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Ed. H. Man kann in dem
genug unter Kunstgegenständen aller Art umherwandeln, ohne
auf etwas Musikalisches zu stoßen. Es sind überhaupt blos
drei Gattungen von Instrumenten hier vertreten, und diese
nur in wenigen Exemplaren: Claviere, Harmoniums und
Zithern. Das Meiste davon, unter Glas oder Sperre, bleibt
obendrein stumm. Während bei der
ten Musik-Instrumenten uns bis in den Park, bis auf die
Straße verfolgte, hört man hier nicht Einen Ton. Als wäre
es von Haus aus durchdrungen von dem exclusiv malerischen
und plastischen Geist, welchem diese Ausstellung huldigt,
betrachtet das
mente höchstens wie ein geschmackvolles Möbel, ohne die ge
ringste musikalische Neugier. Die officielle Jury wird damit
auch nichts Anderes thun; sie darf die Instrumente nur auf
die schöne Form hin ansehen und prüfen, nicht auf den Ton.
Im
Leib, nicht die singende Seele des Instruments. Darum prä
miirt auch dieselbe Jury, welche über die ausgestellten Möbel,
Teppiche, Glaswaaren richtet, die Musik-Instrumente, je nach
dem Styl und Geschmack ihrer äußeren Ausstattung. Ist das
möglich? so rief ungläubig, wo nicht gar entrüstet jede
musikalische Seele, die von dieser Entmusicirung und Möbel
werdung der Instrumente in
schwindet bei näherer Betrachtung unser Befremden und weicht
einem friedlichen Begreifen. In einer kunstgewerblichen Ausstel
lung, welche ihrem Programme gemäß sich mit Musik gar nicht zu
befassen hat, kann ein Tonwerkzeug nur durch seine künst
lerisch schöne Außenseite Bedeutung erlangen. Die ausnahms
weise Berechtigung auch dieses Standpunktes ist unter solchen
Prämissen kaum anzufechten, und ein interessantes Factum
in der Geschichte der Instrumenten-Fabrication bleibt es,
daß jener Standpunkt jetzt zum erstenmale von der
Ausstellungs-Jury eingenommen wird.
Wesentliche Fortschritte in der Schönheit der Form
kommen zunächst wol nur bei der Orgel, dem Clavier und
dem Harmonium in Betracht. Diese Instrumente gestatten
schon durch ihre räumliche Ausdehnung eine gewisse archi
tektonische Schönheit und ornamentalen Schmuck. Es läßt
sich da künstlerischer Geschmack, Stylgefühl, ja erfinderischer
Geist bewähren. Ehemals war man entsetzlich gleichgiltig da
gegen; kaum ein Vierteljahrhundert ist es her, daß die
Fabrikanten von Pianos und Harmoniums auch auf deren
geschmackvolle Außenseite einige Sorgfalt verwenden. Einzelne
luxuriös bemalte, vergoldete und ausgelegte Spinette aus dem
siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert, wie deren das
Clapisson’sche Museum in
Ornamentik ihrer Harmoniums, und zwar — was sehr
wichtig ist — nicht für exceptionelle Zwecke, sondern für den
gewöhnlichen Verkauf und zu billigen Preisen. (In
kann man sich gegenwärtig von diesem Fortschritt an einer
Auswahl verschiedenartiger
zeugen, die in der Clavierhandlung des Herrn B.
sehen sind.) Daß man anfängt, auch bei Musik-Instru
menten Werth auf die schöne Form zu legen, so
weit diese das Vorrecht des Tones nicht angreift,
verdient aufrichtiges Lob. Nur darf die decorative
Tendenz nicht überwuchern und im Gegensatz zur früheren
Kahlheit eine geschmacklose Ueberladung mit Farben, Schnitze
reien und Ornamenten einreißen. Zwei bis drei warnende
Beispiele dieser Art stehen auch im
unter Anderm ein schwerfällig barockes Pianino weiß und
blau, mit goldenen Engeln, Lyras und Kränzen — auf dem
ich mich nimmermehr entschließen könnte, eine Melodie von
schmackvollen Formen in entschiedener Majorität, das Material
bei den meisten schwarzgebeiztes Birnbaumholz. Muster edelsten
Styles sind die von unserem Hansen entworfenen Zeich
einfacher gelöst, als August Wolff (Firma Pleyel) in
Außer einigen Clavieren und Harmoniums sind, wie
erwähnt, mehrere schön ausgelegte Zithern ausgestellt, eine
Specialität
verwandtschaft mit
ment wird in
mehr als blos locales Renommée besäße. Dafür besitzt
der von lauter Instrumentenmachern bewohnt ist. Ein ähn
licher Industriebezirk wie das
verschiedenen Bestandtheilen der Instrumente gearbeitet, von
Männern, Weibern und Kindern.
Massenhaftigkeit seiner Production und durch großen Export
wichtig. Das Aufblühen von
Geigen-Fabrication sogar das größere
überflügelt hatte, ist größtentheils Verdienst der
Regierung. Der verstorbene König
Geigenmacher-Schule und kaufte für dieselbe Instrumente der
besten
N.
dazu angestellten Lehrer werden die angehenden Geigenmacher
auf alle Vorzüge dieser Meister aufmerksam gemacht und
daran unterrichtet. Zu Gunsten der Mittenwalder erschien
eine königliche Verordnung, daß Bäume, die sich zur Instru
menten-Fabrication besonders eignen, den Instrumentenmachern
von den Eigenthümern käuflich überlassen werden müssen. Wenn
also ein Geigenmacher einen ihm passenden Baum im Staats-
oder Privatwalde findet, so muß ihm derselbe auf Wunsch
zu dem von einem königlichen Förster angegebenen Taxwerth
überlassen werden. In der
tenwalde
die nur Neuheit und Eleganz der Formen berücksichtigt, die
Geigen und Cellos, Oboën und Flöten? Die Orchester-
Instrumente sind schon durch ihr verhältnißmäßig kleines
Format und durch ihre mit der Klangschönheit eng zusam
menhängende stereotype Form ungeeignet, mit Clavieren und
Harmoniums bezüglich der äußeren Ausstattung zu concur
riren. Man schätzt an der Geige lediglich den schönsten Ton,
bei größter Einfachheit der seit Jahrhunderten stereotypen
Form. Eine sehr zierliche Ausstattung wendete man ehemals
an die kleinen Discant- oder Tanzmeistergeigen; die schönsten
eingelegten Arbeiten von Elfenbein, Ebenholz und Perlmutter
auf die Lauten und Mandolinen. Diese Instrumente sind
außer Gebrauch, aber ihre Pracht-Exemplare werden stets zu
den reizendsten Producten des Kunstfleißes gehören. Und
darum hätten sie auf der
lich fehlen dürfen. „Die Werke unserer Väter“,
so lautet die Aufschrift über einer eigenen historischen Abthei
lung im Glaspalast, welche ältere Kunstgegenstände
Herkunft in ziemlich bunter Reihe aufnimmt. Hier war der
Ort auch für ältere Musik-Instrumente von künstlerisch schöner
Form und reicherer Ausarbeitung. Dieser Zweig hätte wenigstens
nicht ganz unvertreten bleiben sollen. Freilich ein fruchtbrin
gendes Studium in solchem Fache ist ohne systematische An
ordnung und eine gewisse Vollständigkeit nicht erreichbar —
wem es mehr um Belehrung als um Schaulust zu thun
ist, der wird deßhalb einen Gang ins National-Museum
vorziehen. Dieses
miliansstraße
Theilen des Kunsthandwerkes in schönster systematischer An
ordnung vor Augen. Wir sehen da eine Geschichte des Costüms
durch eine Reihe von Gemächern leibhaftig ausgehängt; wir
verfolgen durch eine andere Zimmerreihe die Entwicklung der
Waffen-Fabrication, der Kunstschlosserei, Kunsttischlerei, der
Textil-Industrie, endlich im letzten Zimmer eine kleine Samm
lung alter Musik-Instrumente. Es ist nur ein bescheidener
Anfang, aber doch ein Anfang; er wird, vom Patriotismus
der Privaten unterstützt, seine Fortsetzung finden und mit
der Zeit eine Geschichte des Instrumentenbaues in
land
das unvergleichliche, nie wieder zusammenkommende Material
der „Historischen Ausstellung“ von
stieben ließen, erwachte hier wieder lebhaft in mir. Welche
Geschichte des Clavierbaues in
Einem Pavillon beisammen, und zugleich welche Reliquien
unserer großen Tonmeister! Um billige Preise, von manchem
Eigenthümer umsonst, hätte die Regierung diese alten Instru
mente erhalten, wenn sie die Gründung eines kunsthistorischen
vaterländischen Museums damit bezweckt und begonnen hätte!
Von alten Instrumenten enthält die
stellung nichts als einen
der des Hauses Schiedmayer. Diese Reliquie steht neben