Hanslick Edition: Dokumente zu „Vom Musikalisch-Schönen“ CV Hanslick, Eduard Wilfing, Alexander Wilfing-Albrecht, Meike FWF Der Wissenschaftsfond.
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1856_Hanslick_CV Hanslick, Eduard 1856_Hanslick_CV wien 1856
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Herrn Prof Lott im Gericht am 6. Juni 1856 [???]

No 418. praes. 16. Juni 1856.

An das hochlöbl. Professorencollegium der philosophischen Facultät an der Universität Wien!

Dr. Eduard Hanslick kk Conceptsadjunct im h. Ministerium für Cultus u. Unterricht

bittet ergebenst um die h. Bewilligung, als Privatdozent über Geschichte und Aesthetik der Tonkunst lesen zu dürfen, – mit Dispens von einigen formellen Erfordernissen.

Mit eilf Beilagen.

Beilage ./1.

Biographische Skizze (Curriculum vitae)

(als Beilage zu dem Gesuch des Dr Eduard Hanslick um Habilitirung als Privatdozent für Geschichte u. Aesthetik der Tonkunst.)

Der Bittsteller ist geboren zu Prag im Jahr 1825 und erhielt eine sehr sorgfältige Erziehung von seinem Vater, dem kk. Universitäts-Bibliotheksskriptor Joseph Ad. Hanslick, welcher durch seine „Geschichte der Prager Bibliothek“ ( – herausgegeben von der kk. Akademie der Wissenschaften – ) und durch seine Edition des einst hochgeschützten „Lehrbuchs der Aesthetik von Prof. Dambeck“ sich den Ruf eines tüchtigen Gelehrten erworben hat.

In seiner Vaterstadt Prag absolvirte der Bittsteller das Gymnasium, die philosophischen Studien und die 3 ersten juridischen Jahrgänge mit vorzüglichem Erfolge. Zugleich widmete er sich mit Vorliebe u. Eifer der Musik, zuerst unter der Anleitung J. F. Kittl’s (gegen wärtig Directors des Conservatoriums) später unter dem berühmten Theoretiker u. Tonsetzer W. J. Tomaschek. Bei letzterem studierte über 4 Jahre die Musik, wovon 3 Jahre allein für die Compositionslehre in ihrem ganzen Umfang verwendet wurden.

Ein Jahr lang ( – nach den philos. Jahrgängen – ) unterbrach derselbe seine Universitätsstudien um ungestört die musikalischen Studien bei Tomaschek zu vollenden.

Im Jahre 1846/7 vollendete der Bittsteller seine juridischen Studien an der Wiener Hochschule, erlangte daselbst das Doctorat u. trat als Conceptspraktikant bei der Hof- u. nö. Kammer prokuratur ein. Zur selben Zeit erschienen von seiner Feder musikalische Aufsätze in den „Sonntagsblättern“ u. der A. Schmied’schen Wiener Musikzeitung“, – welche zur Folge hatten, daß die Hn. Professoren Stubenrauch und Heyßler denselben unverweilt für die offizielle Wiener Zeitung engagirten, deren Redaction sie damals übernahmen. Im Jahr 1850 wurde der Bittsteller als Aus hilfsReferent zum Fiskalamt nach Klagenfurt gesendet, im J. 1852 als Conceptsadjunct zum kk. Finanzministerium einberufen, endlich im J. 1854 zum Conceptsadjuncten beim H. Ministerium des Unterrichts ernannt, in welcher Anstellung er sich derzeit noch befindet. Die bei R. Weigel in Leipzig verlegte Schrift Vom MusikalischSchönen“ erschien 1854 und

fand solchen Anklang, daß gegenwärtig schon eine 2te Auflage vorbereitet wird.

Für die musikalische Ausbildung des Bittstellers war auch eine Reise durch Deutschland von günstigem Einfluß, die er im Sommer 1855 aus Anlaß einer ehrenvollen Einladung zum Niederrheinischen Musikfest unternahm u. dazu benützte, die ausgezeichnetsten mus. Anstalten u. die hervorragendsten Notabilitäten der musikal. Theorie u. Aesthetik kennen zu lernen.

Da die ersten Aufsätze über Musik aus der Feder des Bittstellers bereits im Jahre 1844 (in der Zeitschrift Ost u. West) gedruckt erschienen, darf derselbe wohl behaupten, daß er zum mindesten durch zwölf volle Jahre dem Studium der mus. Aesthetik bereits obliegt. –

Dr Eduard Hanslick

Wien 27t April 1856.