Hanslick Edition: Hanslick in Neue Freie Presse No. 1481. Wien, Mittwoch den 14. October 1868 Hanslick, Eduard Wilfing, Alexander FWF Der Wissenschaftsfond.
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Hanslick Edition: Hanslick in Neue Freie Presse Herausgegeben von Wilfing, Alexander Projektmitarbeiterinnen Bamer, Katharina Pfiel, Anna-Maria Elsner, Daniel Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage Wien 2024

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Maschinenlesbares Transkript der Kritiken von Eduard Hanslick.

No. 1481. Wien, Mittwoch den 14. October 1868 Hanslick, Eduard Neue Freie Presse Morgenblatt Herausgegeben von Etienne, Michael Friedländer, Max Wien 14.10.1868
font-style:italic; font-weight:bold; Deutsch Transkribus OCR und Lektorat. Transformierung der Daten des Transkribus TEI-Export mit "editions.xsl". Formatierung. Alle Daten, Werke, Orte, Personen ediert. Letztkorrektur für Zwischenrelease.
Festconcert des Männergesang-Vereins.

Ed. H. Die Jubelfeier des Wiener Männergesang-Ver eins ist zu Ende. An Kränzen und Medaillen reich, ist der Verein aus dieser anstrengenden Festwoche mit neuen Ehren hervorgegangen. Vor Allem gab das Concert im Redouten saale, dessen glänzende Ausstattung bereits von anderer Feder geschildert wurde, vollauf zu sehen und zu hören. In der Zu sammenstellung des Programms hatte man es vorzugsweise auf Novitäten abgesehen, auf große und starke Stücke von moder nen Componisten. Jede dieser Novitäten fand ehrenvollen Bei fall, wie es nicht anders zu erwarten war bei Werken von namhaften Tondichtern, welche überdies durch persönliches Mitwirken den Abend verschönerten. Daß trotzdem die Stim mung des Publicums dabei mehr respectvoll als unmittelbar begeistert sich kundgab, konnte Niemandem entgehen. Der Ge danke wurde hie und da laut, ob es nicht doch zweckmäßiger, die allgemeine Begeisterung fördernder gewesen wäre, das Fest concert blos aus den schönsten Perlen des Repertoires zusam menzusetzen. Es wäre müßig, jetzt auf die Frage einzugehen, und gewiß unbillig, den anregenden Reiz und die schmückende Bedeutung neuer Festcompositionen zu verkennen.

Wir haben das große Verdienst Herbeckʼs, unter dessen Führung der Verein zu seiner gegenwärtigen Höhe gediehen ist, stets als ein doppeltes erkannt und anerkannt. Fürs erste liegt es in der hohen Ausbildung des Vortrages, dem er Kraft und Feuer sowol, als die zartesten Schattirungen mit unfehlbarer Sicherheit einzuprägen wußte; sodann in der mög lichsten Erweiterung und Bereicherung des Repertoires. Die Literatur des Männergesangs ist bekanntlich eine sehr junge und keineswegs reichhaltige. Die unerbittlichen natürlichen Grenzen dieser Musikgattung (Beschränktheit der Stimmen bewegung, Monotonie des Klanges u. s. w.) stellen sich einer weiteren bedeutenden Entfaltung ihrer Literatur entgegen. Haydn, Mozart, Beethoven — dessen Gefangenen-Chor in „Fidelio“, eine der frühesten und mächtigsten Compositionen dieser Gattung, von der Bühne untrennbar ist — existiren nicht für die Männergesangs-Concerte. Wir müssen von Weber, Marschner und Spohr datiren, die zuerst den vierstimmigen Männerchor im modernen Sinne wirksam be handelten, leider nur in allzu wenigen selbstständigen Compo sitionen. Selbst als die Liedertafeln zur musikalischen Macht

wurden, haben die großen Meister nur selten sich ihnen zugewendet, wie man aus den Katalogen von Men delssohn's und Schumann's Werken entnehmen kann, in welchen die reinen Männerchöre als etwas Ausnahms weises gegen ihre zahlreichen gemischten Chöre zurückstehen. Hingegen ergossen sich bald die Mittelmäßigkeit und der Dilet tantismus in breiten Fluthen über dieses leichte und dankbare Gebiet, die Verlegenheit eines streng künstlerisch vorgehenden Concertleiters eher mehrend als beseitigend. Herbeck hat durch Hervorsuchen älterer Compositionen, Aufnahme von Opern fragmenten, treffliches Arrangement von Volksliedern, endlich durch seine Entdeckungen vergrabener Schubertʼscher Juwelen mit ungemeinem Eifer dafür gewirkt, die Concerte des Män nergesang-Vereines über das Niveau des blos Geselligen und Gefälligen zu erheben. Er hat das reichste und werthvollste Repertoire zu Stande gebracht, dessen sich irgend ein Männer gesang-Verein rühmen kann. Trotzdem wird neben und nach all diesen Anstrengungen, den Männergesang zu höchsten Zie len und selbstständiger Kunstbedeutung emporzuziehen, derselbe doch immer wieder mit eigener Schwerkraft in jene harmlosere Region zurückfallen, die ihm von Haus aus behaglicher und natürlicher ist. Ja, natürlicher — denn Wesen und Wirkung des mehrstimmigen Männergesanges wurzeln tiefer in den be grenzten Formen einer edleren Geselligkeit, als in der Oeffent lichkeit des großen Concertsaales. Ein unvergleichliches Ele ment, ja ein selbstständiger Organismus als künstlerisch-ge sellige Thätigkeit, bleibt der Männergesang als reine Kunst gattung immer nur ein Nebenzweig und Theil eines größeren Ganzen. Mit und neben dem gemischten Chore und als Be standtheil großer cyklischer Tondichtungen findet er seine voll giltige, rein künstlerische Verwendung. Die Stimmen der Publicistik haben, wie dies anläßlich einer Festfeier begreiflich, fast ausnahmslos den Ton enthusiastischer Gratulation festge halten. Eine nachträgliche, beruhigtere Kritik wird deßhalb nicht griesgrämig heißen dürfen, wenn sie die Thatsache er wähnt, daß die unersättliche Schwärmerei für Männergesangs- Productionen, wie sie in den Vierziger-Jahren allenthalben herrschte, sich auf ein vernünftigeres Maß besänftigt hat. Jener entzückte Cultus erschien begreiflich zu einer Zeit und in einer Stadt, welchen der scharfe, süße Zusammenklang von Män nerstimmen neu war und welche überdies der ungleich höher stehenden Gattung des gemischten Chores noch keine Auf merksamkeit schenkten. Im Charakter der gegenwärtigen Kunst periode liegt es nicht, dem Männergesang eine noch höhere

selbstständige Geltung im Concertsaale zu vindiciren, sondern im Gegentheile ihn allmälig wieder mehr seiner Heimat, dem engeren Kreise einer poetischen Geselligkeit zu überlassen und als ein Ganzes nicht zu überschätzen, was in echter Kunst im mer nur ein Theil sein kann.

Diese den musikalischen Charakter des Männergesangs überhaupt treffende Bemerkung schmälert nicht im mindesten das Verdienst eines Vereines, welcher, wenn es einmal eine Concert-Production gilt, möglichst großartig und prachtvoll auftreten will. Hofcapellmeister Herbeck hat den festlichen Anlaß nachdrücklich für die Bereicherung seines Repertoires benützt, indem er nicht blos nach neuen Compositionen suchte, sondern solche positiv hervorrief. Es wurden — weislich mit Ausschließung jeder Preisconcurrenz — Novitäten bei verschie denen namhaften Tondichtern eigens bestellt. Man hat zu nächst von deutschen Meistern F. Lachner, Esser, Wag ner und Liszt angegangen. Letzteren kann man gewiß ebenso gut als Deutschen nehmen wie als Ungarn, Franzosen u. s. w. Liszt ist überall her, ungefähr wie seine Musik. Nicht so gefällig wie Liszt hat sich Richard Wagner erwie sen, welcher in einem stark instrumentirten Schreibebrief ab lehnte und diese Ablehnung mit der feindseligen Stimmung der Wiener Kritik motivirte. Wie mag es sich doch reimen, daß gerade Künstler, die nur für die „Idee“ und die „Un sterblichkeit“ arbeiten, so empfindlich gegen den möglichen Wi derspruch einiger Kritiker sind? Wagner hat sich damit wahr scheinlich selbst um einen Erfolg gebracht, denn er ist ein Mei ster des Effects und das Wiener Publicum bekanntlich sehr eingenommen für seine Musik. Daß die Wiener ihn „ver stehen“, hat der Meister auch wiederholt hier ausgesprochen, jedesmal wenn ihm eine Ovation gebracht wurde. Der Män nergesang-Verein hat sich ferner auch an Berlioz und Gounod in Paris gewendet, welche jedoch dankend sich ent schuldigten. Vielleicht fühlten sie richtiger mit dieser Ableh nung als der Verein, indem er sie zur Concurrenz auffor derte. Berlioz und Gounod sind berühmte Namen und geistvolle Componisten, aber als französische Componisten haben sie mit der eminent deutschen Gattung des mehrstimmi gen Männergesangs nichts zu schaffen. Tondichter nichtdeut scher Zunge sind bei einem deutschen Liedertafelfest musikalisch fremde Gäste. Ueberdies zählen Berlioz und Gounod, auch abgesehen von dem nationalen Moment, in der Literatur des Männergesangs überhaupt nicht mit, sie haben ihren Ruf nicht durch Männerchöre erlangt, wenn sie auch kleine Stückchen

davon in großen Werken sporadisch anbrachten, ungefähr wie man ein Geigensolo in einer Oper anbringt, ohne deßhalb zu den eigentlichen Violin-Componisten gezählt zu sein. Weit eher hätte von französischen Tondichtern Felicien David, der Componist der „Wüste“, Anspruch auf die ehrenvolle Einla dung eines Männerchor-Vereins gehabt. Näher jedoch als irgend ein Franzose wären Hiller, Rubinstein, Brahms, Volkmann dem Vereine gestanden, von österreichischen Com ponisten älteren und jüngeren Namens nicht zu sprechen, welche ihr Talent in diesem Fache bereits erprobt haben.

Unter den Componisten, welche dem Vereine ein Fest angebinde sendeten, ist Liszt mit seinem „18. Psalm“ am wenigsten glücklich gewesen. Die Anlage des Stückes ist sehr einfach, der Chor singt die größere Hälfte der Composition hin durch blos unisono. Der Charakter des Ganzen wird dadurch ein vorwiegend rhetorischer, erst gegen das Ende hin nimmt er musikalische Fülle und hymnenartigen Schwung an, aller dings unter betäubendster Mitwirkung von dröhnenden Posau nen und Paukenwirbel. Außer diesen materiellen Effecten soll der spiritualistische, unvermittelter Dreiklangfolgen dem etwas mageren Ideengehalte aufhelfen — als „Palestrina des 19. Jahrhunderts“ (wie Papst Pius ihn gerne nennt) gefällt sich Liszt natürlich in Dreiklang-Fortschreitungen, wie A-dur, G-dur; C-dur, B-dur ; sogar Es-dur, F-dur, G-moll, A-dur, Des-dur in Einer Reihe! Der „Psalm“ ist übrigens nicht lang und schließt mit blendendem Pomp. Ungleich mehr An klang fand der neue Chor von Franz Lachner: „Abendfriede.“ Der verehrte Veteran, bei seinem Erscheinen mit stürmischem Beifalle begrüßt, dirigirte die klar und maßvoll aufgebaute, schönklingende, mit technischer Meisterschaft ausgeführte Com position, die in Einem Satze ununterbrochen dahinfließt. Die Wahl des Lenauʼschen Gedichtes ist, ganz abgesehen von dem schwierigen Metrum, der Composition nicht günstig. Zu kurz für einen ausgedehnteren Chor, veranlaßt sie sehr viele Wort wiederholungen, welche (wie das oft repetirte: „lächelt die Holde“) ermüdend wirken. Die gekünstelte Empfindung des Gedichtes — es feiert den Abend als „ein schlummernd Kind in Vaters Armen, der voll Liebe zu ihm sich neigt“ — mag auch etwas erkältend auf die Stimmung des Com ponisten gewirkt haben. Auch Goetheʼs tiefsinniger „Ge sang Mahomedʼs“, den sich Esser zur Composition ge wählt, scheint uns — vielleicht verlockend für den ersten Augenblick — im Grunde bedenklich für musikalische Behand

lung. Das Symbolische, das dem Gedichte zu Grunde liegt, fin det in der Musik keinen Ausdruck, diese muß sich an das Aeußerliche halten, an die Schilderung des Baches, der sich zum Fluß ausbreitet, in welchen rauschend alle Quellen von den Höhen hinabstürzen u. s. f. Esser hat diese unausweich liche Tonmalerei nicht nur mit glänzendem Effect, sondern in grandiosem, alles Kleinliche verschmähendem Styl ausgeführt. Ein männlicher Ernst und eine meisterhafte Bewältigung der Technik zeichnen die umfangreiche Composition aus, der wir nur eine sparsamere Verwendung der den Gesang schonungs los überfluthenden Orchestermittel gewünscht hätten. Esserʼs Chor ist eine der schwierigsten und anstrengendsten Aufgaben — unser Männergesang-Verein hat sie ruhmvoll bestanden. Der neue Chor, welchen Herbeck gespendet („Waldscene“), bewegt sich gleichfalls in den breitesten Dimensionen und nimmt alle Kräfte des Orchesters in ausgedehntester Weise zu Hilfe. Man könnte diese „Waldscene“ eine Miniatur-Oper nennen, ihr Vorspiel wächst beinahe zur Ouvertüre, ihre Ritornells zu kleinen Zwischenacten. Es waltet viel echte Romantik und ein ungewöhnlicher Klangzauber in dieser Composition, namentlich in dem stimmungsvollen Vorspiel. Die Instrumentirung, mit Berliozʼscher Kunst, mitunter auch mit Berliozʼschem Raf finement ausgeführt, entrollt einen Reichthum von verschie denen Farben und Beleuchtungsarten, für die Wirkung des Ganzen wol einen zu großen Reichthum. Wie alle speciell geistreichen Compositionen, verweilt Herbeck mit Vorliebe bei dem Detail, häuft einen charakterisirenden feinen Zug auf den andern und mal die „Stimmung“ sorgsam mit so vielen und verschieden artigen Mitteln aus, daß das Ganze unruhig wird und blen det, anstatt zu leuchten.

Alle bisher genannten Compositionen (am wenigsten noch die Lachnerʼsche) suchten die Wirkung des Männerchors in breiter, grandioser Entfaltung bei anstrengender Mitwirkung des Orchesters. Derlei große, complicirte Aufgaben werden die Kunst des Tondichters gewiß auf das nachdrücklichste erproben, die Wirkung des Männergesanges neigt sich aber gern mit be sonderer Gunst zum Einfachen und Kleinen. Dies bewährte sich bei dem „Ukrainischen Ständchen“ von R. Weinwurm, einer anmuthig melodiösen Composition, welche, eine höhere Bedeu tung weder besitzend noch beanspruchend, ungemein gefiel und vielleicht am lebhaftesten applaudirt wurde. Zum erstenmal kam an diesem Abend ein „Winzerchor“ aus Mendelssohnʼs unvollendeter Oper „Loreley“ zur Aufführung, der auf der

Bühne selbst jedenfalls noch besser wirken mag. Ein einfaches Chorlied (zwei Strophen) mit schalmeiartig brummender Be gleitung, frisch und munter, in den Schlußtacten kurz und kräftig sich aufschwingend. Noch eine andere unvollendete Oper spendete ihren Beitrag zu dem Festconcerte: „Der Graf von Gleichen“. Schubert componirte sie im Jahre 1827 auf einen Text, welchem der geistreiche Verfasser, Bauern feld, seinen Ruhm gewiß nicht verdankt. Von Schubertʼs Compositionen ist eine Anzahl flüchtiger Skizzen, welche blos die Singstimmen, den Grundbaß und einige Begleitungsfiguren, aber keine Andeutung der Instrumentation enthalten, in Her beckʼs Besitz, also an den rechten Mann gekommen. Herbeck hat mit seinem oft bewährten Tact und Geschick zwei Num mern daraus instrumentirt und in dem Festconcerte zur Auf führung gebracht. Es waren von allen vorgetragenen Gesangs stücken die einfachsten, anspruchslosesten, und doch genialsten, am unmittelbarsten ergreifenden. Kann man mit den bescheidensten Mitteln in der knappsten Form etwas Zarteres, Wärmeres hervorbringen, als diese Ariette Suleikaʼs, und vollends das QuintettSuleikaʼs, des Sultans und der drei Freier? Wir zählen letzteres zu den schönsten Gesängen Schubertʼs. Nur die scenische, also im Concertsaale schwerer faßliche Bedeutung dieses auf einen größeren Zusammenhang hinweisenden Stückes, das obendrein mehr verklingt als eigentlich abschließt, mag es einigermaßen erklären, daß der Beifall des Publicums durchaus nicht im Verhältniß zu dem Werthe dieser Musik stand. Außerordentlich schön sang Frau Wilt die Ariette und Herr Walter die erste Tenorpartie in dem Quintett. Außerdem kam dem Concerte die Mitwirkung der bewährten Solisten Olschbauer, Panzer, Förchtgott und Schmidtler zu statten.

War das Concert im Redoutensaale die eigentliche musi kalische Festlichkeit des Vereins im Sinne des künstlerisch Ernsten und Feierlichen, so bildete die Liedertafel im Sophien saale ein lebhaftes, heiteres Nachspiel dazu. Ein anderer Re ferent hat über die Einzelheiten dieses geselligen Festes be richtet. Wir können zum Schlusse aus all den verschiedenen Festlichkeiten des Jubiläums nur die erfreuliche Summe ziehen, daß jeder dieser Festtage ein Ehrentag für die Herren Dumba, Herbeck und Weinwurm wurde und ein neues Band der Herzlichkeit knüpfte zwischen dem Männergesang- Verein und der Bevölkerung Wiens.