2012-09-15

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Elberfelder 1871 NT original Michael Ott, Michael Mustun, Markus Oehler, Thomas Laidler, Wolfgang Schultz, Hans J. Herbst Hans J. Herbst ZefToOsis 1.0.0 2012-09-10 Retroprojekt Elberfelder 1871 Theologische Initiative Freiburg Bible elb1871nt Elberfeld, 1871, In Commission bei W. Langewiesche, vormals W. Hassel's Buchhandlung, Bau-Straße Nr. 52 de http://www.gnu.org/licenses/gpl.html Bible
Das Buch des Geschlechtes Jesu Christi, Sohnes Davids, Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak; Isaak aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Juda und seine Brüder; Juda aber zeugte Phares und Zara von der Thamar; Phares aber zeugte Hezron, Hezron aber zeugte Aram, Aram aber zeugte Aminadab, Aminadab aber zeugte Nahasson, Nahasson aber zeugte Salmon, Salmon aber zeugte Boas von der Rahab; Boas aber zeugte Obed von der Ruth; Obed aber zeugte Jesse, Jesse aber zeugte David, den König. David, der König, aber zeugte Salomon von dem Weibe des Uria, Salomon aber zeugte Roboam, Roboam aber zeugte Abia, Abia aber zeugte Asa, Asa aber zeugte Josaphat, Josaphat aber zeugte Joram, Joram aber zeugte Osia, Osia aber zeugte Jotham, Jotham aber zeugte Achas, Achas aber zeugte Ezekia, Ezekia aber zeugte Manasse, Manasse aber zeugte Amon, Amon aber zeugte Josia, Josia aber zeugte Jechonia und seine Brüder um die Zeit der Wegführung O. Uebersiedlung nach Babylon. Nach der Wegführung O. Uebersiedlung nach Babylon aber zeugte Jechonia Salathiel, Salathiel aber zeugte Zorobabel, Zorobabel aber zeugte Abiud, Abiud aber zeugte Eliakim, Eliakim aber zeugte Asor, Asor aber zeugte Zadok, Zadok aber zeugte Achim, Achim aber zeugte Eliud, Eliud aber zeugte Eleasar, Eleasar aber zeugte Matthan, Matthan aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren ist, der genannt ist Christus. So sind nun alle Geschlechter von Abraham bis David vierzehn Geschlechter, und von David bis auf die Wegführung O. Uebersiedlung nach Babylon vierzehn Geschlechter, und von der Wegführung O. Uebersiedlung nach Babylon bis auf den Christus vierzehn Geschlechter. Die Geburt Jesu Christi war aber also: Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Joseph verlobt war, ward sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger erfunden von dem Heiligen Geiste. Joseph aber, ihr Mann, indem er gerecht war und sie nicht öffentlich zur Schau stellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen; als er aber solches bei sich überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn "Herr", ohne Artikel, bezeichnet hier und an mehreren anderen Stellen den Namen "Jehova" im Traum und sprach: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn das in ihr gezeuget ist, ist von dem Heiligen Geiste. Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden. Alles dieses aber ist geschehen, auf daß erfüllet würde, was von dem Herrn "Herr", ohne Artikel bezeichnet hier und an mehreren anderen Stellen den Namen: "Jehova" geredet ist durch den Propheten, der da spricht: "Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen nennen: Emmanuel", Jes. 7,14 was verdolmetscht heißt: Gott mit uns. Joseph aber, vom Schlafe erwacht, tat, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib zu sich; und erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte; und er nannte seinen Namen Jesus. Als aber Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa, in den Tagen Herodes', des Königs, siehe, da kamen Magier Morgenländische Priester und Sternkundige aus dem Morgenlande nach Jerusalem, welche sprachen: Wo ist der, der geboren worden, der König O. der geborne König. der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande und sind gekommen, ihm zu huldigen. Als dies aber der König Herodes hörte, ward er bestürzt, und ganz Jerusalem mit ihm; und er versammelte alle die Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn also steht geschrieben durch den Propheten: "Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird hervorkommen ein Fürst, der mein Volk Israel weiden wird". Micha 5,1 Dann berief Herodes die Magier heimlich und erforschte O. erfuhr genau von ihnen die Zeit der Erscheinung des Sternes; O. des Sternes, welcher erschien; W. des erscheinenden Sternes und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein; wenn ihr es aber gefunden habt, so berichtet es mir, daß ich auch komme und ihm huldige. Sie aber, als sie den König gehört hatten, zogen hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und stand oben über, wo das Kindlein war. Als sie aber den Stern sahen, freueten sie sich mit überschwänglich großer Freude. Und als sie in das Haus hineinkamen, sahen sie das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und niederfallend huldigten sie ihm. Und als sie ihre Schätze aufgethan, opferten sie ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhen. Und als sie im Traum eine göttliche Weisung empfangen, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Wege hin in ihr Land. Als sie aber hingezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten, und sei daselbst, bis ich es dir sage; denn Herodes wird das Kindlein suchen, um es umzubringen. Er aber als er aufgestanden, nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich bei dere Nacht und zog hin nach Ägypten. Und er war daselbst bis zum Tode Herodes', auf daß erfüllet würde, das von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, sagend: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen". Hos. 11,1 Da ward Herodes, als er sah, daß er von den Magiern hintergangen worden, sehr ergrimmt, und sandte hin und tötete alle Knaben, die in Bethlehem und in allen seinen Grenzen waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Magiern genau erkundet O. erfahren hatte. Da ward erfüllet, das geredet ist von Jeremias, dem Propheten, sagend: "Eine Stimme ist in Rama gehört worden, Trauer und Heulen und viel Wehklagen: Rahel beweint ihre Kinder, und wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind". Jer. 31,15 Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Ägypten und spricht: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und ziehe in das Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben trachteten. Und er stand auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich, und er kam in das Land Israel. Als er aber hörte, daß Archelaus über Judäa herrsche, anstatt Herodes, seines Vaters, fürchtete er sich, dahin zu gehen; und da er von Gott im Traume eine Weisung empfing, zog er in die Gegenden von Galiläa, und kam und wohnte in einer Stadt, genannt Nazareth; daß erfüllt würde, das geredet ist durch die Propheten: "Er wird Nazarener genannt werden". In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Denn dieser ist der, von welchem geredet ist durch Jesaias, den Propheten, sagend: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige". Jes. 40,3 Er aber, Johannes, hatte seine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans, und sie wurden von ihm im Jordan getauft, ihre Sünden bekennend. Als er nun viele der Pharisäer und Sadducäer kommen sah zu seiner Taufe, sprach er zu ihnen: Otternbrut! wer hat euch angewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? Bringet Eig. Habet gebracht, d.h. habet gebracht und bringet noch; die griechische Zeitform bezeichnet beides denn der Buße würdige Frucht. Und denket nicht bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch, daß Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Es ist aber die Axt schon an die Wurzel der Bäume gelegt; jeglicher Baum denn, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich freilich taufe euch mit W. in Wasser zur Buße; der nach mir Kommende aber ist mächtiger denn ich, deß Sandalen zu tragen ich nicht würdig Eig. genugsam, tüchtig bin; er wird euch mit W. in Heiligem Geiste und Feuer taufen; dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen auf dem Speicher sammeln; die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß jetzt; denn also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da läßt er's ihm zu. W. Dann läßt er ihn Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald von dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube Eig. wie wenn od. als ob es eine Taube wäre. herniederfahren und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme aus den Himmeln, sagend: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Dann ward Jesus von dem Geiste in die Wüste hinaufgeführt, um von dem Teufel versucht zu werden; und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn darnach. Und der Versucher trat zu ihm hin und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine Brote werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeglichem Worte, das durch den Mund Gottes ausgehet". 5. Mose 8,3 Dann nahm ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels, d. h. der Gebäude im allgemeinen; der Tempel selbst, das "Heiligtum", wird im Griechischen durch ein anderes Wort bezeichnet und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, wirf dich hinab, denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln befehlen über dir, und sie werden dich auf den Händen tragen, daß du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest". Ps. 91,11-12 Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen". 5. Mose 6,16 Wiederum nahm ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Alle diese Dinge will ich dir geben, wenn du niederfallend mich anbetenO. mir huldigen; so auch V. 10 willst. Da sprach Jesus zu ihm: Geh hinter mich, Satanas! denn es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen". 5. Mose 6,13 Dann verließ ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen zu ihm und dieneten ihm. Als er aber gehört, daß Johannes überliefert worden war, entwich er nach Galiläa, und er verließ Nazareth und kam und wohnte in Kapernaum, das am See d. i. See Genezareth oder Tiberias liegt, in den Grenzen Zabulon und Nephtalim; auf daß erfüllet würde, das geredet ist durch Jesajas, den Propheten, der da spricht: "Land Zabulon und Land Nephtalim, Am Wege des See's, jenseit des Jordans, Galiläa der Nationen, das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen, und denen, die da saßen im Lande und Schatten des Todes - Licht ist ihnen aufgegangen". Jes. 9,1-2 Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Als er aber am See von Galiläa wandelte, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer. Und er sprach zu ihnen: Kommt her, mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sie aber alsbald die Netze verlassend, folgten ihm. Und von dannen weiterziehend, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiffe mit Zebedäus, ihrem Vater, die ihre Netze ausbesserten; und er rief sie. Sie aber verließen alsbald das Schiff und ihren Vater und folgten ihm. Und Jesus zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und verkündigte die gute Botschaft des Reiches und heilte jegliche Krankheit und jegliches Gebrechen im Volke. Und sein Ruf ging aus in das ganze Syrien; und sie brachten zu ihm alle die Siechen, die mit vielerlei Krankheiten und Qualen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und Gichtbrüchige; und er heilte sie. Und es folgte ihm eine große Volksmenge von Galiläa und Dekapolis d. h. Zehnstadt, ein Landstrich mit zehn Städten im Nordosten von Palästina und Jerusalem und Judäa und von jenseit des Jordans. Da er aber die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Glückselig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das LandO. die Erde erben. Glückselig die nach der Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden, denn sie werden gesättigt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. Glückselig die Reinen im Herzen, denn sie werden Gott schauen. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen werden, und reden jedes böse Wort lügnerisch wider euch um meinetwillen. Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz dumm O. fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als draußen hingeworfen und von den Menschen zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. Also d. h. so wie die Lampe in V. 15 lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, daß sie eure guten O. aufrichtigen Werke sehen und euern Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. d. h. in ganzer Fülle darzustellen Denn wahrlich, ich sage euch: Bis daß der Himmel und die Erde vergehen, wird kein Jota oder kein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis es alles geschehen ist. Wer denn nun irgend eins dieser geringsten Gebote auflöset und also die Menschen lehret, der wird der Geringste heißen im Reich der Himmel; wer aber irgend sie tut und lehret, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel. Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit vorzüglicher ist denn die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel hineinkommen. Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber irgend töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder ohne Grund zürnet, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber irgend zu seinem Bruder sagt: Raka! Ein Ausdruck der Verachtung: Tor, Taugenichts dem Synedrium verfallen sein wird; wer aber irgend sagt: Du Narr! O. Verrückter; auch: Gottloser der Hölle des Feuers verfallen sein wird. Wenn du nun deine Gabe darbringst zum Altar und dich daselbst erinnerst, daß dein Bruder etwas wider dich habe, so laß daselbst deine Gabe vor dem Altar und gehe hin, versöhne dich zuvor mit deinem Bruder; und dann komm und bringe deine Gabe dar. Willfahre deiner Gegenpartei O. deinem (der) Widersacher; wie anderswo schnell, während du mit ihr auf dem Wege bist; damit nicht die Gegenpartei O. deinem (der) Widersacher; wie anderswo dich dem Richter überliefere, und der Richter überliefere dich dem Diener, und du in's Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du den letzten Pfennig W. Quadrans = 2 Lepta od. 1 Pfennig bezahlt hast. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, daß jeglicher, der ein Weib ansiehet, ihrer zu begehren, schon mit ihr die Ehe gebrochen hat in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, d. h. dir zum Fallstrick wird so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir nützlich, daß eins deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, d. h. dir zum Fallstrick wird so haue sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir nützlich, daß eins deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Es ist aber gesagt: Wer irgend sein Weib entlassen wird, der gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch,daß wer irgend sein Weib entlassen wird, außer auf Grund von Hurerei, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer irgend eine Entlassene heiratet, der bricht die Ehe. Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht fälschlich schwören, du sollst aber dem Herrn deine Eidschwüre erfüllen. Ich aber sage euch: Schwöret überhaupt nicht; weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt; noch sollst du schwören bei deinem Haupte, denn du vermagst nicht, ein Haar weiß oder schwarz zu machen. Es sei aber eure Rede: Ja, ja; nein, nein; was aber mehr ist denn diese, ist aus dem Bösen. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen O. rechten und deinen Rock O. dein Unterkleid; so auch später nehmen will, dem laß auch den Mantel. Und wer irgend dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem gehe zwei. Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, O. wende dich nicht von dem ab der von dir borgen will. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, die euch beeinträchtigen und verfolgen, auf daß ihr Söhne seid eures Vaters, der in den Himmeln ist; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässet regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr allein eure Brüder grüßet, was tut ihr Vorzügliches? Tun nicht auch die Nationen also? Seid denn vollkommen, gleichwie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Habt acht, daß ihr nicht euer Almosen gebet vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden; wenn aber nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und in den Straßen, damit sie von den Menschen geehrt werden möchten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du Almosen gibst, so wisse deine Linke nicht, was deine Rechte tut; daß dein Almosen sei im Verborgenen, und dein Vater, der im Verborgenen siehet, er wird dir vergelten. Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie lieben zu beten, stehend in den Synagogen und auf den Ecken der Straßen, daß sie vor den Menschen scheinen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du betest, so gehe in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen siehet, wird dir vergelten. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die heidnischen Völker; denn sie meinen, daß sie um ihrer vielen Worte willen werden erhört werden. Seid ihnen denn nicht gleich; denn euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet. Betet ihr nun also: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf der Erde. Unser nötiges Brot O. tägliches Brot, od.: unser Brot für (od. bis) morgen gib uns heute; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern; und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns von dem Bösen. - Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebet, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebet, so wird euer Vater auch eure Vergehungen nicht vergeben. Wenn ihr aber fastet, so sehet nicht düster aus wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Angesichter, daß sie vor den Menschen scheinen wie Fastende. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, daß du vor den Menschen nicht scheinest wie ein Fastender, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen siehet, wird dir vergelten. Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, da wo Motte und Rost verderbet, und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost verderbet, und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen; denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Das Auge ist des Leibes Lampe; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis! Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder dem einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr denn die Speise, und der Leib mehr denn die Kleidung? Sehet hin auf die Vögel des Himmels, daß sie nicht säen noch ernten, noch sammeln auf die Speicher, und euer himmlischer Vater ernähret sie. Seid ihr nicht viel vorzüglicher denn sie? Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe O. viell.: Lebenslänge eine Elle zuzusetzen? Und warum seid ihr besorgt um Kleidung? Lernet von denO. betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie bemühen sich nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch aber, daß auch Salomon in all seiner Herrlichkeit nicht bekleidet war wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, nicht viel mehr euch, Kleingläubige? So seid denn nicht besorget und saget: Was sollen wir essen, oder was sollen wir trinken, oder was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet. Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner d. i. Gottes Gerechtigkeit, und dies alles wird euch dazu gegeben werden. So seid nun nicht besorgt für den morgenden Tag, denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist dem Tage sein Übel genug. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. Was aber siehest du den O. auf den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich werde den Splitter aus deinem Auge wegnehmen; W. hinauswerfen und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, nimm zuerst den Balken aus deinem Auge weg, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge wegzunehmen. Gebt nicht das Heilige den Hunden; werft auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie dieselben nicht mit ihren Füßen zertreten, und sich umwendend, euch zerreißen. Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, den etwa sein Sohn um Brot bitten würde, der ihm einen Stein geben wird? Und wenn er ihn um einen Fisch bitten würde, der ihm eine Schlange geben wird? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten? Alles nun, was immer ihr wollt, daß euch die Menschen tun, also tut auch ihr ihnen; denn dies ist das Gesetz und die Propheten. Gehet ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der in's Verderben führt, und viele sind, die durch dieselbe eingehen. Denn enge ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden. Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Lieset man von Dornen eine Traube, oder von Disteln Feigen? Also bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein fauler Baum gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und in's Feuer geworfen. Also an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen tut meines Vaters, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! haben wir nicht in deinen Namen geweissagt, und in deinen Namen Teufel ausgetrieben, und in deinen Namen viele Wunderwerke getan? und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter! Ein jeglicher nun, der diese meine Worte höret und sie tut, den werde ich einem verständigem Manne vergleichen, der sein Haus auf den Felsen gebaut hat; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde weheten und sie stießen an jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeglicher, der diese meine Worte höret und sie nicht tut, der wird einem törichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf den Sand gebaut hat; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde weheten und sie stießen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war groß. Und es geschah, als Jesus diese Worte vollendet hatte, erstaunte die Volksmenge sehr über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Als er aber von dem Berge herabgestiegen war, folgte ihm eine große Volksmenge. Und siehe, ein Aussätziger kam und huldigte ihm und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und Jesus seine Hand ausstreckend, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald war sein Aussatz gereinigt. Und Jesus spricht zu ihm: Siehe, sage es niemandem; gehe aber hin, zeige dich dem Priester, und bringe die Gabe dar, die Moses angeordnet hat, ihnen zum Zeugnis. Als er aber in Kapernaum einging, trat zu ihm ein Hauptmann, der bat ihn und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause gichtbrüchig und wird schrecklich gequält. Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen. Und der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht würdig, O. genugsam, tüchtig daß du unter mein Dach kommest; aber sprich nur mit einem Wort, und mein Knecht wird gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch unter Gewalt und habe Kriegsknechte unter mir; und ich sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu dem andern: Komm, und er kommt; und zu meinem Knechte: O. Sklaven Tue dieses, und er tut's. Als aber Jesus es hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die da folgten: Wahrlich, ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich solchen Glauben gefunden. Ich sage euch aber: Viele werden kommen von Aufgang und von Niedergang und werden mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tische liegen in dem Reiche der Himmel, die Söhne aber des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis: O. in der Finsternis draußen da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, und dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht ward gesund in jener Stunde. Und als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er dessen Schwiegermutter liegen und fieberkrank. Und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verließ sie; und sie stand auf und dienete ihm. Als es aber Abend geworden, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit einem Worte, und er heilte alle die Siechen, auf das erfüllet würde, das geredet ist durch Jesaias, den Propheten, der da spricht: "Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten". Jes. 53,4 Da aber Jesus eine große Volksmenge um sich sah, befahl er hinwegzufahren an das jenseitige Ufer. Und ein Schriftgelehrter trat herzu und sprach zu ihm: Lehrer, ich will dir folgen, wohin du auch gehest. Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Löcher, und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege. Ein anderer aber seiner Jünger sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir, und laß die Toten ihre Toten begraben. Und als er in's Schiff stieg, folgten ihm seine Jünger. Und siehe, es ward ein großes Ungestüm im See, so daß das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief. Und seine Jünger traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns, wir gehen verloren! Und er spricht zu ihnen: Was seid ihr furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und bedrohete die Winde und den See; und es ward eine große Stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was für einer ist dieser, daß auch die Winde und der See ihm gehorchen? Und als er an das jenseitige Ufer gekommen war, in die Gegend der Gergesener, Viell. ist hier mit mehreren Handschriften "Gadarener" zu lesen begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Grüften hervorkamen, sehr wütend, so daß niemand jenes Weges vorbeigehen konnte. Und siehe, sie schrieen und sagten: Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes? Bist du hieher gekommen, uns zu quälen vor der Zeit? Aber ferne von ihnen war eine Herde vieler Schweine, welche weidete. Die Teufel aber baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so erlaube uns in die Herde Schweine zu fahren. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin. Sie aber fuhren aus und fuhren in die Herde Schweine. Und siehe, die ganze Herde Schweine stürzte sich den Abhang hinab in den See, und sie starben in dem Gewässer. Die Hüter aber entflohen und gingen in die Stadt und verkündeten alles und das von den Besessenen. Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesu entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie ihn, er möchte von ihren Grenzen weggehen. Und er stieg in das Schiff, setzte über und kam in seine eigene Stadt. d. i. Kapernaum, (vergl. Kap. 4,13) Und siehe, sie brachten zu ihm einen Gichtbrüchigen, der auf einem Bette lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigem: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind dir vergeben. Und siehe, etliche von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. Und Jesus ihre Gedanken sehend, sprach: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen? Denn was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Damit ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben (dann sagte er zu dem Gichtbrüchigen): Stehe auf, nimm dein Bett auf und geh nach deinem Hause. Und er stand auf und ging nach seinem Hause. Als aber die Volksmenge es sah, verwunderte sie sich und verherrlichte Gott, der solche Gewalt den Menschen gegeben. Und als Jesus von dannen weiter ging, sah er einen Menschen am Zollhause sitzen, genannt Matthäus, und er sagte zu ihm: Folge mir. Und er stand auf und folgte ihm. Und es geschah, als er in dem Hause zu Tische lag, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern. Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isset euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Jesus aber, als es hörte, sprach zu ihnen: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Gehet aber hin und lernet, was das sei: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer;" Hos. 6,6 denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. Dann kommen die Jünger Johannes' zu ihm und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Söhne des Brautgemachs trauern, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten. Niemand aber setzt einen Flicken von neuem O. ungewalktem Tuch auf ein altes Kleid; denn der eingesetzte Lappen reißt ab von dem Kleide, und der Riß wird ärger. Auch tut man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man tut neuen Wein in neue Schläuche, und beide zusammen werden erhalten. Während er dieses zu ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher und huldigte ihm und sprach: Meine Tochter ist eben jetzt verschieden; aber komm und lege deine Hand auf sie, und sie wird leben. Und Jesus stand auf und folgte ihm, und seine Jünger. Und siehe, ein Weib, das zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte den Zipfel S. 4. Mose 15,37-39 seines Kleides an; denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so werde ich geheilt O. gerettet werden. Jesus aber wandte sich um, und sah sie und sprach: Sei gutes Mutes, Tochter; dein Glaube hat dich geheilt. O. gerettet Und das Weib war geheilt von jener Stunde an. Und als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Pfeifer und den lärmenden Haufen sah, sprach er zu ihnen: Gehet fort, denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern schläft. Und sie verlachten ihn. Als aber die Volksmenge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff ihre Hand; und das Mägdlein richtete sich auf. Und dieses Gerücht ging aus in jenes ganze Land. Und als Jesus von dannen weiterging, folgten ihm zwei Blinde, welche schrieen und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids! Als er aber in das Haus kam, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubet ihr, daß ich dieses tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr. Dann rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben. Und ihre Augen wurden aufgetan; und Jesus bedrohte sie und sprach: Sehet zu, daß es niemand erfahre! Sie aber gingen aus und machten ihn ruchbar in jenem ganzen Lande. Als sie aber weggingen, siehe, da brachten sie zu ihm einen stummen Menschen, besessen. Und als der Teufel ausgetrieben war, redete der Stumme. Und es verwunderte sich die Volksmenge und sprach: Niemals ward es also in Israel gesehen. Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Teufel aus durch W. in (in der Kraft des) den Obersten der Teufel. Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer lehrend in ihren Synagogen und verkündigend die gute Botschaft des Reiches und heilend jegliche Krankheit und jegliches Gebrechen. Als er aber die Volksmenge sah, ward er innerlich bewegt über sie, weil sie abgemattet und zerstreut waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige; bittet denn den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte. Und als er seine zwölf Jünger zu sich gerufen hatte, gab er ihnen Gewalt über unreine Geister, dieselben auszutreiben, und jegliche Krankheit und jegliches Gebrechen zu heilen. Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: Der erste, Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus, zubenamt Thaddäus; Simon, der Kananäer, Sehr wahrsch. das hebr. Wort für den griech. Ausdruck "Zelotes" und Judas, der Iskariot, der ihn auch überlieferte. Diese Zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach: Gehet auf keinen Weg der Nationen, und gehet in keine Stadt der Samariter hinein; gehet aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Indem ihr aber hinziehet, predigt und sprechet: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Heilet Kranke, erwecket Tote, reiniget Aussätzige, treibet Teufel aus; umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet. Verschaffet euch weder Gold, noch Silber, noch Kupfer in eure Gürtel, weder Beutel auf den Weg, noch zwei Röcke, noch Sandalen, noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. In welche Stadt aber oder in welches Dorf ihr irgend hineingegangen seid, erforschet, wer darin würdig ist; und daselbst bleibet, bis ihr weggehet. Wenn ihr aber in das Haus hineingehet, so grüßet es. Und wenn das Haus würdig ist, so komme euer Friede auf dasselbe; wenn es aber nicht würdig ist, so wende sich euer Friede zu euch zurück. Und wer irgend euch nicht aufnehmen, noch eure Worte hören wird, - gehet heraus aus jenem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. Wahrlich, ich sage euch, es wird dem Lande der Sodomer und Gomorrer erträglicher ergehen am Tage des Gerichts denn jener Stadt. Siehe, ich sende euch wie Schafe inmitten der Wölfe; so seid denn klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch an Synedrien überliefern und in ihren Synagogen werden sie euch geißeln; und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis. Wenn sie euch aber überliefern, so sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern, und der Vater das Kind; und es werden Kinder sich erheben gegen Eltern und sie tödten. d. i. ihre Hinrichtung bewirken Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so fliehet in die andere; denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen kommen wird. Der Jünger ist nicht über den Lehrer, und der Knecht O. Sklave nicht über seinen Herrn. Es ist dem Jünger genug, daß er sei wie sein Lehrer, und der Knecht O. Sklave wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Beelzebub genannt haben, wieviel mehr seine Hausgenossen! Fürchtet euch denn nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kund werden wird. Was ich euch sage in der Finsternis, redet in dem Lichte, und was ihr höret in's Ohr, predigt auf den Dächern. O. Häusern Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der beides, Seele als Leib, zu verderben vermag in der Hölle. Werden nicht zwei Sperlinge verkauft um einen Pfennig? W. Assarion (As), eine kleine Münze im Werte von 4-5 Pfennig und nicht einer von ihnen fällt auf die Erde ohne euren Vater; an euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch denn nicht; ihr seid vorzüglicher denn viele Sperlinge. Ein jeglicher nun, der irgend mich bekennen wird vor den Menschen, den werde auch ich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wer aber irgend mich verleugnen wird vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wähnet nicht, daß ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, ist meiner nicht würdig; und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer irgend einen dieser Kleinen O. Geringen nur mit einem Becher kalten Wassers tränken wird in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren. Und es geschah, als Jesus seine Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, begab er sich von dannen hinweg, um zu lehren und zu predigen in ihren Städten. Als aber Johannes im Gefängnisse die Werke des Christus O. Christi hörte, sandte er durch seine Jünger und sprach zu ihm: Bist du der Kommende, oder sollen wir eines anderen warten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündet Johannes, was ihr höret und sehet: Blinde sehen und Lahme wandeln, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt; und glückselig ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird! Als diese aber hingingen, fing Jesus an, zu der Volksmenge zu reden über Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? ein Rohr vom Winde hin und her bewegt? Was aber seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Menschen mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die die weichen Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Was aber seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, und mehr Eig. Vortrefflicheres denn einen Propheten. Denn dieser ist's, von dem geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird". Mal. 3,1 Wahrlich, ich sage euch, unter (den) von Weibern Geborenen ist kein Größerer aufgestanden denn Johannes der Täufer; der Geringste aber im Reiche der Himmel ist größer denn er. Aber von den Tagen Johannes' des Täufers an bis jetzt wird dem Reiche der Himmel Gewalt getan, d. h. es wird mit Gewalt eingenommen und Gewalttuende reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und wenn ihr es annehmen wollt, er ist Elias, der kommen soll. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wem aber soll ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Märkten sitzen und ihren Gespielen zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht gewehklagt. Denn Johannes ist gekommen, der weder aß noch trank, und sie sagen: Er hat einen Teufel. Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da isset und trinket, und sie sagen: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder; - und die Weisheit ist gerechtfertigt von ihren Kindern. Dann fing er an, die Städte zu schelten, in welchen seine meisten Wunderwerke geschehen waren, weil sie nicht Buße taten. Wehe dir, Chorazin! wehe dir, Bethsaida! denn wenn zu Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts denn euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöhet bist, bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, sie wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. Doch ich sage euch: Dem Sodomer Lande wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts denn dir. Zu jener Zeit antwortete Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dieses vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennet den Sohn, denn nur der Vater, und niemand erkennet den Vater, denn nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will. Kommet her zu mir, alle Mühselige und Beladene, und ich werde euch Ruhe geben. O. zur Ruhe bringen Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von O. im Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Zu jener Zeit ging Jesus an den Sabbathen durch die Saaten; es hungerte aber seine Jünger, und sie fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. Als es aber die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbath zu tun nicht erlaubt ist. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? wie er hineinging in das Haus Gottes und die Schaubrote aß, welche zu essen ihm nicht erlaubt war, noch denen, die mit ihm waren, sondern allein den Priestern? Oder habt ihr nicht gelesen in dem Gesetz, daß an den Sabbathen die Priester in dem Tempel den Sabbath entheiligen und schuldlos sind? Ich aber sage euch: Größeres denn der Tempel ist hier. Hättet ihr aber gewußt, was es ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer", Hos. 6,6 so hättet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt. Denn der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbaths. Und von dannen weitergehend, kam er in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, dessen Hand dürre war. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, an den Sabbathen zu heilen? damit sie ihn anklagen möchten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat, und wenn dieses am Sabbath in eine Grube gefallen ist, es nicht ergreifen und herausheben wird? Um wieviel mehr nun ist ein Mensch vorzüglicher denn ein Schaf! Also ist es erlaubt, an den Sabbathen Gutes zu tun. Dann spricht er zu dem Menschen. Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und sie ward wiederhergestellt, gesund wie die andere. Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten einen Rat wider ihn, um ihn umzubringen. Jesus aber, es wissend, entwich von dannen; und es folgte ihm eine große Volksmenge, und er heilte sie alle. Und er bedrohete sie, daß sie ihn nicht offenbar machten; daß erfüllet würde, das geredet ist durch Jesaias, den Propheten, der da spricht: "Siehe, mein Knecht, den ich erwählt, mein Geliebter, an welchem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat; ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Nationen das Gericht ankündigen. Er wird nicht streiten und nicht schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Straßen hören; ein zerstoßenes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Gericht hinausführe zum Siege; und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen". Jes. 42,1-4 Dann ward zu ihm gebracht ein Besessener, blind und stumm; und er heilte ihn, so daß der Blinde und Stumme sowohl redete als sah. Und es erstaunte die ganze Volksmenge und sagte: Ist dieser nicht der Sohn Davids? Die Pharisäer aber, als sie es hörten, sagten: Dieser treibt die Teufel nicht aus, denn nur durch W. in (in der Kraft des) Beelzebub, den Obersten der Teufel. Jesus aber, ihre Gedanken kennend, sprach zu ihnen: Jegliches Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird wüste; und jegliche Stadt, oder Haus, das wider sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst entzweit; - wie wird denn sein Reich bestehen? Und wenn ich durch W. in in der Kraft des Beelzebub die Teufel austreibe, durch wen treiben eure Söhne selbige aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber in der Kraft des Geistes Gottes die Teufel austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch hingekommen. O. auf euch gekommen Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? und alsdann wird er sein Haus berauben. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet. Deshalb sage ich euch: Jegliche Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer irgend ein Wort reden wird wider den Sohn des Menschen, es wird ihm vergeben werden; wer aber irgend wider den Heiligen Geist reden wird, es wird ihm nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitlauf, noch in dem zukünftigen. Entweder machet den Baum gut, und seine Frucht gut, oder machet den Baum faul, und seine Frucht faul; denn der Baum wird aus der Frucht erkannt. Otternbrut! wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze Böses hervor. Ich sage euch aber, daß von jeglichem unnützen Wort, das irgend die Menschen reden werden, sie von demselben Rechenschaft geben werden am Tage des Gerichts; denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammet werden. Dann antworteten etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden denn nur das Zeichen Jonas', des Propheten. Denn gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des großen Fisches war, also wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte in dem Herzen der Erde sein. Männer von Ninive werden im Gericht aufstehen mit diesem Geschlecht, und werden es verdammen, denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas'; und siehe, mehr denn Jonas ist hier. Eine Königin des Südens wird im Gericht aufstehen mit diesem Geschlecht, und wird es verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um zu hören die Weisheit Salomons; und siehe, mehr denn Salomon ist hier. Wenn aber der unreine Geist ausgefahren ist vom Menschen, so durchwandert er dürre Örter, Ruhe suchend, und er findet sie nicht. Dann spricht er: Ich will umkehren in mein Haus, davon ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, findet er es müßig, gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt mit sich sieben andere Geister, böser denn er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte jenes Menschen wird ärger denn das Erste. Also wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen. Da er aber noch zu der Volksmenge redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten ihn zu sprechen. Und es sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen, dich zu sprechen. Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, derselbe ist mein(e) Bruder und Schwester und Mutter. An jenem Tage aber ging Jesus aus von dem Hause und setzte sich an den See. Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, so daß er in das Schiff stieg und sich setzte; und die ganze Volksmenge stand am Ufer. Und er redete von vielen Dingen zu ihnen in Gleichnissen und sprach: Siehe, es ging der Sämann aus zu säen; und während er säte, fiel etliches an den Weg, und es kamen die Vögel und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel Erde hatte; und alsbald ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, ward es verbrannt, und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen schossen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und die Jünger traten herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben; denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. Darum rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören, noch verstehen; und es wird die Weissagung Jesaias' an ihnen erfüllt, welche sagt: "Mit Gehör werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht irgend mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich sie heile". Jes. 6,9-10 Glückselig aber eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschauet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. So höret denn ihr das Gleichnis des Säemanns. Wenn jemand das Wort des Reiches hört und es nicht versteht, so kommt der Böse und reißt weg, was in seinem Herzen gesäet war. Dieser ist's, der an den Weg gesäet ist. Der aber auf das Steinichte gesät ist, dieser ist's, der das Wort hört und es alsbald mit Freuden aufnimmt; hat aber keine Wurzel in sich, sondern er ist nur für eine Zeit; wenn aber Trübsal oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, alsbald ärgert er sich. O. stößt er sich, nimmt er Anstoß. So auch später, wo dieser Ausdruck vorkommt Der aber unter die Dornen gesäet ist, dieser ist's, der das Wort hört, und die Sorge dieses Zeitlaufs W. Zeitalters und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er O. es bringt keine Frucht. Der aber auf die gute Erde gesäet ist, dieser ist's, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht bringt; und der eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfältig. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor, sagend: Das Reich der Himmel ist verglichen einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säete. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säete Unkraut Eig. "Lolch", ein dem Weizen ähnliches Unkraut; so auch V. 26 + 27 usw. mitten unter den Weizen und ging hinweg. Als aber die Saat aufsproß und Frucht gab, da erschien auch das Unkraut. Es kamen aber die Knechte des Hausherrn hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesäet? woher hat er denn Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein, damit beim Zusammenlesen des Unkrauts nicht zugleich mit demselben den Weizen ausreißet. Laßt es beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt auf meinen Speicher. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor, sagend: Das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säete; das zwar kleiner ist denn alle Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Gemüse Gartengewächse und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich niederlassen O. nisten in seinen Zweigen. Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis alles gesäuert ward. Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu der Volksmenge, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, daß erfüllet würde, das geredet ist durch den Propheten, der da spricht: "Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von Gründung der Welt an verborgen war". Ps. 78,2 Dann entließ er die Volksmenge und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen säet, das ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber, das sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; der Feind aber, der es gesäet hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. Gleichwie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, also wird es in der Vollendung dieses Zeitalters sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel senden, und sie werden aus seinem Reiche zusammenlesen alle Ärgernisse und die das Gesetzlose W. die Gesetzlosigkeit tun; und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reiche ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freuden darüber geht er hin und verkauft alles, was irgend er hat, und kauft jenen Acker. Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht; als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden, ging er hin und verkaufte alles, was irgend er hatte, und kaufte sie. Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Netze, Eig. einem Ziehgarn, Schleppnetz das in's Meer geworfen ward und von jeder Gattung zusammenbrachte, welches sie, als es voll war, an's Ufer heraufgezogen; und sie setzten sich nieder und lasen die Guten in Gefäße zusammen, aber die Faulen warfen sie aus. Also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern, und sie in den Feuerofen werfen: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr dieses alles verstanden? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr! Er aber sprach zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der in dem Reiche der Himmel unterrichtet ist, O. ein Schüler des Reiches der Himmel geworden ist gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatz neues und altes hervorbringt. Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dannen hinweg. Und er kam in sein Vaterland und lehrte sie in ihrer Synagoge, so daß sie sehr erstaunten und sprachen: Woher diesem diese Weisheit und die Wunderwerke? Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Joses und Simon und Judas? Und seine Schwestern - sind sie nicht alle bei uns? Woher denn diesem alles dieses? Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, als nur in seinem Vaterlande und in seinem Hause. Und er tat daselbst nicht viele Wunderwerke wegen ihres Unglaubens. Zu jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, das Gerücht von Jesu und sprach zu seinen Knechten: Dieser ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferweckt, und darum werden die Wunderwerke von ihm gewirkt. O. entfalten die Wunderwerke ihre Kraft in ihm Denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und in's Gefängnis gesetzt, um der Herodias willen, des Weibes Philippi, seines Bruders. Denn Johannes hatte ihm gesagt: Eig. sagte ihm (d. h. oftmals Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben. Und als er ihn töten wollte, fürchtete er die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielten. Als aber der Geburtstag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen, W. in der Mitte und sie gefiel dem Herodes; weshalb er mit einem Eide zusagte, ihr zu geben, was irgend sie fordern würde. Sie aber, von ihrer Mutter angewiesen, sagt: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes' des Täufers. Und der König ward traurig; aber um der Eide willen und derer, die mit zu Tische lagen, befahl er's zu geben, und sandte hin und enthauptete den Johannes im Gefängnis; und es ward sein Haupt auf einer Schüssel gebracht und dem Mägdlein gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. Und seine Jünger kamen herzu, nahmen den Leib und begruben ihn. Und sie kamen und verkündeten es Jesu. Und als Jesus es hörte, entwich er von dannen in einem Schiffe an einen wüsten Ort allein. Und da die Volksmenge es hörte, folgte sie ihm zu Fuß aus den Städten. Und als er herausging, sah er viel Volks, und ward innerlich bewegt über sie und heilte ihre Kranken. Als es aber Abend geworden war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist wüste, und die Zeit ist schon vorüber; entlaß die Volksmenge, damit sie hingehen in die Dörfer und sich Speise kaufen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig wegzugehen; gebt ihr ihnen zu essen. Sie aber sagen zu ihm: Wir haben nichts hier denn fünf Brote und zwei Fische. Er aber sprach: Bringet sie mir her. Und er befahl der Volksmenge, sich auf das Gras nieder zu lassen, und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel und segnete, O. lobpries, dankte und brach und gab seinen Jüngern die Brote, und die Jünger der Volksmenge. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, zwölf Handkörbe voll. Die aber gegessen hatten, waren bei fünftausend Männer, ohne Weiber und Kindlein. Und alsbald nötigte er die Jünger, in das Schiff zu steigen und vor ihm an das jenseitige Ufer zu fahren, bis er die Volksmenge entlassen habe. Und als er die Volksmenge entlassen, stieg er auf den Berg allein, um zu beten. Als es aber Abend geworden, war er daselbst allein. Das Schiff aber war schon mitten im See und litt Not von den Wellen, denn der Wind war entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam er zu ihnen, wandelnd auf dem See. Und als die Jünger ihn auf dem See wandeln sahen, wurden sie bestürzt und sprachen: Es ist ein Gespenst! Und sie schrieen vor Furcht. Alsbald aber redete Jesus zu ihnen und sprach: Seid gutes Mutes, ich bin's; fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Gewässer. Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiffe und wandelte auf dem Gewässer, um zu Jesu zu kommen. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Alsbald aber streckte Jesus die Hand aus, griff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum zweifeltest du? Und als sie in das Schiff gestiegen, legte sich der Wind. Die aber in dem Schiffe waren, kamen und huldigten ihm und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn! Und als sie hinübergefahren, kamen sie in das Land Genezareth. Und als ihn die Männer jenes Ortes erkannten, schickten sie in jene ganze Umgegend und brachten zu ihm alle die Siechen, und baten ihn, daß sie nur den Zipfel S. 4. Mose 15,37-39 seines Kleides anrühren dürften; und so viele anrührten, wurden geheilt Dann treten Schriftgelehrten und Pharisäer, die von Jerusalem waren, zu Jesu und sagen: Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? O. der Alten Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? denn Gott hat geboten und gesagt: "Ehre Vater und Mutter!" 2. Mose 20,12 und: "Wer Vater oder Mutter flucht, O. schmäht, übel redet von soll des Todes sterben". 2. Mose 21,17 Ihr aber sagt: Wer irgend zu dem Vater oder zu der Mutter sagt: Gabe d. i. Opfergabe, Gabe für Gott sei, wodurch du irgend von mir Nutzen haben könntest; und er wird keineswegs seinen Vater oder seine Mutter ehren; und ihr habt das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Wohl hat von euch geweissagt Jesaias, indem er spricht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, lehrend als Lehren Menschengebote". Jes. 29,13 Und er rief die Volksmenge zu sich und sprach zu ihnen: Höret und verstehet! Nicht was in den Mund eingehet, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Munde ausgehet, das verunreinigt den Menschen. Dann traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer sich ärgerten, als sie das Wort hörten? Er aber antwortete und sprach: Jegliche Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerottet werden. Lasset sie; sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in die Grube fallen. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis. Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig? Begreifet ihr noch nicht, daß alles, was in den Mund eingehet, in den Bauch gehet und in den Abort ausgeworfen wird? Was aber aus dem Munde ausgehet, kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, Im Griechischen stehen die Wörter von "Mord" bis "Dieberei" in der Mehrzahl falsche Zeugnisse, Lästerung; diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht. Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegenden von Tyrus und Sidon; und siehe, ein kananäisches Weib, die von jenen Grenzen herkam, schrie zu ihm und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! meine Tochter ist übel besessen. Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten herzu und baten ihn und sprachen: Entlasse sie, denn sie schreiet hinter uns her. Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam und huldigte ihm und sprach: Herr, hilf mir! Er aber antwortete und sprach: Es ziemt sich nicht, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein Im Griechischen ein noch verächtlicherer Ausdruck als: "Hunde" hinzuwerfen. Sie aber sprach: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein von den Brosamen, die von dem Tische ihrer Herren fallen Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an. Und Jesus ging von dannen hinweg und kam an den galiläischen See; und als er auf den Berg gestiegen, setzte er sich daselbst. Und eine große Volksmenge kam zu ihm, die hatten mit sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere; und sie warfen sie zu seinen Füßen; und er heilte sie, so daß sich die Volksmenge verwunderte, als sie sahen, Stumme reden, Krüppel gesund werden, Lahme wandeln und Blinde sehen; und sie verherrlichten den Gott Israels. Als Jesus aber seine Jünger zu sich gerufen, sprach er: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge, denn schon drei Tage verweilen sie bei mir und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht ungegessen entlassen, damit sie nicht verschmachten auf dem Wege. Und seine Jünger sagen zu ihm: Woher sollten wir in der Einöde so viele Brote (haben), um eine so große Volksmenge zu sättigen? Und Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Und sie sagten: Sieben, und wenige kleine Fische. Und er gebot der Volksmenge, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, und als er gedankt hatte, brach er und gab sie seinen Jüngern, und die Jünger der Volksmenge. Und sie aßen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll. Es waren aber derer, die aßen, viertausend Männer, ohne Weiber und Kindlein. Und als er die Volksmenge entlassen, stieg er in das Schiff und kam in die Grenzen von Magada. Und die Pharisäer und Sadducäer kamen herzu, und, ihn versuchend, baten sie, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden, so sagt ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot; und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und trübe; das Angesicht des Himmels wisset ihr zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnet ihr nicht beurteilen. Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, denn nur das Zeichen Jonas'. Und er verließ sie und ging hinweg. Und als seine Jünger an das jenseitige Ufer gekommen, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadducäer. Sie aber überlegten bei sich selbst, sagend: Weil wir keine Brote mitgenommen haben. Als aber Jesus es merkte, sprach er: Was überlegt ihr bei euch selbst, Kleingläubige, weil ihr keine Brote mitgenommen habt? Verstehet ihr noch nicht, gedenket ihr auch nicht an die fünf Brote der fünftausend, und wie viel Handkörbe ihr aufhobet? Noch an die sieben Brote der viertausend, und wie viel Körbe ihr aufhobet? Vergl. Kap. 14,20; 15,37 Wie, verstehet ihr nicht, daß ich euch nicht von Brote sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadducäer? Da verstanden sie, daß er nicht gesagt, sich zu hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadducäer. Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Wer sagen die Menschen, daß ich, der Sohn des Menschen, sei? Sie aber sagten: Etliche: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; andere aber: Jeremias, oder einer der Propheten. Spricht er zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; O. Sohn Jonas' denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Aber auch ich sage dir, daß du bist Petrus; O. ein Stein und auf diesen Felsen will ich bauen meine Versammlung O. Gemeinde: s. das Vorwort und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen. Und ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was irgend du auf Erden binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was irgend du auf Erden lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein. Dann gebot er seinen Jüngern, daß sie niemandem sagten, daß er der Christus sei. Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, daß er müsse hingehen nach Jerusalem und vieles leiden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getötet und am dritten Tage auferweckt werden. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an, ihn zu strafen, sagend: Ei behüte, Herr! dieses wird dir nicht widerfahren. Er aber wandte sich und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist. Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben Das griech. Wort bezeichnet beides: "Leben" und "Seele"; vergl. V. 26 erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verlieren wird um meinetwillen, wird es finden. Denn was wird es dem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewänne, aber seine Seele einbüßte? Oder was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele? Denn der Sohn des Menschen wird O. steht im Begriff zu; so auch Kap. 17,12+22 kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeglichen vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie gesehen den Sohn des Menschen, kommend in seinem Reiche. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führt sie auf einen hohen Berg besonders. Und er ward umgestaltet vor ihnen. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht; und siehe, Moses und Elias erschienen ihnen, sich mit ihm unterredend. Petrus aber antwortete und sprach zu Jesu: Herr, es ist gut, daß wir hier sind. Wenn du willst, laß uns hier drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine. Während er noch redete, siehe, eine lichte Wolke überschattete sie d. h. überdeckte sie, ohne zu verdunkeln; denn es war die prachtvolle Herrlichkeit(2. Petr. 1,17). Dasselbe Wort wird von der Wolke gebraucht, welche die Stiftshütte bedeckte und siehe, eine Stimme aus der Wolke, sagend: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn höret. Und als die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat herzu, rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht. Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemanden denn Jesum allein. Und als sie von dem Berge hinabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach: Saget niemandem das Gesicht, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden ist. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, daß Elias zuerst kommen müsse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias zwar kommt zuerst und wird alle Dinge wiederherstellen. Ich sage euch aber, daß Elias schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was irgend sie wollten. Also wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden. Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen sprach. Und da sie zu der Volksmenge kamen, trat ein Mensch zu ihm, der fiel vor ihm auf die Knie und sprach: Herr, erbarme dich meines Sohnes, denn er ist mondsüchtig und leidet arg; denn oft fällt er in's Feuer und oft in's Wasser. Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, und sie konnten ihn nicht heilen. Jesus aber antwortete und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! bis wann soll ich bei euch sein? bis wann soll ich euch ertragen? Bringet mir ihn her! Und Jesus bedrohete ihn, und der Teufel fuhr aus von ihm; und von jener Stunde an war der Knabe geheilt. Da traten die Jünger zu Jesu besonders und sprachen: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Jesus aber sprach zu ihnen: Wegen eures Unglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein. Diese Art aber fährt nicht aus, denn nur durch Gebet und Fasten. Als sie aber in Galiläa ihren Verkehr hatten, O. umherzogen sprach Jesus zu ihnen: Es wird der Sohn des Menschen überliefert werden in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt. Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Doppeldrachme eine jüdische Kopfsteuer für den Tempel; vergl. Neh. 10,32. 33 zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Lehrer nicht die Doppeldrachme? Er sagt: Ja. O. gewiß Und als er in's Haus hineinging, kam Jesus ihm zuvor sagend: Was dünket dich Simon? von welchen erheben die Könige der Erde Zoll oder Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden? Petrus sagt zu ihm: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind denn die Söhne frei. Damit wir ihnen aber kein Ärgernis geben, so gehe an den See, wirf die Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tue seinen Mund auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich. In jener Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist denn der Größte W. größer im Reiche der Himmel? Und als Jesus ein Kindlein herzugerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel hineinkommen. Darum, wer sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kindlein, dieser ist der Größte W. Größere im Reiche der Himmel; und wer irgend ein einziges solches Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, Eig. auf Grund meines Namens nimmt mich auf. Wer aber irgend eines dieser Kleinen, O. einen dieser Geringen die an mich glauben, ärgern d. h. ihm einen Fallstrick legen wird, dem wäre nützlicher, daß ein Mühlstein Eig. ein Esels-Mühlstein, d. h. ein großer Mühlstein, der durch einen Esel getrieben wurde an seinen Hals gehängt, und er versenkt würde in die Tiefe des Meeres. Wehe der Welt der Ärgernisse wegen! Denn es ist notwendig, daß Ärgernisse kommen; doch wehe jenem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt! Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir. Es ist dir besser, Eig. gut lahm oder als Krüppel in das Leben einzugehen, denn zwei Hände oder zwei Füße zu haben und in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dich ärgert, so reiß es aus und wirf es von dir. Es ist dir besser, Eig. gut einäugig in das Leben einzugehen, denn zwei Augen zu haben und in die Hölle des Feuers geworfen zu werden. Sehet zu, daß ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet; denn ich sage euch, daß ihre Engel in den Himmeln immerdar schauen das Angesicht meines Vaters, der in den Himmeln ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten. Was dünket euch? Wenn irgend ein Mensch hundert Schafe hätte, und eins von ihnen sich verirrte, läßt er nicht die neun und neunzig auf den Bergen und gehet hin und suchet das irrende? Und wenn es geschieht, daß er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich mehr über dieses, als über die neun und neunzig, die nicht verirrt sind. Also ist es nicht der Wille eures Vaters, Eig. ist kein Wille vor eurem Vater der in den Himmeln ist, daß eins dieser Kleinen verloren gehe. Wenn aber dein Bruder wider dich sündigt, gehe hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich höret, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht höret, so nimm hinzu mit dir noch einen oder zwei, damit aus dem Munde zweier oder dreier Zeugen jede Sache bestätigt sei. Vergl. 5. Mose 19,15 Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Versammlung; wenn er aber auch auf die Versammlung nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide der von den Nationen und der Zöllner. Wahrlich, ich sage euch: Alles, was irgend ihr auf Erden binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und alles, was irgend ihr auf Erden lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. Wiederum sage ich euch: Daß, wenn zwei von euch einstimmig sein werden auf Erden über irgend eine Sache, um welche sie bitten, diesselbe ihnen widerfahren wird von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, Eig. zu meinem Namen hin da bin ich in ihrer Mitte. Dann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der wider mich sündigt, vergeben? W. wie oft soll mein Bruder wider mich sündigen und ich ihm vergeben bis siebenmal? Jesus spricht zu ihm: Nicht sage ich dir, bis siebenmal, sondern bis siebenzig mal sieben. Deswegen ist das Reich der Himmel verglichen einem Könige, der mit seinen Knechten O. Sklaven; so auch nachher abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, ward einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete; da er aber nicht hatte zu bezahlen, befahl sein Herr, ihn zu verkaufen und sein Weib und die Kinder und alles, was er hatte, und zu bezahlen. Der Knecht nun fiel nieder, huldigte ihm und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen. Der Herr jenes Knechtes aber, innerlich bewegt, ließ ihn los und erließ ihm die Schuld. Jener Knecht aber ging aus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldig war. Und er ergriff und würgte ihn und sprach: Bezahle, so du etwas schuldig bist. Sein Mitknecht nun fiel nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, und ich will dir bezahlen. Der aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn in's Gefängnis, bis er die Schuld bezahlt habe. Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Dann rief ihn sein Herr herzu und spricht zu ihm: Böser Knecht! jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, dieweil du mich batest; solltest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmen, wie auch ich mich deiner erbarmt habe? Und sein Herr ward zornig und überlieferte ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war. Also auch wird mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeglicher seinem Bruder von Herzen vergebet. Und es geschah, als Jesus diese Reden vollendet hatte, begab er sich von Galiläa hinweg und kam in die Grenzen von Judäa, jenseit des Jordans. Und es folgte ihm eine große Volksmenge, und er heilte sie daselbst. Und die Pharisäer traten zu ihm, ihn versuchend und sprachen: Ist es einem Manne erlaubt, aus jeglichem Grunde sein Weib zu entlassen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, von Anfang sie Mann und Weib Eig. männlich und weiblich schuf O. welcher sie von Anfang machte, sie Mann und Weib machte; vergl. 1. Mose 1,27; 5,2 und sprach: "Um deswillen wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch sein"; 1. Mose 2,24 also daß sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Sie sagen zu ihm: Warum hat denn Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlassen? Er spricht zu ihnen: Moses hat wegen eurer Eig. in Hinsicht auf eure Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Weiber zu entlassen; von Anfang aber war es nicht also. Ich sage euch aber, daß, wer irgend sein Weib entlassen wird, nicht wegen Hurerei, und eine andere heiraten wird, die Ehe bricht; und wer eine Abgeschiedene heiratet, bricht die Ehe. Seine Jünger sagen zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit dem Weibe also steht, so ist es nicht gut zu heiraten. Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern denen es gegeben ist; denn es sind Verschnittene, die also von Mutterleibe geboren sind; und es sind Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es sind Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es zu fassen vermag, der fasse es. Dann wurden Kindlein zu ihm gebracht, auf daß er ihnen die Hände auflegte und betete; die Jünger aber bedroheten sie. Jesus aber sprach: Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel. Und er legte ihnen die Hände auf und ging von dannen hinweg. Und siehe, einer trat herzu und sprach zu ihm: Lehrer, welches Gute soll ich tun, damit ich das ewige Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist gut. W. der Gute Wenn du aber zum Leben eingehen willst, so halte die Gebote. Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre den Vater und die Mutter, und: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Der Jüngling spricht zu ihm: Alles dieses habe ich beobachtet; was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so gehe hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach. Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Schwerlich wird ein Reicher in das Reich der Himmel eingehen. Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Als aber seine Jünger es hörten, waren sie sehr bestürzt und sagten: Wer kann dann errettet werden? Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns denn werden? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, daß ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird auf seinem Throne der Herrlichkeit, O. dem Throne seiner Herrlichkeit auch ihr sitzen werdet auf zwölf Thronen, richtend die zwölf Stämme Israels. Und ein jeglicher, der da verlassen hat Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker um meines Namens willen, der wird hundertfältig empfangen und ewiges Leben erben. Aber viele erste werden letzte, und letzte erste sein. Denn das Reich der Himmel ist gleich einem Hausherrn, der frühmorgens ausging, um Arbeiter zu dingen in seinen Weinberg. Nachdem er aber mit den Arbeitern um einen Denar den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg. Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markte müßig stehen; und sagte zu diesen: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was irgend recht ist, werde ich euch geben. Sie aber gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und neunte Stunde und tat gleich also Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere stehen und spricht zu ihnen: Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig? Sie sagen zu ihm: Weil uns niemand gedungen hat. Er spricht zu ihnen: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was irgend recht ist, werdet ihr bekommen. Als es aber Abend geworden, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, anfangend von den letzten bis zu den ersten. Und als die von der elften Stunde kamen, bekamen sie je einen Denar. Als aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch sie bekamen je einen Denar. Als sie aber den empfingen, murreten sie wider den Hausherrn sprechend: Diese letzten haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben. Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm das Deine und gehe hin. Ich will aber diesem letzten geben wie auch dir. Steht es mir nicht frei, mit dem Meinigen zu tun, was ich will? Ist W. oder ist dein Auge böse, d. i. neidisch, mißgünstig weil ich gütig bin? Also werden die letzten erste, und die ersten letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte. Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er zu sich die zwölf Jünger auf dem Wege besonders und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen; und werden ihn den Nationen überliefern, um ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen. Dann trat zu ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen und huldigte und bat etwas von ihm. Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, daß diese meine zwei Söhne sitzen, einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deinem Reiche. Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? O. zu trinken im Begriff stehe Sie sagen zu ihm: Wir können es. Und er spricht zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken stehet nicht bei mir zu vergeben, sondern denen es bereitet ist von meinem Vater. Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die Obersten der Nationen über diese herrschen und die Großen Gewalt über sie üben. Unter euch soll es nicht also sein; sondern wer irgend unter euch groß werden will, sei euer Diener, und wer irgend unter euch der erste sein will, sei euer Knecht; gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen, und sein Leben als Lösegeld zu geben für viele. Und als sie von Jericho ausgingen, folgte ihm eine große Volksmenge. Und siehe, zwei Blinde, als sie, am Wege sitzend, hörten, daß Jesus vorübergehe, schrieen und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Die Volksmenge aber bedrohete sie, daß sie schweigen sollten. Sie aber schrieen noch mehr und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Und Jesus blieb stehen und rief ihnen und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Sie sagen zu ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden! Jesus aber, innerlich bewegt, rührte ihre Augen an; und alsbald sahen ihre Augen, und sie folgten ihm nach. Und als sie Jerusalem nahten und nach Bethphage am Ölberge kamen, da sandte Jesus zwei Jünger zu ihnen sagend: Gehet hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt; und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden, und ein Füllen bei ihr; löset sie ab und führet sie zu mir. Und wenn jemand zu euch etwas sagen wird, so sollt ihr sprechen: Der Herr bedarf ihrer, alsbald sendet er sie. Dies alles aber ist geschehen, damit erfüllt würde, das geredet ist durch den Propheten, der da sagt: "Sprechet zu der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und sitzend auf einer Eselin und Wohl in dem Sinne von: "und zwar" auf einem Füllen, des Lasttiers Jungen". Sach. 9,9 Als aber die Jünger hingegangen waren und getan, wie Jesus ihnen aufgetragen, brachten sie die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich auf dieselben. Und eine sehr große Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streueten sie auf den Weg. Die Volksmenge aber, welche voranging und nachfolgte, rief und sprach: Hosanna dem Sohne Davids! Gesegnet der da kommt im Namen des Herrn! Vergl. Ps. 118,26 Hosanna in der Höhe! Eig. in den höchsten (Örtern). Und als er in Jerusalem hineingekommen, ward die ganze Stadt bewegt und sprach: Wer ist dieser? Die Volksmenge aber sagte: Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth in Galiläa. Und Jesus trat ein in den Tempel im Gebäude (s. die Anm. zu Kap. 4,5) so auch V. 14+15+23 Gottes und trieb hinaus, alle die Verkäufer und Käufer die Gebäude (s. die Anm. zu Kap. 4,5); so auch V. 14+15+23 im Tempel, und die Tische der Wechsler stieß er um, und die Stühle derer, welche die Tauben verkauften. Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden"; Jes. 56,7 "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht". Vergl. Jer. 7,11 Und es traten Blinde und Lahme zu ihm in dem Tempel, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die wunderbaren Dinge sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel riefen und sagten: Hosanna dem Sohne Davids! - wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber spricht zu ihnen: Ja, habt ihr nie gelesen: "Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet"? Ps. 8,2 Und er verließ sie und ging hinaus, außerhalb der Stadt nach Bethanien, und übernachtete daselbst. Des Morgens früh aber, als er nach der Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. Und als er einen Feigenbaum sah auf dem Wege, ging er darauf zu und fand nichts darauf denn nur Blätter. Und er spricht zu ihm: Nimmermehr komme von dir Frucht in Ewigkeit! Und alsbald verdorrete der Feigenbaum. Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie alsbald ist der Feigenbaum verdorrt! Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr das nicht allein mit dem Feigenbaum tun, sondern wenn ihr auch zu diesem Berge sagen werdet: Werde aufgehoben und ins Meer geworfen! so wird's geschehen. Und alles was ihr irgend im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen. Und als er in den Tempel kam, traten, während er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: In welchem Recht O. welcher Vollmacht; so auch nachher tust du dieses? und wer hat dir dieses Recht gegeben? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch um eins fragen, und wenn ihr es mir saget, so will ich euch auch sagen, in welchem Recht ich dieses tue. Die Taufe Johannes', woher war sie? vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: von Menschen - wir fürchten die Volksmenge; denn alle halten Johannes für einen Propheten. Und sie antworteten Jesu und sprachen: Wir wissen es nicht. Da sagte auch er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welchem Recht ich dieses tue. Was dünket euch aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder; und er trat hin zu dem ersten und sprach: Kind, gehe hin, arbeite heute in meinem Weinberge. Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht; darnach aber gereute es ihn, und er ging hin. Und er trat hin zu dem zweiten und sprach gleich also. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr, und ging nicht. Welcher von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen zu ihm: Der erste. Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, daß die Zöllner und die Huren gehen euch vor in das Reich Gottes. Denn Johannes kam zu euch im Wege der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; ihr aber, als ihr es sahet, gereuete es euch darnach nicht, um ihm zu glauben. Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der einen Weinberg pflanzte, und einen Zaun darum setzte und eine Kelter darin grub und einen Turm bauete; und er tat ihn aus an Ackerbauer und reisete außer Landes. Als aber die Zeit der Früchte nahete, sandte er seine Knechte O. Sklaven; so auch V. 35+36; 22,3 zu den Ackerbauern, um die Früchte desselben zu empfangen. Und die Ackerbauer nahmen seine Knechte, einen schlugen sie, einen anderen töteten sie, einen anderen steinigten sie. Wiederum sandte er andere Knechte, mehr denn die ersten; und sie taten ihnen ebenso. Am letzten aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, sagend: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen! Als aber die Ackerbauer den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen! Und sie nahmen ihn, warfen ihn aus dem Weinberge und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er jenen Ackerbauern tun? Sie sagen zu ihm: Er wird jene Bösewichter übel verderben, und den Weinberg wird er an andere Ackerbauer austun, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihren Zeiten. W. ihrer Zeit Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein W. Haupt der Ecke, d.h. Eck- und Hauptstein; ein Ausdruck, der nur hier vorkommt geworden; vom Herrn S. die Anm. zu Kap. 1,20 ist dieses geschehen Eig. ist er dieser geworden. und es ist O. uns er ist wunderbar in unseren Augen"? Ps. 118,22-23 Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, welche dessen Früchte bringen wird. Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; aber auf welchen irgend er fallen wird, den wird er zermalmen. Und als die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, erkannten sie, daß er von ihnen rede. Und sie suchten ihn zu greifen, fürchteten aber die Volksmenge, denn sie hielt ihn für einen Propheten. Und Jesus antwortete und redete wiederum zu ihnen in Gleichnissen und sprach: Das Reich der Himmel ist verglichen einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; und sie wollten nicht kommen. Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Geladenen: Siehe, mein Mahl habe ich zugerichtet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit. Sie aber achteten es nicht und gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel. Die übrigen aber griffen seine Knechte, beschimpften und töteten sie. Aber der König ward zornig und sandte seine Heere aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre Stadt in Brand. Dann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig; so gehet nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele ihr immer findet, ladet zur Hochzeit. Und jene Knechte gingen aus auf die Landstraßen und brachten zusammen alle, so viele sie fanden, sowohl Böse als Gute. Und die Hochzeit war mit Tischgästen gefüllt. Als aber der König hereinkam, die Tischgäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der nicht bekleidet war mit einem Hochzeitskleide. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du doch kein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet seine Füße und Hände, nehmt ihn und werft ihn in die äußere Finsternis: O. in die Finsternis draußen da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte. Dann gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in der Rede in eine Falle lockten. Und sie senden ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm, sagend: Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrest, und dich um niemanden kümmerst, denn du achtest nicht das Ansehen O. das Äußere der Menschen; sage uns nun, was denkst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? Jesus aber, ihre Bosheit kennend, sprach: Was versuchet ihr mich, Heuchler? Zeiget mir die Münze der Steuer. Sie aber brachten ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dies Bild und die Überschrift? Sie sagen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebet denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und als sie das hörten, verwunderten sie sich, und verließen ihn und gingen hinweg. An jenem Tage traten Sadducäer zu ihm, welche sagen, es sei keine Auferstehung; und fragten ihn und sprachen: Lehrer, Moses hat gesagt: Wenn jemand stirbt und keine Kinder hat, so soll sein Bruder sein Weib heiraten und soll seinem Bruder Samen erwecken. S. 5. Mose 25,5 Es waren aber bei uns sieben Brüder. Und der erste verheiratete sich und starb; und weil er keinen Samen hatte, hinterließ er sein Weib seinem Bruder. Desgleichen auch der zweite und der dritte, bis auf den siebenten. Am letzten aber von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung nun, wessen Weib unter den sieben wird sie sein? denn alle hatten sie. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irret, indem ihr die Schriften nicht kennet, noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel Gottes im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft - habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott, der da spricht: "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? 2. Mose 3,6 Gott ist nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Und als die Volksmenge es hörte, erstaunte sie über seine Lehre. Als aber die Pharisäer hörten, daß er die Sadducäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander. Und einer aus ihnen, ein Gesetzgelehrter, fragte, ihn versuchend, und sprach: Lehrer, welches ist das große Gebot in dem Gesetz? Er aber sprach zu ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstande". O. Gemüt; 5. Mose 6,5 Dieses ist das große und erste Gebot. Das zweite aber, ihm gleich, ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". 3. Mose 19,18 An diesen zwei Geboten hänget das ganze Gesetz und die Propheten. Als aber die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus sagend: Was dünket euch um dem Christus? wessen Sohn ist er? Sie sagen zu ihm: Davids. Spricht er zu ihnen: Wie nennt David ihn denn im Geiste Herr, indem er sagt: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße"? Ps. 110,1 Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er sein Sohn? Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, noch wagte jemand von jenem Tage an, ihn ferner zu fragen. Dann redete Jesus zu der Volksmenge und zu seinen Jüngern und sprach: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf Moses' Stuhl gesetzt. Alles nun, was sie euch irgendwie sagen, tut und haltet; aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen und tun's nicht, sondern binden schwere und schwer zu tragende Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen, aber mit ihrem eigenen Finger wollen sie dieselben nicht bewegen. Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu lassen; denn sie machen ihre Denkzettel breit und die Säume S. 4. Mose 15,37-39ihrer Kleider groß, und sie lieben den ersten Platz bei den Gastmählern und die ersten Sitze in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten, und von den Menschen genannt zu werden Rabbi, Rabbi. Ihr aber, laßt ihr euch nicht Rabbi nennen; O. ihr sollt nicht... genannt werden; so auch V. 10 denn einer ist euer Meister, der Christus, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist. Werdet auch nicht Meister Eig. Lehrmeister, od. Führer genannt; denn einer ist euer Meister, Eig. Lehrmeister, od. Führer der Christus. Der Größere W. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wer irgend aber sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! weil ihr das Reich der Himmel verschließet vor den Menschen; denn ihr gehet nicht ein, noch lasset ihr die Eingehenden eingehen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! denn ihr verschlinget die Häuser der Witwen und haltet zum Vorwand lange Gebete; deswegen werdet ihr schwereres Gericht empfangen.Dieser Vers gehört nicht zum ursprünglichen Text des Matthäusevangeliums. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr umziehet das Meer und das Trockene, um einen Proselyten zu machen; und wenn er's geworden ist, so macht ihr ihn zu einem Sohne der Hölle, zwiefältig mehr denn ihr. Wehe euch, blinde Leiter! die ihr saget: Wer irgend bei dem Tempel der eigentl. Tempel, das Heiligtum; so auch weiterhin in diesem Kapitel schwöret, das ist nichts; wer aber irgend bei dem Golde des Tempels schwöret, der ist schuldig. d. h. verpflichtet, den Eid zu halten; so auch V. 18 Narren und Blinde! denn was ist größer, das Gold, oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und: Wer irgend bei dem Altar schwöret, das ist nichts; wer aber irgend bei der Gabe schwöret, die darauf ist, der ist schuldig. Narren und Blinde! denn was ist größer, die Gabe, oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer nun bei dem Altar schwöret, der schwöret bei demselben und bei allem, was darauf ist. Und wer bei dem Tempel schwöret, der schwört bei demselben und bei dem, der darin wohnet. O. bewohnt hat; oder ihn zu seinem Wohnsitz genommen hat Und wer bei dem Himmel schwöret, der schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr verzehntet die Krauseminze und den Anis und den Kümmel, und lasset die wichtigern Dinge des Gesetzes dahinten: das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben; O. die Treue dieses sollte man tun und jenes nicht lassen. Blinde Leiter, die ihr die Mücke seihet, das Kamel aber verschlucket! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr reiniget das Äußere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie voll von Raub und Unenthaltsamkeit. Blinder Pharisäer! reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch das Auswendige derselben rein werde. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr gleichet übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön aussehen, inwendig aber voll Totengebeine und aller Unreinigkeit sind. Also scheinet auch ihr von außen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voll Heuchelei und Gesetzlosigkeit. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr bauet die Gräber der Propheten und schmücket die Grabmäler der Gerechten und saget: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so wären wir an dem Blute der Propheten nicht ihre Teilhaber gewesen. Also gebet ihr euch selbst Zeugnis, daß ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben; und ihr - erfüllet das Maß eurer Väter! Schlangen! Otternbrut! wie möget ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln, und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt; so daß auf euch komme alles gerechte Blut, das auf Erden vergossen ist, Eig. wird von dem Blute Abels, des Gerechten, an, bis zu dem Blute Zacharias', des Sohnes Barachias', den ihr ermordet habt zwischen dem Tempel dem Heiligtum und dem Altar. Wahrlich, ich sage euch: Alles dies wird auf dieses Geschlecht kommen. Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigest, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an, nicht sehen, bis ihr sprechet: "Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn!" Ps. 118,26 Und Jesus trat hinaus und ging von dem Tempel die Gebäude; s. die Anm. zu Kap. 4,5 hinweg; und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels die Gebäude; s. die Anm. zu Kap. 4,5 zu zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht alle diese Dinge? Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen wird. Als er aber auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen, und welches ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand verführe! denn viele werden unter meinem Namen Eig. auf Grund meines Namens kommen und sagen: Ich bin der Christus! und sie werden viele verführen. Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Sehet zu, daß ihr nicht bestürzt werdet; denn dies alles muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich, und es werden sein Hungersnot und Seuchen und Erdbeben an verschiedenen Orten. Dies alles aber ist der Anfang der Wehen. Dann werden sie euch in Drangsal überliefern und euch töten, und ihr werdet gehasset werden von allen Nationen um meines Namens willen. Und dann werden viele geärgert werden, und werden einander überliefern, und werden einander hassen; und viele falsche Propheten werden aufstehen und viele verführen; und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe vieler d. i. der Masse der Bekenner; vergl. Dan. 9,27 erkalten; wer aber ausharret bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Und diese gute Botschaft des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreise, zu einem Zeugnisse allen Nationen, und dann wird das Ende kommen. Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung - wovon durch Daniel, den Propheten, geredet ist - stehend an heiligem Orte (wer es liest, der beachteO. verstehe es), daß alsdann die in Judäa sind, auf die Berge fliehen; wer auf dem Dache O. Hause ist, nicht hinabsteige, um die Sachen aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, nicht zurückkehre, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! Betet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter, noch am Sabbath; denn alsdann wird eine große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, und auch nicht sein wird; und wenn nicht jene Tage verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. Alsdann, wenn jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier der Christus, oder hier! so glaubet nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen geben und Wunder, so daß sie, wenn möglich, auch die Auserwählten verführen würden. Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt. Wenn sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus; siehe, in den Gemächern! so glaubet nicht. Denn gleichwie der Blitz ausfährt von Aufgang und scheint bis zum Niedergang, also wird sein die Ankunft des Sohnes des Menschen. Denn wo irgend das Aas ist, da werden die Geier versammelt werden. Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen erscheinen in dem Himmel; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, O. der Erde und sie werden sehen den Sohn des Menschen kommen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit. O. mit großer Macht und Herrlichkeit Und er wird seine Engel senden mit großem Posaunenschall O. Trompetenschall, und sie werden versammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von den äußerstenEnden der Erde bis zu den äußersten Endender Himmel. W. von den äußersten Enden der Himmel bis zu ihren äußersten Enden. - Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden O. weich wird und die Blätter hervortreibt, so wisset ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr alles dieses sehet, so wisset, daß es nahe an der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber vergehen nicht. Von jenem Tage aber und Stunde weiß niemand, selbst nicht die Engel der Himmel, sondern mein Vater allein. Aber gleichwie die Tage Noahs, also wird auch sein die Ankunft des Sohnes des Menschen. Denn gleichwie sie in den Tagen vor der Flut waren: sie aßen und tranken, sie heirateten und wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche einging, und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und sie alle hinwegnahm, so wird auch sein die Ankunft des Sohnes des Menschen. Dann werden zwei auf dem Felde sein, der eine wird genommen und der andere gelassen; zwei werden in einer Mühle mahlen, die eine wird genommen, die andere gelassen. Wachet also, denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Jenes aber erkennet: daß, wenn der Hausherr gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb komme, so würde er wohl gewacht und nicht erlaubt haben, daß sein Haus durchgraben würde. Deshalb auch ihr, seid bereit; denn zu einer Stunde, die ihr nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. - Wer ist nun der getreue und kluge Knecht, O. Sklave; so auch nachher den sein Herr gesetzt hat über sein Gesinde, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: er wird ihn über seine ganze Habe setzen. Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verziehet zu kommen, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und isset und trinket mit den Trunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, da er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn in zwei Stücke zerteilen, und ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Dann wird das Reich der Himmel gleich geworden sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. Eig. zur Begegnung (And.: Einholung) des Bräutigams; so auch V. 6 Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht. Die töricht waren, nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen. Als aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! gehet aus, ihm entgegen! Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen. Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebet uns von eurem Öl, denn unsere Lampen verlöschen. Die Klugen aber antworteten und sagten: Nein, weil es für uns und euch nicht ausreichen möchte; gehet lieber hin zu den Verkäufern und kaufet für euch selbst. Als sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür ward verschlossen. Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tu' uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. So wachet nun, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde. Denn gleichwie ein Mensch, der außer Landes reisete, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: und einem gab er fünf Talente, einem aber zwei, einem aber eins, einem jeglichen nach seiner eigenen Fähigkeit; und alsbald And. verbinden "alsbald" mit V. 16 reiste er außer Landes. Der aber die fünf Talente empfangen hatte, ging hin und handelte damit und gewann andere fünf Talente. Desgleichen auch der die zwei hatte, auch er gewann andere zwei. Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält Rechnung mit ihnen. Und es trat herzu, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben; siehe, fünf andere Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und getreuer Knecht! über weniges warst du getreu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und getreuer Knecht! über weniges warest du getreu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreuet hast; und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, du hast das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du Böser und fauler Knecht! du wußtest, daß ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammele, wo ich nicht ausgestreuet habe? So solltest du denn mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich gekommen, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. Nehmet nun das Talent von ihm und gebet es dem, der die zehn Talente hat; denn jeglichem, der hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst was er hat genommen werden. Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die äußere Finsternis: O. in die Finsternis draußen da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Wenn aber der Sohn des Menschen kommt in seiner Herrlichkeit, und alle die Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf seinem Throne der Herrlichkeit; O. dem Throne seiner Herrlichkeit und vor ihm werden versammelt werden alle die Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie der Hirt die Schafe scheidet von den Böcken. Eig. Ziegenböcken Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke Eig. Böcklein; vergl. die Anm. zu Kap. 15,26 aber zur Linken. Dann wird der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommet her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Gründung der Welt; denn mich hungerte, und ihr gabet mir zu essen; mich dürstete, und ihr tränktet mich; ich war Fremdling, und ihr nahmet mich auf nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamet zu mir. Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig, und speisten dich? oder durstig und tränkten dich? wann aber sahen wir dich als Fremdling, und nahmen dich auf? oder nackt und bekleideten dich? wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis, und kamen zu dir? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr dies getan habt einem der geringsten dieser meiner Brüder, habt ihr's mir getan. Dann wird er auch sagen zu denen zu seiner Linken: Gehet hin von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln; denn mich hungerte, und ihr gabet mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr tränktet mich nicht; ich war Fremdling, und ihr nahmet mich nicht auf nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis, und haben dich nicht bedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es nicht getan habt einem dieser Geringsten, habt ihr es auch mir nicht getan. Und diese werden hingehen in die ewige Pein; O. Strafe die Gerechten aber in das ewige Leben. Und es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Ihr wisset, daß nach zwei Tagen das Passah wird, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden. Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in den Hof des Hohenpriesters, der Kajaphas hieß, und hielten Rat zusammen, auf daß sie Jesum mit List griffen und töteten. Sie sagten aber: Nicht auf dem Feste, damit nicht ein Aufruhr werde unter dem Volk. Als aber Jesus zu Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, kam zu ihm ein Weib, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarer Salbe hatte, und sie goß es aus auf sein Haupt, als er zu Tische lag. Als aber die Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Verschwendung? denn dieses hätte um vieles verkauft und den Armen gegeben werden können. Als aber Jesus es merkte, sprach er zu ihnen: Was macht ihr dem Weibe Mühe? denn sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn daß sie diese Salbe geschüttet hat über meinen Leib - sie hat es zu meinem Begräbnis O. zu meiner Einbalsamierung getan. Wahrlich, ich sage euch: Wo irgend diese gute Botschaft gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch gesagt werden, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis. Dann ging von den Zwölfen einer, genannt Judas, der Iskariot, hin zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern? Sie aber stellten ihm dreißig Silberlinge O. Silbersekel fest. O. wogen ihm... dar Und von da an suchte er Gelegenheit, um ihn zu überliefern. An dem ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, daß wir dir bereiten, das Passah zu essen? Er aber sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen, und bereiteten das Passah. Als es aber Abend geworden, legte er sich zu Tische mit den Zwölfen. Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. Und sie wurden sehr betrübt, und fingen ein jeglicher von ihnen an, zu ihm zu sagen: Herr, bin ich's? Er aber antwortete und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht, O. eingetaucht hat dieser wird mich überliefern Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben ist; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre ihm gut, wenn jener Mensch nicht geboren wäre. Judas aber, der ihn überlieferte, antwortete und sprach: Bin ich's, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast's gesagt. Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, segnete, O. lobpries, dankte brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; dies ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte und gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus. Denn dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch aber: Ich werde von nun an nicht mehr trinken von diesem Gewächs des Weinstocks, bis an jenem Tage, da ich es neu trinken werde mit euch in dem Reiche meines Vaters. Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg. Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch alle an mir ärgern in dieser Nacht; denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden". Sach. 13,7 Nachdem ich aber auferweckt sein werde, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sich alle an dir ärgern, ich werde mich niemals ärgern. Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, daß du in dieser Nacht, ehe der Hahn krähet, mich dreimal verleugnen wirst. Petrus spricht zu ihm: Selbst wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Desgleichen sprachen auch alle Jünger. Dann kommt Jesus mit ihnen an einen Ort, genannt Gethsemane, und spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, bis ich hingehe und dort bete. Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit, und fing an betrübt und beängstigt zu werden. Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tode; bleibet hier und wachet mit mir. Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch von O. an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst. Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde vermöget ihr mit mir zu wachen? Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineinkommet; der Geist ist willig, das Fleisch aber ist schwach. Wiederum, zum zweiten Male, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser nicht von mirW. an vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille. Und als er kam, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und er ließ sie, ging wiederum hin, betete zum dritten Male und sprach dasselbe Wort. Dann kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: So schlafet denn fort und ruhet aus; siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überliefert. Stehet auf, lasset uns gehen; siehe, er ist nahe gekommen, der mich überliefert. Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölfe, und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's; ihn greifet. Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küßte ihn sehr. O. vielmals, od. zärtlich Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du gekommen? Dann traten sie herzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn. Und siehe, einer von denen, die mit Jesu waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm das Ohr ab. Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, daß ich nicht jetzt meinen Vater bitten könne, und er mir mehr denn zwölf Legionen Engel stellen werde? Wie sollten denn die Schriften erfüllet werden, daß es also geschehen muß? In jener Stunde sprach Jesus zu der Volksmenge: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen? Täglich saß ich bei euch, lehrend im Tempel die Gebäude; s. d. Anm. zu Kap. 4,5 und ihr habt mich nicht gegriffen. Dies alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllet würden. Da verließen ihn die Jünger alle und flohen. Die aber Jesum gegriffen hatten, führten ihn weg zu Kajaphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren. Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hofe des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um das Ende zu sehen. Die Hohenpriester aber und die Ältesten und das ganze Synedrium suchten falsches Zeugnis wider Jesum, um ihn zu töten; und sie fanden keins, wiewohl viele falsche Zeugen herzukamen. Zuletzt aber traten zwei falsche Zeugen herzu und sprachen: Dieser sagte: Ich kann den Tempel das Heiligtum; vergl. V. 55 Gottes abbrechen und in drei Tagen ihn aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Jesus aber schwieg. Und es antwortete der Hohepriester und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du seiest der Christus, der Sohn Gottes? Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr sehen den Sohn des Menschen sitzend zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert; was bedürfen wir noch Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört. Was dünkt euch? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Dann spieen sie in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten, etliche aber gaben ihm Backenstreiche und sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist's, der dich schlug? Petrus aber saß draußen im Hofe; und es trat eine Magd zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesu, dem Galiläer. Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. Als er aber in das Tor O. den Torweg, die Torhalle hinausging, sah ihn eine andere; und sie spricht zu denen, die daselbst waren: Auch dieser war mit Jesu, dem Nazaräer. Und wiederum leugnete er mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht! Kurz nachher aber traten die Dastehenden hinzu und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist von ihnen, denn selbst deine Sprache macht dich offenbar. Da fing er an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähete der Hahn. Und Petrus gedachte des Wortes Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. Als es aber Morgen geworden, hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes einen Rat wider Jesum, O. betreffs Jesu um ihn zu töten. Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn Pontius Pilatus, dem Landpfleger. Als nun Judas, der ihn überliefert hatte, sah, daß er verurteilt ward, gereuete es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, daß ich schuldloses Blut überliefert habe. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Siehe du zu. Und er warf die Silberlinge in den Tempel das Heiligtum; vergl. V. 55 und machte sich davon und ging hin und erhenkte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Korban d. h. in den Opferkasten zu werfen, dieweil es Blutgeld Eig. ein Preis für Blut ist. Sie hielten aber einen Rat und kauften dafür den Acker des Töpfers zu einer Begräbnisstätte für Fremde. Deswegen ist jener Acker genannt Blutacker bis auf den heutigen Tag. Da ist erfüllt worden, das geredet ist durch den Propheten Jeremias, der da spricht: "Und ich nahm die dreißig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, wofür die von den Söhnen Israels ihn schätzten, und gab sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr befohlen hat". Vergl. Sach. 11,12-13 Jesus aber stand vor dem Landpfleger. Und der Landpfleger fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt ward, antwortete er nichts. Da spricht Pilatus zu ihm: Hörest du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Landpfleger sich sehr verwunderte. Auf das Fest aber war der Landpfleger gewohnt, der Volksmenge einen Gefangenen frei zu geben, welchen sie wollte. Sie hatten aber dazumal einen berüchtigten Gefangenen, Namens Barabbas. Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Wen wollt ihr, daß ich euch losgeben soll, den Barabbas oder Jesum, der da genannt ist Christus? denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten. Während er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte sein Weib zu ihm sagend: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten; denn viel habe ich heute gelitten im Traum um seinetwillen. Die Hohenpriester aber und die Ältesten überredeten die Volksmenge, daß sie um den Barabbas bäten, Jesum aber umbrächten. Der Landpfleger aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von den beiden wollt ihr, daß ich euch losgebe? Sie aber sprachen: Den Barabbas. Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesu tun, der da genannt ist Christus? Sie sagen alle: Er werde gekreuzigt! Der Landpfleger aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrieen übermäßig sagend: Er werde gekreuzigt! Als aber Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor dem Volke und sprach: Ich bin schuldlos an dem Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu. Und alles Volk antwortete und sprach: Sein Blut über uns und über unsere Kinder! Dann gab er ihnen den Barabbas los; Jesum aber ließ er geißeln, und überlieferte ihn, auf daß er gekreuzigt würde. Dann nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesum mit sich in das Prätorium und versammelten über ihn die ganze Schar; und sie zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel Eig. einen scharlachroten Mantel, (wie die römischen Soldaten ihn trugen) um. Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt, und ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Kniee und verspotteten ihn sagend: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie spieen ihn an, nahmen das Rohr und schlugen auf sein Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hin, um ihn zu kreuzigen. Als sie aber hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene, Namens Simon; diesen zwangen sie, daß er sein Kreuz trug. Und als sie an einen Ort gekommen waren, genannt Golgatha, das heißt Schädelstätte, gaben sie ihm Essig V. 1.: Wein, wie Mark. 15,23 zu trinken mit Galle vermischt; und als er es geschmeckt, wollte er nicht trinken. Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen. Und sie saßen und bewachten ihn daselbst. Und sie setzten oben über seinem Haupte seine Beschuldigung, geschrieben: Dieser ist Jesus, der König der Juden. Dann werden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: Der du den Tempel das Heiligtum; vergl. Kap. 26,55 abbrichst und in drei Tagen aufbauest, rette dich selber. Wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom Kreuze. Desgleichen aber verspotteten ihn auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selber kann er nicht retten. Wenn er Israels König ist; so steige er jetzt herab vom Kreuze, und wir wollen ihm glauben. Er vertrauet auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn will; W. begehrt denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn. - Auf dieselbe Weise schmäheten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. Aber von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land O. die ganze Erde bis zur neunten Stunde; um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit starker Stimme sagend: Eli, eli, lama sabachthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Als aber etliche der Dastehenden es hörten, sagten sie: Dieser ruft den Elias. Und alsbald lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn. Die Übrigen aber sagten: Halt, laßt uns sehen, ob Elias kommt, ihn zu retten! Jesus aber schrie abermals mit starker Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels das Heiligtum zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grüfte wurden aufgetan, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesum bewachten, das Erdbeben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn! Es waren aber daselbst viele Weiber, von ferne zusehend, die Jesu gefolgt waren von Galiläa und ihm gedient hatten; unter welchen war Maria Magdalena d. i. von Magdala und Maria, Jakobus' und Joses' Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Als es aber Abend geworden, kam ein reicher Mann von Arimathia, Namens Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu war. Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, daß der Leib übergeben würde. Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in reine, feine Leinwand, und legte ihn in seine neue Gruft, die er in dem Felsen ausgehauen hatte; und er wälzte einen großen Stein vor die Tür der Gruft und ging hinweg. Es waren aber daselbst Maria Magdalena und die andere Maria, die dem Grabe gegenüber saßen. An dem folgenden Tage aber, der nach dem Rüsttage ist, versammelten sich die Hohenpriester und Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, daß jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich auf. O. werde ich auferweckt So befiehl nun, daß das Grab gesichert werde bis zum dritten Tage, damit nicht seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volke sagen: Er ist auferstanden von den Toten; und die letzte Verführung wird ärger sein denn die erste. Pilatus aber sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache; O. Ihr sollt eine Wache haben gehet hin, sichert es, W. wie wie ihr wisset. Sie aber gingen hin, sicherten das Grab, nachdem sie den Stein versiegelt hatten, mit der Wache. Aber spät am Sabbath, in der Dämmerung des ersten Wochentages, kam Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen. Und siehe, da geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam hernieder aus dem Himmel, trat hinzu, wälzte den Stein von der Tür und setzte sich darauf. Sein Ansehen aber war wie der Blitz, und sein Kleid weiß wie Schnee. Aber aus Furcht vor ihm bebten die Hüter und wurden wie Tote. Es antwortete aber der Engel und sprach zu den Weibern: Fürchtet ihr euch nicht, denn ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet. Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommet her, sehet die Stätte, wo der Herr lag. Und gehet eilend hin und saget seinen Jüngern, daß er auferstanden ist von den Toten; und siehe, er gehet vor euch hin nach Galiläa, daselbst werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen schnell von der Gruft weg mit Furcht und großer Freude, und liefen, um es seinen Jüngern zu verkünden. Als sie aber hingingen, um es seinen Jüngern, zu verkünden, siehe, da kam auch Jesus ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten herzu, umfaßten seine Füße und huldigten ihm. Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht; gehet hin, verkündet meinen Brüdern, daß sie hingehen nach Galiläa, und daselbst werden sie mich sehen. Als sie aber hingingen, siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie versammelten sich mit den Ältesten und hielten einen Rat; und gaben den Soldaten Geld genug und sagten: Sprechet: Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen. Und wenn dieses dem Landpfleger zu Ohren kommt, so werden wir ihn zufrieden stellen und machen, daß ihr ohne Sorge seid. Sie aber nahmen das Geld und taten, wie sie unterrichtet waren. Und diese Rede ist ruchbar geworden bei den Juden bis auf den heutigen Tag. Die elf Jünger aber gingen hin nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, huldigten sie ihm; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu und redete mit ihnen sagend: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Gehet also hin und machet zu Jüngern alle die Nationen, sie taufend auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes; sie lehrend, zu bewahren alles, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
Anfang der guten Botschaft Jesu Christi, des Sohnes Gottes; wie geschrieben steht in Jesaias, dem T. r. in den Propheten Propheten: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg T. r. f. h. vor dir bereiten wird". "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige" Jes. 40, 3. Johannes kam, taufend in der Wüste und predigend die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle die von Jerusalem; und wurden von ihm getauft im dem Jordan-Flusse, ihre Sünden bekennend. Johannes aber war bekleidet mit Kameelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lenden; und er aß Heuschrecken und wilden Honig. Und er predigte, sagend: Der stärker ist denn ich, kommt nach mir, dem ich nicht genugsam bin, mich zu bücken, um ihm die Riemen seiner Sandalen aufzulösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geiste taufen. Und es geschah in jenen Tagen, daß Jesus von Nazareth in Galiläa kam und von Johannes getauft ward am Jordan. Und alsbald, da er von dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich theilen und den Geist wie Eig. wie wenn od. als ob es wäre eine Taube auf ihn herniederfahren. Und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, in dir T. r. in dem habe ich Wohlgefallen gefunden. Und alsbald treibt der Geist ihn hinaus in die Wüste. Und er ward T. r. f. h. daselbst in der Wüste vierzig Tage versucht vom Satan und war unter den wilden Thieren, und die Engel dieneten ihm. Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigend die gute Botschaft des Reiches Gottes und sagend: Die Zeit ist erfüllet, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Thut Buße und glaubet der B. in die guten Botschaft. Als er aber am See von Galiläa wandelte, sah er Simon und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz umherwarfen in dem See, denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Kommet mir nach, und ich will machen, daß ihr Menschenfischer werdet; und alsbald verließen sie ihre Netze und folgten ihm. Und von dannen ein wenig weiter gehend, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, und dieselben im Schiffe, die Netze ausbessernd, und alsbald rief er sie; und sie ließen ihren Vater Zebedäus in dem Schiffe mit den Tagelöhnern und gingen weg ihm nach. Und sie treten in Kapernaum hinein. Und alsbald an dem Sabbath ging er in die Synagoge und lehrte. Und sie erstaunten sehr über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch mit B. in, d. h. in der Gewalt eines unreinen Geistes einem unreinen Geiste; und der schrie auf und sprach: Laß ab, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohete ihn, indem er sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und es zerrte ihn der unreine Geist und rief mit starker Stimme und fuhr aus von ihm. Und sie entsetzten sich alle, so daß sie sich unter einander befragten und sprachen: Was ist dieses? was ist dies für eine neue Lehre? denn mit Gewalt gebietet er selbst den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm. Und alsbald ging das Gerücht von ihm aus in die ganze Umgegend von Galiläa. Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus Simons und Andreas', mit Jakobus und Johannes. Die Schwiegermutter Simons aber lag am Fieber darnieder; und alsbald sagen sie ihm von ihr. Und er trat hinzu und richtete sie auf, indem er ihre Hand ergriff; und das Fieber verließ sie alsbald, und sie dienete ihnen. Als es aber Abend geworden, als die Sonne unterging, brachten sie zu ihm alle die Siechen und die Besessenen; und die ganze Stadt war an der Thür versammelt. Und er heilte viele, die sich an allerlei Krankheiten übel befanden; und er trieb viele Teufel B. Dämonen aus, und erlaubte den Teufeln B. Dämonen nicht, zu reden, weil sie ihn kannten. Und des Morgens früh, als es noch sehr Nacht war, stand er auf und ging aus und ging hin an einen wüsten Ort und betete daselbst. Und Simon und die mit ihm waren folgten ihm; und als sie ihn gefunden, sagen sie zu ihm: Alle suchen dich. Und er spricht zu ihnen: Laßt uns anderswohin T. r. l. f. anderswohin in die nächsten Flecken gehen, daß ich auch daselbst predige, denn dazu bin ich ausgegangen. Und er predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Teufel B. Dämonen aus. Und es kommt zu ihm ein Aussätziger, ihn bittend und vor ihm niederknieend und zu ihm sagend: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. Jesus aber, innerlich bewegt, streckte die Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will, sei gereinigt. Und während er redete, ging alsbald der Aussatz von ihm, und er war gereinigt. Und er bedrohete ihn und schickte ihn alsbald fort, und spricht zu ihm: Siehe zu, daß du niemandem etwas sagest, gehe aber hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Moses geboten hat, ihnen zu einem Zeugniß. Er aber, als er weggegangen war, fing an, es viel kund zu machen, und die Sache auszubreiten, so daß er nicht mehr öffentlich in die Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen in wüsten Oertern, und sie kamen zu ihm von allen Seiten. Und nach etlichen Tagen ging er wiederum in Kapernaum hinein, und es ward ruchbar, daß er im Hause sei. Und alsbald versammelten sich viele, so daß selbst an der Thür nicht mehr Raum war; und er redete zu ihnen das Wort. Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gichtbrüchigen, von vieren getragen. Und da sie nicht nahe zu ihm kommen konnten wegen der Volksmenge, deckten sie das Dach ab, wo er war; und als sie es aufgegraben, ließen sie das Ruhebett hinab, worauf der Gichtbrüchige lag. Als Jesus aber ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gichtbrüchigen: Kind, deine Sünden sind dir vergeben. Etliche aber von den Schriftgelehrten saßen daselbst und dachten in ihren Herzen: Was redet dieser also? er lästert. T. r. Was redet dieser also Lästerungen Wer kann Sünden vergeben als nur einer, Gott? Und alsbald erkannte Jesus in seinem Geiste, daß sie also bei sich dachten, und sprach zu ihnen: Was denket ihr dieses in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gichtbrüchigen zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben; oder zu sagen: Stehe auf, nimm dein Bett und wandele? Damit ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben, (spricht er zu dem Gichtbrüchigen): Ich sage dir: stehe auf, nimm dein Ruhebett und gehe nach deinem Hause. Und alsbald stand er auf, nahm das Ruhebett und ging hinaus vor allen, so daß sie alle außer sich waren und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir es also gesehen! Und er ging wiederum hinaus an den See, und die ganze Volksmenge kam zu ihm, und er lehrte sie. Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zollhause sitzen und spricht zu ihm: Folge mir nach; und er stand auf und folgte ihm nach. Und es geschah, als er in seinem Hause zu Tische lag, daß auch viele Zöllner und Sünder zu Tische lagen mit Jesu und seinen Jüngern, denn es waren ihrer viele, und sie folgten ihm nach. Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer ihn essen sahen mit den Sündern und Zöllnern, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isset und trinket er mit den Zöllnern und Sündern? Und als Jesus es hörte, spricht er zu ihnen: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder T. r. f. h. zur Busse. Und die Jünger Johannes' und die Pharisäer T. r. die der Pharisäer fasteten; und sie kommen und sagen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes', und die der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Söhne des Brautgemachs fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? So lange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann an jenem Tage T. r. in jenen Tagen werden sie fasten. Niemand nähet einen Flicken von neuem O. ungewalktem Tuch auf ein altes Kleid; sonst reißt der neue hineingesetzte Lappen vom alten ab, und der Riß wird ärger. Auch thut niemand neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der T. r. f. h. neue Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche thun. Und es geschah, daß er an den Sabbathen durch die Saaten ging, und seine Jünger fingen an, im Gehen die Aehren abzupflücken. Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe, was thun sie an den Sabbathen, das nicht erlaubt ist? Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David that, als er Noth hatte und ihn, und die bei ihm waren, hungerte? wie er hineingang in das Haus Gottes "in Abjathar, des Hohenpriesters", und die SchauBrote aß, (welche zu essen nicht erlaubt sind, als nur den Priestern) und auch denen gab, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbath ward um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbaths willen; also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbaths. Und er ging wiederum in die Synagoge; und es war daselbst ein Mensch, dessen Hand verdorret war. Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn an den Sabbathen heilen würde, damit sie ihn anklagen möchten. Und er spricht zu dem Menschen, dessen Hand verdorret war: Tritt hervor in die Mitte. Und er spricht zu ihnen: Ist es erlaubt, an den Sabbathen Gutes zu thun oder Böses zu thun, das Leben zu retten oder zu tödten? Sie aber schwiegen. Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verstockung ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und seine Hand war wieder hergestellt T. r. f. h. gesund wie die andere. Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald mit den Herodianern Rath wider ihn, wie sie ihn umbrächten. Und Jesus entwich mit seinen Jüngern nach dem See; und eine große Menge von Galiläa folgt ihm und von Judäa und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseit des Jordans und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge, als sie gehört hatte, welche Dinge er that, kam zu ihm. Und er sagte seinen Jüngern, daß ein Schifflein für ihn in Bereitschaft bleiben sollte wegen der Volksmenge, damit sie ihn nicht drängten. Denn er heilte viele, so daß sie ihn überfielen, um ihn anzurühren, alle, welche Plagen hatten. Und die unreinen Geister, wenn sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und riefen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohete sie sehr, daß sie ihn nicht offenbar machten. Und er steigt auf den Berg und ruft herzu, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm, und er bestellte zwölfe, auf daß sie bei ihm seien, und auf daß er sie aussende zu predigen, und Gewalt zu haben, die Krankheiten zu heilen und die Teufel B. Dämonen auszutreiben. Und er gab dem Simon den Beinamen Petrus; und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Beinamen Boanerges, das ist, Söhne des Donners; und Andreas, und Philippus, und Bartholomäus, und Matthäus, und Thomas, und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus, und Simon, den Kananiter, O. Zelotes; Hebr. Kananiter und Judas, den Iskariot, der ihn auch überlieferte. Und sie kommen nach Hause. Und wiederum kommt eine Volksmenge zusammen, so daß sie selbst nicht das Brot essen konnten. Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie hinaus, um ihn zu ergreifen; denn sie sprachen: Er ist außer sich. Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch den Obersten der Teufel B. Dämonen treibt er die Teufel B. Dämonen aus. Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Und wenn ein Reich wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Reich nicht bestehen. Und wenn ein Haus wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Haus nicht bestehen. Und wenn der Satan wider sich selbst aufsteht und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern hat ein Ende. Niemand kann in das Haus des Starken hineingehen und den Hausrath rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, und alsdann wird er sein Haus berauben. Wahrlich, ich sage euch: alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben, und alle die Lästerungen, womit sie auch lästern mögen; wer aber irgend wider den Heiligen Geist lästert, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewigem Gericht verfallen; - weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist. Und es kommen seine Brüder und seine Mutter; Viele lesen s. Mutter u. s. Brüder. Viele f. h. und seine Schwestern und draußen stehend, sandten sie zu ihm und riefen ihn. Und die Volksmenge saß um ihn; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder? Und im Kreise umherblickend auf die um ihn Sitzenden, spricht er: Siehe, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen Gottes thut, derselbe ist mein Bruder und Schwester und Mutter. Und wiederum fing er an zu lehren am See. Und es versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm, so daß er in das Schiff stieg und auf dem See saß; und die ganze Volksmenge war am See auf dem Lande. Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen, und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Höret: Siehe, der Säemann ging aus zu säen. Und es geschah, indem er säete, fiel etliches an den Weg, und es kamen die Vögel T. r. f. h. des Himmels und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel Erde hatte, und alsbald ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte; als aber die Sonne aufging, ward es verbrannt, und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrete es. Und anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen schossen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, die aufschoß und wuchs; und es trug eins dreißig- und eins sechzig-, und eines hundertfältig. Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Als er aber allein war, fragten ihn, die um ihn waren mit den Zwölfen um das Gleichniß. Und er sprach zu ihnen: Euch ist gegeben, das Geheimniß des Reiches Gottes zu wissen; jenen aber, die draußen sind, geschieht alles in Gleichnissen, "damit sie sehend sehen und nicht wahrnehmen, und hörend hören und nicht verstehen, daß sie sich nicht etwa bekehren und ihnen die Sünden vergeben werden". Jes. 6, 10. Und er spricht zu ihnen: Fasset ihr dies Gleichniß nicht? und wie werdet ihr alle die Gleichnisse verstehen? Der Säemann säet das Wort. Diese aber sind es, die an dem Wege sind, wo das Wort gesäet wird und alsbald, wenn sie es hören, der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesäet worden. Und diese sind es gleicherweise, die auf das Steinichte gesäet werden, die, wenn sie das Wort hören, es alsbald mit Freuden aufnehmen, und sie haben nicht Wurzel in sich selbst, sondern sind für eine Zeit; darnach, wenn Trübsal oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, ärgern sie sich alsbald. Und andere T. r. diese sind es, die unter die Dornen gesäet werden: diese sind es, die das Wort hören, und die Sorgen des T. r. dieses Zeitlaufs und der Betrug des Reichthums und die Begierden nach den übrigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort, und es kommt nicht zur Frucht. Und diese sind es, die auf die gute Erde gesäet werden, die das Wort hören und aufnehmen und bringen Frucht; eins dreißig- und eins sechzig-, und eines hundertfältig. Und er sprach zu ihnen: Kommt etwa die Lampe, daß sie unter den Scheffel oder unter das Bett gesetzt werde? nicht, daß sie auf das Lampengestell gesetzt werde? Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werden wird; und es geschieht nichts Heimliches, sondern daß es an's Licht komme. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret; mit welchem Maß ihr messet, wird euch gemessen werden; und es wird euch, den Hörenden, hinzugefügt werden. Denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. Und er sprach: Also ist das Reich Gottes, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft, und schläft und steht auf, Nacht und Tag, und der Same sprießt hervor und wächst, er weiß nicht wie. T. r. Denn Die Erde bringt von selber Frucht hervor, zuerst das Gras, dann die Aehre, dann den vollen Weizen in der Aehre. Wenn aber die Frucht sich darbietet, so schickt er alsbald die Sichel, denn die Ernte ist da. Und er sprach: Wie T. r. Wem sollen wir das Reich Gottes vergleichen? oder in welchem Gleichniß sollen wir es darstellen? Gleichwie ein Senfkorn, welches, wenn es auf die Erde gesäet wird, kleiner ist denn alle Samen auf der Erde, und, wenn es gesäet ist, aufgeht und größer wird denn alle Kräuter, und große Zweige macht, so daß unter seinem Schatten die Vögel des Himmels sich niederlassen können. Und in vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, je nachdem sie es zu hören vermochten. Ohne Gleichniß aber redete er nicht zu ihnen; aber seinen Jüngern erklärte er alles besonders. Und an jenem Tage, als es Abend geworden, spricht er zu ihnen: Laßt uns an das jenseitige Ufer fahren. Und die Volksmenge entlassend, nehmen sie ihn, wie er war, in dem Schiffe mit. Aber auch andere Schifflein waren mit ihm. Und es erhebt sich ein heftiger Sturmwind, und die Wellen schlugen in O. auf das Schiff, so daß es schon voll war. Und er war im Hintertheil des Schiffes auf einem Kopfkissen eingeschlafen; und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, liegt dir nichts daran, daß wir umkommen? Und er stand auf, bedrohete den Wind und sprach zu dem See: Schweige, verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? wie, habt ihr keinen Glauben? Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen unter einander: Wer ist denn dieser, daß auch der Wind und der See ihm gehorchen? Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in die Gegend der Gadarener. Und als er aus dem Schiff gestiegen, begegnete ihm alsbald aus den Grüften ein Mensch mit B. in; wie in Kap. 1, 23 einem unreinen Geiste, der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten vermochte keiner ihn zu binden. Denn oft war er mit Fußfesseln und mit Ketten gebunden gewesen, und es waren die Ketten von ihm in Stücke gerissen und die Fesseln zerrieben worden; und niemand vermochte ihn zu bändigen. Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grabstätten und auf den Bergen T. r. auf den Bergen und in den Grabmälern, und schrie und zerschlug sich mit Steinen. Als er aber Jesum von ferne sah, lief er und huldigte ihm, und rief mit starker Stimme und sprach: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, daß du mich nicht quälest. Denn er hatte ihm gesagt: Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen. Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm T. r. und er antwortete, sagend: Legion ist mein Name, denn unser sind viele. Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht fortschicken möchte aus der Gegend. Es war aber daselbst neben dem Gebirge eine große Heerde Schweine, welche weidete. Und es baten ihn die Teufel B. DämonenT. r. f. h. alle und sprachen: Schicke uns in die Schweine, daß wir in sie hineinfahren. Und Jesus erlaubte es ihnen alsbald. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine, und die Heerde stürzte sich den Abhang hinab in den See, (es waren aber bei zwei tausend), und sie ersoffen im See. Die Hüter T. r. f. h. der Schweine aber flohen, und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande, und sie gingen hinaus um zu sehen, was geschehen war. Und sie kommen zu Jesu und sehen den Besessenen sitzen, bekleidet und vernünftig, der die Legion gehabt hatte; und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es dem Besessenen ergangen war, und das von den Schweinen. Und sie fingen an, ihm zuzureden, von ihren Grenzen wegzugehen. Und als er in das Schiff stieg, bat ihn der Besessene, daß er bei ihm sein dürfe. Und er T. r. Jesus ließ es ihm nicht zu, sondern spricht zu ihm: Gehe hin nach deinem Hause zu den Deinigen, und verkünde ihnen, welche Dinge der Herr an dir gethan und sich deiner erbarmt hat. Und er ging hin und fing an auszurufen in der Dekapolis, was Jesus an ihm gethan hatte. Und alle verwunderten sich. Und als Jesus in dem Schiffe wiederum übergefahren war an das jenseitige Ufer, versammelte sich eine große Volksmenge zu ihm; und er war am See. Und siehe, es kommt einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jairus; und als er ihn sieht, fällt er zu seinen Füßen. Und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; ich bitte, daß du kommest und ihr die Hände auflegest, daß sie geheilt werde und lebe T. r. sie wird leben. Und er ging mit ihm, und eine große Volksmenge folgte ihm und drängte ihn. Und ein gewisses Weib, das zwölf Jahre einen Blutfluß gehabt, und viel erlitten hatte von vielen Aerzten, und alle ihre Habe verwendet, und keinen Nutzen davon gehabt hatte, sondern vielmehr schlimmer geworden war, kam, als sie von Jesu hörte, in der Volksmenge von hinten und rührte sein Kleid an; denn sie sprach: Wenn ich nur seine Kleider anrühre, so werde ich geheilt werden. Und alsbald vertrocknete der Quell ihres Blutes, und sie wußte an ihrem Leibe, daß sie von der Plage geheilt war. Und da Jesus alsbald in sich selbst erkannte, daß die Kraft von ihm ausging O. Und Jesus fühlte alsbald in sich, die Kraft von ihm ausgehend, wandte er sich in der Volksmenge um und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, wie die Volksmenge dich drängt, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er blickte um sich her, um sie zu sehen, die dies gethan hatte. Das Weib aber voll Furcht und Zittern, wissend, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; gehe hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage. Als er noch redete, kommen sie von dem Synagogenvorsteher und sagen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du den Lehrer noch? Als aber Jesus das Wort reden hörte, spricht er alsbald zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht, glaube nur. Und er ließ niemanden ihm mitfolgen, als nur Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Und er kommt in das Haus des Synagogenvorstehers und sieht das Getümmel, und die da sehr weinen und heulen. Und als er hineingetreten, spricht er zu ihnen: Warum lärmet und weinet ihr? das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als er aber alle hinausgetrieben, nimmt er den Vater und die Mutter des Kindes, und die bei ihm waren, und geht hinein, wo das Kind lag. Und des Kindleins Hand ergreifend, spricht er zu ihr: Talitha kumi, das ist verdolmetscht: Mägdlein (ich sage dir) stehe auf. Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten mit großem Erstaunen. Und er gebot ihnen dringend, daß niemand dies erführe, und hieß ihr zu essen geben. Und er ging hinweg von dannen und kam in sein Vaterland, und seine Jünger folgten ihm nach. Und als es Sabbath war, fing er an, in der Synagoge zu lehren, und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher diesem solche Dinge? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, und T. r. daß auch solche Wunderwerke geschehen durch seine Hände? Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, als nur in seinem Vaterlande und unter Verwandten und in seinem Hause. Und er konnte daselbst kein Wunderwerk thun, als nur, daß er einigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging durch die Dörfer ringsum und lehrte. Und er ruft die Zwölfe herzu und fing an, sie je zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister; und er gebot ihnen, daß sie nichts auf den Weg nähmen als nur einen Stab, keine Tasche, kein Brot, keine Münze in den Gürtel, sondern Sandalen untergebunden; und ziehet nicht zwei Röcke an. Und er sprach zu ihnen: Wenn ihr irgendwo in ein Haus hineingehet, so bleibet daselbst, bis ihr von dannen weggehet. Und so viele euch nicht aufnehmen, noch euch hören werden, von dannen gehet heraus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugniß T. r. f. h. Wahrlich, ich sage euch: es wird Sodom oder Gomorra erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als jener Stadt. Und sie gingen aus und predigten, daß man Buße thun solle, und trieben viele Teufel B. Dämonen aus, und salbten viele Schwache mit Oel und heilten sie. Und der König Herodes hörte davon (denn es war sein Name offenbar geworden) und sagte: Johannes der Täufer ist aus den Todten auferweckt worden, und darum werden die Wunderwerke von ihm gewirkt O. und darum wirken die Kräfte in ihm. Andere aber sagten: Er ist Elias; und andere sagten: Er ist ein Prophet, wie T. r. oder wie einer der Propheten. Herodes aber hörte es und sagte: Es T. r. Dieser ist Johannes, den ich enthauptet habe; dieser T. r. er ist aus den Todten auferweckt worden. Denn Herodes selbst hatte hingesandt und den Johannes gegriffen, und ihn im Gefängniß gebunden, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie geheirathet hatte. Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, das Weib deines Bruders zu haben. Die Herodias aber hegte einen Groll wider ihn, und wollte ihn tödten und konnte nicht; denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war, und achtete auf ihn O. verwahrte ihn; und wenn er ihn hörte, so that er vieles, und hörte ihn gern. Und als ein passender Tag kam, machte Herodes an seinem Geburtstage ein Abendmahl seinen Großen und den Obersten über Tausend und den Vornehmsten von Galiläa; und die Tochter dieser Herodias kam herein und tanzte und gefiel dem Herodes und denen, die mit zu Tische lagen. Und der König sprach zu dem Mägdlein: Bitte von mir, was irgend du willst, und ich werde es dir geben. Und er schwur ihr: Was irgend du von mir bitten wirst, ich werde dir es geben bis zur Hälfte meines Reiches. Sie aber ging hinaus und sagte ihrer Mutter: Was soll ich bitten? Diese aber sprach: Das Haupt Johannes' des Täufers. Und sie ging alsbald mit Eile zu dem König hinein und bat und sagte: Ich will, daß du mir alsbald auf einer Schüssel gebest das Haupt Johannes' des Täufers. Und obgleich der König sehr betrübt war, so wollte er sie um der Eide und derer willen, die mit zu Tische lagen, nicht zurückweisen. Und alsbald schickte der König einen Trabanten und befahl, sein Haupt zu bringen. Der aber ging hin und enthauptete ihn im Gefängniß und brachte sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem Mägdlein, und das Mägdlein gab es ihrer Mutter. Und als seine Jünger es hörten, kamen sie, nahmen seinen Leichnam und legten ihn in eine Gruft. Und es versammeln sich die Apostel zu Jesu; und sie erzählten ihm alles, sowol was sie gethan, als auch was sie gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Kommet ihr selbst her an einen wüsten Ort besonders und ruhet ein wenig aus. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie fanden nicht einmal Zeit zu essen. Und sie gingen hin an einen wüsten Ort in einem Schiffe besonders; und sie T. r. die Volksmenge sahen sie wegfahren, und viele erkannten sie T. r. ihn, und liefen zu Fuß von allen Städten zusammen dorthin, und kamen ihnen zuvor und versammelten sich zu ihm. Und als Jesus heraustrat, sah er eine große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. Und als es schon spät an der Zeit war, traten seine Jünger zu ihm und sagen: Der Ort ist wüste, und es ist schon spät an der Zeit; entlaß sie, damit sie hingehen auf das Land und in die Dörfer ringsum und sich Brot kaufen! denn sie haben nichts zu essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Und sie sagen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brot kaufen und ihnen zu essen geben? Er aber spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Gehet hin und sehet. Und als sie es wußten, sagen sie: Fünf und zwei Fische. Und er befahl ihnen, daß sie sich alle niederlassen sollten, eine Gruppe neben der andern, auf das grüne Gras. Und sie lagerten sich in Abtheilungen von je hundert und je fünfzig. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel, segnete O. lobpreisete und brach die Brote und gab sie seinen Jüngern, auf daß sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische vertheilte er unter alle. Und sie aßen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf von Brocken zwölf Handkörbe voll, und von den Fischen. Und die von den Broten gegessen hatten, waren fünf T. r. bei fünf tausend Männer. Und alsbald nöthigte er seine Jünger, in das O. ein Schiff zu steigen und an das jenseitige Ufer vorauszugehen nach Bethsaida, bis er die Volksmenge entlassen habe. Und als er sie verabschiedet hatte, ging er auf den Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden, war das Schiff mitten im See, und er allein auf dem Lande. Und als er T. r. und er sah sie beim Rudern Noth leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, um T. r. und um die vierte Nachtwache, kommt er zu ihnen, wandelnd auf dem See, und er wollte an ihnen vorübergehen. Sie aber, als sie ihn auf dem See wandeln sahen, meinten, es sei ein Gespenst und schrieen auf; denn sie sahen ihn alle und waren bestürzt. Und alsbald redete er mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid gutes Muthes, ich bin's; fürchtet euch nicht. Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten sehr über die Maßen bei sich selbst und verwunderten sich; denn sie waren durch O. über die Brote nicht verständig geworden, denn ihr Herz war verhärtet. Und als sie hinübergefahren, kamen sie in das Land Genesareth und legten an. Und als sie aus dem Schiffe gestiegen, erkannten sie ihn alsbald, und liefen in jener ganzen Umgegend umher und fingen an, die Siechen auf den Betten umher zu tragen, wo sie hörten, daß er daselbst sei. Und wo er irgend eintrat in Dörfer oder Städte oder auf's Land, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und baten ihn, daß sie nur den Zipfel seines Kleides anrühren dürften; und so viele ihn anrührten, wurden geheilt. Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren; und als sie etliche seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen Händen, Brot essen sahen T. r. tadelten sie es, (denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, es sei denn, daß sie sich oftmals O. bis an das Handgelenk, od. sorgfältig die Hände waschen, weil sie die Ueberlieferung der Aeltesten halten; und vom Markte kommend, essen sie nicht, es sei denn, daß sie sich waschen; und viel anderes ist, das sie zu halten überkommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und ehernen Gefäße und der Tischlager;) da fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Ueberlieferung der Aeltesten, sondern essen das Brot mit unreinen T. r. ungewaschenen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wohl hat Jesaias von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: "Dieses Volk ehret mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, lehrend als Lehren Menschengebote" Jes. 29, 13. Denn das Gebot Gottes lassend, haltet ihr die Ueberlieferung der Menschen: Waschungen der Krüge und Becher, und viel anderes dergleichen Aehnliches thut ihr. Und er sprach zu ihnen: Wohl hebet ihr das Gebot Gottes auf, auf daß ihr eure Ueberlieferung haltet. Denn Moses hat gesagt: "Ehre deinen Vater und deine Mutter" und: "Wer Vater oder Mutter flucht O. übel redet, soll des Todes sterben." Ihr aber sagt: Wenn jemand zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban (das ist Gabe) sei, wodurch du irgend von mir Nutzen haben könntest; und ihr lasset ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter thun und machet das Wort Gottes ungültig durch eure Ueberlieferung, die ihr überliefert habt; und viel dergleichen Aehnliches thut ihr. Und als er die Volksmenge wiederum T. r. f. h. ganze V. u. l. f. wiederum herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Höret mich alle und verstehet! Es ist nichts, was von außerhalb des Menschen in denselben hineingehet, das ihn verunreinigen kann, sondern was von ihm herausgehet, dieses ist es, das den Menschen verunreinigt. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! Und als er nach Hause kam von der Volksmenge, fragten ihn seine Jünger um das Gleichniß. Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreifet ihr nicht, daß alles, was von außen in den Menschen hineingehet, ihn nicht unrein machen kann? Denn es gehet nicht in sein Herz, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort, reinigend alle Speisen. Er sagte aber: Was aus dem Menschen herausgehet, das verunreinigt den Menschen. Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken, Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Geiz, Bosheit Im Gr. stehen die Wörter von "Ehebruch" bis "Bosheit" in der Mehrzahl, List, Ausschweifung, Schalksauge, Lästerung, Hochmuth, Leichtfertigkeit; alle diese bösen Dinge gehen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. Und er stand auf von dannen und ging hin in die Grenzen von Tyrus und Sidon; und als er in ein Haus trat, wollte er, daß es niemand wisse, und er konnte nicht verborgen sein. Denn als ein Weib von ihm gehört, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, kam sie und fiel nieder zu seinen Füßen, (das Weib aber war eine Griechin, eine Syro-Phönicierin von Geburt) und bat ihn, daß er den Teufel B. Dämon austreibe von ihrer Tochter. Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuerst die Kinder gesättigt werden; denn es geziemt sich nicht, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen. Sie aber antwortete und spricht zu ihm: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein unter dem Tische von den Brosamen der Kinder. Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin; der Teufel B. Dämon ist ausgefahren von deiner Tochter. Und sie ging hin nach ihrem Hause und fand den Teufel B. Dämon ausgefahren und die Tochter auf dem Bette liegen. Und als er aus den Grenzen von Tyrus und Sidon wieder weggegangen, kam er Viele l. Und als er aus den Grenzen Tyrus' weggegangen, kam er durch Sidon, an... an den Galiläischen See mitten durch die Grenzen von Dekapolis. Und sie bringen zu ihm einen Tauben, der schwer redete, und bitten ihn, daß er ihm die Hand auflege. Und er nahm ihn von der Volksmenge hinweg besonders, legte seine Finger in seine Ohren und spützete und rührte seine Zunge an; und, gen Himmel blickend, seufzte er und spricht zu ihm: Ephatha, das ist: werde aufgethan! Und alsbald waren seine Ohren aufgethan, und das Band seiner Zunge war gelöst, und er redete recht. Und er gebot ihnen, daß sie es niemandem sagten; jemehr er es ihnen aber gebot, desto mehr verkündeten sie es übermäßig, und erstaunten überaus und sprachen: Er hat alles wohlgemacht; er macht sowol die Tauben hörend, als auch die Stummen redend. In jenen Tagen, als eine sehr große Volksmenge da war und nichts zu essen hatte, rief er T. r. Jesus seine Jünger und spricht zu ihnen: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge, denn schon drei Tage verweilen sie bei mir und haben nichts zu essen; und wenn ich sie ungegessen nach Hause entlasse, so werden sie auf dem Wege verschmachten; denn etliche von ihnen sind von ferne gekommen. Und seine Jünger antworteten ihm: Woher wird jemand diese hier in der Einöde mit Brot sättigen können? Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben. Und er gebot der Volksmenge, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte und brach und gab sie seinen Jüngern, auf daß sie vorlegten; und sie legten der Volksmenge vor. Und sie hatten einige kleine Fische; und als er gesegnet hatte, hieß er auch diese vorlegen. Sie aßen aber und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll. Es waren aber derer, welche gegessen hatten, bei viertausend; und er entließ sie. Und alsbald stieg er mit seinen Jüngern in das ein Schiff und kam in die Gegenden von Dalmanutha. Und die Pharisäer gingen hinaus und fingen an, mit ihm zu streiten; und sie begehrten, ihn versuchend, von ihm ein Zeichen vom Himmel. Und in seinem Geiste tief seufzend, spricht er: Warum verlangt dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: wenn diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden wird... Und er ließ sie, stieg wieder in das Schiff und fuhr an das jenseitige Ufer. Und sie vergaßen Brote mitzunehmen und hatten nichts bei sich auf dem Schiffe als nur ein Brot. Und er ermahnte sie eindringlich und sprach: Sehet zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes. Und sie überlegten unter einander und sprachen: Weil wir keine Brote haben. Und als Jesus es merkte, spricht er zu ihnen: Was überleget ihr, weil ihr keine Brote habt? Begreifet ihr noch nicht und verstehet auch nicht? Habt ihr euer Herz noch verhärtet? Augen habt ihr, und sehet nicht? und Ohren habt ihr, und höret nicht? Und erinnert ihr euch nicht? Als ich die fünf Brote unter die fünftausend brach, wie viel Handkörbe voll Brocken hobet ihr auf? Sie sagen zu ihm: Zwölf. Als aber die sieben unter die viertausend, wie viel Körbe mit Brocken gefüllt hobet ihr auf? Sie aber sagten: Sieben. Und er sprach zu ihnen: Wie, verstehet ihr nicht? Und er kommt nach Bethsaida; und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, daß er ihn anrühre. Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus, außerhalb des Dorfes; und als er in seine Augen gespützt hatte, legte er ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe? Und aufblickend sprach er: Ich sehe die Menschen wie Bäume wandeln. Darnach legte er wiederum die Hände auf seine Augen, und ließ ihn aufblicken And. l. und er sah deutlich, vielleicht richtig, und er war wieder hergestellt, und sah alle Dinge klar. Und er schickte ihn nach seinem Hause und sprach: Gehe nicht in das Dorf hinein, sage es auch niemandem im Dorfe. Und Jesus ging hinaus und seine Jünger nach den Dörfern von Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Menschen, daß ich sei? Sie aber antworteten: Johannes der Täufer; und andere: Elias; andere aber: einer der Propheten. Und er fragte sie T. r. spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Petrus aber antwortete und spricht zu ihm: Du bist der Christus. Und er bedrohete sie, daß sie niemandem von ihm sagen sollten. Und er fing an, sie zu lehren, daß der Sohn des Menschen müsse vieles leiden, und verworfen werden von den Aeltesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getödtet werden, und nach drei Tagen auferstehen. Und er redete dieses Wort öffentlich. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an, ihn zu strafen. Er aber, sich umwendend und seine Jünger ansehend, strafte den Petrus sagend T. r. und spricht: Gehe hinter mich, Satanas, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist. Und als er die Volksmenge sammt seinen Jüngern herzugerufen hatte, spricht er zu ihnen: Wer mir nachkommen will, der verläugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein eignes T. r. l. f. eigenes Leben verliert um meinet- und des Evangeliums willen, wird es erretten. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewänne und seine Seele einbüßte? Oder, was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie gesehen haben das Reich Gottes gekommen in Macht. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes mit und führt sie auf einen hohen Berg besonders allein. Und er ward umgestaltet vor ihnen; und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß wie Schnee, wie kein Walker auf der Erde weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elias mit Moses, und sie unterredeten sich mit Jesu. Und Petrus antwortete und spricht zu Jesu: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind; und laß uns drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine. Denn er wußte nicht, was er sagen sollte, denn sie waren voll Furcht. Und es ward eine Wolke, die sie überschattete; und eine Stimme kam aus der Wolke T. r. f. h. sagend: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. Und plötzlich sich umblickend, sahen sie niemanden mehr, sondern Jesum allein bei ihnen. Als sie aber von dem Berge hinabstiegen, gebot er ihnen, daß sie niemandem erzählen sollten, was sie gesehen, außer wenn der Sohn des Menschen aus den Todten auferstanden wäre. Und sie behielten das Wort für sich und befragten sich untereinander: Was ist das: aus den Todten auferstehen O. das Auferstehen? Und sie fragten ihn und sprachen: Warum sagen die Schriftgelehrten, O. Die Schriftgelehrten sagen daß Elias zuerst kommen müsse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias zwar kommt zuerst und stellt alle Dinge wieder her; und wie über den Sohn des Menschen geschrieben steht, "daß er vieles leiden und ganz verachtet werden soll"; aber ich sage euch, daß Elias O. daß beides, Elias... gekommen ist, und sie haben mit ihm gethan, was sie wollten, wie es über ihn geschrieben steht. Und als er zu den Jüngern kam, sah er eine große Volksmenge um sie herum, und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen stritten. Und alsbald, als die ganze Volksmenge ihn sah, waren sie sehr erstaunt; und sie liefen herzu und begrüßten ihn. Und er fragte sie T. r. die Schriftgelehrten: Worüber streitet ihr euch mit ihnen? Und es antwortete einer aus der Volksmenge T. r. f. h. und sprach: Lehrer, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der einen stummen Geist hat; und wo er irgend ihn ergreift, reißt er ihn, und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen und dörret aus. Und ich sprach zu deinen Jüngern, daß sie ihn austrieben, und sie konnten es nicht. Er aber antwortete ihnen T. r. ihm und spricht: O ungläubiges Geschlecht! bis wann soll ich bei euch sein? bis wann soll ich euch ertragen? bringet ihn zu mir. Und sie brachten ihn zu ihm. Und als er ihn sah, zerrte ihn alsbald der Geist, und er fiel zur Erde und wälzte sich schäumend. Und er fragte seinen Vater: Wie lange Zeit ist es her, daß ihm dieses widerfahren ist? Er aber sprach: Von Kindheit an; und öfters hat er ihn sowol in's Feuer als in's Wasser geworfen, um ihn umzubringen; aber wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Das "wenn du kannst" ist - glauben; dem Glaubenden ist alles möglich. Und alsbald rief der Vater des Kindleins und sagte mit Thränen: Ich glaube T. r. f. h. Herr; hilf meinem Unglauben! Als aber Jesus sah, daß eine Volksmenge zusammenläuft, bedrohete er den unreinen Geist, indem er zu ihm sprach: Stummer und tauber Geist, ich gebiete dir: fahre von ihm aus, und fahre nicht mehr in ihn hinein. Und schreiend und ihnT. r. ihn sehr zerrend fuhr er aus; und er ward wie todt, so daß die meisten T. r. viele sagten: Er ist gestorben. Jesus aber nahm ihn bei der Hand und richtete ihn empor, und er stand auf. Und als er nach Hause gekommen war, fragten ihn seine Jünger besonders: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren als nur durch Gebet und Fasten. Und sie gingen von dannen hinweg und zogen durch Galiläa; und er wollte nicht, daß es jemand wüßte. Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird überliefert in der Menschen Hände, und sie werden ihn tödten; und wenn er getödtet worden, wird er am dritten Tage Viele l. nach drei Tagen auferstehen. Sie aber verstanden die Rede nicht, und fürchteten sich, ihn zu fragen. Und er kam nach Kapernaum, und als er im Hause war, fragte er sie: Was habt ihr auf dem Wege Einige f. h. unter einander verhandelt? Sie aber schwiegen; denn sie hatten sich auf dem Wege unter einander besprochen, wer der Größte B. der Größere sei? Und sich niedersetzend, rief er die Zwölfe und spricht zu ihnen: Wenn jemand der erste sein will, so soll O. wird er von allen der letzte und aller Diener sein. Und er nahm ein Kindlein und stellte es in ihre Mitte; und als er es in seine Arme genommen, sprach er zu ihnen: Wer irgend eins solcher Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnehmen wird, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. Johannes aber antwortete ihm und sprach: Lehrer, wir sahen jemanden Teufel B. Dämonen austreiben in deinem Namen, der uns nicht nachfolgt, und wir wehrten ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehret ihm nicht, denn es ist niemand, der ein Wunderwerk thun wird in meinem Namen und wird bald übel von mir zu reden vermögen; denn wer nicht wider euch T. r. uns ist, ist für euch. Denn wer irgend euch mit einem Becher Wassers tränken wird in meinem T. r. die Schriftgelehrten Namen, weil ihr Christi seid, wahrlich, ich sage euch: er wird seinen Lohn nicht verlieren. Und wer irgend eins der Kleinen, die an mich glauben, ärgern wird, dem wäre besser, wenn ein Mühlstein O. ein großer (buchst. Esels-)Mühlstein um seinen Hals gelegt, und er in's Meer geworfen würde. Und wenn deine Hand dich ärgert, so haue sie ab. Es ist dir besser, als Krüppel in das Leben einzugehen, denn zwei Hände zu haben und in die Hölle hinabzufahren, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlöscht. Und wenn dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab. Es ist dir besser, lahm in das Leben einzugehen, denn zwei Füße zu haben, und in die Hölle geworfen zu werden, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlöscht. Und wenn dein Auge dich ärgert, so wirf es weg. Es ist dir besser, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, denn zwei Augen zu haben und in die Hölle des Feuers geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt, und das Feuer nicht erlöscht. Denn ein jeglicher wird mit Feuer gesalzen werden, und jegliches Schlachtopfer wird mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz unsalzig geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst und seid in Frieden unter einander. Und er stand auf von dannen und kommt in die Grenzen von Judäa und jenseit E. l. und jenseit des Jordans T. r. durch das Jenseitige. Und eine Volksmenge kommt wiederum zu ihm zusammen, und, wie er gewohnt war, lehrte er sie wiederum. Und es traten T. r. f. h. die Pharisäer herzu und fragten ihn: Ist es einem Manne erlaubt sein Weib zu entlassen? indem sie ihn versuchten. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Moses geboten? Sie aber sagten: Moses hat gestattet, einen Scheidebrief zu schreiben und sie zu entlassen. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wegen eurer Herzenshärtigkeit schrieb er euch dies Gebot; von Anfang der Schöpfung aber schuf Gott sie Mann und Weib. männlich und weiblich "Um deswillen wird ein Mensch seinen Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch B. zu einem Fleische. 1. Mos. 2, 24 sein": also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Und in dem Hause fragten ihn seine Jünger wiederum hierüber; T. r. über dasselbe und er spricht zu ihnen: Wer irgend sein Weib entlassen und eine andere heirathen wird, bricht die Ehe gegen sie. Und wenn ein Weib sich von ihrem Manne scheiden und einen andern heirathen wird, so bricht sie die Ehe. Und sie brachten Kindlein zu ihm, daß er sie anrühren möchte. Die Jünger aber bedroheten die, welche sie herzubrachten. Als aber Jesus es sah, ward er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen, wehret T. r. und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: wer irgend das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen. Und er nahm sie in seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete E. l. segnet sie. Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herzu, knieete vor ihm und fragte ihn: Guter Lehrer, was soll ich thun, damit ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht tödten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugniß reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter." Er aber antwortete und sprach zu ihm: Lehrer, alles dieses habe ich beobachtet von meiner Jugend an. Jesus aber, ihn anblickend, liebte ihn und sprach zu ihm: Eins fehlt dir; gehe hin, verkaufe alles, was du hast, und gieb den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach, das Kreuz aufnehmend. Er aber, betrübt über das Wort, ging traurig hinweg, denn er hatte viele Güter. Und Jesus blickte umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwerlich werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes eingehen! Die Jünger aber erstaunten sehr über seine Worte. Jesus aber antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, daß die, welche auf Güter ihr Vertrauen setzen, in das Reich Gottes eingehen! Es ist leichter, daß ein Kameel durch das Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Sie aber entsetzten sich über die Maßen und sprachen zu einander: Und wer kann dann errettet werden? Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich. Petrus T. r. Und Petrus aber fing an, zu ihm zu sagen: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus T. r. f. h. aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: es ist niemand, der Haus, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib'oder Weib' ist hier fraglich, oder Kinder, oder Aecker verlassen hat um meinet- und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfange, jetzt in dieser Zeit, Häuser, und Brüder, und Schwestern, und Mütter, und Kinder, und Aecker, mit Verfolgungen, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben. Aber viele erste werden letzte, und viele letzte erste sein. Sie waren aber auf dem Wege, hinaufgehend nach Jerusalem, und Jesus ging vor ihnen her; und sie waren bestürzt und fürchteten sich, indem sie ihm nachfolgten. Und er nahm wiederum die Zwölfe zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren sollte: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurtheilen und ihn den Nationen überliefern; und sie werden ihn verspotten und geißeln und ihn verspeien und ihn tödten; und am dritten Tage wird er auferstehen. Und es treten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagen: Lehrer, wir wollen, daß du uns thuest, um was irgend wir dich bitten werden. Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, daß ich euch thue? Sie aber sprachen zu ihm: Gieb uns, daß wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen in deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und mit der Taufe getauft werden, womit ich getauft werde? Sie aber sprachen zu ihm: Wir können es. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, womit ich getauft werde, werdet ihr getauft werden, aber das Sitzen zu meiner Rechten und meiner Linken steht nicht bei mir, zu vergeben, sondern denen es bereitet ist. Und als die zehn es hörten, fingen sie an, unwillig zu werden über Jakobus und Johannes. Jesus aber, als er sie herzu gerufen hatte, spricht zu ihnen: Ihr wisset, daß die, welche für die Regenten der Nationen gehalten werden, über sie herrschen, und ihre Großen Gewalt über sie üben. Aber also soll O. wird es unter euch nicht sein; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll O. wird euer Diener sein; und wer irgend von euch der erste sein will, soll O. wird aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen, und sein Leben als Lösegeld zu geben für viele. Und sie kommen nach Jericho. Und als er aus Jericho herausging und seine Jünger und eine zahlreiche Volksmenge, saß Timäus' Sohn Bartimäus, der Blinde, bettelnd am Wege. Und als er hörte, daß es Jesus sei, der Nazarener, fing er an zu schreien und zu sagen: O, Sohn Davids, Jesu, erbarme dich meiner! Und viele bedroheten ihn, daß er schweigen sollte; er aber schrie viel mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus stand still und hieß ihn rufen. Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei gutes Muthes, stehe auf, er rufet dich. Er aber warf sein Gewand ab, stand auf und kam zu Jesu. Und Jesus antwortete und spricht zu ihm: Was willst du, daß ich dir thun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde. Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dich geheilt. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege. Und als sie nahe zu Jerusalem kommen, zu Bethphage und Bethanien auf den Oelberg zu, sendet er zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Gehet hin in das Dorf, das euch gegenüber liegt; und alsbald, wenn ihr in da hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem keiner der Menschen gesessen hat; löset es ab und führet es her. Und wenn jemand zu euch sagen wird: Warum thut ihr dies? so saget: Der Herr bedarf seiner; und alsbald sendet T. r. wird schicken er es hierher. Sie aber gingen hin und fanden ein Füllen, angebunden an der Thür draußen auf dem Kreuzwege; und sie lösen es ab. Und etliche von denen, die daselbst standen, sprachen zu ihnen: Was thut ihr, daß ihr das Füllen ablöset? Sie aber sprachen zu ihnen, wie Jesus befohlen Viele l. "gesagt" u. sehr wahrscheinlich richtig hatte. Und sie ließen sie. Und sie führten das Füllen zu Jesu und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dasselbe. Viele aber breiteten ihre Kleider aus auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streueten sie auf den Weg; und die vorangingen und nachfolgten riefen T. r. f. h. sagend: Hosanna, gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn Für Jehova! Gesegnet das kommende Reich unsers Vaters David T. r. f. h. im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe B. in dem Höchsten! Und er T. r. Jesus ging in Jerusalem hinein und in den Tempel die Gebäude; und als er über alles umhergeblickt, ging er, da es schon in der Abendstunde war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien. Und des folgenden Tages, als sie aus Bethanien herausgingen, hungerte ihn. Und als er von ferne einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, trat er hinzu, ob er vielleicht etwas daran fände; und als er hinzukam, fand er nichts denn nur Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und er T. r. Jesus antwortete und sprach zu demselben: Nimmermehr esse jemand von dir Frucht in Ewigkeit. Und seine Jünger hörten es. Und sie kommen nach Jerusalem. Und in den Tempel hineintretend, fing er an, die Verkäufer und die Käufer im Tempel die Gebäude auszutreiben; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenkrämer stieß er um. Und er erlaubte nicht, daß jemand ein Gefäß O. Geräth durch den Tempel die Gebäude trug. Und er lehrte, zu ihnen sagend: Steht nicht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden allen Nationen Jes. 56, 7? ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht" Jer. 7, 11. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten es und suchten, wie sie ihn umbrächten; denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Volksmenge sehr erstaunt war über seine Lehre. Und als es Abend geworden, ging er zur Stadt hinaus. Und als sie frühmorgens vorbeigingen, sahen sie den Feigenbaum verdorret von den Wurzeln an. Und Petrus gedachte daran und spricht zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verfluchtest, ist verdorret. Und Jesus antwortete und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott B. Glauben Gottes>. Wahrlich T. r. Denn wahrlich, ich sage euch, daß wer irgend zu diesem Berge sagen wird: Werde aufgehoben, und in's Meer geworfen, und wird nicht zweifeln in seinem Herzen, sondern glauben, daß das, was er sagt, geschieht, dem wird werden, was er irgend sagen wird. Darum sage ich euch: Alles, was ihr irgend im Gebet erbittet, glaubet, daß ihr es empfanget, und es wird euch werden. Und wenn ihr im Gebet dastehet, so vergebet, wenn ihr etwas habt wider jemanden, damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Uebertretungen vergebe. Wenn ihr aber nicht vergebet, so wird euer Vater, der in den Himmeln ist, auch eure Uebertretungen O. Fehltritte nicht vergeben. Und sie kommen wiederum nach Jerusalem. Und als er im Tempel die Gebäude umher wandelte, kommen die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Aeltesten zu ihm und sagen zu ihm: In welchem Recht thust du dieses? und wer hat dir dieses Recht gegeben, daß du dieses thust? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch um eins fragen, und antwortet mir, und ich werde euch sagen, in welchem Recht ich dieses thue: Die Taufe Johannes', war sie vom Himmel oder von Menschen? antwortet mir. Und sie überlegten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? doch wenn wir sagen: von Menschen... sie fürchteten das Volk; denn alle hielten von Johannes, daß er wirklich ein Prophet war. Und sie antworten und sagen zu Jesu: Wir wissen es nicht. Und Jesus antwortete und sagt zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, in welchem Recht ich dieses thue. Und er fing an in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und setzte einen Zaun darum und grub eine Kelter und bauete einen Thurm und that ihn an Ackerbauer aus und reisete außer Land. Und zur rechten Zeit sandte er einen Knecht zu den Ackerbauern, damit er von den Ackerbauern empfinge von der Frucht des Weinbergs. Sie aber nahmen ihn, schlugen ihn und sandten ihn leer fort. Und wiederum sandte er einen andern Knecht zu ihnen; und diesen verwundeten sie durch Steinwürfe am Kopf, und sandten ihn entehrt fort. Und wiederum sandte er einen andern, und diesen tödteten sie; und viele andere: die einen schlugen sie, die anderen tödteten sie. Da er nun noch einen geliebten T. r. einen Sohn, seinen geliebten Sohn hatte, sandte er auch ihn, den letzten, zu ihnen, indem er sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Jene aber, die Ackerbauer, sprachen unter einander: Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn tödten, und das Erbe wird unser sein. Und sie nahmen ihn und tödteten ihn und warfen ihn zum Weinberge hinaus. Was wird nun der Herr des Weinbergs thun? Er wird kommen und die Ackerbauer umbringen und den Weinberg andern geben. Habt ihr nicht auch diese Schrift gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein B. zum Haupt der Ecke geworden; vom Herrn ist dieses "dieses" steht in Beziehung zu Haupt geschehen und ist wunderbar in unsern Augen" Ps. 118, 22. 23? Und sie suchten ihn zu greifen, und sie fürchteten die Volksmenge; denn sie wußten, daß er das Gleichniß auf sie geredet hatte. Und sie ließen ihn und gingen hinweg. Und sie senden etliche der Pharisäer und die Herodianer zu ihm, damit sie ihn in der Rede fingen. Als sie aber kamen, sagten sie zu ihm: Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und dich um niemanden kümmerst, denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern lehrest den Weg Gottes in Wahrheit: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? Sollen wir geben, oder sollen wir nicht geben? Er aber, ihre Heuchelei kennend, sprach zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Bringet mir einen Denar, daß ich ihn sehe. Und sie brachten ihn. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dies Bild und die Ueberschrift? Und sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie verwunderten sich über ihn. Und es kommen Sadducäer zu ihm, welche sagen, es gebe keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und hinterläßt ein Weib und läßt keine Kinder nach, daß sein Bruder sein Weib nehme, und seinem Bruder Samen erwecke. Es waren T. r. f. h. nun sieben Brüder; und der erste nahm ein Weib; und da er starb, ließ er keinen Samen nach; und der zweite nahm sie und starb, und auch er hinterließ keinen Samen; und der dritte desgleichen. Und die sieben nahmen sie und hinterließen keinen Samen; die letzte von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung, T. r. f. h. nun wenn sie auferstehen werden, wessen Weib von ihnen wird sie sein? denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Irret ihr nicht darum, weil ihr die Schriften nicht kennet, noch die Kraft Gottes? Denn wenn sie aus den Todten auferstehen, heirathen sie nicht, noch werden sie verheirathet, sondern sie sind wie Engel in den Himmeln. Was aber die Todten betrifft, daß sie auferstehen, habt ihr nicht in dem Buche Moses' gelesen, "in dem Busche", wie Gott zu ihm redete und sprach: "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs" 2. Mos. 3, 6? Er ist nicht der Gott der Todten, sondern T. r. f. h. der Gottder Lebendigen. Ihr irret also sehr. Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie sich befragten, und wahrgenommen, daß er ihnen gut geantwortet hatte, trat herzu und fragte ihn: Welches ist das erste Gebot von allen? Jesus aber antwortete ihm: Das erste von allen Geboten ist: "Höre Israel: der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deinem ganzen Verstande O. Gemüth und von ganzer Kraft" 5. Mos. 6, 4. 5. Dies ist das erste Gebot. Und das zweite ist gleich - dieses: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" 3. Mos. 19, 18. Kein anderes Gebot ist größer denn diese. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn O. daß er ist ein Einiger, T. r. f. h. Gott und ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen und von ganzem Sinn und von ganzer Seele und von ganzer Kraft, und den Nächsten lieben wie sich selbst, ist mehr denn alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und als Jesus sah, daß er verständig geantwortet, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reiche Gottes. Und hinfort wagte niemand ihn zu fragen. Und Jesus antwortete und sprach, als er im Tempel Die Gebäude (Desgl. Kap. 13, 1. 3) lehrte: Wie sagen die Schriftgelehrten, daß der Christus Davids Sohn sei? denn David selbst hat im Heiligen Geiste gesagt: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße" Ps. 110, 1. David selbst also nennt ihn Herr, und woher ist er sein Sohn? Und die große Menge des Volkes hörte ihn gern. Und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die da lieben B. wollen in langen Gewändern einherzugehen, und die Begrüßungen auf den Märkten und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; die die Häuser der Witwen verschlingen und zum Schein O. Vorwand lange Gebete halten. Diese werden ein schwereres Urtheil empfangen. Und Jesus saß dem Schatzkasten gegenüber und sah, wie die Volksmenge Münze in den Schatzkasten warf; und viele Reiche warfen viel hinein. Und eine arme Witwe kam und warf zwei Scherflein hinein, das ist ein halber Kreuzer. Und er rief seine Jünger herbei und sprach T. r. spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen denn alle, die in den Schatzkasten eingeworfen haben. Denn alle haben von ihrem Ueberfluß hineingeworfen, diese aber hat von ihrem Mangel alles hineingeworfen, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt. Und als er aus dem Tempel hinausging, sagt einer seiner Jünger zu ihm: Lehrer, siehe, welche Steine und welche Gebäude! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehest du diese großen Gebäude? Es wird nicht ein Stein auf dem andern gelassen werden, der nicht abgebrochen wird. Und als er am Oelberg, gegenüber dem Tempel, saß, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas besonders: Sage uns, wann wird dies geschehen, und welches ist das Zeichen, wann dies alles vollendet werden soll? Jesus aber antwortete ihnen und fing an zu reden: Sehet zu, daß euch niemand verführe! denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es, und sie werden viele verführen. Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören werdet, so werdet nicht bestürzt; denn dies muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich; und es werden Erdbeben sein an verschiedenen Orten, und werden Hungersnoth und Unruhen sein. Dieses sind die Anfänge der Wehen. Sehet aber auf euch selbst, denn sie werden euch an Synedrien und an Synagogen überliefern; ihr werdet geschlagen werden und vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, ihnen zu einem Zeugniß; und allen Nationen muß zuvor die gute Botschaft verkündigt werden. Wenn sie euch aber hinführen und überliefern, so sorget nicht zuvor, was ihr reden sollt; bereitet euch auch nicht vor, sondern was irgend euch in jener Stunde gegeben wird, das redet; denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist. Es wird aber der Bruder den Bruder überliefern zum Tode, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben wider die Eltern und sie tödten. Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen; wer aber ausharret bis an's Ende, dieser wird errettet werden. Wenn ihr aber den Gräuel der Verwüstung T. r. f. h. wovon durch Daniel, den Propheten, geredet ist stehen sehet, wo er nicht sollte, (wer es lieset, der beachte esO. verstehe es), daß alsdann, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen, und wer auf dem Dache O. Hause ist, nicht in das Haus hinab steige, noch hineingehe, um etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, nicht zurückkehre, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen! Betet aber, daß es T. r. eure Flucht nicht im Winter geschehe; denn jene Tage werden Drangsal sein, solche, dergleichen von Anfang der Schöpfung, die Gott schuf, bis jetzthin nicht gewesen ist und auch nicht sein wird. Und wenn nicht der Herr die Tage verkürzt hätte, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt. Und alsdann, wenn jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier der Christus, oder: siehe, dort, so glaubet nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen, und werden Zeichen geben und Wunder, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Ihr aber sehet zu! Siehe, ich habe euch alles zuvor gesagt. Aber in denselben Tagen, nach jener Trübsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne des Himmels werden herabfallen, und die Kräfte in den Himmeln werden erschüttert werden. Und dann werden sie sehen den Sohn des Menschen, kommend in den Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit; und dann wird er seine Engel aussenden und seine Auserwählten versammeln aus den vier Winden, vom äußersten Ende der Erde, bis zum äußersten Ende des Himmels. - Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichniß. Wenn sein Zweig schon weich geworden und die Blätter hervortreibt, so wisset ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dieses geschehen sehet, so wisset, daß es nahe an der Thür ist. Wahrlich, ich sage euch, daß dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis alles dieses geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber vergehen nicht. Von jenem Tage aber und T. r. und der Stunde weiß niemand, selbst nicht die Engel, die im Himmel sind, noch der Sohn, sondern nur der Vater. Sehet zu, wachet und betet, denn ihr wisset nicht, wann die Zeit ist. Gleichwie ein Mensch, der außer Landes reisete, sein Haus verließ und seinen Knechten die Gewalt gab, und jeglichem sein Werk, und dem Thürhüter einschärfte, daß er wache. So wachet nun, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, des Abends, oder um Mitternacht, oder um den Hahnenschrei, oder früh Morgens; damit er nicht, plötzlich kommend, euch schlafend finde. Was ich euch aber sage, sage ich allen: Wachet! Es war aber nach zwei Tagen Passah und das Fest der ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List griffen und tödteten, denn sie sagten E. l. sie aber s.: Nicht auf dem Feste, damit nicht etwa ein Aufruhr des Volkes werde. Und als er zu Bethanien war, in dem Hause Simons des Aussätzigen, kam, während er zu Tische lag, ein Weib, die hatte ein Alabaster-Fläschchen mit Salbe von ächter, kostbarer Narde; und sie zerbrach das Fläschchen und goß es aus auf sein Haupt. Es waren aber etliche unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist dieser Verlust der Salbe geschehen? denn diese Salbe T. r. dieses hätte für mehr denn dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben werden können. Und sie murreten über sie. Jesus aber sprach: Lasset sie, was machet ihr ihr Mühe? sie hat ein gutes Werk an mir gethan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohlthun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat gethan, was sie vermochte; sie hat zum voraus meinen Leib gesalbet zum Begräbniß Eig. zur Einbalsamirung. Und T. r. l. f. Und wahrlich, ich sage euch: wo irgend diese gute Botschaft gepredigt werden wird in der ganzen Welt, da wird auch gesagt werden, was diese gethan hat, zu ihrem Gedächtniß. Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, um ihn denselben zu überliefern. Sie aber, als sie es hörten, freueten sich und versprachen ihm Geld zu geben; und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit überliefern könnte. Und am ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, damit du das Passah essest? Und er sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; folget ihm. Und wo irgend er hineingehet, sprechet zu dem Hausherrn: Der Lehrer sagt: Wo ist mein T. r. das Gastzimmer, da ich mit meinen Jüngern das Passah esse? Und derselbe wird euch einen großen Obersaal zeigen, fertig, mit Polstern belegt; daselbst bereitet für uns. Und seine Jünger gingen aus und kamen in die Stadt, und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Und als es Abend geworden, kommt er mit den Zwölfen. Und da sie zu Tische lagen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch, der mit mir isset, wird mich überliefern. Sie aber fingen an, betrübt zu werden, und einer nach dem andern zu ihm zu sagen: Bin ich's? und ein anderer: Bin ich's? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel eintaucht. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben ist, wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird; es wäre ihm gut, wenn jener Mensch nicht geboren wäre. Und da sie aßen, nahm Jesus Brot, segnete O. lobpreisete, und brach und gab es ihnen und sprach: Nehmet T. r. f. h. esset; dies ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte O. danksagte und gab ihnen denselben, und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr trinken werde von dem Gewächs des Weinstocks, bis an jenem Tage, da ich es neu trinken werde in dem Reiche Gottes. Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Oelberg. Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet euch alle an mir ärgern in dieser Nacht, denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreuet werden" Sach. 13, 7. Nachdem ich aber auferweckt sein werde, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber sprach zu ihm: Und wenn sich auch alle ärgern werden, ich aber nicht. Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, daß du heute in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verläugnen wirst. Er aber sprach noch viel mehr: Wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich gewißlich nicht verläugnen. Gleicherweise aber sprachen auch alle. Und sie kommen an einen Ort, mit Namen Gethsemane, und er spricht zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis ich gebetet habe. Und er nimmt den Petrus und Jakobus und Johannes mit und fing an, sehr bestürzt und beängstigt zu werden. Und er spricht zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tode; bleibet hier und wachet. Und er ging ein wenig weiter und fiel auf die Erde; und er betete, daß, wenn es möglich wäre, die Stunde von ihm vorübergehe. Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch hinweg von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! Und er kommt und findet sie schlafend, und spricht zu Petrus: Simon, schläffst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineinkommet; der Geist ist zwar willig, das Fleisch aber ist schwach. Und er ging wiederum hin, betete und sprach dasselbe Wort. Und er kam zurück und fand sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert; und sie wußten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kommt zum dritten Mal und spricht zu ihnen: So schlafet denn fort und ruhet aus. Es ist genug; die Stunde ist gekommen; siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überliefert. Stehet auf, lasset uns gehen; siehe, er ist nahe gekommen, der mich überliefert. Und alsbald, da er noch redete, kommt Judas herzu, der einer der Zwölfe war; und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und den Aeltesten. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's; ihn greifet und führet ihn sicher fort. Und als er kam, trat er alsbald zu ihm und spricht: Rabbi, Rabbi! und küßte ihn sehr. Sie aber legten ihre Hände an ihn und griffen ihn. Einer aber von den Dabeistehenden zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab B. nahm d. O. weg. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seid ihr O. Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen? Täglich war ich bei euch, lehrend im Tempel, die Gebäude und ihr habt mich nicht gegriffen; - aber auf daß die Schriften erfüllt würden. Und es verließen ihn alle und flohen. Und ein gewisser Jüngling folgte ihm und hatte eine feine Leinwand um den bloßen Leib geworfen; und die Jünglinge greifen ihn, er aber ließ die feine Leinwand dahinten und floh nackend von ihnen. Und sie führten Jesum hinweg zu dem Hohenpriester, und alle Hohenpriester und Aeltesten und die Schriftgelehrten versammeln sich zu ihm. Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters, und er saß mit bei den Dienern und wärmte sich am Feuer B. Licht. Die Hohenpriester aber und das ganze Synedrium suchten Zeugniß wider Jesum, um ihn zu tödten; und sie fanden keins. Denn viele gaben falsches Zeugniß wider ihn, und die Zeugnisse waren nicht übereinstimmend. Und etliche standen auf und gaben falsches Zeugniß wider ihn und sprachen: Wir hörten ihn sagen: Ich werde diesen Tempel Das Haus selbst, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen werde ich einen andern aufbauen, nicht mit Händen gemacht. Und auch also war ihr Zeugniß nicht übereinstimmend. Und der Hohepriester stand auf in ihre Mitte und fragte Jesum und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Er aber schwieg und antwortete nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Gesegneten? Jesus aber sprach: Ich bin es! Und ihr werdet den Sohn des Menschen sehen, sitzend zur Rechten der Macht und kommend mit den Wolken des Himmels. Der Hohepriester aber zerriß seine Kleider und spricht: Was bedürfen wir noch Zeugen? Ihr habt die Lästerung gehört; was dünket euch? Sie alle aber verurtheilten ihn, daß er des Todes schuldig sei. Und etliche fingen an, ihn anzuspeien, und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage; und die Diener gaben ihm Backenstreiche. Und als Petrus unten im Hofe war, kommt eine von den Mägden des Hohenpriesters, und als sie den Petrus sich wärmen sah, blickte sie ihn an und spricht: Auch du warest mit Jesu, dem Nazarener. Er aber läugnete und sprach: Ich weiß nicht, noch verstehe ich, was du sagst. Und er ging in den Vorhof hinaus. Und der Hahn krähete. Und als die Magd ihn sah, fing sie wiederum an, zu den Dabeistehenden zu sagen: Dieser ist von ihnen. Er aber läugnete abermals. Und wiederum, nach einiger Zeit, sagten die Dabeistehenden zu Petrus: Wahrhaftig, du bist von ihnen, denn auch du bist ein Galiläer T. r. f. h. und deine Sprache gleichet. Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet. Und das zweite Mal krähete der Hahn. Und Petrus gedachte des Wortes, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verläugnen. Und als er daran gedachte, weinte er. Und alsbald am frühen Morgen hielten die Hohenpriester einen Rath samt den Aeltesten und Schriftgelehrten, und das ganze Synedrium, und banden Jesum und führten ihn weg und überlieferten ihn dem Pilatus. Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es. Und die Hohenpriester klagten ihn vieler Sachen an. Pilatus aber fragte ihn wiederum und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie vieles sie wider dich zeugen. Jesus aber antwortete noch immer nichts, so daß Pilatus sich verwunderte. Auf das Fest aber gab er ihnen einen Gefangenen los, um welchen sie baten. Es war aber einer, Namens Barabbas, gebunden mit den Aufrührern, die in einem Aufstande einen Mord begangen hatten. Und die Volksmenge erhob ein Geschrei und fing an zu begehren, daß er thäte, wie er ihnen allezeit gethan. Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden losgebe? denn er wußte, daß die Hohenpriester ihn aus Neid überliefert hatten. Die Hohenpriester aber erregten die Volksmenge, daß er ihnen lieber den Barabbas losgebe. Pilatus aber antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr denn, daß ich mit dem thue, den ihr König der Juden heißet? Sie aber schrieen wiederum: Kreuzige ihn! Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses gethan? Sie aber schrieen übermäßig: T. r. noch weit mehr Kreuzige ihn! Pilatus aber, da er der Volksmenge genugthun wollte, gab ihnen den Barabbas los und überlieferte Jesum, nachdem er ihn gegeißelt hatte, auf daß er gekreuzigt würde. Die Kriegsknechte aber führten ihn in den Hof hinein, das ist das Prätorium, und rufen die ganze Schar zusammen, und legen ihm einen Purpur an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie ihm auf, und fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie schlugen sein Haupt mit einem Rohr und spieen ihn an und beugten die Kniee und huldigten ihm. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an und sie führen ihn hinaus, um ihn zu kreuzigen. Und sie nöthigen einen Vorbeigehenden, der vom Felde kam, Simon von Kyrene, den Vater des Alexander und Rufus, daß er sein Kreuz trage. Und sie bringen ihn nach der Stätte Golgatha, das verdolmetscht ist: Schädelstätte. Und sie gaben ihm Wein, mit Myrrhen vermischt 'zu trinken' ist fraglich; er aber nahm es nicht. Und als sie ihn gekreuzigt hatten, theilen T. r. theilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Loos über sie warfen, was jeder bekommen sollte. Es war aber die dritte Stunde, und sie kreuzigten ihn. Und die Ueberschrift seiner Beschuldigung war oben über geschrieben: Der König der Juden. Und mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Und es ist die Schrift erfüllt worden, welche sagt: "Und er ist unter Gesetzlose gerechnet worden" Jes. 53, 12. Und die Vorübergehenden lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sagten: Pfui, der du den Tempel die Wohnung abbrichst und in drei Tagen aufbauest, rette dich selbst und steige herab vom Kreuze. Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester unter einander sammt den Schriftgelehrten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Der Christus, der König Israels, steige jetzt herab vom Kreuze, auf daß wir sehen und glauben. - Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmäheten ihn. Als es aber die sechste Stunde war, da ward eine Finsterniß über das ganze Land O. die g. Erde bis zur neunten Stunde; und zur neunten Stunde schrie Jesus mit starker Stimme und sagte: Eloi, Eloi, lama sabachthani? das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und als etliche der Dabeistehenden es hörten, sagten sie: Siehe, er ruft den Elias. Es lief aber einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn und sprach: Halt, laßt uns sehen, ob Elias kommt, ihn herabzunehmen. Jesus aber gab einen starken Schrei von sich und verschied. Und der Vorhang des Tempels die Wohnung zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten. Als aber der Hauptmann, der ihm nahe gegenüber stand, sah, daß er also schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! Es waren aber auch Weiber, die von ferne zusahen, unter welchen auch war Maria Magdalena und Maria, Jakobus' des Kleinen und Joses' Mutter, und Salome, welche auch, als er in Galiläa war, ihm nachfolgten und ihm dienten; und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgekommen waren. Und als es schon Abend geworden, (dieweil es Rüsttag war, welches der Vorsabbath ist) kommt T. r. kam Joseph von Arimathia, ein ehrbarer Rathsherr, der auch selbst das Reich Gottes erwartete, und ging kühn zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. Pilatus aber verwunderte sich, daß er schon gestorben war; und er rief den Hauptmann herzu und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. Und als er es von dem Hauptmann erfuhr, schenkte er dem Joseph den Leib. Und er kaufte eine feine Leinwand, nahm ihn herab und wickelte ihn in die feine Leinwand und legte ihn in eine Gruft, die aus einem Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein vor die Thür der Gruft. Aber Maria Magdalena und Maria, Joses' Mutter, sahen zu, wo er hingelegt ward. Und als der Sabbath vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Specereien, auf daß sie kämen und ihn salbten. Und sehr früh am ersten Wochentage kommen sie zur Gruft, als die Sonne aufging. Und sie sprachen unter einander: Wer wird uns den Stein abwälzen von der Thür der Gruft? Und als sie aufblickten, sehen sie, daß der Stein abgewälzt ist; denn er war sehr groß. Und als sie in die Gruft hineintraten, sahen sie einen Jüngling zur Rechten sitzen, angethan mit weißem Gewande, und sie entsetzten sich. Er aber spricht zu ihnen: Entsetzet euch nicht; ihr suchet Jesum, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da, die Stätte, wo sie ihn hingelegt hatten. Aber gehet hin, saget seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingehet nach Galiläa; daselbst werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen T. r. f. h. eilend hinaus und flohen von der Gruft. Es ergriff sie aber Zittern und Bestürzung, und sie sagten niemandem etwas, denn sie fürchteten sich. Als er aber früh am ersten Wochentage auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von welcher er sieben Teufel B. Dämonen ausgetrieben hatte. Diese ging hin und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, welche trauerten und weinten. Und als sie nun hörten, daß er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie nicht. Darnach aber offenbarte er sich zweien aus ihnen, als sie wandelten, in einer andern Gestalt, da sie auf's Land gingen. Und diese gingen hin, verkündigten es den übrigen; aber auch denen glaubten sie nicht. Nachher, als sie zu Tische lagen, offenbarte er sich den Elfen und schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärte, daß sie denen, die ihn auferweckt gesehen, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in die ganze Welt, predigt die gute Botschaft der ganzen Schöpfung. Wer da glaubt und getauft ist, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammet werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, die da glauben: In meinem Namen werden sie Teufel B. Dämonen austreiben, mit neuen Zungen O. Sprachen reden, Schlangen aufnehmen, und wenn sie etwas Tödtliches trinken, so wird es ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden gesund werden. Der Herr Viele f. h. Jesus nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward in den Himmel aufgenommen und setzte sich O. ist gesessen zur Rechten Gottes. - Jene aber gingen aus und predigten allenthalben, und der Herr wirkte mit ihnen und bestätigte das Wort durch die darauf folgenden Zeichen.
Sintemal es viele unternommen haben, eine Erzählung von den Dingen, die unter uns völlig geglaubt werden, ordentlich zu verfassen, so wie es uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir, vortrefflichster Theophilus, ordentlich zu schreiben; damit du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennest, in welchen du unterrichtet bist. Es war in den Tagen Herodes’, des Königs von Judäa, ein gewisser Priester, Namens Zacharias, aus der Ordnung Abia, und sein Weib aus den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabeth. Beide aber waren gerecht vor Gott, untadelig wandelnd in allen Geboten und Satzungen des Herrn. Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war, und beide in ihren Tagen weit vorgerückt waren. Es geschah aber, als er in der Reihe seiner Ordnung den priesterlichen Dienst vor Gott erfüllte, traf ihn, nach der Gewohnheit des Priesterthums, das Loos, in den Tempeldie Wohnung des Herrn hineinzugehen, um zu räuchern. Und die ganze Menge des Volkes war draußen betend zur Stunde des Räucherns. Und es erschien ihm ein Engel des Herrn, stehend zur rechten Seite des Rauchaltars. Und als Zacharias ihn sah, ward er bestürzt, und Furcht überfiel ihn. Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Flehen ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes nennen. Und du wirst Freude und Wonne haben, O. Und er wird dir Freude und Wonne sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor demViel l. f. dem Herrn; weder Wein noch starkes Getränk wird er trinken und schon von Mutterleibe an mit dem Heiligen Geiste erfüllt werden. Und viele der Söhne Israel wird er bekehren zu dem HerrnFür Jehova, ihrem Gott. Und derselbe wird vor ihm hergehen im Geiste und in der Kraft des Elias, um die Herzen der Väter zu bekehren zu den Kindern und Ungehorsame zurO. durch die Weisheit der Gerechten, um dem Herrn zu bereiten ein zugerüstetes Volk. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich dies erkennen, denn ich bin alt, und mein Weib ist weit vorgerückt in ihren Tagen? Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott stehet, und ich bin gesandt worden, zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu verkündigen O. und dir die gute Botschaft dieser Dinge zu verkündigen. Und siehe, du wirst schweigend sein und nicht sprechen können, bis zu dem Tage, da dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer Zeit werden erfüllt werden. Und das Volk wartete auf Zacharias, und sie verwunderten sich, daß er im Tempeldie Wohnung verzog. Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden, und sie erkannten, daß er ein Gesicht gesehen hatte im Tempeldie Wohnung. Und er winkte ihnen und blieb stumm. Und es geschah, als die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er weg nach seinem Hause. Nach diesen Tagen aber ward Elisabeth, sein Weib, schwanger und verbarg sich fünf Monate und sagte: Also hat mir derViele l. f. der Herr gethan in den Tagen, in welchen er mich angesehen, meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen. Und im sechsten Monat ward der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt von Galiläa, Namens Nazareth, zu einer Jungfrau, die verlobt war einem Manne, Namens Joseph, aus dem Hause Davids; und der Name der Jungfrau war Maria. Und der Engel trat zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! der Herr ist mit dir; du bist gesegnet unter den Weibern! Sie aber, als sie hinsah, ward bestürzt über sein Wort und überlegte, was dies für ein Gruß sei. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott; und siehe, du wirst im Leibe empfangen und einen Sohn gebären, und sollst seinen Namen Jesus heißen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, Herr ist hier der Name für Jehova: Jehova Elohim wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird herrschen über das Haus Jakobs in die Zeitalter, und seines Reiches wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dieses sein, dieweil ich keinen Mann kenne? Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das T. r. f. h. von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohne in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, welche die Unfruchtbare genannt war; denn bei Gott wird kein Ding unmöglich sein. Maria aber sprach: Siehe, die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Worte. Und der Engel schied von ihr. Maria aber stand auf in denselbigen Tagen auf und ging in Eile nach dem Gebirge in eine Stadt Juda, und kam in das Haus Zacharias' und begrüßte die Elisabeth. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe; und Elisabeth ward mit dem Heiligen Geiste erfüllt und rief aus mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern und gesegnet die Frucht deines Leibes! Und woher mir dieses, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, wie die Stimme deines Grußes in meine Ohren drang B. in meinen Ohren ward, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Und glückselig ist, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was ihr vom HerrnWie V. 32 geredet worden ist. Und Maria sprach: Meine Seele erhebet den Herrn, und mein Geist hat frohlockt in Gott, meinem Heilande; denn er hat hingeblickt auf die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an preisen mich glückselig alle Geschlechter. Denn große Dinge hat der Mächtige an mir gethan, und heilig ist sein Name; und seine Barmherzigkeit ist von Geschlecht zu Geschlecht über die, so ihn fürchten. Er hat Gewalt gethan mit seinem Arm: er hat die Hochmüthigen zerstreuet in der Gesinnung ihres Herzens. Mächtige hat er von Thronen hinabgestoßen, und Niedrige erhöhet. Er hat Hungrige mit Gütern erfüllt und Reiche leer fortgeschickt. Er hat sich Israels angenommen als seines Knechtes, damit er eingedenk sei der Barmherzigkeit (wie er geredet hat zu unsern Vätern) gegen Abraham und seinen Samen in Ewigkeit. Und Maria blieb bei ihr bei drei Monaten und kehrte nach ihrem Hause zurück. Für Elisabeth aber ward die Zeit erfüllt, daß sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, daß der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht habe, und sie freueten sich mit ihr. Und es geschah am achten Tage, daß sie kamen, das Kindlein zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters, Zacharias. Und seine Mutter antwortete und sprach: Nicht also, sondern er soll Johannes heißen. Und sie sprachen zu ihr: In deiner Verwandtschaft ist keiner, der mit diesem Namen genannt wird. Sie winkten aber seinem Vater, wie er wolle, daß er genannt werde. Und er forderte ein Schreibtäfelchen und schrieb und sprach: Johannes ist sein Name. Und sie verwunderten sich alle. Alsbald aber ward sein Mund aufgethan und seine Zunge, und er redete und lobte Gott. Und es kam Furcht über alle, die um sie her wohnten; und auf dem ganzen Gebirge von Judäa wurde insgemein über alle diese Dinge geredet. Und alle, die es hörten, nahmen es zu Herzen und sprachen: Was wird doch aus diesem Kindlein werden? Und die Hand des Herrn war mit ihm. Und Zacharias, sein Vater, ward erfüllt mit dem Heiligen Geiste und weissagte, sagend: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, daß er hat besucht und Erlösung geschafft seinem Volke, und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Hause Davids, seines Knechtes, (gleichwie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von Alters her waren), Rettung von unsern Feinden und von der Hand aller, die uns hassen; um Barmherzigkeit zu vollbringen gegen unsere Väter und zu gedenken seines heiligen Bundes, des Eides, den er Abraham, unserm Vater, geschworen hat, um uns zu geben, daß wir ohne Furcht, gerettet aus der Hand unserer Feinde, ihm dienen sollen in Frömmigkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage T. r. alle Tage unsers Lebens. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, um Erkenntniß des Heils zu geben seinem Volke in Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unsers Gottes, in welcher uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, um zu leuchten denen, die da sitzen in Finsterniß und in Schatten des Todes, um unsere Füße zu richten auf den Weg O. zu leiten auf dem Wege des Friedens. Das Kindlein aber wuchs und ward stark im Geiste, und war in den Wüsteneien, bis zu dem Tage seines Auftretens vor Israel. Es geschah aber in jenen Tagen, daß eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben. Die Einschreibung selbst geschah erst als Kyrenius Landpfleger von Syrien war. Und alle gingen hin, um eingeschrieben zu werden, ein jeglicher in seine eigene Stadt. Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in eine O. nach Judäa, einer... Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, um eingeschrieben zu werden mit Maria, seinem angetrauten Weibe, die war schwanger. Und es geschah, als sie daselbst waren, wurden ihre Tage erfüllt, daß sie gebären sollte, und sie gebar ihren erstgebornen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn nieder in die Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war. Und es waren Hirten in derselben Gegend, die unter freiem Himmel blieben und Nachtwache hielten über ihre Heerde. Und siehe, ein Engel des Herrn stand bei ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit großer Furcht. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündigeB. evangelisire euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute ein Erretter geboren, in der Stadt Davids, welcher ist Christus, der Herr. Und dieses sei euch das Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegend. Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: Herrlichkeit Gott in der Höhe B. in den Höchsten, und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen. Und es geschah, als die Engel von ihnen hinweg in den Himmel fuhren, daß die HirtenB. und die Männer, die Hirten unter einander sagten: Lasset uns denn hingehen gen Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist, die der Herr uns kund gethan hat. Und sie kamen eilend und fanden Maria und Joseph, und das Kind in der Krippe liegend. Und als sie es gesehen hatten, machten sie überall das Wort kund, das zu ihnen geredet war über dieses Kindlein. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was von den Hirten zu ihnen gesagt ward. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwägte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, Gott verherrlichend und lobend über alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen war gesagt worden. Und als acht Tage erfüllt waren, daß man ihnT. r. das Knäblein beschneiden sollte, wurde sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Leibe empfangen worden war. Und als die Tage ihrer Reinigung erfüllt waren, nach dem Gesetz Moses’, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, (gleichwie in dem Gesetz des Herrn geschrieben steht: "Jedes Männliche, das zuerst die Mutter bricht, soll dem Herrn heilig heißen" 2. Mos. 13, 2); und ein Schlachtopfer zu geben, nach dem gesagt ist im Gesetz des Herrn: ein Paar Turteltauben, oder zwei junge Tauben. Und siehe, es war ein Mensch in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. Und es war ihm ein göttlicher Ausspruch geworden von dem Heiligen Geiste: er solle den Tod nicht sehen, ehe er den Christ des Herrn gesehen habe. Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hineinbrachten, um für ihn zu thun nach der Gewohnheit des Gesetzes, nahm auch er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Nun, Herr, lässest du deinen Diener in Frieden gehen, nach deinem Worte; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet vor dem Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung der Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel. Und Joseph und seine Mutter verwunderten sich über das, was von ihm geredet ward. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser liegt zum Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu einem widersprochenen Zeichen, (und auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen) daß bei vielen die Gedanken der Herzen offenbar werden. Und es war eine Prophetin Hanna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Aser. Diese war in ihren Tagen sehr vorgerückt und hatte sieben Jahre gelebt mit einem Manne von ihrer Jungfrauschaft an, und sie war eine Witwe beiViele l. bis zu vier und achtzig Jahren, die nicht von dem Tempeldie Gebäude wich, indem sie Nacht und Tag mit Fasten und Gebet diente. Und diese trat zu derselben Stunde herzu, lobte den Herrn und redete von ihm zu allen, die auf Erlösung warteten in Jerusalem. Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. Das Kindlein aber wuchs und ward stark T. r. f. h. im Geiste, erfüllt mit Weisheit; und Gottes Gnade O. Gunst war auf ihm. Und seine Eltern gingen jährlich nach Jerusalem auf das Fest des Passah. Und als er zwölf Jahre alt war, und sie nach Jerusalem hinaufgingen, nach der Gewohnheit des Festes, und sie die Tage vollendet hatten, blieb, als sie zurückkehrten, der Knabe Jesus in Jerusalem zurück; und seine ElternT. r. Joseph und seine Mutter wußten es nicht. Da sie aber meinten, er sei unter der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten, und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn. Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im TempelWie V. 37, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie fragte. Und alle, die ihn hörten, erstaunten über sein Verständniß und seine Antworten. Und als sie ihn sahen, wurden sie bestürzt, und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns also gethan? siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Was ist es, daß ihr mich gesucht habt? wußtet ihr nicht, daß ich sein muß in dem, was meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete. Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen unterthänig. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit und an Größe und Gunst bei Gott und den Menschen. Im fünfzehnten Jahre aber der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Landpfleger war von Judäa, und Herodes Vierfürst von Galiläa, und sein Bruder Philippus Vierfürst von Ituräa und der Gegend Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter dem HohenpriesterT. r. den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas, geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohne Zacharias’, in der Wüste. Und er kam in die ganze Umgegend des Jordans, predigend die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden; wie geschrieben steht im Buche der Worte Jesaias’, des ProphetenT. r. f. h. sagend: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige! Jegliches Thal wird angefüllt und jeglicher Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme wird zum geraden Wege und die höckerichten zu ebenen Wegen werden; und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen" Jes. 40, 3-5. Er sprach nun zu der Volksmenge, die hinausging, um von ihm getauft zu werden: Otternbrut, wer hat euch angewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? Bringet denn der Buße würdige Früchte, und beginnt nicht bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch, daß Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt: jeglicher Baum nun, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und in's Feuer geworfen. Und die Volksmenge fragte ihn und sprach: Was solltenT. r. sollen wir denn thun? Und er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Röcke hat, theile dem mit, der keinen hat; und wer Speise hat, thue desgleichen. Es kamen aber auch Zöllner, um getauft zu werden, und sprachen zu ihm: Lehrer, was solltenT. r. sollen wir thun? Und er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als was euch bestimmt ist. Es fragten ihn aber auch Kriegsleute O. die im Kriegsdienste waren und sprachen: Und wir, was solltenT. r. sollen wir thun? Und er sprach zu ihnen: Thut niemandem Gewalt und klagt niemanden ohne Ursache an, und begnügt euch mit euerm Solde. Und als das Volk in Erwartung war, und alle in ihren Herzen überlegten wegen Johannes, ob er nicht vielleicht der Christus sei, antwortete Johannes allen und sprach: Ich taufe euch mit Wasser, es kommt aber, der stärker ist denn ich, dem ich nicht genugsam bin, den Riemen seiner Sandalen aufzulösen; er wird euch mit dem Heiligen Geiste und mit Feuer taufen; dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und den Weizen sammeln auf seinen Speicher; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Indem er nun auch vieles andere ermahnte, verkündigte er seine gute Botschaft dem Volke T. r. l. die gute Botschaft. Herodes aber, der Vierfürst, weil er von ihm gestraft ward wegen Herodias, des Weibes seines BrudersT. r. f. h. Philippi, und wegen all des Bösen, das Herodes gethan hatte, fügte allem auch das hinzu, daß er Johannes in's Gefängniß einschloß. Es geschah aber, da das ganze Volk getauft wurde, und auch Jesus getauft war und betete, daß der Himmel aufgethan wurde, und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn hernieder fuhr, und eine Stimme aus dem Himmel geschahT. r. f. h. sagend: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Und er selbst, Jesus, begann ungefähr dreißig Jahre alt zu werden, und war, wie man glaubte, ein Sohn des Joseph, des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Naggai, des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, des Johannas, des Resa, des Zorobabel, des Salathiel, des Neri, des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er, des Jose, des Elieser, des Jorim, des Matthat, des Levi, des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eliakim, des Melea, des Menna, des Mattatha, des Nathan, des David, des Jesse, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nahasson, des Aminadab, des Aram, des Esrom, des Phares, des Juda, des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Tharah, des Nachor, des Seruch, des Ragau, des Phalek, des Eber, des Salah, des Kainan, des Arphaxad, des Sem, des Noah, des Lamech, des Methusalah, des Enoch, des Jared, des Maleleel, des Kainan, des Enos, des Seth, des Adam, des Gottes. Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und ward durch den Geist in die Wüste geführt, und ward vierzig Tage vom Teufel versucht. Und er aß in jenen Tagen nichts; und als sie vollendet waren, hungerte ihn T. r. f. h. darnach. Und der Teufel sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Stein, daß er Brot werde. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: "Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeglichem Worte Gottes" 5. Mos. 8, 3. Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblicke alle Reiche der Welt. Und der Teufel sprach zu ihm: Ich werde dir alle diese Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem irgend ich will, gebe ich sie. Wenn du nun vor mir anbetenO. huldigen willst, so wird es alles dein sein. Und Jesus antwortete ihm und sprach: T. r. f. h. gehe hinter mich, Satanas! dennEs steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbetenO. huldigen und ihm allein dienen" 5. Mos. 6, 13! Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn T. r. der Sohn Gottes bist, so wirf dich von hier hinab, denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln befehlen über dir, daß sie dich bewahren; und sie werden dich auf den Händen tragen, daß du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest" Ps. 91, 11. 12. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen" 5. Mos. 6, 16. Und als der Teufel jegliche Versuchung vollendet hatte, wich er für eine Zeit von ihm. Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa, und das Gerücht von ihm ging aus durch die ganze Umgegend. Und er lehrte in ihren Synagogen, geehrt von allen. Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbathtage in die Synagoge, und stand auf, um vorzulesen. Und ihm ward das Buch des Propheten Jesaias gereicht, und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, da geschrieben war: "Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, gute Botschaft zu verkündigen den Armen; er hat mich gesandt, T. r. f. h. zu heilen, die zerknirschten Herzens sind den Gefangenen Befreiung zu verkündigen und den Blinden das Gesicht; in Freiheit hinzusenden die Zerschlagenen, zu verkündigen das Jahr der Annehmung des Herrn" Jes. 61, 1. 2. Und als er das Buch zugerollt und dem Diener zurückgegeben hatte, setzte er sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vorB. in euren Ohren erfüllt. Und alle gaben ihm Zeugniß und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die von seinem Munde ausgingen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet ohne Zweifel dieses Sprüchwort zu mir sagen: Arzt, heile dich selber; alles, von dem wir gehört haben, daß es in Kapernaum geschehen ist, thue auch hier in deinem Vaterlande. Er aber sprach: Wahrlich, ich sage euch, daß kein Prophet in seinem Vaterlande wohl aufgenommen ist. In Wahrheit aber sage ich euch: viele Witwen waren in den Tagen Elias’ in Israel, als der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate, so daß eine große Hungersnoth ward im ganzen Lande; und zu keiner von ihnen ward Elias gesandt, als nur nach Sarepta-SidoniaT. r. Sidonis, zu einem Weibe, die Witwe war. Und viele Aussätzige waren zur Zeit Elisa's, des Propheten, in Israel, und keiner von ihnen ward gereinigt, als nur Naeman, der Syrer. Und alle in der Synagoge wurden von Wuth erfüllt, als sie dieses hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, an welchem ihre Stadt erbaut war, um ihn hinabzustürzen; er aber, durch ihre Mitte hindurchgehend, ging hinweg und kam hinab nach Kapernaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie an den Sabbathen. Und sie erstaunten sehr über seine Lehre, denn sein Wort war mit Gewalt. Und es war in der Synagoge ein Mensch, der den Geist eines unreinen TeufelsB. Dämons hatte, und er schrie auf mit starker Stimme und sprach: Laß ab! was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohete ihn, indem er sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und als der TeufelB. Dämon ihn mitten unter sie geworfen hatte, fuhr er von ihm aus, ohne ihn zu beschädigen. Und Staunen kam über alle, und sie redeten unter einander und sprachen: Was ist dies für ein Wort? denn mit Gewalt und Kraft gebietet er den unreinen Geistern, und sie fahren aus. Und das Gerücht von ihm ging aus in jeglichen Ort der Umgegend. Er aber stand auf aus der Synagoge, und kam in das Haus Simons. Die Schwiegermutter des Simon aber war von einem starken Fieber befallen, und sie baten ihn für sie. Und er stand über ihr, bedrohete das Fieber, und es verließ sie; sie aber stand alsbald auf und diente ihnen. Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche Leidende an verschiedenen Krankheiten hatten, dieselben zu ihm; er aber legte einem jeglichen von ihnen die Hände auf und heilte sie. Und auch TeufelB. Dämonen fuhren aus von vielen, indem sie schrieen und sprachen: Du bist T. r. f. h. der Christus der Sohn Gottes. Und er bedrohete sie und ließ sie nicht reden, weil sie wußten, daß er der Christus war. Als es aber Tag geworden, ging er aus und begab sich an einen wüsten Ort, und die Volksmenge suchte ihn und kam bis zu ihm, und sie hielten ihn auf, daß er nicht von ihnen ginge. Er aber sprach zu ihnen: Ich muß auch den andern Städten die gute Botschaft vom Reiche Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden T. r. bin ich gesandt. Und er predigte in den Synagogen von Galiläa. Und es geschah, als die Menge auf ihn andrängte, um das Wort Gottes zu hören, daß er an dem See Genesareth stand. Und er sah zwei Schiffe am See stehen, die Fischer aber waren aus denselben getreten und wuschen ihre Netze. Er aber stieg in eins der Schiffe, welches Simons war, und bat ihn, ein wenig vom Lande abzufahren; und er setzte sich und lehrte das Volk aus dem Schiffe. Als er aber aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre auf die Tiefe, und lasset eure Netze zu einem Fang hinab. Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich das Netz hinablassen. Und als sie dies gethan hatten, umschlossen sie eine große Menge Fische, und ihr Netz riß. Und sie winkten ihren Genossen in dem andern Schiffe, daß sie kämen, ihnen zu helfen; und sie kamen, und füllten beide Schiffe, daß sie sanken. Als aber Simon Petrus es sah, fiel er nieder zu den Knieen Jesu und sprach: Gehe hinaus von mir, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr. Denn Erstaunen hatte ihn erfaßt und alle, die bei ihm waren, über den Fang der Fische, den sie gethan hatten; gleicherweise aber auch den Jakobus und Johannes, Söhne des Zebedäus, welche Genossen von Simon waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an wirst du Menschen fangen. Und sie brachten die Schiffe an's Land zurück, und verließen alles, und folgten ihm nach. Und es geschah, als er in einer der Städte war, sieheB. und siehe, da war ein Mann voll Aussatzes, und als er Jesum sah, fiel er auf sein Angesicht und bat ihn, sagend: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will, sei gereinigt. Und alsbald wich der Aussatz von ihm. Und er gebot ihm, es niemandem zu sagen: sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Moses geboten hat, ihnen zu einem Zeugniß. Aber die Rede über ihn ging um so mehr aus; und eine große Volksmenge versammelte sich, ihn zu hören und T. r. f. h. durch ihn von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber entwich in die Wüsteneien und betete. Und es geschah an einem der Tage, daß er lehrte; und es saßen daselbst Pharisäer und Gesetzlehrer, welche aus jedem Dorfe in Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen. Und siehe, Männer brachten auf einem Bette einen Menschen, der gichtbrüchig war, und sie suchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. Und da sie nicht fanden, wie sie ihn durch die Menge hineinbrächten, stiegen sie auf das DachO. Haus und ließen ihn durch die Ziegel hinab mit dem Bettlein in die Mitte vor Jesu. Und als er ihren Glauben sah, sprach er T. r. f. h. zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen, indem sie sagten: Wer ist dieser, der Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben denn allein Gott? Jesus aber, ihre Ueberlegungen kennend, antwortete und sprach zu ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen? Was ist leichter zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben; oder zu sagen: Stehe auf und wandele? Damit ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben, (sprach er zu dem Gichtbrüchigen): Ich sage dir, stehe auf, und nimm dein Bettlein und gehe nach deinem Hause. Und alsbald stand er vor ihnen auf, hob auf, worauf er gelegen war, und ging hin nach seinem Hause, Gott verherrlichend. Und Staunen ergriff sie alle, und sie verherrlichten Gott, und wurden mit Furcht erfüllt und sprachen: Wir haben heute außerordentliche Dinge gesehen. Und nach diesem ging er hinaus und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhause sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach. Und alles verlassend, stand er auf und folgte ihm nach. Und Levi machte ihm ein großes Mahl in seinem Hause; und daselbst war eine große Menge Zöllner und anderer, die mit ihnen zu Tische lagen. Und ihre Schriftgelehrten und die Pharisäer murreten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße. Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes’ oft und beten, gleicherweise auch die der Pharisäer; die deinigen aber essen und trinken? Er aber sprach zu ihnen: Könnt ihr die Söhne des Brautgemachs zum Fasten treiben, während der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da auch der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, dann, in jenen Tagen, werden sie fasten. Er sprach aber auch ein Gleichniß zu ihnen: Niemand setzt einen Flicken von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid; sonst macht sowol das neue einen Riß, als auch der Flicken von dem neuen für das alte nicht passen wird T. r. nicht paßt. Und niemand thut neuen Wein in alte Schläuche, sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er selbst wird verschüttet werden, und die Schläuche werden verderben; sondern neuen Wein thut man in neue Schläuche, und beide zusammen werden erhalten. Und niemand, wenn er alten getrunken hat, will alsbald neuen, denn er spricht: Der alte ist besser. Und es geschah am zweit-ersten Sabbath, daß er durch dieT. r. f. h. die Saaten ging, und seine Jünger die Aehren abpflückten und aßen, mit den Händen sie zerreibend. Einige aber der Pharisäer sprachen zu ihnen: Warum thut ihr, was an den Sabbathen zu thun nicht erlaubt ist? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr auch dieses nicht gelesen, was David that, als ihn, und die bei ihm waren, hungerte? wie er hineinging in das Haus Gottes und die SchauBrote nahm und aß, und auch denen gab, die bei ihm waren, welche zu essen nicht erlaubt sind, denn allein den Priestern? Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr auch des Sabbaths. Es geschah aber auch an einem andern Sabbath, daß er in die Synagoge ging und lehrte; und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand dürre war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber lauerten T. r. f. h. auf ihn, ob er am Sabbath heilen würde, damit sie eine Beschuldigung wider ihn fänden. Er aber wußte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen, der die dürre Hand hatte: Stehe auf und stelle dich in die Mitte. Er aber stand auf und stellte sich hin. Jesus sprach nun zu ihnen: Ich will euch etwas fragen: Ist es erlaubt O. Ich will euch fragen: Was ist erlaubt?, an den Sabbathen Gutes zu thun, oder Böses zu thun? das Leben zu retten oder zu verderben. Und er sah sie alle umher an und sprach zu ihmT. r. zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er that also; und seine Hand ward wieder hergestellt, T. r. f. h. gesundwie die andere. Sie aber wurden mit Unverstand erfüllt, und besprachen sich unter einander, was sie Jesu thun sollten. Und es geschah in selbigen Tagen, daß er hinausging auf den Berg, um zu beten; und er verharrete die Nacht im Gebet zu Gott. Und als es Tag ward, rief er seine Jünger zu sich, und er erwählte aus ihnen zwölfe, die er auch Apostel nannte: Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder; Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, Sohn des Alphäus, und Simon, genannt Zelotes, Judas, den Bruder des Jakobus, und Judas Iskariot, der auch sein Verräther ward. Und als er mit ihnen hinabgegangen war, trat er auf einen ebenen Platz, und eine Menge seiner Jünger und eine große Menge Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und von der Seeküste von Tyrus und Sidon, welche kamen, ihn zu hören, und von ihren Krankheiten geheilt zu werden, und die von unreinen Geistern geplagt wurden; und sie wurden geheilt. Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle. Und er hob seine Augen auf zu seinen Jüngern und sprach: Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes. Glückselig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glückselig, die ihr jetzt weinet, denn ihr werdet lachen. Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen werden, und wenn sie euch absondern und schmähen und euern Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen; freuet euch an selbigem Tage und hüpfet, denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel; denn desgleichen thaten ihre Väter den Propheten. Aber wehe euch Reichen, denn ihr habt euern Trost dahin. Wehe euch, die ihr voll seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lachet, denn ihr werdet trauern und weinen. Wehe T. r. f. h. euch, wenn alle Menschen wohl von euch reden, denn dergleichen thaten ihre Väter den falschen Propheten. Aber euch sage ich, die ihr höret: Liebet eure Feinde; thut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, so euch beleidigen. Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den andern; und dem, der dir den Mantel nimmt, wehre auch den Rock nicht. Gieb aber jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deinige nimmt, fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen thun, thut auch ihr ihnen gleicherweise. Und wenn ihr liebet, die euch lieben, was für Dank ist es euch? denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und wenn ihr Gutes thut denen, die euch Gutes thun, was für Dank ist es euch? denn auch die Sünder thun dasselbe. Und wenn ihr denen leihet, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für Dank ist es euch? denn auch die Sünder leihen Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. Doch liebet eure Feinde, und thut Gutes und leihet, ohne etwas wieder zu hoffen, und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne desT. r. des Höchsten sein; denn er ist gütig über die Undankbaren und Bösen. Seid ihr nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurtheilt nicht, und ihr werdet nicht verurtheilt werden. Lasset los, und ihr werdet losgelassen werden. Gebet, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euern Schoß geben; denn mit demselben Maß, damit ihr messet, wird euch wieder gemessen werden. Er sagte aber auchT. r. l. f. auchzu ihnen ein Gleichniß: Kann ein Blinder einen Blinden leiten? werden nicht beide in die Grube fallen? Ein Jünger ist nicht über seinen Lehrer; jeglicher aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer. Warum aber siehest du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber, der in deinem eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr? oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, erlaube, ich will den Splitter herausnehmen, der in deinem Auge ist, da du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehest? Heuchler, wirf zuerst den Balken aus deinem Auge weg, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuwerfen, der in deines Bruders Auge ist. Denn es giebt keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, noch einen faulen Baum, der gute Frucht bringt; denn ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt, denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, noch lieset man von einem Brombeerstrauch Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösenT. r. f. h. Schatz des Herzens das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund. Was heißet ihr mich aber: Herr, Herr, und thut nicht, was ich sage? Ein jeglicher, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie thut - ich will euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus bauete, welcher grub und vertiefte, und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Wasserflut kam, schlug der Strom gegen jenes Haus und konnte es nicht zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet. Der aber gehört und nicht gethan hat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf die Erde bauete ohne Grund, gegen welches der Strom anschlug, und alsbald fiel es, und der Riß jenes Hauses war groß. Nachdem er aber alle seine Worte vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging er in Kapernaum hinein. Und der Knecht eines gewissen Hauptmanns, der ihm werth war, war krank und lag im Sterben; und als er von Jesu hörte, sandte er Aelteste der Juden zu ihm, ihn bittend, daß er käme und seinen Knecht gesund mache O. rette. Da sie aber zu Jesu kamen, baten sie ihn mit Fleiß und sprachen: Er ist würdig, daß du ihm dies gewährest, denn er hat unser Volk lieb, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut. Und Jesus ging mit ihnen hin; aber als er schon nicht fern von dem Hause war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und sprach zu ihm: Herr, bemühe dich nicht, denn ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach kommest. Darum habe ich mich selbst auch nicht würdig geachtet, zu dir zu kommen; aber sprich mit einem Wort, und mein Knecht wird gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch, unter Gewalt gestellt, und habe Kriegsleute unter mir; und ich sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu einem andern: Komm, und er kommt; und zu meinem Knechte: Thue dies, und er thut's. Als aber Jesus dies hörte, verwunderte er sich über ihn; und er wandte sich zu der Volksmenge, die ihm folgte, und sprach: Ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden. Und als die Abgesandten in das Haus zurückkehrten, fanden sie den kranken Knecht gesund. Und es geschah am folgenden Tage, daß er in eine Stadt ging, genannt Nain, und viele seiner Jünger und eine große Volksmenge gingen mit ihm. Als er sich aber dem Thor der Stadt nahete, sieheB. und siehe, da ward ein Todter herausgetragen, der eingeborne Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt war mit ihr. Und als der Herr sie sah, ward er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht; und er trat hinzu und rührte die Bahre an (die Träger aber standen still) und sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Und der Todte setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. Alle aber ergriff Furcht, und sie verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden, und Gott hat sein Volk besucht. Und diese Rede über ihn ging aus in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. Und es verkündeten dem Johannes seine Jünger von diesem allem. Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich, und sandte sie zu Jesu und sagte: Bist du der Kommende, oder sollen wir eines andern warten? Als aber die Männer zu ihm gekommen waren, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und sagt: Bist du der Kommende, oder sollen wir eines andern warten? In jenerT. r. derselben Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden gab er das Gesicht. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündigt Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: daß Blinde sehen, Lahme wandeln, Aussätzige gereinigt werden, Taube hören, Todte auferweckt werden, Armen gute Botschaft verkündigt wird; und glückselig ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird. Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an zu der Volksmenge zu reden über Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? ein Rohr, vom Winde hin und her bewegt? Was aber seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Menschen mit weichen Kleidern angethan? Siehe, die in herrlicher Kleidung sind und in Ueppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen. Was aber seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Propheten? Ja, ich sage euch, und mehrO. vortrefflicher denn einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird" Mal. 3. 1, 6; denn ich sage euch: unter den von Weibern Gebornen ist kein größerer Prophet, denn Johannes der Täufer; der GeringsteB. der Geringere aber im Reiche Gottes ist größer denn er. (Und das ganze Volk, welches zuhörte, und die Zöllner rechtfertigten Gott, indem sie mit der Taufe Johannes' getauft worden waren; die Pharisäer aber und die Gesetzgelehrten machten in Bezug auf sich selbst den Rathschluß Gottes wirkungslos, indem sie nicht von ihm getauft worden waren.) T. r. f. h. Der Herr aber sagte Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechtes vergleichen? und wem sind sie gleich? Sie sind Kindern gleich, die auf dem Markte sitzen und einander zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klaglieder gesungen, und ihr habt nicht geweint. Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der weder Brot aß, noch Wein trank, und ihr sagt: Er hat einen TeufelB. Dämon. Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da isset und trinket, und ihr sagt: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder; - und die Weisheit ist gerechtfertigt von allen ihren Kindern. Es bat ihn aber einer der Pharisäer, daß er mit ihm äße; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tische. Und siehe, ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war, als sie erfahren, daß er in dem Hause des Pharisäers zu Tische liege, brachte eine Alabasterflasche mit Salbe; und hinten zu seinen Füßen stehend und weinend, fing sie an, seine Füße mit Thränen zu benetzen, und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, und küßte seine Füße sehr, und salbte sie mit der Salbe. Als es aber der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Dieser, wenn er ein Prophet wäre, hätte gewußt, wer und welcherlei das Weib ist, die ihn angerührt hat, denn sie ist eine Sünderin. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber spricht: Lehrer, sage an. Ein gewisser Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine war fünfhundert Denare schuldige, der andere aber fünfzig; da sie aber nicht zu bezahlen hatten, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen, sage, wird ihn am meisten lieben? Simon aber antwortete und sprach: Ich denke, dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurtheilt. Und er wandte sich zu dem Weibe und sprach zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir nicht Wasser auf meine Füße gegeben; diese aber hat mit Thränen meine Füße benetzt, und hat sie mit ihren HaarenT. r. den Haaren ihres Hauptes getrocknet. Du hast mir nicht einen Kuß gegeben, diese aber, seitdem ich hereingetreten, hat nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Oel gesalbt, diese aber hat mit Salbe meine Füße gesalbt. Deswegen sage ich dir: ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben. Und die Tischgenoßen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergiebt? Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich errettet; gehe hin in Frieden. Und es geschah darnach, daßB. und er nacheinander Stadt und Dorf durchzog, predigend und verkündigend die gute Botschaft vom Reiche Gottes, und die Zwölfe mit ihm und gewisse Weiber, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von welcher sieben TeufelB. Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, das Weib Chusa's, des Verwalters Herodes’, und Susanna, und viele andere, die ihm dienten mit ihrer Habe. Da sich aber eine große Volksmenge versammelte und die, welche aus jeglicher der Städte zu ihm kamen, sprach er durch ein Gleichniß: Der Säemann ging aus zu säen seinen Samen. Und als er säete, fiel ein Theil an den Weg und ward zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufging, verdorrete es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und da die Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es. Und anderes fiel inT. r. auf die gute Erde und ging auf und brachte hundertfältige Frucht. Als er dieses sagte, rief er aus: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Seine Jünger aber fragten ihn und sprachen: Was mag dieses Gleichniß sein? Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu wissen, den übrigen aber in Gleichnissen, damit sie sehend nicht sehen, und hörend nicht verstehen. Dies aber ist das Gleichniß: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht glauben und errettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen, und diese haben nicht Wurzel; sie glauben für eine Zeit, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fiel, sind diese, welche gehört haben und hingehen, und durch die Sorgen und den Reichthum und die Wollüste des Lebens erstickt werden, und bringen keine Frucht zur Reife. Das aber in der guten Erde sind diese, die in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, aufbewahren und Frucht bringen mit Ausharren. Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, bedeckt sie mit einem Gefäß, oder stellt sie unter ein Bett, sondern er stellt sie hin auf das Lampengestell, damit die Hereintretenden das Licht sehen. Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar, noch geheim, das nicht kund werden wird und an's Licht komme. Sehet nun zu, wie ihr höret; denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden, und wer irgend nicht hat, von dem wird selbst, was er zu haben scheintO. meint, genommen werden. Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm; und sie konnten wegen der Menge nicht zu ihm kommen. Und es wurde ihm von etlichen gemeldet, welche sprachen: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die das Wort Gottes hören und thun. Und es geschah an einem der Tage, daßB. und er in ein Schiff stieg und seine Jünger; und er sprach zu ihnen: Laßt uns übersetzen an das jenseitige Ufer des Sees. Und sie stießen vom Lande. Und während sie schifften, schlief er ein. Und es fiel ein Sturmwind auf den See, und sie wurden mit Wasser gefüllt und waren in Gefahr. Und sie traten hinzu und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir gehen verloren! Er aber stand auf, bedrohete den Wind und das Wogen des Wassers, und sie hörten auf, und es ward eine Stille. Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Erschrocken aber erstaunten sie und sagten unter einander: Wer ist denn dieser, daß er auch den Winden und dem Wasser gebietet, und sie ihm gehorchen? Und sie fuhren an in der Gegend der Gadarener, welche Galiläa gegenüber ist. Als er aber ausgestiegen war auf das Land, kam ihm ein gewisser Mann aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit TeufelB. Dämonen hatte, keine Kleider anzog und nicht in einem Hause blieb, sondern in den Grabstätten. Als er aber Jesum sah, schrie er auf, und fiel vor ihm nieder und sprach mit starker Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, daß du mich nicht quälest. Denn er hatte dem unreinen Geiste geboten, auszufahren von dem Menschen. Denn öftersO. lange Zeit hatte er ihn ergriffen; und er war gebunden worden, verwahrt mit Ketten und Fußfesseln, und er zerbrach die Bande und ward von dem TeufelB. Dämon in die Wüsteneien getrieben. Jesus fragte ihn aber und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele TeufelB. Dämonen waren in ihn gefahren. Und er bat ihn, daß er ihnen nicht gebieten möchte, in den Abgrund zu fahren. Es war aber daselbst eine Heerde vieler Schweine, welche auf dem Berge weideten; und sie baten ihn, daß er ihnen erlauben möchte, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. Die TeufelB. Dämonen aber fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Heerde stürzte sich den Abhang hinab in den See und ersof. Als aber die Hüter sahen, was geschehen war, flohen sieT. r. f. h. und gingen heim und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande. Sie aber gingen hinaus zu sehen, was geschehen war, und sie kamen zu Jesu und fanden den Menschen, von dem die TeufelB. Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig, sitzend zu den Füßen Jesu; und sie fürchteten sich. Die es aber gesehen hatten, verkündeten ihnen auch, wie der Besessene geheilt worden war. Und die ganze Menge der Umgegend der Gadarener bat ihn, von ihnen wegzugehen, denn sie waren von einer großen Furcht ergriffen. Er aber stieg in das Schiff und kehrte wieder zurück. Der Mann aber, von dem die TeufelB. Dämonen ausgetrieben waren, bat ihn, daß er bei ihm sein dürfe. ErT. r. Jesus aber entließ ihn und sprach: Kehre in dein Haus zurück und erzähle, welch große Dinge Gott an dir gethan hat. Und er ging weg und rief es aus durch die ganze Stadt, welch große Dinge Jesus an ihm gethan hatte. Es geschah aber, als Jesus zurückkehrte, daß ihn das Volk aufnahm, denn alle erwarteten ihn. Und siehe, es war ein Mann mit Namen Jairus, und er war Vorsteher der Synagoge, und er fiel zu den Füßen Jesu und bat ihn, in sein Haus zu kommen; denn er hatte eine eingeborne Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Indem er aber hinging, drängte ihn die Volksmenge. Und ein Weib, die seit zwölf Jahren einen Blutfluß hatte, und, obgleich sie ihren ganzen Lebensunterhalt an die Aerzte verwandt, von niemandem geheilt werden konnte, trat von hinten herzu und rührte den Zipfel seines Kleides an, und alsbald stand der Fluß ihres Blutes. Und Jesus sprach: Wer ist's, der mich angerührt hat? Und als alle läugneten, sprach Petrus und die bei ihm waren: Meister, die Menge drängt und drückt dich, und du sagst: Wer ist's, der mich angerührt hat? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt, denn ich habe erkannt, daß Kraft von mir ausgegangen ist. Das Weib aber, als sie sah, daß sie nicht verborgen blieb, kam zitternd, und sie fiel vor ihm nieder und verkündeteT. r. f. h. ihm vor dem ganzen Volke, um welcher Ursache willen sie ihn angerührt habe, und wie sie alsbald genesen sei. Er aber sprach zu ihr: Sei gutes Muthes, Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; gehe hin in Frieden. Als er noch redete, kommt einer von dem Synagogenvorsteher und sagt zu ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Lehrer nicht. Als aber Jesus es hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht, glaube nur, und sie wird gerettet werden. Als er aber in das Haus trat, erlaubte er niemandem herein zu kommen, als nur Petrus und Johannes und Jakobus und dem Vater des Kindes und der Mutter. Alle aber weinten und beklagten sie. Er aber sprach: Weinet nicht; dennT. r. l. f. denn sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie verlachten ihn, denn sie wußten, daß sie todt war. Als er aber alle hinausgetrieben, ergriff er ihre Hand und rief und sprach: Kind, stehe auf! Und ihr Geist kehrte zurück, und alsbald stand sie auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern erstaunten; er aber gebot ihnen, niemandem zu sagen, was geschehen war. Und er rief seine zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Gewalt über alle TeufelB. Dämonen und Krankheiten zu heilen, und sandte sie, das Reich Gottes zu verkündigen, und die Kranken gesund zu machen. Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg: weder Stab, noch Beutel, noch Brot, noch Geld, noch soll jemand zwei Röcke haben. Und in welches Haus irgend ihr eingehet, daselbst bleibet, und von dannen gehet aus. Und so viele euch nicht aufnehmen werden da gehet fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füßen, zu einem Zeugniß wider sie. Und sie gingen aus und durchzogen die Dörfer nacheinander, die gute Botschaft verkündigend und überall heilend. Es hörte aber Herodes, der Vierfürst, alles, was durch ihn geschehen war, und war verlegen, weil von etlichen gesagt ward, daß Johannes aus den Todten auferstanden sei; von etlichen aber, daß Elias erschienen; von andern aber, daß einer der alten ProphetenB. ein Prophet, einer der alten auferstanden sei. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer aber ist dieser, von dem ich solches höre? und er suchte ihn zu sehen. Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm alles, was sie gethan hatten; und er nahm sie zu sich und entwich besonders an einen wüsten Ort einer Stadt, Namens Bethsaida. Aber die Volksmenge wußtees und folgte ihm nach; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reiche Gottes, und die der Heilung bedurften, machte er gesund. Der Tag aber begann sich zu neigen, und die Zwölfe traten hinzu und sprachen zu ihm: Entlaß die Volksmenge, damit sie gehen in die Dörfer ringsum und auf's Land, um Herberge und Speise zu finden, denn hier sind wir an einem wüsten Orte. Er aber sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen. Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr denn fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, daß wir hingehen und für dieses ganze Volk Speise kaufen sollen. Denn es waren bei fünftausend Mann. Er aber sprach zu seinen Jüngern: Laßt sie sich reihenweise zu je fünfzig niederlagern. Und sie thaten also, und ließen alle sich lagern. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel, segnete und brach und gab sie den Jüngern, um sie der Volksmenge vorzulegen. Und sie aßen alle und wurden gesättigt; und es wurde aufgehoben, was ihnen an Brocken übrig geblieben war, zwölf Körbe. Und es geschah, als er allein betete, waren die Jünger bei ihm; und er fragte sie und sprach: Wer sagt die Volksmenge, daß ich sei? Sie aber antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; andere aber, daß einer der alten Prophetenwie V. 8 auferstanden sei. Er aber sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes. Er aber bedrohete sie und gebot, dies niemandem zu sagen. Und er sprach: Der Sohn des Menschen muß vieles leiden und verworfen werden von den Aeltesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getödtet, und am dritten Tage auferweckt werden. Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, der verläugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf täglich, und folge mir nach; denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erretten. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewänne, sich selbst aber verlöre oder einbüßte? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber in Wahrheit: es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben. Es geschah aber bei acht Tagen nach diesen Worten, daB. und nahm er Petrus und Johannes und Jakobus mit und ging auf den Berg, um zu beten. Und indem er betete, ward die Gestalt seines Angesichts anders, und seine Kleidung ward weiß und strahlend. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche waren Moses und Elias. Diese erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus aber und die bei ihm waren, waren beschwert vom Schlaf; als sie aber aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesu: Meister, es ist gut, daß wir hier sind; und laß uns drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine - nicht wissend, was er sagte. Als er aber dieses sagte, ward eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sieT. r. jene in die Wolke eintraten; und es geschah eine Stimme aus der Wolke, sagend: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. Und als die Stimme geschah, ward Jesus allein gefunden. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem etwas von dem, was sie gesehen hatten. Es geschah aber am folgenden Tage, als sie von dem Berge gestiegen waren, kam ihm eine große Volksmenge entgegen. Und siehe, ein Mann aus der Volksmenge rief laut und sprach: Lehrer, ich bitte dich, siehe doch an meinen Sohn, denn er ist mein eingeborner; und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn, daß er schäumt, und mit Mühe weicht er von ihm, indem er ihn aufreibt. Und ich bat deine Jünger, daß sie ihn austrieben, und sie konnten es nicht. Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bringe deinen Sohn her. Indem er aber noch hinzutrat, riß ihn der TeufelB. Dämon und zerrte ihn herum. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück. Sie erstaunten aber alle sehr über die herrliche Größe Gottes. Als sich aber alle verwunderten über alles, was Jesus that, sprach er zu seinen Jüngern: Fasset diese Worte in eure Ohren; denn der Sohn des Menschen soll überliefert werden in die Hände der Menschen. Sie aber verstanden dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verhüllt, daß sie es nicht vernahmen; und sie fürchteten sich, ihn zu fragen wegen dieses Wortes. Es entstand aber unter ihnen eine Ueberlegung, wer wol der GrößteB. Größere wäre unter ihnen? Jesus aber, als er die Ueberlegung ihres Herzens sah, nahm ein Kindlein, und stellte es neben sich, und sprach zu ihnen: Wer irgend dieses Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnehmen wird, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der KleinsteB. Kleinere ist unter euch allen, der ist großT. r. wird groß sein. Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemanden, der Teufel T. r. die Teufel austrieb in deinem Namen, und wir wehrten ihm, weil er dir mit uns nicht nachfolgt. Und Jesus sprach zu ihm: Wehret nicht; denn wer nicht wider euchT. r. uns ist, der ist für euchT. r. uns. Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, daß er sein Angesicht feststellte, nach Jerusalem zu gehen. Und er sandte Boten vor seinem Angesicht her; und sie gingen hin und kamen nach einem Dorfe der Samariter, um für ihn zuzubereiten. Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht auf Jerusalem gerichtet war. Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes es sahen, sprachen sie: Herr, willst du, daß wir sagen, daß Feuer vom Himmel herabfalle und sie verzehre, wie auch Elias that? Er aber wandte sich um und strafte sie [[und sprach: Ihr wisset nicht, weß Geistes ihr seid. T. r. f. h. Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten.]] Die Aechtheit der eingeklammerten Worte ist sehr zweifelhaft. Und sie gingen nach einem andern Dorfe. Es geschah aber, als sie auf dem Wege gingen, sprach einer zu ihm: Ich will dir nachfolgen, wo irgend du hingehest, Herr. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlege. Er aber sprach zu einem andern: Folge mir nach. Der aber sprach: Herr, erlaube mir, daß ich zuerst hingehe und meinen Vater begrabe. Jesus aber sprach zu ihm: Laß die Todten ihre Todten begraben, du aber gehe hin und verkündige das Reich Gottes. Es sprach aber auch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr, zuvor aber erlaube mir, daß ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt und zurück blickt, ist geschickt zum Reiche Gottes. Darnach aber bestellte der Herr noch andere siebenzig und sandte sie, je zwei und zwei, vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. Er sprach nun zu ihnen: Die Ernte ist zwar groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte. Gehet hin: Siehe, ich sende euch wie Lämmer inmitten der Wölfe. Traget keine Börse, noch Tasche, noch Sandalen, und grüßet niemanden auf dem Wege. In welches Haus irgend ihr aber hineingehet, da sprechet zuerst: Friede diesem Hause! Und wenn daselbst ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf demselben ruhen; wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren. In demselben Hause aber bleibet, und esset und trinket, was sie haben, denn der Arbeiter ist seines Lohnes werth. Gehet nicht von Haus zu Haus. Und in welche Stadt irgend ihr hineingehet, und sie euch aufnehmen, so esset, was euch vorgesetzt wird, und heilet die Kranken darin, und sprechet zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. In welche Stadt irgend ihr aber hineingegangen seidT. r. hineingeht, und sie euch nicht aufnehmen, so gehet hinaus auf ihre Straßen und sprechet: Auch den Staub aus eurer Stadt, der uns an den Füßen O. an unsern Füßen hängt, schütteln wir gegen euch ab; doch dieses wisset, daß das Reich Gottes nahe T. r. f. h. zu euch gekommen ist. Ich sage euch T. r. f. h. aber, daß es Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen wird denn jener Stadt. Wehe dir, Chorazin! wehe dir, Bethsaida! denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche sitzend Buße getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht denn euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöhet bist, bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden. Wer euch höret, höret mich; und wer euch verwirftO. verachtet, verwirft mich; und wer mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat. Die Siebenzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Teufel B. Dämonen sind uns unterthan in deinem Namen. Er aber sprach zu ihnen: Ich schaute den Satanas wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich gebe euch die Gewalt, auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch irgendwie beschädigen. Doch darin freuet euch nicht, daß euch die Geister unterthan sind; freuet euch aberT. r. aber viel mehr, daß eure Namen geschrieben sind in den Himmeln. In selbiger Stunde frohlockte Jesus im Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dieses vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennet, wer der Sohn ist, denn nur der Vater; und wer der Vater ist, denn nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will. Und er wandte sich zu den Jüngern besonders und sprach: Glückselig die Augen, die da sehen, was ihr sehet. Denn ich sage euch, daß viele Propheten und Könige begehrten zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. Und siehe, ein gewisser Gesetzgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muß ich gethan haben, damit ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? wie liesest du? Er aber antwortete und sprach: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deiner ganzen Kraft und von deinem ganzen Verstande O. Gemüth, und deinen Nächsten wie dich selbst." 5. Mos. 6, 5; 3. Mos. 19, 18 Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; thue dieses, und du wirst leben. Da er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesu: Und wer ist mein Nächster? Und Jesus erwiederte und sprach: Ein gewisser Mensch ging hinab von Jerusalem nach Jericho und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halbtodt liegen ließen. Von ungefähr aber ging ein gewisser Priester desselben Weges hinab, und er sah ihn und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber; gleicherweise aber auch ein Levit, der an den Ort gelangte, kam und sah ihn und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber. Aber ein gewisser Samariter kam auf seiner Reise zu ihm, und als er ihnT. r. hat "ihn" im Text sah, ward er innerlich bewegt, und er trat hinzu und verband seine Wunden und goß Oel und Wein hinein; und er setzte ihn auf sein eigenes Thier und führte ihn in eine Herberge und verpflegte ihn. Und am folgenden Morgen, als er fortreisete, nahm er zwei Denare und gab sie dem Wirthe und sprach zu ihm: Verpflege ihn; und was du noch irgend verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Wer T. r. f. h. nun von diesen dreien dünkt dich, der Nächste gewesen zu sein von dem, der unter die Räuber gefallen war? Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm that. Und Jesus sprach T. r. da sprach Jesus zu ihm: Gehe hin und thue desgleichen. Es geschah aber, alsB. und sie auf dem Wege waren, daß er in ein Dorf kam; und ein gewisses Weib, Namens Martha, nahm ihn in ihr Haus auf. Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die auch zu den Füßen Jesu saß und seinem Worte zuhörte. Martha aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen, und trat hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, daß mich meine Schwester allein gelassen hat, zu dienen? Sage ihr nun, daß sie mir helfe. Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eins aber ist noth. Maria aber hat das gute Theil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird. Und es geschah, da er an einem gewissen Orte betete, als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: VaterT. r. Unser Vater, der in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme;T. r. f. h. dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde unser nöthigesWie in Matth. 6, 11 Brot gieb uns täglich; und vergieb uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jeglichem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung T. r. f. h. sondern errette uns von dem Uebel. Und er sprach zu ihnen: Wer von euch wird einen Freund haben, und zu ihm kommen um Mitternacht und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei Brote, nachdem mein Freund von der Reise bei mir angelangt ist, und ich nicht habe, was ich ihm vorsetzen soll; und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe; die Thür ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bette; ich kann nicht aufstehen und dir geben? - Ich sage euch, wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf. Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgethan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgethan werden. Welcher Vater aber ist unter euch, den der Sohn um Brot bittet, der ihm einen Stein geben wird? oder auch um einen Fisch, der ihm statt des Fisches eine Schlange geben wird? oder auch, wenn er um ein Ei bittet, ihm einen Skorpion geben wird? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel O. wird euer Vater, welcher vom Himmel geben wird ist, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten? Und er trieb einen TeufelB. Dämon aus, und derselbe war stumm. Es geschah aber, als der TeufelB. Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmenge verwunderte sich. Einige aber von ihnen sagten: Er treibt die TeufelB. Dämonen aus durch Beelzebub, den Obersten der TeufelB. Dämonen. Andere aber forderten, versuchend, von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. Er aber, der ihre Gedanken wußte, sprach zu ihnen: Jegliches Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird wüste; und Haus wider Haus entzweit, fällt; wenn aber auch der Satanas wider sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? weil ihr sagt, daß ich durch Beelzebub die TeufelB. Dämonen austreibe. Wenn aber ich durch Beelzebub die TeufelB. Dämonen austreibe - eure Söhne, durch wen treiben sie dieselben aus? Darum werden jene eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Finger Gottes die TeufelB. Dämonen austreibe, so ist dann ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn aber der Starke, bewaffnet, seinen Hof O. Haus bewahrt, so ist seine Habe in Frieden; wenn aber einer, der stärker ist denn er, über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf welche er vertraute, und seine Beute theilt er aus. Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet. Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er dürre Oerter und suchet Ruhe, und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, von wo ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, so findet er es ausgekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister zu sich, böser denn er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte jenes Menschen wird ärger denn das Erste. Es geschah aber, während er dieses redete, erhob ein gewisses Weib aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast. Er aber sprach: Ja, vielmehr glückselig, die das Wort Gottes hören und bewahren. Als aber die Volksmenge sich dicht zusammendrängte, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht T. r. dies Geschlecht ist böse; es sucht ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden denn nur das Zeichen Jonas’ T. r. f. h. des Propheten. Denn gleichwie Jonas den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlechte sein. Eine Königin des Südens wird im Gericht aufstehen mit den Männern dieses Geschlechts und werden sie verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, mehr denn Salomon ist hier. Männer von Ninive werden im Gericht aufstehen mit diesem Geschlecht und werden es verdammen, denn sie thaten Buße auf die Predigt Jonas’; und siehe, mehr denn Jonas ist hier. Niemand aber, der eine Lampe angezündet, setzt sie in das Verborgene, noch unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, damit die Hereinkommenden den Schein sehen. Die Lampe des Leibes ist deinT. r. das Auge; wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Siehe nun zu, daß das Licht, das in dir ist, nicht Finsterniß sei. Wenn nun dein ganzer Leib licht ist, und keinen finstern Theil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Lampe mit dem Scheine dich erleuchtete. Indem er aber redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, er möge bei ihm zu Mittag essen; er ging aber hinein und legte sich zu Tische. Der Pharisäer aber verwunderte sich, als er sah, daß er sich nicht erst vor dem Essen gewaschen hatte. Aber der Herr sprach zu ihm: Nun, ihr Pharisäer reinigt das Aeußere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voller Raub und Bosheit. Ihr Thoren, hat nicht der, welcher das Aeußere gemacht, auch das Innere gemacht? Gebet vielmehr Almosen nach Vermögen, und siehe, alles ist euch rein. Aber wehe euch Pharisäern! denn ihr verzehntet Krausemünze und Raute und alles Kraut, und übergehet das Gericht und die Liebe Gottes. Dieses sollte man thun und jenes nicht lassen. Wehe euch Pharisäern! denn ihr liebet die ersten Sitze in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten. Wehe euch T. r. f. h. ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! denn ihr seid wie die Grüfte, die verborgen sind, und die Menschen, die darüber wandeln, wissen es nicht. Aber einer der Gesetzgelehrten spricht zu ihm: Lehrer, indem du dieses sagst, schmähest du auch uns. Er aber sprach: Auch euch, den Gesetzgelehrten, wehe! denn ihr belastet die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten und rühret selbst die Lasten nicht mit einem eurer Finger an. Wehe euch! denn ihr bauet die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getödtet. So gebt ihr denn Zeugniß den Werken eurer Väter und habt Wohlgefallen daran O. So gebt denn Zeugniß, und habt Wohlgefallen an den Werken eurer Väter; denn sie haben sie getödtet, ihr aber bauet ihre Grabmäler. Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde zu ihnen senden Propheten und Apostel, und etliche von ihnen werden sie tödten und durch Verfolgung wegtreiben, damit das Blut all der Propheten, das vergossen ist seit Grundlegung der Welt, gefordert werde von diesem Geschlecht, von dem Blute Abels bis zu dem Blute Zacharias’, welcher umkam zwischen dem Altar und dem Hause. Ja, ich sage euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden. Wehe euch, den Gesetzgelehrten! denn ihr habt weggenommen den Schlüssel der Erkenntnis; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die Hineingehenden habt ihr gehindert. Als er aber dies zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart auf ihn einzudringen und ihn über mehreres auszufragen; und sie lauerten auf ihn, etwas aus seinem Munde zu erjagen T. r. f. h. und suchten, damit sie ihn verklagen könnten. Als sich unterdessen viele Tausende der Volksmenge gesammelt hatten, so daß sie sich untereinander traten, fing er an, zu seinen Jüngern zu sagen, zuerst: Hütet O. zu s. J. zu sagen: Zuerst hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher Heuchelei ist. Es ist aber nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt, und nichts verborgen, das nicht kund werden wird; deswegen, so viel ihr in der Finsterniß werdet gesprochen haben, wird im Lichte gehört werden, und was ihr in das Ohr werdet gesprochen haben in den Kammern, wird auf den Dächern ausgerufen werden. Ich aber sage euch, meinen Freunden: fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten und darnach nichts mehr zu thun vermögen. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Tödten Macht hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, den fürchtet. Werden nicht fünf Sperlinge um zwei Pfenninge verkauft? und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen; ja selbst die Haare euers Hauptes sind alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht; ihr seid vorzüglicher denn viele Sperlinge. Ich sage euch aber: Jeglicher, der irgend mich vor den Menschen bekennen wird, den wird auch der Sohn des Menschen bekennen vor den Engeln Gottes; wer aber mich vor den Menschen verläugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verläugnet werden; und jeglicher, der ein Wort sagen wird wider den Sohn des Menschen, dem wird es vergeben werden, dem aber, der wider den Heiligen Geist lästert, wird es nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und Gewalten führen, so sorget nicht, wie oder was ihr antworten oder was ihr sagen sollt, denn der Heilige Geist wird euch in derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt. Ein Gewisser aber sprach zu ihm aus der Volksmenge: Lehrer, sage meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir theile. Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zu einem Richter oder Theiler über euch gesetzt? Er sprach aber zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor aller HabsuchtT. r. aller Habsucht ; denn nicht, weil jemand Ueberfluß hat, besteht sein Leben von seiner Habe. Er sagte ihnen aber ein Gleichniß und sprach: Das Land eines gewissen reichen Menschen trug viel ein. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich thun? denn ich habe nicht, wo ich meine Früchte einsammle. Und er sprach: Dies will ich thun: ich will meine Scheunen niederreißen und größere bauen, und darin all mein Gewächs und meine Güter einsammlen; und ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre; ruhe aus, iß, trink, ergötze dich. Gott aber sprach zu ihm: Du Narr, in dieser Nacht wird deine Seele von dir gefordert werden; was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? Also ist der für sich Schätze sammelt, und ist nicht reich gegenO. vor Gott. Er aber sprach zu seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch: seid nicht besorgt für's Leben T. r. euer Leben, was ihr essen, noch für euern Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr denn die Nahrung, und der Leib denn die Kleidung. Betrachtet die Raben, daßO. denn sie nicht säen noch ernten, die weder Vorrathskammer noch Scheune haben, und Gott nähret sie; um wie viel vorzüglicher seid ihr denn die Vögel! Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen? Wenn ihr nun auch das geringste nicht vermöget, warum seid ihr für das übrige besorgt? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen; sie bemühen sich nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch aber, auch Salomon in aller seiner Herrlichkeit war nicht bekleidet, wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Felde ist O. das Gras auf dem Felde, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wie viel mehr euch, ihr Kleingläubigen! Und ihr, trachtet nicht, was ihr essen, oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe, denn nach diesem allen trachten die Nationen der Welt; euer Vater aber weiß, daß ihr dessen bedürfet. Trachtet aber nach dem Reiche Gottes, und dieses alles wird euch dazu gegeben werden. Fürchte dich nicht, du kleine Heerde, denn ist euers Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft, was ihr besitzet, und gebet Almosen; machet euch Säckel, die nicht veralten, einen Schatz, unvergänglich, in den Himmeln, wo kein Dieb sich nahet und keine Motte verderbet. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Es seien eure Lenden umgürtet und eure Lampen brennend; und ihr, seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er irgend aufbrechen O. zurückkehren magT. r. aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald aufmachen. Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird. Wahrlich, ich sage euch: er wird sich umgürten und sie sich zu Tische legen lassen und, hinzutretend, wird er sie bedienen. Und wenn er in der zweiten Wache kommt, und in der dritten Wache kommt, und findet sie also - glückselig sind jene Knechte. Das aber wisset, daß, wenn der Hausherr gewußt hätte, um welche Stunde der Dieb kommen würde, so hätte er gewacht und nicht erlaubt, sein Haus zu durchgraben. Auch ihr nun, seid bereit, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. Petrus aber sprach zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichniß zu uns oder auch zu allen? Der Herr aber sprach: Wer ist nun der treue und weise Verwalter, den der Herr über sein Gesinde setzen wird, um die zugemessene Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also thuend finden wird. Wahrlich, ich sage euch, daß er ihn über alle seine Habe setzen wird. Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen spräche: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfinge, die Knechte und Mägde zu schlagen, und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn in zwei Stücke zertheilenB. wird ihn entzwei schneiden und ihm sein Theil setzen mit den UntreuenO. Ungläubigen. Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn wußte undsich nicht bereitet, noch nach seinem Willen gethan hat, wird mit vielen Schlägen geschlagen werden, wer ihn aber nicht wußte, aber gethan hat, was der Schläge werth ist, wird mit wenigen geschlagen werden. Jeglichem aber, dem viel gegeben ist, bei dem wird viel gesucht werden; und dem man viel vertrauet hat, von dem wird man desto mehr fordern. Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; und was will ich, wenn es schon angezündet ist? Ich aber habe eine Taufe, womit ich getauft werden muß, und wie bin ich beengt, bis sie vollbracht ist. Denkt ihr, daß ich gekommen bin, Frieden auf der Erde zu geben? Nein, sage ich euch, sondern Trennung. Denn es werden von nun an fünf in einem Hause entzweit sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei: VaterT. r. f. h. wird entzweit sein wider Sohn, und Sohn wider Vater; Mutter wider Tochter, und Tochter wider Mutter; Schwiegermutter wider ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter. Er sprach aber auch zu der Volksmenge: Wenn ihr eineT. r. die Wolke von Westen aufsteigen sehet, so sagt ihr alsbald: Ein Regenguß kommt; und es geschieht also. Und wenn der Südwind wehet, so sagt ihr: Es wird Hitze geben; und es geschieht. Ihr Heuchler! das Angesicht der Erde und des Himmels wisset ihr zu beurtheilen, wie aber beurtheilt ihr diese Zeit nicht? Warum aber richtet ihr auch von selbst nicht, was recht ist? Denn wenn du mit deiner Gegenpartei vor die Obrigkeit gehest, so gieb dir auf dem Wege Mühe, von ihr los zu kommen, damit sie dich nicht etwa zu dem Richter hinschleppe, und der Richter dich dem Gerichtsdiener überliefern werdeT. r. überliefere, und der Gerichtsdiener dich in's Gefängniß werfe. Ich sage dir: du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast. Zu selbiger Zeit waren aber einige gegenwärtig, die ihm von den Galiläern verkündeten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder gewesen seien, daß sie solches erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße thut, so werdet ihr alle auf dieselbe Weise umkommen. Oder jene achtzehn, auf welche der Thurm in Siloam fiel und sie tödtete: meinet ihr, daß sie Schuldner gewesen seien vor all denT. r. l. f. den Menschen, die in Jerusalem wohnen? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße thut, so werdet ihr alle in gleicher Weise umkommen. Er sagte aber dieses Gleichniß: Es hatte jemand einen Feigenbaum in seinem Weinberg gepflanzt, und er kam und suchte Frucht an ihm und fand keine. Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde sie nicht; haue ihn ab, weshalb macht er auch noch das Land unnütz? Er aber antwortet und sprach zu ihm: Herr, laß ihn auch dieses Jahr noch, bis ich um ihn gegraben und gedüngt habe; und wenn er dann Frucht bringt, gut, wenn aber nicht, so magst du ihn hernach abhauen. Er lehrte aber am Sabbath in einer der Synagogen. Und siehe, es war ein Weib, die einen Geist der Schwachheit hatte, achtzehn Jahre; und sie war zusammengekrümmt und vermochte sich durchaus nicht aufzurichten. Als aber Jesus sie sah, rief er ihr zu und sprach zu ihr: Weib, du bist gelöst von deiner Schwachheit. Und er legte ihr die Hände auf, und alsbald ward sie gerade und verherrlichte Gott. Der Synagogenvorsteher aber, unwillig, daß Jesus am Sabbath heilte, antwortete und sprach zu der Volksmenge: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an diesen nun kommt und laßt euch heilen, und nicht am Tage des Sabbaths. Der Herr nun antwortete ihm und sprach: IhrT. r. Du Heuchler! löset nicht ein jeglicher von euch am Sabbath seinen Ochsen oder Esel von der Krippe, und führt ihn hin zur Tränke? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, und die der Satan gebunden hat, siehe, achtzehn Jahre, - sie sollte nicht gelöst werden von diesem Bande am Tage des Sabbaths? Und als er dieses sagte, waren alle seine Widersacher beschämt, und die ganze Volksmenge freuete sich über alle die herrlichen Dinge, die durch ihn geschahen. Er aber sprach: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll ich es vergleichen? Es ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und in seinen Garten warf; und es wuchs und ward zu einem großen Baume, und die Vögel des Himmels ließen sich nieder in seinen Zweigen. Und wiederum sprach er: Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich Sauerteig, den ein Weib nahm und ihn unter drei Maß Mehl verbarg, bis das Ganze gesäuert war. Und er durchzog nacheinander die Städte und Dörfer, lehrend und reisend nach Jerusalem. Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind derer wenig, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringet, daß ihr durch die enge Pforte eingehet; denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und werden es nicht vermögen. Von da an, wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Thür verschlossen hat, und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen, und an die Thür zu klopfen und zu sagen: HerrT. r. Herr, Herr, mache uns auf! und er antworten und zu euch sagen wird: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; alsdann werdet ihr anfangen, zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt. Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; weichet von mir, all ihr UebelthäterB. Wirker der Ungerechtigkeit. Da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle die Propheten im Reiche Gottes, euch aber draußen hinausgeworfen. Und sie werden kommen vom Aufgang und Niedergang, und vom Norden und Süden, und zu Tische liegen im Reiche Gottes. Und siehe, es sind letzte, welche erste sein werden, und sind erste, welche letzte sein werden. An selbigem Tage traten etliche der Pharisäer herzu und sprachen zu ihm: Gehe hinaus und ziehe von hinnen, denn Herodes will dich tödten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchs: Siehe, ich treibe TeufelB. Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage bin ich vollendet. Aber ich muß heute und morgen und am folgenden Tage wandeln; denn es geht nicht an, daß ein Prophet umkomme außerhalb Jerusalem. Jerusalem, Jerusalem, die du tödtest die Propheten, und steinigt, die zu dir gesandt sind; wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Brut unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt. Siehe, euer Haus wird euch verlassenT. r. wüste gelassen. T. r. f. h. WahrlichIch sage euch aber: Ihr werdet mich nicht sehen, bis die Zeit kommt, daß ihr sagen werdet: Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn! Und es geschah, als er am Sabbath in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, um Brot zu essen, daßB. und sie auf ihn lauerten. Und siehe, ein gewisser wassersüchtiger Mensch war vor ihm. Und Jesus antwortete und sprach zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern, sagend: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen? Sie aber schwiegen. Und er nahm und heilte ihn und entließ ihn. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist unter euch, dessen EselViele Hdschr. l. Sohn oder Ochse in den Brunnen fällt, und der ihn nicht alsbald herauszieht am Tage des Sabbaths? Und sie vermochten nicht, ihm darauf zu antworten. Er aber sprach zu den Eingeladenen ein Gleichniß, indem er bemerkte, wie sie die ersten Plätze wählten, und sprach zu ihnen: Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen wirst, so lege dich nicht auf den ersten Platz, daß nicht etwa ein Geehrterer denn du von ihm geladen sei, und der, welcher dich und ihn geladen hat, komme und zu dir spreche: Gieb diesem den Platz; und dann wirst du anfangen, mit Schande den letzten Platz einzunehmen. Sondern wenn du geladen wirst, so gehe hin und setze dich auf den letzten Platz, damit, wenn der, welcher dich geladen hat, kommt, er zu dir spreche: Freund rücke höher hinauf. Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tische liegen; denn ein jeglicher, der sich selbst erhöhet, wird erniedrigt werden, und der sich selbst erniedrigt, wird erhöhet werden. Er sprach aber auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder ein Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, damit nicht auch sie dich wieder laden, und dir Vergeltung geschehe; sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde, und glückselig wirst du sein, weil sie nicht haben, dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten. Als aber einer der Tischgäste dies hörte, sprach er zu ihm: Glückselig, wer Brot isset im Reiche Gottes! Er aber sprach zu ihm: Ein gewisser Mensch machte ein großes Abendmahl und lud viele. Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendmahls, um den Geladenen zu sagen: Kommet, denn schon ist alles bereit. Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft, und muß nothwendig ausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib geheirathet, und darum kann ich nicht kommen. Und als derT. r. jener Knecht zurückkehrte, berichtete dies seinem Herrn. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Gehe eilend hinaus auf die Gassen und Straßen der Stadt, und bringe hier herein die Armen und Krüppel und Lahme und Blinde. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast, und es ist noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe hinaus an die Wege und Zäune, und nöthige sie, herein zu kommen, damit mein Haus voll werde; denn ich sage euch, daß von jenen Männern, die geladen waren, keiner mein Abendmahl schmecken soll. Es ging aber eine große Volksmenge mit ihm, und er wandte sich und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater und Mutter und Weib und Kinder und Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein; und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, kann nicht mein Jünger sein. Denn wer unter euch, der einen Thurm bauen will, setzt sich nicht zuvor nieder und berechnet die Kosten, ob er das Nöthige habe, um ihn zu vollenden? auf daß nicht, wenn er den Grund gelegt und nicht zu vollenden vermag, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten, und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und vermochte nicht zu vollenden. Oder welcher König, der auszieht, um sich in Krieg einzulassen mit einem andern Könige, setzt sich nicht zuvor nieder und rathschlagt, ob er im Stande sei, dem mit Zehntausend entgegen zu treten, der wider ihn kommt mit Zwanzigtausend? wenn aber nicht, so sendet er, da jener noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Bedingungen des Friedens. Also denn ein jeglicher von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, kann nicht mein Jünger sein. Das Salz nun ist gut; wenn aber das Salz dumm geworden, womit soll es gewürzt werden? Es ist weder für das Land, noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre! 1 Und es naheten zu ihm alle die Zöllner und Sünder, ihn zu hören; und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murreten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder auf und isset mit ihnen. Er aber sprach zu ihnen dieses Gleichniß und sagte: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat, und eines von ihnen verloren hat, läßt nicht die neun und neunzig in der Wüste und geht dem verlornen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße thut, mehr denn über neun und neunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. - Oder welches Weib, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an, und kehrt das Haus aus, und sucht sorgfältig, bis sie sie findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte. Also, sage ich euch, ist Freude B. wird Fr. sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße thut. Er sprach aber: Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne; und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gieb mir den Theil des Vermögens, das mir zufällt. Und er theilte ihnen die Habe. Und nicht viele Tage darnach brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und daselbst vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte. Als er aber alles verzehrt hatte, ward eine gewaltige Hungersnoth in jenem Lande, und er selbst fing an, Mangel zu leiden. Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes, und der schickte ihn auf seine Aecker, die Schweine zu hüten. Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit den TräbernJohannisBrot genannt, und war ein Nahrungsmittel für Thiere und zuweilen für die ärmsten Leute, welche die Schweine fraßen, und niemand gab ihm. Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Ueberfluß an Brot, ich aber komme hierT. r. l. f. hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen, und ich will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt wider den Himmel und vor dir, ichT. r. und ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner. Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater, und ward innerlich bewegt, und lief hin, und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn sehr. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt wider den Himmel und vor dir, ichT. r. und ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen. Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringet das vornehmste Kleid her und ziehet es ihm an und gebet einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße, und bringet das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasset uns essen und fröhlich sein, denn dieser, mein Sohn, war todt, und ist wieder lebendig geworden, T. r. f. h. und war verloren, und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Es war aber sein älterer Sohn auf dem Felde; und als er kam und sich dem Hause nahete, hörte er Musik und Reigen. Und er rief einen der Knechte zu sich und erkundigte sich, was das wäre. Der aber sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder erhalten hat. Er aber ward zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aberT. r. f. h. nun ging hinaus und bat ihn. Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich dein Gebot übertreten; und mir hast du niemals ein Böcklein gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre; als aber dieser, dein Sohn, gekommen ist, der deine Habe mit Huren verschlungen hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und all das Meinige ist dein. Es geziemte sich aber, fröhlich zu sein und sich zu freuen; denn dieser, dein Bruder, war todt, und ist wieder lebendig geworden, und war verloren, und ist gefunden worden. Er sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der hatte einen Verwalter, und dieser war bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe. Und er rief ihn und sprach zu ihm: Was ist dies, das ich von dir höre? lege Rechnung ab von deiner Verwaltung, denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können. Der Verwalter aber sprach bei sich selber: Was soll ich thun, denn mein Herr nimmt mir die Verwaltung ab? Graben kann ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiß, was ich thun werde, auf daß, wenn ich der Verwaltung entsetzt bin, sie mich in ihre Häuser aufnehmen. Und er rief einen jeglichen der Schuldner seines Herrn zu sich und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Der aber sprach: Hundert Bath Oel. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief, und setze dich flugs hin und schreibe fünfzig. Darnach sprach er zu einem andern: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der aber sprach: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und schreibe achtzig. Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Söhne dieses Zeitlaufs sind klüger denn die Kinder des Lichts in ihrem GeschlechtO. gegen, od. auf ihr Geschlecht. Und ich sage euch: machet euch Freunde vonO. mit dem ungerechten Mammon, damit ihr, wenn's mit euch zu Ende geht, aufgenommen werdet in die ewigen Hütten. Wer im geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. Wenn ihr denn in dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? und wenn ihr in dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Eurige geben? Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon. Dieses alles aber hörten auch die Pharisäer, welche geldgierig waren, und sie spotteten über ihn. Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen, Gott aber kennet eure Herzen; denn was unter den Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott. Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird die gute Botschaft des Reiches Gottes verkündigt, und ein jeglicher thut ihm Gewalt anO. dringt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, denn daß ein Strichlein vom Gesetz wegfalle. Ein jeglicher, der sein Weib entlässet und heirathet eine andere, bricht die Ehe; und ein jeglicher, der die von einem Manne Entlassene heirathet, bricht die Ehe. Es war aber ein gewisser reicher Mann, und er war gekleidet in Purpur und feine Leinwand und frohlockte alle Tage in Prunk. Es war aber ein gewisser Armer, mit Namen Lazarus, der an dessen Pforte lag voller Geschwüre, und er begehrte, sich zu sättigen von den Brosamen, die von dem Tische des Reichen fielen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. Es geschah aber, daß der Arme starb und von den Engeln getragen ward in Abrahams Schoß. Es starb aber auch der Reiche und ward begraben. Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner, und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers in's Wasser tauche und kühle meine Zunge, denn ich leide Pein in dieser Flamme. Abraham aber sprach: Kind, gedenke, daß du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus gleicherweise das Böse; nun aber wird er hierT. r. l. f. hier getröstet, du aber leidest Pein. Und zu diesem allen ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, so daß die, welche von hinnen zu euch hinüber gehen wollen, nicht können, noch auch die, welche von dannen zu uns herüber kommen wollen. Er aber sprach: Ich bitte dich denn, Vater, daß du ihn sendest in das Haus meines Vaters, denn ich habe fünf Brüder, damit er ihnen ernstlich bezeuge, auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Abraham aberT. r. l. f. aber spricht zu ihm: Sie haben Moses und die Propheten: laß sie die hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand aus den Todten zu ihnen hingeht, so werden sie Buße thun. Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Moses und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Todten auferstehet. Er sprach aber zu seinenT. r. l. f. seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Aergernisse kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! Es wäre ihm nützlicherB. nützlich, wenn ein MühlsteinB. Eselsmühlstein um seinen Hals gethan, und er in's Meer geworfen würde, denn daß er eins dieser Kleinen ärgere. Gebt Acht auf euch selbst: WennT. r. f. h. aber dein BruderT. r. f. h. an dir sündigt, so verweise es ihm, und wenn er es bereuet, so vergieb ihm. Und wenn er sieben Mal des Tages an dir sündigt, und sieben MalT. r. f. h. des Tages zu dir umkehrt und spricht: Ich bereue es, so sollst du ihm vergeben. Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Vermehre uns den Glauben! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habtT. r. hättet, wie ein Senfkorn, so hättet ihr zu diesem Maulbeer-Feigenbaum gesagt: Werde entwurzelt und in's Meer gepflanzt! und er würde euch gehorchen. Wer aber von euch, der einen Knecht hat, welcher pflügt oder weidet, wird zu ihm, wenn er vom Felde zurückkommt, alsbald sagen: Gehe hin O. zurückkommt, sagen: Alsbald gehe hin und lege dich zu Tische? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Richte zu, was ich zu Abend essen soll, und gürte dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken; und darnach sollst du essen und trinken? Dankt er auch demT. r. jenem Knechte, weil er gethan, was erT. r. f. h. ihm befohlen hat? Ich meine nicht. Also auch ihr, wenn ihr alles gethan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte, T. r. f. h. denn wir haben gethan, was wir zu thun schuldig waren. Und es geschah, als er nach Jerusalem reisete, daßB. und er mitten durch Samaria und Galiläa ging. Und als er in ein gewisses Dorf trat, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die standen von ferne. Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich unser! Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern. Und es geschah, da sie hingingen, wurden sie gereinigt. Einer aber von ihnen, als er sah, daß er geheilt war, kehrte um, mit lauter Stimme Gott verherrlichend. Und er fiel auf das Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und derselbe war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn gereinigt worden? wo sind aber die neun? Sind keine gefunden worden, die zurückkehren, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremdling? Und er sprach zu ihm: Stehe auf und gehe hin; dein Glaube hat dich gerettet. Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man's beobachten könnteB. mit Beobachtung; sie werden nicht sagen: Siehe hier, oder: siehe dort; denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euchB. innerhalb von euch. Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen der Tage des Sohnes des Menschen zu sehen, und ihr werdet nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier, oder: siehe dort; gehet nicht hin, folget auch nicht. Denn gleichwie der Blitz, welcher blitzend leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum andern Ende unter dem Himmel, also wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tage. Zuvor aber muß er vieles leiden und von diesem Geschlecht verworfen werden. Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: sie aßen, sie tranken, sie heiratheten, sie wurden verheirathet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche hineinging, und die Flut kam und alle umbrachte. Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, da Lot aus Sodom herausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Auf diese Weise wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird. An jenem Tage, wer auf dem Dache O. Hause sein wird und sein Geräthe im HauseO. in der Wohnung hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Felde sein wird, der kehre gleicherweise nicht um zu dem, was hinter ihm ist. Gedenket an Lots Weib. - Wer irgend sein Leben zu retten suchen wird, der wird es verlieren; und wer irgend es verlieren wird, der wird es erhalten. Ich sage euch: in jener Nacht werden zwei auf einem Bette sein, der eine wird genommen, der andere gelassen werden. Zwei werden werden zusammen mahlen, die eine wird genommen, und die andere gelassen werden. Zwei werden auf dem Felde sein, der eine wird genommen, und der andere gelassen werden.In fast allen alten Handschr. fehlt dieser Vers. Und sie antworten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo das Aas ist, da werden die Geier versammelt werden. Er sagte ihnen aber auch ein Gleichniß dafür, daß sieT. r. f. h. auch jederzeit beten und nicht nachlassen sollten, und sprach: Es war ein gewisser Richter in einer gewissen Stadt, der Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheuete. Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht von meinem Widersacher. Und eine Zeitlang wollte er nicht; darnach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht O. mich belästigt, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht unaufhörlich komme und mich quäle O. endlich komme und mir in's Gesicht fahre. Der Herr aber sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt. Gott aber, wird er nicht ausführen das Recht seiner Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und er in Bezug auf sie T. r. f. h. auch langsam sein? Ich sage euch, daß er ihr Recht schnell ausführen wird. Doch wird wol der Sohn des Menschen, wenn er nun kommt, den Glauben finden auf Erden? Er sprach aber auch zu etlichen, die auf sich selbst vertraueten, daß sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, dieses Gleichniß: Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst O. stand für sich selbst und betete also: O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin, wie die übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbeO. besitze. Und der Zöllner, von ferne stehend, wollte sogar die Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig! Ich sage euch: Dieser ging hinab in sein Haus mehr gerechtfertigt denn jener; denn jeglicher, der sich selbst erhöhet, wird erniedrigt werden; wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöhet werden. Sie brachten aber auch die Kindlein zu ihm, daß er sie anrühren möchte. Da es aber die Jünger sahen, bedroheten sie dieselben. Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: wer irgend das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen. Und es fragte ihn ein gewisser Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muß ich gethan haben, daß ich das ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. Du kennest die Gebote: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht tödten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugniß geben; ehre deinen Vater und deine Mutter." Er aber sprach: Alles dieses habe ich beobachtetO. gehalten von meiner Jugend an. Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Noch eins fehlt dir; verkaufe alles, was du hast, und vertheile es unter die Armen, und du wirst einen Schatz in den HimmelnT. r. im Himmel haben, und komm und folge mir nach. Als er aber dieses hörte, ward er sehr traurig, denn er war sehr reich. Als aber Jesus sah, daß er sehr traurig wurde, sprach er: Wie schwerlich werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes eingehen! denn es ist leichter, daß ein Kameel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Es sprachen aber, die es hörten: Wer kann dann errettet werden? Er aber sprach: Die Dinge, die bei Menschen unmöglich sind, sind möglich bei Gott. Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: es ist niemand, der Haus, oder Eltern, oder Brüder, oder Weib, oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen, der nicht vielfältiges empfangen wird in dieser Zeit, und ewiges Leben in dem kommenden Zeitalter. Er nahm aber die Zwölfe zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, das durch die Propheten geschrieben ist auf den Sohn des Menschen; denn er wird den Nationen überliefert werden und wird verspottet und geschmähet und verspeiet werden; und wenn sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn tödten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie verstanden nichts davon, und dieses Wort war vor ihnen verborgen, und sie wußten nicht, was gesagt ward. Es geschah aber, als er Jericho nahete, saß ein gewisser Blinder am Wege und bettelte. Und da er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das wäre. Sie verkündeten ihm aber, daß Jesus, der Nazaräer, vorübergehe. Und er rief und sprach: Jesu, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und die Vorangehenden bedroheten ihn, daß er schweigen sollte; er aber schrie noch viel mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Jesus aber stand still und hieß ihn zu sich bringen. Als er aber nahete, fragte er ihn und sprach: Was willst du, daß ich dir thun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde! Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! dein Glaube hat dich geheilt. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm, indem er Gott verherrlichte. Und alles Volk, das es sah, gab Gott Lob. Und er ging hinein und zog durch Jericho. Und siehe, ein Mann, mit Namen Zachäus genannt; und selbiger war ein Oberzöllner, und er war reich. Und er suchte Jesum zu sehen, wer er wäre, und er vermochte es nicht vor der Volksmenge, denn er war klein von PersonB. Statur. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeer-Feigenbaum, damit er ihn sehen möchte, denn er sollte durch jenen Weg vorbeikommen. Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn, und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilend hernieder! denn heute muß ich in deinem Hause bleiben. Und er stieg eilend hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Und alle, die es sahen, murreten und sagten: Er ist bei einem sündigen Manne eingekehrt, um Gast zu sein. Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas genommen durch falsche Anklage, so erstatte ich es vierfältig. Und Jesus sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, sintemal auch er ein Sohn Abrahams ist, denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist. Als sie aber diesem zuhörten, fügte er hinzu und sagte noch ein Gleichniß, weil er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, daß das Reich Gottes alsbald erscheinen sollte. Er sprach nun: Ein gewisser hochgeborner Mann zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen und wieder zu kommen. Er berief aber zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfunde B. Mna und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich komme. Seine Bürger aber haßten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und sagten: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche. Und es geschah, als er zurückkam, nachdem er das Reich empfangen hatte, da hieß er diese Knechte, denen er das Geld gegeben, zu sich rufen, damit er wisse, was ein jeglicher erhandelt hätte. Und der erste aber kam und sagte: Herr, dein Pfund hat zehn Pfunde hinzugewonnen. Und er sprach zu ihm: Wohl, du guter Knecht; weil du im Geringsten treu gewesen bist, so sei gewalthabend über zehn Städte. Und der zweite kam und sagte: Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde erworben. Und er sprach auch zu diesem: Und du, sei über fünf Städte. Und ein anderer kam und sagte: Herr, siehe, dein Pfund, das ich in einem Schweißtuch verwahrt hielt, denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist: du nimmst, was du nicht hingelegt, und du erntest, was du nicht gesäet hast. ErT. r. f. h. aber spricht zu ihm: Aus deinem Munde werde ich dich richten, du böser Knecht! du wußtest, daß ich ein strenger Mann bin, der ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesäet habe. Und warum hast du mein Geld nicht in dieT. r. die Wechselbank gegeben, und bei meiner Ankunft hätte ich es mit Zinsen wieder gefordert? Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmet das Pfund von ihm, und gebet es dem, der die zehn Pfunde hat. (Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat zehn Pfunde.) Denn ich sage euch: Einem jeglichen, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir. Und als er dieses gesagt hatte, zog er voran und ging hinauf nach Jerusalem. Und es geschah, als er Bethphage und Bethanien nahete, gegen den Berg hin, welcher der Oelberg heißt, sandte er zwei seiner Jünger und sprach: Gehet hin in das Dorf gegenüber; und wenn ihr daselbst hineinkommet, werdet ihr ein Füllen darin angebunden finden, auf welchem kein Mensch je gesessen hat; löset es ab und führet es her. Und wenn jemand euch fragt: Warum löset ihr es ab? so sprechet also zu ihm: Der Herr bedarf seiner. Und die Abgesandten gingen hin, und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Füllen ablöseten, sprachen die Herren desselben zu ihnen: Warum löset ihr das Füllen ab? Sie aber sprachen: Der Herr bedarf seiner. Und sie brachten es zu Jesu, und sie warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesum darauf. Als er aber hinzog, breiteten sie ihre Kleider unter auf den Weg. Und als er schon nahete zu dem Abhange des Oelberges, fing die ganze Menge der Jünger an, mit lauter Stimme freudig Gott zu loben über alle die Wunderwerke, die sie gesehen hatten, und sagten: "Gesegnet der König, der da kommt im Namen des Herrn!"Ps. 118, 26 Friede im Himmel und Herrlichkeit in der HöheB. in den Höchsten! Und etliche der Pharisäer aus der Volksmenge sprachen zu ihm: Lehrer, verweise es deinen Jüngern. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen werden, werden sofort die Steine schreien. Und als er nahete und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn auch du erkannt hättest, und selbst an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden ist! - Nun aber ist es verborgen vor deinen Augen; denn Tage werden über dich kommen, daßB. und deine Feinde einen Wall um dich aufschütten und dich umzingeln und dich einengen werden von allen Seiten; und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen, und werden in dir nicht einen Stein auf dem andern lassen, darum daß du nicht erkannt hast die Zeit deiner Heimsuchung. Und er ging in den Tempeldie Gebäude hinein und fing an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, indem er zu ihnen sprach: Es steht geschrieben: "Mein Haus ist ein Bethaus"Jes. 56, 7; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht"Jer. 7, 11. Und er lehrte täglich im Tempeldie Gebäude; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes suchten ihn umzubringen. Und sie fanden nicht, was sie thun sollten, denn alles Volk hing ihm an, ihn zu hören. Und es geschah an einem der Tage, als er das Volk im Tempel die Gebäude) lehrte und die gute Botschaft verkündigte, da kamen die Hohenpriester und Schriftgelehrten mit den Ältesten herzu und sprachen zu ihm und sagten: Sage uns, in welchem Recht O. welcher Vollmacht; so auch nachher) tust du dieses? oder wer ist es, der dir dieses Recht gegeben hat? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und sagt mir: Die Taufe Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen, denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet ist. Und sie antworteten, sie wüßten nicht, woher. Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, in welchem Recht ich dieses tue. Er fing aber an, zu dem Volke dieses Gleichnis zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und tat ihn an Ackerbauer aus Eig. Ackerbauer; so auch v 10 usw.) und zog außer Land eine lange Zeit. Und zur rechten Zeit sandte er einen Knecht O. Sklaven) zu den Ackerbauern, damit sie ihm von der Frucht des Weinbergs gäben; die Ackerbauern aber schlugen ihn und schickten ihn leer fort. Und wiederum sandte er einen anderen Knecht O. Sklaven;) diesen aber schlugen sie auch und behandelten ihn verächtlich und schickten ihn leer fort. Und wiederum sandte er einen dritten; sie aber verwundeten auch diesen und stießen ihn hinaus. Der Herr des Weinbergs aber sprach: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden; vielleicht, wenn sie diesen sehen, werden sie sich scheuen. Als ihn aber die Ackerbauer sahen, überlegten sie bei sich selbst und sagten: Dieser ist der Erbe; laßt uns ihn töten, damit das Erbe unser werde. Und als sie ihn zum Weinberg hinausgeworfen hatten, töteten sie ihn. Was wird ihnen nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und diese Ackerbauer umbringen und den Weinberg anderen geben. Als sie es aber hörten, sprachen sie: Das sei ferne! Er aber sah sie an und sprach: Was ist denn das, was geschrieben steht: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein W. Haupt der Ecke) geworden?" Ps. 118,22) Ein Jeglicher, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf welchen irgend er aber fallen wird, den wird er zermalmen. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten zu derselben Stunde die Hände an ihn zu legen, und sie fürchteten das Volk; denn sie wußten, daß er dieses Gleichnis auf sie geredet hatte. Und sie gaben Acht auf ihn und sandten Auflaurer O. Bestochene) aus, die sich verstellten, als ob sie gerecht wären, damit sie ihn in seiner Rede fingen, um ihn der Obrigkeit und Gewalt des Landpflegers zu überliefern. Und sie fragten ihn und sagten: Lehrer, wir wissen, daß du recht redest und lehrest und die Person nicht ansiehest, sondern den Weg Gottes in Wahrheit lehrest. Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Er aber ihre Arglist wahrnehmend, sprach zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Zeiget mir einen Denar. Wessen Bild und Überschrift hat er? Sie aber antworteten und sprachen: Des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie vermochten nicht, ihn in seinem Worte zu fangen vor dem Volke; und sich über seine Antwort verwundernd, schwiegen sie. Es kamen aber etliche der Sadducäer herzu, welche widersprechen, daß es eine Auferstehung gäbe, und fragten ihn und sagten: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und dieser kinderlos stirbt, daß sein Bruder das Weib nehme und seinem Bruder Samen erwecke. 5. Mose 25,5) Es waren nun sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib und starb kinderlos; und der zweite nahm das Weib, und dieser starb kinderlos; und der dritte nahm sie; gleicherweise aber auch die sieben hinterließen keine Kinder und starben. Am letzten aber von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung nun, wessen Weib von ihnen wird sie? denn die sieben hatten sie zum Weibe. Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieses Zeitlaufs O. dieses (jenes) Zeitalters) heiraten und werden verheiratet; die aber für würdig gehalten werden, jenes Zeitlaufs O. dieses (jenes) Zeitalters) teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, werden weder heiraten, noch verheiratet werden; denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich, und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Moses angedeutet "in dem Busche", als er den Herrn nennt "den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs". 2. Mose 3,6) Er ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn für ihn leben alle. Einige aber der Schriftgelehrten antworteten und sprachen: Lehrer, du hast wohl O. wie anderswo: trefflich) gesprochen. Sie wagten aber nicht mehr, ihn etwas zu fragen. Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie, daß der Christus Davids Sohn sei, und David selbst sagt im Buche der Psalmen: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße"? Ps. 110,1) David also nennt ihn Herr, und wie ist er sein Sohn? Da aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die da wollen einhergehen in langen Gewändern, und lieben die Begrüßungen auf den Märkten und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; welche die Häuser der Witwen verschlingen und zum ScheinO. Vorwand) lange Gebete halten. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen. Und er blickte auf und sah die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten werfen: Er sah aber auch eine gewisse arme Witwe, die zwei Scherflein daselbst hineinwarf. Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch: diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen denn alle; denn diese alle haben von ihrem Ueberfluß hineingeworfen zu den Gaben Gottes, diese aber hat von ihrem Mangel den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte, hineingeworfen. Und als etliche von dem Tempel sagten, daß er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er: Diese Dinge, die ihr sehet, - es kommen Tage, in welchen nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird. Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dieses geschehen, und welches ist das Zeichen, wann dieses geschehen soll? Er aber sprach: Sehet zu, daß ihr nicht verführt werdet! denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es! und die Zeit ist nahe gekommen. Gehet ihnen nun nicht nach. Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so werdet nicht bestürzt, denn dies muß zuvor geschehen, aber das Ende ist nicht alsbald. Dann sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich; und es werden große Erdbeben sein an verschiedenen Orten, und Hungersnoth und Seuchen; und Schrecknisse und große Zeichen werden vom Himmel geschehen. Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern; und ihr werdet vor Könige und Statthalter geführt werden um meines Namens willen. Es wird euch aber zu einem Zeugniß ausschlagen. Fasset es nun in eure Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, euch zu verantworten; denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht werden widersprechen oderT. r. noch widerstehen können. Ihr werdet aber überliefert werden sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden, und sie werden etliche von euch tödten; und ihr werdet von allen gehasset werden um meines Namens willen. Und nicht ein Haar von euerm Haupte wird verloren gehen. GewinnetO. Besitzet eure Seelen durch euer Ausharren. Wenn ihr aber sehet, daß Jerusalem von Heerscharen umzingelt wird, dann wisset, daß ihre Verwüstung nahe gekommen ist. Daß alsdann, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen, und die in ihrer Mitte sind, daraus entweichen, und die auf dem Lande O. den Landschaften sind, nicht in sie hinein gehen. Denn dieses sind Tage der Rache, daß alles, was geschrieben steht, erfüllt werde. Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen! denn große Noth wird in dem Lande sein, und Zorn über dieses Volk T. r. unter diesem Volke. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt werden. Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf der Erde Bedrängniß der Nationen in Rathlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen; indem die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie sehen den Sohn des Menschen, kommend in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit. Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so richtet euch auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung sich nahet. - Und er sagte ein Gleichniß zu ihnen: Sehet den Feigenbaum und alle die Bäume; wenn sie schon ausschlagen, so wisset ihr von selbst, indem ihr es sehet, daß der Sommer schon nahe ist. So auch ihr, wenn ihr dieses geschehen sehet, so wisset, daß das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch, daß dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis alles geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. Hütet euch aber, daß eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen, und jener Tag plötzlich über euch hereinbreche; denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die ansässig sind auf dem ganzen Erdboden O. dem ganzen Lande. Wachet nun, zu jeder Zeit betend, auf daß ihr würdig gehalten werdet, allem diesem zu entfliehen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Sohne des Menschen. Er lehrte aber des Tages in dem Tempel, die Gebäude, und des Nachts ging er hinaus und übernachtete auf dem Berge, welcher der Oelberg genannt wird. Und alles Volk kam morgens früh zu ihm in den Tempeldie Gebäude, ihn zu hören. Es nahete aber das Fest der ungesäuerten Brote, Passah genannt. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbrächten, denn sie fürchteten das Volk. der Satanas fuhr in Judas, mit dem Zunamen Iskariot, der aus der Zahl der Zwölfe war. Und er ging hin und besprach sich mit den Hohenpriestern undT. r. f. h. den Hauptleuten, wie er ihnen denselben überliefere. Und sie waren erfreut und kamen überein, ihm Geld zu geben. Und er versprach es und suchte eine Gelegenheit, um ihnen denselben zu überliefern ohne Volksauflauf. Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an dem das Passah geschlachtet werden mußte. Und er sandte den Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin und bereitet uns das Passah, daß wir es essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir es bereiten? Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineintretet, so wird euch ein Mensch begegnen, der einen Wasserkrug trägt; folgt ihm in das Haus, wo er hineingehet. Und ihr sollt zu dem Hausherrn sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, da ich mit meinen Jüngern das Passah esse? Und derselbe wird euch einen großen, mit Polstern belegten Obersaal zeigen; daselbst bereitet. Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tische, und die zwölf"zwölf" fehlt in v. Handschr. Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, daß ich nicht mehr davon essen werde, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes. Und als er den Kelch genommen und gedankt hatte, sprach er: Nehmet diesen und theilet ihn unter euch. Denn ich sage euch, daß ich nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes komme. Und er nahm Brot, und dankte, und brach es, und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben ist; dieses thut zu meinem Gedächtniß! Gleicherweise auch den Kelch, nach dem Mahle, und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen ist. Doch siehe, die Hand dessen, der mich überliefert, ist mit mir über Tische. Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; wehe aber jenem Menschen, durch den er überliefert wird! Und sie fingen an, sich unter einander zu befragen, wer es wol von ihnen sein möchte, der dieses thun würde. Es ward aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den GrößtenB. der Größere zu halten sei. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Nationen herrschen über sie, und die Gewalt über sie üben werden Wohlthäter genannt. Ihr aber nicht also; sondern der GrößteB. der Größere unter euch sei wie der JüngsteB. d. Jüngere, und der Leiter wie der Dienende. Denn wer ist größer, der zu Tische Liegende oder der Dienende? Ist es nicht der zu Tische Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende. Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen; und ich verordne euch ein Reich, gleichwie es mir mein Vater verordnet hat, damit ihr esset und trinket an meinem Tische in meinem Reiche, und auf Thronen sitzet, richtend die zwölf Stämme Israels. Es sprach aber der Herr: Simon, Simon! siehe, der Satanas hat eurer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, auf daß dein Glaube nicht aufhöre; und bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder. Er aber sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit, auch in Gefängniß und Tod zu gehen. Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geläugnet hast, daß du mich kennest. Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen sandte, mangelte euch etwas? Sie aber sagten: Nichts. Er sprach nun zu ihnen: Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie, und gleicherweise eine Tasche, und wer nicht hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert; denn ich sage euch, daß noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muß: "Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden"Jes. 53, 12; denn auch die Dinge, die mich betreffen, haben eine Vollendung. Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug. Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach an den Oelberg; es folgten ihm aber auch dieT. r. seine Jünger. Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Versuchung hineinkommet. Und er zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück, und niederknieend betete er und sprach: Vater, wenn du diesen Kelch von mir wegnehmen willst, - doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte; und als er in ringendem Kampfe war, betete er heftiger. Es ward aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen. Und er stand auf vom Gebet, kam zu denT. r. seine Jüngern und fand sie eingeschlafen vor Traurigkeit. Und er sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, daß ihr nicht in Versuchung hineinkommet. Als er aber noch redete, siehe, eine Volksmenge, und der, welcher Judas genannt war, einer der Zwölfe, ging vor ihnen her und nahete Jesu, um ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas, überlieferst du den Sohn des Menschen mit einem Kuß? Da aber, die um ihn waren, sahen, was es werden würde, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwerte drein schlagen? Und einer aus ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr abB. nahm ihm... weg. Jesus aber antwortete und sprach: Lasset es so weit; und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und Aeltesten, die wider ihn kamen: Seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken wie gegen einen Räuber? Als ich täglich unter euch im Tempeldie Gebäude war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt; aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsterniß. Sie ergriffen ihn aber und führten ihn und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte ihm von ferne. Als sie aber mitten im Hofe ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus in ihre Mitte. Und eine gewisse Magd sah ihn bei dem FeuerB. Licht sitzen und heftete ihre Augen auf ihn und sprach: Auch dieser war mit ihm. Er aber verläugnete ihn und sagte: Weib, ich kenne ihn nicht. Und kurz darauf sah ihn ein anderer und sprach: Auch du bist von ihnen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht. Und ungefähr nach Verlauf einer Stunde behauptete es ein anderer und sagte: In Wahrheit, auch dieser war mit ihm, denn auch er ist ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähete der Hahn. Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an; und Petrus gedachte an das Wort des Herrn, wie er zu ihm sagte: Ehe der Hahn krähet, wirst du mich dreimal verläugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Und die Männer, die ihnT. r. Jesus festhielten, verspotteten ihn und schlugen ihn. Und als sie ihn bedeckt hatten, T. r. schlugen ihn in's Angesicht und fragten sie ihn, sagend: Weissage, wer ist's, der dich schlug? Und vieles andere sagten sie lästernd gegen ihn O. viele andere Lästerungen sagten sie wider ihn. Und als es Tag ward, versammelte sich die Aeltestenschaft des Volkes, beides, Hohenpriester und Schriftgelehrten, und führten ihn in ihr Synedrium und sagten: Wenn du der Christus bist, so sage es uns. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sage, so werdet ihr nicht glauben; wenn ich aber T. r. f. h. auch fragen würde, so würdet ihr mir nicht antworten, noch mich loslassen. Von nun an aberT. r. l. f. aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. Sie sprachen aber alle: So bist du denn der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr sagt's, daß ich es bin! Sie aber sprachen: Was haben wir weiteres Zeugniß nöthig? denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört. Und die ganze Menge von ihnen stand auf, und sie führten ihn hin zu Pilatus. Sie fingen aber an, ihn zu verklagen, indem sie sagten: Diesen haben wir befunden, daß er unsereT. r. die Nation verführt und wehret, dem Kaiser die Steuer zu geben, indem er sagt, daß er selbst Christus, ein König, sei. Pilatus aber fragte ihn sagend: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es! Pilatus aber sprach zu den Hohenpriestern und der Volksmenge: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber drangen stärker an und sagten: Er erregt das Volk, indem er lehret durch ganz Judäa, anfangend von Galiläa bis hieher. Als aber Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei. Und als er erfahren, daß er aus dem Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn zu Herodes, der auch selbst in jenen Tagen zu Jerusalem war. Und als Herodes Jesum sah, freuete er sich sehr; denn seit langer Zeit wünschte er, ihn zu sehen, weil er vieles von ihm gehört hatte, und er hoffte, irgend ein Zeichen durch ihn geschehen zu sehen. Er fragte ihn nun mit vielen Worten; aber er antwortete ihm nichts. Die Hohenpriester und Schriftgelehrten standen aber auf und verklagten ihn heftig. Als aber Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn verächtlich behandelt und ihn verspottet hatte, warf er ihm ein glänzendes Gewand um, und sandte ihn zu Pilatus zurück. Pilatus und Herodes aber wurden aber an selbigem Tage Freunde mit einander, denn früher waren sie gegeneinander in Feindschaft. Als aber Pilatus die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen gerufen, sprach er zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das Volk abwendig macht, und siehe, ich habe ihn in eurer Gegenwart verhört, und ich habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden, wegen dessen ihr ihn anklagt; aber auch Herodes nicht, denn ich habe euch zu ihm hingeschickt, und siehe, nichts Todeswürdiges ist von ihm gethan O. wider ihn zu Stande gebracht. Ich will ihn nun züchtigen und loslassen. Er aber mußte ihnen nothwendig auf das Fest einen losgeben. Die ganze Menge aber schrie zugleich O. Sie aber schrieen im vollen Haufen und sagte: Hinweg mit diesem! Laß uns aber den Barabbas los! Der war wegen eines gewissen Aufruhrs, der in der Stadt geschehen, und wegen eines Mordes in's Gefängniß geworfen. Pilatus rief ihnen nun wiederum zu, indem er Jesum loslassen wollte; sie aber schrieen entgegen O. riefen ihm zu und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sprach zum dritten Male zu ihnen: Was hat dieser denn Böses gethan? ich habe keine Ursache des Todes an ihm gefunden; ich will ihn denn züchtigen und loslassen. Sie aber lagen ihm an mit großem GeschreiB. großen Stimmen, und forderten, daß er gekreuzigt würde. Und ihr und der Hohenpriester Geschrei nahm überhand. Und Pilatus urtheilte, daß ihre Forderung geschehe. Er ließ T. r. f. h. ihnen aber den los, der eines Aufruhrs und Mordes wegen in's Gefängniß geworfen war, den sie forderten; Jesum aber übergab er ihrem Willen. Und als sie ihn wegführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten das Kreuz auf ihn, um es Jesum nachzutragen. Es folgte ihm aber eine große Menge Volkes nach, und Weiber, die ihnT. r. f. h. auch beklagten und bejammerten. Jesus aber wandte sich zu ihnen und sprach: Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder; denn siehe, es kommen Tage, an welchen man sagen wird: Glückselig die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäuget haben! Dann werden sie anheben, zu den Bergen zu sagen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns! Denn wenn sie dieses thun an dem grünen Baume, was soll es an dem dürren werden? Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Uebelthäter, um mit ihm hingerichtet zu werden. Und als sie an die Stätte kamen, genannt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn daselbst und die Uebelthäter, den einen zur Rechten, den andern zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun! Sie aber vertheilten seine Kleider und warfen das Loos; und das Volk stand und sah zu. Es höhnten aber auch die Obersten mit denselben und sagten: Andere hat er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist, der Auserwählte Gottes. Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten und ihm Essig brachten und sagten: Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst! Es war aber auch eine Ueberschrift über ihm geschrieben in griechischen und römischen und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden. Einer aber der gehenkten Uebelthäter lästerte ihn und sagte: Bist du nichtT. r. sagend, wenn du bist der Christus? Rette dich selbst und uns. Der andere aber antwortete und strafte ihn, und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist? und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Thaten werth sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes gethan. Und er sprach zu Jesu: Gedenke meiner, Herr, wenn du in deinem Reiche kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: heute wirst du mit mir im Paradiese sein. Es war aber um die sechste Stunde; und es ward eine Finsterniß über das ganze LandO. die ganze Erde bis zur neunten Stunde. Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels ward mitten entzwei gerissen. Und Jesus rief mit starker Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ichT. r. will ich übergeben meinen Geist! Und als er dieses gesagt hatte, verschied er. Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, verherrlichte er Gott und sagte: Fürwahr, dieser Mensch war gerecht. Und die ganze Volksmenge, die zu diesem Schauspiel zusammengekommen war, als sie sahen, was geschehen war, schlugen an ihreT. r. hat "ihre" im Text Brust und kehrten zurück. Aber alle seine Bekannten standen von ferne, und die Weiber, die ihm von Galiläa nachgefolgt waren, und sahen dieses. Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, der ein Rathsherr war, ein guter und gerechter Mann - dieser hatte nicht eingewilligt in ihren Rath und in ihre That - von Arimathia, einer Stadt der Juden, der auch selber das Reich Gottes erwartete; dieser ging hin zu Pilatus, und bat um den Leib Jesu. Und als er ihn abgenommen hatte, wickelte er ihn in feine Leinwand und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft, wo noch nie jemand gelegt worden war. Und es war der Rüsttag, und der Sabbath brach an. Es folgten aberT. r. f. h. auch Weiber nach, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren; sie besahen die Gruft und wie sein Leib hingelegt ward. Als sie aber zurückgekehrt, bereiteten sie Specereien und Salben; und den Sabbath über ruheten sie nach dem Gebot. An dem ersten Wochentage aber, ganz in der Frühe, kamen sie zu der Gruft und brachten die Specereien, die sie bereitet hatten T. r. f. h. und einige andere mit ihnen. Sie fanden aber den Stein von der Gruft abgewälzt. Und als sie hineingegangen waren, fanden sie den Leib des Herrn Jesu nicht. Und es geschah, als sie darüber ganz verlegen waren - und siehe, zwei Männer in strahlenden Kleidern standen bei ihnen. Als sie aber sehr erschrocken waren und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen jene zu ihnen: Was suchet ihr den Lebendigen unter den Todten? Er ist nicht hier, sondern ist auferstanden. Gedenket, wie er zu euch redete, als er noch in Galiläa war, indem er sagte: Der Sohn des Menschen muß überliefert werden in die Hände sündiger Menschen, und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten an seine Worte; und sie kehrten von der Gruft zurück und verkündigten dies alles den Elfen und den übrigen allen. Es waren aber die Maria Magdalena und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die übrigen mit ihnen, die dieses zu den Aposteln sagten. Und ihre Reden schienen vor ihnen wie Mährchen, und sie glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zu der Gruft, und als er sich hineingebückt, sieht er die Leintücher allein liegen, und er ging weg nach Hause, und verwunderte sich über das, was geschehen war. Und siehe, zwei von ihnen gingen an selbigem Tage nach einem Dorfe, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt liegt, das Emmaus heisst. Und sie unterhielten sich mit einander über alles dieses, was sich zugetragen hatte. Und es geschah, als sie sich unterhielten und sich einander befragten, daßB. und Jesus selbst nahete und mit ihnen ging. Ihre Augen aber wurden gehalten, ihn nicht zu erkennen. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr wandelnd mit einander wechselt und seid niedergeschlagen? Einer aber, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Weilest du als Fremdling allein O. bist du nur Fremdling in Jerusalem, der die Dinge nicht weiß, B. und du weißt die D. nicht die in diesen Tagen in ihr geschehen sind? Und er sprach zu ihnen: Welche? Sie aber sprachen zu ihm: Die von Jesu, dem Nazaräer, der ein Prophet war, mächtig im Werk und Wort vor Gott und allem Volke; und wie ihn die Hohenpriester und unsere Obersten zum Urtheil des Todes überlieferten und ihn kreuzigten. Wir aber hofften, daß er der sei, der Israel erlösen sollte. Doch auch bei alle dem ist es heute der dritte Tag, seit diese Dinge geschehen sind. Aber auch etliche Weiber von uns haben uns außer uns gebracht, die am frühen Morgen bei der Gruft gewesen sind, und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, daß sie ein Gesicht von Engeln gesehen, welche sagen, daß er lebe. Und etliche von denen, die mit uns sind, gingen nach der Gruft und fanden es so, wie auch die Weiber gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen, und trägen Herzens zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht der Christus dieses leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und von Moses und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in all den Schriften das, was ihn betraf. Und sie naheten dem Dorfe, wohin sie gingen; und er stellte sich, als wollte er weiter gehen. Und sie nöthigten ihn und sagten: Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen zu Tische lag, nahm er das Brot und segneteO. lobpreisete; und als er es gebrochen hatte, reichte er es ihnen. Ihre Augen aber wurden aufgethan, und sie erkannten ihn; und er ward ihnen unsichtbar O. er ward unsichtbar (und ging weg von) ihnen. Und sie sprachen zu einander: War unser Herz nicht brennend in uns, als er zu uns redete auf dem Wege, und als er uns die Schriften eröffnete? Und sie standen auf zur selbigen Stunde, und kehrten zurück nach Jerusalem, und sie fanden die Elfe versammelt, und die mit ihnen waren, und sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten, was auf dem Wege geschehen war, und wie er von ihnen erkannt worden sei am Brechen des Brotes. Als sie aber dieses redeten, stand erT. r. Jesus selbst in ihrer Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Sie aber waren erschrocken und in Furcht gesetzt, und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen? Sehet meine Hände und meine Füße, daß ich es selbst bin; betastet mich und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe. Und als er dieses sagte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. Da sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Sie aber reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch und von einer Honigscheibe; und er nahm und aß vor ihnen. Und er sprach zu ihnen: Dies sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden muß, was von mir geschrieben steht in dem Gesetz Moses’ und den Propheten und Psalmen. Da öffnete er ihnen das Verständniß, daß sie die Schriften verstanden, und sprach zu ihnen: Also ist's geschrieben, und also mußte der Christus leiden, und am dritten Tage auferstehen aus den Todten, und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden verkündigt werden an alle die Nationen, anfangend von Jerusalem. Ihr aber seid Zeugen hiervon; und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber bleibet in der Stadt T. r. f. h. Jerusalem, bis ihr angethan werdet mit Kraft aus der Höhe. Er führte sie aber hinaus bis gen Bethanien, und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und ward hinaufgetragen in den Himmel. Und sie huldigten ihm und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude; und sie waren stets im Tempel, Gott lobend und preisend. T. r. f. h. Amen.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses O. Er war im Anfang bei Gott. Alles ward durch dasselbe O. ihn, und ohne dasselbe ward nicht eins, das geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheinet in der Finsterniß, und die Finsterniß hat es nicht erfaßt O. begriffen. Es ward ein Mensch gesandt von Gott; sein Name: Johannes. Dieser kam zum Zeugniß, auf daß er zeugte von dem Lichte, damit alle durch ihn glaubten. Jener war nicht das Licht, sondern daß er zeugte von dem Lichte. Das war das wahrhaftige Licht, welches, kommend in die Welt, jeden Menschen erleuchtet d. h. sein Licht auf jeden Menschen scheinen läßt. And. übers. welches erleuchtet jeden Menschen, kommend in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt ward durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in das Seinige O. in sein Eigenthum, und die Seinigen nahmen ihn nicht auf; so viele ihn aber annahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, welche nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingebornen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit; (Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte, der nach mir Kommende ist mir vor, denn er war vor mir;) denn T. r. und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. Denn das Gesetz war durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht O. ausgelegt. Und dies ist das Zeugniß des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, daß sie ihn fragen sollten: Wer bist du? Und er bekannte und läugnete nicht, und bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elias? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? damit wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben; was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Machet gerade den Weg des Herrn Für Jehova, wie Jesaias, der Prophet, gesagt hat Jes. 40, 3. Und sie waren gesandt T. r. und die gesandt waren von den Pharisäern. Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufest du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elias, noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch stehet, den ihr nicht kennet, der nach mir Kommende T. r. f. h. aber mitten unter... kennet, dessen Sandalen aufzulösen ich nicht würdig bin. Dieses geschah zu Bethanien T. r. Bethabara, jenseit des Jordans, wo Johannes taufte. Am folgenden Tage sieht er T. r. Johannes Jesum zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt. Dieser ist es, von welchem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der mir vor ist, denn er war vor mir. Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar werden möchte, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser taufend. Und Johannes zeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren, und er blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du irgend sehen wirst den Geist herniederfahren und auf ihm bleiben, dieser ist's, der mit demHeiligen Geiste tauft. Und ich habe gesehen und habe gezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist. Des folgenden Tages stand wiederum Johannes und zwei von seinen Jüngern, und hinblickend auf Jesum, der da wandelte, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesu nach. Jesus aber, da er sich umwandte und sie nachfolgen sah, spricht zu ihnen: Was suchet ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi, (was verdolmetscht heißt: Lehrer) wo hältst du dich auf? Er spricht zu ihnen: Kommt und sehet. Sie kamen nun T. r. l. f. nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war T. r. f. h. aber um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört und ihm nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (was verdolmetscht ist: Christus T. r. der Christus). Und er führte ihn zu Jesu. Jesus T. r. f. h. aber blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas’; du wirst Kephas heißen (was verdolmetscht ist: Stein Gr. Petrus). Am folgenden Tage wollte er T. r. Jesus hingehen nach Galiläa, und Jesus findet den Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach. Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Moses im Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesum, den Sohn des Joseph, den von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes sein? Philippus spricht zu ihm: Komm und siehe! Jesus sah den Nathanael zu sich kommen, und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Trug ist. Nathanael spricht zu ihm: Woher kennest du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warest, sah ich dich. Nathanael antwortete und spricht zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du O. glaubst du; (ohne Frage)? du wirst größere Dinge sehen denn diese. Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: von nun an werdet ihr den Himmel geöffnet sehen, und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen. Und am dritten Tage ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und es war die Mutter Jesu daselbst. Es war aber auch Jesus auf die Hochzeit geladen und seine Jünger. Und als es an Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Weib? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was irgend er euch sagt, das thut. Es waren aber daselbst sechs steinerne Wasserkrüge aufgestellt, nach der Reinigung der Juden, wovon jeder zwei oder drei Maß faßte. Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie füllten sie bis oben an. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet es dem Speisemeister. Und sie brachten es. Als aber der Speisemeister das Wasser gekostet hatte, das Wein geworden war, (und er wußte nicht, woher er sei; die Diener aber, die das Wasser schöpften, wußten es) ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jeder Mensch setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie wohl getrunken haben, alsdann den geringern; du hast den guten Wein bis jetzt behalten. Diesen T. r. den Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn. Darnach ging er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger; und daselbst blieben sie nicht viele Tage. Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. Und er fand im Tempel die Gebäude die Ochsen- und Schafe- und Taubenverkäufer, und die Wechsler dasitzen. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel die Gebäude hinaus, auch die Schafe und die Ochsen; und die Münze der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um. Und zu den Taubenverkäufern sprach er: Nehmet dieses weg von hier; machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause. Seine Jünger aber gedachten daran, daß geschrieben steht: "Der Eifer um dein Haus verzehret T. r. hat mich verzehrt mich" Ps. 69, 9. Es antworteten nun die Juden und sprachen zu ihm: Welches Zeichen zeigst du uns, daß du dieses thust? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel das Haus ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: Sechs und vierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber sprach von dem Tempel das Haus seines Leibes. Als er nun aus statt "von"; im Anhang berichtigter Druckfehlerden Todten auferstanden war, gedachten seine Jünger daran, daß er dieses T. r. f. h. zu ihnen gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Worte, das Jesus gesprochen hatte. Als er aber zu Jerusalem war, am Passah, auf dem Feste, glaubten viele an seinen Namen, als sie seine Zeichen sahen, die er that. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht, weil er alle kannte und nicht bedurfte, daß jemand Zeugniß gebe von dem Menschen, denn er selbst wußte, was in dem Menschen war. Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern; sein Name: Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu ihm T. r. Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du bist ein Lehrer von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen thun, die du thust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: es sei denn, daß jemand von neuem geboren worden, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? kann er zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: es sei denn, daß jemand aus Wasser und Geist geboren worden, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was aus dem Fleische geboren ist, ist Fleisch; und was aus dem Geiste geboren ist, ist Geist. Verwundere dich nicht, daß ich dir sagte: ihr müsset von neuem geboren werden. Der Wind wehet, wo er will, und du hörest sein Sausen B. seine Stimme, aber du weißt nicht, woher er kommt, und wohin er geht; also ist jeglicher, der aus dem Geiste geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dieses geschehen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer von Israel, und weißt dieses nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: wir reden, was wir wissen, und zeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugniß nehmet ihr nicht an. Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubet nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage? Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, denn der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist. Und gleichwie Moses in der Wüste die Schlange erhöhete, also muß der Sohn des Menschen erhöhet werden, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gegeben, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat O. glaubt an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes. Dieses aber ist das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsterniß mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Arges thut, hasset das Licht und kommt nicht zu dem Lichte, damit seine Werke nicht blosgestellt werden d. h. gezeigt werden, wie sie sind; oder bestraft oder gerügt werden; wer aber die Wahrheit thut, kommt zu dem Lichte, damit seine Werke offenbar werden, daß sie in Gott gewirkt sind. Darnach kam Jesus und seine Jünger in das Land Judäa, und daselbst verweilte er mit ihnen und taufte. Aber auch Johannes taufte zu Ainon, nahe bei Salim, weil viele Wasser daselbst waren; und sie kamen hin und wurden getauft. Denn Johannes war noch nicht in's Gefängniß geworfen. Es entstand nun eine Frage unter den Jüngern Johannes' mit einem Juden T. r. mit den Juden über die Reinigung. Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der jenseit des Jordans bei dir war, dem du Zeugniß gegeben hast, siehe, er tauft, und alle kommen zu ihm. Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts erlangen, O. kann nichts empfangen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben. Ihr selbst gebet mir Zeugniß, daß ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern daß ich vor ihm her gesandt bin. Der die Braut hat, ist der Bräutigam; aber der Freund des Bräutigams, der da steht und ihn hört, ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt. Er muß wachsen, ich aber abnehmen. Der von oben kommt, ist über alles O. ist über alle; der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde; der vom Himmel kommt, ist über alle. Und was er gesehen und gehört hat, dieses bezeugt er, und sein Zeugniß nimmt niemand an. Wer sein Zeugniß angenommen hat, der hat versiegelt, daß Gott wahrhaftig ist. Denn welchen Gott gesandt hat, der redet die Worte Gottes; denn Gott giebt den Geist nicht nach Maß. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt O. nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. Als nun der Herr erkannte, daß die Pharisäer gehört hatten, daß Jesus mehr Jünger mache und taufe denn Johannes, (wiewol Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger) verließ er Judäa und zog wiederum nach Galiläa. Er mußte aber durch Samaria gehen. Er kommt nun in eine Stadt Samaria's, genannt Sichar, nahe bei dem Felde, welches Jakob seinem Sohne Joseph gab. Es war aber daselbst eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich also an die Quelle nieder. Es war um die sechste Stunde. Es kommt ein Weib aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gieb mir zu trinken. (Denn seine Jünger waren weggegangen in die Stadt, um Speise zu kaufen.) Das samaritische Weib spricht nun zu ihm: Wie bittest du, der du ein Jude bist, von mir zu trinken, die ich ein samaritisches Weib bin? (Denn die Juden verkehren nicht mit den Samaritern.) Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes känntest und wer es ist, der zu dir spricht: Gieb mir zu trinken, so würdest du ihn gebeten haben, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Das Weib spricht zu ihm: Herr, du hast kein Gefäß zum Schöpfen, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? Bist du größer denn unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab? Und er selbst trank aus demselben und seine Söhne und sein Vieh. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wiederum dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. Das Weib spricht zu ihm: Herr, gieb mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und nicht hieherkomme, um zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann, und komm hieher. Das Weib antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann; denn fünf Männer hast du gehabt, und den du jetzt hast, der ist nicht dein Mann; dies hast du wahr geredet. Das Weib spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr saget, zu Jerusalem sei der Ort, wo man anbeten müsse. Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, - ihr wisset nicht was; wir beten an, und wissen was, denn das Heil ist aus den Juden. Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater im Geist und in Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in Wahrheit anbeten. Das Weib spricht zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der Christus genannt ist; wenn jener kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin es, der mit dir redet. Und über diesem kamen seine Jünger und verwunderten sich, daß er mit einem Weibe O. mit dem Weibe redete. Dennoch sagte niemand: Was suchest du? oder: Was redest du mit ihr? Das Weib nun ließ ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten: Kommet, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich gethan habe: ist dieser nicht der Christus? Sie gingen T. r. Da gingen sie zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm. In der Zwischenzeit aber baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß. Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennet. Da sprachen die Jünger zu einander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen thue, der mich gesandt hat und sein Werk vollbringe. Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: hebet eure Augen auf und schauet die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte. T. r. f. h. Und Der da erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit beide, der da säet und der da erntet, zugleich sich freuen. Denn hierin ist der Spruch wahr Nach and. Lesart: bewährt sich der wahre Spruch: Ein anderer ist's, der da säet, und ein anderer, der da erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, was ihr nicht bearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. Aus jener Stadt aber glaubten viele der Samariter an ihn, um des Wortes des Weibes willen, welche bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich irgend gethan habe. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb daselbst zwei Tage. Und viel mehr glaubten um seines Wortes willen. Und sie sagten zu dem Weibe: Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, daß dieser ist wahrhaftig der Heiland der Welt Viele f. h. der Christus. Nach den zwei Tagen aber zog er von dannen aus und ging hin nach Galiläa; denn er selbst, Jesus, bezeugte, daß ein Prophet in dem eigenen Vaterlande keine Ehre hat. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, da sie alles gesehen, was er zu Jerusalem auf dem Feste gethan hatte; denn auch sie kamen auf das Fest. Er T. r. Jesus kam nun wiederum nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein gewisser königlicher Diener, dessen Sohn war krank, in Kapernaum. Als dieser gehört, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa komme, ging er zu ihm hin und bat ihn, daß er herabkomme und seinen Sohn heile, denn er lag im Sterben. Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so werdet ihr nicht glauben. Der königliche Diener spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! Jesus spricht zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte dem Worte, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Aber schon indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte und verkündeten ihm und sagten: Dein Knabe lebt. Er erforschte nun von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war; und sie sagten zu ihm: Gestern un die siebente Stunde verließ ihn das Fieber. Da erkannte der Vater, daß es in jener Stunde war, in welcher Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte, er und sein ganzes Haus. Dieses zweite Zeichen that Jesus wiederum, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war. Nach diesem war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. Es ist aber in Jerusalem bei dem Schafthor ein Teich, der auf hebräisch zubenamt ist: Bethesda, welcher fünf Säulenhallen hat. In diesem lag eine T. r. f. h. große Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer, [[die auf die Bewegung des Wassers warteten. Denn zu Zeiten stieg ein Engel in den Teich hinab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, ward gesund, mit welcher Krankheit irgend er behaftet war.]] Was in V. 3 u. 4 eingekl. ist, fehlt in vielen Handschr. Es war aber ein gewisser Mensch daselbst, der acht und dreißig Jahre mit seiner T. r. l. f. seiner Krankheit behaftet war. Als Jesus diesen daliegen sah und wußte, daß er schon lange Zeit also war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich werfe, wenn das Wasser bewegt worden ist; indem ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinab. Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett und wandele! Und alsbald war der Mensch gesund und hob sein Bett auf und wandelte. Es war aber an jenem Tage Sabbath. Es sagten nun die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbath, es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sagte zu mir: Nimm dein Bett auf und wandele. Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm dein Bett auf und wandele? Der Geheilte aber wußte nicht, wer es war; denn Jesus war entwichen, weil eine Volksmenge an dem Orte war. Darnach findet ihn Jesus im Tempel die Gebäude, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, damit dir nichts Aergeres widerfahre. Der Mensch ging hin und verkündete den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe. Und darum verfolgten die Juden Jesum [[und suchten ihn zu tödten]] Viele Handschr. lassen diese Worte fehlen, weil er dies am Sabbath that. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirket bis jetzt, und ich wirke. Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu tödten, weil er nicht allein den Sabbath brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, sich selbst Gott gleich machend. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: der Sohn kann nichts von sich selber thun, es sei denn, daß er den Vater etwas thun sieht; denn was irgend dieser thut, das thut auch der Sohn gleicherweise. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selbst thut; und er wird ihm größere Werke zeigen denn diese, auf daß ihr euch verwundert. Denn gleichwie der Vater die Todten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche er will. Denn auch der Vater richtet niemanden, sondern alles Gericht hat er dem Sohne gegeben, auf daß alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wer mein Wort höret und glaubet dem, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben und kommt nicht in's Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben hinübergegangen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß die Stunde kommt und ist jetzt, da die Todten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben. Denn gleichwie der Vater das Leben hat in sich selber, also hat er auch dem Sohne gegeben, das Leben zu haben in sich selber; und er hat ihm Gewalt gegeben, auch Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist. Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden; und es werden hervorkommen, die das Gute gethan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse gethan haben, zur Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von mir selber thun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen T. r. des Vaters, der mich gesandt hat. Wenn ich von mir selber zeuge, so ist mein Zeugniß nicht wahr; ein anderer ist es, der von mir zeuget, und ich weiß, daß das Zeugniß wahr ist, welches er von mir zeuget. Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugniß gegeben. Ich aber nehme nicht Zeugniß von Menschen, sondern dieses sage ich, auf daß ihr selig werdet. Jener war die brennende und scheinende Lampe; ihr aber wolltet gern für eine Zeit in seinem Lichte fröhlich sein. Ich aber habe das Zeugniß, das größer ist denn das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater gegeben, auf daß ich sie vollbringe, die Werke selbst, die ich thue, zeugen von mir, daß der Vater mich gesandt hat. Und der mich gesandt hat, der Vater selber, hat von mir Zeugniß gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen, und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn welchen er gesandt hat, diesem glaubet ihr nicht. Ihr erforschet O. Erforschet die Schriften, denn ihr meinet in ihnen dasewige Leben zu haben, und diese sind es, die von mir zeugen; und ihr wollt nicht zu mir kommen, auf daß ihr das Leben habet. Ich nehme nicht Ehre von Menschen; aber ich kenne euch, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habet. Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmet mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen. Wie könnet ihr glauben, die ihr Ehre von einander nehmet, und die Ehre von Gott allein O. von dem alleinigen Gott nicht suchet? Wähnet nicht, daß ich euch bei dem Vater verklagen werde; es ist einer, der euch verklagt, Moses, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Denn wenn ihr Moses glaubtet, so würdet ihr mir geglaubt haben, denn jener hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Eig. jenes Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben? Darnach fuhr Jesus über den See von Galiläa, den von Tiberias; und es folgte ihm eine große Volksmenge, weil sie die T. r. seine Zeichen sahen, die er an den Kranken that. Jesus aber ging hinauf auf den Berg, und daselbst saß er mit seinen Jüngern. Es war aber nahe des Passah, das Fest der Juden. Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, daß eine große Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, auf daß diese essen? Dies sagte er aber, ihn versuchend, denn er selbst wußte, was er thun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht hin für sie, auf daß jeglicher T. r. f. h. von ihnen etwas weniges bekomme. Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm: Es ist ein kleiner Knabe hier, der hat fünf GerstenBrote und zwei kleine Fische; aber was ist dies unter so viele? Jesus aber sprach: Machet, daß die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Orte. Es lagerten sich nun die Männer an Zahl bei fünftausend. Jesus aber Viele l. Jesus dann nahm die Brote, und als er gedankt hatte, theilte er sieT. r. f. h. unter die Jünger, die Jünger aber denen aus, die da lagerten; gleicherweise auch von den kleinen Fischen, so viel sie wollten. Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, damit nichts verloren gehe. Sie sammelten nun und füllten zwölf Körbe mit Brocken, von den fünf GerstenBroten, welche übrig blieben denen, die gegessen hatten. Die Leute nun, als sie das Zeichen sahen, das Jesus that, sprachen: Dieser ist wahrlich der Prophet der in die Welt kommen soll. Da nun Jesus wußte, daß sie kommen und ihn ergreifen würden, damit sie ihnT. r. hat "ihn" im Text zum Könige machten, entwich wiederum auf den Berg, er selbst allein. Als es aber Abend geworden, gingen seine Jünger hinab an den See und stiegen in das Schiff und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen. Und der See erhob sich, weil ein starker Wind wehete. Als sie nun etwa fünfundzwanzig bis dreißig Stadien gerudert hatten, sehen sie Jesum auf dem See wandeln und nahe an das Schiff herankommen, und sie fürchteten sich. Er aber spricht zu ihnen: Ich bin’s, fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn nun in das Schiff nehmen, und alsbald kam das Schiff an das Land, wo sie hinfuhren. Am folgenden Tage, als die Volksmenge, die jenseit des Sees stand, gesehen B. l. sah, daß daselbst kein anderes Schifflein war, als jenes T. r. f. h. eine, in welches seine Jünger gestiegen, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren; (es kamen aber andere Schifflein aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte;) da nun die Volksmenge sah, daß Jesus nicht daselbst sei, noch seine Jünger, stiegen sie T. r. f. h. selbst auch in die Schiffe und kamen nach Kapernaum, Jesum suchend. Und als sie ihn jenseit des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen und gesättigt worden seid. Wirket nicht für die Speise, die vergänglich ist, sondern für die Speise, die da bleibet in das ewige Leben, welche der Sohn des Menschen euch geben wird, denn diesen hat der Vater versiegelt, Gott. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir thun, auf daß wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubet, den er gesandt hat. Da sprachen sie zu ihm: Was thust du nun für ein Zeichen, auf daß wir sehen und dir glauben; was wirkest du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen. Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: nicht Moses hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater giebt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herniederkommt und der Welt das Leben giebt. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gieb uns allezeit dieses Brot! Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: wer zu mir kommt, wird nie hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten. Aber ich habe euch gesagt, daß ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubet. Alles, was mir der Vater giebt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinauswerfen; denn ich bin vom Himmel herniedergekommen, nicht auf daß ich meinen Willen thue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Dies aber ist der Wille dessen T. r. des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tage. Denn T. r. l. Aber dies ist der Wille meines Vaters Viele l. dessen, der mich gesandt hat, daß jeder, der den Sohn siehet und an ihn glaubt, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Da murreten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist, und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herniedergekommen? Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murret nicht unter einander. Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß der Vater, der mich gesandt hat, ihn ziehe; und ich werde ihn auferwecken am T. r. l. f. am letzten Tage. Es steht geschrieben in den Propheten: "Und sie werden alle von Gott gelehret sein" Jes. 54, 13. Jeder T. r. f. h. nun, der von dem Vater gehört und gelernt hat, der kommt zu mir. Nicht daß jemand den Vater gesehen habe, außer der, welcher von Gott ist, der hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wer an mich glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, auf daß man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brote isset, so wird er leben in Ewigkeit. Und das Brot aber, daß ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt. Die Juden stritten nun unter einander und sagten: Wie kann dieser uns das Fleisch zu essen geben? Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esset das Fleisch des Sohnes des Menschen und trinket sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isset und mein Blut trinket, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage; denn mein Fleisch ist wahrhaftig Einige l. wahrhaftige, wahrhaftiger Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Einige l. wahrhaftige, wahrhaftiger Trank. Wer mein Fleisch isset und mein Blut trinket, der bleibet in mir und ich in ihm. Gleichwie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so wird auch, wer mich isset, leben meinetwegenO. und ich lebe durch den Vater, so werdet auch ihr leben durch mich. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist. Nicht, wie die Väter aßen und starben T. r. wie eure Väter das Manna aßen und starben; wer dieses Brot isset, wird leben in Ewigkeit. Dieses redete er in der Synagoge, lehrend zu Kapernaum. Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart; wer kann sie hören? Da aber Jesus bei B. in sich selbst wußte, daß seine Jünger hierüber murreten B. murren, sprach er zu ihnen: Aergert euch dieses? Wenn ihr nun den Sohn des Menschen werdet auffahren sehen, wo er zuvor war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützet nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe T. r. rede, sind Geist und sind Leben; aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang, welche es seien, die nicht glaubten, und wer es sei, der ihn überliefern würde. Und er sprach: Darum sage ich euch, daß niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn gegeben von dem T. r. meinem Vater. Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm. Es sprach nun Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Simon Petrus T. r. f. h. denn antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt O. glauben u. wissen, daß du bist der Heilige Gottes T. r. der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölfe, auserwählt? und aus euch ist einer ein Teufel. Er aber sprach von Judas, Simons Sohn, dem Iskariot; denn dieser war, es der ihn später überlieferte, und war einer von den Zwölfen. Und nach diesem wandelte Jesus in Galiläa, denn er wollte nicht in Judäa wandeln, weil die Juden ihn zu tödten suchten. Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Ziehe von hinnen und gehe nach Judäa, auf daß auch deine Jünger deine Werke sehen, die du thust; denn niemand thut etwas im Verborgenen und sucht selbst offenbar zu sein. Wenn du diese Dinge thust, so zeige dich der Welt; denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasset sie, weil ich von ihr zeuge, daß ihre Werke böse sind. Gehet ihr hinauf zu diesem Feste; ich gehe T. r. f. h. noch nicht hinauf zu diesem Feste; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. Als er T. r. f. h. aber dieses zu ihnen gesagt hatte, blieb er in Galiläa. Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf auf das Fest, nicht offenbarlich, sondern wie im Verborgenen. Die Juden nun suchten ihn auf dem Feste und sprachen: Wo ist jener? Und viel Gemurmel war über ihn unter der Volksmenge; die einen sagten: Er ist gut; andere sagten: Nein, sondern er verführt die Volksmenge. Doch sprach niemand öffentlich von ihm, aus Furcht vor den Juden. Als es aber schon in der Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel die Gebäude und lehrte. Es verwunderten sich nun die Juden T. r. und die Juden und sagten: Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit O. Wie kennt dieser Schriften?, da er nicht gelernt hat? Jesus nun T. r. l. f. nun antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn jemand will seinen Willen thun, der wird von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist, oder ob ich von mir selber rede. Wer von sich selber redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und ist keine Ungerechtigkeit in ihm. Hat nicht Moses euch das Gesetz gegeben? und keiner von euch thut das Gesetz. Was suchet ihr mich zu tödten? Die Volksmenge antwortete und sprach: Du hast einen Teufel B. Dämon; wer sucht dich zu tödten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ich habe ein Werk gethan, und alle verwundert ihr euch. Deswegen gab Moses O.... ihr euch deswegen; Moses gab euch die Beschneidung, (nicht daß sie von Moses sei, sondern von den Vätern O. ohne Klammer) und am Sabbath beschneidet ihr einen Menschen. Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbath empfängt, damit das Gesetz Moses’ nicht gebrochen werde, zürnet ihr mir, daß ich den ganzen Menschen gesund gemacht habe am Sabbath? Richtet nicht nach dem Scheine B. Angesicht, sondern richtet das gerechte Gericht. Es sagten nun etliche von denen aus Jerusalem: Ist das nicht dieser, den sie zu tödten suchen? und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben denn die Obersten in Wahrheit erkannt, daß dieser T. r. f. h. wahrlich der Christus ist? Diesen aber kennen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so weiß niemand, woher er ist. Jesus nun rief im Tempel, lehrend und sagend: Ihr kennet mich und wisset auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selber gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, den ihr nicht kennet. Ich T. r. f. h. aber kenne ihn, weil ich von ihm bin, und er mich gesandt hat. Sie suchten nun ihn zu greifen, aber niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er mehr Zeichen thun denn jene T. r. diese, die dieser gethan hat? Die Pharisäer hörten die Volksmenge also über ihn murmeln; und die Pharisäer und die Hohenpriester sandten Diener, daß sie ihn greifen möchten. Da sprach Jesus T. r. f. h. zu ihnen: Noch eine kleine Weile bin ich bei euch, und gehe hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen. Es sprachen nun die Juden bei sich selbst: Wohin will dieser gehen, daß wir ihn nicht finden sollen? Will er in die Zerstreuung der Griechen gehen und die Griechen lehren? Was ist das für eine Rede, die er gesagt hat: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und: wo ich bin, könnet ihr nicht hinkommen? Am letzten, dem großen Tage des Festes aber, stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dieses aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn derT. r. f. h. Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. EtlicheT. r. viele nun aus der Volksmenge, als sie diese Rede hörten, sagten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere aber sagten: Kommt der Christus denn aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt, daß aus dem Samen Davids und aus Bethlehem, dem Dorfe, wo David war, der Christus kommt? Es ward nun seinethalben eine Spaltung in der Volksmenge. Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn. Es kamen nun die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr auch verführt? Hat jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisäern? Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, ist verflucht. Spricht Nikodemus zu ihnen, T. r. f. h. der bei Nacht zu Jesu kam der einer von ihnen war: Richtet unser Gesetz einen Menschen, ehe es zuvor von ihm selbst gehört und weiß, was er thut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche und siehe, daß aus Galiläa kein Prophet aufsteht. Und ein jeglicher ging nach seinem Hause. Jesus aber ging nach dem Oelberge. Früh Morgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen ein Weib zu ihm, ergriffen im Ehebruch, und stellen sie in die Mitte, und sprechen zu ihm: Lehrer, dieses Weib ist auf der That selbst im Ehebruch ergriffen worden. In dem Gesetz aber hat uns Moses geboten, daß solche gesteinigt werden; du nun, was sagst du? Dieses aber sagten sie, ihn versuchend, auf daß sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch nicht gesündigt hat, der werfe zuerst den Stein auf sie. Und wiederum bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde. Sie aber, als sie es hörten und von dem Gewissen überführt wurden, gingen einer nach dem andern hinaus, anfangend von den Aeltesten bis zu den Letzten; und Jesus war allein gelassen, und das Weib in der Mitte stehend. Als aber Jesus sich aufrichtete; und niemanden sah außer dem Weibe, sprach er zu ihr: Weib, wo sind jene, deine Verkläger? Hat dich niemand verurtheilt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurtheile auch ich dich nicht: gehe hin und sündige nicht mehr. Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsterniß wandeln, sondern das Licht des Lebens haben. Es sprachen nun die Pharisäer zu ihm: Du zeugest von dir selber, dein Zeugniß ist nicht wahr. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wenn ich auch von mir selber zeuge, so ist mein Zeugniß wahr, denn ich weiß, woher ich gekommen bin, und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme, und wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleische; ich richte niemanden. Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Aber auch in euerm Gesetz steht geschrieben, daß das Zeugniß von zweien Menschen wahr ist 5. Mos. 17, 6; 19, 15. Ich bin es, der von mir selber zeuget, und der Vater, der mich gesandt hat, giebt Zeugniß von mir. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater gekannt. Diese Worte redete T. r. Jesuser in der Schatzkammer, lehrend im Tempel die Gebäude; und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Nun sprach Jesus wiederum zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen, und werdet in eurer Sünde sterben; wo ich hingehe, könnet ihr nicht hinkommen. Es sprachen nun die Juden: Will er sich etwa selbst tödten, daß er spricht: Wo ich hingehe, könnet ihr nicht hinkommen? Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. Darum sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? Und Jesus sprach zu ihnen: Durchaus das, was ich zu euch auch rede O. Was ich von Anfang euch sage; od. dem Wesen nach, was ich zu euch auch rede. Vieles habe ich von euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und ich, was ich von ihm gehört habe, dieses rede ich zu der Welt. Sie erkannten nicht, daß er von dem Vater zu ihnen sprach. Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen werdet erhöhet haben, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin, und daß ich nichts von mir selber thue, sondern wie derT. r. mein Vater mich gelehret hat, dieses rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er T. r. der Vater hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit thue, was ihm wohlgefällig ist. Da er dieses redete, glaubten viele an ihn. Jesus sprach nun zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Samen und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie sagst du: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: jeglicher, der die Sünde thut, ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht für immer in dem Hause; der Sohn bleibt für immer. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein. Ich weiß, daß ihr Abrahams Samen seid; aber ihr suchet mich zu tödten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe, und ihr thut denn, was ihr bei euerm Vater gesehen habt. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr wol die Werke Abrahams thun; nun aber suchet ihr mich zu tödten, einen Menschen, der euch die Wahrheit geredet, die ich von Gott gehört habe: das hat Abraham nicht getan. Ihr thut die Werke euers Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. Jesus sprach Viele f. h. nun zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selber gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr meine Rede nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden euers Vaters wollt ihr thun; jener war ein Menschenmörder von Anfang, und ist in der Wahrheit nicht bestandenO. bestehet nicht in d. W., weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben O. desselben. Weil aber ich die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht. Wer von euch überführt mich der Sünde? Wenn ichT. r. f. h. aber die Wahrheit sage, warum glaubet ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, höret die Worte Gottes. Darum höret ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Die Juden antwortetenT. r. f. h. nun und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und einen TeufelB. Dämon hast? Jesus antwortete: Ich habe keinen TeufelB. Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr entehret mich. Ich aber suche nicht meine Ehre; es ist einer, der sie suchet und richtet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich. Es sprachen nun die Juden zu ihm: Jetzt erkennen wir, daß du einen TeufelB. Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken ewiglich. Bist du größer denn unser Vater Abraham, der gestorben ist? und die Propheten sind gestorben; was machst du aus dir selber? Jesus antwortete: Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts, mein Vater ist es, der mich ehret, von welchem ihr saget: Er ist unser Gott. Und ihr kennet ihn nicht, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch gleich sein - ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort. Abraham, euer Vater, frohlockte, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freuete sich. Es sprachen nun die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt, und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: ehe Abraham ward, bin ich. Da hoben sie Steine auf, daß sie auf ihn würfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel durch ihre Mitte hindurch gehend, und ging also vorüber. Und vorübergehend, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren ist? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern auf daß die Werke Gottes an ihm offenbar würden. Ich muß die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, so lange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. So lange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dieses gesagt, spützete er auf die Erde und machte Koth aus dem Speichel und strich den Koth wie Salbe auf seine AugenT. r. die Augen des Blinden, und sprach zu ihm: Gehe hin, wasche dich in dem Teiche Siloam, was verdolmetscht wird: gesandt. Er ging nun hin und wusch sich und kam sehend. Die Nachbarn nun und die ihn früher gesehen hatten, daß er BettlerT. r. daß er blind war war, sprachen: Ist dieser nicht, der da saß und bettelte? Einige sagten: Er ist's; andereT. r. f. h. aber: Er ist ihm ähnlich; er selbst sagte: Ich bin’s. Sie sprachen nun zu ihm: Wie sind deine Augen geöffnet worden? Er antwortete und sprach: Ein Mensch, genannt Jesus, machte Koth und salbte meine Augen und sprach zu mir: Gehe hin nachT. r. f. h. dem Teiche Siloam und wasche dich. Als ich aber hinging und mich wusch, ward ich sehend. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht. Sie führten ihn, der vorher blind war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbath, als Jesus den Koth machte und seine Augen öffnete. Nun fragten ihn wiederum auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er aber sprach zu ihnen: Er legte Koth auf meine Augen, und ich wusch mich, und ich sehe. Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hält den Sabbath nicht. Andere sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen thun? Und es war Zwiespalt unter ihnen. Sie sprachen nunT. r. l. f. nun wiederum zu dem Blinden: Du, was sagst du von ihm, daß er deine Augen aufgethan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Es glaubten nun die Juden nicht von ihm, daß er blind war und sehend geworden, bis daß sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war. Und sie fragten sie und sagten: Ist dieser euer Sohn, von dem ihr saget, daß er blind geboren sei? Wie ist er denn jetzt sehend? Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist, und daß er blind geboren ist; wie er aber jetzt siehet, wissen wir nicht, oder wer seine Augen geöffnet hat, wir wissen es nicht. Er ist mündig; fraget ihn, er wird selbst von sich reden. Dies sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten, denn die Juden waren schon übereingekommen, daß, wenn jemand ihn als Christum bekennen würde, er aus der Synagoge gestoßen werden sollte. Deswegen sagten seine Eltern: Er ist mündig, fraget ihn. Sie riefen nun zum zweiten Mal den Menschen, der blind war, und sprachen zu ihm: Gieb Gott Ehre! wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist. Da antwortete erT. r. f. h. und sprach: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eins weiß ich, daß ich blind war und jetzt sehe. Und sie sprachen wiederum zu ihm: Was hat er dir gethan? wie öffnete er deine Augen? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habet nicht gehört; warum wollt ihr es nochmals hören? Wollt ihr auch seine Jünger werden? SieT. r. f. h. nun schimpften ihn und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber sind Moses’ Jünger. Wir wissen, daß Gott zu Moses geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist. Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Es ist hierbei doch wunderbar, daß ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat meine Augen geöffnet. Wir wissen aber, daß Gott Sünder nicht höret, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen thut, den höret er. Von Ewigkeit her ist es nicht erhört, daß jemand die Augen eines Blindgebornen geöffnet habe. Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts thun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrest uns? Und sie warfen ihn hinaus. Jesus hörte, daß sie ihn hinausgeworfen hatten, und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? Er antwortete und sprach: WerViele l. Und wer ist es, Herr, auf daß ich an ihn glaube? Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es. Er aber sprach: Ich glaube, Herr! und er huldigte ihm. Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß die Nichtsehenden sehen, und die Sehenden blind werden. Und etliche von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dieses und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so würdet ihr nicht Sünde haben; nun ihr aber saget: Wir sehen, so bleibetT. r. f. h. nun eure Sünde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Thür in den Hof der Schafe eingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Thür eingeht, ist Hirte der Schafe. Diesem thut der Thürhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie aus. Und wenn er alleT. r. l. f. alle seine eigenen Schafe ausgelassen hat, so geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. Dieses Gleichniß sprach Jesus zu ihnen; sie aber wußten nicht, was das war, das er zu ihnen redete. Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß ich die Thür der Schafe bin. Alle, die irgend vor mir gekommen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten sie nicht. Ich bin die Thür; wenn jemand durch mich eingeht, der wird errettet werden, und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nicht, als nur daß er stehle und schlachte und verderbe. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und daß sie es in Ueberfluß haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Der Miethling aber, und der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. Der Miethling aber flieht, weil er ein Miethling ist und sich um die Schafe nicht kümmert. Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen O. was mein ist und bin gekannt von den Meinen, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Heerde, ein Hirte werden. statt "Hirte sein"; im Anhang berichtigter Druckfehler Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selber. Ich habe Gewalt O. Macht, es zu lassen, und habe Gewalt, es wieder zu nehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen. Es ward T. r. f. h. nun wiederum ein Zwiespalt unter den Juden dieser Worte wegen. Viele aber von ihnen sagten: Er hat einen TeufelB. Dämon und ist unsinnig; was höret ihr ihn? Andere sagten: Dies sind nicht Worte eines Besessenen; kann ein TeufelB. Dämon der Blinden Augen aufthun? Es war aber zu Jerusalem das Fest der Tempelweihe, und es war Winter. Und Jesus wandelte in dem Tempel, in der Säulenhalle Salomons. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Bis wann hältst du unsere Seele hin? Wenn du der Christus bist, so sage es uns frei heraus. Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters thue, diese zeugen von mir. Aber ihr glaubet nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles O. alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins. Nun hoben die Juden wiederum Steine auf, daß sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt; um welches Werk unter denselben steinigt ihr mich? Die Juden antworteten ihm T. r. f. h. sagend: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selber zu Gott machst. Jesus antwortete ihnen: Ist es nicht in euerm Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: ihr seid Götter" Ps. 82, 6. Wenn er jene Götter genannt hat, zu welchen das Wort Gottes kam, (und die Schrift kann doch nicht aufgelöst werden) saget ihr zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst; weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters thue, so glaubet mir nicht; wenn ich sie aber thue, so glaubet den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubet, auf daß ihr erkennet und glaubet die W. "und glaubet" sind fraglich, daß der Vater in mir ist, und ich in ihm Viele l. in dem Vater. Da suchten sie wiederum ihn zu greifen, und er entging ihrer Hand. Und er ging wiederum weg jenseit des Jordans nach dem Orte, wo Johannes zuerst taufte, und blieb daselbst. Und viele kamen zu ihm und sagten: Johannes that zwar kein Zeichen, alles aber, was Johannes von diesem gesagt hat, ist wahr. Und viele daselbst glaubten an ihn. Es war aber ein Gewisser krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorfe der Maria und Martha, ihrer Schwester. (Maria aber war es, die den Herrn mit Salbe salbte und seine Füße mit ihren Haaren abtrocknete; deren Bruder Lazarus war krank.) Da sandten die Schwestern zu ihm und sagten: Herr, siehe, den du lieb hast, ist krank. Als es aber Jesus hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, auf daß der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde. Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus. Als er nun hörte, daß er krank sei, da blieb er zwei Tage an dem Orte, wo er war. Darnach sprach er dann zu seinen T. r. den Jüngern: Lasset uns wiederum nach Judäa ziehen. Die Jünger sagen zu ihm: Rabbi, eben jetzt suchten die Juden dich zu steinigen, und wiederum gehest du dahin? Jesus antwortete: Sind nicht zwölf Stunden des Tages? Wenn jemand am Tage wandelt, so stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht. Wenn aber jemand in der Nacht wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. Dieses sprach er, und darnach sagt er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, daß ich ihn wieder aufwecke. Da sprachen die T. r. seine Jünger: Herr, wenn er schläft, so wird er geheilt werden. Jesus aber redete von seinem Tode; sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Dann nun sagte ihnen Jesus gerade heraus: Lazarus ist gestorben, und ich bin froh um euertwillen, daß ich nicht da war, auf daß ihr glaubet; aber lasset uns zu ihm gehen. Da sprach Thomas, genannt ZwillingO. Didymus, zu seinen Mitjüngern: Lasset auch uns gehen, auf daß wir mit ihm sterben! Als nun Jesus kam, fand er ihn, daß er schon vier Tage in der Gruft gewesen war. Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien weit. Und viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, um sie über ihren Bruder zu trösten. Martha nun, als sie hörte, daß Jesus komme, ging ihm entgegen. Maria aber saß im Hause. Da sprach Martha zu Jesu: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich, daß, was irgend du von Gott bittest, Gott dir geben wird. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Spricht Martha zu ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, ob er schon gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen sollte. Und als sie dieses gesagt hatte, ging sie hin und rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte: Der Lehrer ist gekommen und ruft dich. Jene, als sie es gehört, steht schnell auf und geht zu ihm. Jesus war aber noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war an dem Orte, wo Martha ihm begegnet war. Die Juden nun, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, als sie sahen, daß Maria schnell aufstand und hinausging, folgten ihr nach, indem sie sagten: Sie geht zur Gruft, daß sie daselbst weine. Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie zu seinen Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Jesus nun, als er sie weinen sah, und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, seufzte tiefO. war heftig bewegt im Geiste und erschütterte sichO. betrübte sich und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu ihm: Herr, komm und siehe. Jesus vergoß Thränen. Da sprachen die Juden: Siehe, wie liebte er ihn. Etliche aber von ihnen sagten: Konnte dieser, der die Augen des Blinden aufthat, nicht machen, daß auch dieser nicht gestorben wäre? Jesus nun, wiederum tief in sich selbst seufzend O. war heftig bewegt, kommt zur Gruft. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag darauf. Jesus spricht: Nehmet den Stein weg. Die Schwester des Verstorbenen, Martha, spricht zu ihm: Herr, er stinkt schon, denn er ist vier Tage hier. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glauben würdest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen? Sie nahmen nun den Stein weg T. r. f. h. wo der Verstorbene lag. Jesus aber hob die Augen aufwärts und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhöret hast. Ich aber wußte, daß du mich allezeit erhörest; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, auf daß sie glauben, daß du mich gesandt hast. Und da er dieses gesagt hatte, rief er mit starker Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, an Füßen und Händen mit Grabtüchern gebunden, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umbunden. Jesus spricht zu ihnen: Löset ihn auf und lasset ihn gehen. Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was er T. r. Jesus gethan hatte, glaubten an ihn. Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus gethan hatte. Die Hohenpriester nun und die Pharisäer versammelten das Synedrium und sprachen: Was thun wir? denn dieser Mensch thut viele Zeichen. Wenn wir ihn also lassen, werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und sowol unsern Ort als unsere Nation wegnehmen. Ein Gewisser aber aus ihnen, Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisset nichts, und ihr überlegt auch nicht, daß es uns nützlich ist, daß ein Mensch für das Volk sterbe, und nicht die ganze Nation umkomme. Dieses aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus für die Nation sterben sollte; und nicht für die Nation allein, sondern auf daß er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte. Von jenem Tage an rathschlagten sie nun mit einander, daß sie ihn tödteten. Jesus nun wandelte nicht mehr frei öffentlich unter den Juden, sondern ging von da hinweg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt, genannt Ephraim, und verweilte daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber nahe das Passah der Juden, und viele aus dem Lande gingen hinauf nach Jerusalem vor dem Passah, auf daß sie sich reinigten. Sie suchten nun Jesum und sprachen, im Tempel stehend, unter einander: Was dünket euch, daß er nicht auf das Fest kommt? Es hatten aber T. r. f. h. beides die Hohenpriester und die Pharisäer Befehl gegeben, daß, wenn jemand wisse, wo er sei, er es anzeige, damit sie ihn griffen. Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus war, der Gestorbene, den er aus den Todten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun daselbst ein Abendessen, und Martha diente. Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen. Da nahm Maria ein Pfund Salbe von unverfälschter O. flüssiger, sehr kostbarer Narde, und salbte die Füße Jesu und trocknete seine Füße mit ihren Haaren. Das Haus aber ward von dem Geruch der Salbe erfüllt. Es sagte nun einer von seinen Jüngern, Judas, Simons Sohn, der Iskariot, der ihn überliefern sollte: Warum ist diese Salbe nicht für dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben worden? Er sagte dies aber, nicht weil er für die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und trug O. weg nahm, was hineingelegt ward. Da sprach Jesus: Laß sie; sie hat es auf den Tag meines Begräbnisses Eig. meiner Einbalsamirung aufbewahrt; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Eine große Volksmenge aus den Juden wußte nun, daß er daselbst sei; und sie kamen, nicht um Jesu willen allein, sondern auch daß sie Lazarus sähen, den er aus den Todten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber rathschlagten, auf daß sie auch Lazarus tödteten, weil viele von den Juden um seinetwillen hingingen und an Jesum glaubten. Am folgenden Tage, als eine große Volksmenge, die zu dem Feste gekommen war, hörte, daß Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Palmenzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrieen: Hosanna! Gesegnet der Kommende im Namen des HerrnFür Jehova, der König Israels! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! siehe, dein König kommt, sitzend auf dem Füllen einer Eselin" Sach. 9, 9. Dieses aber verstanden seine Jünger zuerst nicht, sondern als Jesus verherrlicht war, dann erinnerten sie sich, daß dieses von ihm geschrieben war, und sie ihm dieses gethan hatten. Es bezeugte nun die Volksmenge, die bei ihm war, daß O. Da gab die V. Zeugniß … weil) er Lazarus aus dem Grabe gerufen und ihn aus den Todten auferweckt habe. Deshalb ging ihm auch die Volksmenge entgegen, weil sie hörten, daß er dieses Zeichen gethan hatte. Da sprachen die Pharisäer zu einander: Sehet ihr, daß ihr gar nichts ausrichtet? Siehe, die Welt ist ihm nachgegangen. Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinauf kamen, auf daß sie auf dem Feste anbeteten. Diese nun kamen zu Philippus, der von Bethsaida in Galiläa war, und baten ihn und sagten: Herr, wir wollen Jesum sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, und wiederum kommen Andreas und Philippus, und sie sagenT. r. und wiederum Andreas und Philippus sagen es Jesues Jesu. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, daß der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viele Frucht. Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasset, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dienet, der folge mir nach, und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dienet, den wird mein Vater ehren. Jetzt ist meine Seele bestürztO. erschüttert, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wiederum verherrlichen. Die Volksmenge nun, die dastand und zuhörte, sagte, es habe gedonnert; andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euertwillen. Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt ausgeworfen werden. Und ich, wenn ich erhöhet bin von der Erde, werde alle zu mir ziehen. (Dieses aber sagte er, andeutend, welches Todes er sterben sollte.) Die Volksmenge antwortete ihm: Wir haben aus dem Gesetz gehört, daß der Christus bleibe in Ewigkeit, und wie sagst du: Der Sohn des Menschen muß erhöhet werden? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen? Jesus sprach nun zu ihnen: Noch eine kleine Weile ist das Licht unterT. r. bei euch; wandelt, während ihr das Licht habt, damit nicht die Finsterniß euch ergreife. Und wer in der Finsterniß wandelt, weiß nicht, wohin er gehet. Während ihr das Licht habt, glaubet an das Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet. Dieses redete Jesus und ging hinweg und verbarg sich vor ihnen. Wiewol er aber so viele Zeichen vor ihnen gethan hatte, so glaubten sie nicht an ihn, auf daß erfüllet würde das Wort Jesaias', des Propheten, das er sprach: "Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart worden" Jes. 53, 1? Darum konnten sie nicht glauben, weil wiederum Jesaias gesagt hat: "Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, auf daß sie nicht sehen mit den Augen und verstehen mit dem statt "den"; im Anhang berichtigter Druckfehler Herzen und sich bekehren, und ich sie heile" Jes. 6, 10. Dieses sprach Jesaias, alsViele l. weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete. Dennoch glaubten auch von den Obersten viele an ihn. Doch wegen der Pharisäer bekannten sie ihn nicht, damit sie nicht aus der Synagoge gestoßen werden möchten; denn sie liebten die Ehre bei den MenschenB. der Menschen mehr als die Ehre bei GottB. Gottes. Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich siehet, der siehet den, der mich gesandt hat. Ich bin in die Welt gekommen als Licht, auf daß jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsterniß bleibe; und wenn jemand meine Worte hört und sie nicht hältT. r. glaubt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt errette. Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet. Das Wort, das ich geredet habe, dasselbe wird ihn richten an dem letzten Tage. Denn ich habe nicht aus mir selber geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, daß sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich also, wie mir der Vater gesagt hat. Vor dem Feste des Passah aber, als Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt zu dem Vater hingehen sollte, - da er die Seinigen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis an's Ende. Und während des Abendessens, als der Teufel schon in das Herz des Judas, Simons Sohn, des Iskariot, gegeben, daß er ihn überliefere, - steht Jesus, wissend, daß der Vater ihm alles in die Hände gegeben hatte, und daß er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe, von dem Abendessen auf und legte die Oberkleider ab und nahm ein Leintuch und umgürtete sich. Darauf gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, die Füße der Jünger zu waschen und abzutrocknen mit dem Leintuch, womit er umgürtet war. Da kommt er zu Simon Petrus, und dieser spricht zu ihm: Herr, du wäschest meine Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich thue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach verstehen. Spricht Petrus zu ihm: Du sollst nimmermehr meine Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Theil mit mir. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern beides, die Hände und das Haupt. Jesus spricht zu ihm: Wer gebadetO. ganz gewaschen ist, hat nicht nöthig, denn sich die Füße zu waschen, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er kannte den, der ihn überlieferte; deswegen sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er nun ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, setzte er sich wiederum nieder und sprach zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch gethan habe? Ihr heißet mich Lehrer und Herr, und ihr saget recht, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, auf daß, gleichwie ich euch gethan habe, auch ihr thut. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: der Knecht ist nicht größer denn sein Herr, noch der Gesandte größer, denn der ihn gesandt hat. Wenn ihr dieses wisset, glückselig seid ihr, wenn ihr es thut. Ich rede nicht von euch allen: ich weiß, welche ich auserwählt habe; aber auf daß die Schrift erfüllet werde: "Der mit mir das Brot isset, hat seine Ferse wider mich aufgehoben" Ps. 41, 9. Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, auf daß ihr, wenn es geschieht, glaubet, daß ich es bin. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wer denaufnimmt, den irgend ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Als Jesus dieses gesagt hatte, ward er sehr erschüttert im Geiste und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: einer von euch wird mich überliefern. Da blickten die Jünger sich einander an, zweifelnd, von wem er rede. Einer aber von seinen Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tische in dem Schoße Jesu. Diesem nun winkt Simon Petrus, damit er forschen möchte, wer es wol wäre, von welchem er rede. Jener aber, sich an die Brust Jesu lehnend, spricht zu ihm: Herr, wer ist's? Jesus antwortete: Jener ist's, dem ich den Bissen, wenn ich ihn eingetunkt, geben werde. Und als er den Bissen eingetunkt, giebt er ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du thust, thue schnell. Niemand aber von den zu Tische Liegenden verstand, wozu er ihm dieses sagte. Denn etliche meinten, weil Judas die Kasse hatte, daß Jesus zu ihm sage: Kaufe, was wir für das Fest bedürfen, oder daß er den Armen etwas geben sollte. Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Es war aber Nacht. Als er nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und alsbald wird er ihn verherrlichen. Kinder, noch eine kleine Weile bin ich bei euch; ihr werdet mich suchen, und, wie ich den Juden sagte: Wo ich hingehe, könnet ihr nicht hinkommen, so sage ich jetzt auch euch. Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet, auf daß, gleichwie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebet. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine B. mir Jünger seid, wenn ihr Liebe unter einander habt. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wo gehest du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber nachher folgen. Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Ich will mein Leben für dich lassen. Jesus antworteteT. r. f. h. ihm: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verläugnet hast. Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubet an Gott, glaubet auch an mich. In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; wenn esnicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; dennT. r. l. f. denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, so komme ich wieder und will euch zu mir nehmen, auf daß, wo ich bin, auch ihr seid. Und wo ich hingehe, wisset ihr, und den Weg wisset ihr Viele f. h. wohin ich gehe. Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehest, und wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Wenn ihr mich erkannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; und von jetzt an erkennet ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen, hat den Vater gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selber; der Vater aber, der in mir bleibet O. wohnet, er thut die Werke. Glaubet mir, daß ich in dem Vater und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selber willen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wer an mich glaubt, der wird auch die Werke thun, die ich thue, und wird größere denn diese thun, weil ich zumT. r. zu meinem Vater gehe. Und was irgend ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich thun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so will ich es thun. Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote; und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen andern SachwalterO. Vormund geben, daß er bei euch seiT. r. bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht kann empfangen, weil sie ihn nicht sieht, noch ihn kennet. Ihr aber kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht als Waisen lassen, ich komme zu euch. Noch ein wenig, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber sehet mich: weil ich lebe, werdet auch ihr leben. An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin, und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selber ihm offenbar machen. Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, undT. r. l. f. und wieO. was ist es, daß du dich uns offenbar machen willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr höret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Dieses habe ich zu euch geredet, als ich bei euch blieb. Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt giebt, gebe ich euch. Euer Herz sei nicht bestürzt, auch nicht furchtsam. Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe T. r. daß ich sagte: ich gehe z. V.; denn mein Vater ist größer als ich. Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, auf daß, wenn es geschieht, ihr glaubet. Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst derT. r. dieser Welt kommt und hat nichts in mir; aber auf daß die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe, und daß ich also thue, wie mir der Vater geboten hat. - Stehet auf, lasset uns von hinnen gehen. Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Ackerbauer. Jegliche Rebe inO. an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jegliche, die Frucht bringt, die reinigt er, damit sie mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibet in mir und ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht von sich selber Frucht bringen kann, sie bleibe denn im Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnet ihr nichts thun. Wenn jemand nicht in mir bleibt, der wird hinausgeworfen wie die Rebe und verdorret, und man sammelt sie und wirft sie in's Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Hierin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringet, und ihr werdet meineB. mir Jünger werden statt "sein"; im Anhang berichtigter Druckfehler. Gleichwie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt; bleibet in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten, und in seiner Liebe bleibe. Dieses habe ich zu euch gesagt, auf daß meine Freude in euch seiT. r. bleibt und eure Freude erfüllt werde. Dieses ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand denn diese, daß jemand sein Leben läßt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr alles thut, was ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr thut; sondern ich habe euch Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kund gethan habe. Ihr habt nicht mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt, und euch gesetzt, daß ihr hingehet und Frucht bringet, und daß eure Frucht bleibe, auf daß, was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe. Dieses gebiete ich euch, daß ihr einander liebet. Wenn euch die Welt hasset, so wisset, daß O. so wisset ihr, daß sie mich vor euch gehasset hat. Wenn ihr von der Welt wäret, so würde die Welt das Ihrige lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen hasset euch die Welt. Gedenket an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, so werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, so werden sie auch das eure halten. Aber dieses alles werden sie euch thun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre, und nicht zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer mich hasset, der hasset auch meinen Vater. Wenn ich nicht die Werke gethan hätte unter ihnen, die kein anderer gethan hat, so hätten sie nicht Sünde; nun aber haben sie gesehen und gehasset beideB. beides, gesehen und gehasset beide , mich und meinen Vater. Aber auf daß das Wort erfüllet würde, das in ihrem Gesetz geschrieben ist: "Sie haben mich ohne Ursache gehasset" Ps. 69, 4. Wenn aber der Sachwalter gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgehet, so wird er von mir zeugen. Aber auch ihr zeuget, weil ihr von Anfang an bei mir seid. Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch von der Synagoge ausschließen; es kommt aber die Stunde, daß jeglicher, der euch tödtet, meinen wird, Gott einen Dienst darzubringen. Und dieses werden sieT. r. euch thun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Dieses aber habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die StundeVielleicht sollten wir mit A. l. ihre Stunde gekommen ist, ihr daran gedenket, daß ich es euch gesagt habe. Dieses aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, weil ich bei euch war. Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wo gehest du hin? sondern weil ich dieses zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, daß ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, so will ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, so wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht. Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; von Gerechtigkeit, weil ich zu meinem Vater gehe, und ihr mich nicht mehr sehet; von Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnet es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen sein wird, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selber reden, sondern alles, was irgend er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangenO. nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; deswegen sagte ich, daß er es von dem Meinen empfängtO. nimmtT. r. wird empfangen und euch verkündigen wird. Ueber ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen, [[weil ich zum Vater hingehe]] In mehreren Handschr. fehlen die eingekl. Worte. Es sprachen nun etliche von seinen Jüngern unter einander: Was ist das, daß er zu uns sagt: Ueber ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen, und: weil ich zum Vater gehe? Da sprachen sie: Was ist das, was er sagt: Ueber ein Kleines? Wir wissen nicht, was er sagt. Da vernahm Jesus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Deswegen fraget ihr unter einander, daß ich sagte: Ueber ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen? Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Welt wird frohlocken; ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude werden. Das Weib, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn aber das Kind geboren ist, so gedenkt sie nicht mehr an die Trübsal, um der Freude willen, daß ein Mensch zur Welt geboren ist. Ihr habt denn auch jetzt Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird frohlocken, und eure Freude wird niemand von euch nehmen. Und an jenem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was irgend ihr von dem Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, auf daß eure Freude völlig sei. Dieses habe ich in Gleichnissen zu euch geredet; es kommtT. r. f. h. aber die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch offen von dem Vater verkündigen werde. An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst liebt euch, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, daß ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin von dem Vater ausgegangen und bin in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. Seine Jünger sprachen zu ihm: Siehe, jetzt sprichst du offen und redest kein Gleichniß; nun wissen wir, daß du alles weißt und nicht nöthig hast, daß dich jemand frage; hierdurch glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist. Jesus antwortete ihnen: Glaubet ihr jetzt? Siehe, es kommt die Stunde und ist T. r. f. h. jetzt gekommen, daß ihr werdet zerstreuet sein, ein jeglicher in das Seinige, und mich allein lassen werdet; und ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr T. r. werdet ihr haben Trübsal; aber seid gutes Muthes, ich habe die Welt überwunden. Dieses redete Jesus, und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, auf daß T. r. f. h. selbst auch dein Sohn dich verherrliche. Gleichwie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, auf daß alles, was du ihm gegeben, er ihnen das ewige Leben gebe. Dieses aber ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf Erden; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, daß ich es thun sollte. Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Ich habe deinen Namen geoffenbart den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, daß alle Dinge, die du mir gegeben, von dir sind. Denn die Worte, die du mir gegeben, habe ich ihnen gegeben; und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, daß du mich gesandt hast. Ich bitteB. Ich frage für sie; nicht bitte ich für die Welt, sondern für sie, die du mir gegeben hast, denn sie sind dein, (und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein) und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, denT. r. die du mir O. in dem du sie mir gegeben hast, auf daß sie eins seien, gleich wie wir. Als ich bei ihnen war T. r. f. h. in der Welt, bewahrte ich sie in deinem Namen. Die du mir gegeben hast, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, auf daß die Schrift erfüllet werde. Nun aber komme ich zu dir, und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasset, weil sie nicht von der Welt sind, gleichwie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, daß du sie von der Welt wegnehmest, sondern daß du sie bewahrest vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin. Heilige sie durch dieT. r. deine Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit. Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, auf daß auch sie Geheiligte seien durchO. in Wahrheit. Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glaubenT. r. glauben werden, auf daß sie alle eins seien, gleichwie du Vater in mir und ich in dir, auf daß auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben, habe ich ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind. Ich in ihnen und du in mir, auf daß sie in eins vollendet seien, und auf daß die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt. Vater, ich will, daß die du mir gegeben hast auch bei mir seien, wo ich bin, auf daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater! und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, daß du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgethan und werde kundthun, auf daß die Liebe, womit du mich geliebt hast, sei in ihnen und ich in ihnen. Als Jesus dieses geredet hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Kedron, wo ein Garten war, in welchen er hineinging, er und seine Jünger. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, kannte den Ort, weil Jesus sich oft daselbst versammelte mit seinen Jüngern. Da nun Judas die Schar und Diener von den Hohenpriestern und Pharisäern genommen hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen. Jesus nun, der alles wußte, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr? Sie antworteten ihm: Jesum, den Nazaräer. Spricht Jesus zu ihnen: Ich bin’s. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin’s, wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie wiederum: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesum, den Nazaräer. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, daß ich es bin; wenn ihr denn mich suchet, so lasset diese gehen; auf daß erfüllet würde das Wort, welches er sagte: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren. Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb sein rechtes Ohr ab. Der Name aber des Knechtes war Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke dasT. r. dein Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir mein Vater gegeben, soll ich den nicht trinken? Die Schar nun und der Hauptmann über Tausend, und die Amts-Diener der Juden nahmen Jesum und banden ihn. Und sie führten ihn zuerst hin zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war. Kajaphas aber war es, der den Juden den Rath gegeben hatte, es sei nützlich, daß ein Mensch für das Volk umkommeViele l. sterbe. Simon Petrus aber folgte Jesu nach und derT. r. ein andere Jünger. Dieser Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in den Hof des Hohenpriesters. Petrus aber stand an der Thür draußen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und sprach mit der Thürhüterin und führte Petrus hinein. Da spricht die Magd, die Thürhüterin, zu Petrus: Bist du auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin es nicht. Es standen aber die Knechte und die Diener, die ein Kohlenfeuer angemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich; Petrus aber stand bei ihnen und wärmte sich. Der Hohepriester nun fragte Jesum über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich geredet zu der Welt; ich habe stets gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle JudenT. r. wo die Juden aus allen Orten zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet; was fragst du mich? Frage die, welche gehört, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe. Als er aber dieses gesprochen, gab einer der Diener, der dabei stand, Jesu einen Backenstreich und sagte: Antwortest du also dem Hohenpriester? Jesus antwortete ihm: Habe ich übel geredet, so gieb Zeugniß von dem Uebel; wenn aber recht, was schlägst du mich? Annas nun hatte ihn O. sandte ihn gebunden zu Kajaphas, dem Hohenpriester, gesandt. Simon Petrus aber stand und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist du auch von seinen Jüngern? Er läugnete und sprach: Ich bin’s nicht. Es spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter dessen war, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht in dem Garten bei ihm? Da läugnete Petrus wiederum; und alsbald krähete der Hahn. Sie führen nun Jesum von Kajaphas in das Prätorium; es war aber früh Morgens. Und sie gingen nicht in das Prätorium hinein, damit sie sich nicht verunreinigten, sondernT. r. daß das Passah essen möchten. Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringet ihr wider diesen Menschen? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Uebelthäter wäre, so würden wir ihn dir nicht überliefert haben. Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr ihn und richtet ihn nach euerm Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu tödten; auf daß das Wort Jesu erfüllet würde, das er sprach, anzeigend, welches Todes er sterben sollte. Pilatus ging nun wiederum in das Prätorium, und rief Jesum und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete ihm: Redest du dies aus dir selber, oder haben dir andere von mir gesagt? Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert; was hast du gethan? Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, auf daß ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier. Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du denn ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, daß ich ein König bin; ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, auf daß ich der Wahrheit Zeugniß gebe. Ein jeglicher, der aus der Wahrheit ist, höret meine Stimme. Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dieses gesagt hatte, ging er wiederum hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm; ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch einen losgebe am Passah. Wollt ihr nun, daß ich euch den König der Juden losgebe? Da schrieen wiederum alle und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber. Dann nahm nun Pilatus Jesum und geißelteihn. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen, und setzten sie auf sein Haupt, und warfen ihm ein Purpurkleid um, und kamen zu ihm und T. r. l. f. kamen zu ihm und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! und gaben ihm Backenstreiche. Und Pilatus Andere l. Pilatus nun ging wiederum hinaus und spricht zu ihnen: Siehe, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr wisset, daß ich keine Schuld an ihm finde. Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurkleid tragend. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch! Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserm Gesetz muß er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. Als nun Pilatus diese Worte hörte, fürchtete er sich noch mehr; und er ging wiederum in das Prätorium und spricht zu Jesu: Wo bist du her? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Pilatus nun spricht zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, daß ich Gewalt habe, dich loszugeben, und Gewalt habe, dich zu kreuzigenT. r. versetzt "kreuzigen und losgeben"? Jesus antwortete Viele f. h. ihm: Du hättest keine Gewalt wider mich, wenn sie dir nicht von Oben gegeben wäre; deswegen hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde. Von da an suchte Pilatus, ihn loszugeben. Die Juden aber schrieen und sagten: Wenn du diesen losgiebst, so bist du des Kaisers Freund nicht; ein jeglicher, der sich selbst zum Könige macht, spricht wider den Kaiser. Pilatus nun, als er diese Worte T. r. dies Wort gehört, führte Jesum hinaus, und setzte sich auf denT. r. setzt "den" in den Text Richtstuhl an einen Ort, genannt Steinpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber Rüsttag des Passah, es war T. r. und um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König! Sie aber schrieen: Weg, weg! Kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euern König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König als den Kaiser. Dann überlieferte er ihn denselben, auf daß er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesum hin und führten ihn fort. Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus nach der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf hebräisch genannt ist: Golgatha, wo sie ihn kreuzigten, und mit ihm zwei andere, auf dieser und auf jener Seite; Jesum aber in der Mitte. Pilatus schrieb aber auch eine Ueberschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus, der Nazaräer, der König der Juden. Diese Ueberschrift nun lasen viele von den Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und es O. der Stadt, wo..., war nahe; und es war geschrieben auf hebräisch, griechisch, lateinisch. Die Hohenpriester der Juden sagten nun zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden; sondern daß jener gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben, habe ich geschrieben. Die Kriegsknechte nun, als sie Jesum gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider (und machten vier Theile, einem jeglichen Kriegsknechte ein Theil) und den Leibrock. Es war aber der Leibrock ohne Nath, von oben an ganz gewebt. Da sprachen sie unter einander: Lasset uns ihn nicht zertheilen, sondern um ihn loosen, wessen er sein wird; auf daß die Schrift erfüllet würde, welche spricht: "Sie haben meine Kleider unter sich vertheilt, und um mein Gewand haben sie das Loos geworfen" Ps. 22, 18. Die Kriegsknechte nun haben dieses gethan. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Kleopas Weib, und Maria Magdalena. Als nun Jesus die Mutter sah, und den Jünger, den er liebte, dabei stehen, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Darnach spricht Jesus, da er wußte, daß alles bereits vollbracht war, auf daß die Schrift erfüllet würde: Mich dürstet! Es war nun ein Gefäß voll Essig daselbst. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig, und legten ihn um einen Ysop, und brachten ihn an seinen Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist. Die Juden nun, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war, (denn der Tag jenes SabbathsT. r. jener Sabbathtag war groß) baten den Pilatus, daß ihre Beine gebrochen, und daß sie weggenommen werden möchten. Da kamen die Kriegsknechte und brachen die Beine des ersten und des andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesu kamen und sahen, daß er schon gestorben war, zerbrachen sie seine Beine nicht, sondern einer der Kriegsknechte durchbohrte mit einem Speer seine Seite; und alsbald kam Blut und Wasser hervor. Und der es gesehen, hat es bezeugt, und sein Zeugniß ist wahr; und er weiß, daß er sagt, was wahr ist, auf daß auchT. r. l. f. auch ihr glaubet. Denn dieses geschah, auf daß die Schrift erfüllet würde: "Kein Bein von ihm wird zerbrochen werden" 2. Mos. 12, 46; Ps. 34, 20. Und wiederum sagt eine andere Schrift: "Sie werden den anschauen, in welchen sie gestochen haben" Sach. 12, 10. Darnach aber bat Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, aber aus Furcht vor den Juden ein verborgener, den Pilatus, daß er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Er kam denn und nahm den Leib Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu Jesu gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhen und Aloe, bei hundert Pfund. Sie nahmen nun den Leib Jesu und wickelten ihn in Leintücher mit den Specereien, wie es bei den Juden Sitte ist, zum Begräbniß zuzubereiten. Es war aber an dem Orte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten, und in dem Garten eine neue Gruft, in welche noch nie jemand gelegt worden war. Dorthin nun, wegen des Rüsttages der Juden, weil die Gruft nahe war, legten sie Jesum. An dem ersten Wochentage aber kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht, daß der Stein von der Gruft weggenommen ist. Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus liebte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus der Gruft, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Petrus ging nun hinaus und der andere Jünger, und sie gingen zu der Gruft. Die beiden aber liefen zusammen, und der andere Jünger lief vor, schneller denn Petrus, und kam zuerst zu der Gruft. Und sich vornüberbückend, sieht er die Leintücher liegen; doch ging er nicht hinein. Es kommt nun Simon Petrus, ihm folgend, und ging in die Gruft hinein und sieht die Leintücher liegen, und das Schweißtuch, welches um sein Haupt war, nicht bei den Leintüchern liegen, sondern besonders eingewickelt an einem Orte. Dann ging nun auch der andere Jünger hinein, der zuerst zu der Gruft kam, und sah und glaubte. Denn sie wußten die Schrift noch nicht, daß er aus den Todten auferstehen mußte. Es gingen nun die Jünger wieder heimB. zu sich selbst. Maria aber stand bei der Gruft und weinte draußen. Als sie nun weinte, bückte sie sich vornüber in die Gruft. Und sie sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu dem Haupte und einen zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und jene sagen zu ihr: Weib, warum weinest du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen, und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben. AlsT. r. Und als sie dieses gesagt, wandte sie sich zurück und sieht Jesum stehen; und sie wußte nicht, daß es Jesus sei. Jesus spricht zu ihr: Weib, warum weinest du? Wen suchest du? Sie, meinend es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn wegholen. Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf hebräischT. r. l. f. in Hebräisch: Rabbuni! das heißt: Lehrer. Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu euerm Vater, und zu meinem Gott und euerm Gott. Maria Magdalena kommt und verkündigt den Jüngern, daß sie den Herrn gesehen, und er dieses zu ihr gesagt habe. Als es nun Abend war an jenem Tage, dem ersten der Woche, und die Thüren, wo die Jünger warenT. r. f. h. versammelt, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Und als er dieses gesagt, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Es freueten sich nun die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Friede euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, sende ich auch euch. Und als er dieses gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist! Welchen irgend ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben, und welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten. Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt ZwillingDidymus, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich sehe in seinen Händen das Mal der Nägel, und lege meine Finger in das Mal der Nägel, und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben. Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen und Thomas mit ihnen. Da kommt Jesus, als die Thüren verschlossen waren, und stand in der Mitte und sprach: Friede euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und besiehe meine Hände, und reiche deine Hand und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. T. r. f. h. UndThomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hastT. r. f. h. Thomas, hast du geglaubt. Glückselig, die nicht gesehen und geglaubt haben. Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern gethan, die nicht geschrieben sind in diesem Buche. Diese aber sind geschrieben, auf daß ihr glaubet, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und daß ihr glaubend das Leben habet in seinem Namen. Darnach offenbarte sich Jesus wiederum den Jüngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber also: Es waren Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, Didymus, und Nathanael, der aus Kana von Galiläa war, und die Söhne des Zebedäus, und zwei andere von seinen Jüngern zusammen. Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe hin fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch wir gehen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegenT. r. f. h. alsbald in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts. Als aber schon der frühe Morgen anbrachT. r. geworden war, stand Jesus am Ufer; doch wußten die Jünger nicht, daß es Jesus sei. Jesus spricht nun zu ihnen: Kindlein, habt ihr etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werfet das Netz auf auf die rechte Seite des Schiffes, und ihr werdet finden. Da warfen sie es, und konnten es vor der Menge der Fische nicht mehr ziehen. Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr. Simon Petrus nun, als er hörte, daß es der Herr sei, umgürtete sich mit dem Oberkleide, (denn er war nackend) und warf sich in den See. Die andern Jünger aber kamen in dem Schifflein, (denn sie waren nicht weit vom Lande, sondern bei zweihundert Ellen) und zogen das Netz mit den Fischen nach. Als sie nun an's Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer liegen und Fisch darauf liegen und Brot. Jesus spricht zu ihnen: Bringet her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Simon Petrus ging hinauf und zog das Netz voll großer Fische, hundert drei und fünfzig, auf das Land; und wiewol ihrer so viele waren, zerriß das Netz nicht. Jesus spricht zu ihnen: Kommt her, frühstückt. Keiner aber von den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? denn sie wußten, daß es der Herr sei. Jesus kommt T. r. f. h. nun und nimmt das Brot und giebt es ihnen, und gleicherweise den Fisch. Dieses ist schon das dritte Mal, daß sich Jesus denT. r. seinen Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Todten auferweckt war. Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn Jona’s, liebst du mich mehr denn diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmlein. Wiederum spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn Jona’s, liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, daß ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Hüte meine Schafe. Er spricht zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn Jona’s, hast du mich lieb? Petrus ward traurig, daß er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weißt alles; du erkennest, daß ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe. Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: als du jünger warest, gürtetest du dich selbst, und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, so wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst. Dieses aber sagte er, andeutend, mit welchem Tode er Gott verherrlichen sollte. Und als er dieses gesagt, spricht er zu ihm: Folge mir nach. PetrusT. r. f. h. aber wandte sich um und sieht den Jünger nachfolgen, den Jesus liebte, der sich auch bei dem Abendessen an seine Brust lehnte und sagte: Herr, wer ist es, der dich überliefert? Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesu: Herr, was aber dieser? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach. Es ging nun dies Wort unter die Brüder aus: Jener Jünger stirbt nicht. Und Jesus sprach nicht zu ihm, daß er nicht sterbe, sondern: wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was gehet es dich an? Dieser ist der Jünger, der von diesen Dingen zeuget, und der dieses geschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugniß wahr ist. Es giebt aber auch viele andere Dinge, die Jesus gethan hat, und wenn sie, jedes einzeln geschrieben würden, so würde, dünkt mich, selbst die Welt die geschriebenen Bücher nicht fassen. T. r. f. h. Amen.
Die erste SchriftO. Erzählung habe ich verfaßt, o Theophilus, von allem, was Jesus anfing, beides, zu thun und zu lehren, bis zu dem Tage, da er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln, die er sich auserwählt, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte; welchen er sich auch, nach seinem Leiden, lebendig dargestellt in vielen sichern Kennzeichen, und von ihnen gesehen worden ist während vierzig Tagen, indem er auch über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen. Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, daß sie sich nicht von Jerusalem entfernen, sondern die Verheißung des Vaters erwarten sollten, die ihr von mir gehört habt; denn Johannes taufte wol mit Wasser, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geiste getauft werden nach nicht vielen Tagen. Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn, sagend: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich dem Israel wieder her? Er aber sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeit oder Zeiten zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Gewalt gesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, indem der Heilige Geist auf euch kommt; und ihr werdet meineT. r. mir Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria, und bis an das Ende der ErdeO. des Landes. Und als er dieses gesagt, ward er emporgehoben, indem sie es sahen, und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen auf. Und wie sie unverwandt gen Himmel schauten, als er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißem Kleide bei ihnen, welche auch sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und schauet hinauf gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch in den Himmel aufgenommen ist, wird also kommen, wie ihr ihn gen Himmel habt auffahren sehen. Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berge, genannt Oelberg, der nahe bei Jerusalem ist, einen Sabbather-Weg entfernt. Und als sie hineingekommen, stiegen sie auf den Obersaal, wo sie blieben: Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, Sohn des Alphäus, und Simon, der Eiferer, und Judas, Bruder des Jakobus. Diese alle hielten einmüthig an am Gebet T. r. f. h. und flehen mit den Weibern und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. Und in diesen Tagen stand Petrus in der Mitte der Jünger auf und sprach (es war aber die Menge der Namen zusammen an hundert und zwanzig): BrüderMänner, Brüder (ein Hebräismus), es mußte diese Schrift erfüllt werden, die der Heilige Geist durch den Mund Davids zuvor gesagt hat über Judas, der denen, die Jesum gegriffen haben, ein Wegweiser geworden ist. Denn er war unterT. r. mit uns gezählt, und hat das Loos dieses Dienstes empfangen. (Dieser nun hat sich zwar von demT. r. "dem" im Text Lohn der Ungerechtigkeit einen Acker erworben, und ist, kopfüber gestürzt, mitten entzwei geborsten, und alle seine Eingeweide sind ausgeschüttet worden. Und es ist allen, die zu Jerusalem wohnen, kund geworden, so daß jener Acker in ihrer eigenen Mundart genannt worden ist: Akeldama, das ist: Blutacker). Denn es steht im Buch der Psalmen geschrieben: "Seine Wohnung werde wüste, und es sei niemand, der darin wohne" Ps. 69, 25, und "sein Aufseher-Amt empfange ein anderer" Ps. 109, 8. Es muß nun von den Männern, die mit uns zusammen gegangen sind in all der Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, anfangend von der Taufe Johannes' bis zu dem Tage, an welchem er von uns aufgenommen worden ist, einer ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden. Und sie stellten zwei dar: Joseph, genannt Barsabas, der zubenamt war Justus, und Matthias. Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, Herzenskündiger aller, zeige an von diesen beiden den einen, den du auserwählt hast, um zu empfangen das Loos dieses Dienstes und Apostelamtes, von welchem Judas abgewichen ist, um an seinen Ort zu gehen. Und sie gaben Loose über sie T. r. ihre Loose, und das Loos fiel auf Matthias, und er ward zu den elf Aposteln gezählt. Und als der Tag der Pfingsten erfüllet wurde, waren sie alle an einem OrteT. r. einmüthig beisammen. Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, wie eines rauschenden, gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zertheilte Zungen wie von Feuer, und sie setztenT. r. es setzte sich auf einen jeglichen von ihnen. Und sie wurden alle mit dem Heiligen Geiste erfüllt und fingen an, mit andern ZungenO. Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation derer, die unter dem Himmel sind. Als aber diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen und ward bestürzt; weil sie ein jeglicher in seiner eigenen Mundart sie reden hörten. Sie entsetzten sich aber alle und verwunderten sich und sagtenT. r. f. h. zu einander: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? Und wie hören wir sie, ein jeglicher in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind: Parther und Meder und Elamiter, und die Bewohner von Mesopotamien und von Judäa und Kappadocien, Pontus und Asien, und Phrygien und Pamphylien, Aegypten und den Gegenden von Libyen, das an Kyrene grenzt, und die hier weilenden Römer, Juden und auch Proselyten, Kreter und Araber - wie hören wir sie die großen Thaten Gottes in unsern Sprachen reden? Sie entsetzten sich aber alle und wurden ungewiß und sagten einer zum andern: Was mag dies doch werden wollen? Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süßen Weins. Petrus aber, mit den Elfen aufstehend, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von Judäa, und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, dieses sei euch kund, und nehmet zu Ohren meine Worte! denn diese sind nicht trunken, wie ihr meinet, denn es ist die dritte Stunde des Tages; sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: "Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich werde von meinem Geiste ausgießen auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Aeltesten werden mit Träumen träumen T. r. Träume träumen; und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich ausgießen in jenen Tagen von meinem Geiste, und sie werden weissagen. Und ich werde Wunder geben in dem Himmel oben, und Zeichen auf der Erde unten, Blut und Feuer und Rauchdampf. Die Sonne wird verwandelt werden in Finsterniß, und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn Jehova kommt. Und es wird sein, wer irgend den Namen des HerrnJehova anrufen wird, wird errettet werden" Joel 2, 28-32. Männer von Israel, höret diese Worte: Jesum, den Nazaräer, einen Mann, von Gott an euch erwiesen durch mächtige Thaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte that, wie ihr T. r. f. h. auch selbst wisset; diesen, übergeben nach dem bestimmten Rathschluß und Vorkenntniß Gottes, habt ihrT. r. f. h. habt ihr genommen durch die Hand der GesetzlosenT. r. mit gesetzlosen Händen angeheftet und umgebracht. Den hat Gott auferweckt, als er die Wehen des Todes aufgelöst, wie es denn nicht möglich war, daß er von demselben behalten würde. Denn David sagt über ihn: "Ich sah den Herrn allezeitO. im Voraus vor mir; denn er ist zu meiner Rechten, daß ich nicht wanke; deswegen erfreute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte; ja, auch mein Fleisch wird ruhen in Hoffnung, denn du wirst meine Seele nicht zurücklassen in dem Hades, noch deinen Frommen hingeben, Verwesung zu sehen. Du hast mir kund gethan Wege des Lebens; du wirst mich mit Freude erfüllen mit deinem Angesicht"Ps. 16, 8-11. BrüderWie Kap. 1, 16, es seiO. ist erlaubt, mit Freimüthigkeit zu euch zu reden von dem Patriarchen David, daß er sowol gestorben als begraben ist, und sein Grab ist unter uns bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm mit einem Eide geschworen hatte, von der Frucht seiner Lenden T. r. f. h. was Fleisch betrifft, den Christus zu erwecken auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend geredet von der Auferstehung Christi, daß er f. h. seine Seele nicht in dem Hades zurückgelassen worden, noch sein Fleisch Verwesung gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dessen wir alle Zeugen sind. Da er nun durch die Rechte O. zur RechtenGottes erhöht ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen, hat er ausgegossen dieses, was ihr T. r. f. h. jetzt sehet und höret. Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren; sondern er sagt selbst: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße" Ps. 110, 1. Das ganze Haus Israel wisse denn zuverlässig, daß Gott ihn sowol zum Herrn als auchT. r. l. f. sowol als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. Als sie aber das hörten, drang es ihnen durch's Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Was sollen wir thun, BrüderWie Kap. 1, 16? Petrus aber sprach zu ihnen: Thut Buße, und ein jeglicher von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch ist die Verheißung und euren Kindern und allen, die in der Ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Und mit mehreren andern Worten bezeugte er und ermahnte TTT /Viele f. h. sie /, sagend: Rettet euch von diesem verkehrten Geschlecht! DieO. Sie nun, die nun sein Wort gernEig. in Fülle od. mit Befriedigung annahmen, wurden getauft, und es wurden hinzugethan an jenem Tage bei dreitausend Seelen. Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel, und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes, und in den Gebeten. Es kam aber jegliche Seele Furcht an, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Die Gläubigen alle aber waren zusammen und hatten alles gemein. Und sie verkauften die Güter und die Habe und vertheilten sie an alle, so wie irgend einer Bedürfniß hatte. Und indem sie täglich einmüthig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen, nahmen sie Speise mit Frohlocken und Einfalt des Herzens, und lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volke. Der Herr aber that täglich zu der Versammlung hinzu, die gerettet werden sollten. Petrus aber und Johannes gingen zusammen hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, die neunte. Und ein gewisser Mann, der von seiner Mutter Leibe an lahm war, ward getragen, den sie täglich setzten an die Pforte des Tempels, genannt die schöne, um ein Almosen zu bitten von denen, die in den Tempel eingingen. Dieser, als er Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel eintreten wollten, bat, daß er ein Almosen bekäme. Petrus aber, unverwandt mit Johannes auf ihn hinsehend, sprach: Siehe uns an! Er aber gab Acht auf sie, in der Erwartung, etwas von ihnen zu bekommen. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, stehe auf und wandele! Und er griff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf; und alsbald wurden seine Füße und seine Knöchel fest. Und aufspringend stand er und wandelte; und ging mit ihnen in den Tempel, wandelnd und springend und Gott lobend. Und alles Volk sah ihn wandeln und Gott loben; und sie erkannten ihn, daß er der war, welcher um das Almosen an der schönen Pforte des Tempels saß; und sie waren mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was sich mit ihm ereignet hatte. Da erT. r. der Lahme, der geheilt worden sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief das ganze Volk voll Erstaunen zu ihnen zusammen in der Säulenhalle, die Salomons genannt wird. Da aber Petrus es sah, antwortete er dem Volke: Männer von Israel, was verwundert ihr euch hierüber, oder was sehet ihr unverwandt auf uns, als hätten wir aus eigener Kraft oder Frömmigkeit ihn wandeln gemacht? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesum verherrlicht, den ihr zwar überliefert und angesichts des Pilatus verläugnet habt, als dieser urtheilte, ihn loszugeben. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verläugnet und gebeten, daß euch ein Mann, ein Mörder, geschenkt würde; den Fürsten des Lebens aber habt ihr getödtet, welchen Gott aus den Todten auferweckt hat, dessen wir Zeugen sind. Und durch Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr sehet und kennet, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn ist, hat ihm diese vollkommene Gesundheit gegeben vor euch allen. Und jetzt, Brüder, ich weiß, daß ihr in Unwissenheit gehandelt habt, gleichwie auch eure Obersten. Gott aber hat also erfüllt, was er zuvor verkündigt hat durch den Mund aller derT. r. seiner Propheten, daß seinT. r. der Christus leiden sollte. So thut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden, daß Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn, und er den euch zuvorverordnetenT. r. den euch zuvor gepredigten Jesum Christum sende, welchen freilich der Himmel empfangen muß bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, wovon Gott von jeher geredet hat durch den Mund seinerT. r. aller seiner heiligen Propheten. SchonT. r. Denn schon hat Moses T. r. f. h. zu den Vätern gesagt: "Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern, wie mich: ihn sollt ihr hören in allem, was irgend er zu euch reden wird. Es wird aber sein, jegliche Seele, die jenen Propheten nicht hören wird, wird ausgerottet werden aus dem Volke"5. Mos. 18, 15. 18. 19. Und auch alle die Propheten, von Samuel an, und der Reihe nach, so viele geredet haben, haben auch diese TageT. r. f. h. zuvor verkündigt. Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott unsern Vätern verordnet hat, da er zu Abraham sprach: "Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde"1. Mos. 22, 18. Euch zuerst hat Gott, als er seinen KnechtT. r. f. h. Jesus erweckte, ihn gesandt, euch zum Segen, indem er euch, einen jeglichen, von euren Bosheiten abwendet. Als sie aber zu dem Volke redeten, kamen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadducäer auf sie zu, die es verdroß, daß sie das Volk lehrten und in Jesu die Auferstehung aus den Todten verkündigten. Und sie legten die Hände an sie und setzten sie in Gewahrsam bis auf den Morgen, denn es war schon Abend. Viele aber derer, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig; und es ward die Zahl der Männer bei fünftausend. Es geschah aber des andern Tages, daß ihre Obersten und Aeltesten und Schriftgelehrten zu Jerusalem versammelt waren, und Annas, der Hohepriester, und Kajaphas und Johannes und Alexander, und so viele ihrer vom hohenpriesterlichen Geschlecht waren. Und als sie sie in ihre Mitte gestellt hatten, fragten sie: In welcher Macht oder in welchem Namen habt ihr dieses gethan? Da sprach Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geiste, zu ihnen: Oberste des Volkes und Aelteste von Israel! Wenn wir heute über die Wohlthat an einem kranken Menschen verhört werden, wodurch dieser geheilt worden ist, so sei euch allen und dem ganzen Volke Israel kund, daß in dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, den ihr gekreuzigt, den Gott auferweckt hat aus den Todten, durch ihn dieser gesund vor euch stehet. Dieser ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, für nichts geachtet, der zum EcksteinB. Haupt der Ecke geworden ist. Und es ist in keinem andern das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir müssen errettet werden. Als sie aber die Freimüthigkeit des Petrus und Johannes sahen und vernahmen, daß es ungelehrte und unkundige Leute seien, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, daß sie mit Jesu gewesen waren. UndT. r. Aber da sie den Menschen, der geheilt war, bei ihnen stehen sahen, hatten sie nichts dawider zu sagen. Als sie ihnen aber befohlen hatten, aus dem Synedrium zu gehen, überlegten sie mit einander und sagten: Was sollen wir diesen Menschen thun? Denn daß wirklich ein kundbares Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen offenbar, die zu Jerusalem wohnen, und wir können es nicht läugnen. Aber auf daß es nicht weiter ausgebreitet werde unter dem Volke, lasset uns sie ernstlich bedrohen, daß sie nicht mehr in diesem Namen zu keinem der Menschen reden. Und als sie sie gerufen hatten, geboten sie ihnenT. r. "ihnen" im Text, durchaus nicht in dem Namen Jesu zu reden, noch zu lehren. Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen: Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören denn auf Gott, urtheilet selbst; denn es ist uns unmöglich, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden. Sie aber fügten noch Drohungen hinzu und entließen sie, indem sie nichts fanden, wie sie dieselben strafen möchten, um des Volkes willen; weil alle Gott verherrlichten über das, was geschehen war. Denn der Mensch war mehr als vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war. Als sie aber entlassen waren, kamen sie zu den Ihrigen und verkündigten alles, was die Hohenpriester und die Aeltesten zu ihnen gesagt hatten. Als diese es aber hörten, erhoben sie einmüthig die Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du bist der Gott, der gemacht hat den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darinnen ist, der du durch den Mund Davids, deines Knechtes, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen, und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen auf, und die Obersten sammelten sich wider den Herrn und wider seinen Christus" Ps. 2, 1. 2. Denn in dieser StadtT. r. l. f. in dieser Stadt sind in Wahrheit versammelt wider deinen heiligen Knecht Jesum, den du gesalbt hast, sowol Herodes als Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, um alles zu thun, was deine Hand und dein Rathschluß zuvor bestimmt hat, daß es geschehen sollte. Und nun, Herr, siehe an ihre Drohungen, und gieb deinen Knechten, dein Wort zu reden mit aller Freimüthigkeit, indem du deine Hand ausstreckest zur Heilung, und daß Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesu. Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle mit demT. r. l. f. dem Heiligen Geiste erfüllt, und redeten das Wort Gottes mit Freimüthigkeit. Die Menge aber derer, die gläubig geworden, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, daß etwas von seiner Habe sein eigen wäre, sondern es war ihnen alles gemein. Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugniß von der Auferstehung des Herrn Jesu; und große Gnade war auf ihnen allen. Denn es war auch keiner dürftig unter ihnen, denn so viele ihrer Besitzer von Aeckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Preis des Verkauften, und legten ihn zu den Füßen der Apostel; und es wurde jeglichem ausgetheilt, so wie irgend einer Bedürfniß hatte. JosephT. r. Joses aber, der von den Aposteln Barnabas zubenamt wurde, (was verdolmetscht ist: Sohn des Trostes) ein Levit, ein Cyprier von Geburt, der einen Acker besaß, verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es zu den Füßen der Apostel. Ein gewisser Mann aber, mit Namen Ananias, mit Sapphira, seinem Weibe, verkaufte ein Gut, und schaffte von dem Kaufpreis bei Seite, wovon auch seinT. r. "sein" im Text Weib wußte, und brachte einen gewissen Theil, und legte ihn zu den Füßen der Apostel. Petrus aber sprach: Ananias, warum hat Satan dein Herz erfüllt, daß du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Gutes bei Seite geschafft hast? Blieb es nicht, wenn es so blieb, dein? und war es nicht, als es verkauft war, in deiner Gewalt? Warum hat du diese That vorgenommen in deinem Herzen? Nicht Menschen, sondern Gott hast du gelogen. Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er hin und verschied. Und es kam eine große Furcht auf alle, die esT. r. diese Dinge hörten. Die Jünglinge aber standen auf, bereiteten ihn zum Begräbniß, und trugen ihn hinaus und begruben ihn. Es geschah aber, nach Verlauf von etwa drei Stunden, daß auch sein Weib hereintrat, nicht wissend, was geschehen war. Petrus aber antwortete ihr: Sage mir, habt ihr für so viel den Acker hingegeben? Sie aber sprach: Ja, für so viel. Petrus aber sprach zu ihr: Was ist es, daß ihr übereingekommen seid, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind an der Thür und werden dich hinaustragen. Sie fiel aber alsbald zu seinen Füßen hin und verschied. Und als die Jünglinge hereinkamen, fanden sie sie todt und trugen sie fort und begruben sie bei ihrem Manne. Und es kam eine große Furcht auf die ganze Versammlung und auf alle, die dieses hörten. Aber durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volke; und sie waren alle einmüthig in der Säulenhalle Salomons. Von den übrigen aber wagte es keiner, sich ihnen anzuschließen, sondern das Volk erhobO. vermehrte sie. Aber immer mehr Gläubige wurden dem Herrn hinzugethan O. Gläubige an den Herrn wurden hinzugethan, eine Menge, sowol Männer als Weiber, so daß sie die Kranken auf die Straßen hinaustrugen, und auf Betten und Lager legten, auf daß, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschatten möchte. Es kam aber auch die Volksmenge der umliegenden Städte nach Jerusalem zusammen, und brachten Kranke und die von unreinen Geistern geplagt waren, welche alle geheilt wurden. Der Hohepriester aber stand auf, und alle, die mit ihm waren, das ist die Sekte der Sadducäer, und wurden von Eifer erfüllt; und sie legten dieT. r. f. h. ihre Hände an die Apostel und setzten sie in öffentlichen Gewahrsam. Aber ein Engel des Herrn öffnete des Nachts die Thüren des Gefängnisses, und indem er sie hinausführte, sprach er: Gehet hin und stehet und redet in dem Tempel zu dem Volke alle Worte dieses Lebens! Als sie es aber gehört hatten, gingen sie des Morgens früh in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam herzu, und die mit ihm waren, und sie beriefen das Synedrium und die Aeltestenschaft der Söhne Israels zusammen und sandten nach dem Gefängniß, daß sie herbeigeführt würden. Als aber die Diener hinkamen, fanden sie sie nicht in dem Gefängniß, und sie kehrten zurück und erzählten und sagten: Wir fanden das Gefängniß T. r. f. h. zwar mit aller Sicherheit verschlossen und die Wachen an den Thüren stehen; als wir aber aufgemacht hatten, fanden wir niemanden darin. Als aber der Priester und der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester diese Worte hörten, waren sie über sie in Verlegenheit, was dies doch werden möchte. Es kam aber einer und verkündigte ihnen T. r. f. h. sagend: Siehe, die Männer, die ihr in's Gefängniß gesetzt habt, sind im Tempel, stehen und lehren das Volk. Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und führte sie herbei, nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, damitT. r. da sie nicht gesteinigt würden. Sie führten sie aber herbei und stellten sie in das Synedrium; und der Hohepriester befragte sie und sagte: Haben wir euch nicht strenge geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen. Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesum auferweckt, den ihr ermordet, da ihr ihn an einem Holze aufgehängt habt. Diesen hat Gott zum Führer und Heilande erhöhet durch seine RechteO. zu seiner Rechten, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind seine Zeugen von diesen DingenO. Worten; aber auch der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Sie aber, als sie es hörten, wurden durchbohrtO. knirschten mit den Zähnen und rathschlagten, sie zu tödten. Es stand aber in dem Synedrium ein gewisser Pharisäer auf, Namens Gamaliel, ein Gesetzgelehrter, angesehen beim ganzen Volke, und befahl, die Apostel eine kurze Zeit hinauszuthun. Und er sprach zu ihnen: Männer von IsraelB. Männer, Israeliten, sehet euch vor dieser Menschen halben, was ihr thun wollt. Denn vor diesen Tagen stand Theudas auf und sagte, daß er selbst etwas sei, dem eine Anzahl Männer, bei vierhunderten, anhing. Der ist getödtet worden, und alle, so viele ihm Gehör gaben, sind zerstreut und zu nichte geworden. Nach diesem stand Judas auf, der Galiläer, in den Tagen der Einschreibung, und machte viel VolksT. r. ein zahlreiches Volk abfällig sich nach; auch er kam um, und alle, so viele ihm Gehör gaben, wurden zerstreut. Und jetzt sage ich euch: stehet ab von diesen Menschen und lasset sie, denn ist dieser Rath oder dieses Werk aus Menschen, so wird es zu Grunde gehen; ist es aber aus Gott, so könnet ihr sieT. r. es nicht zu Grunde richten: auf daß ihr nicht gar als Widerstreiter Gottes erfunden werdet. Und sie gaben ihm Gehör; und als sie die Apostel zu sich gerufen und sie geschlagen hatten, geboten sie ihnen, nicht im Namen Jesu zu reden, und entließen sie. Sie nun gingen von dem Angesicht des Synedriums hinweg, sich freuend, daß sie gewürdigt worden waren, um desT. r. seines Namens willen Schmach zu leiden; und jeden Tag, im Tempel und in den Häusern, hörten sie nicht auf zu lehren, die gute Botschaft zu verkündigen, daß Jesus der Christus seiT. r. von Jesus dem Christus. In diesen Tagen aber, als die Jünger sich vermehrten, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen übersehen wurden in der täglichen Bedienung. Die Zwölfe aber beriefen die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht gut, daß wir das Wort Gottes verlassen und die Tische bedienen. So sehet euch nun, Brüder, nach sieben Männern aus euch um, von gutem Zeugniß, voll des Heiligen Geistes und Weisheit, die wir zu dieser Angelegenheit anstellen wollenT. r. bestellen. Wir aber werden im Gebet und im Dienste des Wortes verharren. Und die Rede gefiel der ganzen Menge; und sie erwählten den Stephanus, einen Mann voll Glaubens und des Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochien, welche sie vor die Apostel stellten; und als sie gebetet hatten, legten sie ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger vermehrte sich in Jerusalem sehr; und eine große Menge der Priester ward dem Glauben gehorsam. Stephanus aber, voll GnadeT. r. Glauben und Kraft, that Wunder und große Zeichen unter dem Volke. Etliche aber derer von der Synagoge, genannt die der Libertiner und der Cyrenäer und der Alexandriner, und derer von Cilicien und Asien, standen auf und stritten mit Stephanus. Und sie vermochten nicht, der Weisheit und dem Geiste zu widerstehen, mit welchem er redete. Dann schoben sie listig Männer vor, welche sagten: Wir haben ihn lästerliche Worte reden hören wider Moses und Gott. Und sie erregten das Volk und die Aeltesten und die Schriftgelehrten, und überfielen ihn und rissen ihn mit sich fort und führten ihn vor das Synedrium. Und sie stellten falsche Zeugen auf, welche sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, WorteT. r. Lästerworte zu reden wider dieT. r. diese heilige Stätte und das Gesetz; denn wir haben ihn sagen gehört: Dieser Jesus, der Nazaräer, wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche verändern, die uns Moses überliefert hat. Und alle, die in dem Synedrium saßen, schauten unverwandt auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht. Der Hohepriester aber sprach: Ist denn dieses also? Er aber sprach: BrüderWie Kap. 1, 16 und Väter, höret zu! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, und sprach zu ihm: "Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft, und komm in dasT. r. l. f. das Land, das ich dir zeigen werde" 1. Mose 12, 1 . Da ging er aus dem Lande der Chaldäer und wohnte in Haran; und von da übersiedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land, das ihr jetzt bewohnt. Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht einen Fuß breitB. nicht einen Schritt, und er verhieß, daß er es ihm zum Besitzthum geben würde und seinem Samen nach ihm, als er kein Kind hatte. Gott aber sprach also: "Sein Same wird ein Fremdling sein in fremdem Lande, und man wird ihn zu Knechten machen und mißhandeln vierhundert Jahre. Und die Nation, der sie dienen werden, werde ich richten, sprach Gott; und darnach werden sie ausziehen und mir dienen an diesem Orte" 1. Mos. 15, 13. 14. Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und also zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen; und die Patriarchen, neidisch geworden auf Joseph, verkauften ihn nach Aegypten. Und Gott war mit ihm und errettete ihn aus allen seinen Drangsalen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem Könige von Aegypten, und er setzte ihn zum Verwalter über Aegypten und sein ganzes Haus. Es kam aber eine Hungersnoth über das ganze Land Aegypten und Kanaan und eine große Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise. Als aber Jakob hörte, daß in Aegypten Getreide sei, sandte er unsere Väter aus zum ersten Male. Und beim zweiten Male wurde Joseph von seinen Brüdern erkannt, und dem Pharao ward das Geschlecht Josephs offenbar. Joseph aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und seine ganze Verwandtschaft, fünf und siebenzig Seelen. Jakob aber zog hinab nach Aegypten und starb, er und unsere Väter. Und sie wurden hinübergebracht nach Sichem und in die Grabstätte gelegt, die Abraham kaufte für eine Summe Geldes von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems. Als aber die Zeit der Verheißung nahete, die Gott dem Abraham zugesagtT. r. geschworen hatte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Aegypten, bis daß ein anderer König über AegyptenT. r. l. f. über Aegypten aufstand, der Joseph nicht kannte. Der handelte mit List gegen unser Geschlecht und mißhandelte dieT. r. unsere Väter, so daß ihre Kindlein ausgesetzt werden mußten, damit sie nicht lebendig blieben. In welcher Zeit Moses geboren ward, und er war ausnehmend schönB. schön zu Gott. Dieser ward drei Monate aufgezogen in dem Hause desT. r. seines Vaters. Als er aber ausgesetzt war, nahm ihn die Tochter Pharao's zu sich und erzog ihn für sich selbst zum Sohne. Und Moses ward unterwiesen in aller Weisheit der Aegypter; er war aber mächtig in seinen WortenT. r. in Worten und Werken. Als ihm aber eine Zeit von vierzig Jahren erfüllt war, kam es auf in seinem Herzen, seine Brüder, die Söhne Israels, zu besuchen. Und als er einen Unrecht leiden sah, vertheidigte er ihn, und rächte den Unterdrückten, und erschlug den Aegypter. Er meinte aber, daß seine Brüder verstehen würden, daß Gott durch seine Hand ihnen Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht. Und am folgenden Tage zeigte er sich ihnen, als sie sich stritten, und trieb sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr seid BrüderWie Kap. 1, 16, warum thut ihr einander Unrecht? Der aber dem Nächsten Unrecht that, stieß ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gestellt? Willst du mich tödten, wie du gestern den Aegypter getödtet hast? Moses aber entfloh bei diesem Worte und ward Fremdling im Lande Midian, wo er zwei Söhne zeugte. Und als vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein EngelT. r. des Herrn in einer Feuerflamme eines Busches. Da aber Moses es sah, verwunderte er sich des Gesichts; als er aber hinzutrat, es zu betrachten, geschah eine Stimme des Herrn T. r. f. h. zu ihm: "Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks undT. r. der Gott Isaaks und der Gott Jakobs Jakobs"2. Mos. 3, 6. Moses aber, zitternd geworden, wagte nicht, es zu betrachten. Der Herr aber sprach zu ihm: "Löse die Sandalen von deinen Füßen, denn die Stätte, worauf du stehest, ist heiliges Land.... Sehend habe ich gesehen die Mißhandlung meines Volkes, das in Aegypten ist, und habe ihr Seufzen gehört und bin herniedergekommen, sie heraus zu reißen.... Und nun komm, ich werde dich nach Aegypten senden"2. Mos. 3, 5. 7. 8. 10. Diesen Moses, den sie verläugneten und sagten: "Wer hat dich zum Obersten und Richter gestellt"2. Mos. 2, 14? diesen hat Gott zum Obersten und Retter gesandt durch die Hand des Engels, der ihm in dem Busche erschien. Dieser führte sie heraus, Wunder und Zeichen thuend im Lande Aegypten und im rothen Meere und in der Wüste, vierzig Jahre. Dieser ist der Moses, der zu den Söhnen Israels sprach: "Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, GottT. r. eurer Gott, erwecken aus euren Brüdern; [ihn sollt ihr hören.]"Viele Handschr. lassen die eingekl. Worte aus. 5. Mos. 18, 15. 18. Dieser ist es, der in der Versammlung in der Wüste mit dem Engel, der zu ihm redete auf dem Berge Sinai, und mit unsern Vätern gewesen ist, der die lebendigen AussprücheO. Orakel empfing, um sie uns zu geben, dem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten, sondern ihn von sich stießen, und sich in ihren Herzen nach Aegypten wandten, zu Aaron sagend: "Mache uns Götter, die vor uns hergehen, denn dieser Moses, der uns aus dem Lande Aegypten geführt hat - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist"2. Mos. 32, 1. Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen und brachten ein Schlachtopfer dem Götzenbilde und ergötzten sich an den Werken ihrer eigenen Hände. Gott aber wandte sich und gab sie dahin, zu dienen dem Heere des Himmels, wie geschrieben steht im Buche der Propheten: "Habt ihr mir Opferthiere und Schlachtopfer dargebracht vierzig Jahre in der Wüste, Haus Israel? Ja, ihr nahmet auf die Hütte des Moloch und das Gestirn euers Gottes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubetenO. huldigen; und ich werde euch verpflanzen jenseits Babylon"Amos 5, 25-27. Unsere Väter hatten die Hütte des Zeugnisses in der WüsteT. r. Die Hütte des Zeugnisses war unter unsern Vätern in der Wüste, wie es der angeordnet hatte, der zu Moses redete,dass er sie machen sollte nach dem Muster, das er gesehen hatte; welche auch unsere Väter überkamen und mitO. welche auch unsere, ihnen nachfolgende Väter mit... Josua einführten in das Besitzthum der Nationen, die Gott ausstieß vor dem Angesicht unserer Väter bis zu den Tagen Davids, der Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs. Salomon aber bauete ihm ein Haus. Aber der Höchste wohnet nicht in WohnungenT. r. f. h. Tempeln, von Händen gemacht, wie der Prophet spricht: "Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr? Oder welches ist der Ort meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand dieses alles gemacht"Jes. 66, 1. 2)? Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! ihr widerstreitet allezeit dem Heiligen Geiste; wie eure Väter, so auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getödtet die, welche zuvor verkündigten die Ankunft des Gerechten, dessen Ueberlieferer und Mörder ihr jetzt geworden seid, die ihr das Gesetz durch die Verordnung der Engel empfangen und es nicht beobachtet habt. Als sie aber dieses hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt; und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Als er aber, voll des Heiligen Geistes, unverwandt gen Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes, und Jesum stehend zur Rechten Gottes, und sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet, und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehend! Sie schrieen aber mit starker Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmüthig auf ihn los. Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestoßen, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines Jünglings, mit Namen Saulus. Und sie steinigten den Stephanus, der anrufend sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf! Und niederknieend rief er mit starker Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dieses gesagt hatte, entschlief er. Saulus aber willigte in seine Tödtung mit ein. Es entstand aber an jenem Tage eine große Verfolgung wider die Versammlung, die in Jerusalem war, und alle wurden zerstreut in die Gegenden von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel. Gottesfürchtige Männer aber bestatteten den Stephanus und stellten eine große Klage über ihn an. Saulus aber verwüstete die Versammlung, ging hin und her in die Häuser und schleppte sowol Männer als Weiber fort und überlieferte sie in's Gefängniß. Die Zerstreuten nun gingen umher und verkündigten das Wort. Philippus aber ging hinab in eine Stadt Samaria's und predigte ihnen den Christus. Und die Volksmenge achtete einmüthig auf das, was von Philippus geredet ward, indem sie die Zeichen hörten und sahen, die er that. Denn von vielen, die unreine Geister hatten, fuhren sie aus, mit starker Stimme schreiend, und viele Gichtbrüchige und Lahme wurden geheilt. Und eine große Freude entstand in jener Stadt. Ein gewisser Mann aber, mit Namen Simon, trieb vorher Zauberei in der Stadt und brachte die Nation von Samaria außer sich, indem er von sich selbst sagte, daß er etwas großes sei; welchem alle, vom kleinen bis zum großen anhingen und sagten: Dieser ist die Macht Gottes, genanntT. r. l. f. genannt die große. Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit den Zaubereien außer sich gebracht hatte. Als sie aber dem Philippus glaubten, der T. r. f. h. von den Dingen die gute Botschaft des Reiches Gottes und des Namens Jesu Christi verkündigte, wurden sie getauft, sowol Männer als Weiber. Aber auch Simon selbst glaubte, und da er getauft war, hielt er sich zu Philippus; und als er die Zeichen und großen Wunder sah, gerieth er außer sich. Als aber die Apostel, die zu Jerusalem waren, gehört hatten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen, welche, als sie hinabgekommen waren, für sie beteten, daß sie den Heiligen Geist empfangen möchten. Denn er war noch nicht auf einen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesu. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. Als aber Simon sah, daß durch das Auflegen der Hände der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, bot er ihnen Geld an und sagte: Gebet auch mir diese Gewalt, daß, wem irgend ich die Hände auflege, er den Heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahreB. sei sammt dir in's Verderben, weil du gemeint hast, daß die Gabe Gottes durch Geld zu erlangen sei! Du hast weder Theil noch Loos an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Thue denn Buße über diese deine Bosheit und flehe zum HerrnT. r. Gott, ob dir etwa der Anschlag deines Herzens vergeben werde; denn ich sehe, daß du in Galle der Bitterkeit und in Banden der Ungerechtigkeit bist. Simon aber antwortete und sprach: Flehet ihr für mich zu dem Herrn, damit nichts über mich komme von dem, wovon ihr geredet habt. Da sie nun bezeugt und das Wort des Herrn geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück und verkündigten die gute Botschaft vielen Dörfern der Samariter. Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Stehe auf und gehe gegen Süden auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt; derselbe ist öde. Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein AethiopierB. ein Mann, ein Aethiopier, ein Eunuch, ein Gewaltiger Kandace's, der Königin der Aethiopier, der über ihren ganzen Schatz war, welcher gekommen war, um zu Jerusalem anzubeten, war auf der Rückkehr und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaias. Der Geist aber sprach zu Philippus: Tritt hinzu und schließe dich diesem Wagen an. Philippus aber lief hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaias lesen, und sprach: Verstehest du auch, was du liesest? Er aber sprach: Wie könnte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet? Und er bat den Philippus, daß er aufsteige und bei ihm sitze. Die Stelle aber der Schrift, die er las, war diese: "Er ward geführt wie ein Schaf zur Schlachtung, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scheerer, also thut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung ist sein Gericht weggenommen; wer aber wird sein Geschlecht beschreiben? denn sein Leben wird von der Erde weggenommen"Jes. 53, 7. 8. Der Eunuch aber antwortete dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dieses? von sich selbst oder von einem andern? Philippus aber that seinen Mund auf, und anfangend von dieser Schrift, verkündigte er ihm die gute Botschaft von Jesu. Als sie aber auf dem Wege fortzogen, kamen sie an ein gewisses Wasser. Und der Eunuch spricht: Siehe, da ist Wasser; was hindert mich, getauft zu werden? T. r. f. h. Philippus aber sprach: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt. Er aber antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Und er hieß den Wagen halten, und sie stiegen beide hinab in das O. zu dem Wasser, sowol Philippus als der Eunuch; und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Eunuch sah ihn nicht mehr, denn er zog seinen Weg mit Freuden. Philippus aber ward zu Asdod gefunden, und er zog hindurch und verkündigte die gute Botschaft in allen Städten, bis er nach Cäsarea kam. Saulus aber, noch Drohung und Mord wider die Jünger des Herrn schnaubend, ging zu dem Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er, wenn er etliche, die von dem Wege wären, fände, sowol Männer als Weiber, gebunden nach Jerusalem führe. Als er aber hinzog, geschah es, daß er Damaskus nahete, und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel. Und auf die Erde fallend, hörte er eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Er aber sprachT. r. Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. T. r. f. h. Es ist dir hart, wider den Stachel auszuschlagen. Zitternd und voller Schrecken sprach er: Herr was willst du, daß ich thue? Un der Herr sprach zu ihm: Stehe aber auf und gehe in die Stadt hinein, und es wird dir gesagt werden, was du thun sollst. Die Männer aber, die mit ihm des Weges zogen, standen sprachlos, da sie wol die Stimme O. den Schall hörten, aber niemanden sahen. Saulus aber richtete sich von der Erde auf. Als aber seine Augen aufgethan waren, sah er niemandenViele l. nichts. Und sie leiteten ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus. Und er war drei Tage nicht sehend und aß nicht und trank nicht. Es war aber ein gewisser Jünger in Damaskus, mit Namen Ananias, und zu ihm sprach der Herr in einem Gesicht: Ananias! Er aber sprach: Siehe, hier bin ich, Herr! Der Herr aber sprach zu ihm: Stehe auf und gehe in die Straße, die genannt wird die gerade, und frage im Hause des Judas nach einem mit Namen Saulus, von Tarsus; denn siehe, er betet. Und er hat im GesichtViele l. f. im Gesicht einen Mann gesehen, mit Namen Ananias, der hereinkam und ihm die Hand auflegte, damit er wieder sehend werde. Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen von diesem Manne gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem gethan hat. Und hier hat er Gewalt von den Hohenpriestern, zu binden alle, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Gehe hin, denn dieser ist mir ein auserwähltes Gefäß, meinen Namen zu tragen sowol vor Nationen als Könige und Söhne Israels. Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er leiden muß um meines Namens willen. Ananias aber ging hin und kam in das Haus, und ihm die Hände auflegend, sprach er: Bruder Saul, der Herr Jesus, der dir erschienen auf dem Wege, den du kamst, hat mich gesandt, damit du wieder sehend und mit dem Heiligen Geiste erfüllt werdest. Und alsbald fiel es von Eig. fielen von seinen Augen wie Schuppen, und T. r. f. h. alsbald er sah und stand auf und wurde getauft. Und als er Speise genommen hatte, ward er gestärkt. ErT. r. Saulus war aber bei den Jüngern, die in Damaskus waren, etliche Tage. Und alsbald predigte er in den Synagogen JesumT. r. Christus, daß dieser der Sohn Gottes sei. Alle aber, die es hörten, erstaunten und sagten: Ist dies nicht derselbe, der in Jerusalem die zerstörte, die diesen Namen anrufen und der dazu hiehergekommen ist, daß er sie gebunden zu den Hohenpriestern führe? Saulus aber erstarkte mehr und mehr und brachte die Juden, die zu Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, daß dieser der Christus sei. Als aber viele Tage verflossen waren, berathschlagten die Juden mit einander, ihn zu tödten. Es ward aber dem Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten auchT. r. l. f. auch die Thore sowol Tag als Nacht, daß sie ihn tödteten. Die Jünger aber nahmen ihn bei der Nacht und ließen ihn durch die MauerO. an der Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korbe hinunterließen. Als erT. r. Saulus aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er es, sich zu den Jüngern zu gesellen; und alle fürchteten sich vor ihm, weil sie nicht glaubten, daß er ein Jünger sei. Barnabas aber nahm ihn und brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn gesehen, und daß derselbe zu ihm geredet, und wie er zu Damaskus freimüthig im Namen Jesu gesprochen habe. Und er ging mit ihnen aus und ein zuT. r. in Jerusalem und sprach freimüthig im Namen des HerrnT. r. f. h. Jesus. Und er redete und stritt mit den Hellenisten. Sie aber trachteten ihn zu tödten. Die Brüder aber erkannten es und geleiteten ihn nach Cäsarea und sandten ihn hinweg nach Tarsus. - So hatten denn die Versammlungen durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria Frieden und wurden erbaut und wandelten in der Furcht des Herrn und wurden vermehrt durch den Trost des Heiligen Geistes O. und wurden erbaut und, wandelnd in der Furcht des Herrn und in dem Troste des Heiligen Geistes, wurden sie vermehrt. Es geschah aber, daß Petrus, da er allenthalben hindurchzog, auch zu den Heiligen hinabkam, die zu Lydda wohnten. Daselbst aber fand er einen gewissen Menschen, mit Namen Aeneas, der seit acht Jahren zu Bette lag, der gichtbrüchig war. Und Petrus sprach zu ihm: Aeneas, Jesus, der Christus, heilet dich; stehe auf und bette dir selbst! Und alsbald stand er auf. Und es sahen ihn alle, die zu Lydda und Saron wohnten, die sich zum Herrn bekehrten. Zu Joppe aber war eine gewisse Jüngerin mit Namen Tabitha, was verdolmetscht DorkasReh heißt; diese war voll guter Werke und Almosen, die sie übte. Es geschah aber in jenen Tagen, daß sie krank ward und starb. Und als sie dieselbe gewaschen hatten, legten sie sie auf den Obersaal. Da aber Lydda nahe bei Joppe war, und die Jünger gehört hatten, daß Petrus daselbst sei, sandten sie zwei Männer zu ihm, ihn bittend: Zögere nicht, zu uns zu kommen T. r. l. er möge nicht zögern, zu ihnen zu kommen. Petrus aber stand auf und ging mit ihnen, und als er angekommen war, führten sie ihn auf den Obersaal. Und weinend traten zu ihm alle Witwen und zeigten ihm die Röcke und Kleider, welche Dorkas gemacht hatte, als sie bei ihnen war. Petrus aber trieb alle hinaus undT. r. l. f. und niederknieend betete er. Und er wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabitha, stehe auf! Sie aber schlug ihre Augen auf; und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf. Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf; und er rief die Heiligen und Witwen und stellte sie lebend dar. Es ward aber durch ganz Joppe hin kund, und viele glaubten an den Herrn. Es geschah aber, daß er viele Tage in Joppe blieb bei einem gewissen Simon, einem Gerber. Ein gewisser Mann aber T. r. l. Es war aber ein zu Cäsarea - mit Namen Cornelius, ein Hauptmann von der Schar, genannt die Italische, fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Hause, der auch dem Volke viele Almosen gab und immerdar zu Gott betete - sah in einem Gesicht um die neunte Stunde des Tages offenbarlich einen Engel Gottes zu ihm hereinkommen und zu ihm sagen: Cornelius! Er aber sah ihn unverwandt an und ward erschrocken und sagte: Was ist, Herr? Er aber sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgestiegen in das Gedächtniß vor Gott. Und jetzt sende Männer nach Joppe und laß Simon holen, der zubenamt ist Petrus; dieser herbergt bei einem gewissen Simon, einem Gerber, dessen Haus am Meere ist T. r. f. h. der wird dir sagen, was du thun sollst. Als aber der Engel, der mit ihmT. r. Cornelius redete, weggegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einen frommen Kriegsknecht von denen, die beständig bei ihm waren. Und als er ihnen alles erzählt hatte, sandte er sie nach Joppe. Am folgenden Tage aber, während jene reiseten und sich der Stadt naheten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das DachO. Haus, um zu beten. Und er ward hungrig und verlangte zu essen. Indem sie ihm aber zubereiteten, kamT. r. l. fiel eine Entzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein gewisses Gefäß, wie ein großes Leintuch, T. r. f. h. auf ihn herabkommen, an vier Zipfeln gebunden und auf die Erde herniedergelassen, in welchem allerlei vierfüßige und kriechende Thiere der Erde waren T. r. f. h. und die wilden Thiere, und setzt "auf die Erde" hinter "vierfüßige Thiere", und das Gevögel des Himmels. Und eine Stimme geschah zu ihm: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! denn niemals habe ich etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wiederum geschah eine Stimme zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott gereinigt hat, mache du nicht gemein! Dieses aber geschah drei Mal; und das Gefäß ward alsbaldT. r. l. wiederum hinaufgenommen in den Himmel. Als aber Petrus bei sich selbst zweifelhaft war, was doch das Gesicht sein möge, das er gesehen, siehe, da standen die Männer, die von Cornelius gesandt waren und Simons Haus erfragt hatten, vor der Thür, und als sie gerufen hatten, fragten sie, ob Simon, zubenamt Petrus, daselbst herberge. Während aber Petrus über das Gesicht nachsann, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich. Stehe aber auf, gehe hinab und ziehe mit ihnen, nicht zweifelnd, weil ich sie gesandt habe. Petrus aber ging hinab zu den Männern T. r. f. h. die von Cornelius zu ihm gesandt waren und sprach: Siehe, ich bin’s, den ihr suchet. Was ist die Ursache, warum ihr kommet? Sie aber sprachen: Cornelius, ein Hauptmann, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, und der ein gutes Zeugniß hat von der ganzen Nation der Juden, ist von einem heiligen Engel göttlich gewiesen worden, dich in sein Haus holen zu lassen und Worte von dir zu hören. Als er sie nun hereingerufen, beherbergte er sie. Am andern Tage aber machte er sich aufT. r. l. f. machte sich auf, und fügt hinzu: Petrus und zog mit ihnen fort, und etliche der Brüder von Joppe gingen mit ihm; und am folgenden Tage kamen sie nach Cäsarea. Cornelius aber, der seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen hatte, erwartete sie. Als es aber geschah, daß Petrus hereintrat, ging ihm Cornelius entgegen, fiel ihm zu Füßen und huldigte ihm. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Stehe auf! auch ich selbst bin ein Mensch. Und sich mit ihm unterredend, ging er hinein und fand viele, die zusammengekommen waren. Und er sprach zu ihnen: Ihr wisset, wie es unerlaubt ist für einen jüdischen Mann, sich einem Fremdlinge anzuschließen, oder sich ihm zu nahen; und mir hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu heißen. Deshalb bin ich auch, als ich geholt worden, ohne Widerrede gekommen. Ich frage nun: Um welcher Sache willen habt ihr mich holen lassen? Und Cornelius sprach: Vor vier Tagen fastete ich bis zu dieser Stunde, und um die neunte T. r. f. h. Stunde betete ich in meinem Hause; und siehe, ein Mann stand vor mir in glänzendem Kleide und spricht: Cornelius! dein Gebet ist erhört und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott; schicke nun nach Joppe und laß Simon holen, der zubenamt ist Petrus; dieser herbergt in dem Hause Simons, eines Gerbers, am Meere, der wird, wenn er hiehergekommen ist, zu dir reden. Alsbald nun sandte ich zu dir, und du hast wohlgethan, daß du gekommen bist. Jetzt sind wir nun alle vor Gott gegenwärtig, um alles zu hören, was dir von GottViele l. vom Herrn befohlen ist. Petrus aber that den Mund auf und sprach: In Wahrheit begreife ich, daß Gott die Person nicht ansieht, sondern unter jeglicher Nation, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, der ist ihm angenehmO. annehmlich. Das Wort, das er den Söhnen Israels gesandt hat, Frieden verkündigend durch Jesum Christum, (dieser ist allerO. von allem Herr) kennt ihr: die Sache, welche - angefangen von Galiläa durch ganz Judäa hin - nach der Taufe, die Johannes predigte, geschehen ist, von Jesus, dem von Nazareth, wie ihn Gott mit dem Heiligen Geiste und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, wohlthuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm. Und wir sindT. r. hat "sind" im Text Zeugen alles dessen, was er gethan hat, sowol im Lande der Juden als zu Jerusalem; welchen sie auchT. r. l. f. auch getödtet haben, indem sie ihn an ein Holz aufhängten. Diesen hat Gott auferweckt am dritten Tage und ihn offenbar werden lassen, nicht allem Volke, sondern den von Gott zuvor erwählten Zeugen, uns, die wir mit ihm, nachdem er aus den Todten auferstanden war, gegessen und getrunken haben. Und er hat uns befohlen, dem Volke zu predigen und zu bezeugen, daß er der ist, der von Gott verordnet ist zum Richter der Lebendigen und Todten. Diesem geben alle die Propheten Zeugniß, daß ein jeglicher, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfangen wird durch seinen Namen. Als Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und es erstaunten die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, daß auch auf die aus den Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden, denn sie hörten sie mit Sprachen reden und Gott erheben. Dann antwortete Petrus: Kann auch jemand das Wasser verwehren, daß diese nicht getauft werden, die den Heiligen Geist empfangen haben, gleichwie auch wir? Und er befahl, daß sie getauft würden im Namen des Herrn Viele l. oder fügen auch h. Jesu Christi. Dann baten sie ihn, etliche Tage zu bleiben. Die Apostel aber und die Brüder, die in Judäa waren, hörten, daß auch die Nationen das Wort Gottes angenommen hätten; und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, stritten die aus der Beschneidung mit ihm und sagten: Du bist zu Männern eingegangen, die Vorhaut haben, und hast mit ihnen gegessen. Petrus aber fing an und setzte es ihnen der Reihe nach auseinander und sprach: Ich war in der Stadt Joppe im Gebet, und ich sah in einer Entzückung ein Gesicht, ein gewisses Gefäß herabkommen, wie ein großes Leintuch, an vier Zipfeln herniedergelassen aus dem Himmel; und es kam bis zu mir. Und da ich es unverwandt anschaute, bemerkte und sah ich die vierfüßigen Thiere der Erde und die wilden Thiere und die kriechenden und das Gevögel des Himmels. Ich hörte aber auch T. r. l. f. auch eine Stimme, die zu mir sagte: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß! Ich aber sprach: Keineswegs, Herr! denn niemals ist T. r. f. h. etwas Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen. Eine Stimme aber antwortete T. r. f. h. mir zum zweiten Mal aus dem Himmel: Was Gott gereinigt hat, mache du nicht gemein! Dies aber geschah drei Mal; und alles ward wiederum hinaufgezogen in den Himmel. Und siehe, alsbald standen vor dem Hause, in welchem ich war, drei Männer, die von Cäsarea zu mir gesandt waren. Und der Geist hieß mich mit ihnen gehen, ohne zu zweifeln. Es kamen aber auch mit mir diese sechs Brüder, und wir gingen ein in das Haus des Mannes. Und er erzählte uns, wie er den Engel gesehen habe in seinem Hause stehen und zu ihm sagen: Sende Männer nach Joppe und laß Simon holen, der zubenamt ist Petrus; der wird Worte zu dir reden, durch welche du errettet werden wirst, du und dein ganzes Haus. Als ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, wie auch auf uns im Anfang. Ich gedachte aber an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes taufte wol mit Wasser, ihr aber werdet getauft werden mit dem Heiligen Geiste. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat, wie auch uns, die wir an den Herrn Jesum Christum geglaubt haben, wer war ich denn, daß ich vermocht hätte, Gott zu wehren?O. war denn ich einer, der Gott zu wehren vermocht hätte? Als sie aber dieses gehört, gaben sie sich zufrieden und verherrlichten Gott und sagten: Dann hat Gott wirklich auch den Nationen die Buße gegeben zum Leben. Die nun zerstreut waren durch die Trübsal, die wegen Stephanus geschah, zogen durch bis nach Phönicien und Cypern und Antiochia, und redeten zu niemandem das Wort, als allein zu den Juden. Es waren aber unter ihnen etliche Männer von Cypern und Kyrene, die, als sie nach Antiochia kamen, auchT. r. l. f. auch zu den GriechenT. r. l. Hellenisten redeten und ihnen die gute Botschaft von dem Herrn Jesu brachten. Und des Herrn Hand war mit ihnen, und eine große Zahl glaubte und bekehrte sich zum Herrn. Es kam aber die Rede von ihnen bis zu den Ohren der Versammlung, die zu Jerusalem war, und sie sandten Barnabas ab, daß er durchzöge bis nach Antiochia; welcher, als er hingekommen war und die Gnade GottesViele l. die Gnade, die von Gott war sah, sich freuete und alle ermahnte, mit Herzensentschluß bei dem Herrn zu verharren. Denn er war ein guter Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens; und eine zahlreiche Menge ward dem Herrn hinzugethan. ErViele l. Barnabas aber zog aus nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen, und als er ihnT. r. hat "ihn" im Text gefunden, brachte er ihn nach Antiochia. Es geschah aber, daß sie ein ganzes Jahr in der Versammlung waren und eine zahlreiche Menge lehrten, und die Jünger zuerst in Antiochia Christen genannt wurden. In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochia. Einer aber von ihnen, mit Namen Agabus, stand auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnoth an, die über den ganzen Erdkreis kommen sollte, die auch unter T. r. f. h. Kaiser Claudius geschah. Sie beschlossen aber, je nachdem einer der Jünger begütert war, ein jeglicher von ihnen zum Dienste zu senden den Brüdern, die in Judäa wohnten; was sie auch thaten, und es zu den Aeltesten sandten durch die Hand des Barnabas und Saulus. Um jene Zeit aber legte Herodes, der König, die Hände an etliche von der Versammlung, um sie zu mißhandeln; und er tödtete Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwerte. Und als er sah, daß es den Juden gefiel, fuhr er fort, auch den Petrus zu fangen, (es waren aber dieT. r. l. f. die Tage der ungesäuerten Brote), welchen er, als er ihn ergriffen, in's Gefängniß setzte, und ihn an vier Wachen von je vier Kriegsknechten zur Verwahrung überlieferte, und war willens, ihn nach dem Passah dem Volke vorzuführen. Petrus nun wurde in dem Gefängniß verwahrt; aber von der Versammlung geschah ein unaufhörliches Gebet für ihn zu Gott. Als aber Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus in jener Nacht mitten zwischen zwei Kriegsknechten, gebunden mit zwei Ketten, und Wächter vor der Thür verwahrten das Gefängniß. Und siehe, ein Engel des Herrn stand da, und ein Licht leuchtete in dem Gemach; und er schlug Petrus an die Seite, weckte ihn auf und sagte: Stehe schnell auf! Und seine Ketten fielen ihm von den Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und binde deine Sandalen unter! Er aber that also. Und er spricht zu ihm: Wirf dein Oberkleid um und folge mir! Und er ging hinaus und folgte ihm und wußte nicht, daß es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; sondern meinte, ein Gesicht zu sehen. Als sie aber durch die erste und die zweite Wache gegangen waren, kamen sie an das eiserne Thor, das in die Stadt führt, und das ihnen von selbst geöffnet wurde; und sie traten heraus und gingen eine Straße voran, und alsbald schied der Engel von ihm. Und als Petrus zu sich selbst kam, sprach er: Nun weiß ich in Wahrheit, daß der Herr seinen Engel gesandt und mich gerettet hat von der Hand Herodes' und all der Erwartung des Volkes der Juden. Und als er sich bedachte, kam er an das Haus der Maria, der Mutter des Johannes, mit dem Zunamen Markus, wo viele versammelt waren und beteten. Als erT. r. Petrus aber an der Thür des Thores klopfte, kam eine Magd herzu, mit Namen Rhode, um zu horchen. Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, öffnete sie vor Freude das Thor nicht, sondern lief hinein und verkündete, Petrus stehe vor dem Thore. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Sie aber betheuerte, daß es also sei. Sie aber sprachen: Es ist sein Engel. Petrus aber blieb am Klopfen. Als sie aber aufgethan, sahen sie ihn und waren außer sich. Er aber winkte ihnen mit der Hand, zu schweigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn herausgeführt habe aus dem Gefängniß; und er sprach: Verkündet dieses Jakobus und den Brüdern. Und er ging weg und ging an einen andern Ort. Als es aber Tag geworden, war eine nicht geringe Bestürzung unter den Kriegsknechten, was doch mit Petrus geschehen sei. Als aber Herodes ihn suchte und nicht fand, zog er die Hüter zur Untersuchung und hieß sie hinführen; und er ging von Judäa hinab nach Cäsarea und verweilte daselbst. ErT. r. Herodes war aber voll Wuth gegen die Tyrer und Sidonier. Sie kamen aber einmüthig zu ihm, und nachdem sie Blastus, den Kämmerer des Königs, überredet hatten, baten sie um Frieden, weil ihr Land von dem königlichen ernährt wurde. An einem bestimmten Tage aber hielt Herodes, nachdem er königliche Kleider angelegt und sich auf den ThronO. Rednerstuhl gesetzt hatte, eine öffentliche Rede an sie. Das Volk aber rief ihm zu: Gottes Stimme und nicht eines Menschen! Alsbald aber schlug ihn ein Engel des Herrn, darum daß er nicht Gott die Ehre gab; und von Würmern gefressen, verschied er. Das Wort Gottes aber wuchs und mehrte sich. Barnabas aber und Saulus kehrten, nachdem sie den Dienst erfüllt hatten, von Jerusalem zurück, und nahmen auch Johannes mit, der zubenamt Markus. Es waren aber in Antiochia in der Versammlung, die dort war, T. r. f. h. etliche Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene, und Manaen, der mit Herodes, dem Vierfürsten, auferzogen war, und Saulus. Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir nun T. r. f. h. beide Barnabas und Saulus aus zu dem Werke aus, wozu ich sie berufen habe. Da fasteten und beteten sie; und als sie ihnen die Hände aufgelegt hatten, entließen sie sie. SieT. r. diese nun, ausgesandt von dem Heiligen Geiste, kamen hinab nach Seleucia, und von dannen segelten sie ab nach Cypern. Und als sie in Salamis waren, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch Johannes zum Diener. Als sie aber die ganzeT. r. l. f. ganze Insel bis Paphos durchzogen hatten, fanden sie einen gewissen MannT. r. l. f. Mann, einen Magier, einen falschen Propheten, einen Juden, mit Namen Bar-Jesus, der bei dem Prokonsul Sergius Paulus war, einem verständigen Manne. Dieser rief Barnabas und Saulus und begehrte, das Wort Gottes zu hören. Elymas aber, der Zauberer, (denn so wird sein Name verdolmetscht) widerstand ihnen und suchte den Prokonsul von dem Glauben abwendig zu machen. Saulus aber, der auch Paulus heißt, erfüllt mit dem Heiligen Geiste, T. r. f. h. undblickte unverwandt auf ihn hin und sprach: O du, voll aller List und aller Bosheit, Sohn des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit! willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verdrehen? Und jetzt siehe, dieT. r. die Hand des Herrn über dich! und du wirst blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen. Und alsbald fiel auf ihn Dunkel und Finsterniß; und er tappte umher und suchte, die ihn bei der Hand leiteten. Als aber der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er, erstaunt über die Lehre des Herrn. Als aber Paulus und seine Begleiter von Paphos abgesegelt waren, kamen sie nach Perge in Pamphylien. Johannes aber sonderte sich von ihnen ab und kehrte nach Jerusalem zurück. Sie aber zogen von Perge aus hindurch und kamen nach Antiochia in Pisidien; und als sie am Tage des Sabbaths in die Synagoge gingen, setzten sie sich. Aber nach der Vorlesung des Gesetzes und der Propheten sandten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und sagten: Brüder B. Männer, Brüder (Desgl. v. 26. 38, wenn in euch ein Wort der Ermahnung an das Volk ist, so redet. Paulus aber stand auf, winkte mit der Hand und sprach: Israelitische Männer und die ihr Gott fürchtet, höret: Der Gott dieses Volkes T. r. f. h. Israel hat unsere Väter auserwählt und hat das Volk erhöht, da sie als Fremdlinge im Lande Aegypten weilten und hat sie mit erhobenem Arm von da herausgeführt. Und eine Zeit von etwa vierzig Jahren hat er sie in der Wüste gepflegtT. r. ertragen. Und nachdem er sieben Nationen vertilgt hatte im Lande Kanaan, ließ er sie deren Land erbenT. r. gab ihnen ihr Land durch's Loos. Und nach diesem gab er ihnen bei vierhundert und fünfzig Jahren Richter bis auf Samuel, den Propheten. Und von da an begehrten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn Kis', einen Mann aus dem Stamme Benjamin, vierzig Jahre. Und nachdem er ihn weggethan hatte, erweckte er ihnen David zum Könige, welchem er auch Zeugniß gab, und sprach: "Ich habe David gefunden, den Sohn Jesse's, einen Mann nach meinem Herzen, der allen meinen Willen thun wird"Ps. 89, 20; 1. Sam 13, 14. Aus dessen Samen hat Gott nach Verheißung dem Israel als Erretter Jesum gebrachtT. r. erweckt, nachdem Johannes, angesichts seines Eintritts, zuvor die Taufe der Buße verkündigt hatte allem Volke Israel. Als aber Johannes seinen Lauf erfüllte, sprach er: Wer meinet ihr, daß ich bin? Ich bin es nicht, aber siehe, es kommt einer nach mir, dem ich nicht würdig bin, die Sandalen der Füße zu lösen. Brüder, Söhne des Geschlechtes Abrahams, und die unter euch Gott fürchten, euch ist das Wort dieses Heils gesandt. Denn die zu Jerusalem wohnen und ihre Obersten, indem sie diesen nicht erkannt, haben auch die Stimmen der Propheten erfüllt, die jeden Sabbath gelesen werden, indem sie ihn richteten. Und obschon sie keine Ursache des Todes fanden, baten sie den Pilatus, daß er getödtet würde. Und nachdem sie alles vollendet, was über ihn geschrieben ist, nahmen sie ihn vom Holze herab und legten ihn in eine Gruft. Gott aber hat ihn auferweckt aus den Todten; der mehrere Tage hindurch denen erschienen ist, die mit ihm hinaufgezogen waren von Galiläa nach Jerusalem, die nunT. r. l. f. nun seine Zeugen sind an das Volk. Und wir verkündigen euch das Evangelium der zu den Vätern geschehenen Verheißung, daß Gott dieselbe uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesum auferweckt, wie auch in dem zweiten Psalm geschrieben steht: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt"Ps. 2, 7. Daß er ihn aber aus den Todten auferweckt, um nicht mehr zur Verwesung zurückzukehren, hat er also ausgesprochen: "Ich werde euch geben die treuen GnadenO. Barmherzigkeiten Davids"Jes. 55, 3. Deshalb sagt er auch an einer andern Stelle: "Du wirst deinen Frommen nicht hingeben, Verwesung zu sehen" Ps. 16, 10. Denn David freilich, als er zu seiner ZeitO. in seinem Geschlecht dem Willen GottesO. als er seinem Geschlecht durch den Willen Gottes gedient hatte, entschlief und ist beigesetzt zu seinen Vätern, und hat die Verwesung gesehen. Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht. So sei es euch nun kund, Brüder, daß durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr im Gesetz Moses' nicht gerechtfertigt werden konntet, ist in diesem jeder Glaubende gerechtfertigt. Sehet nun zu, daß nicht auf euch komme, was gesagt ist in den Propheten: "Sehet, ihr Verächter, und verwundert euch, und verschwindet; denn ich wirke ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr gar nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt" Hab. 1, 5. Als sie aber hinausgingen, baten sie T. r. f. h. Israel, daß auf den folgenden Sabbath ihnen diese Worte geredet würden. Als aber die Synagoge aus war, folgten viele der Juden und der anbetenden Proselyten Paulus und Barnabas, die zu ihnen sprachen und ihnen zuredeten, in der Gnade Gottes zu verharren. Am folgenden Sabbath aber versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören. Als aber die Juden die Volksmenge sahen, wurden sie voller Neid, und widersprachen dem, was von Paulus geredet ward, widersprechend und lästernd. Paulus aber und Barnabas gebrauchten Freimüthigkeit und sprachen: Zu euch mußte nothwendig das Wort Gottes zuerst geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßet und euch selbst unwürdig achtet des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Nationen. Denn also hat uns der Herr geboten: "Ich habe dich gesetzt zum Licht der Nationen, daß du zum Heil werdest bis an's Ende der Erde"Jes. 49, 6. Als aber die von den Nationen es hörten, wurden sie froh und verherrlichten das Wort des Herrn; und es glaubten so viele, als zum ewigen Leben verordnet waren. Das Wort des Herrn aber wurde ausgebreitet durch die ganze Gegend. Die Juden aber erregten die anbetenden T. r. f. h. und vornehmen Frauen und die ersten der Stadt, und erweckten eine Verfolgung wider Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihren Grenzen. Sie aber, als sie den Staub von ihren Füßen wider sie abgeschüttelt hatten, kamen nach Ikonium. Die Jünger aber warenO. wurden erfüllt mit Freude und dem Heiligem Geiste. Es geschah aber zu Ikonium, daß sie zusammen in die Synagoge der Juden gingen und also redeten, daß eine große Menge, sowol Juden als Griechen, glaubte. Die ungläubigen Juden aber reizten und erbitterten die Seelen derer aus den Nationen wider die Brüder. Sie verweilten nun lange Zeit und sprachen freimüthig in dem Herrn, der dem Worte seiner Gnade Zeugniß gab, indem er Zeichen und Wunder geschehen ließ Eig. und gab, daß Zeichen und Wunder geschahen durch ihre Hände. Die Menge der Stadt aber war entzweit, und die einen waren mit den Juden, die andern aber mit den Aposteln. Als aber ein ungestümer Anfall geschah, sowol von denen aus den Nationen als von den Juden sammt ihren Obersten, um sie zu beschimpfen und zu steinigen, entflohen sie, als sie es inne geworden, in die Städte von Lykaonien: Lystra und Derbe, und die umliegende Gegend, und verkündigten daselbst die gute Botschaft. Und ein gewisser Mann zu Lystra saß kraftlos an den Füßen, lahm von Mutterleibe an, der niemals gewandelt hatte. Dieser hörte Paulus reden, welcher, als er unverwandt auf ihn hinblickte und sah, daß er Glauben hatte, geheilt zu werden, mit lauter Stimme sprach: Stehe gerade auf deine Füße! Und er sprang auf und wandelte. Die Volksmenge aber, als sie sah, was Paulus that, erhob ihre Stimme und sagte auf lykaonisch: Die Götter sind den Menschen gleich geworden, und sind zu uns herabgekommen. Und sie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er das Wort führte. Der Priester des Zeus aber, welcher vor ihrer Stadt war, brachte Stiere und Kränze vor die Thore und wollte mit der Volksmenge opfern. Als aber die Apostel Barnabas und Paulus es hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen herausT. r. hinein unter die Volksmenge, und riefen und sprachen: Männer, warum thut ihr dieses? Auch wir sind Menschen von gleichen Empfindungen wie ihr und verkündigen B. evangelisiren) euch, daß ihr euch von diesen eitlen Dingen bekehren sollt zu dem lebendigen Gott, welcher gemacht hat den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darinnen ist; der in den vergangenen Geschlechtern alle die Nationen gehen ließ in ihren eigenen Wegen, wiewol er sich doch nicht unbezeugt gelassen hat, indem er Gutes that, und euchT. r. uns vom Himmel Regen und fruchtbare Jahreszeiten gab und eureT. r. unsere Herzen mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte. Und als sie dies sagten, stillten sie kaum die Volksmenge, daß sie ihnen nicht opferten. Es kamen aber aus Antiochia und Ikonium Juden an, und nachdem sie die Volksmenge überredet und Paulus gesteinigt hatten, schleiften sie ihn zur Stadt hinaus, indem sie meinten, er sei gestorben. Da aber die Jünger ihn umringten, stand er auf und ging in die Stadt hinein; und am folgenden Tage zog er aus mit Barnabas nach Derbe. Und als sie jener Stadt die gute Botschaft verkündigt und viele Jünger gemacht hatten, kehrten sie zurück nach Lystra und Ikonium und Antiochia. Und sie befestigten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und daß wir durch viele Trübsale eingehen müssen in das Reich Gottes. Als sie ihnen aber in jeder Versammlung Aelteste gewählt hatten, beteten sie mit Fasten und befahlen sie dem Herrn, an den sie geglaubt hatten. Und nachdem sie Pisidien durchzogen hatten, kamen sie nach Pamphylien; und als sie zu Perge das WortViele f. h. des Herrn geredet hatten, gingen sie hinab nach Attalia, und von dort schifften sie nach Antiochia, von wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren für das Werk, das sie erfüllt hatten. Als sie aber angekommen und die Versammlung zusammengebracht hatten, erzählten sie alles, was Gott mit ihnen gethan, und daß er den Nationen eine Thür des Glaubens geöffnet habe. Sie verweilten aberT. r. f. h. daselbst eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern. Und etliche kamen von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr nicht beschnitten werdetT. r. seid nach der Weise Moses', so könnt ihr nicht errettet werden. Da nun für Paulus und Barnabas wider sie ein Streit und ein nicht geringer Wortwechsel entstanden war, ordneten sie an, daß Paulus und Barnabas und etliche andere von ihnen hinauf nach Jerusalem zu den Aposteln und Aeltesten gehen sollten wegen dieser Streitfrage. Da sie nun von der Versammlung das Geleit erhalten, durchzogen sie Phönicien und Samaria und erzählten die Bekehrung derer von den Nationen und machten allen Brüdern große Freude. Als sie aber nach Jerusalem gekommen, wurden sie von der Versammlung und den Aposteln und Aeltesten empfangen, und sie verkündeten alles, was Gott mit ihnen gethan hatte. Etliche aber derer von der Sekte der Pharisäer, welche glaubten, traten unter ihnen auf und sagten: Man muß sie beschneiden und gebieten, das Gesetz Moses' zu halten. Die Apostel aber und die Aeltesten versammelten sich, um diese Angelegenheit zu besehen. Als aber viel Wortwechsel gewesen war, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: BrüderB. Männer, Brüder (Desgl. v. 13) ihr wisset, daß Gott vor längerer Zeit unter uns auserwählt hat, daß die Nationen durch meinen Mund das Wort der guten Botschaft hören und glauben sollten. Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugniß, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, gleichwie auch uns. Und er hat keinen Unterschied zwischenB. beides uns und ihnen gemacht, da er durch den Glauben ihre Herzen gereinigt hat. Nun denn, was versuchet ihr Gott, um ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? Sondern wir glauben durch die Gnade des Herrn Jesu T. r. f. h. Christi in derselben Weise, wie auch jene errettet zu werden. Die ganze Menge aber schwieg und hörte dem Barnabas und Paulus zu, die erzählten, welche Zeichen und Wunder Gott unter den Nationen durch sie gethan habe. Nachdem sie aber geschwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Brüder, höret mich! Simon hat erzählt, wie Gott zuerst heimgesucht hat, um aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen. Und hiermit stimmen überein die Worte der Propheten, wie geschrieben steht: "Darnach will ich zurückkehren und wieder aufbauen die Hütte Davids, die verfallen ist, und ihre Ruinen will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten, damit die übrigen der Menschen den Herrn suchen, und alle die Nationen, über welche mein Name angerufen ist"Amos 9, 11. 12, spricht der Herr, der dieses thut, was von Ewigkeit her bekannt T. r. der dies alles thut. Bekannt von Ewigkeit her sind Gott alle seine Werkeist. Deshalb urtheile ich, daß man diejenigen, die sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhige, sondern ihnen schreibe, daß sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von Hurerei und vom Erstickten und vom Blute. Denn Moses hat von alten Zeiten her in jeder Stadt, die ihn predigen, indem er jeglichen Sabbath in den Synagogen vorgelesen wird. Dann däuchte es den Aposteln und den Aeltesten sammt der ganzen Versammlung gut, Männer aus sich zu erwählen und sie mitO. auserwählte Männer aus ihrer Mitte mit... Paulus und Barnabas nach Antiochien zu senden: Judas, genanntT. r. zubenamt Barsabas, und Silas, Männer, welche Führer unter den Brüdern waren. Und sie schrieben und sandten durch ihre Hand folgendesT. r. l. f. folgendes: "Die Apostel und die Aeltesten und die BrüderViele l. die älteren Brüder an die Brüder, die aus den Nationen sind zu Antiochia und in Syrien und Cilicien, ihren Gruß. Dieweil wir gehört haben, daß etliche, die aus unserer Mitte ausgegangen, euch mit Worten beunruhigt haben, indem sie eure Seelen verstören [und sagen: ihr müßtet beschnitten werden und das Gesetz halten,]Viele Handschr. lassen die eingeklammerten Worte aus - denen wir keine Befehle gegeben haben - däuchte es uns, einstimmig geworden, gut, Männer auszuerwählen und sie mit unsern Geliebten, dem Barnabas und Paulus, zu euch zu senden, Männer, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unsers Herrn Jesu Christi. Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die selber euch mündlich dasselbe verkündigen werden. Denn es hat dem Heiligen Geiste und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen denn diese nothwendigen Stücke: euch zu enthalten von Götzenopfern und vom Blute und vom Erstickten und von Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahret, so thut ihr recht. Lebet wohl!" Diese nun, nachdem sie entlassen waren, kamen nach Antiochia und versammelten die Menge und übergaben den Brief. Sie aber, als sie ihn gelesen hatten, freueten sich über den Trost. Judas aber und Silas, die auch selbst Propheten waren, ermunterten die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie. Als sie sich aber eine Zeitlang aufgehalten, wurden sie mit Frieden von den Brüdern entlassen zu denenT. r. zu den Aposteln, die sie gesandt hatten. [T. r. f. h. Dem Silas däuchte es aber gut, da zu bleiben.] Paulus aber und Barnabas blieben in Antiochia und lehrten und verkündigtenB. evangelisirten mit noch vielen andern das Wort des Herrn. Nach etlichen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Laß uns denn zurückkehren und dieT. r. unsere Brüder besuchen in jeder Stadt, in welcher wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie es ihnen geht. Barnabas aber war gesonnen, auchT. r. l. f. auch Johannes, genannt Markus, mitzunehmen. Paulus aber hielt für billig, den nicht mitzunehmen, der von ihnen gewichen aus Pamphylien und nicht mit ihnen gegangen war zum Werke. Es entstand nun eine Erbitterung, so daß sie sich von einander trennten, und daß Barnabas den Markus mitnahm und nach Cypern schiffte. Paulus aber erwählte sich Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen. Und er durchzog Syrien und Cilicien und befestigte die Versammlungen. Er kam aber zu Derbe und Lystra an. Und siehe, daselbst war ein gewisser Jünger, mit Namen Timotheus, der Sohn eines T. r. f. h. gewissen jüdischen gläubigen Weibes, aber von einem griechischen Vater, der ein gutes Zeugniß hatte von den Brüdern zu Lystra und Ikonium. Paulus wollte, daß dieser mit ihm ausgehe, und er nahm und beschnitt ihn um der Juden willen, die in jenen Orten waren, denn sie kannten alle seinen Vater, daß er ein Grieche war. Als sie aber die Städte durchzogen, theilten sie ihnen zur Beobachtung die Beschlüsse mit, die von den Aposteln und T. r. f. h. den Aeltesten in Jerusalem festgesetzt waren. Die Versammlungen nun wurden befestigt im Glauben und vermehrten sich täglich an Zahl. Als sie aber Phrygien und die Landschaft von Galatien durchzogen hatten, und von dem Heiligen Geiste verhindert wurden, das Wort in Asien zu reden, kamen sie nach Mysien und versuchten nach Bithynien zu reisen, und der Geist JesuT. r. l. f. Jesu erlaubte es ihnen nicht. Da sie aber an Mysien vorübergezogen waren, gingen sie nach Troas hinab. Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: Es war ein gewisser Macedonischer Mann, der da stand undT. r. l. f. und ihn bat und sprach: Komm herüber nach Macedonien und hilf uns! Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir alsbald nach Macedonien abzureisen, indem wir schlossen, daß der Herr uns gerufen habe, ihnen die gute Botschaft zu verkündigen. Wir fuhren nun von Troas ab und liefen gerade in Samothrace, und am folgenden Tage nach Neapolis und von da nach Philippi, welche die erste Stadt jenes Theiles in Macedonien ist, eine Colonie. In jener Stadt aber verweilten wir einige Tage. Und am Tage des Sabbaths gingen wir hinaus vor die StadtNach richtiger Lesart "Straße" an einen Fluß, wo es gebräuchlich war, das Gebet zu thun. Und wir setzten uns nieder und redeten zu den Weibern, die zusammengekommen waren. Und ein gewisses Weib, Namens Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt Thiatira, welche Gott anbetete, hörte zu, deren Herz der Herr aufthat, daß sie Acht gab auf das, was von Paulus geredet ward. Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr mich für treu dem Herrn haltet, so kehret in mein Haus ein und bleibet. Und sie nöthigte uns. Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, daß uns eine gewisse Magd begegnete, die einen WahrsagergeistB. einen Pythons-Geist hatte, die ihren Herren vielen Gewinn brachte durch Wahrsagen. Diese folgte dem Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte des höchsten Gottes, die euchT. r. u. v. andere l. unsden Weg des Heils verkündigen. Dieses aber that sie viele Tage. Paulus aber ward ganz betrübt, und er wandte sich und sprach zu dem Geiste: Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zu derselben Stunde. Als aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung ihres Gewinnes dahin war, griffen sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Markt zu den Vorstehern. Und sie führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen, welche Juden sind, verwirren ganz und gar unsere Stadt, und verkündigen Sitten, die uns nicht erlaubt sind, anzunehmen, noch zu thun, da wir Römer sind. Und die Volksmenge erhob sich zugleich wider sie, und die Hauptleute rissen ihnen die Kleider ab, und befahlen, sie mit Ruthen zu schlagen. Und als sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie sie in's Gefängniß und befahlen dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren. Dieser, als er solchen Befehl empfangen, warf sie in das innerste Gefängniß und befestigte ihre Füße im Stock. Aber um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; und es hörten sie die Gefangenen. Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so daß die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden, und alsbald öffneten sich alle Thüren, und aller Bande wurden gelöst. Der Kerkermeister aber, aus dem Schlafe aufgeweckt, und die Thüren des Gefängnisses geöffnet sehend, zog das Schwert und wollte sich selbst tödten, indem er meinte, die Gefangenen wären entflohen. Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: Thue dir nichts zu Leide, denn wir sind alle hier. Er aber forderte Licht und sprang hinein; und zitternd geworden, fiel er vor Paulus und Silas nieder. Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich thun, daß ich errettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesum T. r. f. h. Christum, und du wirst errettet werden, du und dein Haus. Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm sammtT. r. und allen, die in seinem Hause waren. Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen B. er wusch sie von den Striemen; und er ward getauft, er und alle die Seinigen alsbald. Und er führte sie in sein Haus und setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott glaubend, mit seinem ganzen Hause O. und an Gott glaubend, frohlockte er mit s. g. H.. Als es aber Tag geworden war, sandten die Hauptleute die Ruthenträger und sagten: Laß jene Menschen los. Der Kerkermeister aber verkündete dem Paulus diese Worte: Die Hauptleute haben gesandt, daß ihr losgelassen würdet; so gehet denn jetzt hinaus und ziehet hin in Frieden. Paulus aber sprach zu ihnen: Nachdem sie uns, die wir Römer sind, öffentlich unverurtheilt geschlagen, haben sie uns in's Gefängniß geworfen, und jetzt stoßen sie uns heimlich aus? Nicht doch, sondern laß sie selbst kommen und uns herausführen. Die Ruthenträger aber meldeten diese Worte den Hauptleuten; und sie fürchteten sich, als sie hörten, daß sie Römer seien. Und sie kamen und redeten ihnen zu; und sie führten sie heraus und baten sie, daß sie aus der Stadt gingen. Als sie aber aus dem Gefängniß herausgegangen waren, gingen sie zu der Lydia; und als sie die Brüder gesehen hatten, ermahnten sie sie und gingen weg. Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist, kamen sie nach Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war. Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbathen mit ihnen aus den Schriften, und eröffnete und legte dar, daß der Christus leiden und aus den Todten auferstehen mußte, und daß dieser ist der Christus, Jesus, den ich euch verkündige. Und etliche aus ihnen glaubten und gesellten sich zu Paulus und Silas, und von den anbetenden Griechen eine große Menge und der vornehmsten Weiber nicht wenige. Die ungläubigen Juden aber wurden voll Neides und nahmen etliche böse Männer vom Gassenpöbel zu sich, machten einen Volksauflauf und brachten die Stadt in Verwirrung, und sie traten vor das Haus Jasons und suchten sie unter das Volk zu führen. Als sie sie aber nicht fanden, schleppten sie Jason und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt und riefen: Diese, die den Erdkreis aufgewiegelt haben, sind auch hieher gekommen, welche Jason beherbergt hat; und diese alle handeln wider die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen, daß ein anderer König sei -Jesus. Sie beunruhigten aber die Volksmenge und die Obersten der Stadt, da sie dieses hörten. Und als sie Bürgschaft von Jason und von den übrigen genommen hatten, ließen sie sie gehen. Die Brüder aber sandten alsbald in der Nacht den Paulus und den Silas nach Beröa, welche, als sie angekommen, in die Synagoge der Juden gingen. Diese aber waren edler denn die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dieses sich also verhielte. Darum glaubten viele von ihnen, und von den griechischen vornehmen Weibern und Männern nicht wenige. Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, daß auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt würde, kamen sie auch dorthin und erregten die Volksmenge. Da sandten aber die Brüder alsbald den Paulus fort, um bis zum Meere zu gehenEig. als ob er nach dem Meere gehen sollte. Silas aber und Timotheus blieben daselbst. Die aber den Paulus hingeleiteten, brachten ihn bis nach Athen; und als sie für Silas und Timotheus Befehl empfangen, daß sie so bald wie möglich zu ihm kommen sollten, reisten sie ab. Während aber Paulus sie in Athen erwartete, ward sein Geist in ihm erregt, als er sah, daß die Stadt voll von Götzenbildern warO. dem Götzendienst ergeben war. Er redete nun in der Synagoge mit den Juden und mit den Anbetern, und auf dem Markte an jedem Tage mit denen, die da waren. Etliche aber der epikuräischen und stoischen Philosophen griffen ihn an, und etliche sagten: Was will doch dieser Schwätzer sagen? andere aber: Er scheint ein Verkündiger fremder GötterB. Dämonen zu sein? weil er ihnen die gute Botschaft von Jesu und der Auferstehung verkündigte. Und sie faßten ihn an, führten ihn zum Areopagus und sagten: Können wir wissen, was dies für eine neue Lehre ist, wovon du sprichst? Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun wissen, was das sein mag. (Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderm zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören.) Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: AthenerB. Männer, Athener, ich sehe, daß ihr in jeder Beziehung den GötzenB. Dämonen ergeben seid. Denn als ich umherging und die Gegenstände eurer Verehrung betrachtete, fand ich auch einen Altar, auf welchem die Aufschrift war: Dem unbekannten Gott. Den ihr nun, ohne ihn zu kennen, verehrt, diesen verkündige ich euch. Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, dieser, indem er der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht, noch wird er von Menschenhänden bedient, als der etwasO. jemandes bedürfe, weil er selbst allen Leben und Odem und alles giebt. Und er hat aus einem Blute jede Nation der Menschen gemacht, um zu wohnen auf dem ganzen Erdboden, indem er die verordnetenT. r. zuvor verordneten Zeiten und Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, daß sie GottT. r. den Herrn suchen, ob sie ihn wol tastend fühlenB. tappen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von einem jeglichen von uns. Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch etliche eurer Dichter gesagt haben: "Denn wir sind auch sein Geschlecht". Da wir nun Gottes Geschlecht sind, so sollen wir nicht meinen, daß das Göttliche dem Golde oder Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei. Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle allenthalbenT. r. allen Menschen allenthalben Buße zu thun Buße thun sollen, weil er einen Tag gesetzt, an welchem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch den Mann, den er bestimmt hat, und hat allen den BeweisB. Glaubendavon gegeben, da er ihn auferweckt hat aus den Todten. Als sie aber von Auferstehung der Todten hörten, spotteten die einen, die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber nochmals hören. T. r. f. h. und Also ging Paulus hinweg aus ihrer Mitte. Etliche Männer aber hielten sich zu ihm und glaubten, unter welchen auch Dionysius war, der Areopagite, und ein Weib, mit Namen Damaris, und andere mit ihnen. Nach diesem aber schied erT. r. Paulus von Athen und kam nach Korinth. Und als er einen gewissen Juden, mit Namen Aquila, fand, aus Pontus gebürtig, der kürzlich aus Italien gekommen war, und Priscilla, sein Weib, (weil Claudius befohlen hatte, daß alle Juden aus Rom weichen sollten) ging er zu ihnen, und weil er von gleichem Handwerk war, blieb er bei ihnen und arbeitete; denn sie waren Zeltmacher ihres Handwerks. Er redete aber in der Synagoge an jedem Sabbath und überzeugte sowol Juden als Griechen. Als aber beide, Silas und Timotheus, aus Macedonien herabgekommen waren, fühlte sich Paulus durch die Kraft des WortesT. r. im Geiste gedrungen und gab den Juden Zeugniß, daß Jesus der Christus sei. Als sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er seine Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut sei auf euerm Kopfe! Ich bin rein; von jetzt an werde ich zu den Nationen gehen. Und er ging von dannen fort und kam in das Haus eines Gewissen, mit Namen Justus, welcher Gott anbetete, dessen Haus an die Synagoge stieß. Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Hause; und viele der Korinther, welche hörten, glaubten und wurden getauft. Der Herr aber sprach in einem Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! denn ich bin mit dir, und niemand soll dich angreifen, dir Uebels zu thun; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt. Und er hielt sich ein Jahr und sechs Monate auf und lehrte unter ihnen das Wort Gottes. Als aber Gallion Prokonsul von Achaja war, traten die Juden einmüthig gegen Paulus auf und führten ihn vor den Richterstuhl und sagten: Dieser überredet die Menschen, Gott anzubeten, dem Gesetze zuwider. Als aber Paulus den Mund öffnen wollte, sagte Gallion zu den Juden: Wenn es wirklich eine Ungerechtigkeit oder eine böse Handlung wäre, o Juden, so würde ich euch billigerweise vertragen. Wenn es aber FragenT. r. eine Frage sind über Worte und Namen und das Gesetz, das ihr habt, so sehet ihr selbst zu, denn über diese Dinge will ich nicht Richter sein. Und er trieb sie hinweg von dem Richterstuhl. Alle aberT. r. die Griechen ergriffen Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, und schlugen ihn vor dem Richterstuhl; und Gallion bekümmerte sich nicht um dies alles. Paulus aber, als er noch viele Tage daselbst geblieben war, nahm Abschied von den Brüdern und segelte nach Syrien ab, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er zu Kenchrea sein Haupt geschoren hatte, denn er hatte ein Gelübde. Er kam aber nach Ephesus und ließ jene daselbst; er selbst aber ging in die Synagoge und redete mit den Juden. Als sie ihn aber baten, daß er längere Zeit bei ihnen bleiben möchte, willigte er nicht ein, sondern nahm Abschied von ihnen und sagte: Ich muß durchaus das zukünftige Fest in Jerusalem halten; ich werde T. r. f. h. aber, wenn Gott will, zu euch zurückkehren. Und er fuhr von Ephesus ab. Und als er zu Cäsarea gelandet, ging er hinauf und grüßte die Versammlung, und zog hinab nach Antiochia. Und als er einige Zeit daselbst zugebracht hatte, reiste er ab und durchzog der Reihe nach die galatische Landschaft und Phrygien und befestigte alle die Jünger. Ein gewisser Jude aber, mit Namen Apollos, aus Alexandrien gebürtig, ein beredter Mann, der mächtig war in den Schriften, kam nach Ephesus. Dieser war unterwiesen in dem Wege des Herrn, und, brünstig im Geiste, redete und lehrte er sorgfältig die Dinge von JesuT. r. des Herrn, nur die Taufe Johannes' wissend. Und dieser fing an, freimüthig zu reden in der Synagoge. Als aber Aquila und Priscilla ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus. Als er aber nach Achaja reisen wollte, schrieben die Brüder den Jüngern und ermahnten sie, ihn aufzunehmen, welcher, als er hinkam, den Glaubenden durch die Gnade sehr behülflich war; denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, daß Jesus der Christus ist. Es geschah aber, während Apollos zu Korinth war, daß Paulus, nachdem er die oberen Gegenden durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und er fand etliche Jünger und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Sie aber sagten zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist ist. Und er sprach: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sagten: Auf die Taufe Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat mit der Taufe der Buße (Eig. eine Bußtaufe) getauft, indem er dem Volke sagte, daß sie glauben sollten an den, der nach ihm käme, das ist an Jesum. Als sie es aber gehört hatten, wurden sie auf den Namen des Herrn Jesu getauft; und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Es waren aber aller der Männer bei zwölf. Und er ging in die Synagoge und sprach freimütig indem er drei Monate lang redete und sie von den Dingen des Reiches Gottes überzeugte. Als aber etliche verhärtet waren und nicht glaubten (O. ungehorsam waren) und vor der Menge übel redeten von dem Wege, (S. die Anm. zu Kap. 9,2) begab er sich von ihnen hinweg und sonderte die Jünger ab, und redete täglich in der Schule eines gewissen Tyrannus. Dies aber geschah zwei Jahre lang, so daß alle, die in Asien wohnten, sowohl Juden als Griechen, das Wort des Herrn hörten. Und nicht gemeine Wunder tat Gott durch die Hände des Paulus, so daß man sogar Schweißtücher oder Schürzen von seinem Leibe (O. seiner Haut) auf die Kranken legte, und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister ausfuhren. Etliche aber von den umherziehenden jüdischen Beschwörern unternahmen es, über diejenigen, welche die bösen Geister hatten, den Namen des Herrn Jesu anzurufen, (Eig. zu nennen) indem sie sagten: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt! Es waren aber gewisse Söhne eines jüdischen Hohenpriesters Skeva, ihrer sieben, die dies taten. Der böse Geist aber antwortete und sprach: Jesum kenne ich, und von Paulus weiß ich; aber ihr, wer seid ihr? Und der Mensch, in welchem der böse Geist war, sprang auf sie und bemeisterte sich ihrer und überwältigte sie, so daß sie nackt und verwundet aus jenem Hause entflohen. Dies aber ward allen bekannt, sowohl Juden als Griechen, die zu Ephesus wohnten; und Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesu ward erhoben. Viele aber von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und verkündigten ihre Taten. Viele aber von denen, die vorwitzige Künste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten den Wert derselben und fanden ihn zu fünfzigtausend Stück Silber. (d. h. wahrscheinlich Silberdrachmen) Also wuchs das Wort des Herrn mit Macht und nahm überhand. (O. erwies sich kräftig) Als dieses aber erfüllt war, setzte sich Paulus, (W. dem) nachdem er Macedonien und Achaja durchzogen hatte, in seinem Geiste vor, nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich daselbst gewesen bin, muß ich auch Rom sehen. Er sandte aber nach Macedonien zwei von denen, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, und er selbst verweilte eine Zeitlang in Asien. Es entstand aber um jene Zeit ein nicht geringer Lärm über den Weg. (S. die Anm. zu Kap. 9,2) Denn ein Gewisser, mit Namen Demetrius, ein Silberschmied, der silberne Tempel der Artemis (O. Diana) machte, verschaffte einen nicht geringen Erwerb den Künstlern; welche er versammelte samt den Arbeitern dergleichen Dinge und sprach: Männer, ihr wisset, daß aus diesem Erwerb unser Wohlstand ist; und ihr sehet und höret, daß dieser Paulus nicht allein zu Ephesus, sondern beinahe in ganz Asien eine große Volksmenge überredet und abgewandt hat, indem er sagt, daß dies keine Götter seien, die mit Händen gemacht werden. Nicht allein aber ist für uns Gefahr, daß dies Geschäft (Eig. Teil, Stück) in Verachtung komme, sondern auch, daß der Tempel der großen Göttin Artemis für nichts geachtet und auch ihre Majestät, welche ganz Asien und der Erdkreis verehrt, vernichtet werde. Als sie aber dieses hörten und voll Wut wurden, schrieen sie und sagten: Groß ist die Artemis der Epheser! Und die ganze Stadt war voll (W. wurde erfüllt mit) Verwirrung; und sie stürmten einhellig nach dem Theater, indem sie den Gajus und Aristarchus aus Macedonien, die Reisegefährten des Paulus, mit fortrissen. Als aber Paulus unter das Volk gehen wollte, ließen es ihm die Jünger nicht zu. Und auch etliche der Asiarchen, (Vorsteher bei den öffentlichen Festen; eig. Oberpriester) die seine Freunde waren, sandten zu ihm und baten ihn, sich nicht nach dem Theater zu begeben. Die einen nun schrieen dieses, die anderen etwas anderes; denn die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wußten nicht, weshalb sie zusammengekommen waren. Sie zogen aber Alexander aus der Volksmenge hervor, indem die Juden ihn hervorstießen. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volke verantworten. Als sie aber erkannten, (O. erfuhren) daß er ein Jude war, erhob sich eine Stimme von allen, (W. aus allen) und sie schrieen bei zwei Stunden: Groß ist die Artemis der Epheser! Als aber der Stadtschreiber die Volksmenge beruhigt hatte, spricht er: B. MännerEpheser, welcher Mensch ist denn, der nicht wisse, daß die Stadt der Epheser eine Tempelpflegerin der Artemis, der großen, und des vom Himmel (O. von Zeus (Jupiter)) herniedergefallenen Bildes ist? Da nun dieses unwidersprechlich ist, so geziemt euch, ruhig zu sein und nichts Übereiltes zu tun. Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder Tempelräuber sind, noch eure Göttin lästern. Wenn nun Demetrius und die Künstler mit ihm wider jemanden eine Sache haben, so werden Gerichtstage gehalten, und es sind Statthalter da; laßt sie sich einander verklagen. Wenn ihr aber wegen anderer Dinge ein Gesuch habt, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden. Denn wir sind auch in Gefahr, wegen heute des (O. wegen des heutigen) Aufruhrs angeklagt zu werden, indem es keine Ursache gibt, weswegen wir uns über diesen Auflauf werden verantworten können. Und als er dieses gesagt hatte, löste er die Versammlung auf. Nachdem aber der Tumult aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, und als er sie gegrüßt hatte, ging er fort, um nach Macedonien zu reisen. Als er aber jene Gegenden durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt (O. ermuntert, getröstet) hatte, kam er nach Griechenland. Und nachdem er sich drei Monate aufgehalten und von den Juden ein Anschlag gegen ihn gemacht wurde, als er nach Syrien fahren wollte, ward er des Sinnes, durch Macedonien zurückzukehren. Es begleitete ihn aber bis nach Asien Sopater, des Pyrrhus Sohn, ein Beröer; von den Thessalonichern aber Aristarchus und Sekundus und Gajus, und Timotheus von Derbe, und Tychikus und Trophimus aus Asien. Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas; wir aber segelten nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verweilten. Am ersten Tage der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, indem er am folgenden Tage abreisen wollte; und er verzog das Wort bis Mitternacht. Es waren aber viele Fackeln (O. Lampen) in dem Obersaal, wo wir versammelt waren. Ein gewisser Jüngling aber, mit Namen Eutychus, saß am Fenster, überwätigt von einem tiefen Schlaf, während Paulus seine Rede in die Länge zog; (O. sich unterredete; so auch v 11) und von dem Schlaf überwältigt, fiel er vom dritten Stock hinunter und ward todt aufgehoben. Paulus aber ging hinab und fiel auf ihn, und ihn umfassend, sagte er: Machet keinen Lärm, denn seine Seele ist in ihm. Und als er hinaufgestiegen war und das Brot gebrochen und gegessen und lange bis zum Anbruch des Tages gesprochen hatte, reiste er also ab. Sie brachten aber den Knaben lebendig und wurden nicht wenig getröstet. Wir aber gingen voraus auf das Schiff und fuhren gen Assos, und von dort sollten wir dort Paulus aufnehmen; denn so hatte er es angeordnet, da er selbst zu Fuß gehen wollte. Als er aber mit uns in Assos zusammentraf, nahmen wir ihn auf und kamen nach Mitylene. Und als wir von da abgesegelt waren, gelangten wir am folgenden Tage Chios gegenüber an; am anderen Tages aber fuhren wir nach Samos und nachdem wir in Trogyllion geblieben, kamen wir am folgenden Tage nach Milet; denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, damit es ihm nicht geschehe, daß er in Asien die Zeit versäume, denn er eilte, wenn es ihm möglich wäre, am Pfingsttage in Jerusalem zu sein. Von Milet aber sandte er nach Ephesus und rief die Ältesten der Versammlung herüber. Als sie aber zu ihm gekommen, sprach er zu ihnen: Ihr wisset von dem ersten Tage an, da ich nach Asien kam, wie ich die ganze Zeit bei euch gewesen bin, dem Herrn dienend mit aller Demut und mit Tränen und Versuchungen, die mir widerfuhren durch die Nachstellungen der Juden; wie ich nichts vorenthalten habe von dem, was nützlich ist, daß ich euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, bezeugend sowohl Juden als Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesum Christum. Und nun siehe, gebunden in meinem Geiste gehe ich nach Jerusalem, nicht wissend, was mir daselbst begegnen wird, außer daß der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, daß Bande und Trübsale meiner warten. Aber ich achte nichts, noch halte ich mein Leben für mich selbst teuer, auf daß ich meinen Lauf mit Freuden vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesu empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes. Und nun siehe, ich weiß, daß ihr alle, unter welchen ich, das Reich Gottes predigend, umhergegangen bin, nicht mehr mein Angesicht sehen werdet. Deshalb bezeuge ich euch an dem heutigen Tage, daß ich rein bin von dem Blute aller. Denn ich habe nichts vorenthalten, daß ich euch nicht verkündigt hätte den ganzen Rat Gottes. So habt denn Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der Heilige Geist als Aufseher gesetzt hat, die Versammlung Gottes zu hüten, welche er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen. Denn ich weiß dieses, daß nach meinem Abschiede verderbliche Wölfe zu euch hereinkommen werden, die der Herde nicht schonen. Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her. Deshalb wachet und gedenket, daß ich drei Jahre Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeglichen mit Tränen zu ermahnen. Und nun befehle ich euch Gott und dem Worte seiner Gnade, welches (O. welcher) vermag aufzuerbauen und euch ein Erbe zu geben unter allen Geheiligten. Ich habe niemandes Silber oder Gold oder Kleider begehrt. Ihr selbst wisset, daß meinen Bedürfnissen und denen, die bei mir waren, diese Hände gedient haben. Ich habe euch alles (O. in allen Stücken) gezeigt, daß wir, also arbeitend, uns der Schwachen annehmen müssen und eingedenk sein der Worte des Herrn Jesu, der (Eig. daß er) gesagt hat: Geben ist seliger denn nehmen. Und als er dieses gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Es ward aber viel Weinens bei allen; und sie fielen Paulus um den Hals und küßten ihn sehr, (O. vielmals, od. zärtlich) am allermeisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Sie geleiteten ihn aber auf das Schiff. Als es aber geschah, nachdem wir von ihnen getrennt waren, daß wir wegfuhren, kamen wir geraden Laufes nach Kos, am folgenden Tage aber nach Rhodus und von da nach Patara. Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönicien übersetzte, stiegen wir ein und fuhren hin. Als wir aber Cypern ansichtig wurden und es links liegen ließen, segelten wir nach Syrien und legten zu Tyrus an, denn daselbst hatte das Schiff die Ladung abzuliefern. Und als wir die Jünger gefunden hatten, blieben wir daselbst sieben Tage; diese sagten dem Paulus durch den Geist, daß er nicht nach Jerusalem hinaufziehen solle. Als es aber geschah, daß wir die Tage vollendet hatten, gingen wir heraus und reisten weiter; und sie alle geleiteten uns mit Weibern und Kindern bis außerhalb der Stadt; und wir knieten am Ufer nieder und beteten. Und als wir voneinander Abschied genommen hatten, gingen wir zu Schiffe, sie aber kehrten heim. Als wir aber die Fahrt vollbracht hatten, gelangten wir von Tyrus nach Ptolemais; und begrüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. Am folgenden Tage aber zogen wir aus und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den sieben (S. Kap. 6) war, und blieben bei ihm. Dieser aber hatte vier Töchter, Jungfrauen, welche weissagten. Als wir aber mehrere Tage blieben, kam ein gewisser Prophet, mit Namen Agabus, aus Judäa herab. Und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band seine Hände und Füße und sprach: Das sagt der Heilige Geist: Den Mann, dessen dieser Gürtel ist, werden die Juden in Jerusalem also binden und überliefern in die Hände der Nationen. Als wir aber dieses hörten, baten ihn sowohl wir als die daselbst Wohnenden, daß er nicht nach Jerusalem hinaufziehe. Paulus aber antwortete: Was machet ihr, daß ihr weinet und mir das Herz brechet? Denn ich bin bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesu. Als er sich aber nicht überreden ließ, schwiegen wir und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe! Nach diesen Tagen aber machten wir unsere Sachen bereit und gingen hinauf nach Jerusalem. Es gingen aber auch von den Jüngern aus Cäsarea mit uns und führten mit sich einen gewissen Mnason, einen Cyprier, (O. und brachten uns zu einem gewissen Mnason, einem Cyprier) einen alten Jünger, bei dem wir herbergen sollten. Als wir aber zu Jerusalem angekommen waren, nahmen uns die Brüder freudig auf. Am folgenden Tage aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dahin. Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er ihnen eins nach dem andern, was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan habe. Sie aber, als sie es gehört hatten, verherrlichten Gott und sprachen zu ihm: Du siehest, Bruder, wie viel Tausende (W. Zehntausende; (Myriaden)) der Juden sind, welche glauben, und alle sind Eiferer des Gesetzes. Sie sind aber über dich berichtet worden, daß du alle Juden, die unter den Nationen sind, Abfall von Moses lehrest und sagest, sie sollen die Kinder nicht beschneiden, noch in den Gebräuchen wandeln. Was ist es denn? Notwendig muß die Menge zusammenkommen, denn sie werden hören, daß du gekommen bist. Tue nun dieses, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben. Diese nimm zu dir und reinige dich mit ihnen und trage die Kosten für sie, daß sie das Haupt scheren lassen; und alle werden erkennen, daß nichts an dem ist, wessen sie über dich berichtet sind, sondern daß du selbst auch in der Beobachtung des Gesetzes wandelst. Was aber die Gläubigen aus den Nationen betrifft, so haben wir geschrieben und verfügt, daß sie nichts dergleichen halten sollten, als nur, daß sie sich vor Götzenopfer und Blut und Ersticktem und Hurerei bewahren. Dann nahm Paulus die Männer zu sich, und nachdem er sich am folgenden Tage gereinigt hatte, ging er mit ihnen in den Tempel (O. mit ihnen gereinigt hatte, ging er in den Tempel) und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis für einen jeden aus ihnen das Opfer dargebracht war. Als aber beinahe die sieben Tage vollendet waren, sahen ihn die Juden aus Asien im Tempel, und brachten die ganze Volksmenge in Aufregung und legten die Hände an ihn und schrieen: Männer von Israel, helfet! Dies ist der Mensch, der alle allenthalben lehrt wider das Volk und das Gesetz und diese Stätte; und dazu hat er auch Griechen in den Tempel hineingeführt und diese heilige Stätte verunreinigt. Denn sie hatten vorher den Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen, von welchem sie meinten, daß ihn Paulus in den Tempel geführt habe. Und die ganze Stadt war bewegt, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes; und sie ergriffen Paulus und schleppten ihn aus dem Tempel, und alsbald wurden die Türen verschlossen. Indem sie ihn aber zu töten suchten, kam an den Obersten über Tausend (W. Chiliarchen. (S. die Anm. zu Mark. 6,21)) der über die Schar war, die Anzeige, daß ganz Jerusalem in Unordnung sei. Der nahm alsbald Kriegsknechte und Hauptleute mit sich und lief zu ihnen hinab. Als sie aber den Obersten über Tausend und die Kriegsknechte sahen, hörten sie auf, den Paulus zu schlagen. Dann nahete der Oberste über Tausend herzu, ergriff ihn und befahl, ihn mit zwei Ketten zu binden, und erkundigte sich, wer er denn sei und was er getan habe. Die einen aber riefen dieses, die andern jenes unter der Volksmenge; und da er nichts Gewisses erfahren konnte wegen des Tumults, befahl er, ihn in das Lager (d. h. in das Standlager der römischen Soldaten) zu führen. Als er aber an die Stufen kam, ereignete es sich, daß er von den Kriegsknechten getragen wurde, wegen der Gewalt des Volkes. Denn die Menge des Volkes folgte und schrie: Hinweg mit ihm! Und als Paulus eben in das Lager hineingebracht werden sollte, spricht er zu dem Obersten über Tausend: Ist es mir erlaubt, dir etwas zu sagen? Er aber sprach: Verstehst du Griechisch? Bist du denn nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen eine Empörung gemacht und die viertausend Mann Meuchelmörder in die Wüste hinausgeführt hat? Paulus aber sprach: Ich bin ein jüdischer Mann aus Tarsus, Bürger einer nicht unberühmten Stadt in Cilicien; ich bitte dich aber, erlaube mir, zu dem Volke zu reden. Und als er es ihm erlaubt hatte, stand Paulus, auf den Stufen und winkte dem Volke mit der Hand; und da eine große Stille ward, redete er sie in hebräischer Sprache an und sagte: Brüder und Väter, höret jetzt meine Verantwortung an euch! Als sie aber hörten, daß er sie in der hebräischen Sprache anredete, beobachteten sie desto mehr Stille. Und er spricht: Ich bin ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Cilicien; aber auferzogen in dieser Stadt zu den Füßen Gamaliels, auf's genaueste unterwiesen im väterlichen Gesetz, war ich, wie ihr alle heutigen Tages seid, ein Eiferer für Gott; der ich diesen Weg verfolgt habe bis zum Tode, indem ich sowohl Männer als Weiber band und in die Gefängnisse überlieferte, wie auch der Hohepriester mir Zeugnis gibt und die ganze Ältestenschaft, von welchem ich auch Briefe an die Brüder empfing und nach Damaskus reiste, um auch diejenigen, die dort wohnten, gebunden nach Jerusalem zu führen, auf daß sie gestraft würden. Es begegnete mir aber, als ich reiste und Damaskus nahte, daß um Mittag plötzlich aus dem Himmel ein großes Licht mich umstrahlte. Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Ich aber antwortete: Wer bist du, Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazaräer, den du verfolgst. Die aber bei mir waren, sahen wohl das Licht und wurden voll Furcht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete, hörten sie nicht. Ich sprach aber: Was soll ich tun, Herr? Der Herr aber sprach zu mir: Stehe auf und gehe nach Damaskus, und daselbst wird dir von allem gesagt werden, was dir zu tun verordnet ist. Als ich aber vor der Herrlichkeit jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich an der Hand derer geleitet, die bei mir waren und kam nach Damaskus. Ein gewisser Ananias aber, ein frommer Mann nach dem Gesetz, der ein gutes Zeugnis hatte von allen daselbst wohnenden Juden, kam zu mir, und bei mir stehend sprach er zu mir: Bruder Saul, sei sehend! (O. schaue auf!) Und zu selbiger Stunde sah ich ihn an. Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich zuvor verordnet, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und eine Stimme aus seinem Munde zu hören. Denn du wirst (O. sollst) ihm an alle Menschen ein Zeuge von dem sein, was du gesehen und gehört hast. Und nun, was zögerst du? Stehe auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen, seinen Namen anrufend. Es begegnete mir aber, als ich nach Jerusalem zurückkehrte und in dem Tempel betete, daß ich in Entzückung war und ihn sah, der zu mir sprach: Eile und geh eilend aus Jerusalem, denn sie werden dein Zeugnis von mir nicht annehmen. Und ich sprach: Herr, sie selbst wissen, daß ich die an dich Glaubenden ins Gefängnis warf und in den Synagogen schlug; und als das Blut des Stephanus, deines Zeugen vergossen ward, stand auch ich dabei und willigte mit ein und verwahrte die Kleider derer, die ihn töteten. Und er sprach zu mir: Gehe hin, denn ich werde dich weit weg unter den Nationen senden. Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Worte und erhoben ihre Stimme und sagten: Hinweg von der Erde mit einem solchen; denn es geziemt sich nicht, daß er lebe! Als sie aber schrieen und die Kleider wegschleuderten und Staub in die Luft warfen, befahl der Oberste über Tausend (W. Chiliarch; so auch Kap. 23,10. 15 usw.,) daß er in das Lager gebracht würde, und sagte, man solle ihn mit Geißelhieben ausforschen, damit er erführe, um welcher Ursache willen sie also gegen ihn schrieen. Als sie ihn aber mit den Riemen (O. für die Riemen, (Geißeln; die Geißeln bestanden aus Riemen)) ausspannten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dastand: Ist es euch erlaubt, einen Menschen, der Römer ist, und zwar unverurteilt, zu geißeln? Als es aber der Hauptmann hörte, ging er hin und meldete es dem Obersten über Tausend und sprach: Was hast du vor zu tun? Denn dieser Mensch ist ein Römer. Der Oberste über Tausend aber kam herzu und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er aber sprach: Ja. Und der Oberste über Tausend antwortete: Ich habe für eine große Summe dieses Bürgerrecht erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin sogar darin geboren. Alsbald nun standen von ihm ab, die ihn ausforschen sollten; aber auch der Oberste über Tausend fürchtete sich, als er erkannte, daß er ein Römer sei, und weil er ihn gebunden hatte. Am folgenden Tage aber, da er mit Sicherheit wissen wollte, weshalb er von den Juden angeklagt sei, machte er ihn los und befahl, daß die Hohenpriester und das ganze Synedrium zusammenkommen sollten; und er führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie. Paulus aber richtete die Augen fest auf das Synedrium und sprach: Brüder! ich habe bis auf diesen Tag mit allem guten Gewissen (O. mit, für) vor Gott gewandelt. Der Hohepriester Ananias aber befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen. Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Und sitzest du da, um mich nach dem Gesetz zu richten, und, wider das Gesetz handelnd, befiehlst du, mich zu schlagen? Die Dabeistehenden aber sprachen: Schmähst du den Hohenpriester Gottes? Und Paulus sprach: Ich wußte nicht, Brüder, daß es der Hohepriester ist; denn es steht geschrieben: "Dem Obersten (O. Fürsten) deines Volkes sollst du nicht übel reden". (2. Mose 22,28) Da aber Paulus wußte, daß der eine Teil von den Sadducäern, der andere aber von den Pharisäern war, schrie er in dem Synedrium: Brüder, ich bin ein Pharisäer, eines Pharisäers Sohn; wegen der Hoffnung und der Auferstehung der Toten werde ich gerichtet. Als er aber dies gesagt hatte, entstand ein Zwiespalt unter den Pharisäern und Sadducäern, und die Menge teilte sich. Denn die Sadducäer sagen, es sei keine Auferstehung, noch Engel, noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides. Es entstand aber ein großes Geschrei, und die Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf und stritten und sagten: Wir finden an diesem Menschen nichts Böses; wenn aber ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat... Als aber ein großer Zwiespalt (O. Aufruhr) entstand, fürchtete der Oberste über Tausend, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl, daß das Kriegsvolk hinabgehe und ihn aus ihrer Mitte wegreiße und in das Lager führe. In der darauf folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei gutes Mutes! denn wie du von mir in Jerusalem gezeugt (Eig. das mich Betreffende… bezeugt) hast, so mußt du auch in Rom zeugen. Als es aber Tag geworden war, rotteten sich die Juden zusammen, verfluchten sich und sagten, daß sie weder essen noch trinken würden, bis sie Paulus getötet hätten. Es waren aber mehr denn vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten, die zu den Hohenpriestern und den Ältesten kamen und sprachen: Wir haben uns mit einem Fluch verflucht, nichts zu genießen, bis wir den Paulus getötet haben. Zeiget ihr denn nun jetzt mit dem Synedrium dem Obersten über Tausend an, daß er ihn zu euch herabführe, als wolltet ihr seine Sache genauer erkennen; wir aber sind, ehe er nahe kommt, bereit ihn zu töten. Als aber der Schwestersohn des Paulus von der Nachstellung gehört hatte, kam er hin und ging in das Lager und meldete es dem Paulus. Paulus aber rief einen von den Hauptleuten zu sich und sagte: Führe diesen Jüngling zu dem Obersten über Tausend, denn er hat ihm etwas zu melden. Der nun nahm ihn zu sich und führte ihn zu dem Obersten über Tausend und sagt: Der gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen Jüngling zu dir zu bringen, der dir etwas zu sagen habe. Der Oberste über Tausend aber nahm ihn bei der Hand und zog sich mit ihm beiseits und fragte: Was ist es, das du mir zu melden hast? Er aber sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, daß du morgen den Paulus vor das Synedrium hinunter bringest, als ob sie etwas über ihn genauer erforschen wollten. Du nun, laß dich nicht von ihnen überreden, denn mehr als vierzig Männer von ihnen stellen ihm nach, die sich verflucht haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht; und jetzt sind sie bereit und erwarten die Zusage von dir. Der Oberste über Tausend nun entließ den Jüngling und befahl ihm: Sage zu niemandem, daß du mir dieses angezeigt hast. Und als er zwei von den Hauptleuten gerufen hatte, sprach er: Machet zweihundert Kriegsknechte fertig, daß sie bis Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an. Und man solle die Tiere fertig halten, auf daß sie den Paulus aufsetzten und sicher hinbrächten zu Felix, dem Landpfleger. Und er schrieb einen Brief folgenden Inhalts: Claudius Lysias dem vortrefflichsten Landpfleger Felix seinen Gruß! Diesen Mann, der von den Juden ergriffen wurde und von ihnen getötet werden sollte, habe ich, mit dem Kriegsvolk einschreitend, entrissen, da ich erfuhr, daß er ein Römer sei. Da ich aber die Ursache wissen wollte, weshalb sie ihn anklagten, führte ich ihn hinab in ihr Synedrium. Da fand ich, daß er wegen Fragen ihres Gesetzes angeklagt werde, aber keine Anklage gegen ihn vorlag, die des Todes oder der Banden wert wäre. Da mir aber ein Anschlag hinterbracht wurde, den die Juden wider den Mann vorhatten, habe ich ihn alsbald zu dir gesandt und auch den Klägern befohlen, vor dir zu sagen, was sie wider ihn hätten. Lebe wohl! Die Kriegsknechte nun nahmen, wie ihnen befohlen war, den Paulus und führten ihn bei der Nacht gen Antipatris. Am folgenden Tage aber ließen sie die Reiter mit ihm fortziehen und kehrten nach dem Lager zurück. Und als diese nach Cäsarea gekommen, übergaben sie dem Landpfleger den Brief und stellten ihm auch den Paulus dar. Als er ihn aber gelesen und gefragt hatte, aus welcher Provinz er sei, und erfahren, daß er aus Cilicien sei, sprach er: Ich werde dich anhören, wenn deine Ankläger auch angekommen sind. Und er befahl, daß er in dem Prätorium des Herodes verwahrt werde. Nach fünf Tagen aber kam der Hohepriester Ananias hinab mit den Ältesten und einem gewissen Redner Tertullus, die bei dem Landpfleger Anzeige machten wider Paulus. Als er aber gerufen worden, begann Tertullus anzuklagen und sprach: Daß wir großen Frieden durch dich genießen, und durch deine Fürsorge für diese Nation löbliche Maßregeln (Nach and. Les.: Verbesserungen) getroffen sind, das nehmen wir allewege und allenthalben, (O. Maßregeln allewege und allenthalben getroffen worden sind, so erkennen wir es usw.) vortrefflichster Felix, mit aller Dankbarkeit an. Damit ich dich aber nicht länger aufhalte, so bitte ich dich, uns in Kürze nach deiner Billigkeit (O. Milde) anzuhören. Denn wir haben diesen Mann als eine Pest und als einen befunden, der unter allen Juden, die auf dem Erdkreis wohnen, Aufruhr erregt, und als einen Hauptanführer der Sekte der Nazaräer; der auch versucht hat, den Tempel zu entheiligen, den wir auch ergriffen haben und ihn nach unserem Gesetz richten wollten. Lysias aber, der Oberste über Tausend, kam datwischen und führte ihn mit großer Gewalt aus unseren Händen weg, und befahl seinen Anklägern, zu dir zu kommen, von welchem du, wenn du es selbst untersucht (O. ihn ausgeforscht) hast, über alles dieses Gewißheit erhalten kannst, dessen wir ihn anklagen. - Und auch die Juden stimmten ein in die Klage gegen Paulus und sagten, daß dieses also wäre. Paulus aber, nachdem ihm der Landpfleger zu reden gewinkt hatte, antwortete: Indem ich weiß, daß du seit vielen Jahren Richter über diese Nation bist, so verantworte ich mich über das mich Betreffende um so getroster. Denn du kannst erfahren, daß es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten. Und sie haben mich weder in dem Tempel zu jemandem redend gefunden, noch einen Auflauf der Volksmenge machend, weder in den Synagogen noch in der Stadt; (Eig. durch die Stadt hin) auch können sie das nicht dartun, worüber sie mich jetzt anklagen. Aber dieses bekenne ich dir, daß ich nach dem Wege, den sie Sekte nennen, also dem Gott meiner Väter (Eig. dem väterlichen Gott) diene, indem ich allem glaube, was in dem Gesetz (Eig. durch das Gesetz hin) und in den Propheten geschrieben steht, und die Hoffnung zu Gott habe, welche auch selbst diese annehmen, (O. erwarten) daß eine Auferstehung sein wird, sowohl der Gerechten als der Ungerechten. Darum übe ich mich auch, allezeit ein Gewissen ohne Anstoß zu haben vor Gott und den Menschen. Nach vielen Jahren aber kam ich her, Almosen für meine Nation und Opfer darzubringen. Dabei fanden sie mich gereinigt im Tempel, weder mit Auflauf noch Tumult; Es waren aber etliche Juden von Asien, die hier vor dir sein und Klage führen sollten, wenn sie etwas wider mich hätten. Oder laß diese hier selbst sagen, welche Ungerechtigkeit sie bei mir gefunden haben, als ich vor dem Synedrium stand, es sei denn wegen dieses einen Ausrufs, den ich rief, als ich unter ihnen stand: Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet. Felix aber, da er in Betreff des Weges genauere Kenntnis hatte, beschied sie auf's Weitere (O. vertagte ihre Sache. (W. sie)) und sagte: Wenn Lysias, der Oberste über Tausend, herabkommt, so will volle Kenntnis von eurer Sache nehmen. Und er befahl dem Hauptmann, ihn zu verwahren, und ihm Bequemlichkeit zu geben, und niemandem von den Seinigen zu wehren, ihm zu dienen. Nach etlichen Tagen aber, als Felix kam mit Drusilla, seinem Weibe, die eine Jüdin war, ließ er den Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christum. Als er aber über Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und das kommende Gericht redete, ward Felix mit Furcht erfüllt und antwortete: Für jetzt gehe hin; wenn ich aber gelegene Zeit habe, werde ich dich rufen lassen. Zugleich hoffte er, es würde ihm von Paulus Geld gegeben werden; deshalb ließ er ihn auch öfter holen und unterhielt sich mit ihm. Als aber zwei Jahre um (Eig. erfüllt) waren, bekam Felix zum Nachfolger den Porcius Festus, und da Felix sich bei den Juden in Gunst setzen wollte, hinterließ er den Paulus gefangen. Als nun Festus in die Provinz gekommen war, ging er nach drei Tagen von Cäsaräa hinauf nach Jerusalem. Und der Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden machten Anzeige bei ihm wider Paulus und baten ihn, und verlangten als eine Gunst wider denselben, daß er ihn nach Jerusalem kommen ließe; und sie bereiteten eine Nachstellung, ihn unterwegs zu töten. Festus nun antwortete, daß Paulus in Cäsarea behalten werde, er selbst aber wolle in Kürze abreisen. Die nun (O. die Mächtigen) unter euch im Stande sind, sprach (Eig. spricht) er, mögen mit hinabreisen und, wenn etwas an diesem Manne ist, (O. nach and. Les.: wenn etwas Ungeziemendes an dem Manne ist) ihn anklagen. Nachdem er aber unter ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage verweilt hatte, ging er hinab nach Cäsarea; und am folgenden Tage setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, daß Paulus vorgeführt werde. Als er aber angekommen war, stellten sich die Juden umher, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Beschuldigungen vor, die sie nicht zu beweisen vermochten, da Paulus sich verantwortete: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas gesündigt. Festus aber, der sich bei den Juden in Gunst setzen wollte, antwortete dem Paulus und sagte: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dort dieserhalb vor mir gerichtet werden? Paulus aber sprach: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, wo ich gerichtet werden muß; den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl (Eig. besser) weißt. Denn wenn ich irgend Unrecht getan und etwas Todeswürdiges begangen habe, so weigere ich mich nicht, zu sterben; wenn aber nichts daran ist, wessen diese mich anklagen, so kann mich niemand ihnen zu Gefallen hingeben. Ich berufe mich auf den Kaiser. Dann besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: Du hast dich auf den Kaiser berufen, zum Kaiser sollst du gehen. Als aber etliche Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Bernice nach Cäsarea, den Festus zu begrüßen. Als sie aber daselbst mehrere Tage zugebracht, legte Festus dem Könige die Sache des Paulus vor und sprach: Ein gewisser Mann ist von Felix gefangen zurückgelassen worden, wegen dessen, als ich zu Jerusalem war, die Hohenpriester und die Ältesten der Juden erschienen, und ein Urteil gegen ihn verlangten; denen ich antwortete: Es ist bei den Römern nicht Sitte, irgend einen Menschen jemanden hinzugeben, ehe der Angeklagte seine Ankläger persönlich vor sich habe und Gelegenheit bekommen, sich wegen der Anklage zu verantworten. Als sie nun hierher zusammengekommen waren, habe ich keinen Aufschub gemacht; ich setzte mich tags darauf auf den Richterstuhl und befahl, daß der Mann vorgeführt würde; über welchen, als die Verkläger auftraten, sie keine Beschuldigung von dem vorbrachten, was ich vermutete. Sie hatten aber etliche Fragen wider ihn wegen ihres eigentümlichen Gottesdienstes und wegen eines gewissen Jesus, der gestorben war, von dem Paulus sagte, er lebe. Da ich aber hinsichtlich der Frage über dieses in Verlegenheit war, sagte ich, ob er wohl nach Jerusalem gehen und daselbst dieserhalb gerichtet werden wolle. Als sich aber Paulus darauf berief, daß er auf das Erkenntnis des Augustus behalten würde, hieß ich ihn verwahren, bis ich ihn zum Kaiser senden werde. Agrippas aber sprach zu Festus: Ich möchte selbst auch den Menschen hören. Er aber sagte: Morgen sollst du ihn hören. Als nun am folgenden Tage Agrippas und Bernice mit großer Pracht kamen und als sie in den Verhörsaal eingetreten waren, mit den Obersten über Tausend (Chiliarchen) und den vornehmsten Männern der Stadt, ward Paulus auf Befehl des Festus vorgeführt. Und Festus spricht: König Agrippa und ihr Männer alle, die ihr mit uns zugegen seid, ihr sehet diesen, um welchen mich die ganze Menge der Juden angegangen hat, sowohl in Jerusalem als auch hier, indem sie gegen ihn schrieen, er dürfe nicht mehr leben. Ich aber, da ich fand, daß er nichts Todeswürdiges begangen, dieser selbst aber sich auch auf den Augustus berufen hat, habe beschlossen, ihn zu senden; von welchem ich nichts Gewisses dem Herrn zu schreiben habe. Deshalb habe ich ihn auch vorgeführt vor euch und besonders vor dich, König Agrippa, damit ich, wenn die Untersuchung erfolgt ist, etwas zu schreiben habe. Denn es scheint mir ungereimt, einen Gefangenen zu senden, und nicht auch die gegen ihn vorliegenden Beschuldigungen anzuzeigen. Agrippas aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verantwortete sich: Ich schätze mich glücklich, König Agrippa, daß ich wegen alles dessen, weshalb ich von den Juden angeklagt bin, mich heute vor dir verantworten soll; besonders weil du (O. weil du am meisten) von allen Gebräuchen und Fragen, die unter den Juden sind, Kenntnis hast; deshalb bitte ich dich, mich langmütig anzuhören. Meinen Lebenswandel nun von Jugend auf, der von Anfang unter meiner Nation in Jerusalem gewesen ist, wissen alle die Juden, die mich kennen von der ersten Zeit her (wenn sie Zeugnis geben wollen), daß ich nach der strengsten Sekte unserer Religion, gelebt habe, als Pharisäer. Und nun stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter geschehene Verheißung, zu welcher unser zwölfstämmiges Volk, unablässig Nacht und Tag Gott dienend, hinzugelangen hofft, wegen welcher Hoffnung, o König, ich von den Juden angeklagt werde. Warum wird es bei euch für etwas Unglaubliches gehalten, wenn Gott Tote auferweckt? Ich meinte zwar bei mir selbst, ich müßte gegen den Namen Jesu, des Nazaräers, viel Widriges tun, was ich auch zu Jerusalem getan habe; und viele der Heiligen habe ich in Gefängnisse eingeschlossen, indem ich von den Hohenpriestern die Gewalt empfangen hatte; und wenn sie getötet wurden, so gab ich meine Stimme dazu. Und in allen Synagogen (Eig. durch alle Synagogen hin) sie oftmals strafend, zwang ich sie zu lästern, und über die Maßen gegen sie rasend, verfolgte ich sie sogar bis in die ausländischen Städte; mit welchem beschäftigt, ich auch mit Gewalt und Auftrag von den Hohenpriestern nach Damaskus reiste. Da mitten am Tage, sah ich auf dem Wege, o König, vom Himmel her ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf, welches mich und die mit mir reisten umstrahlte. Als wir aber alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme zu mir reden und in der hebräischen Sprache sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, wider den Stachel (W. wider Stacheln) auszuschlagen. Ich aber sprach: Wer bist du, Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; aber richte dich auf und stehe auf deinen Füßen; denn dazu bin ich dir erschienen, dich zu einem Diener und Zeugen zu verordnen, sowohl dessen, was du gesehen hast, als auch worin ich dir erscheinen werde, indem ich dich herausnehme aus dem Volke und den Nationen, zu welchen ich dich jetzt sende, ihre Augen aufzutun, auf daß sie sich bekehren von der Finsternis zum Lichte und von der Gewalt des Satans zu Gott, auf daß sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich. Daher, König Agrippa, war ich nicht ungehorsam dem himmlischen Gesicht, sondern verkündigte denen zu Damaskus zuerst und zu Jerusalem und in der ganzen Gegend von Judäa und den Nationen, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren, und der Buße würdige Werke zu tun. Dieserhalb haben mich die Juden in dem Tempel ergriffen und versucht, mich zu ermorden. Da mir nun der Beistand von Gott zu Teil wurde, so stehe ich bis zu diesem Tage, und bezeuge beiden, Geringen und Großen, indem ich nichts sage außer dem, was beide die Propheten geredet haben und Moses, daß es geschehen werde, nämlich, daß (W. ob) der Christus leiden sollte, daß (W. ob) er als der Erste aus der Auferstehung der Toten Licht verkündigen sollte, beides dem Volke und den Nationen. Da er aber dieses zur Verantwortung aussprach, spricht Festus mit lauter Stimme: Paulus, du rasest! Die große Gelehrsamkeit bringt dich zur Raserei. Er aber spricht: Ich rase nicht, vortrefflichster Festus, sondern ich rede Worte der Wahrheit und Besonnenheit. Denn der König hat Kenntnis von diesen Dingen, zu welchem ich auch mit Freimütigkeit rede; denn ich bin überzeugt, daß ihm nichts hiervon verborgen ist, denn nicht in einem Winkel ist dies geschehen. Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, daß du glaubst. Agrippas aber sprach zu Paulus: In kurzer Zeit(Eig. in wenigem) überredest du mich, ein Christ zu werden. Paulus aber sprach: Wollte Gott, daß über kurz und lang (O. sowohl mit wenigem als mit vielem) nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden, wie ich bin, ausgenommen diese Bande. (O. Fesseln; so auch v 31) Und der König stand auf und der Landpfleger und Bernice und die mit ihnen saßen. Und als sie sich zurückgezogen hatten, redeten sie miteinander und sagten: Dieser Mensch tut nichts, was des Todes oder der Banden wert wäre. Agrippas aber sprach zu Festus: Dieser Mensch hätte losgelassen werden können, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte. Als es aber beschlossen war, daß wir nach Italien absegeln sollten, überlieferten sie den Paulus und etliche andere Gefangene einem Hauptmann, mit Namen Julius, von der Schar des Augustus. Als wir aber in ein adramytenisches Schiff gestiegen waren, und die Orte längs der Küste Asiens zu befahren vorhatten, fuhren wir ab, und es war mit uns Aristarchus, ein Macedonier aus Thessalonich. Und am folgenden Tage liefen wir zu Sidon ein. Und Julius behandelte den Paulus sehr wohlwollend und erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen, um sich versorgen zu lassen. Und von da fuhren wir ab und segelten unter Cypern hin, weil die Winde entgegen waren. Und wir durchsegelten das Meer gegen Cilicien und Pamphylien hin und kamen wir nach Myra in Lycien; und als der Hauptmann daselbst ein alexandrinisches Schiff fand, das nach Italien segelte, brachte er uns darauf. Da wir aber in vielen Tagen langsam segelten und kaum gen Knidus gekommen waren, so segelten wir, da uns der Wind nicht zuließ, unter Kreta hin, gegen Salmone. Und als wir kaum an ihr (d. h. an der Insel Kreta) vorbeigefahren waren, kamen wir an einen gewissen Ort, Schönhafen genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasea war. Da aber nun viele Zeit verflossen und die Fahrt schon unsicher war, weil auch die Fasten schon vorüber waren, ermahnte Paulus und sagte zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, daß die Fahrt mit Ungemach und großem Schaden, nicht nur der Ladung und des Schiffes, sondern auch unseres Lebens geschehen wird. Der Hauptmann aber glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was von Paulus gesprochen ward. Da aber der Hafen zum Überwintern unpassend war, so rieten die meisten dazu, von da wegzufahren, ob sie etwa nach Phönix zu gelangen und zu überwintern vermöchten, einem Hafen von Kreta, der gegen Südwest und gegen Nordwest (And. üb.: gegen Nordwest und gegen Südwest) liegt. Als aber ein Südwind sanft wehte, meinten sie, ihren Vorsatz erreicht zu haben, lichteten die Anker und fuhren dicht an Kreta vorüber. Aber nicht lange danach erhob sich wider denselben ein Sturmwind, genannt Euroklydon. Als aber das Schiff mit fortgerissen wurde und dem Winde nicht zu widerstehen vermochte, gaben wir uns (O. es) preis und trieben dahin. Da wir aber unter einer gewissen kleinen Insel, Klauda genannt, hinliefen, vermochten wir kaum des Bootes Herr zu werden. Dieses zogen sie herauf und bedienten sich der Hilfe und umgürteten das Schiff; und da sie fürchteten, daß sie auf die Syrte (eine wegen ihrer Untiefen und Sandbänke gefürchtete Bucht an der afrikanischen Küste) anstoßen möchten, ließen sie das Takelwerk (O. Segelwerk) nieder und trieben also dahin. Indem wir aber sehr vom Sturme litten, machten sie am folgenden Tage einen Auswurf; (d. h. sie warfen einen Teil der Schiffsladung über Bord) und am dritten Tage warfen wir mit eigenen Händen das Schiffsgerät fort. Da aber viele Tage lang weder Sonne noch Sterne schienen und ein nicht geringes Unwetter auf uns lag, so war zuletzt alle Hoffnung zu unserer Errettung weggenommen. Als man aber lange Zeit ohne Speise geblieben war, da stand Paulus in ihre Mitte auf und sprach: O Männer! freilich hätte man mir gehorchen und nicht von Kreta abfahren und dieses Ungemach und den Schaden nicht ernten sollen. Und jetzt ermahne ich euch, gutes Mutes zu sein, denn kein Leben von euch wird verloren gehen, nur das Schiff. Denn ein Engel des Gottes, dessen ich bin, dem ich auch diene, stand in dieser Nacht bei mir und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! du mußt vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. Deshalb seid gutes Mutes, ihr Männer! denn ich vertraue Gott, daß es so sein wird, gleichwie mir gesagt worden ist. Wir müssen aber auf eine gewisse Insel geworfen werden. Als aber die vierzehnte Nacht gekommen war, und wir in Adria umhertrieben, meinten gegen Mitternacht die Matrosen, daß sich ihnen ein Land nahe. Und als sie das Senkblei ausgeworfen hatten, fanden sie zwanzig Klafter; als sie aber ein wenig weiter gefahren waren und das Senkblei wiederum ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Klafter. Und indem sie fürchteten, daß wir etwa auf felsige Orte geworfen werden möchten, warfen sie vom Hinterteil vier Anker aus und wünschten, daß es Tag würde. Als aber die Matrosen versuchten, aus dem Schiffe zu fliehen und das Boot unter dem Vorwande, als wollten sie vom Vorderteil Anker auswerfen, in das Meer hinabließen, sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Kriegsleuten: Wenn diese nicht im Schiffe bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden. Dann hieben die Kriegsleute die Seile des Bootes ab und ließen es hinabfallen. Als es aber Tag werden wollte, ermahnte Paulus alle, Speise zu nehmen, indem er sagte: Heute ist der vierzehnte Tag, daß ihr gewartet und ohne Essen geblieben seid, und nichts zu euch genommen habt. Deshalb ermahne ich euch, Speise zu nehmen, denn dies gehört zu eurer Erhaltung; (O. Rettung) denn niemandem von euch wird ein Haar des Hauptes umkommen. Und als er dies gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor allen, und als er es gebrochen, begann er zu essen. Alle aber, gutes Mutes geworden, nahmen auch selbst Speise. Wir waren aber in dem Schiffe, alle Seelen, zweihundert sechs und siebzig. Als sie sich aber mit Speise gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie den Weizen in das Meer warfen. Als es aber Tag ward, erkannten sie das Land nicht; aber sie bemerkten einen gewissen Meerbusen, der einen Strand hatte, in welchen sie, wo möglich, das Schiff einzutreiben gesonnen waren. Und als sie die Anker losgemacht hatten, ließen sie sie in's Meer gehen und machten zugleich die Bande der Ruder los, und sie zogen das Schönfahrsegel nach der Windseite auf und hielten auf den Strand hin. Da sie aber auf eine Stelle gerieten, wo zwei Strömungen zusammenliefen, (O. wo eine Untiefe war)ließen sie das Schiff stranden; und das Vorderteil saß fest und blieb unbeweglich, das Hinterteil aber zerschellte von der Gewalt der Wellen. Es war aber der Rat der Kriegsleute, (O. Plan, Absicht) daß sie die Gefangenen töten sollten, damit nicht jemand fortschwimmen und entfliehen möchte. Der Hauptmann aber, der den Paulus retten wollte, hinderte sie in ihrem Vorhaben und befahl, daß, wer schwimmen könnte, sich zuerst in's Meer werfen und an das Land gehen sollte; und die übrigen teils auf Brettern, teils auf Stücken vom Schiffe. Und also geschah es, daß alle an das Land gerettet wurden. Und als sie gerettet waren, da erfuhren wir, daß die Insel Melite (O. Malta) heiße. Die Barbaren (Eig. Barbaren. So wurden von den Griechen und Römern alle Völker genannt, welche nicht griechischer oder römischer Abstammung waren und eine fremde Sprache redeten) aber erzeigten uns eine nicht gewöhnliche Freundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle zu sich wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte. Als aber Paulus eine gewisse Menge Reiser zusammenraffte und an das Feuer legte, kam eine Otter durch die Hitze heraus und hängte sich an seine Hand. Als aber die Barbaren (Eig. Barbaren. So wurden von den Griechen und Römern alle Völker genannt, welche nicht griechischer oder römischer Abstammung waren und eine fremde Sprache redeten) das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie untereinander: Gewiß dieser Mensch ist ein Mörder, den, obschon er aus dem Meere gerettet ist, Dike (die Göttin der Vergeltung) nicht leben läßt. Er aber schüttelte das Tier in das Feuer ab und erlitt nichts Schlimmes. Sie aber erwarteten, daß er aufschwellen oder plötzlich todt hinfallen würde. Als sie aber lange warteten und sahen, daß ihm kein Ungemach widerfuhr, änderten sie ihre Meinung und sagten, daß er ein Gott sei. In der Umgebung jenes Ortes aber lag ein Landgut welches dem Ersten (Titel des Landpflegers) der Insel, mit Namen Publius gehörte, der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage freundlich. Und es geschah, daß der Vater des Publius, von Fieberanfällen und der Ruhr daniederlag. Zu dem ging Paulus hinein, und als er gebetet hatte, legte er ihm die Hände auf und heilte ihn. Als dies aber geschehen war, kamen auch die übrigen auf der Insel, die Krankheiten hatten, herzu und wurden geheilt. Sie ehrten uns auch mit vielen Ehren, (O. Ehrengeschenken) und als wir abfuhren, luden sie uns auf, was uns nötig war. Nach drei Monaten aber segelten wir ab auf einem alexandrinischen Schiffe, das auf der Insel überwintert hatte, mit dem Zeichen der Dioskuren. Und als wir in Syrakus gelandet hatten, blieben wir drei Tage. Von dannen fuhren wir herum und kamen nach Rhegium; und da nach einem Tage sich ein Südwind erhob, kamen wir den zweiten Tag nach Puteoli, wo wir Brüder fanden und gebeten wurden, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir nach Rom. Und von dannen kamen die Brüder, als sie von uns gehört hatten, uns bis Appii-Forum und Tres-Tabernä entgegen, und als Paulus sie sah, dankte er Gott und faßte Mut. Als wir aber nach Rom gekommen waren, überlieferte der Hauptmann die Gefangenen dem Oberbefehlshaber. (d. h. dem Befehlshaber der kaiserlichen Leibgarde) Dem Paulus aber ward erlaubt, für sich zu bleiben mit dem Kriegsknechte, der ihn bewachte. Es geschah aber nach drei Tagen, daß er die, welche die Vornehmsten der Juden waren, zusammenberief. Als sie aber zusammengekommen, sprach er zu ihnen: Brüder! ich, der ich nichts wider das Volk oder die väterlichen Gebräuche getan habe, bin gefangen aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden, welche, als sie mich verhört hatten, mich loslassen wollten, weil keine Ursache des Todes an mir war. Als aber die Juden widersprachen, war ich gezwungen, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich wider meine Nation etwas anzuklagen. Wegen dieser Ursache nun habe ich gebeten, euch zu sehen und mit euch zu reden; denn um der Hoffnung Israels willen bin ich mit dieser Kette umgeben. Sie aber sprachen zu ihm: Unsererseits haben wir über dich weder Briefe von Judäa empfangen, noch ist jemand von den Brüdern hergekommen der uns von dir etwas Böses gemeldet oder gesagt hätte. Aber wir begehren (O. halten es für recht) von dir zu hören, welche Gesinnung du hast, denn von dieser Sekte ist uns bekannt, daß ihr allenthalben widersprochen wird. Als sie ihm aber einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge, denen er das Reich Gottes auslegte und bezeugte, und sie zu überzeugen suchte von Jesu, beides aus dem Gesetz Moses'’ und den Propheten, von frühmorgens bis zum Abend. Und etliche wurden überzeugt von dem, (O. gaben Gehör, glaubten dem) was gesagt ward, andere aber glaubten nicht. Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, als Paulus ein Wort redete: Wohl hat der Heilige Geist durch Jesaias, den Propheten, zu unseren Vätern geredet und gesagt: "Gehe hin zu diesem Volke und sprich: Hörend werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen. Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht irgendwie mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile." (Jes. 6,9. 10.) So sei euch nun kund, daß dieses Heil Gottes den Nationen gesandt ist; sie werden auch hören. Und als er dies gesagt hatte, gingen die Juden weg und hatten viel Wortwechsel unter sich. Er aber blieb zwei ganze Jahre in seinem eigenen gemieteten Hause und empfing alle, die zu ihm hinkamen, indem er das Reich Gottes predigte und von dem Herrn Jesu Christo lehrte, mit aller Freimütigkeit ungehindert.
Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, abgesondert zum Evangelium Gottes (welches er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in heiligen Schriften) über seinen Sohn, (der dem Fleische nach geworden ist aus dem Samen Davids, und als Sohn Gottes in Kraft erwiesen O. bestimmt als Sohn Gottesdem Geiste der Heiligkeit nach durch Todten-Auferstehung), Jesum Christum, unsern Herrn, (durch welchen wir empfangen haben Gnade und Apostelamt für seinen Namen zum Glaubensgehorsam unter allen den Nationen, unter welchen auch ihr seid, Berufene Jesu Christi) allen Geliebten Gottes, berufenen Heiligen, die in Rom sind: Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn Jesu Christo. Auf's erste danke ich meinem Gott durch Jesum Christum euer aller halben, daß euer Glaube verkündigt wird in der ganzen Welt. Denn Gott ist mein Zeuge, welchem ich diene in meinem Geiste in dem Evangelium seines Sohnes, wie unablässig ich eurer erwähne, allezeit flehend bei meinen Gebeten, ob ich endlich einmal durch den Willen Gottes so glücklich sein möchte, zu euch zu kommen. Denn mich verlangt, euch zu sehen, auf daß ich euch etwas geistlicher Gnadengabe mittheile, um euch zu befestigen, das ist, daß ich sammt euch in eurer Mitte getröstet werde durch den Glauben, den wir unter einander haben, euern und meinen.. Ich will aber nicht, daß euch unbekannt sei, Brüder, daß ich mir oft vorgesetzt habe, zu euch zu kommen, (und bis jetzt verhindert worden bin) auf daß ich auch unter euch einige Frucht haben möchte, gleichwie auch unter den übrigen Nationen. Ich bin Schuldner, beides den Griechen und den Barbaren, beides den Weißen und den Unverständigen. Ebenso O. Also bin ich, so viel an mir ist, bereitwillig, auch euch, die zu Rom sind, das Evangelium zu predigen. Denn ich schäme mich des Evangeliums T. r. f. h. von Christo nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jeglichem Glaubenden, beides beim Juden zuerst und dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus O. auf dem Grundsatz des Gl. Glauben zu Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte aber wird aus O. auf dem Grundsatz des Gl. Glauben leben". Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel über alle Gottlosigkeit, und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen; weil das von Gott Erkennbare unter ihnen geoffenbart ist, denn Gott hat es ihnen geoffenbart, - denn die unsichtbaren Dinge von ihm, beides seine ewige Kraft und Gottheit "Gottheit" ist hier nicht dasselbe Wort im Griechischen, wie in Col. 2, 9, wo es das vollkommene Wesen Gottes ausdrückt, während es hier sein Wesen characterisirt, von der Schöpfung der Welt an in den gemachten wahrgenommen, werden geschaut, - also daß sie keine Entschuldigung haben. Weil sie, Gott kennend, ihn weder als Gott verherrlichten, noch ihm Danksagung darbrachten, sondern in ihren Ueberlegungen in Thorheit verfielen, und ihr unverständiges Herz verfinstert ward, sind sie, indem sie sich für Weise ausgaben, zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in die Gleichheit eines Bildes des verweslichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Thiere. Darum hat sie Gott auch "auch" ist zweifelhaft dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen zur Unreinigkeit, ihre Leiber unter einander zu schänden; welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf mehr Ehre und Dienst erwiesen haben als dem Schöpfer, welcher gepriesen ist in die Zeitalter. Amen. Deswegen hat sie Gott dahingegeben zu schändlichen Leidenschaften; denn ihre Weiber B. ihre Weiblichen haben verwandelt den natürlichen Gebrauch in den unnatürlichen; und gleicherweise auch die Männer B. die Männlichen, den natürlichen Gebrauch des Weibes verlassend, sind in ihrer Wollust zu einander entbrannt, indem sie Männer mit Männern B. die Männlichen Schande trieben und den gebührenden Lohn ihres Irrthums an sich selbst empfingen. Und gleichwie sie es nicht für gut fanden, Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie dahingegeben einem verworfenen Sinne, zu thun, was sich nicht geziemt, erfüllt mit aller Ungerechtigkeit T. r. f. h. Hurerei, Bosheit, Geiz, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke, Ohrenbläser, Verläumder, Gottverhaßte, Schmäher, Hochmüthige, Prahler, Erfinder böser Dinge, Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe T. r. f. h. Unversöhnliche, Unbarmherzige, die, wiewohl sie Gottes Urtheil wissen, daß, die solches thun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen B. mit W. an denen haben, die es thun. Deshalb bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du auch seiest B. ein jeglicher, der da richtet. Denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst; denn du, der du richtest, thust dasselbe. Wir wissen aber, daß das Gericht Gottes nach der Wahrheit ist über die, welche solches thun. Denkst du dieses aber, o Mensch, der du die richtest, die solches thun, und verübst dasselbe, daß du dem Gericht Gottes entfliehen werdest? Oder verachtest du den Reichthum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmuth, nicht wissend, daß dich die Güte Gottes zur Buße leitet? Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufest du dir selbst Zorn auf B. in oder anden Tag des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes, welcher jeglichem vergelten wird nach seinen Werken: denen, die mit Ausharren in gutem Werke Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit suchen, ewiges Leben; denen aber, die streitsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, der Ungerechtigkeit aber gehorsam, Zorn und Grimm T. r. l. Grimm und Zorn. Trübsal und Bedrängnis über jede Seele eines Menschen, der das Böse wirkt, beides des Juden zuerst und des Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt, beides dem Juden zuerst und dem Griechen; denn es ist kein Ansehen B. Annahme der Person bei Gott. Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden, (denn nicht die Hörer des Gesetzes sind gerecht vor Gott, sondern die Thäter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden. Denn wenn die von den Nationen, die kein Gesetz haben, von Natur die Dinge des Gesetzes ausüben - diese, die kein Gesetz haben, sind sich selbst ein Gesetz, als welche zeigen das Werk des Gesetzes, geschrieben in ihren Herzen, indem ihr Gewissen mitzeugt und ihre Gedanken sich unter einander anklagen oder auch entschuldigen;) an dem Tage, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird, nach meinem Evangelium, durch Jesum Christum. Wenn T. r. Siehe du nennst du aber Jude genannt wirst, und dich auf das Gesetz stützest O. verlässest, und dich Gottes rühmest, und den Willen kennst, und das Vorzüglichere unterscheidest, indem du aus dem Gesetz unterrichtet bist, und getrauest dir, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in Finsternis sind, ein Züchtiger der Thörichten, ein Lehrer der Unmündigen, der die Form der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz habe; - der du denn einen andern lehrest, du lehrest dich selbst nicht? der du predigst, nicht zu stehlen, du stiehlst? der du sagst, nicht zu ehebrechen, du brichst die Ehe? der du die Götzenbilder für Gräuel hältst, du begehst Tempelraub? der du dich des Gesetzes rühmst, du entehrst Gott durch die Uebertretung des Gesetzes? Denn der Name Gottes wird eurethalben gelästert unter den Nationen, wie geschrieben steht. Denn Beschneidung ist wohl nütze, wenn du das Gesetz thust; wenn du aber ein Gesetzes-Uebertreter bist, so ist deine Beschneidung Vorhaut geworden. Wenn nun die Vorhaut die Rechte des Gesetzes hält, wird nicht seine Vorhaut für Beschneidung gerechnet werden, und die Vorhaut von Natur, die das Gesetz erfüllt, dich richten, der du mit Buchstaben und Beschneidung ein Gesetzes-Übertreter bist? Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich B. im Offenbarenist, noch die äußerliche B. im OffenbarenBeschneidung im Fleische Beschneidung; sondern der ist ein Jude, der es im Verborgenen ist, und die wahre Beschneidung ist die des Herzens im Geiste, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht ist von Menschen, sondern von Gott. Was ist denn nun der Vortheil des Juden? oder was ist der Nutzen der Beschneidung? Viel, auf alle Weise. Denn zuerst sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut. Denn wie, wenn etliche nicht geglaubt haben, sollte ihr Unglaube Gottes Treue aufheben? Das sei ferne! Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht: "Daß du gerechtfertigt seiest in deinen Worten, und überwindest, wenn du gerichtet wirst" Ps. 51, 4. Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweiset O. in's Licht setzt, od. empfiehlt, was wollen wir sagen? Ist Gott ungerecht, daß er Zorn auflegt? (Ich rede nach Menschenweise). Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? Denn wenn die Wahrheit Gottes durch meine O. in meiner Lüge überströmender geworden ist zu seiner Herrlichkeit, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet? und nicht, (wie wir gelästert werden, und wie etliche sagen, daß wir sprechen): Laßt uns das Ueble thun, auf daß das Gute komme; welcher Urtheil ganz recht ist. Wie nun? Haben wir einen Vorzug O. Schutz? Nein, in keiner Weise; denn wir haben zuvor bewiesen, daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind, wie geschrieben steht: "Da ist nicht ein Gerechter, auch nicht einer; da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der Gott suche. Sie sind alle abgewichen, sie sind allesammt untauglich geworden; da ist nicht, der Gutes thue, es ist auch nicht einer" Ps. 14,1-3. "Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen haben sie trüglich gehandelt" Ps. 5, 9. "Basiliskengift ist unter ihren Lippen" Ps. 140, 3. "Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit" Ps. 10, 7. "Ihre Füße sind schnell, Blut zu vergießen; Verwüstung und Elend ist in ihren Wegen, und den Weg des Friedens haben sie nicht gekannt" Jes. 59, 7. 8. "Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen" Ps. 36, 1. Wir aber wissen, daß alles, was das Gesetz sagt, es zu denen sagt, die unter B. in dem Gesetz sind, auf daß jeder Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei. Darum O. Denn, aus O. auf dem Grundsatz der G. Gesetzes Werken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden, denn durch Gesetz kommt Erkenntniß der Sünde. Nun aber ist, ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: Gottes Gerechtigkeit durch Glauben an Jesum Christum B. Glauben Jesu Christi zu allen hin und auf alle, die da glauben. Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und werden aus freier Gabe gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist; welchen Gott vorgestellt hat zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen O. in Betreff des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, daß er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesum O. des Glaubens Jesuist. Wo ist denn der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. Denn T. r. Darum wir urtheilen, daß ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzes Werke. Ist Gott der Gott der Juden allein? nicht T. r. f. h. aber auch der Nationen? Ja, auch der Nationen, sintemal es ein einiger Gott ist, der die Beschneidung aus O. aus dem Grundsatz d. Glauben und die Vorhaut durch Glauben rechtfertigen wird. Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! sondern wir bestätigen das Gesetz. Was wollen wir denn sagen, daß Abraham, unser Vater, nach dem Fleische gefunden habe? Denn wenn Abraham aus O. aus dem Grundsatz d. Werken gerechtfertigt worden, so hat er Ruhm, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? "Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet" 1. Mose 15, 6. Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht als Gnade angerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Gleichwie auch David von der Glückseligkeit des Menschen spricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: "Glückselig sind, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind? Glückselig der Mann, dem der Herr die Sünde Viele l. dessen Sünde der Herr nicht gar nicht zurechnet Ps. 32, 1. 2. Diese Glückseligkeit nun, ruht sie auf der Beschneidung, oder auch auf der Vorhaut? denn wir sagen, daß der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden ist. Wie ward er ihm denn zugerechnet? als er in der Beschneidung oder in der Vorhaut war? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut; und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er in der Vorhaut hatte, daß er der Vater aller wäre, die in der Vorhaut glauben, auf daß auch ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet würde; und Vater der Beschneidung, nicht allein derer, die von der Beschneidung sind, sondern auch derer, die in den Fußstapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham in der Vorhaut hatte. Denn nicht durch Gesetz ward dem Abraham oder seinem Samen die Verheißung, daß er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubens-Gerechtigkeit. Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zu nichte gemacht und die Verheißung aufgehoben. Denn das Gesetz wirkt Zorn, denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Uebertretung. Darum ist es aus O. auf dem Grundsatz des Glaubens Glauben, auf daß es nach der Gnade sei, damit die Verheißung dem ganzen Samen fest sei, nicht allein dem, der vom Gesetz ist, sondern auch dem, der des Glaubens Abrahams ist, welcher ist unser aller Vater, (wie geschrieben steht: "Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt" 1. Mose 17, 5 " vor dem Gott, dem er glaubte, der die Todten lebendig macht und das nicht seiende ruft, als seiend; der wider Hoffnung auf O. in, od. mit Hoffnung geglaubt hat, auf daß er ein Vater vieler Nationen würde, nach dem, was gesagt ist: "Also soll dein Same sein" 1. Mose 15, 5. Und nicht schwach im Glauben, sah er nicht Einige l. s. nicht an seinen eigenen, sogar schon erstorbenen Leib, weil er fast hundert Jahre alt war, und nicht den erstorbenen Mutterleib der Sarah, und zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern ward gestärkt im Glauben, Gott die Ehre gebend, und war der vollen Gewißheit, daß er, was er verheißen, auch zu thun vermöge. Deshalb ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden. Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden, sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesum, unsern Herrn, aus den Todten auferweckt hat, welcher unserer Uebertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. Da wir nun sind gerechtfertigt worden aus O. auf dem Grundsatz des G. Glauben, so haben wir Viele l. laßt uns haben Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christum, durch welchen wir mittelst des Glaubens auch Zugang haben zu dieser Gnade O. Gunst, in welcher wir stehen, und rühmen uns in Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Und nicht allein das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale wissend, daß die Trübsal Ausharren wirkt, das Ausharren aber Erfahrung O. Bewährung, die Erfahrung O. Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber beschämt nicht, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben ist. Denn Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur seiner Zeit für Gottlose gestorben. Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben; denn für den Gütigen möchte vielleicht jemand zu sterben wagen. Gott aber erweiset seine Liebe gegen uns, indem Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut O. in, d. h. in der Kraft seines Blutes gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn erettet werden vom Zorne. Denn wenn wir, da wir Feinde waren, Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, vielmehr werden wir, da wir versöhnt sind, durch sein Leben d. h. durch die Macht s. Lebens errettet werden. Und nicht allein das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unsern Herrn Jesum Christum, durch welchen wir nun die Versöhnung empfangen haben. Deshalb, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod, und also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, indem sie alle gesündigt haben; (denn bis zu dem Gesetz war die Sünde in der Welt; die Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist. Aber der Tod herrschte O. hat geherrscht von Adam bis auf Moses, selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Uebertretung Adams, der ein Vorbild des Zukünftigen ist. Ist nicht aber O. Nicht aber ist wie die Uebertretung, also auch die Gnadengabe? Denn wenn durch des einen Uebertretung die vielen gestorben sind, so ist vielmehr die Gnade Gottes und die Gabe in Gnade, die durch einen Menschen, Jesum Christum, ist, gegen die vielen überströmend geworden. Und ist nicht O. Und nicht ist wie durch einen, der gesündigt hat, also auch die Gabe? Denn das Urtheil war von einem zur Verdammnis, die Gnadengabe aber von vielen Uebertretungen zur Gerechtigkeit. Denn wenn durch die Uebertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden vielmehr die, welche die Ueberschwenglichkeit der Gnade und der freien Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesum Christum,) so denn, wie durch eine Uebertretung gegen alle Menschen die B. zur Verdammniß gerichtet ist, also durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen die B. zur Rechtfertigung des Lebens. Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsam die vielen in die Stellung von Sündern gesetzt sind, also sind auch durch den Gehorsam des einen die vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt. Das Gesetz aber kam daneben ein, auf daß die Uebertretung überströmend sei. Wo aber die Sünde überströmend geworden, ist die Gnade noch überschwänglicher geworden, auf daß, gleichwie die Sünde geherrscht hat im Tode d. h. in der Macht des Todes, also auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesum Christum, unsern Herrn. Was sollen wir denn sagen? Sollten T. r. Sollen wir in der Sünde verharren, auf daß die Gnade überströme? Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollen wir noch in derselben leben? Wisset ihr nicht, daß wir, so viele auf Christum Jesum getauft worden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf daß, gleichwie Christus aus den Todten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln sollen. Denn wenn wir zur Gleichheit seines Todes mitgeplanzt worden sind, so werden wir es auch zu der seiner Auferstehung sein, indem wir dieses wissen, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt ist, auf daß der Leib der Sünde abgetan sei, daß wir der Sünde nicht mehr dienen. Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen O. gerechtfertigt, od. frei gelassen von der Sünde. Wenn wir aber mit Christo gestorben sind, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden, da wir wissen, daß Christus, aus den Todten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Denn daß er gestorben ist O. starb - er ist ein für allemal der Sünde gestorben O. starb; daß er aber lebt - er lebt Gott. Also auch ihr, haltet euch der Sünde für todt, Gott aber lebend in Christo Jesu T. r. u. a. f. h. unserm Herrn. So herrsche denn nicht die Sünde in euerm sterblichen Leibe, um seinen Lüsten zu gehorchen T. r. ihr zu gehorchen in; auch stellet nicht eure Glieder der Sünde dar zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit, sondern stellet euch selbst Gott dar als Lebende aus den Todten, und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit. Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade. Wie nun? Sollten T. r. Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind? Das sei ferne! Wisset ihr nicht, daß, wem ihr euch darstellet als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht? entweder der Sünde zum Tode, oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit? Gott aber sei Dank, daß ihr Sklaven der Sünde waret, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bilde der Lehre, welchem ihr übergeben worden seid. Freigemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden. Ich rede menschlich, wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn gleichwie ihr eure Glieder dargestellt habt zur Sklaverei der Unreinigkeit und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit, also stellet jetzt eure Glieder dar zur Sklaverei der Gerechtigkeit zur Heiligkeit. Denn als ihr Sklaven der Sünde waret, da waret ihr Freie von der Gerechtigkeit. Welche Frucht hattet ihr denn damals von den Dingen, deren ihr euch jetzt schämet? denn das Ende derselben ist der Tod. Jetzt aber, von der Sünde freigemacht, und Gottes Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, das Ende aber ist ewiges Leben. Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christo Jesu, unserm Herrn. Wisset ihr nicht, Brüder (denn ich rede zu denen, die Gesetz kennen) daß ein Gesetz über den Menschen herrscht, so lange er lebt? Denn das Weib, das unter dem Manne ist, ist durch's Gesetz an den Mann gebunden, so lange er lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes. So wird sie denn, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin geheißen, wenn sie eines andern Mannes wird; wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie frei von dem Gesetz, so daß sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie eines andern Mannes wird. Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getödtet worden durch den Leib des Christus, daß ihr eines andern werdet, des aus den Todten Auferweckten, auf daß wir Gott Frucht bringen. Denn als wir im Fleische waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz waren, in unseren Gliedern, um dem Tode Frucht zu bringen. Nun aber sind wir von dem Gesetz losgemacht, weil wir T. r. weil es gestorben istdem gestorben sind, in welchem wir festgehalten wurden, so daß wir dienen in dem neuen des Geistes und nicht in dem alten des Buchstabens. Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt, als nur durch Gesetz. Denn auch von der Lust hätte ich nichts gewußt, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: "Laß dich nicht gelüsten". Die Sünde aber, durch das Gebot Anlaß nehmend, wirkte jegliche Lust in mir; denn ohne Gesetz war die Sünde todt. Ich aber lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf. Ich aber starb, und das Gebot, das zum Leben gegeben, dasselbe erwies sich mir zum Tode. Denn die Sünde, durch das Gebot Anlaß nehmend, hat mich getäuscht durch dasselbe getötet. So ist denn das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut. Ist denn das Gute mir zum Tode geworden? Das sei ferne! sondern die Sünde, auf daß sie als Sünde erschiene, indem sie durch das Gute mir den Tod wirkte, auf daß die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot. Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft; denn was ich wirke, erkenne ich nicht, denn nicht was ich will, das thue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus. Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, daß es recht sei. Nun aber wirke nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir, aber das Wirken dessen, was recht ist, finde ich Viele l. f. finde ich nicht. Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das thue ich. Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so wirke nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde. So finde ich denn für mich, der ich das Rechte ausüben will, das Gesetz, daß das Böse bei mir ist. Denn ich habe Wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem Innen-Menschen; aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes O. von dem Leibe dieses Todes? Ich danke Gott durch Jesum Christum, unsern Herrn. So denn diene ich selbst mit dem Sinne Gottes Gesetz, mit dem Fleische aber der Sünde Gesetz. So ist denn nun keine Verdammnis für die, welche in Christo Jesu sind T. r. f. h. die nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geiste. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, that Gott, indem er, seinen eigenen Sohn in Gleichheit des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleische verurtheilte, auf daß das Recht des Gesetzes erfüllt würde in uns, die nicht nach dem Fleische, sondern nach dem Geiste wandeln. Denn die, welche nach dem Fleische sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist; die aber, welche nach dem Geiste sind, auf das, was des Geistes ist. Denn die Gesinnung des Fleisches ist der Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden, weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft ist gegen Gott; denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht unterthan, denn sie vermag es auch nicht. Die aber, welche im Fleische sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn anders der Geitst Gottes in euch wohnt. Wenn aber jemand den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar todt der Sünde wegen, der Geist aber Leben, der Gerechtigkeit wegen. Wenn aber der Geist dessen, der Jesum aus den Todten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Einige f. h. den Christum aus den Todten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines Geistes, der in euch wohnt. So denn, Brüder, sind wir Schuldner, nicht dem Fleische, um nach dem Fleische zu leben, denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tödtet, so werdet ihr leben. Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wiederum zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst zeugt mit unserm Geiste, daß wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben - Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit verherrlicht werden. Denn ich halte dafür, daß die Leiden der Jetztzeit nicht werth sind, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden wird. Denn das sehnsüchtige O. standhafte, od. beständige Harren der Kreatur wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Denn die Kreatur ist der Eitelkeit unterworfen worden (nicht mit Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat) auf Hoffnung, daß auch O. auf Hoffnung. Denn auch selbst die Kreatur freigemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbnisses zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die ganze Kreatur zusammen seufzt, und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. Und nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unsers Leibes. Denn in der Hoffnung sind wir errettet worden. Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung; denn was einer sieht, was hofft er es auch? Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren. Desgleichen aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit T. r. Schwachheiten an; denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt, aber der Geist selbst bittet T. r. f. h. für uns in O. vertritt uns mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was der Sinn des Geistes ist, denn er bittet für die Heiligen O. vertritt die H. Gott gemäß. Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvor gekannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer wider uns? Er, der doch seines eigenen Sohnes nicht geschonet, sondern ihn für uns alle hingegeben hat; wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Wer wird wider die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott ist es, welcher rechtfertigt; wer ist, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns bittet O. uns vertritt. Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Trübsal oder Angst, oder Verfolgung, oder Hungersnoth, oder Blöße, oder Gefahr, oder Schwert? Wie geschrieben steht: "Um deinetwillen werden wir getödtet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden" Ps. 44, 22. Aber in diesem allen sind wir mehr als Ueberwinder durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, noch Engel, noch Fürstenthümer, noch Gegenwärtiges, noch Zukünftiges, noch Gewalten T. r. setzt "Gewalten" vor "Gegenwärtiges", noch Hohes, noch Tiefes, noch irgend eine andere Kreatur uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn. Ich sage die Wahrheit in Christo, ich lüge nicht, und mein Gewissen giebt mit mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geiste, daß ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen; denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von Christo entfernt zu sein für meine Brüder O. in meinem Herzen (denn... zu sein) für m. B., meine Verwandte nach dem Fleische, welche Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheißungen, deren die Väter sind, und aus welchen, dem Fleische nach, der Christus kommt, welcher Gott ist über alles, gepriesen in die Zeitalter. Amen. Nicht aber, als ob das Wort Gottes sein Ziel verfehlt hätte; denn nicht alle, die aus Israel sind, diese sind Israel, noch sind sie, weil sie Abrahams Samen sind, sind alle Kinder; sondern: "in Isaak wird dir ein Same genannt werden" O. genannt. 1. Mose 21, 12. Das ist: Nicht die Kinder des Fleisches, diese sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Samen gerechnet. Denn dieses Wort ist ein Verheißungswort: "Nach dieser Zeit will ich kommen, und Sarah wird einen Sohn haben" 1. Mose 18, 10. Nicht aber allein das, sondern auch Rebekka, als sie schwanger war von einem, von Isaak, unserm Vater, selbst als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses Nach r. Les. Werthloses oder Unnützes gethan hatten, (auf daß der Vorsatz Gottes nach Auswahl bestände, nicht aus O. auf dem Grundsatz d. Werken, sondern aus O. auf dem Grundsatz d. dem Berufenden) ward zu ihr gesagt: "Der Größere wird dem Geringeren dienen" 1. Mose 25, 23; wie geschrieben steht: "Den Jakob habe ich geliebt, aber den Esau habe ich gehaßt" Mal. 1, 2. 3. Was sollen wir denn sagen? Ist Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne! Denn er sagt zu Moses: "Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und mich erbarmen, wessen ich mich erbarme" 2. Mose 33, 19. Also denn liegt es nicht an dem O. Also ist es denn nicht des... Wollenden, noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott. Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Eben dazu habe ich dich erweckt, daß ich an dir erzeige meine Macht, und daß mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde" 2. Mose 9, 16. So denn, wen er will, begnadigt er, und wen er will, verhärtet er. Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden? Ja, o Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst wider Gott? Wird das Geformte zu seinem Former sagen: Warum hast du mich also gemacht? Hat der Töpfer nicht Macht über den Thon, aus demselben Klumpen ein Gefäß zur Ehre und ein anderes zur Unehre zu machen? Wenn aber Gott, willens seinen Zorn zu erzeigen und seine Macht kund zu thun, mit vieler Langmuth ertragen hat die Gefäße des Zornes, zubereitet zum Verderben, - und auf daß er kund thäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Begnadigung O. Barmherzigkeit, die er zur Herrlichkeit zuvor bereitet hat...? uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen. Wie er auch in Hosea sagt: "Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen, und die Nicht-Geliebte Geliebte" Hos. 2, 23. "Und es wird sein, an dem Orte, da zu ihnen gesagt ward: Ihr seid nicht mein Volk, daselbst sollen sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden" Hos. 1, 10. Jesaias aber ruft über Israel: "Wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, der Ueberrest wird errettet werden. Denn er vollendet die Sache und kürzt sie ab in Gerechtigkeit, denn der Herr wird eine abgekürzte Sache thun auf Erden" Jes. 10, 22. 23. Und wie Jesaias zuvor gesagt hat: "Wenn nicht der Herr Zebaoth uns Samen übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden, und Gomorra gleich gemacht worden" Jes. 1, 9. Was sollen wir denn sagen? Daß die von den Nationen, die nicht der Gerechtigkeit nachstrebten, Gerechtigkeit erlangt haben, die Gerechtigkeit aber, die aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben ist; Israel aber, dem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebend, nicht zu diesem Gesetz T. r. f. h. Gerechtigkeit gelangt ist. Warum? Weil sie dieselbe nicht aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben, sondern als aus O. auf dem Grundsatz d. Werken T. r. u. a. f. h. des Gesetzessuchten; denn sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, gleichwie geschrieben steht: "Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Aergernisses, und ein jeglicher, der an ihn glaubt, wird nicht beschämt werden" Jes. 28, 16. Brüder! das Wohlgefallen meines Herzens und mein Flehen, das ich für sie T. r. Israel zu Gott richte, ist zum Heil. Denn ich gebe ihnen Zeugnis, daß sie Eifer haben für Gott, aber nicht nach Erkenntnis. Denn da sie Gottes Gerechtigkeit nicht erkannten und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachteten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. Denn Christus ist des Gesetzes Ende, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit. Denn Moses beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: "Der Mensch, der diese Dinge gethan hat, wird durch sie leben" 3. Mose 18, 5. Die Gerechtigkeit aber aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben sagt also: Sprich nicht in deinem Herzen: "Wer wird hinauf in den Himmel steigen" 5. Mose 30, 12? das ist, um Christum herabzuführen; oder: "Wer wird hinab in den Abgrund steigen" 5. Mose 30, 13? das ist, Christum aus den Todten heraufzuführen; sondern was sagt sie? "Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen" 5. Mose 30, 14; das ist, das Wort des Glaubens, welches wir predigen, daß, wenn du mit deinem Munde Jesum als Herrn O. den Herrn Jesum bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, daß Gott ihn aus den Todten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt O. glaubt man zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde wird bekannt zum Heil. Denn die Schrift sagt: "Ein jeglicher, der an ihn glaubt, wird nicht beschämt werden" Jes. 28, 16. Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr von allen ist reich für alle O. denn derselbe ist der Herr von allen, reich für, od. gegen alle, die ihn anrufen; "denn wer irgend den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden" Joel 2, 32. Wie werden sie nun den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger? Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht gesandt sind? Wie geschrieben steht: "Wie lieblich sind die Füße derer, welche die gute Botschaft des Friedens verkündigen, welche die gute Botschaft des Guten verkündigen" Jes. 52, 7! Aber nicht alle haben der guten Botschaft gehorcht. Denn Jesaias sagt: "Herr, wer hat von uns Gehörten geglaubt" Jes. 53, 1? So ist denn der Glaube aus dem Hören Das gr. Wort umfaßt beides, das Gehörte und das Hören, das Hören aber durch Gottes Wort. Aber ich sage: Haben sie nicht gehört? Ja gewiß. "Ihr Schall ist ausgegangen zu der ganzen Erde, und ihre Reden zu den Grenzen des Erdkreises" Ps. 19, 4. Aber ich sage: Hat Israel es nicht erkannt? Zuerst spricht Moses: "Ich will euch eifersüchtig machen über sie, die nicht eine Nation sind, über eine unverständige Nation will ich euch erbittern" 5. Mose 32, 21. Jesaias aber erkühnt sich und spricht: "Ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchen, ich bin offenbar geworden denen, die nicht nach mir fragen" Jes. 65, 1. Von Israel aber sagt er: "Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem ungehorsamen und widersprechenden Volke" Jes. 65, 2. Ich sage denn: Hat Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, von dem Samen Abrahams, dem Stamme Benjamin. Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor gekannt hat. Wisset ihr nicht, was die Schrift in Elias sagt? wie er vor Gott auftritt wider Israel T. r. f. h. sagend: "Herr, sie haben deine Propheten getödtet, T. r. f. h. und deine Altäre umgegraben, und ich allein bin übrig geblieben, und sie trachten nach meinem Leben" 1. Kön. 19, 10. 14. Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? "Ich habe mir übrig bleiben lassen siebentausend Mann, die das Knie nicht gebeugt haben vor Baal" 1. Kön. 19, 18. Also ist denn auch in der jetzigen Zeit ein Ueberrest nach der Wahl der Gnade. Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr aus O. auf dem Grundsatz der W. Werken, sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade T. r. f. h. Wenn aber aus Werken, so ist es nicht mehr Gnade; sonst ist das Werk nicht mehr Werk. Was denn? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; aber die Auswahl hat es erlangt, die übrigen aber sind verstockt worden O. blind gew., wie geschrieben steht: "Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören" Jes. 29, 10, bis auf den heutigen Tag. Und David sagt: "Es werde ihr Tisch ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung. Verfinstert seien ihre Augen, um nicht zu sehen, und ihren Rücken beuge allezeit" Ps. 69, 22. 23. Ich sage nun: Haben sie denn gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! sondern durch ihren Fall ist den Nationen das Heil geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen. Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt ist, und ihre Verminderung der Reichtum der Nationen, wieviel mehr ihre Fülle! Denn ich sage euch, den Nationen: Insofern ich nun der Nationen Apostel bin, ehre O. mache ich herrlich ich meinen Dienst, ob ich auf irgend eine Weise sie, die mein Fleisch sind, zur Eifersucht reizen und etliche aus ihnen erretten möge. Denn wenn ihre Verstoßung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anders sein als Leben aus den Todten? Wenn aber der Erstling heilig ist, so auch die Masse; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige. Wenn aber einige der Zweige herausgebrochen sind, und du, der ein wilder Oelbaum war, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Oelbaums mittheilhaftig geworden bist, so rühme dich nicht wider die Zweige. Wenn du dich aber wider sie rühmst, - du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich. Du wirst nun sagen: Die Zweige sind herausgebrochen worden, auf daß ich eingepfropft würde. Recht; sie sind herausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehest durch den Glauben. Sei nicht hochmüthig, sondern fürchte dich; denn wenn Gott der natürlichen O. nach der Natur Zweige nicht verschont hat, daß er auch dich etwa nicht verschonen werde. Sieh denn die Güte und die Strenge Gottes; gegen die, die gefallen sind, Strenge, gegen dich aber Güte Gottes T. r. l. f. Gottes, wenn du an der Güte bleibst, sonst wirst auch du ausgehauen werden; und auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden, denn Gott vermag sie wiederum einzupfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur wilden Oelbaum ausgehauen und wider die Natur in den guten Ölbaum eingepfropft worden bist, wie vielmehr werden diese, die natürlichen, in ihren eigenen Oelbaum eingepfropft werden! Denn ich will nicht, Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst klug dünket: daß Verstockung O. Blindheit Israel zum Theil widerfahren ist, bis daß die Vollzahl O. Fülle der Nationen eingekommen sein wird; und also wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: "Es wird aus Zion der Erretter kommen, T. r. f. h. und er wird die Gottlosigkeiten abwenden von Jakob; und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen" Jes. 59, 20. 21. Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde, um euertwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte, um der Väter willen. Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar. Denn gleichwie auch ihr weiland Gott nicht geglaubt habt, nun aber unter die Begnadigung gekommen seid durch den Unglauben dieser, also haben auch jetzt diese nicht an eure Begnadigung geglaubt O. sich eurer Begnadigung nicht unterworfen, auf daß auch sie unter die Begnadigung kommen. Denn Gott hat alle zusammen eingeschlossen in den Unglauben, auf daß er alle begnadige. O Tiefe des Reichthums, beides der Weisheit und der Erkenntniß Gottes O. Tiefe des Reichthums Gottes und der Weisheit und der Erkenntniß! Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt? Oder wer ist sein Mitberather gewesen? Oder wer hat ihm zuvor gegeben, und es wird ihm vergolten werden Jes. 40, 14. 14? Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei Herrlichkeit in die Zeitalter! Amen. Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges Schlachtopfer, heilig, Gott wohlgefällig, welches ist euer vernünftiger Dienst. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, daß ihr prüfen möget O. zur Prüfung, was da sei der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes. Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben, einem jeglichen, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich's gebührt, sondern so zu denken, daß er mäßig gesinnt sei, wie Gott einem jeglichen das Maß des Glaubens zugetheilt hat. Denn gleichwie wir in einem Leibe viele Glieder haben, aber alle die Glieder nicht dieselbe Verrichtung haben, also sind wir, die vielen, ein Leib in Christo, aber je einer des andern Glieder. Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns verliehenen Gnade: es sei Weissagung, so lasset uns weissagen nach dem Maße des Glaubens; es sei Dienst, so lasset uns bleiben im Dienst; es sei, der da lehrt, in der Lehre; es sei, der da ermahnt, in der Ermahnung; der da mittheilt, in Einfalt O. mit edler Gesinnung; der da vorsteht, mit Fleiß; der da Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit. Die Liebe sei ohne Heuchelei. Hasset das Böse, haltet fest am Guten. In der Bruderliebe seid herzlich O. innig gegen einander. In Ehrerbietung gehet einer dem anderen voran. Im Fleiße seid nicht säumig; seid inbrünstig im Geist, dem Herrn dienend; in Hoffnung euch erfreuend, in Trübsal ausharrend, im Gebet anhaltend; an den Bedürfnissen der Heiligen theilnehmend; nach Gastfreundschaft trachtend. Segnet, die euch verfolgen; segnet, und fluchet nicht. Freuet euch B. sich freuen mit den sich Freuenden und weinet B. weinen mit den Weinenden. Seid gleichgesinnt gegen einander, und sinnet nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den niedrigen. Seid nicht weise bei euch selbst. Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Traget Sorge für das, was vor allen Menschen ehrbar ist. Wenn möglich, so viel an euch ist, wandelt mit allen Menschen in Frieden. Rächet nie euch selbst, Geliebte, sondern gebet Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: "Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr" 5. Mose 32, 35. "Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so tränke ihn; denn dieses thuend, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln" Spr. 25, 21. 22. Laß dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten. Jede Seele sei unterthan den obrigkeitlichen Gewalten; denn es ist keine Gewalt, als nur von Gott, und diese T. r. die Gewalten, welche sind, sind von Gott verordnet. Daher, wer sich der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urtheil über sich bringen B. empfangen. Denn die Regenten sind nicht einem guten Werke zur Furcht, sondern einem bösen T. r. nicht den guten Werken, sondern den bösen. Willst du dich aber vor der Gewalt nicht fürchten, so übe das Gute, und du wirst Lob von ihr haben; denn sie ist Gottes Dienerin, dir zu gut. Wenn du aber das Böse übst, so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe B. zum Zorn über den, der Böses thut. Deshalt ist es nothwendig, unterthan zu sein, nicht allein der Strafe B. des Zornes wegen, sondern auch des Gewissens wegen. Denn dieserhalb entrichtet ihr auch Steuern; denn sie sind Gottes Beamte, die eben darin fortwährend beschäftigt sind. So gebet T. r. f. h. nun allen, was ihr schuldig seid: die Steuer, dem ihr die Steuer, den Zoll, dem ihr den Zoll, die Furcht, dem ihr die Furcht, die Ehre, dem ihr die Ehre schuldig seid. Seid niemandem irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben; denn wer den andern liebt, erfüllt O. hat erfüllt das Gesetz. Denn das: "Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht tödten, du sollst nicht stehlen T. r. f. h. du sollst nicht falsch Zeugnis geben, dich soll nicht gelüsten," und wenn es ein anderes Gebot ist, ist in diesem Worte zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst" 3. Mose 19, 18. Die Liebe thut dem Nächsten kein Uebels. So ist nun die Liebe die Summe B. die Fülle des Gesetzes. Und dieses noch: Die Zeit erkennend, daß die Stunde schon da ist, daß wir von dem Schlaf aufwachen sollen; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir geglaubt haben: Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe O. hat sich genaht. So lasset uns nun die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichts anziehen. Lasset uns anständig wandeln, als am Tage; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Streit und Neid, sondern ziehet an den Herrn Jesum Christum, und treibet nicht Vorsorge für das Fleisch zur Erfüllung seiner Lüste. Den Schwachen im Glauben aber nehmet auf, doch nicht zur Entscheidung in zweifelhaften Fragen. Einer glaubt, er möge alles essen, der Schwache aber isset Gemüse. Wer isset, verachte den nicht, der nicht isset; und wer nicht isset, der richte den nicht, der isset; denn Gott hat ihn angenommen. Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der Herr T. r. u. a. l. Gott vermag ihn aufrecht zu halten. Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Ein jeglicher aber sei in seinem eigenen Sinne völlig überzeugt. Wer den Tag achtet, er achtet ihn dem Herrn; und wer den Tag nicht achtet, er achter ihn dem Herrn nichtDie eingekl. sind sehr fraglich. Und T. r. l. f. Und wer isset, er isset dem Herrn, denn er danksagt Gott; [und wer nicht isset, er isset dem Herrn nicht] Die eingekl. Worte sind sehr fraglich, und danksagt Gott. Denn keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Denn sei es, daß wir leben, wir leben dem Herrn; sei es, daß wir sterben, wir sterben dem Herrn. Sei es denn, daß wir leben, sei es, daß wir sterben, wir sind des Herrn. Denn hierzu T. r. f. h. beides ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden T. r. starb und erstand und lebte Christus, auf daß er herrsche sowol über Todte als Lebendige. Du aber, warum richtest du deinen Bruder? Oder auch du, warum verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes T. r. Christi dargestellt werden. Denn es steht geschrieben: "Ich lebe, spricht der Herr, mir soll sich jegliches Knie beugen, und jegliche Zunge soll Gott bekennen" Jes. 45, 23. So denn wird ein jeglicher von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Lasset uns nun nicht mehr einander richten, sondern richtet vielmehr dieses: dem Bruder keinen Anstoß oder Aergernis zu setzen. Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesu, daß nichts an sich selbst gemein ist, nur dem, der etwas für gemein achtet, dem ist es gemein. Denn T. r. aber wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für welchen Christus gestorben ist. Lasset denn euer Gut nicht verlästert werden. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geiste. Denn wer in diesem T. r. diesen dem Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt. So denn lasset uns dem, was des Friedens B. den Dingen des Friedens ist, nachstreben, und dem, was zur gegenseitigen Erbauung ist B. den Dingen der Erbauung gegen einander. Zerstöre nicht einer Speise wegen das Werk Gottes. Alle Dinge zwar sind rein, aber es ist böse für den Menschen, der zum Anstoß isset. Es ist gut, nicht Fleisch zu essen, noch Wein zu trinken, noch etwas, woran dein Bruder sich stößt oder sich ärgert oder schwach ist. Hast du Glauben? so habe ihn für dich selbst vor Gott. Glückselig, der sich selbst nicht richtet in dem, was er sich erlaubt! Wer aber zweifelt, wenn er isset, ist verurtheilt, weil es nicht aus O. auf dem Grundsatz des G. Glauben ist. Alles aber, was nicht aus O. auf dem Grundsatz des G. Glauben ist, ist Sünde. Wir aber, die stark sind, sind schuldig, die Schwachheiten der Schwachen zu tragen und nicht uns selber zu gefallen. Jeglicher T. r. f. h. denn von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung. Denn auch Christus hat nicht sich selber gefallen, sondern wie geschrieben steht: "Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen" Ps. 69, 9. Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung T. r. f. h. zuvor geschrieben, auf daß wir durch das Ausharren und durch T. r. l. f. durch die Ermunterung O. Tröstung der Schriften die Hoffnung haben O. festhalten. Der Gott aber des Ausharrens und der Ermunterung O. Tröstung gebe euch, gleichgesinnt zu sein unter einander, Christo Jesu gemäß, auf daß ihr einmüthig mit einem Munde verherrlichet den Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi. Deshalb nehmet euch unter einander an, gleichwie auch der Christus euch T. r. uns angenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit. Denn T. r. aber ich sage, daß Jesus Viele l. f. Jesus Christus ein Diener der Beschneidung geworden ist um der Wahrheit Gottes willen, die Verheißungen der Väter zu bestätigen; daß aber die Nationen Gott verherrlichen um der Begnadigung willen, wie geschrieben steht: "Darum werde ich dich preißen unter den Nationen und deinem Namen lobsingen" Ps. 18, 50. Und wiederum sagt er: "Frohlocket, ihr Nationen, mit seinem Volke" 5. Mose 32, 43! Und wiederum: "Lobet den Herrn, alle Nationen, und preiset ihn, alle Völker" Ps. 117, 1! Und wiederum sagt Jesaias: "Es wird sein die Wurzel Jesse's und der aufsteht, über die Nationen zu herrschen; auf den werden die Nationen hoffen" Jes. 11, 10. Der Gott aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, so daß ihr überreich seid O. um euch überströmen zu lassen in der Hoffnung, durch die Kraft des Heiligen Geistes. Ich bin aber, meine Brüder, auch selbst euerthalben überzeugt, daß auch ihr selbst voll Gütigkeit seid, erfüllt mit aller Erkenntniß und fähig, auch einander zu ermahnen. Ich habe aber zum Theil euch freimüthiger geschrieben, Brüder, als euch erinnernd, wegen der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, daß ich ein Beamter Jesu Christo Jesu sei für die Nationen, priesterlich zu dienen an dem Evangelium Gottes, auf daß das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist. Ich habe mich deshalb in Christo T. r. Jesu Christi Jesu zu rühmen, in den Dingen, die Gott betreffen; denn ich werde nicht wagen, etwas von dem zu reden, das Christus nicht durch mich gewirkt hat zum Gehorsam der Nationen durch Wort und Werk, in der Kraft der Zeichen und Wunder, in der Kraft des Geistes Gottes, so daß ich von Jerusalem an und rings umher bis nach Illyrikum die gute Botschaft des Christus erfüllt habe, und mich also sonderlich beflissen, die gute Botschaft zu predigen, nicht da, wo Christus genannt war, auf daß ich nicht auf eines anderen Grund baue; sondern wie geschrieben steht: "Denen nicht von ihm verkündigt worden ist, die sollen sehen, und die nicht gehört haben, die sollen verstehen" Jes. 52, 15. Deshalb bin ich auch oft verhindert gewesen, zu euch zu kommen. Nun aber, da ich nicht mehr Raum habe in diesen Gegenden, und großes Verlangen, zu euch zu kommen, seit vielen Jahren, so werde ich kommen T. r. f. h. werde ich zu euch kommen..., wenn ich nach Spanien gehe O. gehen sollte; denn ich hoffe, auf der Durchreise euch zu sehen und von euch dorthin geleitet zu werden, wenn ich zuvor euch etwas genossen habe. Jetzt aber reise ich nach Jerusalem im Dienste für die Heiligen. Denn es hat Macedonien und Achaja wohlgefallen, eine gewisse Hülfeleistung zu thun für die Dürftigen unter den Heiligen, die in Jerusalem sind. Es hat ihnen freilich wohlgefallen, auch sind sie ihre Schuldner. Denn wenn die Nationen ihrer geistlichen Güter theilhaftig geworden sind, so sind sie schuldig, ihnen auch in den leiblichen zu dienen. Wenn ich dieses nun vollbracht und diese Frucht ihnen versiegelt habe, so will ich durch euch nach Spanien ziehen. Ich weiß aber, daß, wenn ich zu euch komme, ich in der Fülle des Segens T. r. f. h. des Evangeliums Christi kommen werde. Ich bitte euch aber, Brüder, durch unsern Herrn Jesum Christum und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott, auf daß ich von den Ungläubigen in Judäa errettet und auf daß mein Dienst, den ich zu Jerusalem ausübe, den Heiligen angenehm werde; auf daß ich durch den Willen Gottes mit Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke. Der Gott aber des Friedens sei mit euch allen! Amen. Ich empfehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, welche ist eine Dienerin der Versammlung, die in Kenchrea ist, daß ihr sie in dem Herrn, der Heiligen würdig, aufnehmet und ihr beistehet, in welchem Geschäfte irgend sie euer bedarf; denn auch sie hat vielen Beistand geleistet, auch mir selbst. Grüßet Prisca T. r. Priscilla und Aquila, meine Mitarbeiter in Christo Jesu, (welche für mein Leben ihren eigenen Hals dargegeben haben, denen nicht allein ich danke, sondern auch alle Versammlungen der Nationen) und die Versammlung in ihrem Hause. Grüßet Epänetus, meinen Geliebten, welcher der Erstling Asiens T. r. Achaja's ist für Christum. Grüßet Maria, die sehr für euch T. r. uns gearbeitet hat. Grüßet Andronikus und Junias, meine Verwandten und meine Mitgefangenen, die unter den Aposteln ausgezeichnet sind, die auch vor mir in Christo waren. Grüßet Amplias, meinen Geliebten im Herrn. Grüßet Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christo, und Stachys, meinen Geliebten. Grüßet Apelles, den Bewährten in Christo. Grüßet die von Aristobulus Hause. Grüßet Herodion, meinen Verwandten. Grüßet die von Narcissus Hause, die im Herrn sind. Grüßet Tryphäna und Tryphosa, die im Herrn arbeiten. Grüßet Persis, die Geliebte, die viel gearbeitet hat im Herrn. Grüßet Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine und meine Mutter. Grüßet Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermes und die Brüder bei ihnen. Grüßet Phylologus und Julias, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle die Heiligen bei ihnen. Grüßet einander mit heiligem Kuß. Es grüßen euch alle T. r. l. f. alle Versammlungen des Christus. Ich ermahne O. bitte euch aber, Brüder, daß ihr Acht habt auf die, welche Zwiespalt und Aergernisse anrichten, entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und wendet euch ab von ihnen. Denn solche dienen nicht unserm Herrn T. r. f. h. Jesu Christo, sondern ihrem eigenen Bauche, und durch süße Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen. Denn euer Gehorsam ist zu allen hingekommen. Darum freue ich mich eurethalben; aber ich will, daß ihr weise seid zum Guten und einfältig zum Bösen. Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch T. r. f. h. Amen! Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Lucius und Jason und Sosipater, meine Verwandten. Ich, Tertius, der diese Epistel geschrieben hat, grüße euch im Herrn. Es grüßet euch Gajus, mein und der ganzen Versammlung Wirth. Es grüßen euch Erastus, der Stadt Rentmeister, und der Bruder Quartus. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! Amen. Dem aber, der euch zu befestigen vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesu Christo, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das in den Zeiten der Zeitalter verschwiegen war, nun aber geoffenbart und durch prophetische Schriften, nach Befehl des ewigen Gottes, zum Gehorsam des Glaubens an alle die Nationen kundgethan worden, dem allein weisen Gott durch Jesum Christum, welchem sei die Herrlichkeit in die Zeitalter! Amen.
Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder, der Versammlung Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christo Jesu, den berufenen Heiligen, samt allen, die an allen Orten anrufen den Namen unsers Herrn Jesu Christi, beides ihres und unsers. Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Ich danke meinem Gott allezeit euerthalben für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu, daß ihr in ihm in allem reich gemacht worden seid, in allem Wort der Lehre und aller Erkenntniß, wie das Zeugniß des Christus unter euch bestätigt worden ist, so daß ihr in keiner Gnadengabe Mangel habt, indem ihr die Offenbarung unsers Herrn Jesu Christi erwartet, welcher euch auch befestigen wird bis an's Ende, daß ihr tadellos seid an dem Tage unsers Herrn Jesu Christi. Gott ist treu, durch welchen ihr berufen seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsers Herrn. Ich ermahne O. bitte euch aber, Brüder, durch den Namen unsers Herrn Jesu Christi, daß ihr alle dasselbe redet, und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr in demselben Sinne und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seid. Denn es ist mir von euch kund geworden, meine Brüder, durch der Chloe Hausgenossen, daß Streitigkeiten unter euch sind. Ich sage aber dieses, daß ein jeglicher von euch sagt: Ich bin des Paulus, und ich des Apollos, und ich des Kephas, und ich Christi. Ist der Christus zertheilet? Ist Paulus für euch gekreuzigt, oder seid ihr auf Paulus Namen getauft worden? Ich danke Gott, daß ich niemanden von euch getauft habe, außer Crispus und Gajus; auf daß nicht jemand sage, daß ich auf meinen Namen getauft habe. Ich habe aber auch das Haus des Stephanas getauft; sonst weiß ich nicht, ob ich jemand anders getauft habe. Denn Christus hat mich nicht gesandt, zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen; nicht in Redeweisheit, auf daß nicht das Kreuz Christi zu nichte gemacht werde. Denn das Wort vom Kreuze ist denen, die verloren gehen, Thorheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft. Denn es steht geschrieben: "Ich will die Weisheit der Weisen zerstören, und den Verstand der Verständigen will ich wegthun" Jes. 29, 14. Wo ist der Weise? wo der Schriftgelehrte? Wo der Schulstreiter dieses Zeitlaufs? Hat nicht Gott die Weisheit der T. r. dieser Welt zur Thorheit gemacht? Denn sintemal in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannt hat, so gefiel es Gott wohl, durch die Thorheit der Predigt die, welche glauben, zu erretten; sintemal die Juden Zeichen T. r. ein Zeichen fordern, und die Griechen Weisheit suchen; wir aber predigen Christum den Gekreuzigten, den Juden ein Anstoß, und den Nationen T. r. Griechen eine Thorheit; den Berufenen selbst aber, sowohl Juden als Griechen, Christum, Gottes Kraft und Gottes Weisheit; denn das Thörichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. Denn ihr sehet O. Sehet denn eure Berufung, Brüder, daß nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Thörichte der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er die Weisen zu Schanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf daß er das Starke zu Schanden mache; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, und das, was nicht ist, auf daß er das, was ist, zu nichte mache, daß sich vor Gott T. r. ihm kein Fleisch rühme. Aus ihm aber seid ihr in Christo Jesu, der uns geworden ist Weisheit von Gott O. von Gott zur W. und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung; auf daß, wie geschrieben steht: "Wer sich rühmt, der rühme sich in dem Herrn" (S. Note zu Matth. 1, 22.) Jer. 9, 23; Jes. 45, 25. Und ich, da ich zu euch kam, Brüder, kam nicht nach Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit, euch das Zeugniß Gottes verkündigend. Denn ich hielt nicht für gut, etwas unter euch zu wissen, als nur Jesum Christum, und ihn als Gekreuzigten. Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und in vielem Zittern; und meine Rede und meine Predigt war nicht in überredenden Worten der T. r. Siehe du nennst Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, auf daß euer Glaube nicht in Weisheit der Menschen, sondern in der Kraft Gottes sei. Wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen, nicht aber Weisheit dieses Zeitlaufs, noch der Fürsten dieses Zeitlaufs, die zu nichte werden, sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimniß, die verborgene, welche Gott zuvor bestimmt hat vor den Zeitaltern zu unserer Herrlichkeit, welche keiner von den Fürsten dieses Zeitlaufs erkannt hat, (denn wenn sie diese erkannt hätten, so würden sie wol den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben,) sondern wie geschrieben steht: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben" Jes. 64, 4. Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforschet alle Dinge, selbst die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen weiß, was des Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also weiß auch niemand, was Gottes ist, als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, auf daß wir die Dinge wissen, die uns von Gott geschenkt sind; welche wir auch reden, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den T. r. f. h. Heiligen Geist, mittheilend O. verbindend geistliche Dinge durch geistliche Mittel. Der natürliche O. seelische Mensch aber nimmt nicht an O. faßt nicht, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Thorheit, und er kann es nicht erkennen, denn es wird geistlich beurtheilt O. unterschieden; der geistliche aber beurtheilt O. unterscheidet alle Dinge, er selbst aber wird von niemandem beurtheilt O. unterschieden; denn "wer hat den Sinn des Herrn erkannt, der ihn unterweise" Jes. 40, 13. 14? Wir aber haben Christi Sinn. Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden, als zu Geistlichen, sondern als zu Fleischlichen, als zu Unmündigen in Christo. Ich habe euch Milch zu trinken gegeben T. r. f. h. und, nicht Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht, aber ihr vermöget es auch jetzt noch nicht, denn ihr seid noch fleischlich. Denn da Eifer und Streit T. r. f. h. und Zwietracht unter euch ist, seid ihr nicht fleischlich, und wandelt nach Menschenweise? Denn wenn einer sagt: Ich bin des Paulus; der andere aber: Ich des Apollos; seid ihr nicht menschlich B. MenschenT. r. fleischlich? Wer ist denn Apollos, und wer Paulus T. r. setzt Paulus vor Apollos? Diener, durch welche ihr geglaubt habt, und zwar wie der Herr einem jeglichen gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachsthum gegeben. Also ist weder, der da pflanzt etwas, noch der da begießt, sondern Gott, der das Wachsthum giebt. Der aber pflanzt und der begießt, sind eins; ein jeglicher aber wird seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; Gottes Ackerfeld O. Ackerwerk, Gottes Gebäu(de) seid ihr. Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; ein jeglicher aber sehe zu, wie er darauf bauet. Denn einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus T. r. Jesus der Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund bauet Gold, Silber, köstliche Steine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeglichen offenbar werden, denn der Tag wird es klar machen, weil er in Feuer O es durch Feuer geoffenbart wird; und das Feuer wird bewähren, welcherlei das Werk eines jeglichen ist. Wenn das Werk jemandes bleiben wird T. r. bleibt, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; wenn das Werk jemandes verbrennen wird, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird errettet werden, doch so wie durch's Feuer. Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes unter euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, diesen wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr. Niemand betrüge sich selbst. Wenn jemand unter euch sich dünkt O. den Anschein hat weise zu sein in diesem Zeitlauf, der werde ein Narr, auf daß er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Thorheit bei Gott; denn es steht geschrieben: "Der die Weisen erhascht in ihrer Arglist" Hiob 5, 13. Und wiederum: "Der Herr kennet die Ueberlegungen der Weisen, daß sie eitel sind" Ps. 94, 11. So rühme sich denn niemand der Menschen, denn alles ist euer. Es sei Paulus oder Apollos, oder Kephas, oder die Welt, oder Leben, oder Tod, oder Gegenwärtiges, oder Zukünftiges: alles ist euer, ihr aber Christi, Christus aber Gottes. Dafür halte man uns - für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. Uebrigens sucht man hier T. r. l. f. hier an den Verwaltern, daß einer treu erfunden werde. Mir aber ist es das Geringste, daß ich von euch beurtheilt werde, oder von einem menschlichen Tage d. h. Gerichts-Tage; ich beurtheile mich aber auch selbst nicht. Denn ich bin mir selbst nichts bewußt, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurtheilt, ist der Herr. So urtheilt nun nicht etwas vor der Zeit, bis der Herr komme, welcher auch das Verborgene der Finsterniß an's Licht bringen und O. sowol das B.... stellen, als auch... die Rathschläge der Herzen offenbaren wird; und dann wird jeglichem sein Lob werden von Gott. Diesees aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos gedeutet um euertwillen, damit ihr an uns lernet, nicht über das hinauszudenken, was geschrieben ist, auf daß niemand sich aufblähen möge für den einen, wider den anderen. Denn wer unterscheidet dich? Was aber hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber auch empfangen hast, was rühmest du dich, als hättest du es nicht empfangen? Schon seid ihr satt geworden, schon seid ihr reich geworden, ihr habt ohne uns geherrscht, und ich wollte wol, daß ihr herrschtet, auf daß auch wir mit euch herrschen möchten. Denn mich dünkt, daß Gott uns, die Apostel, als die Letzten dargestellt hat, als zum Tode hingegeben; denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt, sowol Engeln als Menschen O. der Welt, beides engeln und Menschen. Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christo; wir schwach, ihr aber stark; ihr herrlich, wir aber verachtet. Bis auf die jetzige Stunde leiden wir sowol Hunger als Durst, und sind nackt, und werden mit Fäusten geschlagen, und haben keine bestimmte Wohnung, und bemühen uns und arbeiten mit eigenen Händen. Geschmähet, segnen wir; verfolgt, dulden wir; gelästert, bitten wir; als Auskehricht sind wir der Welt geworden, ein Auswurf aller bis jetzt. Nicht euch zu beschämen, schreibe ich dieses, sondern ich ermahne euch als meine geliebten Kinder. Denn wenn ihr zehntausend Zuchtmeister in Christo hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christo Jesu habe ich euch gezeugt durch das Evangelium. Darum bitte O. ermahne ich euch, seid meine Nachahmer! Deswegen habe ich euch Timotheus gesandt, der mein geliebtes und treues Kind ist in dem Herrn, der wird euch erinnern meiner Wege, die in Christo sind, gleichwie ich überall in jeder Versammlung lehre. Etliche aber sind aufgeblasen, als ob ich nicht zu euch kommen würde. Ich werde aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will, und werde wissen, nicht das Wort der Aufgeblasenen, sondern die Kraft; denn das Reich Gottes besteht nicht im Worte, sondern in Kraft. Was wollt ihr? Soll ich mit der Ruthe zu euch kommen, oder in Liebe und im Geiste der Sanftmuth? Es ist überall das Gerücht, daß Hurerei unter euch sei, und eine solche Hurerei, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet; T. r. genannt wird; daß einer seines Vaters Weib habe. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf daß der, welcher diese That begangen, aus eurer Mitte hinweggethan würde. Denn ich, zwar dem Leibe nach als abwesend, aber im Geiste gegenwärtig, habe schon, als gegenwärtig geurtheilt, den, der dieses also verübt hat, im Namen unsers Herrn Jesu Christi, (wenn ihr und mein Geist mit der Macht unsers Herrn Jesu Christi versammelt seid,) einen solchen dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist errettet werde am Tage des Herrn Jesu. Euer Rühmen ist nicht gut. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert? Feget T. r. f. h. nun den alten Sauerteig aus, auf daß ihr eine neue Masse werdet, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus, ist T. r. f. h. für uns geschlachtet. Darum laßt uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, noch mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit ungesäuertem Brote der Lauterkeit und Wahrheit. Ich habe euch in dem Briefe geschrieben, nicht mit Hurern Verkehr zu haben. T. r. f. h. undIch meine nicht überhaupt mit den Hurern dieser Welt, oder den Habsüchtigen O. Gierigen, und T. r. oder Räubern, oder Götzendienern, denn sonst müßtet ihr aus der Welt gehen. Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Verkehr zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist, oder Habsüchtiger O. Gieriger, oder ein Götzendiener, oder ein Lästerer, oder Trunkenbold, oder Räuber, mit einem solchen selbst nicht zu essen. Denn was habe ich auch Viele Handschr. l. f. auch mit dem Richten derer zu thun, die draußen sind? Ihr, richtet ihr nicht, die drinnen sind? Die aber draußen sind, wird Gott richten; thut T. r. auch thut den Bösen von euch selbst hinaus. Darf jemand unter euch, der eine Sache wider den anderen hat, rechten vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? Wisset ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr für die geringsten Rechtssachen unfähig? Wisset ihr nicht, daß wir Engel richten werden? und nicht einmal die Sachen dieses Lebens? Wenn ihr nun Rechtssachen habt, die dieses Leben betreffen, so setzet dazu die gering Geachteten in der Versammlung. Zur Beschämung sage ich es euch. Also ist nicht ein Weiser unter euch? auch nicht einer, der fähig sei, zwischen Bruder und Bruder zu entscheiden; sondern es rechtet Bruder mit Bruder und das vor Ungläubigen? Es ist ja nun schon überhaupt ein Fehler an euch T. r. unter euch, daß ihr unter einander rechtet. Warum lasset ihr euch nicht lieber Unrecht thun? Warum lasset ihr euch nicht lieber übervortheilen? Aber ihr thut Unrecht und übervortheilt und das an Brüdern Wisset ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret nicht. Weder Hurer, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Weichlinge, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und solche sind eurer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt in dem Namen unsers Herrn Jesu und durch den O. in dem (wie vorher), d. i. in den Geist unsers Gottes. Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von keinem überwältigen lassen. Die Speisen sind für den Bauch, und der Bauch für die Speisen; Gott aber wird beide, diesen und jene, zu nichte machen. Der Leib aber nicht für die Hurerei, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird uns auferwecken durch seine Macht. Wisset ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und sie zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne! Wisset ihr nicht, daß, wer der Hure anhanget, ein Leib mit ihr ist? "Denn es werden," spricht er, "die zwei ein B. zu einem Fleisch sein" 1. Mose 2, 24. Wer aber dem Herrn anhanget, ist ein Geist mit ihm. Fliehet die Hurerei! Jegliche Sünde, die ein Mensch begeht, ist außer dem Leibes; wer aber huret, der sündigt wider seinen eigenen Leib. Wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel ist des Heiligen Geistes, der in euch ist, den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euer selbst seid? Denn ihr seid um einen Preis erkauft; verherrlicht denn Gott an euerm Leibe T. r. f. h. und in eurem Geiste, welche sind Gottes. Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt, so ist es für einen Menschen gut, kein Weib zu berühren. Aber um der Hurerei willen habe ein jeglicher sein eigenes Weib und eine jegliche habe ihren eigenen Mann. Der Mann leiste dem Weibe die eheliche Pflicht T. r. f. h. Gewogenheit, gleicherweise aber auch das Weib dem Manne. Das Weib hat nicht Macht über ihren eigenen Leib, sondern der Mann; gleicherweise aber hat auch der Mann nicht Macht über seinen eigenen Leib, sondern das Weib. Entziehet euch einander nicht, es sei denn aus beider Bewilligung eine Zeitlang, auf daß ihr zum T. r. f. h. Fasten und Beten Muße habet; und kommt B. seidT. r. wiederum zusammen, auf daß der Satan euch nicht versuche wegen eurer Unenthaltsamkeit. Dieses sage ich aber aus Nachsicht und nicht aus Gebot. Ich wünsche nun T. r. denn, daß alle Menschen wären, wie auch ich selbst; aber ein jeglicher hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. Ich sage aber den Unverheiratheten und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben, wie auch ich. Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so lasset sie heirathen, denn es ist besser heirathen als Brunst leiden. Den Verheiratheten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, daß das Weib nicht von dem Manne geschieden werde. Wenn sie aber auch geschieden ist, so bleibe sie unverheirathet oder versöhne sich wieder mit dem Manne; und daß der Mann das Weib nicht entlasse. Den Uebrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder ein ungläubiges Weib hat, und es ist ihr wohlgefällig bei ihm zu wohnen, so entlasse er sie nicht. Und ein Weib, das einen ungläubigen Mann hat, und es ist ihm wohlgefällig, bei ihr zu wohnen, verlasse ihn nicht. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch das O. in dem Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt durch den O. in dem Mann; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. Wenn aber der Ungläubige sich trennt, so trenne er sich. Ein Bruder oder eine Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; in Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn was weißt du, Weib, ob du den Mann erretten wirst? oder was weißt du, Mann, ob du das Weib erretten wirst? Doch wie der Herr T. r. Gott einem jeglichen ausgetheilt hat, wie Gott T. r. der Herr einen jeglichen berufen hat, also wandle er; und also verordne ich in all den Versammlungen. Ist jemand beschnitten berufen worden, so ziehe er keine Vorhaut; ist jemand in der Vorhaut berufen worden, so werde er nicht beschnitten. Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern das Halten der Gebote Gottes. Ein jeglicher bleibe in dem Beruf, in welchem er berufen worden ist. Bist du als Sklave berufen worden, so laß es dir kein Kummer sein; wenn du aber auch frei werden kannst, so bediene dich dessen um so lieber. Denn wer als Sklave im Herrn berufen ist, ist ein Freigelassener des Herrn; gleicherweise auch ist der als Freier Berufene ein Sklave Christi. Ihr seid um einen Preis erkauft; werdet nicht der Menschen Sklaven. Ein jeglicher, worin er berufen worden, Brüder, darin bleibe er bei Gott. Was aber die Jungfrauen betrifft, so habe ich kein Gebot des Herrn; ich gebe aber eine Meinung, als vom Herrn begnadigt worden, getreu zu sein. Ich meine nun, daß dieses gut sei, um der gegenwärthigen Noth willen, daß es dem Menschen gut sei, also zu sein. Bist du an ein Weib gebunden, so suche nicht, los zu werden; bist du frei von einem Weibe, so suche kein Weib. Wenn du aber auch heirathest, so hast du nicht gesündigt; und wenn die Jungfrau heirathet, so hat sie O. haben sie nicht gesündigt; aber solche werden Trübsal im Fleische haben; ich aber schone euer. Dieses aber sage ich, Brüder T. r. l. daß die Zeit: Die Zeit ist gedrängt. Uebrigens, daß O. gedrängt fortan; daß auch die, so Weiber haben, seien, als hätten sie keine, und die Weinenden, als nicht Weinende, und die sich Freuenden, als sich nicht Freuende, und die Kaufenden, als nicht Besitzende, und die der T. r. dieser Welt Gebrauchenden, als ihrer nicht als Eigenthum Gebrauchende, denn die Gestalt dieser Welt vergeht. Ich will aber, daß ihr ohne Sorge seid. Der Unverheirathete ist für die Dinge des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefallen möge; der Verheirathete aber ist für die Dinge der Welt besorgt, wie er dem Weibe gefallen möge. Es ist ein Unterschied zwischen dem Weibe und der Jungfrau. Die Unverheirathete ist für die Dinge des Herrn besorgt, auf daß sie heilig sei, sowol an Leib als Geist; die Verheirathete aber ist für die Dinge der Welt besorgt, wie sie dem Manne gefallen möge. Dieses aber sage ich zu euerm eigenen Nutzen, nicht daß ich euch eine Schlinge überwerfe, sondern zur Anständigkeit und zu ungetheiltem Anhangen an dem Herrn. Wenn aber jemand denkt, daß er mit seiner Jungfrauschaft ungeziemend handle, wenn er über die Jahre der Blüthe hinausgeht, und daß es also sein muß, so thue er, was er will; er sündigt nicht: sie mögen heirathen. Wer aber im Herzen feststeht und keine Noth, sondern Macht hat über seinen eigenen Willen und dieses in seinem Herzen beschlossen hat, seine Jungfrauschaft zu bewahren, der thut wohl. Also, wer sich verheirathet, thut wol, und T. r. aber wer nicht heirathet, thut besser. Ein Weib ist gebunden T. r. f. h. durch das Gesetz, so lange Zeit ihr Mann lebt; wenn aber ihr Mann entschlafen ist, so ist sie frei, sich zu verheirathen, an wen sie will, nur im Herrn. Glückseliger ist sie aber, wenn sie also bleibt, nach meiner Meinung; ich denke aber, daß auch ich Gottes Geist habe. Was aber die Götzenopfer betrifft, so wissen wir - (denn O. daß wir alle haben Erkenntniß; die Erkenntniß blähet auf, die Liebe aber erbauet. Wenn T. r. f. h. aber jemand sich dünkt, etwas zu wissen, der hat noch nichts erkannt, wie man erkennen soll; wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt;) - was nun das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, daß ein Götzenbild nichts ist in der Welt, und daß kein anderer Viele lassen "anderer" fehlen Gott ist, als nur einer. Denn wenn auch wirklich da sind, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden T. r. der Erde, (wie es viele Götter und viele Herren giebt) so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir für ihn, und ein Herr, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn. Die Erkenntniß aber ist nicht in allen, sondern etliche essen bis jetzt mit Gewissen, hinsichtlich des Götzenbildes, als von Götzenopfern, und ihr Gewissen, da es schwach ist, wird befleckt. Speise aber empfiehlt uns Gott nicht T. r. f. h. denn; weder, wenn wir nicht essen, sind wir geringer, noch wenn wir essen, sind wir vorzüglicher T. r. versetzt diese beiden Sätze. Sehet aber zu, daß nicht etwa dieses euer Recht O. eure Freiheit den Schwachen zum Anstoß werde. Denn wenn jemand dich, der du Erkenntniß hast, in dem Götzentempel am Tische liegen sähe, wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist, bestärkt B. erbaut werden, von den Götzenopfern zu essen? Und über deiner Erkenntniß geht der schwache Bruder verloren, um dessen willen Christus gestorben ist. Wenn ihr aber also gegen die Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so sündiget ihr gegen Christum. Darum, wenn eine Speise meinem Bruder Anstoß giebt, so will ich für immer kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder nicht Anstoß gebe. Bin ich nicht frei? bin ich nicht ein Apostel T. r. stellt die zweite Frage voran? habe ich nicht Jesum T. r. f. h. Christum, unseren Herrn, gesehen? seid nicht ihr mein Werk im Herrn? Wenn ich andern nicht ein Apostel bin, so bin ich es doch euch, denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr im Herrn. Meine Verantwortung an die, welche mich zur Untersuchung ziehen, ist diese: Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? Haben wir nicht das Recht, eine Schwester als Weib umher zu führen, wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht, nicht zu arbeiten? Wer thut jemals Kriegsdienste auf eigenen Sold? wer pflanzt einen Weinberg und isset nicht von dessen Frucht? oder wer weidet eine Heerde und isset nicht von der Milch der Heerde? Rede ich dieses nach Menschenweise, oder sagt nicht auch das Gesetz dieses? Denn in dem Gesetz Mosesí steht geschrieben: "Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden" 5. Mose 25, 4. Ist Gott für die Ochsen besorgt? Oder spricht er es nicht überhaupt um unsertwillen? Denn es ist geschrieben um unsertwillen, daß der Pflügende auf O. mit Hoffnung pflügen soll, und der Dreschende auf Hoffnung dreschen, um dessenT. r. seiner Hoffnung theilhaftig zu werden. Wenn wir euch das Geistliche gesärt haben, ist es etwas Großes, wenn wir euer Leibliches ernten? Wenn andere dieses Rechtes an euch theilhaftig sind, nicht vielmehr wir? Wir haben aber dieses Recht nicht gebraucht, sondern wir ertragen alles, auf daß wir dem Evangelium des Christus kein Hinderniß geben. Wisset ihr nicht, daß die, welche mit den heiligen Dingen beschäftigt O. welche die heiligen Dienste verrichten sind, aus dem Tempel O. von dem, was heilig ist essen? die, welche des Altars warten, mit dem Altar theilen? Also hat auch der Herr verordnet denen, die das Evangelium verkündigen, vom Evangelium zu leben. Ich aber habe keins dieser Dinge gebraucht. Ich habe dieses aber nicht geschrieben, auf daß es also mit mir geschehe, denn es wäre mir besser, zu sterben, als daß jemand meinen Ruhm zu nichte machen sollte. Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn eine Nothwendigkeit liegt mir auf; denn T. r. aber wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte! Denn wenn ich dies freiwillig thue, so habe ich Lohn, wenn aber nicht willig, so bin ich mit einer Verwaltung betraut. Was ist denn mein Lohn? Daß ich, das Evangelium verkündigend, das Evangelium T. r. f. h. des Christus kostenfrei mache, so daß ich mein Recht am Evangelium nicht gebrauche. Denn obschon ich von allen frei bin, habe ich mich allen zum Sklaven gemacht, auf daß ich so viele O. mehrereals möglich gewinne. Und ich bin den Juden geworden wie ein Jude, auf daß ich die Juden gewinne; denen, die unter Gesetz sind, als unter Gesetz (wiewol ich selbst nicht unter Gesetz bin T. r. l. f. wiewol ich selbst nicht unter Gesetz bin,) auf daß ich die, welche unter Gesetz waren, gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, als ohne Gesetz, (wiewol ich nicht gesetzlos vor Gott bin, sondern Christo gesetzmäßig unterworfen,) auf daß ich die, welche ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich geworden wie ein Schwacher, auf daß ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, auf daß ich auf alle Weise O. durch alle Mittel etliche errette. Ich thue aber alles T. r. dieses um des Evangeliums willen, auf daß ich mit ihm Theil habe. Wisset ihr nicht, daß die, welche in den Schranken laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis erlangt? Laufet also, daß ihr ihn erlangt. Jeder aber, der da kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, auf daß sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche. Ich laufe nun also, nicht als auf's Ungewisse; ich kämpfe also, nicht als einer der die Luft schlägt; sondern ich zerschlage meinen Leib und führe ihn in Knechtschaft, auf daß ich nicht, nachdem ich andern gepredigt, selbst verwerflich werde. Denn T. r. Aber ich will nicht, daß ihr unkundig seid, Brüder, daß unsere Väter alle unter der Wolke waren, und alle durch das Meer hindurchgegangen sind, und alle auf Moses getauft wurden in der Wolke und in dem Meere, und alle dieselbe geistliche Speise aßen, und alle denselben geistlichen Trank tranken. (Denn sie tranken aus dem geistlichen Fels, der nachfolgte. Der Fels aber war der Christus.) An den meisten O. An vielen derselben aber hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie sind in der Wüste hingestreckt worden. Diese Dinge aber sind uns als Vorbilder geschehen, daß wir nicht nach bösen Dingen gelüsten, gleichwie auch jene gelüsteten. Werdet auch nicht Götzendiener, gleichwie etliche von ihnen, wie geschrieben steht: "Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und sie standen auf, zu spielen" 2. Mose 32, 6. Auch lasset uns nicht Hurerei treiben, wie etliche von ihnen Hurerei trieben und fielen an einem Tage drei und zwanzig tausend. Lasset uns auch den Christus Viele l. den Herrn nicht versuchen, gleichwie auch etliche von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden. Murret auch nicht, gleichwie T. r. f. h. auch etliche von ihnen murrten, und von dem Verderber umgebracht wurden. Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zur Ermahnung für uns, auf welche das Ende der Zeitalter gekommen ist. Darum, wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, daß er nicht falle. Keine Versuchung hat euch ergriffen, als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern wird mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so daß ihrT. r. ihrsie ertragen könnet. Darum, meine Geliebten, fliehet den Götzendienst. Ich rede als zu Verständigen; beurtheilt ihr, was ich sage. Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die Vielen O. Weil das Brot eins ist, so sind wir die Vielen, ein Leib, denn wir alle sind des einen Brotes theilhaftig. Sehet auf den Israel nach dem Fleische. Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar? Was sage ich denn? daß das einem Götzen Geopferte etwas sei? oder daß ein Götzenbild T. r. versetzt diese beiden Sätze etwas sei? Sondern daß das, was die Nationen opfern, sie den Teufeln B. Dämonen opfern 5. Mose 32, 17 und nicht Gott. Ich will aber nicht, daß ihr Gemeinschaft habt mit den Teufeln B. Dämonen. Ihr könnet nicht des Herrn Kelch trinken und der Teufel B. Dämonen Kelch; ihr könnet nicht des Herrn Tisches theilhaftig sein und des Tisches der Teufel. Reizen wir den Herrn zum Eifer? Sind wir stärker denn er? Alle Dinge sind T. r. f. h. mir erlaubt, aber nicht alle erbauern. Niemand suche das seine, sondern T. r. f. h. ein jeglicher das des anderen. Alles, was auf dem Fleischmarkte verkauft wird, esset, ohne zu untersuchen, um des Gewissens willen. Denn "die Erde ist des Herrn und ihre Fülle" Ps. 24, 1. Wenn aber jemand von den Ungläubigen euch einladet, und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt wird, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen. Wenn aber jemand zu euch sagt: Dies ist einem Götzen O. heiligen Zwecken geopfert T. r. einem Götzen geopfert, so esset nicht, um dessen willen, der es anzeigt, und um des Gewissens willen T. r. f. h. denn die Erde ist des Herrn und ihre Fülle, des Gewissens aber, sage ich, nicht deines eigenen, sondern des des andern; denn warum wird meine Freiheit von einem anderen Gewissen beurtheilt? Wenn ich T. r. f. h. aber mit Danksagung Theil habe, warum werde ich gelästert über das, wofür ich danksage? Sei es nun, daß ihr esset, oder trinket, oder irgend etwas thut, so thut alles zur Ehre Gottes. Seid ohne Anstoß, sowol den Juden als den Griechen, und der Versammlung O. beiden, den J. und den G. und d. V Gottes; gleichwie auch ich mich in allen Dingen allen gefällig mache, indem ich nicht meinen Vorteil suche, sondern den der Vielen, auf daß sie errettet werden. Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi. Ich lobe euch aber, T. r. f. h. Brüder daß ihr in allem meiner eingedenk seid, und, wie ich sie euch überliefert habe, die Ueberlieferungen festhaltet. Ich will aber, daß ihr wisset, daß der Christus das Haupt eines jeglichen Mannes ist, des Weibes Haupt aber der Mann, des Christus E. l. Christi Haupt aber Gott. Jeglicher Mann, der betet oder weissagt, und etwas auf seinem Haupte hat, entehrt sein Haupt. Jegliches Weib aber, das betet oder weissagt mit unbedecktem Haupte, entehrt ihr Haupt; denn es ist eben so viel als beschoren zu sein. Denn wenn ein Weib nicht bedeckt ist, so werde auch ihr Haar verschnitten; wenn es aber für ein Weib schändlich ist, daß ihr Haar verschnitten oder sie beschoren werde, so lasset sie sich bedecken. Denn der Mann freilich soll nicht das Haupt bedecken, da er Gottes Bild und Herrlichkeit ist; das Weib aber ist des Mannes Herrlichkeit. Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Manne; denn der Mann ward auch nicht um des Weibes willen geschaffen, sondern das Weib um des Mannes willen. Darum soll das Weib eine Macht auf dem Haupte haben, um der Engel willen. Dennoch ist weder das Weib ohne den Mann, noch der Mann ohne das Weib im Herrn T. r. versetzt diese beiden Sätze. Denn gleichwie das Weib vom Manne ist, also ist auch der Mann durch das Weib; alles aber von Gott. Urtheilet bei euch selbst: Ist es anständig, daß ein Weib unbedeckt zu Gott bete? Oder lehrt euch nicht selbst die Natur, daß, wenn ein Mann langes Haar hat, es eine Unehre für ihn ist? wenn aber ein Weib langes Haar hat, es eine Ehre für sie ist? weil das Haar ihr anstatt eines Schleiers gegeben ist. Wenn es aber jemanden gut dünkt, streitsüchtig zu sein, so haben wir solche Gewohnheit nicht, noch die Versammlungen Gottes. Indem ich euch aber dieses d. h. was folgt vorschreibe, lobe ich nicht, daß O. weil ihr nicht zum Bessern, sondern zum Schlechtern zusammenkommt. Denn für's erste, wenn ihr inderT. r. der Versammlung zusammenkommet, höre ich, es seien Spaltungen unter euch, und zum Theil glaube ich es. Denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, auf daß die Bewährten unter euch offenbar werden. Wenn ihr nun an einem Orte zusammenkommt, so ist das nicht des Herrn Abendmahl essen. Denn ein jeglicher nimmt sein eigenes Abendmahl vorher beim Essen, und einer ist hungrig, der andere aber ist trunken. Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? oder verachtet ihr die Versammlung Gottes und beschämet die, welche nichts O. keine haben? Was soll ich euch sagen? soll ich euch loben? In diesem lobe ich nicht. Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, daß der Herr Jesus in der Nacht, da er überliefert ward, Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und sprach: T. r. f. h. Nehmet, esset; u. f. h. gebrochen Dieses ist mein Leib, der für euch ist; dieses thut zu meinem Gedächtniß. Gleicherweiße auch den Kelch nach dem Mahle und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute; dieses thut, so oft ihr trinket, zu meinem Gedächtniß. Denn so oft ihr dieses Brot esset und den T. r. diesen Kelch trinket, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also irgend das T. r. dieses Brot isset oder den Kelch des Herrn trinket unwürdiglich, der wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein. Der Mensch aber prüfe sich selbst und also esse er von dem Brote und trinke von dem Kelche. Denn wer unwürdiglich isset und trinket, Nach richtiger Lesart eigentl. der Essende und TrinkendeT. r. wer unwürdig isset und trinket, der isset und trinket sich selber Gericht, indem er den Leib des HerrnT. r. f. h. des Herrn nicht unterscheidet. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank und ein gut Theil entschlafen. Aber T. r. Denn wenn wir uns selbst beurtheilten O. unterschieden oder richteten, so würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, auf daß wir nicht mit der Welt verurtheilt werden. Daher, meine Brüder, wenn ihr zu essen zusammenkommt, so wartet auf einander. Wenn T. r. f. h. aber jemanden hungert, der esse daheim, auf daß ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. Das übrige aber will ich anordnen, wenn ich komme. Was aber die geistlichen Offenbarungen betrifft, Brüder, so will ich nicht, daß ihr unkundig seid. Ihr wisset, daß ihr, als T. r. l. f. als ihr von den Nationen waret, zu den stummen Götzenbildern hingeführt wurdet, wie ihr geleitet wurdet. Deshalb thue ich euch kund, daß niemand, in dem Geiste d. h. in der Kraft des G. Gottes redend, sagt: Fluch über Jesum! und niemand sagen kann: Herr Jesus! als nur in demd. h. in der Kraft des G. Heiligen Geiste. Es sind aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber derselbe Geist; und es sind Verschiedenheiten von Diensten, aber derselbe Herr; und es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, aber T. r. es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Einem jeglichen aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben. Denn einem wird durch den Geist gegeben das Wort der Weisheit, einem andern aber das Wort der Erkenntniß nach demselben Geiste, einem andern aber Glauben in demselben Geiste d. h. in der Kraft des G., einem andern aber Gaben der Heilungen in demselben Geiste d. h. in der Kraft des G., einem andern aber Wunderwirkungen, einem andern aber Prophezeiung, einem andern aber Unterscheidungen der Geister, einem andern aber Arten von Sprachen O. Zungen, einem andern aber Auslegung der Sprachen O. Zungen. Alles dieses aber wirkt ein und derselbe Geist, jeglichem insbesondere austheilend, wie er will. Denn gleichwie der Leib einer ist, und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes T. r. f. h. einen aber, obgleich viele, ein Leib sind: also auch der Christus. Denn auch in d. h. in der Kraft des G. einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle zu einem Geiste getränkt. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. Wenn der Fuß spräche: Weil ich nicht Hand bin, so bin ich nicht von dem Leibe; ist er deswegen nicht von dem Leibe? Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, so bin ich nicht von dem Leibe; ist es deswegen nicht von dem Leibe? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? wenn ganz Gehör, wo der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, ein jegliches von ihnen am Leibe, wie er gewollt hat. Wenn aber alle ein Glied wären, wo wäre der Leib? Nun sind aber der Glieder viele, der Leib aber einer O. viele Glieder, aber ein Leib. Das Auge kann T. r. f. h. aber nicht zu der Hand sagen: Ich bedarf deiner nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf eurer nicht; sondern vielmehr die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind nothwendig; und die uns die unehrbarern des Leibes zu sein dünken, diese umgeben wir mit reichlicherer Ehre; und unsere unanständigen erhalten desto reichlichere Wohlanständigkeit. Unsere wohlanständigen aber bedürfen es nicht. Aber Gott hat den Leib so zusammengefügt, indem er dem mangelhaftern reichlichere Ehre gegeben hat, auf daß keine Spaltung in dem Leibe sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge für einander haben. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib Christi, und Glieder insonderheit. Und Gott hat etliche in der Versammlung gesetzt: für's erste Apostel, für's zweite Propheten, für's dritte Lehrer, dann Wunderkräfte, dann Gaben der Heilungen, Hülfsleistungen, Regierungen, verschiedene Arten von Sprachen. Sindalle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Haben alle Wunderkräfte? Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Legen alle aus? Strebet nach den größern T. r. u. v. a. bessern Gnadengaben. Und einen noch vortrefflichern Weg zeige ich euch. Wenn ich mit den Sprachen O. Zungen der Menschen und Engel rede, aber nicht Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz oder eine schallende Zymbel. Und wenn ich Prophezeiung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntniß weiß, und wenn ich allen Glauben habe, also daß ich Berge versetze, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austheilen werde T. r. austheilte, und wenn ich meinen Leib hingebe, auf daß ich verbrannt werde, aber nicht Liebe habe, so ist es mir nichts nütze. Die Liebe ist langmüthig, ist gütig, die Liebe eifert nicht, die Liebe thut nicht groß, sie blähet sich nicht auf, sie gebärdet sich nicht unanständig, sie suchet nicht das Ihrige, sie läßt sich nicht erbittern, sie denkt nichts Böses, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sondern sie freuet sich mit der Wahrheit, sie erträgt O bedeckt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe vergeht nimmer Eig. fällt nimmer aus. Seien es aber Prophezeiungen, sie werden weggethan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntniß, sie wird weggethan werden. Denn wir erkennen stückweise, und wir prophezeien stückweise; wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so T. r. dann wird das, was stückweise ist, weggethan werden. Als ich ein Kind war, sprach ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urtheilte wie ein Kind. Als ich T. r. u. a. aber ein Mann wurde, that ich weg, was kindisch war. Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel im Räthsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. Strebet nach der Liebe, und eifert um die geistlichen Gaben, am meisten aber, daß ihr weissaget. Denn wer in einer Sprache O. Zunge redet, redet nicht den Menschen, sondern Gott. Denn niemand versteht B. hörtes, im Geiste aber redet er Geheimnisse. Wer aber weissagt, redet den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung. Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung. Ich wollte aber, daß ihr alle in Sprachen redetet, vielmehr aber, daß ihr weissagtet. Wer aber T. r. Denn weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet; es sei denn, daß er es auslege, auf daß die Versammlung Erbauung empfange. Nun aber, Brüder, wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch redete, entweder in Offenbarung oder in Erkenntniß oder in Weissagung oder in Lehre. Doch auch die leblosen Dinge, die einen Ton von sich geben, es sei eine Pfeife oder eine Harfe; wenn sie nicht einen Unterschied in den Tönen geben, wie wird man wissen, was gepfiffen oder geharft ist? Denn auch, wenn die Posaune einen undeutlichen Ton giebt, wer wird sich zum Kampfe rüsten? Also auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht O. Also auch ihr mit der Sprache, wenn ihr nicht eine verständliche Rede gebet, wie kann man wissen, was geredet wird? denn ihr werdet in den Wind reden. Es giebt vielleicht so viele Arten von Stimmen in der Welt, und keine derselben ist tonlos. Wenn ich nun die Bedeutung der StimmeB. Kraft des Tones erkenne, so werde ich dem Redenden ein Barbar sein und der Redende für mich ein Barbar. Also auch ihr, sintemal ihr um Geister d. h. um geistl. Gaben eifert, so suchet, daß ihr reichlich begabt seid zur Erbauung der Versammlung. Darum, wer in einer Sprache redet, bete, auf daß er es auslege. Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer. Was ist es denn? Ich will beten mit dem Geiste und will auch beten mit dem Verstande; ich will lobsingen mit dem Geiste und will auch lobsingen mit dem Verstande. Sonst, wenn du mit dem Geiste segnen wirst, wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung, da er nicht weiß, was du sagst? Denn du danksagst freilich wohl, aber der andere wird nicht erbaut. Ich danke Gott T. r. meinem Gott, ich rede mehr in einer SpracheT. r. u. a. in Sprachen denn ihr alle. Aber in der Versammlung will ich lieber fünf Worte reden mit meinem Verstande, auf daß ich auch andere unterweise, denn zehntausend Worte in einer Sprache. Brüder, seid nicht Kinder am Verständniß, sondern an der Bosheit seid Unmündige, am Verständniß aber seid Erwachsene B. vollkommen (im Griech. für Erwachsene gebraucht). Es steht in dem Gesetz geschrieben: "Ich will in fremden Sprachen und mit fremden Lippen reden zu diesem Volke, und auch also werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr" Jes. 28,11. 12. So sind denn die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden. Wenn nun die ganze Versammlung an einem Orte zusammen kommt und alle in Sprachen reden, und es treten Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, daß ihr von Sinnen seid? Wenn aber alle weissagen, und ein Ungläubiger oder Unkundiger tritt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurtheilt; Das T. r. Und also wird das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und also, fallend auf sein Angesicht, wird er Gott anbeten und verkündigen, daß Gott wirklich unter euch ist. Was ist es denn, Brüder? Wenn ihr zusammen kommt, so hat ein jeglicher von euch einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung: alles geschehe zur Erbauung. Wenn irgend jemand in einer Sprache redet, so sei es zu zwei, oder höchstens zu drei und nach einander, und einer lege aus. Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Versammlung, rede aber sich selbst und Gott. Propheten aber lasset zu zwei oder drei reden, und die andern urtheilen. Wenn aber einem andern, der da sitzt, eine Offenbarung wird, so schweige der erste. Denn ihr könnt einer nach dem andern alle weissagen, auf daß alle lernen und alle getröstet werden. Und die Geister der Propheten sind den Propheten unterthan. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung O. Er ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Versammlungen der Heiligen. Eure Weiber sollen schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern unterworfen zu sein, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen, denn es ist schändlich für ein Weib T. r. Weiber, in der Versammlung zu reden. Ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? oder ist es zu euch allein gelangt? Wenn sich jemand dünkt, er sei Prophet oder geistlich, der erkenne, was ich euch schreibe, daß es Gebote des Herrn sind. Ist aber jemand unwissend, so sei er unwissend. Also Brüder, eifert um die Weissagung und wehret nicht, in Sprachen zu reden. Alles aber T. r. l. f. aber geschehe anständig und in Ordnung. Ich thue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, welches ihr auch angenommen, in welchem ihr auch stehet, durch welches ihr auch errettet werdet, (wenn ihr an dem Worte festhaltet, das ich euch verkündigt habe,) es sei denn, daß ihr vergeblich geglaubt habt. Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: daß Christus gestorben ist für unsere Sünden, nach den Schriften; und daß er begraben und daß er auferweckt worden am dritten Tage, nach den Schriften; und daß er dem Kephas erschienen, dann den Zwölfen. Dann erschien er mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übrig geblieben, etliche aber auch entschlafen sind. Dann erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen; am letzten aber von allen, als der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir. Denn ich bin der geringste der Apostel, der ich nicht würdig bin, ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Versammlung Gottes verfolgt habe. Durch die Gnade Gottes aber bin ich, was ich bin; und seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet denn sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir war. Sei es nun ich, seien es jene, also predigen wir, und also habt ihr geglaubt. Wenn aber Christus gepredigt wird, daß er aus den Todten auferweckt worden, wie sagen etliche unter euch, daß es keine Auferstehung der Todten gebe? Wenn es aber keine Auferstehung der Todten giebt, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, so ist denn auch T. r. l. f. aber unsere Predigt vergeblich, aber auch euer Glaube vergeblich. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir von Gott gezeugt haben, daß er den Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich die Todte nicht auferweckt werden. Denn wenn die Todten nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, so ist euer Glaube eitel, ihr seid noch in euren Sünden. So sind denn auch die, welche in Christo entschlafen sind, verloren. Wenn wir allein in diesem Leben auf Christum gehofft, so sind wir die elendesten von allen Menschen. (Nun aber ist Christus aus den Todten auferweckt worden, der Erstling der Entschlafenen T. r. f. h. geworden; denn sintemal durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Todten. Denn gleichwie in dem Adam alle sterben, also werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling Christus; dann die, welche des Christus sind bei seiner Ankunft; dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergeben wird, wenn er wird weggethan haben jedes Fürstenthum und alle Gewalt und Macht. Denn er muß herrschen, bis er alle die Feinde gelegt hat unter seine Füße. Der letzte Feind, der weggethan wird, ist der Tod. "Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen" Ps. 8, 6. Wenn er aber sagt, daß alles unterworfen sei, so ist's offenbar, daß der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott alles in allem sei. Was werden sonst die thun, die fürO. über die Todten getauft werden, wenn Todte gar nicht auferweckt werden? warum werden sie auch für sieT. r. für die Todten getauft? Warum sind auch wir jede Stunde in Gefahr? Täglich sterbe ich, bei euerm Rühmen, welches ich habe in Christo Jesu, unserm Herrn. Wenn ich, nach Menschenweise mit wilden Thieren gekämpft habe zu Ephesus, was nützt es mir, wenn Todte nicht auferweckt werden? "Lasset uns essen und trinken, denn morgen sterben wir"Jes. 22, 13. Lasset euch nicht verführen. Böser Verkehr verdirbt gute Sitten. Werdet rechtschaffen nüchternO. wachet rechtschaffen auf und sündiget nicht, denn etliche sind in Unwissenheit von Gott; ich sage es euch zur Schande. Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Todten auferweckt? und mit was für einem Leibe kommen sie? Du Narr! was du säest, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säest, so säest du nicht den Körper, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, es mag sein von Weizen, oder von einem der anderen Samen. Gott aber giebt ihm einen Körper, wie er gewollt hat, und einem jeglichem von den Samen seinen eigenen Körper. Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes ist das der Menschen T. r. des Menschen Fleisch, und ein anderes Fleisch des Viehes, und ein anderes der Vögel, und ein anderes der Fische T. r. setzt "Fische" vor "Vögel". Und es sind himmlische Körper und irdische Körper. Aber eine andere ist die Herrlichkeit der himmlischen, eine andere die der irdischen; eine andere ist die Herrlichkeit der Sonne, und eine andere die Herrlichkeit des Mondes, und eine andere die Herrlichkeit der Sterne; denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Herrlichkeit. Also ist auch die Auferstehung der Todten. Es wird gesäet in Verwesung, es wird auferweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesäet in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesäet in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesäet ein natürlicher O. seelischer Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib. Wenn T. r. l. f. Wenn es einen natürlichen O. seelischen Leib giebt, so giebt es auch einen geistigen T. r. f. h. Leib. Also steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, ward eineB. zu einer lebendige Seele"1. Mose 2, 7; der letzte Adam - ein B. zu einem lebendig machender Geist. Aber das Geistige war nicht zuerst, sondern das Natürliche O. das Seelische, dann das Geistige. Der erste Mensch ist von der Erde, von Staub; der zweite Mensch T. r. u. a. f. h. der Herr - vom Himmel. Wie der von Staub ist, so sind auch die, welche von Staub sind; und wie der Himmlische ist, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. Dieses aber sage ich, Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, auch die Verwesung nicht die Unverweslichkeit erben wird. Siehe, ich sage euch ein Geheimniß: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune. Denn posaunen wird es, und die Todten werden unverweslich auferweckt, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muß Unverweslichkeit anziehen und dies Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dies Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dies Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: "Verschlungen ist der Tod in Sieg" Jes. 25, 8. "Wo ist, o Tod, dein Stachel? Wo ist, o Hades, dein Sieg" Hos. 13, 14? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg giebt durch unsern Herrn Jesum Christum. So denn, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, immer überströmend in dem Werke des Herrn, wissend, daß eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn. Was aber die Collekte für die Heiligen betrifft, wie ich den Versammlungen von Galatien verordnet habe, also thut auch ihr. An jedem ersten Wochentage lege ein jeglicher von euch bei sich zurück und sammle auf, nach dem Gedeihen seines Erwerbes, auf daß nicht dann, wenn ich komme, die Collekten geschehen. Wenn ich aber angekommen seib werde, so will ich die, welche irgend ihr für tüchtig erachtet, mit Briefen O. die ihr durch Briefe als tüchtig genehmigt senden, daß sie eure Wohlthat nach Jerusalem hinbringen. Wenn es aber angemessen ist, daß auch ich hinreise, so sollen sie mit mir reisen. Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich Macedonien durchzogen habe, denn ich ziehe durch Macedonien. Vielleicht aber werde ich bei euch bleiben oder auch überwintern, auf daß ihr mich geleitet, wohin irgend ich reise; denn ich will euch jetzt nicht im Vorbeigehen sehen, denn T. r. aber ich hoffe, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn es der Herr erlaubt. Ich werde aber zu Ephesus bleiben bis Pfingsten, denn eine große und wirkungsvolle Thür ist mir geöffnet, und der Widersacher sind viele. Wenn aber Timotheus kommt, so sehet zu, daß er ohne Furcht bei euch sei, denn er treibt das Werk des Herrn, wie auch ich. Es verachte ihn daher niemand. Geleitet ihn aber in Frieden, auf daß er zu mir komme, denn ich erwarte ihn mit den Brüdern. Was aber den Bruder Apollos betrifft, so habe ich ihm viel zugeredet, daß er mit den Brüdern zu euch komme; aber es war durchaus O. allerdings nicht sein Wille, jetzt zu kommen, doch wird er kommen; wenn er Gelegenheit haben wird. Wachet, stehet im Glauben, seid männlich, seid stark! Alles bei euch geschehe in Liebe. Ich ermahne euch aber, Brüder: Ihr kennet das Haus des Stephanas, daß es der Erstling von Achaja ist, und daß sie sich selbst den Heiligen zum Dienste verordnet haben; auf daß auch ihr solchen unterthan seid und einem jeglichen, der mitwirkt und arbeitet. Ich freue mich aber über die Ankunft des Stephanas und Fortunatus und Achaikus, denn diese haben erstattet, was eurerseits mangelte. Denn sie haben meinen Geist erquickt und den eurigen; erkennet nun solche. Es grüßen euch die Versammlungen Asiens. Es grüßen euch viel im Herrn Aquila und Priscilla, samt der Versammlung in ihrem Hause. Es grüßen euch alle die Brüder. Grüßet einander mit heiligem Kuß. Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Wenn jemand den Herrn Jesum Christum nicht lieb hat, der sei Anathema, Maranatha! Die Gnade des Herrn Jesu Christi sei mit euch! Meine Liebe sei mit euch allen in Christo Jesu! Amen.
Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, der Versammlung Gottes, die in Korinth ist, sammt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Gepriesen B. Gesegnet.sei der Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, der Vater der Erbarmungen und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Drangsal, auf daß wir die trösten können, die in allerlei Drangsal sind, durch den Trost, womit wir selbst von Gott getröstet werden; weil, gleichwie die Leiden des Christus an uns überschwänglich sind, also auch unser Trost durch den T. r. l. f. den. Christus überschwänglich ist. Es sei aber, wir werden bedrängt, so ist es um euers Trostes und Heiles willen, das in Kraft bewirkt wird in dem Ausharren derselben Leiden, die auch wir leiden; (und unsere Hoffnung über euch ist fest;) es sei, wir werden getröstet, so ist es um euers Trostes und Heiles willen T. r. giebt dem letzten Theile des 6. Verses eine anderer Ordnung., indem wir wissen, daß, gleichwie ihr Theilhaber der Leiden seid, also auch des Trostes. Denn wir wollen nicht, daß ihr unkundig seid, Brüder, was unsere Drangsal betrifft, die uns in Asien widerfahren ist, daß wir übermäßig beschwert wurden, über Vermögen, daß wir selbst am Leben verzweifelten. Wir selbst aber hatten das Urtheil des Todes in uns selbst, auf daß unser Vertrauen nicht auf uns selbst wäre, sondern auf Gott, der die Todten auferweckt, welcher uns von so großem Tode errettet hat und errettet; auf welchen wir hoffen, daß er uns auch ferner erretten werde; indem auch ihr durch das Flehen für uns mitwirkt, auf daß für die mittelst vieler Personen uns verliehene Gabe durch viele für uns Danksagung dargebracht werde. Denn unser Rühmen ist dieses, das Zeugniß unsers Gewissens, daß wir in Einfalt Viele l. Heiligkeit. und Lauterkeit Gottes, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes unsern Verkehr in der Welt gehabt haben, am meisten B. überströmender. aber bei euch. Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr kennet O. leset., oder auch anerkennet O. wohl kennet.; ich hoffe aber, daß ihr es auch bis an's Ende anerkennen O. wohl kennen. werdet, gleichwie ihr auch uns zum Theil anerkannt habt, daß wir euer Ruhm sind, so wie auch ihr der unsrige seid an dem Tage des Herrn Jesu. Und in diesem Vertrauen wollte ich vorher zu euch kommen, auf daß ihr eine zweite Gnade hättet, und bei euch hindurch nach Macedonien reisen, und wiederum von Macedonien zu euch kommen und von euch nach Judäa geleitet werden. Habe ich nun, dieses wollend T. r. mir vornehmend., mich einer Leichtfertigkeit bedient? oder was ich mir vornehme, nehme ich es mir das nach dem Fleische vor, so daß bei mir das Ja Ja und Nein Nein wäre? Gott aber ist getreu, daß unser Wort an euch nicht Ja und Nein T. r. war. ist. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden, durch mich und Silvanus und Timotheus, wurde nicht Ja und Nein, sondern es ist Ja in ihm. Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Ja und in ihm das Amen, Gott O. vor Gott. zur Herrlichkeit durch uns. Der uns aber mit euch befestigt in Christum und uns gesalbt hat, ist Gott, der uns auch versiegelt und das Pfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat. Ich rufe aber Gott zum Zeugen an auf meine Seele, daß ich, um euch zu schonen, noch nicht nach Korinth gekommen bin. Nicht daß wir herrschen über euern Glauben, sondern daß wir Mitarbeiter eurer Freude sind, denn ihr stehet durch den Glauben. Ich habe aber bei mir selbst dieses beschlossen, nicht wieder in Traurigkeit zu euch zu kommen. Denn wenn ich euch traurig mache, wer ist es doch, der mich fröhlich mache, als nur der, welcher durch mich traurig gemacht wird? Und eben dieses habe ich euch geschrieben, auf daß ich nicht, wenn ich komme, von denen Traurigkeit habe, deren ich mich freuen sollte; indem ich euch allen vertraue, daß meine Freude die euer aller ist. Denn aus vieler Drangsal und Herzensangst schrieb ich euch mit vielen Thränen, nicht daß ihr traurig gemacht werden solltet, sondern daß ihr die Liebe erkennen möchtet, die ich überschwänglicher zu euch habe. Wenn aber jemand traurig gemacht hat, der hat nicht mich traurig gemacht, sondern zum Theil (damit ich nicht beschwere) euch alle. Genügendist einem solchen diese Strafe, die von den vielen ist, so daß ihr im Gegentheil vielmehr vergeben O. Gnade erzeigen. und ermuntern solltet, damit nicht etwa ein solcher durch übermäßige Traurigkeit verschlungen werde. Deshalb ermahne ich euch, Liebe gegen ihn zu bethätigen. Denn dazu habe ich auch geschrieben, damit ich eure Bewährung kennen lerne, ob ihr in allem gehorsam seid. Wem ihr aber etwas vergebet, auch ich; denn auch ich, was ich vergeben, wenn ich etwas vergeben T. r. wenn ich etwas vergeben, wem ich etwas vergeben habe., habe ich um euertwillen vergeben in der Person Christi, auf daß nicht der Satan einen Vortheil über uns gewinne, denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt. Als ich aber nach Troas kam für das Evangelium des Christus und mir eine Thür aufgethan ward in dem Herrn, hatte ich keine Ruhe in meinem Geiste, weil ich Titus, meinen Bruder, nicht fand, sondern ich nahm Abschied von ihnen und zog nach Macedonien. Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzuge umherführt in Christo und den Wohlgeruch seiner Erkenntniß an jedem Orte durch uns offenbart. Denn wir sind Gott ein süßer Geruch Christi in denen, die errettet werden, und in denen, die verloren gehen; den einen ein Wohlgeruch des Todes zum Tode, den andern aber ein Wohlgeruch des Lebens zum Leben. Und wer ist dazu tüchtig? Denn wir verfälschen nicht, wie die Vielen, das Wort Gottes, sondern als aus Lauterkeit, sondern als aus Gott, vor Gott, reden wir in Christo. Fangen wir wiederum an, uns selbst zu empfehlen? oder bedürfen wir, wie etliche, Empfehlungsbriefe an euch oder Empfehlungsbriefe von euch? Ihr seid unser Brief, eingeschrieben in unsere Herzen, gekannt und gelesen O. und wohl gekanntvon allen Menschen; die ihr offenbar geworden, daß ihr ein Brief Christi seid, angefertigt durch uns im Dienst, W. durch uns bedientgeschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. Solches Vertrauen aber haben wir durch Christum (O. durch den Christus)zu Gott: nicht daß wir tüchtig sind von uns selbst, etwas zu denken, als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat als Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. (Wenn aber der Dienst des Todes in Buchstaben, in Steine eingegraben, in Herrlichkeit ward, so daß die Kinder Israel das Angesicht Moses’ nicht unverrückt ansehen konnten (Vergl. 2.Mose 34,29-35wegen der Herrlichkeit seines Angesichts, die hinweggetan wird, O. die im Verschwinden begriffen war; so auch v 11. 13. wie wird nicht vielmehr der Dienst des Geistes in Herrlichkeit sein? Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit ist, O. warso ist vielmehr der Dienst der Gerechtigkeit überströmend in Herrlichkeit. Denn auch das Verherrlichte ist nicht in diesem Teil d. h. in dieser Beziehung verherrlicht worden, wegen der übertreffenden Herrlichkeit. Denn wenn das, was hinweggetan wird, mit Herrlichkeit war, wieviel mehr wird das Bleibende in Herrlichkeit bestehen! Weil wir nun eine solche Hoffnung haben, so gebrauchen wir große Freimütigkeit, und tun nicht, gleichwie Moses, der eine Decke über sein Angesicht legte, auf daß die Kinder Israel nicht anschauen möchten O. nicht ihre Augen heften möchten aufdas Ende dessen, was hinweggetan wird. Aber ihr Sinn ist (Eig. ihre Gedanken sind)verstockt worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt beim Lesen des alten Bundes dieselbe Decke unaufgedeckt, die (O. weil sie)in Christo weggetan wird. And. üb.: ohne daß aufgedeckt wird, daß er (der Bund) in Christo weggetan wird Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Moses gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. Wenn es aber zu dem Herrn umkehrt, so wird die Decke weggenommen.) Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde O. in dasselbe Bildvon Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist. O. durch den Herrn, der der Geist ist; od. durch den Herrn im Geiste; Darum, weil wir diesen Dienst haben, wie wir begnadigt worden, so ermatten wir nicht, O. werden wir nicht mutlos; so auch v 16 sondern wir haben den heimlichen Dingen der Schande d. h. allem, dessen man sich schämt und das man deshalb verborgen hält.entsagt, indem wir nicht wandeln in Arglist, noch das Wort Gottes verfälschen, O. betrügerisch gebrauchensondern durch die Offenbarung der Wahrheit uns selbst jedem Gewissen der Menschen empfehlen vor Gott. Wenn aber auch unser Evangelium verdeckt ist, so ist es in denen verdeckt, die verloren gehen, in welchen der Gott dieser Welt O. dieses Zeitlaufsden Sinn Eig. die Gedankender Ungläubigen verblendet hat, damit der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, welcher das Bild Gottes ist, nicht ausstrahle. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christum Jesum als den Herrn, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen. Denn der Gott, der uns aus der Finsternis das Licht leuchten hieß, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf daß die Überschwenglichkeit der Macht sei Gottes und nicht aus uns. Allenthalben bedrängt, aber nicht verengt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; O. in Verlegenheit, aber nicht verzweifelnd verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht umkommend; allezeit das Sterben (O. die Tötung)Jesu am O. in demLeibe umhertragend, auf daß auch das Leben Jesu an O. inunserem Leibe offenbar werde. Denn wir, die wir leben, werden allezeit dem Tode überliefert um Jesu willen, auf daß auch das Leben Jesu offenbar werde O. inan unserm sterblichen Fleische. So denn wirkt der Tod in uns, das Leben aber in euch. Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben (nach dem, was geschrieben steht: "Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet"), (Ps. 116,10)so glauben auch wir, darum reden wir auch, da wir wissen, daß der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns durch Jesum auferwecken und mit euch darstellen wird; denn alles ist um euertwillen, damit die Gnade, überreich geworden durch die Vielen, die Danksagung zur Herrlichkeit Gottes überströmen lasse. Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, O. verzehrt od. aufgerieben wirdso wird doch der innere erneuert von Tag zu Tag. Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Drangsal bewirkt uns ein über die Maßen überschwengliches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, indem wir nicht die Dinge anschauen, welche man sieht, sondern die, welche man nicht sieht; denn die, welche man sieht, sind zeitlich, die aber, welche man nicht sieht, ewig. Denn wir wissen, daß, wenn unser irdisches Haus, dieser Hütte, Eig. unser irdisches Hütten- oder Zelthauszerstört wird, wir einen Bau aus O. ausGott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein ewiges, in den Himmeln. Denn in diesem freilich seufzen wir, uns sehnend, mit unserer Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden; so wir anders, wenn wir auch bekleidet sind, nicht nackt erfunden werden. Denn wir freilich, die in der Hütte sind, seufzen beschwert; wiewohl wir nicht entkleidet, sondern überkleidet sein wollten, damit das Sterbliche verschlungen werde vom Leben. Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben. Daher sind wir allezeit gutes Mutes und wissen, daß wir, weil einheimisch in dem Leibe von dem Herrn abwesend sind; (denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen); wir sind aber gutes Mutes und möchten lieber ausheimisch von dem Leibe und einheimisch bei dem Herrn sein. Deshalb beeifern wir uns auch, ob einheimisch oder ausheimisch, ihm wohlgefällig zu sein. Denn wir müssen alle geoffenbart werden vor dem Richterstuhl des Christus, auf daß jeglicher empfange, was er in dem (O. durch den)Leibe getan, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses. Da wir nun das Schrecken des Herrn (O. die Furcht des Herrn, d. h. wie sehr der Herr zu fürchten ist)kennen, so überreden wir die Menschen, Gott aber sind wir offenbar geworden; ich hoffe aber, auch in euerm Gewissen offenbar geworden zu sein. Denn wir empfehlen uns selbst euch nicht wiederum, sondern wir geben euch Anlaß zum Ruhme unserthalben, auf daß ihr ihn habet bei denen, die sich nach dem Ansehen rühmen und nicht nach dem Herzen. O. im Angesicht… im Herzen Denn wenn wir außer uns sind, so sind wir es Gott; wenn wir vernünftig sind - euch. (O. für Gott… für euch) Denn die Liebe des Christus dringt uns, indem wir also urteilen, daß wenn einer für alle gestorben ist, somit sie alle gestorben sind. O. gestorben waren, d. h. im Tode lagen Und er ist für alle gestorben, auf daß die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt ist. So denn kennen wir von nun an niemanden nach dem Fleische; wenn wir aber auch Christum nach dem Fleische gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr also. So denn, wenn jemand in Christo ist - eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden. Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesum Christum und uns den Dienst der Versöhnung gegeben: nämlich daß Gott in Christo war, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend, und in uns das Wort der Versöhnung legend. Eig. und in uns… niedergelegt habend So sind wir nun Gesandte für Christum, (O. an Christi Statt… für Christum)als ob Gott durch uns ermahnte. Wir bitten an Christi Statt: O. an Christi Statt… für ChristumLasset euch versöhnen mit Gott! Ihn, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. Mitarbeitend S. 1. Kor. 3,9aber, ermahnen O. bittenauch wir, daß ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangen habet; (denn er spricht: "Zur Zeit der Annehmung habe ich dich erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen". (Jes. 49,8)Siehe, jetzt ist die Zeit der Annehmung; siehe, jetzt ist der Tag des Heils); indem wir in keiner Sache irgend einen Anstoß geben, auf daß der Dienst nicht verlästert werde, sondern in allem uns erweisen O. empfehlenals Gottes Diener, in vielem Ausharren, O. vieler Geduldin Trübsalen, in Nöten, in Drangsalen, in Streichen, in Gefängnissen, in Empörungen, O. Unruhenin Mühen, in Wachen, in Fasten; in Reinheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Gütigkeit, im Heiligen Geiste, in ungeheuchelter Liebe; im Worte der Wahrheit, in der Kraft Gottes; durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken; durch Ehre und Unehre, durch böses Gerücht und gutes Gerücht, als Verführer und Wahrhaftige; als Unbekannte und Wohlbekannte; O. Erkannteals Sterbende, und siehe, wir leben; als Gezüchtigte und nicht getötet; Eig. zum Tode gebracht als Traurige, aber allezeit uns freuend; als Arme, aber viele reich machend; als nichts habend und alles besitzend. Unser Mund ist zu euch aufgetan, ihr Korinther; unser Herz ist weit geworden. Ihr seid nicht verengt in uns, sondern ihr seid verengt in euren Herzen. O. in euren innerlichen Gefühlen Zur gleichen Vergeltung aber( ich rede als zu Kindern) werdet auch ihr weit. Seid nicht in einem verschiedenen Joche Eig. seid nicht verschiedenartig zusammengejocht; vergl. 3.Mose 19,19; 5.Mose 22,10mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Griech. BeliarOder welches Teil der Gläubige mit dem Ungläubigen? und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes S. 1. Kor. 3,16mit Götzenbildern? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein". 3.Mose 26,11. 12. Deshalb gehet weg aus aus ihrer Mitte und sondert euch ab, spricht der Herr, S. die Anm. zu Mat. 1,20und rühret Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen; und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige. Vergl. Jes. 52,11 Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes. Nehmet uns auf; wir haben niemandem Unrecht getan, wir haben niemanden verderbt, wir haben niemanden übervorteilt. Nicht zur Verurteilung rede ich; denn ich habe vorhin gesagt, daß ihr in unsern Herzen seid, um mit zu sterben und mit zu leben. Groß ist meine Freimütigkeit gegen euch, groß mein Rühmen eurethalben; ich bin mit Trost erfüllt, ich bin ganz überströmend in der Freude bei all unserer Trübsal. Denn auch als wir nach Macedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern allenthalben O. in jeder Weisewaren wir bedrängt; von außen Kampf, von innen Furcht. Der aber die Niedrigen tröstet, Gott, tröstete uns durch die Ankunft des Titus. Nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, womit er eurethalben getröstet ward, als er uns kundtat euer Verlangen, eure Trauer O. Wehklage, euern Eifer um mich, so daß ich mich desto mehr freute. Denn wenn ich euch auch betrübt habe durch den Brief, so reuet es mich nicht, wenn es mich auch gereuet hat; denn ich sehe, daß jener Brief, wenn auch nur für eine Zeit, euch betrübt hat. Nun freue ich mich, nicht, daß ihr betrübt worden; sondern, daß ihr betrübt worden zur Buße; denn ihr seid Gott gemäß betrübt worden, damit ihr in nichts von uns Schaden erlittet. Denn die Betrübnis Gott gemäß bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; aber die Betrübnis der Welt bewirkt den Tod. Denn siehe, eben dieses, daß ihr Gott gemäß betrübt worden seid, wie vielen Fleiß O. Rührigkeit, Ernsthat es bei euch bewirkt! sogar O. vielmehr; so auch nachherVerantwortung, sogar Unwillen, sogar Furcht, sogar Verlangen, sogar Eifer, sogar Ahndung. Ihr habt euch in allem dargestellt, daß ihr an der Sache rein seid. So denn, wenn ich euch auch geschrieben habe, so geschah es nicht um deswillen, der beleidigt hat, noch um deswillen, der beleidigt worden ist, sondern um deswillen, damit unser Fleiß für euch Nach and. Les.: euer Fleiß für unsbei euch offenbar werde vor Gott. Deswegen sind wir getröstet worden; vielmehr aber freuten wir uns in unserm Troste noch überschwenglicher über die Freude des Titus, weil sein Geist durch euch alle erquickt worden ist. Denn wenn ich ihm etwas über euch gerühmt habe, so bin ich nicht zu Schanden geworden; sondern wie wir alles in Wahrheit zu euch geredet haben, also ist auch unser Rühmen gegen Titus Wahrheit geworden; und seine innerlichen Gefühle O. sein Inneressind überströmender gegen euch, indem er an euer aller Gehorsam gedenkt, wie ihr mit Furcht und Zittern ihn empfangen habt. Ich freue mich, daß ich in allem Zuversicht O. guten Mutzu euch habe. Wir tun euch aber kund, Brüder, die Gnade Gottes, die in den Versammlungen Macedoniens gegeben ist, denn bei großer Prüfung der Drangsal ist die Überströmung ihrer Freude und ihre tiefe Armut übergeströmt in den Reichtum ihrer Freigebigkeit. Denn nach Vermögen, ich bezeuge es, und über Vermögen waren sie aus eigenem Antriebe willig, mit vielem Zureden uns bittend, die Gnade und Gemeinschaft des Dienstes für die Heiligen zu bewerkstelligen. Und nicht wie wir hofften, sondern sie gaben sich selbst zuerst dem Herrn und uns durch Gottes Willen, so daß wir Titus zugeredet haben, daß er wie er zuvor angefangen, also auch bei O. in Bezug aufeuch auch diese Gnade vollbringen möchte. Aber so wie ihr in allem überströmend seid: in Glauben und Wort und Erkenntnis und allem Fleiß und in eurer Liebe Eig. der Liebe von euch auszu uns, daß ihr auch in dieser Gnade überströmend sein möget. Nicht befehlsweise spreche ich, sondern wegen des Fleißes der andern, und indem ich die Echtheit eurer Liebe prüfe. Denn ihr wisset die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, daß er, da er reich war, um euertwillen arm wurde, auf daß ihr durch s e i n e Armut reich würdet. Und ich gebe hierin eine Meinung; denn das ist euch nützlich, die ihr nicht allein das Tun, sondern auch das Wollen vorher angefangen habt seit vorigem Jahre. Nun aber vollbringet auch das Tun, auf daß, gleichwie die Geneigtheit zum Wollen da war, also auch das Vollbringen von dem, was ihr habt. Denn wenn die Geneigtheit da ist, so ist einer annehmlich, nach dem er O. so ist sie annehmlich, eig. wohlannehmlich od. wohlangenehm, nach dem man usw.hat, und nicht nach dem er nicht hat. Denn nicht damit andere Erleichterung haben, ihr aber Beschwerde, sondern nach der Gleichheit diene in der jetzigen Zeit euer Überfluß für den Mangel jener, auf daß auch jener Überfluß für euren Mangel diene, damit Gleichheit werde; wie geschrieben steht: "Wer viel sammelte, hatte nicht Überfluß, und wer wenig sammelte, hatte nicht Mangel". 2.Mose 16,18 Gott aber sei Dank, der denselben Eifer für euch in das Herz des Titus gegeben hat; O. gibt denn er nahm zwar das Zureden an, aber weil er sehr eifrig war, ist er aus eigenem Antriebe zu euch gegangen. Wir haben aber den Bruder mit ihm gesandt, dessen Lob am Evangelium in allen Versammlungen ist. Und nicht allein das, sondern er ist auch von den Versammlungen gewählt worden zu unserm Reisegefährten mit dieser Gnade, die von uns bedient wird zur Herrlichkeit des Herrn selbst und als Beweis unserer W. und zu unsererGeneigtheit; indem wir dieses verhüten, daß uns nicht jemand übel nachrede dieser reichen Gabe halben, die von uns bedient wird; denn wir sind vorsorglich für das, was ehrbar ist, nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. Wir haben aber unseren Bruder mit ihnen gesandt, den wir oft in vielen Stücken erprobt haben, daß er eifrig ist, nun aber noch viel eifriger durch große Zuversicht zu euch. Es sei Titus halben, er ist mein Genosse und Mitarbeiter bei euch; oder unserer Brüder halben, sie sind Gesandte der Versammlungen, die Herrlichkeit Christi. So erweiset ihnen nun vor den Versammlungen den Beweis eurer Liebe und unsers Rühmens über euch. Denn was den Dienst für die Heiligen betrifft, so ist es überflüssig für mich, euch zu schreiben. Denn ich kenne eure Geneigtheit, welcher ich mich eurethalben rühme gegen die Macedonier, daß Achaja bereit gewesen seit vorigem Jahre; und der von euch ausgegangene Eifer hat viele O. die Mehrzahl, die Masse, der Brüderangereizt. Ich habe aber die Brüder gesandt, auf daß nicht unser Rühmen von euch zunichte würde in dieser Beziehung, auf daß ihr, wie ich gesagt habe, bereit seid, damit nicht etwa, wenn die Macedonier mit mir kommen und euch unbereit finden, wir, daß wir nicht sagen, ihr, in dieser Zuversicht zu Schanden würden. Ich hielt es daher für nötig, die Brüder zu bitten, daß sie zu euch vorauszögen und diesen euren zuvor angekündigten Segen vorher zubereiteten, daß er also bereit sei als Segen, und nicht als Geiz. (O. als Freigebigkeit, und nicht als etwas Erzwungenes) Dieses aber ist wahr: Wer sparsam säet, wird auch sparsam ernten, und wer im Segen O. freigebig; W. mit Segnungensäet, wird auch im Segen O. freigebig; W. mit Segnungenernten. Jeglicher, wie er sich in seinem Herzen vorsetzt: nicht mit Verdruß Eig. aus Betrübnisoder aus Zwang, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber ist mächtig, jegliche Gnade O. Gabe, od. Wohltatauf euch überströmen zu lassen, auf daß ihr in allem, allezeit alle Genüge habend, überströmend seid zu jeglichem guten Werke; wie geschrieben steht: "Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit". Ps. 112,9 Er aber, der Samen darreicht dem Säemann und Brot zur Speise, wird eure Saat darreichen und überströmend machen und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, damit ihr in allem reich werdet zu aller Freigebigkeit, welche durch uns Gott Danksagung bewirkt. Denn die Ausrichtung dieses Dienstes Eig. Gottesdienstesist nicht nur eine Erfüllung des Mangels der Heiligen, sondern ist auch überströmend durch viele Danksagungen gegen Gott; indem sie durch die Bewährung dieses Dienstes O. dieser Bedienung; wie v 12Gott verherrlichen wegen eurer Unterwürfigkeit des Bekenntnisses zum O. hinsichtlich desEvangelium des Christus und der Freigebigkeit der Mitteilung gegen sie und gegen alle, und in ihrem Gebet für euch, die sich nach euch sehnen O. indem sie im Flehen für euch sich nach euch sehnenwegen der überschwenglichen Gnade Gottes an euch. Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe! Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch durch die Sanftmut und Gelindigkeit des Christus, der ich persönlich unter euch Eig. ins Angesichtgering, abwesend aber kühn gegen euch bin. Ich flehe aber, daß ich anwesend nicht kühn sein müsse mit der Zuversicht, mit welcher ich gedenke, gegen etliche dreist zu sein, die uns als nach dem Fleische wandelnd achten. Denn obwohl wir in dem Fleische wandeln, so kämpfen wir nicht nach dem Fleische; denn die Waffen unsers Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich O. Gott gemäßmächtig zur Zerstörung der Festungen; indem wir die Vernunftschlüsse zerstören und jegliche Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeglichen Gedanken gefangen nehmen unter Eig. inden Gehorsam des Christus, O. Christi und bereit stehen, allen Ungehorsam zu rächen, wenn euer Gehorsam erfüllt sein wird. Sehet ihr auf das, was vor Augen ist? S. v 1Wenn jemand sich selbst zutraut, daß er Christi sei, der denke dieses wiederum bei sich selbst, daß, gleichwie er Christi ist, also auch wir. Denn wenn ich auch etwas mehr Eig. überschwenglicherüber unsere Gewalt rühmen wollte, die uns der Herr zur Auferbauung und nicht zu eurer Zerstörung gegeben hat, so werde ich nicht zu Schanden werden; auf daß ich nicht scheine, als wolle ich euch durch die Briefe schrecken. Denn die Briefe, sagt man, O. ersind gewichtig und kräftig, aber die Gegenwart des Leibes ist schwach und die Rede verächtlich. Ein solcher denke dieses, daß, wie wir abwesend im Worte durch Briefe sind, solche auch anwesend in der Tat sein werden. Denn wir wagen nicht, uns selbst beizuzählen oder zu vergleichen, etlichen derer, die sich selbst empfehlen; sie aber, indem sie sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, sind nicht verständig. Wir aber wollen uns nicht ins Maßlose rühmen, sondern nach dem Maße des Wirkungskreises, O. der Meßschnur; so auch v 15. 16.den der Gott des Maßes uns zugeteilt hat, um And. üb.: den Gott uns als Maß zugeteilt hat, umauch bis zu euch zu gelangen. Denn wir strecken uns selbst nicht zu weit aus, als wären wir nicht bis zu euch gelangt (denn wir sind auch bis zu euch gekommen in dem Evangelium des Christus), indem wir uns nicht in's Maßlose rühmen in fremden Arbeiten, aber Hoffnung haben, wenn euer Glaube wächst, unter euch vergrößert zu werden nach unserm Wirkungskreise, um noch überströmender das O. unter euch überströmend vergrößert zu werden, um dasEvangelium weiter über euch hinaus zu verkündigen, nicht mich dessen zu rühmen, was im Wirkungskreise der andern bereit ist. "Wer sich aber rühmt, rühme sich des W. in demHerrn". Jer. 9,24 Denn nicht wer sich selbst empfiehlt, der ist bewährt, sondern den der Herr empfiehlt. Ich wollte, ihr möchtet mich ein wenig in der Torheit ertragen; doch ertraget mich auch. Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau Christo darzustellen. Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte durch ihre List, also auch etwa euer Sinn Eig. eure Gedankenverdorben und abgewandt werde von der Einfalt gegen Christum. Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern O. andersartigen( s), ein anders Wort als vorherGeist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes O. andersartigen( s), ein anders Wort als vorherEvangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertrüget ihr's wohl. Denn ich achte, daß ich in nichts den vornehmsten Aposteln nachstehe. Wenn ich aber auch ein Unkundiger bin in der Rede, so doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise sind wir in allen Stücken O. unter allenbei euch O. vor euchoffenbar geworden. Habe ich eine Sünde getan, daß ich mich selbst erniedrigte, auf daß ihr erhöhet würdet, weil ich euch das Evangelium Gottes umsonst verkündigt habe? Ich habe andere Versammlungen beraubt, Lohn empfangen zu eurer Bedienung. Und als ich bei euch anwesend war und Mangel hatte, fiel ich niemandem zur Last, denn meinen Mangel erstatteten die Brüder, die aus Macedonien kamen; und ich habe mich in allem euch unbeschwerlich gehalten. So gewiß die Wahrheit Christi in mir ist, soll mir O. so gewiß die Wahrheit Christi in mir ist, soll mirdieses Rühmen nicht genommen werden W. daß dieses Rühmen nicht verstopft werden soll in Bezug auf michin den Gegenden Achaja's. Warum? weil ich euch nicht liebe? Gott weiß es. Was ich aber tue, das werde ich auch tun, damit ich denen die Gelegenheit abschneide, die eine Gelegenheit wollen, damit sie, worin sie sich rühmen, ebenso erfunden werden wie wir. Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, welche die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an; es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener die Gestalt als Diener der Gerechtigkeit annehmen, deren Ende sein wird nach ihren Werken. Wiederum sage ich: Niemand halte mich für töricht; wenn aber nicht, so nehmet mich auf als einen Törichten, auf daß auch ich mich ein wenig rühmen möge. Was ich rede, rede ich nicht nach dem Herrn, sondern als in Torheit, in dieser Zuversicht des Rühmens. Weil viele sich nach dem Fleische rühmen, so will auch ich mich rühmen. Denn ihr ertraget gern die Toren, da ihr weise seid. Denn ihr ertraget's, wenn jemand euch zu Knechten macht, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch in's Gesicht schlägt. Ich rede in Bezug auf die Unehre, als ob wir schwach gewesen wären. Worin aber irgend jemand dreist ist (ich rede in Torheit), bin auch ich dreist. Sind sie Hebräer? ich auch. Sind sie Israeliten? ich auch. Sind sie Abrahams Samen? ich auch. Sind sie Diener Christi? (ich rede als von Sinnen) ich bin mehr. In Mühen überschwenglicher, in Schlägen über die Maßen, in Gefängnissen überschwenglicher, in Todesgefahren oft. Von den Juden habe ich empfangen fünfmal vierzig Streiche, weniger einen. Vergl. 5.Mose 25,3 Dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch erlitten, einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht; oft auf Reisen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren von Räubern, in Gefahren von meinem Geschlecht, in Gefahren von den Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meere, in Gefahren unter falschen Brüdern; in Arbeit und Mühe, O. Mühe und Beschwerde; wie in 1. Thess. 2,9; 2. Thess. 3,8in Wachen oft, in Hunger und Durst, in Fasten oft, in Kälte und Blöße; ohne, was außergewöhnlich O. von außenist, noch der tägliche Anlauf an mich, W. der tägliche Andrang an michdie Sorge für alle Versammlungen. Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach? Wer wird geärgert, und ich brenne nicht? Wenn es gerühmt sein muß, so will ich mich meiner Schwachheit rühmen. Der Gott und Vater unsers Herrn Jesu, der gepriesen ist in die Zeitalter, weiß, daß ich nicht lüge. In Damaskus verwahrte der Landpfleger des Königs Aretas die Stadt der Damascener, indem er mich greifen wollte, und ich ward durch ein Fenster in einem Korbe an der O. durch dieMauer hinabgelassen und entrann seinen Händen. Zu rühmen nützt mir wahrlich nicht; denn ich will auf Gesichte und Offenbarungen des Herrn kommen. Ich kenne einen Menschen in Christo, vor vierzehn Jahren (ob im Leibe, weiß ich nicht, oder außer dem Leibe, weiß ich nicht; Gott weiß, es) W. einen solchenderselbe ward entrückt bis in den dritten Himmel. Und ich kenne einen solchen Menschen (ob im Leibe oder außer dem Leibe, weiß ich nicht; Gott weiß es), daß er in das Paradies entrückt ward und unaussprechliche Worte O. Reden, Mitteilungenhörte, welche der Mensch nicht sagen darf. (O. welche dem Menschen nicht zusteht zu sagen) Über solches werde ich mich rühmen; über mich selbst aber werde ich mich nicht rühmen, es sei denn meiner Schwachheiten. Denn wenn ich mich rühmen werde, W. werde rühmen wollenso werde ich nicht töricht sein, denn ich werde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, auf daß nicht jemand höher von mir denke, als was er an mir sieht, oder was er von mir hört. Und auf daß ich mich nicht durch die Überschwenglichkeit der Offenbarungen überhebe, ward mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel O. ein Bote des Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Für dieses habe ich dreimal zum Herrn gefleht, daß er von mir abstehen möge. Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade ist dir genug, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht. O. vollendetDarum will ich am allerliebsten mich vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, auf daß die Kraft des Christus O. Christimir einwohne. W. zelte Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, O. Mißhandlungenan Nöten, an Verfolgungen, an Drangsalen um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich mächtig. Ich bin ein Tor geworden; ihr habt mich gezwungen. Denn ich sollte von euch empfohlen werden, denn ich habe in nichts den vornehmsten S. die Anm. zuKap. 11,5Aposteln nachgestanden, wenn ich auch nichts bin. Die Zeichen des Apostels sind ja unter euch gewirkt worden in allem Ausharren, in Zeichen und Wundern und mächtigen Taten. Denn worin ist es, daß ihr verkürzt worden seid gegen die andern Versammlungen, es sei denn, daß ich selbst euch nicht zur Last gefallen bin? Verzeiht mir dieses Unrecht. Siehe, das dritte Mal stehe ich bereit, zu euch zu kommen, und werde nicht zur Last fallen, denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Denn die Kinder sollen nicht für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder. Ich will aber sehr gern alles verwenden und verwendet werden für eure Seelen, wenn ich auch, je überschwenglicher ich euch liebe, um so weniger geliebt werde. Doch es sei so, ich habe euch nicht beschwert; weil ich aber listig bin, so habe ich euch mit Hinterlist gefangen. Habe ich euch übervorteilt durch einen von denen, die ich zu euch gesandt habe? Ich habe Titus gebeten und den Bruder mit ihm gesandt; hat etwa Titus euch übervorteilt? Haben wir nicht in demselben Geiste gewandelt? nicht in denselben Fußstapfen? Ihr seid lange der Meinung gewesen, daß wir uns vor euch verantworten. Wir reden vor Gott in Christo, alles aber, Geliebte, zu eurer Auferbauung. Denn ich fürchte, daß ich, wenn ich komme, euch etwa nicht als solche finde, wie ich will, und daß ich von euch als solcher erfunden werde, wie ihr nicht wollt: daß etwa Streitigkeiten, Eifer, O. EifersuchtZorn, Zwietracht, Verleumdungen, Ohrenbläsereien, Aufblähen, Empörungen O. Unruhen; im Griech. stehen auch die Wörter" Neid, Zorn" usw. in der Mehrzahlda seien; daß, wenn ich wiederkomme, mein Gott mich eurethalben O. vor od. bei euchdemütige, und ich über viele trauern müsse, die zuvor gesündigt und nicht Buße getan haben über die Unreinigkeit und Hurerei und Unzucht, die sie getrieben haben. Dieses dritte Mal komme ich zu euch: auf zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache O. jeder Ausspruchbestätigt werden. Vergl. 5.Mose 19,15 Ich habe es zuvor gesagt und sage es zuvor, als wie das zweite Mal anwesend und jetzt abwesend, denen, die zuvor gesündigt haben und den übrigen allen, daß, wenn ich wiederum komme, ich nicht schonen werde. Weil ihr einen Beweis sucht, daß Christus in mir spreche, (der gegen euch nicht schwach ist, sondern mächtig unter euch; denn wiewohl er in W. ausSchwachheit gekreuzigt worden, so lebt er doch durch W. ausdie Kraft Gottes; denn auch wir sind schwach in ihm, aber wir werden mit ihm leben durch W. ausdie Kraft Gottesgegen euch), so prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid, untersuchet euch selbst; oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? es sei denn, daß ihr etwa unbewährt seid. Ich hoffe aber, daß ihr erkennen werdet, daß wir nicht unbewährt sind. Wir beten aber zu Gott, daß ihr nichts Übels tut; nicht auf daß wir bewährt erscheinen, sondern damit ihr tut, was recht ist, wir aber als Unbewährte seien. Denn wir können nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit. Denn wir freuen uns, wenn wir schwach sind, ihr aber mächtig seid; dies aber wünschen wir auch, eure Vervollkommnung. O. Zurechtbringung Deswegen schreibe ich dieses abwesend, auf daß ich anwesend nicht Strenge gebrauchen müsse, nach der Gewalt, O. dem Rechtdie der Herr mir gegeben hat zur Auferbauung und nicht zur Zerstörung. Übrigens, Brüder, freuet euch, seid vollkommen, Eig. vervollkommnet euch; od. lasset euch zurechtbringenseid getrost, O. werdet ermuntertseid eines Sinnes, seid friedfertig, und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein. Grüßet einander mit heiligem Kuß. Es grüßen euch alle die Heiligen. Die Gnade des Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!
Paulus, Apostel, nicht von Menschen, noch durch einen Menschen, sondern durch Jesum Christum und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat aus den Todten, und alle die Brüder bei mir, den Versammlungen von Galatien: Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserm Herrn Jesu Christo, der sich selber hingegeben für unsere Sünden, auf daß er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt O. Zeitalter, nach dem Willen unsers Gottes und Vaters, welchem seidie Herrlichkeit in die Zeitalter der Zeitalter! Amen. Ich wundere mich, daß ihr so schnell von dem, der euch in der Gnade Christi berufen hat, zu einem andern Evangelium umwendet O. umgewandt seid, welches kein anderes ist; nur daß etliche sind, die euch verwirren und das Evangelium des Christus verkehren wollen. Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte, außer dem, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht. Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt, außer dem, was ihr empfangen habt, der sei verflucht. Denn suche ich jetzt Menschen zufrieden zu stellen oder Gott? oder suche ich Menschen zu gefallen? T. r. f. h. Denn Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht. Ich thue euch aber kund, Brüder, daß das Evangelium, welches von mir verkündigt worden, nicht nach dem Menschen ist. Denn ich habe es weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi. Denn ihr habt von meinem ehemaligen Wandel in dem Judenthum gehört, daß ich die Versammlung Gottes über die Maßen verfolgte und sie verstörte. Und ich nahm zu in dem Judenthum über viele Altersgenossen in meiner Nation, indem ich übermäßig ein Eiferer war für die Satzungen O. Ueberlieferungen meiner Väter. Als es aber Gott O. aber dem Gott, der mich von meiner Mutter Leibe an abgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte, ging ich alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rathe und zog auch nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich zog hin nach Arabien und kehrte wiederum nach Damaskus zurück. Dann, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem, um Petrus kennen zu lernen, und blieb bei ihm fünfzehn Tage. Ich sah aber keinen andern der Apostel, außer Jakobus, den Bruder des Herrn. Was ich euch aber schreibe, siehe, vor Gott! ich lüge nicht. Dann kam ich in die Gegenden von Syrien und Cilicien. Ich war aber von Person unbekannt den Versammlungen von Judäa, die in Christo sind, und sie hatten nur gehört: Der, welcher uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er einst verstörte. Und sie verherrlichten Gott meinetwegen. Dann, nach vierzehn Jahren, zog ich wiederum hinauf nach Jerusalem mit Barnabas und nahm auch Titus mit. Ich zog aber hinauf gemäß einer Offenbarung und legte ihnen das Evangelium vor, das ich unter den Nationen predige, insonderheit aber den Angesehenen, damit ich nicht etwa vergeblich laufe oder gelaufen wäre, (aber auch Titus, der bei mir war, wurde, wiewol er ein Grieche war, nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen,) und zwar wegen der eingeschlichenen falschen Brüder, die nebenher hineingekommen waren, um unsere Freiheit auszukundschaften, die wir in Christo Jesu haben, auf daß sie uns unter das Joch bringen möchten; welchen wir auch nicht eine Stunde durch Unterwürfigkeit nachgegeben haben, auf daß die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbliebe. Von denen aber, die das Ansehen hatten, etwas zu sein - wer sie auch irgend waren, das geht mich nichts an, Gott nimmt keines Menschen Person an, - denn mir haben die Angesehenen nichts hinzugefügt, sondern im Gegentheil, da sie sahen, daß mir das Evangelium der Vorhaut anvertraut war O. daß ich mit dem E. d. B. betraut war, so wie dem Petrus das der Beschneidung, (denn der, welcher in Petrus für das Apostelamt der Beschneidung gewirkt hat, hat auch in mir iunter den Nationen gewirkt) und da sie die Gnade erkannten, die mir gegeben ist, nämlich Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen waren, so gaben sie mir und Barnabas die Rechte der Gemeinschaft, daß wir unter die Nationen, sie aber unter die Beschneidung gingen; nur daß wir der Armen eingedenk wären, welches ich auch beflißen gewesen bin, also zu thun. Als aber Petrus nach Antiochien kam, widerstand ich ihm in's Angesicht, weil er dem Urtheil verfallen war B. verurtheilt war. Denn bevor etliche von Jakobus kamen, hatte er mit denen aus den Nationen gegessen; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er sich vor denen aus der Beschneidung fürchtete. Und mit ihm heuchelten auch die übrigen Juden, so daß selbst Barnabas durch ihre Heuchelei mit fortgerissen wurde. Als ich aber sah, daß sie nicht den geraden Weg wandelten B. gehen nach O. in Betreffder Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Petrus vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, wie die Nationen lebst, und nicht wie die Juden, warum T. r. was zwingst du denn die Nationen, jüdisch zu leben? Wir, von Natur Juden und nicht Sünder aus den Nationen, aber T. r. l. f. aber wissend, daß der Mensch nicht aus Gesetzes Werken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Jesum Christum B. Jesu Christi, auch wir haben an Christum Jesum geglaubt, damit wir aus Glauben an Christum B. Christi gerechtfertigt würden und nicht aus Gesetzes Werken, weil aus Gesetzes Werken kein Fleisch gerechtfertigt wird. Wenn wir aber, indem wir suchen in Christo gerechtfertigt zu werden, auch selbst als Sünder erfunden sind, - ist denn Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne! Denn wenn ich das, was ich abgebrochen habe, wiederum aufbaue, so stelle ich mich selbst als Uebertreter dar. Denn ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, auf daß ich Gott lebe; ich bin mit Christo gekreuzigt; ich lebe aber, nicht mehr ich O. und lebe nicht mehr, ich, sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt lebe im Fleische, das lebe ich durch Glauben, durch den Glauben an den Sohn Gottes, O. des Sohnes Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn dieGerechtigkeit durch dasGesetz ist, dann freilich ist Christus umsonst gestorben. O unverständige Galater! wer hat euch bezaubert, T. r. f. h. der Wahrheit nicht zu gehorchen denen Jesus Christus, als unter euch In v. Handschr. f. "unter euch" gekreuzigt, vor Augen gemalt wurde? Dies allein will ich von euch lernen: Habt ihr den Geist aus O. auf dem Grundsatz d. Gesetzes Werken empfangen, oder aus der Kunde des Glaubens? Seid ihr so unverständig? Die ihr im Geiste angefangen habt, wollt ihr nun im Fleische vollenden? Habt ihr so vieles vergeblich gelitten? wenn es ja auch vergeblich ist. Der euch nun den Geist darreicht und Wunderwerke unter euch wirkt, ist es aus O. auf dem Grundsatz d. Gesetzes Werken oder aus der Kunde des Glaubens? Gleichwie Abraham Gott glaubte und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet ward 1. Mose 15, 6. Erkennet denn, daß, die aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne. Die Schrift aber, voraussehend, daß Gott die Nationen aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben rechtfertigen würde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft zuvor: "In dir werden gesegnet werden alle die Nationen" 1. Mose 12, 3. Also werden die, welche aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet. Denn so viele aus O. auf dem Grundsatz d. Gesetzes Werken sind, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeglicher, der nicht bleibt in allem, was geschrieben ist im Buche des Gesetzes, es zu thun" 5. Mose 27, 26. Daß aber durch B. in, d. h. in der Kraft, od. auf dem Grundsatz des G. Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn "der Gerechte wird aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben leben" Hab. 2, 4. Das Gesetz aber ist nicht aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben, sondern: "wer T. r. der Mensch, welcher diese Dinge gethan hat, wird durch sie O. in ihnen leben" 3. Mose 18, 5. Christus hat uns losgekauft vom Fluch des Gesetzes, indem er zum Fluche für uns geworden; (denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeglicher, der am Holze hängt") 5. Mose 21, 23 auf daß der Segen Abrahams in Christo Jesu zu den Nationen käme, auf daß wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben. Brüder! ich rede nach Menschenweise. Niemand hebt einen bestätigten Bund, selbst eines Menschen, auf oder verordnet etwas hinzu. Dem Abraham aber waren die Verheißungen zugesagt und seinem Samen. Er sagt nicht: "Und den Samen", als von vielen, sondern als von einem: "und deinem Samen", 1. Mose 22, 18, welcher ist Christus. Dieses aber sage ich: Einen Bund, der vorher von Gott bestätigt ist T. r. u. a. f. h. auf Christum, macht das vierhundert und dreißig Jahre darnach entstandene Gesetz nicht ungültig, um die Verheißung aufzuheben. Denn wenn die Erbschaft aus Gesetz ist, so nicht mehr aus O. auf dem Grundsatz d. Verheißung; dem Abraham aber hat sie Gott durch Verheißung geschenkt. Warum denn das Gesetz? Es ward der Uebertretungen wegen hinzugefügt, bis der Same käme, dem die Verheißung gemacht war B. dem verheißen ist, verordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers. Ein O. der Mittler aber ist nicht von einem; Gott aber ist einer. Ist denn das Gesetz wider die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, dann wäre wirklich die Gerechtigkeit aus O. auf dem Grundsatz d. Gesetz. Die Schrift aber hat alles unter die Sünde eingeschlossen, damit die Verheißung aus . auf dem Grundsatz d. Glauben an Jesum Christum B. Jesu Christi denen gegeben würde, die da glauben. Bevor aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt, eingeschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum hin, damit wir aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben gerechtfertigt würden. Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Zuchtmeister; denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an Christum Jesum B. in Christo Jesu. Denn so viele euer auf Christum getauft worden, ihr habt Christum angezogen. Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib B. Männliches u. Weibliches; denn ihr alle seid einer in Christo Jesu. Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Same undT. r. u. a. f. h. und nach der Verheißung Erben. Ich sage aber: so lange der Erbe ein Kind O. Unmündiger ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Knechte, wiewol er Herr ist von allem; sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater bestimmten Zeit. Also auch wir, als wir Kinder O. Unmündige waren, waren wir geknechtet unter die Elemente der Welt; als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren O. geworden od. gekommen von einem Weibe, geboren O. geworden od. gekommen unter Gesetz, auf daß er die, welche unter Gesetz waren, loskaufte, auf daß wir die Sohnschaft empfingen. Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsere T. r. eure Herzen, der da ruft: Abba, Vater! Also bist du nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott E. l. Gottes durch Christum. Aber damals freilich, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind; nun aber, da ihr Gott erkannt habt, vielmehr aber von Gott erkannt worden seid, wie wendet ihr wieder um zu den schwachen und armseligen Elementen, denen ihr wieder von neuem dienen wollt? Ihr beobachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre. Ich fürchte um euch, ob ich nicht etwa vergeblich an euch O. was euch betrifft gearbeitet habe. Werdet wie ich, denn auch ich bin wie ihr, Brüder, ich bitte euch; ihr habt mir nichts zu Leide gethan. Ihr wisset aber, daß ich in Schwachheit des Fleisches euch ehedem die gute Botschaft verkündigt habe; und meine Versuchung, die in meinem Fleische war, habt ihr nicht verachtet noch verabscheut B. ausgespieen, sondern ihr nahmet mich auf wie einen Engel Gottes, wie Christum Jesum. Was war denn eure Glückseligkeit Welche G. war denn die eurige? Denn ich gebe euch Zeugniß, daß ihr, wenn möglich, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet. Bin ich nun euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage? Sie eifern um euch nicht auf gute Weise, sondern sie wollen euch T. r. uns ausschließen, auf daß ihr um sie eifert. Es ist aber gut, daß man im Guten eifert allezeit, und nicht nur, wenn ich bei euch gegenwärtig bin. Meine Kindlein, um die ich abermals Geburtswehen habe, bis Christus in euch gestaltet worden ist; ich wünschte aber jetzt bei euch gegenwärtig zu sein und meine Stimme umzuwandeln, denn ich bin euerthalben in Verlegenheit. Saget mir, die ihr unter Gesetz sein wollt, höret ihr das Gesetz nicht? Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien; aber der von der Magd war nach dem Fleische geboren, der aber von der Freien durch die Verheißung, welches einen bildlichen Sinn hat; denn diese sind zwei T. r. die zwei Bündnisse: eines vom Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, welches die Hagar ist. Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, denn T. r. und sie ist mit ihren Kindern in Knechtschaft; aber das Jerusalem droben ist frei, die ist unsere T. r. unser aller Mutter. Denn es steht geschrieben: "Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich aus und schreie, die du keine Geburtswehen hast! Denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als derer, die den Mann hat" Jes. 54, 1. Wir aber, Brüder, sind, wie B. nach Isaak war, Kinder der Verheißung. Aber sowie damals der nach dem Fleische Geborne den nach dem Geiste Gebornen verfolgte, also auch jetzt. Aber was sagt die Schrift? "Stoß hinaus die Magd und ihren Sohn, denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohne der Freien" 1. Mose 21, 10. So denn, Brüder, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien. Stehet nun fest in der Freiheit, womit Christus uns frei gemacht hat, und lasset euch nicht wiederum in einem Joche der Knechtschaft halten. Siehe, ich Paulus sage euch, daß, wenn ihr beschnitten werdet, Christus euch nichts nützen wird. Ich bezeuge aber wiederum einem jeden Menschen, der beschnitten wird, daß er das ganze Gesetz zu thun schuldig ist. Ihr seid abgetrennt Dem Sinne nach eig. Ihr seid alles Nutzens von Christo beraubt, als getrennt von ihm von dem Christus, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werdet, ihr seid aus der Gnade gefallen; denn wir erwarten durch den Geist aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit. Denn in Christo Jesu vermag weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt. Ihr liefet gut; wer hat euch aufgehalten T. r. verhindert, der Wahrheit nicht zu gehorchen? Die Ueberredung O. Folgsamkeit ist nicht von dem, der euch beruft. Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. Ich habe Vertrauen zu euch im Herrn, daß ihr nicht anders gesinnet sein werdet; wer euch aber verwirrt, wird das Urtheil tragen, wer er auch sei. Ich aber, Brüder, wenn ich noch die Beschneidung predige, warum werde ich noch verfolgt? Dann wäre ja das Aergerniß des Kreuzes hinweggethan. Ich wollte, daß sie auch abgeschnitten O. verstümmelt würden, die euch aufwiegeln. Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; allein gebraucht nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander. Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" 3. Mose 19, 18. Wenn ihr aber einander beißet und fresset, so sehet zu, daß ihr nicht von einander verzehrt werdet. Ich sage aber: Wandelt in dem Geiste, und ihr werdet die Lust des Fleisches durchaus nicht vollbringen O. und die Lust des Fleisches vollbringt durchaus nicht. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, der Geist aber wider das Fleisch; diese aber sind einander entgegengesetzt, auf daß ihr nicht das thut, was ihr wollet. Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter Gesetz. Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, welche sind: T. r. f. h. Ehebruch Hurerei, Unreinigkeit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietrachten, Sekten, Neid, Todtschläge, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch vorher sage, wie ich auch vorher gesagt habe, daß, die solches thun, das Reich Gottes nicht ererben werden. Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmuth, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmuth, Enthaltsamkeit; wider solche giebt es kein Gesetz. Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt sammt den Leidenschaften und Lüsten. Wenn wir durch den Geist leben, so lasset uns auch durch den Geist wandeln. Lasset uns nicht eitler Ehre geizig werden, einander herauszufordern, einander zu beneiden. Brüder! wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde O. sich ertappen ließe, so bringet ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geiste der Sanftmuth, und siehe auf dich selbst, daß nicht auch du versucht werdest. Einer trage des andern Lasten, und also erfüllet das Gesetz des Christus O. Christi. Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, so er doch nichts ist, der betrügt sich selbst in seinem Sinn. Ein jeglicher aber prüfe sein eigenes Werk, und dann wird er an in Bezug auf sich selbst allein und nicht an in Bezug auf dem andern Ruhm haben; denn ein jeglicher wird seine eigene Last tragen. Wer aber in dem Worte unterwiesen wird, theile von allerlei Gutem B. in allerlei guten Dingen oder Gütern dem mit, der ihn unterweiset. Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten! denn was irgend ein Mensch säet, das wird er auch ernten. Denn wer für sein eigenes Fleisch säet, wird von dem Fleische Verderben ernten; wer aber für den Geist säet, wird von dem Geiste ewiges Leben ernten. Lasset uns aber im Gutesthun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Also denn, wie wir Gelegenheit O. Zeit haben, lasset uns gegen alle das Gute wirken, am meisten aber gegen die Hausgenossen des Glaubens. Sehet, welch einen langen Brief O. mit welch großen Buchstaben ich euch geschrieben habe mit eigener Hand! So viele im Fleische wohl angesehen sein wollen, die nöthigen euch, beschnitten zu werden, nur damit sie nicht um des Kreuzes Christi willen O. durch das Kreuz Christi verfolgt werden. Denn auch sie, die beschnitten sind E. l. sich beschneiden lassen, beobachten selbst das Gesetz nicht, sondern sie wollen, daß ihr beschnitten werdet, damit sie sich euers Fleisches B. in euerm F. rühmen. Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen O. durch welches mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt. Denn in Christo Jesu ist T. r. gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern eine neue Schöpfung. Und so viele nach dieser Regel wandeln E. l. einfach "wandeln" werden - Friede über sie und Erbarmen und über den Besser: dasIsrael Gottes! Hinfort O. Uebrigens mache mir keiner Mühe, denn ich trage die Malzeichen O. Brandmale des Herrn Viele l. f. Herrn Jesu an meinem Leibe. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euerm Geiste, Brüder! Amen.
Epistel an die Epheser Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, den Heiligen und Treuen O. Gläubigen in Christo Jesu, die zu Ephesus sind O. den Heiligen, die zu Ephesus sind, und Treuen: Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Gepriesen B. gesegnet sei der Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit B. in aller geistlichen Segnung in den himmlischen Oertern in Christo, wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, daß wir heilig und tadellos seien vor ihm in Liebe; und uns zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesum Christum für B. zu sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, worin er uns begnadigt hat in dem Geliebten, in welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichthum seiner Gnade, welche er gegen uns hat überströmen lassen in aller Weisheit und Einsicht, indem er uns kund gethan hat das Geheimniß seines Willens nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt in sich selbst, für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammen zu bringen in dem Christus, T. r. f. h. beides was in den Himmeln und was auf der Erde ist, in ihm, in welchem wir auch ein Erbtheil erlangt haben, als die, welche zuvorbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rathe seines Willens, damit wir seien zum Preise seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben; auf welchen auch ihr gehofftO. in welchem auch ihr seid, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium euers Heils, in welchem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geiste der Verheißung, welcher ist das Pfand unsers Erbes, zur O. für die, od. in Bezug auf die Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise seiner Herrlichkeit. Weshalb auch ich, nachdem ich vernommen habe den Glauben an den Herrn Jesum, der in euch ist, und die Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, nicht aufhöre, für euch zu danken, eurer erwähnend in meinen Gebeten, auf daß der Gott unsers Herrn Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung in der O. durch die Erkenntniß seiner selbst, damit ihr, erleuchtet an den Augen euers Herzens T. r. Verstandes, wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, und welches der Reichthum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen, und welches die überschwängliche Größe seiner Macht an uns, den Glaubenden, nach der Wirkung der Kraft seiner Stärke, in welcher O. welche er gewirkt hat in dem Christus, da er ihn aus den Todten auferweckte und ihn setzte zu seiner Rechten in den himmlischen Oertern, über alle Fürstenthümer und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeglichen Namen, der genannt wird, nicht allein in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen, und hat alles unterworfen unter seine Füße, und ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt. Auch euch, als ihr in euren T. r. l. f. euren Vergehungen und Sünden todt waret, (in welchen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams; unter welchen auch wir einst alle unsern Verkehr hatten in den Lüsten unsers Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken thaten, und von Natur Kinder des Zornes waren, wie auch die übrigen. Gott aber, weil er reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat) als auch wir in den Vergehungen todt waren, hat uns mit dem Christus lebendig gemacht, (durch Gnade seid ihr errettet) und hat uns mitauferweckt, und mitsitzen lassen in den himmlischen Oertern in Christo Jesu, damit er erwiese in den kommenden Zeitaltern den überschwänglichen Reichthum seiner Gnade in Güte gegen uns in Christo Jesu. Denn durch Gnade seid ihr errettet, durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit nicht jemand sich rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, auf daß wir darinnen wandeln sollen. Deshalb seid eingedenk, daß ihr, einst Nationen im Fleische, Vorhaut genannt, von der sogenannten Beschneidung, die im Fleische mit Händen geschieht, daß ihr zu jener Zeit ohne Christum waret, entfremdet von dem Bürgerrechte Israels, und Fremdlinge in Betreff der Bündnisse der Verheißung, keine Hoffnung habend, und ohne Gott in der Welt. Nun aber, in Christo Jesu seid ihr, die ihr einst ferne waret, durch das Blut des Christus nahe geworden. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung, da er in seinem Fleische die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinweggethan hat; auf daß er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe, und versöhnte die beiden in einem Leibe Gott durch das Kreuz, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getödtet hatte. Und er kam und verkündigte B. evangelisirte Frieden, euch, den Fernen, und Frieden T. r. l. f. Frieden den Nahen. Denn durch ihn haben wir beide den Zugang in einem Geiste zu dem Vater. So seid ihr denn nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid T. r. l. f. ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, aufgebaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, da Jesus Christus selbst Eckstein ist, in welchem der ganze Bau, wohl zusammengefügt, wächset zu einem heiligen Tempel im Herrn, in welchem auch ihr mitaufgebaut werdet zu einer Behausung Gottes in dem Geiste. Dieserhalb ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen - (wenn ihr anders gehört habt von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir an euch gegeben ist, daß mir durch Offenbarung das Geheimniß kund gethan worden T. r. daß er mir kund gethan hat, (wie ich es zuvor in Kurzem beschrieben habe, woran ihr im Lesen merken könnet mein Verständniß in dem Geheimniß des Christus) welches inT. r. f. h. in andern Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kund gethan worden, wie es jetzt geoffenbart worden ist seinen heiligen Aposteln und Propheten in dem Geiste d. h. in der Kraft des G., daß nämlich die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte B. Mit-Leib, d. h. ein Theil desselben Leibes und Mittheilhaber seiner Verheißung in dem Christus durch das Evangelium, dessen Diener ich geworden bin nach der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben ist nach der Wirkung seiner Macht. Mir, dem allergeringsten von allen T. r. allen den Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, unter den Nationen den unausforschlichen Reichthum des Christus zu verkündigen B. zu evangelisiren, und alle zu erleuchten, welches da sei die Verwaltung T. r. Gemeinschaft des Geheimnisses, das von den Zeitaltern O. von Ewigkeit her verborgen war in Gott, der alle Dinge geschaffen hat T. r. f. h. durch Jesum Christum; auf daß jetzt den Fürstenthümern und den Gewalten in den himmlischen Oertern durch die Versammlung kund gethan werde die gar mannigfaltige Weisheit Gottes, nach dem Vorsatz der Zeitalter O. nach dem ewigen Vorsatz, den er gefaßt B. gemacht hat in Christo Jesu, unserm Herrn; in welchem wir haben die Freimüthigkeit und den Zugang in Zuversicht durch den Glauben an ihn. Deshalb bitte ich, nicht muthlos zu werden durch meine Drangsale für euch, die eure Ehre sind. Dieserhalb beuge ich meine Kniee zu dem Vater unsers Herrn Jesu Christi Viele l. f. unsers Herrn Jesu Christi, von welchem jede Familie in den Himmeln und auf Erden genannt wird, auf daß er euch gebe nach dem Reichthum seiner Herrlichkeit mit Macht gekräftigt zu werden durch seinen Geist an dem innern Menschen, daß der Christus durch den Glauben wohne in euren Herzen, und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, auf daß ihr völlig zu erfassen vermöget mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Tiefe und Höhe sei, und zu erkennen die die Erkenntniß weit übersteigende Liebe des Christus, auf daß ihr erfüllet seid zu der ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der weit über das Maß zu thun vermag, über alles hinaus, was wir erbitten oder erdenken, nach der Macht, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christo Jesu, auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter! Amen.) - Ich ermahne euch denn, ich, der Gefangene im Herrn, daß ihr würdig wandelt der Berufung, womit O. der Berufung gemäß, zu welcher ihr berufen worden, mit aller Demuth und Sanftmuth, mit Langmuth, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Bande des Friedens. Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden in einer Hoffnung eurer Berufung. Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der da ist über alle, und durch alle, und in uns T. r. euch allen. Einem jeglichen aber von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe des Christus. Deshalb sagt er: Er ist hinaufgestiegen in die Höhe, und hat die Gefangenschaft gefangen geführt und hat den Menschen Gaben gegeben. Das aber: Er ist hinaufgestiegen, was ist es anders, als daß er auch T. r. f. h. zuvor hinabgestiegen ist in die untern Theile der Erde. Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen über alle Himmel, auf daß er alles erfüllte. Und er hat etliche gegeben als Apostel, und etliche als Propheten, und etliche als Evangelisten, und etliche als Hirten und Lehrer, zur Vollendung der Heiligen: für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes Christi O. des Christus, bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntniß des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus, auf daß wir nicht mehr Unmündige seien, hin und her geworfen und umher getrieben von jeglichem Winde der Lehre, die da kommt durch die Betrügerei der Menschen, durch die Verschlagenheit zur listigen Kunst der Verführung; sondern der Wahrheit beflissen in Liebe, lasset uns heranwachsen in allem, zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, aus welchem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und zusammenbefestigt durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maße eines jeglichen Theiles, für sich das Wachsthum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe. Dieses nun sage und bezeuge ich in dem Herrn, daß ihr nicht mehr wandelt, wie auch die übrigen Nationen wandeln, in Eitelkeit ihres Sinnes, verfinstert am Verstande, entfremdet von dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens, welche, da sie alle Empfindlichkeit verloren, sich selbst der Ausschweifung hingegeben haben, alle Unreinigkeit mit Gier auszuüben. Ihr aber habt den Christus nicht also gelernt, wenn ihr ihn anders gehört und in ihm gelehrt worden seid, wie die Wahrheit in dem Jesus ist: daß ihr, was den frühern Lebenswandel betrifft, abgelegt den alten Menschen, der nach den Lüsten des Betrugs verdorben ist; aber erneuert worden seid in dem Geiste eurer Gesinnung und angezogen habt den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit B. Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit. Deshalb leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, denn wir sind unter einander Glieder. Zürnet, und sündiget nicht. Die Sonne gehe nicht unter über euerm Zorn, und gebet nicht Raum dem Teufel. Der Dieb stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und wirke mit den Händen, was gut ist, damit er dem Dürftigen mitzutheilen habe. Keine faule O. verderbte Rede gehe aus euerm Munde, sondern die irgend gut ist zur nützlichen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade darreiche. Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Wuth und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggethan, sammt aller Bosheit. Seid aber gegen einander gütig, mitleidig, einander vergebend, O. Gnade erzeigend wie auch Gott in Christo euch vergeben hat. Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, gleichwie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch. Hurerei aber und jegliche Unreinigkeit oder Habsucht O. Gier werde nicht unter euch genannt, wie es Heiligen geziemt; auch Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, welche sich nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung. Denn in diesem seid ihr unterwiesen und wisset T. r. denn dieses wisset ihr, daß kein Hurer oder Unreiner oder Habsüchtiger O. Gieriger, der ein Götzendiener ist, Erbtheil hat in dem Reiche Christi und Gottes. Niemand verführe euch mit eitlen Worten; denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. So seid nun nicht deren Mitgenossen. Denn einst waret ihr Finsterniß, jetzt aber Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts, (denn die Frucht des Lichtes T. r. Geistesbesteht in aller Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit) prüfend was dem Herrn wohlgefällig sei. Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsterniß, vielmehr aber strafet sieO. stellt sie blos auch; denn was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich selbst zu sagen. Alles aber, was blosgestellt O. gestraft wird, wird durch das Licht offenbar gemacht O. was blosgestellt wird durch das Licht, wird offenbar gemacht; denn es ist das Licht, welches alles offenbar macht. Deshalb sagt er: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Todten, und der Christus wird dir leuchten! So sehet nun zu, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die gelegene Zeit auskaufend, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht thöricht, sondern verständig, was der Wille des Herrn ist, und berauscht euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist, sondern seid mit dem Geiste erfüllt, redend unter einander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn in euerm Herzen, danksagend allezeit für alles dem Gott und Vater in dem Namen unsers Herrn Jesu Christi, einander unterwürfig in der Furcht Christi T. r. Gottes. Ihr Weiber, seid unterwürfig euren eigenen Männern, als dem Herrn. Denn derT. r. l. der Mann ist das Haupt des Weibes, wie auch der Christus das Haupt ist der Versammlung; er T. r. und er ist des Leibes Heiland. Aber gleichwie die Versammlung dem Christus unterworfen ist, also auch die Weiber ihren eigenen Männern in allem. Ihr Männer, liebet eure eigenen Viele l. f. eigenen Weiber, gleichwie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, auf daß er sie heiligte, sie reinigend O. sie gereinigt habend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort, auf daß er sich selbst die Versammlung T. r. auf daß er sie sich selbst darstellte, eine Versammlung... verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei. Also sind die Männer schuldig, ihre Weiber zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasset, sondern er nähret und pflegt es, gleichwie auch der Christus T. r. der Herr die Versammlung. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleische und von seinen Gebeinen. "Deshalb wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und die zwei werden ein Fleisch B. zu einem Fleische sein" 1. Mose 2, 24. Dies Geheimniß ist groß; ich aber sage es auf Christum und auf die Versammlung. Doch auch ihr, ein jeglicher von euch liebe sein Weib also wie sich selbst; das Weib aber, daß sie den Mann fürchte. Ihr Kinder, gehorchet euren Eltern in dem Herrn, denn das ist gerecht. Ehre deinen Vater und deine Mutter, (welches das erste Gebot ist mit Verheißung, "damit es dir wohl gehe, und du lange lebest auf der Erde" 2. Mose 20, 12). Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn. Ihr Knechte, gehorchet den Herren nach dem Fleische mit Furcht und Zittern, in Einfalt euers Herzens, als dem Christus; nicht mit Augendienst, als Menschengefällige, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes von Herzen thun, die mit Gutwilligkeit dienen als dem Herrn T. r. dienen dem Herrn und nicht den Menschen, da sie wissen, daß, was ein jeglicher irgend Gutes gethan haben wird, er dieses vom Herrn empfangen wird, er sei Knecht oder Freier. Und ihr Herren, thut dasselbe gegen sie und lasset das Drohen, da ihr wisset, daß sowol ihr als euer Herr T. r. daß euer eigener Herr in den Himmeln ist, und daß bei ihm kein Ansehen der Person ist. Uebrigens, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Kraft seiner Stärke. Ziehet an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnet wider die Listen des Teufels. Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstenthümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsterniß T. r. Finsterniß dieser Welt, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Oertern. Deshalb nehmet die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr zu widerstehen vermöget an dem bösen Tage, und, nachdem ihr alles ausgerichtet Andere übers. überwältigt stehet. So stehet nun, gegürtet um eure Lenden mit Wahrheit, und angethan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit, und beschuhet an den Füßen mit der Zubereitung O. Bereitwilligkeit des Evangeliums des Friedens, und über alles ergreifet den Schild des Glaubens, mit welchem ihr auszulöschen vermöget alle die feurigen Pfeile des Bösen. Nehmet auch den Helm des Heils, und das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist; zu jeder Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geiste, und eben dazu wachend in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen, und für mich, daß mir gegeben werde die Rede im Aufthun meines Mundes, um mit Freimüthigkeit kund zu thun das Geheimniß des Evangeliums, für welches ich Gesandter bin in Ketten, damit ich darin unerschrocken sei, so wie ich reden soll. Damit aber auch ihr wisset, was mich angehet, wie es um mich stehet O. was ich mache, so wird Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, euch alles kund thun, den ich eben deshalb zu euch gesandt habe, damit ihr unsere Umstände wisset, und auf daß er eure Herzen tröste. Friede den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Die Gnade mit allen denen, die unsern Herrn Jesu Christum lieben in Unverderblichkeit O. Unveränderlichkeit! T. r. f. h. Amen.
Epistel an die Philipper Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, allen den Heiligen in Christo Jesu, die in Philippi sind, mit den Aufsehern und Dienern O. Diakonen: Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Ich danke meinem Gott bei aller meiner Erinnerung an euch, indem ich allezeit in jedem meiner Gebete für euch alle das Gebet mit Freuden thue, wegen eurer Theilnahme an dem Evangelium von dem ersten Tage an bis jetzt, indem ich eben dessen in guter Zuversicht bin, daß der, welcher in euch angefangen hat ein gutes Werk, es vollführen wird bis auf den Tag Jesu Christi. Wie es für mich recht O. gerecht ist, daß ich dieses in Betreff euer aller denke, weil ihr mich im Herzen habt, und daß, sowol in meinen Banden als in der Verantwortung und Bestätigung des Evangeliums, ihr alle meine Mittheilnehmer der Gnade seid. Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne mit dem Herzen B. in den Eingeweiden Christi Jesu T. r. Jesu Christi. Und um dieses bete ich: Daß eure Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntniß und aller Einsicht, damit ihr prüfet, was das Vorzüglichere sei, auf daß ihr lauter und unanstößig seid an dem Tage Christi, erfüllt mit der Frucht T. r. mit den Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesum Christum ist zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes. Ich will aber, daß ihr wisset, Brüder, daß meine Umstände mehr zur Förderung des Evangeliums gerathen sind, so daß meine Bande in Christo offenbar geworden in dem ganzen Prätorium und allen andern O. an allen andern Orten, und daß die meisten der Brüder, indem sie im Herrn Vertrauen gewonnen haben, durch meine Bande O. durch den Herrn... in meinen Banden viel mehr sich erkühnen, das Wort zu reden ohne Furcht. Etliche freilich predigen Christum auch aus Neid und Streit, etliche aber auch aus gutem Willen. Diese zwar aus Liebe, indem sie wissen, daß ich zur Verantwortung des Evangeliums gesetzt bin T. r. setzt V. ; jene aber aus Eifersucht, verkündigen Christum nicht lauter, indem sie meinen Banden Trübsal zuzufügen gedenken. Was ist es denn? Wird doch auf alle Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch freuen; denn ich weiß, daß dieses mir zur Seligkeit ausschlagen wird durch euer Gebet und durch Darreichung des Geistes Jesu Christi, nach meiner sehnlichen O. beständigen Erwartung und Hoffnung, daß ich in nichts werde zu Schanden werden, sondern mit aller Freimüthigkeit, wie allezeit, so auch jetzt Christus werde hocherhoben werden an meinem Leibe, sei es durch Leben oder durch Tod. Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleische mein Loos ist, das ist für mich der Mühe werth O. Frucht der Arbeit, und was ich erwählen soll, weiß ich nicht. Ich werde aber T. r. denn beides von beidem bedrängt, indem ich Lust habe abzuscheiden und bei Christo zu sein, denn es ist weit besser. Das Bleiben aber im Fleische ist nöthiger um euertwillen; und in dieser Zuversicht weiß ich, daß ich bleiben und bei und mit euch allen bleiben werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben B. des Glaubens, auf daß meinethalben euer Rühmen in Christo Jesu überströme durch meine Wiederkunft zu euch. Wandelt nur würdig des Evangeliums des Christus, damit, sei es daß ich komme und euch sehe, oder abwesend bin, ich von euch höre, daß ihr feststehet in einem Geiste und mit einer Seele mitkämpfet mit dem Glauben des Evangeliums, und in nichts euch erschrecken lasset von den Widersachern; was für sie ist ein Beweis des Verderbens, aber euers T. r. euch des Heils Heils, und das von Gott. Denn euch ist es in Bezug auf Christum gegeben, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden, da ihr denselben Kampf habt, den ihr an mir gesehen und jetzt von mir B. in mir höret. Wenn nun irgend eine Ermunterung ist in Christo, wenn irgend ein Trost der Liebe, wenn irgend eine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgend innerliche Gefühle und Erbarmung, so erfüllet meine Freude, daß ihr einerlei gesinnet seid, und dieselbe Liebe habet, einmüthig, eines Sinnes, nichts aus Parteisucht oder eitlem Ruhm thuend, sondern in der Demuth einer den andern höher achtend denn sich selbst; ein jeglicher nicht auf das Seinige weder auf seine Fähigkeiten noch auf seine Vortheile sehend T. r. ein jeglicher sehe, sondern ein jeglicher auch auf das der andern. Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war, welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte B. sich selbst ausleerte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Stellung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode des Kreuzes. Deshalb hat ihn auch Gott hoch erhoben und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, auf daß in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Also denn, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen, nicht nur als in meiner Gegenwart, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirkt eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Wirken, nach seinem Wohlgefallen. Thut alles ohne Murren und Wortstreit, auf daß ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr scheinet wie Lichter O. Himmelslichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens, mir zum Ruhme an dem Tage Christi, daß ich nicht vergeblich gelaufen, noch auch vergeblich gearbeitet habe. Wenn ich aber auch wie ein Trankopfer gesprengt werde über das Schlachtopfer und den Dienst euers Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. Gleicherweise O. Desselbigen aber freuet auch ihr euch und freuet euch mit mir. Ich hoffe aber in dem Herrn Jesu, den Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich gutes Muthes sei, wenn ich eure Umstände weiß. Denn ich habe niemanden gleichgesinnt, der von Herzen für das eure besorgt sein wird; denn alle suchen das Ihrige, nicht das, was Jesu Christi ist. Ihr kennet aber seine Bewährung, daß er, wie ein Kind mit dem Vater, mit mir gedient hat an dem Evangelium. Diesen nun hoffe ich alsbald zu senden, wenn ich gesehen habe, wie es um mich stehet. Ich vertraue aber in dem Herrn, daß auch ich selbst bald kommen werde; ich habe es aber für nöthig erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, aber euern Abgesandten und Diener meiner Nothdurft, zu euch zu senden; sintemal er sehnlich verlangte nach euch allen und sehr betrübt war, weil ihr gehört hattet, daß er krank war. Denn er war auch krank, dem Tode nahe; aber Gott hat sich über ihn erbarmt, und zwar nicht über ihn allein, sondern auch über mich, auf daß ich nicht Traurigkeit auf Traurigkeit hätte. Ich habe ihn nun desto eilender gesandt, damit ihr, wenn ihr ihn sehet, wieder froh werdet, und ich weniger betrübt sei. So nehmet ihn nun auf in dem Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren. Denn um des Werkes Einige f. h. Christi willen ist er bis nahe zum Tode gekommen, indem er sein Leben wagte T. r. nicht achtete, auf daß er den Mangel in euerm Dienste gegen mich ausfüllte. Uebrigens, meine Brüder, freuet euch in dem Herrn! Euch dasselbe zu schreiben, ist mir nicht verdrießlich, für euch aber sicher. Sehet auf die Hunde, sehet auf die bösen Arbeiter, sehet auf die Zerschneidung. Denn wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes T. r. im Geiste Gott dienen dienen O. anbeten und uns Christi Jesu B. in Christo Jesu rühmen, und nicht auf Fleisch vertrauen; wiewol ich habe auch auf Fleisch zu vertrauen. Wenn irgend ein anderer meint, daß er habe, auf Fleisch zu vertrauen - ich noch mehr. Beschnitten am achten Tage, vom Geschlecht Israel, vom Stamme Benjamin, Hebräer von Hebräern, was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer; was den Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung; was die Gerechtigkeit, die im Gesetz istbetrifft, tadellos. Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet; ja, wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntniß Christi Jesu, meines Herrn, um dessen willen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte, auf daß ich Christum gewinne und in ihm erfunden werde, nicht habend meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christum B. Glauben Christiist - die Gerechtigkeit aus Gott durch O. auf den Glauben; um ihn zu kennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde, ob ich auf irgend eine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den T. r. der Todten Todten. Nicht daß ich esd. h. den Preis schon ergriffen habe, oder schon vollendet sei; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, indem W. wozu ich auch von Christo Jesu Viele l. f. Jesu ergriffen bin. Brüder! ich halte mich selbst nicht dafür, es ergriffen zu haben; eins aber thue ich: Vergessend, was hinten ist, und mich ausstreckend nach dem, was vorne ist, jage ich, das vorgesteckte Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christo Jesu. So viele nun vollkommen sind, lasset uns also gesinnet sein; und wenn ihr etwas anders gesinnet seid, so wird euch Gott auch dieses offenbaren. Doch wozu wir gelangt sind, lasset uns in denselben Fußstapfen wandeln T. r. lasset uns nach derselben Regel wandeln, gleich gesinnet sein. Seid zusammen meine Nachfolger, Brüder, und sehet hin auf die, welche also wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde habt. Denn viele wandeln, von denen ich euch öfters gesagt, nun aber auch mit Weinen sage, daß sie die Feinde des Kreuzes Christi sind: deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch, und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen. Denn unser Wandel O. Bürgerrecht, besonders unsere bürgerlichen Verhältnisse ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesum Christum als Heiland erwarten, der unsern Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit seines Leibes der Herrlichkeit, nach der Wirkung, mit der er vermag, auch alle Dinge sich unterthänig zu machen. So denn, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone, stehet also fest in dem Herrn, Geliebte. Die Evodia ermahne ich, und die Syntyche ermahne ich, gleichgesinnt zu sein im Herrn. Ja, T. r. Und ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, stehe ihnen bei nämlich der Evodia und Syntyche, die an dem Evangelium mit mir gekämpft haben, auch mit Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buche des Lebens sind. Freuet euch in dem Herrn allezeit! wiederum sage ich: Freuet euch! Lasset eure Gelindigkeit O. Billigkeit, od. Nachgiebigkeit kund werden allen Menschen; der Herr ist nahe. Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasset durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Bitten vor Gott kund werden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Sinne bewahren in Christo Jesu. Im übrigen, Brüder, alles, was wahrhaftig, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles was keusch, alles, was liebreich, alles, was wohllautet, ist irgend eine Tugend und ist irgend ein Lob, dieses erwäget. Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, dieses thut, und der Gott des Friedens wird mit euch sein. Ich habe mich aber sehr gefreut in dem Herrn, daß ihr jetzt einmal wieder aufgelebt B. hervorgesprosset seid, endlich an mich zu denken; wiewol ihr auch früher meiner gedachtet, aber keine Gelegenheit hattet. Ich sage das nicht des Mangels halben, denn ich habe gelernt, worin ich bin, mich zu begnügen. Ich weiß sowol niedrig zu sein, als ich weiß Ueberfluß zu haben; in jedem und in allem bin ich unterwiesen, sowol satt zu sein als zu hungern, sowol Ueberfluß zu haben als Mangel zu leiden. Alles vermag ich in dem T. r. in Christo, der mich kräftigt. Doch habt ihr wohlgethan, daß ihr an meiner Trübsal Theil genommen habt. Ihr wisset aber auch, ihr Philipper, daß im Anfange des Evangeliums, als ich aus Macedonien wegging O. weggegangen war, keine Versammlung mir mitgetheilt hat, in Betreff des Gebens und Empfangens, als nur ihr allein. Denn O. daß auch in Thessalonich habt ihr mir ein und zweimal für meine Nothdurft gesandt. Nicht daß ich die Gabe suche, sondern ich suche die Frucht, die überströmend sei für eure Rechnung O. daß die Frucht reichlich sei, die euch zugerechnet werde. Ich habe aber alles in Fülle und habe Ueberfluß; ich bin erfüllt, da ich von Epaphroditus das, was von euch ist, empfangen habe, ein duftender Wohlgeruch, ein angenehmes Schlachtopfer, Gott wohlgefällig. Mein Gott aber wird alle eure Nothdurft erfüllen nach seinem Reichthum in Herrlichkeit in Christo Jesu. Unserm Gott und Vater aber sei die Herrlichkeit in die Zeitalter der Zeitalter! Amen. Grüßet jeden Heiligen in Christo Jesu. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüßen euch alle die Heiligen, und besonders die aus des Kaisers Hause. Die Gnade des Herrn Jesu Christi sei mit euerm Geiste! T. r. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! Amen. Amen.
Paulus, Apostel Christi Jesu T. r. Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, den heiligen und treuen O. gläubigen Brüdern in Christo, die zu Colossä sindO. den Heiligen, die in Colossä sind, und treuen...: Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Wir danken dem Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi allezeit, indem wir O. Herrn Jesu Christi, indem wir allezeit [Anm. Korr.: "wir allezeit" unsicher, da im Druck unleserlich] für euch beten, nachdem wir gehört haben von euerm Glauben in Christo Jesu und der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, wegen der Hoffnung, die euch aufbewahrt ist in den Himmeln, von welcher ihr zuvor gehört habt in dem Worte der Wahrheit des Evangeliums, das zu euch gekommen, so wie auch in die ganze Welt, und fruchtbringend und wachsend T. r. l. f. und wachsend ist, wie auch in euch, von dem Tage an, da ihr es gehört und die Gnade Gottes in Wahrheit O. da ihr die Gnade G. in W. gehört und... erkannt habt; so wie ihr T. r. f. h. auch gelernt habt von Epaphras, unserm geliebten Mitknechte, welcher ein treuer Diener des Christus für euch ist, der uns auch kund gethan hat eure Liebe im Geiste. Deshalb auch wir, von dem Tage an, da wir's gehört haben, nicht aufhören, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt sein möget mit der Erkenntniß seines Willens in aller Weisheit und geistlichem Verständniß, um zu wandeln T. r. auf daß ihr wandelt würdig des Herrn zu allem Wohlgefallen, in allem guten Werke fruchtbringend, und wachsend durch die O. zu der Erkenntniß Gottes, gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit zu allem Ausharren und aller Langmuth mit Freuden; danksagend dem Vater, der uns fähig gemacht hat zu dem Antheil des Erbes der Heiligen in dem Lichte, der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsterniß und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in welchem wir die Erlösung haben T. r. f. h. durch sein Blut, die Vergebung der Sünden; welcher ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborne aller Schöpfung. Denn durch ihn sind alle Dinge erschaffen, die in den Himmeln und die auf der Erde sind, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstenthümer oder Gewalten: alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allen, und alle Dinge bestehen zusammen durch ihn. Und er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung, welcher ist der Anfang, der Erstgeborne aus den Todten, auf daß er unter allen Dingen den Vorrang habe. Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen, - indem er Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes - durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln. Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde waret nach der Gesinnung durch die bösen Werke, hat er aber nun versöhnt in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und untadelig und unsträflich vor sich hinzustellen, wenn ihr anders in dem Glauben gegründet und festbleibet, und nicht abbewegt werdet von der Hoffnung des Evangeliums, welches ihr gehört habt, das gepredigt worden in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin. Nun freue ich mich in denT. r. meinen Leiden für euch, und ergänze in meinem Fleische, was noch rückständig ist an den Trübsalen des Christus für seinen Leib, das ist die Versammlung, deren Diener ich geworden bin nach der Verwaltung Gottes, die mir an euch gegeben ist, um das Wort Gottes zu vollenden: das Geheimniß, das verborgen war von den Zeitaltern und von den Geschlechtern her, jetzt aber geoffenbart worden ist seinen Heiligen, denen Gott kund thun wollte, welches der Reichthum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses ist unter den Nationen, welches ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit; den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, auf daß wir jeden Menschen vollkommen darstellen in Christo T. r. f. h. Jesu; wozu ich mich auch bemühe und kämpfend ringe nach seiner Wirkung, die in mir wirket in Kraft. Denn ich will, daß ihr wisset, welch einen Kampf ich habe für euch und die zu Laodicäa, und so viele mein Angesicht im Fleische nicht gesehen haben, auf daß ihre Herzen mögen getröstet sein, zusammen befestigt in Liebe und zu allem Reichthum der vollen Gewißheit des Verständnisses, zur Erkenntniß des Geheimnisses Gottes T. r. f. h. und des Vaters und Christi, in welchem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntniß. Dies sage ich aber, auf daß euch niemand verführe durch überredende Worte. Denn wenn ich schon dem Fleische nach abwesend bin, so bin ich doch im Geiste bei euch, mich erfreuend und sehend eure Ordnung und die Festigkeit euers Glaubens an Christum. Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und befestigt in dem Glauben, so wie ihr gelehrt worden, überströmend in demselben mit Danksagung. Sehet zu, daß da niemand sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und eitlen Betrug, nach den Satzungen der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christo. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Und ihr seid vollendet in ihm, welcher ist das Haupt jedes Fürstenthums und jeder Gewalt, in welchem ihr auch beschnitten worden mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes T. r. f. h. der Sünde des Fleisches, in der Beschneidung des Christus, mit ihm begraben in der Taufe; in welcher O. welchem ihr auch mitauferweckt worden durch den Glauben an die B. der Wirkung Gottes, der ihn aus den Todten auferweckt hat. Und euch, als ihr todt waret in den Vergehungen und in der Vorhaut euers Fleisches, hat er mitlebendig gemacht, mit ihm, indem er uns T. r. euch alle Vergehungen vergeben hat; und austilgend die uns entgegen stehende Handschrift in den Satzungen, die wider uns war, hat er dieselbe auch aus der Mitte weggenommen, da er sie an das Kreuz nagelte; und als er die Fürstenthümer und die Gewalten ausgezogen, stellte er sie öffentlich zur Schau, da er durch dasselbe O. an demselben, od. in sich über sie einen Triumph hielt. Lasset nun niemanden euch richten über Speise oder Trank, oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder der Sabbathe, welches Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber ist Christi. Lasset niemanden euch um den Kampfpreis bringen, der seinen eigenen Willen thutB. eigenwillig, in Niedriggesinntheit und Dienst der Engel in Dinge eintretend, die er nicht gesehen, eitler Weise aufgeblasen von dem Sinne seines Fleisches, und nicht festhaltend das Haupt, aus welchem der ganze Leib, durch die Gelenke und Bande Darreichung empfangend und zusammengefügt, das Wachsthum Gottes wächst. Wenn ihr T. r. f. h. denn mit Christo den Elementen der Welt gestorben seid, was unterwerft ihr euch den Satzungen, als lebtet ihr noch in der Welt? Berühre nicht, koste nicht, betaste nicht, (Dinge, welche alle zum Zerstören sind durch den Gebrauch) nach den Geboten und Lehren der Menschen, (welche zwar einen Schein der Weisheit haben, in eigenwilligem Dienste und in Niedriggesinntheit und im Nichtverschonen des Leibes, und nicht in einer gewissen Ehre), zur A. üb. (ohne Klammer) undnicht in irgend welcher Ehre zur... Befriedigung des Fleisches. Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so suchet, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist, denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, der unser Leben ist, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Tödtet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust, und Habsucht O. Gier, welche Götzendienst ist, um welcher Dinge willen der Zorn Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams; unter welchen O. worin auch ihr einst gewandelt habt, als ihr darinnen lebtet. Aber jetzt leget auch ihr das alles ab: Zorn, Wuth, Bosheit, Lästerung, schändliche Reden aus euerm Munde. Belüget euch einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntniß nach dem Bilde dessen, der ihn erschaffen hat; wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Vorhaut, Barbar, Scythe, Sklave, Freier, sondern Christus alles und in allen. Ziehet nun an, als Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Niedriggesinntheit, Milde, Langmuth, einander ertragend und einander vergebend, wenn einer Klage hat wider den andern; wie auch der Christus euch vergeben hat, also auch ihr; zu diesem allen aber die Liebe, welche ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede des Christus T. r. Gottes herrsche in euren Herzen, wozu ihr auch berufen seid in einem Leibe, und seid dankbar. Lasset das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, in aller Weisheit einander O. wohnen in aller Weisheit, euch lehrend lehrend und ermahnend mit Psalmen, Lobliedern undT. r. f. h. und geistlichen Liedern, Gott T. r. dem Herrn singend in euren Herzen T. r. euerm Herzen mit Gnade. Und alles, was ihr irgend thut, im Wort oder im Werk, alles thut im Namen des Herrn Jesu, danksagend Gott, T. r. f. h. und dem Vater, durch ihn. Ihr Weiber, seid unterworfen eurenT. r. euren eigenen Männern, wie es sich geziemt in dem Herrn. Ihr Männer, liebet eure Weiber und seid nicht bitter gegen sie. Ihr Kinder, gehorchet euren Eltern in allem, denn dies ist wohlgefällig in dem Herrn. Ihr Väter, ärgert Viele l. reizet eure Kinder nicht, daß sie nicht muthlos werden. Ihr Knechte, gehorchet in allem euren Herren nach dem Fleische, nicht mit Augendienst B. Augendiensten, als Menschengefällige, sondern in Einfalt des Herzens, den Herrn T. r. Gott fürchtend. T. r. Und alles Alles, was ihr thut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, daß ihr vom Herrn empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; T. r. f. h. denn ihr dienet dem Herrn Christo. Denn T. r. Aber wer Unrecht thut, wird empfangen das Unrecht, das er gethan hat; und da ist kein Ansehen der Person. Ihr Herren, das Recht und die Gleichheit gewähret den Knechten, da ihr wisset, daß auch ihr einen Herrn in den Himmeln habt. Verharret im Gebet und wachet in demselben mit Danksagung. Und betet zugleich auch für uns, daß Gott uns eine Thür des Wortes aufthue, zu reden das Geheimniß des Christus, um welches willen ich auch gebunden bin, damit ich es offenbare, wie ich reden soll. Wandelt in Weisheit gegen die, welche draußen sind, die gelegene Zeit auskaufend. Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, um zu wissen, wie ihr einem jedem antworten sollt. Alles, was mich betrifft, wird euch kundthun Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener und Mitknecht in dem Herrn, den ich eben deshalb zu euch gesandt habe, daß er eure Umstände wisse, und daß er eure Herzen tröste, mit Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, der von euch ist; sie werden euch alles kund thun, wie es hier steht. Es grüßt euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Neffe des Barnabas, in Betreff dessen ihr Befehle erhalten habt, (wenn er zu euch kommt, so nehmet ihn auf) und Jesus, genannt Justus, die aus der Beschneidung sind. Diese allein sind meine Mitarbeiter am Reiche Gottes, die mir zum Troste geworden sind. Es grüßt euch Epaphras, der von euch ist, ein Knecht Christi Jesu T. r. l. f. Jesu, allezeit ringend für euch in den Gebeten, auf daß ihr stehet vollkommen und vollendet in allem B. jedem Willen Gottes. Denn ich gebe ihm Zeugniß, daß er viel arbeitet T. r. vielen Eifer hat für euch und die zu Laodicäa und die zu Hierapolis. Es grüßt euch Lukas, der geliebte Arzt, und Demas. Grüßet die Brüder zu Laodicäa, und den Nymphas, und die Versammlung, die in seinem Hause ist. Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so machet, daß er auch in der Versammlung der Laodicäer gelesen werde, und daß auch ihr den aus Laodicäa leset; und saget dem Archippus: Siehe auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, daß du ihn erfüllest. Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Gedenket meiner Bande. Die Gnade sei mit euch! T. r. f. h. Amen.
Paulus und Silvanus und Timotheus der Versammlung der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesu Christo: Gnade euch und FriedeViele Handschr. f. h. von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo!. Wir danken Gott allezeit für euch alle, eurer in unsern Gebeten erwähnend, unablässig eingedenk euers Werkes des Glaubens und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung auf unsern B. unsers Herrn Jesum Christum, vor unserm Gott und Vater, wissend, von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung O. gel. B. eure A. von Gott. Denn unser Evangelium war nicht bei euch O. war nicht gekommen zu euch im Worte allein, sondern auch in Kraft und in dem Heiligen Geiste und in großer Gewißheit, wie ihr wisset, was wir um euertwillen unter euch waren. Und ihr seid unsere Nachahmer geworden und des Herrn, indem ihr das Wort empfangen habt in vieler Bedrängniß mit Freude des Heiligen Geistes, so daß ihr Vorbilder geworden seid allen Gläubigen in Macedonien und Achaja. Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen, nicht allein in Macedonien und in T. r. l. f. in Achaja, sondern T. r. u. v. a. f. h. auch an jedem Orte ist euer Glaube an Gott ausgebreitet worden, so daß wir nicht nöthig haben, etwas zu sagen. Denn sie selbst verkündigen von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten T. r. haben, und wie ihr euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott, und zu erwarten seinen Sohn aus den Himmeln, den er auferweckt hat aus den T. r. l. f. den Todten - Jesum, der uns errettet von dem kommenden Zorn. Denn ihr selbst wisset, Brüder, unsern Eingang bei euch, daß er nicht vergeblich war, sondern obschon wir zuvor gelitten hatten und T. r. f. h. auch geschmäht worden waren, wie ihr wisset, zu Philippi, so waren wir doch voll Muth in unserm Gott, zu euch das Evangelium Gottes zu reden unter großem Kampf O. Anstrengung. Denn unsere Ermahnung war nicht aus Betrug, noch aus Unreinigkeit, noch mit List; sondern wie wir von Gott bewährt worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, also reden wir, nicht um B. als M. Gefallende Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn niemals sind wir mit einschmeichelnden Worten umgegangen, wie ihr wisset, noch mit Vorwand der Habsucht, Gott ist Zeuge. Auch suchten wir nicht Ehre von Menschen, weder von euch, noch von andern, wiewol wir als Christi Apostel euch zur Last sein konnten. Wir sind aber in eurer Mitte zart gewesen, wie eine säugende Mutter ihre eigenen Kinder pflegt. Also, da wir ein sehnliches Verlangen zu euch haben, gefiel es uns wohl, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzutheilen, weil ihr uns lieb geworden waret. Denn ihr gedenket, Brüder, an unsere Arbeit und Mühe: T. r. f. h. Denn Nacht und Tag arbeitend, um niemandem unter euch lästig zu werden, haben wir euch das Evangelium Gottes gepredigt. Ihr seid Zeugen und Gott, wie göttlich und gerecht und untadelig wir gegen euch, die Glaubenden, waren; wie ihr wisset, in welcher Weise wir einen jeglichen unter euch, wie ein Vater seine eigenen Kinder, euch ermahnt und getröstet und bezeugt haben, daß ihr wandeln solltet würdig des Gottes, der euch zu seinem eigenen Reiche und seiner eigenen Herrlichkeit beruft. Deshalb danken wir auch Gott unablässig, daß, als ihr von uns empfinget das Wort der Kunde Gottes, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmet, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, welches auch in euch, den Glaubenden, wirkt. Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer geworden der Versammlungen Gottes, die in Judäa sind in Christo Jesu, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch jene von den Juden, welche sowol den Herrn Jesum, als auch die T. r. ihre eigenen Propheten getödtet und uns durch Verfolgung weggetrieben haben, und Gott nicht gefallen, und allen Menschen entgegen sind, und uns wehren, zu den Nationen zu reden, auf daß sie errettet werden, damit sie ihre Sünden allezeit erfüllen; aber der Zorn ist völlig über sie gekommen. Wir aber, Brüder, da wir von euch verwaist waren für kurze Zeit, dem Angesichte, nicht dem Herzen nach, haben um so mehr Fleiß angewandt, euer Angesicht zu sehen mit großer Begierde. Deshalb wollten wir zu euch kommen (ich Paulus nämlich) ein Mal und zum zweiten Mal, und der Satan hat uns verhindert. Denn wer ist unsere Hoffnung, oder Freude, oder Krone des Ruhms? Nicht auch ihr, vor unserm Herrn Jesu T. r. f. h. Christo bei seiner Ankunft? Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude. Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten, gefiel es uns, zu Athen allein gelassen zu werden, und sandten Timotheus, unsern Bruder und Diener Gottes T. r. u. a. f. h. und unsern Mitarbeiter an O. unsern Bruder und Mitarbeiter unter Gott dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und T. r. f. h. euch zu trösten euers Glaubens halben, auf daß niemand wankend werde in diesen Trübsalen. (Denn ihr selbst wisset, daß wir dazu gesetzt sind; denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch vorher, daß wir Trübsale haben würden, wie es auch geschehen ist und ihr wisset.) Deswegen auch, da ich es nicht länger aushalten konnte, sandte ich, um euern Glauben zu wissen, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit erfolglos gewesen sei. Aber da jetzt O. Aber jetzt, da Timotheus von euch zu uns gekommen und uns die gute Botschaft verkündigt hat von euerm Glauben und eurer Liebe, und daß ihr uns allezeit in gutem Andenken habt und sehr O. stets verlangt, uns zu sehen, gleichwie wir auch euch; deswegen, Brüder, sind wir über euch in all unserer Noth und Trübsal T. r. Trübsal und Noth getröstet worden durch euern Glauben; denn nun leben wir, wenn ihr im Herrn feststehet. Denn was für Dank können wir Gott für euch vergelten über all der Freude, womit wir uns euertwegen freuen vor unserm Gott. Nacht und Tag über die Maßen flehend, daß wir euer Angesicht sehen und vollenden mögen, was an euerm Glauben mangelt. Unser Gott und Vater selbst aber und unser Herr Jesus T. r. f. h. Christus richte unsern Weg zu euch. Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegen einander und gegen alle, (so wie auch wir gegen euch sind,) um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserm Gott und Vater, bei der Ankunft unsers Herrn Jesu Christi mit allen seinen Heiligen. Uebrigens denn, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesu, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt T. r. l. f. wie ihr auch wandelt, daß ihr immer reichlicher zunehmet. Denn ihr wisset, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesum. Denn dies ist der Wille Gottes, eure Heiligkeit, daß ihr euch der Hurerei enthaltet, daß jeglicher von euch sein eigenes Gefäß zu besitzen wisse in Heiligkeit und Ehrbarkeit, nicht in Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen; daß er seinen Bruder nicht übersehe B. übertrete, (seines Bruders Rechte nicht überschreite) noch hintergehe in der Sache, weil der Herr Rächer ist über dieses alles, wie wir euch auch vorher gesagt und bezeugt haben. Denn Gott hat uns nicht zur Unreinigkeit berufen, sondern zur B. in Heiligkeit. So nun, wer dieses verachtet, der verachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der auch seinen Heiligen Geist euch T. r. l. uns gegeben hat. Was die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nöthig, daß wir euch schreiben, denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, einander zu lieben; denn das thut ihr auch gegen alle die Brüder in ganz Macedonien. Wir ermahnen euch aber, Brüder, immer reichlicher zuzunehmen, und euch zu befleißigen, stille zu sein und eure eigenen Geschäfte zu thun und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir euch befohlen haben, auf daß ihr ehrbarlich wandelt gegen die, welche draußen sind, und niemandes O. nichts bedürfet. Wir wollen T. r. ich will aber nicht, Brüder, daß ihr, was die Entschlafenen betrifft, unkundig seid, auf daß ihr euch nicht betrübt, wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und wieder auferstanden ist, also wird auch Gott die Entschlafenen durch Jesum mit ihm bringen. Denn dieses sagen wir euch im Worte des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen durchaus nicht zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Todten in Christo werden zuerst auferstehen; darnach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben O. die übrig gebliebenen Lebenden, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten. Was aber, Brüder, Zeit und Zeiten betrifft, so habt ihr nicht nöthig, daß euch geschrieben werde. Denn ihr selbst wisset genau, daß der Tag des Herrn also kommt wie ein Dieb in der Nacht. T. r. f. h. Denn Wenn sie sagen werden: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben auf sie, wie die Geburtswehen auf die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber, Brüder, seid nicht in Finsterniß, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife; denn T. r. l. f. denn ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages; wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsterniß. So lasset uns denn nicht schlafen, wie die übrigen, sondern wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, schlafen des Nachts, und die da trunken sind, sind des Nachts trunken. Wir aber, die von dem Tage sind, lasset uns nüchtern sein, angethan mit dem Brustharnisch des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung der Seligkeit. Denn Gott hat uns nicht gestellt zum Zorn, sondern zur Erlangung der Seligkeit durch unsern Herrn Jesum Christum, der für uns gestorben ist, damit wir, sei es daß wir wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben. Deshalb ermuntert einander und erbauet ein jeder den andern, wie ihr auch thut. Wir bitten euch aber, Brüder, daß ihr die erkennet, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurecht weisen; und daß ihr sie über die Maßen in Liebe achtet, um ihres Werkes willen. Seid in Frieden unter einander. Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weiset die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmüthigen, nehmet euch der Schwachen an, seid langmüthig gegen alle. Sehet zu, daß niemand Böses mit Bösem jemandem vergelte, sondern strebet allezeit dem Guten nach gegen einander und gegen alle. Freuet euch allezeit. Betet unablässig. Danksaget in allem, denn dieses ist der Wille Gottes in Christo Jesu gegen euch. Löschet den Geist nicht aus. Verachtet nicht die Weissagungen. Prüfet aber T. r. l. f. aber alles, haltet fest das Gute; haltet euch fern von aller Art des Bösen. Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und euer ganzer Geist und Seele und Leib werde untadelig bewahrt bei der Ankunft unsers Herrn Jesu Christi. Treu ist er, der euch ruft, der wird es auch thun. Brüder, betet für uns. Grüßet alle die Brüder mit heiligem Kuß. Ich beschwöre euch beim Herrn, daß der Brief vor allen heiligen Brüdern gelesen werde. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch! T. r. f. h. Amen.
Paulus und Silvanus und Timotheus der Versammlung der Thessalonicher in Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo: Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo. Wir sind schuldig, Brüder, Gott allezeit für euch zu danken, wie es billig ist, weil euer Glaube sehr wächst, und die Liebe eines jeglichen von euch allen gegen einander überströmend ist, so daß wir selbst uns eurer rühmen in den Versammlungen Gottes wegen euers Ausharrens und Glaubens in all euren Verfolgungen und Trübsalen, die ihr erduldet; ein offenbares Zeichen O. ein Beweis des gerechten Gerichts Gottes, daß ihr würdig geachtet werdet des Reiches Gottes, um dessen willen ihr auch leidet; sintemal es bei Gott gerecht ist, Drangsal zu vergelten denen, die euch bedrängen, und euch, die ihr bedrängt werdet, Ruhe mit uns in der Offenbarung des Herrn Jesu vom Himmel, mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer, um Vergeltung zu geben denen, die Gott nicht kennen, und denen, die dem Evangelium unsers Herrn Jesu Christi nicht gehorchen; welche Strafe leiden werden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke, wenn er kommen wird, verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in allen denen, die geglaubt haben T. r. welche glauben (denn unser Zeugniß bei euch ist geglaubt worden) an jenem Tage. Weshalb wir auch allezeit für euch beten, daß unser Gott euch würdig achte der Berufung und erfülle alles Wohlgefallen seiner Gütigkeit und das Werk des Glaubens in Macht, daß der Name unsers Herrn Jesu Christi Viele l. f. Christi verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unsers Gottes und des Herrn Jesu Christi. Wir bitten euch aber, Brüder, um der Ankunft unsers Herrn Jesu Christi willen und unserer Versammlung zu ihm, daß ihr nicht schnell erschüttert werdet in der Gesinnung, noch bestürzt, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief als durch uns, als ob der Tag des Herrn T. r. Christi da sei. Lasset euch von niemandem auf irgend eine Weise verführen, denn er kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall komme und geoffenbart sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, welcher widerstehet und sich selbst erhöhet über O. gegen alles, was Gott heißt, oder ein Gegenstand der Verehrung ist, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt T. r. f. h. wie Gott und stellt sich selbst dar, daß er Gott sei. Erinnert ihr euch nicht, daß ich dieses zu euch sagte, da ich noch bei euch war? Und nun wisset ihr, was zurückhält, daß er geoffenbart werde zu seiner Zeit. Denn schon ist das Geheimniß der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist, und dann wird geoffenbart werden der Gesetzlose, den der Herr Jesus T. r. l. f. Jesus verzehren O. zerstören wird durch den Hauch O. Geist seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft, ihn, dessen Ankunft nach der Wirkung des Satans ist, in aller Macht und Zeichen und Wundern der Lüge und in allem Betrug der Ungerechtigkeit T. r. f. h. in denen, die verloren gehen, darum daß sie die Liebe zur B. der Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet T. r. wird senden ihnen Gott eine Wirkung des Irrthums, daß sie der Lüge glauben, auf daß alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit. Wir aber sind schuldig, Gott allezeit zu danken für euch, vom Herrn geliebte Brüder, daß euch Gott von Anfang erwählt hat zur Seligkeit in Heiligkeit des Geistes und im Glauben an die Wahrheit, wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unsers Herrn Jesu Christi. So stehet denn nun fest, Brüder, und haltet die Ueberlieferungen, die ihr gelehrt worden, sei es durch Wort oder durch Brief von uns. Unser Herr Jesus Christus selbst aber, und unser Gott und Vater, der uns geliebt und ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat durch die Gnade, tröste eure Herzen und befestige euch in allem guten Werke und Wort T. r. Worte und Werke. Uebrigens, Brüder, betet für uns, daß das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, wie auch bei euch, und daß wir errettet werden von den unvernünftigen und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht aller Theil. Der Herr aber ist treu, der euch befestigen und vor dem Bösen bewahren wird. Wir haben aber im Herrn das Vertrauen zu euch, daß ihr, was wir T. r. u. v. a. f. h. euch gebieten, auch thut und thun werdet. Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu dem Ausharren des Christus! Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unsers Herrn Jesu Christi, daß ihr euch entziehet von jedem Bruder, der unordentlich wandelt, und nicht nach der Ueberlieferung, die er von uns empfangen hat. Denn ihr selbst wisset, wie man uns nachahmen soll; denn wir haben nicht unordentlich unter euch gewandelt, noch haben wir von jemandem das Brot umsonst gegessen, sondern haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet, um nicht jemandem von euch beschwerlich zu fallen. Nicht daß wir nicht das Recht dazu haben, sondern damit wir uns selbst euch zum Muster gäben, um uns nachzuahmen. Denn auch, als wir bei euch waren, geboten wir euch dieses: daß, wenn jemand nicht arbeiten will, er auch nicht essen soll. Denn wir hören, daß etliche unter euch unordentlich wandeln, indem sie nichts arbeiten, sondern fremde Dinge treiben. Solchen aber gebieten wir und ermahnen in dem T. r. durch unsern Herrn Jesu Christi, daß sie, in der Stille arbeitend, ihr eigenes Brot essen. Ihr aber, Brüder, ermattet nicht im Gutesthun. Wenn aber jemand unserm Worte durch den Brief nicht gehorcht, den bezeichnet und habt keinen Umgang mit ihm, auf daß er beschämt werde; und haltet ihn nicht als Feind, sondern weiset ihn zurecht als einen Bruder. Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden immerdar auf allerlei Weise. Der Herr sei mit euch allen! Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand, welches das Zeichen ist in jedem Briefe, so schreibe ich. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euch allen! T. r. f. h. Amen.
Paulus, Apostel Jesu Christi, nach Befehl Gottes, unsers Heilandes, und T. r. f. h. des Herrn Christi Jesu, unserer Hoffnung, dem Timotheus, meinem ächten Kinde im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unserm Vater, und Christo Jesu, unserm Herrn. So wie ich dich bat, als ich nach Macedonien reiste, in Ephesus zu bleiben, auf daß du etlichen gebötest, nicht andere Lehren zu lehren, noch mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern sich abzugeben, die mehr Streitfragen hervorbringen, als die Verwaltung Gottes fördern, die im Glauben ist… Das Endziel aber des Gebotes ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben, wovon etliche abgewichen sind und sich zu eitlem Geschwätz gewandt haben; die Gesetzlehrer sein wollen und nicht verstehen, weder was sie sagen, noch was sie fest behaupten. Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmäßig gebraucht, dieses wissend, daß für den Gerechten das Gesetz nicht gestellt ist, sondern für Gesetzlose und Zügellose, für Gottlose und Sünder, für Heillose und Ungöttliche, Vaterschläger und Mutterschläger, Menschenmörder, Hurer, Knabenschänder, Menschenräuber, Lügner, Meineidige, und wenn etwas anders der gesunden Lehre zuwider ist, nach dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, welches mir anvertraut worden. Und ich danke Christo Jesu, unserm Herrn, der mich gekräftigt hat, daß er mich treu geachtet und in den Dienst gestellt, mich, der ich O. den, welcher zuvor ein Lästerer und Verfolger und Schmäher war; aber mir ist Barmherzigkeit zu Theil geworden, weil ich es unwissend that im Unglauben. Ueber die Maßen aber ist die Gnade unsers Herrn überströmend geworden mit Glauben und Liebe, welche in Christo Jesu ist. Das Wort ist treu und aller Annahme werth, daß Christus Jesus in die Welt gekommen ist, Sünder zu erretten, von welchen ich der erste bin. Deswegen aber ist mir Barmherzigkeit zu Theil geworden, auf daß an mir, dem ersten, Jesus Christus die ganze Langmuth erzeige, zum Vorbilde für die, welche an ihn glauben werden zum ewigen Leben. Dem Könige aber der Zeitalter, dem unverweslichen, unsichtbaren, alleinigen T. r. allein weisen Gott - Ehre und Herrlichkeit in die Zeitalter der Zeitalter! Amen. Dieses Gebot vertraue ich dir, mein Kind Timotheus, nach den vorangegangenen Weissagungen über dich, auf daß du durch dieselben kämpfest den guten Kampf, indem du den Glauben bewahrest O. behältst und ein gutes Gewissen, welches etliche von sich gestoßen und, was den Glauben betrifft, Schiffbruch gelitten haben, unter welchen Hymenäus ist und Alexander, die ich dem Satan überliefert habe, auf daß sie durch Zucht unterwiesen würden, um nicht zu lästern. Ich ermahne nun vor allen Dingen, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen gethan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, auf daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn dieses ist gut und angenehm vor unserm Heilande Gott, welcher will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntniß der Wahrheit kommen. Denn Gott ist einer, und einerder Mittler O. da ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst zum Lösegeld gab für alle, ein Zeugniß zu seiner Zeit, wozu ich bestellt bin als Herold O. Prediger und Apostel, (ich sage die Wahrheit T. r. f. h. in Christo, ich lüge nicht), ein Lehrer der Nationen, in Glauben und Wahrheit. Ich will nun, daß die Männer beten an jedem Orte und heilige Hände aufheben, ohne Zorn und zweifelnde Ueberlegung. Gleicherweise, daß auch die Weiber in bescheidenem Aeußern, mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit sich schmücken, nicht mit Haarflechten und T. r. oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern was den Weibern geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke. Das Weib lerne in der Stille in aller Unterwürfigkeit. Ich erlaube aber einem Weibe nicht, zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern stille zu sein. Denn Adam ward zuerst gebildet, darnach Eva; und Adam ward nicht betrogen, sondern das Weib ward betrogen und war in Uebertretung. Sie wird aber gerettet werden in Kindesnöthen, wenn sie bleiben im Glauben und Liebe und Heiligkeit mit Sittsamkeit. Das Wort ist treu: Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk. Der Aufseher nun muß untadelig sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittsam, gastfrei, lehrfähig O. zu lernen bereit; nicht dem Wein ergeben, kein Schläger T. r. f. h. nicht schändlichem Gewinn nachgehend, sondern milde, verträglich, ohne Geldgier, der dem eigenen Hause wohl vorsteht, der seine Kinder in Unterwürfigkeit hat mit aller Ehrbarkeit O. mit allem würdigen Ernst, (wenn aber jemand dem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er Gottes Versammlung besorgen?) nicht ein Neuling, damit er nicht, aufgeblähet, in dasselbe Urtheil wie der Teufel B. des Teufels falle. Er muß aber auch ein gutes Zeugniß haben von denen, die draußen sind, auf daß er nicht in Schmach verfalle, und in den Fallstrick des Teufels. Die Diener O. Diakonen gleicherweise, ehrbar, nicht doppelzüngig, nicht vielem Wein ergeben, nicht schändlichem Gewinn nachgehend, die das Geheimniß des Glaubens in reinem Gewissen halten. Laß diese aber auch zuerst geprüft werden, dann laß sie dienen, wenn sie tadellos sind. Die Weiber desgleichen, ehrbar, nicht verläumderisch, nüchtern, treu in allem. Die Diener seien eines Weibes Mann, die ihren Kindern und den eigenen Häusern wohl vorstehen; denn die, welche wohl gedient haben erwerben sich eine schöne Stufe, und viele Freimüthigkeit im Glauben, der in Christo Jesu ist. Dieses schreibe ich in der Hoffnung, bald zu dir zu kommen; wenn ich aber zögere, damit du wissest, wie du sich verhalten sollst im Hause Gottes, welches ist die Versammlung des lebendigen Gottes, der Pfeiler und die Grundfeste O. Stütze der Wahrheit. Und anerkannt groß ist das Geheimniß der Gottseligkeit: Gott ist geoffenbart worden im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit. Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in den letzten Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, achtend auf Geister des Irrthums und Lehren der Teufel, die in Heuchelei Lügen reden und in Betreff des eigenen Gewissens wie mit einem Brenneisen gehärtet sind, verbieten zu heirathen und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, welche Gott geschaffen hat zur Annehmung mit Danksagung für die Gläubigen und für die, welche die Wahrheit erkennen O. anerkennen. Denn jede Kreatur Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird, denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch Gebet. Wenn du dieses den Brüdern vorstellst, so wirst du ein guter Diener O. Knecht Christi Jesu T. r. Jesu Christo sein, auferzogen durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre, welcher du nachgefolgt bist. Die ungöttlichen und altweibischen Fabeln aber weise ab, übe dich aber zur Gottseligkeit; denn die leibliche Uebung ist zu wenigem nütze, die Gottseligkeit aber ist zu allem nütze, weil sie die Verheißung hat des jetzigen und des zukünftigen Lebens. Das Wort ist treu und aller Annahme werth. Denn T. r. f. h. beides für dieses arbeiten wir und werden geschmähet, weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen, der ein Erhalter ist aller Menschen, besonders der Gläubigen. Dieses gebiete und lehre. Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Muster der Gläubigen im Wort, im Wandel, in Liebe T. r. f. h. im Geiste, im Glauben, in Keuschheit. Bis ich komme, halte an mit dem Vorlesen O. Lesen, mit dem Ermahnen, mit dem Lehren. Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben ist durch Weissagung mit Hände-Auflegen der Aeltestenschaft. Bedenke dieses sorgfältig; darin lebe, auf daß deine Fortschritte offenbar seien unter allen O. in allen Dingen. Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre, beharre darin; denn wenn du dieses thust, so wirst du sowol dich selbst erretten, als die, welche dich hören. Einen Aeltern fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn als einen Vater, jüngere als Brüder; ältere Frauen als Mütter, jüngere als Schwestern, in aller Keuschheit. Ehre die Witwen, die wirklich Witwen sind. Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so lass diese zuerst lernen, gegen das eigene Haus fromm zu sein und den Eltern gleiches zu vergelten, denn dieses ist T. r. f. h. gut und angenehm vor Gott. Die aber wirklich Witwe und vereinsamt ist, hofft auf Gott und verharret in dem Flehen und den Gebeten Nacht und Tag. Die aber in Wollust lebt, ist lebendig todt. Und dieses gebiete, auf daß sie unsträflich seien. Wenn aber jemand für die Seinigen, und besonders für die Hausgenossen, nicht sorgt, der hat den Glauben verläugnet und ist schlechter denn ein Ungläubiger. Eine Witwe werde angenommen, wenn sie nicht weniger als sechzig Jahre alt ist, eines Mannes Weib gewesen, ein Zeugniß hat in guten Werken, wenn sie Kinder auferzogen, wenn sie Fremde beherbergt, wenn sie der Heiligen Füße gewaschen, wenn sie Bedrängten Hülfe geleistet hat, wenn sie jedem guten Werke nachgegangen ist. Jüngere Witwen aber weise ab; denn wenn sie üppig geworden sind wider Christum, so wollen sie heirathen, und fallen dem Urtheil anheim B. und haben das Urtheil, weil sie den ersten Glauben verworfen haben. Zugleich aber lernen sie auch müßig sein, umherlaufend in den Häusern; sie sind aber nicht allein müßig, sondern auch geschwätzig und vorwitzig und reden, was sich nicht geziemt. Ich will nun, daß jüngere Witwen heirathen, Kinder gebären, Haushaltung führen, dem Widersacher keinen Anlaß geben in Betreff der Lästerung O. der Lästerung wegen; denn schon sind etliche abgewandt, dem Satan nach. Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so helfe er ihnen aus, und die Versammlung werde nicht beschwert, auf daß sie denen Hülfe leiste, die wirklich Witwen sind. Die Aeltesten, die wohl vorstehen, laß doppelter Ehre würdig geachtet werden, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre. Denn die Schrift sagt: "Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden" 5. Mose 25, 4. Und: "Der Arbeiter ist seines Lohnes werth". Wider einen Aeltesten nimm keine Klage an, ausgenommen bei zwei oder drei Zeugen. Die da sündigen, überführe vor allen, damit auch die übrigen Furcht haben. Ich bezeuge dir ernstlich vor Gott und Christo Jesu T. r. dem Herrn Jesu Christo und den auserwählten Engeln, daß du diese Dinge beobachtest ohne Vorurtheil, nichts thuend nach Gunst. Die Hände lege niemandem schnell auf und habe nicht Theil an fremden Sünden. Bewahre dich selbst keusch. Trinke nicht länger nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein, um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen. Von etlichen Menschen sind die Sünden offenbar und gehen voran zum Gericht; etlichen aber folgen sie auch nach. Gleicherweise sind auch die guten Werke offenbar, und die, welche anders sind, können nicht verborgen bleiben. Alle, die Knechte unter dem Joche sind, sollen ihre eigenen Herren aller Ehre würdig achten, auf daß nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde. Lasset aber die, welche gläubige Herren haben, sie nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern viel mehr dienen, weil sie Treue O. Gläubige und Geliebte sind, welche die Wohlthat empfangen. Dieses lehre und ermahne. Wenn jemand anders lehrt und nicht beitritt den gesunden Worten, die unsers Herrn Jesu Christi sind, und der Lehre, die nach der Gottseligkeit ist, der ist aufgeblasen O. verdüstert und weiß nichts, sondern ist krank an Streitfragen und Wortgezänken, aus welchen entsteht: Neid, Hader, Lästerungen, böser Verdacht, beständige Zänkereien T. r. feindliche Reibungen von Menschen, die an der Gesinnung verderbt und von der Wahrheit entblößt sind, welche meinen, die Gottseligkeit sei ein Mittel zum Gewinn T. r. f. h. Entferne dich von solchen. Die Gottseligkeit aber mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn; denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so ist's offenbar Viele Handschr. l. f. offenbar, daß wir auch nichts herausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen O. so lasset uns … genügen. Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Lüste, welche die Menschen versenken in Verderben und Untergang. Denn die Geldgier O. Habsucht ist eine Wurzel alles Bösen, welcher etliche nachtrachtend, abgeirrt sind von dem Glauben und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben. Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge; strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmuth des Geistes T. r. l. f. des Geistes. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu welchem du T. r. f. h. auch berufen worden bist und auch bekannt hast das gute Bekenntniß vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, der alles am Leben erhält T. r. lebendig macht, und Christo Jesu, der vor Pontius Pilatus bezeugt hat das gute Bekenntniß, daß du das Gebot unbefleckt, unsträflich bewahrst bis zur Erscheinung unsers Herrn Jesu Christi, welche zu seiner Zeit B. seinen Zeiten zeigen wird der selige und alleinige Machthaber, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den niemand von den Menschen gesehen hat, noch sehen kann, welchem sei Ehre und ewige Kraft! Amen. Gebiete den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf, daß sie nicht hochmüthig seien, noch Hoffnung setzen auf die Ungewißheit des Reichthums, sondern auf den T. r. f. h. lebendigen Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuß; wohlzuthun, reich zu sein in guten Werken, freigebig, mittheilend, sich selbst sammelnd eine gute Grundlage auf die Zukunft, auf daß sie das wirkliche T. r. ewige Leben ergreifen. O Timotheus, bewahre was dir anvertraut ist, und vermeide die ungöttlichen, eitlen Reden und Widersprüche der fälschlich sogenannten Kenntniß, zu welcher etliche sich bekennend, das Ziel in Betreff des Glaubens verfehlt haben. Die Gnade sei mit dir!
Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, nach der Verheißung des Lebens, das in Christo Jesu ist, Timotheus, meinem geliebten Kinde: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christo Jesu, unserm Herrn! Ich danke Gott, dem ich diene von meinen Voreltern her mit reinem Gewissen, wie unablässig ich deiner gedenke in meinen Gebeten Nacht und Tag, voll Sehnsucht, dich zu sehen, indem ich eingedenk bin deiner Thränen, auf daß ich mit Freude erfüllt sein möge, wenn ich mich erinnere des ungeheuchelten Glaubens, der in dir ist, der zuerst wohnte in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike, und ich bin überzeugt, daß auch in dir. Um welcher Ursache willen ich dich erinnere, daß du anfachest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unsers Herrn, noch meiner, seines Gebundenen, sondern leide Trübsal mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes, der uns errettet und berufen hat mit heiligem Rufe, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und nach der Gnade, die uns in Christo Jesu gegeben worden vor den Zeiten der Zeitalter; jetzt aber geoffenbart ist durch die Erscheinung unsers Erretters Jesu Christi, welcher den Tod zu nichte gemacht und Leben und Unverweslichkeit an's Licht gebracht hat durch das Evangelium, wozu ich bestellt bin als Herold O. Prediger und Apostel und Lehrer der Nationen. Um welcher Ursache willen ich dieses auch leide; aber ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich geglaubt habe O. auf wen ich vertraue, und bin überzeugt, daß er für jenen Tag zu bewahren vermag das Pfand, das ich ihm anvertraut habe. Halte fest das Bild O. Abriß, Form, Vorbild gesunder Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christo Jesu ist. Bewahre das anvertraute Gut durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Du weißt dieses, daß alle, die in Asien sind, sich von mir abgewandt haben, unter welchen ist Phygellus und Hermogenes. Der Herr gebe dem Hause des Onesiphorus Barmherzigkeit; denn er hat mich oft erquickt und sich meiner Kette nicht geschämt; sondern als er in Rom war, suchte er mich sehr fleißig auf und fand mich. Der Herr gebe ihm, daß er bei dem Herrn Erbarmen finde an jenem Tage! Und wie viel er zu Ephesus diente, weißt du sehr wohl. Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christo Jesu ist, und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Männern, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren. Du nun leide Trübsal als ein guter Kriegsmann Jesu Christi. Niemand, der Kriegsdienste thut, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, auf daß er dem gefalle, der ihn angeworben hat. Wenn aber auch jemand kämpfet, so wird er nicht gekrönt, wenn er nicht gesetzmäßig kämpfet. Der Ackerbauer muß, um die Früchte zu genießen, zuerst arbeiten O. Der arbeitende Ackerbauer muß zuerst die Früchte genießen. Bedenke, was ich sage; denn der Herr wird dir Verstand geben T. r. möge dir geben in allen Dingen. Halte im Gedächtniß Jesum Christum, auferweckt aus den Todten, von dem Samen Davids, nach meinem Evangelium, in welchem ich Trübsal leide bis zu Banden, wie ein Missethäter; aber das Wort Gottes ist nicht gebunden. Deswegen erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch sie die Seligkeit erlangen, die in Christo Jesu ist, mit ewiger Herrlichkeit. Das Wort ist treu; denn wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen; wenn wir verläugnen, so wird auch er uns verläugnen; wenn wir untreu sind - er bleibt treu, denn T. r. l. f. denn er kann sich selbst nicht verläugnen. Dies bringe in Erinnerung und bezeuge ernstlich vor dem Herrn, nicht Wortstreit zu führen, welches zu nichts nütze ist, sondern zum Verderben der Zuhörer dient. Sei beflissen, dich selbst Gott bewährt darzustellen, als einen Arbeiter, der nicht beschämt wird, der das Wort der Wahrheit recht theilet. Die ungöttlichen, eitlen Geschwätze aber vermeide, denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich fressen wie ein Krebs; unter welchen ist Hymenäus und Philetus, die in Betreff der Wahrheit sich verirrt haben, indem sie sagen, daß die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben etlicher verkehren. Doch der feste Grund Gottes stehet und hat dieses Siegel: Der Herr kennet, die sein sind; und: Ein jeglicher, der den Namen des Herrn T. r. Christi nennet, stehe ab von der Ungerechtigkeit. In einem großen Hause aber sind nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene; und die einen zur Ehre, die andern aber zur Unehre. Wenn sich nun jemand von diesen reinigt, der wird ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, T. r. u. v. a. f. h. und nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet. Die jugendlichen Lüste aber fliehe; strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen. Aber die thörichten und ungeschickten Streitfragen vermeide, da du weißt, daß sie Streit erzeugen. Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrhaftig O. zum Lernen bereit, der Böses ertragen kann, der in Sanftmuth unterweiset die Widersacher, ob ihnen etwa Gott Buße gebe zur Erkenntniß der Wahrheit, und daß sie wiederum nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels, die von ihm gefangen sind, für seinen B. für jenes Willen. Dieses aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten sein werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldgierig, prahlerisch, hochmüthig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verläumder, unenthaltsam, grausam, das Gute O. die Guten nicht liebend, Verräther, verwegen, aufgeblasen, mehr Liebhaber der Wollust denn Gottes, die eine Form der Gottseligkeit haben, ihre Kraft aber verläugnen. Und von diesen wende dich weg. Denn von diesen sind, die sich in die Häuser schleichen und gefangen nehmen die Weiblein, die, mit Sünden beladen, von mancherlei Lüsten getrieben werden, die immerdar lernen und niemals zur Erkenntniß der Wahrheit kommen können. Gleicherweise aber wie Jannes und Jambres dem Moses widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit, Menschen, verderbt in der Gesinnung, unbewährt in Ansehung des Glaubens. Sie werden aber nicht weiter fortschreiten, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie auch der von jenen es geworden ist. Du aber hast genau erkannt O. bist fleißig nachgefolgt meine Lehre, mein Betragen, meinen Vorsatz, meinen Glauben, meine Geduld, meine Liebe, mein Ausharren, meine Verfolgungen, meine Leiden, die mir widerfahren sind zu Antiochia, zu Ikonium, zu Lystra; welche Verfolgungen ich ertrug, und aus allen hat der Herr mich gerettet. Alle aber auch, die gottselig leben wollen in Christo Jesu, werden verfolgt werden. Böse Menschen aber und Gaukler werden im Bösen fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden. Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast, und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christo Jesu ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Ueberführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt. Ich bezeuge ernstlich vor Gott und Christo Jesu T. r. Ich bezeuge nun vor Gott und dem Herrn Jesu Christo, der da richten wird Lebendige und Todte bei seiner Erscheinung und seinem Reiche: Predige das Wort; halte darauf in gelegener oder ungelegener Zeit; überführe, strafe, ermahne mit aller Langmuth und Lehre. Denn die Zeit wird sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und zu den Fabeln sich hinwenden O. hingewandt werden. Du aber sei nüchtern O. wache in allem, leide Trübsal, thue das Werk eines Evangelisten, vollführe deinen Dienst. Denn ich werde schon zum Opfer gesprengt, und die Zeit meines Abscheidens O. meiner Entlassung ist vorhanden. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tage; nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben. Beeifre dich, bald zu mir zu kommen; denn Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Zeitlauf liebgewonnen, und ist nach Thessalonich gezogen, Crescenz nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas ist allein bei mir. Nimm Markus und bringe ihn mit dir, denn er ist mir nützlich zum Dienste. Tychikus aber habe ich nach Ephesus geschickt. Den Mantel, den ich in Troas bei Karpus zurückließ, bringe mit, wenn du kommst, und die Bücher, besonders die Pergamente. Alexander, der Kupferschmied, hat mir viel Böses erwiesen; der Herr vergelte Viele l. wird ihm vergelten ihm nach seinen Werken! Vor ihm hüte du dich auch, denn er hat unsern Worten sehr widerstanden. Bei meiner ersten Verantwortung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es werde ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, auf daß durch mich die Predigt vollbracht werde und alle die aus den Nationen hören möchten; und ich bin gerettet worden aus dem Rachen des Löwen. T. r. f. h. UndDer Herr wird mich retten von allem bösen Werke und bewahren zu seinem himmlischen Reiche, welchem sei Herrlichkeit in die Zeitalter der Zeitalter! Amen. Grüße die Priska und den Aquilas und das Haus des Onesiphorus. Erastus blieb zu Korinth, Trophimus aber habe ich in Milet krank zurückgelassen. Befleißige dich, vor dem Winter zu kommen. Es grüßt dich Eubulus, und Pudens, und Linus, und Klaudia, und die Brüder alle. Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geiste! Die Gnade sei mit euch! T. r. text f. h. Amen.
Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntniß der Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist, in der Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor den Zeiten der Zeitalter, zu seiner Zeit aber sein Wort geoffenbart hat durch die Predigt, die mir anvertraut ist nach demBefehl unsers Heilandes Gottes, Titus, meinem ächten Kinde nach dem gemeinschaftlichen Glauben: Gnade, Barmherzigkeit In vielen Handschr. f. Barmherzigkeit Friede von Gott, dem Vater, und T. r. und dem Herrn Jesu Christo Christo Jesu, unserm Heilande! Deswegen ließ ich dich in Kreta, auf daß du, was noch mangelte, in Ordnung bringen und in jeder Stadt Aelteste anstellen möchtest, wie ich dir geboten hatte: Wenn jemand untadelig ist, eines Weibes Mann, der gläubige O. treue Kinder hat, die nicht eines ausschweifenden Lebens beschuldigt oder zügellos sind. Denn der Aufseher muß untadelig sein als Gottes Verwalter, nicht eigenwillig, nicht zornmüthig, nicht dem Wein ergeben, nicht ein Schläger, nicht schändlichem Gewinn suchend, sondern gastfrei, ein Liebhaber des Guten O. der Guten, besonnen, gerecht, fromm, enthaltsam, anhangend dem treuen Worte nach der Lehre, auf daß er fähig sei, sowol mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersacher zu widerlegen. Denn es giebt viele und zwar zügellose Schwätzer und Betrüger, besonders die aus der Beschneidung, denen man den Mund stopfen muß, die da ganze Häuser verkehren, indem sie um schändlichen Gewinnes willen lehren, was sich nicht geziemt. Es hat einer aus ihnen, ihr eigener Prophet, gesagt: "Kreter sind immer Lügner, böse, wilde Thiere, faule Bäuche". Dieses Zeugniß ist wahr; um dieser Ursache willen überweise sie scharf, auf daß sie gesund seien im Glauben und nicht achten auf jüdische Fabeln und Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen O. Untreuenist nichts rein, sondern befleckt ist beides, ihre Gesinnung und ihr Gewissen. Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verläugnen sie ihn und sind gräulich und ungehorsam und zu jedem guten Werke unbewährt. Du aber rede, was der gesunden Lehre geziemt: daß die alten Männer nüchtern seien, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld; daß gleicherweise die alten Frauen in ihrem Betragen seien, wie es dem heiligen Stande geziemt, nicht verläumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten; auf daß sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, haushälterisch, gütig, den eigenen Männern unterwürfig zu sein, auf daß das Wort Gottes nicht verlästert werde. Die Jünglinge gleicherweise ermahne, besonnen zu sein, indem du in allem dich selbst als Muster guter Werke darstellest; in der Lehre Unverdorbenheit, würdigen Ernst, gesunde, nicht zu verurtheilende Rede, auf daß der von der Gegenpartei sich schäme, indem er nichts Böses über uns T. r. euch zu sagen hat. Die Knechte ermahne, ihren eigenen Herren unterwürfig zu sein, in allem sich wohlgefällig zu machen, nicht zu widersprechen, nichts zu unterschlagen, sondern alle gute Treue zu erweisen, auf daß sie die Lehre unsers Heilandes Gottes zieren in allen Dingen. Denn die Gnade Gottes, heilbringend für alle Menschen O. Die heilbringende Gnade G. ist a. M., ist erschienen, und unterweiset uns, daß wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verläugnend, nüchtern und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf, erwartend die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unsers großen Gottes und Heilandes Jesu Christi, der sich selbst für uns gegeben hat, auf daß er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und reinigte sich selbst ein Eigenthums-Volk, eifrig in guten Werken. Dieses rede und ermahne, und überführe sie mit aller Machtvollkommenheit. Laß dich niemand verachten. Erinnere sie, den Obrigkeiten und Gewalten unterthan zu sein, zu gehorchen, zu allem guten Werke bereit zu sein; niemanden zu lästern, nicht streitsüchtig zu sein, gelinde, alle Sanftmuth erweisend gegen alle Menschen. Denn einst waren auch wir unverständig, ungehorsam, irrend, dienten mancherlei Lüsten und Wollüsten, führten unser Leben in Bosheit und Neid, verhaßt und einander hassend. Als aber die Güte und die Menschenliebe unsers Heilandes Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus O. auf dem Grundsatz der W. Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir gethan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch das Waschen der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesum Christum, unsern Heiland, auf daß wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, der Hoffnung nach Erben des ewigen Lebens würden O. der Hoffnung des ewigen Lebens nach Erben würden. Das Wort ist treu; und ich will, daß du solches bekräftigst, auf daß die, welche Gott geglaubt haben, sorgfältig seien, gute Werke zu betreiben. Dieses ist gut und nützlich den Menschen. Thörichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister und Zänkerei und Streitigkeiten über das Gesetz vermeide, denn sie sind unnütz und eitel. Einen sektirerischen Menschen weise ab nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung, und wisse, daß ein solcher verkehrt ist und sündigt, und von sich selbst verurtheilt ist. Wenn ich den Artemas oder Tychikus zu dir senden werde, so befleißige dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen, denn ich habe beschlossen, daselbst zu überwintern. Zenas, dem Gesetzgelehrten, und Apollos gieb mit Sorgfalt das Geleit, auf daß ihnen nichts mangele. Laß aber auch die Unsrigen lernen, für die nothwendigen Bedürfnisse gute Werke zu betreiben, auf daß sie nicht unfruchtbar seien. Es grüßen dich alle, die bei mir sind. Grüße, die uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch allen! T. r. f. h. Amen.
Paulus, ein Gebundener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, dem Philemon, dem Geliebten und unserm Mitarbeiter, und Appia, der Schwester T. r. l. Geliebten, und dem Archippus, unserm Mitkämpfer, und der Versammlung, die in deinem Hause ist: Gnade euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesu Christo! Ich danke meinem Gott, indem ich allezeit deiner erwähne in meinen Gebeten, da ich höre von deiner Liebe und von dem Glauben, den du an den Herrn Jesum und zu allen Heiligen hast, daß die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde in der Anerkennung jedes Guten, das in uns T. r. unter euchist in Bezug auf Christum Jesum. Denn wir haben große Dankbarkeit Viele l. Freude und Trost durch deine Liebe, daß die Herzen der Heiligen durch dich, Bruder, erquickt worden sind. Deshalb, obgleich ich viele Freimüthigkeit in Christo habe, dir zu gebieten, was sich geziemt, so bitte ich doch vielmehr um der Liebe willen, da ich nun ein solcher bin, wie der alte Paulus, jetzt aber auch ein Gebundener Jesu Christi. Ich bitte O. ermahne dich für mein Kind, das ich gezeugt habe in meinen Banden, Onesimus, der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist, den ich zurück gesandt habe. Du aber nimm ihn, das ist mein Herz B. Eingeweide, auf; welchen ich bei mir behalten wollte, damit er an deiner Statt mir diente in den Banden des Evangeliums. Aber ohne deinen Willen wollte ich nichts thun, auf daß deine Güte nicht wie gezwungen, sondern freiwillig sei. Denn vielleicht ist er deswegen für eine Zeit von dir abgesondert gewesen, auf daß du ihn für immer besitzen mögest, nicht mehr als einen Sklaven, sondern mehr denn einen Sklaven, als einen geliebten Bruder, besonders für mich, wie vielmehr aber für dich, sowol im Fleische als im Herrn. Wenn du mich nun für deinen Mitgenossen hältst, so nimm ihn auf wie mich. Wenn er dir aber etwas Unrechtes gethan hat, oder etwas schuldig ist, so rechne dieses mir an. Ich Paulus habe es mit meiner Hand geschrieben, ich will bezahlen; daß ich dir nicht sage, daß du auch dich selbst mir schuldig bist. Ja, Bruder, ich möchte gern Nutzen an dir haben im Herrn; erquicke mein Herz B. Eingeweide in Christo T. r. dem Herrn. Da ich deinem Gehorsam vertraue, so habe ich dir geschrieben, wissend, daß du auch mehr thun wirst, als ich sage. Zugleich aber bereite mir auch eine Herberge, denn ich hoffe, daß ich euch durch eure Gebete werde geschenkt werden. Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christo Jesu, Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit euerm Geiste! T. r. f. h. Amen.
Nachdem Gott vielfältig und auf mancherlei Weise ehemals O. vor Alters zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat; welcher, der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er durch sich selbst die Reinigung der Sünden gemacht, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe; und um so viel besser geworden denn die Engel, als er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat. Denn zu welchem der Engel hat er je gesagt: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt" Ps. 2, 7? Und wiederum: "Ich will ihm zum Vater, und er soll mir zum Sohne sein" 2. Sam. 7, 14? Und wiederum, wenn er den Erstgeborenen in den Erdkreis einführt, spricht er: "Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten" Ps. 97, 7. Und in Bezug auf die Engel zwar spricht er: "Der seine Engel zu Geistern macht und seine Diener zu einer Feuerflamme" Ps. 104, 4. In Bezug auf den Sohn aber: "Dein Thron, o Gott, ist in das Zeitalter des Zeitalters, und ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat dich, Gott, dein Gott, gesalbt mit Oel des Frohlockens über deine Genossen" Ps. 45, 6. 7. Und: "Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände; sie werden verderben, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid, und wie ein Gewand wirst du sie zusammenwickeln, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht vergehen" Ps. 102, 25-27). Zu welchem der Engel aber hat er je gesagt: "Sitze zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße" Ps. 110, 1? Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen? Deswegen sollen wir um so mehr auf das achten, was wir gehört haben, daß wir nie abgleiten O. umkommen, od. es nie durchrinnen lassen. Denn wenn das durch Engel geredete Wort fest geworden und jede Übertretung und Ungehorsam gerechte Vergeltung empfangen hat, wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung vernachlässigen? welche, nach dem sie den Anfang der Verkündigung durch den Herrn empfangen, uns bestätigt worden ist von denen, die es gehört haben, indem Gott außerdem mitzeugte, durch Zeichen und Wunder und mancherlei Wunderwerke und Austheilungen des Heiligen Geistes, nach seinem Willen. Denn nicht Engeln hat er unterworfen den zukünftigen Erdkreis, von dem wir reden. Es hat aber irgendwo jemand bezeugt, sagend: "Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, daß du auf ihn siehest? Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt O. weniger gemacht; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und ihn gesetzt über die Werke deiner Hände; du hast alles unterworfen unter seine Füße" Ps. 8, 4-6. Denn indem er ihm alles unterworfen, hat er nichts gelassen, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. Wir sehen aber Jesum, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit O. den, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, Jesum, wegen des Leidens des Todes mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, so daß er durch Gottes Gnade für alles O. jedenden Tod schmeckte. Denn es geziemte ihm, um deswillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit brachte, den Anführer ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen. Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; um welcher Ursache willen er sich nicht schämt, sie Brüder zu nennen, indem er spricht: "Ich will deinen Namen kund thun meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dir lobsingen" Ps. 22, 22. Und wiederum: "Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen" (Ps. 16,1. u. a. St). Und wiederum: "Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat" Jes. 8, 18. Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches theilhaftig sind, so hat auch er gleicherweise an denselben Theil genommen, auf daß er durch den Tod zu nichte machte den, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle diese befreite, die durch Furcht des Todes während des ganzen Lebens der Knechtschaft unterworfen O. verfallen waren. Denn er nimmt fürwahr sich nicht der Engel an, sondern des Samens Abrahams nimmt er sich an. Daher sollte er allem den Brüdern gleich werden, auf daß er in den Sachen mit Gott ein barmherziger und treuer Hoherpriester werden möchte, um die Sünden des Volkes zu sühnen. Denn in dem er selbst gelitten hat, da er versucht ward, vermag er denen zu helfen, die versucht werden. Daher, heilige Brüder, Genossen der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesum, der treu ist dem, der ihn gesetzt hat, wie es auch Moses war in seinem ganzen Hause. Denn dieser ist größerer Herrlichkeit würdig geachtet worden denn Moses, insofern größere Ehre, als das Haus, der hat, der es bereitet hat. Denn jedes Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, ist Gott. Und Moses zwar war treu in seinem ganzen Hause, als Diener, zum Zeugnis dessen, was hernach geredet werden sollte 4. Mose 12, 7; Christus aber als Sohn über sein Haus, dessen Haus wir sind, wenn wir anders die Freimüthigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten. Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung, an dem Tage der Versuchung in der Wüste, da mich eure Väter versuchten, mich prüften, und meine Werke sahen vierzig Jahre. Deshalb ward ich über jenes Geschlecht erzürnt, und sprach: Allezeit irren sie mit dem Herzen und sie haben meine Wege nicht erkannt; so schwur ich in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden Ps. 95, 7-11...!" Sehet zu, Brüder, daß nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei, in dem Abfallen von dem lebendigen Gott, sondern ermuntert euch selbst O. ermahnet einander jeden Tag, so lange es "heute" heißt, daß nicht jemand von euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde. Denn wir sind Genossen des Christus geworden, wenn wir anders den Anfang der Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten, indem O. während gesagt wird: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, so verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung". Denn welche, als sie gehört hatten, haben ihn erbittert? Waren es denn nicht alle, die durch Moses von Aegypten ausgegangen waren? Über welche aber ward er vierzig Jahre erzürnt? Nicht über die, welche gesündigt hatten, deren Gebeine gefallen sind in der Wüste? Welchen aber schwur er, daß sie nicht eingehen sollten in seine Ruhe, als nur denen, die ungehorsam gewesen waren? Und wir sehen, daß sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens. Fürchten wir uns also, daß nicht etwa, da eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, hinterlassen ist, jemand von euch O. daß nicht jemand von euch von der hinterlassenen Verheißung, in seine Ruhe einzugehen... zurückzubleiben scheine. Denn auch wir haben eine gute Botschaft empfangen, gleichwie auch jene; aber das Wort der Verkündigung nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, nicht mit dem Glauben vermischt war. Denn wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein, wie er gesagt hat: "So schwur ich in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden...!" wiewol die Werke von Grundlegung der Welt an geworden waren. Denn er hat irgendwo von dem siebenten Tage also gesprochen: "Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken" 1. Mose 2, 2. Und an dieser Stelle wiederum: "Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden...!" Da nun übrig bleibt, daß etliche in dieselbe eingehen, und die, welche zuerst die gute Botschaft empfangen haben, des Ungehorsams wegen nicht eingegangen sind, so bestimmt er wiederum einen gewissen Tag: "Heute", in David nach so langer Zeit sagend, wie vorhin gesagt worden: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht". Denn wenn Josua Gr. Jesus sie in die Ruhe gebracht hätte, so würde er darnach nicht von einem andern Tage reden. Es bleibt denn eine Sabbathruhe für das Volk Gottes. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruhet auch von seinen Werken, wie Gott von seinen eigenen. So lasset uns nun Fleiß anwenden, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Erempel des Ungehorsams falle. Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer denn jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Zertheilung der Seele und des Geistes, der Gelenke und des Markes, und ein Urtheiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir zu thun haben. Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesum, den Sohn Gottes, so lasset uns das Bekenntnis festhalten; denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben kann mit unsern Schwachheiten, sondern der in allem versucht worden ist in gleicher Weise, ausgenommen die Sünde. Lasset uns nun mit Freimüthigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hülfe. Denn jeder aus Menschen genommene Hohepriester wird für Menschen bestellt in den Sachen mit Gott, auf daß er sowohl Gaben als Schlachtopfer darbringe für die Sünden, der Nachsicht zu haben vermag mit den Unwissenden und Irrenden, indem auch er selbst mit Schwachheit umgeben ist; und um dieser willen muß er, wie für das Volk, so auch für sich selbst opfern für die Sünden. Und es nimmt nicht jemand sich selbst die Ehre, sondern als von Gott berufen, gleichwie auch Aaron. Also hat auch der Christus sich selbst nicht verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget". Ps. 2,7 Wie er auch an einer andern Stelle sagt: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks." Ps. 110,4 Der in den Tagen seines Fleisches, da er beides, Bitten und Flehen zu dem, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, mit starkem Geschrei und Thränen geopfert hat (und um seiner Frömmigkeit) O. Furcht willen erhört worden ist), obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam lernte, und, vollendet worden, allen, die ihm gehorchen, der Urheber O. die Ursache ewigen Heils geworden ist, von Gott begrüßt O. angeredet od. genanntals Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks; über welchen wir viel zu sagen haben, und was mit Worten schwer auszulegen ist, weil ihr im Hören träge geworden seid. Denn da ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, bedürfet ihr wiederum, daß man euch lehre, welches die Elemente des Anfangs der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die der Milch bedürfen und nicht der festen Speise. Denn jeder, welcher der Milch theilhaftig wird, ist unerfahren im Worte der Gerechtigkeit, denn er ist unmündig. Die feste Speise aber gehört den Erwachsenen, W. Vollkommene; im Gr. für Erwachsene gebraucht die vermöge der Gewohnheit geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten und des Bösen. Deshalb, das Wort von dem Anfang des Christus lassend, lasset uns fortgehen zum vollen Wuchse und nicht wiederum einen Grund legen mit der Buße von todten Werken und dem Glauben an Gott, der Lehre von Waschungen, und dem Hände-Auflegen, und der Todten-Auferstehung, und dem ewigen Gericht. Und dieses wollen wir thun, wenn es Gott erlaubt. Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet waren, und geschmeckt haben die himmlische Gabe, und theilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes, und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters, und abgefallen sind, wiederum zur Buße zu erneuern, indem sie den Sohn Gottes sich selbst kreuzigen und zur Schau stellen. Denn das Land, das den häufig über dasselbe kommenden Regen trinkt und nützliches Kraut hervorbringt für diejenigen, O. und Kraut hervorbringt, denen nützlich... um derer willen es auch bebaut ist, empfängt Segen von Gott; welches aber Dornen und Disteln hervorbringt, ist untauglich und dem Fluche nahe, dessen Ende ist die W. zur Verbrennung. Wir aber sind, was euch, Geliebte, betrifft, von bessern und mit der Seligkeit zusammenhangenden Dingen überzeugt, wenn wir auch also reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, zu vergessen euers Werkes und der Liebe, die ihr gegen seinen Namen bewiesen, da ihr den Heiligen gedient habt und dienet. Wir wünschen aber sehr, daß ein jeglicher von euch denselben Fleiß beweise zur völligen Sicherheit der Hoffnung bis an's Ende, daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen ererben. Denn als Gott dem Abraham verhieß, schwur er, weil er bei keinem Größern zu schwören hatte, bei sich selbst, und sprach: "Wahrlich, segnend werde ich dich segnen, und mehrend werde ich dich mehren". 1. Mose 22,17.28 Und also ausgeharrend, erlangte er die Verheißung. Denn Menschen dieschwören wol bei einem Größern, und der Eidschwur ist ihnen ein Ende alles Widerspruchs zur Bestätigung; worin O. weshalb Gott, da er den Erben der Verheißung die Unwandelbarkeit seines Rathschlusses überschwänglicher beweisen wollte, mit einem Eidschwur in's Mittel getreten ist, damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, wobei es unmöglich ist, daß Gott lügen sollte, einen starken Trost hätten, die wir Zuflucht genommen haben zum Ergreifen der vorliegenden Hoffnung, die wir als einen festen und sichern Anker der Seele haben, der auch in das Innere des Vorhangs hineingeht, wohin als Vorläufer für uns eingegangen ist Jesus, ein Hoherpriester geworden in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks. Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester des höchsten Gottes, der Abraham begegnete, als er zurückkehrte von der Niederlage der Könige, und ihn segnete, welchem auch Abraham den Zehnten zutheilte von allem; der erstlich verdolmetscht: König der Gerechtigkeit ist, dann aber auch König von Salem, das ist König des Friedens, ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens habend, aber dem Sohne Gottes verglichen, bleibt er fortdauernd Priester. Schauet aber, wie groß dieser war, dem selbst Abraham, der Patriarch, den Zehnten gab von der Beute. Und zwar haben die von den Söhnen Levi, die das Priesterthum empfangen, ein Gebot, den Zehnten nach dem Gesetz von dem Volke zu nehmen, das ist, von ihren Brüdern, wiewohl sie aus den Lenden Abrahams kommen. Er aber, der sein Geschlecht nicht von ihnen ableitete, hat den Zehnten von Abraham genommen, und den gesegnet, der die Verheißungen hatte. Ohne allen Widerspruch aber wird das Geringere von dem Bessern gesegnet. Und hier empfangen Menschen, welche sterben, den Zehnten, dort aber der, von welchem bezeugt wird, daß er lebe; und, so zu sagen, ist durch Abraham auch Levi, der den Zehnten empfängt, gezehntet worden, denn er war noch in der Lende des Vaters, als ihm Melchisedek entgegen ging. Wenn denn die Vollkommenheit durch das levitische Priestertum war (denn in Verbindung mit demselben hat das Volk das Gesetz empfangen,) welches Bedürfnis war noch da, daß ein anderer Priester aufstehe nach der Ordnung Melchisedeks, und nicht genannt werde nach der Ordnung Aarons? Denn wenn das Priesterthum geändert wird, so findet nothwendig auch eine Aenderung des Gesetzes statt. Denn der, von welchem dieses gesagt ist, gehört zu einem andern Stamme, aus welchem niemand dem Altar genaht ist. O. des A. gewartet hat Denn es ist offenbar, daß unser Herr aus Juda entsprossen ist, zu welchem Stamme Moses nichts gesprochen hat in Bezug auf die Priester. Und es ist noch viel mehr offenbar, wenn, nach der Gleichheit Melchisedeks, ein anderer Priester aufsteht, der es nicht geworden ist nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebotes, sondern nach der Kraft eines unauflöslichen Lebens. Denn es O. er ist bezeugt: "Du bist Priester in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedeks". Denn da ist eine Abschaffung des vorhergehenden Gebotes, seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen, (denn das Gesetz hat nichts zur Vollendung gebracht,) und die Einführung einer bessern Hoffnung, durch welche wir Gott nahen. Und inwiefern sie nicht ohne Eidschwur war, (denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden, dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu ihm sprach O. in Bezug auf ihn sprach "Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks ") insofern ist Jesus eines bessern Bundes Bürge geworden. Und jener sind viele Priester geworden, weil sie durch den Tod verhindert waren zu bleiben; dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches O. unübertragbares Priesterthum. Daher vermag er auch völlig zu erretten, die durch ihn zu Gott kommen, indem er immerdar lebt, um sich für sie zu verwendenO. für sie zu bitten. Denn ein solcher Hoherpriester geziemte uns: heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern, und höher denn die Himmel geworden, der nicht Tag für Tag nöthig hat, wie die Hohenpriester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, dann für die des Volkes; denn dieses hat er ein für allemal gethan, als er sich selbst geopfert hat. Denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit haben; das Wort des Eidschwurs aber, der nach dem Gesetz kommt, den Sohn, vollendet O. geweiht in Ewigkeit. Die Hauptsumme aber dessen, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat O. der da sitzt zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln, ein Diener des Heiligthums und der wahrhaftigen Hütte, welche der Herr errichtet hat, nicht der Mensch. Denn jeder Hohepriester wird bestellt, daß er sowohl Gaben als Schlachtopfer darbringe; daher ist es nothwendig, daß auch dieser etwas habe, das er darbringe. Denn zwar wenn er auf Erden wäre, so wäre er nicht einmal Priester, weil jene da sind, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen, (welche dem Vorbilde und Schatten der himmlischen Dinge dienen, gleichwie es zu Moses durch göttlichen Ausspruch gesagt wurde, als er die Hütte aufrichten sollte; denn: "Siehe", spricht er, "daß du alles nach dem Muster machest, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist"). 2. Mose 25,40 Jetzt aber hat er einen vortrefflichern Dienst erlangt, insofern er auch Mittler ist eines bessern Bundes, der auf bessere Verheißungen gestiftet ist. Denn wenn jener erste Bund tadellos gewesen wäre, so wäre kein Raum gesucht worden für einen zweiten. Denn tadelnd spricht er zu ihnen: "Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, und ich werde in Bezug auf das Haus Israel und in Bezug auf das Haus Juda einen neuen Bund vollziehen; nicht nach dem Bunde, den ich mit ihren Vätern machte an dem Tage, da ich sie bei ihrer Hand nahm, um sie aus dem Lande Aegypten auszuführen; denn sie blieben nicht in meinem Bunde, und ich bekümmerte mich nicht um sie, spricht der Herr. Denn dies ist der Bund, den ich dem Hause Israel stiften werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Indem ich meine Gesetze in ihren Sinn gebe, will ich sie auch auf ihre Herzen schreiben; und ich werde ihnen zum Gott, und sie werden mir zum Volke sein. Und sie werden nicht ein jeglicher seinen Mitbürger und ein jeglicher seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! denn alle werden mich erkennen vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen. Denn ich werde ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten Viele l. f. und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken." Jer. 31,31-34 Indem er sagt: "Einen neuen", hat er den ersten alt gemacht. Was aber alt gemacht und veraltet ist, ist dem Verschwinden nahe. Es hatte nun zwar auch der erste Bund Satzungen des Dienstes und das weltliche Heiligthum. Denn eine Hütte war zugerichtet, die vordere, in welcher der Leuchter war und der Tisch und die Ausstellung der Brote, welche das Heilige genannt wird; hinter dem zweiten Vorhang aber eine Hütte, welche das Allerheiligste genannt wird, die ein goldenes Rauchfaß hatte und die Lade des Bundes, überall mit Gold überdeckt, in welcher der goldene Krug war, der das Manna hatte, und die Ruthe Aarons, die gesproßt hatte, und die Tafeln des Bundes; oben über derselben aber die Cherubim der Herrlichkeit, den Versöhnungsdeckel überschattend, von welchen Dingen jetzt nicht im Einzelnen zu reden ist. Da nun dieses also eingerichtet ist, gehen in die vordere Hütte allezeit die Priester hinein und vollbringen den Dienst; in die zweite aber einmal des Jahres allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, welches er darbringt für sich selbst und die Verirrungen des Volkes; wodurch der Heilige Geist dieses anzeigt, daß der Weg zum Heiligthum noch nicht geoffenbart sei, sol ange die vordere Hütte noch Bestand habe, welches ein Gleichnis ist für die gegenwärtige d. h. damals gegenwärtige Zeit, während welcher sowohl Gaben als Schlachtopfer dargebracht werden, die dem Gewissen nach den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst ausübt, bestehend allein in Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen, Satzungen des Fleisches, auferlegt bis auf die Zeit der Zurechtbringung. Christus aber, gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter, in Verbindung mit O. durch der größern und vollkommnern Hütte, die nicht mit Händen gemacht, (das ist, nicht von dieser Schöpfung ist), auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blute, ist ein für allemal in das Heiligthum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte. Denn wenn das Blut von Stieren und Böcken und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinigkeit des Fleisches heiligt, wie viel mehr wird das Blut des Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von todten Werken, um dem lebendigen Gott zu dienen! O. anzubeten Und dewegen ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod zur Erlösung der unter dem ersten Bunde geschehenen Uebertretungen eingeführt O. stattgefunden ist, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfingen; (denn wo ein Testament ist, da muß der Tod dessen stattfinden, der das Testament gemacht hat. Denn ein Testament ist gültig, wenn man gestorben ist, weil es niemals Kraft hat, so lange der lebt, der das Testament gemacht hat,) weshalb auch der erste Bund nicht ohne Blut eingeweiht worden ist. Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Moses zu dem ganzen Volke geredet war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und besprengte sowol das Buch selbst als auch das ganze Volk, und sprach: "Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch geboten hat". 2. Mose 24,8 Er besprengte aber desgleichen auch die Hütte und alle die Gefäße des Dienstes mit dem Blute; und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießung ist keine Vergebung. Es war denn nöthig, daß die Vorbilder der Dinge in den Himmeln hierdurch gereinigt wurden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. Denn der Christus ist nicht eingegangen in das mit Händen gemachte Heiligthum, ein Gegenbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns; auch nicht, damit er sich selbst oftmals opferte, wie der Hohepriester jedes Jahr in das Heiligthum hineingeht mit fremdem Blute; sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an; nun aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter geoffenbart worden zum Wegthun der Sünde durch das Schlachtopfer seiner selbst. Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht, also wird auch der Christus, einmal geopfert, um Vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal ohne Sünde erscheinen denen, die ihn erwarten, zur Seligkeit. Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es nimmer mit denselben Schlachtopfern, die sie jährlich ununterbrochen darbringen, die Hinzunahenden vollkommen machen. Denn würde sie sonst nicht aufgehört haben, dargebracht zu werden, weil die den Gottesdienst Übenden, einmal gereinigt, kein Gewissen mehr von Sünden gehabt hätten? Aber in jenen Opfern ist jährlich ein Erinnern der Sünden; denn es ist unmöglich, daß Stier- und Bocksblut Sünden hinwegnehme. Deshalb, als er in die Welt kommt, spricht er: "Schlachtopfer und Opfer hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir zubereitet; an Brandopfern und Opfern für die Sünde hast du kein Wohlgefallen. Da sprach ich: Siehe, ich komme (in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben), um deinen Willen, o Gott zu tun". Ps. 40,6-8 Indem er vorher sagt: "Schlachtopfer und Speisopfer und Brandopfer und Opfer für die Sünde hast du nicht gewollt, noch Wohlgefallen daran gefunden" (die nach dem Gesetz dargebracht werden), spricht er dann: "Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun". Er nimmt das Erste weg, auf daß er das Zweite aufrichte; durch welchen Willen wir geheiligt sind durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi. Und jeder Priester steht täglich da, den Dienst verrichtend und oft dieselben Schlachtopfer darbringend, welche niemals Sünden hinwegnehmen können. Er aber, nachdem er ein Schlachtopfer für die Sünden dargebracht, hat sich für immerdar gesetzt zur Rechten Gottes, fortan wartend, bis seine Feinde gelegt sind zum Schemel seiner Füße. Denn durch ein Opfer hat er auf immerdar vollkommen gemacht, die geheiligt werden. Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist: denn nachdem er gesagt hat: "Dies ist der Bund, den ich mit ihnen errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: meine Gesetze in ihre Herzen gebend, werde ich sie auch auf ihre Sinnen schreiben"; und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie O. durchaus nicht mehr gedenken". Jer. 31,33+34 Wo aber eine Vergebung derselben W. dieser; bezieht sich auf V. 17 ist, da ist nicht mehr ein Opfer für die Sünde. Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, den neuen und lebendigen Weg, den er uns eingeweiht hat durch den Vorhang, das ist sein Fleisch, und einen großen Priester über das Haus Gottes, so lasset uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewißheit des Glaubens, die Herzen besprengt und also gereinigt vom bösen Gewissen, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. Lasset uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten, (denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat); und lasset uns aufeinander achthaben zum Reizen der Liebe und guter Werke, und unser Zusammenkommen nicht versäumen, O. aufgegeben wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermahnen, und um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet. Denn wenn wir mit Willen sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt nicht mehr ein Schlachtopfer für die Sünden, sondern ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und ein Feuereifer, der die Widersacher verschlingen wird. Jemand, der das Gesetz Moses' verworfen hat, stirbt ohne Barmherzigkeit auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen; wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt war, für gemein O. unrein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? Denn wir kennen den, der gesagt hat: "Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr". Und wiederum: "Der Herr wird sein Volk richten". 5. Mose 32,35+36 Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! Gedenket aber der vorigen Tage, in welchen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden, viel Kampf der Leiden erduldet habt; teils da ihr, sowohl durch Schmach als Drangsale zur Schau gestellt wurdet, teils da ihr Genossen derer geworden seid, die also einhergingen. Denn auch an den Leiden der Gebundenen habt ihr Teil genommen, und den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wisset, daß ihr für euch selbst eine bessere und bleibende Habe besitzet. So werfet nun eure Zuversicht O. Freimütigkeit nicht weg, die eine große Belohnung hat. Denn ihr bedürfet des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan, die Verheißung davontragt. Denn noch um ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verziehen. "Der Gerechte aber wird durch Glauben d. h. auf dem Grundsatz des Glaubens leben"; Hab. 2,4 und: "Wenn jemandO. er sich zurückzieht, so wird meine Seele an ihm kein Gefallen haben". Wir aber sind nicht von denen, die sich zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die da glauben zur W. nicht vom Zurückziehen zum Verderben, sondern vom Glauben zur Errettung der Seele. Der Glaube aber ist eine Verwirklichung O. Zuversicht, feste Überzeugung dessen, was man hofft, eine Überzeugung O. ein Überführtsein der Dinge, die man nicht siehet. Denn in diesem d. h. in der Kraft dieses Glaubens haben die Alten Zeugnis erlangt. Durch Glauben verstehen wir, daß die Welten durch Gottes Wort bereitet worden, so daß das, was man siehet, nicht aus dem Erscheinendem d. h. aus Dingen, die mit den Sinnen wahrgenommen werden können geworden ist. Durch Glauben brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer Eig. Schlachtopfer dar denn Kain, durch welches O. welchen, d. h. Glauben er Zeugnis erlangte, daß er gerecht war, indem Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben; und durch diesen, O. dieses obgleich er gestorben ist, redet er noch. Durch Glauben ward Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehen sollte, und er ward nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, daß er Gott wohlgefallen habe. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott nahet, muß glauben, daß er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist. Durch Glauben bereitete Noah, da er einen göttlichen Ausspruch von dem, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses, durch welche er die Welt verurteilte und Erbe der Gerechtigkeit ward, die nach dem Glauben ist. Durch Glauben ward Abraham, als er gerufen ward, gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, nicht wissend, wohin er komme. Durch Glauben hielt er sich auf in dem Lande der Verheißung, wie in einem fremden, und wohnte in Hütten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er erwartete die Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer O. Werkmeister Gott ist. Durch Glauben empfing auch selbst Sarah Kraft, einen Samen zu gründen, O. schwanger zu werden und zwar über die Zeit ihres Alters, weil sie den für treu achtete, der es verheißen hatte. Deshalb sind auch geboren von e i n e m, und zwar Gestorbenen, gleichwie die Sterne des Himmels an Menge, und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist. Diese alle sind im Glauben O. dem Glauben gemäß gestorben und haben die Verheißungen nicht empfangen, sondern sahen sie von ferne und begrüßten sie und bekannten, daß sie Fremdlinge und ohne Bürgerschaft auf Erden O. im Lande seien. Denn die solches sagen, zeigen deutlich, daß sie ein Vaterland suchen. O. begehren Und wenn sie an jenes gedacht hätten, von welchem sie ausgezogen, so hätten sie Zeit gehabt zurückzukehren. Jetzt aber suchen sie ein besseres, das ist ein himmlisches. Deshalb schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet. Durch Glauben opferte Abraham, als er versucht ward, den Isaak, und der, welcher die Verheißungen empfangen hatte, brachte den Eingebornen dar, über welchen gesagt worden: "In Isaak soll dein Same genannt werden"; 1. Mose 21,12 iweil er urteilte, daß Gott auch aus den Toten zu erwecken vermöge, von woher er ihn auch im Gleichnisse empfing. Durch Glauben segnete Isaak, in Bezug auf zukünftige Dinge, Jakob und Esau. Durch Glauben segnete Jakob sterbend einen jeden der Söhne Josephs und betete an über der Spitze seines Stabes. d. h. sich darüber hinbeugend Durch Glauben gedachte Joseph sterbend W. sein Leben beschließend des Auszugs der Söhne Israels und gab Befehl wegen seiner Gebeine. Durch Glauben ward Moses, als er geboren war, drei Monate von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, daß das Kind schön war; und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht. Durch Glauben weigerte sich Moses, als er groß geworden, ein Sohn der Tochter Pharao's zu heißen, lieber wählend, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, indem er die Schmach Christi für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung hin. Durch Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht die Wut des Königs; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren. Durch Glauben feierte er das Passah und die Besprengung des Blutes, auf daß der Zerstörer der Erstgeburt sie nicht antaste. Durch Glauben gingen sie durch das Rote Meer wie durch's Trockne, welches die Ägypter versuchten und verschlungen wurden. Durch Glauben fielen die Mauern Jericho's, nachdem sie sieben Tage umzogen waren. Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit den Ungläubigen O. Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter mit W. mit Frieden aufgenommen hatte. Und was soll ich noch sagen? Denn die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon und Barak und Simson und Jephta, und David und Samuel und den Propheten, welche durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen d. h. das, was ihnen verheißen war erlangten, der Löwen Rachen verstopften, des Feuers Kraft auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen, aus Schwachheit Kraft gewannen, im Streite stark wurden, der Fremden Heerlager zurücktrieben. Weiber erhielten ihre Toten wieder durch Auferstehung; andere aber wurden gefoltert, und nahmen die Befreiung nicht an, auf daß sie eine bessere Auferstehung erlangten. Andere aber wurden durch Schimpf und Geißelung Eig. Verhöhnungen und Geißeln versucht und dazu durch Banden und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch den Tod des Schwertes, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, hatten Mangel, Drangsal, Ungemach, (deren die Welt nicht würdig war) umherirrend in Wüsten und Gebirgen und Klüften und den Höhlen der Erde. Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis erhielten, haben die Verheißung nicht empfangen, da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, auf daß sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden. Deswegen lasset auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns Eig. uns umlagernd haben, ablegen jegliche Bürde und die leicht umstrickende Sünde, Eig. abgelegt haben und mit Ausharren laufen den uns vorliegenden Wettlauf, hinschauend auf Jesum, Eig. wegschauend (von allem anderen) auf Jesum hin den Anfänger Zugleich: Urheber, Anführer; einer der in einer Sache den ersten Schritt tut und anderen vorangeht und Vollender des Glaubens, welcher, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete, und der Schande nicht achtete, und sitzet zur Rechten auf dem Throne Gottes. Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, auf daß ihr nicht ermüdet, indem ihr in eurn Seelen ermattet. Ihr habt noch nicht, wider die Sünde ankämpfend, bis auf's Blut widerstanden, und habt des Zuspruchs O. Ermunterung vergessen, der zu euch spricht als zu Söhnen: "Mein Sohn! achte nicht gering des Herrn Züchtigung, noch ermatte, wenn du von ihm gestraft O. zurechtgewiesen wirst; denn wen der Herr liebt, den züchtigt er, und er geißelt jeden Sohn, den er aufnimmt". Spr. 3,11-12 Wenn ihr die Züchtigung erduldet, d. h. geht nicht aus Zorn von seiten Gottes hervor so handelt Gott mit euch als mit Söhnen; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, welcher alle teilhaftig geworden, so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne. Zudem hatten wir auch die Väter unsers Fleisches zu Züchtigern und scheueten sie; sollen wir nicht viel mehr dem Vater der Geister unterworfen sein und leben? Denn jene freilich züchtigten uns für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Jede Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; hernach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind. Deshalb "richtet auf die erschlafften Hände und die gelähmten Kniee", Jes. 35,3 und "machet gerade Bahn für eure Füße!", Spr. 4,26 auf daß nicht das Lahme vom Wege abgewandt, sondern vielmehr geheilt werde. Jaget dem Frieden nach mit allen und der Heiligung, Eig. dem Geheiligtsein ohne welche niemand den Herrn schauen wird; und sehet zu, daß nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide, O. von... zurückbleibe daß nicht eine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse und euch beunruhige, und viele O. nach and. Les.: die Vielen, d. i. die große Menge durch diese verunreinigt werden; daß nicht jemand ein Hurer oder ein Ungöttlicher sei wie Esau, der für e i n e Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte, denn ihr wisset, daß er auch nachher, da er den Segen erben wollte, verworfen ward (denn er fand keinen Platz für die Buße), obgleich er ihn sehr mit Tränen suchte. Denn ihr seid nicht gekommen zu demBerge, der betastet werden konnte, und zu dem entzündeten Feuer, O. und der vom Feuer entzündet war und zum Dunkel und Finsternis und Sturm, und dem Posaunenschall, O. Trompetenschall und der Stimme der Worte, deren Hörer baten, O. es ablehnten, abwiesen; wie V. 25 daß das Wort nicht mehr an sie gerichtet würde, (denn sie konnten nicht ertragen, was geboten ward: "Und wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden". 2. Mose 19,13 Und so furchtbar war die Erscheinung, daß Moses sagte: "Ich bin voll Schrecken und Zittern"), sondern ihr seid gekommen zu dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden Engeln, der allgemeinen Versammlung; und zu der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten; und zu Jesu, dem Mittler des neuen Bundes; und zu dem Blute der Besprengung, das besseres redet denn Abel. Sehet zu, daß ihr den nicht abweiset, der da redet! Denn wenn jene nicht entgingen, die den abwiesen, der auf Erden die Aussprüche gab: wieviel mehr wir, wenn Eig. die wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln redet! Dessen Stimme damals die Erde erschütterte; jetzt aber hat er verheißen, sagend: "Noch einmal werde ich bewegen nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel". Hagg. 2,6 Aber dieses "noch einmal" deutet an die Verwandlung der Dinge, die erschüttert werden, als die, welche gemacht sind, auf daß die, welche nicht erschüttert werden, bleiben. Deshalb, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, so lasset uns die Gnade festhalten, durch welche O. laßt uns dankbar sein (Dankbarkeit hegen), wodurch wir Gott wohlgefällig dienen mit Ehrfurcht und Frömmigkeit. "Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer". 5. Mose 4,24 Die brüderliche Liebe bleibe. Der Gastfreundschaft vergesset nicht, denn durch sie haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Gedenket der Gefangenen, als Mitgefangene; derer, die Ungemach leiden, als solche, die auch selbst im Leibe sind. Die Ehe sei geehrt in allem, O. unter allen und das Bett unbefleckt; Hurer aber und Ehebrecher wird Gott richten. Der Wandel sei ohne Geldgier. Begnüget euch O. indem ihr euch begnüget mit dem, was vorhanden ist; denn er hat gesagt: "Ich will dich nicht versäumen, noch dich verlassen"; 5. Mose 31,6; Jos. 1,5 so daß wir kühn sagen mögen: "Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was will mir ein Mensch tun?" Ps. 118,6 Gedenket eurer Führer, die euch das Wort Gottes geredet haben, und schauet den Ausgang ihres Wandels an und ahmet ihren Glauben nach. Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in die Zeitalter. Lasset euch nicht fortreißen durch mancherlei und fremde Lehren; denn es ist gut, daß das Herz befestigt werde durch Gnade, nicht durch Speisen, von welchen die keinen Nutzen hatten, die darin wandelten. Wir haben einen Altar, von welchem die kein Recht haben zu essen, die der Hütte dienen. Denn von den Tieren, deren Blut für die Sünde in das Heiligtum O. in das Allerheiligste gebracht wird durch den Hohenpriester, werden die Leiber außerhalb des Lagers verbrannt. Deshalb litt auch Jesus, auf daß er durch sein eigenes Blut das Volk heiligte, außerhalb des Tores. So lasset uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern wir suchen O. begehren die zukünftige. Durch ihn nun lasset uns Gott stets das Schlachtopfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. O. segnen Des Wohltuns aber und Mitteilens vergesset nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen. Gehorchet euren Führern und seid untertänig; denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechenschaft zu geben haben, auf daß sie dieses mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich. Betet für uns; denn wir sind der Zuversicht, daß wir ein gutes Gewissen haben, da wir in allem ehrbar zu wandeln begehren. Ich bitte euch aber um so mehr, dieses zu tun, auf daß ich euch desto schneller wiedergegeben werde. Der Gott aber des Friedens, der aus den Toten wiederbrachte Eig. der Wiederbringer aus den Toten; eine charakteristische Bezeichnung Gottes unseren Herrn Jesum, den großen Hirten der Schafe, in demd. h. in der Kraft des Blute des ewigen Bundes, Vergl. Hes. 37,26 vollende euch in jedem guten Werke, um seinen Willen zu tun, Eig. getan zu haben in euch schaffend, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesum Christum, welchem sei die Herrlichkeit in die Zeitalter der Zeitalter! Amen. Ich bitte euch aber, Brüder, ertraget das Wort der Ermahnung; denn ich habe euch in Kürze geschrieben. Wisset, daß der Bruder Timotheus freigelassen ist, mit welchem ich, wenn er bald Eig. bälder kommt, euch sehen werde. Grüßet alle eure Führer und alle die Heiligen. Es grüßen euch die von Italien. Die Gnade sei mit euch allen! Amen.
Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesu Christi, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, seinen Gruß! Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen fallet, da ihr wisset, daß die Bewährung euers Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, auf daß ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habet. Wenn aber jemandem von euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen willig giebt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben, ohne zu zweifeln; denn der Zweifelnde ist gleich einer Woge des Meeres, die vom Winde bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde; er ist ein wankelmüthiger Mann, unstät in allen seinen Wegen. Der niedrige Bruder aber rühme sich seiner Hoheit, der reiche aber in seiner Erniedrigung; denn wie des Grases Blume wird er vergehen. Denn die Sonne ist aufgegangen mit der Glut und hat das Gras gedörrt, und seine Blume ist abgefallen, und die Zierde seines Ansehens ist verloren; also wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken. Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! denn wenn er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die er T. r. der Herr verheißen hat denen, die ihn lieben. Niemand, wenn er versucht wird, sage: Ich werde von Gott versucht; denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, und selbst versucht er niemanden. Ein jeglicher aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust fortgezogen und gelockt wird. Darnach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde, die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Irret euch nicht, meine geliebten Brüder. Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung ist, noch Schatten von O. durch den Wechsel. Nach seinem eigenen Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, auf daß wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien. Also denn, meine geliebten Brüder, ein jeder Mensch sei schnell zu hören, langsam zu reden, langsam zum Zorn. Denn eines Mannes Zorn wirkt nicht die Gerechtigkeit Gottes. Deshalb leget ab alle Unsauberkeit und alles Uebermaß von Schlechtigkeit und empfanget mit Sanftmuth das eingepflanzte Wort, welches eure Seelen zu erretten vermag. Seid aber Thäter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Thäter, der ist gleich einem Manne, der sein natürliches Angesicht im Spiegel beschauet. Denn er hat sich selbst beschauet und ist weggegangen und hat alsbald vergessen, wie er war. Wer aber in das vollkommene Gesetz, in das der Freiheit, nahe hineingeschaut hat und darin geblieben ist, dieser, indem er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Thäter des Werkes ist, dieser wird glückselig sein in seinem Thun. Wenn jemand T. r. f. h. unter euch sich dünket O. scheint, er diene Gott, und zügelt nicht seine Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst ist eitel. Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in iwhrer Drangsal besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten. Meine Brüder, habet nicht den Glauben unsers Herrn Jesu Christi, des Herrn der Herrlichkeit, mit Ansehen der Person. Denn wenn in eure Synagoge ein Mann kommt mit goldenen Ringen, in prächtigem Kleide, es kommt aber auch ein armer in unsauberem Kleide hinein, und ihr sehet auf den, der das prächtige Kleid trägt, und sprechet T. r. f. h. zu ihm: Setze du dich bequem hierher! und zu dem Armen sprechet ihr: Stehe du dort, oder setze dich hier unter meinen Fußschemel! Habt ihr denn nicht unter euch selbst einen Unterschied gemacht O. So habt ihr beides, das Uebel in euch selbst nicht gerichtet und... und seid Richter von bösen Gedanken geworden? Höret, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die Armen der T. r. dieser Welt auserwählt, reich zu sein im Glauben und zu Erben des Reiches, welches er verheißen hat denen, die ihn lieben? Ihr aber habt den Armen gering geschätzt. Unterdrücken euch nicht die Reichen, und ziehen nicht sie euch vor die Gerichte? Lästern nicht sie den guten Namen, der über euch angerufen ist? Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz vollführt, nach der Schrift: "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst", so thut ihr wohl. Wenn ihr aber die Personen ansehet, so übet ihr Sünde und werdet von dem Gesetz als Uebertreter überführt. Denn ein jeglicher, der das ganze Gesetz halten, aber in einem straucheln wird, ist in allem schuldig geworden. Denn der, welcher sprach: "Du sollst nicht ehebrechen", sprach auch: "Du sollst nicht tödten". Wenn du nun nicht die Ehe brichst, aber tödtest T. r. ehebrechen oder tödten wirst, so bist du ein Uebertreter des Gesetzes geworden. Also redet und also thut, als die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen. Denn das Gericht ist ohne Barmherzigkeit für den, der nicht Barmherzigkeit geübt hat; T. r. f. h. unddie Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht O. triumphirt über das Gericht. Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber nicht Werke? Kann der Glaube ihn erretten? Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und der täglichen Nahrung entbehrt, und jemand unter euch spricht zu ihnen: Gehet hin in Frieden, werdet gewärmt und gesättigt! ihr gebet ihnen aber nicht die Nothdurft des Leibes, was nützt es? So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, an sich selbst todt. Es wird aber jemand sagen: Du hast Glauben und ich habe Werke; zeige mir deinen Glauben ohne T. r. aus deinen Werken Werke, und ich werde dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken. Du glaubst, daß Gott einer ist, du thust wohl; auch die Teufel B. Dämonen glauben und zittern. Willst du aber wissen, o eitler Mensch! daß der Glaube ohne die Werke todt ist? Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte? Du siehst, daß der Glaube mitwirkte zu seinen Werken, und daß der Glaube durch die Werke vollendet worden ist? Und die Schrift ward erfüllt, welche sagt: "Abraham aber glaubte Gott, und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet" 1. Mose 15, 6, und er ward Freund Gottes genannt. So sehet ihr T. r. f. h. denn nun, daß ein Mensch aus O. auf dem Grundsatz d. Werken gerechtfertigt wird und nicht aus O. auf dem Grundsatz d. Glauben allein. Ist aber gleicherweise nicht auch Rahab, die Hure, aus O. auf dem Grundsatz d. Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem andern Wege hinausließ? Denn wie der Leib ohne Geist todt ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke todt. Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder, wissend, daß wir ein schwereres Urtheil empfangen werden; denn wir alle straucheln oft. Wenn jemand nicht im Worte strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, der auch den ganzen Leib zu zügeln vermag. Siehe, den Pferden legen wir die Gebisse in die Mäuler, daß sie uns gehorchen, und wenden ihren ganzen Leib um. Siehe, auch die Schiffe, die so groß sind, und von heftigen Winden getrieben werden, werden durch ein sehr kleines Steuerruder umgewandt, wohin irgend der Trieb des Steuermanns will. Also ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen großen Wald O. Haufen zündet es an! Auch die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Also ist die Zunge unter unsern Gliedern, die den ganzen Leib befleckt und den Lauf der Natur O. unsers Wesens anzündet und von der Hölle angezündet wird. Denn jede Natur, sowol der Thiere als der Vögel, sowol der kriechenden als der Meerthiere, wird gezähmt und ist gezähmt worden durch die menschliche Natur; die Zunge aber kann niemand unter den Menschen zähmen; sie ist ein hin- und herschwankendes T. r. unbezähmbares Uebel voll tödtlichen Giftes. Mit ihr preisen B. segnen wir den Herrn T. r. Gott und Vater O. und den Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes geworden sind. Aus demselben Munde geht Segen und Fluch hervor. Dieses, meine Brüder, sollte nicht also sein. Sprudelt die Quelle aus derselben Oeffnung das Süße und das Bittere? Kann, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen, oder ein Weinstock Feigen? So kann salziges nicht süßes Wasser geben T. r. So kann auch keine Quelle salziges und süßes Wasser gebenB. machen. Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus einem guten Wandel seine Werke in Sanftmuth der Weisheit. Wenn ihr aber bittern Eifer und Zanksucht in euerm Herzen habt, so rühmet euch nicht und lüget nicht gegen die Wahrheit. Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische. Denn wo Eifer und Zanksucht ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte That. Die Weisheit aber von oben ist auf's erste rein, dann friedsam, gelinde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und ungeheuchelt. Die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden aber wird O. die Frucht d. G. aber wird in Fr. g. gesäet denen, die Frieden machen. Woher sind Kriege und woher T. r. l. f. woher Kämpfe unter euch? Nicht daher, aus euren Wollüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr gelüstet und habt nichts; ihr tödtet und eifert, und könnet nichts erlangen; ihr streitet und krieget; ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfanget nichts, weil ihr übel bittet, damit ihr es in euren Wollüsten verzehret. Ihr T. r. f. h. Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß die Freundschaft der Welt Feindschaft wider Gott ist? Wer nun irgend ein Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes dar. Oder meinet ihr, daß die Schrift vergeblich rede? Begehret der Geist, der in uns wohnt O. Wohnung gemacht hat mit Neid? Er giebt aber größere Gnade; deshalb spricht er: "Gott widerstehet den Hochmüthigen, den Demüthigen aber giebt er Gnade"Spr. 3, 34. Unterwerfet euch nun Gott. Widerstehet dem Teufel, und er wird von euch fliehen. Nahet euch Gott, und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmüthigen. Seid niedergeschlagen und trauert und weinet; euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit und eure Freude in Niedergeschlagenheit. Demüthigt euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen. Redet nicht wider einander, Brüder. Wer wider seinen Bruder redet oder T. r. und seinen Bruder richtet, redet wider das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Thäter des Gesetzes, sondern ein Richter. Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der T. r. l. f. und Richter, der zu erretten und zu verderben vermag. Wer aber T. r. l. f. aber bist du, der du den Nächsten T. r. l. den andern richtest? Wolan denn, die ihr saget: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt gehen, und daselbst ein Jahr zubringen und Handel treiben und Gewinn machen; (die ihr nicht wisset, was der morgende Tag bringt. Denn was ist euer Leben? Es ist ja ein Dampf, der für eine kleine Weile sichtbar ist, dann aber verschwindet;) anstatt zu sagen: Wenn der Herr will und wir leben, so wollen wir dieses oder jenes thun. Nun aber rühmet ihr euch in euren Großthuereien. Alles solches Rühmen ist böse. Wer nun weiß, Gutes zu thun, und thut es nicht, dem ist es Sünde. Wolan nun, ihr Reichen! Weinet und heulet über euer Elend, das über euch kommt. Euer Reichthum ist verfault, und eure Kleider sind mottenfressig geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird zum Zeugniß sein wider euch und euer Fleisch fressen wie Feuer; ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder geschnitten haben, der von euch vorenthalten ist, schreiet, und das Geschrei der Schnitter ist gedrungen in die Ohren des Herrn Zebaoth. Ihr habt auf Erden üppig gelebt und geschwelgt; ihr habt eure Herzen gepflegt wieT. r. wie an einem Schlachttage. Ihr habt verurtheilt, getödtet den Gerechten; er widersteht euch nicht. Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn. Siehe, der Ackersmann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfange. Habt auch ihr Geduld, befestigt eure Herzen; denn die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen. Seufzet nicht wider einander, Brüder, auf daß ihr nicht gerichtet T. r. verurtheilt werdet. Siehe, der Richter steht vor der Thür. Nehmet, meine Brüder, zum Exempel des Leidens und der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben. Siehe, wir preisen die selig, welche ausharren. Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen, daß der Herr voll von innigem Mitgefühl und barmherzig ist. Vor allem aber, meine Brüder, schwöret nicht, weder bei dem Himmel, noch bei der Erde, noch irgend einen andern Eid; sondern euer ja sei ja, und euer nein nein, auf daß ihr nicht unter dasGericht fallet. Leidet jemand unter euch? er bete. Ist jemand gutes Muthes? er singe Psalmen. Ist jemand krank unter euch? er rufe die Aeltesten der Versammlung zu sich, und sie sollen über ihn beten und ihn mit Oel salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen, und der Herr wird ihn aufstehen lassen; und wenn er auch Sünden gethan, so wird es ihm vergeben werden. Bekennet nun T. r. l. f. nun einander die Vergehungen und betet für einander, auf daß ihr geheilt werdet; das inbrünstige O. wirksameGebet eines Gerechten vermag viel. Elias war ein Mensch von gleichen Gemüthsbewegungen wie wir, und er betete mit Gebet, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate. Und wiederum betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor. Meine T. r. l. f. Meine Brüder! wenn jemand unter euch von der Wahrheit abgeirrt ist, und es führt ihn jemand zurück, der wisse, daß der, welcher einen Sünder von dem Irrthum seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tode erretten und eine Menge von Sünden bedecken wird.
Erste Epistel des Petrus Petrus, Apostel Jesu Christi, den auserwählten Fremdlingen B. die ohne Bürgerschaft wohnen von der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien, nach Vorkenntniß Gottes, des Vaters, durch Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Jesu Christi: Gnade und Friede sei euch vermehrt B. Gnade euch und Friede sei vermehrt. Gepriesen B. Gesegnetsei der Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Todten, zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbtheil, welches für euch aufbewahrt ist in den Himmeln, die ihr durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, welche bereit ist, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden; worin O. in welcher ihr frohlockt, die ihr jetzt eine kleine Weile, wenn es nöthig ist, traurig seid durch mannigfache Versuchungen; damit die Bewährung euers Glaubens viel köstlicher als die des Goldes (das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird,) erfunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre T. r. Ehre und Herrlichkeit in der Offenbarung Jesu Christi; welchen ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen, liebt; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht sehet, ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt, indem ihr das Ende euers Glaubens, die Errettung der Seelen, davontraget, über welche Errettung nachgesucht und nachgeforscht, die Propheten, die von der für euch bestimmten Gnade geweissagt haben, forschend, auf welche oder welcherlei Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christum kommen sollten und von den Herrlichkeiten darnach zuvor zeugte; welchen es geoffenbart ward, daß sie nicht für sich selbst, sondern für euch T. r. uns die Dinge bedienten, die euch jetzt verkündigt worden sind durch die, welche euch das Evangelium gepredigt haben durch B. in (in der Kraft des)den vom Himmel gesandten Heiligen Geist, in welches Engel hineinzuschauen B. sich zu bücken begehren. Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hoffet völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi. Als Kinder des Gehorsams bildet euch nicht nach den vorigen Lüsten in eurer Unwissenheit, sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel. Sintemal geschrieben steht: "Seid heilig, denn ich bin heilig" 3. Mose 11, 44. Und wenn ihr den als Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeglichen Werk, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht, wissend, daß ihr nicht mit verweslichen Dingen, Silber oder Gold, erlöst worden seid, von euerm eiteln, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken; welcher zwar zuvorerkannt ist vor Grundlegung der Welt, aber geoffenbart worden am Ende der T. r. in den letzten Zeiten um euertwillen, die ihr durch ihn glaubet an Gott, der ihn aus den Todten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, auf daß euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott sei O. so daß euer G.... ist. Da ihr eure Seelen gereinigt habt durch den Gehorsam der Wahrheit T. r. f. h. durch den Geist zur ungeheuchelten brüderlichen Liebe, so liebet einander mit Inbrunst aus reinem Herzen, die ihr nicht wiedergeboren seid aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem, durch das lebendige und T. r. f. h. in Ewigkeit bleibende Wort Gottes O. durch das Wort des lebendigen und bleibenden Gottes; sintemal "alles Fleisch wie Gras ist, und alle seine Herrlichkeit T. r. alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorrt, und seine "seine" ist fraglich Blume ist abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit" Jes. 40, 6. 7. Dieses aber ist das Wort, das euch in der guten Botschaft verkündigt ist. Leget nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, und wie neugeborne Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, auf daß ihr dadurch wachset zur Errettung T. r. l. f. zur Errettung, wenn ihr anders geschmeckt habt, daß der Herr gütig ist. Zu welchem kommend, als zu einem lebendigen Steine, von Menschen zwar verworfen, vor Gott aber auserwählt, kostbar, seid O. werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priesterthum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich, durch Jesum Christum. Denn T. r. Darum es ist in der Schrift enthalten: "Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren; und wer an ihn glaubt O. auf ihn vertraut, wird nicht beschämt werden" Jes. 28, 16. Euch nun, die ihr glaubet, ist die Kostbarkeit; den Ungehorsamen O. Ungläubigen aber, "der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein B. Haupt der Ecke. Ps. 118, 22 geworden", und "ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Aergernisses" Jes. 8, 14, die sich, da sie nicht gehorsam sind O. glauben, an dem Worte stoßen, wozu sie auch gesetzt worden sind. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priesterthum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitzthum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsterniß zu seinem wunderbaren Licht; die ihr einst "nicht ein Volk" waret, nun aber ein Volk Gottes seid; die ihr "nicht Barmherzigkeit empfangen hattet", nun aber Barmherzigkeit empfangen habt. Geliebte! ich ermahne euch als Fremdlinge, und als die ihr ohne Bürgerschaft seid, daß ihr euch enthaltet von den fleischlichen Lüsten, die wider die Seele streiten, und euern Wandel unter den Nationen ehrbar führet, auf daß sie, worin O. in dem sie wider euch als Uebelthäter sprechen, aus den guten Werken, die sie angeschaut haben, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung. Unterwerfet euch nun jeder menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem Könige, als Oberherrn, oder den Statthaltern, als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Uebelthäter und zum Lobe derer, die Gutes thun. Denn also ist es der Wille Gottes, daß ihr durch Gutesthun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringet: als Freie, und die nicht die Freiheit zum Schleier der Bosheit haben, sondern als Knechte Gottes. Erweiset jedermann Ehre. Liebet die Brüderschaft. Fürchtet Gott. Ehret den König. Ihr Hausknechte, seid den Herren unterthan in aller Furcht, nicht allein den guten und milden, sondern auch den verkehrten. Denn dieses ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor Gott willen Beschwerden aushält, indem er ungerecht leidet. Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr euch vergehet und geschlagen werdet und es aushaltet? Wenn ihr aber Gutes thut und leidet und esaushaltet, dieses ist wohlgefällig vor Gott. Denn hierzu seid ihr berufen; denn auch Christus hat für euch Andere l. uns gelitten und euch ein Exempel gelassen, auf daß ihr seinen Fußstapfen nachfolgen sollet; welcher keine Sünde that, noch ein Betrug in seinem Munde erfunden ward, der, gescholten, nicht wieder schalt, leidend, nicht drohete, sondern sich dem übergab, der recht richtet; welcher selbst unsere Sünden an seinem Leibe auf das O. an dem Holz getragen hat, auf daß wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen O. Wunden ihr heil geworden seid Jes. 53, 5. Denn ihr waret wie irrende Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen. Gleicherweise ihr Weiber, seid euren eigenen Männern unterwürfig, auf daß, wenn auch etliche dem Worte nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Weiber ohne Wort gewonnen werden, indem sie euern in Furcht keuschen Wandel angeschaut haben; deren Schmuck sei nicht der auswendige mit Haarflechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen der Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem Unverweslichen des sanften und stillen Geistes, welcher vor Gott sehr köstlich ist. Denn also schmückten sich auch einst die heiligen Weiber, die ihre Hoffnung auf Gott setzten, und waren ihren eigenen Männern unterworfen; wie Sarah dem Abraham gehorchte, und ihn Herr nannte, deren Kinder ihr geworden seid, wenn ihr Gutes thut und keinerlei Schrecken fürchtet. Ihr Männer gleicherweise, wohnet bei ihnen gemäß der Erkenntniß, als bei dem schwächern Gefäße, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend, als auch Miterben der Gnade des Lebens, auf daß eure Gebete nicht gehindert werden. Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, demüthig T. r. freundlich, und vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegentheil segnet, weil T. r. wissend, daß ihr ihr dazu berufen seid, daß ihr den Segen ererbet. "Denn wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der enthalte seine Zunge vom Bösen, und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden; er wende sich weg vom Bösen und thue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Gebet; das Antlitz aber des Herrn ist wider die, welche Böses thun" Ps. 34, 12-16). Und wer ist, der euch Böses thun wird, wenn ihr Nachahmer des Guten geworden seid? Aber wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr. Fürchtet euch aber nicht mit ihrer Furcht O. womit sie suchen, euch fürchten zu machen, noch seid bestürzt, sondern heiligt Christus T. r. Gott den Herrn, den Herrn, in euren Herzen Jes. 8, 12. 13. Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der von euch Rechenschaft fordert von der Hoffnung, die in euch ist, aber T. r. l. f. aber mit Sanftmuth und Furcht; und habet ein gutes Gewissen, auf daß, worin O. in dem sie wider euch als Uebelthäter reden, die beschämt werden, die euern guten Wandel in Christo verläumden. Denn es ist besser, daß ihr, wenn der Wille Gottes es will, Gutes thuend leidet als Böses thuend. Denn freilich hat Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, auf daß er uns zu Gott führe, getödtet nach O. indem Fleische, aber lebendig gemacht nach O. indem Geiste T. r. durch den Geist, in welchem er auch hinging und predigte den Geistern, die im Gefängniß sind, welche vormals T. r. einst ungehorsam waren O. nicht glaubten, als die Langmuth Gottes harrete inden Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in welcher wenige, das ist acht Seelen, durch's Wasser hindurch gerettet wurden, dessen Gegenbild, die Taufe, auch euch T. r. uns jetzt rettet, (nicht ein Ablegen der Unreinigkeit des Fleisches, sondern die Befragung O. Verpflichtung, od. Anfrage an ein... eines guten Gewissens vor Gott,) durch die Auferstehung Jesu Christi, welcher zur Rechten Gottes ist, da er in den Himmel gefahren, und Engel und Gewalten und Mächte ihm unterthan worden sind. Da nun Christus für uns im Fleische gelitten hat, so waffnet auch ihr selbst euch mit demselben Sinne; denn wer im Fleische gelitten hat, ruhet von der Sünde, um die im Fleische noch übrige Zeit nicht mehr den Lüsten der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben. Denn die vergangene Zeit T. r. f. h. des Lebens ist uns genug, den Willen der Nationen gethan zu haben, als wir wandelten in Ausschweifungen, Lüsten, Trunkenheit, Festgelagen, Trinkgelagen und frevelhaften Götzendienereien; wobei es sie befremdet, daß ihr nicht mitlauft zu demselben Treiben der Ausgelassenheit der Schwelgerei, und lästern; welche dem Rechenschaft geben werden, der bereit ist, zu richten Lebendige und Todte. Denn dazu ist auch den Todten eine gute Botschaft gepredigt worden, auf daß sie gerichtet werden dem Menschen gemäß nach dem Fleische, aber leben Gott gemäß nach dem Geiste. Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen, und seid nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber habt unter einander eine inbrünstige Liebe, denn die Liebe bedeckt T. r. wird bedecken eine Menge Sünden. Seid gastfrei gegen einander ohne Murren; je nachdem jeder eine Gnadengabe empfangen hat, dienet einander damit, als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes. Wenn jemand redet, so rede er als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so sei es als aus der Kraft, die Gott darreicht, auf daß in allem Gott verherrlicht werde durch Jesum Christum, welchem ist die Herrlichkeit und die Macht in die Zeitalter der Zeitalter. Amen. Geliebte, lasset euch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Versuchung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes, sondern so wie ihr der Leiden des Christus theilhaftig seid, freuet euch, auf daß ihr auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit mit Frohlocken euch freuet. Wenn ihr im Namen Christi geschmähet werdet, glückselig seid ihr! denn der Geist der Herrlichkeit und der Geist Gottes ruhet auf euch. Bei ihnen freilich wird er verlästert, bei euch aber wird er verherrlicht Die Worte "bei euch aber wird er verherrlicht" sind sehr fraglich. Daß doch niemand unter euch leide als Mörder oder Dieb oder Uebelthäter oder als einer, der sich in fremde Sachen mischt; wenn aber als Christ, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen T. r. dieserhalb. Denn es ist die Zeit, daß das Gericht anfange an dem Hause Gottes; wenn aber zuerst an uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen O. glauben. Und "wenn der Gerechte mit Noth gerettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen" Spr. 11, 31? Daher sollen auch die, welche nach dem Willen Gottes leiden, ihm, T. r. f. h. als dem treuen Schöpfer ihre Seelen befehlen im Gutesthun. Die Aeltesten, die unter euch sind, ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden des Christus und auch Theilnehmer der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll: Hütet die Heerde Gottes, die unter euch ist, und führet die Aufsicht nicht aus Zwang, sondern freiwillig, auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig, nicht als herrschend über eure Erbgüter, sondern daß ihr Muster der Heerde seid. Und wenn der Erzhirte geoffenbart worden ist, so werdet ihr die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit empfangen. Gleicherweise ihr Jüngern, seid den Aeltesten unterthan. Alle aber seid gegen einander T. r. Alle aber einander unterthänig, seid mit Demuth fest umhüllt mit Demuth fest umhüllt; denn "Gott widersteht den Hochmüthigen, den Demüthigen aber giebt er Gnade" Spr. 3, 34. So demüthigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorget für euch. Seid nüchtern, wachet, T. r. f. h. denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe, und sucht, welchen er verschlinge. Dem widerstehet, standhaft im Glauben, da ihr wisset, daß dieselben Leiden vollbracht werden an eurer Brüderschaft, die in der Welt ist. Der Gott aber aller Gnade, der euch T. r. uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, er selbst, nachdem ihr eine kleine Weile gelitten habt, wird T. r. l. f. wird euch vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen. Ihm sei die Herrlichkeit und die Viele l. f. die Herrlichkeit und die Macht in die Zeitalter der Zeitalter! Amen. Durch Silvanus, den euch treuen Bruder, wie ich dafür halte, habe ich euch mit wenigem geschrieben, ermahnend und bezeugend, daß dies die wahre Gnade Gottes ist, in welcher ihr stehet. Es grüßt euch die Miterwählte in Babylon, und Markus, mein Sohn. Grüßet einander mit dem Kuß der Liebe. Friede sei euch allen, die in Christo T. r. f. h. Jesu sind! T. r. f. h. Amen.
Zweite Epistel des Petrus Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben durch die Gerechtigkeit unsers Gottes und Heilandes Jesu Christi: Gnade und Friede sei euch vermehrt in der Erkenntniß Gottes und Jesu, unsers Herrn. Da seine göttliche Kraft uns alles in Betreff des Lebens und der Frömmigkeit gegeben hat durch die Erkenntniß dessen, der uns durch Herrlichkeit und Tugend berufen hat, durch welche er uns die größten und kostbaren Verheißungen gegeben, damit ihr durch diese Theilnehmer der göttlichen Natur werdet, indem ihr entflohen seid dem Verderben, das in der Welt ist durch die Lust. Eben deshalb fügt aber auch, allen Fleiß anwendend, zu B. in euerm Glauben die Tugend, zu der Tugend aber die Kenntniß, zu der Kenntniß aber die Enthaltsamkeit, zu der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, zu dem Ausharren aber die Gottseligkeit, zu der Gottseligkeit aber die brüderliche Liebe, zu der brüderlichen Liebe aber die Liebe. Denn wenn diese Dinge bei euch sind und reichlich vorhanden, so stellen sie euch nicht träge noch fruchtleer hin in Bezug auf die Erkenntniß unsers Herrn Jesu Christi. Denn bei welchem diese Dinge nicht sind, der ist blind, kurzsichtig und hat vergessen die Reinigung seiner vorigen Sünden. Deshalb, Brüder, befleißigt euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen, denn wenn ihr dieses thut, so werdet ihr niemals straucheln. Denn also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi. Deshalb will ich nicht versäumen, euch immer an diese Dinge zu erinnern, wiewol ihr sie wisset und in der gegenwärtigen Wahrheit befestigt seid. Ich halte es aber für recht, so lange ich in dieser Hütte bin, euch durch Erinnerung zu erwecken, da ich weiß, daß das Ablegen meiner Hütte bald geschieht, wie auch unser Herr Jesus Christus mir geoffenbart hat. Ich will mich aber befleißigen, daß ihr auch nach meinem Abschiede im Stande seid, zu jeder Zeit euch dieses in Erinnerung zu rufen. Denn wir sind nicht künstlich erdichteten Fabeln gefolgt, als wir euch kund thaten die Macht und Ankunft unsers Herrn Jesu Christi, sondern als die da Augenzeugen seiner Majestät gewesen sind. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging O. zu ihm geschah: "Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe". Und diese Stimme hörten wir vom Himmel erlassen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren. Und wir haben das prophetische Wort befestigt B. fester geworden, auf welches zu achten ihr wohl thut, (als auf eine Lampe, welche leuchtet an einem dunkeln Orte,) bis der Tag anbreche, und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen; dieses zuerst wissend, daß keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist. Denn die Weissagung ward ehemals nicht durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern T. r. f. h. die heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste. Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volke, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche Sekten des Verderbens neben einführen werden, und den Gebieter verläugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen. Und viele werden ihren Ausschweifungen T. r. Verderbnissen nachfolgen, um welcher willen der Weg der Wahrheit verlästert werden wird. Und durch Habsucht werden sie euch verhandeln mit erkünstelten Worten; welchen das Gericht von lange her nicht zögert und ihr Verderben nicht schlummert. Denn wenn Gott Engel, welche gesündigt, nicht verschonte, sondern sie, in den Abgrund hinabstürzend, den Ketten der Finsterniß überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht; und nicht schonte der alten Welt, sondern Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht erhielt, und eine Flut brachte über die Welt der Gottlosen; und die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und mit Zerstörung verurtheilte, und sie denen, die gottlos leben würden, zum Exempel hinstellte; und den gerechten Lot rettete, der von dem ausschweifenden Wandel der Ruchlosen gequält ward; (denn der unter ihnen wohnende Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken.) … Der Herr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren auf den Tag des Gerichts, um bestraft zu werden; besonders aber, die dem Fleische nach in der Lust der Befleckung wandeln und die Herrschaft verachten; Verwegene, Anmaßende, die nicht erzittern, Herrlichkeiten zu lästern; da doch Engel, die an Stärke und Macht größer sind, nicht ein lästerndes Urtheil wider sie beim Herrn vorbringen. Diese aber, wie unvernünftige, natürliche Thiere, geschaffen zum Fang und Verderben, werden, lästernd über das, was sie nicht wissen, in ihrem eigenen Verderben verdorben werden, und den Lohn der Ungerechtigkeit empfangen, sie, welche die eintägige O. die Schwelgerei bei Tage Schwelgerei für Vergnügen achten, Flecken und Fehler, die in ihren eigenen Betrügereien schwelgen und Liebesmahle mit euch feiern. Sie haben Augen voll Ehebruch, die von der Sünde nicht ablassen, und unbefestigte Seelen fangen. Sie haben ein Herz, in Habsucht geübt, Kinder des Fluches, die, da sie den geraden Weg verlassen haben, verirrt und nachgefolgt sind dem Wege des Balaam, des Sohnes Bosors, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte, aber eine Zurechtweisung seiner eigenen Verkehrtheit hatte: ein sprachloses Lastthier, redend mit Menschenstimme, wehrte der Thorheit des Propheten. Diese sind Brunnen ohne Wasser, Nebel T. r. Wolken, vom Sturmwind getrieben, welchen das Dunkel der Finsterniß aufbewahrt ist in Ewigkeit. Denn stolze Worte der Eitelkeit aussprechend, ködern sie mit fleischlichen Lüsten, durch Ausschweifungen die, welche eben T. r. wirklich entflohen sind denen, die im Irrthum wandeln; ihnen Freiheit versprechend, sind sie selbst Sklaven des Verderbens; denn von wem jemand überwältigt ist, dem ist er auch als Sklave unterthan. Denn wenn sie, entflohen den Befleckungen der Welt durch die Erkenntniß des Herrn und Heilandes Jesu Christi, wiederum in diese verwickelt und überwältigt werden, so ist ihr letztes ärger geworden als das erste. Denn es wäre ihnen besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als, nachdem sie ihn erkannt haben, umzukehren von dem ihnen überlieferten heiligen Gebote. Es ist ihnen aber nach dem wahren Sprüchwort ergangen: "Der Hund wendet sich zu seinem eigenen Gespei", und "die gewaschene Sau zu dem Wälzort im Koth". Diesen zweiten Brief schreibe ich euch bereits, Geliebte, in welchen beiden ich durch Erinnerung eure lautere Gesinnung aufwecke, daß ihr gedenket der von den heiligen Propheten zuvor gesprochenen Worte, und des Gebotes des Herrn und Heilandes durch eure Apostel T. r. von uns den Aposteln; zuerst dieses wissend, daß am Ende der Tage Spötter mit Spötterei T. r. l. f. mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an. Denn mit Willen ist ihnen dieses verborgen, daß von Alters her Himmel waren und eine Erde, entstehend aus Wasser und im O. durch Wasser durch das Wort Gottes, durch welche die damalige Welt, vom Wasser überschwemmt, unterging. Die jetzigen Himmel aber und die Erde sind durch sein T. r. dasselbe Wort aufbewahrt, für das Feuer behalten bis zum Tage des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen. Dieses eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, daß ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzieht nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug achten, sondern er ist langmüthig gegen euch T. r. uns, da er nicht will, daß irgend welche verloren gehen, sondern daß alle zur Buße kommen. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb T. r. in der Nacht, an welchem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brande aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr verbrannt werden. Da nun dieses alles aufgelöst wird, welche sollet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit! erwartend und beschleunigend die Ankunft des Tages Gottes, dessentwegen die Himmel, in Feuer gerathen, werden aufgelöst werden, und die Elemente im Brande zerschmelzen. Wir erwarten aber, nach seiner Verheißung, neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Deshalb, Geliebte, da ihr dieses erwartet, so befleißigt euch, ohne Flecken und tadellos vor ihm erfunden zu werden in Frieden. Und achtet die Langmuth unsers Herrn für Errettung, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit, euch geschrieben hat, wie auch in allen Briefen, wenn er in denselben von diesen Dingen redet, von denen etliche schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben. Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisset, so hütet euch, daß ihr nicht, durch den Irrthum der Ruchlosen mit fortgerissen, von eurer eigenen Festigkeit fallet. Wachset aber in der Gnade und Erkenntniß unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi. Ihm sei die Herrlichkeit, beides jetzt und auf den Tag der Ewigkeit! Amen.
Erste Epistel des Johannes Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unsern Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und zeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist;) was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesu Christo. Und dieses schreiben wir euch, auf daß eure Freude völlig sei. Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: daß Gott Licht ist und ist gar keine Finsterniß in ihm. Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben und wandeln in der Finsterniß, so lügen wir und thun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie er in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft mit einander und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergiebt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kinder, ich schreibe euch dieses, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand gesündigt hat, so haben wir einen Sachwalter bei dem Vater, Jesum Christum, den Gerechten. Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unsern, sondern auch für die ganze Welt. Und hieran wissen wir, daß wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer da sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in diesem ist die Wahrheit nicht. Wer aber irgend sein Wort hält, in diesem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran wissen wir, daß wir in ihm sind. Wer da sagt, daß er in ihm bleibe, der ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt hat. Geliebte T. r. Brüder, nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, welches ihr von Anfang hattet O. gehabt habt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang gehört habt. Wiederum ein neues Gebot schreibe ich euch, welches wahr ist in ihm und in euch, weil die Finsterniß vergeht, und das wahrhaftige Licht schon leuchtet. Wer da sagt, daß er in dem Lichte sei, und hasset seinen Bruder, der ist in der Finsterniß bis jetzt. Wer seinen Bruder liebt, bleibt in dem Lichte, und kein Aergerniß O. kein Anlaß zum Anstoß ist in ihm. Wer aber seinen Bruder hasset, ist in der Finsterniß und wandelt in der Finsterniß, und weiß nicht wohin er geht, weil die Finsterniß seine Augen verblendet hat. Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den erkannt O. gekannt habt, der von Anfang ist. Ich schreibe euch, Jünglinge, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich schreibe euch, Kindlein, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang ist. Ich habe euch, Jünglinge, geschrieben, weil ihr stark seid, und das Wort Gottes in euch bleibt, und ihr den Bösen überwunden habt. Liebt nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmuth des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes thut, bleibt in Ewigkeit. Kindlein, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, daß derT. r. l. der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, daß es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so würden sie bei uns geblieben sein; aber auf daß sie offenbar würden, daß sie nicht alle von uns sind. Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisset alles. Ich habe euch nicht geschrieben, weil ihr die Wahrheit nicht wisset, sondern weil ihr sie wisset, und daß keine Lüge aus der Wahrheit ist. Wer ist der Lügner, als nur der, der da läugnet, daß Jesus der Christus ist? Dieser ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn läugnet. Ein jeglicher, der den Sohn läugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater T. r. l. f. wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater. Ihr T. r. f. h. nun, was ihr von Anfang gehört habt, bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohne und in dem Vater bleiben. Und dieses ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben. Dieses habe ich euch von denen geschrieben, die euch verführen. Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand belehre, sondern wie dieselbe Salbung euch über alles belehrt und wahr ist und keine Lüge ist, und wie sie euch belehrt hat, so werdet ihr in ihm bleiben. Und nun, Kinder, bleibet in ihm, auf daß, wenn er geoffenbart wird, wir Freimüthigkeit haben und nicht beschämt werden vor ihm bei seiner Ankunft. Wenn ihr wisset, daß er gerecht ist, so erkennet O. erkennet ihr, daß ein jeglicher, der die Gerechtigkeit thut, aus ihm geboren ist. Sehet, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, daß wir sollen Gottes Kinder heißen! Deswegen erkennet uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Gottes Kinder, und es ist noch nicht geoffenbart worden, was wir sein werden; wir wissen T. r. f. h. aber, daß, wenn er O. es geoffenbart ist, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeglicher, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist. Ein jeglicher, der die Sünde thut, thut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisset, daß er geoffenbart worden ist, auf daß er unsere Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm. Ein jeglicher, der in ihm bleibt, sündigt nicht; ein jeglicher, der sündigt, hat ihn nicht gesehen, noch ihn erkannt. Kinder, daß niemand euch verführe! Wer die Gerechtigkeit thut, der ist gerecht, gleichwie er gerecht ist. Wer die Sünde thut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, daß er die Werke des Teufels vernichte. Ein jeglicher, der aus Gott geboren ist, thut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Ein jeglicher, der nicht Gerechtigkeit thut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt. Denn dies ist die Botschaft, die ihr von Anfang gehört habt, daß wir einander lieben sollen. Nicht wie Kain aus dem Bösen war und seinen Bruder ermordete; und weshalb ermordete er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. Wundert euch nicht, T. r. u. v. a. f. h. meine Brüder, wenn euch die Welt hasset. Wir wissen, daß wir aus dem Tode in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben; wer den Bruder nicht liebt, bleibt in dem Tode. Ein jeglicher, der seinen Bruder hasset, ist ein Menschenmörder, und ihr wisset, daß kein Menschenmörder das ewige Leben in sich bleibend hat. Hieran haben wir die Liebe erkannt, daß er für uns sein Leben dargelegt hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben darzulegen. Wer aber der Welt Güter hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? T. r. f. h. Meine Kinder, lasset uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern in That und Wahrheit. Und hieran werden T. r. erkennen wir wir erkennen, daß wir von der Wahrheit sind und vor ihm unsere Herzen überzeugen O. versichern werden, daß, wenn unser Herz uns verurtheilt, Gott größer ist als unser Herz und alles kennet. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurtheilt, so haben wir Freimüthigkeit zu Gott, und was wir irgend bitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und das vor ihm Wohlgefällige thun. Und dies ist sein Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesu Christi und einander lieben, wie er uns ein Gebot gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm, und er in ihm; und hieran erkennen wir, daß er in uns bleibt, durch den Geist, den er uns gegeben hat. Geliebte, glaubet nicht jeglichem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind ausgegangen in die Welt. Hieran erkennet ihr den Geist Gottes: Jeglicher Geist, der Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist aus Gott; und jeglicher Geist, der nicht Jesum T. r. f. h. Christum im Fleische gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists B. ist das des Antichrists, von welchem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der Welt. Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist, als der, welcher in der Welt ist. Sie sind aus der Welt; deswegen reden sie aus O. nach dem Grundsatz der Welt, und die Welt höret sie. Wir sind aus Gott; wer Gott kennet, höret uns; wer nicht aus Gott ist, höret uns nicht. Hieraus erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrthums. Geliebte, lasset uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott; und ein jeglicher, der liebt, ist aus Gott geboren und kennet Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht gekannt, denn Gott ist die Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, daß Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, auf daß wir durch ihn leben. Hierin ist die Liebe: nicht, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns also geliebt hat, so sind auch wir schuldig, einander zu lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns und seine Liebe ist vollendet in uns. Hieran erkennen wir, daß wir in ihm bleiben und er in uns, daß er uns von seinem Geiste gegeben hat. Und wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt. Wer irgend bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in ihm bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben erkannt und geglaubt O. wir erkennen und glauben die Liebe, die Gott zu B. in uns hat. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott in ihm. Hierin ist die Liebe mit uns vollendet worden, auf daß wir an dem Tage des Gerichts Freimüthigkeit haben, daß, gleichwie er ist, auch wir sind in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe. Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasset seinen Bruder, so ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat O. siehet, wie kann der Gott lieben, den er nicht gesehen hat O. siehet? Und dieses Gebot haben wir von ihm, daß, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebt. Ein jeglicher, der da glaubt, daß Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und ein jeglicher, der den liebt, der geboren hat, liebt auch den, der aus ihm geboren ist. Hieran wissen wir, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben, und seine Gebote halten. Denn dieses ist die Liebe Gottes, daß wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt, und dieses ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist, der die Welt überwindet, als nur der, welcher glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus, der Christus; nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und das Blut. Und der Geist ist es, der da zeuget, weil der Geist die Wahrheit ist. Denn drei sind, die da zeugen T. r. f. h. im Himmel: Der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind einstimmig B. in eins. Wenn wir das Zeugniß der Menschen annehmen, das Zeugniß Gottes ist größer; denn dies ist das Zeugniß Gottes, das er gezeugt hat über seinen Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugniß in sich selbst; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht geglaubt hat an das Zeugniß, das Gott gezeugt hat über seinen Sohn. Und dies ist das Zeugniß: daß Gott uns das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohne. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dieses habe ich euch geschrieben T. r. f. h. welche glauben an den Namen des Sohnes Gottes, auf daß ihr wisset, daß ihr das ewige Leben habt, T. r. f. h. und auf daß ihr glaubet an den Namen des Sohnes Gottes die ihr glaubet an den Namen des Sohnes Gottes. Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, daß, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns höret. Und wenn wir wissen, daß er uns höret, um was wir irgend bitten, so wissen wir, daß wir die Bitten haben, die wir von ihm gebeten haben. Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so soll er bitten, und Gott wird ihm das Leben schenken, denen, die nicht zum Tode sündigen. Es giebt Sünde zum Tode; nicht für diese sage ich, daß er bitten solle. Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; und es giebt Sünde, die nicht zum Tode ist. Wir wissen, daß jeglicher, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborne bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an. Wir wissen, daß wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen. Und wir wissen, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Verständniß gegeben hat, auf daß wir den Wahrhaftigen kennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesu Christo. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Götzen! T. r. f. h. Amen.
Zweite Epistel des Johannes Der Älteste, der auserwählten Frau und ihren Kindern, welche ich liebe in der Wahrheit; und nicht ich allein, sondern auch alle, welche die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit. Es wird mit euch sein Gnade, Erbarmen, Friede von Gott, dem Vater, und von dem Herrn Jesu Christo, dem Sohne des Vaters, in Wahrheit und Liebe. Ich freuete mich sehr, daß ich einige von deinen Kindern in der Wahrheit wandelnd gefunden habe, wie wir ein Gebot empfangen haben von dem Vater. Und nun bitte ich dich, Frau, nicht als ob ich ein neues Gebot dir schriebe, sondern das, welches wir von Anfang gehabt haben: daß wir einander lieben. Und dies ist die Liebe, daß wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, wie ihr von Anfang gehört habt, daß ihr darin wandeln sollet. Denn viele Verführer sind in die Welt gekommen, die nicht Jesum Christum im Fleische kommend bekennen; dieses ist der Verführer und der Antichrist. Sehet auf euch selbst, daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Ein jeglicher, der weiter geht und nicht bleibt in der Lehre des Christus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat beide, den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmet ihn nicht in's Haus auf und grüßet ihn nicht. Denn wer ihn grüßet, nimmt Theil an seinen bösen Werken. Ich habe euch viel zu schreiben, aber ich wollte es nicht mit Papier und Tinte; sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, auf daß unsere Freude völlig sei. Es grüßen dich die Kinder deiner auserwählten Schwester.
Dritte Epistel des Johannes Der Aelteste, dem geliebten Gajus, welchen ich liebe in der Wahrheit. Geliebter, vor allen Dingen wünsche ich, daß es dir wohl gehe und du gesund seiest, wie es deiner Seele wohlgeht. Denn ich freuete mich sehr, als Brüder kamen und Zeugniß deiner Wahrheit gaben, wie du in der Wahrheit wandelst. Ich habe keine größere Freude denn diese, daß ich höre, daß meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Geliebter, du thust treulich, was du irgend an den Brüdern, und zwar an den Fremden, thust, (die von deiner Liebe Zeugniß gegeben haben vor der Versammlung,) und du wirst wohl thun, wenn du sie geleitest auf eine gotteswürdige Weise. Denn um des Namens willen sind sie ausgegangen und haben nichts genommen von denen aus den Nationen. Wir nun sind schuldig, solche aufzunehmen, auf daß wir Mitarbeiter der Wahrheit werden. Ich schrieb etwas an die Versammlung, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht an. Deshalb, wenn ich komme, will ich seiner Werke gedenken, die er thut, indem er mit bösen Worten wider uns schwatzt, und sich hiermit nicht begnügend, nimmt er selbst die Brüder nicht auf und wehret denen, die es wollen, und stößt sie aus der Versammlung. Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute. Wer Gutes thut, ist aus Gott, wer Böses thut, hat Gott nicht gesehen. Dem Demetrius ist Zeugniß gegeben von allen und von der Wahrheit selbst; aber auch wir geben Zeugniß, und du weißt, daß unser Zeugniß wahr ist. Ich hätte dir vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben; sondern ich hoffe, dich bald zu sehen, und wir wollen mündlich mit einander reden. Friede dir! Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde mit Namen.
Epistel des Judas Judas, Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus, den in Gott, dem Vater, geliebten und in Jesu Christo bewahrten Berufenen: Barmherzigkeit und Friede und Liebe sei euch vermehrt! Geliebte, da ich allen Fleiß anwandte, euch von unserem gemeinsamen Heil zu schreiben, habe ich es für notwendig gehalten, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen. Denn gewisse Menschen haben sich nebeneingeschlichen, die schon vorlängst zu diesem Gericht zuvor aufgezeichnet waren, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und den alleinigen Herrscher und und unseren Herrn Jesum Christum O. unsern all. Herrscher und Herrn verläugnen. Ich will euch aber, die ihr einmal alles wußtet, erinnern, daß der Herr, nachdem er das Volk aus dem Lande Aegypten gerettet, das zweite Mal die zerstörte, die nicht geglaubt hatten; und Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, verwahrte er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsterniß. Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich, gleicherweise wie diese, der Hurerei ergaben und anderem Fleische nachgingen, als ein Exempel vorliegen, indem sie des ewigen Feuers Strafe leiden. Doch gleicherweise beflecken auch diese Träumer das Fleisch und verachten die Herrschaft und lästern die Herrlichkeiten. Michael aber, der Erzengel, als er, streitend mit dem Teufel, Wortwechsel um den Leib Moses’ hatte, wagte nicht ein Urtheil der Lästerung über ihn zu fällen, sondern sprach: Der Herr schelte dich! Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was sie aber von Natur wie die unvernünftigen Thiere wissen, darin verderben sie sich. Wehe ihnen! denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrthum Balaams überliefert, und in dem Widerspruch Korahs sind sie umgekommen. Diese sind Flecken O. Klippen bei euren Liebesmahlen, indem mit euch Festessen halten ohne Furcht und sich selbst weiden; Wolken ohne Wasser, von Winden hingetrieben; spätherbstliche Bäume, fruchtleer, zweimal erstorben, entwurzelt; wilde Wogen des Meeres, die ihre eigenen Schändlichkeiten ausschäumen; Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbewahrt ist. Es hat aber auch Henoch, der siebente von Adam, von diesen geweissagt und sagend: "Siehe, der Herr ist gekommen inmitten O. mit seiner heiligen Tausenden, Gericht auszuführen wider alle und völlig zu überführen alle ihre Gottlosen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten Worten, welche gottlose Sünder wider ihn geredet haben". Diese sind Murrende, ihre Schicksal Beklagende, nach ihren Lüsten wandelnd; und ihr Mund redet stolze Worte, und Vortheils halber bewundern sie die Personen. Ihr aber, Geliebte, gedenket an die Worte, welche euch zuvor gesagt sind von den Aposteln unseres Herrn Jesu Christi, daß sie euch sagten, daß am Ende der Zeit Spötter sein werden, die nach ihren eigenen Lüsten der Gottlosigkeit wandeln. Diese sind es, die sich absondern, natürliche O. seelische Menschen, die den Geist nicht haben. Ihr aber, Geliebte, euch selbst erbauend auf euren allerheiligsten Glauben, betend in dem Heiligen Geiste, erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes, erwartend das Erbarmen unseres Herrn Jesu Christi zum ewigen Leben. Und der einen erbarmt euch, indem ihr einen Unterschied macht, die anderen aber rettet mit Furcht, sie aus dem Feuer reißend, sogar das von dem Fleische befleckte Kleid hassend. Ihm aber, der vermag, euch ohne Anstoß zu bewahren und tadellos darzustellen vor seiner Herrlichkeit mit Frohlocken, dem alleinigen Gott, unserem Heilande, durch Jesum Christum, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in alle Zeitalter! Amen.
Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten O. Sklaven; so auch später zu zeigen, was bald geschehen muß Eig. geschehen sein muß; und er hat gesandt und es gedeutet durch seinen Engel seinem Knechte O. Sklaven; so auch später Johannes, Eig. bezeichnet, durch Zeichen kundgetan der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, alles, was er sah. Glückselig, der da lieset und die da hören die Worte der Weissagung, und die da behalten, was dain geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe! Johannes den sieben Versammlungen, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind, und von Jesu Christo, der da ist der getreue Zeuge, der Erstgeborene aus den Toten und der Fürst der Könige der Erde: Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blute, und uns gemacht hat Eig. und er hat uns gemacht zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Stärke in die Zeitalter der Zeitalter! Amen. Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die ihn gestochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle die Stämme des Landes. O. alle Geschlechter der Erde Ja, Amen. Ich bin das Alpha und das Omega, Alpha und Omega (A und O) sind der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets Anfang und Ende, spricht der Herr, Gott, W. der Herr, der Gott der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Trübsal und dem Königtum und dem Ausharren Jesu Christi, Die Wörter "Drangsal", "Königtum" und "Ausharren" beziehen sich alle auf "in Jesu"; im Griech. steht nur ein Artikel war auf der Insel, genannt Patmos, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu Christi willen. Ich war Eig. ward am Tage des Herrn Eig. an dem dem Herrn gehörenden Tage im Geiste und ich hörte hinter mir eine starke Stimme wie die einer Posaune, welche sprach: Was du siehest, schreibe in ein Buch und sende es den sieben Versammlungen: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodicäa. Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete, und als ich mich umgewandt, sah ich sieben goldene Leuchter, O. Lampen; so auch nachher und inmitten der sieben Leuchter einen gleich dem Sohne des Menschen, O. gleich einem Menschensohne. Vergl. Dan. 7,13; 10,5. 6. angetan mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewande, und an der Brust Eig. an den Brüsten umgürtet mit einem goldenen Gürtel; sein Haupt aber und seine Haare weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme, und seine Füße gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im Ofen, und seine Stimme wie die Stimme vieler Wasser. Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft. Und als ich ihn sah, fiel ich wie todt zu seinen Füßen. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war Eig. ward todt, und siehe, ich bin lebendig in die Zeitalter der Zeitalter und habe die Schlüssel des Todes und des Hades. Schreibe nun, was du gesehen hast, und was ist, und was geschehen wird O. im Begriff steht zu geschehen nach diesem. Das Geheimnis der sieben Sterne, die du an W. auf meiner Rechten gesehen, und die sieben goldenen Leuchter: die sieben Sterne sind Engel der sieben Versammlungen, und die sieben Leuchter sind sieben Versammlungen. Dem Engel der Versammlung in Ephesus schreibe: Dieses sagt, der die sieben Sterne hält in seiner Rechten, der da wandelt inmitten der sieben goldenen Leuchter: Ich kenne deine Werke und deine Arbeit O. Mühe und dein Ausharren, und daß du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast geprüft, die da sagen, sie seien Apostel, und sind es nicht, und hast sie als Lügner erfunden; und hast Ausharren und hast getragen um meines Namens willen, und bist nicht müde geworden. Aber ich habe wider dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast. Gedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke; wenn aber nicht, so komme ich dir und ich werde deinen Leuchter wegtun aus seiner Stelle, wofern du nicht Buße tust. Aber dieses hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, die auch ich hasse. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baume des Lebens, der in dem Paradiese Gottes ist. Und dem Engel der Versammlung zu Smyrna schreibe: Dieses sagt der Erste und der Letzte, der todt war und lebte: W. der todt ward und lebte Ich kenne deine Trübsal und Armut, du bist aber reich und die Lästerung von denen, die da sagen, sie seien Juden, und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans. Fürchte nichts von dem, was du leiden wirst. O. zu leiden im Begriff stehst Siehe, der Teufel wird etliche von euch in's Gefängnis werfen, O. steht im Begriff... zu werfen auf daß ihr geprüft werdet, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage. Sei getreu bis zum Tode, und ich will dir die Krone des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Versammlungen sagt! Wer überwindet, wird gar nicht beschädigt werden von dem zweiten Tode. Und dem Engel der Versammlung zu Pergamus schreibe: Dieses sagt, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat: Ich weiß, wo du wohnest, wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in welchen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist. Aber ich habe ein weniges wider dich, daß du dort hast, die an der Lehre Balaams halten, der den Balak lehrte, ein Ärgernis zu legen vor die Kinder Israel, Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. Also hast auch du, die an der Lehre der Nikolaiten halten, gleicherweise. Tue nun Buße! Wenn aber nicht, so komme ich dir bald Eig. schnell, eilends und werde Krieg mit ihnen führen mit dem Schwerte meines Mundes. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem will ich von dem verborgenen Manna geben, und ich will ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, den niemand kennet, als der ihn empfängt. Und dem Engel der Versammlung zu Thyatira schreibe: Dieses sagt der Sohn Gottes, der seine Augen hat wie eine Feuerflamme und seine Füße gleich glänzendem Kupfer: Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und dein Ausharren, und daß deiner letzten Werke mehr sind denn der ersten. Aber ich habe wider dich, daß du lässest das Weib Jesabel, Eig. lässest die da sagt, sie sei eine Prophetin, und sie lehrt und verführt meine Knechte, O. Sklaven Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Und ich gab ihr Zeit, auf daß sie Buße tue, und sie will nicht Buße tun von ihrer Hurerei. Siehe, ich werfe sie in ein Bett und die, welche mit ihr Ehebruch treiben, in große Trübsal, wofern sie nicht Buße tun von ihren d.h. Jesabels Werken. Und ihre d.h. Jesabels Kinder werde ich mit Tode töten, und alle die Versammlungen werden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht: und ich will euch einem jeglichen geben nach euren Werken. Euch aber sage ich, den übrigen, die zu Thyatira sind, so viele diese Lehre nicht haben, die nicht die Tiefen des Satans, wie sie sagen, erkannt haben: ich will nicht eine andere Last auf euch werfen; doch was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme. Und wer überwindet und meine Werke bewahrt bis ans Ende, dem will ich Gewalt geben über die Nationen; und er wird sie weiden mit einer eiserner Rute, wie Töpfergefäße zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich will ihm den Morgenstern geben. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Versammlungen sagt! Und dem Engel der Versammlung zu Sardes schreibe: Dieses sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke, daß du den Namen hast, daß du lebest, und bist todt. Sei wachsam Eig. werde wachend und befestige das Übrige, das sterben will; Eig. wollte, od. im Begriff stand zu sterben denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor meinem Gott. Gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße. Wenn du nun nicht wachen wirst, so werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, um welche Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast wenige Namen zu Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; und sie werden einhergehen mit mir in weißen Kleidern, denn sie sind es wert. O. würdig Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens und will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Versammlungen sagt! Und dem Engel der Versammlung zu Philadelphia schreibe: Dieses sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel des David hat, der da öffnet, und niemand schließt, und schließt und niemand öffnet: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben eine geöffnete Tür, die niemand zu schließen vermag; denn du hast eine kleine Kraft, und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich gebe aus der Synagoge des Satans von denen, die da sagen, daß sie Juden seien, und sind es nicht, sondern lügen; siehe, ich werde machen, W. werde machen daß sie kommen und huldigen vor deinen Füßen und erkennen, daß ich dich geliebt habe. Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, so will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis O. die ganze bewohnte Erde kommen wird, O. im Begriff steht zu kommen zu versuchen, die auf der Erde wohnen. Ich komme bald; Eig. schnell eilends halte fest, was du hast, auf daß niemand deine Krone nehme! Wer überwindet, den will ich zu einer Säule machen in dem Tempel meines Gottes, und er wird nicht mehr hinausgehen; und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalems, welches aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Versammlungen sagt! Und dem Engel der Versammlung zu Laodicäa schreibe: Dieses sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Also, weil du lau bist und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien O. stehe ich im Begriff dich auszuspeien aus meinem Munde. Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du der Elende und der Jämmerliche und arm und blind und bloß bist. Ich rate dir, Gold von mir zu kaufen, geläutert im Feuer, auf daß du reich werdest; und weiße Kleider, auf daß du bekleidet werdest, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und Augensalbe, deine Augen zu salben, auf daß du sehest. So viele ich liebe, die überführe und züchtige ich. Sei nun eifrig und tue Buße! Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme höret und die Tür auftut, zu dem will ich hineingehen und auch das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist zu den Versammlungen sagt! Nach diesem sah ich: und siehe, eine Tür in dem Himmel geöffnet, und die erste Stimme, die ich gehört hatte, wie die einer Posaune mit mir reden, sprach: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muß. Alsbald war Eig. ward ich im Geiste; und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Throne saß einer. Und der da saß, war von Ansehen gleich einem Jaspisstein und einem Sardis, und ein Regenbogen rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd. Und rings um den Thron vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen vierundzwanzig Älteste, sitzend, bekleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen. Und aus dem Throne gehen hervor Blitze und Stimmen und Donner und sieben Feuerfackeln brennend vor dem Throne, welche die sieben Geister Gottes sind. Und vor dem Throne wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall; und inmitten des Thrones und rings um den Thron vier lebendige Wesen, voller Augen vorn und hinten. Und das erste lebendige Wesen gleich einem Löwen, und das zweite lebendige Wesen gleich einem Kalbe, O. einem Stier und das dritte lebendige Wesen hatte das Angesicht wie eines Menschen, W. wie eines Menschen und das vierte lebendige Wesen gleich einem fliegenden Adler. Und die vier lebendigen Wesen hatten, ein jegliches von ihnen für sich, je sechs Flügel; ringsum und inwendig sind sie voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf, sagend: W. sie haben... keine Ruhe, sagend Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt! Und wenn die lebendigen Wesen Herrlichkeit und Ehre und Danksagung geben werden dem, der auf dem Throne sitzt, der da lebt in die Zeitalter der Zeitalter, so werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Throne sitzt, und anbeten, O. dem huldigen; so auch später den, der da lebt in die Zeitalter der Zeitalter, und werden ihre Kronen niederwerfen vor dem Throne und sagen: Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge O. das All erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden. Und ich sah zur W. auf der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, O. sitzt ein Buch, beschrieben inwendig und auswendig, Eig. hinten, auf der Rückseite (der Buchrolle) mit sieben Siegeln versiegelt. Und ich sah einen starken Engel, der mit starker Stimme ausrief: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen? Und niemand im Himmel, noch auf Erden, noch unter der Erde, vermochte das Buch zu öffnen, noch es anzublicken. Und ich weinte sehr, weil niemand würdig erfunden ward, das Buch zu öffnen, noch es anzublicken. Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamme Juda ist, die Wurzel Davids, zu öffnen das Buch und seine sieben Siegel. Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen wie geschlachtet, das sieben Hörner und sieben Augen hatte, welche die sieben Geister Gottes sind, die gesandt sind über die ganze Erde. Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Throne saß. O. sitzt Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme, und diese hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Rauchwerk, welches die Gebete der Heiligen sind. Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Geschlecht und Sprache und Volk und Nation und sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen! Und ich sah: und ich hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron und die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war zehntausend mal zehntausend und tausend mal tausend, die mit starker Stimme sprachen: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, zu empfangen Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung. Und alle Kreatur, die in dem Himmel und auf der Erde und unter der Erde und was auf dem Meere ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt und dem Lamme die Segnung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Kraft in die Zeitalter der Zeitalter! Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an. O. huldigten, Und ich sah, als das Lamm eins von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eins von den vier lebendigen Wesen sagen wie Donnerstimme: Komm und siehe! 'und siehe' ist sehr zweifelhaft Und ich sah: und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß O. sitzt hatte einen Bogen; und eine Krone ward ihm gegeben, und er zog aus, siegend und auf daß er siegte. Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm und siehe! Und ein anderes rotes Pferd zog aus; und dem, der darauf saß, O. sitzt ihm ward gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, und daß sie sich einander schlachteten; und ein großes Schwert ward ihm gegeben. Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm und siehe! Und ich sah: und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, O. sitzt hatte eine Wage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Chönix Weizen für einen Denar, und drei Chönix Gerste für einen Denar; und das Öl und den Wein beschädige nicht. Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm und siehe! Und ich sah: und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, O. sitzt dessen Name war der Tod; und der Hades folgte ihm. Eig. mit ihm Und ihm ward Gewalt gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert und mit Hunger und mit Tod O. viell. Pestilenz und durch die wilden Tiere der Erde. Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, welches sie hatten. Und sie riefen mit starker Stimme und sprachen: Bis wann, Herrscher, O. Gebieter Heiliger und Wahrhaftiger, richtest und rächest du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und es wurde ihnen einem jeglichen ein weißes Kleid gegeben; und es ward ihnen gesagt, daß sie noch eine Weile ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet sein würden, die gleich wie sie würden getötet werden. Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete: und es ward ein großes Erdbeben; und die Sonne ward schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond ward wie Blut. Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem starken Winde, seine unreifen Feigen abwirft. Und der Himmel entwich wie ein Buch, das zusammengerollt wird, und jeder Berg und jede Insel wurden aus ihren Stellen gerückt. Und die Könige der Erde und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Starken und jeder Knecht O. Sklave und jeder Freie verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge; und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes; denn gekommen ist der große Tag seines Zornes, und wer kann bestehen? Und nach diesem sah ich vier Engel stehen auf den vier Ecken der Erde, und hielten die vier Winde der Erde, auf daß kein Wind wehete auf der Erde, noch auf dem Meere, noch über irgend einen Baum. Und ich sah einen anderen Engel heraufsteigen von Sonnenaufgang, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes; und er rief mit starker Stimme zu den vier Engeln, welchen gegeben worden, die Erde und das Meer zu beschädigen, sagend: Beschädigt nicht die Erde, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir versiegelt haben die Knechte unsers Gottes an ihren Stirnen. Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: Hundert vier und vierzig tausend Versiegelte, aus jedem Stamme der Söhne Israels. Aus dem Stamme Juda zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Ruben zwölftausend, aus dem Stamme Gad zwölftausend, aus dem Stamme Aser zwölftausend, aus dem Stamme Nephthalim zwölftausend, aus dem Stamme Manasse zwölftausend, aus dem Stamme Simeon zwölftausend, aus dem Stamme Levi zwölftausend, aus dem Stamme Issaschar zwölftausend, aus dem Stamme Zabulon zwölftausend, aus dem Stamme Joseph zwölftausend, aus dem Stamme Benjamin zwölftausend Versiegelte. Nach diesem sah ich: und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und Stämmen und Völkern und Sprachen, die vor dem Throne und vor dem Lamme stehen, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmen in ihren Händen. Und sie rufen mit starker Stimme sagend: Das Heil unserm Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme! Und alle die Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier lebendigen Wesen, und fielen vor dem Throne auf ihre Angesichter und beteten Gott an sagend: Amen! die Segnung und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke unserem Gott in die Zeitalter der Zeitalter! Amen. Und einer von den Ältesten antwortete und sprach zu mir: Diese, die mit weißen Kleidern bekleidet sind, wer sind sie, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Dies sind die, welche aus der großen Trübsal kommen, und sie haben ihre Kleider gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; das Heiligtum; so auch nachher und der auf dem Throne sitzt, wird seine Hütte über ihnen ausbreiten. Sie werden nicht mehr hungern, auch wird sie nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie fallen, noch irgend eine Glut; denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Brunnen der Wasser des Lebens, und Gott wird jede Träne abwischen von ihren Augen. Und als es das siebente Siegel öffnete, ward ein Schweigen in dem Himmel bei einer halben Stunde. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; und es wurden ihnen sieben Posaunen O. Trompeten gegeben. Und ein anderer Engel kam und stand an dem Altar und hatte ein goldenes Rauchfaß; und es ward ihm viel Rauchwerk gegeben, daß er Kraft gebe O. auf daß er es (das Räucherwerk) gebe (um dadurch den Gebeten der Heiligen vor Gott Wohlgeruch und Wirksamkeit zu verleihen) den Gebeten aller Heiligen auf O. an dem goldenen Altar, der vor dem Throne war. Und der Rauch des Rauchwerks stieg auf mit den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels vor Gott. Und der Engel nahm das Rauchfaß und füllte es aus dem Feuer des Altars und warf es auf die Erde; und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze und ein Erdbeben. Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen O. Trompeten hatten, bereiteten sich, auf daß sie posaunten. O. trompeteten; so auch nachher Und der erste posaunte, und es ward Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und ward auf die Erde geworfen. Und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. Und der zweite Engel posaunte, und wie ein großer, mit Feuer brennender Berg ward in's Meer geworfen; und der dritte Teil des Meeres ward Blut. Und es starb der dritte Teil der Geschöpfe, welche im Meere waren, die Leben hatten, und der dritte Teil der Schiffe ward zerstört. Und der dritte Engel posaunte, und es fiel vom O. aus dem; so auch Kap. 9,1 Himmel ein großer Stern, brennend wie eine Fackel, und er fiel auf den dritten Teil der Ströme und auf die Wasserquellen. Und der Name des Sternes heißt WermutO. Absynthos; und es ward der dritte Teil der Wasser zu Wermut und viele der Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter gemacht waren. Und der vierte Engel posaunte, und es ward geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, auf daß der dritte Teil derselben verfinstert würde, und der Tag nicht schiene seinen dritten Teil und die Nacht desgleichen. Und ich sah: und ich hörte einen Adler fliegen inmitten des Himmels und mit starker Stimme sagen: Wehe, wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, wegen der übrigen Stimmen der Posaunen der drei Engel, die posaunen werden! O. im Begriff stehen zu posaunen (trompeten) Und der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern, der vom Himmel gefallen war auf die Erde; und es ward ihm der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrundes; und ein Rauch stieg auf aus dem Schlunde wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft ward verfinstert von dem Rauche des Schlundes. Und aus dem Rauche kamen Heuschrecken auf die Erde, und es ward ihnen MachtO. Gewalt. gegeben, wie die Skorpionen der Erde Macht haben. Und es ward ihnen gesagt, daß sie nicht beschädigen sollten das Gras der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgend einen Baum, sondern nur die Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen. Und es ward ihnen gegeben, daß sie sie nicht töteten, sondern sie quälen sollten fünf Monate; und ihre Qual war wie die Qual eines Skorpions, wenn er einen Menschen schlägt. Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und werden ihn gar nicht finden, und werden zu sterben begehren, und der Tod flieht vor ihnen. Und die Gestalten der Heuschrecken waren gleich zum Kriege gerüsteten Pferden, und auf ihren Köpfen wie Kronen gleich Gold, und ihre Angesichter wie Angesichter von Menschen; und sie hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen. Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen vieler Pferde, die in den Streit laufen; und sie haben Schwänze gleich Skorpionen, und an ihren Schwänzen waren Stacheln, und ihre Macht war in ihren Schwänzen, die Menschen zu beschädigen fünf Monate. Sie haben über sich zum Könige den Engel des Abgrundes; sein Name ist auf hebräisch Abaddon, d.h. Verderben (Ort des Verderbens); vergl. Ps. 88,11; Hiob 26,6; 28,22 und auf griechisch hat er den Namen Apollyon. d.h. Verderber Das eine Wehe ist vorüber, siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesen Dingen. Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist, die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Strome Euphrat. Und die vier Engel wurden gelöst, die bereitet waren auf Stunde und Tag und Monat und Jahr, daß sie den dritten Teil der Menschen töteten. Und die Zahl der Kriegsheere zu Roß war zweimal zehntausend mal zehntausend; ich hörte ihre Zahl. Und also sah ich die Rosse in dem Gesichte und die auf ihnen saßen: O. sitzen und sie hatten feurige und hyazinthene und schweflichte Panzer; und die Köpfe der Rosse wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern geht aus Feuer und Rauch und Schwefel. Durch diese drei Plagen ward der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch und den Schwefel, die aus ihren Mäulern ausgehen. O. der... hervorgeht Denn die Macht der Pferde ist in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen beschädigen sie. Und die übrigen der Menschen, die nicht getötet waren durch diese Plagen, taten nicht Buße von den Werken ihrer Hände, daß sie nicht anbetetenO. huldigten.. die TeufelO. Dämonen.. und die goldenen und die silbernen und die ehernen und die steinernen und die hölzernen Götzenbilder, die weder sehen noch hören noch wandeln können. Und sie taten nicht Buße von ihren Mordtaten, noch von ihren Zaubereien, noch von ihrer Hurerei, noch von ihren Diebstählen. Und ich sah einen anderen starken Engel aus dem Himmel herniederkommen, bekleidet mit einer Wolke, und ein Regenbogen auf seinem Haupte, und sein Angesicht wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen. Und er hatte in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein, und er stellte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken aber auf die Erde. Und er rief mit einer starken Stimme, wie ein Löwe brüllt, und als er gerufen hatte, redeten die sieben Donner ihre Stimmen. Und als die sieben Donner geredet hatten, wollte ich schreiben; und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die sprach: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe dieses nicht. Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meere und auf der Erde, erhob seine rechte Hand zum Himmel und schwur bei dem, der da lebt in die Zeitalter der Zeitalter, welcher erschuf den Himmel und was darin ist, und die Erde und darauf ist, und das Meer und was darin ist, daß keine Frist O. kein Aufschub mehr sein wird; sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er posaunen wird, O. im Begriff steht zu posaunen wird auch vollendet das Geheimnis Gottes, wie er seinen eigenen Knechten, den Propheten verkündigt hat. Und die Stimme, die ich aus dem Himmel hörte, redete wiederum mit mir und sprach: Gehe hin, nimm das geöffnete Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meere und auf der Erde steht. Und ich ging zu dem Engel und sagte ihm, mir das Büchlein zu geben. Und er spricht zu mir: Nimm und iß es auf; und es wird deinen Bauch bitter machen, aber in deinem Munde wird es süß sein wie Honig. Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es auf; und es war in meinem Munde süß, wie Honig, und als ich es gegessen hatte, ward mein Bauch bitter gemacht. Und er spricht zu mir: Du mußt wiederum weissagen überO. wider. Völker und Nationen und Sprachen und viele Könige. Und es ward mir ein Rohr, gleich einem Stabe, gegeben und gesagt: Stehe auf und miß den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Und den Hof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miß ihn nicht, denn er ist den Nationen gegeben, und sie werden die heilige Stadt zertreten zwei und vierzig Monate. Und ich werde meinen zwei Zeugen Macht geben, und sie werden weissagen tausend zweihundert sechzig Tage, angetan mit Säcken.. Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. Und wenn jemand sie beschädigen will, so geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde; und wenn jemand sie beschädigen will, so muß er also getötet werden. Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, auf daß in den Tagen ihrer Weissagung kein Regen gieße; Eig. netze und sie haben Macht über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde zu schlagen mit jeglicher Plage, so oft sie wollen. Und wenn sie ihr Zeugnis werden vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrunde heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen, und wird sie überwinden und sie töten. Und ihr Leichnam wird liegen auf der Straße der großen Stadt, die geistlicherweise Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt worden ist. Und die aus den Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihre Leichname drei Tage und einen halben, und werden nicht erlauben, ihre Leichname in's Grab zu legen. Und die auf der Erde wohnen, freuen sich über sie und frohlocken und werden einander Gaben schicken, weil diese zwei Propheten die quälten, die auf der Erde wohnen. Und nach den drei Tagen und einem halben kam der Geist O. Odem des Lebens aus Gott in sie, und sie standen auf ihren Füßen; und eine große Furcht fiel auf die, welche sie schauten. Und ich hörte eine starke Stimme aus dem Himmel, die zu ihnen sprach: Steiget hier herauf! Und sie stiegen in den Himmel hinauf in der Wolke, und es schauten sie ihre Feinde. Und in jener Stunde geschah ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und es wurden in dem Erdbeben getödtet siebentausend Menschennamen, und die übrigen O. der Überrest wurden voll Furcht und gaben Herrlichkeit O. Ehre dem Gott des Himmels. Das zweite Wehe ist vorüber; siehe, das dritte Wehe kommt bald. Eig. schnell, eilends Und der siebte Engel posaunte, und es geschahen starke Stimmen in dem Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt unsers Herrn und seines Christus ist geworden, und er wird herrschen in die Zeitalter der Zeitalter. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott saßen auf ihren Thronen, fielen auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, daß du angenommen hast deine große Macht und hast geherrscht! Und die Nationen sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, um gerichtet zu werden und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Geringen d.h. Kleinen und den Großen, und die zu verderben, welche die Erde verderben. Und der Tempel Gottes im Himmel ward O. wurde im Himmel geöffnet, und die Lade seines Bundes ward gesehen in seinem Tempel; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel. Und ein großes Zeichen ward gesehen im Himmel: Ein Weib bekleidet mit der Sonne, und der Mond unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. Und da sie schwanger war, schrie sie in Geburtswehen und in Schmerzen, zu gebären. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: und siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Diademe; und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels und warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor dem Weibe, die gebären sollte, auf daß, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind verschlänge. Und sie gebar einen männlichen Sohn, der alle die Nationen weiden soll mit eiserner Rute, und ihr Kind ward entrückt zu Gott und zu seinem Throne. Und das Weib floh in die Wüste, woselbst sie eine von Gott bereitete Stätte hat, auf daß man sie daselbst ernähre tausend zwei hundert sechzig Tage. Und es ward ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen. Und der Drache stritt und seine Engel; und er siegte nicht ob, und ihre Stätte ward nicht mehr gefunden im Himmel. Und es ward geworfen der große Drache, die alte Schlange, welcher genannt wird der Teufel und der Satan, Eig. der Satan der den ganzen Erdkreis O. die ganze bewohnte Erde verführt, geworfen ward auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen. Und ich hörte eine große Stimme in dem Himmel, die sprach: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus geworden; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott verklagte Tag und Nacht. Und sie haben ihn überwunden wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tode! Deshalb frohlocket, ihr Himmel und die ihr darin wohnet! O. zeltet, Hütten habt Wehe der Erde und dem Meere! denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß er wenig Zeit hat. Und als der Drache sah, daß er auf die Erde geworfen war, verfolgte er das Weib, die das männliche Kind gebar. Und es wurden dem Weibe zwei Flügel des großen Adlers gegeben, auf daß sie in die Wüste fliege, an ihre Stätte, woselbst sie ernährt wird eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange. Und die Schlange warf aus ihrem Munde Wasser, wie einen Strom, hinter dem Weibe her, um sie mit einem Strome fortzureißen. B. daß sie sie wie eine vom Strome Fortgerissene mache. Und die Erde half dem Weibe, und die Erde öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde warf. Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen O. dem Überrest ihres Samens, welche die Gebote Gottes halten O. bewahren und das Zeugnis Jesu haben. Und ich stand auf dem Sande des Meeres. Und ich sah aus dem Meere ein Tier aufsteigen, das hatte zehn Hörner und sieben Köpfe, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Pardel, Eig. weiblichen Pardel und seine Füße wie eines Bären, und sein Maul wie eines Löwen Maul. Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.O. Macht Und ich sah einen seiner Köpfe wie zum Tode geschlachtet. Und seine Todeswunde ward geheilt, und die ganze Erde verwunderte sich über das Tier. W. hinter dem Tiere her Und sie beteten den Drachen anO. huldigten,, weil er dem Tiere die Gewalt gab, und sie beteten das Tier anO. huldigten, sagend: Wer ist dem Tiere gleich? Und wer vermag mit ihm zu streiten? Und es ward ihm ein Mund gegeben, der große Dinge und Lästerungen redete; und es ward ihm Gewalt gegeben, zu wirken zwei und vierzig Monate. O. zu handeln; vergl. hierzu Dan. 8,24 Und es öffnete seinen Mund zu Lästerungen wider Gott, zu lästern seinen Namen und seine Hütte O. sein Zelt und die ihre Hütte im Himmel haben. O. welche in dem Himmel wohnen, zelten Und es ward ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden; Eig. Krieg geführt... überwunden zu haben; die Handlung wird als bereits vollendet betrachtet und es ward ihm Gewalt gegeben über jedes Geschlecht und Volk und Sprache und Nation. Und es werden es anbeten alle, die auf der Erde wohnen, ein jeglicher, dessen Name von Grundlegung der Welt an nicht geschrieben ist in dem Buche des Lebens des geschlachteten Lammes. Wenn jemand ein Ohr hat, der höre! Wenn jemand in die Gefangenschaft führt, so geht er in die Gefangenschaft; wenn jemand mit dem Schwerte töten wird, so muß er mit dem Schwerte getötet werden. Hier ist das Ausharren und der Glaube der Heiligen. Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen: und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamme, und redete wie ein Drache. Und die ganze Gewalt des ersten Tieres übt es aus vor demselben, und macht, daß die Erde und die darauf wohnen das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt ward. Und es tut große Zeichen, daß es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herniederkommen macht vor den Menschen; und es verführt, die auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, die ihm gegeben sind, vor dem Tiere zu tun, indem es denen sagt, die auf der Erde wohnen, Eig. indem es denen... sagt ein Bild zu machen dem Tiere, das die Wunde des Schwertes hat und lebte. Und es ward ihm gegeben, dem Bilde des Tieres Atem O. Geist zu geben, damit das Bild des Tieres auch redete und machte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. Und es macht, daß alle, die Geringen d.h. die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Knechte, O. Sklaven sich ein Malzeichen geben W. daß man ihnen... gebe an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn; und daß niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666. Und ich sah: und siehe, das Lamm stehend auf dem Berge Zion und mit ihm hundert vier und vierzig tausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihre Stirnen geschrieben. Eig. hatten Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie eine Stimme vieler Wasser und wie eine stimme eines starken Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie singen ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen, als nur die hundert vier und vierzig tausend, die von der Erde erkauft waren. Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, denn sie sind Jungfrauen; diese sind es, die dem Lamme folgen, wohin irgend es geht; diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge Gott und dem Lamme. Und in ihrem Munde ward kein Falsch gefunden; sie sind tadellos. Und ich sah einen andern Engel inmitten des Himmels fliegen, der das ewige O. ein ewiges Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, Eig. zu evangelisieren die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation und Geschlecht und Sprache und Volk, indem er mit starker Stimme sprach: Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet vor dem an, der gemacht hat den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen. Und ein anderer, zweiter Engel folgte und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große, die mit dem Weine der Wut ihrer Hurerei getränkt hat alle Nationen. Und ein anderer, dritter Engel folgte ihnen und sprach mit starker Stimme: Wenn jemand anbetet das Tier und sein Bild und ein Malzeichen nimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken von dem Weine des Grimmes Gottes, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zornes; und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamme. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in die Zeitalter der Zeitalter; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt. Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes halten O. bewahren und den Glauben Jesu. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die sprach: Schreibe: Glückselig die Toten, die in dem Herrn sterben, von jetzt an! Ja, spricht der Geist, auf daß sie ruhen von ihren Arbeiten, O. Mühen denn ihre Werke folgen ihnen nach. Eig. mit ihnen Und ich sah: und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer gleich dem Sohne des Menschen, O. gleich einem Menschensohne der hatte auf seinem Haupte eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel kam hervor aus dem Tempel und rief mit starker Stimme zu dem, der auf der Wolke saß: Schicke deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist dürre O. reif geworden. Und der auf der Wolke saß, legte seine Sichel an And. üb.: warf seine Sichel auf; so auch V.19 die Erde, und die Erde ward geerntet. Und ein anderer Engel kam hervor aus dem Tempel, der in dem Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel kam hervor aus dem Altar, der hatte Macht über das Feuer, und er rief mit starkem Geschrei dem, der die scharfe Sichel hatte, und sprach: Schicke deine scharfe Sichel und lies die Trauben des Weinstocks der Erde, denn seine O. ihre Beeren sind reif geworden. Und der Engel legte seine Sichel an die Erde und las die Trauben des Weinstocks W. las den Weinstock der Erde und warf sie in die große Kelter des Grimmes Gottes. Und die Kelter ward getreten außerhalb der Stadt, und es ging Blut aus der Kelter bis an die Gebisse der Pferde, tausend sechs hundert Stadien weit. Und ich sah ein anderes Zeichen in dem Himmel, groß und wunderbar: Sieben Engel, welche die sieben letzten Plagen hatten; denn in ihnen ist der Grimm Gottes vollendet. Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermischt, und die Überwinder über das Tier und sein Bild und die Zahl seines Namens, die an dem gläsernen Meere standen, und Harfen Gottes hatten. Und sie singen das Lied Moses', des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes sagend: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Nationen! Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen verherrlichen? denn du allein bist heilig; O. fromm denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, denn deine gerechten Urteile Eig. deine Gerechtigkeiten sind offenbar geworden. Und nach diesem sah ich: und der Tempel der Hütte des Zeugnisses O. des Zeltes im Himmel ward geöffnet. Und die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, kamen hervor aus dem Tempel, angetan mit reiner, glänzender Leinwand, und gegürtet um die Brust mit goldenen Gürteln. Und eins der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, voll des Grimmes Gottes, der da lebt in die Zeitalter der Zeitalter. Und der Tempel ward mit Rauch angefüllt von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Macht; und niemand konnte in den Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren. Und ich hörte eine starke Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Grimmes Gottes aus auf die Erde. Und der erste ging hin und goß seine Schale aus auf die Erde; und es kam ein böses und arges Geschwür an die Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten. Und der zweite goß seine Schale aus auf O. in das Meer; und es ward Blut wie eines Toten, und jede lebendige Seele starb in dem Meere. Und der dritte goß seine Schale aus auf O. in die Ströme und auf die Wasserquellen, und sie wurden Eig. es wurde Blut. Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Du bist gerecht, der du bist und der du warest, der Heilige, O. Fromme daß du also geurteilt O. geurteilt hast. Denn das Blut von Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind es wert. Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger, wahrhaftig und gerecht sind deine Urtheile. Und der vierte goß seine Schale aus auf die Sonne; und es ward ihr gegeben, die Menschen mit Feuer zu verbrennen. Und die Menschen wurden verbrannt mit großer Hitze und lästerten den Namen Gottes, der Gewalt hatte über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm Herrlichkeit O. Ehrezu geben. Und der fünfte goß seine Schale aus auf den Thron des Tieres; und sein Reich ward verfinstert; und sie zerbissen ihre Zungen vor Pein und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Pein und ihrer Geschwüre, und sie taten nicht Buße von ihren Werken. Und der sechste goß seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete, auf daß bereitet würde der Weg der Könige, von Aufgang der Sonne. Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, wie Frösche; denn es sind Geister von Teufeln, die Zeichen tun, welche ausgehen zu den Königen des ganzen Erdkreises O. der ganzen bewohnten Erde sie zu versammeln zu dem Kriege jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der da wachet und seine Kleider bewahrt, auf daß er nicht nackt wandle, daß sie seine Schande sehe!) Und er versammelte sie an den Ort, der auf hebräisch heißt Armagedon O. Harmagedon Und der siebente goß seine Schale aus in O. auf die Luft; und eine starke Stimme kam heraus von dem Tempel des Himmels, von dem Throne, die sprach: Es ist geschehen. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner; und ein großes Erdbeben geschah, wie solches nicht geschehen, seit die Menschen auf Erden waren, solch ein Erdbeben, so groß. Und es ward die große Stadt zu drei Teilen, und die Städte der Nationen fielen, und die große Babylon kam ins Gedächtnis vor Gott, ihr zu geben den Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes. Und jede Insel floh, und Berge wurden nicht gefunden. Und ein großer Hagel, wie ein Talent schwer, kommt W. und ein großer Hagel... fällt aus dem Himmel hernieder auf die Menschen; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, denn seine Plage ist sehr groß. Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm her, ich will dir das Urteil O. Gericht der großen Hure zeigen, die auf den vielen Wassern sitzt, mit welcher Hurerei getrieben haben die Könige der Erde; und die auf Erden wohnen sind trunken geworden von dem Weine ihrer Hurerei. Und er führte mich im Geiste hinweg in eine Wüste; und ich sah ein Weib sitzen auf einem scharlachroten Tiere, voll von Namen der Lästerung, und hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen, und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll Greuel und Unreinigkeit ihrer Hurerei; und an ihrer Stirn einen Namen geschrieben: Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde. Und ich sah das Weib trunken von dem Blute der Heiligen und von dem Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung. Und der Engel sprach zu mir: Warum verwundertest du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen und des Tieres, das sie trägt, welches die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat. Das Tier, welches du sahest, war und ist nicht und wird aufsteigen aus dem Abgrunde O. steht im Begriff... heraufzusteigen und in's Verderben gehen; und die auf der Erde wohnen werden sich verwundern, deren Namen nicht geschrieben sind in dem Buche des Lebens von Grundlegung der Welt an, wenn sie das Tier sehen, daß es war und nicht ist und da sein O. kommen wird. Hier ist der Verstand, der Weisheit hat: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, worauf das Weib sitzt. Und es sind O. und sind sieben Könige: fünf von ihnen W. die fünf sind gefallen, einer von ihnen ist, der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, darf er nur eine kleine Weile bleiben. Und das Tier, das war und nicht ist, er ist auch ein achter und ist von den sieben und geht in's Verderben. Und die zehn Hörner, die du sahst, sind zehn Könige, die noch kein Königreich empfangen haben, aber Gewalt empfangen wie Könige e i n e Stunde mit dem Tiere. Diese haben einen Sinn und geben ihre Macht und Gewalt dem Tiere. Diese werden Krieg führen mit dem Lamme, und das Lamm wird sie überwinden; denn er ist Herr der Herren und König der Könige, und, die mit ihm sind Berufene und Auserwählte und Treue. Und er spricht zu mir: Die Wasser, die du sahest, da die Hure sitzt, sind Völker und Völkshaufen O. Volksmassen und Nationen und Sprachen; und die zehn Hörner, die du sahest, und das Tier, diese werden die Hure hassen und werden sie öde und nackt machen, und werden ihr Fleisch fressen und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat in ihre Herzen gegeben, seinen Sinn zu tun und e i n e n Sinn zu tun W. einen Sinn zu tun und ihr Königreich dem Tiere zu geben, bis vollbracht sein werden die Worte Gottes. Und das Weib, das du sahest, ist die große Stadt, die das Königtum hat über die Könige der Erde. Nach diesem sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herniederkommen, der hatte große Gewalt, und die Erde ward erleuchtet von seiner Herrlichkeit. Und er rief mit mächtiger Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große, und ist geworden die Behausung von Teufeln und ein Gewahrsam O. Gefängnis jedes unreinen Geistes und ein Gewahrsam O. Gefängnis jedes unreinen und gehaßten Vogels. Denn von dem Weine der Wut ihrer Hurerei haben getrunken alle Nationen, und die Könige der Erde haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute der Erde sind reich geworden durch die Macht ihrer Üppigkeit. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Gehet aus von ihr, mein Volk, auf daß ihr nicht mitteilhaftig werdet ihrer Sünden, und daß ihr nicht empfanget von ihren Plagen. Denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott ist eingedenk worden ihrer Ungerechtigkeiten. Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat, und verdoppelt ihr doppelt nach ihren Werken; in dem Kelche, worin sie euch gemischt hat, mischt ihr doppelt. Wieviel sie sich selbst verherrlicht und Üppigkeit getrieben hat, so viel Qual und Trauer gebet ihr. Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und bin nicht Witwe, und Traurigkeit werde ich nicht sehen. Deshalb werden ihre Plagen kommen an e i n e m Tage: Tod und Traurigkeit und Hungersnot, und sie wird verbrannt werden mit Feuer; denn stark ist der Herr, Gott, Siehe die Anm. zu Luk. 1,32 der sie richtet. Und die Könige der Erde, die mit ihr Hurerei und Üppigkeit getrieben haben, werden über sie weinen und wehklagen, wenn sie sehen den Rauch ihres Brandes, und werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen und sagen: Wehe, wehe! die große Stadt, Babylon, die starke Stadt! denn in e i n e r Stunde ist dein Gericht gekommen. Und die Kaufleute der Erde weinen und wehklagen über sie, weil niemand mehr ihre Ware Eig. Schiffsladung kauft: Ware Eig. Schiffsladung von Gold und Silber und Edelstein und Perlen und feiner Leinwand O. Byssus; so auch V.16; Kap. 19,8. 14. und Purpur und Seide und Scharlach, O. Scharlachstoff; so auch V.16 und allerlei Thyinholz O. Thujaholz und jedes Gerät von Elfenbein und jedes Gerät von kostlichsten Holz und von Erz und Eisen und Marmor, und Zimmet und Amomum eine indische Gewürzpflanze, aus welcher eine wohlriechende Salbe bereitet wurde und Rauchwerk und Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Semmelmehl und Weizen und Vieh und Schafe, und von Pferden und von Wagen und von Leibern und Seelen der Menschen, Und das Obst der Lust deiner Seele ist von dir gewichen, und alles Schöne Eig. Fette und Prächtige ist dir verloren, O. vernichtet und du wirst es nicht mehr finden. Die Kaufleute dieser Dinge, die von ihr reich geworden, werden von Ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual, weinend und wehklagend, und sagen: Wehe, wehe! die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; denn in e i n e r Stunde ist so großer Reichtum verwüstet worden. Und jeder Steuermann und jeder, der nach einem Orte schifft, und die Schiffsleute und so viele beschäftigt sind auf dem Meere, standen von ferne und riefen, da sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sagten: Welche ist gleich der großen Stadt? Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd und sagten: Wehe, wehe! die große Stadt, in welcher reich wurden alle, die Schiffe auf dem Meere hatten, von ihrer Kostbarkeit! denn in e i n e r Stunde ist sie verwüstet worden. Sei fröhlich über sie, du Himmel, und ihr Heiligen und Apostel und Propheten! denn Gott hat euer Urteil O. euer Gericht, od. eure Rechtssache; vergl. Jes. 34,8 an ihr gerichtet. Und ein starker Engel hob einen Stein auf wie einen großen Mühlstein und warf ihn in's Meer und sprach: Also wird Babylon, die große Stadt, mit Gewalt niedergeworfen und sie wird nie mehr gefunden werden. Und die Stimme der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler und Trompeter wird nie mehr in dir gehört werden, und kein Künstler irgendwelcher Kunst wird mehr in dir gefunden werden, und die Stimme der Mühle wird nie mehr in dir gehört werden, und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen, und die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nie mehr in dir gehört werden; denn deine Kaufleute waren die Vornehmen der Erde; denn durch deine Zauberei sind alle die Nationen verführt worden. Und in ihr ward gefunden das Blut von Propheten und Heiligen und aller derer, die auf Erden geschlachtet sind. Nach diesem hörte ich wie eine starke Stimme einer großen Volksmenge in dem Himmel, die sprach: Halleluja! das Heil und die Herrlichkeit und die Macht unseres Gottes! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat gerichtet die große Hure, welche die Erde verdarb mit ihrer Hurerei, und hat vergolten das Blut seiner Knechte von ihrer Hand. Und zum anderen Male sprachen sie: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf in die Zeitalter der Zeitalter. Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Throne saß, O. sitzt sagend: Amen, Halleluja! Und eine Stimme kam aus dem Throne hervor, sagend: Lobet unseren Gott, alle seine Knechte, und die ihn fürchten, die Geringen O. die Kleinen und die Großen! Und ich hörte wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie eine Stimme vieler Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die königliche Herrschaft übernommen. Lasset uns fröhlich sein und jauchzen und ihm Herrlichkeit geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet. Und es ward ihr gegeben, daß sie gekleidet sei in feine Leinwand, glänzend und rein; denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten O. die gerechten Taten (od. Werke); vergl. Kap. 15,4 der Heiligen. Und er spricht zu mir: Schreibe: Glückselig, die geladen sind zum Hochzeitsmahle des Lammes! Und er spricht zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes. Und ich fiel nieder zu seinen Füßen, ihn anzubeten O. ihm zu huldigen; so auch nachher. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tue es nicht. Ich bin dein Mitknecht O. Mitsklave und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben; bete Gott an. Denn der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu. Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, O. sitzt genannt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber waren wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte viele Diademe, und er hat W. er hat einen Namen geschrieben, den niemand kennt, als nur er selbst; Und er war bekleidet mit einem Gewande in Blut getaucht, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand. Eig. feiner Leinwand; Byssus Und aus seinem Munde geht ein scharfes, Schwert, auf daß er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und er hat auf seinem Gewande und auf seiner Hüfte geschrieben den Namen: König der Könige und Herr der Herren. Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit starker Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommet her, versammelt euch zu dem großen Mahle Gottes! auf daß ihr fresset das Fleisch der Könige und das] Fleisch der Obersten und das Fleisch der Starken und das Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller, sowohl Freier als Sklaven, sowohl Geringer O. Kleinen als Großer. Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde saß O. sitzt und mit seinem Heere. Und es ward ergriffen das Tier und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten, - lebendig wurden die zwei geworfen in den Feuersee, der mit Schwefel brennt. Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwerte dessen, der auf dem Pferde saß, welches Schwert aus seinem Munde geht; und alle Vögel wurden gesättigt von ihrem Fleische. Und ich sah einen Engel herniederkommen aus dem Himmel, der hatte in seiner Hand den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und Satan; und band ihn tausend Jahre, und warf ihn in den Abgrund und schloß zu und versiegelte über ihm, auf daß er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet wären; und darnach muß er eine kleine Zeit gelöst werden. Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, In Dan. 7 sieht man niemanden auf den Thronen sitzen und es ward ihnen Gericht gegeben; und die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und jene, die nicht angebetet hatten das Tier, noch sein Bild, und nicht angenommen hatten das Malzeichen an ihre Stirn und an ihre Hand, und sie lebten und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. Die übrigen der Toten aber wurden nicht lebendig, Eig. lebten nicht bis die tausend Jahre vollendet sind. Dieses ist die erste Auferstehung. Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre. Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis, und wird ausgehen, zu verführen die Nationen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, sie zum Kriege zu versammeln, deren Zahl istEig. deren Zahl von ihnen; (ein Hebraismus) wie der Sand des Meeres. Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt, und Feuer kam hernieder von Gottvon Gott ist zweifelhaft aus dem Himmel und verschlang sie. Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den Feuer- und Schwefelsee, wo beide sind das Tier und der falsche Prophet; und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht in die Zeitalter der Zeitalter. Und ich sah einen großen weißen Thron, und den, der darauf saß, O. sitzt vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte ward für sie gefunden. Und ich sah die Toten, Geringe und Große, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet aus dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Eig. ihren Werken. Und der Tod und der Hades wurden geworfen in den Feuersee. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. O. dieser zweite Tod ist der Feuersee Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden ward in dem Buche des Lebens, so ward er geworfen in den Feuersee. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herniederkommend aus dem Himmel von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine starke Stimme aus dem Himmel, die sprach: Siehe, die Hütte O. das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, Eig. zelten und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne abwischen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Pein wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Throne saß sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind treu O. zuverlässig, und wahrhaftig. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, S. die Anm. zu Kap. 1,8 der Anfang und das Ende. Ich will dem, der dürstet, aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. Wer überwindet, wird dieses ererben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein. Den Feigen aber und Ungläubigen O. Untreuen und Gräulichen und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern wird ihr Teil sein in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches ist der zweite Tod. Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm her, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes O. die Braut des Lammes, das Weib zeigen. Und er führte mich im Geiste hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, herniederkommend aus dem Himmel von Gott; die Herrlichkeit Gottes habend. Ihre Leuchte O. ihr Lichtglanzwar gleich dem köstlistchen Edelstein, wie ein krystallheller Jaspisstein; und sie hat eine große und hohe Mauer und hat zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen eingeschrieben, welche die der zwölf Stämme der Söhne Israels sind. Nach Eig. von; so auch weiterhin in diesem Verse Osten drei Tore, und nach Norden drei Tore, und nach Süden drei Tore, und nach Westen drei Tore. Und die Mauer der Stadt hat zwölf Grundlagen, und darauf zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und der mit mir redete hatte ein goldenes Rohr, wie ein Maß, damit er messe die Stadt und ihre Tore und ihre Mauern. Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr - zwölftausend Stadien; die Länge und die Breite und die Höhe derselben sind gleich. Und er maß ihre Mauer, hundert vier und vierzig Ellen, eines Menschen Maß, das ist des Engels. O. Menschen - d.i. Engels-Maß Und der Bau ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt reines Gold, gleich reinem Glase. Die Grundlagen der Mauer der Stadt waren geschmückt mit jedem Edelstein. Die erste Grundlage Jaspis; die zweite, Saphir; die dritte, Chalcedon; die vierte, Smaragd; die fünfte, Sardonix; die sechste, Sardis; die siebte, Chrysolith; die achte, Beryll; die neunte, Topas; die zehnte, Chrysopras; die elfte, Hyacinth; die zwölfte, Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jegliches W. je ein jedes einzelne der Tore war aus einer Perle, und die Straße der Stadt reines Gold, wie durchsichtiges Glas. Und ich sah keinen Tempel darin, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm. Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm. Und die Nationen werden in ihrem Lichte d.h. durch ihr Licht wandeln, und die Könige der Erde ihre Herrlichkeit zu ihr bringen. Und ihre Tore sollen bei Tage nie geschlossen werden, denn Nacht wird daselbst nicht sein. Und sie werden zu ihr bringen die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen. Und nichts Gemeines wird in sie eingehen, noch was Greuel und Lüge tut, sondern nur die geschrieben sind in dem Buche des Lebens des Lammes. Und er zeigte mir einen Strom des Wasser des Lebens, O. viell. von lebendigem Wasser; eig. von Lebenswasser glänzend wie Krystall, der ausging von dem Throne Gottes und des Lammes. In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, jenseits und diesseits, der Baum des Lebens, zwölf Früchte tragend, und jeden Monat seine Frucht gebend; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen. Und kein Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird darin sein; und seine Knechte werden ihm dienen. O. Gottesdienst erweisen Und sie werden sein Angesicht sehen; und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und keine Nacht wird mehr sein und kein Bedarf einer Lampe noch des Lichtes der Sonne; denn der Herr, Gott, S. die Anm. zu Luk. 1,32 wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen in die Zeitalter der Zeitalter. Und er sprach zu mir: Diese Worte sind treu O. zuverlässig, gewiß und wahrhaftig, und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, seinen Knechten zu zeigen, was bald O. in Kürze geschehen muß. Und siehe, ich komme bald. Glückselig, der da bewahrt die Worte der Weissagung dieses Buches! Und ich, Johannes, war der, welcher dieses hörte und sah; und als ich hörte und sah, fiel ich nieder, anzubeten vor den Füßen des Engels, der mir dieses zeigte. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tue es nicht. Ich bin dein Mitknecht O. Mitsklave und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, die da bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an. Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches; die Zeit ist nahe. Wer Unrecht tut, der tue noch Unrecht, und wer unrein ist, der sei noch verunreinigt, und wer gerecht ist, der übe noch Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei noch geheiligt. O. heilige sich noch Siehe, ich komme bald, Eig. schnell, eilends und mein Lohn mit mir, um jeglichem zu vergelten, wie sein Werk sein wird. Ich bin das Alpha und das Omega, S. die Anm. zu Kap. 1,8der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Glückselig, die ihre Kleider waschen, daß sie Recht haben an dem Baume des Lebens und durch die Tore eingehen in die Stadt! Draußen aber sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeglicher, der die Lüge liebt und tut. Ich, Jesus, habe gesandt meinen Engel, um euch dieses zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern. Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wer da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst. Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm hinzufügen die Plagen, die in diesem Buche geschrieben sind; und wenn jemand hinwegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott hinwegnehmen sein Teil von dem Baume des Lebens und aus der heiligen Stadt, die O. von den Dingen, die in diesem Buche geschrieben sind. Der dieses bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Eig. schnell, eilends - Amen; komm, Herr Jesu! Die Gnade des Herrn Jesu Christi sei mit allen Heiligen!