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Ed. H. In mehr als Einem Betracht können wir uns
den Fleiß und die Gewandtheit der
schriftsteller zum Muster nehmen. Sie haben in neuester Zeit
abermals fast in jedem Schachte der Musik-Literatur ge
schürft und Werthvolles oder doch Hübsches zu Tage geför
dert, während wir in
nicht über die bereits so widerwärtig angeschwollene
reuthAntoine Vidal
Der letztgenannte Schriftsteller, Herr Adolph Jullien,
In seiner ersten
tig und geschmackvoll Alles zusammengestellt, was sich über
vember
und ergiebigsten Quellen dafür Mendelssohn’s eigene
insbesondere auch manchen bisher ungedruckten Brief zum
erstenmale mittheilt. Karl Maria Weber hat sich bekannt
Dieser erste und letzte Aufenthalt
währte nur vom 25. Februar bis 2. März; aber selbst
in diesem kurzen Zeitraume von fünf Tagen erfuhr
die schmeichelhaftesten Huldigungen, die herzlichsten Be
grüßungen. Er war in
populär geworden, von dessen bedenklicher Zurichtung durch
(
so bald als möglich eine
sogar eine officielle Unterhandlung mit
der
unseren
dessen Antrag, eine Oper für
men, wären nicht gleichzeitig viel lockendere Anerbietungen
von dem Director des Coventgarden-Theaters in
Charles
nicht blos eine neue Oper zur Aufführung bringen
(„
ciosa
Vortheil, indem es zwei frühere Bühnenwerke
unverstümmelt auf dem Repertoire hatte, während die Fran
zosen nur eine Verballhornung des „
rasch von seiner Popularität überzeugen: die eleganten
Damen trugen roth und schwarz gestreifte „
der, und die Melodien des „
Jägerchor, erklangen mit lästiger Zudringlichkeit aus allen
Ecken und Enden. „Was gleicht wol auf Erden dem Jäger
vergnügen!“, im
diligent!“ beginnend, wurde sogar auf religiösen Text in
den Kirchen gesungen. Man stelle sich das nur vor:
„Chrétien diligent — Devance l’aurore — A ton Sau
veur encore — Adresse tes chants. — Ave Maria, gratia
plena (bis) — La, lala, la, lala“ etc. Für den
Leser klingt das geradezu unglaublich; und unglaublich ist es
auch, was man damals in
Musik“ hinnahm. Hörte doch noch Felix
während seines Octett bei Ge
Ein peinliches Vorgefühl störte jedoch die Freude
bei seiner Ankunft in
schriftsteller Herrn Castil-Blaze und an dessen eigen
Zuflucht nehmen; der „Künstler“, der einen Augenblick lang
in ihm geherrscht, wich nunmehr dem Dorfchirurgen, dem
Bader. Er nahm sich
beliebig, setzte sie in anderer Ordnung wieder zusammen und
quacksalberte so lange daran, bis er sie dem Geschmack des
Publicums mundgerecht glaubte. In neun Tagen war das
sonderbare Ragout fix und fertig. Es hat den größten Er
folg gehabt und dem „
Vorstellungen verholfen. So sehr uns heute derlei willkür
liche Verstümmelungen eines Meisterwerks empören, wir
müssen doch, wenn wir uns in die
vor fünfzig Jahren zurückversetzen, einige mildernde Umstände
für
Weber selbst, so wenig er sich geschmeichelt fühlen
Sehen wir, wie in letzterem Falle der unerbittliche
Arrangeur vorgegangen. Er hatte beabsichtigt, die in
reich Collé: „
Stücke aus Opern von
war der (von
„
Acte des „
von Nero, dem Kettenhund.
„
zum erstenmale im Odéon gegeben und endete unter einem
furchtbaren, von Zischern und Klatschern genährten Tumulte.
Publicum und Kritik fanden das Stück sehr mittelmäßig und
tadelten
verdorben, theils weil er Compositionen von
und
Theaterzettel genannt) herausgerissen und willkürlich ver
wendet habe. Freilich verschwindet der Tadel selbst der streng
sten Journale von damals gegen die Wuthausbrüche und
das Rachegeschrei, das Jahre später Berlioz gegen den
„Sie gehen zuerst daran, meinen „
hafter für mich sein — aber Sie finden es nicht einmal
nöthig, sich mit dem Componisten darüber zu besprechen, ihm
Ihre Ideen über die vorzunehmenden Aenderungen etc. mit
zutheilen. Sie verschaffen sich meine Partitur auf ganz un
rechtmäßigem Wege, denn da meine Oper weder gestochen
noch veröffentlicht ist, so hat kein Musikalienhändler das
Recht, sie zu verkaufen. Endlich wird die Oper aufgeführt,
und Sie vergessen mich abermals so sehr, daß Sie auch die
Rechte des Componisten für sich in Anspruch nehmen. Ah,
mein Herr, was soll denn aus Allem werden, was uns
heilig ist?“
Weber’s zweiter Brief (aus
Weber hatte gewünscht, Moriz
„Lieber Herr! Ich wende mich an Ihre werkthätige
Gefälligkeit; die größte Geduld erschöpft sich schließlich, und
die meine ist zu Ende. Nachdem Herr
lose Unverschämtheit gehabt, meinen „
cum darzubieten, bevor noch die Partitur gestochen war,
schrieb ich ihm beiliegenden Brief, der ihm durch die könig
lich
gewiß meine friedliebende Gesinnung nicht verkennen wird.
Er hat mich keiner Antwort gewürdigt und seither sich sogar
meiner „
anschneidet und herrichtet. Ich bin es meiner Künstler-Ehre,
bin es der Kunst im Allgemeinen schuldig, ein solches Vor
gehen nicht länger zu dulden. Ich bitte Sie daher, den bei
liegenden Brief, dessen Abschrift für Sie bestimmt ist, Herrn
schrift
lich verpflichte, nie wieder meine Compositionen für die seini
Das Verlangen, von
standserklärung zu erhalten, konnte nach
Bemerkung nur in der Idee eines Mannes entstehen, der
weit von
thun habe. Dieses Verlangen erscheint uns heute ebenso
naiv, wie die Berufung auf den gerechten Sinn der
sisch
ganze Angelegenheit kümmerte. Die Idee, den „
auf die
Herrn
früher, und
titur an Habeneck, den berühmten Dirigenten der
„Mit dem größten Vergnügen werde ich Herrn
die Partitur des „
Vertrauen, das man einem so echten Künstler schuldig ist.
Falls sich meine Ideen über die Ausführung dieser Oper
nicht ändern — denn ich bilde mir ein, daß das Sujet in
Vergnügen und eine Ehre, mit Herrn
persönlichen Verkehr zu treten. Da ich die
heiten diesfalls nicht kenne, bitte ich Sie, mir bekanntzugeben,
welche Bedingungen für ihn und für mich gleichmäßig an
nehmbar wären. Ich würde es nicht ablehnen, ein
Textbuch zu componiren, vorausgesetzt, daß es nicht zu sehr
gegen meine Ideen verstoße; ich wäre bereit, anderthalb oder
zwei Monate zu verweilen, um die mir zur Verfügung ge
stellten Kräfte kennen zu lernen und sie mit dem größt
möglichen Nutzen zu verwerthen. Aber da ich in Muße zu
arbeiten liebe, wäre ich außer Stande, die Oper von An
fang bis zu Ende in
zurückkehren, um seinerzeit wieder, der Aufführung wegen,
nach
richtigen Moment zu bestimmen und das Datum festzusetzen.
So lebhaft ich seit langer Zeit wünsche, die Hauptstadt von
lichen und Familien-Beziehungen nicht ohne wichtigen Grund
unterbrechen. Ueberdies gedenke ich im August nach
reisen, um dort meine große Oper „ Euryanthe“ in
Streichen
in seiner Art, das heißt mit einem Gemenge von guten und
schlechten Gründen, die ihn zwar als Künstler nimmermehr
entschuldigen konnten, aber doch zum Theil als Kaufmann.
Er beruft sich ausschließlich auf jenes Gesetz, welches da
will, daß jedes literarische und musikalische Eigenthum jenseits
der Landesgrenze erlösche. Er erinnert daran, daß jede
benützt werden kann, daß gerade in
den, ohne Einwilligung und ohne die geringste Entschädigung
des Componisten. Er selbst,
niemals beklagt, daß seine Bücher in
und nachgebildet worden seien; aber dafür wolle er offene
und gerechte Repressalien üben an
habe in
denen er jeden ihm beliebigen Gebrauch zu machen gedenke.
Auf diese Einrede
Moriz
besondere dessen pecuniäres Interesse gegenüber
wahrnehmen und vertheidigen mußte. Er constatirt ohne
Schwierigkeit, daß
schütz
er die große Partitur dieser Oper, die
abtreten wollte, stechen und zu seinem, des Arrangeurs,
Vortheil verkaufen ließ. Ferner wird geltend gemacht, daß
man in
kürlichen Veränderungen à la
getreu an Text und Musik des Originals festhalte. Diese
sich immer schärfer zuspitzende Discussion ging der Ankunft
also weder zur Versöhnung zwischen
beitragen, noch zur besonderen Behaglichkeit
täglich fürchten mußte, mit seinem „Bearbeiter“ irgendwo
zusammenzutreffen.
Ueber
weise von Sympathie und Verehrung, welche ihm sofort von
Musikwelt entgegengebracht wurden, sind wir aus Max
v. Weber’s trefflicher
Stunde länger in
treuen
nach glücklichem Erfolge des „
längeren Aufenthalt in
Fuß fassen. Er hatte zu diesem Behufe ein Empfehlungs
schreiben bei sich, das ihm den Zutritt ins Palais Royal
sicherte, um bei seiner Rückkehr davon Gebrauch zu machen.
Das Empfehlungsschreiben, von dem damaligen Prinzen,
späteren König von
dig geschrieben und an den
gelangte, ohne je an seine Adresse zu kommen, in den Besitz
Moriz
„Monseigneur! Als Liebhaber und Beschützer der Künste
wage ich es, Ihnen zwei
welche auf der Durchreise durch
zu lassen wünschen und Ihre Protection ansuchen. Der eine
von ihnen ist der berühmte Schöpfer des „ Freischütz“,
Ihr ergebenster Freund und Neffe
Friedrich August.“
Diesen Brief hielt
seiner Rückkehr von
Tod, der ihn in
diesen Plan. Weber sollte weder