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Maschinenlesbares Transkript der Kritiken von Eduard Hanslick.
Ed. H. Man wollte es gar nicht glauben. Hat Gold
sich wirklich
Griff gethan und an A. Willner einen dankenswerthen
Bei
Der Fuhrmann John
nächsten Städtchen bringt, wird von seiner muntern jungen
Frau
(Punkt, Klecks) — und ihrem Knäblein erwartet. Nachdem
er die ungeduldige Menge, die nach Briefen und Paketen
drängt, befriedigt hat, erinnert er sich, daß ein Fremder,
den er im Postwagen mitgebracht, noch draußen stehe. Es
ist ein stiller alter Herr, etwas erfroren und so taub, daß
er jeder Frage, jeder Ansprache ausweicht. Er hat guten
Grund dafür, denn er will nicht erkannt sein. In der Ver
kleidung steckt nämlich Edward
über das Weltmeer angetreten und daheim eine Geliebte
zurückgelassen, die arme
Die Nachricht, daß sie sich einem reichen alten Geizhals,
erst unerkannt sich überzeugen will. Mit einem leisen Wort
gibt er sich
bewahrt das Geheimniß vor ihrem
Ehrlichkeit den Plan vereiteln könnte. Wer zuerst Verdacht
schöpft und den guten
der alte Spielwaaren-Händler, der sich der verwaisten
als Bräutigam aufdringt. Er zieht
belauschen, wie
spricht, ihn sogar in der Freude des unverhofften Wieder
findens umarmt.
wältigt, beschließt, den Fremden am nächsten Tage zu tödten
und das untreue Weib ziehen zu lassen. Da beginnt das
hören können, keine menschliche Stimme, nicht einmal die
ihre, würde ihn so bewegt, so ergriffen und beruhigt
haben.“ Das Gespräch, das jetzt das tröstende
wandelt), gehört zu den sinnigsten, hübschesten Stellen der
Erzählung. Man weiß ja, wie bei
wird. In der Fähigkeit, Thiere reden zu machen, ist er unver
gleichlich. Die zahlreichen Vögel in seinen Romanen, der Rabe
Herd sind lebensvolle Genrebilder.
getröstet und bezwingt sich, bis er andern Tages erfährt,
daß der Fremde kein Anderer als
durch eine geschickte Verschwörung unter den Burschen des
Dorfes
selber fährt in
von wo sie als junges Ehepaar zurückkehren.
Herrn A. Willner gebührt die Anerkennung, seinem
singt Frau
Hoffnung ist. Im dritten Acte widmet sie besagter Hoffnung
ein eigenes Duett mit ihrem
bei armen Fuhrleuten nur selten vorkommendes Entzücken
geräth. Unser Textdichter gefällt sich ungemein in dieser em
pfindsamen Hebammenlyrik; mir will sie weder zart noch
geschmackvoll vorkommen. Auf die Bühne gehören nur fertige
Kinder.
Also Goldmark Componist einer kleinen, gemüth
früheren Werken gerne auf die Suche nach Appartem, Un
gewöhnlichem ausging, dem jedes starke Gefühl leicht in
Ekstase, jedes Reizmittel in ätzende Schärfe überschlug, der
selbe
maßvollen Ton des Familienstückes und weiß ihn, sogar
mit glücklichen Abstechern ins Komische, festzuhalten. Wahr
heit des Ausdruckes ist die erste Forderung an den Opern
componisten, aber nicht die einzige. Finden wir sie ja auch
in manchen sehr reizlosen Gesängen erfüllt. Es muß noch
ein positiver, schöpferischer Factor hinzutreten. Und in diesem
Betracht läßt sich nicht leugnen, daß die Gesänge im
„
nicht alle neu und originell. Ich erinnere beispielsweise
an
„Ein junges Weib“, an
„O eitel Glück“; unter den heiteren Gesangsstücken an
Bräutigamsstrophen im dritten Acte, an die Chöre „Guten
Abend“, „Hurrah, Herr Bräutigam“ und „Lauf nur, lauf
nur!“ Die eigentlich melodische Erfindung im „
ist etwas dürftig; sie schmeckt stellenweise nach
noch weiter zurück nach
Und dennoch erfreute sich das Publicum herzhaft an diesen
Gesangsstücken, die in ihrer rothwangigen Gesundheit sich nicht
fürchten vor dem drohenden Schatten des jungen
solcher musikalischen Einfalt nicht das Salz fehle, dafür
sorgt die Begleitung. Durch ein stets charakteristisches und
interessantes Orchester, das uns bald durch satte Farben,
bald durch zarte Lichter entzückt, weiß
Zeichnungen schön und lebensvoll zu coloriren. Hand in
Hand mit diesem Klangreiz wirkt seine harmonische Kunst. Man
weiß, wie meisterlich
das „
wie manchmal in seinen früheren Compositionen. Immerhin
erkennen wir an einzelnen Manieren (und
deren wie jeder Künstler) den „Hofcomponisten der
von Saba
wurde. Die scharfen Modulationen, das Nisten in
chromatischen und enharmonischen Gängen, insbesondere
die auf- und niederrauschende Jagd chromatischer Accord
folgen! Diese Figur ist das theilnehmende Heimchen
am
wenn etwas los ist, Frohes oder Schmerzliches. Wir hören
es lärmen, wenn
wenn die Bauern mit ihren Postpaketen forteilen. Das
Glänzendste als Orchester-Zauberer vollbringt aber
mark
tastischen. Die Elfenchöre („Zum Tanz!“) mit dem Traum
bild am Schluß des zweiten Actes und die „Apotheose“
(um in der Sprache des Ballets zu reden, wohin es auch
gehört) schimmern in märchenhaftem Glanz. Und das so
enthusiastisch aufgenommene Vorspiel zum dritten Act,
welches die lustigen Chor- und Tanzmotive der
Scenen vorausnimmt und in anwachsender Stärke und
Schnelligkeit bis zur Berauschung steigert! Gern hätte ich
auf manche schöne Einzelheit noch hingewiesen (wie auf das
prächtige Es-dur-Quintett), wäre mein Bericht nicht schon
ungebührlich angewachsen. Es muß auch der Aufführung ihr
Recht widerfahren.
Die Novität ist von Herrn Director
vorbereitet und dirigirt, überdies sehr hübsch ausgestattet.
Fräulein Renard singt die Frau