Frankfurter Zeitung(Gazette de Francfort). Fondateur M. L.
Sonnemann.Journal politique, financier,Paris, 17. Oktober.commercial et littéraire.Paraissant trois fois par jour.Bureau à Paris24. Rue Feydeau.Mein lieber Freund,Herzlichsten Dank für die Kritiken! Das ist gar eine amüsante Lectüre. Wie d Dein Bild da aus all
all’ den Spiegeln der Öffentlichkeit zurückgeworfen wird! Aber manchmalsieht es mich
auch fremd an,schmerzlich fremd, und meine trüben Ahnungen kommen wieder. Ja, ja,
laß’ nur! Es ist Unsinn, ich weiß
Sehr interessant, diese Lectüre. Über Speidelschrieb ich Dirschon. KalbeckNachtkritik: M. K. [ = Max Kalbeck]: Theater,
Kunst und Literatur. Burgtheater. In: Neues Wiener Tagblatt, Jg. 29, Nr. 278, 10. 10. 1895, S. 7 und Feuilleton: Max Kalbeck: Burgtheater. »Liebelei«, Schauspiel in drei Acten von Arthur
Schnitzler. – »Rechte der Seele«, Schauspiel in einem Acte von Guiseppe
Giacosa; deutsch von Otto Eisenschitz. In: Neues Wiener Tagblatt, Jg. 29, Nr. 279, 11. 10. 1895, S. 1–3. ist
unerträglichschwülstig geschrieben. Gefällt ihm das Stück wirklichso? Oder hat er nur
vernommen, daß es Speidel loben würde undsich darum beeilt, um die Wette zu loben, – auf Seiten der
Mächtigen, wie immer? Ich glaube, der ist kein echter, auf den kannst Du Dich nicht verlassen., – wohl aber auf Speidel. Schön ist das Wohlwollen u. die Sympathie, die fast bei Allen zutage tritt. Einiges davon ist wohl auf Rechnung des Wienerischen zusetzen, die Hauptsache aber kommt aus der Achtung und dem
Respect vor dem MenschenSchnitzler. Durch warmen, u herzlichen, neidlosen Ton ragt vor Allem HirschfeldL. A. Terne [ = Robert Hirschfeld]: Burgtheater. (»Liebelei« von Arthur Schnitzler. – »Rechte der Seele« von
Giacosa.) In: Wiener Sonn- und
Montags-Zeitung, Jg. 33, Nr. 41, 14. 10. 1895, S. 1–3. hervor. Das ist Einer, dersich
wirklich mit Deinem Talent und Deinem Erfolge freut. Das Schönste aber ist – es istseltsam, daß ich diesem widerwärtigen Menschen das Zugeständniß machen muß – J. J. DavidsFeuilletonAm Tag der Uraufführung erschien:
–v– [ = J.
J. David]: Arthur Schnitzler. In:
Neues Wiener Journal, Jg. 3, Nr. 703,
9. 10. 1895, S. 1–2. Zusätzlich dazu verfasste David eine Nachtkritik: –v– [ = J.
J. David]: Theater und Kunst.
(Burgtheater.) In: Neues Wiener
Journal, Jg. 3, Nr. 704, 10. 10. 1895, S. 5.
über Dich. Das ist prächtig geschrieben, das ist ein klug und wahr gezeichnetes
Seelenbild von Dir, und dasschlägt in meinem
Innern liebe Saiten an, die lange nicht geklungen. Es hat mich tief berührt, und ich
will dem Manne Manches um
deßwillen verzeihen. Bauer[Julius Bauer]: Hofburgtheater. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, Jg. 24, Nr. 278, 10. 10. 1895, S. 5. tadelt den Schluß, und hat vielleicht
nicht Unrecht. HevesiL. H–i [ = Ludwig Hevesi]: Burgtheater. (»Rechte der Seele«, Schauspiel in einem Akt von Giuseppe
Giacosa. – »Liebelei«, Schauspiel in drei Aufzügen von Arthur
Schnitzler.) In: Fremden-Blatt,
Jg. 51, Nr. 279, 11. 10. 1895, S. 13–14.
Unter den Zeitungsausschnitten Schnitzlers findet sich auch eine zweite Fassung, offenbar für eine Zeitung außerhalb Wiens verfasst (Breslauer Zeitung?): L. H–i [ = Ludwig Hevesi]: Burgtheater. (Herr Mitterwurzer als König Philipp. – »Rechte der Seele«,
von Guiseppe Giacosa. – »Liebelei«, von Arthur Schnitzler.).m ist vortrefflich und gescheit; besonders das, was er über die Paradoxesagt,sind goldene Worte.
Uhl[Friedrich Uhl]: K. k. Hofburgtheater: »Rechte der Seele«, Schauspiel in
einem Acte von Giuseppe Giacosa. – »Liebelei«, Schauspiel in drei Acten von
Arthur Schnitzler. Zum ersten Male aufgeführt am 9. October. In: Wiener Abendpost, Nr. 234, 10. 10. 1895, S. 1–2. ist merkwürdig
boshaft, hat sichtlichsichtlich in der Absicht
geschrieben, Dir wehzuthun, packt das Stück viel zuschwer an,sagt aberschließlich doch manches Beherzigenswerthe;sein Tadel gegen die Figur des Vaters ist viel zu
hefti heftig ausgedrückt, aber im Grundescheint er Recht zu haben. Durch besondere
Dummheit zeichnetsich BunzlArthur Bunzl: Burgtheater. »Rechte der Seele«, Schauspiel in einem Akt von
Giuseppe Giacosa. Deutsch von Otto Eisenschütz. – »Liebelei«, Schauspiel in
drei Akten von Arthur Schnitzler. Zum erstenmale aufgeführt am
9. Oktober. In: Österreichische
Volks-Zeitung, Jg. 41, Nr. 279, 11. 10. 1895, S. 1–2. aus; er war aber immer ein Ochs.
Köstlich ist die künstlerische Strenge des »Neuigkeits-WeltblattsAlpha: Hofburgtheater. (»Rechte der Seele«, Schauspiel in einem Akte von Guiseppe
Giacosa. – »Liebelei«, Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler. –
Erstaufführung am 9. Oktober 1895.) In: Neuigkeits-Welt-Blatt, Jg. 22, Nr. 235, 12. 10. 1895, S. 10.«. Hübschsind auch die Socialistene. w. [ = Edmund Wengraf]: Burgtheater. In: Arbeiter-Zeitung, Jg. 7, Nr. 279, 11. 10. 1895, Morgenblatt, S. 5., welche unzufriedensind, weil das Stück nicht nach Dreckstinkt: »Das ist nicht das wahre VolkParaphrase, kein direktes
Zitat«. Daßselbst die Antisemiten über Dichsympathischschreiben (»Reichspostr. p.: k. k. Hofburgtheater. In: Reichspost, Jg. 2, Nr. 235, 12. 10. 1895, S. 1.«), ist ein wahrer Triumph für Dich und beweist abermals, daß
der Antisemitismussich nur gegen die widerlichen Saujuden richtet und vor dem
ehrenhaften und tüchtigen Juden entwaffnen muß. GranichstaedtenEmil Granichstaedten: Burgtheater. Zwei Schauspiele: »Rechte der Seele« von
Giuseppe Giacosa. – »Liebelei« von Arthur Schnitzler. In: Die Presse, Jg. 48, Nr. 279, 11. 10. 1895, S. 1–2. istso
ungeschickt und offen gemein, daß es nicht einmal
empört; jede Zeilesagtselbst dem enh nichteingeweihten Leser im Vertrauen, daß der Verfasser lügt
Das Gesammtbild ist glänzend; und der Erfolg istso groß, wie ich ihn nur irgend für
Dich wünschen konnte. Jetzt mach’ Dich bald und frohen Muthes an die neue Arbeit!
Viele treue Grüße!
Dein
Paul Goldmnn.