Hanslick Edition: Hanslick in Neue Freie Presse Nr. 11744. Wien, Dienstag, den 4. Mai 1897 Hanslick, Eduard Wilfing, Alexander FWF Der Wissenschaftsfond.
Georg-Coch-Platz 2 1010 Wien Österreich Wien
Hanslick Edition: Hanslick in Neue Freie Presse Herausgegeben von Wilfing, Alexander Projektmitarbeiterinnen Bamer, Katharina Pfiel, Anna-Maria Elsner, Daniel Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage Wien 2023

Sie dürfen: Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten

Bearbeiten — das Material remixen, verändern und darauf aufbauen und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell.

Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten. Unter folgenden Bedingungen:

Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.

Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.

Hinweise:

Sie müssen sich nicht an diese Lizenz halten hinsichtlich solcher Teile des Materials, die gemeinfrei sind, oder soweit Ihre Nutzungshandlungen durch Ausnahmen und Schranken des Urheberrechts gedeckt sind.

Es werden keine Garantien gegeben und auch keine Gewähr geleistet. Die Lizenz verschafft Ihnen möglicherweise nicht alle Erlaubnisse, die Sie für die jeweilige Nutzung brauchen. Es können beispielsweise andere Rechte wie Persönlichkeits- undDatenschutzrechte zu beachten sein, die Ihre Nutzung des Materials entsprechend beschränken.

Maschinenlesbares Transkript der Kritiken von Eduard Hanslick.

Nr. 11744. Wien, Dienstag, den 4. Mai 1897 Hanslick, Eduard Neue Freie Presse Morgenblatt Herausgegeben von Etienne, Michael Friedländer, Max Wien 04.05.1897
font-style:italic; font-weight:bold; Deutsch Transkribus OCR und Lektorat. Transformierung der Daten des Transkribus TEI-Export mit "editions.xsl". Letztkorrektur für Zwischenrelease. Letztkorrektur für Zwischenrelease.
Der Rattenfänger von Hameln.“ Oper in fünf Aufzügen von V. E. Neßler. (Erste Aufführung im Theater an der Wien am 30. April 1897.)

Ed. H. Von Leipzig aus war Neßler’s „Rattenfängervor achtzehn Jahren siegreich und verheerend über die deutschen Bühnen gezogen. Nur sein jüngerer Bruder, „Der Trompeter von Säkkingen“, errang einen noch ausgebreiteteren und anhaltenderen Erfolg und blies den Rattenfänger kräftig beseite. „Behüt’ dich Gott“ u. s. w. Jetzt erst, nach fast zwei Decennien, erscheint der wohlbekannte Sänger und viel gereiste Rattenfänger auch in Wien. Ob wirklich „diese alt berühmte Stadt ihn ganz besonders nöthig hat“? Ich möchte es bezweifeln; zum mindesten hat er die rechte Zeit verpaßt. Was ihn trotzdem hier noch immer begünstigt, ist das Interesse der Neugierde. Den Wiener Theaterfreunden fehlte doch ein Blatt neuester Operngeschichte, so lange sie den be rühmten Rattenfänger nicht selbst haben sein Pfeifchen spielen hören. Schade nur, daß er als halbe Mumie zu uns kommt, nachdem obendrein der Stoff hier durch neuere Bearbeitungen bereits aufgerollt und abgenützt wor den ist; ich erinnere an das Ballet „Der Spielmann“ von Joseph Förster in der Hofoper und Joseph Hellmes berger’s Singspiel „Der Rattenfänger“ im Ringtheater. Für ein pantomimisches Ballet von bescheidener Länge eignet sich diese Sage wol am besten. Um eine fünfactige große Oper daraus zu machen, wie mußten Textdichter und Com ponist an der Handlung flicken und recken, und sich an Redseligkeit überbieten! Die Sage selbst ist ja sehr einfach. In Hameln (Kreisstadt im Bezirk Hannover) soll am 26. August 1259 ein Zauberer mittelst einer Pfeife alle Ratten der Stadt und der Umgebung in die Weser geführt, aber als die Hameler den ihm versprochenen Lohn nicht zahlten, eine andere Weise geblasen haben, worauf ihm sogleich alle Kinder nach dem Koppelberge in der Nähe der Stadt gefolgt seien. Dieser habe sich aufgethan, und nach dem Mann und Kinder hineingegangen, wieder geschlossen. Nur ein einziges Kind, das sich verspätet, blieb zurück und erzählte die Begebenheit. Wie viele Poeten, Maler, Compo nisten und Balletmeister sind diesem Kinde Dank schuldig!

Neßler’s Textdichter Herr Friedrich Hofmann hat die schlichte Sage mit allerlei Nebenfiguren und Seitenhandlungen umwickelt, die so wenig mit der Hauptsache zu thun haben, daß wir eigentlich erst am Schluß des dritten Actes, wo Hunold die Ratten beschwört, der Handlung gegenüberstehen. Mühsam, unter lauter Stockungen und Ritardandos bewegt sich die Oper vorwärts und dauert in der Originalgestalt länger als die „Hugenotten“; trotzdem findet der Dichter es obendrein nothwendig, mitten in der Ouvertüre den Vorhang aufziehen und „die Sage“ einen langen, melodramatisch begleiteten Prolog sprechen zu lassen. Man war in Wien so barmherzig, uns diesen lyrischen Ratten könig vor dem „Rattenfänger“ zu schenken. Den Schluß vers hat wol noch kein Mensch verstanden: „Und steigt der Sänger im Triumph zur Höhe, ihn hüllt der Berg in ew’ge Grabesnacht.“

Der erste Act bringt in unerträglicher Breite die Exposition: vor den über Schulden und Steuern lamen tirenden Rathsherren erscheint der Rattenfänger und stellt unter schauerlichen Posaunenklängen und dröhnenden Becken schlägen seine „Bedingungen“. Man bewilligt ihm das ver langte Honorar von 100 Mark, und nun ist durch dritt halb Acte von der Sache nicht mehr die Rede. Es folgt eine lange Familienscene im Garten des Bürgermeisters. Sein Töchterlein Regina schmachtet nach dem Bräutigam, während ihre Base Dorothea ihr gründlich explicirt, was das Klingen im rechten Ohr, im linken Ohr und in beiden Ohren bedeute. Endlich kommt der Vater des Bräutigams, setzt sich nieder und singt eine Weile, dann kommt der Sohn, endlich der Bürgermeister selbst mit seinem unausstehlich meckenden Schreiber: damit ist das Sextett complet und kann in gefühlvollem Andante sich be quem ausbreiten. Zweiter Act: Volksscene mit Heisa und Hopsasa; erstes Lied des Rattenfängers vom „Schätzel mit überfrechem blonden Haar“. Ein Bürgermädchen, Gertrud, kommt des Weges. Wie gebannt bleibt Hunold stehen, Gertrud ebenfalls. (Siehe Tristan und Isolde, Holländer und Senta.) „O Himmel, wie ist mir geschehen! Das ist die Maid, das ist der Mann! Das ist das Antlitz, das ist die Gestalt, vom Himmel mir geweiht!“ Das ist der Unsinn — ergänzen wir — der unter frei williger Mitwirkung des Chors sich sofort zu einem großen Adagio-Ensemble aufbaut.

Der Rattenfänger singt sein Strophenlied Nr. 2 „O Ränzel und Stab“, ein schwerfälliges Andantino, von dem Gertrud so heftig beschwindelt wird, daß sie mit dem Sänger spornstreichs davonläuft. Ihr Brackenburg, ein Schmiedgeselle Namens Wulff, bleibt verlassen zurück; der Jüngling ist übel daran. Wir sehen ihn im nächsten Act seiner Gertrud umständlich ins Gewissen reden; sie schenkt ihm sehr viel Zeit, aber kein Gehör, „O du junger, o du bunter, stolzer, stolzer Sängersmann!“ singt sie schmachtend. Der Ersehnte ist augenblicklich zur Stelle und producirt mit Gertrud ein Liebesduett, das im Original eine Ewigkeit dauert, wenn nicht noch mehr. In Wien dauert es, Dank dem energischen Rothstift, nur sehr lange. Gewundert hätte es uns, wenn jetzt nicht eine Keller- und Trinkscene gekommen wäre. Richtig, ein dicker Organist und das Schreiberlein mit der meckernden Tenorstimme feiern mit dem Rattenfänger eine umständliche Kneiperei, theils um die Handlung noch länger aufzuhalten, theils um Hunold abermals Gelegenheit zu einem Lied zu geben: „Wenn dem Wächter das Horn einfriert“. Nachdem wir auch noch ein Schmiedelied von Wulff absolvirt haben, entschließt sich Hunold endlich zur feierlichen „Be schwörung der Ratten und Mäuse“. Was nun folgt, ist bald erzählt, aber nicht so leicht begriffen. In voller Rathsver sammlung wird Hunold der versprochene Lohn vorenthalten; aus Rache holt er wieder ein Lied aus seiner riesigen Sammlung (diesmal mit Harfenbegleitung) und bezaubert damit die unschuldige Regina. Vor aller Welt fliegt sie ihm, den sie bisher gar nicht bemerkte, liebestrunken an den Hals. Der Bürgermeister schickt ihn „in den Thurm und morgen auf das Hochgericht!“, was uns doch für ein Lied sammt Kuß eine etwas harte Strafe dünkt. Den fünften Act eröffnet der Hinrichtungszug, das Armen sünderglöckchen ertönt, der Scheiterhaufen ist für Hunold bereit. Da stürzt Gertrud herbei. Ihr Ausruf: „Er ist mein; ich will sein Leben!“ genügt, um „nach Kaiser Karl’s Gebot“ Hunold sofort zu pardonniren. Er wird blos landes verwiesen; Gertrud aber stürzt sich in den Strom. Wieder fällt der Vorhang und wieder hebt er sich. Während ein Festmarsch in C-dur die Lungen aller Bläser zu sprengen droht, scheint der Componist sich zu besinnen, daß er noch immer keine Orgel angebracht hat. Also ein Andante religioso mit Orgelklang hinter der Scene. Während die

ganze Gemeinde in der Kirche weilt, lockt Hunold mit seiner Schalmei die Kinder von allen Seiten zu sich auf die Brücke, welche auf sein Zauberwort einstürzt.

Der „Rattenfänger“ gehört dramatisch wie musikalisch zur Gattung der breiten Bettelsuppen, denen schon Goethe „ein großes Publicum“ zugesteht. Die Ingredienzien stammen aus der bewährten Lortzing’schen Apotheke: ein biederer stattlicher Rathsherr, dann sein holdes Töchterlein mit ihrer unausweichlichen schwatzhaften Base, als Held und Liebhaber ein Ritter oder Sänger, ihm gegenüber ein ver schmähter eifersüchtiger Geselle, endlich die unentbehrlichen komischen Figuren des albernen Rathsschreibers oder täppi schen Lehrjungen. Auch das musikalische Recept ist so ziemlich feststehend: vor allem recht viel Strophenlieder, dazwischen je ein komisches und ein sentimentales Duett; nach einer mondbeschienenen langen Liebesscene ein optimistischer Bier- oder Weinhymnus von drei oder vier Trinkern; womöglich in jedem Act ein breiter ausgeführtes Quintett oder Sextett mit zwei Frauenstimmen. Diese Gattung romantisch-komischer Opern ist dem großen Publicum der deutschen, insbesondere nord deutschen Städte ans Herz gewachsen, vollends, wenn auch märchenhafte Elemente hineinspielen. Solch echt deutsche Mischungen von Sentimentalität und Philisterthum, von biederer Herzlichkeit und stereotyper Komik, von Gottes furcht und Zauberspuk — Lortzing hat sie uns mit liebenswürdigem Humor und schönem musikalischen Talent dargebracht. Keiner seiner Nachfolger in der komischen Oper hat ihn erreicht. Aber das deutsche Publicum nimmt, was ihm so lieb ist, dankbar auch aus zweiter, mitunter recht plumper Hand. Das ist die Hand Neßler’s. Musi kalische und theatralische Routine ersetzt bei ihm die schöpferische Kraft und Eigenart. Er kennt ganz genau die heimliche Sehnsucht des Publicums nach volksthümlicher Melodie und knapper, klarer Form. Sein Styl biegt — im „Trompeter“ wie im „Ratten fänger“ — zur guten alten Zeit zurück, vor Allem zu Lortzing, nebenbei zu Weber, Marschner, Kreutzer. Das einzige Moderne daran ist, daß er die gesprochene Prosa verbannt und durch eine halb ariose, halb recitativische Conversation ersetzt, welche bereits die Einwirkung Wagner’s verräth. Bedeutet Neßler’s „Trompeter“ einen Fortschritt gegen seinen „Rattenfänger“? Ich glaube: ja. Aber den Fortschritt hat nicht der Componist, sondern der Dichter gemacht — Victor Scheffel, dessen Lieder die einzigen

Glanzpunkte im „Trompeter“ bilden. Das aus der rühren den Situation so natürlich herauswachsende Abschiedslied „Behüt’ dich Gott“ — an sich gewiß kein Meisterstück — ist uns doch lieber, als alle die Lieder, mit welchen der „Rattenfänger“ uns so entsetzlich freigebig bewirthet. Diesen fehlt, was sie eigentlich auszeichnen und erklären soll: lebensvoller Rhythmus und Wärme der Empfindung. Langweilig ist die Musik in beiden Opern. Allein Werner, der Trompeter, ist echt und liebenswürdig im Gegensatze zu dem unwahren und widerspruchsvollen Hunold. An fangs ein ganz menschlicher Rattenfänger, wie sie ehedem gewerbsmäßig von Ort zu Ort zogen, avancirt er plötzlich im letzten Act zum Zauberer. Wenn er da mit einem bloßen Wink die ganze Hochzeitsgesellschaft wie versteinert bannen und die Brücke einstürzen lassen kann, dann brauchte er ja vier Acte lang weder mit der Mandoline noch mit dem Pfeifchen sich abzumühen, um Mädchen und Mäuse zu fangen. Die Totalwirkung der trotz aller einschneidenden Kürzungen ermüdend langen Oper ist actweise zunehmende Langweile. Banal in den sentimentalen Nummern, witzlos in den komischen, roh lärmend in den leidenschaftlich dramatischen, macht Neßler’s „Rattenfänger“ es uns wirk lich schwer, einzelne Musikstücke lobend herauszuheben. Am ehesten einige Ensemble-Nummern, welche (wie das A-dur- Sextett: „Nun reiche mir die Hand“) bei geringer Origina lität doch durch gute Stimmführung und Klangschönheit wirken.

Das Theater an der Wien, welches doch kein eigent liches Opernpersonal besitzt, hat mit der Aufführung des recht schwierigen und umfangreichen „Rattenfängers“ viel Ehre eingelegt. Für die Titelpartie mußte freilich eine aus wärtige Kraft gewonnen werden, und keine bewährtere hätte man wählen können, als den Berliner Kammersänger Herrn Bulss. Mit lebhaftem Vergnügen gedenken wir seines hin reißenden Zampa im Hofoperntheater vor zehn oder zwölf Jahren. Herr Bulss hat nach einer beinahe dreißigjährigen Bühnenthätigkeit sein Organ, eine starke ausgeglichene Baritonstimme von besonders klangvoller Höhe, merkwürdig gut conservirt und meistert sie vortrefflich. Diese Stimme würde vielleicht noch mehr Wirkung machen, ließe Herr Bulss sie nicht immer gleichmäßig voll ausströmen. Wie sein Organ, so unterstützt auch seine stattliche Erscheinung die Wirkung der dankbaren Rolle. Fand man an seiner Darstellung vielleicht zu wenig Humor und zu viel Pathos, so dürfte der Vorwurf mehr den Componisten treffen, als den Sänger.

Dem Umfange und der Bedeutung der Titelrolle entsprechend, beherrschte Herr Bulss mit seiner effectvollen Leistung die ganze Vorstellung. Es will nicht wenig sagen, daß die einheimischen Mit glieder sich neben diesem Gaste sehr beifällig behauptet haben. Ganz besonders die Damen Fräulein Pohlner (Gertrud) und Fräulein Stein (Dorothea) hatten Ge legenheit, sich neuerdings als sehr talentvolle und gut musi kalische Sängerinnen zu bewähren. Die Rolle der Regina ist musikalisch dürftiger ausgestattet; sie gab uns die klang volle Stimme der Frau Ottmann fast nur im Ensemble zu hören. Dennoch wirkte die Künstlerin auch in langen stummen Scenen durch ihr anmuthig theilnehmendes Spiel und ihre sympathische Schönheit. Von den Sängern erregte ein stimmbegabter junger Bariton, Herr Breitenfeld, besondere Aufmerksamkeit. Herr Rix (Bürgermeister) wirkte durch seinen kräftigen tiefen Baß, seine deutliche Aussprache und würdige Repräsentation. Drei kleinere, aber nicht un wichtige Gesangspartien wurden von den Herren Streit mann, Pohl und Alexy sorgfältig gegeben. Ein eminentes Verdienst um die ganze gelungene Vorstellung erwarb sich Herr Capellmeister Adolph Müller. Die sehr günstige Aufnahme des Neßler’schen „Rattenfängerswird hoffentlich die Direction ermuthigen, der Oper im Theater an der Wien allmälig eine bleibende Stätte zu bereiten. Die komische oder Spieloper im weitesten Sinne hat zahlreiche noch lebenskräftige ältere Werke aufzuweisen, auch noch manches interessante Neue — von denen beiden unser Hofoperntheater nichts weiß oder nichts wissen will. Der beklagenswerthe und von uns so oft beklagte Mangel einer eigenen „Komischen Oper“ in Wien könnte allmälig Abhilfe finden im Theater an der Wien. Außer dem jüngsten Erfolge des „Rattenfängers“ dürften vorzüglich zwei Momente die Direction zur fortgesetzten und erweiterten Pflege der Oper aneifern. Fürs Erste die rühmliche Tradition dieser Bühne, welche unter Anderm Lortzing’sWaffenschmied“, seine Undine“ und Meyerbeer’sVielka“ zur ersten Auf führung gebracht hat. Sodann das zweifellose Absterben der eigentlichen Operette, welcher kein ausreichender Ersatz nach wächst für die bereits abgewelkten, ehedem so zugkräftigen älteren Stücke. Mit dem Engagement von drei oder vier vorzüglichen Gesangskräften könnte Fräulein v. Schönerer ihr Theater in eine verheißungsvolle neue Bahn lenken und sich ein Verdienst erwerben um die Pflege der dramatischen Musik in Wien.