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Machine-Readable Transcriptions of the Correspondences of Arthur Schnitzler
«11. 12. 903
181«
« ist offensichtlich falsch, da dieser Tag ein Freitag war. Das Schreiben kann auf den Mittwoch zwischen dem vorangehenden Brief vom und der Antwort vom datiert werden.11. 12. 903
Recht zu der Annahme, Sie seien
verletzt, und seien in manchen Dingen, die bisher zwischen uns fest standen
erschüttert worden. Das legte mir, in meiner Erregung
(die Sie begreifen müßen) den Gedanken nahe, ob es rathsam sei, sich nach diesem
brieflichen Unwetter sogleichwieder auf kritischem Boden zu treffen. Nur weil die unmittelbar bevorsteht, kam ich darauf,
sie in den Kreis der Discussion zu ziehen, und was also ein zufälliges
Zusammentreffen war, nehmen Sie als ein Misstrauen pro futuro.
Ich habe lediglich in einem Gefühl, – wie soll ich sagen? – des Respectes vor der
unberührten Stidiese Vorlesung Sie vielleicht noch
nicht ganz in ruhiger Unbefangenheit mir gegenüber finden wird.
Mein Brief war in seiner sachlichen und gründlichen Ausführlichkeit allein schon ein
Freundschaftsbeweis. Alles, was ich darin sageohne böse Absicht, ohne
einen schlimmen Nebengedanken – aussprach, ist wieder nur ein
Freundschaftsbeweis. Nichts in meinem bisherigen Verhalten gegen Sie, nichts in
meinem Brief gibt ihnen ein Recht zu der Annahme, ich hätte Ihnen ein häßliches
Misstrauen insinuiren wollen. Dagegen muß ich mich mit aller Entschiedenheit
verwehren.
Man ist doch nicht »nachträgerisch«, wenn man von einer Sache tiefer berührt wird,
Sie setzen consequent verletzende Worte, die ich nie
gemeint habe, für die besseren und einfacheren.
Ich hielt Sie, und mußte Sie für tiefer berührt halten, Sie überraschen mich
In Ihrem ersten Brief sagen Sie mir klipp und klar, Sie seien an meiner kritischen Aufrichtigkeit irre geworden. Und das las ich
Sie hätten mir ruhig sagen können: »Die Sache wirkt freilich noch in mir nach, – aber
koso antworten, legt auch mir die Frage vor, die Sie am
Anfang Ihres
Ich will auf die so sehr heftigen und verletzenden Dinge, die Sie mir schreiben,
nicht eingehen. Jetzt nicht. Vielleicht sprechen wir nach der Vorlesung über den
Anspruch auf Erregung und Ungerechtigkeit, den Sie für sich selbst geltend machen,
und den Sie mir nicht zubilligen wollen, über das hohe Niveau »absoluter
Ehrlichkeit,« auf welchem ich unsere Beziehungen
nicht vorher
zwischen uns ins Reine gekommen wäre. Aber offenbar könneNie werde ich ich an dem Abbruch unserer Beziehungen
Schuld trage, und nie werde ich dieses Auseinandergehen verhindern, wenn mir gesagt
wird, dass ich enervante Wirkungen ausübe, und wenn ich sehe, dass ein noch so
zartgemeintes Bedenken mir als Misstrauen ausgelegt werden kann. Dagegen werde ich
alles aufbieten, eine Freundschaft zu erhalten,
die ich als die einzige meines Lebens bezeichnen muß, die mir bisher – ich glaube es
bewiesen zu haben – menschlich und künstlerisch theuer war, und die man in meinem
Alter ja auch nicht ohne starke Erschütterung verliert, – wenn mir wie sonst die
Möglichkeit bleibt, ohne Angst vor Missdeutungen, und ohne Angst vor verzeihender
Milde, allesrückhaltlos zu sagen was ich denke! Und es erscheint
mir leider notwendig hier noch etwas hinzuzufügen, dass mein schärfster Gedanke