Frankfurter Zeitung(Gazette de Francfort).Fondateur M.L. Sonnemann.Journal politique, financier,Paris, 2. Juli.commercial et littéraire.Paraissant trois fois par jour.Bureau à Paris10 Rue de la
Bourse.Mein lieber Freund,Ich danke Dir für Deinen lieben Brief und Deine Correspondenz-Karte. All’ diese Tage
konnte ich nicht die Zeit zur Antwort finden. Auch bin ich krank und mißmuthig.
Aus der SchweizMarie Reinhard war zu dieser Zeit mit ihrer
Mutter in Andermatt – vor allem, um die Schwangerschaft
vor der Wiener Gesellschaft zu verbergen. . habe ich
plötzlich die Wagner-BiographieVermutlich: Houston Stewart Chamberlain: Richard Wagner. Mit zahlreichen Porträts,
Faksimiles, Illustrationen und Beilagen. München:
Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft (vormals Friedrich
Bruckmann)1896 [vordatiert von Oktober 1895].
erhalten. Ihrseid
wirklich zu lieb und gut! Ich hoffteschon, Ihr hättet es vergessen. Ich freue michsehr über dasschöne Buch.
Bitte, theile mir die Schweizer Adresse mit,
damit ich danken kann. Und was wird aus dem OpernglasObzwar Goldmann bereits früher für Schnitzler ein Opernglas besorgt hatte (), dürfte sich diese
Stelle auf eine neuerliche Bitte beziehen.? Willst Du mich denn unter
allen Umständen zwingen, die 10 Francs, die Du mir dafür
gegeben hast, zu unterschlagen? Bitte, laß’ mir die Redlichkeit meiner Seele, mein
einziges Gut.
Wenn ich daran denke, daß Du noch vor Kurzem hier
gewesen bist,so will ich es gar nicht glauben. Das istso fern, und ich binso
einsam!
Brauche ich Dir zusagen, daß es mein Herzenswunsch ist, Dich in diesem Sommer
noch ein paar Tage zusehenZwischen und sahen sich Schnitzler und Goldmann mehrmals in Bad Ischl
wieder.? Aber die Reise nach Ischl istso weit und theuer. Für die Hin- und Rückfahrt geht allein der größere Theil des Geldes drauf, das ich ausgeben k kann. Ich kann noch gar nichts Bestimmtessagen. Was würde mich die
Pension in Ischl pro Tag kosten? Natürlich dürfte
das Zimmer nicht allzuschlechtsein.
Fahre ich nach Ischl,so gehe ich über Bayreuth zu einer der Parsifal-Vorstellungen.
am 8, 9, oder 11 August. Wenn Duschon nicht hinkommen kannst, vielleicht kann Richard auf ein paar Tage herüberfahren? Es ist nicht unmöglich, daß von hier aus Maxime Dethomas mitkommt. Leo wiederzusehen würde mich unendlich freuen. Von Hugo mag ich nichts wissen, ganz und gar nichts. Ich mag mir auch nicht die Mühe
nehmen, ihn wiederzufinden. Er hätte mich ja blos nicht zu verlieren brauchen.
Vorgestern habe ich bei Madame
Marni in Louveciennes gefrühstückt. Sie hatsichsehr mit Deinen Grüßen gefreut undsich
angelegentlich nach Dir erkundigt.
Ich hoffe, es geht Dir gut in IschlSchnitzler hielt sich seit und noch
bis in
Ischl auf.. Mit besonderer Freude
habe ich vernommen, daß das neue Stückder Dreiakter Das Vermächtnis, an dem Schnitzler seit dem arbeitete zum Leben erwacht. Trag’ es nur mit Dir
herum, bis die gewünschte Klarheit da ist. Und wenn Du Dich jetzt nicht zum Arbeiten
gestimmt fühlst,so überstürze es nicht und laß’ Dir Ruhe. Es ist durchaus nicht
nöthig, daß Du für die nächste Saison gleich wieder mit einem neuen Stücke da
bist.
Schreib’ mir, bitte, recht bald und recht ausführlich: 1.) Wie es Dir geht (körperlichSchnitzler notierte zu dieser Zeit keine
akuten Beschwerden im Tagebuch, hatte aber
seit Herbst 1896 fortlaufend mit seiner Otosklerose zu
kämpfen. auch)? 2.) Wie Du Richard gefundenRichard Beer-Hofmann arbeitete an der
Erzählung Der Tod Georgs, damals noch unter
dem Titel Der
Götterliebling. Er hatte Schnitzler
daraus bereits am vorgelesen und tat es auch kurz nach diesem Brief, am
. hast? 3.) Welche Nachrichten Du aus der Schweiz hast? Und was weiter geschehen wird?
Ich begrüße Dich von Herzen und in Treue
Dein
Paul Goldmann.Wenn Deine Frau Muttermit Dir istLouise Schnitzler kam am in Bad Ischl an.,so empfiehl’ mich,
bitte.