De libero arbitrio Methodius D.G. Nathanael Bonwetsch University of Leipzig European Social Fund Saxony Gregory Crane Monica Berti Gregory R. Crane Editor-in-Chief, Perseus Digital Library Digital Divide Data Corrected and encoded the text Matt Munson Project Manager (University of Leipzig) Annette Geßner Project Assistant (University of Leipzig) Thibault Clérice Lead Developer (University of Leipzig) Bruce Robertson Technical Advisor Greta Franzini Project Manager (University of Leipzig), 2013-2014 Frederik Baumgardt Technical Manager (University of Leipzig), 2013-2015 Simona Stoyanova Project Manager (University of Leipzig), 2015 Project Assistant (University of Leipzig), 2013-2014 University of Leipzig tlg2959.tlg002.opp-ger1.xml Available under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International License 2014 University of Leipzig Germany Methodius D.G. Nathanael Bonwetsch Methodius J. C. Hinrichs'Sche Buchhandlung Leipzig 1917 Internet Archive

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Greek Latin German

Vielen von den Menschen widerfährt es, sich zu wundern über den Wechsel des Lebens, — die irgendwie von reichlicher Nahrung zu Geringerem übergegangen sind. Denn solche schmähen aus Liebe zu dem Weggenommenen und aus Mangel des Notwendigen, nicht gelernt habend sich mit dem Geringeren zu begnügen, oftmals unvernünftig auch die Vorsehung.

Ich sage aber, daß wir, die wir Menschen sind und zu herrschen über das unsertwegen Geschaffene gewürdigt, uns nicht geringer erweisen sollen als das unsertwegen Geschaffene: weder ob der Menge des Reichtums uns sehr zu erheben, noch gegenüber dem Wenigen an Zeitlichem Keine Geduld zu haben, denn es ist unvernünftig, Knechte der Dinge zu sein, über die wir Macht empfangen haben.

Daß die reich Werdenden für sehr klein und gering das Viele halten, daß die Armen aber meinen, daß dies nichts sei als der Enthaltsamkeit wegen, und wie nichthabend das Zeitliche haven; solche sind viel größer.

Wenn aber nun auch ein gewisser Nutzen dem Vermögen beizulegen wäre, so würde gleichwohl eine geeignete Entschuldigung den Menschen fehlen. Wenn aber kein einziger Nutzen — denn wie ist es möglich, den Rat Gottes zu ändern —, so mühen sich unvernünftig die nicht das Zufallende Annehmenden und sind unverständig, sich in das allerschlimmste Übel stürzend. Denn sie werden die Strafe des Ungehorsams von Gott empfangen, und vor jener langen 16 vgl. I Kor. 7, 29 1 »Methodius«: »Desselben zweite Abhandlung« + S 4 »die irgendwie« iže kakože; »und in keiner Weise« i nikakože S 11 »sehr« S 36 15 »als«: »ob« li S (vielleicht las S εἰ statt ἤ) 17 »viel« mnozě (πολλῷ); »viele« mnozi (πολλοί) S 18 »würde . . fehlen« Z. 19 izbyval (ὑστερεῖσθαι, aber auch περισσεύσειν) 20 »möglich« lzě: zlě A 23 »langen« daljnym; vielleicht »fernen« Strafe schlagen sie sich selbst, mit dem Gift der Trauer erfüllt.

Das Ungeständige aber des lebens und das schnell sich Ändernde der Schöpfung des Menschen kennt nicht die Güter; denn die einen haben wir durch Prüfung gelernt, die anderen haben wir leidende gesehen †.

Denn seines Wandels ist viel und der Veränderung, von solchem zu nicht solchem, mitunter von Geringerem Erhobenes, mitunter von Besserem Vernichtetes, . . durch Besseres durch ein leidloses Gesetz †, und nur zu berühren, wenn auch abwärts das Haupt sich neigte.

Aber unsere Übernahme ist freiwillig, die wir wissen, daß, wenn man durch die entschuldigung des nicht Könnens nicht annehmen will. man eine sehr schlimme Strafe des Ungehorsams empfangen wird.

Denn wie ist nicht mit Recht zu meinen, daß der, welcher dem Gott Wohlgefälligen widerstrebt, des ewigen Todes würdig ist?

Es gehorcht ja auch der Schiffer dem Steuermann und der Krieger dem Feldherrn, und der Stier geht unter das Joch, und das Roß wird durch den Zügel gehalten; und die übrigen Tiere, wie ihnen ein Gesetz ist, sind sie gehorsam und untertan ihrem Befehlshaber.

Aber der ihr Vorgesetzter, der Mensch, wie sollte er nicht Gott gehorchen, und als ein Freudiger wird er das vom Himmel Kommende annehmen und shcnell das Befohlene tun und freut sich des Befehls als würdig geworden des Befehls Gottes.

Wir aber, obschon wir Menschen sind, auch tragend die Bürde von Erde, sind froh über das Umgebende, wenn Angenehmes, welches nur zur Lust, zu sehen ist, indem wir davon meinen, daß es gut sei. Daran aber freuen wir uns, wie an welchen schönen Irrtümern, von denen allein wir meinen Nutzen zu haben.

Gott aber, der uns geschaffen und gemacht, wie er will, daß der Mensch nicht umsonst gerettet werde, bringt aucht nicht, so viel von Lust gehalten zu werden, den Menschen, — deren »Ende der Tod« ist.

Und allzu reiche Nahrung und reiche Ernährung schwächt den Menschen, und diese, sehr ohnmächtig wegen der reichen Ernährung geworden, werden untauglich zum Gehorsam gegen den Befehl Gottes.

15 vgl. Boëthius De consol. phil. 2, 5, 71 ff S. 38 Peiper — 27 vgl. De autex. 16, 10. De res. II, 5, 2 — 28 Röm. 6, 21 1 »Gift«? »Speise«? | »erfüllt« πληρούμενοι iskončavaemy, wörtlich »vollendet«; »endend«? 3 »des Menschen« čݲlݲčݲjskaago: »Menschliches zu« (»auf«) čݲlݲčݲjkaja na S 4 »haben« S 36v | »leidende: »als Leidende«? 9 »unsere« naše: »Aber unsere Übernahme« (a naše p.) vermutet Ma | »wenn« < B 20 »würdig« S 37 24 »freuen wir uns« 2 mal 28 »v. Lust« ot slasti: wohl »v. Lüsten« ot slastii

Aber überhaupt wird vielmehr der Mensch kräftiger, gefestigt am Leibe durch viele Mühen, empfangend auch die Seele als eine gesundere von den Mühen und Leiden des Lebens. Das brachte er den menschen, wodurch er meint den Geist der Menschen zu hohem Begehrenswerten bereiten wollend.

Denn besser ist, nachdem man in harten Zuständen, die zeitlich sind, gelebt, hernach unaufhörlicher Güter zu genießen, als, nachdem man in Kürze in Lüsten geschwelgt, in eine fremde und nie aufhörende Pein zu geraten. Denn daß das Nützliche betrübt und das Lust Bereitende Schaden bereitet, das ist, meine ich, keinem einzigen Menschen unbewußt. Denn (es) ist wie den Kindern der Unterricht, und schwer † die im Unterricht bleiben Wollenden.

Wie ist nicht offenbar, wie nach zuvor gewesenen Mühsalen hernach in dem Fortgang selbst die Tugend sich zeigt; und welche durch Nichterfahren des Nützlichen und Nichtschauen der zukünftigen Güter gelitten haben, empfangen davon eine süße und selige Frucht.

Denn auch nicht die an den Leibern ärztlich Behandelten, welche erkrankt leiden, verlangen sofort Gesundheit, sondern durch die Hoffnung der kommenden Rettung nehmen sie Leiden gern auf sich.

In der Zeit lernt der Athlet und durch Mühsal und Leiden lernt er von Jugend auf und notdürftig richtet er den Tisch zu und nimmt die peinigende Speise, fliehend das die Lust Erregende, durch welches genährt er sich nicht freut, damit er durch seine Gesetze sein Vaterland kröne.

Dies geschieht in kleinen Dingen, allen aber sichtbar. Man versteht die Einrichtungen des allgemeinen Lebens, aber <nicht > wie eine jede von den genannten Anfechtungen den Leidenden unsichtbar zukünftigen Nutzen schafft. Denn nicht schnell sind sbenso von den Menschen erkannt die nicht gekommenen Güter, von uns aber 6 vgl. II Kor. 4, 18 — 8 vgl. Boëthius De consol. phil. 2, 8, 8f S. 48 — 14 vgl. Hebr. 10, 1. 11, 1 — 19 vgl. Epiktet Encheir. 29 2 empfangend« »empfangen habend« izlučiv Ma 3 »brachte« prinese: viell. »bringt« prineset 4 »wodurch«: »welchen«? | »meint« mnit: wohl »erscheint« mnitsja 5 »ber.« S 37v 11f »bleiben Wollenden« oder »zu bleiben Befehlenden» 13 »hernach« potom Ma: potrem S 14 »Nichtschauen« neviděniem: »Nichtkennen« nevědeniem S 17 »erkrankt« boljašte: bole este S 19 »Athlet« mݲčݲnik (=μάρτυς) 20 »notd.« S 38 22 »Gesetze« νόμοις: νίκαις? 24 »Einrichtung« B | »aber <nicht>«: no <ne> 25 »sogenannten«? | »Leidenden« bolězujymŭ: bolězngmi S 26 »zukünftigen« oder »kommenden« 27 »aber« no Ma: ne S erkannt, die wir dem Kundigen geglaubt haben, daß dies von uns zu sagen und zu erbitten sei.

Denn so haben wir auch gelernt, daß was jenen wohlgefällig ist, das auch uns nützlich sei, indem wir sehr wohl wissen und vergewissert sind, daß, was uns nützlich ist, das auch jenem erwünscht. Denn die Veränderungen des Lebens geschehen —

wenn schon jenen das Veränderte nicht sofort offenbar wird — wieder zum Nützlichen. Denn oftmals in der Armut und im Reichtum in uns selbst die Bedürfnisse ändernd, zeigen wir in allem fließend das Leben.

Wenn aber einige, geratend auf Eine Weise, unverändert bis zum Ende den Bau bewahren (<sind> bewahrend), bald sind solche, nachdem sie alles verlassen, ebensolche geworden nach dem Weggang von allem; allein nur die das Irdische im Himmel Verbergenden haben dort ein andersartiges Leben.

Wenn aber etwas Zweites, damit nicht die Entfallenden durch die Veränderung sich ärgern. Denn dieses Gesetz gebührt sich auch zu hören. Was denn von allem zeigt sich ewig so bleibend? Siehst du hicht den Kreislauf des Jahres sich ändernd durch die verschiedenen Zeiten vieler Tage?

Obschon manchen der Winter unerträglich, aber er ist notwendig für das Leben. Denn dieser nährt nnd feuchtet an die Erde und, den Menschen durch das Trübe der Natur beschwerend, erzeigt er bald Nutzen und Wohltat durch das Herbeikommen der Lüfte, mit welchen die Erde gekrönt (vermählt?) viele und mannigfaltige Früchte den Menschen bringt.

Es fliehen viele die Glut der Sonne, aber gleichwohl reift jene uns die Speisen. Es betrüben uns oftmals die Regengüsse, aber sie dienen der Erde zur Tränkung. Und es ändert sich auch der Sommer und kommt nahe dem Winter; und Vermengung infolge der Mischung beider zur Wegnahme der Früchte zeigt der Herbst.

Und es verändert auch die Sonne die Luft, anderswohin übergehend. Siehe auch, o Mensch, auf diesen Mond selbst, auf welche 12 vgl- Phil. 3, 20. Kol. 3, 3 — 16 Boëthius De cons. phil. 2, 2, 21ff S. 27. 3, 17ff S. 31 1 »dem Kundigen« (věduštumu A, věduštomu B) »(die) wissen und« (věduštim i Ma 4 »auch jenem« i onomu: »einem andern« inomu S 5 »erwünscht« ljuba: ljubja S 5f »wenn schon« .. »wenn schon« cěi ..ašte i S 8 »fließend« »gleich« (S 38v) točjno (žitie): točenŭ S: »den gleichen Bau (des Lebens«) točenŭ stroi (žitia) Ma, indem + »Bau« aus dem Folgenden 10 »bewahrend« sŭdrŭžašte: sŭdrŭžašta S 11 schwerlich »ebensolche wie alle n. d. Wegg. geworden« 18 »manchen« někym: nekymi S 21 »erzeigte« S | »Nutzen« poljzie: »nützlich« polězni A polezne B | »d. d. Herbeikommen« prišestviem: »d. d. Vorübergehen« prěšestviem A 24 »uns oftmals« S 39 Weise dir auch jener abnehmend arm wird und sich ausfüllend wieder reich wird.

Sehen wir auch die Nstur der Sterne, mit welchen der Himmel gekränzt ist, wie die auch diese ein Geschick empfangen haben, und wir schauen ihre Übergänge, welche durch untereinander verschiedenen Weisen und Gestalten der Übergänge sich verändern, so daß unter den am Himmel Kreisenden allein, wie man sagt, der Wagen nicht übergeht.

Aber auch dieser ist nicht ohne Bewegung, wie eine Achse wird auch er gedreht durch den ihn umfassenden Kreis, aber er ist nicht teilnehmend (geschicklos?), wie man sagt, wegen des Verweilens.

Schauen wir wieder auch auf die Natur der Quellen, wie dir auch diese nicht verharren an ihren Örtern, sondern viele Wasser aussenden, welche nicht bleiben wollen an dem Ort, an welchem Ort sie waren, sondern gehen noch mehr hindurch und sind für sich selbst sichtbar und senden, durch ihre Vermischungen genährt, große und viele Flüsse aus.

Dies sind der Natur des Geschaffenen Werke und Veränderrungen. Daher auch du, o Mensch, seiest du reich oder arm, <Sklave> oder König, mögest du nicht lieben unveränderliches Verbleiben, sondern tausche nun ein auch eine andere Welt, schaue Vieles, damit du vieler Menschen Sinn klar sehest und bersthest.

Denn dort wirst du sehen viel Veränderungen in vielen Menschen, die untereinander wechseln und sich miteinander wandelnde Gestalten des Lebens. Viele wirst du dort sehen, die sich erheben aus der Niedrigkeit und die fallen aus der Höhe.

So sind die Geheimnisse unsres Lebens. Solches bestimmt die Gottheit den Menschen, von Ort zu Ort, von Weise zu Weise überführend, wie sie jedes in Sonderheit will. Uns aber gebührt zu gehorchen, zu folgen und nicht zu widerstreben.

Du aber, o Mensch, Geschöpf Gottes, Bild Gottes, ärgere dich nicht geführt, noch nenne hart das Gebot, noch sei gezüchtigt ungehorsam; denn liebend züchtigt er dich: die einen als die schon gesündigt, die anddern wieder, damit sie nicht sündigen.

Aber, ob du auch dem Meere dich nahst, fürchte nicht sein Drohen; denn auch dort findest du die 1 vgl. Boëthius De cons. phil. 4, 6 S. 115 — 16 vgl. Mark. Aur. Ad se ips. 6. 15 — 19 odyss. 1, 3 — 31 vgl. Hebr. 12, 6. Apok. Joh. 3, 19 5 »der Übergänge« prěšestvii: prišestvii B 11 »Örtern« S 39v 12 »wollen nicht« ne račjat: »sorgen nicht« ne radjat B 13 »noch mehr« ἐπὶ πλεῖον vŭ mnozě | »sind«: »werden«? 17 »Sklave« + Kl 27 »in Sonderheit« S 40 31f »d. andern« ovy: ovi S Fußtapfen Gottes, welchen zu folgen <ist> ohne Furcht durch Wasser und Wind und Wald, vertraut habend dem rechten Weg.

Denn traurig ist ja in der Tat denen, die es überkommen und die es hören, die Zerstörung des (eines) Reichs. Denn der Lust, deren Genuß sie empfangen hatten, begehrend, haben sie beraubt sehr große Trauer überkommen.

Aber da ohne Gott dies nicht geschah, so daß man an Stelle des Bedauerns darüber suchen die Ursache des Geschehenen, damit das von jenem Kimmende wohl verstanden werde. Denn der, welcher lernen will, wird von dem, der es bringt, erkennen, daß der Wille Gottes ist, daß die Gläubigen von ihm annehmen, was er zugelassen.

Daher erkenne, o Mensch, wenn du um etwas beraubt zu werden meinst, daß es nicht Ewiges, sondern Zeitliches, so daß es ein Brauchen war, aber kein Besitzen.

Die aber sich an das Gegenwärtige wie das Bleibende halten, werden dieses beides nicht empfangen; des einen beraubt, das andere wie <nicht> empfangend. Denn das eine verght, es erstirbt wie ein Schatten, das andere bleibt in Ewigkeit als seiend. Und es möge aus dem, was widerfährt, das Wesen der Sache erkannt werden;

denn wenn es nicht fiel, ist es das Ewige, wenn es aber fiel, ist es vernichtet. Wie ist nicht das Zeitliche wie ein Traum von in der Stunde der Nacht nur Erschienenem, dessen Einbildung erwiesen wird beim Eintritt des Tages?

Es bleibt aber dies den an den vermeintlichen Gütern Versweifelnden übrig, nach den kommenden zu fragen, die in Besitz die sie Liebenden und danach Fragenden empfrangen werden.

Denn die vermeintlichen Güter hier sind das Bild der wahrhaftigen. Daher, nachdem sie ein wenig für sich geblüht, »verwelkten« sie sofort, damit nur »das Wort Gottes bleibe«. Deen »geteilt ist das Reich« nicht, damit auch da das Wort Gottes sich erfülle.

Legen wir ab den Purpur und tun wir ab den Scharlach, denn er stillt nicht die Selle des Durstenden, und fliehen wir die »Speicher« gefüllt von vielen und großen Früchten jeder Art. Denn nicht sind 2 vgl. unten zu Hiob 40, 3 — 3 vgl. Boëthius De cons. phil 2, 2, 31ff S. 28 — 24 vgl. Hebr. 10, 1 — 26 I Petr. 1, 24. 25 (Jes. 40, 7. 8) — 27 Mt. 12, 25 — 28 Luk. 16, 19. 24 — 29 Luk. 12, 18 2 »Denn .. ja« Z. 3 bo ubo: bo < B 7f »von jenem (Kommende«); (»Kommende) dadurch«? 9 »erkennen« S 40v 14 »die sich halten« drŭžašteisja: »der sich Haltenden« drŭžaštichsja S 14f »des einen« ověch: »von allen« ot vsěch B 15 »nicht« < S 18f »fiel« padesja: »fällt« padetsja? 19 »Wie ist nicht« kako ne: »wie« kako i Ma 26 »sie sofort« S 41 27 »sich« w. e. sch. < A jene, wenn uns die »Seele« berließ. Aber wenn wir auch die »Welt erwerben, haben wir keinen Nutzen, die Seele verderbend«. Genung sind das Genügende und Maßvolle an Nahrung, damit nicht, reicht geworden, ich den Herrn vergesse.

Dies sind die Unterweisungen Gottes. Nach diesen Weisungen wandelte unser Herr.Siehst du nicht, daß auch er selbst, obschon Himmel und Erde erfüllend, nicht lieb gewann das Verweilen, sondern auch er ging hinweg und zwar durch das Weggehen des Heils, und als Erster zeigte er ein gut lebendes und nützliches Leben!

Denn Gottes entäußerte er sich und das der Menschen zog er an und unter uns ward er unter den Armen. Der Reichen achtete er nicht, aber die Armen ahmte er nach. Diese pries er selig, auch Reichtum versprechend, einen unvergänglichen und wahrhaftigen, und ein unzerstörbares Reich; aber den gegenwärtig »Reichen« sagte er, daß sie ihren »Lohn hinnehmen«, denn an Stelle des Ewigen haben sie lieb gewonnen dieses zeitliche Wohlleben.

Ringen aber auch wir nichtachtend das Gegenwärtige, denn es vergeht wie ein Schatten, liebend aber das Zukünftige, denn es wird bleiben und niemand wird es hinwegnehmen; denn Gottes Gabe ist es und unvergänglich.

Es müssen die an jene Güter sich Haltenden die hier seienden und vermeintlichen Güter gering achten, deren Herr zu sein auch der Herr sich geweigert; obschon selbst seiend, der sie geschaffen, hat er sie einem andern überlassen, dem bösen Geiste und den Menschen anheimgebend die Gewalt des Zeitlichen. Daher ist nicht an dieses sich zu halten.

Denn, eines solchen Herrn sind die Besitztümer und »welchen er will, gibt er sie«. Er gibt aber den Seinen, die alles jenem Eignende sinnen und jenen für den Herrn halten und ihn anbeten.

Uns aber gebührt es, wenn wir Gott nachfolgen wollen, abzusagen dem »breiten und weiten« Weg, weil es der »des Todes« ist, aber überzugehen auf den schmalen und unfreundlichen Weg, denn 1 Mt. 16, 26 — 3 vgl. Prov. 30, 9 — 6 Jerem. 23, 24 — 10 Phil. 2, 7 — 12 Luk. 6, 20 (Mt. 5, 3) — 14 Luk. 6, 24 — 15 Symp. S. 130, 4f — 19 vgl. 1I Kor. 4, 18 — 21 Luk. 4, 8 — 26 Luk. 4, 6 — 27 Luk. 4, 7 — 29 Mt. 7, 13 (Did. 1, 1) — 30 Mt. 7, 14 6 »obschon« cěi: »welcher« iže B 10 vor »Denn« + »Was er spricht, daß er sich entäußerte, ist an dessen Stelle, nämlich er gebrauchte nicht die göttliche Kraft in der Zeit des Leidens, so daß er anzog, nämlich brauchte die menschliche Armut und Niedrigkeit« S 41v | »zog er an« odě: »anziehend« oděja B 22 »obschon« cěi: »welcher« iže B 23 nach »überlassen« + »Diese Rede vom Teufel« S 28 »ihn anbeten« S 42 er führt zum Leben.

Wenn du des Vermögens beraubt wirst, <du hast> Gewinn durch Armut, dennn an Eines Stelle wirst du <Vieles> expfangen. Wenn auch welcher von den Lieben, auch diese sind dir nicht verloren gegangen; denn die, deren du für kurze Zeit beraubt waardst, wirst du ewig haben.

Schaue mir jenenn heiligen Mann, den Verkündiger des Kommens des Heiligen, welcher für kurze Zeit in die Welt gesandt, auch kaum in ihr verweilend, alles hier Seiende kaum beachtend; denn von »Heuschrecken und wildem Honig« nährte er sich und hüllte sich in »Kamelshaare«. Daher wewies er sich unter allen »Geborenen« als der »Größere«, wegen der Einfachheit der Kleidung und der Ungekünsteltheit der Speise und der Spärlichkeit des Tisches.

Schaue mir auch jene arme »Witwe«, deren ganzes Vermögen 2 »zwei Kupfermünzen«, und dessen nicht achtend hat sie viele Reiche an Gaben übertroffen. Wenn aber jemand will vollenden das Gebot 3 des Himmels und zum Ziele führen das Gesetz des Heils, der wird des hier seienden Leides viele Ursachen finden, sei es der Verehelichung nicht zu achten, während noch die Natur will und vermag, oder »zwei Kleider habend« und mitteilend dem Armen und Nackten, oder die Speise Fordernden nicht verachtend, oder dem Durstenden zu dienen, wenn auch mit »kaltem Wasser«, oder den, der kein Obdach oder Trockenheit (trockenen Ort) hat, „nehmend ins Haus“, oder zu dem Gefangenen gebunden habend die Seele, oder dem durch Krankheit Leidenden gedient habend. Ein solcher wird gezählt werden zu dem 4 Chor zur Rechten des Richters, wird geehrt werden von dem König, so daß er ein Sohn Gottes wird genannt werden, in unaussprechlichem Frieden wird er leben und in dem Reichtum Gottes sich nähren, welcher in keiner Zeit ausgezählt werden kann.

2 Mt. 19, 29 (Mark. 10, 29f. Luk. 18, 29f) — 8 Mt. 3, 4 — 10 Mt. 11, 11 — 13 Luk. 21, 2f — 18 Luk. 3, 11 — 19 vgl. Mt. 25, 35. 36. Jes.58, 7 — 21 Mt. 10, 42 — 22 Jes. 58m 7l vgl. Mt. 25, 36 — 24 vgl. Mt. 5, 9. I Joh. 3, 1 If »du hast Gewinn« priobrěteniem S 2 »Stelle . . <Vieles>« mĕsto <mnoga> 14 »Reiche« S 42v 18 »noch« < B 24 »Ein solcher« sicei: »so« sice B 26 »so daß« oder »wie« oder »da« jako