Peter Dorners Verlobung mag im Zusammenhang mitseinem »Ruhm«Der Kunstschmied Peter Dorner war wegen seiner Vorliebe, Schlangen darzustellen, als »Schlangenschmied von Welsberg« bekannt. Am 28. 4. 1904 hatte er in der Gießerei Gladenbeck seine Arbeiten erstmals in Berlin ausgestellt.stehen. Sicherlich aber macht er eine »gute Parthie«nicht ermittelt. Das Haus des Schwiegervaters auf der Karte, die er mir geschickt hat, spricht läßt das mit aller Deutlichkeit erkennen. Ich habe diesen Peter Dorner, den »weltverlorenen Bauern«,hier als einen Ge Gef Gefühlsmann kennen gelernt, der die gerissensten Börsenjuden übertrifft.

Sehr bedauert habe ich, zu erfahren, daß Du 14 Tage krankVgl. bis . warst. Hoffentlich hast Du, außer einiger »Gelbheit«, keine großen Beschwerden gehabt, und ich freue mich, daß Du wiederhergestellt und arbeitslustig und arbeitskräftig bist.

Der Tod HerzlsTheodor Herzl war am 3. 7. 1904 an Herzleiden verstorben. hat auch michsehr ergriffen. Er war der Anständigsten und Begabtesten ei einer, und manschätzt ihn umso höher, wenn man bedenkt, was nach ihn mit dem Nachwuchs vergleicht. Nur wasseinen zionistischen LebensplanSiehe zu Goldmanns Ablehnung gegenüber Herzls zionistischen Visionen etwa , und . anlangt,so ist er, glaube ich, zur rechten Zeit gestorben. Denn die Bewegungstand, wie ich höre, am Vorabendschwerer Krisenwomöglich Bezug auf die wiederholte Ablehnung eines jüdischen Staats durch Autoritäten wie Papst Pius X. und Kaiser Wilhelm II..

Daß ichsein Nachfolgerals Feuilletonredakteur der Neuen Freien Presse werde, halte ich für ausgeschlossen. Die Herausgeber machen keine Anstalten, mir die Stellung anzubieten, und ich habe nicht die Absicht, mich darum zu bewerben, da die Stellung mir nicht die Freiheit gewährt, zu leisten, was ich leisten möchte, und da außerdem meine Lust, nach Wien zurückzukehren, immer geringer wird.

Meine Äußerung und . über Hoffmannsthal hast Du wieder einmal mißverstanden. Mich hat es nicht überrascht, daß Du die Fehler, die Deine Freunde begehen, offen alssolche bezeichnest (ich kenne Deine Offenheitsehr wohl undschätzesiesehr hoch),sondern mich hat es überrascht, daß Du einen Fehler Hoffmannsthals alssolchen erkannt hast, da Dusonst, meiner Ansicht nach, Hoffmannsthalnicht richtig beurtheilst. Im Übrigen überrascht mich wieder der Ausdruck »Eselei«, den Du gebrauchst. Jemanden, dersich abfällig über einen Schriftsteller geäußert hat und diese Äußerung dann bestreitet, nenn nenne ich nicht einen Esel,sondern einen Lügner.

Ich trete Ende dieser Woche meinen Urlaub an. Wohin ich gehe, weiß ich immer noch nicht. Wa Wahrscheinlich gehe ich nach Tirol, über Wien, und in diesem Falle werde ich michsehr freuen, Dir nächste WocheGoldmann war jedenfalls am 10. 8. 1904 und am in Wien. Am besuchte er Arthur und Olga Schnitzler. die Hand zu drücken.