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Maschinenlesbares Transkript der Kritiken von Eduard Hanslick.
Ed. H. Wenn man in Zedlitz’ „
Dieser Vers muß es gewesen sein, der mit der Kraft eines
Stichworts Herrn Pallerini bei der Lectüre erfaßte und ihm die
In unserem zweifelhaften Berufe als Balletreferent wagten
wir einigemal die Meinung auszusprechen, es wären aus dem Schacht
der Volksmärchen noch köstliche Balletstoffe zu holen. Nur müßte der
Balletmeister mehr als ein geschulter Handwerker, er müßte ein Stück
chen „Tanzpoet“ sein. Ein solcher hätte aus
ohne Zweifel eine Reihe anmuthigster Situationen gewonnen. Unser
Bearbeiter hat vielmehr das entgegengesetzte Talent, nämlich eine
erstaunliche Fähigkeit bewiesen, dem Gedicht allen poetischen Duft
vollständig auszutreiben. Die Charaktere und Situationen sind sämmt
lich zur gewöhnlichsten Balletschablone verallgemeint, die eigentlich
choreographische Erfindung ist bettelarm, unter den Tänzen und
Gruppen nicht das mindeste Neue oder Malerisch-Effectvolle. Mit
dem dramatischen Theil hat es noch schlimmere Wege. Gleich das
lange „Vorspiel in zwei Bildern“ dünkt uns eine unglückliche Idee.
Die halbfürstliche Abkunft
nug sein, um eine glänzende Ueberraschungs- und Erkennungsscene
am Schluß des Ballets zu motiviren. Allein mehr bedarf der Zu
schauer nicht, zum wenigsten, daß er in einem eigenen Vorspiel
nen lerne und bei dem kleinen Kind förmlich Gevatter stehe. Auch
aber welchem Bearbeiter würde es einfallen, uns die ganze Geschichte
ihrer Herkunft als Vorspiel zu credenzen?
Ein Uebelstand, der aus dieser fatalen Doppelgeschichte fließt,
ist, daß dieselbe Darstellerin, welche im Vorspiel als unglückliche
Mutter mit dem Kind an der Hand erscheint, in den folgenden Acten
ihre eigene Tochter geben muß. Der Vorhang geht nach den hiezu
erforderlichen 15 Jahren in die Höhe, wir sollen nun das erwachsene
„
recitiren wir, gleichsam innerlich präludirend. Welche Enttäuschung!
Das der
landschaft“ wie nach einem schlechten Watteau auf Porcelan gemalt,
flimmert in Gold und Rosa vor uns, der Ausblick auf eine heitere
(aber gar nicht waldmäßige) Fernsicht wird uns durch häßliche riesen
große Pfauenfedern verhüllt, welche den Vordergrund bedachen.
Der „
erscheint: bin weder Fräulein, weder Wald.
Fräulein Couqui spielt diese Rolle so anmuthig, fein und
Der dritte Act bringt uns in Caprus’ Hütte. Wir hofften
Innere der Rheinfluthen.“ Wir sehen
Der dritte Act endete zu so vorgerückter Stunde, daß ein Theil
der Zuschauer sich entschloß, auf den vierten zu verzichten. Letzterer
beginnt ganz unmotivirt mit einem Zigeunerballet — „wo Begriffe
fehlen“, da stellen sich Zigeuner zu rechter Zeit stets ein. Es folgt
das Turnier, bei welchem
und mit
Wolkenschluß-Spectakel.
Dies also war das lang vorbereitete, mächtig ausposaunte
neue Ballet, dessen Libretto die k. k.
mern lange andächtig vorbereitende Analyse gewidmet hatte! Ein
langweiliges Ungeheuer, zu nichts Anderem gut, als die Geduld des
Publicums zu erproben. Das Publicum war liebenswürdig genug,
die ausgestandene Langweile den Künstlern nicht entgelten zu las
sen; insbesondere Fräulein Couqui erfreute sich schmeichelhafter Aus
Die Musik zum „
geschrieben. Der bewährte Balletcomponist hat diesmal ebensowenig
sein Bestes geleistet, als der tüchtige Brioschi im Decorationsfach.