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Maschinenlesbares Transkript der Kritiken von Eduard Hanslick.
Ed. H. Das vierte Philharmonische Concert begann mit
sich des Gedankens, daß damit einer Wiederaufführung der
seit fünfzehn Jahren nicht gehörten Oper vielleicht präludirt
werde. Den zu sicherer Vor- und Ueberherrschaft gelangten
und von den allerjüngsten Opern-Novitäten dürfte schwerlich
eine unaufschiebbar sein. Wie die
auch
worden. In jedem der vier ersten Concerte hat Director
den Ehrenplatz eingeräumt. Dazwischen spielte Frau Marie
Soldat-Roeger das
verleugnendem weltabgewandten Wesen. Marie
Concert nicht blos mit vollendeter Reinheit gespielt, sondern zu
gleich mit bezaubernder Empfindung und Anmuth in den zarten
Stellen, mit Energie und Plastik in den kräftigen. Mitten
in dem lauten Beifall schien Ein Gedanke unausgesprochen
von Freund zu Freund zu wandern: wäre doch Er zugegen!
Keine Frage: Marie
concert
leicht noch mühsamer. Anfangs wollte das Werk nicht recht
Wurzel fassen, weder im Publicum noch bei den Virtuosen.
Erst sehr allmälig im Laufe von zwanzig Jahren errang es
sich in der Oeffentlichkeit den Platz neben den Violin
concerten von
Größe und Kunstvollendung, wenn auch nicht an melodi
schem Reiz, gleichkommt. Diesen Platz hat ihm seither kein
Rivale ernstlich bestritten.
Zwei Tage nach ihrem Auftreten im Philharmonischen
Concert gab Frau Soldat-Roeger ihre erste Quartett
Zwischen
musikalischen Leckerbissen: drei
mit Begleitung von Clarinette und Clavier von Spohr.
etwas zurückhaltend im Ausdruck. Mühlfeld, der unver
Im Schatten der Philharmonischen Concerte und unter
gleichzeitigem Hochdruck von vier
mußten manche an sich recht lebenskräftige Musikproduc
tionen ein wenig verblassen. So das Concert des
Violin-Virtuosen Jan Kubelik, eines Bravourspielers
Herr Concertmeister Rosé hat seinem werthvollen
musikalischen Bau zerstörenden Recitativ-Behandlung. In
dem von Fräulein
lung: „
Gefahren noch am besten überwunden. Das „
(Text von R.
und seiner reizvollen Heiterkeit siegreich Ohr und Herz des
Hörers. Der Refrain des erst zweifelnden, dann beglückten
Liebhabers: „Ich hab’ mir’s ja gleich gedacht“, athmet bei
lebendiger wirkt. Im selben Hefte stehen noch zwei andere
glücklich erfundene Lieder: das freudig bewegte „
an’s Fenster
„
sehr
Macht hat. Das gilt auch von dem innigen „
Herzgedanken Scheidemantel hat es kürzlich als Zugabe zu vier
Meister Joachim hat uns drei genußreiche Quartett-
Scholz und „
Dr. Bernhard
Musikschriftsteller eine rühmliche Thätigkeit entwickelt hat,
erzählt uns seine Erinnerungen aus den Jahren
bis
späteren Frau
fängen ihre eigentliche Künstlerlaufbahn in
eröffnet und als Opernsängerin leider auch beschlossen
hat. Sie lernte dort den jungen Concertmeister
kennen, heiratete ihn und entsagte der Bühne. Sehr
hübsch schildert
Seele Joachim war. König
mächtiger Band
neben dem schlanken Büchlein von
streng historische actenmäßige Darstellung, die von der
Mitte des siebzehnten Jahrhunderts bis zur Annectirung
des Königreiches
Kunst- und Vaterlands-Enthusiasmus konnten diese müh
same Arbeit schaffen, die nicht von einem musikalischen
Fachmanne, sondern von einem praktischen Arzt und
Spitalsdirector herrührt. Es ist in
gegeben, kein Sänger oder Capellmeister engagirt, kein
Theatergesetz erlassen worden, worüber wir nicht verläßlich
Auskunft erhielten. Diese streng sachliche Tendenz hat jedoch
den Verfasser nicht gehindert, über manche Vorgänge von
allgemeinem Culturinteresse sich behaglicher zu verbreiten.
Es dürfte den meisten Lesern neu sein, daß König
schon als Kronprinz an 200 Musikstücke componirt und
Abhandlungen über Musik geschrieben hat. Aus seinem 20. Jahr
stammt eine kleine Schrift: „
die Eigenschaften der Musik
dann
ändert wieder abgedruckt worden ist. In dieser von reli
giösem Geist durchdrungenen Schrift erzählt der erblindete
ganzer Seele hingegeben, ihm eine unschätzbare Trösterin
geworden sei. Noch eine zweite Schrift des
Musik und Gesang
Manuscript gedruckt. König
den Thron bestiegen hatte, war, nach Dr.
derung, eine poetisch hoch angelegte Natur. Er lebte in
Musik und besaß, unterstützt von einem Riesengedächtniß,
auch genaueste Kenntniß der dramatischen Literatur.
Seine Stellung zur Kunst war eine ideale; er lebte
in der Ueberzeugung, „daß die Künstler vor
einen besonderen Gerichtsstand erhalten“. Der
sein eigener General-Intendant, und ein sehr freigebiger.
So geschah es, daß unter seiner Herrschaft die kleine Stadt
land Joachim am
„Mit
der Concerte.“ Er stand in voller Thätigkeit, als für das
Königreich
erzählt noch von dem Hofconcerte am 14. Juni
welchem Jenny
des Musicirens traf eine Depesche aus
Abstimmung auf dem Bundestage ein: die Mobilisirung
gegen
grauen verließ König
Dr. Georg
nover Billroth’s, die
Von
Buch, in welchem der Name
kommt — freilich nur der Name — sind die Briefe
. (
dürfte also, da
jahrhundert länger gelebt und geschrieben haben, ausgiebige
Fortsetzung erhalten. Außer dem
dem Vorwort von
sisch
Antworten der
buchartig, aphoristisch. In fliegender Eile berichtet er, was
er den Tag über gethan oder erlebt, wen er besucht oder
empfangen habe, wie sein letztes Concert ausgefallen, wann
und wo das nächste stattfindet, welche Journale ihm günstig,
welche ungünstig sind u. s. w., ohne ein Athemholen zu
ruhigem Urtheil oder behaglicher Schilderung. Ueber diese
Eilfertigkeit und Nachlässigkeit seines Schreibens entschuldigt
er sich selbst bei der
mes lettres!“ Das Fragmentarische, Ueberstürzte von
greiflich aber, wie eine feingebildete Schriftstellerin
von dem Rang der
ihrem Vorworte „ein schriftstellerisches Kunstwerk“ nennen
kann! Für die Fürstin
schätzbar. Die Zärtlichkeit und Schwärmerei, mit welcher der
Heißgeliebte zu ihr spricht, hat etwas Rührendes.
„Je me mets à genoux près de vous, et y resterai.“ „Laissez-
moi m’abimer en vous et m’y reposer, c’est ma seule destinée et
elle sera glorieuse avec la bénédiction de
grâce et mon salut!“ „Vous êtes pour moi l’ange de la miséricorde
céleste et désormais je mourrai en paix, en bénissant votre nom!“
„Bonjour mon bon ange! On vous aime et vous adore du matin
au soir et du soir au matin.“ „Tout ce que j’ai de coeur et d’âme,
de foi et d’espoir n’est qu’en vous, par vous et à vous. Puisse
l’ange de
étoile du matin!“ „Je baise vos chers petits pieds!“ „Mon âme se
fond en la vôtre, brisée et dêlatée dans l’infini de l’amour, de
l’adoration, de l’extase!“
Und so geht es fort, fast in allen Anfangs- und Schluß
zeilen an seine „très infiniment chère Unique“. — Ein
Rosenbeet, auf welchem Tropfen von Weihwasser glänzen.
Robert
bündler-Reden mit den Worten: „Ich habe heut’ wenig
gesprochen, aber gut.“ Diese hübsche Schlußwendung möchte
ich mit einer kleinen Variante mir ausleihen: „Ich habe
heut’ nicht gut geschrieben, aber viel.“