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Ed. H. In Bezug auf sein musikalisches Leben läßt
uns
im Stiche. Aber wir brauchen nur seine Werke aufzuschlagen,
da läuft uns der klingende Faden, der sich durch sein ganzes
Leben spinnt, von selbst durch die Finger. Hat doch die Ton
kunst dem jungen Dichter zuerst die Zunge gelöst: ein
längeres Gedicht „ An die Musik“ in reimlosen Versen ist
Von
worden, sie locken auch heute noch selten einen Tondichter.
und klingend, um eigentlich musikalisch heißen zu können.
Rein liedmäßige Lyrik im Sinne
aus welcher schon die Melodienknospe guckt, finden wir bei
parzer
mungsgedichten nimmt die Empfindung im Weiterströmen
gern bildliche und reflectirte Elemente auf, welche den Com
ponisten leicht abschrecken oder doch abkühlen. Und doch war
der Dichter selbst so musikalisch! Er stellte eben ganz andere,
fast entgegengesetzte Forderungen an die Musik und an die
Poesie: in dieser sollte der Gedanke, in jener die schöne
Sinnlichkeit vorherrschen. Härten, wie er sie in manchen
seiner Gedichte, dem Gedanken zulieb, stehen ließ, hätte
Musikkundiger stand er indessen bei den
in großem Respect und hat ihnen auch willig manche poetische
Handreichung gewährt. Weigl, der Componist der
wirfst sie hin, den Gaffern eine Lust?“ Die späteren Erschei
nungen einer ihm widerwärtigen überreizten Romantik entlocken
ihm manchen satyrischen Vers. Köstlich ist sein „
Musiker beim Berlioz-Fest 1846
weniger gegen den
ihm überall nachschleppende Bewunderungs-Clique kehrt.
(„Und fehlt uns etwa das Talent — Genie lacht der Ge
meinheit — D’rum Nullen, schaart so viel ihr könnt — Euch
um die fremde Einheit!“) Von den in der Gesammt-Aus
gabe ohne Namensüberschrift erscheinenden boshaften Epi
grammen war eines auf Dr. Alfred
auf Richard
rührendsten Gedichten Mozart’s des Sohnes
Erfolge früh verstorbenen Componisten nach: „Daß Keiner
doch dein Wirken messe — Der nicht der Sehnsucht Stachel
kennt — Du warst die trauernde Cypresse — An deines
wird Manchen
von Rossini erscheinen, worin er Partei nimmt für diese
Von den großen
und Schubert persönlich mit
Gedicht zu zeichnen versucht, das zwar die Bedeutung
bert
Züge: die gesunde Originalität seines Talents und seine um
Lob und Tadel unbekümmerte Behaglichkeit, geistvoll auffängt.
(„
geb’ ich mich“ etc.) Außer diesen Versen besitzen wir keinen
einzigen Ausspruch
in der
parzer
uns Kreißle’s fleißig zusammengestellte
Am wichtigsten ist uns jedenfalls
niß zu Beethoven, persönlich wie künstlerisch. In ersterer
völlig gehörlos geworden war und dessen letzte Compositionen,
unbeschadet ihres hohen Werthes, einen Charakter von Herbig
keit angenommen hatten, der mir mit der Behandlung der
Singstimmen in Widerspruch zu stehen schien — ich zweifelte,
sage ich, ob
componiren. Der Gedanke aber, einem großen Manne
vielleicht Gelegenheit zu einem, für jeden Fall höchst
interessanten Werke zu geben, überwog alle Rück
sichten, und ich willigte ein.“ Die Bereitwilligkeit,
womit
denken,
war, in dem Opernbuch „
lichkeiten von
passen“ — sie beweist besser als alle Betheuerungen, wie
sehr
Fruchtlosigkeit dieser Arbeit ist trotzdem in Erfüllung gegan
gen:
Note componirt, obgleich er dem Dichter wiederholt ver
sicherte, er habe die Oper fertig (in seinem Kopf wahrschein
lich). Es ist eine neue und wie mir scheint sehr scharf
blickende Bemerkung
Erfolge gewesen sein dürften, die in
hervorriefen, selbst wieder eine Oper zu schreiben. „Er hatte
sich aber,“ fügt
bundenen Flug der Phantasie gewöhnt, daß kein Opernbuch
der Welt im Stande gewesen wäre, seine Ergüsse in gegebe
nen Schranken festzuhalten.“ So verblieb denn in der That
das Libretto unberührt auf
nach dessen Tode einen Componisten in der Person Conradin
Kreutzer’s gewonnen. Bestimmung und Schicksal der
Max Bruch — die Welt hat aber wenig Notiz genommen
-Unwesen in der Stadt. Endlich, wie er durch
und gebeten wird, eine Grabrede für die Leichenfeier zu ver
fassen.
etwas von der Krankheit
seine Gedanken zu ordnen und begann am nächsten Morgen
die Rede niederzuschreiben. „Ich war,“ erzählt er, „in die
zweite Hälfte gekommen, als
das Bestellte abzuholen, denn
Da that es einen starken Fall in meinem Innern, die
Thränen stürzten mir aus den Augen, und wie es mir auch
bei sonstigen Arbeiten ging, wenn wirkliche Rührung mich
übermannte, ich habe die Rede nicht in jener Prägnanz voll
enden können, in der sie begonnen war.“ Man kennt die
von der ganzen Größe des Moments gehobene, zugleich von
persönlichen Antheil leise durchzitterte Anschütz auf dem
hat auch den Tondichter „eigentlich geliebt“. Wir wissen von
seiner nächsten Umgebung, wie gern und viel er
spielte, mit Ausschluß der letzten Werke. In vielen seiner
Aussprüche über
auf die Schatten dieses mächtigen Lichtkörpers, Schatten, die
ihm und seinen Zeitgenossen dunkler erscheinen mußten, als
uns Nachgeborenen. Der Uebereifer, mit welchem
nach seinem Tode auf Unkosten
noch mehr das spätere fanatische Emporheben der letzten
Werke
reizte
selbst bekennt (und Mancher von uns ja ganz gleich an sich
erlebt), er fühlte sich sofort zu kritischer Schärfe gegen jeden
vermeintlich überschätzten Künstler aufgestachelt und wieder
umgekehrt zu vertheidigender Sympathie für irgend ein un
billig verkleinertes oder angefeindetes Talent. So ruft er
denn auch den „Beethovomanen“ zu:
tief,
Ein längeres Gedicht von
bald nach
im Elysium. Nach einem grandiosen Eingange, der an den
Sturm einer
wärts! Aufwärts! — Kreis an Kreis — Welt an Welt
vom Schwunge heiß!“), folgt die Schilderung des Elysiums,
wie ein freundliches, vielleicht etwas altmodisches Rondo.
sogar
Menge, und der Glanz wird doppelt Glanz:
kommt im Siegeskranz“. Und hier, mit dem Eintritte
zart
Glanz; sie läßt
sprechen:
Auch die großen Dichter nahen sich,
stock
geehrt. Daß eine große Persönlichkeit wie wagen dürfe, was Anderen nicht zusteht, hat
stets bekannt: „Es ist dein, was du genommen — Und dein
Wagen ist dein Werth.“ Er fürchtete blos, mit richtiger
Vorahnung, daß die nachfolgenden Componisten den meteor
gleichen Flug Bahn ansehen würden. In einem kürzeren Gedichte:
„
der einsam durch’s Dickicht dringt, einen Strom durchschwimmt,
Abgründe überspringt — „als Sieger steht er schon am
Ziel, nur hat er keinen Weg gebahnt — Der Mann mich
an Beethoven mahnt“.
In den eingangs erwähnten ungedruckten
blätter
der Dichter sich klar zu werden sucht über „die nach
theiligen Wirkungen Beethoven’s auf die
Kunstwelt, ungeachtet seines hohen, nicht
genug zu schätzenden Werthes“. Er bringt diese
Schon aus
leuchtet wie ein verdecktes Licht seine unbegrenzte Verehrung
für Mozart. Von allen Tondichtern besaß und behielt
Musik und ihrer eigenen jugendlichen Schönheit“ sich seiner
ganzen Einbildungskraft bemächtigte. An sie ist eines der
ersten und leidenschaftlich-schönsten Gedichte
(
Opernmusik war, braucht kaum gesagt zu werden. Eine un
gedruckte Bemerkung von
musikalischen
sicht auch das Verdienst des Libretto-Dichters mit folgenden
Worten: „Wenn der Text zum „
unmittelbar, wie wir nicht zweifeln, aus
de Pierre
arbeiters, seiner Kenntniß dessen, was zur Oper gehört, und
tiefer Einsicht in das Wesen der Musik nicht genug Ge
rechtigkeit widerfahren lassen. Die Bearbeitung ist ein Muster
für alle ähnlichen.“
kalisches Ideal sein, nur
kommen zu des Dichters reinem Schönheitssinn, zu seinem
Cultus classischer Form und edler Anmuth, endlich zu seinen
Ueberzeugungen von der aus sinnlicher Schönheit aufquellen
den Kraft der Tonkunst. Einen vollkommeneren poetischen
Ausdruck hat die Verehrung für Mozart weder früher