Sie dürfen: Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
Bearbeiten — das Material remixen, verändern und darauf aufbauen und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten. Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.
Hinweise:
Sie müssen sich nicht an diese Lizenz halten hinsichtlich solcher Teile des Materials, die gemeinfrei sind, oder soweit Ihre Nutzungshandlungen durch Ausnahmen und Schranken des Urheberrechts gedeckt sind.
Es werden keine Garantien gegeben und auch keine Gewähr geleistet. Die Lizenz verschafft Ihnen möglicherweise nicht alle Erlaubnisse, die Sie für die jeweilige Nutzung brauchen. Es können beispielsweise andere Rechte wie Persönlichkeits- undDatenschutzrechte zu beachten sein, die Ihre Nutzung des Materials entsprechend beschränken.
Ed. H. Gestern den 15. December waren es hundert
Jahre, daß Boieldieu, der Componist der „
mäßig unter jeder Direction durch die Aufführung von „
delio
hoven
mal „
Gehirne vollständig unter
vember hindurch absorbirte die Vorbereitung zum „
häuser
cember thut es der „
Berechtigung ebenso unwidersprechlich ist, wie ihr andauern
der Erfolg — aber doch zwei alte Opern, die hier auch
ohne
waren. Wenn das bloße Aufputzen und Vervollständigen
zweier Repertoirestücke einem großen Opern-Institute so voll
ständig den Athem verschlägt, daß alles Uebrige vernachlässigt
und
gebührenden Gedenktag vergessen wird, so kann man das
unmöglich einen befriedigenden oder gesunden Zustand nen
nen. Wagner’s Berufung nach
Sänger durch Mißhelligkeiten und Ueberanstrengung, drängt
das Publicum in Parteihader und die Direction in eine
schiefe Stellung nebst sehr aufrechtem Deficit. Zu diesen
Uebelständen und Opfern steht, unseres Erachtens, der Ge
winn in keinem richtigen Verhältniß, den uns die Neuerungen
im „
Ueber die Verschlimmbesserung des alten „
haben wir jüngst ausführlich gesprochen. Wenden wir uns
jetzt zu „
male ganz vollständig zur Aufführung gelangte. In dieser
Gestalt spielte die Oper von halb 7 Uhr bis nach 3/4 11 Uhr
vor einem schließlich todmüden Publicum. Darin allein liegt
schon eine Kritik der neuen „Vervollständigung“. Sie scheint
uns noch viel bedenklicher als jene des „
à la
einiges wirklich Neue, eigens neu Hinzucomponirte; das ist jeden
falls interessant, mag man es nun schön finden oder nicht.
Zum „
man gab ihn blos partiturgetreu mit all den Stellen, welche
bisher aus gut praktischen Gründen weggestrichen waren.
Man hatte jene Kürzungen vorgenommen, um dem Effect
der Oper zu nützen, wohl einsehend, daß eine drei- höchstens
vierthalbstündige Operndauer so ziemlich die äußerste Zumu
thung an die Empfänglichkeit des Hörers und alles darüber
Hinausgehende auch ein Verlorengehendes sei. Die Zeitdauer
allein macht es nicht aus. Wer hat nicht in
Abend „
oder „
ohne Ermüdung! Etwas Anderes ist es um eine so nerven
aufregende, raffinirte, fortwährend in leidenschaftlichen Super
lativen sich bewegende Musik, wie dieser „
der „verlängerte“ „
dend. Er bietet dramatisch wie musikalisch frischere Farben,
reizendere Melodien, dazu eine wechselnde Handlung und
reichliche Augenweide. „
dings einheitlicheren, aber unsäglich monotonen Styl ermattet
uns, wie ein zu warmes Bad. Das weiße Magnesiumlicht
dieser Musik flimmert uns im dritten Act bereits so schmerz
haft vor den Augen, daß man den Schluß der Oper, auch
in ihrer gekürzten Form, mit Ungeduld erwartet. Obwol
durch langen musikalischen Felddienst zu robuster Ausdauer
abgehärtet, haben wir uns doch kaum jemals am Schluß
einer Oper in so hingerichtetem Zustande befunden, wie
gestern.
Arthur Schopenhauer, bekanntlich sonst das ästhetisch
Eine Kritik des „
Jahre zu spät. Wie „
einen festen Platz auf allen
einigen ausländischen Bühnen erobert; er gehört zu den ent
schiedensten Lieblingen unseres Opernpublicums. Ob der Autor
mit diesem Erfolg zufrieden sei, ist eine andere Frage. Denn
nimmermehr kann er hoffen, daß die Hörer all den myste
riösen Tiefsinn und metaphysischen Höhenrauch wirklich im
„
seiner „
In dieser berühmten Broschüre — vielleicht dem geräumig
sten Weihrauchfaß, welches je ein Autor für sich selbst ge
schwungen — bezeichnet
Typus des eigentlichen, einzigen tragischen Stoffes, über
haupt der Tragik des Lebenselementes der
modernen Gegenwart, und zwar von der gleichen
einfällt, das
bei aller Vorliebe für diese Musik, unmöglich in andächtiger
Stimmung bleiben.
Und nun zur gestrigen Aufführung. Sie war vollendet
in den Leistungen des Chors und des (von Hanns
dirigirten) Orchesters, glänzend in allen Theilen der Aus
stattung, musterhaft im Zusammenspiel und den Gruppirun
gen. Die Volksscenen beim ersten Erscheinen
dann im zweiten Finale vor dem Dom packten durch eine
aufgeregte dramatische Lebendigkeit, welche trotzdem nichts
Theatralisches oder ängstlich Einstudirtes hatte. Das Arran
gement des Zweikampfes, des Brautzuges, des Heerbanns
im dritten Acte darf man scenische Meisterstücke nennen.
Nur die Art, wie
von den Männern auf den Schild emporgehoben und hoch
in den Lüften fortgetragen wird, erschien uns bedenklich;
dergleichen hat immer etwas komisch Zappelndes, das der
Würde eines Graalsritters leicht gefährlich wird. Die Darsteller
der Hauptrollen kämpften mit begeistertem Heroismus gegen die
außerordentlichen Schwierigkeiten ihrer Aufgabe, sie siegten
auch, „soweit es die vorhandenen Kräfte erlaubten“. Wir
gebrauchen dieses fliegende Wort
ironisch, sondern ganz ernsthaft. Für den Kritiker ist dieses
Wort ein so unentbehrliches, allgegenwärtiges, daß er es
stillschweigend supplirt wissen möchte, fast überall, wo er
schwierige dramatische Leistungen lobt. Der tüchtigste Künstler
wird trotz aller natürlichen und erworbenen Mitgift nicht
immer mit seinen Kräften ausreichen für bestimmte ihm
heterogene Charaktere und Stimmungen. Es kann Niemand
über die Grenzen seines Talents hinaus, und das drama
tische Talent der Opernsänger hat gemeiniglich gar enge
Grenzen. Die beiden geschätzten Darsteller des
der Schwerpunkt ihres Talentes liegt eben in einer andern Sphäre.
Herrn Müller’s klangvolle, leicht ansprechende Tenorstimme
Klarheit. Von der großen Erzählung im dritten Acte verstand
man kaum ein Wort. Obendrein sah der junge, glanz
umflossene Held aus wie ein versteinerter Jesuit. Herr
ist uns als Mensch und Künstler viel zu sympathisch, als
daß wir ihm nicht rathen sollten, den gefiederten Einspänner
so bald als möglich wieder abzudanken. Auch Frau
fehlt für die
Ausdrucks und des Spiels. Immerhin kam sie, begünstigt
durch ihre Persönlichkeit, dem Bilde der
Herr
vorgetragenen Stelle unsere Erwartungen. Ihre Leistung war
im besten Sinne anständig und dürfte anderwärts vortreff
lich gefunden werden, wo man nicht durch eine
verwöhnt ist. Frau
vollendet, wie es der unvergeßliche Ander als
leugnung die vier vorzüglich zum Leichentransport verwen
deten Freunde
eine Bahre fallen zu lassen.
„
ganzen Vollständigkeit, wie er in Partitur und Clavierauszug
vorliegt, gegeben. Eine einzige kurze Stelle
Schlußscene: „O König, hör’!“ blieb aus Schonung für den
ohnehin überangestrengten Sänger fort. Mit dem Aufzählen
all der einzelnen Stellen, die, früher gestrichen, jetzt wieder
hergestellt wurden, wollen wir den Leser umsoweniger be
lästigen, als viele derselben in neuester Zeit schon vom
Capellmeister Richter — abwechselnd in verschiedenen Auf