Prüfungsteilnehmer Prüfungstermin Einzelprüfungsnummer Kennzahl: Frühjahr Kennwort: —_ 46 1 1 5 2018 Arbeitsplatz-Nr.: Erste Staatsprüfung für ein Lehramt an öffentlichen Schulen — Prüfungsaufgaben — Fach: Informatik (Unterrichtsfach) Einzelprüfung: Theoretische Informatik/Algorithmen/Datenstrukturen Anzahl der gestellten Themen (Aufgaben): 2 Anzahl der Druckseiten dieser Vorlage: 8 Bitte wenden! Frühjahr 2018 Einzelprüfungsnummer: 46115 Seite: 2 Thema Nr. 1 (Aufgabengruppe) Es sind alle Aufgaben dieser Aufgabengruppe zu bearbeiten! Aufgabe 1: Reguläre Ausdrücke Gegeben sei die Sprache L. L besteht aus der Menge aller Worte über dem Alphabet 3 = {0,1,2}, die mit 0 beginnen und bei denen das vorletzte und das letzte Zeichen übereinstimmen. a) Geben Sie alle Worte bis zur Länge vier von L an. b) Zeigen Sie durch Angabe eines regulären Ausdrucks, dass die Sprache L regulär ist. c) Konstruieren Sie (graphisch) einen nichtdeterministischen endlichen Automaten ohne Spontanübergänge (= e-Kanten), der L akzeptiert. Aufgabe 2: Komplexitätsklassen a) Definieren Sie die Komplexitätsklassen P und NP. b) Warum gilt P C NP? Aufgabe 3: Turingmaschinen Gegeben sei die Sprache L = {a"b?"|n > 1}. a) Geben Sie eine Turingmaschine M an, die L erkennt. Die Eingabeworte sind durch die Sonderzeichen € vorne und $ hinten begrenzt. b) Beschreiben Sie in Worten, wie Ihre Turingmaschine arbeitet. c) Konstruieren Sie M durch Angabe der Befehle und kommentieren Sie, was die Befehle in Bezug auf die Arbeitsweise von M unter a) leisten. Fortsetzung nächste Seite! Frühjahr 2018 Einzelprüfungsnummer: 46115 Seite: 3 Aufgabe 4: Pumping-Lemma Das Pumping-Lemma für reguläre Sprachen ist bekanntlich folgendermaßen definiert: Satz (Pumping-Lemma) - LEREG> (3keNoVwel:|w|2k= 3 Zerlegung w = xyz mit 1. y!2ı 2. |xy| 2} nicht regular ist. Aufgabe 5: Mastertheorem Der Hauptsatz der Laufzeitfunktionen ist bekanntlich folgendermaßen definiert: Satz (Mastertheorem) - Sei T(n) = 17 © OC) fallsnsk ne keN,a21undb>1 a-T(z)+g(n), sonst - Dann gilt 1. g(n) e O(n'& °-€) für ein e>0 = T{n)e O(n'%b?) 2. g(n)e S{n&*) > T(n) e ©(n'%b® .jogn)= ©(g(n)-logn) 3. g(n) € 2(n8o4*) für ein e>O und a-g(#)X|YcX Bringen Sie G in Chomsky-Normalform. Fortsetzung nächste Seite! Frühjahr 2018 Einzelprüfungsnummer: 46115 Seite: 7 Aufgabe 3: a) Ein AVL-Baum ist stets ein binärer Suchbaum. Geben Sie informell die zentrale Eigenschaft von AVL-Bäumen an, die an jedem Knoten erfüllt ist. b) Fügen Sie nacheinander die folgenden Zahlen in einen anfangs leeren AVL-Baum ein: 5, 7, 9, 12, 15. Zeichen Sie den Baum nach jedem Einfügen und nach jeder Rotation. c) In welcher Reihenfolge können die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 in einen anfangs leeren AVL-Baum eingefügt werden, sodass keine Rotationen stattfinden? Geben Sie eine mögliche Reihenfolge an und zeichnen Sie den daraus resultierenden AVL-Baum. Aufgabe 4: Sei G der folgende Graph. OO ©) a) Bestimmen Sie mithilfe des Dijkstra-Algorithmus den Kürzeste-Wege-Baum im ungerichteten Graph G, ausgehend vom Knoten a. Geben Sie die Einzelschritte Ihrer Berechnung, inklusive der aktuellen Warteschlange, tabellarisch an. Zeichnen Sie den resultierenden Baum. Fortsetzung nächste Seite! Frühjahr 2018 Einzelprüfungsnummer: 46115 Seite: 8 d) Ihre Tabelle sollte wie folgt beginnen: a b ce d e f Warteschlange 0 co ww m oo a Der Algorithmus von Prim ist ein Algorithmus zur Bestimmung des minimalen Spannbaums in einem Graphen. Geben Sie einen anderen Algorithmus zur Bestimmung des minimalen Spannbaums an. Führen Sie den Algorithmus von Prim schrittweise auf G aus. Ausgangsknoten soll der Knoten a sein. Ihre Tabelle sollte wie folgt beginnen: a b c d e f Warteschlange 0 www wo o a Die Einträge der Tabelle geben an, wie weit der angegebene Knoten vom aktuellen Baum entfernt ist. Erklären Sie, warum der Kürzeste-Wege-Baum und der minimale Spannbaum nicht notwendigerweise identisch sind. Aufgabe 5: Eine S-Bahnstrecke mit n Stationen wird von einer Linie von Anfang bis Ende befahren. Wegen der vielen Haltepunkte ist die Fahrzeit sehr lang. Daher soll eine Expresslinie eingerichtet werden. Diese hält nicht an allen Stationen und kann dadurch die Fahrzeit erheblich verkürzen. Einige Haltestellen werden als Expresshaltestellen ausgewählt und die Expresslinie hält nur an diesen Punkten. Durch eine geeignete Kombination an normalen Zügen und Expresszügen kann ein Nutzer seine Fahrzeit minimieren (die Fahrzeit ist hier die Gesamtzahl der Stopps des Nutzers - insbesondere vernachlässigen wir hierbei die Zeit für das eventuelle Wechseln eines Zuges). Ziel ist es, dass jeder Nutzer eine Fahrzeit von höchstens O(,/n) hat. Finden Sie eine geeignete Verteilung der Expresshaltestellen. Beschreiben Sie, wie ein Nutzer effizient von Haltestelle i zu Haltestelle 5 fährt. Begründen Sie die daraus resultierende (asymptotische) Worst-Case-Fahrzeit.