Sie dürfen: Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
Bearbeiten — das Material remixen, verändern und darauf aufbauen und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten. Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.
Hinweise:
Sie müssen sich nicht an diese Lizenz halten hinsichtlich solcher Teile des Materials, die gemeinfrei sind, oder soweit Ihre Nutzungshandlungen durch Ausnahmen und Schranken des Urheberrechts gedeckt sind.
Es werden keine Garantien gegeben und auch keine Gewähr geleistet. Die Lizenz verschafft Ihnen möglicherweise nicht alle Erlaubnisse, die Sie für die jeweilige Nutzung brauchen. Es können beispielsweise andere Rechte wie Persönlichkeits- undDatenschutzrechte zu beachten sein, die Ihre Nutzung des Materials entsprechend beschränken.
Ed. H. „Und da die
Gerücht
gen
Menge trugen und Edelgesteine,
versuchen. Und da sie zu
Alles, was sie im Sinne sich hatte vorgenommen. Und der
heißt, sich sattgesehen hatte an
seiner Weisheit, „wandte sie sich und zog in ihr Land mit
ihren Knechten“. Das ist Alles, was die
berühmten königlichen Touristin des Alterthums erzählt.
Man sieht, daß der Poet so gut wie Alles hinzuerfinden
muß, der sie zum Mittelpunkt eines Dramas erwählt. Den
noch locken die
immer noch unsere Poeten und Musiker; es spielen hier
romantische Lichter gar so verführerisch durch die
Ehrfurchtsdämmerung. Gérard de
Besuch der
ließ den König
tragische Conflict entsteht durch die Leidenschaft der
für den Baumeister des Tempels, der schließlich von seinen
Arbeitern ermordet wird. Diese
für das Libretto seiner Oper „
führt wurde. An der ungünstigen Aufnahme und dem raschen
Verschwinden der
starke Mitschuld. Zwar hatten die Textdichter allen erdenk
lichen decorativen Pomp eingefügt, unter Anderm einen
Metallguß mit Explosion des Gluthofens, welcher die Bühne
in ein Feuermeer verwandelt, aber das Publicum blieb kühl
inmitten dieses „Feuerzaubers“.
Mosenthal, der Dichter der
Scene spielt in der Wüste.
digt, will hier den ewigen Frieden finden. Da trifft ihn
festes gleichfalls der Welt entsagt und „das Asyl der Gott
geweihten“ aufgesucht hat. Beide liegen sich versöhnt, sterbend
in den Armen.
Wir kennen
dichter, um ihm eine Selbsttäuschung über die Schwächen
dieses Textbuches zuzutrauen. Er hat sie vorausgesehen und
dem Componisten die Dürftigkeit des Stoffes zu bedenken
gegeben.
von Saba
Verkörperung seine schöne, geistvolle Schülerin Caroline
lung“, desto mehr auf „Stimmung“, und in der That über
wiegt letztere so stark, daß die zweite Hälfte der Oper sich
fast in lauter simple Stimmungen, vorwiegend klagenden
Tones, zerfasert. Anfangs läßt die Handlung wenigstens die
Aussicht auf eine Steigerung offen und wird äußerlich durch
Tänze und Festlichkeiten zweckmäßig belebt. In der Tempel
scene geräth die Action zuerst in stärkere Bewegung und er
reicht im Finale einen einmaligen dramatischen Höhepunkt.
Desto empfindlicher erlahmt die Handlung im dritten und
vierten Act, sie versiegt in den Seufzern dieser verstörten,
sich zu Tode klagenden Gemüther. Die Charaktere der Oper
interessiren uns nur mäßig. Am ehesten noch die
bei
line
mustern stärker betont sein müßte.
ein unausgesetzt lamentirender, confuser Falter, der immer
von neuem in die Flamme taumelt, um dann jedesmal
mit elendiglich verbrannten Flügeln wieder zu seiner Braut
zurückzuflattern. Diese,
Herkunft aus dem „
zeichen. Als Gegensatz zur
eine sehr jugendliche, anmuthige Darstellerin mehr Physiogno
mie gewinnen; der Poet dachte sich wahrscheinlich ein halbes
Kind, aber der Componist brauchte eine ganze Riesin. Wir
können es nicht glauben, daß die Direction nunmehr Fräu
lein Tagliana diese Last aufbürden wolle, an welcher
Goldmark’s Partitur ist eine achtunggebietende Ar
die Eigenthümlichkeit in dem jüdisch-
der Musik. Wärme und Leidenschaft durchdringt namentlich
die Liebesscene zwischen
zarteren Tönen abgedämpft, die erste Arie
Chor, endlich, zu dramatischer Lohe angefacht, die Stretta
der großen Tempelscene.
Mitte zwischen
(„
und trotz einzelner Reminiscenzen an ihn (gleich in der
Ouvertüre) gehört „
eigentlichen
und lehnt in den Ensemble-Nummern an die Architektonik
der älteren Schule. Diese sich breit entfaltenden und mäch
tig steigernden Vocalsätze erinnern in ihrem Bau ungefähr
an das prachtvolle Andante im zweiten Finale des „
häuser
gehören und die von dem heutigen
sind. Von
schaftlichkeit des Gesanges, die Masseneffecte, den Orchester
prunk, leider auch das Uebermaß in diesen drei Dingen. Er
beharrt fast ununterbrochen auf der Höhe des Pathos und
der Exaltation, läßt manche Schönheiten nicht zur vollen
Wirkung kommen, weil er uns keine Ruhepunkte gönnt.
Selbst in untergeordneten Momenten ist der Ton
mark
licher, der, was er sagt, sofort als etwas Wichtiges ankün
digt. „Die Himmel sollen der Rede horchen, und die Erde
soll den Worten lauschen!“ Das drückt sich nicht nur in dem
Pathos seines Gesanges, sondern auch in den zahlreichen Orchester-
Zwischenspielen aus, welche den Gesang so häufig unterbrechen
und gleichsam jede Phrase des Sängers nachdrücklich unterstrei
chen. Das retardirt oft empfindlich den dramatischen Fortgang.
In Momenten des Affects treibt
lichkeit auf die äußerste Spitze; da ist die Anstrengung der
Singstimmen in höchster Lage, da ist der chromatische Sturm
im Orchester mit seinem Pauken- und Posaunendonner und
den wie rasend herabfahrenden Blitzen der Streich-Instru
mente kaum mehr zu überbieten. Als hervorstechendste Eigen
thümlichkeit der
ihren
in
ein interessant-fremdartiges, aber künstliches Gepräge. In der
„
eigenstem Grund und Boden vorführt, nimmt der Compo
nist natürlich das Recht zur breitesten Entfaltung dieser
Musikweise in Anspruch. Vielleicht ist es eine Einseitigkeit
meines Geschmacks, aber ich gestehe, diese Art Musik nur in
sehr mäßigen Dosen vertragen zu können; als Reizmittel,
aber nicht als Nahrung. Mit dem Eigensinn eines geistreichen
Mannes hat sich
ihren übermäßigen Quarten und verminderten Sexten, ihrem
unerquicklichen Schwanken zwischen Dur und Moll, ihren
bleischwer fortbrummenden Bässen, über welchen sich tausend
dissonirende Töne und Tönchen kreuzen. Der reichliche Ge
brauch, um nicht zu sagen Mißbrauch von Vorhalten, Syn
kopen und Dissonanzen gehört freilich zu den Merkmalen
der modernen
haltendes Vergnügen an schneidenden Mißklängen wie
mark
Bemühung, mich mit
führte nicht immer zum Ziele, so sehr diese Bemü
hung mir durch meine persönliche Achtung und Sym
pathie für den Tondichter erleichtert wurde. Geist
und Selbstständigkeit habe ich in
positionen nie vermißt, wol aber Klarheit, natürliche
Empfindung und Schönheitssinn. Wo in der „
Saba
da wirkt
ist der Fall erstens bei allen religiösen Scenen der Hand
lung, sodann in den nationalen Tänzen. Die Balletmusik
im ersten Act und der Bienentanz im dritten sind Glanz
punkte der Oper, originell erfunden und glänzend instru
mentirt. Diese so schnell ermüdende und immer fremdartig
bleibende Manier nimmt aber in
großen Raum ein, sie herrscht auch an manchen Stellen,
wo nichts Jüdisches, sondern nur allgemein Menschliches
auszusprechen ist. Wie wunderlich klingt das Lied ohne
Worte, mit welchem
Das sind Klänge, mit welchen man fromme Juden in die
Synagoge, aber keinen Liebhaber zum Rendezvous treibt;
der alte
Da sehnen wir uns denn manchmal nach einem herzhaf
ten Schluck klarer
„
Vortritt der überall verbreiteten und beliebten „
ein Nachtheil für die „
mir die äußerste Grenze zu bezeichnen, bis zu welcher ein
Operncomponist mit
ohne die Schönheit und Allgemeingiltigkeit seines Werkes
zu schädigen.
selbst wo er mit voller Absicht
Musik ungleich natürlicher, heller und wohllautender. Sie ist
schöner. Das Hauptgewicht der
liegt in der Harmonisirung und Instrumentation. Hierin ist
unnatürlich und überladen. Harmonie und Instrumentirung
überwuchern allzusehr die Melodie. Wir wünschten mehr
selbstständig schöne,
pagnirte Melodien. Sie fehlen nicht ganz;
gische Töne!“ im zweiten Acte und die kurze G-dur-
Cantilene der
sind reizende Lichtblicke. Nun gibt es auf Erden keinen
Componisten, der nicht gerade gegen den Vorwurf unzu
reichender Melodie aufs heftigste protestirt. Er weist sofort
auf zwei oder drei wirklich melodiöse Sätzchen hin, welche
für eine Oper quantitativ keine Melodie sind; dann auf
vielseitenlanges tactmäßiges Singen, welches qualitativ keine
ist. Mit Worten ist darüber schwer zu streiten; eher wird
man sich durch Vergleiche klar werden. „
mehr als Einer Scene der
ganz analoge, fast identische Seitenstücke; ich erinnere nur
an das Duett zwischen dem gefangenen
Zwei Gefahren, vor denen
sind einmal die übermäßigen Längen, welche trotz aller nach
der Generalprobe gemachten colossalen Kürzungen dem
Werke noch immer schaden; sodann der geringe Wechsel
im Tempo und Rhythmus. Die langsamen Tempi herrschen
auffallend vor, desgleichen der Vierviertel-Tact mit gleich
mäßigem Rhythmus von Viertel- und halben Noten. Das
Tempo der Musikstücke ist allerdings zum größten Theile
durch das Textbuch bedingt, nicht so der Rhythmus und die
Tactart. Ich erinnere an zwei sehr glückliche Momente,
deren Effect auf dem ausnahmsweise belebteren Rhythmus
beruht: das Hauptmotiv der Stretta im zweiten Finale
und der zweite Theil (E-dur) des Einzugsballets, wo der
Wechsel von je vier Achtelnoten und zwei Viertelnoten im
Baß, obendrein durch die kleine Trommel markirt, von er
quickender Wirkung ist.
Die Opernpraxis erlernt kein Componist auf Einen
Schlag.
lingswerk so reif und effectvoll, daß man von den nächsten
Opern des unermüdlich vorwärtsstrebenden Componisten
gewiß Erfreuliches erwarten darf. Die Aufnahme der No
vität in
und ermuthigender sich erwartet haben. Das Publicum
überhäufte
Hälfte er gern den trefflichen Darstellern der Hauptrollen
abtreten wird. Die Sängerinnen Materna und