe von Mir Gold, durch Feuer geläutert, auf daß du reich werdest, und weiße Kleider, auf daß du umkleidest werdest, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen damit einzusalben, auf daß du sehen mögest. Wen Ich lieb habe, den rüge und züchtige Ich. Beeifre dich denn und tue Buße. Siehe, Ich stehe an der Tür und klopfe an. So jemand Meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem gehe Ich ein und halte Abendmahl mit ihm und er mit Mir. Dem Überwinder will Ich geben, auf Meinem Thron mit Mir zu sitzen, wie Ich überwunden und mit Meinem Vater auf Seinem Thron gesessen bin. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Danach sah ich, und siehe, eine Tür hatte sich im Himmel aufgetan. Und die erste Stimme, die ich wie eine Posaune mit mir reden hörte, sagte: Steige hier herauf, und ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll. Und alsbald war ich im Geiste; und siehe! ein Thron war gestellt im Himmel, und auf dem Throne saß Einer. Und Der da saß, war ähnlich im Ansehen wie der Stein Jaspis und Sarder, und rings um den Thron ein Farbenbogen, ähnlich einem Smaragd im Ansehen. Und rings um den Thron vierundzwanzig Throne; und auf den Thronen sah ich sitzen die vierundzwanzig Ältesten; diese waren umkleidet mit weißen Kleidern und hatten goldene Kronen auf ihren Häuptern. Und aus dem Thron gehen Blitze und Stimmen und Donner aus, und vor dem Throne brennen sieben Fackeln von Feuer, welche die sieben Geister Gottes sind. Und vor dem Throne ein gläsern Meer, ähnlich dem Kristall. Und inmitten des Throns und rings um den Thron vier Tiere voller Augen vorn und hinten. Und das erste Tier glich einem Löwen, und das zweite Tier glich einem Kalb, und das dritte Tier hatte das Angesicht wie ein Mensch, und das vierte Tier glich einem fliegenden Adler. Und die vier Tiere hatten, jedes für sich, je sechs Flügel ringsum, und waren innen voller Augen und hatten keine Ruhe Tag und Nacht, und sagten: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allmächtige, Der da war und Der da ist und Der da kommt. Und da die Tiere Herrlichkeit und Ehre und Danksagung gaben Dem, Der auf dem Throne sitzt, Der da lebt in die Zeitläufe der Zeitläufe, Fielen die vierundzwanzig Ältesten vor dem auf dem Throne Sitzenden nieder und beteten an Ihn, Der in die Zeitläufe der Zeitläufe lebt, und warfen ihre Kronen vor den Thron und sprachen: Herr, Du bist würdig, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Kraft, denn Du hast alle Dinge geschaffen, und durch Deinen Willen sind sie und wurden sie geschaffen. Und ich sah in der Rechten Dessen, Der auf dem Throne saß, ein Buch, inwendig und auswendig beschrieben, versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel mit großer Stimme ausrufen: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu lösen? Und niemand im Himmel, noch auf Erden, noch unter der Erde konnte das Buch auftun und hineinsehen. Und ich weinte sehr, daß niemand würdig gefunden wurde, das Buch aufzutun und zu lesen, noch hineinzusehen. Und einer von den Ältesten sprach zu mir: Weine nicht! Siehe, der Löwe, der da ist aus dem Stamme Juda, die Wurzel Davids, hat überwunden, das Buch aufzutun und seine sieben Siegel zu lösen! Und ich sah, und siehe, inmitten des Throns und der vier Tiere und inmitten der Ältesten stand ein Lamm, als wäre es erschlagen, das hatte sieben Hörner und sieben Augen, welche sind die sieben Geister Gottes, ausgesandt in die ganze Erde. Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten Dessen, Der auf dem Throne saß. Und da es das Buch nahm, fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten vor das Lamm. Sie hatten jeder Harfen und goldene Schalen voll Räucherwerks, welches sind die Gebete der Heiligen. Und singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel aufzutun; denn du wardst erschlagen und hast uns für Gott erkauft mit Deinem Blute aus allerlei Stamm und Zunge und Volk und Völkerschaft. Und uns unsrem Gotte zu Königen und Priestern gemacht, und regieren werden wir auf Erden. Und ich sah, und hörte die Stimme vieler Engel rings um den Thron und die Tiere und die Ältesten, und ihre Zahl war Myriaden von Myriaden und Tausende von Tausenden. Und sie sagten mit großer Stimme: Würdig ist das Lamm, das erschlagene, zu nehmen die Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segen. Und alles Geschaffene, das da ist im Himmel und auf Erden und unter der Erde, und die im Meere sind, und alles, was in denselben ist, hörte ich sagen: Dem, Der auf dem Throne sitzt und dem Lamme sei der Segen und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht in die Zeitläufe der Zeitläufe. Und die vier Tiere sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an Ihn, Der da lebt in die Zeitläufe der Zeitläufe. Und ich sah, wie das Lamm das erste der Siegel auftat, und hörte eines von den Tieren wie mit des Donners Stimme sagen: Komm und siehe! Und ich sah, und siehe! ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen, und ihm ward eine Krone gegeben, und er zog aus als Überwinder, und um zu überwinden. Und da es das zweite Siegel auftat, hörte ich das zweite Tier sagen: Komm und siehe ! Und es ging ein anderes, feuerrotes Pferd hervor, und dem darauf Sitzenden ward gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, daß sie einander erschlugen; und es ward ihm ein großes Schwert gegeben. Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm und siehe ! Und ich sah, und siehe! ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier Tiere sagen: Ein Maß Weizen um einen Denar und drei Maß Gerste um einen Denar. Und das Öl und den Wein sollst du nicht schädigen. Und da es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten Tieres sagen: Komm und siehe ! Und ich sah, und siehe! ein fahles Pferd, und der Name dessen, der darauf saß, war der Tod, und die Hölle folgte mit ihm nach. Und ihm ward Gewalt gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten durch das Schwert und durch Hunger und durch Tod und durch die wilden Tiere der Erde. Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unterhalb des Altars die Seelen derer, die um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten, erschlagen wurden. Und sie schrien mit großer Stimme und sagten: Wie lange, o Herr, Du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest Du nicht und rächst unser Blut an den Bewohnern der Erde? Und es ward ihnen, einem jeglichen, weißes Gewand gegeben und ihnen gesagt, sie sollten noch eine kleine Zeit ruhen, bis auch vollzählig würden ihre Mitknechte, und ihre Brüder, die auch wie sie sollten getötet werden. Und ich sah, da es das sechste Siegel auftat, und siehe! da ward ein großes Erdbeben, und die Sonne ward schwarz, wie ein härener Sack, und der Mond ward wie Blut, Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie der Feigenbaum seine unreifen Feigen abwirft, wenn er von einem großen Winde geschüttelt wird. Und der Himmel entwich wie ein zusammengerolltes Buch, und jeder Berg und Insel wurden von ihren Orten gerückt. Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Kriegsobersten, und die Mächtigen, und jeder Knecht, und jeder Freie verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge; Und sprachen zu den Bergen und den Felsen: Fallet über uns, und verberget uns vor dem Angesichte Dessen, Der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorne des Lammes! Denn gekommen ist der große Tag Seines Zornes. Und wer kann bestehen? Und hierauf sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen, welche die vier Winde der Erde festhielten, auf daß kein Wind bliese über das Land oder über das Meer oder über irgendeinen Baum. Und ich sah einen anderen Engel vom Aufgang der Sonne aufsteigen, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte. Und er schrie mit großer Stimme den vier Engeln, denen gegeben war, das Land und das Meer zu schädigen; Und er sprach: Schädigt nicht das Land, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes auf ihren Stirnen besiegelt haben. Und ich hörte die Zahl der Besiegelten: Hundertvierundvierzigtausend Besiegelte aus jedem Stamme der Söhne Israels. Aus dem Stamme Judah zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Ruben zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Gad zwölftausend Besiegelte. Aus dem Stamme Ascher zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Naphthali zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Menascheh zwölftausend Besiegelte; Aus dem Stamme Simeon zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Levi zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Isaschar zwölftausend Besiegelte; Aus dem Stamme Sebulon zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Joseph zwölftausend Besiegelte; aus dem Stamme Benjamin zwölftausend Besiegelte. Nach diesem sah ich, und siehe! eine große Menge, die niemand zählen konnte, aus allen Völkerschaften und Stämmen, und Völkern und Zungen vor dem Thron und vor dem Lamme stehen, mit weißen Gewändern umkleidet und Palmen in ihren Händen; Und sie schrien mit großer Stimme und sprachen: Heil unserem Gott, Der da sitzt auf dem Thron, und dem Lamme! Und alle Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier Tiere und fielen vor dem Throne auf ihr Angesicht und beteten Gott an, Und sprachen: Amen, der Segen und die Herrlichkeit, und die Weisheit, und die Danksagung, und die Ehre, und die Kraft und die Stärke sei unserem Gott in die Zeitläufe der Zeitläufe. Amen. Und einer von den Ältesten antwortete und sprach zu mir: Wer sind die, so mit weißen Gewändern umkleidet sind, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Die sind es, die aus der großen Trübsal kommen, und die ihre Gewänder ausgewaschen und ihre Gewänder im Blute des Lammes weiß gemacht haben. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel, und Der auf dem Throne sitzt, wird über ihnen wohnen. Nicht mehr werden sie hungern, noch mehr dürsten, noch wird auf sie die Sonne, noch irgendeine Hitze fallen; Denn das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden, und zu lebendigen Quellen der Wasser leiten; und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen. Und als es das siebente Siegel auftat, ward im Himmel eine Stille bei einer halben Stunde. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar und hatte ein goldenes Räucherfaß. Und ihm wurde viel Räuchwerk gegeben, um es zu geben mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Throne. Und es stieg auf der Rauch des Räuchwerks mit den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels vor Gott. Und der Engel nahm das Räuchfaß und füllte es aus dem Feuer des Altars und warf es auf die Erde; und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze und Erdbeben. Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, bereiteten sich zu posaunen. Und der erste Engel posaunte, und es ward Hagel und Feuer mit Blut vermischt und wurde geworfen auf die Erde, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. Und der zweite Engel posaunte, und es war, als würde ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer geworfen, und der dritte Teil des Meeres ward Blut. Und der dritte Teil der Geschöpfe im Meer, die Seelen hatten, starb, und der dritte Teil der Schiffe wurde verdorben. Und der dritte Engel posaunte, und es fiel ein großer Stern aus dem Himmel, brennend wie eine Fackel, und er fiel auf den dritten Teil der Flüsse und auf die Quellen der Wasser. Und der Name des Sterns heißt Wermut, und der dritte Teil der Wasser ward Wermut, und viele Menschen starben von den Wassern, denn sie waren bitter geworden. Und der vierte Engel posaunte, und geschlagen ward der dritte Teil der Sonne, und der dritte Teil des Mondes, und der dritte Teil der Sterne, so daß der dritte Teil derselben verfinstert ward, und der Tag sein drittes Teil nicht schien, und die Nacht desgleichen. Und ich sah und hörte mitten am Himmel einen Engel fliegen und mit großer Stimme sagen: Wehe, wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, wegen der übrigen Stimmen der Posaunen der drei Engel, die posaunen werden. Und der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern aus dem Himmel zur Erde fallen, und es ward ihm der Schlüssel des Brunnens des Abgrundes gegeben. Und er tat den Brunnen des Abgrundes auf; und ein Rauch stieg auf aus dem Brunnen, wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauche des Brunnens. Und aus dem Rauche kamen Heuschrekken hervor auf die Erde, und es ward ihnen Gewalt gegeben, wie die Skorpione der Erde Gewalt haben. Und es ward ihnen gesagt, daß sie nicht sollten schädigen das Gras der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgendwelchen Baum, sondern bloß die Menschen, die das Siegel Gottes nicht auf ihren Stirnen haben. Und es ward ihnen gegeben, daß sie sie nicht töteten, sondern sie fünf Monate quälten, und die Qual war wie die Qual vom Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und ihn nicht finden; und zu sterben begehren, und der Tod wird vor ihnen fliehen. Und die Gestalten der Heuschrecken glichen zum Streit bereiteten Rossen, und auf ihren Häuptern hatten sie Kronen, dem Golde gleichend, und ihre Angesichter wie der Menschen Angesichter. Und sie hatten Haare wie der Weiber Haare, und ihre Zähne waren wie der Löwen. Und hatten Panzer, wie eiserne Panzer, und das Rauschen ihrer Flügel war wie das Rasseln von Streitwagen vieler Rosse, die in den Streit rennen. Und Schwänze haben sie gleich den Skorpionen, und Stacheln waren an ihren Schwänzen, und hatten Gewalt, die Menschen fünf Monate zu schädigen. Und hatten über sich einen König, den Engel des Abgrundes, dessen Namen im Hebräischen ist Abaddon, und im Griechischen hat er den Namen Apollyon. Das eine Wehe ist vergangen. Siehe, es kommen noch zwei Wehe danach. Und der sechste Engel posaunte; und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars vor Gott, Die sagte zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die an dem großen Fluß Euphrat gebunden sind! Und die vier Engel wurden gelöst, welche auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereit waren, den dritten Teil der Men- schen zu töten. Und die Zahl der Heerscharen der Reiterei waren zwei Myriaden von Myriaden. Und ich hörte ihre Zahl. Und so sah ich die Rosse im Gesichte; und die auf ihnen saßen, hatten feuerrote, purpurblaue und schwefelfarbige Panzer; und die Häupter der Rosse waren wie der Löwen Häupter; und aus ihrem Munde ging aus Feuer, Rauch und Schwefel. Und durch diese drei wurde das Drittel der Menschen getötet; durch das Feuer und durch den Rauch und durch den Schwefel, so aus ihrem Munde ausging. Denn ihre Gewalt ist in ihrem Munde. Denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Häupter; und mit diesen schädigen sie. Und die übrigen von den Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, noch Buße taten für die Werke ihrer Hände, so daß sie nicht anbeteten die Dämonen, und die goldenen und die silbernen, und die ehernen und die steinernen und die hölzernen Götzen, die weder sehen, noch hören, noch wandeln können. Und taten nicht Buße für ihre Morde, noch für ihre Zaubereien, noch für ihre Buhlerei, noch für ihre Diebereien. Und ich sah einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, mit einer Wolke umkleidet, und ein Farbenbogen über seinem Haupt, und sein Angesicht wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen. Und in seiner Hand hatte er ein Büchlein aufgetan und setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken aber auf das Land. Und er schrie mit großer Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und da er schrie, redeten die sieben Donner ihre Stimmen. Und als die sieben Donner ihre Stimme geredet hatten, wollte ich schreiben; und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel zu mir sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe dasselbige nicht! Und der Engel, den ich auf dem Meere und auf dem Lande stehen sah, hob auf seine Hand gen Himmel, Und schwur bei Dem, Der da lebt in die Zeitläufe der Zeitläufe, Der den Himmel und was darinnen ist, und die Erde und was darin ist, und das Meer und was darin ist, geschaffen hat, daß keine Zeit mehr sein soll; Sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wann er posaunen wird, wird auch vollendet sein das Geheimnis Gottes, wie Er Seinen Knechten, den Propheten, verkündigt hat. Und die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört, redete abermals mit mir und sprach: Gehe hin, nimm das Büchlein, aufgetan in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf dem Lande steht. Und ich ging hin zu dem Engel und sagte zu ihm: Gib mir das Büchlein, und er spricht zu mir: Nimm, iß es auf. Und deinen Leib wird es bitter machen, aber in deinem Munde süß sein wie Honig. Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es auf; und in meinem Munde war es süß, wie Honig; und da ich es gegessen hatte, ward mein Leib bitter. Und er spricht zu mir: Du mußt abermals weissagen über Völker und Völkerschaften und Zungen und viele Könige. Und mir ward ein Rohr gegeben gleich einem Stabe, und gesagt: Mache dich auf, und miß den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Und den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miß ihn nicht, weil er den Heiden gegeben ist; und sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate. Und Meinen zwei Zeugen will Ich es geben, daß sie, mit Säcken umkleidet, tausendzweihundertsechzig Tage weissagen. Dies sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen. Und wenn einer sie will schädigen, so geht Feuer aus ihrem Munde aus und verzehrt ihre Feinde; und wenn jemand sie will schädigen, so muß er also getötet werden. Diese haben Gewalt, den Himmel zu verschließen, daß in den Tagen ihrer Weissagung der Schauer nicht regne; und haben Gewalt über die Wasser, sie in Blut umzuwandeln, und die Erde zu schlagen mit allerlei Plage, so oft sie nur wollen. Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, Krieg mit ihnen führen und sie überwinden und sie töten. Und ihre Leichen werden sein auf der Straße der großen Stadt, die geistig Sodom und Ägypten heißt, wo auch unser Herr gekreuzigt worden ist. Und von den Völkern und Stämmen und Zungen und Völkerschaften werden welche deren Leichen drei und einen halben Tag sehen, und werden ihre Leichen nicht in die Grüfte legen lassen. Und die auf Erden wohnen, werden sich über sie freuen und fröhlich sein und einander Geschenke schicken, weil diese zwei Propheten quälten, die auf Erden wohnen. Und nach den drei und einen halben Tag kam der Geist des Lebens aus Gott in sie hinein, und sie standen auf ihre Füße, und große Furcht fiel auf die, so es schauten. Und sie hörten eine große Stimme aus dem Himmel ihnen sagen: Steiget hier herauf. Und sie stiegen auf in den Himmel in der Wolke, und ihre Feinde schauten sie. Und zur selben Stunde ward ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und wurden getötet in dem Erdbeben Namen von Menschen siebentausend. Und die übrigen gerieten in Furcht und gaben Herrlichkeit dem Gott des Himmels. Das zweite Wehe ist vergangen. Siehe, das dritte Wehe kommt schnell. Und der siebente Engel posaunte, und es wurden große Stimmen im Himmel, die sprachen: Die Reiche der Welt sind unseres Herrn und seines Christus geworden, und Er wird regieren in die Zeitläufe der Zeitläufe. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihre Angesichte und beteten Gott an, Und sagten: Wir danken Dir, Herr, Gott, Allmächtiger, Der da ist, und Der da war, und Der da kommt, daß Du Deine große Kraft an Dich genommen und Dein Reich angetreten hast. Und die Völkerschaften zürnten, und gekommen ist Dein Zorn und die Zeit der Toten, zu richten und den Lohn zu geben Deinen Knechten, den Prophe- ten und den Heiligen, und denen, die Deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen und zu verderben, welche die Erde verderben. Und der Tempel Gottes ward aufgetan im Himmel, und ward gesehen Seine Bundeslade in Seinem Tempel; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und großer Hagel. Und ein großes Zeichen erschien am Himmel: ein Weib, von der Sonne umkleidet, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger, schrie in Wehen und quälte sich, zu gebären. Und ein anderes Zeichen ward im Himmel gesehen, und siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Diademe. Und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor dem Weib, da sie gebären wollte, um ihr Kind, wenn sie geboren hätte, aufzufressen. Und sie gebar ein Männliches, einen Sohn, der alle die Völkerschaften mit eisernem Stabe weiden sollte; und ihr Kind ward entrückt zu Gott und Seinem Thron. Und das Weib floh in die Wüste, wo sie einen Ort hat, der von Gott bereitet worden, auf daß man sie allda tausendzweihundertsechzig Tage ernährete. Und es ward Krieg in dem Himmel; Michael und seine Engel führten Krieg mit dem Drachen, und der Drache führte Krieg und seine Engel. Und sie vermochten es nicht, und ward ihre Stätte im Himmel nicht mehr gefunden. Und der große Drache, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan, der den ganzen Erdkreis irreführte, wurde auf die Erde geworfen, und mit ihm wurden seine Engel ausgeworfen. Und ich hörte eine große Stimme im Himmel, die sagte: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Gewalt Seines Christus geworden. Denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der Tag und Nacht sie vor unserem Gott verklagte. Und sie haben ihn überwunden durch das Blut des Lammes, und durch das Wort ihres Zeugnisses, und ihre Seele nicht geliebt bis in den Tod. Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die darin wohnen. Wehe den Bewohnern der Erde und des Meeres, daß zu euch hinabstieg der Teufel, und hat einen großen Grimm, da er weiß, daß er wenig Zeit hat. Und da der Drache sah, daß er auf die Erde geworfen war, verfolgte er das Weib, das den Sohn geboren hatte. Und dem Weibe wurden zwei Flügel des großen Adlers gegeben, auf daß sie in die Wüste flöge an ihren Ort, um daselbst ernährt zu werden vor dem Angesicht der Schlange eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit. Und die Schlange warf aus hinter dem Weibe her Wasser aus ihrem Munde, wie einen Strom, um sie im Strome fortzuschwemmen. Und die Erde half dem Weibe; und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde auswarf. Und der Drache ward zornig über das Weib, und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis von Jesus Christus haben. Und ich stand auf den Sand des Meeres und sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, glich einem Pardel, und seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul wie eines Löwen Maul. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Gewalt. Und ich sah eines seiner Häupter wie auf den Tod verwundet, und die Todeswunde ward geheilt. Und die ganze Erde wunderte sich hinter dem Tiere her. Und sie beteten den Drachen an, der dem Tier die Gewalt gab, und das Tier beteten sie an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich? Und wer kann mit ihm Krieg führen? Und es ward ihm ein Maul gegeben, große Dinge zu reden und Lästerungen, und die Gewalt gegeben, zweiundvierzig Monate so zu tun. Und es tat sein Maul auf zur Lästerung wider Gott, zu lästern Seinen Namen und Seine Hütte und die im Himmel wohnen. Und es ward ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden, und ihm Gewalt gegeben über jeglichen Stamm und jede Zunge und Völkerschaft. Und es werden es anbeten alle, die auf Erden wohnen, deren Name nicht im Buch des Lebens des Lammes geschrieben ist, das erschlagen worden seit der Gründung der Welt. Hat jemand ein Ohr, der höre. Wer in Gefangenschaft führt, der geht in Gefangenschaft hin, so jemand mit dem Schwert tötet, der muß mit dem Schwert getötet werden. Hier ist die Geduld und der Glaube der Heiligen. Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen; und es hatte zwei Hörner, wie ein Lamm, und redete wie ein Drache. Und es tut alle die Gewalt des ersten Tieres vor ihm und macht, daß die Erde, und die auf ihr wohnen, das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt worden war. Und es tut große Zeichen, so daß es vor den Menschen auch Feuer vom Himmel auf die Erde fallen läßt; Und führt irre, die auf Erden wohnen, durch die Zeichen, die ihm gegeben wurden vor dem Tiere zu tun, und sagt denen, die auf Erden wohnen, sie sollten dem Tiere, das die Wunde vom Schwert hatte und lebte, ein Bild machen. Und es ward ihm gegeben, dem Bilde des Tieres Geist zu geben, so daß das Bild des Tieres auch redet, und macht, daß die, so das Bild des Tieres nicht anbeten, getötet werden; Und macht, daß es allen, den Kleinen und den Großen, und den Reichen und den Armen, und den Freien und den Knechten ein Malzeichen auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirnen gibt; Und daß keiner kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Malzeichen oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens hat. Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. Und ich sah, und siehe! Das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die den Namen Seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben hatten. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, wie die Stimme vieler Wasser, und wie die Stimme eines großen Donners. Und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen als wie ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Tieren und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen, als die hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind es, die sich nicht mit Weibern befleckt haben; denn Jungfrauen sind sie. Diese sind es, die dem Lamm nachfolgen, wo es hingeht. Diese sind aus den Menschen als Erstlinge Gott und dem Lamme erkauft. Und in ihrem Munde ward kein Trug erfunden; denn sie sind tadellos vor dem Throne Gottes. Und ich sah einen anderen Engel mitten durch den Himmel fliegen, der ein ewiges Evangelium hatte, zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und jeder Völkerschaft, und Stamm, und Zunge, und Volk. Und sagte mit großer Stimme: Fürchtet Gott, und gebet Ihm Herrlichkeit, daß die Stunde Seines Gerichts gekommen ist, und betet Ihn an, Der den Himmel und die Erde und das Meer und die Quellen der Wasser geschaffen hat. Und ein anderer Engel folgte nach, der sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große Stadt! weil sie aus dem Wein ihres Grimmes ihrer Buhlerei alle Völkerschaften getränkt hat. Und ihnen folgte ein dritter Engel nach, und sprach mit großer Stimme: So jemand das Tier anbetet und sein Bild, und ein Malzeichen nimmt auf seine Stirne oder auf seine Hand, Soll auch er trinken vom Wein des Grimmes Gottes, der lauter eingeschenkt ist im Kelche Seines Zorns, und soll mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamme. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in die Zeitläufe der Zeitläufe, und keine Ruhe haben Tag und Nacht die, so das Tier anbeten und sein Bild, und so jemand das Malzeichen seines Namens annimmt. Hier ist die Geduld der Heiligen, hier sind die, so Gottes Gebote halten und den Glauben an Jesus. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, auf daß sie ruhen von ihren Mühsalen. Ihre Werke aber folgen mit ihnen nach. Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer, der dem Menschensohne glich, der hatte eine goldene Krone auf dem Haupt und eine scharfe Sichel in seiner Hand. Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel heraus und schrie mit großer Stimme dem zu, der auf der Wolke saß: Lege deine Sichel an und ernte; denn die Stunde für die Ernte ist gekommen, weil die Ernte der Erde ist dürre geworden. Und der auf der Wolke saß, schlug mit seiner Sichel an die Erde an, und die Erde ward geerntet. Und ein anderer Engel kam heraus aus dem Tempel im Himmel, und auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel ging aus dem Altar hervor, der hatte Gewalt über das Feuer, und rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit großem Geschrei und sprach: Lege deine scharfe Sichel an und lies die Trauben des Weinstocks der Erde; denn seine Beeren sind reif geworden. Und der Engel schlug seine Sichel an die Erde und las den Weinstock der Erde und warf es in die große Kelter des Grimmes Gottes. Und getreten ward die Kelter außerhalb der Stadt; und es kam Blut heraus aus der Kelter bis an die Zügel der Pferde, auf tausendsechshundert Stadien. Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar, sieben Engel, welche die sieben letzten Plagen hatten; denn in ihnen ist der Grimm Gottes vollendet. Und ich sah wie ein gläsern Meer mit Feuer vermischt, und die so siegten über das Tier und über sein Bild und über sein Malzeichen, und über die Zahl seines Namens, standen am gläsernen Meer und hatten Harfen Gottes, Und sangen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprachen: Groß und wunderbar sind Deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! gerecht und wahrhaftig Deine Wege, Du König der Heiligen! Wer sollte Dich nicht fürchten, Herr, und Deinen Namen verherrlichen? Denn Du allein bist heilig. Denn alle Völkerschaften werden kommen und vor Dir anbeten; denn Deine Urteile sind offenbar geworden. Und nach dem sah ich, und siehe, es ward aufgetan der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel, Und heraus kamen die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, aus dem Tempel, angetan mit reiner, glänzender Leinwand, und umgürtet um die Brust mit goldenen Gürteln. Und eines von den vier Tieren gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Grimme des Gottes, Der da lebt in die Zeitläufe der Zeitläufe. Und der Tempel ward des Rauches voll von der Herrlichkeit Gottes und von Seiner Kraft, und niemand konnte in den Tempel eingehen, bis daß die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren. Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel zu den sieben Engeln sagen: Gehet hin und gießet die Schalen des Grimmes Gottes auf die Erde aus! Und der erste ging hin und goß seine Schale auf die Erde aus, und es ward böses und arges Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und sein Bild anbeteten. Und der zweite Engel goß seine Schale in das Meer aus; und es ward Blut wie eines Toten, und alle lebendige Seele starb in dem Meere. Und der dritte Engel goß seine Schale in die Flüsse und in die Quellen der Wasser aus, und sie wurden Blut. Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: O Herr, gerecht bist Du, Der da ist und Der da war, und der Heilige, daß Du solches gerichtet hast. Denn sie haben das Blut der Heiligen und der Propheten vergossen, und Du gabst ihnen Blut zu trinken; denn sie sind es wert. Und ich hörte einen anderen aus dem Altar sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger! Wahrhaftig und gerecht sind Deine Gerichte! Und der vierte Engel goß seine Schale aus auf die Sonne; und es ward ihm gegeben, die Menschen mit Hitze zu schlagen durch Feuer. Und die Menschen entbrannten mit großer Hitze und lästerten den Namen Gottes, Der Gewalt über diese Plagen hat, und sie taten nicht Buße, Ihm die Herrlichkeit zu geben. Und es goß der fünfte Engel seine Schale auf den Thron des Tieres aus; und sein Reich ward verfinstert, und sie zerbissen vor Schmerz ihre Zungen, Und lästerten den Gott des Himmels ob ihren Schmerzen und ob ihren Geschwüren, und taten nicht Buße von ihren Werken. Und der sechste Engel goß seine Schale auf den großen Strom Euphrat aus, und sein Wasser vertrocknete, auf daß der Weg der Könige vom Aufgang der Sonne bereitet würde. Und ich sah aus dem Munde des Drachen, und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister, ähnlich Fröschen. Denn sie sind die Geister von Dämonen, welche Zeichen tun, welche ausgehen zu den Königen des Landes und des ganzen Erdkreises, sie zu versammeln zum Kriege auf jenen großen Tag Gottes, des Allmächtigen! Siehe, Ich komme wie ein Dieb! Selig, wer da wacht und seine Kleider hält, daß er nicht nackend wandle, und man seine Blöße sehe. Und sie versammelten sie an den Ort, der heißt auf hebräisch Harmageddon. Und der siebente Engel goß seine Schale in die Luft aus. Und es ging eine große Stimme von dem Tempel des Himmels, vom Throne aus und sprach: Es ist geschehen! Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner, und ein so großes Erdbeben, desgleichen nicht gewesen ist, seit Menschen geworden auf Erden, ein solches Erdbeben also groß. Und die große Stadt wurde zu drei Teilen, und es fielen die Städte der Völkerschaften. Und Babylon, der großen, ward gedacht vor Gott, ihr zu geben den Kelch des Weins des Grimmes Seines Zorns. Und jegliche Insel floh, und Berge wurden nicht mehr gefunden. Und großer Hagel, wie zentnerschwer, fiel aus dem Himmel auf die Menschen. Und die Menschen lästerten Gott ob der Plage des Hagels, weil sehr groß war seine Plage. Und es kam einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, und redete mit mir und sagte: Komm her, ich will dir das Gericht der großen Buhlerin zeigen, die auf den vielen Wassern sitzt. Mit welcher haben gebuhlt die Könige der Erde, und es sind von dem Wein ihrer Buhlerei trunken worden die, so die Erde bewohnen. Und er brachte mich im Geist weg in eine Wüste; und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen, das voll von Namen der Lästerung war und sieben Häupter und zehn Hörner hatte. Und das Weib war mit Purpur und Scharlach umkleidet, und übergoldet mit Gold und kostbaren Steinen und Perlen; sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, der voll von Greueln und Unreinheit ihrer Buhlerei war. Und auf ihrer Stirne war ein Name geschrieben: Geheimnis! Babylon, die große, die Mutter der Buhlereien und der Greuel der Erde. Und ich sah das Weib trunken vom Blute der Heiligen und vom Blute der Zeugen Jesu. Und da ich sie sah, verwunderte ich mich mit großer Verwunderung. Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis des Weibes und des Tieres, das sie trägt, das die sieben Häupter und die zehn Hörner hat. Das Tier, das du gesehen hast, war, und ist nicht, und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben fortgehen. Und verwundern werden sich, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben sind im Buche des Lebens von Gründung der Welt an, wenn sie das Tier sehen, das war und nicht ist und dennoch ist. Hier ist der Sinn, der Weisheit hat; die sieben Häupter sind sieben Berge, worauf das Weib sitzt; und sind sieben Könige, Die fünfe sind gefallen, und der eine ist, der andere ist noch nicht gekommen, und wenn er kommt, muß er ein wenig bleiben. Und das Tier, das war und nicht ist, ist auch selbst der achte, und ist von den sieben und geht hin ins Verderben. Und die zehn Hörner, die Du gesehen, sind zehn Könige, welche das Reich noch nicht empfangen haben, sondern Gewalt wie Könige eine Stunde empfangen mit dem Tier. Diese haben eine Meinung, und übergeben dem Tiere ihre Kraft und Gewalt. Diese werden mit dem Lamme kriegen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige; und die mit Ihm sind Berufene und Auserwählte und Getreue. Und er spricht zu mir: Die Wasser, die du gesehen, wo die Buhlerin sitzt, sind Völker und Volksmengen und Völkerschaften und Zungen. Und die zehn Hörner, die du gesehen auf dem Tiere, diese werden die Buhlerin hassen, und werden sie wüste machen und bloß, und ihr Fleisch essen und sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es in ihre Herzen gegeben, Seine Meinung zu tun, und zu tun eine Meinung, und ihr Reich dem Tiere zu geben, bis vollendet werden die Reden Gottes. Und das Weib, das du gesehen, ist die große Stadt, welche das Reich hat über die Könige der Erde. Und nach diesem sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Gewalt, und die Erde ward erleuchtet von seiner Herrlichkeit. Und er rief in Stärke, mit großer Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große! und ein Wohnplatz von Dämonen, und ein Gefängnis jedes unreinen Geistes, und ein Gefängnis jedes unreinen und verhaßten Vogels geworden. Denn von dem Weine des Grimmes ihrer Buhlerei haben alle Völkerschaften getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr gebuhlt, und die Kaufleute der Erde sind von der Kraft ihrer Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sprechen: Gehet aus von ihr, Mein Volk, auf daß ihr nicht teilhabet an ihren Sünden, und daß ihr nicht von ihren Plagen empfanget. Denn ihre Sünden reichten bis an den Himmel, und ihrer Ungerechtigkeiten hat Gott gedacht. Vergeltet ihr, wie auch sie euch vergalt. Und verdoppelt ihr das Doppelte nach ihren Werken; mischt in dem Kelche, in dem sie gemischt, ihr das Doppelte! Wieviel sie sich verherrlichte und schwelgte, so viel gebt ihr Qual und Trauer; weil sie in ihrem Herzen sprach: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht, und Trauer werde ich nicht sehen! Darum an einem Tage sollen ihre Plagen kommen, Tod und Trauer und Hungersnot! und im Feuer soll sie verbrannt werden; denn stark ist der Herr, Gott, Der sie richtet! Und weinen werden und jammern über sie die Könige der Erde, die mit ihr gebuhlt und geschwelgt, wenn sie den Rauch von ihrem Brande erblicken. Sie werden ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual, und sagen: Wehe, wehe, die große Stadt Babylon, die starke Stadt! Denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen! Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft: Die Ware von Gold und Silber und kostbarem Stein und Perlen und Byssus und Purpur und Seide und Scharlach, und alles Thynenholz, und alles Geräte von Elfenbein, und alles Geräte von kostbarstem Holze, und von Erz, und von Eisen, und von Marmor; Und Zimt und Räuchwerk, und Salbe und Weihrauch, und Wein und Öl, und Semmelmehl und Weizen, und Rinder und Schafe, und Rosse und Wagen, und Leiber und Seelen von Menschen. Und das Obst, deiner Seele Begehr, ist von dir weggegangen, und alles Fette und Glänzende ist von dir weggegangen, und du wirst es nicht mehr finden. Und deren Kaufleute, die von ihr reich geworden, werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual, weinen und klagen, Und sagen: Wehe! Wehe! Die große Stadt, die sich mit Byssus und Purpur und Scharlach umkleidete, und mit Gold sich übergoldete und mit kostbarem Steine und Perlen! Denn in einer Stunde ist solcher Reichtum verwüstet! Und alle Steuerleute, und all die Gesellschaft auf den Schiffen, und die Schiffsleute und alle, die auf dem Meere ihr Werk haben, standen von weitem, Und schrien, da sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sprachen: Wer war gleich dieser großen Stadt! Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und schrien weinend und trauernd: Wehe! Wehe! Die große Stadt, in der alle, die Schiffe auf dem Meere hatten, von deren Kostbarkeit reich geworden sind! Denn in einer Stunde ist sie wüste geworden! Seid fröhlich über sie, du Himmel, und ihr heiligen Apostel und Propheten; denn Gott hat gerichtet über sie für euch das Gericht! Und ein starker Engel hob auf einen Stein wie ein großer Mühlstein, und warf ihn in das Meer und sprach: So wird mit Ungestüm die große Stadt Babylon hinabgeworfen, und nimmermehr gefunden werden. Und die Stimme der Harfenspieler und Sänger und der Flötenspieler und Posaunenbläser wird nicht mehr in dir gehört! Und kein Künstler irgendeiner Kunst wird mehr in dir gefunden, und die Stimme der Mühle in dir nicht mehr gehört. Und kein Licht der Lampe leuchte mehr in dir! Und nimmer soll in dir die Stimme eines Bräutigams und einer Braut gehört werden! Denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde; denn alle Völkerschaften wurden durch deine Zauberei irregeführt; Und in ihr wurde das Blut der Propheten und Heiligen und aller Erschlagenen auf Erden gefunden. Nach diesem hörte ich wie eine große Stimme einer großen Volksmenge in dem Himmel sagen: Hallelujah! Das Heil und die Herrlichkeit, und die Ehre und die Kraft dem Herrn, unserem Gotte! Denn wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte! Denn Er hat die große Buhlerin gerichtet, welche die Erde mit ihrer Buhlerei verdarb, und gerächt das Blut Seiner Knechte von ihrer Hand. Und sie sprachen zum zweitenmal: Hallelujah! Und ihr Rauch steigt auf in die Zeitläufe der Zeitläufe. Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier Tiere fielen nieder und beteten an Gott, Der auf dem Throne saß, und sprachen: Amen. Hallelujah! Und vom Thron ging aus eine Stimme und sagte: Lobet unseren Gott, alle Seine Knechte und die Ihn fürchten, die Kleinen und die Großen! Und ich hörte, wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme starker Donner sagen: Hallelujah! denn der Herr, Gott, der Allmächtige, regiert! Lasset uns freuen und frohlocken und Ihm die Herrlichkeit geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und Sein Weib hat Sich bereitet. Und ihr ward gegeben, sich zu umkleiden mit reinem und glänzendem Byssus denn der Byssus ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sagte mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sagte mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes! Und ich fiel hin vor seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sagte mir: Siehe zu, tue das nicht! Ich bin dein und deiner Brüder Mitknecht, die ihr Jesu Zeugnis habt. Gott bete an! Und ich sah den Himmel aufgetan, und siehe, ein weißes Roß, und Der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und richtet und krieget mit Gerechtigkeit. Und Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupte viele Diademe. Er hatte einen Namen geschrieben, den niemand weiß, außer Ihm; Und Er war umkleidet mit einem Kleid, in Blut getaucht, und Sein Name heißt: Das Wort Gottes. Und die Heere im Himmel folgten Ihm nach auf weißen Rossen, mit weißem und reinem Byssus angetan; Und aus Seinem Munde geht aus ein scharfes Schlachtschwert, auf daß Er die Völkerschaften damit schlage, und Er wird sie mit eisernem Stabe weiden, und Er Selbst tritt die Kelter des Grimms und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und Er hat auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren. Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er schrie mit großer Stimme und sprach zu allen Vögeln, die mitten am Himmel fliegen: Kommet her und versammelt euch zum großen Mahle Gottes. Auf daß ihr esset Fleisch der Könige, und Fleisch der Kriegsobersten, und Fleisch der Starken, und Fleisch der Rosse und derer, die darauf sitzen, und Fleisch aller Freien und Knechte, und der Kleinen und der Großen. Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, Der auf dem Rosse saß, und mit Seinem Heer. Und es ward gegriffen das Tier und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, womit er die irreführte, die das Malzeichen des Tieres angenommen, und die sein Bild anbeteten. Lebendig wurden diese beide in den See des Feuers geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die übrigen wurden getötet mit dem Schlachtschwerte des auf dem Rosse Sitzenden, das aus Seinem Munde ausging. Und alle Vögel wurden gesättigt von ihrem Fleisch. Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette auf seiner Hand. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und der Satan, und band ihn tausend Jahre; Und warf ihn in den Abgrund und verschloß ihn und versiegelte über ihm, damit er die Völkerschaften nicht weiter irreführte, bis die tausend Jahre vollendet wären, und danach muß er auf eine kleine Zeit gelöst werden. Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und es ward ihnen gegeben das Gericht und die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und des Wortes Gottes willen unter dem Beile fielen, und die das Tier und sein Bild nicht angebetet, noch das Malzeichen an ihre Stirn und auf ihre Hand angenommen; und sie lebten und regierten mit Christus die tausend Jahre. Die übrigen aber von den Toten lebten nicht auf, bis daß die tausend Jahre vollendet wären. Dies ist die erste Auferstehung. Selig und heilig ist, wer teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt! Sondern sie sollen Priester Gottes und des Christus sein, und mit Ihm regieren tausend Jahre. Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis gelöst werden; Und wird ausgehen irrezuführen die Völkerschaften in den vier Ecken der Erde, den Gog und den Magog, sie zum Kriege zu versammeln, deren Zahl ist wie der Sand am Meere. Und sie zogen herauf über die Breite der Erde und umringten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es kam Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie irreführte, ward in den See von Feuer und Schwefel geworfen, wo auch das Tier und der Lügenprophet sind, und sie werden Tag und Nacht gequält werden in die Zeitläufe der Zeitläufe. Und ich sah einen weißen, großen Thron, und Den, Der darauf saß, vor Dessen Angesicht die Erde und der Himmel flohen; und keine Stätte ward für sie gefunden. Und ich sah die Toten, kleine und große, vor Gott stehen, und Bücher wurden aufgetan; und ein anderes Buch ward aufgetan, welches das des Lebens ist; und die Toten wurden gerichtet aus dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und Hölle gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Werken. Und der Tod und die Hölle wurden in den See von Feuer geworfen. Dies ist der zweite Tod. Und so jemand nicht gefunden ward geschrieben im Buche des Lebens, der ward geworfen in den See von Feuer. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen und das Meer ist nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine Braut, für ihren Mann geschmückt. Und ich hörte eine große Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein, und Er Selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen jede Träne von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, kein Trauern, kein Geschrei, keine Mühsal wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und es sprach, Der auf dem Throne saß: Siehe, Ich mache alles neu. Und Er spricht zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und getreu. Und Er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich werde dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst. Wer überwindet, der soll alles ererben, und Ich werde ihm Gott sein, und er soll Mir Sohn sein. Den Zaghaften aber und den Untreuen und den Greuelhaften, und den Mördern, und den Buhlern, und den Zauberern und Götzendienern, und allen Lügnern wird ihr Teil im See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welcher ist der zweite Tod. Und es kam zu mir einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen voll der sieben letzten Plagen hatten, und redete mit mir und sagte: Komm, ich will die zeigen die Braut, des Lammes Weib. Und er entrückte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, aus dem Himmel herabsteigen von Gott. Sie hatte die Herrlichkeit Gottes, und Ihr Licht glich dem kostbarsten Steine, wie dem Stein Jaspis, der wie Kristall glänzt. Und sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und über den Toren zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, welche sind die der zwölf Stämme der Söhne Israels, Von Aufgang drei Tore, von Mitternacht drei Tore, von Mittag drei Tore, von Niedergang drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Gründe und in diesen die Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und der mit mir redete, hatte ein goldenes Rohr, damit er die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer messe. Und die Stadt liegt viereckig; und ihre Länge ist so viel als auch die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr zu zwölftausend Stadien. Ihre Länge und Breite und Höhe sind gleich. Und er maß ihre Mauer hundertvierundvierzig Ellen, das Maß eines Menschen, welches ist das eines Engels. Und der Aufbau der Mauer war aus Jaspis und die Stadt reines Gold, ähnlich dem reinen Glas. Und die Gründe der Mauer der Stadt waren mit allerlei kostbarem Gestein geschmückt; der erste Grund war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, Der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst; Und die zwölf Tore zwölf Perlen. Ein jedes der Tore war aus einer Perle, und die Straße der Stadt reines Gold, wie durchscheinendes Glas. Und einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Herr, Gott der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm. Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, daß sie in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Völkerschaften derer, die gerettet werden, werden in ihrem Lichte wandeln und die Könige der Erde ihre Herrlichkeit und Ehre in sie bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen werden des Tags denn Nacht wird da nicht sein. Und sie werden die Herrlichkeit und die Ehre der Völkerschaften in sie bringen. Und nicht wird in sie eingehen etwas Gemeines, und das da Greuel tut und Lüge; sondern die geschrieben sind im Lebensbuch des Lammes. Und er zeigte mir einen reinen Strom von Lebenswasser, glänzend wie Kristall, ausgehend vom Throne Gottes und des Lammes. Inmitten ihrer Straße und des Stroms hier und dort der Baum des Lebens, welcher zwölf Früchte trägt, jeden einzelnen Monat seine Frucht gebend, und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Völkerschaften. Und nichts Verbanntes wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein und Seine Knechte werden Ihm dienen; Und werden sehen Sein Angesicht, und Sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Und Nacht wird dort nicht sein, noch bedürfen sie einer Leuchte oder des Lichts der Sonne; denn der Herr Gott wird sie erleuchten, und sie werden regieren in die Zeitläufe der Zeitläufe. Und er sprach zu mir: Diese Worte sind getreu und wahrhaftig. Und der Herr, der Gott der heiligen Propheten, hat Seinen Engel ausgesandt, Seinen Knechten zu zeigen, was schnell geschehen soll. Und siehe: Ich komme schnell. Selig, wer hält die Worte der Weissagung dieses Buches. Und ich, Johannes, sah das und hörte es, und als ich gehört und gesehen, fiel ich hin, anzubeten vor den Füßen des Engels, der mir dieses zeigte. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tue es nicht ! Denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches halten. Gott bete an! Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buchs; denn die Zeit ist nahe. Wer ungerecht ist, werde ferner ungerecht, und der Unreine werde ferner unrein. Und der Gerechte werde ferner gerecht, und der Heilige ferner heilig. Und siehe, Ich komme schnell und Mein Lohn mit Mir, um jedem zu vergelten, wie sein Werk sein wird. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Selig sind, die Seine Gebote tun, auf daß ihre Macht sei am Baume des Lebens, und sie durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde, und die Zauberer und die Buhler, und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. Ich, Jesus, habe Meinen Engel gesandt, euch dies an die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern. Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme, und wer es will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! Denn Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: So jemand zu demselben hinzusetzt, so wird Gott auf ihn legen die Plagen, die in diesem Buche geschrieben sind. Und wenn jemand wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen sein Teil vom Buche des Lebens, und von der heiligen Stadt, und von dem, was in diesem Buche geschrieben ist. Es spricht, Der solches zeuget: Ja, Ich komme schnell, Amen! Ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.