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Vielen von den Menschen widerfährt es, sich zu wundern über
den Wechsel des Lebens, — die irgendwie von reichlicher Nahrung
zu Geringerem übergegangen sind. Denn solche schmähen aus Liebe
zu dem Weggenommenen und aus Mangel des Notwendigen, nicht
gelernt habend sich mit dem Geringeren zu begnügen, oftmals unvernünftig
auch die Vorsehung.
Ich sage aber, daß wir, die wir Menschen sind und zu herrschen über das unsertwegen Geschaffene gewürdigt, uns
nicht geringer erweisen sollen als das unsertwegen Geschaffene: weder
ob der Menge des Reichtums uns sehr zu erheben, noch gegenüber
dem Wenigen an Zeitlichem Keine Geduld zu haben, denn es ist unvernünftig,
Knechte der Dinge zu sein, über die wir Macht empfangen
haben.
Daß die reich Werdenden für sehr klein und gering das
Viele halten, daß die Armen aber meinen, daß dies nichts sei als der
Enthaltsamkeit wegen, und wie nichthabend das Zeitliche haven; solche
sind viel größer.
Wenn aber nun auch ein gewisser Nutzen dem Vermögen beizulegen wäre, so würde gleichwohl eine geeignete Entschuldigung
den Menschen fehlen. Wenn aber kein einziger Nutzen —
denn wie ist es möglich, den Rat Gottes zu ändern —, so mühen sich
unvernünftig die nicht das Zufallende Annehmenden und sind unverständig,
sich in das allerschlimmste Übel stürzend. Denn sie werden die
Strafe des Ungehorsams von Gott empfangen, und vor jener langen
Das Ungeständige aber des lebens und das schnell sich Ändernde der Schöpfung des Menschen kennt nicht die Güter; denn die einen haben wir durch Prüfung gelernt, die anderen haben wir leidende gesehen †.
Denn seines Wandels ist viel und der Veränderung, von solchem zu nicht solchem, mitunter von Geringerem Erhobenes, mitunter von Besserem Vernichtetes, . . durch Besseres durch ein leidloses Gesetz †, und nur zu berühren, wenn auch abwärts das Haupt sich neigte.
Aber unsere Übernahme ist freiwillig, die wir wissen, daß, wenn man durch
die entschuldigung des nicht Könnens nicht annehmen will. man eine
sehr schlimme Strafe des Ungehorsams empfangen wird.
Denn wie ist nicht mit Recht zu meinen, daß der, welcher dem Gott Wohlgefälligen widerstrebt, des ewigen Todes würdig ist?
Es gehorcht ja auch der Schiffer dem Steuermann und der Krieger
dem Feldherrn, und der Stier geht unter das Joch, und das Roß wird
durch den Zügel gehalten; und die übrigen Tiere, wie ihnen ein Gesetz
ist, sind sie gehorsam und untertan ihrem Befehlshaber.
Aber der ihr Vorgesetzter, der Mensch, wie sollte er nicht Gott gehorchen, und als
ein Freudiger wird er das vom Himmel Kommende annehmen und
shcnell das Befohlene tun und freut sich des Befehls als würdig geworden
des Befehls Gottes.
Wir aber, obschon wir Menschen sind, auch tragend die Bürde von Erde, sind froh über das Umgebende,
wenn Angenehmes, welches nur zur Lust, zu sehen ist, indem wir
davon meinen, daß es gut sei. Daran aber freuen wir uns, wie an
welchen schönen Irrtümern, von denen allein wir meinen Nutzen zu
haben.
Gott aber, der uns geschaffen und gemacht, wie er will, daß der Mensch nicht umsonst gerettet werde, bringt aucht nicht, so viel von Lust gehalten zu werden, den Menschen, — deren »Ende der Tod« ist.
Und allzu reiche Nahrung und reiche Ernährung schwächt den
Menschen, und diese, sehr ohnmächtig wegen der reichen Ernährung geworden,
werden untauglich zum Gehorsam gegen den Befehl Gottes.
Aber überhaupt wird vielmehr der Mensch kräftiger, gefestigt
am Leibe durch viele Mühen, empfangend auch die Seele als eine gesundere
von den Mühen und Leiden des Lebens. Das brachte er den
menschen, wodurch er meint den Geist der Menschen zu hohem Begehrenswerten
bereiten wollend.
Denn besser ist, nachdem man in harten Zuständen, die zeitlich sind, gelebt, hernach unaufhörlicher
Güter zu genießen, als, nachdem man in Kürze in Lüsten geschwelgt,
in eine fremde und nie aufhörende Pein zu geraten. Denn daß das
Nützliche betrübt und das Lust Bereitende Schaden bereitet, das ist,
meine ich, keinem einzigen Menschen unbewußt. Denn (es) ist wie
den Kindern der Unterricht, und schwer † die im Unterricht bleiben
Wollenden.
Wie ist nicht offenbar, wie nach zuvor gewesenen Mühsalen hernach in dem Fortgang selbst die Tugend sich zeigt; und
welche durch Nichterfahren des Nützlichen und Nichtschauen der
zukünftigen Güter gelitten haben, empfangen davon eine süße und
selige Frucht.
Denn auch nicht die an den Leibern ärztlich Behandelten, welche erkrankt leiden, verlangen sofort Gesundheit, sondern durch die Hoffnung der kommenden Rettung nehmen sie Leiden gern auf sich.
In der Zeit lernt der Athlet und durch Mühsal und Leiden
lernt er von Jugend auf und notdürftig richtet er den Tisch zu und
nimmt die peinigende Speise, fliehend das die Lust Erregende, durch
welches genährt er sich nicht freut, damit er durch seine Gesetze sein
Vaterland kröne.
Dies geschieht in kleinen Dingen, allen aber sichtbar. Man versteht die Einrichtungen des allgemeinen Lebens, aber <nicht >
wie eine jede von den genannten Anfechtungen den Leidenden unsichtbar
zukünftigen Nutzen schafft. Denn nicht schnell sind sbenso von
den Menschen erkannt die nicht gekommenen Güter, von uns aber
Denn so haben wir auch gelernt, daß was jenen wohlgefällig ist, das auch uns nützlich sei, indem wir sehr wohl
wissen und vergewissert sind, daß, was uns nützlich ist, das auch jenem
erwünscht. Denn die Veränderungen des Lebens geschehen —
wenn schon jenen das Veränderte nicht sofort offenbar wird — wieder zum Nützlichen. Denn oftmals in der Armut und im Reichtum in uns selbst die Bedürfnisse ändernd, zeigen wir in allem fließend das Leben.
Wenn aber einige, geratend auf Eine Weise, unverändert bis zum Ende
den Bau bewahren (<sind> bewahrend), bald sind solche, nachdem sie
alles verlassen, ebensolche geworden nach dem Weggang von allem;
allein nur die das Irdische im Himmel Verbergenden haben dort ein
andersartiges Leben.
Wenn aber etwas Zweites, damit nicht die Entfallenden durch
die Veränderung sich ärgern. Denn dieses Gesetz gebührt sich auch
zu hören. Was denn von allem zeigt sich ewig so bleibend? Siehst
du hicht den Kreislauf des Jahres sich ändernd durch die verschiedenen
Zeiten vieler Tage?
Obschon manchen der Winter unerträglich, aber er ist notwendig für das Leben. Denn dieser nährt nnd feuchtet an
die Erde und, den Menschen durch das Trübe der Natur beschwerend,
erzeigt er bald Nutzen und Wohltat durch das Herbeikommen der Lüfte,
mit welchen die Erde gekrönt (vermählt?) viele und mannigfaltige
Früchte den Menschen bringt.
Es fliehen viele die Glut der Sonne, aber gleichwohl reift jene uns die Speisen. Es betrüben uns oftmals
die Regengüsse, aber sie dienen der Erde zur Tränkung. Und es
ändert sich auch der Sommer und kommt nahe dem Winter; und Vermengung
infolge der Mischung beider zur Wegnahme der Früchte zeigt
der Herbst.
Und es verändert auch die Sonne die Luft, anderswohin übergehend. Siehe auch, o Mensch, auf diesen Mond selbst, auf welche
Sehen wir auch die Nstur der Sterne, mit welchen der Himmel gekränzt ist, wie die auch diese ein Geschick empfangen
haben, und wir schauen ihre Übergänge, welche durch untereinander verschiedenen
Weisen und Gestalten der Übergänge sich verändern, so
daß unter den am Himmel Kreisenden allein, wie man sagt, der Wagen
nicht übergeht.
Aber auch dieser ist nicht ohne Bewegung, wie eine Achse wird auch er gedreht durch den ihn umfassenden Kreis, aber er ist nicht teilnehmend (geschicklos?), wie man sagt, wegen des Verweilens.
Schauen wir wieder auch auf die Natur der Quellen, wie dir auch diese nicht verharren an ihren Örtern, sondern viele Wasser aussenden,
welche nicht bleiben wollen an dem Ort, an welchem Ort sie
waren, sondern gehen noch mehr hindurch und sind für sich selbst
sichtbar und senden, durch ihre Vermischungen genährt, große und
viele Flüsse aus.
Dies sind der Natur des Geschaffenen Werke und Veränderrungen.
Daher auch du, o Mensch, seiest du reich oder arm, <Sklave>
oder König, mögest du nicht lieben unveränderliches Verbleiben, sondern
tausche nun ein auch eine andere Welt, schaue Vieles, damit du vieler
Menschen Sinn klar sehest und bersthest.
Denn dort wirst du sehen viel Veränderungen in vielen Menschen, die untereinander wechseln und sich miteinander wandelnde Gestalten des Lebens. Viele wirst du dort sehen, die sich erheben aus der Niedrigkeit und die fallen aus der Höhe.
So sind die Geheimnisse unsres Lebens. Solches bestimmt die Gottheit den Menschen, von Ort zu Ort, von Weise zu Weise überführend, wie sie jedes in Sonderheit will. Uns aber gebührt zu gehorchen, zu folgen und nicht zu widerstreben.
Du aber, o Mensch, Geschöpf Gottes, Bild Gottes, ärgere dich nicht
geführt, noch nenne hart das Gebot, noch sei gezüchtigt ungehorsam;
denn liebend züchtigt er dich: die einen als die schon gesündigt, die
anddern wieder, damit sie nicht sündigen.
Aber, ob du auch dem Meere dich nahst, fürchte nicht sein Drohen; denn auch dort findest du die
Denn traurig ist ja in der Tat denen, die es überkommen und die es hören, die Zerstörung
des (eines) Reichs. Denn der Lust, deren Genuß sie empfangen
hatten, begehrend, haben sie beraubt sehr große Trauer überkommen.
Aber da ohne Gott dies nicht geschah, so daß man an Stelle des Bedauerns darüber suchen die Ursache des Geschehenen, damit das von
jenem Kimmende wohl verstanden werde. Denn der, welcher lernen
will, wird von dem, der es bringt, erkennen, daß der Wille Gottes
ist, daß die Gläubigen von ihm annehmen, was er zugelassen.
Daher erkenne, o Mensch, wenn du um etwas beraubt zu werden meinst, daß es nicht Ewiges, sondern Zeitliches, so daß es ein Brauchen war, aber kein Besitzen.
Die aber sich an das Gegenwärtige wie das Bleibende halten, werden dieses beides nicht empfangen; des
einen beraubt, das andere wie <nicht> empfangend. Denn das eine
verght, es erstirbt wie ein Schatten, das andere bleibt in Ewigkeit als
seiend. Und es möge aus dem, was widerfährt, das Wesen der Sache
erkannt werden;
denn wenn es nicht fiel, ist es das Ewige, wenn es aber fiel, ist es vernichtet. Wie ist nicht das Zeitliche wie ein Traum
von in der Stunde der Nacht nur Erschienenem, dessen Einbildung
erwiesen wird beim Eintritt des Tages?
Es bleibt aber dies den an den vermeintlichen Gütern Versweifelnden übrig, nach den kommenden zu fragen, die in Besitz die sie Liebenden und danach Fragenden empfrangen werden.
Denn die vermeintlichen Güter hier sind das Bild
der wahrhaftigen. Daher, nachdem sie ein wenig für sich geblüht,
»verwelkten« sie sofort, damit nur »das Wort Gottes bleibe«. Deen
»geteilt ist das Reich« nicht, damit auch da das Wort Gottes sich erfülle.
Legen wir ab den Purpur und tun wir ab den Scharlach, denn er stillt nicht die Selle des Durstenden, und fliehen wir die »Speicher«
gefüllt von vielen und großen Früchten jeder Art. Denn nicht sind
Dies sind die Unterweisungen Gottes. Nach diesen Weisungen wandelte unser Herr.Siehst du nicht, daß auch er selbst, obschon Himmel und Erde erfüllend, nicht lieb gewann das Verweilen, sondern auch er ging hinweg und zwar durch das Weggehen des Heils, und als Erster zeigte er ein gut lebendes und nützliches Leben!
Denn Gottes entäußerte er sich und das der Menschen zog er an und unter uns ward er unter den Armen. Der Reichen achtete er
nicht, aber die Armen ahmte er nach. Diese pries er selig, auch Reichtum
versprechend, einen unvergänglichen und wahrhaftigen, und ein
unzerstörbares Reich; aber den gegenwärtig »Reichen« sagte er, daß
sie ihren »Lohn hinnehmen«, denn an Stelle des Ewigen haben sie lieb
gewonnen dieses zeitliche Wohlleben.
Ringen aber auch wir nichtachtend das Gegenwärtige, denn es vergeht wie ein Schatten, liebend aber das Zukünftige, denn es wird
bleiben und niemand wird es hinwegnehmen; denn Gottes Gabe ist es
und unvergänglich.
Es müssen die an jene Güter sich Haltenden die hier seienden und vermeintlichen Güter gering achten, deren Herr zu
sein auch der Herr sich geweigert; obschon selbst seiend, der sie geschaffen,
hat er sie einem andern überlassen, dem bösen Geiste und
den Menschen anheimgebend die Gewalt des Zeitlichen. Daher ist nicht
an dieses sich zu halten.
Denn, eines solchen Herrn sind die Besitztümer und »welchen er will, gibt er sie«. Er gibt aber den Seinen, die alles jenem Eignende sinnen und jenen für den Herrn halten und ihn anbeten.
Uns aber gebührt es, wenn wir Gott nachfolgen wollen, abzusagen dem »breiten und weiten« Weg, weil es der »des Todes«
ist, aber überzugehen auf den schmalen und unfreundlichen Weg, denn
Wenn du des Vermögens beraubt wirst, <du hast> Gewinn durch Armut, dennn an Eines Stelle wirst du <Vieles> expfangen.
Wenn auch welcher von den Lieben, auch diese sind dir nicht verloren
gegangen; denn die, deren du für kurze Zeit beraubt waardst,
wirst du ewig haben.
Schaue mir jenenn heiligen Mann, den Verkündiger des Kommens
des Heiligen, welcher für kurze Zeit in die Welt gesandt, auch kaum
in ihr verweilend, alles hier Seiende kaum beachtend; denn von »Heuschrecken
und wildem Honig« nährte er sich und hüllte sich in »Kamelshaare«.
Daher wewies er sich unter allen »Geborenen« als der »Größere«,
wegen der Einfachheit der Kleidung und der Ungekünsteltheit der
Speise und der Spärlichkeit des Tisches.
Schaue mir auch jene arme »Witwe«, deren ganzes Vermögen 2
»zwei Kupfermünzen«, und dessen nicht achtend hat sie viele Reiche
an Gaben übertroffen. Wenn aber jemand will vollenden das Gebot 3
des Himmels und zum Ziele führen das Gesetz des Heils, der wird des
hier seienden Leides viele Ursachen finden, sei es der Verehelichung
nicht zu achten, während noch die Natur will und vermag, oder »zwei
Kleider habend« und mitteilend dem Armen und Nackten, oder die
Speise Fordernden nicht verachtend, oder dem Durstenden zu dienen,
wenn auch mit »kaltem Wasser«, oder den, der kein Obdach oder
Trockenheit (trockenen Ort) hat, „nehmend ins Haus“, oder zu dem
Gefangenen gebunden habend die Seele, oder dem durch Krankheit
Leidenden gedient habend. Ein solcher wird gezählt werden zu dem 4
Chor zur Rechten des Richters, wird geehrt werden von dem König,
so daß er ein Sohn Gottes wird genannt werden, in unaussprechlichem
Frieden wird er leben und in dem Reichtum Gottes sich nähren,
welcher in keiner Zeit ausgezählt werden kann.