Hanslick Edition: Hanslick in Neue Freie Presse No. 902. Wien, Dienstag den 5. März 1867 Hanslick, Eduard Wilfing, Alexander FWF Der Wissenschaftsfond.
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Hanslick Edition: Hanslick in Neue Freie Presse Herausgegeben von Wilfing, Alexander Projektmitarbeiterinnen Bamer, Katharina Pfiel, Anna-Maria Elsner, Daniel Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage Wien 2024

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Maschinenlesbares Transkript der Kritiken von Eduard Hanslick.

No. 902. Wien, Dienstag den 5. März 1867 Hanslick, Eduard Neue Freie Presse Morgenblatt Herausgegeben von Etienne, Michael Friedländer, Max Wien 05.03.1867
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Concerte.

Ed. H. Der Heißler’sche Orchesterverein, dieser verschämte Veilchenstrauß, verstecke sich so viel er will, der Musiker wittert ihn heraus und geht nicht gleichgiltig daran vorüber. Abermals gab es einen der geheimnißvollen „Gesell schafts-Abende“ dieses Dilettanten-Vereines, ohne öffentliche Ankündigung, ohne Journalnotizen, ohne Billetverkauf — und dennoch welch fröhliches Gedränge im ganzen Saal! Das Hauptcontingent des Auditoriums liefert allerdings die „Verwandtschaft“, und Familiengefühle walten in den Reihen dieser Zuhörer mindestens ebenso stark als Kunst-Enthusiasmus. Neben dieser allzeit vergnügten Hausmacht der Ausführenden erscheint aber auch regelmäßig ein Freiwilligencorps hagestol zer Musikfreunde, die jenem Familien-Cultus fremd, vielleicht gar kritisch gegenüberstehen — denn in dem Veilchenstrauß steckt gar manches duftlose „Hundsveilchen“ — deren Interesse sich jedoch um so lebhafter dem Programme hingibt. Für diese Programme verdient der Dirigent Herr Heißler ein ganz besonderes Lob. Er weiß für jede seiner Abendunterhaltungen ein bis zwei Stücke aufzubringen, die den Reiz der Neu heit oder den nicht geringeren einer unverdienten Vergessen heit für sich haben. Nachdem der Orchesterverein jüngst das Schumann’sche Violoncell-Concert zur ersten Aufführung ge bracht, erfreute er uns diesmal mit einer in Wien noch unbekannten Ouverture von Mendelssohn-Bartholdy. Es ist dies die C-dur-Ouverture op. 24 für Harmoniemusik, deren Vorführung wir unseren größeren Concert-Instituten bereits vor Jahren vergebens vorgeschlagen haben. Hervor ragende Bedeutung, etwa neben den vier Concert-Ouverturen, kann man dieser Composition freilich nicht beilegen, aber sollte ein hier noch unbekanntes Orchesterwerk von Mendelssohn nicht schon aus diesem Titel allein den Versuch einer Auffüh rung verdienen? Hat auch Mendelssohn die C-dur-Ouverture nicht mit dem vollen Aufgebot seiner Phantasie, dem ganzen Reichthum seines Kunstvermögens geschaffen, so waltet doch unverkennbar seine Meisterhand in dem klaren, stattlichen Bau und dem feinen Schliff des Ganzen. Mendelssohn gab nichts aus der Hand, was nicht in seiner Art fertig und vollkommen dastand. Die Ouverture mit ihrem süßen, ruhi

gen Wohlaut im Andante und der fröhlichen Lebendigkeit im Allegro muß jeden Hörer frisch und liebenswürdig anmuthen. Diese bescheidene und doch wirksame Modulation, diese Klar heit und gesunde Fröhlichkeit erinnert manchmal an Mozart, der bekanntlich auch nicht immer „bedeutend“ schrieb. Nur für Blas-Instrumente gesetzt, ist diese Ouverture schon da durch eine Specialität unter Mendelssohn’s Werken und er schiene als solche in der Urgestalt am interessantesten. Die trefflichen Bläser der „Philharmonischen Concerte“, verstärkt durch die ihnen wol zur Disposition stehende Kaul lich’sche Harmoniemusik des Hofoperntheaters, konnten den Versuch wol wagen. Im Orchesterverein war daran natürlich nicht zu denken, er mußte sich mit einem von Heißler ge arbeiteten Arrangement für ganzes Orchester behelfen. Diese Bearbeitung verdient unbedingtes Lob, ja sie dürfte dem mu sikalischen Geschmack des Concert-Publicums mehr zusagen, als das Original. Denn an sich verhält sich doch immer die Harmoniemusik zum vollen Orchester wie das Fragment zum Ganzen, wie ein Behelf oder Arrangement zum reicheren Original. Gewiß klingen die raschen Sechzehntel-Passagen, die im Allegrosatz charakteristisch vorherrschen, edler und feiner in den Violinen, als von schreienden F-Clarinetten vorgetragen, wie es das Original will. Dem einleitenden Andante hat Heißler die ursprüngliche Färbung nach Möglichkeit dadurch gewahrt, daß er die charakteristischesten Stellen zu acht und mehr Tacten ausschließlich den Bläsern läßt. Die Rolle der kleinen Trommel hat der Bearbeiter weislich den Pauken übertragen und von der Janitscharenmusik nur das Triangel beibehalten, das dem zweiten Thema des Allegro einen nicht leicht zu missenden reizenden Aufputz leiht.

Eine selten gehörte Composition voll Geist, Eigenthüm lichkeit und feinster Behandlung des virtuosen Elements ist ferner Chopin’sClavierconcert in E-moll. Fräulein Ficht ner, die es im Orchesterverein spielte, verdient den besten Dank dafür, wenngleich ihr nettes und correctes Spiel sol chen Aufgaben noch nicht gewachsen ist. Schubert’s B-dur- Entreact zu „Rosamunde“, eine von Fräulein Krauß styl voll vorgetragene Hasse’sche Arie, endlich eine Haydn’sche Symphonie beschlossen den Abend.

Gehen wir von dem wackeren Dilettanten-Concert und seinen mehr vom besten Geist als vom reinsten Ton be seelten Spielern zu den aufs feinste geglätteten Productionen

unserer Philharmoniker über. Sie beendigten jüngst ihren Cyklus von acht Concerten mit Beethoven’sNeunter Sym phonie, deren allerdings schwierigste Ausführung mit der un mittelbar vorhergegangenen, der G-dur-Symphonie von Haydn, nicht zu vergleichen war. Die Aufführung dieser Composition war eine so vollendete, daß das Publicum nicht müde wurde, dem Orchester zu applaudiren und Herrn Capellmeister Des soff hervorzurufen. Die Damen Dustmann und Bettel heim, die Herren Walter und Schmid, welche im Finale der Neunten Symphonie mitwirkten, sangen überdies (mit Herrn Neumann) das unverwelklich blühende Quintett aus Mozart’s „Cosi fan tutte“. Wir unterstützen bei diesem An laß auf das wärmste den Vorschlag eines unserer kritischen Collegen, man möchte für Concert-Aufführungen den störenden Text des Baßbuffo (Io crepo) abändern. Auf dem Theater kann Don Alfonso, wenn er ein guter Schauspieler ist, diese nim mermehr aus der Musik allein sich erklärenden Worte durch Mimik und Action motiviren. Im Concertsaal macht es sich aber doch zu einfältig, wenn ein Bassist mit der diesen Sän gern eigenen finsteren Feierlichkeit in langsam abgemessenen Tönen versichert, er „sterbe noch vor Lachen“.

Das Concert für den Pensionsfonds der Pro fessoren am Conservatorium fand wie alljährlich an dem theaterfreien Abend des 1. März statt und war so gut besucht, als der lobenswerthe Zweck es wünschen und voraus setzen ließ. Den interessantesten Bestandtheil des Programms bildete der erste Satz eines unvollendeten Streichquartetts in C-moll von Franz Schubert. Die vier Instrumente setzen im raschesten Sechsachtel-Tact tremolirend nach einander ein: ein leidenschaftlicher, gleichsam medias in res stürzender An fang, der eine großartigere Steigerung und pathetischere Hal tung vermuthen läßt, als der Fortgang zeigt. Gleich das nach wenigen Tacten sich anschließende Gesangsthema in As-dur athmet den freundlich lyrischen Charakter des Schu bert’schen Liedes. Der erste Theil wird repetirt, der zweite verweilt nicht lange und ohne besonders hervorragende Mo mente bei der Durchführung, bringt hierauf den Stoff des ersten mit geringer Veränderung transponirt wieder und schließt sehr wirksam mit dem tremolirenden Eingangsmotiv. Dieser rasche, gleichsam in leidenschaftlicher Ungeduld ab brechende Schluß veranlaßt einen hiesigen Musikkritiker zu der Vermuthung, der erste Satz sei vielleicht von Schubert selbst

gar nicht vollendet. Die Vermuthung ist irrig. Das uns vor liegende (von J. Brahms aufgefundene) Original-Manuscript weist nach dem vollständig beendeten ersten Satz noch 41 Tacte des zweiten auf, eines liedmäßigen Andante in As-dur (Dreiviertel- Tact), das, nach dem Anfang zu schließen, ein Musikstück von liebenswürdigster Innigkeit und echt Schubert’schem Gepräge geworden wäre. Die folgenden ganz unbeschriebenen Seiten des zusammengenähten Heftes weisen die Vermuthung ab, daß die Fortsetzung etwa verloren gegangen sei. Schubert hat das Stück nicht weiter componirt. Momentan mochte ihn eine dringende Arbeit abhalten; daß er aber auch späterhin dieses schon im Jahre 1820 niedergeschriebene Fragment nicht wieder vornahm und fortsetzte, scheint doch auf den geringe ren Werth hinzudeuten, den der Componist selbst dem Anfang beilegte. Mit den hervorragendsten Werken Schubert’s im Gebiet der Kammermusik kann man den C-moll-Satz aller dings nicht vergleichen, weder was die Fülle und Neuheit der melodischen Erfindung, noch was die Kunst der Technik be trifft. Dennoch ist es eine werthvolle Gabe, an der man seine Freude hat. Alles so wahr, ungezwungen und echt musikalisch, selbst das minder Bedeutende so anmuthig vorgetragen! Es ist immer Schubert, der spricht, und nimmt er diesmal auch keinen hohen Flug, man fühlt es doch immer, die Flü gel sind ihm angewachsen. — Außer dem Quartett-Fragment hörten wir von Schubert noch die As-dur-Variationen zu vier Händen, von den Herren Dachs und Schenner bei fällig gespielt; ferner das Beethoven’sche Septett, das gut studirt, aber namentlich im ersten Satz mit jener kleinlich nuancirenden Koketterie vorgetragen wurde, mit welcher unser Primgeiger einfache, gesunde Musik zu schminken liebt. Frau Haizinger, mit Jubel empfangen und entlassen, verbreitete die heiterste Laune durch einige humoristische Declamationsstücke, worauf Fräulein Magnus die Zuhörer mit leiser, sicherer Hand in eine höhere Region lenkte. Sie trug sechs Nummern von Schu mann vor, alle aus dem herrlichen „Eichendorff’schen Lieder kreis“. In ihren Stimmmitteln kam uns Fräulein Magnus fast noch beengter vor, als in dem letzten Concert; das erste Lied („Fremde“) war mehr angedeutet, als wirklich gesungen, das zweite („Waldesgespräch“) verlangt geradezu etwas mehr Kraft und dramatische Energie, als Fräulein Magnus entfaltete. Ueberaus seelenvoll sang sie hingegen die träumerischen, vom Dichter und Tonsetzer aus tiefstem Herzen geschöpften Lieder: Stille“, „Mondlicht“ und „Schöne Fremde“. Auffassung,

musikalische und declamatorische Ausführung waren hier nahezu vollendet und ergriffen den Zuhörer mit unmittelbarer Ge walt. Ihre innige, keusche Vortragsweise, die das Gefühl mehr zurückdämmt als völlig ausströmt, behielt Fräulein Magnus auch in Schumann’sFrühlingsnacht“ bei, einem Liede, das so oft zu rein opernmäßigem Loslegen mißbraucht wird. Daß Fräulein Magnus mit diesem Liede am mei sten wirkte und es wiederholen mußte, verräth die Macht, welche sie bereits über das Publicum gewonnen hat. „Gute Liedersänger sind fast noch seltener als gute Lieder-Componi sten,“ schrieb Schumann einmal. Wir glauben, mit He lene Magnus wäre er zufrieden gewesen.

Herr Camillo Sivori hat nach länger als zwei Decen nien Wien wieder besucht und sein Concert im Musikvereins- Saale gegeben. Als vollwichtiger Virtuose in beiden Weltthei len anerkannt, hat Sivori bekanntlich noch das besondere Prestige, von Paganini persönlich unterrichtet zu sein. Nur noch Ein Violinspieler, Apollinar v. Kontsky, theilte es mit ihm. Obwol eine von Paganini ganz verschiedene Individualität, hat Sivori sich doch Vieles von der Technik seines Meisters mit zweifellosem Erfolg angeeignet. Was Paganini eine so dämonische Macht über alle Zuhörer verlieh, das freilich läßt sich nicht aneignen. „Der düstere Mann, in Märchen einge hüllt“ — wie ihn Holtei einst besang — versetzte überall, wo er hinkam, das Publicum in einen fieberhaften Zustand. Das Paganini-Delirium, das 1828 in Wien herrschte, war einzig in seiner Art, selbst der Liszt-Taumel in den Vierziger-Jah ren klingt nur wie ein Echo dagegen. Im Jahre 1828 war es in Wien noch ein Ereigniß, wenn ein Virtuose für seine Concerte den großen Redoutensaal benützte, und ganz uner hört, daß er für das Billet fünf Gulden Conventions- Münze verlangte. Dennoch mußten damals Hunderte in den angrenzenden Corridors lauschen, ohne Paganini zu sehen, ab gesehen von den zu spät kommenden Damen, die auf den zum Concertsaal führenden Stufen saßen. Diese Zeiten sind vorüber, und Paganini’s „caro ragazzino“, Herr Sivori nämlich, hat im Musikvereins-Saale dem Publicum keine ähnlichen Unbequem lichkeiten verursacht. Es wird uns schwer, beim Anblick Si vori’s an Paganini zu denken. Letzterer war ohne Zweifel eine geniale Persönlichkeit mit einigen starken Beigaben von Charlatanerie. Herr Sivori treibt keine Charlatanerie, wir haben aber auch nichts Geniales an ihm entdeckt. Er ist durchaus Virtuose, zunächst italienischer Virtuose: die Schön

heit des Tones, sodann die Schönheit der einzelnen Phrase oder Passage ist sein erstes Augenmerk. Sivori’s Ton ist in der That von einschmeichelnder Süßigkeit und Run dung, ohne die imposante Größe Joachim’s oder Laub’s zu erreichen. Sein Spiel ist rein, nett und ausgefeilt, die linke Hand ungemein virtuos, der rechte Arm von mäßiger Behendigkeit. Die Eigenthümlichkeiten und Glanzpunkte von Sivori’s Virtuosität hätten wir aus dem Vortrag seiner eigenen Compositionen am besten kennen gelernt. Er hat be scheidenerweise nichts davon vorgeführt und überhaupt nur zwei Bravourstücke gespielt: die gar nicht melancholische, aber namenlos fade „Mélancolie“ von Prume und ein Paganini’sches Kunststück (Variationen über das Gebet aus „Mosè“) auf der G-Saite allein. — Bei aller darauf ver wendeten Kunstfertigkeit machen derlei Compositionen keine Wirkung mehr. Wie die Paganini’schen Kunststücke, so hat die Paganini’sche Schule überhaupt sich bereits ausgelebt, zwei ihrer talentvollsten und berühmtesten Anhänger, Bazzini und Ole Bull, mußten das schließlich an sich erfahren. Diese Einsicht hat offenbar auch Herrn Sivori geleitet, als er zwei deutsche classische Compositionen in sein Programm aufnahm: eines der unbedeutenderen Haydn’schen Quartette (D-dur), das nur in seinem kurzen Finalsatz, einer Art perpetuum mobile, einige Gelegenheit gibt, in raschen Sechzehntel-Passagen zu glänzen. Sodann Beethoven’sA-dur-Sonate (die „Kreutzer’sche“), die Herr Sivori zwar mit sehr schönem Ton und aller wünschenswerthen Eleganz vortrug, aber mit so wenig Wärme, Schwung und Großheit, daß wir uns keinen Augenblick gerührt oder hingerissen fühlten. Allerdings trägt daran die wahrhaft schülerhafte Weise, in welcher ein „Professor“ den Clavierpart herabspielte, die gute Hälfte der Schuld. Herr Sivori fand reichlichen Beifall, wie sich dies von einem Virtuosen seines Ranges und Rufes wol von selbst versteht. Ein junges Mädchen, Fräulein Marie Trou sil, Schülerin von Fräulein Bochkolz-Falconi, sang eine Bellini’sche Arie und zwei Lieder mit vollständigem Erfolg. Ihre Stimme, ein Mezzo-Sopran von seltener Kraft und Weichheit, gehört zu den schönsten, die uns seit lange vorgekommen. Ist einmal an die Cultur derselben die letzte Hand angelegt, so wird Fräulein Trousil ohne Zweifel als Opernsängerin Aufsehen erregen.