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Ed. H. Der Held der neuen Oper, Prinz
Laduslas
Nachkomme
hört er zum Geschlechte der Folkunger, das
einer mit den Dänen conspirirenden Partei, vom Landvolke
auf den Thron erhoben. Zum Dank dafür begünstigte er
das Volk, das ihm den Namen
gab. Er liegt in der Riddarsholm-Kirche neben seiner
begraben. So weit reicht die historische Grundlage, auf
welcher
lung der „Folkunger“ aufbaut.
Wir sehen zu Anfang des ersten Actes den Prinzen
trage des nach der Krone strebenden
er ihm trotzdem das Leben schenken, wenn
Eid schwört, daß er niemals verrathen wolle, wer er ist.
Prinz
den Schwur und wird von den Mönchen des nahen
Klosters aufgenommen. Als jüngster der Brüder soll er
nun, dem Klosterbrauche gemäß, die Nachtwache vor dem
Kloster halten. Hier trifft ihn
glühender Patriot und treuer Anhänger der Folkunger,
der nach den Spuren des vermißten Prinzen forscht.
um sich den Kämpfern für das Vaterland anzuschließen. Der
zweite Act bietet zu der düsteren Scenerie des vorhergehen
den ein heiteres Gegenbild. Gesang und Tanz im Schlosse
Borgnäs zur Feier der Thronbesteigung
aus dem Stamme der Folkunger. Der
welcher ihre Hand und damit den
ringen hofft, geleitet die
schweren Herzens, da sie treu an ihrem geliebten
dem Todtgesagten, festhält.
zum Schutze der
sternbanner die Führung dieser Freischaar. Der dritte Act
spielt vor dem Dom, aus welchem
nigin mit ihrem Gefolge hervortritt. Während sie vor allem
Volk die Krönungsurkunde verlesen soll, fällt ihr Blick auf
auch von vielen anderen Anwesenden erkannt, soll erklären,
daß er der vermißte Prinz sei. Er schweigt eine Weile, mit
sich kämpfend — die Scene erinnerte an die gleiche Situation
der
Schwures eingedenk,
als Betrüger festnehmen lassen, die Königin jedoch befiehlt,
daß man
ihn Recht sprechen wolle. In diesem Königsschloß zu
spielt der (hier mit dem fünften zusammengezogene) vierte
Act.
das Geständniß, welches
ihm durch List zu entlocken. Sie belauschen
allein wähnt und den auf ihn einstürmenden Jugendeindrücken
willig sein Herz öffnet. Er hört ein altes Lied, von der
rau
ihm entgegen und huldigt ihm als dem rechtmäßigen König.
Der
Leben, und
Thron der Väter und die Hand seiner treuen
gen zu haben.
Bei den bescheidenen poetischen Ansprüchen, die man
heutzutage an
müssen
und wirksamsten Arbeiten dieser Art bezeichnet werden. Die
Exposition spannt die Erwartung des Zuschauers auf glück
lichste Weise, der dramatische Verlauf entwickelt sich, ohne ge
wagte Sprünge und lästige Stockungen, klar und verständ
lich. In den Hauptpersonen begegnen uns zwar nicht scharf
gezeichnete Charaktere, aber doch allgemein verständliche Fi
guren, welche die Sympathien des Publicums gewinnen. Die
Situationen heben sich in wohlberechneten Contrasten von
einander ab und arbeiten dem Componisten überaus günstig
in die Hände. Mit Ausnahme der Exposition erinnern aller
dings die Hauptscenen der „
kannten Opern, auch holen sie ihre Effecte zum Theil von
Außen herein. Ave Maria der Mönche, Hirtengesang hinter
der Scene, Ungewitter und Lawinensturz, ländliches Ballet,
Festzug, Verschwörungschor, Krönungsmarsch, Orgelklänge
— wahrlich, der Dichter müßte denjenigen fordern, der
mehr fordern wollte. Genug, daß hier in einer zusammen
hängenden Handlung eine Reihe effectvoller Bilder aufgerollt
ist und — was so selten zutrifft — musikalische Empfin
dung die ganze Diction durchdringt.
Der Componist der „ Kretschmer, Organist an der katholischen Hofkirche in
Individualität gegenüberstehen, wie sie selbst aus den ober
flächlicheren Werken von
sind eine achtbare, gewandte Arbeit ohne einen Funken von Genia
lität. Der Componist der „
zwischen
manchen Effectstellen (Schluß der „Bannerweihe“, Allegro
des Liebesduetts etc.) drückt er auch
die Hand. Wir wollen nicht sagen, daß er entlehne, aber er
erinnert. Directe Reminiscenzen wären uns fast will
kommener als diese Melodien, bei denen, wie auf stark ab
gegriffenen Münzen, gar kein Gepräge mehr zu erkennen ist
„Weß’ ist das Bild?“ Ich weiß es nicht; aber ich weiß,
daß ich
haben glaube. Es geschieht nicht selten, daß ein begabter
junger Componist sich einen Lieblings-Tondichter zum Vorbild er
wählt, ihn nachahmt und dann später von dessen Einfluß
sich losmacht. Das ist der bessere, hoffnungsreichere Fall
gegenüber der schwankenden Unselbstständigkeit, welche von den
verschiedensten Meistern bald dies, bald jenes anempfindet
und auf diese Weise nie zu einer Eigenart, zu einem in
dividuellen Sonder-Ausdruck gelangt.
Vergebens forschen wir nach irgend einem Element in
den „
lich herausheben könnten; wir finden keines, es wäre denn
jene vierstimmige Männergesang-Vereins-Sentimentalität,
welche übrigens auch mehr national als individuell auftritt.
Wo
Liedertafelstyl nähern, durch üppigen Zusammenklang der
Stimmen wirken kann, da wird ihm und auch uns am
wohlsten. Die Sologesänge stehen an Werth beträchtlich unter
den Chorsätzen und werden am langweiligsten, wo sie in dem
längst Gemeingut gewordenen
Dahin gehört das Meiste aus dem ersten und dem vierten
Act; da will bei
nichts echt Dramatisches aufkommen, desto mehr sentimentale
Phrasen. Man höre gleich Anfangs das Arioso des Abtes
nicht die schreckliche Erhabenheit des „ewigen Eises“ zur
als die Melodie der „Bannerweihe“ in B-dur, des Festchors
„Heil Mariä!“, des Liebesduetts im vierten Act u. s. f.?
Kann man zwischen dem „
pheten
mit seinem Krönungsmarsch im dritten Act passirt? Selbst
die wirksamsten, durch Wohlklang und effectvolle Steigerung
hervorragenden Stücke der Oper, wie die Finale des zweiten
und dritten Actes, bergen in ihren prächtig aufgebauschten
Hüllen doch nur einen dürftigen musikalischen Kern. Das
Beste findet sich, wie gesagt, in den abgerundeten, älterer Opern
form angehörigen Chorsätzen. „Der Brauttanz von Falun“,
der F-dur-Chor: „Sprich, bist du Erik’s Sohn?“, das Ensemble:
„Lebewohl!“ — sämmtlich im zweiten Act — sind sehr hübsche
Musikstücke und unseres Erachtens die gelungensten in der
ganzen Oper. Sie dienen uns zugleich als erwünschte Bei
spiele für des Componisten Vorzüge: Sinn für Wohlklang
und Form, gute Stimmführung, geschickte Berechnung des
Theater-Effects. Auch in der Ausdehnung der einzelnen Musik
stücke hält sich
voll. Freilich hat Capellmeister Gericke einige hundert
Cellos u. s. f. Die langweilige Violin-Figuration zu der
Liedstrophe „Keine Thräne“ im Anfange des zweiten Actes
stammt direct von der Romanze
notten
chen vom Manzanillobaum in Gestalt eines Geigen-Unisonos
auf der G-Saite herangeweht. Die beiden mittleren Acte
sind weitaus die besten; hier walten die großen Ensembles
vor. Der erste Act wirkt matt und unbedeutend; ein starkes
dramatisches Talent hätte aus der ersten Scene zwischen
das der ganzen Oper wie eine Fackel voranleuchtete. Noch
schwächer ist, zu schwerem Nachtheil des Ganzen, der vierte
Act, eine monotone Fläche, deren Hügel, die Arie
und das Gebet
Langweile bezeichnen. Ueberdies ist der wichtigste Wendepunkt,
das Lied der Anna, in welches
vergriffen. Hieher gehörte ein echtes, melodiös eindringliches
Volkslied von größter Einfachheit und größter Schönheit,
nicht aber eine lahme Melodie, die, mit künstlichen Orchester-
Ritornellen aufgeputzt, in ein banales Opern-Unisono aus
mündet.
Wie wir bereits unmittelbar nach der Vorstellung ge
meldet, erfreuten sich die „
lichen Aufnahme. Der Componist mußte an der Seite der
Hauptdarsteller nach jedem Act — nach dem zweiten und
dritten wiederholt — erscheinen, um für den Beifall des
Publicums zu danken. Dem Autor eines neuen Werkes steht
gewiß die erste Stimme darüber zu, ob eine Aufführung
seinen Intentionen entsprochen habe; wir können daher über
die Leistung des Hofoperntheaters Besseres nicht referiren,
als daß der Componist von derselben entzückt war. Durchaus
gut scenirt und sehr hübsch ausgestattet, fand die Oper in
den Hauptpartien treffliche Darsteller in Herrn
( Kupfer (