Theater und Musik.
(„
Giroflé-Girofla“ von
Lecocq. — Philharmonisches Concert. — Gesellschafts-Concert.)
Ed. H. Giroflé und Girofla sind die Namen zweier
einander zum Verwechseln ähnlicher Zwillingsschwestern, und
ihre wirkliche Verwechslung ein ganzes Stück hindurch bildet
den Stoff von Lecocq’s neuester komischer Oper. Es gibt
viele Lustspiele, die auf der täuschenden Aehnlichkeit zweier
Personen beruhen. Der Ahnherr dieses Geschlechtes ist wol
der „Amphytruo“ von Plautus; da nimmt der Göttervater
Zeus auf einer seiner galanten Wanderungen die Gestalt
des thebanischen Helden an, um dessen Rolle als Ehemann
zu spielen. Wenn die Aehnlichkeit der Kniff eines Gottes
ist, dann freilich haben die Verwechslungen nicht den Vor
wurf der Unwahrscheinlichkeit zu fürchten. Plautus selbst in
seinen „Menächmen“, Shakspeare in dem „Lustspiel der
Irrungen“ begründeten die Aehnlichkeit, das Triebrad ihrer
possenhaften Verwechslungen, durch Zwillingsbruderschaft.
In neuerer Zeit verwerthet man dieses Motiv fast nur noch
für die Virtuosität eines Schauspielers. Es war eine der
berühmtesten Leistungen unseres Fichtner, in Holbein’s
„Doppelgänger“ die Doppelrolle eines lustigen und eines
sentimentalen Officiers zu spielen; noch weiter ging der
Stuttgarter Hofschauspieler Moritz, der auf seinen Gast
spielen regelmäßig „Drillinge“ darstellte. Eine solche Auf
gabe für die Bravour individualisirender Kunst bildet das
Lecocq’sche Zwillingsschwesternpaar keineswegs. Mit Ausnahme
einer ganz kurzen Scene der Girofla zu Anfang ist es
immer nur Giroflé allein, welche das Stück hindurch spielt
und bald für die eine, bald für die andere Schwester aus
gegeben wird. Der Dichter verräth zwar anfangs die Ab
sicht, die beiden einander leiblich so ähnlichen Schwestern
durch entgegengesetzte Temperamente auseinanderzuhalten; er
läßt wenigstens erzählen, daß die eine lebhaft und lustig, die
andere schüchterner Natur sei. Seltsamerweise unterläßt der
Componist den Versuch einer musikalischen Charakteristik
selbst an der einzigen dafür günstigen Stelle. Die ernsthafte
Schwester präsentirt sich nämlich mit dem Complet: „Père
adoré, c’est Giroflé“, worauf die andere, lustige, mit
dem zweiten Couplet folgt: „Petit papa, c’est Girofla“.
Der Componist hat für die gleiche Melodie dieser zweiten
Schwester nicht einmal eine höhere Tonstufe oder ein rasche
res Tempo zur charakteristischen Unterscheidung gewählt. Wir
müssen es für das Verdienst von Fräulein Meyerhoff
halten, daß sie trotzdem den beiden gleichlautenden Strophen
eine sehr verschiedene Färbung verleiht. Von da an ver
schwindet Girofla, von Piraten geraubt, aus dem Stücke,
und Giroflé, die Zurückgebliebene, muß bald die Frau des
sanften Kaufmannes Marasquin, bald jene des wüthenden
Maurenhäuptlings Murzuk spielen, ein Spaß, der sich doch
zu bald erschöpft. Das ganze Stück ist ein Tanz auf dem
gespannten Seile der Unwahrscheinlichkeit; um unser Inter
esse zu erhalten, müßte der Gang der Begebenheiten so
rasch sein, daß man nirgends zur Besinnung käme. Dafür
fehlt aber dieser Operette die übermüthige Laune, das un
widerstehliche Temperament. Auf der possenhaften Voraus
setzung baut sich alles Folgende mit einer gewissen Schwere
und Ernsthaftigkeit auf; die Eltern, die Braut, der junge
Ehemann kommen nicht aus den ängstlichsten Empfindungen
heraus, ja zum Schlusse droht förmlich die Tragödie herein
zubrechen, indem Murzuk in wahnsinniger Eifersucht Giroflé
ermorden will. Da verkündet ein Trompetenstoß (ganz
„Fidelio“!) die Ankunft des siegreichen Admirals mit der
geretteten Girofla, und nun hat endlich jeder der beiden
Neuvermälten seine eigene Frau für sich.
Die Beschaffenheit dieses Textbuches begründet schon
die entschiedene Inferiorität der „Giroflé“ unter „Madame
Angot“ desselben Componisten. Letztere ist ein gelungenes
Zeit- und Sittenbild, in welchem eine gutverschlungene
Doppel-Intrigue durch den historischen Hintergrund Bedeut
samkeit erhält; dazu die Contraste zwischen Salon und
Straßenleben, herzhafte Volksgestalten, an denen wir mensch
liches Interesse nehmen, eine geschickt angelegte, sich wirksam
steigernde Handlung. Der Inhalt von „Giroflé“ ist, kurz
gesagt, Unsinn, und die handelnden Personen sind Cari
caturen. Musikalisch bewährt auch „Giroflé“ in mehr als
Einer Nummer das gewandte, anmuthige Talent Lecocq’s; allein
die Erfindung fließt viel spärlicher und gemischter als in
der „Angot“. Die geringere anregende Kraft des Textbuches
auf den Componisten mußte sich hier wol geltend machen.
Das musikalisch Beste in seiner neuen Operette findet sich
in den kleinen knappen Formen; gleich die ersten Couplets
Blasel’s — die deutsche Uebersetzung mit dem Heine’schen
Reime: „Der Vater, das that er“, ist hier wirksamer als
das Original: „Un père, radieux et prospère“ — dann
die graziösen Strophen der Meyerhoff und des sich den
Eltern präsentirenden Marasquin, Swoboda, sie sind bei aller
Anspruchslosigkeit vortrefflich, ganz das, was sie sein sollen.
Ein Gleiches kann man dem Liebesduett der Neuvermälten
in G-dur nicht nachrühmen, es ist ein anständiger Gassen
hauer, wie manches Nachfolgende. Aus dem ersten Finale
hebt sich nur das wohlklingende, breite Andante: „Wie sie
der Schwester ähnlich sieht“ vortheilhaft heraus. Wie im
ersten Acte das Couplet, so herrscht im zweiten der Ensemble-
und Chorgesang vor. Der Componist, welcher in der „Angot“
den besten Eigenschaften Offenbach’s mit Glück nachfolgte,
hat sich hier nur zu oft auf dessen schlimme Cancanseite ge
schlagen. Der Chor der Hochzeitsgäste, der „Galopp“ in
A-dur, das Ensemble des Cousins mit dem folgenden Punsch-
Trinklied, das Alles schlendert in liederlichen Tanzrhythmen
recht abgegriffen einher. Das Lied: „Unsere Alten“, eine
Melodie von allergewöhnlichster Erfindung, wird nur durch
Swoboda’s graziösen Vortrag pikant, sowie die Triviali
tät des Unisono-Quintetts: „Matamoros, der Held der Meere“
lediglich durch den parodistischen Einfall der Frau Schäfer
in komischen Effect umschlägt. So bleiben im zweiten Acte
nur zwei Stücke von vornehmerer musikalischer Abkunft: das
sehr neckische Duett zwischen der opponirenden Giroflé und
ihrem Vater, dann das (blos in der Ouvertüre verwendete)
zärtliche Andante der beiden jungen Ehemänner: „O Giroflé,
o Girofla!“ im Finale. Im dritten Acte beschränkt sich unsere
musikalische Ausbeute so ziemlich auf das kleine Duett Mur
zuk’s mit Giroflé und seine Couplets im Polonaisen-Tempo:
„Ach schmerzlich ist’s“, zwei Nummern von melodiösem Reize
und durchaus distinguirter Haltung. Wie eine frühere Notiz
bereits constatirt hat, ist die Vorstellung der „Giroflé“ ein echt
Jauner’sches Prachtstück an Zusammenspiel und Ausstattung;
sie setzt alle Vorzüge dieser Novität in helles Licht und mag
dadurch für manchen Hörer die Thatsache verdeckt haben,
daß „Giroflé“ künstlerisch keinen Vergleich aushält mit „La
fille de Madame Angot“. Es mag grausam erscheinen,
einen Componisten durch die Hinweisung auf sein gelungen
stes erstes Werk für die geringeren Qualitäten eines keines
wegs mißrathenen zweiten gleichsam zu strafen. Aber das
Glück eines so unermeßlichen Erfolges, wie der von Lecocq’s
„Angot“, bleibt selten ganz ohne gefährliche Folgen. Succès
oblige.
Das vierte Philharmonische Concert begann
mit einer Novität von Leo Grill. Sie nennt sich „Con
cert-Ouvertüre“ und hat weder Titel noch Motto. Durch
beides würde sie nicht besser, aber wenigstens verständlicher
geworden sein. Man fragt sich unwillkürlich, was diese
langgestreckte düstere Einleitung vorstelle, was der leiden
schaftliche Kampf und all die dramatischen Zuckungen im
Allegro? Wir fühlen, es müsse dieses Tongemälde noch
etwas außer der Musik bedeuten wollen, um überhaupt
etwas zu bedeuten. Wie sie vorliegt, ist Grill’s Concert-
Ouvertüre eine Composition von beträchtlichen Ansprüchen
und Anläufen, denen das Ziel und die Erfüllung fehlen.
Kein origineller Gedanke, kein aus dem Herzen quellender
Gesang, keine Nothwendigkeit, nur Geschicklichkeit. Ihr
Schicksal: ein durchfallverwandter „Achtungserfolg“. — Die
renommirte Pianistin Fräulein Anna Mehlig aus Stutt
gart spielte Rubinstein’s Viertes Concert. Wir sind ihr dankbar
für die Wahl dieses geist- und effectreichen Virtuosenstückes,
mag es an künstlerischer Vollendung noch so weit von dem
Halbdutzend classischer Clavier-Concerte abstehen, deren Reiz durch
maßlose Abnützung schon so bedauerlich abgeschwächt erscheint.
Nicht in gleichem Grade war dieses Concert eine gute Wahl
für die Künstlerin selbst, deren überaus nettes, reines und
ausgeglichenes Spiel der dafür nöthigen Kraft entbehrt. Man
braucht das Stück nicht einmal von Rubinstein selbst gehört
zu haben, um diese zarte Weiblichkeit hier ungenügend zu
finden. In dem leichten Aether der Solo-Passagen flog sie
zierlich und behend wie ein Vogel; gegen den Ansturm des
Orchesters vermochte sie sich jedoch nirgends zu behaupten.
Die Leistung Fräulein Anna Mehlig’s fand die schmeichel
hafteste Anerkennung; sie war auch von tadelloser Glätte
und Correctheit, nur nach allen Dimensionen zu klein. —
Einem Curiosum wunderlicher Art begegneten wir in
Abert’s Orchester-Begleitung zweier Stücke von Sebastian
Bach. Zuerst hören wir das Cis-moll-Präludium aus dem
„wohltemperirten Clavier“ (nach D-moll transponirt) in fei
ner, effectvoller Instrumentirung. Hierauf kommt urplötzlich,
wie ein in den Concertsaal verirrtes Begräbniß, ein Cho
ral von Abert angeblasen, blos Trompeten, Hörner und
Posaunen. An diese unerwartete „Aufforderung zum Tode“
schließt sich ebenso unerwartet Bach’s Orgelfuge in G-moll,
in deren ungestörten Verlauf stückweise jener Choral hinein
schmettert. Gounod’s artiger Einfall, zu Bach’s C-dur-Prä
ludium eine gesangvolle Violinstimme zu schreiben, scheint
schlimme Nacheiferung zu wecken. Schon hat ein deutscher
Componist den Cramer’schen Etuden solche Melodiemützen
aufgestülpt, und nun kommt unser geschätzter Freund Abert
gar auf die absonderliche Idee, der Bach’schen G-moll-
Fuge (nach Art einer subcutanen Injection) einen fremden
Choral einzuspritzen. Abert besitzt vollständig die gründ
liche Bildung, die feine und sichere Hand, die für eine so
schwierige Musik-Operation nothwendig ist; gegen die Art
dieser Operationen müssen wir uns trotzdem entschieden aus
sprechen. — Den Beschluß des Concertes machte Beetho
ven’s Achte Symphonie, welche unter Dessoff’s Leitung
vortrefflich ausgeführt und mit allgemeinem Entzücken ge
hört wurde.
Das zweite Gesellschafts-Concert, am
10. Januar, erfreute sich eines ganz ungewöhnlichen Schmuckes
durch die Mitwirkung von Joseph und Amalie
Joachim. Die frohe Botschaft: „Joachim ist da!“ wurde
uns von allen Seiten wie ein Gruß zugeflüstert, und als er
selbst vortrat, die Geige in der Hand, da wollte der Jubel
kein Ende nehmen. Sieben Jahre sind verflossen, seit Joachim
zuletzt in Wien gespielt, und Mancher mochte ihn nicht gleich
erkannt haben wegen des mächtigen Vollbartes, der das ehe
dem glatte Gesicht jetzt umwuchert. Aber er führt den ersten
Bogenstrich, und Niemand kann ihn mehr verkennen — so
spielt nur Joachim! Und was er heute spielt, ist gleichfalls
unverkennbarer Joachim, das „Ungarische Concert“ nämlich,
eine prachtvolle Composition, die nicht blos nach ihrer Aus
dehnung zu den größten Violin-Concerten gehört. Mit jeder
Wiederholung wird sie dem Publicum vertrauter und lieber,
freilich will sie auch mit der ganzen Energie und Noblesse
mit der unfehlbaren und durchgeistigten Bravour Joachim’s
vorgetragen sein. Diese durch Empfindung und vornehmste
Auffassung geadelte Virtuosität bewunderten wir auch in
Joachim’s Vortrag einer Phantasie mit Orchester von Ro
bert Schumann, ohne uns für die Composition lebhafter
erwärmen zu können, als vor sieben Jahren. Die für Joachim
geschriebene, noch ungedruckte Phantasie (das mir vorliegende
Autograph Schumann’s trägt das Datum: Düsseldorf, 7. Sep
tember 1853) ist eines der spätesten Werke des Meisters und
vereinigt auch alle inneren Merkmale seiner einem traurigen
Ausgang zusteuernden dritten Periode.
Ein neues bedeutendes und ganz eigenthümliches Werk
von Brahms: „Rhapsodie für Altsolo, Männerchor und
Orchester“ (Op. 53), konnte unmöglich günstiger eingeführt
werden, als durch Frau Amalie Joachim, welchem mit
unvergleichlichem Wohllaut der Stimme und ausdrucksvollster
Declamation diese schwierige Aufgabe löste. Der düstere Ernst
der Composition und das musikalisch spröde, ohne Com
mentar kaum verständliche Goethe’sche Gedicht (es beginnt
fragend mit den fragwürdigen Worten: „Aber abseits wer
ist’s?“) erschweren die Aufnahme dieses Werkes im großen
Publicum. Brahms, der auch in der Wahl seiner Texte
sich „abseits“ von der breiten lyrischen Heerstraße hält, hat
aus Goethe’s „Harzreise im Winter“ jenes Fragment heraus
gerissen, das nach Goethe’s Erklärung selbst eine eigene
„sentimental-romanhafte“ Geschichte hat.
„Als der Dichter,“ erzählt Goethe, „den Werther geschrieben,
um sich wenigstens persönlich von der damals herrschenden Empfind
samkeits-Krankheit zu befreien, mußte er die große Unbequemlichkeit
erleben, daß man ihn gerade diesen Gesinnungen günstig hielt. Er
mußte manchen schriftlichen Andrang erdulden, der ihm bald lästig
zu werden begann. „Unter Allen aber, die sich ihm mit der Bitte
um Beistand in ihren „Herzens- und Geistesnöthen“ nahten, war
ihm besonders ein junger Theologe, Plessing, in Wernigerode
aufgefallen, welcher in zwei Briefen, nach Goethe’s Worten, „schreib
selig-beredt und dabei so ernstlich durchdrungen von Mißbehagen
und selbstischer Qual sich zeigte, daß es unmöglich war, nur irgend
eine Persönlichkeit zu denken, wozu diese Seel-Enthüllungen passen
möchten.“ Goethe beschloß, den Jüngling aufzusuchen, aber uner
kannt. Mitten im Winter, am 29. November 1777, trennte er sich
von der herzoglichen Reisegesellschaft und ritt einsam dem Harz
entgegen. Gleich bei seiner Ankunft in Wernigerode besuchte er den
jungen Mann, der „seinem Schreiben völlig glich und so wie jenes
Interesse erregte, ohne Anziehungskraft auszuüben“. Goethe gab sich
für einen Zeichner aus Gotha aus und ließ den Jüngling gewähren,
als dieser ihm seinen traurigen Seelenzustand nochmals mündlich
darlegte. Er rieth ihm nun, sich „aus einem schmerzlichen, selbstquä
lerischen Zustand durch Naturbeschauung und herzliche Theilnahme
an der äußeren Welt zu retten und zu befreien“, fand sich jedoch
mit jedem „Versuchsmittel einer zu unternehmenden Cur so ent
schieden abgewiesen, daß sein Innerstes sich zuschloß und er sein
Gewissen durch den beschwerlichen Weg, im Bewußtsein des besten
Willens, völlig befreit und sich gegen ihn von jeder weiteren Pflicht
entbunden glaubte“. So schied Goethe von dem Wunderlichen, um
ihn nachmals erkannt, in Weimar, dann in Duisburg, wo Plessing
später als Professor und philosophischer Schriftsteller lebte, wieder
zusehen. Der mittlere Theil von Goethe’s „Harzreise im Winter“
(das von Brahms componirte Fragment) beschäftigt sich mit dem
Bilde des einsamen, menschenscheuen Jünglings und hat diesem zur
Unsterblichkeit verholfen.
Die Brahms’sche „Rhapsodie“ wirkt durch die überaus
düstere Stimmung anfangs befremdend; recht musikalisch
wird das Gedicht eigentlich erst mit der Schlußstrophe, welche
Trost und Versöhnung bringt. Der Eintritt des Männerchors,
durch den sich die Frauenstimme wie ein weißes Band leuchtend
durchschlingt, ist von ergreifender Schönheit. Der eigenthüm
lich ethische Charakter, welcher der Brahms’schen Musik im
Großen und Ganzen aufgeprägt ist und sie in so nahe Ver
wandtschaft mit Beethoven bringt, tritt in der „Rhapsodie“
mit fast tendenziöser Stärke auf und läßt sie als ein Seiten
stück zu seinem „Schicksalslied“ erscheinen. An all dem Vielen
und Guten dieses Concerts (auch Mendelssohn’s liebens
würdige Ouvertüre zur „Hochzeit des Camacho“ wurde ge
spielt) trug schließlich das Auditorium etwas schwer und
folgte nur mit Anstrengung der Bach’schen Pfingstcantate
„O ewiges Feuer!“ Die schwierigen Figurationen der Chöre
kamen nicht mit voller Deutlichkeit heraus, und so machte
nur die von Frau A. Joachim meisterhaft vorgetragene
A-dur-Arie Eindruck. In den Baß-Recitationen wirkte Herr
Dr. v. Raindl verdienstlich mit; der Tenorist hingegen
sang, als wenn er über dem „ewigen Feuer“ am Brat
spieß steckte.