Hanslick Edition: Hanslick in Neue Freie Presse No. 271. Wien, Donnerstang den 1. Juni 1865 Hanslick, Eduard Wilfing, Alexander FWF Der Wissenschaftsfond.
Sensengasse 1 1090 Wien Österreich Wien
Hanslick Edition: Hanslick in Neue Freie Presse Herausgegeben von Wilfing, Alexander Projektmitarbeiterinnen Bamer, Katharina Pfiel, Anna-Maria Elsner, Daniel Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage Wien 2023

Sie dürfen: Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten

Bearbeiten — das Material remixen, verändern und darauf aufbauen und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.

Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten. Unter folgenden Bedingungen:

Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.

Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.

Hinweise:

Sie müssen sich nicht an diese Lizenz halten hinsichtlich solcher Teile des Materials, die gemeinfrei sind, oder soweit Ihre Nutzungshandlungen durch Ausnahmen und Schranken des Urheberrechts gedeckt sind.

Es werden keine Garantien gegeben und auch keine Gewähr geleistet. Die Lizenz verschafft Ihnen möglicherweise nicht alle Erlaubnisse, die Sie für die jeweilige Nutzung brauchen. Es können beispielsweise andere Rechte wie Persönlichkeits- undDatenschutzrechte zu beachten sein, die Ihre Nutzung des Materials entsprechend beschränken.

Maschinenlesbares Transkript der Kritiken von Eduard Hanslick.

No. 271. Wien, Donnerstang den 1. Juni 1865 Hanslick, Eduard Neue Freie Presse Morgenblatt Herausgegeben von Etienne, Michael Friedländer, Max Wien 01.06.1865
font-style:italic; font-weight:bold; Deutsch Transkribus OCR und Lektorat. Transformierung der Daten des Transkribus TEI-Export mit "editions.xsl". daten, orte, perseonen, werke ausgezeichnet Letztkorrektur für Zwischenrelease.
Italienische Oper. (Abschiedsvorstellung. — Rückblick.)

Ed. H. Wenn irgendwo auf dieser Welt nur Liebe, Dankbarkeit und allgemeines Wohlwollen herrscht, so ist dies im Kärtnerthor-Theater alljährlich am letzten italienischen Opernabend der Fall. Der Besucher legt da jede Kritik, jeden Tadel — sollten sie auch nur als Möglichkeiten in ihm schlummern — zuvor in der Garderobe ab, und eintritt der reine Mensch, der Italianissimo aus Beruf und mit unbe schränkter Vollmacht. Wie ist die ganze Welt so wunder schön an diesem letzten Abend! Wie dröhnen die Bravorufe, wie knallen die Handflächen, wie fliegen sternschnuppengleich die Kränze und Bouquets aus den Höhen herab! Das Programm der heutigen Abschiedsvorstellung (31. Mai) bildete einen bunten und übermäßig großen dramatischen Speiszettel. Der 2. Act der „Cenerentola“ (sammt Balleteinlage) und der 2. Act des „Barbier von Sevilla“ (mit Artôt , Everardi , Fiora vanti , Guidotti , Angelini ); der 4. Act von „La Favo rita“ (!) mit Frau Galetti und Herrn Mongini ; der 3. Act aus „Ballo in maschera“ (mit Graziani , Boccolini , Frau Vol pini , Frl. Fabbrini ); Duett aus „Tutti in maschera“ ( Volpini und Boccolini ); Arie aus „Il giuramento“ ( Pandolfini ); Arie aus „Trovatore“ ( Mongini ); endlich Terzett aus „I Lombardi( Lotti , Graziani , Angelini ). Das Haus war gesteckt voll, alle Nummern und alle Sänger fanden beifälligste Aufnahme. Die meisten Huldigungen dürfte Fräulein Artôt empfangen haben, welche sich an diesem Abend selbst zu übertreffen alle Anstalt machte. Sie legte in die „Singlection“ zwei Mazurkas von Chopin ein und schloß zu allge meinem Jubel mit dem „Bacio-Walzer“. Die Vorstellung währte so lange, daß wir nicht dafür einstehen können, ob sie wirklich schon aus ist. Aber er ist sehr trügerisch dieser Abschiedsjubel, und wer darin das wahre Urtheil des ganzen Publicums, die kritische Schluß rechnung über die verflossene Saison zu vernehmen glaubt, der steckt tief im Aberglauben. Diese Scene, dieses Terzett, dieses Finale, heute so lebhaft bejubelt in unserm Abschieds potpourri, sie stammen aus Opern, die die Stagione hin durch vor leeren Bänken und mißvergnügten Gesichtern spiel ten. Jener Sänger, jene Sängerin, welche heute plötzlich an gebetete Lieblinge des Publicums scheinen, sie wurden zwei Monate lang bei sehr mäßigem Beifall aufgezogen, mitunter auch mit einigen Fasttagen. Kurz, so inbrünstig der Abschied

von der italienischen Oper sich gestaltete, das vorhergehende Zusammenleben mit ihr hatte im Großen und Ganzen eine viel gleichgiltigere Physiognomie. Thatsache ist es, daß das Publicum sich von der diesjährigen wälschen Oper auffallend ferne hielt, daß es nach den ersten paar Vorstellungen der Traviata“ und des „Barbier“, gleichsam vollständig gesät tigt, sich um die ganze Unternehmung nicht mehr kümmerte. Hätte nicht die mit Recht gefeierte Gesangskunst Fräulein Artôtʼs zu einigen Vorstellungen ein zahlreicheres Publicum gelockt, das Theater wäre durchwegs halbleer geblieben. Mit unter fehlte selbst zu diesem „halbleer“ noch die Hälfte.

Im verflossenen Jahre konnte der Besuch der italieni schen Oper befriedigend heißen und die Direction wies mit Genugthuung auf einen nicht unbeträchtlichen Reinertrag. Von der diesjährigen Stagione steht zweierlei fest: daß sie das Publicum nicht befriedigt und die Kosten nicht gedeckt hat. An manchen Abenden sollen nicht mehr als die Beleuch tungskosten an der Kasse eingegangen sein. Wir lassen den finanziellen Punkt beiseite, er geht uns nur an als Grad messer der allgemeinen Sympathie für die italienische Saison. Es fehlte auch nicht an andern Zeichen. So kamen gegen den Schluß der Stagione mehrere Opern zum erstenmal und mit neuer Besetzung an die Reihe („Ernani“ mit Mongini , Boccolini und Lotti , „Trovatore“ mit Mongini etc.) ohne daß eines der großen Blätter auch nur eine Notiz über diese Vorstellungen brachte. Bei der Correctheit unserer Jour nale in Theatersachen ist dies Factum gewiß bezeichnend, denn es erklärt sich nur aus der Ueberzeugung, daß sich Niemand mehr um dies Theater kümmere.

Daß der Erfolg der diesjährigen Stagione so tief unter der vorjährigen stand — welche doch ihrerseits auch nicht hohen Anforderungen entsprach — erklärt sich theils aus Mißgriffen der Direction in der Zusammenstellung des Per sonals und des Repertoires, theils aus einigen unverschuldeten Unfällen, endlich aus der gewaltig abnehmenden Lebenskraft der italienischen Oper in Deutschland überhaupt.

Mehr als unbillig wäre es von der Kritik, wollte sie Herrn Salvi die volle Bestätigung seines diesjährigen „Pechs“ vorenthalten. Seine erste dramatische Sängerin, Signora Galetti , erkrankte, nachdem sie fünfmal gesungen, und wurde erst an den letzten zwei Abenden wieder dienst fähig. Die Erkrankung der neuen Solotänzerin Fräulein

Rini hat, obwol von untergeordneter Wichtigkeit, doch den äußeren Glanz der Opern beeinträchtigt und dem ewigen Pas de deux der Fräulein Millerschek und Jacksch die Weihe der Nothwendigkeit aufgedrückt. Trotzdem glauben wir, daß auch ohne diese Naturereignisse die Saison keinen viel besseren Erfolg gehabt hätte.

Werfen wir einen raschen Blick auf das Personal, dann auf das Repertoire der abgelaufenen Stagione.

Vom vorigen Jahre war der größte Theil der Künstler beibehalten. Fräulein Artôt und Herr Everardi waren auch diesmal die Perlen der Gesellschaft und die Lieblinge des Publicums. Das Fach, in welchem sie glänzen, ist be kanntlich ein begrenztes, es enthält vorzüglich die Spiel- und Conversations-Oper, den Coloratur-Gesang, die leichtere Lyrik im Gegensatz zum Heroischen und Tragischen. Ihnen schloß sich abermals Graziani an, ein Sänger von bereits ab blühender Stimme und geringer dramatischer Gestaltungs kraft, dafür von trefflicher Schule und herzgewinnender Em pfindung und Liebenswürdigkeit. Vielleicht vermißt das Publi cum mitunter den jugendlichen Schmelz des Organs empfind licher, ich gestehe meine Vorliebe für diesen Sänger unum wunden ein, dessen bloßes Auftreten mir mehr ästhetische Be friedigung gewährt, als Alles, was die beiden anderen Teno risten Mongini und Guidotti zusammengenommen leisten. Ueber Mongini , dessen Naturgaben im verflossenen Jahr noch einigermaßen verblüffen konnten, scheint das Publicum heuer vollständig ins Klare gekommen zu sein. Der auffal lende Galerienlärm täuschte kaum mehr Jemanden über die sehr geringe Sympathie, die Mongini bei dem gebildeteren Theil der Hörerschaft genießt. Fast haben mich die Leistun gen dieses derben, gänzlich unmusikalischen Sängers, der ohne alles Schönheits-, ja mitunter ohne alles Tactgefühl und unter hartnäckigem Distoniren seine Rollen abarbeitet, noch unangenehmer berührt als im vorigen Jahr, wo Gehör und Stimme ihn doch nicht gar so treulos im Stiche ließen. Daß auf ein künstlerisches Fortschreiten Monginiʼs nicht mehr zu zählen sei, bewies uns sein kläglicher Fernando und sein Pharaonenprinz im Kunstreiterröckchen — beide photographisch getreue Wiederholungen aus dem vorigen Jahr.

Auch Guidotti mit seinem stereotypen Ausdrucke be trübter Unbeholfenheit und seinem eigenthümlich angeheiterten Organ dünkte uns diesmal noch unerquicklicher. Angeliniʼs

tüchtiger, aber starrer und trockener Baß hat, insbesondere in der Tiefe eine unzweifelhafte Einbuße erlitten. Im Mosè“, seiner besten Rolle, erreichte Angelini nicht entfernt die Wirkung von ehemals. Noch mehr schien uns Signora Lotti verloren zu haben, deren Stimme in diesem Jahre durch häufiges Distoniren noch schneidiger klang. Für das Repertoire, d. h. für das materielle Weiterspielen, war diese immer eifrige und niemals kranke Sängerin eine wichtige Stütze; ob es aber Jemandem einen Genuß bereiten kann, große dramatische Partien, wie die Hauptrollen in „Ernani“, „Ri goletto“, „Trovatore“ in so abgeblaßt leidenschaftsloser, be denklich uninteressanter Darstellung zu sehen, ist eine andere Frage, wenn überhaupt eine. Signora Volpini ist dies mal zweckmäßiger beschäftigt worden als im vorigen Jahre, nämlich nur in der Opera buffa und heiteren Episoden-Rollen. Während man sie im vorigen Jahre gegen Klippen führte, an denen ihr niedliches kleines Talent zerschellen mußte (Lu cia, Sonnambula), ließ man sie jetzt weislich in ihrem Ele ment. In dem ganzen Wesen der hübschen kleinen Spanie rin liegt eine natürliche, fast kindliche Heiterkeit, die, harmoni rend mit dem frischen Reif auf ihrer Stimme und der anspruchs losen naturalistischen Gewandtheit, überall freundlich anspricht.

Von den neuen Acquisitionen Herrn Salviʼs hatte keine einzige einen mehr als mittelmäßigen Erfolg. Die werthvollste darunter war Signora Galetti , welche, durch mehrere Wo chen der Bühne entzogen, nur in zwei Opern („La Favo rita“ und „La forza del destino“) auftrat. Diese beiden Leistungen reichten hin, zu constatiren, daß Frau Galetti das Wiener Publicum kalt ließ, ohne geradezu zu mißfallen, und daß auch in anderen Rollen von Frau Galetti ein tiefer, nachhaltiger Eindruck, eine hinreißende Wirkung nicht zu erwarten stand. Faßt man so Vieles ins Auge, was für diese Sängerin spricht, so ist man zu glauben versucht, das Publicum habe sie ungerecht beurtheilt. Die Stimme der Galetti ist in der Mittellage von einer Schönheit des Timbres, von einer sammtartigen weichen Fülle, wie sie nicht häufig vorkommt. Ich gestehe, diese Töne oft mit einer wahren musikalischen Wollust geschlürft zu haben. Dazu kommt, daß sie ihre Stimme künstlerisch zu behandeln weiß, weder schreit noch tremolirt. Und trotz all’ dieser Vorzüge vermag Frau Galetti das Publicum nicht hinzureißen, ja nicht einmal zu erwärmen oder lebhaft zu interessiren. Ihrer Stimme fehlt die siegreiche, einschneidende Gewalt, ihrer Höhe die Kraft und Ausdauer — gerade die Eigenschaft, die einer

ersten dramatischen Sängerin unentbehrlich und vollends von einer italienischen Sopranstimme überall verlangt wird. Ihr Vortrag ist immer verständig und angemessen, ohne jemals den Hörer im Schwung mit sich fortzureißen oder auch nur innig zu rühren. Käme ein geistvolles Spiel, ein poetisches Aeußere den schwachen Punkten ihres musikalischen Vortrags in rechter Weise zu Hilfe, so würde sich der Gesammtein druck doch noch zu einem günstigen gestalten. Aber diese un förmliche Gestalt, dies von pechschwarzen Augen wilderleuchtete starkknochige Gesicht kämpft gegen unsere poetischen Illusionen. Bewegung und Mimik sind anmuthlos, das Spiel besteht aus den bekannten conventionellen Aeußerlichkeiten. Als Frau Galetti in der „ Favorite “ in einem rasenden Seidenkleide dahergesegelt kam, wie ein Panzerschiff, da dachte wol Jeder mann an die „Favorite“ vom vorigen Jahr, an Karoline Barbôt . Die blasse, leidende Frau mit dem edlen, feinge schnittenen Profil und den leuchtenden braunen Augen — wie wußte sie trotz ihrer kranken Stimme und ihres schwächlichen Körpers Alles um sich her zu entzünden und fortzureißen! Bei ihr war das Spiel viel mehr, als ein bloßes Kleid des Gesangs, und das Kleid viel mehr, als ein „schöner Anzug“. Aus einem geistigen Centrum wirkte da Alles zusammen, und mochte die physische Kraft auch versagen, man fühlte sich immer im Bann einer bedeutenden künstlerischen Per sönlichkeit.

Eine zweite neue Sängerin dieser Stagione war Fräu lein Amalie Fabbrini , ein noch junges Mädchen mit starker, metallreicher, aber wenig ausgebildeter, zum Theil auch verbildeter Stimme. Fräulein Fabbrini hat sich ein förmliches Repertorium aller italienischen Manieren und Effecthen angelegt, darunter das rohe Herauspressen der tie fen Töne, das Tremoliren und dergleichen. Dadurch wird ihr schönes Material nicht anmuthender, im Gegentheil. Auch das Spiel der jungen Sängerin ist ungraziös und übertrieben. In kleinern Rollen ganz entsprechend, vermochte Fräulein Fabbrini doch größeren Aufgaben wie „Azucena“, „Maffio Orsini“ durchaus nicht zu genügen, und da man gerade diese Rollen in Wien sehr gut zu hören gewohnt ist, so war das Publicum nichts weniger als erbaut.

Ein unglücklicher Gedanke Herrn Salviʼs war es ferner den Bariton Bartolini (der im vorigen Jahre den Re nato im „Maskenball“ unter Anderm ganz vortrefflich gesun gen und gespielt) durch Herrn Cesare Boccolini zu er setzen. Dieser Sänger hat sehr geringe Stimmmittel, überdies

für heroische Charaktere kein günstiges Aeußere. Seine Ton bildung ist lobenswerth, der Vortrag anständig, dem Tremo liren und den affectirten Manieren italienischer Bassisten etwas weniger zugethan als Pandolfini . Unter diesen Ma nieren die unleidlichste ist uns die durch Ronconi in Schwung gebrachte Anwendung des Staccato in Schlußfäl len und Tonfiguren, wo jedes gesunde Ohr gebundene Noten erwartet. Häufig angebracht, macht es den Effect eines trocke nen, zurückgehaltenen Hüsteln. Die Vorstellungen vom „Ballo in maschera“ und „Rigoletto“ haben durch Herrn Bocco lini im Vergleich mit dem vorigen Jahre unleugbaren Scha den erlitten. Fleiß und Sorgfalt sind diesem Sänger gewiß nicht abzusprechen, aber was er macht, wird — unbedeutend. Das Publicum hat auch eigentlich gar keine Notiz von ihm genommen. Statt Herrn Cornago war Herr Rossi enga girt, das bleibt sich gleich. Ein merkwürdiges Engagement war das einer Sgra. Baralti , welche nichts weiter als die winzige Rolle der Königin im „Mosè“ sang. „Wozu dies En gagement? Fräulein Dillner hätte die Partie wenigsten ebenso gut gesungen.“ So schrieben wir gerade heute vor einem Jahre, wo ein Fräulein Cash für dieselbe merkwürdige Rolle engagirt war. Die Acquisition der bedauerlichen Sgra. Ba ralti , welche blos Eine Rolle sang, wurde aber noch über troffen durch das Engagement des spanischen Tenoristen de Azula . Dieser sang nämlich gar nicht. Der würdige Hidalgo benahm sich nämlich bei der ersten Probe — er hatte den Ernani zu singen — so unmusikalisch, daß man ihn für un möglich erklärte. Der Schlaukopf nahm vergnügt seine 1200 fl. und errichtet damit vielleicht einen Barbierladen in Mexico. So waren denn alle neuen Engagements für diese Saison unglücklich, und von den wieder engagirten Sängern des vori gen Jahres hätten wir auch die gute Hälfte lieber nicht wie der gesehen.

Das Repertoir können wir mit wenig Worten abthun. Es wurden zwei neue Opern gegeben ( VerdiʼsForza del destino“ und PedrottiʼsTutti in maschera“); beide fielen durch. Neu einstudirt waren Verdiʼs scheußliche Lombardi“, die es nicht zur dritten Vorstellung brachten und RossiniʼsCenerentola“, die leider erst ganz am Schlusse der Saison erschien. Vieles, was wir rücksichtlich des italienischen Repertoires auf dem Herzen haben, wollen wir uns lieber aufsparen, bis die — noch ungewisse — ita lienische Opernsaison für das nächste Frühjahr entschieden sein wird.