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Ed. H. Wer liebte es nicht, aus den Dichtungen eines
Poeten oder Musikers sich Lebensumstände und Charakterzüge
desselben zusammenzurathen? Wir möchten auch bei fesseln
den Tondichtungen gern zwischen den Notenzeilen lesen, was
wol aus dem Leben des Componisten in seine Musik einge
flossen sein mag. Und desto zwingender wird der Reiz dieser
Neugierde, je eigenthümlicher, beziehungsreicher, individueller
die Compositionen klingen. Tondichter von so geheimnißvoll
anziehender Physiognomie wie
biographischer Aufklärung fast noch begieriger, als jene classi
schen Meister, deren Persönlichkeit gleichsam hinter ihren mo
numentalen Werken verschwindet. Wie kam
ganz einzigen Mischung von
der Trauer durch die Lustigkeit, des Raffinements durch die
kindliche Naivetät? Darüber hat wol jeder Verehrer
Näheres zu erfahren längst gewünscht. Allein gerade er
fehlte bisher unter den Musiker-Biographien, und von Briefen
oder Tagebuchnotizen
auffindbar. Das Leben
nach erst aus seiner
im Dunkel. Ja so zweideutig erschienen mitunter die wich
tigsten Daten, daß wir nicht selten darüber streiten hörten,
ob der Name
und nicht richtiger
liche Lebensbeschreibung
manne desselben, dem Karasowski, dessen
Nicolas Chopin, war Franzose
Knaben nach
Franzose nach
land liebgewann. Unter
tionalgardist Antheil an den Kämpfen für die Unabhängig
keit
durch die dritte Theilung
N.
wiederholte Krankheit an der Reise verhindert. Als Lehrer
des jungen Grafen Skarbek lernte er in dessen Hause ein
nur in der Musik, in allen Fächern des Unterrichts arbeitete
der junge
Lebhaftigkeit und angeborener Witz ließen ihn nicht ruhen;
er zeigte früh ein entschiedenes Talent für allerlei Spässe
und Schelmenstücke, für Theaterspiel, Improvisation und
namentlich für das Zeichnen von Caricaturen. Wer ihn nur
aus seinen schwermüthigen Notturnos kennt, liest mit Ueber
raschung von der übermüthigen Heiterkeit und dem Komiker
talente des jungen
dendsten musikalischen Eindrücken gehörten die Volkslieder der
Polen, insbesondere des so musikliebenden Stammes der Ma
suren — er hörte sie zeitlebens in seiner Phantasie nach
klingen und wurde nicht müde, sie in seinen Clavier-Compo
sitionen bereichert und vergeistigt wiederzugeben.
Als die Eltern eingewilligt hatten, daß
ganz der Musik widme und das Conservatorium besuche, ar
beitete er mit unermüdlichem Fleiße. Enthusiastische Auf
nahme fand der siebzehnjährige
Anton Radziwill, dem bekannten musikalischen Illustra
Es zeigte sich bald das Bedürfniß, den jungen Künstler,
dessen Talent in
Nahrung fand, wenigstens für eine zeitlang in bedeutendere
Umgebungen zu bringen. Die Gelegenheit bot sich im Jahre
Congreß nach
ausgezeichnete Kreise und empfängt von der
(„
sowie von der Sing-Akademie („
unauslöschliche Eindrücke. Es folgt im nächsten Jahre ein
Ausflug nach Wien. Die Briefe aus
zuvorkommend aufgenommen und zum öffentlichen Auftreten
beredet. „An einem Tage,“ schreibt er vergnügt, „lernte
ich alle großen Künstler
ihn die Heinefetter und der Tenorist
Mit gereifterem Urtheil und gestärktem Selbstvertrauen
kehrte
hatte ihn überzeugt, „daß er wirklich Talent besitze“. Seine
Briefe tragen durchwegs die Färbung jugendlicher Lebens
freude und vollkommener Gesundheit.
für eine reine Erdichtung, was die meisten Schriftsteller von
Liszt’s Behauptung, „
Die intimsten Briefe richtet Titus Woyciechowski, einen jungen Gutsbesitzer in
er seine erste Jugendliebe, eine rührend schwärmerische Leiden
schaft, die in allen Briefen an seinen
„Ein halbes Jahr ist es schon her,“ schreibt er im Sep
tember
richtig verehre, und ich habe mit ihr, von der ich allmächtlich
träume, noch nie eine Sylbe gesprochen! In Gedanken bei
diesem holden Wesen componirte ich das Adagio in meinem
neuen
zigjährigen war Fräulein Constantia Gladkowska, eine
Freude als der erste. Ohne Honorar wollte er nicht mehr
in der Oper spielen, und ein eigenes Concert brachte er nicht
zu Stande. „Von allen Seiten stoße ich jetzt auf Hindernisse,“
schreibt er an
rabelsten Clavierconcerte das Publicum mißtrauisch macht,
auch Alles, was in
auf meine Lage eingewirkt.“ Die
Umgebung des Hofes und
lehnend gegen alle Polen verhielt; andererseits war aber
auch
gedrückt, um ernstlich ans Concertgeben zu denken. Seine
Briefe lassen keinen Zweifel darüber, daß
ständig als Pole fühlte. „Herr Malfatti,“ schreibt er,
sollte, bildet einen entscheidenden Abschnitt in seinem Leben.
Dieser Abschnitt theilt ganz naturgemäß auch
in
Es ist die Zeit seiner größten Erfolge, seiner höchsten Berühmt
heit, trotzdem aber biographisch minder wichtig als der erste Theil,
in welchem der Biograph seine lohnendste Aufgabe gefunden
und seine beste Arbeit niedergelegt hat. Im zweiten Bande
haben wir den fertigen, den berühmten, den bald abschließen
den Künstler — im ersten den werdenden. Die Entwicklung
Biographen ein weit ergiebigeres Feld, da er über die so
wenig bekannte Jugendgeschichte überwiegend Neues bringen
und ein reiches Material von Briefen
konnte. Auf den
richtet; wir sind aber ihn so ziemlich unterrichtet, zum
Theil von illustren Zeitgenossen wie
konnte hier unmöglich viel Neues bringen. Immerhin ent
hält auch der zweite Band des
viel Interessantes, daß wir gelegentlich noch davon spechen
wollen.