Concerte.
Ed. H.
... zwar die Ritter
Ehren wir in allen Fällen
Doch auch Fräulein sind nicht bitter,
Wenn sie sich dazwischen stellen!
Kaum wären diese Goethe’schen Gelegenheitsverse uns
je wieder in Erinnerung gekommen, ohne die jüngste Auf
führung von Mendelssohn’s Octett, zu welcher Hellmesber
ger’s Quartettspieler und vier weißgekleidete junge Mädchen
sich vereinigten. Ein freundlicher Anblick und auch musikalisch
ein lebensvolles Zusammenwirken! Hellmesberger an
der Spitze seiner „Ritter“ hielt das Doppelfähnlein mit ge
waltigem Bogenstrich zusammen; ihm gegenüber commandirte
das nicht bittere Fräulein Theresine Seydel das weibliche
Quartett, welches durch Fräulein Lechner und die beiden
Schwestern Epstein vervollständigt war. Bratsche und Cello
drohten mitunter in zarten Händen zu erlahmen, doch blieb
der Eindruck des Ganzen ungetrübt, und das geist- und
klangreiche Tonwerk flog siegreich zum Schlusse. Sein erstes
Thema würde hinreichen, dieses Octett zu den glücklichsten
Eingebungen Mendelssohn’s zu stempeln. Während der
Meister sonst gerne seine Themen in engem Umfang, diato
nisch, bildet und hoch einsetzend sie rasch nach abwärts fallen
läßt, was ihnen einen Zug von Kleinlichkeit und Gedrückt
heit gibt, greift das B-dur-Motiv des Octetts mächtig aus
und drängt in dreimaligem weiten Bogen kühn in die Höhe.
Mendelssohn’s Octett verleitete uns zu jenem wenig bekann
ten Goethe’schen Citat; ein noch näherliegendes ist das
Stammbuchblatt, womit Goethe den ihm so schnell lieb
gewordenen jungen Felix beglückte.
Es steht in derselben Sammlung meist unscheinbarer
und seltsamer Spätfrüchte, welche Goethe als Gelegenheits
dichter zu Hunderten abschüttelte und deren Werth häufig
nur darin besteht, mit „Faust“ und „Tasso“ auf Einem
Stamm gewachsen zu sein. Das Gedicht an Mendelssohn
lautet:
Wenn das Talent verständig waltet,
Wirksame Tugend nie veraltet.
Wer Menschen gründlich konnt’ erfreuen,
Der darf sich vor der Zeit nicht scheuen;
Und möchtet ihr ihm Beifall geben,
So gebt ihn uns, die wir ihn frisch beleben.
Man braucht nicht Goethe zu sein, um dergleichen zu
können, weit eher, um es zu dürfen. Allein der herzliche Ver
kehr des großen Alten mit dem Knaben Mendelssohn, auf
dem zeitlebens ein sonniger Abglanz von dem Glücke des
Olympiers haften blieb, gehört zu den schönsten intimen
Momenten der Kunstgeschichte. Und darum halten wir jedes
Denkmal desselben als solches werth. Schubert’sA-moll-
Quartett und das neue F-moll-Quintett von Brahms
(dessen Clavierpart Herr Epstein aufs feinste ausführte)
hörten wir an demselben Abend. Vor mehreren Jahren hatte
Brahms diese Composition als „Sonate für zwei Claviere“
mit Tausig öffentlich vorgetragen, ohne damit durchzu
dringen. In seiner gegenwärtigen Gestalt, als Clavierquintett,
gewinnt das Werk ungemein an Fülle, Reiz und Klarheit.
Durchaus von ernstem, starkem Pathos getragen, nimmt es
doch im Scherzo und Adagio Züge voll reizender Lieblichkeit
auf. Daß es manche harmonisch dichtverflochten, geheimniß
tiefe Stelle birgt und sich nicht dem ersten Eindruck voll
ständig erschließt, braucht von einer neuen größeren Compo
sition dieses Meisters nicht erst gesagt zu werden.
Auch Jean Becker’s Florentiner Quartett erfreute
uns mit einem Stück von Brahms, dem von Hellmes
berger hier eingeführten Streichquartett in A-moll (op. 51).
Es wurde technisch vollendet, in meisterhaftem Zusammen
spiel und großer Klangschönheit vorgetragen. In diesem fein
ausgeglichenen Ensemble, an welchem den zwei Mittelstimmen
großes Verdienst zufällt, dann in dem, von jedem rasselnden,
schabenden Beiklang freien schönen Ton fanden wir auch dies
mal wieder den wesentlichsten Reiz des „Florentiner Quar
tetts“ und seinen theilweisen Vorzug vor dem Hellmesberger’
schen. Gleicherweise wiederholte sich uns aber auch der Ein
druck, es sei Hellmesberger’s Individualität eine poetischer
angelegte, lebhafter und feiner vibrirende, als jene Jean
Becker’s; sie herrscht im Quartett über keinen so vollkomme
nen Gesammt-Organismus, fällt aber durch ihr geistiges Ge
wicht desto schwerer in die Wagschale. Ein zum erstenmal
hier aufgeführtes Streichquartett von Theodor Kirchner
hat das Publicum kalt gelassen und die zahlreichen Verehrer
des feinsinnigen Clavier-Componisten ein wenig enttäuscht. Es
fehlt dem Talente Kirchner’s der lange Athem für eine
größere Form; so glücklich es im stimmungsvollen Verklingen
oder Abbrechen eines Gedankens ist, so schwach erweist es sich
im organischen Aufbauen ganzer Gedankenreihen. Trotz hüb
scher Einzelheiten bleibt doch das Werk ohne innere Treib
kraft und verfällt an mehr als Einer Stelle der Gewöhnlich
keit gebildeter Routine. In Schumann’sEs-dur Quar
tett spielte Herr Alfred Grünfeld die Clavierstimme mit
vollendet schönem Anschlag und virtuoser Sicherheit.
Die Officierstöchter in Hernals, so vielgenannt und
reichbedacht in diesen Tagen, ließen auch das Concertleben
nicht ohne Einwirkung. Ihnen zum Vortheil gab die seit
Jahren hier beliebte Clavier-Virtuosin Fräulein Gabriele
Joël ein gut besuchtes Concert. Die Perle desselben war
Frau Gräfin Wilhelmine Wickenburg-Almasy, die
selbe schöne, geistvolle Dame, welche eine freigebig gelaunte
Natur zugleich mit poetischem und musikalischem Talent so
reich ausgestattet hat. Italienisches und Deutsches, Classisches
und Modernes, heiter und schmerzlich bewegte Lieder, trug
sie gleich schön und ausdrucksvoll vor. Sie sang wie eine
gut geschulte Sängerin, die zugleich echte Dichterin ist. Das
undefinirbare Aroma einer edlen Geistes- und Gemüths
bildung drang wie feiner Blüthenduft durch diese Gesänge.
Wir erfreuten uns daran ohne Voreingenommenheit; wäre
die Sängerin als eine völlig Unbekannte aufgetreten,
sie hätte denselben stürmischen Beifall wenn nicht er
halten, doch jedenfalls verdient. Noch einen an
deren Sänger hatte der Wohlthätigkeitszweck aus dem
Salon vor die Oeffentlichkeit gelockt: den Reichsraths-Abge
ordneten Dr. Wanka, dessen kräftige und geschmackvoll
verwendete Baritonstimme in mehreren Liedern einen Effect
erzielte, um alle Operndirectoren neidisch zu machen. Am
selben Tage, zur selben Stunde mit dem Joël’schen Concert
producirte sich in einem andern Saale die talentvolle junge
Violinspielerin Fräulein Bertha Haft. Da wir nicht
allgegenwärtig sind (man schreibt diese Eigenschaft nur dem
Doyen der Wiener Musik-Kritik, Grafen Laurencin, zu, aber
auch von ihm ist es nicht gewiß), so folgen wir einem ge
wissenhaften Freunde, der uns den glänzenden Erfolg Fräu
lein Haft’s und ihre großen Fortschritte seit dem Vorjahre
constatirt. Den lebhaftesten Beifall erntete sie mit Reber’s
„Berceuse“, einem zierlichen Sordinenstück, das wir von
Herrn Hellmesberger mit unvergleichlicher Eleganz
vortragen gehört. Zwei nur halböffentliche, aber erwähnens
werthe Productionen der letzten Woche waren das erste
Concert des „Orchester-Vereins“ und die Beethoven-
Feier in Horak’s Musik-Institut. Im Orchester-Verein
hat den von Friedrich Heßler mehrere Jahre lang ehren
voll geführten Tactirstab nunmehr Herr Robert Fuchs auf
genommen, dessen erstes Dirigenten-Debüt vollkommen
glückte. Herr Ed. Horak vergißt niemals, am 17. De
cember den Geburtstag Beethoven’s in seiner rühmlich be
kannten Musikschule zu feiern. Nach einer einleitenden
Festrede von Dr. Th. Helm, welche lebhaft ansprach,
hörten wir die Waldstein-Sonate, das Es-dur-Trio, den
ersten Satz des Es-dur-Concertes und andere Beethoven’sche
Compositionen, in deren sicherem und verständnisvollem Vor
trage sich Herrn Horak’s Schüler, darunter besonders die
Fräulein Lorinser und Sochor, auszeichneten.
Die vollendete Vortragskunst des Wiener Männer
gesang-Vereins hatte Sonntag gegen die Ungunst
eines wirkungslosen Programmes zu kämpfen. Der herrliche
Gefangenen-Chor aus „Fidelio“ wirkt nur auf der Bühne
und bedarf ihrer. Esser’s bekannter Chor: „Mahomet’s
Gesang“, eine Arbeit voll Kunst und Sorgfalt, vermag sich
des gedankenreichen Goethe’schen Gedichtes nur von Seite
der Tonmalerei zu bemächtigen und läßt kalt trotz aller
darauf gehäuften Instrumentalreize. Fischer’s „Meeres
stille und glückliche Fahrt“ (mit sehr couragirten „Verbesse
rungen“ des Goethe’schen Textes) webt in ordinären Lieder
tafel-Effecten; Brambach führt in seinen zwei Chören:
„Am Rhein“ (op. 23) zwar eine gewähltere Sprache, weiß
uns aber darin auch gar nichts Neues zu sagen. In dem
„Chor der vom Feste heimkehrenden jungen Capulets“ aus
Berlioz’ „Romeo“-Symphonie ist uns jederzeit die trüb
selige Stimmung dieser jungen Nachtschwärmer aufgefallen;
gar so grämlich reflectirend pflegt man doch in Italien einen
„Götterball“ und eine „Himmelsnacht“ nicht zu preisen.
Allein nach dem darauffolgenden „Ständchen“ von A. E.
(nicht Heinrich) Marschner mochten wir Berlioz fast Ab
bitte leisten. Solche leichensteinige Serenaden bringt nicht der
unglücklichste Liebhaber, kaum die Entreprise des pompes
funèbres. Was die Neugierde der Musikfreunde zumeist er
regte, waren vier Nummern aus Franz Schubert’s unge
druckter zweiactiger Oper: „Die beiden Freunde von Sala
manca.“ Auf einem recht schauderhaften Libretto von Mayer
hofer hatte der neunzehnjährige Schubert die ganze Partitur
in kürzester Zeit hingeworfen. (Das uns vorliegende Manuscript
von Schubert bezeichnet die Oper als „angefangen am 18. No
vember, beendet am 31. December 1815“.) Die vier aufgeführten
Fragmente (eine Sopran-Arie, ein Liebesduett, ein Strophen
lied der Guerillas und ein größeres Ensemble: „Weinlese“) sind
durchaus physiognomielose, matte, altmodische Musik, die gerade
nur die mittlere Höhe Gyrowetz-Weigl’scher Opern-Production
— an die „Schweizerfamilie“ nicht zu denken — erreicht. Schade
um das Aufgebot von Orchester, Männer- und Frauenchor nebst
Solosängern für diese flüchtige Jugendarbeit, welche der reife
Meister wahrscheinlich selbst der Oeffentlichkeit verweigert hätte.
Diese Schubert-Ausgrabungen um jeden Preis, wie sie
hier seit Jahren betrieben werden, vermehren weder seinen
Ruhm noch unsern Genuß. Sie haben vielleicht nur den
Einen unbeabsichtigten Nutzen, daß sie das immer wieder
nachgebetete Geschwätz widerlegen: die Opern-Directoren
brauchten in ihrer Novitäten-Noth nur frischweg aus dem
Nachlasse Schubert’s zu schöpfen. Abgesehen von dem lie
benswürdigen Singspiel: „Der häusliche Krieg“, wird man
im Gegentheile gar nichts darin finden, was heute auf der
Bühne halbwegs lebensfähig wäre. Von allen Nummern des
Programms hat diesmal eine einzige eingeschlagen, ist eine
einzige zur Wiederholung begehrt worden: Engelsberg’s
„Heini von Steyer“, ein Chor von poetischem Gehalt und
reizender Melodie, charakteristisch durchwebt von einem
Violinsolo, das Hellmesberger allerliebst vortrug.
Nachdem unmittelbar zuvor das angebliche „Ständchen“ von
A. E. Marschner im eigenen Grabe bestattet worden war,
fühlte man sich in „Heini von Steyer“ wieder zu frischem
Leben auferstanden. Sämmtliche Chöre waren von den Her
ren Weinwurm und Kremser vorzüglich einstudirt
und dirigirt; in den Schubert’schen Opernfragmenten machte
sich die prächtige Sopranstimme von Frau Kauser-Gerster
und der gediegene Vortrag der Herren Maaß, Ruff,
Gaßner und Deckner vortheilhaft bemerkbar.
Das Hofoperntheater brachte in der Christwoche bei sehr
besuchtem Hause Byron’s „Manfred“ mit der Schu
mann’schen Musik und das Requiem von Verdi. Die
Einführung und treffliche Darstellung des „Manfred“ im
Hofoperntheater ist ein bleibendes Verdienst Herbeck’s.
Das bei aller Fremdart und Seltsamkeit doch tief ergreifende
Drama verfehlte auch diesmal nicht seine Wirkung, obgleich
die Aufführung in manchen Einzelheiten von ihrer früheren
Höhe herabgestiegen war. Den Manfred spielte Herr Emerich
Robert, dessen Name gewiß manchen Zuschauer und noch
mehr Zuschauerinnen ins Theater gelockt hat. Herr Robert
erfreut sich bekanntlich großer Beliebtheit als Liebhaber und
Heldenspieler; das verrieth nur zu sehr auch sein Manfred.
Die glänzenden Mittel des Darstellers traten stark in den
Vordergrund: melodisch tönte jede Phrase aus, plastisch schön
rundete sich jede Stellung. Nur die innere Ueberzeugung
schien diesem Manfred zu fehlen, und darum wirkte er auch
nicht überzeugend. Bei aller äußeren Anerkennung, welche
Herrn Robert wurde, stand doch alsbald das Urtheil fest,
daß er den Manfred Lewinsky’s nicht entfernt erreiche.
Wenn Byron und Schumann den „Manfred“ mit ihrem
Herzblut geschrieben haben, so kann man ähnlich von
Lewinsky sagen, daß er ihn mit seinem Herzblut spielte.
Jedes Wort quoll ihm aus tiefstem Gemüthe, einfach, wahr,
natürlich, mit prahlloser und darum unwiderstehlicher Be
redsamkeit. Herr Robert wollte in bester Absicht noch mehr
thun, that zu viel und erreichte wenig. Bekanntlich wirken
im „Manfred“ alle Kräfte des Hofoperntheaters mit; wir
müßten den langen Theaterzettel abschreiben, um Jedem ge
recht zu werden. So sei nur erwähnt, daß im gesprochenen
Dialog, dieser Klippe für alle Opernsänger, Frau Dillner
(als Alpensee eine prachtvolle Erscheinung) und Frau Ehnn
das Beste leisteten; unter den Herren die Sänger Beck,
Mayerhofer und Lay. Herr Capellmeister Gericke
dirigirte das Orchester.
Für das letzte Philharmonische Concert
haben wir die lobendste Anerkennung bezüglich der Auffüh
rung, bei triftigen Bedenken gegen das Programm. Es be
stand aus Beethoven’s Ouvertüre Op. 124, einem Violoncell-
Concert von J. Raff und der vollständigen „Harold“-
Symphonie von Berlioz. Beethoven’s Ouvertüre zur
Eröffnung des Josephstädter Theaters gerieth, wie fast alle
seine Gelegenheits-Compositionen, zu groß für die Gelegen
heit und doch unter dem Einfluß derselben weniger groß und
frei, als der ungelegentliche Beethoven. Auf diesen Einen
Beethoven-Satz kamen im Philharmonischen Concert drei
Sätze Raff und vier Sätze Berlioz. Das ist entschieden
zu viel, insbesondere wenn man außer diesen Namen auch
die Qualität der gewählten Stücke in Betracht zieht. Raff,
den ehemals enragirten Zukunftsmusiker, finden wir erstaun
lich zahm geworden. Sein Violoncell-Concert, ein reines
Virtuosenstück, ist so wenig symphonisch gedacht, daß das
Orchester nirgends selbstständig hervortritt, sondern nur den
unterthänigen Begleiter des Virtuosen abgibt. Nachdem der
erste Satz nichts als fortwährende Seiltänzerei des Solisten
enthält, nur nothdürftig vom Orchester accompagnirt, so er
scheint die „Cadenz“ darin als barer Ueberfluß. Das Andante,
ein romanzenartiger Sechsachtel-Tact, läßt sich nicht übel an,
geräth aber bald in die langweiligste Ausführlichkeit. Der dritte
von den (in einander übergehenden) Sätzen beginnt mit einem
Thema von trivialer Lustigkeit, ist aber trotzdem ein gar trau
riges, gedankenarmes Stück. Um in einer langen Composition
nichts als die schweißtriefende Bravour eines Virtuosen zu
bewundern, gehen wir nicht ins Philharmonische Concert.
Herr Grützmacher bewährte seinen großen Ruf als Cel
list vollkommen und entwickelte in dem Raff’schen Concert
den schönsten Ton und die erstaunlichste Bravour. Die Kühle
seines Vortrages ihm vorzuwerfen, fällt uns nicht ein — wer
will den Frost warm vortragen? Die „Harold“-Symphonie
haben wir wiederholt unter Herbeck und Dessoff und erst im
vorigen Winter unter Brahms gehört; sie jetzt wieder zu
bringen, war vom Ueberfluß. Sollte Berlioz (der erst im
dritten Philharmonie-Concert durch „Benvenuto Cellini“
vertreten gewesen) durchaus wieder im vierten erscheinen, so
war die lange nicht gehörte und weit wirkungsvollere „Sin
fonie fantastique“ vorzuziehen. Unsere Meinung, daß aus
der „Harold“-Symphonie nur der Pilgermarsch einen gesun
den musikalischen Kern und ein Anrecht auf häufigere Wieder
holung habe, blieb auch nach der jüngsten vortrefflichen Auf
führung unerschüttert. Die übrigen drei Sätze gehören zu dem
Ungesundesten, Raffinirtesten und musikalisch Dürftigsten,
was unter der schützenden Flagge eines berühmten Namens
je in die Welt verschifft wurde. Wir haben uns jüngst die
Freiheit genommen, Herrn Capellmeister Hanns Richter
vor ähnlichen Programmbildungen zu warnen; wir wieder
holen heute unsere freundschaftliche Mahnung.