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Ed. H. Es war nach dem ersten Act von
„
hymnus für die
Eintrittspreise schloß; worauf ihm seine freundliche Nach
barin sehr hübsch erwiderte: „Mir scheint im Gegentheil
kein Preis zu hochgegriffen für den Genuß, den ich heute
der
nicht bezahlt werden.“ Ja wol ist das unbezahlbar und leider
auch unbeschreibbar. Wer überhaupt die glückliche Empfäng
lichkeit für den Zauber vollendet schönen Gesangs nicht ein
gebüßt, der durfte und mußte über die
in gelindes Schwärmen gerathen. Unwillkürlich rühmte man
diese
so selten für diese
oder der Oper, eine ganz entsprechende Persönlichkeit. Adelina
aussieht, ist mit ihrer zierlichen Figur, ihrem flammenden
Auge, ihrer fast kindlichen Anmuth dafür wie geschaffen. Die
naive Ballfreudigkeit, mit der sie in den Saal tritt, die rasch
aufbrechende Liebe zu
ohneweiters. Wie oft vergißt die Kritik und vergessen die
Künstlerinnen selbst die Wichtigkeit der äußeren Erscheinung
für einen bestimmten Charakter! Dieselbe große Sängerin
kann uns in einer Rolle entzücken, in der andern ungerührt
lassen, lediglich weil ihr Aeußeres mit der einen harmonirt,
mit der andern nicht. Beispiele dafür bietet wol in Fülle
die Erinnerung eines jeden Theaterfreundes. Die
für sich. Und nun ihr Gesang! Ihr Vortrag der Walzer-Arie
ist für sich ein kleines Wunder: vollendete Gesangskunst, gepaart
mit dem reinsten Geschmack und der lieblichsten Natürlichkeit.
Die
Ton tiefer transponiren müssen, in der Original-Tonart
G-dur; die Leichtigkeit, mit der ihre helle Silberstimme die
hohe Lage beherrscht, die immer wiederkehrenden A, H und
C anschlägt, wirkt bezaubernd. Sie trug die Arie mit einer
Lieblichkeit und Freude vor, daß es Morgen in der Seele
der Zuhörer wurde. Immer streng im Tacte, gestaltet sie
doch innerhalb desselben den Rhythmus mit individueller Frei
heit, nichts wird geschleppt, noch gejagt und doch Alles bis
in die leiseste Tonschwingung belebt. Mit wie feinem musika
lischen Gefühl bringt sie gleich die dreimal wiederholten Vor
schläge des Themas, nicht scharf und geschnellt, sondern als
ruhig-bewegten Hauch — und später die chromatische
Scala, nicht etwa als gesungenen Sturmwind, sondern mit
unvergleichlicher Ruhe und Reinheit jede Tonstufe wie in
Marmor meißelnd! Ein ebenbürtiges Seitenstück zu ihrem
Schattenwalzer in „
stimmtheit der Zeichnung und darüber der lieblichste Duft
und Farbenschmelz ausgegossen. Von beiden Tanzmelodien
weiß sie jeden trivialen Beischmack zu tilgen und erhebt zu
reiner Schönheit, was sonst im besten Fall ein gelungenes
Bravour-Kunststück bleibt. Die künstlerische Größe der
besteht aber, wie wir oft hervorgehoben, keineswegs in ihrer
Virtuosität, sondern ebensosehr in ihrem eminent musika
lischen, von Schönheit getragenen Vortrag der Canti
lenen. Gleich die folgende Nummer
aufs neue: ihr mit so keuscher Einfachheit vorgetragenes
„Madrigal“ mit
Gesang, Spiel und unübertreffliche Deutlichkeit der Aus
sprache um die Palme. Wie dieser zweite, so ist auch der vierte
und der fünfte Act im Grunde Ein langes Liebesduett, und schon
darum finden letztere eine weniger empfängliche Hörerschaft.
Die sentimentale Monotonie der Composition, die gerade
hier, wo sie nach dem höchsten Ausdrucke ringt, unter ihrer
Aufgabe bleibt, dann das passive Spiel
Biedermannshaltung eines „Risler aîné“ vor seiner
saß — sie trugen beide Mitschuld an der geringeren Wir
kung des Liebesduetts im vierten Acte. Desto bedeutender
wuchs die Leistung Adelina
Nach der neuen, von Gounod selbst für
Giftes übermannt, todt nieder. Mit der Streichung des
kurzen Einzugsmarsches und Ballets, dann des schönen Vocal
chors „O
den strammeren Zusammenhang der Handlung. Trotzdem
bleibt dieser Gewinn nicht ohne Verlust, denn die Hochzeits
feier bildete einen der wenigen glänzenden Sonnenblicke in
der tristen Atmosphäre der Oper. Die Schlußscene spielte
die
dem vollen Ausdrucke des Grauens vor dem sie immer fester
umklammernden Todesschlaf. So besäßen wir denn in dieser
Patti und in diesem Stern wieder den ersten Act als
Von Pauline Lucca hörten wir nach den „
Thür flüchten und erst auf ihr nächstes Stichwort den Kopf
herausstecken, bleibt die
wesend, auf der Lauer hinter den Verschworenen, und belebt
den Vorgang durch ein unvergleichliches stummes Spiel.
Ihre Selica glänzte in grandiosen Momenten, namentlich
strebenden Naturell abzuzwingen, verdient alle Anerkennung.
Auch fanden einige von ihm zart gesungene, gleichsam auf
der Flöte vorgetragene
Im Vordergrund unseres Concertlebens stand über eine
Woche lang Camille Saint-Saëns. Schon bei früheren
lischen Elementen dichtete.
verloren, sobald er sich nicht an einen poetischen Stoff, ein
Sujet, lehnte; verloren, wenn er auf den berückenden Effect
seiner Orchesterfarben verzichten sollte. Nie hätte er ein
Werk so rein musikalisch in Form und Inhalt, wie
Saëns
macht uns die Erscheinung des jungen Franzosen so erfreulich
und achtungswerth, daß er durch ernste Arbeit rasch zu einem
universellen Standpunkt emporgestiegen und nicht an dem
verführerischen Vorbilde einer
geblieben ist. Ein geregelter Bildungsgang und sein dem
Excentrischen im Grunde abholdes Naturell entzogen ihn dieser
Gefahr.
Production, sondern auch in seiner Empfänglichkeit für
Fremdes. Ihn hat immer nur das „Poetische“ in der Musik
angezogen, zunächst das Poetische von stark dramatischer
Färbung. Er schwärmte nur für
hoven
Componisten, Mozart’s, ließ ihn ebenso kalt, wie der
dazu bequemen können, nergelnd und maßleidig die Mängel
dieses Tondichters unter die Loupe zu nehmen, die doch von
seinen Vorzügen sehr entschieden überstrahlt werden. Den
lebhaftesten Eindruck auf das Publicum machten die beiden
symphonischen Tongemälde: „
„
holt werden. Es sind Programm-Musiken in Einem fort
laufenden Satze, blendende Schilderungen, die nicht blos
durch das poetische Sujet, sondern auch durch die Einheit
der musikalischen Idee und Form stramm zusam
mengehalten werden. Ein wenig Spielerei ist bei
solchem Unternehmen kaum zu vermeiden; jedenfalls wird
kaum ein Zweiter sie so effectvoll und geistreich zu gestalten
wissen, wie
der Componist bei aller Vorliebe für den zu bearbeitenden
Stoff doch zugleich über demselben steht und es so ver
meidet, durch übertriebenes Pathos den Hörer ärgerlich und
sich selbst lächerlich zu machen, bildet einen bemerkenswerthen
Charakterzug seines „
Es liegt darin etwas von der feinen Ironie, mit welcher
Gottfried Keller seine köstlichen „