2010-02-26

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FreeBible2004 . Michael Mustun (michael AT mustun.ch) ZefToOsis 1.0.0 Heilige Schrift 2009-01-20 Die FreeBible von 2004 Michael Mustun and Revision by Jens Grabner (jens AT grabner-online.de) Bible fb2004 Internet de A Bible for every Family on the World. See FreeBible2004 Homepage (see http://www.flagsoft.ch/fb2004). Bible
Im Anfang schuf 'Elohim (Gott der Mächtige)' {FB2004: DRAFT: Bis und mit Genesis 2,4 und weiter werden die Gottesnamen (Elohim, Adonaj, El, El-Roy, etc.) eingesetzt} den Himmel {Im Hebräischen steht das Wort "Himmel" zwar immer in der Mehrzahl; was aber zu Verwirrung führte mit der Vorstellung, es gäbe verschiedene Himmels-Stufen} und die Erde. Und die Erde war wüst und leer {O. öde}{URTEXT: Hebr. "tohu wabohu"}, und Finsternis war über der {w: über der Fläche der Wasser} Tiefe {Eig. eine tiefe, rauschende Wassermenge}; und der Geist 'Elohims (Gott des Mächtigen)' schwebte über den Wassern {w. über der Fläche der}. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sah das Licht, dass es gut war; und 'Elohim (Gott der Mächtige)' schied das Licht von der Finsternis. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es ward Abend und es ward Morgen: erster Tag. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, und sie scheide die Wasser von den Wassern! Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' machte die Ausdehnung und schied die Wasser, welche unterhalb der Ausdehnung, von den Wassern, die oberhalb der Ausdehnung sind. Und es ward also. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' nannte die Ausdehnung Himmel. Und es ward Abend und es ward Morgen: zweiter Tag. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: "Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort, und es werde sichtbar das Trockene!" Und es ward also. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meere. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sah, dass es gut war. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: "Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringe, Fruchtbäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, in welcher ihr Same sei auf der Erde!" Und es ward also. Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Bäume, die Frucht tragen, in welcher ihr Same ist nach ihrer Art. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sah, dass es gut war. Und es ward Abend und es ward Morgen: dritter Tag. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: "Es werden Lichter {W. Lichtträger} an der Ausdehnung des Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie seien zu Zeichen und [zur Bestimmung von Zeiten] und Tagen und Jahren; und sie seien zu Lichtern {W. zu Lichtträgern} an der Ausdehnung des Himmels, um auf die Erde zu leuchten!" Und es ward also. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' machte die zwei grossen Lichter: das grosse Licht zur Beherrschung des Tages, und das kleine Licht zur Beherrschung der Nacht, und die Sterne. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' setzte sie an die Ausdehnung des Himmels, um auf die Erde zu leuchten, und um zu herrschen am Tage und in der {O. über den Tag und über die} Nacht und das Licht von der Finsternis zu scheiden. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sah, dass es gut war. Und es ward Abend und es ward Morgen: vierter Tag. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: "Es wimmeln die Wasser vom Gewimmel lebendiger Wesen {W. Seelen; so auch später}, und Gevögel fliege über der Erde angesichts der Ausdehnung des Himmels!" Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' schuf die grossen Seeungeheuer und jedes sich regende, lebendige Wesen, wovon die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alles geflügelte Gevögel nach seiner Art. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sah, dass es gut war. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' segnete sie und sprach: "Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Wasser in den Meeren, und das Gevögel mehre sich auf der Erde!" Und es ward Abend und es ward Morgen: fünfter Tag. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: "Die Erde bringe hervor lebendige Wesen nach ihrer Art: Vieh und Gewürm {Eig. sich Regendes} und Getier der Erde nach seiner Art!" Und es ward also. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' machte das Getier der Erde nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und alles, was sich auf dem Erdboden regt, nach seiner Art. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sah, dass es gut war. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: "Lasset uns Menschen {Hebr. Adam, d.i. von der Erde; adama = Erdboden} machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm {Eig. sich Regendes}, das sich auf der Erde regt!" Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde 'Elohims (Gottes des Mächtigen)' schuf er ihn; Mann und Weib {W. männlich und weiblich} schuf er sie. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' segnete sie, und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach zu ihnen: "Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie [euch] untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt!" Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: "Siehe, ich habe euch gegeben alles samenbringende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an welchem samenbringende Baumfrucht ist: es soll euch zur Speise sein; und allem Getier der Erde und allem Gevögel des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in welchem eine lebendige Seele ist, [habe ich] alles grüne Kraut zur Speise [gegeben]." Und es ward also. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es ward Abend und es ward Morgen: der sechste Tag. So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' hatte am siebten Tage sein Werk vollendet {Eig. vollendete... sein Werk}, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tage von all seinem Werk, das er gemacht hatte. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an demselben ruhte er von all seinem Werk, das 'Elohim (Gott der Mächtige)' geschaffen hatte, indem er es machte. Dies ist die Geschichte {Eig. sind die Erzeugungen, Geschlechter; so auch Kap. 6,9; 37,2} des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jahwe Gott {Eig. der HERR Gott (Hebr. Jahwe Elohim) so auch weiterhin in Kapitel 2 und 3}{FB2004: evt. ", da 'Adonai Elohim (der Herr der Herren der Mächtige)'" (s. http://de.wikipedia.org/wiki/JHWH) / im hebräischen: Adonay Elohim / Comment: God: For the rest of this chapter, the Torah uses two names, Adonoy Elohim, usually translated as 'the Lord God.' In the earlier chapters, only the name Elohim (usually translated 'God') was used. According to tradition, Elohim denoted a creation with unmitigated justice, whereas the name Adonoy denotes an admixture of mercy. Since there is no simple, contemporary way to translate Adonoy Elohim, we translate it as 'God'.} Erde und Himmel machte, und ehe alles Gesträuch des Feldes auf der Erde war, und ehe alles Kraut des Feldes sprosste; denn Jahwe Gott hatte nicht regnen lassen auf die Erde, und kein Mensch war da, um den Erdboden zu bebauen. Ein Dunst aber stieg auf von der Erde und befeuchtete die ganze Oberfläche des Erdbodens. Und Jahwe Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele. Und Jahwe Gott pflanzte einen Garten in Eden {Wonne, Lieblichkeit} gegen Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. Und Jahwe Gott liess aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilte er sich und wurde zu vier Flüssen {W. Häuptern, d.i. Flussanfängen}. Der Name des ersten ist Pison; dieser ist es, der das ganze Land Hawila umfliesst, wo das Gold ist; und das Gold dieses Landes ist gut; daselbst ist das Bdellion {Hebr. Bedolach; ein durchsichtiges, wohlriechendes Harz} und der Stein Onyx {O. Beryll}. Und der Name des zweiten Flusses: Gihon; dieser ist es, der das ganze Land Kusch umfliesst. Und der Name des dritten Flusses: Hiddekel {der Tigris}; dieser ist es, der vor Assyrien fliesst. Und der vierte Fluss, das ist der Phrath {der Euphrath}. Und Jahwe Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. Und Jahwe Gott gebot dem Menschen und sprach: "Von jedem Baume des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewisslich sterben." Und Jahwe Gott sprach: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, seines Gleichen {Eig. ihm entsprechend}." Und Jahwe Gott bildete aus dem Erdboden alles Getier des Feldes und alles Gevögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und wie irgend der Mensch ein lebendiges Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein. Und der Mensch gab Namen allem Vieh und dem Gevögel des Himmels und allem Getier des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe seines Gleichen. Und Jahwe Gott liess einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch; und Jahwe Gott baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, ein Weib {dasselbe Wort wie Männin in V.23; so auch V.24 und später}, und er brachte sie zu dem Menschen. Und der Mensch sprach: "Diese ist einmal Gebein von meinen Gebeinen / und Fleisch von meinem Fleische; / diese soll Männin heissen, / denn vom Manne ist diese genommen." Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein {Eig. zu einem} Fleisch sein. Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und sie schämten sich nicht. Und die Schlange war listiger als alles Getier des Feldes, das Jahwe Gott gemacht hatte; und sie sprach zu dem Weibe: "Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht essen von jedem Baume des Gartens?" Und das Weib sprach zu der Schlange: "Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt, davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, auf dass ihr nicht sterbet." Und die Schlange sprach zu dem Weibe: "Mit nichten werdet ihr sterben! Sondern {Eig. denn} Gott weiss, dass, welches Tages ihr davon esset, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses." Und das Weib sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und ass, und sie gab auch ihrem Manne mit ihr, und er ass. Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen. Und sie hörten die Stimme {O. den Hall, das Geräusch; so auch V.10} Jahwes Gottes, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Und der Mensch und sein Weib versteckten sich vor dem Angesicht Jahwes Gottes mitten unter die Bäume des Gartens. Und Jahwe Gott rief den Menschen und sprach zu ihm: "Wo bist du?" Und er sprach: "Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich." Und er sprach: "Wer hat dir kundgetan, dass du nackt bist? Hast du gegessen von dem Baume, von dem ich dir geboten habe, nicht davon zu essen?" Und der Mensch sprach: "Das Weib, das du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baume, und ich ass." Und Jahwe Gott sprach zu dem Weibe: "Was hast du da getan!" Und das Weib sprach: "Die Schlange betrog {O. verführte} mich, und ich ass." Und Jahwe Gott sprach zu der Schlange: "Weil du dieses getan hast, sollst du verflucht sein /vor {O. unter} allem Vieh und vor {O. unter} allem Getier des Feldes! /Auf deinem Bauche sollst du kriechen /und Staub fressen alle Tage deines Lebens./ Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe /und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; / er wird dir den Kopf zermalmen, / und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen." Zu dem Weibe sprach er: "Ich werde sehr mehren die Mühsal deiner Schwangerschaft {Eig. ich werde gross machen deine Mühsal und deine Schwangerschaft}, / mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; /und nach deinem Manne wird dein Verlangen sein, /er aber wird über dich herrschen." Und zu Adam sprach er: "Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört und gegessen hast von dem Baume, von dem ich dir geboten und gesprochen habe: Du sollst nicht davon essen, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: /mit Mühsal sollst du davon essen /alle Tage deines Lebens; / und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, / und du wirst das Kraut des Feldes essen. / Im Schweisse deines Angesichts /wirst du dein Brot essen, /bis du zurückkehrst zur Erde {Eig. zum Erdboden}, /denn von ihr bist du genommen. /Denn Staub bist du, und zum Staube wirst du zurückkehren!" Und der Mensch gab seinem Weibe den Namen Eva {Hebr. Chawa: Leben}, denn sie war die Mutter aller Lebendigen. Und Jahwe Gott machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fell und bekleidete sie. Und Jahwe Gott sprach: "Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, dass er seine Hand nicht ausstrecke und nehme auch von dem Baume des Lebens und esse und lebe ewiglich!" Und Jahwe Gott schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, um den Erdboden zu bebauen, davon er genommen war; und er trieb den Menschen aus und liess lagern gegen Osten vom Garten Eden die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahren. Und der Mensch erkannte {erkannte ist ein Ausdruck für "miteinander schlafen" (Geschlechtsverkehr)} Eva, sein Weib, und sie ward schwanger und gebar Kain {Erworbenes, Gewinn}; und sie sprach: "Ich habe einen Mann erworben mit Jahwe." Und sie gebar ferner seinen Bruder, den Abel {Hebr. Hevel: Hauch, Nichtigkeit}. Und Abel wurde ein Schafhirt {W. Kleinviehhirt}, und Kain wurde ein Ackerbauer. Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da brachte Kain dem Jahwe eine Opfergabe von der Frucht des Erdbodens; und Abel, auch er brachte von den Erstlingen seiner Herde {Eig. seines Kleinviehs} und von ihrem Fett. Und Jahwe blickte auf Abel und auf seine Opfergabe; aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Und Kain ergrimmte sehr, und sein Antlitz senkte sich. Und Jahwe sprach zu Kain: "Warum bist du ergrimmt, und warum hat sich dein Antlitz gesenkt? Ist es nicht so, dass es sich erhebt, wenn du wohl tust {W. Ist nicht, wenn du wohl tust, Erhebung? Vergl. Hiob 11,15}? Und wenn du nicht wohl tust, so lagert die Sünde {Viell.: ein Sündopfer; das hebräische Wort bedeutet beides} vor der Tür. Und nach dir wird sein Verlangen sein, /du aber wirst über ihn herrschen." Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel; und es geschah, als sie auf dem Felde waren, da erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und erschlug ihn. Und Jahwe sprach zu Kain: "Wo ist dein Bruder Abel?" Und er sprach: "Ich weiss nicht; bin ich meines Bruders Hüter?" Und er sprach: "Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir {W. Stimme des Blutes deines Bruders, das zu mir schreit} vom Erdboden her. Und nun, verflucht seiest du von dem Erdboden hinweg, der seinen Mund aufgetan hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! Wenn du den Erdboden bebaust, soll er dir hinfort seine Kraft nicht geben; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde." Und Kain sprach zu Jahwe: "Zu gross ist meine Strafe, um sie zu tragen {O. meine Missetat, um vergeben zu werden}. Siehe, du hast mich heute von der Fläche des Erdbodens vertrieben, und ich werde verborgen sein vor deinem Angesicht und werde unstet und flüchtig sein auf der Erde; und es wird geschehen: wer irgend mich findet, wird mich erschlagen." Und Jahwe sprach zu ihm: "Darum, jeder, der Kain erschlägt siebenfältig soll es gerächt werden." Und Jahwe machte an Kain ein Zeichen, auf dass ihn nicht erschlüge, wer irgend ihn fände. Und Kain ging weg von dem Angesicht Jahwes und wohnte im Lande Nod {Flucht}, östlich von Eden. Und Kain erkannte sein Weib, und sie ward schwanger und gebar Hanoch. Und er baute eine Stadt und benannte die Stadt {W. er wurde ein Stadtbauer} nach dem Namen seines Sohnes Hanoch. Und dem Hanoch wurde Irad geboren; und Irad zeugte Mehujael, und Mehujael zeugte Methusael, und Methusael zeugte Lamech. Und Lamech nahm sich zwei Weiber; der Name der einen war Ada, und der Name der anderen Zilla. Und Ada gebar Jabal; dieser war der Vater der Zeltbewohner und Herdenbesitzer {Eig. derer, die in Zelten und unter Herden wohnen}. Und der Name seines Bruders war Jubal; dieser war der Vater aller derer, welche mit der Laute {Nicht unsere heutige Laute, sondern eine Art Leier; so auch später, wo das Wort vorkommt} und der Flöte umgehen. Und Zilla, auch sie gebar Tubalkain, einen Hämmerer von allerlei Schneidewerkzeug aus Erz und Eisen. Und die Schwester Tubalkains war Naama. Und Lamech sprach zu seinen Weibern: "Ada und Zilla, höret meine Stimme; Weiber Lamechs, horchet auf meine Rede! Einen Mann {O. Fürwahr, einen Mann} erschlug {O. erschlage} ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Strieme! Wenn Kain siebenfältig gerächt wird, so Lamech siebenundsiebzigfältig." Und Adam erkannte abermals sein Weib, und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Seth (Setzling) {Hebr. Scheth: Ersatz}; denn Gott hat mir einen anderen Samen gesetzt / an Stelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat. Und dem Seth, auch ihm wurde ein Sohn geboren, und er gab ihm den Namen Enos {Hebr. Enosch: Mensch, mit dem Nebenbegriff: schwach, hinfällig}. Damals fing man an, den Namen Jahwes anzurufen. Dies ist das Buch von Adams Geschlechtern. An dem Tage, da 'Elohim (Gott der Mächtige)' Adam schuf, machte er ihn im Gleichnis 'Elohims (Gotte(s) des Mächtigen)'. Mann und Weib {W. Männlich und weiblich} schuf er sie, und er segnete sie und gab ihnen den Namen Mensch {Hebr. Adam}, an dem Tage, da sie geschaffen wurden. - Und Adam lebte 130 Jahre und zeugte einen Sohn in seinem Gleichnis, nach seinem Bilde, und gab ihm den Namen Seth. Und die Tage Adams, nachdem er Seth gezeugt hatte, waren 800 Jahre, und er zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Adams, die er lebte, waren 930 Jahre, und er starb. - Und Seth lebte 105 Jahre und zeugte Enos. Und Seth lebte, nachdem er Enos gezeugt hatte, 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Seths waren 912 Jahre, und er starb. - Und Enos lebte 90 Jahre und zeugte Kenan. Und Enos lebte, nachdem er Kenan gezeugt hatte, 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Enos' waren 905 Jahre, und er starb. - Und Kenan lebte 70 Jahre und zeugte Mahalalel. Und Kenan lebte, nachdem er Mahalalel gezeugt hatte, 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Kenans waren 910 Jahre, und er starb. - Und Mahalalel lebte 65 Jahre und zeugte Jered. Und Mahalalel lebte, nachdem er Jered gezeugt hatte, 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Mahalalels waren 895 Jahre, und er starb. - Und Jered lebte 162 Jahre und zeugte Henoch {Hebr. Chanok: eingeweit, belehrt}. Und Jered lebte, nachdem er Henoch gezeugt hatte, 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Jereds waren 962 Jahre, und er starb. - Und Henoch lebte 65 Jahre und zeugte Methusalah. Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalah gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Henochs waren 365 Jahre. Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn 'Elohim (Gott der Mächtige)' nahm ihn hinweg. - Und Methusalah lebte 187 Jahre und zeugte Lamech. Und Methusalah lebte, nachdem er Lamech gezeugt hatte, 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Methusalahs waren 969 Jahre, und er starb. - Und Lamech lebte 182 Jahre und zeugte einen Sohn. Und er gab ihm den Namen Noah {Hebr. Noach: Trost, Ruhe}, indem er sprach: Dieser wird uns trösten über unsere Arbeit und über die Mühe unserer Hände wegen des Erdbodens, den Jahwe verflucht hat. Und Lamech lebte, nachdem er Noah gezeugt hatte, 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Lamechs waren 777 Jahre, und er starb. - Und Noah war 500 Jahre alt; und Noah zeugte Sem {Hebr. "Schem": Name, Ruf}, Ham {Hebr. Cham: Bedeutung ungewiss} und Japhet {Erweiterung, Ausbreitung; vergl. Kap. 9,27}. Und es geschah, als die Menschen begannen sich zu mehren auf der Fläche des Erdbodens, und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Söhne Gottes, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich zu Weibern, welche sie irgend erwählten. Und Jahwe sprach: "Mein Geist soll nicht ewiglich mit dem Menschen rechten, da er ja Fleisch ist; und seine Tage seien 120 Jahre {D.h. noch 120 Jahre Gnadenfrist bis zur Flut; was ebenso auch eine Beschränkung aller zur Zeit Lebenden Menschen auf maximal 120 Jahre bedeutete}." In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch nachher, als {O. und auch nachdem} die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren. Das sind die Helden, welche von alters her waren, die Männer von Ruhm gewesen sind. Und Jahwe sah, dass des Menschen Bosheit gross war auf Erden und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. Und es reute Jahwe, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es schmerzte ihn in sein Herz hinein. Und Jahwe sprach: "Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zum Gevögel des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe." Noah aber fand Gnade in den Augen Jahwes. Dies ist die Geschichte Noahs: Noah war ein gerechter, vollkommener {O. untadeliger, redlicher} Mann unter seinen Zeitgenossen; Noah wandelte mit Gott {at-halhym}. Und Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Japhet. Und die Erde war verderbt vor Gott {halhym}, und die Erde war voll Gewalttat. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sah die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach zu Noah: "Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn die Erde ist voll Gewalttat durch sie; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. Mache dir eine Arche von Gopherholz; mit Kammern sollst du die Arche machen und sie von innen und von aussen mit Harz verpichen {Eig. überziehen}. Und also sollst du sie machen: Dreihundert Ellen sei die Länge der Arche, fünfzig Ellen ihre Breite und dreissig Ellen ihre Höhe. Eine Lichtöffnung {Eig. ein Licht} sollst du der Arche machen, und bis zu einer Elle {d.i. eine Elle hoch} sollst du sie fertigen {Eig. völlig durchführen, d.h. wahrscheinlich rundum anbringen} von oben her; und die Tür der Arche sollst du in ihre Seite setzen; mit einem unteren, zweiten und dritten Stockwerk sollst du sie machen. Denn ich, siehe, ich bringe die Wasserflut über die Erde, um alles Fleisch unter dem Himmel zu verderben, in welchem ein Hauch des Lebens ist; alles, was auf der Erde ist, soll verscheiden. Aber mit dir will ich meinen Bund errichten, und du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne und dein Weib und die Weiber deiner Söhne mit dir. Und von allem Lebendigen, von allem Fleische, zwei von jeglichem sollst du in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten; ein Männliches und ein Weibliches sollen sie sein. Von dem Gevögel nach seiner Art und von dem Vieh nach seiner Art, von allem Gewürm des Erdbodens nach seiner Art: zwei von jeglichem sollen zu dir hineingehen, um sie am Leben zu erhalten. Und du, nimm dir von aller Speise, die gegessen wird und sammle sie bei dir auf, dass sie dir und ihnen zur Nahrung sei." Und Noah tat es; nach allem, was 'Elohim (Gott der Mächtige)' ihm geboten hatte, also tat er {Um die Arche zu bauen dauerte es ca. 120 Jahre. Auch hatte es bis zu diesem Zeitpunkt noch nie geregnet}. Und Jahwe sprach zu Noah: Gehe in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in diesem Geschlecht. Von allem reinen Vieh sollst du sieben und sieben zu dir nehmen, ein Männchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist, zwei, ein Männchen und sein Weibchen; auch von dem Gevögel des Himmels sieben und sieben, ein Männliches und ein Weibliches: um Samen am Leben zu erhalten auf der Fläche der ganzen Erde. Denn in noch sieben Tagen, so lasse ich auf die Erde regnen vierzig Tage und vierzig Nächte und werde vertilgen von der Fläche des Erdbodens alles Bestehende, das ich gemacht habe. - Und Noah tat nach allem, was Jahwe ihm geboten hatte. Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser über die Erde. Und Noah und seine Söhne und sein Weib und die Weiber seiner Söhne mit ihm gingen in die Arche vor den Wassern der Flut. Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, und von dem Gevögel und von allem, was sich auf dem Erdboden regt, kamen zwei und zwei {d.h. paarweise} zu Noah in die Arche, ein Männliches und ein Weibliches, wie 'Elohim (Gott der Mächtige)' dem Noah geboten hatte. Und es geschah nach sieben Tagen, da kamen die Wasser der Flut über die Erde. Im 600. Jahre des Lebens Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten Tage des Monats, an diesem Tage brachen auf alle Quellen der grossen Tiefe {Eig. eine tiefe, rauschende Wassermenge}, und die Fenster des Himmels taten sich auf. Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte. An ebendemselben Tage gingen Noah und Sem und Ham und Japhet, die Söhne Noahs, und das Weib Noahs und die drei Weiber seiner Söhne mit ihnen in die Arche: sie und alles Getier nach seiner Art und alles Vieh nach seiner Art und alles Gewürm, das sich auf der Erde regt, nach seiner Art und alles Gevögel nach seiner Art, jeder Vogel von allerlei Gefieder. Und sie gingen zu Noah in die Arche, je zwei und zwei von allem Fleische, in welchem ein Hauch des Lebens war. Und die hineingingen, waren {Eig. gingen hinein} ein Männliches und ein Weibliches von allem Fleische, wie 'Elohim (Gott der Mächtige)' ihm geboten hatte. Und Jahwe schloss hinter ihm zu. Und die Flut kam vierzig Tage lang über die Erde. Und die Wasser mehrten sich und hoben die Arche empor; und sie erhob sich über die Erde. Und die Wasser nahmen überhand und mehrten sich sehr auf der Erde; und die Arche fuhr auf der Fläche der Wasser. Und die Wasser nahmen gar sehr überhand auf der Erde, und es wurden bedeckt alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind. Fünfzehn Ellen darüber nahmen die Wasser überhand, und die Berge wurden bedeckt. Da verschied alles Fleisch, das sich auf der Erde regte, an Gevögel und an Vieh und an Getier und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen; alles starb, in dessen Nase ein Odem des Lebenshauches war, von allem, was auf dem Trockenen war. Und vertilgt wurde {nach and. Lesart: Und er vertilgte} alles Bestehende, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zum Gevögel des Himmels; und sie wurden vertilgt von der Erde. Und nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war. Und die Wasser hatten überhand auf der Erde 150 Tage. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' gedachte des Noah und alles Getieres und alles Viehes, das mit ihm in der Arche war; und 'Elohim (Gott der Mächtige)' liess einen Wind über die Erde fahren, und die Wasser sanken. Und es wurden verschlossen die Quellen der Tiefe {Eig. eine tiefe, rauschende Wassermenge} und die Fenster des Himmels, und dem Regen vom Himmel ward gewehrt. Und die Wasser wichen von der Erde, fort und fort weichend; und die Wasser nahmen ab nach Verlauf von 150 Tagen. Und im siebten Monat, am siebzehnten Tage des Monats, ruhte die Arche auf dem Gebirge Ararat. Und die Wasser nahmen fort und fort ab bis zum zehnten Monat; im zehnten Monat, am Ersten des Monats, wurden die Spitzen der Berge sichtbar. Und es geschah nach Verlauf von vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und liess den Raben aus; und der flog hin und wieder, bis die Wasser von der Erde vertrocknet waren. Und er liess die Taube von sich aus, um zu sehen, ob die Wasser sich verlaufen hätten von der Fläche des Erdbodens; aber die Taube fand keinen Ruheplatz für ihren Fuss {W. für die Sohle ihres Fusses} und kehrte zu ihm in die Arche zurück; denn die Wasser waren noch auf der Fläche der ganzen Erde; und er streckte seine Hand aus und nahm sie und brachte sie zu sich in die Arche. Und er wartete noch sieben andere Tage und liess die Taube abermals aus der Arche; und die Taube kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe, ein abgerissenes Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Und Noah erkannte, dass die Wasser sich verlaufen hatten von der Erde. Und er wartete noch sieben andere Tage und liess die Taube aus; und sie kehrte hinfort nicht wieder zu ihm zurück. Und es geschah im 601. Jahre, im ersten Monat, am Ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde vertrocknet. Und Noah tat die Decke von der Arche und sah: und siehe, die Fläche des Erdbodens war getrocknet. Und im zweiten Monat, am 27. Tage des Monats, war die Erde trocken. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' redete zu Noah und sprach: "Gehe aus der Arche, du und dein Weib und deine Söhne und die Weiber deiner Söhne mit dir. Alles Getier, das bei dir ist, von allem Fleische, an Gevögel und an Vieh und an allem Gewürm, das sich auf der Erde regt, lass mit dir hinausgehen, dass sie wimmeln auf Erden und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden." Und Noah ging hinaus und seine Söhne und sein Weib und die Weiber seiner Söhne mit ihm. Alles Getier, alles Gewürm und alles Gevögel, alles was sich auf der Erde regt, nach ihren Arten, gingen aus der Arche. Und Noah baute Jahwe einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allem reinen Gevögel und opferte Brandopfer auf dem Altar. Und Jahwe roch den lieblichen Geruch {Eig. den Geruch (Duft) der Beruhigung}, und Jahwe sprach in seinem Herzen {"sprach in seinem Herzen" heisst "dachte"}: Nicht mehr will ich hinfort den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Dichten {Eig. das Gebilde; wie Kap. 6,5} des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht mehr will ich hinfort alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe. Forthin, alle Tage der Erde, /sollen nicht aufhören /Saat und Ernte, /und Frost und Hitze, /und Sommer und Winter, /und Tag und Nacht. Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde; und die Furcht und der Schrecken vor euch sei auf allem Getier der Erde und auf allem Gevögel des Himmels! Alles, was sich auf dem Erdboden regt, und alle Fische des Meeres, in eure Hände sind sie gegeben: alles, was sich regt, was da lebt, soll euch zur Speise sein; wie das grüne Kraut gebe ich es euch alles. Nur das Fleisch mit seiner Seele, seinem Blute, sollt ihr nicht essen; und wahrlich, euer Blut, nach euren Seelen, werde ich fordern {d.h. euer Blut werde ich rächen, wessen es auch sei}; von jedem Tiere {W. von der Hand jedes Tieres} werde ich es fordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen fordern. Wer Menschenblut vergiesst, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden; denn im Bilde 'Elohims (Gott(es) des Mächtigen)' hat er den Menschen gemacht. Ihr nun, seid fruchtbar und mehret euch, wimmelt auf der Erde und mehret euch auf ihr! Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm und sagte: "Und ich, siehe, ich errichte meinen Bund mit euch und mit eurem Samen nach euch; und mit jedem lebendigen Wesen, das bei euch ist, an Gevögel, an Vieh und an allem Getier der Erde bei euch, was irgend von allem Getier der Erde aus der Arche gegangen ist. Und ich errichte meinen Bund mit euch; und nicht mehr soll alles Fleisch ausgerottet werden durch die Wasser der Flut, und keine Flut soll mehr sein, die Erde zu verderben." Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach: "Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und jeder lebendigen Seele, die bei euch ist, auf ewige Geschlechter hin: Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde. Und es wird geschehen, wenn ich Wolken über die Erde führe, so soll der Bogen in den Wolken erscheinen, und ich werde meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch ist und jedem lebendigen Wesen, von allem Fleische; und nicht mehr sollen die Wasser zu einer Flut werden, alles Fleisch zu verderben. Und der Bogen wird in den Wolken sein; und ich werde ihn ansehen, um zu gedenken des ewigen Bundes zwischen 'Elohim (Gott dem Mächtigen)' und jedem lebendigen Wesen von allem Fleische, das auf Erden ist." Und 'Elohim (Gott der Mächtige)' sprach zu Noah: "Das ist das Zeichen des Bundes, den ich errichtet habe zwischen mir und allem Fleische, das auf Erden ist." Und die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem und Ham und Japhet; und Ham ist der Vater Kanaans. Diese drei sind die Söhne Noahs und von diesen aus ist die ganze Erde bevölkert worden {W. hat sich die ganze Erde (Erdbevölkerung) zerstreut}. Und Noah fing an ein Ackersmann zu werden {O. Noah, der ein Ackersmann war, fing an} und pflanzte einen Weinberg. Und er trank von dem Weine und ward trunken, und er entblösste sich in seinem Zelte. Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blösse seines Vaters und berichtete es seinen beiden Brüdern draussen. Da nahmen Sem und Japhet das Obergewand und legten es beide auf ihre Schultern und gingen rücklings und bedeckten die Blösse ihres Vaters; und ihre Angesichter waren abgewandt, und sie sahen die Blösse ihres Vaters nicht. Und Noah erwachte von seinem Weine und erfuhr, was sein jüngster Sohn ihm getan hatte. Und er sprach: Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern! Und er sprach: Gepriesen {Im Hebr. dasselbe Wort wie segnen} sei Jahwe, der Gott Sems; und Kanaan sei sein {W. ihr, d.h. des Geschlechtes Sems bzw. Japhets} Knecht! Weit mache es 'Elophim (Gott der Mächtige)' dem Japhet, und er wohne in den Zelten Sems; und Kanaan sei sein {W. ihr, d.h. des Geschlechtes Sems bzw. Japhets} Knecht! Und Noah lebte nach der Flut 350 Jahre; und alle Tage Noahs waren 950 Jahre, und er starb. Und dies sind die Geschlechter der Söhne Noahs, Sem, Ham und Japhet: es wurden ihnen Söhne geboren nach der Flut. Die Söhne Japhets {Japhet heisst 'weit ausgedehnt'}: Gomer {-Kelten und Germanen} und Magog und Madai {-Meder, heute Kurden} und Jawan {-Griechen (heisst auf hebräisch Jawan)} und Tubal und Mesech und Tiras. Und die Söhne Gomers: Askenas und Riphat und Togarma. Und die Söhne Jawans: Elisa und Tarsis, die Kittim und die Dodanim. Von diesen aus verteilten sich die Bewohner der Inseln {O. Küstengebiete. Das hebräische Wort bezeichnet überall im Alten Testament die Inseln und Küstengebiete des Mittelländischen Meeres von Kleinasien bis Spanien} der Nationen in ihren Ländern, eine jede nach ihrer Sprache, nach ihren Familien, in ihren Nationen. Und die Söhne Hams: Kusch {-Sudan, Äthiopien, und ganz schwarz Afrika (Kusch heisst 'der Schwarze')} und Mizraim {-Ägypten (Ägypten heisst auf hebräisch Mitraim)} und Put {Äthiopien und Ägypten und Mauretanien} und Kanaan {-Kanaaniter}. Und die Söhne Kuschs: Seba und Hawila und Sabta und Raghma und Sabteka. Und die Söhne Raghmas: Scheba und Dedan. Und Kusch zeugte Nimrod; der fing an, ein Gewaltiger zu sein auf der Erde. Er war ein gewaltiger Jäger vor Jahwe; darum sagt man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor Jahwe! Und der Anfang seines Reiches war Babel und Erek und Akkad und Kalne im Lande Sinear. Von diesem Lande zog er aus nach Assur {And. üb.: Von diesem Lande ging Assur aus} und baute Ninive und Rechobot-Ir und Kalach, und Resen zwischen Ninive und Kalach: das ist die grosse Stadt. - Und Mizraim zeugte die Ludim und die Anamim und die Lehabim und die Naphtuchim und die Pathrusim und die Kasluchim (von welchen die Philister {Hebr. Pelischtim} ausgegangen sind,) und die Kaphtorim. Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgeborenen, und Heth, und den Jebusiter und den Amoriter und den Girgasiter, und den Hewiter und den Arkiter und den Siniter, und den Arwaditer und den Zemariter und den Hamathiter. Und nachher haben sich die Familien der Kanaaniter zerstreut. Und das Gebiet der Kanaaniter erstreckte sich von Zidon nach Gerar hin {W. wenn du nach... kommst und gehst: eine stehende Redensart. So auch V.19 am Ende, V.30; Kap. 13,10; 25,18}, bis Gasa; nach Sodom und Gomorra und Adama und Zeboim hin, bis Lescha. - Das sind die Söhne Hams nach ihren Familien, nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, in ihren Nationen. Und dem Sem, dem Vater aller Söhne Hebers, dem Bruder Japhets, des {O. dem} ältesten, auch ihm wurden Söhne geboren. Die Söhne Sems: Elam {-Teile von Persien} und Assur {-Assyrer} und Arpaksad und Lud und Aram {-Aramäisches Syrien}. Und die Söhne Arams: Uz und Hul und Gether und Masch. Und Arpaksad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Heber. Und dem Heber wurden zwei Söhne geboren: der Name des einen war Peleg {d.h. Teilung}, denn in seinen Tagen wurde die Erde geteilt {peleg: Selbes Wort wie in Psalm 1 als gepflanzt an "al palgei" (Wasserbach: Eine Teilung des Landes durch Wasser). Kontinentalverschiebung über kurze Zeit}; und der Name seines Bruders war Joktan. Und Joktan zeugte Almodad und Scheleph und Hazarmaweth und Jerach und Hadoram und Usal und Dikla und Obal und Abimael und Scheba und Ophir und Hawila und Jobab; diese alle waren Söhne Joktans. Und ihr Wohnsitz war von Meschar nach Sephar hin, dem Gebirge des Ostens. - Das sind die Söhne Sems nach ihren Familien, nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, nach ihren Nationen. Das sind die Familien der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern, in ihren Nationen; und von diesen aus haben sich nach der Flut die Nationen auf der Erde verteilt. Und die ganze Erde hatte {W. war} eine Sprache und einerlei Worte. Und es geschah, als sie nach {O. von} Osten zogen, da fanden sie eine Ebene im Lande Sinear und wohnten daselbst. Und sie sprachen einer zum anderen: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen! Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und das Erdharz diente ihnen als Mörtel. Und sie sprachen: Wohlan, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, dessen Spitze an den Himmel reiche, und machen wir uns einen Namen, dass wir nicht zerstreut werden über die ganze Erde {W. über die Fläche der ganzen Erde; so auch V.8. 9}! Und Jahwe fuhr hernieder, die Stadt und den Turm zu sehen, welche die Menschenkinder bauten. Und Jahwe sprach: Siehe, sie sind ein Volk und haben alle eine Sprache, und dies haben sie angefangen zu tun; und nun wird ihnen nichts verwehrt werden, was sie zu tun ersinnen. Wohlan, lasst uns herniederfahren und ihre Sprache daselbst verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht verstehen! Und Jahwe zerstreute sie von dannen über die ganze Erde; und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. Darum gab man ihr den Namen Babel {Verwirrung}; denn daselbst verwirrte Jahwe die Sprache der ganzen Erde, und von dannen zerstreute sie Jahwe über die ganze Erde. Dies sind die Geschlechter Sems: Sem war 100 Jahre alt und zeugte Arpaksad, zwei Jahre nach der Flut. Und Sem lebte, nachdem er Arpaksad gezeugt hatte, 500 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - Und Arpaksad lebte 35 Jahre und zeugte Schelach. Und Arpaksad lebte, nachdem er Schelach gezeugt hatte, 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - Und Schelach lebte 30 Jahre und zeugte Heber. Und Schelach lebte, nachdem er Heber gezeugt hatte, 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - Und Heber lebte 34 Jahre und zeugte Peleg. Und Heber lebte, nachdem er Peleg gezeugt hatte, 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - Und Peleg lebte 30 Jahre und zeugte Reghu. Und Peleg lebte, nachdem er Reghu gezeugt hatte, 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - Und Reghu lebte 32 Jahre und zeugte Serug. Und Reghu lebte, nachdem er Serug gezeugt hatte, 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - Und Serug lebte 30 Jahre und zeugte Nahor. Und Serug lebte, nachdem er Nahor gezeugt hatte, 200 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - Und Nahor lebte 29 Jahre und zeugte Terach {Hebr. Terach}. Und Nahor lebte, nachdem er Terach gezeugt hatte, 119 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - Und Terach lebte 70 Jahre und zeugte Abram, Nahor und Haran. Und dies sind die Geschlechter Terachs: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; und Haran zeugte Lot. Und Haran starb vor dem Angesicht seines Vaters Terach, in dem Lande seiner Geburt, zu Ur in Chaldäa {W. der Chaldäer, ebenso V.31 und Kap. 15,7}. Und Abram und Nahor nahmen sich Weiber; der Name des Weibes Abrams war Sarai, und der Name des Weibes Nahors Milka, die Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. Und Sarai war unfruchtbar, sie hatte kein Kind. Und Terach nahm seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn Harans, seines Sohnes Sohn, und Sarai, seine Schwiegertochter, das Weib seines Sohnes Abram; und sie zogen miteinander {W. mit ihnen. And. l.: und führte sie hinweg} aus Ur in Chaldäa, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen bis Haran {im nordwestlichen Mesopotamien} und wohnten daselbst. Und die Tage Terachs waren 205 Jahre, und Terach starb in Haran. Und Jahwe sprach zu Abram: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause, in das Land, das ich dir zeigen werde. Und ich will dich zu einer grossen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen gross machen; und du sollst ein Segen sein! Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter {Eig. Familien} der Erde! Und Abram ging hin, wie Jahwe zu ihm geredet hatte, und Lot ging mit ihm; und Abram war 75 Jahre alt, als er aus Haran zog. Und Abram nahm Sarai, sein Weib, und Lot, seines Bruders Sohn, und alle ihre Habe, die sie erworben, und die Seelen, die sie in Haran gewonnen hatten, und sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen in das Land Kanaan. Und Abram durchzog das Land bis zu dem Orte Sichem, bis zur Terebinthe Mores. Und die Kanaaniter waren damals im Lande. Und Jahwe erschien dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben. Und er baute daselbst Jahwe, der ihm erschienen war, einen Altar. Und er brach auf von dannen nach dem Gebirge ostwärts von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel gegen Westen und Ai gegen Osten; und er baute daselbst Jahwe einen Altar und rief den Namen Jahwes an. Und Abram zog fort, immer weiter ziehend, nach dem Süden {Das hebräische Wort bezeichnet die Südgegend von Palästina}. Es entstand aber eine Hungersnot im Lande; und Abram zog nach Ägypten hinab, um sich daselbst aufzuhalten {O. um daselbst als Fremdling zu weilen, d.h. ohne ansässig zu werden; vergl. Kap. 19,9; 20,1; 21,23 und viele and. Stellen}, denn die Hungersnot war schwer im Lande. Und es geschah, als er nahe daran war, nach Ägypten zu kommen, da sprach er zu Sarai, seinem Weibe: Siehe doch, ich weiss, dass du ein Weib, schön von Ansehen, bist; und es wird geschehen, wenn die Ägypter dich sehen, so werden sie sagen: Sie ist sein Weib; und sie werden mich erschlagen und dich leben lassen. Sage doch, du seiest meine Schwester, auf dass es mir wohlgehe um deinetwillen und meine Seele am Leben bleibe deinethalben. Und es geschah, als Abram in Ägypten ankam, da sahen die Ägypter, dass das Weib sehr schön war. Und die Fürsten des Pharao sahen sie und priesen sie dem Pharao; und das Weib wurde in das Haus des Pharao geholt. Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Kleinvieh und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele. Und Jahwe schlug den Pharao und sein Haus mit grossen Plagen um Sarais willen, des Weibes Abrams. Und der Pharao liess Abram rufen und sprach: Was hast du mir da getan? Warum hast du mir nicht kundgetan, dass sie dein Weib ist? Warum hast du gesagt: Sie ist meine Schwester, so dass ich sie mir zum Weibe nahm? Und nun siehe, da ist dein Weib, nimm sie und gehe hin. Und der Pharao entbot seinetwegen Männer, und sie geleiteten ihn und sein Weib und alles, was er hatte. Und Abram zog herauf aus Ägypten, er und sein Weib und alles, was er hatte, und Lot mit ihm, nach dem Süden {S. die Anmerkung zu Kap. 12. 9}. Und Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold. Und er ging auf seinen Zügen vom Süden bis Bethel, bis zu dem Orte, wo im Anfang sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai, zu der Stätte des Altars, den er zuvor daselbst gemacht hatte. Und Abram rief daselbst den Namen Jahwes an. Und auch Lot, der mit Abram zog, hatte Kleinvieh und Rinder und Zelte. Und das Land ertrug es nicht, dass sie beisammen wohnten; denn ihre Habe war gross, und sie konnten nicht beisammen wohnen. Und es gab Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Und die Kanaaniter und die Perisiter wohnten damals im Lande. Da sprach Abram zu Lot: Lass doch kein Gezänk sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; denn wir sind Brüder! Ist nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir! Willst du {W. Wenn} zur Linken, so will ich mich zur Rechten wenden, und willst du {W. Wenn} zur Rechten, so will ich mich zur Linken wenden. Und Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Ebene {Eig. Kreis, Umkreis; so auch V.12} des Jordan, dass sie ganz bewässert war (bevor Jahwe Sodom und Gomorra zerstört hatte) gleich dem Garten Jahwes, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin. Und Lot erwählte sich die ganze Ebene des Jordan, und Lot zog ostwärts; und sie trennten sich voneinander. Abram wohnte im Lande Kanaan, und Lot wohnte in den Städten der Ebene und schlug Zelte auf bis nach Sodom. Und die Leute von Sodom waren böse und grosse Sünder vor Jahwe. Und Jahwe sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, wo du bist, gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten und gegen Westen! Denn das ganze Land, das du siehst, dir will ich es geben und deinem Samen auf ewig. Und ich will deinen Samen machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermag, auch dein Same gezählt werden wird. Mache dich auf und durchwandle das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite; denn dir will ich es geben. Und Abram schlug Zelte auf, und kam und wohnte unter den Terebinthen Mamres, die bei Hebron sind; und er baute daselbst Jahwe einen Altar. Und es geschah in den Tagen Amraphels, des Königs von Sinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Thidhals, des Königs von Gojim {O. der Nationen}, dass sie Krieg führten mit Bera, dem Könige von Sodom, und mit Birscha, dem Könige von Gomorra, Schineab, dem Könige von Adama, und Schemeber, dem Könige von Zeboim, und mit dem Könige von Bela, das ist Zoar. Alle diese verbündeten sich und kamen in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer. Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient, und im dreizehnten Jahre empörten sie sich. Und im vierzehnten Jahre kamen Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm waren, und schlugen die Rephaim zu Asteroth-Karnaim und die Susim zu Ham und die Emim in der Ebene von Kirjathaim, und die Horiter auf ihrem Gebirge Seir bis El-Paran, das an der Wüste liegt. Und sie wandten sich und kamen nach En-Mischpat, das ist Kades; und sie schlugen das ganze Gefilde der Amalekiter und auch die Amoriter, die zu Hazazon-Tamar wohnten. Und es zogen aus der König von Sodom und der König von Gomorra und der König von Adama und der König von Zeboim und der König von Bela, das ist Zoar; und sie stellten sich gegen sie in Schlachtordnung auf im Tale Siddim: gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Thidhal, den König von Gojim, und Amraphel, den König von Sinear, und Arioch, den König von Ellasar, vier Könige gegen die fünf. Das Tal Siddim war aber voll von Erdharzquellen; und die Könige von Sodom und Gomorra flohen und fielen daselbst {O. versanken darin}, und die übrigen flohen ins Gebirge. Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Gomorra und alle ihre Speise und zogen davon. Und sie nahmen Lot, Abrams Bruders Sohn, und seine Habe und zogen davon; denn er wohnte in Sodom. Und es kam ein Entronnener und berichtete es Abram, dem Hebräer; er wohnte aber unter den Terebinthen Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eskol und des Bruders von Aner, und diese waren Abrams Bundesgenossen. Und als Abram hörte, dass sein Bruder gefangen weggeführt war, liess er seine Geübten, seine Hausgeborenen, ausrücken, 318 Mann, und jagte ihnen nach bis Dan. Und er teilte sich wider sie des Nachts, er und seine Knechte, und schlug sie und jagte ihnen nach bis Hoba, das zur Linken {d.h. nördlich} von Damaskus liegt. Und er brachte alle Habe zurück; und auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe brachte er zurück, und auch die Weiber und das Volk. Und als er zurückgekehrt war, nachdem er Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm gewesen, geschlagen hatte, zog der König von Sodom aus, ihm entgegen, in das Tal Schawe, das ist das Königstal. Und Melchisedek {König der Gerechtigkeit}, König von Salem {Friede, Wohlfahrt}, brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes {El}, des Höchsten. Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott {El}, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt! Und gepriesen {S. die Anm. zu Kap. 9,26} sei 'Gott {El}, der Höchste', der deine Feinde in deine Hand geliefert hat! Und Abram {W. und er} gab ihm den Zehnten von allem. Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Seelen, und die Habe nimm für dich. Und Abram sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu Jahwe, zu Gott {El}, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt: Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen, ja, wenn ich irgend etwas nehme von dem, was dein ist ...! Auf dass du nicht sagest: Ich habe Abram reich gemacht. Nichts für mich! Nur was die Knaben {Eig. Burschen, Knappen; so auch an vielen anderen Stellen} verzehrt haben, und das Teil der Männer, die mit mir gezogen sind: Aner, Eskol und Mamre, die mögen ihr Teil nehmen! Nach diesen Dingen geschah das Wort Jahwes zu Abram in einem Gesicht also: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, dein sehr grosser Lohn. Und Abram sprach: Herr, Jahwe, was willst du mir geben? Ich gehe ja kinderlos dahin, und der Erbe {W. der Sohn des Besitzes} meines Hauses, das ist Elieser von Damaskus. Und Abram sprach: Siehe, mir hast du keinen Samen gegeben, und siehe, der Sohn meines Hauses {d.h. mein Hausgeborener} wird mich beerben. Und siehe, das Wort Jahwes geschah zu ihm also: Nicht dieser wird dich beerben, sondern der aus deinem Leibe hervorgehen wird, der wird dich beerben. Und er führte ihn hinaus und sprach: Blicke doch gen Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: Also wird dein Same sein! Und er glaubte Jahwe; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit. Und er sprach zu ihm: Ich bin Jahwe, der dich herausgeführt hat aus Ur in Chaldäa, um dir dieses Land zu geben, es zu besitzen. Und er sprach: Herr, Jahwe, woran soll ich erkennen, dass ich es besitzen werde? Da sprach er zu ihm: Hole mir eine dreijährige Färse und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube. Und er holte ihm diese alle und zerteilte sie in der Mitte und legte die Hälfte eines jeden der anderen gegenüber; aber das Geflügel zerteilte er nicht. Und die Raubvögel stürzten auf die Äser herab; und Abram scheuchte sie hinweg. Und es geschah, als die Sonne untergehen wollte, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abram; und siehe, Schrecken, dichte Finsternis überfiel ihn. Und er sprach zu Abram: Gewisslich sollst du wissen, dass dein Same ein Fremdling sein wird in einem Lande, das nicht das ihre ist; und sie werden ihnen dienen, und sie werden sie bedrücken vierhundert Jahre. Aber ich werde die Nation auch richten, welcher sie dienen werden; und danach werden sie ausziehen mit grosser Habe. Und du, du wirst zu deinen Vätern eingehen in Frieden, wirst begraben werden in gutem Alter. Und im vierten Geschlecht werden sie hierher zurückkehren; denn die Ungerechtigkeit der Amoriter {Die Amoriter stehen hier und anderswo, als Hauptvolk des Landes, für alle Kanaaniter} ist bis hierher noch nicht voll. Und es geschah, als die Sonne untergegangen und dichte Finsternis geworden war, siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerflamme, die zwischen jenen Stücken hindurchfuhr {Vergl. Jer. 34,18. 19}. An selbigem Tage machte Jahwe einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Ägyptens bis an den grossen Strom, den Strom Phrath: die Keniter und die Kenisiter und die Kadmoniter und die Hethiter und die Perisiter und die Rephaim, und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgasiter und die Jebusiter. Und Sarai, Abrams Weib, gebar ihm nicht. Und sie hatte eine ägyptische Magd, und ihr Name war Hagar. Und Sarai sprach zu Abram: Siehe doch, Jahwe hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre; gehe doch ein zu meiner Magd, vielleicht werde ich aus ihr erbaut werden {d.i. durch sie Nachkommen erhalten}. Und Abram hörte auf die Stimme Sarais. Und Sarai, Abrams Weib, nahm Hagar, die Ägypterin, ihre Magd, nach Verlauf von zehn Jahren, die Abram im Lande Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Manne, ihm zum Weibe. Und er ging zu Hagar ein, und sie ward schwanger; und als sie sah, dass sie schwanger war, da wurde ihre Herrin gering in ihren Augen. Und Sarai sprach zu Abram: Das Unrecht, das mir widerfährt, fällt auf dich! Ich habe meine Magd in deinen Schoss gegeben; und da sie sieht, dass sie schwanger geworden ist, bin ich gering in ihren Augen. Jahwe richte zwischen mir und dir! Und Abram sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist in deiner Hand; tue ihr, was gut ist in deinen Augen. Und Sarai behandelte sie hart, und sie floh von ihr hinweg. Und der Engel Jahwes fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Sur. Und er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du? Und sie sprach: Ich fliehe hinweg von meiner Herrin Sarai. Und der Engel Jahwes sprach zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück und demütige dich unter ihre Hände. Und der Engel Jahwes sprach zu ihr: Ich will sehr mehren deinen Samen, dass er nicht gezählt werden soll vor Menge. Und der Engel Jahwes sprach zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Ismael {Gott hört} geben, denn Jahwe hat auf dein Elend gehört. Und er, er wird ein Wildesel von Mensch sein; seine Hand wider alle und die Hand aller wider ihn, und angesichts aller seiner Brüder {Zugl. östlich von allen seinen Brüdern} wird er wohnen. Da nannte sie Jahwe, der zu ihr redete: Du bist ein 'Gott {El}, der sich schauen lässt!' {El-Ray}{O. der mich sieht; W. des Schauens} Denn sie sprach: Habe ich nicht auch hier geschaut, nachdem er sich hat schauen lassen {W. nach dem Schauen; And. üb.: Habe ich auch hier dem nachgeschaut, der mich sieht, oder gesehen hat}? Darum nannte man den Brunnen: Beer-Lachai-Roi {Brunnen des Lebendigen, der sich schauen lässt, oder der mich gesehen hat}; siehe, er ist zwischen Kades und Bered. Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn; und Abram gab seinem Sohne, den Hagar geboren hatte, den Namen Ismael. Und Abram war 86 Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar. Und Abram war 99 Jahre alt, da erschien Jahwe dem Abram und sprach zu ihm: Ich bin Gott {El}, der Allmächtige; wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen {O. untadeliger, redlicher}. Und ich will meinen Bund setzen zwischen mir und dir und will dich sehr, sehr mehren. Da fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete mit ihm und sprach: Ich, siehe, mein Bund ist mit dir, und du wirst zum Vater einer Menge Nationen werden. Und nicht soll hinfort dein Name Abram {erhabener Vater} heissen, sondern Abraham {Vater einer Menge} soll dein Name sein; denn zum Vater einer Menge Nationen habe ich dich gemacht. Und ich werde dich sehr, sehr fruchtbar machen, und ich werde dich zu Nationen machen, und Könige sollen aus dir hervorkommen. Und ich werde meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir, nach ihren Geschlechtern {d.h. so viele ihrer sein werden; so auch V.9. und 12}, zu einem ewigen Bunde, um dir zum Gott zu sein und deinem Samen nach dir. Und ich werde dir und deinem Samen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitztum, und ich werde ihr {W. ihnen zum Gott} Gott sein. Und Gott sprach zu Abraham: Und du, du sollst meinen Bund halten, du und dein Same nach dir, nach ihren Geschlechtern. Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: alles Männliche werde bei euch beschnitten; und ihr sollt das Fleisch eurer Vorhaut beschneiden. Und das soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch. Und acht Tage alt soll alles Männliche bei euch beschnitten werden nach euren Geschlechtern, der Hausgeborene und der für Geld Erkaufte, von allen Fremden, die nicht von deinem Samen sind; es soll gewisslich beschnitten werden dein Hausgeborener und der für dein Geld Erkaufte. Und mein Bund soll an eurem Fleische sein als ein ewiger Bund. Und der unbeschnittene Männliche, der am Fleische seiner Vorhaut nicht beschnitten wird, selbige Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volke {W. aus ihren Völkern, d.h. Volksgenossen}; meinen Bund hat er gebrochen! Und Gott sprach zu Abraham: Sarai, dein Weib, sollst du nicht Sarai nennen, sondern Sara {Fürstin} soll ihr Name sein. Und ich werde sie segnen, und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn; und ich werde sie segnen, und sie wird zu Nationen werden; Könige von Völkern sollen aus ihr kommen. Und Abraham fiel auf sein Angesicht und lachte und dachte {W. "lachte und sprach in seinem Herzen:" im Herzen sagen/reden/sprechen kann schlicht mit "denken" wiedergegeben werden. Nach altetestamentlichem Verständnis war das Denken im Herz (hebräisch "leb") lokalisiert. Im Hebräischen nichts besonderes.}: Sollte einem Hundertjährigen geboren werden, und sollte Sara, sollte eine Neunzigjährige gebären? Und Abraham sprach zu Gott: Möchte doch Ismael vor dir leben! Und Gott sprach: Fürwahr, Sara, dein Weib, wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Isaak {Hebr. Jizchak, auch Jischak: Lacher} geben; und ich werde meinen Bund mit ihm errichten zu einem ewigen Bunde für seinen Samen nach ihm. Und um Ismael habe ich dich erhört: Siehe, ich habe ihn gesegnet und werde ihn fruchtbar machen und ihn sehr, sehr mehren; zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich werde ihn zu einer grossen Nation machen. Aber meinen Bund werde ich mit Isaak errichten, den Sara dir gebären wird um diese bestimmte Zeit im folgenden Jahre. - Und er hörte auf mit ihm zu reden; und Gott fuhr auf von Abraham. Und Abraham nahm Ismael, seinen Sohn, und alle seine Hausgeborenen und alle mit seinem Geld Erkauften, alles Männliche unter den Hausleuten Abrahams, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an diesem selbigen Tage, wie Gott zu ihm geredet hatte. Und Abraham war 99 Jahre alt, als er am Fleische seiner Vorhaut beschnitten wurde. Und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er am Fleische seiner Vorhaut beschnitten wurde. An diesem selbigen Tage wurde Abraham beschnitten und Ismael, sein Sohn; Und alle Männer seines Hauses, der Hausgeborene und der für Geld Erkaufte, von den Fremden, wurden mit ihm beschnitten. Und Jahwe erschien ihm bei den Terebinthen Mamres; und er sass an dem Eingang des Zeltes bei der Hitze des Tages. Und er hob seine Augen auf und sah: und siehe, drei Männer standen vor ihm; und als er sie sah, lief er ihnen entgegen von dem Eingang des Zeltes und beugte sich nieder zur Erde; und er sprach: Herr, wenn ich anders Gnade gefunden habe in deinen Augen, so gehe doch nicht an deinem Knechte vorüber! Es werde doch ein wenig Wasser geholt, und waschet eure Füsse; und lagert euch {Eig. lehnet euch nieder} unter dem Baume, und ich will einen Bissen Brot holen, und stärket euer Herz; danach möget ihr weitergehen; da ihr nun einmal {O. denn darum seid ihr} vorbeigekommen seid bei eurem Knechte. Und sie sprachen: Tue also, wie du geredet hast. Da eilte Abraham ins Zelt zu Sara und sprach: Nimm schnell drei Mass Feinmehl, knete und mache Kuchen {Brotkuchen, die in heisser Asche rasch gebacken werden konnten}! Und Abraham lief zu den Rindern und nahm ein Kalb, zart und gut, und gab es dem Knaben; und der beeilte sich, es zuzubereiten. Und er holte dicke und süsse Milch und das Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor; und er stand vor ihnen unter dem Baume, und sie assen. Und sie sprachen zu ihm: Wo ist Sara, dein Weib? Und er sprach: Siehe, im Zelte. Und er sprach: Gewisslich werde ich übers Jahr wieder zu dir kommen, und siehe, Sara, dein Weib, wird einen Sohn haben. Und Sara horchte am Eingang des Zeltes, der hinter ihm war. Und Abraham und Sara waren alt, wohlbetagt; es hatte aufgehört, Sara zu ergehen nach der Weiber Weise. Und Sara lachte in ihrem Innern und sprach: Nachdem ich alt geworden {Eig. abgewelkt} bin, sollte ich Wollust haben? Und mein Herr ist ja alt! Und Jahwe sprach zu Abraham: Warum hat Sara denn gelacht und gesagt: Sollte ich auch wirklich gebären, da ich doch alt bin? Ist für Jahwe eine Sache zu wunderbar? Zur bestimmten Zeit übers Jahr werde ich wieder zu dir kommen, und Sara wird einen Sohn haben. Und Sara leugnete und sprach: Ich habe nicht gelacht! denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: Nein, sondern du hast gelacht. Und die Männer erhoben sich von dannen und blickten hin nach Sodom; und Abraham ging mit ihnen, sie zu geleiten. Und Jahwe sprach: Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will? Wird doch Abraham gewisslich zu einer grossen und mächtigen Nation werden, und sollen doch in ihm gesegnet werden alle Nationen der Erde! Denn ich habe ihn erkannt, auf dass er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm befehle {And. üb. Ich kenne ihn, dass er seinen Kindern... befehlen wird}, dass sie den Weg Jahwes bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben {O. indem Sie Gerechtigkeit und Recht üben}, damit Jahwe auf Abraham kommen lasse, was er über ihn geredet hat. Und Jahwe sprach: Weil das Geschrei von Sodom und Gomorra gross, und weil ihre Sünde sehr schwer ist, so will ich doch hinabgehen und sehen, ob sie nach ihrem Geschrei, das vor mich gekommen ist, völlig getan haben; und wenn nicht, so will ich's wissen. Und die Männer wandten sich von dannen und gingen nach Sodom; Abraham aber blieb noch vor Jahwe stehen. Und Abraham trat hinzu und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gesetzlosen wegraffen? Vielleicht sind fünfzig Gerechte innerhalb der Stadt; willst du sie denn wegraffen und dem Orte nicht vergeben um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind? Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Gesetzlosen zu töten, so dass der Gerechte sei wie der Gesetzlose; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben? Und Jahwe sprach: Wenn ich in Sodom, innerhalb der Stadt, fünfzig Gerechte finde, so will ich um ihretwillen dem ganzen Orte vergeben. Und Abraham antwortete und sprach: Siehe doch, ich habe mich unterwunden zu dem Herrn zu reden, und ich bin Staub und Asche. Vielleicht mögen an den fünfzig Gerechten fünf fehlen; willst du wegen der fünf die ganze Stadt verderben? Und er sprach: Ich will sie nicht verderben, wenn ich 45 daselbst finde. Und er fuhr fort, weiter zu ihm zu reden, und sprach: Vielleicht mögen vierzig daselbst gefunden werden. Und er sprach: Ich will es nicht tun um der vierzig willen. Und er sprach: Möge doch der Herr nicht zürnen, und ich will reden. Vielleicht mögen dreissig daselbst gefunden werden. Und er sprach: Ich will es nicht tun, wenn ich dreissig daselbst finde. Und er sprach: Siehe doch, ich habe mich unterwunden, zu dem Herrn zu reden; vielleicht mögen zwanzig daselbst gefunden werden. Und er sprach: Ich will nicht verderben um der zwanzig willen. Und er sprach: Möge doch der Herr nicht zürnen, und ich will nur noch diesmal reden. Vielleicht mögen zehn daselbst gefunden werden. Und er sprach: Ich will nicht verderben um der zehn willen. Und Jahwe ging weg, als er mit Abraham ausgeredet hatte; und Abraham kehrte zurück an seinen Ort. Und die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom; und Lot sass im Tore Sodoms. Und als Lot sie sah, stand er auf, ihnen entgegen, und beugte sich nieder, mit dem Angesicht zur Erde; und er sprach: Ach siehe, meine Herren! Kehret doch ein in das Haus eures Knechtes und übernachtet und waschet eure Füsse; und ihr machet euch früh auf und gehet eures Weges. Aber sie sprachen: Nein, sondern wir wollen auf dem Platze {der Marktplatz am Stadttor. O. auf der Strasse} übernachten. Und er drang sehr in sie; und sie kehrten bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, und er backte ungesäuerte Kuchen, und sie assen. Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Jüngling bis zum Greise, das ganze Volk insgesamt. Und sie riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, dass wir sie erkennen! Und Lot trat zu ihnen hinaus an den Eingang und schloss die Tür hinter sich zu; und er sprach: Tut doch nicht übel, meine Brüder! Siehe doch, ich habe zwei Töchter, die keinen Mann erkannt haben; lasst mich sie doch zu euch herausbringen, und tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen; allein diesen Männern tut nichts, da sie nun einmal {denn darum sind sie} unter den Schatten meines Daches gekommen sind. Aber sie sprachen: Zurück da! Und sie sprachen: Der eine da ist gekommen, als Fremdling hier zu weilen, und will den Richter machen? Nun, wir wollen dir ärger tun als jenen. Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und traten herzu, die Tür zu erbrechen. Und die Männer streckten ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus und verschlossen die Tür. Und die Männer, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum grössten; und sie wurden müde, den Eingang zu finden. Und die Männer sprachen zu Lot: Wen du noch hier hast, einen Eidam und deine Söhne und deine Töchter und wen irgend du in der Stadt hast, führe hinaus aus diesem Orte! Denn wir wollen diesen Ort verderben, weil ihr {d.h. der Einwohner} Geschrei gross geworden ist vor Jahwe; und Jahwe hat uns gesandt, die Stadt zu verderben. Und Lot ging hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter genommen hatten, und sprach: Machet euch auf, gehet aus diesem Orte; denn Jahwe will die Stadt {W. sie} verderben. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt. Und sowie die Morgenröte aufging, da drangen die Engel in Lot und sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter, die vorhanden sind, damit du nicht weggerafft werdest in der Ungerechtigkeit {O. Strafe} der Stadt! Und als er zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seines Weibes und die Hand seiner zwei Töchter, weil Jahwe sich seiner erbarmte {Eig. ihn verschonte}, und führten ihn hinaus und liessen ihn ausserhalb der Stadt. Und es geschah, als sie sie hinausgeführt hatten ins Freie, da sprach er: Rette dich um deines Lebens willen; sieh nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene {Eig. in dem ganzen Kreise (des Jordan); ebenso V.25. 28. 29}; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft werdest! Und Lot sprach zu ihnen: Nicht doch, Herr! Siehe doch, dein Knecht hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast deine Güte gross gemacht, die du an mir erwiesen hast, meine Seele am Leben zu erhalten; aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es möchte mich das Unglück erhaschen, dass ich stürbe. Siehe doch, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein; lass mich doch dahin mich retten (ist sie nicht klein?), damit meine Seele am Leben bleibe. Und er sprach zu ihm: Siehe, auch in diesem Stücke habe ich dich angesehen, dass ich die Stadt nicht umkehre, von der du geredet hast. Eile, rette dich dorthin; denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist. Daher hat man der Stadt den Namen Zoar (Kleine) {Kleinheit} gegeben. Die Sonne ging auf über der Erde, als Lot in Zoar ankam. Und Jahwe liess auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von Jahwe aus dem Himmel; und er kehrte diese Städte um und die ganze Ebene und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens. Und sein Weib sah sich hinter ihm um und ward zu einer Salzsäule. Und Abraham machte sich des Morgens früh auf an den Ort, wo er vor Jahwe gestanden hatte; Und er blickte hin nach Sodom und Gomorra und nach dem ganzen Lande der Ebene; und er sah: und siehe, ein Rauch stieg auf von der Erde {O. vom Lande}, wie der Rauch eines Schmelzofens. Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene verderbte, da gedachte Gott des Abraham und entsandte Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in welchen Lot gewohnt hatte. Und Lot zog hinauf von Zoar und wohnte im Gebirge, und seine beiden Töchter mit ihm; denn er fürchtete sich, in Zoar zu wohnen. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter. Und die Erstgeborene sprach zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann ist im Lande, um zu uns einzugehen nach der Weise aller Welt. Komm, lass uns unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten {O. ins Leben rufen}. Und sie gaben ihrem Vater Wein zu trinken in selbiger Nacht, und die Erstgeborene ging hinein und lag bei ihrem Vater; und er wusste weder um ihr Niederlegen noch um ihr Aufstehen. Und es geschah am Morgen, da sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren: Siehe, ich habe gestern Nacht bei meinem Vater gelegen; lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, und gehe hinein, liege bei ihm, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten {O. ins Leben rufen}. Und sie gaben auch in selbiger Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere stand auf und lag bei ihm; und er wusste weder um ihr Niederlegen noch um ihr Aufstehen. Und die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater. Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Moab {d.h. vom Vater}; dieser ist der Vater der Moabiter {W. Moabs} bis auf diesen Tag. Und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ben Ammi {Sohn meines Volkes}; dieser ist der Vater der Kinder Ammon bis auf diesen Tag. Und Abraham brach auf von dannen nach dem Lande des Südens und wohnte zwischen Kades und Sur; und er hielt sich auf zu Gerar. Und Abraham sagte von Sara, seinem Weibe: Sie ist meine Schwester. Da sandte Abimelech {Abimelech war ein gemeinschaftlicher Titel aller Könige der Philister}, der König von Gerar, und liess Sara holen {W. nahm Sara}. Und Gott kam zu Abimelech in einem Traume der Nacht und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes wegen des Weibes, das du genommen hast; denn sie ist eines Mannes Eheweib. Abimelech aber hatte sich ihr nicht genaht; und er sprach: Herr, willst du auch eine gerechte Nation töten? Hat er nicht zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester? Und auch sie selbst hat gesagt: Er ist mein Bruder. In Lauterkeit meines Herzens und in Unschuld meiner Hände habe ich dies getan. Und Gott sprach zu ihm im Traume: Auch ich weiss, dass du in Lauterkeit deines Herzens dies getan hast, und so habe ich dich auch davon abgehalten, gegen mich zu sündigen; darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu berühren. Und nun gib das Weib des Mannes zurück; denn er ist ein Prophet und wird für dich bitten, und du wirst am Leben bleiben. Wenn du sie aber nicht zurückgibst, so wisse, dass du gewisslich sterben wirst, du und alles, was dein ist! Und Abimelech stand des Morgens früh auf und rief alle seine Knechte und redete alle diese Worte vor ihren Ohren; und die Männer fürchteten sich sehr. Und Abimelech rief Abraham und sprach zu ihm: Was hast du uns angetan! Und was habe ich wider dich gesündigt, dass du über mich und über mein Reich eine grosse Sünde gebracht hast? Dinge, die nicht getan werden sollten, hast du mir angetan. Und Abimelech sprach zu Abraham: Was hast du beabsichtigt, dass du dies getan hast? Und Abraham sprach: Weil ich mir sagte: Gewiss ist keine {O. Es ist gar keine} Gottesfurcht an diesem Orte, und sie werden mich töten um meines Weibes willen. Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter; und sie ist mein Weib geworden. Und es geschah, als Gott mich wandern liess aus meines Vaters Hause, da sprach ich zu ihr: Dies sei deine Güte, die du mir erweisen mögest; an jedem Orte, wohin wir kommen werden, sage von mir: Er ist mein Bruder. Da nahm Abimelech Kleinvieh und Rinder und Knechte und Mägde und gab sie dem Abraham; und er gab ihm Sara, sein Weib, zurück. Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land ist vor dir; wohne, wo es gut ist in deinen Augen. Und zu Sara sprach er: Siehe, ich habe deinem Bruder tausend Silbersekel gegeben; siehe, das sei dir eine Augendecke vor allen, die bei dir sind, und in Bezug auf alles ist die Sache rechtlich geschlichtet {O. Es ist dir recht geschehen; O. und so bist du vor allen gerechtfertigt. And.üb.: ... und bei allen. So wurde sie gestraft}. Und Abraham betete zu Gott; und Gott heilte Abimelech und sein Weib und seine Mägde, so dass sie gebaren. Denn Jahwe hatte um Saras, des Weibes Abrahams, willen jeden Mutterleib im Hause Abimelechs gänzlich verschlossen. Und Jahwe suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und Jahwe tat der Sara, wie er geredet hatte. Und Sara wurde schwanger und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem Alter, zu der bestimmten Zeit, von welcher Gott ihm gesagt hatte. Und Abraham gab seinem Sohne, der ihm geboren worden, welchen Sara ihm gebar, den Namen Isaak. Und Abraham beschnitt Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie Gott ihm geboten hatte. Und Abraham war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen bereitet {Siehe die Anmerkung zu Kap. 17,19}; jeder, der es hört, wird mit mir lachen {Eig. mir lachen, zulachen}. Und sie sprach: Wer hätte Abraham gesagt: Sara säugt Söhne! Denn ich habe ihm einen Sohn geboren in seinem Alter. Und das Kind wuchs und ward entwöhnt; und Abraham machte ein grosses Mahl an dem Tage, da Isaak entwöhnt wurde. Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägypterin, den sie dem Abraham geboren hatte, spotten {O. lachen}. Und sie sprach zu Abraham: Treibe diese Magd und ihren Sohn hinaus; denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohne, mit Isaak! Und die Sache war sehr übel in den Augen Abrahams um seines Sohnes willen. Aber Gott sprach zu Abraham: Lass es nicht übel sein in deinen Augen wegen des Knaben und wegen deiner Magd; was immer Sara zu dir sagt, höre auf ihre Stimme; denn in Isaak soll dir ein Same genannt werden. Doch auch den Sohn der Magd werde ich zu einer Nation machen, weil er dein Same ist. Und Abraham stand des Morgens früh auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, indem er es auf ihre Schulter legte; und er gab ihr den Knaben und entliess sie. Und sie ging hin und irrte umher in der Wüste von Beerseba. Und als das Wasser im Schlauche ausging, da warf sie das Kind unter einen der Sträucher; und sie ging hin und setzte sich gegenüber, einen Bogenschuss weit, denn sie sprach: Dass ich das Sterben des Kindes nicht ansehe! Und sie setzte sich gegenüber und erhob ihre Stimme und weinte. Und Gott hörte die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht! Denn Gott hat auf die Stimme des Knaben gehört, da, wo er ist; stehe auf, nimm den Knaben und fasse ihn mit deiner Hand, denn ich will ihn zu einer grossen Nation machen. Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen; und sie ging hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben. Und Gott war mit dem Knaben, und er wuchs heran; und er wohnte in der Wüste und wurde ein Bogenschütze. Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus dem Lande Ägypten. Und es geschah zu selbiger Zeit, da sprach Abimelech und Pikol, sein Heeroberster, zu Abraham und sagte: Gott ist mit dir in allem, was du tust. So schwöre mir nun hier bei Gott, dass du weder an mir noch an meinem Sohne noch an meinem Enkel {W. noch an meinem Spross, noch an meinem Schoss} trüglich handeln wirst! Nach der Güte, die ich dir erwiesen habe, sollst du an mir tun und an dem Lande, in welchem du dich aufhältst. Und Abraham sprach: Ich will schwören. Und Abraham stellte Abimelech zur Rede wegen eines Wasserbrunnens, den Abimelechs Knechte mit Gewalt genommen hatten. Und Abimelech sprach: Ich weiss nicht, wer das getan hat; weder hast du es mir berichtet, noch habe ich davon gehört ausser heute. Da nahm Abraham Kleinvieh und Rinder und gab sie Abimelech, und sie schlossen beide einen Bund. Und Abraham stellte sieben junge Schafe der Herde besonders. Und Abimelech sprach zu Abraham: Was sollen diese sieben jungen Schafe, die du besonders gestellt hast? Und er sprach: Die sieben jungen Schafe sollst du von meiner Hand annehmen, damit es mir zum Zeugnis sei, dass ich diesen Brunnen gegraben habe. Daher nannte man diesen Ort Beerseba {Eides-Brunnen}, weil sie beide daselbst geschworen hatten. So schlossen sie einen Bund zu Beerseba. Und Abimelech machte sich auf und Pikol, sein Heeroberster, und sie kehrten in das Land der Philister zurück. - Und Abraham {W. er} pflanzte eine Tamariske zu Beerseba und rief daselbst den Namen Jahwes, des ewigen Gottes {El}, an. Und Abraham hielt sich eine lange Zeit auf im Lande der Philister. Und es geschah nach diesen Dingen, dass Gott den Abraham versuchte; und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn daselbst als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde. Und Abraham stand des Morgens früh auf und sattelte seinen Esel und nahm mit sich zwei von seinen Knaben und Isaak, seinen Sohn; und er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und zog hin an den Ort, den Gott ihm gesagt hatte. Am dritten Tage, da erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne. Und Abraham sprach zu seinen Knaben: Bleibet ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und dann zu euch zurückkehren. Und Abraham nahm das Holz des Brandopfers und legte es auf Isaak, seinen Sohn; und in seine Hand nahm er das Feuer und das Messer; und sie gingen beide miteinander. Und Isaak sprach zu seinem Vater Abraham und sagte: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, das Feuer und das Holz; wo aber ist das Schaf zum Brandopfer? Und Abraham sprach: Gott wird sich ersehen das Schaf zum Brandopfer, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander. Und sie kamen an den Ort, von dem Gott ihm gesagt hatte; und Abraham baute daselbst den Altar und schichtete das Holz; und er band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz. Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel Jahwes vom Himmel zu und sprach: Abraham, Abraham! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Knaben, und tue ihm gar nichts! Denn nun weiss ich, dass du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast. Und Abraham erhob seine Augen und sah, und siehe, da war ein Widder dahinten im Dickicht festgehalten durch seine Hörner; und Abraham ging hin und nahm den Widder und opferte ihn als Brandopfer an seines Sohnes Statt. Und Abraham gab diesem Orte den Namen: Jahwe wird ersehen {Hebr. Jahve-jireh}; daher heutigen Tages gesagt wird: Auf dem Berge Jahwes wird ersehen werden. Und der Engel Jahwes rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel zu und sprach: Ich schwöre bei mir selbst, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}, dass, weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich reichlich segnen und deinen Samen sehr mehren werde, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde; und in deinem Samen werden sich segnen {O. gesegnet werden} alle Nationen der Erde: darum, dass du meiner Stimme gehorcht hast. Und Abraham kehrte zu seinen Knaben zurück, und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerseba; und Abraham wohnte zu Beerseba. Und es geschah nach diesen Dingen, da wurde dem Abraham berichtet: Siehe, Milka, auch sie hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren: Uz, seinen Erstgeborenen, und Bus, seinen Bruder, und Kemuel, den Vater Arams, und Kesed und Haso und Pildasch und Jidlaph und Bethuel. (Und Bethuel zeugte Rebekka.) Diese acht gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams. Und sein Kebsweib, namens Reuma, auch sie gebar Tebach und Gacham und Tachasch und Maaka. Und das Leben Saras war 127 Jahre; das waren die Lebensjahre Saras. Und Sara starb zu Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Lande Kanaan. Und Abraham kam, um über Sara zu klagen und sie zu beweinen. Und Abraham erhob sich weg von seiner Toten und redete zu den Kindern Heth und sprach: Ich bin ein Fremdling und Beisasse bei euch; gebet mir ein Erbbegräbnis {Eig. ein Grabeigentum} bei euch, dass ich meine Tote begrabe vor meinem Angesicht hinweg. Und die Kinder Heth antworteten dem Abraham und sprachen zu ihm: Höre uns, mein Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns, begrabe deine Tote in dem auserlesensten unserer Gräber; keiner von uns wird dir sein Grab verwehren, um deine Tote zu begraben. Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volke des Landes, vor den Kindern Heth, und redete mit ihnen und sprach: Wenn es euer Wille ist, dass ich meine Tote begrabe vor meinem Angesicht hinweg, so höret mich und leget Fürsprache für mich ein bei Ephron, dem Sohne Zohars, dass er mir die Höhle von Machpela gebe, die ihm gehört, die am Ende seines Feldes ist; um das volle Geld gebe er sie mir zu einem Erbbegräbnis in eurer Mitte. Ephron aber sass {O. wohnte} inmitten der Kinder Heth; und Ephron, der Hethiter, antwortete dem Abraham vor den Ohren der Kinder Heth, vor allen, die zum Tore seiner Stadt eingingen, und sprach: Nein, mein Herr, höre mich! Das Feld gebe ich dir; und die Höhle, die darin ist, dir gebe ich sie; vor den Augen der Kinder meines Volkes gebe ich sie dir; begrabe deine Tote. Da verneigte sich Abraham vor dem Volke des Landes; und er redete zu Ephron vor den Ohren des Volkes des Landes und sprach: Doch, wenn du nur auf mich hören wolltest! Ich gebe den Preis {W. das Geld} des Feldes, nimm ihn von mir; und ich will meine Tote daselbst begraben. Und Ephron antwortete dem Abraham und sprach zu ihm: Mein Herr, höre mich! Ein Land von vierhundert Sekel Silber, was ist das zwischen mir und dir? So begrabe deine Tote. Und Abraham hörte auf Ephron; und Abraham wog dem Ephron das Geld dar, wovon er vor den Ohren der Kinder Heth geredet hatte, vierhundert Sekel Silber, gangbar beim Kaufmann. So wurde das Feld Ephrons, welches bei Machpela, vor {d.h. östlich von} Mamre, lag, das Feld und die Höhle, die darin war, und alle Bäume, die auf dem Felde innerhalb seiner ganzen Grenze ringsum standen, dem Abraham zum Besitztum bestätigt vor den Augen der Kinder Heth, vor allen, die zum Tore seiner Stadt eingingen. Und danach begrub Abraham Sara, sein Weib, in der Höhle des Feldes von Machpela, vor Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan. So wurde das Feld und die Höhle, welche darin war, dem Abraham zum Erbbegräbnis bestätigt von seiten der Kinder Heth. Und Abraham war alt, wohlbetagt, und Jahwe hatte Abraham gesegnet in allem. Und Abraham sprach zu seinem Knechte, dem ältesten seines Hauses, der alles verwaltete, was er hatte: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte {O. Lende}, und ich werde dich schwören lassen bei Jahwe, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, dass du meinem Sohne nicht ein Weib nehmen wirst von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Mitte ich wohne; sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft sollst du gehen und ein Weib nehmen meinem Sohne, dem Isaak. Und der Knecht sprach zu ihm: Vielleicht wird das Weib mir nicht in dieses Land folgen wollen; soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus welchem du weggezogen bist? Da sprach Abraham zu ihm: Hüte dich, dass du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringest! Jahwe, der Gott des Himmels, der mich aus dem Hause meines Vaters und aus dem Lande meiner Verwandtschaft {O. Geburt; wie Kap. 11,26} genommen und der zu mir geredet und der mir also geschworen hat: Deinem Samen will ich dieses Land geben! der wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohne von dannen ein Weib nehmest. Wenn aber das Weib dir nicht folgen will, so bist du dieses meines Eides ledig; nur sollst du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringen. Und der Knecht legte seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwur ihm über dieser Sache. Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn, und zog hin; und allerlei Gut seines Herrn hatte er bei sich. Und er machte sich auf und zog nach Mesopotamien {Hebr. Aram der zwei Flüsse}, nach der Stadt Nahors. Und er liess die Kamele draussen vor der Stadt niederknien beim Wasserbrunnen, zur Abendzeit, zur Zeit, da die Schöpferinnen herauskommen. Und er sprach: Jahwe, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute begegnen, und erweise Güte an meinem Herrn Abraham! Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle, und die Töchter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen; möge es nun geschehen, dass das Mädchen, zu dem ich sagen werde: Neige doch deinen Krug, dass ich trinke und welches sagen wird: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken, diejenige sei, welche du für deinen Knecht, für Isaak, bestimmt hast; und daran werde ich erkennen, dass du Güte an meinem Herrn erwiesen hast. Und es geschah, er hatte noch nicht ausgeredet, siehe, da kam Rebekka {Hebr. Rivka: die Fesselnde, Anziehende} heraus, die dem Bethuel geboren worden, dem Sohne der Milka, des Weibes Nahors, des Bruders Abrahams, mit ihrem Kruge auf ihrer Schulter. Und das Mädchen war sehr schön von Ansehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt; und sie stieg zur Quelle hinab und füllte ihren Krug und stieg wieder herauf. Und der Knecht lief ihr entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Kruge schlürfen. Und sie sprach: Trinke, mein Herr. Und eilends liess sie ihren Krug auf ihre Hand hernieder und gab ihm zu trinken. Und als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will auch für deine Kamele schöpfen, bis sie genug getrunken haben. Und sie eilte und goss ihren Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen; und sie schöpfte für alle seine Kamele. Und der Mann sah ihr staunend zu und schwieg, um zu erkennen, ob Jahwe zu seiner Reise Glück gegeben habe oder nicht. Und es geschah, als die Kamele genug getrunken hatten, da nahm der Mann einen goldenen Ring {Eig. Nasenring; siehe auch V.47}, ein halber Sekel sein Gewicht, und zwei Spangen für ihre Arme {Eig. Hände, d.i. Handgelenke}, zehn Sekel Gold ihr Gewicht; und er sprach: Wessen Tochter bist du? Sage mir's doch an. Ist im Hause deines Vaters Raum für uns zu herbergen? Und sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. Und sie sprach zu ihm: Sowohl Stroh als auch Futter ist bei uns in Menge, auch Raum zu herbergen. Da verneigte sich der Mann und warf sich nieder vor Jahwe und sprach: Gepriesen {S. die Anmerkung zu Kap. 9,26} sei Jahwe, der Gott meines Herrn Abraham, der von seiner Güte und seiner Wahrheit nicht abgelassen hat gegen meinen Herrn! Mich hat Jahwe geleitet auf den Weg {And. üb.: Während ich auf dem Weg war, hat Jahwe mich geleitet zum} zum Hause der Brüder meines Herrn. Und das Mädchen lief und berichtete diese Dinge dem Hause ihrer Mutter. Und Rebekka hatte einen Bruder, sein Name war Laban; und Laban lief zu dem Manne hinaus zur Quelle. Und es geschah, als er den Ring sah und die Spangen an den Armen seiner Schwester, und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, welche sagte: Also hat der Mann zu mir geredet, da kam er zu dem Manne; und siehe, er stand bei den Kamelen, an der Quelle. Und er sprach: Komm herein, Gesegneter Jahwes! Warum stehst du draussen? Denn ich habe das Haus aufgeräumt, und Raum ist für die Kamele. Und der Mann kam in das Haus; und man sattelte die Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter, und Wasser, um seine Füsse zu waschen und die Füsse der Männer, die bei ihm waren. Und es wurde ihm zu essen vorgesetzt; aber er sprach: Ich will nicht essen, bis ich meine Worte geredet habe. Und er sprach: Rede! Da sprach er: Ich bin Abrahams Knecht; und Jahwe hat meinen Herrn sehr gesegnet, so dass er gross geworden ist; und er hat ihm Kleinvieh gegeben und Rinder, und Silber und Gold, und Knechte und Mägde, und Kamele und Esel. Und Sara, das Weib meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie alt geworden war; und er hat ihm alles gegeben, was er hat. Und mein Herr hat mich schwören lassen und gesagt: Du sollst meinem Sohne nicht ein Weib nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Lande ich wohne; sondern zu dem Hause meines Vaters und zu meinem Geschlecht sollst du gehen und meinem Sohne ein Weib nehmen! Und ich sprach zu meinem Herrn: Vielleicht wird das Weib mir nicht folgen. Da sprach er zu mir: 'Jahwe, vor dessen Angesicht ich gewandelt habe, wird seinen Engel mit dir senden und Glück zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohne ein Weib nehmest aus meinem Geschlecht und aus dem Hause meines Vaters. Wenn du zu meinem Geschlecht kommst, dann sollst du meines Eides ledig sein; und wenn sie sie dir nicht geben, so bist du meines Eides ledig.' So kam ich heute zu der Quelle und sprach: Jahwe, Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Glück geben wolltest zu meinem Wege, auf dem ich gehe! Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle; möge es nun geschehen, dass die Jungfrau, die herauskommt, um zu schöpfen, und zu der ich sagen werde: Gib mir doch ein wenig Wasser aus deinem Kruge zu trinken! - und welche zu mir sagen wird: Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen, dass sie das Weib sei, welches Jahwe für den Sohn meines Herrn bestimmt hat. Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgeredet, siehe, da kam Rebekka heraus mit ihrem Kruge auf ihrer Schulter; und sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Da sprach ich zu ihr: Gib mir doch zu trinken! Und eilends liess sie ihren Krug von ihrer Schulter {W. von auf sich} hernieder und sprach: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. Und ich trank, und sie tränkte auch die Kamele. Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie sprach: Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat. Und ich legte den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Arme; und ich verneigte mich und warf mich nieder vor Jahwe; und ich pries Jahwe, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geleitet hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen. Und nun, wenn ihr Güte und Treue an meinem Herrn erweisen wollt, so tut es mir kund; und wenn nicht, so tut es mir kund, und ich werde mich zur Rechten oder zur Linken wenden. Da antworteten Laban und Bethuel und sprachen: Von Jahwe ist die Sache ausgegangen; wir können dir nichts sagen, weder Böses noch Gutes. Siehe, Rebekka ist vor dir: nimm sie und ziehe hin; und sie sei das Weib des Sohnes deines Herrn, wie Jahwe geredet hat. Und es geschah, als Abrahams Knecht ihre Worte hörte, da beugte er sich zur Erde nieder vor Jahwe. Und der Knecht zog hervor silbernes Geschmeide und goldenes Geschmeide und Kleider und gab sie der Rebekka; und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter. Und sie assen und tranken, er und die Männer, die bei ihm waren, und übernachteten. Und des Morgens standen sie auf, und er sprach: Entlasset mich zu meinem Herrn! Da sprachen ihr Bruder und ihre Mutter: Lass das Mädchen einige Tage oder zehn bei uns bleiben, danach magst du {O. mag sie} ziehen. Er aber sprach zu ihnen: Haltet mich nicht auf, da Jahwe Glück gegeben hat zu meiner Reise; entlasset mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe! Und sie sprachen: Lasst uns das Mädchen rufen und ihren Mund befragen. Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne gehen? Und sie antwortete: Ich will gehen. Und sie entliessen ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Knecht Abrahams und seine Männer. Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Zehntausenden, und dein Same besitze das Tor seiner Feinde {W. Hasser}! Und Rebekka machte sich auf mit ihren Mägden, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Manne; und der Knecht nahm Rebekka und zog hin. Isaak aber war von einem Gange nach dem Brunnen Lachai-Roi {Siehe die Anmerkung zu Kap. 16,14} gekommen; er wohnte nämlich im Lande des Südens. Und Isaak ging aus, um auf dem Felde zu sinnen beim Anbruch des Abends; und er hob seine Augen auf und sah, und siehe, Kamele kamen. Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; und sie warf sich vom Kamele herab und sprach zu dem Knechte: Wer ist der Mann, der uns da auf dem Felde entgegenwandelt? Und der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier {ein Überwurf, den man über den Kopf zog} und verhüllte sich. Und der Knecht erzählte Isaak all die Dinge, die er ausgerichtet hatte. Und Isaak führte sie in das Zelt seiner Mutter Sara, und er nahm Rebekka, und sie wurde sein Weib, und er hatte sie lieb. Und Isaak tröstete sich nach dem Tode seiner Mutter. Und Abraham nahm wieder ein Weib, mit Namen Ketura. Und sie gebar ihm Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach. Und Jokschan zeugte Scheba und Dedan; und die Söhne Dedans waren die Assurim und Letuschim und Leummim. Und die Söhne Midians: Epha und Epher und Hanok und Abida und Eldaba. Diese alle waren Söhne der Ketura. - Und Abraham gab dem Isaak alles, was er hatte. Und den Söhnen der Kebsweiber {Vergl. 1. Chron. 1,32}, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke; und er liess sie, während er noch lebte, von seinem Sohne Isaak wegziehen nach Osten, in das Land des Ostens. - Und dies sind die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er gelebt hat: 175 Jahre. Und Abraham verschied und starb in gutem Alter, alt und der Tage satt, und wurde versammelt zu seinen Völkern. Und seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela, auf dem Felde Ephrons, des Sohnes Zohars, des Hethiters, das vor Mamre liegt, dem Felde, welches Abraham von den Kindern Heth gekauft hatte; dort wurden Abraham und sein Weib Sara begraben. Und es geschah nach dem Tode Abrahams, da segnete Gott Isaak, seinen Sohn; und Isaak wohnte bei dem Brunnen Lachai-Roi. Und dies sind die Geschlechter Ismaels, des Sohnes Abrahams, den Hagar, die Ägypterin, die Magd Saras, dem Abraham geboren hat; und dies sind die Namen der Söhne Ismaels mit ihren Namen, nach ihren Geschlechtern: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajoth, und Kedar und Adbeel und Mibsam und Mischma und Duma und Massa, Hadad und Tema, Jetur, Naphisch und Kedma. Das sind die Söhne Ismaels, und das ihre Namen in ihren Gehöften und in ihren Zeltlagern; zwölf Fürsten nach ihren Stämmen. Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: 137 Jahre; und er verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Völkern. Und sie wohnten von Hawila {das ist am persischen Golf} bis Sur, das vor {d.h. östlich von} Ägypten liegt, nach Assyrien hin. Er liess sich nieder angesichts {S. die Anm. zu Kap. 16,12} aller seiner Brüder. Und dies sind die Geschlechter Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Isaak. Und Isaak war vierzig Jahre alt, als er sich Rebekka zum Weibe nahm, die Tochter Bethuels, des Aramäers aus Paddan-Aram {d.i. das Flachland Arams vergl. Hos. 12,13); ein Teil von Mesopotamien}, die Schwester Labans, des Aramäers. Und Isaak bat Jahwe für sein Weib, denn sie war unfruchtbar; und Jahwe liess sich von ihm erbitten, und Rebekka, sein Weib, wurde schwanger. Und die Kinder stiessen sich in ihr; und sie sprach: Wenn es so steht, warum bin ich dies {O. da}? Und sie ging hin, Jahwe zu befragen. Und Jahwe sprach zu ihr: Zwei Nationen sind in deinem Leibe, /und zwei Völkerschaften werden sich scheiden /aus deinem Innern; /und eine Völkerschaft wird stärker sein als die andere, /und der Ältere wird dem Jüngeren dienen. Und als ihre Tage erfüllt waren, dass sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe. Und der erste kam heraus, rötlich, am ganzen Leibe wie ein härener Mantel; und man gab ihm den Namen Esau {behaart}. Und danach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus; und man gab ihm den Namen Jakob {Fersenhalter, Überlister}. Und Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden. Und die Knaben wuchsen heran. Und Esau wurde ein jagdkundiger Mann, ein Mann des Feldes; Jakob aber war ein sanfter {ruhiger, häuslicher} Mann, der in den Zelten blieb. Und Isaak hatte Esau lieb, denn Wildbret war nach seinem Munde; Rebekka aber hatte Jakob lieb. Und Jakob kochte ein Gericht; und Esau kam vom Felde und war matt. Da sprach Esau zu Jakob: Lass mich doch essen {W. schlingen} von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin matt! Darum gab man ihm den Namen Edom {Roter, O. rot}. Und Jakob sprach: Verkaufe mir heute {O. zuvor} dein Erstgeburtsrecht. Und Esau sprach: Siehe, ich gehe hin zu sterben, und wozu mir da das Erstgeburtsrecht? Und Jakob sprach: Schwöre mir heute {O. zuvor}! Und er schwur ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht dem Jakob. Und Jakob gab Esau Brot und ein Gericht Linsen; und er ass und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht. Und es entstand eine Hungersnot im Lande, ausser der vorigen Hungersnot, die in den Tagen Abrahams gewesen war {S. Kap. 12, 10}. Und Isaak zog zu Abimelech, dem Könige der Philister, nach Gerar. Und Jahwe erschien ihm und sprach: Ziehe nicht hinab nach Ägypten; bleibe in dem Lande, von dem ich dir sage. Halte dich auf in diesem Lande, und ich werde mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen werde ich alle diese Länder geben, und ich werde den Eid aufrecht halten, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. Und ich werde deinen Samen mehren wie die Sterne des Himmels und deinem Samen alle diese Länder geben; und in deinem Samen werden sich segnen {O. gesegnet werden} alle Nationen der Erde: darum dass Abraham meiner Stimme gehorcht und beobachtet hat meine Vorschriften {Eig. was gegen mich zu beachten ist}, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze. So blieb Isaak in Gerar. Und die Männer des Ortes erkundigten sich nach seinem Weibe, und er sprach: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu sagen: 'Mein Weib', indem er dachte: Die Männer des Ortes möchten mich sonst töten wegen Rebekka; denn sie ist schön von Ansehen. Und es geschah, als er längere Zeit daselbst gewesen war, da blickte Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und er sah, und siehe, Isaak scherzte mit Rebekka, seinem Weibe. Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, fürwahr, sie ist dein Weib; und wie hast du gesagt: Sie ist meine Schwester? Und Isaak sprach zu ihm: Weil ich mir sagte: dass ich nicht sterbe ihretwegen. Und Abimelech sprach: Was hast du uns da getan! Wenig fehlte, so hätte einer aus dem Volke bei deinem Weibe gelegen, und du hättest eine Schuld über uns gebracht. Und Abimelech gebot allem Volke und sprach: Wer diesen Mann und sein Weib antastet, soll gewisslich getötet werden. Und Isaak säte in selbigem Lande und gewann in selbigem Jahre das Hundertfältige; und {O. denn} Jahwe segnete ihn. Und der Mann ward gross und wurde fort und fort grösser, bis er sehr gross war. Und er hatte Herden von Kleinvieh und Herden von Rindern und ein grosses Gesinde; und die Philister beneideten ihn. Und alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben hatten, verstopften die Philister und füllten sie mit Erde. Und Abimelech sprach zu Isaak: Ziehe weg von uns, denn du bist viel mächtiger geworden als wir. Da zog Isaak von dannen und schlug sein Lager auf im Tale Gerar und wohnte daselbst. Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, welche sie in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben und welche die Philister nach dem Tode Abrahams verstopft hatten; und er benannte sie mit denselben Namen, womit sein Vater sie benannt hatte. Und die Knechte Isaaks gruben im Tale und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers. Da haderten die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser! Und er gab dem Brunnen den Namen Esek {Zank}, weil sie mit ihm gezankt hatten. Und sie gruben einen anderen Brunnen, und sie haderten auch über diesen, und er gab ihm den Namen Sitna {Anfeindung, Streit}. Und er brach auf von dannen und grub einen anderen Brunnen, und über diesen haderten sie nicht; und er gab ihm den Namen Rechoboth {Weite, Räume} und sprach: Denn nun hat Jahwe uns Raum gemacht, und wir werden fruchtbar sein im Lande. Und er zog von dannen hinauf nach Beerseba. Und Jahwe erschien ihm in selbiger Nacht und sprach: Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters; fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir, und ich werde dich segnen und deinen Samen mehren um Abrahams, meines Knechtes, willen. Und er baute daselbst einen Altar und rief den Namen Jahwes an; und er schlug daselbst sein Zelt auf; und die Knechte Isaaks gruben daselbst einen Brunnen. Und Abimelech zog zu ihm von Gerar mit Achusat, seinem Freunde, und Pikol, seinem Heerobersten. Und Isaak sprach zu ihnen: Warum kommet ihr zu mir, da ihr mich doch hasset und mich von euch weggetrieben habt? Und sie sprachen: Wir haben deutlich gesehen, dass Jahwe mit dir ist; und wir haben uns gesagt: Möge doch ein Eid sein zwischen uns, zwischen uns und dir, und wir wollen einen Bund mit dir machen, dass du uns nichts Übles tuest, so wie wir dich nicht angetastet haben und wie wir dir nur Gutes erwiesen und dich haben ziehen lassen in Frieden. Du bist nun einmal ein Gesegneter Jahwes. Und er machte ihnen ein Mahl, und sie assen und tranken. Und sie standen des Morgens früh auf und schwuren einer dem anderen; und Isaak entliess sie, und sie zogen von ihm in Frieden. - Und es geschah an selbigem Tage, da kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm wegen des Brunnens, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden. Und er nannte ihn Sibea {Schwur, Eid, Eidvertrag; vergl. Kap. 21,31}; daher der Name der Stadt Beerseba {Eidbrunn} bis auf diesen Tag. Und Esau war vierzig Jahre alt, da nahm er zum Weibe Judith, die Tochter Beeris, des Hethiters, und Basmath, die Tochter Elons, des Hethiters. Und sie waren ein Herzeleid für Isaak und Rebekka. Und es geschah, als Isaak alt geworden und seine Augen zu schwach waren, um zu sehen, da rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Und er sprach zu ihm: Hier bin ich! Und er sprach: Siehe doch, ich bin alt geworden, ich weiss nicht den Tag meines Todes. Und nun nimm doch dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, und gehe hinaus aufs Feld und erjage mir ein Wildbret; und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, wie ich es gern habe, und bringe es mir her, dass ich esse, damit meine Seele dich segne, ehe ich sterbe. Und Rebekka hörte zu, als Isaak zu seinem Sohne Esau redete. Und Esau ging aufs Feld, ein Wildbret zu erjagen, um es heimzubringen. Und Rebekka sprach zu ihrem Sohne Jakob und sagte: Siehe, ich habe deinen Vater zu deinem Bruder Esau also reden hören: Bringe mir ein Wildbret und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, dass ich esse, und dass ich dich vor Jahwe segne vor meinem Tode. Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme in dem, was ich dich heisse. Gehe doch zur Herde und hole mir von dannen zwei gute Ziegenböcklein, und ich will sie zu einem schmackhaften Gericht bereiten für deinen Vater, wie er es gern hat; und du sollst es deinem Vater bringen, dass er esse, damit er dich segne vor seinem Tode. Da sprach Jakob zu Rebekka, seiner Mutter: Siehe, mein Bruder Esau ist ein haariger Mann, und ich bin ein glatter Mann. Vielleicht wird mein Vater mich betasten, und ich werde in seinen Augen sein wie einer, der Spott mit ihm treibt, und ich werde Fluch auf mich bringen und nicht Segen. Seine Mutter aber sprach zu ihm: Dein Fluch komme auf mich, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme und gehe, hole mir. Und er ging und holte und brachte sie seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete ein schmackhaftes Gericht, wie sein Vater es gern hatte. Und Rebekka nahm die Kleider Esaus, ihres älteren Sohnes, die kostbaren, die bei ihr im Hause waren, und zog sie Jakob, ihrem jüngeren Sohne, an; und die Felle der Ziegenböcklein zog sie über seine Hände und über die Glätte seines Halses, und sie gab das schmackhafte Gericht und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob. Und er ging zu seinem Vater hinein und sprach: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich; wer bist du, mein Sohn? Und Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Stehe doch auf, setze dich und iss von meinem Wildbret, damit deine Seele mich segne. Und Isaak sprach zu seinem Sohne: Wie hast du es denn so bald gefunden, mein Sohn? Und er sprach: Weil Jahwe, dein Gott, es mir begegnen liess. Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt doch herzu, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht. Und Jakob trat hin zu seinem Vater Isaak; und er betastete ihn und sprach: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände. Und er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren haarig wie die Hände seines Bruders Esau; und er segnete ihn. Und er sprach: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Und er sprach: Ich bin's. Da sprach er: Reiche es mir her, dass ich esse von dem Wildbret meines Sohnes, damit meine Seele dich segne. Und er reichte es ihm hin, und er ass; und er brachte ihm Wein, und er trank. Und sein Vater Isaak sprach zu ihm: Tritt doch herzu und küsse mich, mein Sohn. Und er trat hinzu und küsste ihn; und er roch den Geruch seiner Kleider, und er segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das Jahwe gesegnet hat. Und Gott gebe dir {O. wird dir geben} vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde, und Fülle von Korn und Most! Völker sollen dir dienen und Völkerschaften sich vor dir niederbeugen! Sei Herr über deine Brüder, und vor dir sollen sich niederbeugen die Söhne deiner Mutter! Wer dir flucht, sei verflucht, und wer dich segnet, sei gesegnet! Und es geschah, sowie Isaak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja, es geschah, als Jakob nur eben von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, da kam sein Bruder Esau von seiner Jagd. Und auch er bereitete ein schmackhaftes Gericht und brachte es zu seinem Vater und sprach zu seinem Vater: Mein Vater stehe auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit deine Seele mich segne. Und sein Vater Isaak sprach zu ihm: Wer bist du? Und er sprach: Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau. Da erschrak Isaak mit grossem Schrecken über die Massen und sprach: Wer war denn der, welcher ein Wildbret erjagt und mir gebracht hat? Und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet; er wird auch gesegnet sein. Als Esau die Worte seines Vaters hörte, da schrie er mit einem grossen und bitterlichen Geschrei über die Massen und sprach zu seinem Vater: Segne mich, auch mich, mein Vater! Und er sprach: Dein Bruder ist mit Betrug gekommen und hat deinen Segen weggenommen. Da sprach er: Ist es nicht, weil man ihm den Namen Jakob {Jakob heisst Betrüger} gegeben, dass er mich nun zweimal überlistet hat? Mein Erstgeburtsrecht hat er weggenommen, und siehe, nun hat er meinen Segen weggenommen! Und er sprach: Hast du mir keinen Segen aufbehalten? Da antwortete Isaak und sprach zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt und alle seine Brüder ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen, und nun, was könnte ich für dich tun, mein Sohn? Und Esau sprach zu seinem Vater: Hast du nur diesen einen Segen, mein Vater? Segne mich, auch mich, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. Da antwortete sein Vater Isaak und sprach zu ihm: Siehe, fern von der Fettigkeit der Erde wird dein Wohnsitz sein und ohne den Tau {And. üb.: Siehe, von der Fettigkeit der Erde ... und vom Tau} des Himmels von oben her {O. droben}. Und von deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen; und es wird geschehen, wenn du umherschweifst, wirst du sein Joch zerbrechen von deinem Halse. Und Esau feindete Jakob an wegen des Segens, womit sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau dachte: Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen. Und es wurden der Rebekka die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes, berichtet; und sie sandte hin und liess Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will sich an dir rächen {W. an dir kühlen, trösten}, indem er dich erschlägt. Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme und mache dich auf, fliehe zu meinem Bruder Laban nach Haran; und bleibe einige Zeit bei ihm, bis der Grimm deines Bruders sich wendet, bis der Zorn deines Bruders sich von dir abwendet, und er vergisst, was du ihm getan hast; dann will ich hinsenden und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich euer beider zugleich beraubt werden an einem Tage? Und Rebekka sprach zu Isaak: Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Heths; wenn Jakob ein Weib nähme von den Töchtern Heths, wie diese, von den Töchtern des Landes, wozu sollte mir das Leben? Und Isaak rief Jakob und segnete ihn; und er gebot ihm und sprach zu ihm: Du sollst nicht ein Weib nehmen von den Töchtern Kanaans. Mache dich auf, gehe nach Paddan-Aram {Siehe die Anmerkung zu Kap. 25,20}, zum Hause Bethuels, des Vaters deiner Mutter; und nimm dir von dort ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. Und 'El Schaddai (Gott der Allmächtige)', segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du zu einer Schar von Völkern werdest; und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, auf dass du besitzest das Land deiner Fremdlingschaft, das Gott dem Abraham gegeben hat! Und Isaak entliess Jakob; und er ging nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohne Bethuels, des Aramäers, dem Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus. - Und als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, um sich von dort ein Weib zu nehmen, indem er ihn segnete und ihm gebot und sprach: Du sollst nicht ein Weib nehmen von den Töchtern Kanaans, und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorcht hatte und nach Paddan-Aram gegangen war: als Esau sah, dass die Töchter Kanaans übel waren in den Augen seines Vaters Isaak, da ging Esau hin zu Ismael und nahm sich zum Weibe Machalath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajoths, zu seinen anderen Weibern hinzu. Und Jakob zog aus von Beerseba und ging nach Haran. Und er gelangte an einen Ort und übernachtete daselbst; denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen von den Steinen des Ortes und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich nieder an selbigem Orte. Und er träumte: und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, und ihre Spitze rührte an den Himmel; und siehe, Engel Gottes stiegen auf und nieder an ihr. Und siehe, Jahwe stand über ihr und sprach: Ich bin Jahwe, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isaaks; das Land, auf welchem du liegst, dir will ich es geben und deinem Samen. Und dein Same soll werden wie der Staub der Erde, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin; und in dir und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde. Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich zurückbringen in dieses Land; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan was ich zu dir geredet habe. Und Jakob erwachte von seinem Schlafe und sprach: Fürwahr, Jahwe ist an diesem Orte, und ich wusste es nicht! Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtbar ist dieser Ort! Dies ist nichts anderes als Gottes Haus, und dies die Pforte des Himmels. Und Jakob stand des Morgens früh auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und stellte ihn auf als Denkmal und goss Öl auf seine Spitze. Und er gab selbigem Orte den Namen Bethel {Haus Gottes}; aber im Anfang war Lus der Name der Stadt. Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Wege, den ich gehe, und mir Brot zu essen gibt und Kleider anzuziehen, und ich in Frieden zurückkehre zum Hause meines Vaters, so soll Jahwe mein Gott {Eig. mir zum Gott sein} sein. Und dieser Stein, den ich als Denkmal aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes sein; und von allem, was du mir geben wirst, werde ich dir gewisslich den Zehnten geben. Und Jakob erhob seine Füsse und ging nach dem Lande der Kinder des Ostens. Und er sah: und siehe, ein Brunnen auf dem Felde; und siehe, daselbst waren drei Herden Schafe {Eig. Kleinvieh, d.h. Schafe und Ziegen, desgl. V.6} an demselben gelagert, denn aus diesem Brunnen tränkte man {O. tränkten sie d.h. die Hirten} die Herden; und der Stein auf der Öffnung des Brunnens war gross. Und waren alle Herden dort zusammengetrieben, so wälzte man den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe; und man brachte den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seinen Ort. Und Jakob sprach zu ihnen: Meine Brüder, woher seid ihr? Und sie sprachen: Wir sind von Haran. Da sprach er zu ihnen: Kennet ihr Laban, den Sohn Nahors? Und sie sprachen: Wir kennen ihn. Und er sprach zu ihnen: Geht es ihm wohl? Und sie sprachen: Es geht ihm wohl; und siehe, da kommt seine Tochter Rahel {Hebr. Rachel: Mutterschaf; and. Lamm} mit den Schafen. Da sprach er: Siehe, es ist noch hoch am Tage, es ist nicht Zeit, das Vieh zusammenzutreiben; tränket die Schafe und gehet hin, weidet. Und sie sprachen: Wir können nicht, bis alle Herden zusammengetrieben werden; dann wälzt man den Stein von der Öffnung des Brunnens, und wir tränken die Schafe. Noch redete er mit ihnen, da kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehörten; denn sie war eine Hirtin. Und es geschah, als Jakob die Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. Und Jakob küsste Rahel und erhob seine Stimme und weinte. Und Jakob tat Rahel kund, dass er ein Bruder ihres Vaters und dass er der Sohn Rebekkas wäre; und sie lief und berichtete es ihrem Vater. Und es geschah, als Laban die Kunde von Jakob, dem Sohne seiner Schwester, hörte, da lief er ihm entgegen und umarmte ihn und küsste ihn und führte ihn in sein Haus; und er erzählte dem Laban alle diese Dinge. Und Laban sprach zu ihm: Fürwahr, du bist mein Bein und mein Fleisch. Und er blieb bei ihm einen Monat lang. Und Laban sprach zu Jakob: Solltest du mir darum, weil du mein Bruder bist, umsonst dienen {O. Bist du nicht mein Bruder? Und du solltest mir umsonst dienen}? Tue mir kund, was soll dein Lohn sein? Und Laban hatte zwei Töchter; der Name der älteren war Lea {Ermüdete, Schlaffe} und der Name der jüngeren Rahel. Und die Augen der Lea waren blöde; Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Angesicht {O. Ansehen}. Und Jakob liebte Rahel und sprach: Ich will dir sieben Jahre dienen um Rahel, deine jüngere Tochter. Und Laban sprach: Es ist besser, ich gebe sie dir, als dass ich sie einem anderen Manne gebe; bleibe bei mir. Und Jakob diente um Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte. Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir mein Weib; denn meine Tage sind erfüllt, dass ich zu ihr eingehe. Und Laban versammelte alle Männer des Ortes und machte ein Mahl. Und es geschah am Abend, da nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm; und er ging zu ihr ein. Und Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd. Und es geschah am Morgen, siehe, da war es Lea. Da sprach er zu Laban: Was hast du mir da getan! Habe ich nicht um Rahel bei dir gedient? Und warum hast du mich betrogen? Und Laban sprach: Es geschieht nicht also an unserem Orte, die Jüngere vor der Erstgeborenen zu geben. Vollende die Woche {d.h. die siebentägige Dauer des Hochzeitsfestes. Vergl. Ri. 14,12. 17} mit dieser, so wollen wir dir auch jene geben, um den Dienst, den du bei mir dienen sollst noch andere sieben Jahre. Und Jakob tat also und vollendete die Woche mit dieser; und er gab ihm seine Tochter Rahel zum Weibe. Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd. Und er ging auch zu Rahel ein; und er liebte auch Rahel mehr als Lea. Und er diente bei ihm noch andere sieben Jahre. Und als Jahwe sah, dass Lea gehasst war, da öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar. Und Lea ward schwanger und gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ruben {Sehet, ein Sohn}, denn sie sprach: Weil Jahwe {O. sprach: Jahwe hat} mein Elend angesehen hat; denn nun wird mein Mann mich lieben. Und sie ward wiederum schwanger und gebar einen Sohn; und sie sprach: Weil Jahwe {O. sprach: Jahwe hat} gehört hat, dass ich gehasst bin, so hat er mir auch diesen gegeben. Und sie gab ihm den Namen Simeon {Erhörung}. Und sie ward wiederum schwanger und gebar einen Sohn; und sie sprach: Nun, diesmal wird sich mein Mann an mich anschliessen, denn ich habe ihm drei Söhne geboren! Darum gab man ihm den Namen Levi {Anschliessung; Anhänglichkeit}. Und sie ward wiederum schwanger und gebar einen Sohn; und sie sprach: Diesmal will ich Jahwe preisen! Darum gab sie ihm den Namen Juda {Hebr. Jehuda: Gegenstand des Preises}. Und sie hörte auf zu gebären. Und als Rahel sah, dass sie dem Jakob nicht gebar, da beneidete Rahel ihre Schwester und sprach zu Jakob: Gib mir Kinder! Und wenn nicht, so sterbe ich. Da entbrannte der Zorn Jakobs wider Rahel, und er sprach: Bin ich an Gottes Statt, der dir die Leibesfrucht versagt hat? Und sie sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; gehe zu ihr ein, dass sie auf meine Knie {Vergl. Kap. 50,23; Ruth 4,16. 17.; Hiob 3,12} gebäre und auch ich aus ihr erbaut werde {Siehe die Anmerkung zu Kap. 16,2}. Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zum Weibe; und Jakob ging zu ihr ein. Und Bilha ward schwanger und gebar Jakob einen Sohn. Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben! Darum gab sie ihm den Namen Dan {Richter; einer, der Recht verschaft}. Und Bilha, die Magd Rahels, ward wiederum schwanger und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft, habe auch obsiegt! Und sie gab ihm den Namen Naphtali {Mein Kampf}. Und als Lea sah, dass sie aufhörte zu gebären, da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zum Weibe. Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen Sohn. Da sprach Lea: Zum Glück {Nach and L.: Glück ist gekommen}! Und sie gab ihm den Namen Gad {Glück}. Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. Da sprach Lea: Zu meiner Glückseligkeit! Denn glückselig preisen mich die Töchter. Und sie gab ihm den Namen Aser {Glückselig}. Und Ruben ging aus in den Tagen der Weizenernte und fand Dudaim auf dem Felde; und er brachte sie seiner Mutter Lea. Und Rahel sprach zu Lea: Gib mir doch von den Dudaim {Liebesäpfel, Alraunen} deines Sohnes. Und sie sprach zu ihr: Ist es zu wenig, dass du meinen Mann genommen hast, dass du auch die Dudaim meines Sohnes nehmen willst? Da sprach Rahel: So mag er denn diese Nacht bei dir liegen für die Dudaim deines Sohnes. Und als Jakob am Abend vom Felde kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sprach: Zu mir sollst du eingehen, denn ich habe dich gewisslich gedungen um die Dudaim meines Sohnes. Und er lag bei ihr in selbiger Nacht. Und Gott hörte auf Lea, und sie ward schwanger und gebar dem Jakob einen fünften Sohn. Da sprach Lea: Gott hat mir meinen Lohn gegeben, dass ich meine Magd meinem Manne gegeben habe! Und sie gab ihm den Namen Issaschar {Hebr. Issakar: er bringt Lohn; od. es gibt Lohn}. Und Lea ward wiederum schwanger und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn. Da sprach Lea: Mir hat Gott ein schönes Geschenk gegeben; diesmal wird mein Mann bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren! Und sie gab ihm den Namen Sebulon {Wohnung}. Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr den Namen Dina {D.i. Gerichtliche Entscheidung}. Und Gott gedachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib. Und sie ward schwanger und gebar einen Sohn; und sie sprach: Gott hat meine Schmach weggenommen! Und sie gab ihm den Namen Joseph {Er füge hinzu! od. er nimmt (nahm) weg} und sprach: Jahwe füge mir einen anderen Sohn hinzu! Und es geschah, als Rahel den Joseph geboren hatte, da sprach Jakob zu Laban: Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe. Gib mir meine Weiber und meine Kinder, um welche ich dir gedient habe, dass ich hinziehe; denn du kennst ja meinen Dienst, womit ich dir gedient habe. Und Laban sprach zu ihm: Wenn ich doch Gnade gefunden habe in deinen Augen! Ich habe gespürt, dass Jahwe mich um deinetwillen gesegnet hat. Und er sprach: Bestimme mir deinen Lohn, und ich will ihn geben. Da sprach er zu ihm: Du weisst ja, wie ich dir gedient habe und was dein Vieh bei mir geworden ist. Denn wenig war, was du vor mir hattest, und es hat sich ausgebreitet zu einer Menge, und Jahwe hat dich gesegnet auf jedem meiner Tritte; und nun, wann soll ich auch für mein Haus schaffen? Und er sprach: Was soll ich dir geben? Und Jakob sprach: Du sollst mir gar nichts geben; wenn du mir dieses tust, so will ich wiederum deine Herde {Eig. dein Kleinvieh; so auch V.32. 36} weiden und hüten: Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus absondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier und jedes dunkelfarbige Tier unter den Schafen, und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen; und das sei mein Lohn. Und meine Gerechtigkeit wird für mich zeugen {Eig. wider mich, d.h. die Gerechtigkeit Jakobs wird gleichsam als seine Gegenpartei auftreten und bezeugen, dass er nichts gestohlen hat} am morgenden Tage {d.h. in Zukunft}, wenn sie wegen meines Lohnes vor dich kommt {O. wenn du kommst wegen meines Lohnes vor dir}; alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen und dunkelfarbig unter den Schafen, das sei gestohlen bei mir. Und Laban sprach: Siehe, es geschehe nach deinem Worte! Und er sonderte an selbigem Tage die gestreiften und gefleckten Böcke ab und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran Weisses war, und alles Dunkelfarbige unter den Schafen, und gab sie in die Hand seiner Söhne. Und er setzte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; und Jakob weidete die übrige Herde Labans. Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Weisspappel, Mandelbaum und Platane und schälte weisse Streifen daran, indem er das Weisse entblösste, das an den Stäben war. Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Herde zum Trinken kam, vor die Herde hin; und sie wurde brünstig, wenn sie zum Trinken kam. Und die Herde wurde brünstig vor den Stäben, und die Herde gebar gestreifte, gesprenkelte und gefleckte. Und Jakob schied die Lämmer aus, und er richtete das Gesicht der Herde auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige in der Herde Labans; und so machte er sich Herden besonders und tat sie nicht zu der Herde Labans. Und es geschah, so oft das kräftige Vieh brünstig wurde, dann legte Jakob die Stäbe vor die Augen der Herde in die Tränkrinnen, damit sie bei den Stäben brünstig würden; wenn aber das Vieh schwächlich war, legte er sie nicht hin. Also wurden die schwächlichen dem Laban und die kräftigen dem Jakob. Und der Mann breitete sich sehr, sehr aus, und er bekam viele Herden, und Mägde und Knechte, und Kamele und Esel. Und er hörte die Worte der Söhne Labans, welche sprachen: Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehörte; und von dem, was unserem Vater gehörte, hat er sich all diesen Reichtum verschafft. Und Jakob sah das Angesicht Labans, und siehe, es war nicht gegen ihn wie früher {W. wie gestern, vorgestern; eine stehende Redensart}. Und Jahwe sprach zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein. Da sandte Jakob hin und liess Rahel und Lea aufs Feld rufen zu seiner Herde. Und er sprach zu ihnen: Ich sehe das Angesicht eures Vaters, dass es nicht gegen mich ist wie früher; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. Ihr selbst wisset ja, dass ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe. Und euer Vater hat mich betrogen und hat meinen Lohn zehnmal verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Übles zu tun. Wenn er so sprach: Die gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann gebaren alle Herden gesprenkelte; und wenn er so sprach: Die gestreiften sollen dein Lohn sein, dann gebaren alle Herden gestreifte. Und Gott hat das Vieh eures Vaters genommen und mir gegeben. Und es geschah zur Brunstzeit der Herde, da hob ich meine Augen auf und sah im Traume: und siehe, die Böcke, welche die Herde besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und getüpfelt. Und der Engel Gottes sprach im Traume zu mir: Jakob! Und ich sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: alle Böcke, welche die Herde bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und getüpfelt; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir tut. Ich bin der Gott von Bethel, wo du ein Denkmal gesalbt, wo du mir ein Gelübde getan hast. Nun mache dich auf, ziehe aus diesem Lande und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft {O. Geburt}. Und Rahel und Lea antworteten und sprachen zu ihm: Haben wir noch ein Teil und ein Erbe im Hause unseres Vaters? Sind wir nicht als Fremde von ihm geachtet worden? Denn er hat uns verkauft und hat auch unser Geld völlig verzehrt. Denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater entrissen hat, uns gehört er und unseren Kindern. So tue nun alles, was Gott zu dir geredet hat. Da machte Jakob sich auf und hob seine Kinder und seine Weiber auf die Kamele, und führte weg all sein Vieh und all seine Habe, die er erworben, das Vieh seines Eigentums, das er erworben hatte in Paddan-Aram, um zu seinem Vater Isaak zu kommen in das Land Kanaan. Und Laban war gegangen, um seine Schafe zu scheren; und Rahel stahl die Teraphim {Hausgötter}, die ihr Vater hatte. Und Jakob hinterging Laban, den Aramäer, indem er ihm nicht kundtat, dass er fliehe. Und er floh, er und alles was er hatte; und er machte sich auf und setzte über den Strom {den Euphrath} und richtete sein Angesicht nach dem Gebirge Gilead. Und am dritten Tage wurde dem Laban berichtet, dass Jakob geflohen wäre. Und er nahm seine Brüder mit sich und jagte ihm sieben Tagereisen nach und ereilte ihn auf dem Gebirge Gilead. Und Gott kam zu Laban, dem Aramäer, in einem Traume der Nacht und sprach zu ihm: Hüte dich, dass du mit Jakob weder Gutes noch Böses redest! Und Laban erreichte Jakob, und Jakob hatte sein Zelt auf dem Gebirge aufgeschlagen; und Laban schlug es auf mit seinen Brüdern auf dem Gebirge Gilead. Und Laban sprach zu Jakob: Was hast du getan, dass du mich hintergangen und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt hast? Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und hast es mir nicht kundgetan, - ich hätte dich ja begleitet mit Freude und mit Gesängen, mit Tamburin und mit Laute, - und hast mir nicht zugelassen, meine Söhne und meine Töchter zu küssen? Nun, du hast töricht gehandelt. Es wäre in der Macht meiner Hand, euch Übles zu tun; aber der Gott eures Vaters hat gestern Nacht zu mir geredet und gesagt: Hüte dich, mit Jakob weder Gutes noch Böses zu reden! Und nun, da du einmal weggegangen bist, weil du dich so sehr nach dem Hause deines Vaters sehntest, warum hast du meine Götter gestohlen? Da antwortete Jakob und sprach zu Laban: Weil ich mich fürchtete; denn ich sagte mir, du möchtest mir etwa deine Töchter entreissen. Bei wem du deine Götter findest, der soll nicht leben. Erforsche vor unseren Brüdern, was bei mir ist, und nimm es dir. Jakob aber wusste nicht, dass Rahel sie gestohlen hatte. Und Laban ging in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts; und er ging aus dem Zelte Leas und kam in das Zelt Rahels. Rahel aber hatte die Teraphim genommen und sie in den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban durchtastete das ganze Zelt und fand nichts. Und sie sprach zu ihrem Vater: Mein Herr möge nicht zürnen {Eig. es entbrenne nicht in den Augen meines Herrn}, dass ich nicht vor dir aufstehen kann; denn es ergeht mir nach der Weiber Weise. Und er durchsuchte alles und fand die Teraphim nicht. Da entbrannte Jakob und haderte mit Laban. Und Jakob antwortete und sprach zu Laban: Was ist mein Vergehen, was meine Sünde, dass du mir hitzig nachgesetzt bist? Da du all mein Gerät durchtastet hast, was hast du gefunden von allem Gerät deines Hauses? Lege es hierher vor meine Brüder und deine Brüder, und sie mögen zwischen uns beiden entscheiden! Zwanzig Jahre bin ich nun bei dir gewesen; deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen. Das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ich habe es büssen müssen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tage oder gestohlen bei Nacht. Es war mit mir also: des Tages verzehrte mich die Hitze und der Frost des Nachts, und mein Schlaf floh von meinen Augen. Zwanzig Jahre bin ich nun in deinem Hause gewesen; ich habe dir vierzehn Jahre gedient um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Herde, und du hast meinen Lohn zehnmal verändert. Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und die Furcht {O. der Schrecken; so auch V.53} Isaaks, für mich gewesen wäre, gewiss, du würdest mich jetzt leer entlassen haben. Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern Nacht entschieden. Und Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die Herde ist meine Herde, und alles, was du siehest, ist mein; aber meinen Töchtern, was könnte ich ihnen heute tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren haben? Und nun komm, lass uns einen Bund machen, ich und du, und er sei zum Zeugnis zwischen mir und dir! Und Jakob nahm einen Stein und richtete ihn auf als Denkmal. Und Jakob sprach zu seinen Brüdern: Sammelt Steine! Und sie nahmen Steine und errichteten einen Haufen und assen daselbst auf dem Haufen. Und Laban nannte ihn Jegar Sahadutha {Aramäisch: Haufe des Zeugnisses}, und Jakob nannte ihn Galed {Haufe des Zeugnisses, od. des Zeugen}. Und Laban sprach: Dieser Haufe sei heute ein Zeuge zwischen mir und dir! Darum gab man ihm den Namen Galed, und Mizpa {Warte}, weil er sprach: Jahwe sei Wächter zwischen mir und dir, wenn wir einer vor dem anderen verborgen sein werden! Wenn du meine Töchter bedrücken, und wenn du noch Weiber nehmen solltest zu meinen Töchtern... kein Mensch ist bei uns; siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir. Und Laban sprach zu Jakob: Siehe, dieser Haufe, und siehe, das Denkmal, das ich errichtet habe zwischen mir und dir: dieser Haufe sei Zeuge und das Denkmal ein Zeugnis, dass weder ich über diesen Haufen zu dir hinausgehe, noch dass du über diesen Haufen und dieses Denkmal zu mir hinausgehest zum Bösen. Der Gott Abrahams und der Gott Nahors richte zwischen uns, der Gott ihres Vaters! Da schwur Jakob bei der Furcht seines Vaters Isaak. Und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Gebirge und lud seine Brüder ein zu essen; und sie assen {W.Brot zu essen; und sie assen Brot; eine stehende Redensart} und übernachteten auf dem Gebirge. Und Laban stand des Morgens früh auf und küsste seine Söhne und seine Töchter und segnete sie; und Laban zog hin und kehrte zurück an seinen Ort. Und Jakob zog seines Weges, und es begegneten ihm Engel Gottes. Und Jakob sprach, als er sie sah: Dies ist das Heerlager Gottes. Und er gab jenem Orte den Namen Machanaim {Doppellager}. Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau, in das Land Seir, das Gefilde Edom. Und er gebot ihnen und sprach: So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sprechen: So spricht dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich aufgehalten und bin geblieben bis jetzt; und ich habe Rinder und Esel, Kleinvieh und Knechte und Mägde erworben; und ich habe gesandt, es meinem Herrn kundzutun, um Gnade zu finden in deinen Augen. Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und sprachen: Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch entgegen und vierhundert Mann mit ihm. Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm ward angst; und er teilte das Volk, das bei ihm war, und das Kleinvieh und die Rinder und die Kamele in zwei Züge. Und er sprach: Wenn Esau wider den einen Zug kommt und ihn schlägt, so wird der übriggebliebene Zug entrinnen können. Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Jahwe, der du zu mir geredet hast: Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will dir wohltun! Ich bin zu gering all der Gütigkeiten und all der Treue, die du deinem Knechte erwiesen hast; denn mit meinem Stabe bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Zügen geworden. Rette mich doch von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus! denn ich fürchte ihn, dass er etwa komme und mich schlage, die Mutter samt den Kindern. Du hast ja gesagt: Gewisslich werde ich dir wohltun und werde deinen Samen machen wie den Sand des Meeres, der nicht gezählt wird vor Menge. Und er übernachtete daselbst in jener Nacht; und er nahm von dem, was in seine Hand gekommen war, ein Geschenk für seinen Bruder Esau: Zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, dreissig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn junge Esel. Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, je eine Herde besonders, und er sprach zu seinen Knechten: Ziehet vor mir her und lasset Raum zwischen Herde und Herde. Und er gebot dem ersten und sprach: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt und spricht: Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehören diese da vor dir? so sollst du sagen: Deinem Knechte Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt meinem Herrn, dem Esau; und siehe, er selbst ist hinter uns. Und er gebot auch dem zweiten, auch dem dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, und sprach: Nach diesem Worte sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn findet, und sollt sagen: Siehe, dein Knecht Jakob ist selbst hinter uns. Denn er sagte: Ich will ihn versöhnen {W. sein Angesicht zudecken} durch das Geschenk, das vor mir hergeht, und danach will ich sein Angesicht sehen; vielleicht wird er mich annehmen. Und das Geschenk zog vor ihm her, und er übernachtete in jener Nacht im Lager. Und er stand in jener Nacht auf und nahm seine zwei Weiber und seine zwei Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt des Jabbok; und er nahm sie und führte sie über den Fluss und führte hinüber, was er hatte. Und Jakob blieb allein übrig; und es rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging. Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, da rührte er sein Hüftgelenk an; und das Hüftgelenk Jakobs ward verrenkt, indem er mit ihm rang. Da sprach er: Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen; und er sprach: Ich lasse dich nicht los, du habest mich denn gesegnet. Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Und er sprach: Jakob. Da sprach er: Nicht Jakob soll hinfort dein Name heissen, sondern Israel (Gottesstreiter) {Kämpfer Gottes}; denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen und hast obsiegt. Und Jakob fragte und sprach: Tue mir doch deinen Namen kund! Da sprach er: Warum doch fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn daselbst. Und Jakob gab dem Orte den Namen Pniel (Gottesgesicht) {Angesicht Gottes}: denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! Und die Sonne ging ihm auf, als er über Pniel {Hebr. Pnuel} hinaus war; und er hinkte an seiner Hüfte. Darum essen die Kinder Israel nicht die Spannader {Eig. den Sehnenstrang}, die über dem Hüftgelenk ist, bis auf den heutigen Tag, weil er das Hüftgelenk Jakobs, die Spannader, angerührt hat. Und Jakob hob seine Augen auf und sah: und siehe, Esau kam und mit ihm vierhundert Mann. Und er verteilte die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde; und er stellte die Mägde und ihre Kinder vornan und Lea und ihre Kinder dahinter und Rahel und Joseph zuletzt. Er aber ging vor ihnen her und beugte sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe zu seinem Bruder kam. Und Esau lief ihm entgegen und umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und küsste ihn; und sie weinten. Und er hob seine Augen auf und sah die Weiber und die Kinder und sprach: Wer sind diese bei dir? Und er sprach: Die Kinder, die Gott deinem Knechte beschert hat. Und die Mägde traten herzu, sie und ihre Kinder, und verneigten sich. Und auch Lea trat herzu und ihre Kinder, und sie verneigten sich. Und danach traten Joseph und Rahel herzu und verneigten sich. Und er sprach: Was willst du mit diesem ganzen Zug, dem ich begegnet bin? Und er sprach: Dass ich Gnade fände in den Augen meines Herrn. Da sprach Esau: Ich habe genug, mein Bruder; es sei dein was du hast. Und Jakob sprach: Nicht doch; wenn ich anders Gnade gefunden habe in deinen Augen, so nimm mein Geschenk von meiner Hand, da ich nun einmal dein Angesicht gesehen habe {O. denn darum habe ich}, als hätte ich Gottes Angesicht gesehen, und du Wohlgefallen an mir gehabt hast. Nimm doch mein Geschenk {Eig. meinen Segen, wie 1. Sam. 25,27}, das dir überbracht worden ist; denn Gott hat es mir beschert {O. hat mir Gnade erwiesen}, und ich habe alles. Und er drang in ihn, und er nahm es. Und Esau {W. er} sprach: Lass uns aufbrechen und weiterziehen, und ich will vor {O. neben} dir herziehen. Und er sprach zu ihm: Mein Herr weiss, dass die Kinder zart sind und dass ich säugende Schafe {Eig. Kleinvieh} und Kühe bei mir habe; wenn man sie nur einen Tag übertriebe, so würde die ganze Herde sterben. Mein Herr ziehe doch vor seinem Knechte hin, und ich will einherziehen nach meiner Gemächlichkeit, nach dem Gange des Viehes, das vor mir ist, und nach dem Gange der Kinder, bis ich zu meinem Herrn komme nach Seir. Und Esau sprach: Ich will doch von dem Volke bei dir zurücklassen, das bei mir ist. Und er sprach: Wozu das? Möchte ich Gnade finden in den Augen meines Herrn! Und Esau kehrte an selbigem Tage seines Weges zurück nach Seir. Und Jakob brach auf nach Sukkoth (Hütten) und baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten; darum gab er dem Orte den Namen Sukkoth {Hütten}. Und Jakob kam wohlbehalten nach der Stadt Sichem, die im Lande Kanaan ist, als er aus Paddan-Aram kam, und lagerte vor der Stadt. Und er kaufte das Stück Feld, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von der Hand der Söhne Hemors, des Vaters Sichems, um hundert Kesita. Und er richtete daselbst einen Altar auf und nannte ihn: Gott {El}, der Gott Israels. Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen. Und es sah sie Sichem, der Sohn Hemors, des Hewiters, des Fürsten des Landes, und er nahm sie und lag bei ihr und schwächte sie. Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens. Und Sichem sprach zu Hemor, seinem Vater, und sagte: Nimm mir dieses Mädchen zum Weibe. Und Jakob hörte, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte; seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis sie kamen. Und Hemor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden. Und die Söhne Jakobs kamen vom Felde, sobald sie es hörten; und die Männer kränkten sich und ergrimmten sehr, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen; und also sollte nicht geschehen. Und Hemor redete mit ihnen und sprach: Sichem, mein Sohn - seine Seele hängt an eurer Tochter: gebet sie ihm doch zum Weibe, und verschwägert euch mit uns: gebet uns eure Töchter und nehmet euch unsere Töchter; und wohnet bei uns, und das Land soll vor euch sein: wohnet und verkehret darin, und machet euch darin ansässig. Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Möge ich Gnade finden in euren Augen! und was ihr mir sagen werdet, will ich geben. Leget mir sehr viel auf als Heiratsgabe und Geschenk, und ich will es geben, so wie ihr mir sagen werdet; und gebet mir das Mädchen zum Weibe. Und die Söhne Jakobs antworteten Sichem und seinem Vater Hemor betrüglich und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte; Und sie sprachen zu ihm: Wir können dies nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Manne zu geben, denn das wäre eine Schande für uns. Nur {O. Doch; so auch V.22} unter der Bedingung wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem alles Männliche bei euch beschnitten wird; dann wollen wir euch unsere Töchter geben und eure Töchter uns nehmen, und wir wollen bei euch wohnen und ein Volk sein. Wenn ihr aber nicht auf uns höret, euch beschneiden zu lassen, so nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg. Und ihre Worte waren gut in den Augen Hemors und Sichems, des Sohnes Hemors. Und der Jüngling zögerte nicht dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er war geehrt vor allen im Hause seines Vaters. Und Hemor und Sichem, sein Sohn, kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt und sprachen: Diese Männer sind friedlich gegen uns, so mögen sie im Lande wohnen und darin verkehren; und das Land, siehe, weit nach beiden Seiten ist es vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter zu Weibern nehmen und unsere Töchter ihnen geben. Nur unter der Bedingung wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen, ein Volk zu sein, wenn bei uns alles Männliche beschnitten werde, so wie sie beschnitten sind. Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh {d.h. Zug- und Lastvieh}, werden die nicht unser sein? Nur lasst uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen. Und sie hörten auf Hemor und auf Sichem, seinen Sohn, alle die zum Tore seiner Stadt ausgingen; und alles Männliche wurde beschnitten, alle, die zum Tore seiner Stadt ausgingen. Und es geschah am dritten Tage, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, ein jeder sein Schwert und kamen kühn wider die Stadt {kamen wider die sorglose Stadt} und ermordeten alles Männliche; auch Hemor und seinen Sohn Sichem ermordeten sie mit der Schärfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Hause Sichems und gingen davon. Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten. Ihr Kleinvieh und ihre Rinder und ihre Esel, und was in der Stadt und was auf dem Felde war, nahmen sie; und all ihr Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Weiber führten sie gefangen hinweg und raubten sie, und alles, was in den Häusern war. Da sprach Jakob zu Simeon und zu Levi: Ihr habt mich in Trübsal gebracht, indem ihr mich stinkend machet unter den Bewohnern des Landes, unter den Kanaanitern und unter den Perisitern. Ich aber bin ein zählbares Häuflein, und sie werden sich wider mich versammeln und mich schlagen, und ich werde vertilgt werden, ich und mein Haus. Und sie sprachen: Sollte man unsere Schwester wie eine Hure behandeln? Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel und wohne daselbst, und mache daselbst einen Altar dem Gott {El}, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest. Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu allen, die bei ihm waren: Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reiniget euch und wechselt eure Kleider; und wir wollen uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, und ich werde daselbst einen Altar machen dem Gott {El}, der mir geantwortet hat am Tage meiner Drangsal und mit mir gewesen ist auf dem Wege, den ich gewandelt bin. Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand, und die Ringe, die in ihren Ohren waren {d.h. die sie als Amulette trugen}, und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist. Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten. Und Jakob kam nach Lus, welches im Lande Kanaan liegt, das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. Und er baute daselbst einen Altar und nannte den Ort El-Bethel {Gott des Gotteshauses}: denn Gott hatte sich ihm daselbst geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh. Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde begraben unterhalb Bethel unter der Eiche; und man gab ihr den Namen Allon Bakuth {Eiche des Weinens}. Und Gott erschien dem Jakob wiederum, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob; dein Name soll hinfort nicht Jakob heissen, sondern Israel soll dein Name sein. Und er gab ihm den Namen Israel. Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott {El}, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und ein Haufe von Nationen soll aus dir werden, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen. Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und deinem Samen nach dir will ich das Land geben. Und Gott fuhr von ihm auf an dem Orte, wo er mit ihm geredet hatte. Und Jakob richtete ein Denkmal auf an dem Orte, wo er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal von Stein, und spendete darauf ein Trankopfer und goss Öl darauf. Und Jakob gab dem Orte, woselbst Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel. Und sie brachen auf von Bethel. Und es war noch eine Strecke Landes, um nach Ephrath zu kommen, da gebar Rahel, und es wurde ihr schwer bei ihrem Gebären. Und es geschah, als es ihr schwer wurde bei ihrem Gebären, da sprach die Hebamme zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch dieser ist dir ein Sohn! Und es geschah, als ihre Seele ausging (denn sie starb), da gab sie ihm den Namen Benoni (Unheilskind) {Ben-Oni: Sohn meiner Not}; sein Vater aber nannte ihn Benjamin (Erfolgskind) {Gen-Jamin: Sohn der Rechten, d.h. des Gelingens, des Glückes}. Und Rahel starb und wurde begraben an dem Wege nach Ephrath, das ist Bethlehem. Und Jakob richtete über ihrem Grabe ein Denkmal auf, das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag. Und Israel brach auf und schlug sein Zelt auf jenseit von Migdal-Heder {Herdenturm}. Und es geschah, als Israel in jenem Lande wohnte, da ging Ruben hin und lag bei Bilha, dem Kebsweibe seines Vaters. Und Israel hörte es. Und der Söhne Jakobs waren zwölf. Die Söhne Leas: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, und Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Sebulon. Die Söhne Rahels: Joseph und Benjamin. Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naphtali. Und die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Aser. Das sind die Söhne Jakobs, welche ihm in Paddan-Aram geboren wurden. Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjath-Arba, das ist Hebron, woselbst Abraham und Isaak als Fremdlinge geweilt hatten. Und die Tage Isaaks waren 180 Jahre. Und Isaak verschied und starb, und wurde versammelt zu seinen Völkern, alt und der Tage satt. Und Esau und Jakob, seine Söhne, begruben ihn. Und dies sind die Geschlechter Esaus, das ist Edom. Esau nahm seine Weiber von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter Elons, des Hethiters, und Oholibama, die Tochter Anas, der Tochter Zibeons, des Hewiters, und Basmath, die Tochter Ismaels, die Schwester Nebajoths. Und Ada gebar dem Esau Eliphas, und Basmath gebar Reghuel. Und Oholibama gebar Jeghusch und Jaghlam und Korach. Das sind die Söhne Esaus, welche ihm im Lande Kanaan geboren wurden. Und Esau nahm seine Weiber und seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses, und seine Herden und all sein Vieh {d.h. Zug- und Lastvieh} und all sein Besitztum, das er im Lande Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land {O. landeinwärts. Nach einigen fehlt hier das Wort Seir, wie es die Syrische Übersetzung hat}, von seinem Bruder Jakob hinweg. Denn ihre Habe war zu gross, dass sie hätten beieinander wohnen können, und das Land ihres Aufenthaltes vermochte sie nicht zu tragen wegen ihrer Herden. Und Esau wohnte auf dem Gebirge Seir. Esau, das ist Edom. Und dies sind die Geschlechter Esaus, des Vaters von Edom, auf dem Gebirge Seir. Dies sind die Namen der Söhne Esaus: Eliphas, der Sohn Adas, des Weibes Esaus; Reghuel, der Sohn Basmaths, des Weibes Esaus. Und die Söhne des Eliphas waren: Teman, Omar, Zepho und Gaetam und Kenas. Und Timna war das Kebsweib des Eliphas, des Sohnes Esaus, und sie gebar dem Eliphas Amalek. Das sind die Söhne Adas, des Weibes Esaus. Und dies sind die Söhne Reghuels: Nachath und Serach, Schamma und Missa. Das waren die Söhne Basmaths, des Weibes Esaus. Und dies waren die Söhne Oholibamas, der Tochter Anas, der Tochter Zibeons, des Weibes Esaus: sie gebar dem Esau Jeghusch, Jaghlam und Korach. Dies sind die Fürsten {Stammhäupter, Häuptlinge} der Söhne Esaus: Die Söhne Eliphas', des Erstgeborenen Esaus: der Fürst Teman, der Fürst Omar, der Fürst Zepho, der Fürst Kenas, der Fürst Korach, der Fürst Gaetam, der Fürst Amalek. Das sind die Fürsten des Eliphas im Lande Edom; das sind die Söhne Adas. Und dies sind die Söhne Reghuels, des Sohnes Esaus: der Fürst Nachath, der Fürst Serach, der Fürst Schamma, der Fürst Missa. Das sind die Fürsten des Reghuel im Lande Edom; das sind die Söhne Basmaths, des Weibes Esaus. Und dies sind die Söhne Oholibamas, des Weibes Esaus: der Fürst Jeghusch, der Fürst Jaghlam, der Fürst Korach. Das sind die Fürsten Oholibamas, der Tochter Anas, des Weibes Esaus. Das sind die Söhne Esaus und das ihre Fürsten; das ist Edom. Das sind die Söhne Seirs, des Horiters, die Bewohner des Landes: Lotan und Schobal und Zibeon und Ana und Dischon und Ezer und Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter, der Söhne Seirs, im Lande Edom. Und die Söhne Lotans waren: Hori und Hemam, und die Schwester Lotans: Timna. Und dies sind die Söhne Schobals: Alwan und Manachath und Ebal, Schepho und Onam. Und dies sind die Söhne Zibeons: Aja und Ana. Das ist der Ana, welcher die warmen Quellen in der Wüste fand, als er die Esel Zibeons, seines Vaters, weidete. Und dies sind die Söhne Anas: Dischon, und Oholibama, die Tochter Anas. Und dies sind die Söhne Dischons {Hebr. Dischans}: Hemdan und Eschban und Jithran und Keran. Dies sind die Söhne Ezers: Bilhan und Saawan und Akan. Dies sind die Söhne Dischans: Uz und Aran. Dies sind die Fürsten der Horiter: der Fürst Lotan, der Fürst Schobal, der Fürst Zibeon, der Fürst Ana, der Fürst Dischon, der Fürst Ezer, der Fürst Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter, nach ihren Fürsten im Lande Seir. Und dies sind die Könige, die im Lande Edom regiert haben, ehe ein König über die Kinder Israel regierte: Bela, der Sohn Beors, wurde König in Edom, und der Name seiner Stadt war Dinhaba. Und Bela starb; und es ward König an seiner Statt Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra. Und Jobab starb; und es ward König an seiner Statt Huscham, aus dem Lande der Temaniter. Und Huscham starb; und es ward König an seiner Statt Hadad, der Sohn Bedads, welcher Midian schlug im Gefilde Moabs; und der Name seiner Stadt war Awith. Und Hadad starb; und es ward König an seiner Statt Samla aus Masreka. Und Samla starb; und es ward König an seiner Statt Saul aus Rechoboth am Strome. Und Saul starb, und es ward König an seiner Statt Baal-Hanan, der Sohn Akbors. Und Baal-Hanan, der Sohn Akbors, starb; und es ward König an seiner Statt Hadar; und der Name seiner Stadt war Paghu, und der Name seines Weibes Mehetabeel, die Tochter Matreds, der Tochter Mesahabs. Und dies sind die Namen der Fürsten Esaus, nach ihren Familien, nach ihren Ortschaften, mit ihren Namen: der Fürst Timna, der Fürst Alwa, der Fürst Jetheth, der Fürst Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon, der Fürst Kenas, der Fürst Teman, der Fürst Mibzar, der Fürst Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom nach ihren Wohnsitzen, im Lande ihres Eigentums. Das ist Esau, der Vater Edoms. Und Jakob wohnte in dem Lande, in welchem sein Vater als Fremdling geweilt hatte, im Lande Kanaan. Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph, siebzehn Jahre alt, weidete die Herde mit seinen Brüdern; und er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas und bei {O. (und er war noch ein Knabe), mit den Söhnen Bilhas und mit} den Söhnen Silpas, der Weiber seines Vaters. Und Joseph hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede von ihnen. Und Israel hatte Joseph lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen langen Leibrock {d.h. ein bis auf die Knöchel reichendes Unterkleid mit Ärmeln und farbigen Rändern, das nur Vornehme trugen}. Und als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn lieber hatte als alle seine Brüder, da hassten sie ihn und vermochten nicht, ihn zu grüssen. Und Joseph hatte einen Traum und teilte ihn seinen Brüdern mit; und sie hassten ihn noch mehr. Und er sprach zu ihnen: Höret doch diesen Traum, den ich gehabt habe: Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe, eure Garben kamen ringsum und verneigten sich vor meiner Garbe. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du gar König über uns sein, solltest du gar über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr um seiner Träume und um seiner Worte willen. Und er hatte noch einen anderen Traum und erzählte ihn seinen Brüdern und sprach: Siehe, noch einen Traum habe ich gehabt, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder. Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir gar kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen? Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort. Und seine Brüder gingen hin, um die Herde {Eig. das Kleinvieh} ihres Vaters zu weiden zu Sichem. Und Israel sprach zu Joseph: Weiden nicht deine Brüder zu Sichem? Komm, dass ich dich zu ihnen sende! Und er sprach zu ihm: Hier bin ich. Und er sprach zu ihm: Gehe doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Herde und bringe mir Antwort. Und er sandte ihn aus dem Tale von Hebron, und er kam nach Sichem. Und ein Mann fand ihn, und siehe, er irrte auf dem Felde umher; und der Mann fragte ihn und sprach: Was suchst du? Und er sprach: Ich suche meine Brüder; tue mir doch kund, wo sie weiden. Und der Mann sprach: Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: Lasst uns nach Dothan ziehen! Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie zu Dothan. Und sie sahen ihn von ferne; und ehe er ihnen nahte, da ersannen sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu töten. Und sie sprachen einer zum anderen: Siehe, da kommt jener Träumer! So kommt nun und lasst uns ihn erschlagen und ihn in eine der Gruben {d.h. Cisternen, Regenbrunnen} werfen, und wir wollen sagen: Ein böses Tier hat ihn gefressen; und wir werden sehen, was aus seinen Träumen wird. Und Ruben hörte es und errettete ihn aus ihrer Hand und sprach: Lasst uns ihn nicht totschlagen! Und Ruben sprach zu ihnen: Vergiesset nicht Blut; werfet ihn in diese Grube, die in der Wüste ist, und leget nicht Hand an ihn - auf dass er ihn aus ihrer Hand errettete, um ihn wieder zu seinem Vater zu bringen. Und es geschah, als Joseph zu seinen Brüdern kam, da zogen sie Joseph seinen Leibrock aus, den langen Leibrock, den er anhatte; und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; die Grube aber war leer, es war kein Wasser darin. Und sie setzten sich, um zu essen. Und sie hoben ihre Augen auf und sahen: und siehe, ein Zug Ismaeliter kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragant {ein wohlriechendes Harz} und Balsamharz und Ladanum {ein wohlriechendes Harz}; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen. Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was für ein Gewinn ist es, dass wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut verhehlen? Kommt, lasst uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er! Und seine Brüder hörten darauf. Als nun die midianitischen Männer, die Kaufleute, vorüberkamen, da zogen und holten sie Joseph aus der Grube herauf und verkauften Joseph an die Ismaeliter um zwanzig Silbersekel; und sie brachten Joseph nach Ägypten. Und als Ruben zur Grube zurückkam, und siehe, Joseph war nicht in der Grube, da zerriss er seine Kleider. Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sprach: Der Knabe ist nicht da, und ich, wohin soll ich gehen? Und sie nahmen den Leibrock Josephs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut; und sie schickten den langen Leibrock hin und liessen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Dieses haben wir gefunden; erkenne doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht. Und er erkannte ihn und sprach: Der Leibrock meines Sohnes! Ein böses Tier hat ihn gefressen, Joseph ist gewisslich zerrissen worden! Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Lenden, und er trug Leid um seinen Sohn viele Tage. Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten; aber er verweigerte es, sich trösten zu lassen, und sprach: Denn leidtragend werde ich zu meinem Sohne hinabfahren in den Scheol! Und sein Vater beweinte ihn. Und die Midianiter {Hebr. Medanim. S. Kap. 25,2} verkauften ihn nach Ägypten, an Potiphar, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwache. Und es geschah zu selbiger Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Manne von Adullam einkehrte mit Namen Hira. Und Juda sah daselbst die Tochter eines kanaanitischen Mannes, mit Namen Schua; und er nahm sie und ging zu ihr ein. Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Gher. Und sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Onan. Und wiederum gebar sie einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Schela; Juda {W. er; and. l. sie} war aber zu Kesib, als sie ihn gebar. Und Juda nahm ein Weib für Gher, seinen Erstgeborenen, und ihr Name war Tamar. Und Gher, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen Jahwes, und Jahwe tötete ihn. Da sprach Juda zu Onan: Gehe ein zu dem Weibe deines Bruders, und leiste ihr die Schwagerpflicht und erwecke deinem Bruder Samen. Da aber Onan wusste, dass der Same nicht sein eigen sein sollte, so geschah es, wenn er zu dem Weibe seines Bruders einging, dass er ihn verderbte zur Erde, um seinem Bruder keinen Samen zu geben. Und es war übel in den Augen Jahwes, was er tat; und er tötete auch ihn. Da sprach Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: Bleibe Witwe im Hause deines Vaters, bis mein Sohn Schela gross sein wird. Denn er sagte: Dass nicht auch er sterbe wie seine Brüder! Und Tamar ging hin und blieb im Hause ihres Vaters. Als der Tage viele geworden, da starb die Tochter Schuas, das Weib Judas. Und als Juda getröstet war, ging er zu seinen Schafscherern hinauf, er und Hira, sein Freund, der Adullamiter, nach Timna. Und es wurde der Tamar berichtet und gesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, um seine Schafe zu scheren. Da legte sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich und bedeckte sich mit einem Schleier {Vergl. die anm. zu Kap. 24, 65} und verhüllte sich; und sie setzte sich an den Eingang von Enaim, das am Wege nach Timna liegt; denn sie sah, dass Schela gross geworden war und sie ihm nicht zum Weibe gegeben wurde. Und Juda sah sie und hielt sie für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt. Und er bog zu ihr ab in den Weg und sprach: Wohlan, lass mich zu dir eingehen! Denn er wusste nicht, dass sie seine Schwiegertochter war. Und sie sprach: Was willst du mir geben, dass du zu mir eingehst? Da sprach er: Ich will dir ein Ziegenböcklein von der Herde senden. Und sie sprach: Wenn du ein Pfand gibst, bis du es sendest. Und er sprach: Was für ein Pfand soll ich dir geben? Und sie sprach: Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, der in deiner Hand ist. Da gab er es ihr und ging zu ihr ein, und sie ward schwanger von ihm. Und sie stand auf und ging hin, und sie legte ihren Schleier von sich und zog die Kleider ihrer Witwenschaft an. Und Juda sandte das Ziegenböcklein durch die Hand seines Freundes, des Adullamiters, um das Pfand aus der Hand des Weibes zu nehmen; aber er fand sie nicht. Und er fragte die Leute ihres Ortes und sprach: Wo ist jene Buhlerin {Eig. Geweihte, d.h. dem Dienste der Astarte, der Liebesgöttin der Kanaaniter, geweiht}, die zu Enaim am Wege war? Und sie sprachen: Hier ist keine Buhlerin gewesen. Und er kehrte zu Juda zurück und sprach: Ich habe sie nicht gefunden, und auch sagten die Leute des Ortes: Hier ist keine Buhlerin gewesen. Da sprach Juda: Sie behalte es für sich, dass wir nicht zum Gespött werden; siehe, ich habe dieses Böcklein gesandt, und du hast sie ja nicht gefunden. Und es geschah nach etwa drei Monaten, da wurde dem Juda berichtet und gesagt: Tamar, deine Schwiegertochter, hat gehurt, und siehe, sie ist auch schwanger von Hurerei. Da sprach Juda: Führet sie hinaus, dass sie verbrannt werde! Als sie hinausgeführt wurde, da sandte sie zu ihrem Schwiegervater und liess ihm sagen: Von dem Manne, dem dieses gehört, bin ich schwanger; und sie sprach: Erkenne doch, wem dieser Siegelring und diese Schnur und dieser Stab gehören! Und Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich, darum dass ich sie nicht meinem Sohne Schela gegeben habe; und er erkannte sie hinfort nicht mehr. Und es geschah zur Zeit, als sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe. Und es geschah, während sie gebar, da streckte einer die Hand heraus, und die Hebamme nahm sie und band einen Karmesinfaden um seine Hand und sprach: Dieser ist zuerst herausgekommen. Und es geschah, als er seine Hand zurückzog, siehe, da kam sein Bruder heraus; und sie sprach: Wie bist du durchgebrochen! Auf dir sei der Bruch {O. sprach: Was für einen Riss hast du um dich gerissen}! Und man gab ihm den Namen Perez {Bruch, Riss}. Und danach kam sein Bruder heraus, um dessen Hand der Karmesinfaden war, und man gab ihm den Namen Serach {Aufgang, Glanz}. Und Joseph wurde nach Ägypten hinabgeführt; und Potiphar, ein Kämmerer des Pharao, der Oberste der Leibwache, ein ägyptischer Mann, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin hinabgeführt hatten. Und Jahwe war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang; und er war im Hause seines Herrn, des Ägypters. Und sein Herr sah, dass Jahwe mit ihm war, und dass Jahwe alles, was er tat, in seiner Hand gelingen liess. Und Joseph fand Gnade in seinen Augen und diente ihm; und er bestellte ihn über sein Haus, und alles was er hatte, gab er in seine Hand. Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt und über alles was er hatte, dass Jahwe das Haus des Ägypters segnete um Josephs willen; und der Segen Jahwes war auf allem, was er hatte, im Hause und auf dem Felde. Und er überliess alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich um gar nichts bei ihm, ausser um das Brot, das er ass. Und Joseph war schön von Gestalt und schön von Angesicht {O. Ansehen}. Und es geschah nach diesen Dingen, da warf das Weib seines Herrn ihre Augen auf Joseph und sprach: Liege bei mir! Er aber weigerte sich und sprach zu dem Weibe seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Hause; und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben. Niemand ist grösser in diesem Hause als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, indem du sein Weib bist; und wie sollte ich dieses grosse Übel tun und wider Gott sündigen? Und es geschah, als sie Joseph Tag für Tag ansprach, und er nicht auf sie hörte, bei ihr zu liegen, bei ihr zu sein, da geschah es an einem solchen Tage {O. um diese Zeit}, dass er ins Haus ging, um sein Geschäft zu besorgen, und kein Mensch von den Leuten des Hauses war daselbst im Hause; und sie ergriff ihn bei seinem Kleide und sprach: Liege bei mir! Er aber liess sein Kleid in ihrer Hand und floh und lief hinaus. Und es geschah, als sie sah, dass er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war, da rief sie den Leuten ihres Hauses und sprach zu ihnen und sagte: Sehet, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, um Spott mit uns zu treiben. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, und ich habe mit lauter Stimme gerufen. Und es geschah, als er hörte, dass ich meine Stimme erhob und rief, da liess er sein Kleid neben mir und floh und ging hinaus. Und sie legte {O. liess liegen} sein Kleid neben sich, bis sein Herr nach Hause kam. Und sie redete zu ihm nach diesen Worten und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Spott mit mir zu treiben; und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da liess er sein Kleid neben mir und floh hinaus. Und es geschah, als sein Herr die Worte seines Weibes hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sprach: Nach diesen Worten hat mir dein Knecht getan, da entbrannte sein Zorn. Und Josephs Herr nahm ihn und legte ihn in die Feste, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; und er war daselbst in der Feste. Und Jahwe war mit Joseph und wandte ihm Güte zu, und gab ihm Gnade in den Augen des Obersten der Feste. Und der Oberste der Feste übergab alle Gefangenen, die in der Feste waren, der Hand Josephs; und alles was daselbst zu tun war, das tat er. Der Oberste der Feste sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil Jahwe mit ihm war; und was er tat liess Jahwe gelingen. Und es geschah nach diesen Dingen, da versündigten sich der Schenke des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten. Und der Pharao ward sehr zornig über seine beiden Kämmerer, über den Obersten der Schenken und über den Obersten der Bäcker; und er setzte sie in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, in die Feste, an den Ort, wo Joseph gefangen lag. Und der Oberste der Leibwache bestellte Joseph zu ihnen, und er bediente sie; und sie waren eine Zeitlang in Gewahrsam. Und sie hatten beide einen Traum, ein jeder seinen Traum in einer Nacht, ein jeder nach der Deutung seines Traumes, der Schenke und der Bäcker des Königs von Ägypten, die in der Feste gefangen lagen. Und Joseph kam am Morgen zu ihnen und sah sie, und siehe, sie waren missmutig. Und er fragte die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Hause seines Herrn in Gewahrsam waren, und sprach: Warum sind eure Angesichter heute so trübe? Und sie sprachen zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, und da ist niemand, der ihn deute. Und Joseph sprach zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes? Erzählet mir doch. Da erzählte der Oberste der Schenken dem Joseph seinen Traum und sprach zu ihm: In meinem Traume, siehe, da war ein Weinstock vor mir, und an dem Weinstock drei Reben; und sowie er knospte, schoss seine Blüte auf, seine Traubenkämme reiften zu Trauben. Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und presste sie aus in den Becher des Pharao und gab den Becher in des Pharao Hand. Und Joseph sprach zu ihm: Dies ist seine Deutung: Die drei Reben sind drei Tage. In noch drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stelle einsetzen, und du wirst den Becher des Pharao in seine Hand geben, nach der früheren Weise, da du sein Schenke warst. Aber gedenke meiner bei dir, wenn es dir wohlgeht, und erweise doch Güte an mir und erwähne meiner bei dem Pharao und bringe mich aus diesem Hause heraus; denn gestohlen bin ich aus dem Lande der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich in den Kerker {Eig. in die Grube. So auch Kap. 41,14} gesetzt haben. Und der Oberste der Bäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, und er sprach zu Joseph: Auch ich sah in meinem Traume, und siehe, drei Körbe mit Weissbrot {And. üb.: drei geflochtene Körbe} waren auf meinem Kopfe, und im obersten Korbe allerlei Esswaren des Pharao, Backwerk; und das Gevögel frass sie aus dem Korbe auf meinem Kopfe weg. Und Joseph antwortete und sprach: Dies ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. In noch drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben {ein Wortspiel; vergleiche V.13. und 20} und dich an ein Holz hängen, und das Gevögel wird dein Fleisch von dir wegfressen. Und es geschah am dritten Tage, dem Geburtstage des Pharao, da machte er allen seinen Knechten ein Mahl; und er erhob das Haupt des Obersten der Schenken und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten. Und er setzte den Obersten der Schenken wieder in sein Schenkamt, dass er den Becher in des Pharao Hand gab; und den Obersten der Bäcker liess er hängen, so wie Joseph ihnen gedeutet hatte. Aber der Oberste der Schenken gedachte nicht an Joseph und vergass ihn. Und es geschah nach Verlauf von zwei vollen Jahren, dass der Pharao träumte: und siehe, er stand am Strome. Und siehe, aus dem Strome stiegen sieben Kühe herauf, schön von Ansehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgrase. Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strome herauf, hässlich von Ansehen und mager an Fleisch, und sie standen neben den Kühen am Ufer des Stromes. Und die Kühe, die hässlich von Ansehen und mager an Fleisch waren, frassen die sieben Kühe, die schön von Ansehen und fett waren. Und der Pharao erwachte. Und er schlief ein und träumte zum zweiten Male: und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halme, fett und schön. Und siehe, sieben Ähren, mager und vom Ostwinde versengt, sprossten nach ihnen auf. Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Und der Pharao erwachte, und siehe, es war ein Traum. Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voll Unruhe, und er sandte hin und liess alle Schriftgelehrten {die Schreiber und Deuter der heiligen Geheimschrift} Ägyptens und alle seine {d.i. Ägyptens} Weisen rufen; und der Pharao erzählte ihnen seine Träume {Eig. seinen Traum}, aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete. Da redete der Oberste der Schenken zum Pharao und sprach: Ich gedenke heute meiner Sünden {O. Ich muss heute meine Sünden in Erinnerung bringen}. Der Pharao war sehr zornig über seine Knechte und setzte mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, mich und den Obersten der Bäcker. Und wir hatten einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir träumten ein jeder nach der Deutung seines Traumes. Und daselbst war bei uns ein hebräischer Jüngling, ein Knecht des Obersten der Leibwache, und wir erzählten sie ihm; und er deutete uns unsere Träume, einem jeden deutete er nach seinem Traume. Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat der Pharao {W. er} wieder in meine Stelle eingesetzt, und ihn hat er gehängt. Da sandte der Pharao hin und liess Joseph rufen; und sie liessen ihn eilends aus dem Kerker gehen. Und er schor sich und wechselte seine Kleider und kam zu dem Pharao. Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, und da ist keiner, der ihn deute; ich habe aber von dir sagen hören, du verstehest einen Traum, ihn zu deuten. Und Joseph antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten, was dem Pharao zum Heil ist. Da sprach der Pharao zu Joseph: In meinem Traume, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes. Und siehe, aus dem Strome stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgrase. Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr hässlich von Gestalt und mager an Fleisch; ich habe wie diese an Hässlichkeit keine gesehen im ganzen Lande Ägypten. Und die mageren und hässlichen Kühe frassen die sieben ersten fetten Kühe; und sie kamen in ihren Bauch, und man merkte nicht, dass sie in ihren Bauch gekommen waren, und ihr Ansehen war hässlich, wie im Anfang. Und ich erwachte. Und ich sah in meinem Traume, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halme, voll und schön. Und siehe, sieben Ähren, dürftig, mager, vom Ostwinde versengt, sprossten nach ihnen auf; und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Schriftgelehrten gesagt; aber da war keiner, der es mir kundtat. Und Joseph sprach zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer; was Gott tun will, hat er dem Pharao kundgetan. Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; ein Traum ist es. Und die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwinde versengten Ähren: es werden sieben Jahre der Hungersnot sein. Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao geredet habe: Was Gott tun will, hat er den Pharao sehen lassen. Siehe, sieben Jahre kommen, grosser Überfluss wird sein im ganzen Lande Ägypten. Und nach ihnen werden sieben Jahre der Hungersnot entstehen, und aller Überfluss wird im Lande Ägypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land verzehren. Und man wird nichts mehr von dem Überfluss im Lande wissen vor selbiger Hungersnot danach, denn sie wird sehr schwer sein. Und was die zweimalige Wiederholung des Traumes an den Pharao anlangt, es bedeutet, dass die Sache von seiten Gottes fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun. Und nun ersehe sich der Pharao einen verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten. Dies tue der Pharao, dass er Aufseher über das Land bestelle und den Fünften vom Lande Ägypten nehme in den sieben Jahren des Überflusses; und man sammle alle Speise dieser kommenden guten Jahre und schütte Getreide auf unter des Pharao Hand zur Speise in den Städten und bewahre es auf. Und die Speise sei zum Vorrat für das Land für die sieben Jahre der Hungersnot, welche im Lande Ägypten sein werden, dass das Land nicht vertilgt werde durch die Hungersnot. Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Knechte. Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in welchem der Geist Gottes {O. der Götter} ist? Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du. Du sollst über mein Haus sein, und deinem Befehle soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich grösser sein als du. Und der Pharao sprach zu Joseph: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt. Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und tat ihn an die Hand Josephs, und er kleidete ihn in Kleider von Byssus {feinste weisse Baumwolle} und legte die goldene Kette um seinen Hals. Und er liess ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werfet euch nieder! - Und er setzte ihn über das ganze Land Ägypten. Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, und ohne dich soll kein Mensch seine Hand oder seinen Fuss aufheben im ganzen Lande Ägypten. Und der Pharao gab Joseph den Namen: Zaphnath-Pahneach { Hebr. "Ernährer des Landes des Lebens" / Wahrsch. ein entstelltes ägypt. Wort, welches bedeutet: Retter der Welt od. Erhalter des Lebens}, und gab ihm Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On {Ägyptisch: An, der Name der Stadt Heliopolis d.h. Sonnenstadt), die unweit des heutigen Kairo lag. Vergl. Jer. 43. 13}, zum Weibe. Und Joseph zog aus in das Land Ägypten. Und Joseph war dreissig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem Könige von Ägypten, stand. Und Joseph ging weg von dem Pharao und zog durch das ganze Land Ägypten. Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses händevoll. Und er sammelte alle Speise der sieben Jahre, die im Lande Ägypten waren, und legte die Speise in die Städte; die Speise des Gefildes der Stadt, das um sie her war, legte er darein. Und Joseph schüttete Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Massen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war ohne Zahl. Und dem Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr der Hungersnot kam, welche Asnath ihm gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters von On. Und Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse {der vergessen macht}: denn Gott hat mich vergessen lassen all meine Mühsal und das ganze Haus meines Vaters. Und dem Zweiten gab er den Namen Ephraim {doppelte Fruchtbarkeit}: denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Lande meines Elends. Und es endigten die sieben Jahre des Überflusses, der im Lande Ägypten gewesen war; und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie Joseph gesagt hatte. Und es war Hungersnot in allen Ländern, aber im ganzen Lande Ägypten war Brot. Und das ganze Land Ägypten hungerte; und das Volk schrie zum Pharao um Brot. Da sprach der Pharao zu allen Ägyptern: Gehet zu Joseph; tut, was er euch sagt! Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Joseph tat alles auf, worin Getreide war, und verkaufte es den Ägyptern; und die Hungersnot war stark im Lande Ägypten. Und alle Welt {W. die ganze Erde} kam nach Ägypten zu Joseph, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde. Und Jakob sah, dass Getreide in Ägypten war, und Jakob sprach zu seinen Söhnen: Was sehet ihr einander an? Und er sprach: Siehe, ich habe gehört, dass Getreide in Ägypten ist; ziehet hinab und kaufet uns von dort Getreide, dass wir leben und nicht sterben. Und die zehn Brüder Josephs zogen hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen. Aber Benjamin, Josephs Bruder, sandte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er sprach: Dass ihm nicht etwa ein Unfall begegne. Und so kamen die Söhne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war im Lande Kanaan. Und Joseph, er war der Gebieter über das Land, er verkaufte das Getreide allem Volke des Landes. Und die Brüder Josephs kamen und beugten sich vor ihm nieder, mit dem Antlitz zur Erde. Und Joseph sah seine Brüder und erkannte sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommet ihr? Und sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, um Speise zu kaufen. Und Joseph erkannte seine Brüder; sie aber erkannten ihn nicht. Und Joseph gedachte der Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter; um zu sehen, wo das Land offen ist {W. die Blösse des Landes zu sehen. So auch V.12}, seid ihr gekommen. Da sprachen sie zu ihm: Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, um Speise zu kaufen. Wir alle sind eines Mannes Söhne; wir sind redlich, deine Knechte sind nicht Kundschafter. Und er sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land offen ist. Und sie sprachen: Zwölf Brüder sind wir, deine Knechte, Söhne eines Mannes im Lande Kanaan; und siehe, der jüngste ist heute bei unserem Vater, und der eine ist nicht mehr. Da sprach Joseph zu ihnen: Das ist es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr! Daran sollt ihr geprüft werden: Beim Leben des Pharao! wenn ihr von hier weggehet, es sei denn, dass euer jüngster Bruder hierher komme! Sendet einen von euch hin, dass er euren Bruder hole; ihr aber bleibet gefangen, und eure Worte sollen geprüft werden, ob Wahrheit bei euch ist; und wenn nicht beim Leben des Pharao! so seid ihr Kundschafter. Und er setzte sie drei Tage zusammen in Gewahrsam. Und am dritten Tage sprach Joseph zu ihnen: Tut dieses, und ihr sollt leben; ich fürchte Gott: Wenn ihr redlich seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen im Hause eures Gewahrsams; ihr aber, ziehet hin, bringet Getreide für den Bedarf {W. den Hunger; so auch V.33} eurer Häuser; und euren jüngsten Bruder sollt ihr zu mir bringen, dass eure Worte sich bewähren, und ihr nicht sterbet. Und sie taten also. Da sprachen sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldig {O. wir büssen} wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er zu uns flehte, und wir hörten nicht; darum ist diese Drangsal über uns gekommen. Und Ruben antwortete ihnen und sprach: Habe ich nicht zu euch gesprochen und gesagt: Versündiget euch nicht an dem Knaben? Aber ihr hörtet nicht; und siehe, sein Blut wird auch gefordert! Sie aber wussten nicht, dass Joseph es verstand, denn ein Dolmetscher war zwischen ihnen. Und er wandte sich von ihnen ab und weinte. Und er kehrte zu ihnen zurück und redete zu ihnen; und er nahm Simeon aus ihrer Mitte und band ihn vor ihren Augen. Und Joseph gebot, dass man ihre Gefässe mit Getreide fülle und ihr Geld zurückgebe, einem jeden in seinen Sack, und ihnen Zehrung gebe auf den Weg. Und man tat ihnen also. Und sie luden ihr Getreide auf ihre Esel und zogen von dannen. Und einer öffnete seinen Sack, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben; und er sah sein Geld, und siehe, es war oben in seinem Sacke {W. an der Öffnung seines}. Und er sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist mir wieder geworden, und siehe, es ist sogar in meinem Sacke. Da entfiel ihnen das Herz, und sie sahen einander erschrocken an und sprachen: Was hat Gott uns da getan! Und sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob und berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war, und sprachen: Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes. Und wir sprachen zu ihm: Wir sind redlich, wir sind nicht Kundschafter; zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres Vaters; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Lande Kanaan. Und der Mann, der Herr des Landes, sprach zu uns: Daran werde ich erkennen, dass ihr redlich seid: Einen eurer Brüder lasset bei mir, und nehmet den Bedarf eurer Häuser und ziehet hin; und bringet ihr euren jüngsten Bruder zu mir, so werde ich erkennen, dass ihr nicht Kundschafter, sondern redlich seid; euren Bruder werde ich euch zurückgeben, und ihr möget im Lande verkehren. Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da hatte ein jeder sein Geldbündel in seinem Sacke; und sie sahen ihre Geldbündel, sie und ihr Vater, und sie fürchteten sich. Und ihr Vater Jakob sprach zu ihnen: Ihr habt mich der Kinder beraubt: Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr; und Benjamin wollt ihr nehmen! Dies alles kommt über {And. üb.: ist wider} mich! Und Ruben sprach zu seinem Vater und sagte: Meine beiden Söhne darfst du töten, wenn ich ihn nicht zu dir zurückbringe. Gib ihn in meine Hand, und ich werde ihn zu dir zurückbringen. Er aber sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen; denn sein Bruder ist tot, und er allein ist übriggeblieben, und begegnete ihm ein Unfall auf dem Wege, auf welchem ihr ziehet, so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer hinabbringen in den Scheol. Und die Hungersnot war schwer im Lande. Und es geschah, als sie das Getreide aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten gebracht, da sprach ihr Vater zu ihnen: Ziehet wiederum hin, kaufet uns ein wenig Speise. Und Juda sprach zu ihm und sagte: Der Mann hat uns ernstlich bezeugt und gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch. Wenn du unseren Bruder mit uns senden willst, so wollen wir hinabziehen und dir Speise kaufen; wenn du ihn aber nicht sendest, so werden wir nicht hinabziehen; denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch. Da sprach Israel: Warum habt ihr mir das Leid angetan, dem Manne kundzutun, dass ihr noch einen Bruder habt? Und sie sprachen: Der Mann erkundigte sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr noch einen Bruder? und wir taten es ihm kund nach diesen Worten. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringet euren Bruder herab? Und Juda sprach zu Israel, seinem Vater: Sende den Knaben mit mir, und wir wollen uns aufmachen und ziehen, dass wir leben und nicht sterben, sowohl wir als du, als auch unsere Kinder {O. Kindlein; so öfters}. Ich will Bürge für ihn sein, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn nicht zu dir bringe und ihn vor dein Angesicht stelle, so will ich alle Tage gegen dich gesündigt haben; denn hätten wir nicht gezögert, gewiss, wir wären jetzt schon zweimal zurückgekehrt. Und Israel, ihr Vater, sprach zu ihnen: Wenn es denn also ist, so tut dieses: Nehmet von dem Besten {And. üb.: dem Ertrag} des Landes in eure Gefässe und bringet dem Manne ein Geschenk hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Traubenhonig, Tragant und Ladanum, Pistazien und Mandeln. Und nehmet doppeltes Geld in eure Hand, und bringet das Geld, das euch oben in euren Säcken wieder geworden ist, in eurer Hand zurück; vielleicht ist es ein Irrtum. Und nehmet euren Bruder und machet euch auf, kehret zu dem Manne zurück. Und Gott {El}, der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, dass er euch euren anderen Bruder und Benjamin loslasse. Und ich, wenn ich der Kinder beraubt bin, so bin ich der Kinder beraubt! Da nahmen die Männer dieses Geschenk und nahmen doppeltes Geld in ihre Hand und Benjamin, und machten sich auf und zogen nach Ägypten hinab. Und sie traten vor Joseph. Und als Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sprach er zu dem, der über sein Haus war: Führe die Männer ins Haus und schlachte Schlachtvieh und richte zu; denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen. Und der Mann tat, wie Joseph gesagt hatte; und der Mann führte die Männer in das Haus Josephs. Da fürchteten sich die Männer, dass sie in das Haus Josephs geführt wurden, und sprachen: Um des Geldes willen, das im Anfang wieder in unsere Säcke gekommen ist, werden wir hineingeführt, dass man über uns herstürze und über uns herfalle und uns zu Knechten nehme, samt unseren Eseln. Und sie traten zu dem Manne, der über das Haus Josephs war, und redeten zu ihm am Eingang des Hauses und sprachen: Bitte, mein Herr! Wir sind im Anfang herabgezogen, um Speise zu kaufen. Und es geschah, als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten, siehe, da war eines jeden Geld oben in seinem Sacke, unser Geld nach seinem Gewicht; und wir haben es in unserer Hand zurückgebracht. Und anderes Geld haben wir in unserer Hand herabgebracht, um Speise zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat. Und er sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen. Und er führte Simeon zu ihnen heraus. Und der Mann führte die Männer in das Haus Josephs und gab ihnen Wasser, und sie wuschen ihre Füsse; und er gab ihren Eseln Futter. Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis Joseph am Mittag kam; denn sie hatten gehört, dass sie daselbst essen sollten. Als Joseph nach Hause kam, da brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und beugten sich vor ihm nieder zur Erde. Und er fragte nach ihrem Wohlergehen und sprach: Geht es eurem Vater wohl, dem Greise, von dem ihr sprachet? Lebt er noch? Da sprachen sie: Es geht deinem Knechte, unserem Vater, wohl; er lebt noch. Und sie verneigten sich und beugten sich nieder. Und er erhob seine Augen und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr zu mir sprachet? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn! Und Joseph eilte (denn sein Innerstes wurde erregt über seinen Bruder) und suchte einen Ort {O. viell.: und es drängte ihn}, um zu weinen, und er ging in das innere Gemach und weinte daselbst. Und er wusch sein Angesicht und kam heraus und bezwang sich und sprach: Traget Speise auf! Und man trug für ihn besonders auf und für sie besonders und für die Ägypter, die mit ihm assen, besonders; denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern essen, denn das ist den Ägyptern ein Greuel. Und sie assen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste nach seiner Jugend; und die Männer sahen einander staunend an. Und man trug Ehrengerichte {O. Gastgeschenke. Vergl. 2. Sam. 11,8} von ihm zu ihnen; und das Ehrengericht Benjamins war fünfmal grösser als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken und tranken sich fröhlich mit ihm. Und er gebot dem, der über sein Haus war, und sprach: Fülle die Säcke der Männer mit Speise, so viel sie tragen können, und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack. Und meinen Kelch, den silbernen Kelch, sollst du oben in den Sack des Jüngsten legen mit dem Gelde für sein Getreide. Und er tat nach den Worte Josephs, das er geredet hatte. Als der Morgen anbrach {W. hell wurde}, da wurden die Männer entlassen, sie und ihre Esel. Sie waren eben zur Stadt hinausgegangen, sie waren noch nicht weit, da sprach Joseph zu dem, der über sein Haus war: Mache dich auf, jage den Männern nach, und hast du sie erreicht, so sage zu ihnen: Warum habt ihr Böses für Gutes vergolten? Ist es nicht der, aus welchem mein Herr trinkt und aus dem er zu wahrsagen pflegt? Ihr habt übel getan, was ihr getan habt! Und er erreichte sie und redete diese Worte zu ihnen. Und sie sprachen zu ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Fern sei es von deinen Knechten, eine solche Sache zu tun! Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Säcken fanden, haben wir dir aus dem Lande Kanaan zurückgebracht, und wie sollten wir aus dem Hause deines Herrn Silber oder Gold stehlen? Bei welchem von deinen Knechten er gefunden wird, der sterbe; und dazu wollen wir meines Herrn Knechte sein. Da sprach er: Nun, nach euren Worten, so sei es auch: bei wem er gefunden wird, der sei mein Knecht, ihr aber sollt schuldlos {O. frei} sein. Und sie eilten und hoben ein jeder seinen Sack auf die Erde herab und öffneten ein jeder seinen Sack. Und er durchsuchte: beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf; und der Kelch fand sich im Sacke Benjamins. Da zerrissen sie ihre Kleider, und ein jeder belud seinen Esel, und sie kehrten in die Stadt zurück. Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josephs; und er war noch daselbst, und sie fielen vor ihm nieder zur Erde. Und Joseph sprach zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr getan habt! Wusstet ihr nicht, dass solch ein Mann wie ich wahrsagen kann? Und Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist. Und er sprach: Fern sei es von mir, solches zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist, der soll mein Knecht sein; und ihr, ziehet in Frieden hinauf zu eurem Vater. Da trat Juda zu ihm und sprach: Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist gleich dem Pharao. Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr noch einen Vater oder einen Bruder? Und wir sprachen zu meinem Herrn: Wir haben einen alten Vater und einen jungen Knaben, der ihm im Alter geboren wurde; und dessen Bruder ist tot, und er allein ist von seiner Mutter übriggeblieben, und sein Vater hat ihn lieb. Und du sprachst zu deinen Knechten: Bringet ihn zu mir herab, dass ich mein Auge auf ihn richte. Und wir sprachen zu meinem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen; verliesse er seinen Vater, so stürbe er. Da sprachst du zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, so sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen. Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knechte, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn. Und unser Vater sprach: Ziehet wieder hin, kaufet uns ein wenig Speise. Wir aber sprachen: Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, so wollen wir hinabziehen; denn wir dürfen das Angesicht des Mannes nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist. Und dein Knecht, mein Vater, sprach zu uns: Ihr wisset, dass mein Weib mir zwei geboren hat; und der eine ist von mir weggegangen, und ich sprach: Fürwahr, er ist gewisslich zerrissen worden; und ich habe ihn nicht mehr gesehen bis jetzt. Und nehmet ihr auch diesen von mir hinweg, und es begegnet ihm ein Unfall, so werdet ihr mein graues Haar mit Unglück hinabbringen in den Scheol. Und nun, wenn ich zu deinem Knechte, meinem Vater, komme, und der Knabe ist nicht bei uns, - und seine Seele hängt an dessen Seele, - so wird es geschehen, dass er stirbt, wenn er sieht, dass der Knabe nicht da ist; und deine Knechte werden das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer hinabbringen in den Scheol. Denn dein Knecht ist für den Knaben Bürge geworden bei meinem Vater, indem ich sprach: Wenn ich ihn nicht zu dir bringe, so will ich alle Tage gegen meinen Vater gesündigt haben. Und nun, lass doch deinen Knecht anstatt des Knaben bleiben, als Knecht meines Herrn, und der Knabe ziehe hinauf mit seinen Brüdern; denn wie sollte ich zu meinem Vater hinaufziehen, wenn der Knabe nicht bei mir wäre? - dass ich nicht das Unglück ansehen müsse, welches meinen Vater treffen würde! Da konnte Joseph sich nicht mehr bezwingen vor allen, die um ihn standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und es stand niemand bei ihm, als Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen gab. Und er erhob seine Stimme mit Weinen; und die Ägypter hörten es, und das Haus des Pharao hörte es. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph. Lebt mein Vater noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt {O. schraken zurück} vor ihm. Da sprach Joseph zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir her! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Und nun betrübet euch nicht, und es entbrenne nicht in euren Augen, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt. Denn schon zwei Jahre ist die Hungersnot im Lande, und noch sind fünf Jahre, dass kein Pflügen noch Ernten sein wird. Und Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für {And.: durch} eine grosse Errettung. Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. Eilet und ziehet hinauf zu meinem Vater und sprechet zu ihm: So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht; komm zu mir herab, säume nicht! Und du sollst im Lande Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne und dein Kleinvieh und deine Rinder und alles was du hast. Und ich will dich daselbst versorgen, denn noch fünf Jahre ist Hungersnot; dass du nicht verarmest, du und dein Haus und alles, was du hast. Und siehe, eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin, dass mein Mund es ist, der zu euch redet. Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles was ihr gesehen habt; und eilet und bringet meinen Vater hierher herab. Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem Halse. Und er küsste alle seine Brüder und weinte an ihnen; und danach redeten seine Brüder mit ihm. Und das Gerücht wurde im Hause des Pharao gehört, indem man sprach: Josephs Brüder sind gekommen! Und es war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Knechte. Und der Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: Tut dieses: Beladet eure Tiere und ziehet hin, gehet nach dem Lande Kanaan, und nehmet euren Vater und eure Haushaltungen und kommet zu mir; und ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen. Und du bist beauftragt: Tut dieses: Nehmet euch aus dem Lande Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Weiber, und holet euren Vater und kommet. Und lasst es euch nicht leid sein um euren Hausrat, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein. Und die Söhne Israels taten also, und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharao und gab ihnen Zehrung auf den Weg. Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, und Benjamin gab er dreihundert Silbersekel und fünf Wechselkleider. Und seinem Vater sandte er dieses {O. desgleichen}: zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg. Und er entliess seine Brüder, und sie zogen hin; und er sprach zu ihnen: Erzürnet euch nicht auf dem Wege! Und sie zogen aus Ägypten hinauf und kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. Und sie berichteten ihm und sprachen: Joseph lebt noch, und er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Da erstarrte sein Herz, denn er glaubte ihnen nicht. Und sie redeten zu ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte; und er sah die Wagen, die Joseph gesandt hatte, ihn zu holen. Und der Geist ihres Vaters Jakob lebte auf; und Israel sprach: Genug! Joseph, mein Sohn, lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, ehe ich sterbe. Und Israel brach auf und alles, was er hatte, und kam nach Beerseba; und er opferte Schlachtopfer dem Gott seines Vaters Isaak. Und Gott sprach zu Israel in den Gesichten der Nacht und sagte: Jakob! Jakob! Und er sprach: Hier bin ich. Und er sprach: Ich bin Gott {W. der Gott; El}, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn zu einer grossen Nation will ich dich daselbst machen. Ich will mit dir nach Ägypten hinabziehen, und ich will dich auch gewisslich heraufführen; und Joseph soll seine Hand auf deine Augen legen. Da machte sich Jakob von Beerseba auf, und die Söhne Israels führten Jakob, ihren Vater, und ihre Kinder und ihre Weiber auf den Wagen, die der Pharao gesandt hatte, ihn zu holen. Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und all sein Same mit ihm: seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, und all seinen Samen brachte er mit sich nach Ägypten. Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne; der Erstgeborene Jakobs: Ruben. Und die Söhne Rubens: Hanok und Pallu und Hezron und Karmi. Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jakin und Zochar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin. Und die Söhne Levis: Gerson, Kehath und Merari. Und die Söhne Judas: Gher und Onan und Schela und Perez und Serach; Gher und Onan aber starben im Lande Kanaan. Und die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul. Und die Söhne Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron. Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel. Das sind die Söhne Leas, welche sie dem Jakob in Paddan-Aram gebar, und Dina, seine Tochter. Aller Seelen seiner Söhne und seiner Töchter waren 33. - Und die Söhne Gads: Ziphjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli. Und die Söhne Asers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria, und Serach, ihre Schwester. Und die Söhne Berias: Heber und Malkiel. Das sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea gab; und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. - Die Söhne Rahels, des Weibes Jakobs: Joseph und Benjamin. Und dem Joseph wurden im Lande Ägypten Manasse und Ephraim geboren, welche Asnath ihm gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters von On. Und die Söhne Benjamins: Bela und Beker und Aschbel, Gera und Naaman, Echi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard. Das sind die Söhne Rahels, die dem Jakob geboren wurden; aller Seelen waren vierzehn. - Und die Söhne Dans: Huschim. Und die Söhne Naphtalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem. Das sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gab; und sie gebar diese dem Jakob; aller Seelen waren sieben. - Aller dem Jakob angehörenden Seelen, die nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Weiber der Söhne Jakobs, aller Seelen waren 66. Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Aller Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig {Nach der Alexandrinischen Übersetzung, welche in V.20 noch einen Sohn und einen Enkel des Manasse sowie zwei Söhne und einen Enkel des Ephraim erwähnt, sind es 75 Seelen. Vergl. Apg. 7,14}. Und er sandte Juda vor sich hin zu Joseph, um vor ihm her zu weisen nach Gosen {O. vor ihm eine Anzeige zu machen, dass er nach Gosen käme}; und sie kamen in das Land Gosen. Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Gosen; und als er seiner ansichtig wurde, fiel er ihm um den Hals und weinte lange {O. in einem fort} an seinem Halse. Und Israel sprach zu Joseph: Nunmehr mag ich sterben, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, dass du noch lebst! Und Joseph sprach zu seinen Brüdern und zum Hause seines Vaters: Ich will hinaufziehen und dem Pharao berichten und zu ihm sagen: Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen. Und die Männer sind Schafhirten {Eig. Kleinviehhirten; so auch später}, denn sie haben Viehzucht getrieben; und sie haben ihr Kleinvieh und ihre Rinder und alles, was sie haben, mitgebracht. Und geschieht es, dass der Pharao euch ruft und spricht: Was ist eure Hantierung? so saget: Deine Knechte haben Viehzucht getrieben, von Jugend auf bis jetzt, sowohl wir als auch unsere Väter, auf dass ihr wohnen möget im Lande Gosen; denn alle Schafhirten sind den Ägyptern ein Greuel. Und Joseph kam und berichtete dem Pharao und sprach: Mein Vater und meine Brüder und ihr Kleinvieh und ihre Rinder und alles, was sie haben, sind aus dem Lande Kanaan gekommen; und siehe, sie sind im Lande Gosen. Und er nahm aus der Gesamtheit seiner Brüder fünf Männer und stellte sie vor den Pharao. Und der Pharao sprach zu seinen Brüdern: Was ist eure Hantierung? Und sie sprachen zum Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten, sowohl wir als auch unsere Väter. Und sie sprachen zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Lande aufzuhalten; denn es gibt keine Weide für das Kleinvieh, das deine Knechte haben, denn die Hungersnot ist schwer im Lande Kanaan; und nun lass doch deine Knechte im Lande Gosen wohnen. Da sprach der Pharao zu Joseph und sagte: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen. Das Land Ägypten ist vor dir: lass deinen Vater und deine Brüder in dem besten Teile des Landes wohnen; sie mögen wohnen im Lande Gosen. Und wenn du weisst, dass tüchtige Männer unter ihnen sind, so setze sie als Aufseher über das Vieh, das ich habe. Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und stellte ihn vor den Pharao. Und Jakob segnete den Pharao. Und der Pharao sprach zu Jakob: Wie viel sind der Tage deiner Lebensjahre? Und Jakob sprach zum Pharao: Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie haben nicht erreicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft. Und Jakob segnete den Pharao und ging von dem Pharao hinaus. Und Joseph schaffte seinem Vater und seinen Brüdern Wohnung und gab ihnen ein Besitztum in dem Lande Ägypten, im besten Teile des Landes, im Lande Raemses, so wie der Pharao geboten hatte. Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot, nach der Zahl der Kinder. Und es war kein Brot im ganzen Lande, denn die Hungersnot war sehr schwer; und das Land Ägypten und das Land Kanaan verschmachteten vor Hunger. Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das sich im Lande Ägypten und im Lande Kanaan vorfand, für das Getreide, das man kaufte; und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharao. Und als das Geld im Lande Ägypten und im Lande Kanaan ausging, da kamen alle Ägypter zu Joseph und sprachen: Gib uns Brot! warum sollen wir denn vor dir sterben? denn das Geld ist zu Ende. Und Joseph sprach: Gebet euer Vieh her, und ich will euch Brot geben um euer Vieh, wenn das Geld zu Ende ist. Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph, und Joseph gab ihnen Brot um die Pferde und um das Kleinvieh und um das Rindvieh und um die Esel; und so ernährte er sie mit Brot um all ihr Vieh in selbigem Jahre. Als selbiges Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahre zu ihm und sprachen zu ihm: Wir wollen es meinem Herrn nicht verhehlen, dass, da das Geld ausgegangen ist und der Besitz des Viehes {O. der Viehbestand, die Viehherden} an meinen Herrn gekommen, nichts mehr übrigbleibt vor meinem Herrn als nur unser Leib und unser Land. Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kaufe uns und unser Land um Brot, so wollen wir und unser Land des Pharao Knechte sein; und gib Samen, dass wir leben und nicht sterben und das Land nicht wüst werde! Und Joseph kaufte das ganze Land Ägypten für den Pharao; denn die Ägypter verkauften ein jeder sein Feld, weil der Hunger sie drängte. Und so ward das Land dem Pharao. Und das Volk, das versetzte er in die verschiedenen Städte {W. je nach den Städten}, von einem Ende der Grenze Ägyptens bis zu ihrem anderen Ende. Nur das Land der Priester kaufte er nicht; denn die Priester hatten ein Bestimmtes von dem Pharao, und sie assen ihr Bestimmtes, das der Pharao ihnen gab; deshalb verkauften sie ihr Land nicht. Und Joseph sprach zu dem Volke: Siehe, ich habe euch und euer Land heute für den Pharao gekauft; siehe, da ist Samen für euch, und besäet das Land. Und es soll geschehen mit dem Ertrage, dass ihr den Fünften dem Pharao gebet, und die vier Teile sollen für euch sein zur Saat des Feldes und zur Speise für euch und für die, welche in euren Häusern sind, und zur Speise für eure Kinder. Und sie sprachen: Du hast uns am Leben erhalten; möchten wir Gnade finden in den Augen meines Herrn, so wollen wir des Pharao Knechte sein. Und Joseph legte es dem Lande Ägypten bis auf diesen Tag als Satzung auf, dass dem Pharao der Fünfte gehöre. Nur das Land der Priester allein ward nicht dem Pharao. Und Israel wohnte im Lande Ägypten, im Lande Gosen; und sie machten sich darin ansässig und waren fruchtbar und mehrten sich sehr. Und Jakob lebte im Lande Ägypten siebzehn Jahre; und der Tage Jakobs, der Jahre seines Lebens, waren 147 Jahre. Und als die Tage Israels herannahten, dass er sterben sollte, da rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Wenn ich doch Gnade gefunden habe in deinen Augen, so lege doch deine Hand unter meine Hüfte {O. Lende} und erweise Güte und Treue an mir: begrabe mich doch nicht in Ägypten! Wenn ich mit meinen Vätern liegen werde, so führe mich aus Ägypten und begrabe mich in ihrem Begräbnis. Und er sprach: Ich werde tun nach deinem Worte. Da sprach er: Schwöre mir! Und er schwur ihm. Und Israel betete an auf seinen Stabe gestützt {"betete an zu den Häupten des Bettes" ist wahrscheinlich falsche Vokalisation, "Stab" ist vermutlich richtig.}. Und es geschah nach diesen Dingen, dass man dem Joseph sagte: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich. Und man berichtete dem Jakob und sprach: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Und Israel machte sich stark und setzte sich aufs Bett. Und Jakob sprach zu Joseph: 'El Schaddai (Gott der Allmächtige)', erschien mir zu Lus im Lande Kanaan, und er segnete mich und sprach zu mir: Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich mehren und dich zu einem Haufen Völker machen, und ich will dieses Land deinem Samen nach dir zum ewigen Besitztum geben. Und nun, deine beiden Söhne, welche dir im Lande Ägypten geboren sind, ehe ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mein sein; Ephraim und Manasse sollen mein sein wie Ruben und Simeon. Aber dein Geschlecht, das du nach ihnen gezeugt hast {O. haben wirst}, soll dein sein; nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie genannt werden in ihrem Erbteil. Denn ich - als ich aus Paddan kam, starb Rahel bei mir im Lande Kanaan auf dem Wege, als noch eine Strecke Landes war, um nach Ephrath zu kommen; und ich begrub sie daselbst auf dem Wege nach Ephrath, das ist Bethlehem. Und Israel sah die Söhne Josephs und sprach: Wer sind diese? Und Joseph sprach zu seinem Vater: Das sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sprach er: Bringe sie doch zu mir her, dass ich sie segne! Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und er führte sie näher zu ihm, und er küsste sie und umarmte sie. Und Israel sprach zu Joseph: Ich hatte nicht gedacht, dein Angesicht wiederzusehen, und siehe, Gott hat mich sogar deinen Samen sehen lassen! Und Joseph führte sie von seinen Knien heraus und beugte sich auf sein Angesicht zur Erde nieder. Und Joseph nahm sie beide, Ephraim mit seiner Rechten, zur Linken Israels, und Manasse mit seiner Linken, zur Rechten Israels, und führte sie näher zu ihm. Und Israel streckte seine Rechte aus und legte sie auf das Haupt Ephraims - er war aber der Jüngere - und seine Linke auf das Haupt Manasses; er legte seine Hände absichtlich {And. üb.: er kreuzte seine Hände} also, denn Manasse war der Erstgeborene. Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt haben, der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, segne die Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich mehren zu einer Menge inmitten des Landes {O. der Erde}! Und als Joseph sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf das Haupt Ephraims legte, war es übel in seinen Augen; und er fasste seines Vaters Hand, um sie von dem Haupte Ephraims hinwegzutun auf das Haupt Manasses. Und Joseph sprach zu seinem Vater: Nicht also, mein Vater! Denn dieser ist der Erstgeborene; lege deine Rechte auf sein Haupt. Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiss es mein Sohn, ich weiss es. Auch er wird zu einem Volke werden, und auch er wird gross sein; aber doch wird sein jüngerer Bruder grösser sein als er, und sein Same wird eine Fülle von Nationen werden. Und er segnete sie an selbigem Tage und sprach: In dir wird Israel segnen und sprechen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse! und er setzte Ephraim vor Manasse. Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; und Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen. Und ich gebe dir einen Landstrich über deine Brüder hinaus, den ich von der Hand der Amoriter genommen habe mit meinem Schwerte und mit meinem Bogen. Und Jakob rief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, und ich will euch verkünden, was euch begegnen wird in künftigen Tagen {O. am Ende der Tage}. Kommet zusammen und höret, ihr Söhne Jakobs, und höret auf Israel, euren Vater! Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke! Vorzug an Hoheit und Vorzug an Macht! Überwallend wie die Wasser, sollst du keinen Vorzug haben, denn du hast das Lager deines Vaters bestiegen; da hast du es entweiht. Mein Bett hat er bestiegen! Simeon und Levi sind Brüder, Werkzeuge der Gewalttat ihre Waffen {Der Sinn des Wortes ist zweifelhaft; And. üb.: Anschläge}. Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, meine Ehre {Viell. wie Ps. 7,5} vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erschlagen und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt. Verflucht sei ihr Zorn, denn er war gewalttätig, und ihr Grimm, denn er war grausam! Ich werde sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel. Dich Juda, dich werden deine Brüder preisen {Der Segen Judas und Dans enthält eine Anspielung auf die Bedeutung ihrer Namen}; deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde, vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. Juda ist ein junger Löwe; vom Raube, mein Sohn, bist du emporgestiegen. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will ihn aufreizen {Vergl. 4. Mose 24,9}? Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab {And.: Gesetzgeber} zwischen seinen Füssen hinweg, bis Schilo {d.h. der Ruhebringende, Friedenschaffende} kommt, und ihm werden die Völker gehorchen {And. üb.: sich anschliessen}. Er bindet an den Weinstock sein Eselsfüllen und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Weine sein Kleid und im Blute der Trauben sein Gewand; die Augen sind trübe von Wein, und weiss die Zähne von Milch. Sebulon, am Gestade der Meere wird er wohnen, und am Gestade der Schiffe wird er sein und seine Seite gegen Sidon hin. Issaschar ist ein knochiger Esel, der sich lagert zwischen den Hürden. Und er sieht, dass die Ruhe {O. Ruhestätte} gut und dass das Land lieblich ist; und er beugt seine Schulter zum Lasttragen und wird zum fronpflichtigen Knecht. Dan wird sein Volk richten, wie einer der Stämme Israels. Dan wird eine Schlange sein am Wege, eine Hornotter am Pfade, die da beisst in die Fersen des Rosses, und rücklings fällt sein Reiter. Auf deine Rettung harre ich, Jahwe! Gad, Scharen werden ihn drängen, und er, er wird ihnen nachdrängen auf der Ferse. Von Aser kommt Fettes, sein Brot; und er, königliche Leckerbissen wird er geben. Naphtali ist eine losgelassene {Viell. schlanke} Hindin; er, der schöne Worte gibt. Sohn eines Fruchtbaumes {d.h. ein junger Fruchtbaum, oder Zweig eines Fruchtbaumes} ist Joseph, Sohn eines Fruchtbaumes am Quell; die Schösslinge treiben über die Mauer. Und es reizen ihn und schiessen, und es befehden ihn die Bogenschützen {Eig. Pfeilschützen}; aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig {O. stark, rüstig} sind die Arme {O. ist die Kraft} seiner Hände durch die Hände des Mächtigen Jakobs. Von dannen ist der Hirte, der Stein Israels: von dem Gott {El} deines Vaters, und er wird dir helfen, und dem Allmächtigen, und er wird dich segnen mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Tiefe {Eig. eine tiefe, rauschende Wassermenge}, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes. Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen meiner Voreltern {W. Erzeuger} bis zur Grenze der ewigen Hügel. Sie werden sein auf dem Haupte Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten {Eig. des Nasiräers; And.: des Gekrönten} unter seinen Brüdern. Benjamin ist ein Wolf, der zerreisst; am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute. Alle diese sind die zwölf Stämme Israels, und das ist es, was ihr Vater zu ihnen redete und womit er sie segnete; einen jeden nach seinem Segen segnete er sie. Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volke, so begrabet mich zu meinen Vätern in der Höhle, die in dem Felde Ephrons, des Hethiters, ist, in der Höhle, die in dem Felde Machpela vor Mamre ist, im Lande Kanaan, welche Abraham samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis gekauft hat. Dort haben sie Abraham begraben und sein Weib Sara; dort haben sie Isaak begraben und sein Weib Rebekka; und dort habe ich Lea begraben; das Feld und die Höhle, die darin ist, sind erkauft von den Kindern Heth. Und als Jakob geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füsse aufs Bett herauf und verschied und wurde versammelt zu seinen Völkern. Und Joseph fiel auf das Angesicht seines Vaters und weinte über ihm und küsste ihn. Und Joseph gebot seinen Knechten, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Ärzte balsamierten Israel ein. Und es wurden vierzig Tage für ihn erfüllt, denn also werden erfüllt die Tage des Einbalsamierens. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage. Und als die Tage seines Beweinens vorüber waren, da redete Joseph zum Hause des Pharao und sprach: Wenn ich doch Gnade gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren des Pharao und saget: Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Siehe, ich sterbe; in meinem Grabe, das ich mir im Lande Kanaan gegraben {O. gekauft, wie 5. Mose 2,6} habe, daselbst sollst du mich begraben. Und nun lass mich doch hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und zurückkomme. Und der Pharao sprach: Ziehe hinauf und begrabe deinen Vater, so wie er dich hat schwören lassen. Und Joseph zog hinauf, um seinen Vater zu begraben; und mit ihm zogen hinauf alle Knechte des Pharao, die Ältesten seines Hauses, und alle Ältesten des Landes Ägypten, und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters; nur ihre Kinder und ihr Kleinvieh und ihre Rinder liessen sie im Land Gosen zurück. Auch zogen sowohl Wagen als Reiter mit ihm hinauf, und der Zug war sehr gross. Und sie kamen bis zur Tenne Atad, die jenseit des Jordan liegt, und sie hielten daselbst eine sehr grosse und schwere Klage; und er stellte um seinen Vater eine Trauer von sieben Tagen an. Und die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, sahen die Trauer bei der Tenne Atad, und sie sprachen: Das ist eine schwere Trauer der Ägypter; daher gab man ihr den Namen Avel-Mizraim (Der Ägypter Klage) {Ägypter-Au; vielleicht ist zu lesen: Evel-Mizraim, d.h. Ägypter-Trauer}, die jenseit des Jordan liegt. Und seine Söhne taten ihm, so wie er ihnen geboten hatte; und seine Söhne führten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, die Abraham samt dem Felde zum Erbbegräbnis gekauft hatte von Ephron, dem Hethiter, vor Mamre. Und Joseph kehrte wieder nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben, nachdem er seinen Vater begraben hatte. Und als die Brüder Josephs sahen, dass ihr Vater gestorben war, da sprachen sie: Wenn nun Joseph uns anfeindete und uns gar all das Böse vergelten würde, das wir ihm angetan haben! Und sie entboten dem Joseph und sprachen: Dein Vater hat vor seinem Tode befohlen und gesagt: So sollt ihr zu Joseph sprechen: Ach, vergib doch die Übertretung deiner Brüder und ihre Sünde! denn {O. dass} sie haben dir Böses angetan. Und nun vergib doch die Übertretung der Knechte des Gottes deines Vaters! Und Joseph weinte, als sie zu ihm redeten. Und auch seine Brüder gingen und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte. Da sprach Joseph zu ihnen: "Fürchtet euch nicht; denn bin ich an Gottes Statt? Ihr zwar, ihr hattet Böses wider mich im Sinne; Gott aber hatte im Sinne, es gut zu machen {W. zum Guten}, auf dass er täte, wie es an diesem Tage ist, um ein grosses Volk am Leben zu erhalten. Und nun, fürchtet euch nicht; ich werde euch und eure Kinder versorgen." Und er tröstete sie und redete zu ihrem Herzen. Und Joseph wohnte in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte 110 Jahre. Und Joseph sah von Ephraim Kinder des dritten Gliedes; auch die Söhne Makirs, des Sohnes Manasses, wurden auf die Knie {Vergl. Kap. 30,3; Ruth 4,16. 17; Hiob 3,12} Josephs geboren. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: "Ich sterbe; und Gott wird euch gewisslich heimsuchen und euch aus diesem Lande hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat." Und Joseph liess die Söhne Israels schwören und sprach: "Gott wird euch gewisslich heimsuchen; so führet meine Gebeine von hier hinauf!" Und Joseph starb, 110 Jahre alt; und sie balsamierten ihn ein, und man legte ihn in eine Lade in Ägypten.
Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen; mit Jakob kamen sie, ein jeder mit seinem Hause: Ruben, Simeon, Levi und Juda; Issaschar, Sebulon und Benjamin; Dan und Naphtali, Gad und Aser. Und es waren aller Seelen, die aus den Lenden Jakobs hervorgegangen waren, siebzig Seelen. Und Joseph war in Ägypten. Und Joseph starb und alle seine Brüder und dasselbige ganze Geschlecht. Und die Kinder Israel waren fruchtbar und wimmelten und mehrten sich und wurden sehr, sehr stark, und das Land wurde voll von ihnen. Da stand ein neuer König über Ägypten auf, der Joseph nicht kannte. Und er sprach zu seinem Volke: Siehe, das Volk der Kinder Israel ist zahlreicher und stärker als wir. Wohlan, lasst uns klug gegen dasselbe handeln, dass es sich nicht mehre und es nicht geschehe, wenn Krieg eintritt, dass es sich auch zu unseren Feinden schlage und wider uns streite und aus dem Lande hinaufziehe. Und sie setzten Fronvögte über dasselbe, um es mit ihren Lastarbeiten zu drücken; und es baute dem Pharao Vorratsstädte: Pithom und Raemses. Aber so wie sie es drückten, also mehrte es sich, und also breitete es sich aus; und es graute ihnen vor den Kindern Israel. Und die Ägypter hielten die Kinder Israel mit Härte zum Dienst an. Und sie machten ihnen das Leben bitter durch harten Dienst in Lehm und in Ziegeln, und durch allerlei Dienst auf dem Felde, neben all ihrem Dienst, zu welchem sie sie anhielten mit Härte {O. ... Felde. All ihr Dienst war mit Härte}. Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen, von denen der Name der einen Schiphra und der Name der anderen Pua war, und sagte: Wenn ihr den Hebräerinnen bei der Geburt helfet und ihr sie auf dem Geburtsstuhl {der Sinn des hebräischen Wortes ist zweifelhaft} sehet: wenn es ein Sohn ist, so tötet ihn, und wenn eine Tochter, so mag sie leben. Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten zu ihnen gesagt hatte, und erhielten die Knäblein am Leben. Und der König von Ägypten rief die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum habt ihr dieses getan und die Knäblein am Leben erhalten? Und die Hebammen sprachen zum Pharao: Weil die hebräischen Weiber nicht sind wie die ägyptischen, denn sie sind kräftig; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren. Und Gott tat den Hebammen Gutes; und das Volk mehrte sich und wurde sehr stark. Und es geschah, weil die Hebammen Gott fürchteten, so machte er ihnen Häuser {d.h. Familien; vergl. 2. Sam. 7,11; 1. Kön. 2,24}. Da gebot der Pharao all seinem Volke und sprach: Jeden Sohn, der geboren wird, sollt ihr in den Strom werfen, jede Tochter aber sollt ihr leben lassen. Und ein Mann vom Hause Levi ging hin und nahm eine Tochter Levis. Und das Weib ward schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sah, dass er schön war, und verbarg ihn drei Monate. Und als sie ihn nicht länger verbergen konnte, nahm sie für ihn ein Kästlein von Schilfrohr und verpichte es mit Erdharz und mit Pech und legte das Kind darein, und legte es in das Schilf am Ufer des Stromes. Und seine Schwester stellte sich von ferne, um zu erfahren, was ihm geschehen würde. Und die Tochter des Pharao ging hinab, um an dem Strome zu baden, und ihre Mägde gingen an der Seite des Stromes. Und sie sah das Kästlein mitten im Schilf und sandte ihre Magd hin und liess es holen. Und sie öffnete es und sah das Kind, und siehe, der Knabe weinte {O. ein weinender Knabe}. Und es erbarmte sie seiner, und sie sprach: Von den Kindern der Hebräer ist dieses. Und seine Schwester sprach zu der Tochter des Pharao: Soll ich hingehen und dir ein säugendes Weib von den Hebräerinnen rufen, dass sie dir das Kind säuge? Und die Tochter des Pharao sprach zu ihr: Gehe hin. Da ging die Jungfrau hin und rief des Kindes Mutter. Und die Tochter des Pharao sprach zu ihr: Nimm dieses Kind mit und säuge es mir, und ich werde dir deinen Lohn geben. Und das Weib nahm das Kind und säugte es. Und als das Kind gross wurde, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es wurde ihr zum Sohne; und sie gab ihm den Namen Mose und sprach: denn aus dem Wasser habe ich ihn gezogen. Und es geschah in selbigen Tagen, als Mose gross geworden war, da ging er aus zu seinen Brüdern und sah ihren Lastarbeiten zu; und er sah einen ägyptischen Mann, der einen hebräischen Mann von seinen Brüdern schlug. Und er wandte sich dahin und dorthin, und als er sah, dass kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sande. Und er ging am zweiten Tage aus, und siehe, zwei hebräische Männer zankten sich. Da sprach er zu dem Schuldigen: Warum schlägst du deinen Nächsten? Und er sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt? Gedenkst du mich zu töten, wie du den Ägypter getötet hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Fürwahr, die Sache ist kund geworden! Und der Pharao hörte diese Sache und suchte Mose zu töten. Und Mose floh vor dem Pharao und weilte im Lande Midian. Und er sass an einem Brunnen. Und der Priester von Midian hatte sieben Töchter; und sie kamen und schöpften und füllten die Tränkrinnen, um die Herde ihres Vaters zu tränken {Eig. das Kleinvieh; so auch V.17; 3, 1}. Und die Hirten kamen und trieben sie hinweg. Da stand Mose auf und half ihnen und tränkte ihre Herde. Und sie kamen zu Reghuel, ihrem Vater, und er sprach: Warum seid ihr heute so bald gekommen? Und sie sprachen: Ein ägyptischer Mann hat uns aus der Hand der Hirten errettet und hat auch sogar für uns geschöpft und die Herde getränkt. Da sprach er zu seinen Töchtern: Und wo ist er? Warum habt ihr denn den Mann zurückgelassen? rufet ihn, dass er mit uns esse. - Und Mose willigte ein, bei dem Manne zu bleiben; und er gab Mose Zippora, seine Tochter. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Gersom {Fremdling daselbst; O. Verbannung}, denn er sprach: Ein Fremdling bin ich geworden in fremdem Lande. Und es geschah während jener vielen Tage, da starb der König von Ägypten; und die Kinder Israel seufzten wegen des Dienstes und schrieen; und ihr Geschrei wegen des Dienstes stieg hinauf zu Gott. Und Gott hörte ihr Wehklagen, und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob; Und Gott sah die Kinder Israel, und Gott nahm Kenntnis von ihnen {O. bekümmerte sich um sie}. Und Mose weidete die Herde Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters von Midian. Und er trieb die Herde hinter die Wüste und kam an den Berg Gottes, an den Horeb. Da erschien ihm der Engel Jahwes in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusche; und er sah: und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Und Mose sprach: Ich will doch hinzutreten und dieses grosse Gesicht sehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt. Und als Jahwe sah, dass er herzutrat, um zu sehen, da rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusche zu und sprach: Mose! Mose! Und er sprach: Hier bin ich. Und er sprach: Nahe nicht hierher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füssen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land. Und er sprach: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verbarg Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Und Jahwe sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, das in Ägypten ist, und sein Geschrei wegen seiner Treiber habe ich gehört; denn ich kenne seine Schmerzen. Und ich bin herabgekommen, um es aus der Hand der Ägypter zu erretten und es aus diesem Lande hinaufzuführen in ein gutes und geräumiges Land, in ein Land, das von Milch und Honig fliesst, an den Ort der Kanaaniter und der Hethiter und der Amoriter und der Perisiter und der Hewiter und der Jebusiter. Und nun siehe, das Geschrei der Kinder Israel ist vor mich gekommen; und ich habe auch den Druck gesehen, womit die Ägypter sie drücken. Und nun gehe hin, denn ich will dich zu dem Pharao senden, dass du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten herausführest. Und Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zu dem Pharao gehen, und dass ich die Kinder Israel aus Ägypten herausführen sollte? Und er sprach: Weil ich mit dir sein werde {O. sprach: Denn ich werde mit dir sein}; und dies sei dir das Zeichen, dass ich dich gesandt habe: wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr auf diesem Berge Gott dienen. Und Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen spreche: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie zu mir sagen werden: Welches ist sein Name? was soll ich zu Ihnen sagen? Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Und er sprach: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: "Ich bin" hat mich zu euch gesandt. Und Gott sprach weiter zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist mein Gedächtnis {d.h. mein Gedenkname; wie Hos. 12,6} von Geschlecht zu Geschlecht. Gehe hin und versammle die Ältesten Israels und sprich zu ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und hat gesagt: Angesehen habe ich euch, und was euch in Ägypten geschehen ist, und ich habe gesagt: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens heraufführen in das Land der Kanaaniter und der Hethiter und der Amoriter und der Perisiter und der Hewiter und der Jebusiter, in ein Land, das von Milch und Honig fliesst. Und sie werden auf deine Stimme hören; und du sollst hineingehen, du und die Ältesten Israels, zu dem Könige von Ägypten, und ihr sollt zu ihm sagen: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet; und nun lass uns doch drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen, dass wir Jahwe, unserem Gott, opfern. Aber ich weiss wohl, dass der König von Ägypten euch nicht ziehen lassen wird, auch nicht durch eine starke Hand. Und ich werde meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit allen meinen Wundern, die ich in seiner Mitte tun werde; und danach wird er euch ziehen lassen. Und ich werde diesem Volke Gnade geben in den Augen der Ägypter, und es wird geschehen, wenn ihr ausziehet, sollt ihr nicht leer ausziehen: und es soll jedes Weib von ihrer Nachbarin und von ihrer Hausgenossin silberne Geräte und goldene Geräte und Kleider fordern; und ihr sollt sie auf eure Söhne und auf eure Töchter legen und die Ägypter berauben. Und Mose antwortete und sprach: Aber siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf meine Stimme hören; denn sie werden sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen. Da sprach Jahwe zu ihm: Was ist das in deiner Hand? Und er sprach: Ein Stab. Und er sprach: Wirf ihn auf die Erde. Da warf er ihn auf die Erde, und er wurde zur Schlange; und Mose floh vor ihr. Und Jahwe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und fasse sie beim Schwanze. Und er streckte seine Hand aus und ergriff sie, und sie wurde zum Stabe in seiner Hand: - auf dass sie glauben, dass Jahwe dir erschienen ist, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Jahwe sprach weiter zu ihm: Stecke doch deine Hand in deinen Busen. Und er steckte seine Hand in seinen Busen; und er zog sie heraus, und siehe, seine Hand war aussätzig wie Schnee. Und er sprach: Tue deine Hand wieder in deinen Busen. Und er tat seine Hand wieder in seinen Busen; und er zog sie aus seinem Busen heraus, und siehe, sie war wieder wie sein Fleisch. Und es wird geschehen, wenn sie dir nicht glauben und nicht auf die Stimme des ersten Zeichens hören, so werden sie der Stimme des anderen Zeichens glauben. Und es wird geschehen, wenn sie selbst diesen zwei Zeichen nicht glauben und nicht auf deine Stimme hören, so sollst du von dem Wasser des Stromes nehmen und es auf das Trockene giessen; und das Wasser, das du aus dem Strome nehmen wirst, es wird zu Blut werden auf dem Trockenen. Und Mose sprach zu Jahwe: Ach, Herr! Ich bin kein Mann der Rede, weder seit gestern noch seit vorgestern, noch seitdem du zu deinem Knechte redest; denn ich bin schwer von Mund und schwer von Zunge. Da sprach Jahwe zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm oder taub oder sehend oder blind? Nicht ich, Jahwe? Und nun gehe hin, und ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du reden sollst. Und er sprach: Ach, Herr! Sende doch, durch wen du senden willst! Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Mose, und er sprach: Ist nicht Aaron, der Levit, dein Bruder? Ich weiss, dass er reden kann; und siehe, er geht auch aus, dir entgegen; und sieht er dich, so wird er sich freuen in seinem Herzen. Und du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen, und ich will mit deinem Munde und mit seinem Munde sein und will euch lehren, was ihr tun sollt. Und er soll für dich zum Volke reden; und es wird geschehen, er wird dir zum Munde sein, und du wirst ihm zum Gott sein. Und diesen Stab sollst du in deine Hand nehmen, mit welchem du die Zeichen tun sollst. Und Mose ging hin und kehrte zu Jethro, seinem Schwiegervater, zurück und sprach zu ihm: Lass mich doch gehen und zu meinen Brüdern zurückkehren, die in Ägypten sind, dass ich sehe, ob sie noch leben. Und Jethro sprach zu Mose: Gehe hin in Frieden! Und Jahwe sprach zu Mose in Midian: Gehe hin, kehre nach Ägypten zurück; denn alle die Männer sind gestorben, die nach deinem Leben trachteten. Und Mose nahm sein Weib und seine Söhne und liess sie auf Eseln reiten und kehrte in das Land Ägypten zurück; und Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand. Und Jahwe sprach zu Mose: Wenn du hinziehst, um nach Ägypten zurückzukehren, so sieh zu, dass du alle die Wunder, die ich in deine Hand gelegt habe, vor dem Pharao tuest. Und ich, ich will sein Herz verhärten, so dass er das Volk nicht ziehen lassen wird. Und du sollst zu dem Pharao sagen: So spricht Jahwe: Mein Sohn, mein erstgeborener, ist Israel; und ich sage zu dir: Lass meinen Sohn ziehen, dass er mir diene! Und weigerst du dich, ihn ziehen zu lassen, siehe, so werde ich deinen Sohn, deinen erstgeborenen, töten. Und es geschah auf dem Wege, in der Herberge, da fiel Jahwe ihn an und suchte ihn zu töten. Da nahm Zippora einen scharfen Stein und schnitt die Vorhaut ihres Sohnes ab und warf sie an seine Füsse und sprach: Fürwahr, du bist mir ein Blutbräutigam! Da liess er von ihm ab. Damals sprach sie "Blutbräutigam" der Beschneidung wegen. Und Jahwe sprach zu Aaron: Gehe hin, Mose entgegen in die Wüste. Und er ging hin und traf ihn am Berge Gottes und küsste ihn. Und Mose berichtete dem Aaron alle Worte Jahwes, der ihn gesandt, und alle die Zeichen, die er ihm geboten hatte. Und Mose und Aaron gingen hin, und sie versammelten alle Ältesten der Kinder Israel. Und Aaron redete alle die Worte, welche Jahwe zu Mose geredet hatte, und er tat die Zeichen vor den Augen des Volkes. Und das Volk glaubte; und als sie hörten, dass Jahwe die Kinder Israel heimgesucht, und dass er ihr Elend gesehen habe, da neigten sie sich und beteten an. Und danach gingen Mose und Aaron hinein und sprachen zu dem Pharao: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir ein Fest halten in der Wüste! Da sprach der Pharao: Wer ist Jahwe, auf dessen Stimme ich {O. dass ich auf seine Stimme} hören soll, Israel ziehen zu lassen? Ich kenne Jahwe nicht, und auch werde ich Israel nicht ziehen lassen. Und sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet. Lass uns doch drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, opfern, dass er uns nicht schlage mit der Pest oder mit dem Schwerte. Und der König von Ägypten sprach zu ihnen: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr das Volk von seinen Arbeiten losmachen? Gehet an eure Lastarbeiten! Und der Pharao sprach: Siehe, das Volk des Landes ist nun zahlreich, und ihr wollt sie von ihren Lastarbeiten feiern lassen! Und der Pharao befahl selbigen Tages den Treibern des Volkes und seinen Vorstehern und sprach: Ihr sollt nicht mehr, wie früher, dem Volke Stroh geben, um Ziegel zu streichen; sie sollen selbst hingehen und sich Stroh sammeln. Und die Anzahl Ziegel, die sie früher gemacht haben, sollt ihr ihnen auflegen; ihr sollt nichts daran mindern, denn sie sind träge; darum schreien sie und sprechen: Wir wollen hinziehen, wir wollen unserem Gott opfern! Schwer laste der Dienst auf den Männern, dass sie damit zu schaffen haben und nicht achten auf Worte des Trugs. Und die Treiber des Volkes und seine Vorsteher gingen hinaus und redeten zu dem Volke und sprachen: So spricht der Pharao: Ich werde euch kein Stroh geben; gehet ihr selbst hin, holet euch Stroh, wo ihr es findet; doch an eurem Dienste wird nichts gemindert werden. Und das Volk zerstreute sich im ganzen Lande Ägypten, um Stoppeln zu sammeln zu Stroh. Und die Treiber drängten sie und sprachen: Vollendet eure Arbeiten, das Tagewerk an seinem Tage, wie früher, als Stroh da war! Und die Vorsteher der Kinder Israel, welche die Treiber des Pharao über sie gesetzt hatten, wurden geschlagen, indem man sagte: Warum habt ihr euren Satz Ziegel, sowohl gestern als heute, nicht vollendet wie früher? Da gingen die Vorsteher der Kinder Israel hinein und schrieen zu dem Pharao und sprachen: Warum tust du deinen Knechten also? Stroh wird deinen Knechten nicht gegeben, und man sagt zu uns: Machet Ziegel! und siehe, deine Knechte werden geschlagen, und es ist die Schuld deines Volkes. Und er sprach: Ihr seid träge, träge seid ihr! darum sprechet ihr: Wir wollen hinziehen, wir wollen Jahwe opfern. Und nun gehet hin, arbeitet! und Stroh wird euch nicht gegeben werden, und das Mass Ziegel sollt ihr liefern. Da sahen die Vorsteher der Kinder Israel, dass es übel mit ihnen stand, weil man sagte: Ihr sollt nichts mindern an euren Ziegeln: das Tagewerk an seinem Tage! Und sie begegneten Mose und Aaron, die ihnen entgegentraten, als sie von dem Pharao herauskamen. Und sie sprachen zu ihnen: Jahwe sehe auf euch und richte, dass ihr unseren Geruch stinkend gemacht habt vor dem {W. in den Augen des Pharao und seiner Knechte} Pharao und vor seinen {W. in den Augen des Pharao und seiner Knechte} Knechten, so dass ihr ihnen das Schwert in die Hand gegeben habt, uns zu töten. Da wandte sich Mose zu Jahwe und sprach: Herr, warum hast du so übel an diesem Volke getan? warum doch hast du mich gesandt? denn seitdem ich zu dem Pharao hineingegangen bin, um in deinem Namen zu reden, hat er diesem Volke übel getan, und du hast dein Volk durchaus nicht errettet. Und Jahwe sprach zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun werde; denn durch eine starke Hand gezwungen soll er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand gezwungen soll er sie aus seinem Lande wegtreiben. Und Gott redete zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe. Und ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als Gott {El}, der Allmächtige; aber mit meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht kundgegeben. Und auch habe ich meinen Bund mit ihnen aufgerichtet, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land ihrer Fremdlingschaft, in welchem sie als Fremdlinge geweilt haben. Und auch habe ich das Wehklagen der Kinder Israel gehört, welche die Ägypter zum Dienst anhalten, und habe meines Bundes gedacht. Darum sprich zu den Kindern Israel: Ich bin Jahwe, und ich werde euch herausführen unter den Lastarbeiten der Ägypter hinweg, und werde euch erretten aus ihrem Dienste und euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch grosse Gerichte. Und ich will euch annehmen mir zum Volke und will euer {W. euch zum Gott} Gott sein; und ihr sollt erkennen, dass ich Jahwe, euer Gott, bin, der euch herausführt unter den Lastarbeiten der Ägypter hinweg. Und ich werde euch in das Land bringen, welches dem Abraham, Isaak und Jakob zu geben ich meine Hand erhoben habe, und werde es euch zum Besitztum geben, ich, Jahwe {And.: Ich bin Jahwe; so auch Kap. 12,12 u.a. Stellen}. Und Mose redete also zu den Kindern Israel; aber sie hörten nicht auf Mose vor Ungeduld {O. Unmut} und vor hartem Dienste. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gehe hinein, rede zu dem Pharao, dem Könige von Ägypten, dass er die Kinder Israel aus seinem Lande ziehen lasse. Und Mose redete vor Jahwe und sprach: Siehe, die Kinder Israel haben nicht auf mich gehört, und wie sollte der Pharao mich hören, zumal ich unbeschnitten an Lippen bin? Und Jahwe redete {O. Also redete Jahwe} zu Mose und zu Aaron und gab ihnen Befehl an die Kinder Israel und an den Pharao, den König von Ägypten, um die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten hinauszuführen. Dies sind die Häupter ihrer Vaterhäuser: Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Hanok und Pallu, Hezron und Karmi; das sind die Geschlechter Rubens. Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jakin und Zochar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin; das sind die Geschlechter Simeons. Und dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihren Geschlechtern: Gerson und Kehath und Merari; und die Lebensjahre Levis waren 137 Jahre. Die Söhne Gersons: Libni und Simei, nach ihren Familien. Und die Söhne Kehaths: Amram und Jizhar und Hebron und Ussiel; und die Lebensjahre Kehaths waren 133 Jahre. Und die Söhne Meraris: Machli und Musi; das sind die Familien Levis nach ihren Geschlechtern. Und Amram nahm Jokebed, seine Muhme, sich zum Weibe, und sie gebar ihm Aaron und Mose; und die Lebensjahre Amrams waren 137 Jahre. Und die Söhne Jizhars: Korah und Nepheg und Sikri. Und die Söhne Ussiels: Mischael und Elzaphan und Sithri. Und Aaron nahm Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, sich zum Weibe; und sie gabar ihm Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Und die Söhne Korahs: Assir und Elkana und Abiasaph; das sind die Familien der Korhiter. Und Eleasar, der Sohn Aarons, nahm eine von den Töchtern Putiels sich zum Weibe, und sie gebar ihm Pinehas; das sind die Häupter der Väter der Leviten nach ihren Geschlechtern. Dieser Aaron und dieser Mose sind es, zu denen Jahwe gesprochen hat: Führet die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten hinaus, nach ihren Heeren. Diese sind es, die zu dem Pharao, dem Könige von Ägypten, redeten, um die Kinder Israel aus Ägypten hinauszuführen: dieser Mose und dieser Aaron. Und es geschah an dem Tage, da Jahwe zu Mose redete im Lande Ägypten, da redete Jahwe zu Mose und sprach: Ich bin Jahwe; rede zu dem Pharao, dem Könige von Ägypten alles, was ich zu dir rede. Und Mose sprach vor Jahwe: Siehe, ich bin unbeschnitten an Lippen, und wie sollte der Pharao auf mich hören? Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet {Eig. Sprecher, Vortragender} sein. Du sollst alles reden, was ich dir gebieten werde, und dein Bruder Aaron soll zu dem Pharao reden, dass er die Kinder Israel aus seinem Lande ziehen lasse. Und ich will das Herz des Pharao verhärten und meine Zeichen und meine Wunder mehren im Lande Ägypten. Und der Pharao wird nicht auf euch hören; und ich werde meine Hand an Ägypten legen und meine Heere, mein Volk, die Kinder Israel, aus dem Lande Ägypten herausführen durch grosse Gerichte. Und die Ägypter sollen erkennen, dass ich Jahwe bin, wenn ich meine Hand über Ägypten ausstrecke und die Kinder Israel aus ihrer Mitte herausführe. Und Mose und Aaron taten es; so wie Jahwe ihnen geboten hatte, also taten sie. Und Mose war 80 Jahre alt, und Aaron 83 Jahre alt, als sie zu dem Pharao redeten. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Wenn der Pharao zu euch reden und sagen wird: Tut ein Wunder für euch! so sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn hin vor dem Pharao; er soll zur Schlange werden. Und Mose und Aaron gingen zu dem Pharao hinein und taten also, wie Jahwe geboten hatte; und Aaron warf seinen Stab hin vor dem Pharao und vor seinen Knechten, und er wurde zur Schlange. Da berief auch der Pharao die Weisen und die Zauberer; und auch sie, die Schriftgelehrten Ägyptens, taten also mit ihren Zauberkünsten und warfen ein jeder seinen Stab hin, und sie wurden zu Schlangen; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe. Und das Herz des Pharao verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, so wie Jahwe geredet hatte. Und Jahwe sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist verstockt; er weigert sich, das Volk ziehen zu lassen. Gehe am Morgen zum Pharao - siehe, er wird ans Wasser hinausgehen - und tritt ihm entgegen an dem Ufer des Stromes, und nimm den Stab, der in eine Schlange verwandelt worden, in deine Hand und sprich zu ihm: Jahwe, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und gesagt: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen in der Wüste! Aber siehe, du hast bisher nicht gehört. So spricht Jahwe: Daran sollst du erkennen, dass ich Jahwe bin: Siehe, ich will mit dem Stabe, der in meiner Hand ist, auf das Wasser schlagen, das in dem Strome ist, und es wird in Blut verwandelt werden. Und die Fische, die im Strome sind, werden sterben, und der Strom wird stinken, und die Ägypter wird's ekeln, Wasser aus dem Strome zu trinken. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus über die Wasser Ägyptens, über seine Flüsse, über seine Kanäle und über seine Teiche und über alle seine Wassersammlungen, dass sie zu Blut werden; und es wird Blut sein im ganzen Lande Ägypten, sowohl in hölzernen als auch in steinernen Gefässen. Und Mose und Aaron taten also, wie Jahwe geboten hatte; und er erhob den Stab und schlug das Wasser, das im Strome war, vor den Augen des Pharao und vor den Augen seiner Knechte. Da wurde alles Wasser, das im Strome war, in Blut verwandelt; und die Fische, die im Strome waren, starben, und der Strom wurde stinkend, und die Ägypter konnten das Wasser aus dem Strome nicht trinken; und das Blut war im ganzen Lande Ägypten. Und die Schriftgelehrten Ägyptens taten ebenso mit ihren Zauberkünsten; und das Herz des Pharao verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, so wie Jahwe geredet hatte. Und der Pharao wandte sich und ging in sein Haus und nahm auch dies nicht zu Herzen. Und alle Ägypter gruben rings um den Strom nach Wasser zum Trinken, denn von dem Wasser des Stromes konnten sie nicht trinken. Und es wurden sieben Tage erfüllt, nachdem Jahwe den Strom geschlagen hatte. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe zu dem Pharao hinein und sprich zu ihm: So spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen! Und wenn du dich weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen. Und der Strom wird von Fröschen wimmeln, und sie werden heraufsteigen und in dein Haus kommen und in dein Schlafgemach und auf dein Bett und in die Häuser deiner Knechte und unter dein Volk und in deine Öfen und in deine Backtröge. Und die Frösche werden heraufkommen über dich und über dein Volk und über alle deine Knechte. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deine Hand mit deinem Stabe aus über die Flüsse, über die Kanäle und über die Teiche, und lass die Frösche über das Land Ägypten heraufkommen. Da streckte Aaron seine Hand aus über die Wasser in Ägypten, und die Frösche kamen herauf und bedeckten das Land Ägypten. Und die Schriftgelehrten taten ebenso mit ihren Zauberkünsten und liessen die Frösche über das Land Ägypten heraufkommen. Und der Pharao rief Mose und Aaron und sprach: Flehet zu Jahwe, dass er die Frösche von mir und von meinem Volke wegnehme, so will ich das Volk ziehen lassen, dass sie Jahwe opfern. Und Mose sprach zum Pharao: Bestimme über mich, auf wann ich {And.: Habe du die Ehre über (od. vor) mir: auf wann soll ich} für dich und für deine Knechte und für dein Volk flehen soll, die Frösche von dir und aus deinen Häusern auszurotten; nur im Strome sollen sie übrigbleiben. Und er sprach: Auf morgen. Da sprach er: Es sei nach deinem Worte, auf dass du wissest, dass niemand ist wie Jahwe, unser Gott. Und die Frösche werden von dir weichen und von deinen Häusern und von deinen Knechten und von deinem Volke; nur im Strome sollen sie übrigbleiben. Und Mose und Aaron gingen von dem Pharao hinaus; und Mose schrie zu Jahwe wegen der Frösche, die er über den Pharao gebracht hatte. Und Jahwe tat nach dem Worte Moses, und die Frösche starben weg aus den Häusern, aus den Gehöften und von den Feldern. Und sie sammelten sie haufenweise, und das Land stank. Und als der Pharao sah, dass Erleichterung geworden war, da verstockte er sein Herz, und er hörte nicht auf sie, so wie Jahwe geredet hatte. Und Jahwe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub der Erde, und er wird zu Stechmücken werden im ganzen Lande Ägypten. Und sie taten also; und Aaron streckte seine Hand mit seinem Stabe aus und schlug den Staub der Erde, und die Stechmücken kamen über die Menschen und über das Vieh; aller Staub der Erde wurde zu Stechmücken im ganzen Lande Ägypten. Und die Schriftgelehrten taten ebenso mit ihren Zauberkünsten, um die Stechmücken hervorzubringen; aber sie konnten es nicht. Und die Stechmücken kamen über die Menschen und über das Vieh. Da sprachen die Schriftgelehrten zum Pharao: Das ist Gottes Finger! Aber das Herz des Pharao verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, so wie Jahwe geredet hatte. Und Jahwe sprach zu Mose: Mache dich des Morgens früh auf und tritt vor den Pharao - siehe, er wird ans Wasser hinausgehen - und sprich zu ihm: Also spricht Jahwe: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen! Denn wenn du mein Volk nicht ziehen lässest, siehe, so werde ich die Hundsfliegen {Der Sinn des hebräischen Wortes ist zweifelhaft} senden über dich und über deine Knechte und über dein Volk und in deine Häuser; und die Häuser der Ägypter werden voll Hundsfliegen sein und auch der Erdboden, auf dem sie sind. Und ich werde an selbigem Tage das Land Gosen aussondern, in welchem mein Volk weilt, dass daselbst keine Hundsfliegen seien, auf dass du wissest, dass ich, Jahwe, in der Mitte des Landes bin. Und ich werde eine Scheidung setzen zwischen meinem Volke und deinem Volke; morgen wird dieses Zeichen geschehen. Und Jahwe tat also; und es kamen Hundsfliegen in Menge in das Haus des Pharao und in die Häuser seiner Knechte; und im ganzen Lande Ägypten wurde das Land von den Hundsfliegen verderbt. Und der Pharao rief Mose und Aaron und sprach: Gehet hin und opfert eurem Gott in dem Lande. Und Mose sprach: Es geziemt sich nicht, also zu tun; denn wir würden Jahwe, unserem Gott, der Ägypter Greuel opfern; siehe {O. wenn wir... opferten}, opferten wir der Ägypter Greuel vor ihren Augen, würden sie uns nicht steinigen? Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und Jahwe, unserem Gott, opfern, so wie er zu uns geredet hat. Und der Pharao sprach: Ich will euch ziehen lassen, dass ihr Jahwe, eurem Gott, in der Wüste opfert; nur entfernet euch nicht so weit! Flehet für mich! Da sprach Mose: Siehe, ich gehe von dir hinaus und will zu Jahwe flehen; und morgen werden die Hundsfliegen von dem Pharao weichen, von seinen Knechten und von seinem Volke; nur handle der Pharao ferner nicht betrüglich, dass er das Volk nicht ziehen lasse, um Jahwe zu opfern. Und Mose ging von dem Pharao hinaus und flehte zu Jahwe. Und Jahwe tat nach dem Worte Moses, und die Hundsfliegen wichen von dem Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volke; nicht eine blieb übrig. Aber der Pharao verstockte sein Herz auch dieses Mal und liess das Volk nicht ziehen. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe zu dem Pharao hinein und sprich zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen! Denn wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und du sie noch festhältst, siehe, so wird die Hand Jahwes über dein Vieh kommen, das auf dem Felde ist: über die Pferde, über die Esel, über die Kamele, über die Rinder und über das Kleinvieh, eine sehr schwere Pest. Und Jahwe wird einen Unterschied machen zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter, und von allem, was den Kindern Israel gehört, wird nichts sterben. Und Jahwe bestimmte eine Zeit und sprach: Morgen wird Jahwe dieses tun im Lande. Und Jahwe tat dieses am anderen Tage, und alles Vieh der Ägypter starb, aber von dem Vieh der Kinder Israel starb nicht eines. Und der Pharao sandte hin, und siehe, von dem Vieh Israels war auch nicht eines gestorben. Aber das Herz des Pharao verstockte sich, und er liess das Volk nicht ziehen. Und Jahwe sprach zu Mose und zu Aaron: Nehmet eure Fäuste voll Ofenruss {O. Ofenasche}, und Mose streue ihn gen Himmel vor den Augen des Pharao; und er wird zu Staub werden über dem ganzen Lande Ägypten und wird an Menschen und Vieh zu Geschwüren {O. Beulen} werden, die in Blattern ausbrechen, im ganzen Lande Ägypten. Und sie nahmen den Ofenruss und stellten sich vor den Pharao, und Mose streute ihn gen Himmel; und er wurde zu Blattergeschwüren, die an Menschen und Vieh ausbrachen. Und die Schriftgelehrten vermochten nicht vor Mose zu stehen wegen der Geschwüre; denn die Geschwüre waren an den Schriftgelehrten und an allen Ägyptern. Und Jahwe verhärtete das Herz des Pharao, und er hörte nicht auf sie, so wie Jahwe zu Mose geredet hatte. Und Jahwe sprach zu Mose: Mache dich des Morgens früh auf und tritt vor dem Pharao und sprich zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen! Denn dieses Mal will ich alle meine Plagen in dein Herz senden und über deine Knechte und über dein Volk, auf dass du wissest, dass niemand ist wie ich auf der ganzen Erde. Denn jetzt hätte ich meine Hand ausgestreckt und hätte dich und dein Volk mit der Pest geschlagen, und du wärest vertilgt worden von der Erde; aber eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde. Erhebst du dich noch wider mein Volk, dass du sie nicht ziehen lässest, siehe, so will ich morgen um diese Zeit einen sehr schweren Hagel regnen lassen, desgleichen nicht in Ägypten gewesen ist, von dem Tage seiner Gründung an bis jetzt. Und nun sende hin, und bringe dein Vieh in Sicherheit und alles, was du auf dem Felde hast. Alle Menschen und alles Vieh, die auf dem Felde gefunden und nicht ins Haus aufgenommen werden, auf die fällt der Hagel herab, und sie werden sterben. - Wer unter den Knechten des Pharao das Wort Jahwes fürchtete, der flüchtete seine Knechte und sein Vieh in die Häuser. Wer aber das Wort Jahwes nicht zu Herzen nahm, der liess seine Knechte und sein Vieh auf dem Felde. Und Jahwe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus gen Himmel, dass im ganzen Lande Ägypten Hagel komme auf die Menschen und auf das Vieh und auf alles Kraut des Feldes im Lande Ägypten. Und Mose streckte seinen Stab aus gen Himmel, und Jahwe sandte Donner {Eig. gab Stimmen; so auch V.28 usw.} und Hagel, und Feuer fuhr zur Erde. Und Jahwe liess Hagel auf das Land Ägypten regnen. Und es kam Hagel, und Feuer, mitten im Hagel sich ineinander schlingend {Eig. zusammengeballtes Feuer mitten im Hagel}, sehr schwer, desgleichen im ganzen Lande Ägypten nicht gewesen war, seitdem es eine Nation geworden ist. Und der Hagel schlug im ganzen Lande Ägypten alles, was auf dem Felde war, vom Menschen bis zum Vieh; und alles Kraut des Feldes schlug der Hagel, und alle Bäume des Feldes zerbrach er. Nur im Lande Gosen, wo die Kinder Israel waren, war kein Hagel. Und der Pharao sandte hin und liess Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Ich habe dieses Mal gesündigt. Jahwe ist der Gerechte, ich aber und mein Volk sind die Schuldigen. Flehet zu Jahwe, und es sei genug des Donners Gottes und des Hagels; so will ich euch ziehen lassen, und ihr sollt nicht länger bleiben. Da sprach Mose zu ihm: Sowie ich zur Stadt hinausgehe, will ich meine Hände zu Jahwe ausbreiten; der Donner wird aufhören, und der Hagel wird nicht mehr sein, auf dass du wissest, dass die Erde Jahwe gehört. Du aber und deine Knechte, ich weiss, dass ihr euch noch nicht vor Jahwe Gott fürchten werdet. - Und der Flachs und die Gerste wurden geschlagen; denn die Gerste war in der Ähre, und der Flachs hatte Knospen. Aber der Weizen und der Spelt wurden nicht geschlagen, weil sie spätzeitig sind. - Und Mose ging von dem Pharao zur Stadt hinaus und breitete seine Hände aus zu Jahwe; und der Donner und der Hagel hörten auf, und der Regen ergoss sich nicht mehr auf die Erde. Und als der Pharao sah, dass der Regen und der Hagel und der Donner aufgehört hatten, da fuhr er fort zu sündigen und verstockte sein Herz, er und seine Knechte. Und das Herz des Pharao verhärtete sich, und er liess die Kinder Israel nicht ziehen, so wie Jahwe durch Mose geredet hatte. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe zu dem Pharao hinein, denn ich habe sein Herz verstockt und das Herz seiner Knechte, um diese meine Zeichen in seiner Mitte zu tun und damit du vor den Ohren deiner Kinder und deiner Kindeskinder erzählest, was ich in Ägypten {O. unter den Ägyptern} ausgerichtet, und meine Zeichen, die ich unter ihnen getan habe; und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. Da gingen Mose und Aaron zu dem Pharao hinein und sprachen zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Bis wann weigerst du dich, dich vor mir zu demütigen? Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen! Denn wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, siehe, so will ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet bringen; und sie werden das Angesicht {Eig. den Anblick; so auch V. 15} des Landes bedecken, dass man das Land nicht wird sehen können; und sie werden das Übrige fressen, das entronnen, das euch übriggeblieben ist von dem Hagel, und werden alle Bäume fressen, die euch auf dem Felde wachsen; und sie werden deine Häuser erfüllen und die Häuser aller deiner Knechte und die Häuser aller Ägypter, wie es deine Väter und die Väter deiner Väter nicht gesehen haben, seit dem Tage, da sie auf Erden gewesen sind, bis auf diesen Tag. Und er wandte sich und ging von dem Pharao hinaus. Und die Knechte des Pharao sprachen zu ihm: Bis wann soll uns dieser zum Fallstrick sein? Lass die Leute ziehen, dass sie Jahwe, ihrem Gott, dienen! Erkennst du noch nicht, dass Ägypten zu Grunde geht? Und Mose und Aaron wurden wieder zu dem Pharao gebracht, und er sprach zu ihnen: Ziehet hin, dienet Jahwe, eurem Gott! Welche alle sind es, die ziehen sollen? Da sprach Mose: Mit unseren Jungen und mit unseren Alten wollen wir ziehen, mit unseren Söhnen und mit unseren Töchtern, mit unserem Kleinvieh und mit unseren Rindern wollen wir ziehen; denn wir haben ein Fest Jahwes. Und er sprach zu ihnen: Jahwe sei so mit euch, wie ich euch und eure Kinder ziehen lasse! Sehet zu, denn ihr habt Böses vor {O. Sehet, dass Böses euch bevorsteht! W. dass Böses (od.denn Böses ist) vor eurem Angesicht ist}! Nicht also! Ziehet doch hin, ihr Männer, und dienet Jahwe; denn das ist es, was ihr begehrt habt. Und man trieb sie von dem Pharao hinaus. Und Jahwe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Land Ägypten wegen der Heuschrecken, dass sie über das Land Ägypten heraufkommen und alles Kraut des Landes fressen, alles was der Hagel übriggelassen hat. Und Mose streckte seinen Stab aus über das Land Ägypten, und Jahwe führte einen Ostwind ins Land selbigen ganzen Tag und die ganze Nacht. Als es Morgen wurde, da trieb der Ostwind die Heuschrecken herbei. Und die Heuschrecken kamen herauf über das ganze Land Ägypten und liessen sich in dem ganzen Gebiet Ägyptens nieder, in gewaltiger Menge; vor ihnen sind nicht derart Heuschrecken gewesen wie diese, und nach ihnen werden nicht derart sein. Und sie bedeckten das Angesicht des ganzen Landes, so dass das Land verfinstert wurde; und sie frassen alles Kraut des Landes und alle Früchte der Bäume, die der Hagel übriggelassen hatte; und es blieb nichts Grünes übrig an den Bäumen und am Kraut des Feldes im ganzen Lande Ägypten. Und der Pharao rief Mose und Aaron eilends und sprach: Ich habe gesündigt gegen Jahwe, euren Gott, und gegen euch! Und nun vergib doch meine Sünde nur dieses Mal, und flehet zu Jahwe, eurem Gott, dass er nur diesen Tod von mir wegnehme! Da ging er von dem Pharao hinaus und flehte zu Jahwe. Und Jahwe wandte den Wind in einen sehr starken Westwind, der hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer. Es blieb nicht eine Heuschrecke übrig in dem ganzen Gebiet Ägyptens. Und Jahwe verhärtete das Herz des Pharao, und er liess die Kinder Israel nicht ziehen. Und Jahwe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus gen Himmel, dass eine Finsternis über das Land Ägypten komme, so dass man die Finsternis greifen möge. Und Mose streckte seine Hand aus gen Himmel; da entstand im ganzen Lande Ägypten eine dichte Finsternis drei Tage lang. Sie sahen einer den anderen nicht, und keiner stand von seinem Platze auf drei Tage lang; aber alle Kinder Israel hatten Licht in ihren Wohnungen. - Und der Pharao rief Mose und sprach: Ziehet hin, dienet Jahwe; nur euer Kleinvieh und eure Rinder sollen zurückbleiben; auch eure Kinder mögen mit euch ziehen. Und Mose sprach: Auch Schlachtopfer und Brandopfer musst du in unsere Hände geben, dass wir Jahwe, unserem Gott opfern. So muss auch unser Vieh mit uns ziehen, nicht eine Klaue darf zurückbleiben; denn davon werden wir nehmen, um Jahwe, unserem Gott, zu dienen; wir wissen ja nicht, womit wir Jahwe dienen sollen, bis wir dorthin kommen. Aber Jahwe verhärtete das Herz des Pharao, und er wollte sie nicht ziehen lassen. Und der Pharao sprach zu ihm: Gehe hinweg von mir; hüte dich, sieh mein Angesicht nicht wieder! denn an dem Tage, da du mein Angesicht siehst, wirst du sterben. Und Mose sprach: Du hast recht geredet, ich werde dein Angesicht nicht mehr wiedersehen. Und Jahwe sprach zu Mose: Noch eine Plage will ich über den Pharao und über Ägypten bringen; danach wird er euch von hinnen ziehen lassen. Wenn er euch vollends ziehen lassen wird, so wird er euch sogar von hier wegtreiben. Rede doch zu den Ohren des Volkes, dass sie ein jeder von seinem Nachbarn und eine jede von ihrer Nachbarin silberne Geräte und goldene Geräte fordern. Und Jahwe gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter. Auch war der Mann Mose sehr gross im Lande Ägypten, in den Augen der Knechte des Pharao und in den Augen des Volkes. Und Mose sprach: So spricht Jahwe: Um Mitternacht will ich ausgehen mitten durch Ägypten; und alle Erstgeburt im Lande Ägypten soll sterben, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Throne sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd, die hinter der Mühle ist, und alle Erstgeburt des Viehes. Und es wird ein grosses Geschrei sein im ganzen Lande Ägypten, desgleichen nie gewesen ist und desgleichen nicht mehr sein wird. Aber gegen alle Kinder Israel wird nicht ein Hund seine Zunge spitzen, vom Menschen bis zum Vieh; auf dass ihr wisset, dass Jahwe einen Unterschied macht zwischen den Ägyptern und den Israeliten. Und alle diese deine Knechte werden zu mir herabkommen und sich vor mir niederbeugen und sagen: Ziehe aus, du und alles Volk, das dir folgt! Und danach werde ich ausziehen. - Und er ging von dem Pharao hinaus in glühendem Zorn. Und Jahwe hatte zu Mose gesagt: Der Pharao wird nicht auf euch hören, auf dass meine Wunder sich mehren im Lande Ägypten. Und Mose und Aaron haben alle diese Wunder getan vor dem Pharao; aber Jahwe verhärtete das Herz des Pharao, und er liess die Kinder Israel nicht aus seinem Lande ziehen. Und Jahwe redete zu Mose und Aaron im Lande Ägypten und sprach: Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll euch der erste sein von den Monaten des Jahres {d.h. des heiligen Jahres, das mit dem ersten Neomond nach der Frühlings- Nachtgleiche anfing; das bürgerliche Jahr begann mit dem ersten Neumond nach der Herbst-Nachtgleiche}. Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprechet: Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich ein jeder ein Lamm {Eig. ein junges Schaf, od. eine junge Ziege} für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus. Und wenn das Haus nicht zahlreich genug ist für ein Lamm, so nehme er es und sein Nachbar, der nächste an seinem Hause, nach der Zahl der Seelen; einen jeden sollt ihr nach dem Masse seines Essens rechnen auf das Lamm. Ein Lamm ohne Fehl {Eig. vollkommen, vollständig} sollt ihr haben, ein männliches, einjährig; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats; und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden {Wahrscheinlich die Zeit zwischen dem Sonnenuntergang und dem Einbruch der Nacht. (Vergl. 5. Mose 16,6)}. Und sie sollen von dem Blute nehmen und es an die beiden Pfosten und an die Oberschwelle tun, an den Häusern, in welchen sie es essen. Und sie sollen in selbiger Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer, und ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen. Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten: seinen Kopf samt seinen Schenkeln und samt seinem Eingeweide. Und ihr sollt nichts davon übriglassen bis an den Morgen; und was davon bis an den Morgen übrigbleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen. Und also sollt ihr es essen: Eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füssen und euren Stab in eurer Hand; und ihr sollt es essen in Eile. Es ist das Passah {Vorübergehen; vergl. V.13} Jahwes. Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh, und ich werde Gericht üben an allen Göttern Ägyptens, ich, Jahwe. Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage. Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest dem Jahwe; als ewige Satzung bei euren Geschlechtern {W. nach euren Geschlechtern, d.h. so viele ihrer sein werden} sollt ihr ihn feiern. Sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen; ja, am ersten Tage sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes isset, von dem ersten Tage bis zu dem siebten Tage, selbige Seele soll ausgerottet werden aus Israel. Und am ersten Tage soll euch eine heilige Versammlung {Eig. Berufung, Zusammenberufung; so auch nachher} und am siebten Tage eine heilige Versammlung sein; keinerlei Arbeit soll an ihnen getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein soll von euch bereitet werden. Und so beobachtet das Fest der ungesäuerten Brote {W. beobachtet die ungesäuerten (Brote od. Kuchen)}; denn an diesem selbigen Tage habe ich eure Heere aus dem Lande Ägypten herausgeführt. Und ihr sollt diesen Tag beobachten bei euren Geschlechtern als ewige Satzung. Im ersten Monat, am 14. Tage des Monats, am Abend, sollt ihr Ungesäuertes essen bis zu dem 21. Tage des Monats, am Abend. Sieben Tage soll kein Sauerteig in euren Häusern gefunden werden; denn jeder, der Gesäuertes isset, selbige Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei Fremdling oder Eingeborener des Landes. Nichts Gesäuertes sollt ihr essen; in allen euren Wohnungen sollt ihr Ungesäuertes essen. Und Mose rief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Greifet {O. Sondert aus; eig. ziehet} und nehmet euch Kleinvieh nach euren Familien und schlachtet das Passah; und nehmet einen Büschel Ysop und tauchet ihn in das Blut, das in dem Becken ist, und streichet von dem Blute, das in dem Becken ist, an die Oberschwelle und an die beiden Pfosten; ihr aber, keiner von euch soll zur Türe seines Hauses hinausgehen bis an den Morgen. Und Jahwe wird hindurchgehen, die Ägypter zu schlagen; und sieht er das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Pfosten, so wird Jahwe an der Tür vorübergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Häuser zu kommen, um zu schlagen. Und ihr sollt dieses beobachten als eine Satzung für dich und deine Kinder ewiglich. Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommet, das Jahwe euch geben wird, so wie er geredet hat, so sollt ihr diesen Dienst beobachten. Und es soll geschehen, wenn eure Kinder zu euch sagen werden: Was soll euch dieser Dienst? so sollt ihr sagen: Es ist ein Passahopfer dem Jahwe, der an den Häusern der Kinder Israel in Ägypten vorüberging, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser rettete. Und das Volk neigte sich und betete an. Und die Kinder Israel gingen hin und taten es; so wie Jahwe Mose und Aaron geboten hatte, also taten sie. Und es geschah um Mitternacht, da schlug Jahwe alle Erstgeburt im Lande Ägypten, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Throne sass, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Kerker war, und alle Erstgeburt des Viehes. Und der Pharao stand in der Nacht auf, er und alle seine Knechte und alle Ägypter, und es entstand ein grosses Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, worin nicht ein Toter war. Und er rief Mose und Aaron in der Nacht und sprach: Machet euch auf, ziehet weg aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr als auch die Kinder Israel, und gehet hin, dienet Jahwe, wie ihr geredet habt; auch euer Kleinvieh und eure Rinder nehmet mit, so wie ihr geredet habt, und gehet hin und segnet mich auch! Und die Ägypter drängten das Volk, sie eilends aus dem Lande ziehen zu lassen; denn sie sagten: Wir alle sind des Todes! Und das Volk trug seinen Teig, ehe er gesäuert war, ihre Backschüsseln in ihre Kleider {Eig. Oberkleider; das Obergewand bestand meist aus einem grossen viereckigen Stück Zeug, das man in verschiedener Weise umwarf} gebunden, auf ihren Schultern. Und die Kinder Israel taten nach dem Worte Moses und forderten von den Ägyptern silberne Geräte und goldene Geräte und Kleider {Eig. Oberkleider; das Obergewand bestand meist aus einem grossen viereckigen Stück Zeug, das man in verschiedener Weise umwarf}. Und Jahwe gab dem Volke Gnade in den Augen der Ägypter, und sie gaben ihnen das Geforderte; und sie beraubten die Ägypter. Und die Kinder Israel brachen auf von Raemses nach Sukkoth, bei 600000 Mann zu Fuss, die Männer ohne die Kinder. Und auch viel Mischvolk zog mit ihnen herauf, und Kleinvieh und Rinder, sehr viel Vieh. Und sie backten den Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, zu ungesäuerten Kuchen {S.die Anm. zu 1. Mose 18,6}; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten getrieben worden waren und nicht hatten verziehen können; und sie hatten auch keine Zehrung für sich bereitet. Und die Wohnzeit der Kinder Israel, die sie in Ägypten zugebracht haben, ist 430 Jahre. Und es geschah am Ende der 430 Jahre, und es geschah an diesem selbigen Tage, dass alle Heere Jahwes aus dem Lande Ägypten auszogen. Dies ist eine Nacht, die dem Jahwe zu beobachten ist, weil er sie aus dem Lande Ägypten herausführte; diese selbige Nacht gehört dem Jahwe, sie ist zu beobachten von allen Kindern Israel bei ihren Geschlechtern. Und Jahwe redete zu Mose und Aaron: Dies ist die Satzung des Passah: Kein Fremdling soll davon essen; jedes Mannes Knecht aber, ein für Geld Erkaufter, wenn du ihn beschneidest, dann darf er davon essen. Ein Beisass und ein Mietling soll nicht davon essen. In einem Hause soll es gegessen werden; du sollst nichts von dem Fleische aus dem Hause hinausbringen, und ihr sollt kein Bein an ihm zerbrechen. Die ganze Gemeinde Israel soll es feiern {An anderen Stellen mit "opfern" übersetzt; eig. tun, bereiten}. Und wenn ein Fremdling bei dir weilt und das Passah dem Jahwe feiern {An anderen Stellen mit "opfern" übersetzt; eig. tun, bereiten} will, so werde alles Männliche bei ihm beschnitten, und dann komme er herzu, es zu feiern; und er soll sein wie ein Eingeborener des Landes. Aber kein Unbeschnittener soll davon essen. Ein Gesetz soll sein für den Eingeborenen und für den Fremdling, der in eurer Mitte weilt. Und alle Kinder Israel taten, wie Jahwe Mose und Aaron geboten hatte; also taten sie. Und es geschah an diesem selbigen Tage, da führte Jahwe die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraus nach ihren Heeren. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Heilige mir alles Erstgeborene, was irgend den Mutterschoss durchbricht unter den Kindern Israel, an Menschen und an Vieh; es ist mein. - Und Mose sprach zu dem Volke: Gedenket dieses Tages, an welchem ihr aus Ägypten gezogen seid, aus dem Hause der Knechtschaft {W. der Knechte}; denn mit starker Hand hat Jahwe euch von hier herausgeführt; und es soll nichts Gesäuertes gegessen werden. Heute ziehet ihr aus, im Monat Abib {Ährenmonat; vergleiche Kap. 12,2}. Und es soll geschehen, wenn Jahwe dich bringt in das Land der Kanaaniter und der Hethiter und der Amoriter und der Hewiter und der Jebusiter, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fliesst, so sollst du diesen Dienst in diesem Monat halten. Sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, und am siebten Tage ist ein Fest dem Jahwe. Die sieben Tage soll Ungesäuertes gegessen werden; und nicht soll Gesäuertes bei dir gesehen werden, noch soll Sauerteig bei dir gesehen werden in allen deinen Grenzen. Und du sollst deinem Sohne an selbigem Tage kundtun und sprechen: Es ist um deswillen, was Jahwe mir getan hat, als ich aus Ägypten zog. Und es sei dir zu einem Zeichen an deiner Hand und zu einem Denkzeichen zwischen deinen Augen, damit das Gesetz Jahwes in deinem Munde sei; denn mit starker Hand hat Jahwe dich aus Ägypten herausgeführt. Und du sollst diese Satzung beobachten zu ihrer bestimmten Zeit, von Jahr zu Jahr. Und es soll geschehen, wenn Jahwe dich in das Land der Kanaaniter bringt, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gibt, so sollst du Jahwe alles darbringen, was den Mutterschoss durchbricht; und alles zuerst Geworfene vom Vieh, das dir zuteil wird, die Männlichen gehören Jahwe. Und jedes Erstgeborene des Esels sollst du mit einem Lamme {S. die Anm. zu Kap. 12,3} lösen, und wenn du es nicht lösest, so brich ihm das Genick; und jedes Erstgeborene des Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen. Und es soll geschehen, wenn dein Sohn dich künftig fragt und spricht: Was ist das? so sollst du zu ihm sagen: Mit starker Hand hat Jahwe uns aus Ägypten herausgeführt, aus dem Hause der Knechtschaft. Und es geschah, da der Pharao sich hartnäckig weigerte, uns ziehen zu lassen, tötete Jahwe alle Erstgeburt im Lande Ägypten, vom Erstgeborenen des Menschen bis zum Erstgeborenen des Viehes; darum opfere ich dem Jahwe alles, was den Mutterschoss durchbricht, die Männlichen, und jeden Erstgeborenen meiner Söhne löse ich. Und es sei zu einem Zeichen an deiner Hand und zu Stirnbändern zwischen deinen Augen; denn mit starker Hand hat Jahwe uns aus Ägypten herausgeführt. Und es geschah, als der Pharao das Volk ziehen liess, da führte Gott sie nicht den Weg durch das Land der Philister, wiewohl er nahe war; denn Gott sprach: Damit es das Volk nicht gereue, wenn sie den Streit sehen, und sie nicht nach Ägypten zurückkehren. Und Gott führte das Volk herum, den Weg der Wüste des Schilfmeeres; und die Kinder Israel zogen gerüstet aus dem Lande Ägypten herauf. Und Mose nahm die Gebeine Josephs mit sich; denn er hatte die Kinder Israel ausdrücklich schwören lassen und gesagt: Gott wird euch gewisslich heimsuchen; so führet denn meine Gebeine mit euch von hier hinauf! Und sie brachen auf von Sukkoth und lagerten sich in Etham, am Rande der Wüste. Und Jahwe zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolkensäule, um sie auf dem Wege zu leiten, und des Nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht ziehen könnten {O. so dass sie... ziehen konnten}. Des Tages wich nicht die Wolkensäule noch des Nachts die Feuersäule vor dem Volke. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Sprich zu den Kindern Israel, dass sie umkehren und sich lagern vor Pi-Hachiroth, zwischen Migdol und dem Meere; vor Baal-Zephon, ihm gegenüber, sollt ihr euch am Meere lagern. Und der Pharao wird von den Kindern Israel sagen: Verwirrt irren sie im Lande umher, die Wüste hat sie umschlossen. Und ich will das Herz des Pharao verhärten, dass er ihnen nachjage; und ich will mich verherrlichen an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, und die Ägypter sollen erkennen, dass ich Jahwe bin. Und sie taten also. Und es wurde dem König von Ägypten berichtet, dass das Volk entflohen wäre; da verwandelte sich das Herz des Pharao und seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Was haben wir da getan, dass wir Israel aus unserem Dienste haben ziehen lassen! Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit sich. Und er nahm sechshundert auserlesene Wagen und alle Wagen Ägyptens, und Wagenkämpfer auf jedem derselben. Und Jahwe verhärtete das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, und er jagte den Kindern Israel nach; und die Kinder Israel zogen aus mit erhobener Hand. Und die Ägypter jagten ihnen nach, alle Rosse, Wagen {O. alle Wagenrosse} des Pharao und seine Reiter und seine Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meere gelagert hatten, bei Pi-Hachiroth, vor Baal-Zephon. Und als der Pharao nahte, da hoben die Kinder Israel ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und die Kinder Israel fürchteten sich sehr und schrieen zu Jahwe. Und sie sprachen zu Mose: Hast du uns darum, weil in Ägypten keine Gräber waren, weggeholt, um in der Wüste zu sterben? Warum hast du uns das getan, dass du uns aus Ägypten herausgeführt hast? Ist dies nicht das Wort, das wir in Ägypten zu dir geredet haben, indem wir sprachen: Lass ab von uns, dass wir den Ägyptern dienen? denn besser wäre es uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben. Und Mose sprach zu dem Volke: Fürchtet euch nicht! stehet und sehet die Rettung Jahwes, die er euch heute schaffen wird; denn die Ägypter, die ihr heute sehet, die werdet ihr hinfort nicht mehr sehen ewiglich. Jahwe wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein {O. sollt schweigen}. Und Jahwe sprach zu Mose: Was schreiest du zu mir? rede zu den Kindern Israel, dass sie aufbrechen. Und du, erhebe deinen Stab und strecke deine Hand aus über das Meer und spalte es, dass die Kinder Israel mitten in das Meer hineingehen auf dem Trockenen. Und ich, siehe, ich will das Herz der Ägypter verhärten, und sie werden hinter ihnen herkommen; und ich will mich verherrlichen an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, an seinen Wagen und an seinen Reitern. Und die Ägypter sollen erkennen, dass ich Jahwe bin, wenn ich mich verherrlicht habe an dem Pharao, an seinen Wagen und an seinen Reitern. Und der Engel Gottes, der vor dem Heere Israels herzog, brach auf und trat hinter sie; und die Wolkensäule brach auf von vorn {W.- von vor ihnen} und stellte sich hinter sie. Und sie kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels, und sie wurde dort Wolke und Finsternis, und erleuchtete hier die Nacht; und so nahte jenes diesem nicht die ganze Nacht. Und Mose streckte seine Hand aus über das Meer, und Jahwe trieb das Meer durch einen starken Ostwind hinweg, die ganze Nacht, und machte das Meer trocken {Eig. zu trockenem Lande}, und die Wasser wurden gespalten. Und die Kinder Israel gingen mitten in das Meer hinein auf dem Trockenen, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. Und die Ägypter jagten ihnen nach und kamen hinter ihnen her, alle Rosse des Pharao, seine Wagen und seine Reiter, mitten ins Meer. Und es geschah in der Morgenwache, da schaute Jahwe in der Feuer- und Wolkensäule auf das Heer der Ägypter und verwirrte das Heer der Ägypter. Und er stiess die Räder von seinen Wagen und liess es fahren mit Beschwerde. Und die Ägypter sprachen: Lasst uns vor Israel fliehen, denn Jahwe streitet für sie wider die Ägypter! Und Jahwe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Meer, dass die Wasser über die Ägypter zurückkehren, über ihre Wagen und über ihre Reiter. Da streckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kehrte beim Anbruch des Morgens zu seiner Strömung zurück; und die Ägypter flohen ihm entgegen; und Jahwe stürzte die Ägypter mitten ins Meer. Und die Wasser kehrten zurück und bedeckten die Wagen und die Reiter der ganzen Heeresmacht des Pharao, die hinter ihnen her ins Meer gekommen waren; es blieb auch nicht einer von ihnen übrig. Und die Kinder Israel gingen auf dem Trockenen mitten durch das Meer, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. So rettete Jahwe Israel an selbigem Tage aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres. Und Israel sah die grosse Macht {W. Hand}, die Jahwe an den Ägyptern betätigt hatte; und das Volk fürchtete Jahwe, und sie glaubten an Jahwe und an Mose, seinen Knecht. Damals sangen Mose und die Kinder Israel dieses Lied dem Jahwe und sprachen also: Singen will ich Jahwe, denn hoch erhaben ist er {O. hoch hat er sich erhoben; so auch V.21}; das Ross und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt. Meine Stärke {And.: Mein Lob, Preis} und mein Gesang ist Jah, denn er ist mir zur Rettung geworden; dieser ist mein Gott {El}, und ich will ihn verherrlichen {And.: ihm eine Wohnung machen}, meines Vaters Gott, und ich will ihn erheben. Jahwe ist ein Kriegsmann, Jahwe sein Name. Die Wagen des Pharao und seine Heeresmacht hat er ins Meer gestürzt, und die Auserlesenen seiner Wagenkämpfer sind versunken im Schilfmeer. Die Fluten bedeckten sie, sie sind hinuntergefahren in die Tiefen wie ein Stein. Deine Rechte, Jahwe, ist herrlich in Macht; deine Rechte, Jahwe, hat zerschmettert den Feind. Und in der Grösse deiner Hoheit hast du niedergerissen, die sich wider dich erhoben; du liessest deine Zornglut los: sie hat sie verzehrt wie Stoppeln. Und durch den Hauch deiner Nase türmten sich die Wasser, es standen die Strömungen wie ein Damm, es gerannen die Fluten im Herzen des Meeres. Der Feind sprach: Ich will nachjagen, einholen, Beute teilen; meine Gier soll sich sättigen an ihnen; ich will mein Schwert ziehen, meine Hand soll sie vertilgen. Du hauchtest mit deinem Odem - das Meer bedeckte sie; sie sanken unter wie Blei in die gewaltigen Wasser. Wer ist dir gleich unter den Göttern, Jahwe! Wer ist dir gleich, herrlich in Heiligkeit, furchtbar an Ruhm, Wunder tuend! Du strecktest deine Rechte aus - die Erde verschlang sie. Du hast durch deine Güte geleitet das Volk, das du erlöst, hast es durch deine Stärke geführt zu deiner heiligen Wohnung. Es hörten's die Völker, sie bebten; Angst ergriff die Bewohner Philistäas. Da wurden bestürzt die Fürsten Edoms; die Starken Moabs, sie ergriff Beben; es verzagten alle Bewohner Kanaans. Es überfiel sie Schrecken und Furcht; ob der Grösse deines Armes verstummten sie gleich einem Stein, bis hindurchzog dein Volk, Jahwe, bis hindurchzog das Volk, das du erworben hast. Du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils, die Stätte, die du, Jahwe, zu deiner Wohnung gemacht, das Heiligtum, Herr, das deine Hände bereitet haben. Jahwe wird König sein immer und ewiglich! - Denn die Rosse des Pharao mit seinen Wagen und mit seinen Reitern sind ins Meer gekommen, und Jahwe hat die Wasser des Meeres über sie zurückgeführt; und die Kinder Israel gingen auf dem Trockenen mitten durchs Meer. Und Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, nahm das Tamburin in ihre Hand; und alle Weiber zogen aus, hinter ihr her, mit Tamburinen und in Reigen. Und Mirjam antwortete ihnen {d.h. den Männern im Wechselgesang}: Singet Jahwe, denn hoch erhaben ist er; das Ross und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt! - Und Mose liess Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen aus in die Wüste Sur; und sie wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser. Und sie kamen nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war bitter: darum gab man ihm den Namen Mara {Bitterkeit}. Und das Volk murrte wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken? Und er schrie zu Jahwe, und Jahwe wies ihm ein Holz; und er warf es in das Wasser, und das Wasser wurde süss. Dort stellte er ihm Satzung und Recht, und dort versuchte er es; und er sprach: Wenn du fleissig auf die Stimme Jahwes, deines Gottes, hören wirst, und tun, was recht ist in seinen Augen, und horchen wirst auf seine Gebote und beobachten alle seine Satzungen, so werde ich keine der Krankheiten auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin Jahwe, der dich heilt {'Jahwe Rafa (Der HERR der heilt)'}. Und sie kamen nach Elim, und daselbst waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume; und sie lagerten sich daselbst an den Wassern. Und sie brachen auf von Elim, und die ganze Gemeinde der Kinder Israel kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai ist, am fünfzehnten Tage des zweiten Monats nach ihrem Auszuge aus dem Lande Ägypten. Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte wieder Mose und wider Aaron in der Wüste. Und die Kinder Israel sprachen zu ihnen: Wären wir doch im Lande Ägypten durch die Hand Jahwes gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen sassen, als wir Brot assen bis zur Sättigung! denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung Hungers sterben zu lassen. Da sprach Jahwe zu Mose: Siehe, ich werde euch Brot vom Himmel regnen lassen; und das Volk soll hinausgehen und den täglichen Bedarf an seinem Tage sammeln, damit ich es versuche, ob es wandeln wird in meinem Gesetz oder nicht. Und es soll geschehen, am sechsten Tage, da sollen sie zubereiten, was sie einbringen, und es wird das Doppelte von dem sein, was sie tagtäglich sammeln werden. Und Mose und Aaron sprachen zu allen Kindern Israel: Am Abend, da werdet ihr erkennen, dass Jahwe euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat; und am Morgen, da werdet ihr die Herrlichkeit Jahwes sehen, indem er euer Murren wider Jahwe gehört hat; denn was sind wir, dass ihr wider uns murret! Und Mose sprach: Dadurch werdet ihr's erkennen, dass Jahwe euch am Abend Fleisch zu essen geben wird und am Morgen Brot bis zur Sättigung, indem Jahwe euer Murren gehört hat, womit ihr wider ihn murret. Denn was sind wir? Nicht wider uns ist euer Murren, sondern wider Jahwe. Und Mose sprach zu Aaron: Sprich zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Nahet herzu vor Jahwe, denn er hat euer Murren gehört. Und es geschah, als Aaron zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel redete, da wandten sie sich gegen die Wüste; und siehe, die Herrlichkeit Jahwes erschien in der Wolke. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Ich habe das Murren der Kinder Israel gehört; rede zu ihnen und sprich: Zwischen den zwei Abenden {S. die Anm. zu Kap. 12,6} werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr von Brot satt werden; und ihr werdet erkennen, dass ich Jahwe bin, euer Gott. Und es geschah am Abend, da kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager; und am Morgen war eine Tauschicht rings um das Lager. Und die Tauschicht stieg auf, und siehe, da lag's auf der Fläche der Wüste fein, körnig {Eig. schuppenartig}, fein, wie der Reif auf der Erde. Und die Kinder Israel sahen es und sprachen einer zum anderen: Was ist das {H. Man hu}? denn sie wussten nicht, was es war. Und Mose sprach zu ihnen: Dies ist das Brot, das Jahwe euch zur Nahrung gegeben hat. Dies ist das Wort, das Jahwe geboten hat: Sammelt davon, ein jeder nach dem Masse seines Essens; einen Ghomer für den Kopf, nach der Zahl eurer Seelen, sollt ihr nehmen, ein jeder für die, welche in seinem Zelte sind. Und die Kinder Israel taten also und sammelten, der viel und der wenig. Und sie massen mit dem Ghomer: da hatte, wer viel gesammelt hatte, nicht übrig, und wer wenig gesammelt hatte, dem mangelte nicht; sie hatten gesammelt, ein jeder nach dem Masse seines Essens. Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse davon übrig bis an den Morgen. Aber sie hörten nicht auf Mose, und etliche liessen davon übrig bis an den Morgen; da wuchsen Würmer darin, und es ward stinkend. Und Mose wurde zornig über sie. Und sie sammelten es Morgen für Morgen, ein jeder nach dem Masse seines Essens; und wenn die Sonne heiss wurde, so zerschmolz es. Und es geschah am sechsten Tage, da sammelten sie das Doppelte an Brot, zwei Ghomer für einen; und alle Fürsten der Gemeinde kamen und berichteten es Mose. Und er sprach zu ihnen: Dies ist es, was Jahwe geredet hat: Morgen ist Ruhe, ein heiliger Sabbat dem Jahwe; was ihr backen wollt, backet, und was ihr kochen wollt, kochet. Alles aber, was übrigbleibt, leget euch hin zur Aufbewahrung bis an den Morgen. Und sie legten es hin bis an den Morgen, so wie Mose geboten hatte; und es stank nicht, und es war kein Wurm darin. Da sprach Mose: Esset es heute, denn heute ist Sabbat dem Jahwe; ihr werdet es heute auf dem Felde nicht finden. Sechs Tage sollt ihr es sammeln; aber am siebten Tage ist Sabbat, an dem wird es nicht sein. Und es geschah am siebten Tage, dass etliche von dem Volke hinausgingen, um zu sammeln, und sie fanden nichts. Und Jahwe sprach zu Mose: Bis wann weigert ihr euch, meine Gebote und meine Gesetze zu beobachten? Sehet {O. dass}, weil Jahwe euch den Sabbat gegeben hat, darum gibt er euch am sechsten Tage Brot für zwei Tage; bleibet ein jeder an seiner Stelle, niemand gehe am siebten Tage von seinem Orte heraus. Und das Volk ruhte am siebten Tage. Und das Haus Israel gab ihm den Namen Man; und es war wie Koriandersamen, weiss, und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig. Und Mose sprach: Dies ist das Wort, das Jahwe geboten hat: Ein Ghomer voll davon sei zur Aufbewahrung für eure Geschlechter, damit sie das Brot sehen, womit ich euch in der Wüste gespeist habe, als ich euch aus dem Lande Ägypten herausführte. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm einen Krug und tue Man darein, einen Ghomer voll, und lege es vor Jahwe nieder zur Aufbewahrung für eure Geschlechter. So wie Jahwe Mose geboten hatte, legte Aaron es vor das Zeugnis nieder, zur Aufbewahrung. - Und die Kinder Israel assen das Man vierzig Jahre, bis sie in ein bewohntes Land kamen; sie assen das Man, bis sie an die Grenze des Landes Kanaan kamen. Der Ghomer aber ist ein Zehntel vom Epha. Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel brach auf aus der Wüste Sin, nach ihren Zügen {Eig. Reisestationen; and. üb.: zu ihren Zügen}, nach dem Befehl Jahwes; und sie lagerten sich zu Rephidim; und da war kein Wasser zum Trinken für das Volk. Und das Volk haderte mit Mose, und sie sprachen: Gebet uns Wasser, dass wir trinken! Und Mose sprach zu ihnen: Was hadert ihr mit mir? Was versuchet ihr Jahwe? Und das Volk dürstete daselbst nach Wasser, und das Volk murrte wider Mose und sprach: Warum doch hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen? Da schrie Mose zu Jahwe und sprach: Was soll ich mit diesem Volke tun? Noch ein wenig, und sie steinigen mich. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe hin vor dem Volke, und nimm mit dir von den Ältesten Israels; und deinen Stab, womit du den Strom geschlagen hast, nimm in deine Hand und gehe hin. Siehe, ich will daselbst vor dir stehen auf dem Felsen am Horeb; und du sollst auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus demselben herauskommen, dass das Volk trinke. Und Mose tat also vor den Augen der Ältesten Israels. Und er gab dem Orte den Namen Massa {Versuchung} und Meriba {Hader}, wegen des Haderns der Kinder Israel und weil sie Jahwe versucht hatten, indem sie sagten: Ist Jahwe in unserer Mitte oder nicht? Und es kam Amalek und stritt wider Israel in Rephidim. Und Mose sprach zu Josua {H. Jehoschua: Jahwe ist Rettung (Griech. Jesus); vergl. 4. Mose 13,16}: Erwähle uns Männer und ziehe aus, streite wider Amalek; morgen will ich auf dem Gipfel des Hügels stehen, mit dem Stabe Gottes in meiner Hand. Und Josua tat, wie Mose ihm gesagt hatte, um wider Amalek zu streiten; und Mose, Aaron und Hur stiegen auf den Gipfel des Hügels. Und es geschah, wenn Mose seine Hand erhob, so hatte Israel die Oberhand, und wenn er seine Hand ruhen liess, so hatte Amalek die Oberhand. Und die Hände Moses wurden schwer. Da nahmen sie einen Stein und legten denselben unter ihn, und er setzte sich darauf; und Aaron und Hur unterstützten seine Hände, hier einer und dort einer; und so waren seine Hände fest, bis die Sonne unterging. Und Josua streckte Amalek und sein Volk nieder mit der Schärfe des Schwertes. - Und Jahwe sprach zu Mose: Schreibe dieses zum Gedächtnis in ein {O. das} Buch, und lege in die Ohren Josuas, dass ich das Gedächtnis Amaleks gänzlich unter dem Himmel austilgen werde. Und Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen: Jahwe, mein Panier {H. Jahwe-Nissi}! Und er sprach: Denn die Hand ist {O. sprach: Die Hand ist} am Throne Jahs {d.h. zum Schwur}: Krieg hat Jahwe wider Amalek von Geschlecht zu Geschlecht! Und Jethro, der Priester von Midian, der Schwiegervater Moses, hörte alles, was Gott an Mose und an Israel, seinem Volke, getan, dass Jahwe Israel aus Ägypten herausgeführt hatte. Und Jethro, der Schwiegervater Moses, nahm Zippora, das Weib Moses, nach ihrer Heimsendung, und ihre zwei Söhne, von denen der Name des einen Gersom war, denn er sprach: Ein Fremdling bin ich geworden in fremdem Lande {S. Kap. 2,22}, und der Name des anderen Elieser {Mein Gott ist Hilfe}: denn der Gott meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich errettet vom Schwerte des Pharao; und Jethro, der Schwiegervater Moses, und seine Söhne und sein Weib kamen zu Mose in die Wüste, wo er gelagert war am Berge Gottes. Und er liess Mose sagen: Ich, dein Schwiegervater Jethro, bin zu dir gekommen, und dein Weib und ihre beiden Söhne mit ihr. Da ging Mose hinaus, seinem Schwiegervater entgegen, und beugte sich nieder und küsste ihn; und sie fragten einer den anderen nach ihrem Wohlergehen und gingen ins Zelt. Und Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was Jahwe an dem Pharao und an den Ägyptern getan hatte um Israels willen, all die Mühsal, die sie auf dem Wege getroffen, und dass Jahwe sie errettet habe. Und Jethro freute sich über all das Gute, das Jahwe an Israel getan, dass er es errettet hatte aus der Hand der Ägypter. Und Jethro sprach: Gepriesen sei Jahwe, der euch errettet hat aus der Hand der Ägypter und aus der Hand des Pharao, der das Volk errettet hat unter der Hand der Ägypter hinweg! Nun weiss ich, dass Jahwe grösser ist als alle Götter; denn in der Sache, worin sie in Übermut handelten, war er über ihnen. Und Jethro, der Schwiegervater Moses, nahm ein Brandopfer und Schlachtopfer für Gott; und Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit dem Schwiegervater Moses zu essen vor dem Angesicht Gottes. Und es geschah am anderen Tage, da setzte sich Mose, um das Volk zu richten; und das Volk stand bei Mose vom Morgen bis zum Abend. Und der Schwiegervater Moses sah alles, was er mit dem Volke tat, und er sprach: Was ist das, das du mit dem Volke tust? warum sitzest du allein, und alles Volk steht bei dir vom Morgen bis zum Abend? Und Mose sprach zu seinem Schwiegervater: Weil das Volk zu mir kommt, um Gott zu befragen. Wenn sie eine Sache haben, so kommt es zu mir, und ich richte zwischen dem einen und dem anderen und tue ihnen die Satzungen Gottes und seine Gesetze kund. Da sprach der Schwiegervater Moses zu ihm: Die Sache ist nicht gut, die du tust; du wirst ganz erschlaffen, sowohl du, als auch dieses Volk, das bei dir ist; denn die Sache ist zu schwer für dich, du kannst sie nicht allein ausrichten. Höre nun auf meine Stimme, ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein {O. sei mit dir}: Sei du für das Volk vor Gott, und bringe du die Sachen zu Gott; und erläutere ihnen die Satzungen und die Gesetze, und tue ihnen kund den Weg, auf dem sie wandeln, und das Werk, das sie tun sollen. Du aber ersieh dir aus dem ganzen Volke tüchtige, gottesfürchtige Männer, Männer der Wahrheit, die den ungerechten Gewinn hassen, und setze sie über sie: Oberste über tausend, Oberste über hundert, Oberste über fünfzig und Oberste über zehn, dass sie das Volk richten zu aller Zeit; und es geschehe, dass sie jede grosse Sache vor dich bringen und dass sie jede kleine Sache selbst richten; so erleichtere es dir, und sie mögen mit dir tragen. Wenn du dieses tust und Gott es dir gebietet, so wirst du bestehen können, und auch dieses ganze Volk wird in Frieden an seinen Ort kommen. Und Mose hörte auf die Stimme seines Schwiegervaters und tat alles, was er gesagt hatte. Und Mose wählte tüchtige Männer aus ganz Israel und setzte sie zu Häuptern über das Volk: Oberste über tausend, Oberste über hundert, Oberste über fünfzig und Oberste über zehn. Und sie richteten das Volk zu aller Zeit: die schwierige Sache brachten sie vor Mose, und jede kleine Sache richteten sie selbst. Und Mose liess seinen Schwiegervater ziehen, und er zog hin in sein Land. Im dritten Monat nach dem Auszuge der Kinder Israel aus dem Lande Ägypten, an diesem selbigen Tage kamen sie in die Wüste Sinai: Sie brachen auf von Rephidim und kamen in die Wüste Sinai und lagerten sich in der Wüste; und Israel lagerte sich daselbst dem Berge gegenüber. Und Mose stieg hinauf zu Gott; und Jahwe rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du zum Hause Jakob sprechen und den Kindern Israel kundtun: Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, wie ich euch getragen auf Adlers Flügeln und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr fleissig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus {O. vor} allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Kindern Israel reden sollst. Und Mose kam und rief die Ältesten des Volkes und legte ihnen alle diese Worte vor, die Jahwe ihm geboten hatte. Da antwortete das ganze Volk insgesamt und sprach: Alles, was Jahwe geredet hat, wollen wir tun! Und Mose brachte die Worte des Volkes zu Jahwe zurück. Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe, ich werde zu dir kommen im Dunkel des Gewölks, damit das Volk höre, wenn ich mit dir rede, und dir auch glaube ewiglich. Und Mose tat Jahwe die Worte des Volkes kund. Und Jahwe sprach zu Mose: Gehe zum Volke und heilige sie heute und morgen, und dass sie ihre Kleider waschen; und sie seien bereit auf den dritten Tag; denn am dritten Tage wird Jahwe vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen. Und mache eine Grenze um das Volk ringsum und sprich: Hütet euch, auf den Berg zu steigen und sein Äusserstes anzurühren; alles, was den Berg anrührt, soll gewisslich getötet werden - keine Hand soll ihn anrühren - denn es soll gewisslich gesteinigt oder erschossen {d.h. mit einem Pfeile oder Wurfgeschoss} werden; ob Vieh oder Mensch, es darf nicht leben. Wenn das Lärmhorn {And.: Widderhorn} anhaltend ertönt, sollen sie gegen den Berg hinansteigen. Und Mose stieg vom Berge zu dem Volke hinab; und er heiligte das Volk, und sie wuschen ihre Kleider. Und er sprach zu dem Volke: Seid bereit auf den dritten Tag; nahet nicht zum Weibe. Und es geschah am dritten Tage, als es Morgen war, da waren Donner und Blitze und eine schwere Wolke auf dem Berge und ein sehr starker Posaunenschall; und das ganze Volk zitterte, das im Lager war. Und Mose führte das Volk aus dem Lager hinaus, Gott entgegen; und sie stellten sich auf am Fusse des Berges. Und der ganze Berg Sinai rauchte, darum, dass Jahwe auf ihn herabstieg im Feuer; und sein Rauch stieg auf, wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg bebte sehr. Und der Posaunenschall wurde fort und fort stärker; Mose redete, und Gott antwortete ihm mit einer Stimme {And.: im Donner; vergl. die Anm. zu Kap. 9,23}. Und Jahwe stieg auf den Berg Sinai herab, auf den Gipfel des Berges; und Jahwe rief Mose auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf. Und Jahwe sprach zu Mose: Steige hinab, warne das Volk, dass sie nicht zu Jahwe durchbrechen, um zu schauen, und viele von ihnen fallen. Und auch die Priester, die zu Jahwe nahen, sollen sich heiligen, dass Jahwe nicht in sie einbreche. Und Mose sprach zu Jahwe: Das Volk wird den Berg Sinai nicht ersteigen können; denn du hast uns ja gewarnt und gesagt: Mache eine Grenze um den Berg und heilige ihn. Und Jahwe sprach zu ihm: Gehe, steige hinab, und du sollst heraufkommen, du und Aaron mit dir; aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, um zu Jahwe hinaufzusteigen, dass er nicht in sie einbreche. Da stieg Mose zu dem Volke hinab und sagte es ihnen. Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin Jahwe, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft {W. der Knechte}. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. - {Eig. zu meinem Angesicht hinzu [FB2004: über, neben, unter etc...]} Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgend ein Gleichnis dessen, was oben im Himmel und was unten auf der Erde und was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, Jahwe, dein Gott, bin ein eifernder Gott {El}, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, am dritten und am vierten Gliede derer, die mich hassen; und der Güte erweist, auf Tausende hin, an denen {And.: an Tausenden derer}, die mich lieben und meine Gebote beobachten. - Du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht zu Eitlem {O. zur Lüge; vergl. 3. Mose 19,12} aussprechen; denn Jahwe wird den nicht für schuldlos halten {O. ungestraft lassen}, der seinen Namen zu Eitlem ausspricht. - Gedenke des Sabbattages, ihn zu heiligen. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; aber der siebte Tag ist Sabbat dem Jahwe, deinem Gott {O. Jahwes, deines Gottes}: du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, und dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat Jahwe den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tage; darum segnete Jahwe den Sabbattag und heiligte ihn. - Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf dass deine Tage verlängert werden in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir gibt. - [Du sollst] nicht töten {[FB2004: Im Hebräischen sind es nur zwei Worte. So ebenfalls in Vers 14 und 15. / Nicht töten ist nicht nur ein Gebot im Sinne von Verbot wie bei z.B. den Verkehrsregeln, sondern ein Wille. Man könnte auch übersetzen mit: Du wirst wie einer sein, der nicht tötet.]}. - [Du sollst] nicht ehebrechen. - [Du sollst] nicht stehlen. - Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten. - Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus; du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch alles, was dein Nächster hat. Und das ganze Volk gewahrte die Donner und die Flammen und den Posaunenschall und den rauchenden Berg. Und als das Volk es gewahrte, zitterten sie und standen von ferne; und sie sprachen zu Mose: Rede du mit uns, und wir wollen hören; aber Gott möge nicht mit uns reden, dass wir nicht sterben! Da sprach Mose zu dem Volke: Fürchtet euch nicht; denn um euch zu versuchen, ist Gott gekommen, und damit seine Furcht vor eurem Angesicht sei, dass ihr nicht sündiget. Und das Volk stand von ferne; und Mose nahte sich zum Dunkel, wo Gott war. Und Jahwe sprach zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sprechen: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe. Ihr sollt nichts neben mir machen, Götter von Silber und Götter von Gold sollt ihr euch nicht machen. Einen Altar von Erde sollst du mir machen und darauf opfern deine Brandopfer und deine Friedensopfer {O. Dankopfer}, dein Kleinvieh und deine Rinder; an jedem Orte, wo ich meines Namens werde gedenken lassen, werde ich zu dir kommen und dich segnen. Und wenn du mir einen Altar von Steinen machst, so sollst du ihn nicht von behauenen Steinen bauen; denn hast du deinen Meissel darüber geschwungen, so hast du ihn entweiht. Und du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit nicht deine Blösse an ihm aufgedeckt werde. Und dies sind die Rechte, die du ihnen vorlegen sollst: So du einen hebräischen Knecht kaufst, soll er sechs Jahre dienen, und im siebten soll er frei ausgehen, umsonst. Wenn er allein {W. mit seinem Leibe, d.h. unverheiratet} gekommen ist, soll er allein ausgehen; wenn er eines Weibes Mann war, soll sein Weib mit ihm ausgehen. Wenn sein Herr ihm ein Weib gegeben und sie ihm Söhne oder Töchter geboren hat, so sollen das Weib und ihre Kinder ihrem Herrn gehören, und er soll allein ausgehen. Wenn aber der Knecht etwa sagt: Ich liebe meinen Herrn, mein Weib und meine Kinder, ich will nicht frei ausgehen, so soll sein Herr ihn vor die Richter {H. Elohim: Götter. So auch Kap. 22,8. 9; vergl. Ps. 82} bringen und ihn an die Tür oder an den Pfosten stellen, und sein Herr soll ihm das Ohr mit einer Pfrieme durchbohren; und er soll ihm dienen auf ewig. Und so jemand seine Tochter zur Magd verkauft, soll sie nicht ausgehen, wie die Knechte ausgehen. Wenn sie in den Augen ihres Herrn missfällig ist, die er für sich bestimmt hatte, so lasse er sie loskaufen: er soll nicht Macht haben, sie an ein fremdes Volk zu verkaufen, weil er treulos an ihr gehandelt hat. Und wenn er sie seinem Sohne bestimmt, so soll er ihr tun nach dem Rechte der Töchter. Wenn er sich {And. üb.: ihm} eine andere nimmt, so soll er ihre Nahrung, ihre Kleidung und ihre Beiwohnung nicht vermindern. Und wenn er ihr diese drei Dinge nicht tut, so soll sie umsonst ausgehen, ohne Geld. Wer einen Menschen schlägt, dass er stirbt, soll gewisslich getötet werden; hat er ihm aber nicht nachgestellt, und Gott hat es seiner Hand begegnen lassen, so werde ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen soll. Und so jemand wider seinen Nächsten vermessen handelt, dass er ihn umbringt mit Hinterlist - von meinem Altar sollst du ihn wegnehmen, dass er sterbe. Und wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, soll gewisslich getötet werden. Und wer einen Menschen stiehlt und ihn verkauft, oder er wird in seiner Hand gefunden, der soll gewisslich getötet werden. Und wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, soll gewisslich getötet werden. Und wenn Männer hadern, und einer schlägt den anderen mit einem Steine oder mit der Faust, und er stirbt nicht, sondern wird bettlägerig: wenn er aufsteht und draussen an seinem Stabe wandelt, so soll der Schläger schuldlos sein; nur soll er sein Versäumnis {Eig. sein Stillsitzen} erstatten und ihn völlig heilen lassen. Und so jemand seinen Knecht oder seine Magd mit dem Stocke schlägt, dass er unter seiner Hand stirbt, so soll er gewisslich gerächt werden: nur wenn er einen Tag oder zwei Tage leben bleibt, soll er nicht gerächt werden, denn er ist sein Geld {d.h. für sein Geld erkauft}. Und wenn Männer sich streiten und stossen ein schwangeres Weib, dass ihr die Frucht abgeht, und es geschieht kein Schaden, so soll er gewisslich an Geld gestraft werden, jenachdem der Mann des Weibes ihm auferlegen wird, und er soll es geben durch die Richter {O. nach der Richter Ermessen}. Wenn aber Schaden geschieht, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme. Und so jemand in das Auge seines Knechtes oder in das Auge seiner Magd schlägt und verdirbt es, so soll er ihn frei entlassen um sein Auge. Und wenn er den Zahn seines Knechtes oder den Zahn seiner Magd ausschlägt, so soll er ihn frei entlassen um seinen Zahn. Und wenn ein Ochse {Eig. ein Stück Rindvieh; so auch in den folgenden Kapiteln} einen Mann oder ein Weib stösst, dass sie sterben {W. dass er stirbt}, so soll der Ochse gewisslich gesteinigt, und sein Fleisch soll nicht gegessen werden; aber der Besitzer des Ochsen soll schuldlos sein. Wenn aber der Ochse vordem stössig war, und sein Besitzer ist gewarnt worden, und er hat ihn nicht verwahrt, und er tötet einen Mann oder ein Weib, so soll der Ochse gesteinigt, und auch sein Besitzer soll getötet werden. Wenn ihm eine Sühne auferlegt wird, so soll er das Lösegeld seines Lebens geben nach allem, was ihm auferlegt wird. Mag er einen Sohn stossen oder eine Tochter stossen, so soll ihm nach diesem Rechte getan werden. Wenn der Ochse einen Knecht stösst oder eine Magd, so soll sein Besitzer {W. er} ihrem Herrn dreissig Silbersekel geben, und der Ochse soll gesteinigt werden. Und wenn jemand eine Grube öffnet, oder wenn jemand eine Grube gräbt und sie nicht zudeckt, und es fällt ein Ochse oder ein Esel hinein, so soll es der Besitzer der Grube erstatten: Geld soll er dem Besitzer desselben zahlen {W. zurückgeben}, und das tote Tier soll ihm gehören. Und wenn jemandes Ochse den Ochsen seines Nächsten stösst, dass er stirbt, so sollen sie den lebenden Ochsen verkaufen und den Erlös {W. sein Geld} teilen, und auch den toten sollen sie teilen. Ist es aber bekannt gewesen, dass der Ochse vordem stössig war, und sein Besitzer hat ihn nicht verwahrt, so soll er gewisslich Ochsen für Ochsen erstatten, und der tote soll ihm gehören. Wenn jemand einen Ochsen stiehlt oder ein Stück Kleinvieh, und schlachtet es oder verkauft es, so soll er fünf Ochsen erstatten für den Ochsen und vier Stück Kleinvieh für das Stück. - Wenn der Dieb beim Einbruch betroffen wird, und er wird geschlagen, dass er stirbt, so ist es ihm {d.h. dem Schläger des Diebes; O. so ist seinetwegen, d.h. des Diebes wegen; so auch V. 3} keine Blutschuld; wenn die Sonne über ihm aufgegangen ist, so ist es ihm eine Blutschuld. Er soll gewisslich erstatten; wenn er nichts hat, soll er für seinen Diebstahl verkauft werden. Wenn das Gestohlene lebend in seiner Hand gefunden wird, es sei ein Ochse oder ein Esel oder ein Stück Kleinvieh, soll er das Doppelte erstatten. So jemand ein Feld oder einen Weingarten {O. ein Gartenland} abweiden lässt und er sein Vieh hintreibt, und es weidet auf dem Felde eines anderen, so soll er es vom Besten seines Feldes und vom Besten seines Weingartens erstatten. Wenn Feuer ausbricht und Dornen {d.h. wahrsch. eine Dornenhecke} erreicht, und es wird ein Garbenhaufen verzehrt, oder das stehende Getreide oder das Feld, so soll der gewisslich erstatten, der den Brand angezündet hat. So jemand seinem Nächsten Geld oder Geräte in Verwahrung gibt, und es wird aus dem Hause dieses Mannes gestohlen, wenn der Dieb gefunden wird, so soll er das Doppelte erstatten; wenn der Dieb nicht gefunden wird, so soll der Besitzer des Hauses vor die Richter treten, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat. - Bei jedem Falle von Veruntreuung betreffs eines Ochsen, eines Esels, eines Stückes Kleinvieh, eines Kleides, betreffs alles Verlorenen, wovon man sagt: "das ist es", soll beider Sache vor die Richter kommen; wen die Richter schuldig sprechen, der soll seinem Nächsten das Doppelte erstatten. - So jemand seinem Nächsten einen Esel oder einen Ochsen oder ein Stück Kleinvieh oder irgend ein Vieh in Verwahrung gibt, und es stirbt oder wird beschädigt oder weggeführt, und niemand sieht es, so soll der Eid Jahwes zwischen ihnen beiden sein, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat; und sein Besitzer {d.h. des Viehes} soll es annehmen, und jener soll nichts erstatten. Und wenn es ihm wirklich gestohlen worden ist, so soll er es seinem Besitzer erstatten. Wenn es aber zerrissen worden ist, so soll er es als Zeugnis bringen; er soll das Zerrissene nicht erstatten. Und wenn jemand von seinem Nächsten ein Stück Vieh entlehnt, und es wird beschädigt oder stirbt - war sein Besitzer nicht dabei, so soll er es gewisslich erstatten; wenn sein Besitzer dabei war, soll er es nicht erstatten. Wenn es gemietet war, so ist es für seine Miete gekommen. Und so jemand eine Jungfrau betört, die nicht verlobt ist, und liegt bei ihr, so soll er sie gewisslich durch eine Heiratsgabe sich zum Weibe erkaufen. Wenn ihr Vater sich durchaus weigert, sie ihm zu geben, so soll er Geld darwägen nach der Heiratsgabe der Jungfrauen. - Eine Zauberin sollst du nicht leben lassen. - Jeder, der bei einem Vieh liegt, soll gewisslich getötet werden. - Wer den Göttern opfert ausser Jahwe allein, soll verbannt {S. die Vorrrede} werden. Und den Fremdling sollst du nicht bedrängen und ihn nicht bedrücken, denn Fremdlinge seid ihr im Lande Ägypten gewesen. Keine Witwe und Waise sollt ihr bedrücken. Wenn du sie irgend bedrückst, so werde ich, wenn sie irgendwie zu mir schreit, ihr Geschrei gewisslich erhören; und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch mit dem Schwerte töten, und eure Weiber sollen Witwen und eure Kinder Waisen werden. - Wenn du meinem Volke, dem Armen bei dir, Geld leihst, so sollst du ihm nicht sein wie ein Gläubiger {Eig. jemand, der um Zins Geld ausleiht}; ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen. - Wenn du irgend deines Nächsten Mantel {Eig. Obergewand, das als Decke benutzt wurde. Vergl. die Anm. zu Kap. 12,34; 5. Mose 22,30} zum Pfande nimmst, so sollst du ihm denselben zurückgeben, ehe die Sonne untergeht; denn es ist seine einzige Decke, sein Kleid für seine Haut; worin soll er liegen? Und es wird geschehen, wenn er zu mir schreit, so werde ich ihn erhören, denn ich bin gnädig. - Die Richter sollst du nicht lästern, und einem Fürsten deines Volkes sollst du nicht fluchen. Mit der Fülle deines Getreides und dem Ausfluss deiner Kelter {W. mit deiner Fülle und deinem Ausfluss} sollst du nicht zögern. Den erstgeborenen deiner Söhne sollst du mir geben. Desgleichen sollst du mit deinem Ochsen tun und mit deinem Kleinvieh; sieben Tage soll es bei seiner Mutter sein, am achten Tage sollst du es mir geben. - Und heilige Männer sollt ihr mir sein, und Fleisch, das auf dem Felde zerrissen worden ist, sollt ihr nicht essen; ihr sollt es den Hunden vorwerfen. Du sollst kein falsches Gerücht aufnehmen {O. aussprechen, d.h. verbreiten}; du sollst deine Hand nicht dem Gesetzlosen reichen, um ein ungerechter Zeuge zu sein. Du sollst der Menge nicht folgen zum Übeltun; und du sollst bei einem Rechtsstreit nicht antworten, indem du dich der Menge nach neigest, das Recht zu beugen. Und den Armen sollst du in seinem Rechtsstreit nicht begünstigen. - Wenn du den Ochsen deines Feindes oder seinen Esel umherirrend antriffst, sollst du ihn demselben jedenfalls zurückbringen. Wenn du den Esel deines Hassers unter seiner Last liegen siehst, so hüte dich, ihn demselben zu überlassen; du sollst ihn jedenfalls mit ihm losmachen. - Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seinem Rechtsstreit. Von der Sache {O. dem Worte} der Lüge sollst du dich fernhalten; und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht töten, denn ich werde den Gesetzlosen {O. Schuldigen} nicht rechtfertigen. Und kein Geschenk sollst du nehmen; denn das Geschenk blendet die Sehenden und verkehrt die Worte der Gerechten. Und den Fremdling sollst du nicht bedrücken; ihr selbst wisset ja, wie es dem Fremdling zu Mute ist, denn Fremdlinge seid ihr im Lande Ägypten gewesen. - Und sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seinen Ertrag einsammeln; aber im siebten sollst du es ruhen und liegen lassen, dass die Armen deines Volkes davon essen; und was sie übriglassen, soll das Getier des Feldes fressen. Desgleichen sollst du mit deinem Weinberge tun und mit deinem Olivenbaum. - Sechs Tage sollst du deine Arbeiten tun; aber am siebten Tage sollst du ruhen, damit dein Ochse und dein Esel raste und der Sohn deiner Magd und der Fremdling sich erhole. Und auf alles, was ich euch gesagt habe, sollt ihr acht haben; und den Namen anderer Götter sollt ihr nicht erwähnen, er soll in deinem Munde nicht gehört werden. Dreimal im Jahre sollst du mir ein Fest feiern. Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du beobachten: sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, so wie ich dir geboten habe, zur bestimmten Zeit im Monat Abib, denn in demselben bist du aus Ägypten gezogen; und man soll nicht leer vor meinem Angesicht erscheinen; und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Arbeit, dessen, was du auf dem Felde säen wirst; und das Fest der Einsammlung im Ausgang des Jahres, wenn du deine Arbeit vom Felde einsammelst. Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor dem Angesicht des Herrn Jahwe erscheinen. - Du sollst nicht das Blut meines Schlachtopfers zu Gesäuertem opfern; und nicht soll das Fett meines Festes über Nacht bleiben bis an den Morgen. Das erste der Erstlinge deines Landes sollst du in das Haus Jahwes, deines Gottes, bringen. - Du sollst ein Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, um dich auf dem Wege zu bewahren und dich an den Ort zu bringen, den ich bereitet habe. Hüte dich vor ihm und höre auf seine Stimme und reize ihn nicht {O. sei nicht widerspenstig gegen ihn}; denn er wird eure Übertretung nicht vergeben, denn mein Name ist in ihm. Doch wenn du fleissig auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sagen werde, so werde ich deine Feinde befeinden und deine Dränger bedrängen. Denn mein Engel wird vor dir hergehen und wird dich bringen zu den Amoritern und den Hethitern und den Perisitern und den Kanaanitern, den Hewitern und den Jebusitern; und ich werde sie vertilgen. Du sollst dich vor ihren Göttern nicht niederbeugen und ihnen nicht dienen, und du sollst nicht tun nach ihren Taten; sondern du sollst sie ganz und gar niederreissen und ihre Bildsäulen gänzlich zerbrechen. Und ihr sollt Jahwe, eurem Gott, dienen: so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich werde Krankheit aus deiner Mitte entfernen. Keine Fehlgebärende und Unfruchtbare wird in deinem Lande sein; die Zahl deiner Tage werde ich voll machen. Meinen Schrecken werde ich vor dir hersenden und alle Völker verwirren, zu denen du kommst, und dir zukehren den Rücken aller deiner Feinde. Und ich werde die Hornisse vor dir hersenden, dass sie vor dir vertreibe die Hewiter, die Kanaaniter und die Hethiter. Nicht in einem Jahre werde ich sie vor dir vertreiben, damit nicht das Land eine Wüste werde, und das Getier des Feldes sich wider dich mehre. Nach und nach werde ich sie vor dir vertreiben, bis du fruchtbar bist und das Land besitzest. Und ich werde deine Grenze setzen vom Schilfmeer bis an das Meer der Philister, und von der Wüste bis an den Strom {der Euphrat; vergl. 1. Mose 15,18; 4. Mose 34,1-12}; denn ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben, dass du sie vor dir vertreibest. Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern keinen Bund machen. Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen, damit sie dich nicht wider mich sündigen machen; denn du würdest ihren Göttern dienen, denn es würde dir zum Fallstrick sein. Und er sprach zu Mose: Steige zu Jahwe herauf, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und betet an von ferne. Und Mose allein nahe sich zu Jahwe; sie aber sollen sich nicht nahen, und das Volk soll nicht mit ihm heraufsteigen. Und Mose kam und erzählte dem Volke alle Worte Jahwes und alle Rechte; und das ganze Volk antwortete mit einer Stimme und sprach: Alle Worte, die Jahwe geredet hat, wollen wir tun. Und Mose schrieb alle Worte Jahwes nieder. Und er machte sich des Morgens früh auf und baute einen Altar unten am Berge und zwölf Denksteine nach den zwölf Stämmen Israels. Und er sandte Jünglinge der Kinder Israel hin, und sie opferten Brandopfer und schlachteten Friedensopfer {O. Dankopfer} von Farren dem Jahwe. Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und tat es in Schalen, und die Hälfte des Blutes sprengte er an den Altar. Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes; und sie sprachen: Alles, was Jahwe geredet hat, wollen wir tun und gehorchen. Und Mose nahm das Blut und sprengte es auf das Volk und sprach: Siehe, das Blut des Bundes, den Jahwe mit euch gemacht hat über alle diese Worte {O. nach allen diesen Worten}. Und es stiegen hinauf Mose und Aaron, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels; und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füssen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst {Eig. wie das Wesen des Himmels} an Klarheit. Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Kinder Israel; und sie schauten Gott und assen und tranken. Und Jahwe sprach zu Mose: Steige zu mir herauf auf den Berg und sei daselbst; und ich werde dir die steinernen Tafeln geben und das Gesetz {Eig. die Lehre, Unterweisung} und das Gebot, das ich geschrieben habe, um sie zu belehren. Und Mose machte sich auf mit Josua, seinem Diener, und Mose stieg auf den Berg Gottes. Und er sprach zu den Ältesten: Wartet hier auf uns, bis wir zu euch zurückkehren; und siehe, Aaron und Hur sind bei euch: wer irgend eine Sache hat, trete vor sie. Und Mose stieg auf den Berg, und die Wolke bedeckte den Berg. Und die Herrlichkeit Jahwes ruhte auf dem Berge Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und am siebten Tage rief er Mose aus der Mitte der Wolke. Und das Ansehen der Herrlichkeit Jahwes war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Kinder Israel. Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg; und Mose war auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel, dass sie mir ein Hebopfer bringen; von einem jeden, der willigen Herzens ist, sollt ihr mein Hebopfer nehmen. Und dies ist das Hebopfer, das ihr von ihnen nehmen sollt: Gold und Silber und Erz, und blauer und roter Purpur und Karmesin und Byssus und Ziegenhaar, und rotgefärbte Widderfelle und Dachsfelle {O. Seekuhfelle, wie Hes. 16,10; desgl.auch Kap. 26,14; 35,7. 23} und Akazienholz; Öl zum Licht, Gewürze zum Salböl und zum wohlriechenden Räucherwerk; Onyxsteine und Steine zum Einsetzen für das Ephod und für das Brustschild. Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich in ihrer Mitte wohne. Nach allem, was ich dir zeige, das Muster der Wohnung und das Muster aller ihrer Geräte, also sollt ihr es machen. Und sie sollen eine Lade von Akazienholz machen: zwei und eine halbe Elle ihre Länge, und eine und eine halbe Elle ihre Breite, und eine und eine halbe Elle ihre Höhe. Und du sollst sie überziehen mit reinem Golde: inwendig und auswendig sollst du sie überziehen; und mache einen goldenen Kranz daran ringsum. Und giesse für dieselbe vier Ringe von Gold und setze sie an ihre vier Ecken {And. üb.: Füsse}, und zwar zwei Ringe an ihrer einen Seite und zwei Ringe an ihrer anderen Seite. Und mache Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold. Und bringe die Stangen in die Ringe an den Seiten der Lade, um die Lade mit denselben zu tragen. Die Stangen sollen in den Ringen der Lade sein, sie sollen nicht daraus entfernt werden. Und lege in die Lade das Zeugnis, das ich dir geben werde. Und mache einen Deckel {O. Sühndeckel; eig. wohl: Versöhnungs-, Sühngerät. Das hebr. Wort ist von einem Zeitwort abgeleitet, welches ursprünglich "zudecken", gewöhnlich aber "sühnen, vergeben" bedeutet} von reinem Golde: zwei und eine halbe Elle seine Länge, und eine und eine halbe Elle seine Breite. Und mache zwei Cherubim von Gold; in getriebener Arbeit sollst du sie machen an beiden Enden des Deckels; und mache einen Cherub an dem Ende der einen Seite und einen Cherub an dem Ende der anderen Seite; aus dem Deckel {d.h. aus einem Stück von ihm} sollt ihr die Cherubim machen an seinen beiden Enden. Und die Cherubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, den Deckel mit ihren Flügeln überdeckend, und ihre Angesichter einander gegenüber; die Angesichter der Cherubim sollen gegen den Deckel gerichtet sein. Und lege den Deckel oben über die Lade; und in die Lade sollst du das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. Und daselbst werde ich mit dir zusammenkommen und von dem Deckel herab, zwischen den zwei Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses sind, alles zu dir reden, was ich dir an die Kinder Israel gebieten werde. Und du sollst einen Tisch von Akazienholz machen: zwei Ellen seine Länge, und eine Elle seine Breite, und eine und eine halbe Elle seine Höhe. Und überziehe ihn mit reinem Golde und mache ihm einen Kranz von Gold ringsum. Und mache ihm eine Leiste, eine Handbreit, ringsum, und mache einen Kranz von Gold an seine Leiste ringsum. Und mache ihm vier Ringe von Gold und setze die Ringe an die vier Ecken {O. Seiten}, die an seinen vier Füssen sind. Dicht bei der Leiste sollen die Ringe sein, zu Behältern für die Stangen, um den Tisch zu tragen. Und mache die Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold, und der Tisch soll daran getragen werden. Und mache seine Schüsseln und seine Schalen und seine Kannen und seine Spendschalen, mit welchen das Trankopfer ausgegossen wird; von reinem Golde sollst du sie machen. Und auf den Tisch sollst du Schaubrote {W. Brot des Angesichts, d.h. das beständig vor Jahwe lag} legen vor meinem Angesicht beständig. Und du sollst einen Leuchter von reinem Golde machen; in getriebener Arbeit soll der Leuchter gemacht werden, sein Fuss und sein Schaft; seine Kelche, seine Knäufe und seine Blumen sollen aus ihm {d.h. aus einem Stück mit ihm} sein. Und sechs Arme sollen von seinen Seiten ausgehen: drei Arme des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Arme des Leuchters aus seiner anderen Seite. Drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem einen Arme: Knauf und Blume; und drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem anderen Arme: Knauf und Blume; also für die sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen. Und an dem Leuchter {d.h. dem Schafte} vier Kelche, mandelblütenförmig: seine Knäufe und seine Blumen; und zwar ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, und wieder ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, und wieder ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, für die sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen. Ihre Knäufe und ihre Arme sollen aus ihm {d.h. aus einem Stück mit ihm} sein; der ganze Leuchter eine getriebene Arbeit, von reinem Golde. Und du sollst seine sieben Lampen machen; und man soll seine Lampen anzünden {Eig. aufsteigen lassen; dasselbe Wort, welches für das Opfern der Brandopfer gebraucht wird}, so dass sie gerade vor ihm hin scheinen {Eig. so dass eine jede gerade vor ihm hin scheine}; und seine Lichtschneuzen und seine Löschnäpfe von reinem Golde. Aus einem Talent reinen Goldes soll man ihn machen mit allen diesen Geräten. Und sieh zu, dass du sie nach ihrem Muster machest, welches dir auf dem Berge gezeigt worden ist. Und die Wohnung sollst du aus zehn Teppichen machen; von gezwirntem Byssus {Feinste, weisse Baumwolle} und blauem und rotem Purpur und Karmesin, mit Cherubim in Kunstweberarbeit sollst du sie machen. Die Länge eines Teppichs 28 Ellen, und vier Ellen die Breite eines Teppichs: ein Mass für alle Teppiche. Fünf Teppiche sollen zusammengefügt werden, einer an den anderen, und wieder fünf Teppiche zusammengefügt, einer an den anderen. Und mache Schleifen von blauem Purpur an den Saum des einen Teppichs am Ende, bei der Zusammenfügung; und also sollst du es machen an dem Saume des äussersten Teppichs bei der anderen Zusammenfügung. Fünfzig Schleifen sollst du an den einen Teppich machen, und fünfzig Schleifen sollst du an das Ende des Teppichs machen, der bei der anderen Zusammenfügung ist, die Schleifen eine der anderen gegenüber. Und mache fünfzig Klammern von Gold, und füge die Teppiche mit den Klammern zusammen, einen an den anderen, so dass die Wohnung ein Ganzes sei. Und du sollst Teppiche von Ziegenhaar machen zum Zelte über die Wohnung; elf solcher Teppiche sollst du machen. Die Länge eines Teppichs dreissig Ellen, und vier Ellen die Breite eines Teppichs: ein Mass für die elf Teppiche. Und füge fünf Teppiche besonders zusammen und sechs Teppiche besonders, und den sechsten Teppich an der Vorderseite des Zeltes lege doppelt. Und mache fünfzig Schleifen an den Saum des einen Teppichs, des äussersten, bei der Zusammenfügung, und fünfzig Schleifen an den Saum des Teppichs der anderen Zusammenfügung. Und mache fünfzig Klammern von Erz, und bringe die Klammern in die Schleifen und füge das Zelt zusammen, so dass es ein Ganzes sei. Und das Überhangende, das übrig ist an den Teppichen des Zeltes, der halbe Teppich, der übrig ist, soll über die Hinterseite der Wohnung hangen. Und die Elle diesseits und die Elle jenseits, von dem, was übrig ist an der Länge der Teppiche des Zeltes, soll über die Seiten der Wohnung hangen, diesseits und jenseits, sie zu bedecken. Und mache für das Zelt eine Decke von rotgefärbten Widderfellen und eine Decke von Dachsfellen oben darüber. Und die Bretter zu der Wohnung sollst du von Akazienholz machen, aufrechtstehend; zehn Ellen die Länge eines Brettes, und eine und eine halbe Elle die Breite eines Brettes; zwei Zapfen an einem Brette, einer dem anderen gegenüber eingefügt: also sollst du es machen an allen Brettern der Wohnung. Und mache die Bretter zu der Wohnung: zwanzig Bretter an der Seite gegen Mittag, südwärts; und vierzig Füsse von Silber sollst du unter die zwanzig Bretter machen: zwei Füsse unter ein Brett für seine zwei Zapfen, und wieder zwei Füsse unter ein Brett für seine zwei Zapfen; und an der anderen Seite der Wohnung, an der Nordseite, zwanzig Bretter, und ihre vierzig Füsse von Silber: zwei Füsse unter ein Brett, und wieder zwei Füsse unter ein Brett; und an der Hinterseite der Wohnung gegen Westen sollst du sechs Bretter machen; und zwei Bretter sollst du für die Winkel der Wohnung an der Hinterseite machen; und sie sollen zweifach sein von unten auf, und sollen an {O. bis zu} ihrem Oberteil völlig aneinander sein in einem Ringe; also soll es mit ihnen beiden sein, an den beiden Winkeln sollen sie sein. Und so sollen es acht Bretter sein, und ihre Füsse von Silber, sechzehn Füsse: zwei Füsse unter einem Brette, und wieder zwei Füsse unter einem Brette. Und du sollst Riegel von Akazienholz machen: fünf zu den Brettern der einen Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der anderen Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der Seite der Wohnung an der Hinterseite gegen Westen; und den mittleren Riegel in der Mitte der Bretter durchlaufend von einem Ende zum anderen. Und die Bretter sollst du mit Gold überziehen; und ihre Ringe, die Behälter für die Riegel, sollst du von Gold machen und die Riegel mit Gold überziehen. Und so richte die Wohnung auf, nach ihrer Vorschrift, wie sie dir auf dem Berge gezeigt worden ist. Und du sollst einen Vorhang {W. ein Scheidendes. So auch V.33. u. 35} machen von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus; in Kunstweberarbeit soll man ihn machen, mit Cherubim. Und hänge ihn auf {W. setze (tue) ihn; so auch nachher} an vier Säulen von Akazienholz, überzogen mit Gold, ihre Haken von Gold, auf vier Füssen von Silber; und hänge den Vorhang auf unter die Klammern; und bringe dorthin, innerhalb des Vorhanges, die Lade des Zeugnisses. Und der Vorhang soll euch eine Scheidung machen zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten {W. dem Heiligen der Heiligen}. Und lege den Deckel auf die Lade des Zeugnisses im Allerheiligsten. Und stelle den Tisch ausserhalb des Vorhangs und den Leuchter dem Tische gegenüber an die Seite der Wohnung gegen Süden; und den Tisch sollst du an die Nordseite setzen. Und mache für den Eingang des Zeltes einen Vorhang {W. eine Decke; desgl. V.37; 27,16 usw.} von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit. Und mache zu dem Vorhang fünf Säulen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold, ihre Haken von Gold, und giesse für sie fünf Füsse von Erz. Und du sollst den Altar {S. Kap. 38,1} von Akazienholz machen: fünf Ellen die Länge, und fünf Ellen die Breite - quadratförmig soll der Altar sein - und drei Ellen seine Höhe. Und mache seine Hörner an seine vier Ecken; aus ihm {d.h. aus einem Stück mit ihm} sollen seine Hörner sein; und überziehe ihn mit Erz. Und mache seine Töpfe, um ihn von der Fettasche zu reinigen, und seine Schaufeln und seine Sprengschalen und seine Gabeln und seine Kohlenpfannen {O. Räucherpfannen}; für alle seine Geräte sollst du Erz verwenden. Und mache ihm ein Gitter von Netzwerk aus Erz, und mache an das Netz vier eherne Ringe an seine vier Ecken; und setze es unter die Einfassung des Altars, unterwärts, dass das Netz bis zur Hälfte des Altars reiche. Und mache Stangen für den Altar, Stangen von Akazienholz, und überziehe sie mit Erz. Und seine Stangen sollen in die Ringe gebracht werden, dass die Stangen an beiden Seiten des Altars seien, wenn man ihn trägt. Hohl, von Brettern sollst du ihn machen; so wie dir auf dem Berge gezeigt worden ist, also soll man ihn machen. Und du sollst den Vorhof {Eig.den Hof} der Wohnung machen: an der Mittagseite, südwärts, Umhänge für den Vorhof von gezwirntem Byssus, hundert Ellen die Länge auf der einen Seite; und seine zwanzig Säulen und ihre zwanzig Füsse von Erz, die Haken der Säulen und ihre Bindestäbe von Silber. Und ebenso an der Nordseite in die Länge: Umhänge, hundert Ellen lang; und seine zwanzig Säulen und ihre zwanzig Füsse von Erz, die Haken der Säulen und ihre Bindestäbe von Silber. Und die Breite des Vorhofs an der Westseite: fünfzig Ellen Umhänge, ihre zehn Säulen und ihre zehn Füsse. Und die Breite des Vorhofs an der Ostseite, gegen Aufgang, fünfzig Ellen: fünfzehn Ellen Umhänge auf der einen Seite {W. Schulter; die beiden Seitenstücke neben dem Eingang. Vergl. Kap. 38,15}, ihre drei Säulen und ihre drei Füsse; und auf der anderen Seite {Siehe Anm. V.14} fünfzehn Ellen Umhänge, ihre drei Säulen und ihre drei Füsse; und für das Tor des Vorhofs einen Vorhang von zwanzig Ellen von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit, ihre vier Säulen und ihre vier Füsse. Alle Säulen des Vorhofs ringsum sollen mit Bindestäben von Silber versehen sein, ihre Haken von Silber und ihre Füsse von Erz. Die Länge des Vorhofs hundert Ellen, und die Breite fünfzig gegen fünfzig, und die Höhe fünf Ellen, von gezwirntem Byssus; und ihre Füsse von Erz. Alle Geräte der Wohnung zu ihrem ganzen Dienst und alle ihre Pflöcke und alle Pflöcke des Vorhofs sollen von Erz sein. Und du, du sollst den Kindern Israel gebieten, dass sie dir reines, zerstossenes Olivenöl bringen zum Licht, um die Lampen anzuzünden beständig. Im Zelte der Zusammenkunft, ausserhalb des Vorhangs, der vor dem Zeugnis ist, sollen Aaron und seine Söhne sie zurichten vom Abend bis zum Morgen, vor Jahwe. Eine ewige Satzung bei ihren Geschlechtern von seiten der Kinder Israel. Und du, du sollst zu dir nahen lassen deinen Bruder Aaron und seine Söhne mit ihm, aus der Mitte der Kinder Israel, um mir den Priesterdienst auszuüben: Aaron, Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar, die Söhne Aarons. Und du sollst heilige Kleider für deinen Bruder Aaron machen zur Herrlichkeit und zum Schmuck. Und du sollst zu allen reden, die weisen Herzens sind, die ich mit dem Geiste der Weisheit erfüllt habe, dass sie die Kleider Aarons machen, ihn zu heiligen, um mir den Priesterdienst auszuüben. Und dies sind die Kleider, die sie machen sollen: ein Brustschild und ein Ephod und ein Oberkleid, und einen Leibrock von zellenförmigem Gewebe, einen Kopfbund und einen Gürtel; und sie sollen heilige Kleider machen für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne, um mir den Priesterdienst auszuüben. Und sie sollen das Gold und den blauen und den roten Purpur und den Karmesin und den Byssus nehmen und sollen das Ephod machen von Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus, in Kunstweberarbeit. Es soll zwei zusammenfügende Schulterstücke haben an seinen beiden Enden, und so werde es zusammengefügt. Und der gewirkte Gürtel, mit dem es angebunden wird, der darüber ist, soll von gleicher Arbeit mit ihm sein, von gleichem Stoffe {W. aus ihm, wie Kap. 25,31. 36; 27,2}: von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus. Und du sollst zwei Onyxsteine nehmen und die Namen der Söhne Israels darauf stechen: sechs ihrer Namen auf den einen Stein und die sechs übrigen Namen auf den anderen Stein, nach ihrer Geburtsfolge. In Steinschneiderarbeit, in Siegelstecherei sollst du die beiden Steine stechen nach den Namen der Söhne Israels; mit Einfassungen von Gold umgeben sollst du sie machen. Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephods, als Steine des Gedächtnisses für die Kinder Israel; und Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schultern tragen vor Jahwe zum Gedächtnis. Und mache Einfassungen von Gold; und zwei Ketten von reinem Golde: schnurähnlich sollst du sie machen, in Flechtwerk, und die geflochtenen Ketten an die Einfassungen befestigen. Und mache das Brustschild des Gerichts {O. des Rechts} in Kunstweberarbeit; gleich der Arbeit des Ephods sollst du es machen: von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du es machen. Quadratförmig soll es sein, gedoppelt, eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite. Und besetze es mit eingesetzten Steinen, vier Reihen von Steinen; eine Reihe: Sardis, Topas und Smaragd, die erste Reihe; und die zweite Reihe: Karfunkel, Saphir und Diamant; und die dritte Reihe: Opal, Achat und Amethyst; und die vierte Reihe: Chrysolith und Onyx und Jaspis; mit Gold sollen sie eingefasst sein in ihren Einsetzungen. Und der Steine sollen nach den Namen der Söhne Israels zwölf sein, nach ihren Namen; in Siegelstecherei sollen sie sein, ein jeder nach seinem Namen, für die zwölf Stämme. Und mache an das Brustschild schnurähnliche Ketten in Flechtwerk, von reinem Golde. Und mache an das Brustschild zwei Ringe von Gold, und befestige die zwei Ringe an die beiden Enden des Brustschildes. Und befestige die zwei geflochtenen Schnüre von Gold an die beiden Ringe an den Enden des Brustschildes; und die beiden anderen Enden der zwei geflochtenen Schnüre sollst du an die beiden Einfassungen befestigen und sie an die Schulterstücke des Ephods befestigen, an seine Vorderseite. Und mache zwei Ringe von Gold und befestige sie an die beiden Enden des Brustschildes, an seinen Saum, der gegen das Ephod hin ist, einwärts; und mache zwei Ringe von Gold und befestige sie an die beiden Schulterstücke des Ephods, unten an seine Vorderseite, gerade bei seiner Zusammenfügung, oberhalb des gewirkten Gürtels des Ephods. Und man soll das Brustschild mit seinen Ringen an die Ringe des Ephods binden mit einer Schnur von blauem Purpur, dass es über dem gewirkten Gürtel des Ephods sei und das Brustschild sich nicht von dem Ephod verrücke. Und Aaron soll die Namen der Söhne Israels an dem Brustschilde des Gerichts auf seinem Herzen tragen, wenn er ins Heiligtum hineingeht, zum Gedächtnis vor Jahwe beständig. Und lege in das Brustschild des Gerichts die Urim und die Thummim {Lichter und Vollkommenheiten}, dass sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er vor Jahwe hineingeht; und Aaron soll das Gericht der Kinder Israel auf seinem Herzen tragen vor Jahwe beständig. Und mache das Oberkleid des Ephods ganz von blauem Purpur. Und seine Kopföffnung soll in seiner Mitte sein; eine Borte soll es an seiner Öffnung haben ringsum, in Weberarbeit; wie die Öffnung eines Panzers soll daran sein, dass es nicht einreisse. Und an seinen Saum mache Granatäpfel von blauem und rotem Purpur und Karmesin, an seinen Saum ringsum, und Schellen von Gold zwischen ihnen ringsum: eine Schelle von Gold und einen Granatapfel, eine Schelle von Gold und einen Granatapfel an den Saum des Oberkleides ringsum. Und Aaron soll es anhaben, um den Dienst zu verrichten, dass sein Klang gehört werde, wenn er ins Heiligtum hineingeht vor Jahwe, und wenn er hinausgeht, dass er nicht sterbe. Und mache ein Blech von reinem Golde und stich darauf mit Siegelstecherei: Heiligkeit dem Jahwe! Und tue es an eine Schnur von blauem Purpur; und es soll an dem Kopfbunde sein, an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein. Und es soll auf der Stirn Aarons sein, und Aaron soll die Ungerechtigkeit der heiligen Dinge tragen, welche die Kinder Israel heiligen werden, bei allen {Eig. nach allen, d.h. so viele ihrer sein werden} Gaben ihrer heiligen Dinge; und es soll beständig an seiner Stirn sein, zum Wohlgefallen für sie vor Jahwe. Und mache den Leibrock von zellenförmigem Gewebe von Byssus, und mache einen Kopfbund von Byssus; und einen Gürtel sollst du machen in Buntwirkerarbeit. Und den Söhnen Aarons sollst du Leibröcke machen und sollst ihnen Gürtel machen, und hohe Mützen sollst du ihnen machen zur Herrlichkeit und zum Schmuck. Und du sollst deinen Bruder Aaron damit bekleiden und seine Söhne mit ihm; und du sollst sie salben und sie weihen {W. ihre Hand füllen. So auch Kap. 29,9. 33. 35; 32,29 u.a. St.; vergl. die Anm. zu 3. Mose 8,28} und sie heiligen, dass sie mir den Priesterdienst ausüben. Und mache ihnen Beinkleider von Linnen, um das Fleisch der Blösse zu bedecken; von den Hüften bis an die Schenkel sollen sie reichen. Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen, oder wenn sie dem Altar nahen, um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, dass sie nicht eine Ungerechtigkeit tragen {O. Schuld auf sich laden} und sterben: eine ewige Satzung für ihn und für seinen Samen nach ihm. Und dies ist es, was du ihnen tun sollst, sie zu heiligen, um mir den Priesterdienst auszuüben: Nimm einen jungen Farren und zwei Widder, ohne Fehl, und ungesäuertes Brot, und ungesäuerte Kuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl: von Feinmehl des Weizens sollst du sie machen. Und lege sie in einen Korb und bringe sie in dem Korbe dar, und den Farren und die zwei Widder. Und Aaron und seine Söhne sollst du herzunahen lassen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sie mit Wasser waschen. Und du sollst die Kleider nehmen und Aaron bekleiden mit dem Leibrock und dem Oberkleide des Ephods und dem Ephod und dem Brustschilde und es {d.h. das Ephod; vergl. 3. Mose 8,7} ihm anbinden mit dem gewirkten Gürtel des Ephods. Und setze den Kopfbund auf sein Haupt und lege das heilige Diadem an den Kopfbund. Und nimm das Salböl und giesse es auf sein Haupt und salbe ihn. Und seine Söhne sollst du herzunahen lassen und sie mit den Leibröcken bekleiden; und umgürte sie mit dem Gürtel, Aaron und seine Söhne, und binde ihnen die hohen Mützen um; und das Priestertum sei ihnen zu einer ewigen Satzung. Und du sollst Aaron und seine Söhne weihen. Und du sollst den Farren herzubringen vor das Zelt der Zusammenkunft, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Farren legen. Und schlachte den Farren vor Jahwe, an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft; und nimm von dem Blute des Farren und tue es mit deinem Finger an die Hörner des Altars, und alles Blut sollst du an den Fuss des Altars giessen. Und nimm alles Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen ist, und räuchere es auf dem Altar. Und das Fleisch des Farren und seine Haut und seinen Mist sollst du mit Feuer verbrennen ausserhalb des Lagers: es ist ein Sündopfer. Und du sollst den einen Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen. Und du sollst den Widder schlachten und sein Blut nehmen und an den Altar sprengen ringsum. Und den Widder sollst du in seine Stücke zerlegen und sein Eingeweide und seine Schenkel waschen und sie auf seine {O. zu seinen} Stücke und auf seinen {O. zu seinem} Kopf legen. Und den ganzen Widder sollst du auf dem Altar räuchern: es ist ein Brandopfer dem Jahwe, ein lieblicher Geruch {Vergl. die Anm. zu 1. Mose 8,21}; es ist ein Feueropfer dem Jahwe. Und du sollst den zweiten Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen. Und du sollst den Widder schlachten und von seinem Blute nehmen und es auf das rechte Ohrläppchen Aarons tun und auf das rechte Ohrläppchen seiner Söhne und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die grosse Zehe ihres rechten Fusses; und du sollst das Blut an den Altar sprengen ringsum. Und nimm von dem Blute, das auf dem Altar ist, und von dem Salböl, und sprenge es auf Aaron und auf seine Kleider und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm; und er wird heilig sein und seine Kleider, und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm. Und nimm von dem Widder das Fett und den Fettschwanz und das Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen ist, und den rechten Schenkel, denn es ist ein Widder der Einweihung - und einen Laib Brot und einen Kuchen geölten Brotes und einen Fladen aus dem Korbe des Ungesäuerten, der vor Jahwe ist; und lege das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne, und webe es als Webopfer {Eig. als Schwingung, d.h. als ein Opfer, das hin und her geschwungen wurde} vor Jahwe. Und nimm es von ihren Händen und räuchere es auf dem Altar, auf dem Brandopfer, zum lieblichen Geruch vor Jahwe: es ist ein Feueropfer dem Jahwe. Und nimm die Brust von dem Einweihungswidder, der für Aaron ist, und webe sie als Webopfer vor Jahwe; und sie soll dein Anteil sein. Und heilige die Brust des Webopfers und den Schenkel des Hebopfers {Eig. Hebe, d.h. ein Opfer, das gen Himmel gehoben und so Gott geweiht wurde; dann auch eine Gabe überhaupt}, die gewoben und der gehoben worden ist von dem Einweihungswidder, von dem, der für Aaron, und von dem, der für seine Söhne ist; und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören als eine ewige Gebühr {Eig. ein für ewig Bestimmtes} von seiten der Kinder Israel, denn es ist ein Hebopfer; und es soll ein Hebopfer sein von seiten der Kinder Israel, von ihren Friedensopfern: ihr Hebopfer dem Jahwe. - Und die heiligen Kleider Aarons sollen für seine Söhne sein nach ihm, um sie darin zu salben und sie darin zu weihen. Sieben Tage soll sie anziehen, wer von seinen Söhnen Priester wird an seiner Statt, welcher in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen wird {dass er... hineingehe}, um im Heiligtum zu dienen. - Und den Einweihungswidder sollst du nehmen und sein Fleisch an heiligem Orte kochen. Und Aaron und seine Söhne sollen das Fleisch des Widders und das Brot, das in dem Korbe ist, essen an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft: sie sollen die Dinge essen, durch welche Sühnung geschehen ist, um sie zu weihen, um sie zu heiligen; ein Fremder aber soll nicht davon essen, denn sie {d.h. die Dinge} sind heilig. Und wenn von dem Fleische der Einweihung und von dem Brote etwas übrigbleibt bis an den Morgen, so sollst du das Übriggebliebene mit Feuer verbrennen; es soll nicht gegessen werden, denn es ist heilig. Und du sollst Aaron und seinen Söhnen also tun, nach allem, was ich dir geboten habe; sieben Tage sollst du sie einweihen. Und einen Farren als Sündopfer sollst du täglich zur Sühnung opfern und den Altar entsündigen, indem du Sühnung für ihn tust; und du sollst ihn salben, um ihn zu heiligen. Sieben Tage sollst du Sühnung tun für den Altar und ihn heiligen; und der Altar soll hochheilig sein: alles, was den Altar anrührt, wird heilig sein. Und dies ist es, was du auf dem Altar opfern sollst: zwei einjährige Lämmer des Tages beständig. Das eine Lamm sollst du am Morgen opfern, und das zweite Lamm sollst du opfern zwischen den zwei Abenden {Vergl. die Anm. zu Kap. 12,6}, und ein Zehntel {d.h. ein Zehntel Epha; so auch später} Feinmehl, gemengt mit einem viertel Hin zerstossenen Öles, und ein Trankopfer {Eig. eine Spende}, ein viertel Hin Wein, zu dem einen Lamme. Und das zweite Lamm sollst du opfern zwischen den zwei Abenden; wie das Morgenspeisopfer {Vergl. die Anm. zu 3. Mose 2, 1} und wie dessen Trankopfer, so sollst du zu diesem opfern, zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer dem Jahwe: ein beständiges Brandopfer bei euren Geschlechtern an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft vor Jahwe, wo ich mit euch zusammenkommen werde, um daselbst mit dir zu reden. Und ich werde daselbst mit den Kindern Israel zusammenkommen, und es {das Zelt} wird geheiligt werden durch meine Herrlichkeit. Und ich werde das Zelt der Zusammenkunft und den Altar heiligen; und Aaron und seine Söhne werde ich heiligen, dass sie mir den Priesterdienst ausüben. Und ich werde in der Mitte der Kinder Israel wohnen und werde ihr Gott {W. ihnen zum Gott; so auch später an vielen ähnlichen Stellen} sein. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin, ihr Gott, der ich sie aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, um in ihrer Mitte zu wohnen; ich bin Jahwe, ihr Gott. Und du sollst einen Altar machen zum Räuchern des Räucherwerks, von Akazienholz sollst du ihn machen; eine Elle seine Länge, und eine Elle seine Breite, quadratförmig soll er sein und zwei Ellen seine Höhe; aus ihm {d.h. aus einem Stück mit ihm} sollen seine Hörner sein. Und überziehe ihn mit reinem Golde, seine Platte und seine Wände ringsum und seine Hörner; und mache ihm einen Kranz von Gold ringsum. Und mache ihm zwei Ringe von Gold unter seinen Kranz: an seine beiden Seiten sollst du sie machen, an seine beiden Wände; und sie sollen zu Behältern sein für die Stangen, um ihn mit denselben zu tragen. Und mache die Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold. Und stelle ihn dem Vorhang gegenüber, der vor der Lade des Zeugnisses ist, dem Deckel gegenüber, der über dem Zeugnis ist, woselbst ich mit dir zusammenkommen werde. Und Aaron soll wohlriechendes Räucherwerk auf ihm räuchern; Morgen für Morgen, wenn er die Lampen zurichtet, soll er es räuchern; und wenn Aaron die Lampen anzündet zwischen den zwei Abenden, soll er es räuchern: ein beständiges Räucherwerk vor Jahwe bei euren Geschlechtern. Ihr sollt kein fremdes Räucherwerk auf ihm opfern, noch Brandopfer, noch Speisopfer; und kein Trankopfer sollt ihr auf ihn giessen. Und Aaron soll einmal im Jahre für {O. auf, an} dessen Hörner Sühnung tun mit dem Blute des Sündopfers der Versöhnung; einmal im Jahre soll er Sühnung für ihn tun bei euren Geschlechtern: hochheilig ist er dem Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Wenn du die Summe der Kinder Israel aufnehmen wirst nach ihren Gemusterten, so sollen sie bei ihrer Musterung ein jeder eine Sühne seiner Seele dem Jahwe geben, dass keine Plage unter ihnen entstehe bei ihrer Musterung. Dies sollen sie geben: jeder zu den Gemusterten Übergehende {O. durch die Musterung gehende} die Hälfte eines Sekels, nach dem Sekel des Heiligtums (zwanzig Gera der Sekel), die Hälfte eines Sekels als Hebopfer dem Jahwe. Jeder zu den Gemusterten Übergehende {O. durch die Musterung Gehende}, von zwanzig Jahren und darüber, soll das Hebopfer Jahwes geben. Der Reiche soll nicht mehr geben, und der Arme nicht weniger als die Hälfte eines Sekels, wenn ihr das Hebopfer Jahwes gebet, um Sühnung zu tun für eure Seelen. Und du sollst das Sühngeld von seiten der Kinder Israel nehmen und es für die Arbeit {O. den Dienst} des Zeltes der Zusammenkunft geben; und es soll den Kindern Israel zum Gedächtnis sein vor Jahwe, um Sühnung zu tun für eure Seelen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Mache auch ein Becken von Erz und sein Gestell von Erz zum Waschen; und setze es zwischen das Zelt der Zusammenkunft und den Altar und tue Wasser darein. Und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände und ihre Füsse daraus waschen. Wenn sie in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen, sollen sie sich mit Wasser waschen, dass sie nicht sterben, oder wenn sie dem Altar nahen zum Dienst, um Jahwe ein Feueropfer zu räuchern. Und sie sollen ihre Hände und ihre Füsse waschen, dass sie nicht sterben; und das soll ihnen eine ewige Satzung sein, ihm und seinem Samen bei ihren Geschlechtern. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Und du, nimm dir die besten Gewürze: von selbst ausgeflossene Myrrhe 500 Sekel, und würzigen Zimmet die Hälfte davon, 250, und Würzrohr 250, und Kassia 500, nach dem Sekel des Heiligtums, und ein Hin Olivenöl; und mache daraus ein Öl der heiligen Salbung, eine Mischung von Gewürzsalbe, ein Werk des Salbenmischers; es soll ein Öl der heiligen Salbung sein. Und du sollst damit salben das Zelt der Zusammenkunft und die Lade des Zeugnisses und den Tisch und alle seine Geräte und den Leuchter und seine Geräte und den Räucheraltar {W. Altar des Räucherwerks} und den Brandopferaltar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell, und du sollst sie heiligen; und sie sollen hochheilig sein: alles, was sie anrührt, wird heilig sein. Und Aaron und seine Söhne sollst du salben und sollst sie heiligen, um mir den Priesterdienst auszuüben. Und zu den Kindern Israel sollst du also reden: Ein Öl der heiligen Salbung soll mir dieses sein bei euren Geschlechtern. Auf keines Menschen Fleisch soll man es giessen, und nach dem Verhältnis seiner Bestandteile sollt ihr keines desgleichen machen; es ist heilig, heilig soll es euch sein. Wer desgleichen mischt, und wer davon auf einen Fremden tut, der soll ausgerottet werden aus seinen Völkern. Und Jahwe sprach zu Mose: Nimm dir wohlriechende Gewürze, Stakte und Räuchermuschel und Galban, wohlriechende Gewürze und reinen Weihrauch; zu gleichen Teilen sollen sie sein. Und mache Räucherwerk daraus, Würzwerk, ein Werk des Salbenmischers, gesalzen, rein, heilig. Und zerstosse davon zu Pulver, und lege davon vor das Zeugnis in das Zelt der Zusammenkunft, woselbst ich mit dir zusammenkommen werde; hochheilig soll es euch sein. Und das Räucherwerk, das du machen sollst, nach dem Verhältnis seiner Bestandteile sollt ihr es euch nicht machen; heilig dem Jahwe soll es dir sein. Wer desgleichen macht, um daran zu riechen, der soll ausgerottet werden aus seinen Völkern. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Siehe, ich habe Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, mit Namen berufen und habe ihn mit dem Geiste Gottes erfüllt, in Weisheit und in Verstand und in Kenntnis und in jeglichem Werk; um Künstliches zu ersinnen, zu arbeiten in Gold und in Silber und in Erz, und im Schneiden von Steinen zum Einsetzen und im Holzschneiden, um zu arbeiten in jeglichem Werk. Und ich, siehe, ich habe ihm Oholiab, den Sohn Achisamaks, vom Stamme Dan, beigegeben; und in das Herz eines jeden, der weisen Herzens ist, habe ich Weisheit gelegt, dass sie alles machen, was ich dir geboten habe: das Zelt der Zusammenkunft und die Lade des Zeugnisses und den Deckel, der darauf ist, und alle Geräte des Zeltes; und den Tisch und alle seine Geräte und den reinen Leuchter und alle seine Geräte und den Räucheraltar und den Brandopferaltar und alle seine Geräte, und das Becken und sein Gestell; und die Dienstkleider {And.: die gestickten Kleider} und die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kleider seiner Söhne, um den Priesterdienst auszuüben; und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk für das Heiligtum: nach allem, was ich dir geboten habe, sollen sie es machen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Und du, rede zu den Kindern Israel und sprich: Fürwahr, meine Sabbate sollt ihr beobachten; denn sie sind {W. er ist} ein Zeichen zwischen mir und euch bei euren Geschlechtern, damit ihr wisset, dass ich, Jahwe, es bin {O. dass ich Jahwe bin}, der euch heiligt; und beobachtet den Sabbat, denn heilig ist er euch; wer ihn entweiht, soll gewisslich getötet werden; denn wer irgend an ihm eine Arbeit tut, selbige Seele soll ausgerottet werden aus der Mitte ihrer Völker. Sechs Tage soll man Arbeit tun, aber am siebten Tage ist der Sabbat der Ruhe, heilig dem Jahwe; wer irgend am Tage des Sabbats eine Arbeit tut, soll gewisslich getötet werden. Und die Kinder Israel sollen den Sabbat beobachten, um den Sabbat zu feiern bei ihren Geschlechtern: ein ewiger Bund. Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel ewiglich; denn in sechs Tagen hat Jahwe den Himmel und die Erde gemacht, und am siebten Tage hat er geruht und sich erquickt. Und er gab dem Mose, als er auf dem Berge Sinai mit ihm ausgeredet hatte, die zwei Tafeln des Zeugnisses, Tafeln von Stein, beschrieben mit dem Finger Gottes. Und als das Volk sah, dass Mose verzog, von dem Berge herabzukommen, da versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sprachen zu ihm: Auf! mache uns einen Gott {O. Götter; ebenso V.4. 8. 23. 31}, der vor uns hergehe! denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat, - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. Und Aaron sprach zu ihnen: Reisset die goldenen Ringe ab, die in den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter sind, und bringet sie zu mir. Und das ganze Volk riss sich die goldenen Ringe ab, die in ihren Ohren waren, und sie brachten sie zu Aaron. Und er nahm es aus ihrer Hand und bildete es mit einem Meissel {And.: in einer Form} und machte ein gegossenes Kalb daraus. Und sie sprachen: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat. Und als Aaron es sah, baute er einen Altar vor ihm; und Aaron rief aus und sprach: Ein Fest dem Jahwe ist morgen! Und sie standen des folgenden Tages früh auf und opferten Brandopfer und brachten Friedensopfer; und das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um sich zu belustigen. Da sprach Jahwe zu Mose: Gehe, steige hinab! denn dein Volk, das du aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hast, hat sich verderbt. Sie sind schnell von dem Wege abgewichen, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und sich vor ihm niedergebeugt und haben ihm geopfert und gesagt: Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat. Und Jahwe sprach zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein hartnäckiges Volk; und nun lass mich, dass mein Zorn wider sie entbrenne, und ich sie vernichte; dich aber will ich zu einer grossen Nation machen. Und Mose flehte zu Jahwe, seinem Gott, und sprach: Warum, Jahwe, sollte dein Zorn entbrennen wider dein Volk, das du aus dem Lande Ägypten herausgeführt hast mit grosser Kraft und mit starker Hand? Warum sollten die Ägypter also sprechen: Zum Unglück hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge zu töten und sie von der Fläche des Erdbodens zu vernichten? Kehre um von der Glut deines Zornes und lass dich des Übels wider dein Volk gereuen. Gedenke Abrahams, Isaaks und Israels, deiner Knechte, denen du bei dir selbst geschworen hast, und hast zu ihnen gesagt: Mehren will ich euren Samen wie die Sterne des Himmels; und dieses ganze Land, von dem ich geredet habe, werde ich eurem Samen geben, dass sie es als Erbteil besitzen ewiglich. Und es gereute Jahwe des Übels, wovon er geredet hatte, dass er es seinem Volke tun werde. Und Mose wandte sich und stieg von dem Berge hinab, die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, Tafeln, beschrieben auf ihren beiden Seiten: auf dieser und auf jener Seite waren sie beschrieben. Und die Tafeln waren das Werk Gottes, und die Schrift war die Schrift Gottes, eingegraben in die Tafeln. Und Josua hörte die Stimme des Volkes, als es jauchzte, und sprach zu Mose: Kriegsgeschrei ist im Lager! Und er sprach: Es ist nicht der Schall von Siegesgeschrei und nicht der Schall von Geschrei der Niederlage; den Schall von Wechselgesang höre ich. Und es geschah, als er dem Lager nahte und das Kalb und die Reigentänze sah, da entbrannte der Zorn Moses, und er warf die Tafeln aus seinen Händen und zerbrach sie unten am Berge. Und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es im Feuer und zermalmte es, bis es zu Staub wurde; und er streute es auf das Wasser und liess es die Kinder Israel trinken. Und Mose sprach zu Aaron: Was hat dir dieses Volk getan, dass du eine grosse Sünde über dasselbe gebracht hast? Und Aaron sprach: Es entbrenne nicht der Zorn meines Herrn! Du kennst das Volk, dass es im Bösen ist. Und sie sprachen zu mir: Mache uns einen Gott, der vor uns hergehe; denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat, - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. Und ich sprach zu ihnen: Wer hat Gold? Sie rissen es sich ab und gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, und dieses Kalb ging hervor. Und Mose sah das Volk, dass es zügellos war; denn Aaron hatte es zügellos gemacht, zum Gespött unter ihren Widersachern. Und Mose stellte sich auf im Tore des Lagers und sprach: Her zu mir, wer für Jahwe ist! Und es versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis. Und er sprach zu ihnen: Also spricht Jahwe, der Gott Israels: Leget ein jeder sein Schwert an seine Hüfte, gehet hin und wieder, von Tor zu Tor im Lager, und erschlaget ein jeder seinen Bruder und ein jeder seinen Freund und ein jeder seinen Nachbar {O. Verwandten}. Und die Söhne Levis taten nach dem Worte Moses; und es fielen von dem Volke an selbigem Tage bei dreitausend Mann. Und Mose sprach: Weihet euch heute dem Jahwe, ja, ein jeder in seinem Sohne und in seinem Bruder {O. Jahwe; ein jeder sei gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder}, um heute Segen auf euch zu bringen. Und es geschah am anderen Tage, da sprach Mose zu dem Volke: Ihr habt eine grosse Sünde begangen; und nun will ich zu Jahwe hinaufsteigen, vielleicht möchte ich Sühnung tun für eure Sünde. Und Mose kehrte zu Jahwe zurück und sprach: Ach! dieses Volk hat eine grosse Sünde begangen, und sie haben sich einen Gott von Gold gemacht. Und nun, wenn du ihre Sünde vergeben wolltest! ... Wenn aber nicht, so lösche mich doch aus deinem Buche, das du geschrieben hast. Und Jahwe sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den werde ich aus meinem Buche auslöschen. Und nun gehe hin, führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel wird vor dir herziehen; und am Tage meiner Heimsuchung, da werde ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen. Und Jahwe schlug das Volk, darum dass sie das Kalb gemacht, welches Aaron gemacht hatte. Und Jahwe redete zu Mose: Gehe, ziehe hinauf von hinnen, du und das Volk, das du aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinem Samen werde ich es geben! - und ich werde einen Engel vor dir hersenden und vertreiben die Kanaaniter, die Amoriter und die Hethiter und die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter, - in ein Land, das von Milch und Honig fliesst; denn ich werde nicht in deiner Mitte hinaufziehen, denn du bist ein hartnäckiges Volk, dass ich dich nicht vernichte auf dem Wege. Und als das Volk dieses böse Wort hörte, da trauerten sie, und keiner legte seinen Schmuck an. Denn Jahwe hatte zu Mose gesagt: Sprich zu den Kindern Israel: Ihr seid ein hartnäckiges Volk; zöge ich nur einen Augenblick in deiner Mitte hinauf, so würde ich dich vernichten. Und nun, lege deinen Schmuck von dir, und ich werde wissen, was ich dir tun will. Und die Kinder Israel rissen sich ihren Schmuck ab an dem Berge Horeb {Eig. von dem Berge Horeb an}. Und Mose nahm das Zelt und schlug es sich auf ausserhalb des Lagers, fern vom Lager, und nannte es: Zelt der Zusammenkunft. Und es geschah, ein jeder, der Jahwe suchte, ging hinaus zu dem Zelte der Zusammenkunft, das ausserhalb des Lagers war. Und es geschah, wenn Mose zu dem Zelte hinausging, so erhob sich das ganze Volk, und sie standen, ein jeder am Eingang seines Zeltes; und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt trat. Und es geschah, wenn Mose in das Zelt trat, so stieg die Wolkensäule hernieder und stand am Eingang des Zeltes; und Jahwe {W. er} redete mit Mose. Und das ganze Volk sah die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen; und das ganze Volk erhob sich, und sie warfen sich nieder, ein jeder am Eingang seines Zeltes. Und Jahwe redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet; und er kehrte zum Lager zurück. Sein Diener aber, Josua, der Sohn Nuns, ein Jüngling, wich nicht aus dem Innern des Zeltes. Und Mose sprach zu Jahwe: Siehe, du sprichst zu mir: Führe dieses Volk hinauf, aber du hast mich nicht wissen lassen, wen du mit mir senden willst. Und du hast doch gesagt: Ich kenne dich mit Namen, und du hast auch Gnade gefunden in meinen Augen. Und nun, wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen, so lass mich doch deinen Weg {W. deine Wege} wissen, dass ich dich erkenne, damit ich Gnade finde in deinen Augen; und sieh, dass diese Nation dein Volk ist! Und er sprach: Mein Angesicht wird mitgehen, und ich werde dir Ruhe geben. Und er sprach zu ihm: Wenn dein Angesicht nicht mitgeht, so führe uns nicht hinauf von hinnen. Und woran soll es denn erkannt werden, dass ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, ich und dein Volk? Nicht daran, dass du mit uns gehst und wir ausgesondert werden, ich und dein Volk, aus jedem Volke, das auf dem Erdboden ist? Und Jahwe sprach zu Mose: Auch dieses, was du gesagt hast, werde ich tun; denn du hast Gnade gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen. Und er sprach: Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen! Und Jahwe {W. er} sprach: Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen und werde den Namen Jahwes vor dir ausrufen; und ich werde begnadigen, wen ich begnadigen werde, und werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarmen werde. Und er sprach: Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben. Und Jahwe sprach: Siehe, es ist ein Ort bei mir, da sollst du auf dem Felsen stehen. Und es wird geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, so werde ich dich in die Felsenkluft stellen und meine Hand über dich decken, bis ich vorübergegangen bin. Und ich werde meine Hand hinwegtun, und du wirst mich von hinten sehen; aber mein Angesicht soll nicht gesehen werden. Und Jahwe sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten, und ich werde auf die Tafeln die Worte schreiben, welche auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast. Und sei bereit auf den Morgen, und steige am Morgen auf den Berg Sinai und stehe daselbst vor mir auf dem Gipfel des Berges. Und niemand soll mit dir heraufsteigen, und es soll selbst niemand auf dem ganzen Berge gesehen werden; sogar Kleinvieh und Rinder sollen nicht gegen diesen Berg hin weiden. Und er hieb zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten; und Mose stand des Morgens früh auf und stieg auf den Berg Sinai, so wie Jahwe ihm geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand. Und Jahwe stieg in der Wolke hernieder, und er stand daselbst bei ihm und rief den Namen Jahwes aus. Und Jahwe ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jahwe, Jahwe, Gott {El}, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und gross an Güte und Wahrheit, der Güte bewahrt auf Tausende hin {O. Tausenden}, der Ungerechtigkeit, Übertretung und Sünde vergibt, - aber keineswegs hält er für schuldlos {O. lässt er ungestraft} den Schuldigen, - der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, am dritten und am vierten Gliede. Und Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an und sprach: Wenn ich doch Gnade gefunden habe in deinen Augen, Herr, so ziehe doch der Herr in unserer Mitte - denn es ist ein hartnäckiges Volk - und vergib unsere Ungerechtigkeit und unsere Sünde, und nimm uns an zum Eigentum {O. Erbteil}. Und er sprach: Siehe, ich mache einen Bund: vor deinem ganzen Volke will ich Wunder tun, die nicht gewirkt {Eig. erschaffen} worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen; und das ganze Volk, in dessen Mitte du bist, soll das Werk Jahwes sehen; denn {O. dass} furchtbar ist, was ich mit dir tun werde. Beobachte, was ich dir heute gebiete. Siehe, ich will vor dir vertreiben die Amoriter und die Kanaaniter und die Hethiter und die Perisiter und die Hewiter und die Jebusiter. Hüte dich, dass du nicht einen Bund machest mit den Bewohnern des Landes, wohin du kommen wirst, dass sie nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte; sondern ihre Altäre sollt ihr niederreissen und ihre Bildsäulen zerbrechen und ihre Ascherim {S. die Vorrede} ausrotten, - denn du sollst nicht einen anderen Gott anbeten; denn Jahwe, dessen Name Eiferer ist, ist ein eifernder Gott; - dass du nicht einen Bund machest mit den Bewohnern des Landes und, wenn sie ihren Göttern nachhuren und ihren Göttern opfern, man dich einlade, und du von ihrem Schlachtopfer essest und du von ihren Töchtern für deine Söhne nehmest, und ihre Töchter ihren Göttern nachhuren und machen, dass deine Söhne ihren Göttern nachhuren. Gegossene Götter sollst du dir nicht machen. - Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du beobachten; sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, wie ich dir geboten habe, zur bestimmten Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib bist du aus Ägypten ausgezogen. - Alles, was den Mutterschoss durchbricht, ist mein; und all dein Vieh, das männlich geboren wird, das Erstgeborene vom Rind- und Kleinvieh. Und das Erstgeborene vom Esel sollst du lösen mit einem Lamme {S. die Anm. zu Kap. 12,3}; und wenn du es nicht lösest, so brich ihm das Genick. Jeden Erstgeborenen deiner Söhne sollst du lösen. Und man soll nicht leer erscheinen vor meinem Angesicht. - Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebten Tage sollst du ruhen; in der Pflügezeit und in der Ernte sollst du ruhen. - Und das Fest der Wochen, der Erstlinge der Weizenernte, sollst du feiern; und das Fest der Einsammlung beim Umlauf des Jahres. - Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen erscheinen vor dem Angesicht des Herrn Jahwe, des Gottes Israels. Denn ich werde die Nationen vor dir austreiben und deine Grenze erweitern; und niemand wird deines Landes begehren, wenn du hinaufziehst, um vor dem Angesicht Jahwes, deines Gottes, zu erscheinen dreimal im Jahre. - Du sollst nicht das Blut meines Schlachtopfers zu Gesäuertem opfern; und das Schlachtopfer des Passahfestes soll nicht über Nacht bleiben bis an den Morgen. - Das Erste der Erstlinge deines Landes sollst du in das Haus Jahwes, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Und Jahwe sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf; denn nach dem Inhalt dieser Worte habe ich mit dir und mit Israel einen Bund gemacht. Und er war daselbst bei Jahwe vierzig Tage und vierzig Nächte; er ass kein Brot und trank kein Wasser. Und er {d.i. Jahwe} schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte. Und es Geschah, als Mose von dem Berge Sinai herabstieg, - und die zwei Tafeln des Zeugnisses waren in der Hand Moses, als er von dem Berge herabstieg, - da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Angesichts strahlte, weil er mit ihm geredet hatte {O. während er mit ihm redete}. Und Aaron und alle Kinder Israel sahen Mose an, und siehe, die Haut seines Angesichts strahlte; und sie fürchteten sich, ihm zu nahen. Und Mose rief ihnen zu, und sie wandten sich zu ihm, Aaron und alle Fürsten in der Gemeinde; und Mose redete zu ihnen. Und danach nahten sich alle Kinder Israel; und er gebot ihnen alles, was Jahwe auf dem Berge Sinai zu ihm geredet hatte. Und Mose hörte auf, mit ihnen zu reden. Und er hatte eine Decke auf sein Angesicht gelegt. Und wenn Mose vor Jahwe hineinging, um mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er hinausging; und er ging hinaus und redete zu den Kindern Israel, was ihm geboten war; und die Kinder Israel sahen das Angesicht Moses, dass die Haut des Angesichts Moses strahlte; und Mose tat die Decke wieder auf sein Angesicht, bis er hineinging, um mit ihm zu reden. Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Kinder Israel und sprach zu ihnen: Dies sind die Worte, die Jahwe geboten hat, sie zu tun: Sechs Tage soll man Arbeit tun, aber am siebten Tage soll euch ein heiliger Tag sein, ein Sabbat der Ruhe dem Jahwe; wer irgend an ihm eine Arbeit tut, soll getötet werden. Ihr sollt am Tage des Sabbats kein Feuer anzünden in allen euren Wohnungen. Und Mose sprach zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sagte: Dies ist das Wort, das Jahwe geboten hat, indem er sprach: Nehmet von euch ein Hebopfer {Vergl. Kap. 25,2 u. die Anm. zu Kap. 29,27} für Jahwe; jeder, der willigen Herzens ist, soll es bringen, das Hebopfer Jahwes: Gold und Silber und Erz und blauen und roten Purpur und Karmesin und Byssus und Ziegenhaar und rotgefärbte Widderfelle und Dachsfelle und Akazienholz und Öl zum Licht und Gewürze zum Salböl und zum wohlriechenden Räucherwerk und Onyxsteine und Steine zum Einsetzen für das Ephod und für das Brustschild. Und alle, die weisen Herzens sind unter euch, sollen kommen und alles machen, was Jahwe geboten hat: die Wohnung, ihr Zelt und ihre Decke, ihre Klammern und ihre Bretter, ihre Riegel, ihre Säulen und ihre Füsse; die Lade und ihre Stangen, den Deckel und den Scheidevorhang {Eig. den Vorhang, die Decke; O. den deckenden Vorhang. Siehe über das Wort "Vorhang" Kap. 26,31}; den Tisch und seine Stangen und alle seine Geräte und die Schaubrote {S. die Anm. zu Kap. 25,30}; und den Leuchter zum Licht und seine Geräte und seine Lampen und das Öl zum Licht; und den Räucheraltar und seine Stangen und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk; und den Eingangsvorhang {Eig. die Eingangs-Decke. Desgl. V.17; 36,37; 38,18 usw.} für den Eingang der Wohnung; den Brandopferaltar und das eherne Gitter an demselben, seine Stangen und alle seine Geräte; das Becken und sein Gestell; die Umhänge des Vorhofs, seine Säulen und seine Füsse, und den Vorhang vom Tore des Vorhofs; die Pflöcke der Wohnung und die Pflöcke des Vorhofs und ihre Seile; die Dienstkleider {And.: die gestickten Kleider} zum Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kleider seiner Söhne, um den Priesterdienst auszuüben. Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel ging von Mose hinweg. Und sie kamen, ein jeder, den sein Herz trieb; und ein jeder, der willigen Geistes war, brachte das Hebopfer Jahwes für das Werk des Zeltes der Zusammenkunft und für all seine Arbeit {O. seinen Dienst; so auch V.24; 36,1. 3. 5} und für die heiligen Kleider. Und die Männer kamen mit den Weibern; ein jeder, der willigen Herzens war, brachte Nasenringe und Ohrringe und Fingerringe und Spangen, allerlei goldene Geräte; und jeder, der dem Jahwe ein Webopfer an Gold webte. Und ein jeder, bei dem sich blauer und roter Purpur fand, und Karmesin und Byssus und Ziegenhaar und rotgefärbte Widderfelle und Dachsfelle, brachte es. Jeder, der ein Hebopfer an Silber und Erz hob, brachte das Hebopfer Jahwes; und jeder, bei dem sich Akazienholz fand zu allerlei Werk der Arbeit, brachte es. Und alle Weiber, die weisen Herzens waren, spannen mit ihren Händen und brachten das Gespinst: den blauen und den roten Purpur, den Karmesin und den Byssus. Und alle verständigen Weiber, die ihr Herz trieb {W. alle Weiber, die ihr Herz trieb in Weisheit}, spannen das Ziegenhaar. Und die Fürsten brachten Onyxsteine und Steine zum Einsetzen für das Ephod und für das Brustschild, und das Gewürz und das Öl zum Licht und zum Salböl und zum wohlriechenden Räucherwerk. Die Kinder Israel, alle Männer und Weiber, die willigen Herzens waren, um zu all dem Werke zu bringen, das Jahwe durch Mose zu machen geboten hatte, brachten eine freiwillige Gabe dem Jahwe. Und Mose sprach zu den Kindern Israel: Sehet, Jahwe hat Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, mit Namen berufen und hat ihn mit dem Geiste Gottes erfüllt, in Weisheit, in Verstand und in Kenntnis und in jeglichem Werke; und zwar um Künstliches zu ersinnen, zu arbeiten in Gold und in Silber und in Erz, und im Schneiden von Steinen zum Einsetzen und im Holzschneiden, um zu arbeiten in jeglichem Kunstwerk; und zu unterweisen hat er ihm ins Herz gelegt, ihm und Oholiab, dem Sohne Achisamaks, vom Stamme Dan. Er hat sie mit Weisheit des Herzens erfüllt, um jegliches Werk des Künstlers und des Kunstwebers und des Buntwirkers zu machen, in blauem und rotem Purpur und Karmesin und Byssus, und des Webers; derer, die allerlei Werk machen und Künstliches ersinnen. Und Bezaleel und Oholiab und alle Männer, die weisen Herzens waren, in welche Jahwe Weisheit und Verstand gelegt hatte, damit sie alles Werk der Arbeit des Heiligtums zu machen wüssten, taten nach allem, was Jahwe geboten hatte. Und Mose rief Bezaleel und Oholiab und jeden Mann, der weisen Herzens war, in dessen Herz Gott Weisheit gelegt hatte, jeden, den sein Herz trieb, ans Werk zu gehen, um es zu machen. Und sie nahmen von Mose das ganze Hebopfer, das die Kinder Israel gebracht hatten zum Werke der Arbeit des Heiligtums, um es zu machen; und diese brachten ihm noch {O. fortwährend} freiwillige Gaben, Morgen für Morgen. Und es kamen alle weisen Männer, die alles Werk des Heiligtums machten, ein jeder von seinem Werke, das sie machten, und sprachen zu Mose und sagten: Das Volk bringt viel, mehr als genug für die Arbeit des Werkes, das Jahwe zu machen geboten hat. Da gebot Mose, und man liess einen Ruf durchs Lager ergehen also: Weder Mann noch Weib soll ferner ein Werk machen für das Hebopfer des Heiligtums! Und so wurde dem Volke das Bringen gewehrt {O. hörte das Volk auf zu bringen}. Und des Verfertigten {W. des Werkes} war genug für das ganze Werk, um es zu machen; und es war übrig. Und alle, die weisen Herzens waren unter den Arbeitern des Werkes, machten die Wohnung aus zehn Teppichen; von gezwirntem Byssus und blauem und rotem Purpur und Karmesin, mit Cherubim in Kunstweberarbeit machte er { d.h. Bazaleel. (s.Kap. 37,1 usw.) } sie. Die Länge eines Teppichs war 28 Ellen, und vier Ellen die Breite eines Teppichs: ein Mass für alle Teppiche. Und er fügte fünf Teppiche zusammen, einen an den anderen, und er fügte wieder fünf Teppiche zusammen, einen an den anderen. Und er machte Schleifen von blauem Purpur an den Saum des einen Teppichs am Ende, bei der Zusammenfügung; also machte er es an dem Saume des äussersten Teppichs bei der anderen Zusammenfügung. Fünfzig Schleifen machte er an den einen Teppich, und fünfzig Schleifen machte er an das Ende des Teppichs, der bei der anderen Zusammenfügung war, die Schleifen eine der anderen gegenüber. Und er machte fünfzig Klammern von Gold und fügte die Teppiche zusammen, einen an den anderen, mit den Klammern, so dass die Wohnung ein Ganzes wurde. Und er machte Teppiche von Ziegenhaar zum Zelte über die Wohnung; elf solcher Teppiche machte er. Die Länge eines Teppichs war dreissig Ellen, und vier Ellen die Breite eines Teppichs: ein Mass für die elf Teppiche. Und er fügte zusammen fünf Teppiche besonders und sechs Teppiche besonders. Und er machte fünfzig Schleifen an den Saum des äussersten Teppichs bei der Zusammenfügung, und fünfzig Schleifen machte er an den Saum des Teppichs der anderen Zusammenfügung. Und er machte fünfzig Klammern von Erz, um das Zelt zusammenzufügen, so dass es ein Ganzes wurde. Und er machte für das Zelt eine Decke von rotgefärbten Widderfellen und eine Decke von Dachsfellen oben darüber. Und er machte die Bretter zu der Wohnung von Akazienholz, aufrechtstehend: zehn Ellen die Länge eines Brettes, und eine und eine halbe Elle die Breite eines Brettes; zwei Zapfen an einem Brette, einer dem anderen gegenüber eingefügt: also machte er es an allen Brettern der Wohnung. Und er machte die Bretter zu der Wohnung: zwanzig Bretter an der Seite gegen Mittag, südwärts; und er machte vierzig Füsse von Silber unter die zwanzig Bretter: zwei Füsse unter ein Brett für seine zwei Zapfen, und wieder zwei Füsse unter ein Brett für seine zwei Zapfen; und an der anderen Seite der Wohnung, an der Nordseite, machte er zwanzig Bretter, und ihre vierzig Füsse von Silber: zwei Füsse unter ein Brett, und wieder zwei Füsse unter ein Brett; und an der Hinterseite der Wohnung gegen Westen machte er sechs Bretter; und zwei Bretter machte er für die Winkel der Wohnung an der Hinterseite; und sie waren zweifach von unten auf und waren an {O. bis zu} ihrem Oberteil völlig aneinander in einem Ringe; also machte er es mit ihnen beiden an den beiden Winkeln. Und es waren acht Bretter, und ihre Füsse von Silber: sechzehn Füsse, je zwei Füsse unter einem Brette. Und er machte Riegel von Akazienholz: fünf zu den Brettern der einen Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der anderen Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der Wohnung an der Hinterseite gegen Westen; und er machte den mittleren Riegel in der Mitte der Bretter durchlaufend von einem Ende zum anderen. Und er überzog die Bretter mit Gold; und ihre Ringe, die Behälter für die Riegel, machte er von Gold, und überzog die Riegel mit Gold. Und er machte den Vorhang von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus; in Kunstweberarbeit machte er ihn, mit Cherubim. Und er machte zu demselben vier Säulen von Akazienholz und überzog sie mit Gold, ihre Haken von Gold, und er goss zu denselben vier Füsse von Silber. Und er machte für den Eingang des Zeltes einen Vorhang von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit; und seine fünf Säulen und ihre Haken; und er überzog ihre Köpfe und ihre Bindestäbe mit Gold; und ihre fünf Füsse waren von Erz. Und Bezaleel machte die Lade von Akazienholz: zwei und eine halbe Elle ihre Länge, und eine und eine halbe Elle ihre Breite, und eine und eine halbe Elle ihre Höhe. Und er überzog sie mit reinem Golde inwendig und auswendig, und machte einen goldenen Kranz daran ringsum. Und er goss für dieselbe vier Ringe von Gold an ihre vier Ecken {And. üb.: Füsse}, zwei Ringe an ihrer einen Seite und zwei Ringe an ihrer anderen Seite. Und er machte Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Gold. Und er brachte die Stangen in die Ringe an den Seiten der Lade, um die Lade zu tragen. Und er machte einen Deckel {S. die Anm. zu Kap. 25,17} von reinem Golde: zwei und eine halbe Elle seine Länge, und eine und eine halbe Elle seine Breite. Und er machte zwei Cherubim von Gold; in getriebener Arbeit machte er sie, an beiden Enden des Deckels: einen Cherub an dem Ende der einen Seite und einen Cherub an dem Ende der anderen Seite; aus dem Deckel machte er die Cherubim, aus {Viell. zu lesen: "an", wie Kap. 25,19} seinen beiden Enden. Und die Cherubim breiteten die Flügel aus nach oben, den Deckel mit ihren Flügeln überdeckend, und ihre Angesichter waren einander gegenüber; die Angesichter der Cherubim waren gegen den Deckel gerichtet. Und er machte den Tisch von Akazienholz: zwei Ellen seine Länge und eine Elle seine Breite, und eine und eine halbe Elle seine Höhe. Und er überzog ihn mit reinem Golde und machte ihm einen Kranz von Gold ringsum. Und er machte ihm eine Leiste, eine Handbreit, ringsum und machte einen Kranz von Gold an seiner Leiste ringsum. Und er goss für denselben vier Ringe von Gold und setzte die Ringe an die vier Ecken {O. Seiten}, die an seinen vier Füssen waren. Dicht bei der Leiste waren die Ringe, als Behälter für die Stangen, um den Tisch zu tragen. Und er machte die Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Gold, um den Tisch zu tragen. Und er machte die Geräte, die auf dem Tische waren: seine Schüsseln und seine Schalen und seine Spendschalen und die Kannen, mit welchen das Trankopfer ausgegossen wird, von reinem Golde. Und er machte den Leuchter von reinem Golde; in getriebener Arbeit machte er den Leuchter, seinen Fuss und seinen Schaft; seine Kelche, seine Knäufe und seine Blumen waren aus ihm {S. die Anm. zu Kap. 27,2}. Und sechs Arme gingen von seinen Seiten aus: drei Arme des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Arme des Leuchters aus seiner anderen Seite. Drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem einen Arme: Knauf und Blume; und drei Kelche, mandelblütenförmig, an dem anderen Arme: Knauf und Blume; also für die sechs Arme, die von dem Leuchter ausgingen. Und an dem Leuchter vier Kelche, mandelblütenförmig: seine Knäufe und seine Blumen; und zwar ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, und wieder ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, und wieder ein Knauf unter zwei Armen aus ihm, für die sechs Arme, die von ihm ausgingen. Ihre Knäufe und ihre Arme waren aus ihm; der ganze Leuchter eine getriebene Arbeit von reinem Golde. Und er machte seine sieben Lampen und seine Lichtschneuzen und seine Löschnäpfe von reinem Golde. Aus einem Talent reinen Goldes machte er ihn und alle seine Geräte. Und er machte den Räucheraltar {S. Kap. 30,1} von Akazienholz: eine Elle seine Länge, und eine Elle seine Breite, quadratförmig, und zwei Ellen seine Höhe; aus ihm waren seine Hörner. Und er überzog ihn mit reinem Golde, seine Platte und seine Wände ringsum und seine Hörner; und er machte ihm einen Kranz von Gold ringsum. Und er machte ihm zwei Ringe von Gold, unter seinen Kranz, an seine beiden Seiten, an seine beiden Wände, zu Behältern für die Stangen, um ihn mit denselben zu tragen. Und er machte die Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Gold. Und er machte das heilige Salböl und das reine, wohlriechende Räucherwerk, ein Werk des Salbenmischers. Und er machte den Brandopferaltar {S. Kap. 27,1} von Akazienholz: fünf Ellen seine Länge, und fünf Ellen seine Breite, quadratförmig, und drei Ellen seine Höhe; und er machte seine Hörner an seine vier Ecken; aus ihm waren seine Hörner; und er überzog ihn mit Erz. Und er machte alle die Geräte des Altars: die Töpfe und die Schaufeln und die Sprengschalen, die Gabeln und die Kohlenpfannen; alle seine Geräte machte er von Erz. Und er machte dem Altar ein Gitter von Netzwerk aus Erz, unter seiner Einfassung, unterwärts, bis zu seiner Hälfte. Und er goss vier Ringe an die vier Ecken des ehernen Gitters als Behälter für die Stangen. Und er machte die Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Erz. Und er brachte die Stangen in die Ringe, an die Seiten des Altars, um ihn mit denselben zu tragen; hohl, von Brettern machte er ihn. Und er machte das Becken von Erz und sein Gestell von Erz, von den Spiegeln der sich scharenden Weiber, die sich scharten am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und er machte den Vorhof {S. Kap. 27,9}: an der Mittagseite, südwärts, die Umhänge des Vorhofs von gezwirntem Byssus, hundert Ellen; ihre zwanzig Säulen und ihre zwanzig Füsse von Erz, die Haken der Säulen und ihre Bindestäbe von Silber. Und an der Nordseite hundert Ellen; ihre zwanzig Säulen und ihre zwanzig Füsse von Erz, die Haken der Säulen und ihre Bindestäbe von Silber. Und an der Westseite fünfzig Ellen Umhänge; ihre zehn Säulen und ihre zehn Füsse, die Haken der Säulen und ihre Bindestäbe von Silber. Und an der Ostseite gegen Aufgang, fünfzig Ellen: fünfzehn Ellen Umhänge auf der einen Seite {S. die Anm. zu Kap. 27,14}, ihre drei Säulen und ihre drei Füsse; und auf der anderen Seite - diesseit und jenseit vom Tore des Vorhofs - fünfzehn Ellen Umhänge, ihre drei Säulen und ihre drei Füsse. Alle Umhänge des Vorhofs ringsum waren von gezwirntem Byssus; und die Füsse der Säulen von Erz, die Haken der Säulen und ihre Bindestäbe von Silber und der Überzug ihrer Köpfe von Silber; und die Säulen des Vorhofs waren alle mit Bindestäben von Silber versehen. Und den Vorhang vom Tore des Vorhofs machte er in Buntwirkerarbeit, von blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus; und zwar zwanzig Ellen die Länge; und die Höhe, in der Breite {d.h. des ganzen gewebten Stückes; W. die Höhe in Breite}, fünf Ellen, gerade wie die Umhänge des Vorhofs; und ihre vier Säulen und ihre vier Füsse waren von Erz, ihre Haken von Silber und der Überzug ihrer Köpfe und ihre Bindestäbe von Silber. Und alle Pflöcke zur Wohnung und zum Vorhof ringsum waren von Erz. Dies ist die Berechnung der Wohnung, der Wohnung des Zeugnisses, die berechnet wurde auf Befehl Moses, durch den Dienst der Leviten unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters; - und Bezaleel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamme Juda, machte alles, was Jahwe dem Mose geboten hatte; und mit ihm Oholiab, der Sohn Achisamaks, vom Stamme Dan, ein Künstler {O. ein Stein- und Holzschneider} und Kunstweber und Buntwirker in blauem und rotem Purpur und Karmesin und Byssus: - Alles Gold, das zum Werke verwendet {O. verarbeitet} wurde an dem ganzen Werke des Heiligtums, das Gold des Webopfers, betrug 29 Talente {ein Talent = 3.000 Sekel} und 730 Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums. Und das Silber von den Gemusterten der Gemeinde betrug 100 Talente und 1775 Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums: ein Beka auf den Kopf, die Hälfte eines Sekels, nach dem Sekel des Heiligtums, von einem jeden, der zu den Gemusterten überging, von zwanzig Jahren und darüber, von 603550 Mann. Und die 100 Talente Silber waren zum Giessen der Füsse des Heiligtums und der Füsse des Vorhanges, 100 Füsse auf 100 Talente, ein Talent auf einen Fuss. Und von den 1775 Sekeln machte er die Haken für die Säulen und überzog ihre Köpfe und verband sie mit Stäben. Und das Erz des Webopfers betrug 70 Talente und 2400 Sekel. Und er machte daraus die Füsse vom Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und den ehernen Altar und sein ehernes Gitter und alle Geräte des Altars; und die Füsse des Vorhofs ringsum und die Füsse vom Tore des Vorhofs und alle Pflöcke der Wohnung und alle Pflöcke des Vorhofs ringsum. Und aus dem blauen und dem roten Purpur und dem Karmesin machten sie die Dienstkleider {And.: die gestickten Kleider; so auch V.41} zum Dienst im Heiligtum, und sie machten die heiligen Kleider für Aaron, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und man {O. er} machte das Ephod von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus. Und sie plätteten Goldbleche, und man {O. er} zerschnitt sie zu Fäden, zum Verarbeiten unter den blauen und unter den roten Purpur und unter den Karmesin und unter den Byssus, in Kunstweberarbeit. Sie machten zusammenfügende Schulterstücke daran: an seinen beiden Enden wurde es zusammengefügt. Und der gewirkte Gürtel, mit dem es angebunden wurde, der darüber war, war von gleichem Stoffe {W. war aus ihm; wie Kap. 28,8}, von gleicher Arbeit mit ihm: von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und sie machten die Onyxsteine, umgeben mit Einfassungen von Gold, gestochen in Siegelstecherei, nach den Namen der Söhne Israels. Und man {O. er} setzte sie auf die Schulterstücke des Ephods, als Steine des Gedächtnisses für die Kinder Israel: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er machte das Brustschild in Kunstweberarbeit, gleich der Arbeit des Ephods: von Gold, blauem und rotem Purpur und Karmesin und gezwirntem Byssus. Es war quadratförmig; das Brustschild machten sie gedoppelt, eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite, gedoppelt. Und sie besetzten es mit vier Reihen von Steinen; eine Reihe: Sardis, Topas und Smaragd, die erste Reihe; und die zweite Reihe: Karfunkel, Saphir und Diamant; und die dritte Reihe: Opal, Achat und Amethyst; und die vierte Reihe: Chrysolith, Onyx und Jaspis; umgeben mit Einfassungen von Gold in ihren Einsetzungen. Und der Steine waren nach den Namen der Söhne Israels zwölf, nach ihren Namen; in Siegelstecherei, ein jeder nach seinem Namen, für die zwölf Stämme. Und sie machten an das Brustschild schnurähnliche Ketten, in Flechtwerk, von reinem Golde. Und sie machten zwei Einfassungen von Gold und zwei Ringe von Gold und befestigten die zwei Ringe an die beiden Enden des Brustschildes. Und die zwei geflochtenen Schnüre von Gold befestigten sie an die beiden Ringe an den Enden des Brustschildes; und die beiden anderen Enden der zwei geflochtenen Schnüre befestigten sie an die beiden Einfassungen und befestigten sie an die Schulterstücke des Ephods, an seine Vorderseite. Und sie machten zwei Ringe von Gold und befestigten sie an die beiden Enden des Brustschildes, an seinen Saum, der gegen das Ephod hin war, einwärts; und sie machten zwei Ringe von Gold und befestigten sie an die beiden Schulterstücke des Ephods, unten an seine Vorderseite, gerade bei seiner Zusammenfügung, oberhalb des gewirkten Gürtels des Ephods. Und sie banden das Brustschild mit seinen Ringen an die Ringe des Ephods mit einer purpurblauen Schnur, dass es über dem gewirkten Gürtel des Ephods wäre und das Brustschild sich nicht von dem Ephod verrückte: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er machte das Oberkleid des Ephods in Weberarbeit, ganz von blauem Purpur. Und die Öffnung des Oberkleides war in seiner Mitte, wie die Öffnung eines Panzers; eine Borte hatte es an seiner Öffnung ringsum, damit es nicht einrisse. Und sie machten an den Saum des Oberkleides Granatäpfel von blauem und rotem Purpur und Karmesin, gezwirnt. Und sie machten Schellen von reinem Golde und setzten die Schellen zwischen die Granatäpfel an den Saum des Oberkleides ringsum, zwischen die Granatäpfel: eine Schelle und einen Granatapfel, eine Schelle und einen Granatapfel an den Saum des Oberkleides ringsum, um den Dienst zu verrichten: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und sie machten die Leibröcke von Byssus, in Weberarbeit, für Aaron und für seine Söhne; und den Kopfbund von Byssus, und den Kopfschmuck der hohen Mützen von Byssus, und die leinenen Beinkleider von gezwirntem Byssus, und den Gürtel von gezwirntem Byssus und von blauem und rotem Purpur und Karmesin, in Buntwirkerarbeit: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und sie machten das Blech, das heilige Diadem, von reinem Golde, und schrieben darauf mit Siegelstecherschrift: Heiligkeit dem Jahwe! Und sie taten daran eine Schnur von blauem Purpur, um es oben an den Kopfbund zu befestigen: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und es wurde vollendet die ganze Arbeit der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft; und die Kinder Israel taten nach allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte, also taten sie. Und sie brachten die Wohnung zu Mose: Das Zelt und alle seine Geräte, seine Klammern, seine Bretter, seine Riegel und seine Säulen und seine Füsse; und die Decke von rotgefärbten Widderfellen und die Decke von Dachsfellen und den Scheidevorhang; die Lade des Zeugnisses und ihre Stangen und den Deckel; den Tisch, alle seine Geräte und die Schaubrote; den reinen Leuchter, seine Lampen, die zuzurichtenden Lampen, und alle seine Geräte und das Öl zum Licht; und den goldenen Altar und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk; und den Vorhang vom Eingange des Zeltes; den ehernen Altar und sein ehernes Gitter, seine Stangen und alle seine Geräte; das Becken und sein Gestell; die Umhänge des Vorhofs, seine Säulen und seine Füsse; und den Vorhang für das Tor des Vorhofs, seine Seile und seine Pflöcke; und alle Geräte zum Dienst der Wohnung des Zeltes {O. für das Zelt} der Zusammenkunft; die Dienstkleider zum Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider für Aaron, den Priester, und die Kleider seiner Söhne, um den Priesterdienst auszuüben. Nach allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte, also hatten die Kinder Israel die ganze Arbeit gemacht. Und Mose sah das ganze Werk, und siehe, sie hatten es gemacht; so wie Jahwe geboten hatte, also hatten sie es gemacht; und Mose segnete sie. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Am Tage des ersten Monats, am Ersten des Monats, sollst du die Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft aufrichten. Und du sollst die Lade des Zeugnisses dareinstellen und die Lade mit dem Vorhang verdecken. Und bringe den Tisch hinein und richte zu, was auf ihm zuzurichten ist; und bringe den Leuchter hinein und zünde seine Lampen an. Und stelle den goldenen Altar zum Räucherwerk vor die Lade des Zeugnisses, und hänge den Vorhang des Eingangs zur Wohnung auf. Und stelle den Brandopferaltar vor den Eingang der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft. Und stelle das Becken zwischen das Zelt der Zusammenkunft und den Altar, und tue Wasser darein. Und richte den Vorhof auf ringsum und hänge den Vorhang vom Tore des Vorhofs auf. Und nimm das Salböl und salbe die Wohnung und alles, was darin ist, und heilige sie und alle ihre Geräte; und sie soll heilig sein. Und salbe den Brandopferaltar und alle seine Geräte, und heilige den Altar; und der Altar soll hochheilig sein. Und salbe das Becken und sein Gestell, und heilige es. Und lass Aaron und seine Söhne herzunahen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und wasche sie mit Wasser. Und bekleide Aaron mit den heiligen Kleidern und salbe ihn und heilige ihn, dass er mir den Priesterdienst ausübe. Und seine Söhne sollst du herzunahen lassen und sie mit den Leibröcken bekleiden. Und du sollst sie salben, so wie du ihren Vater gesalbt hast, dass sie mir den Priesterdienst ausüben. Und ihre Salbung soll geschehen, um ihnen zu einem ewigen Priestertum zu sein bei ihren Geschlechtern. Und Mose tat es; nach allem, was Jahwe ihm geboten hatte, also tat er. Und es geschah im ersten Monat, im zweiten Jahre, am Ersten des Monats, da wurde die Wohnung aufgerichtet. Und Mose richtete die Wohnung auf und setzte ihre Füsse und stellte ihre Bretter auf und setzte ihre Riegel ein und richtete ihre Säulen auf; und er breitete das Zelt über die Wohnung und legte die Decke des Zeltes oben darüber: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er nahm das Zeugnis und legte es in die Lade und tat die Stangen an die Lade und legte den Deckel auf die Lade, oben darauf; und er brachte die Lade in die Wohnung und hing den Scheidevorhang auf und verdeckte die Lade des Zeugnisses: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er setzte den Tisch in das Zelt der Zusammenkunft an die Seite der Wohnung gegen Norden, ausserhalb des Vorhangs; und er richtete darauf eine Brotschicht {O. Brotreihe. And. üb.: und er legte darauf das Brot in Ordnung} zu vor Jahwe: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er stellte den Leuchter in das Zelt der Zusammenkunft, dem Tische gegenüber, an die Seite der Wohnung gegen Mittag, und er zündete die Lampen an vor Jahwe: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er stellte den goldenen Altar in das Zelt der Zusammenkunft vor den Vorhang und räucherte darauf wohlriechendes Räucherwerk: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er hing den Vorhang des Eingangs zur Wohnung auf. Und den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft, und er opferte darauf das Brandopfer und das Speisopfer: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er stellte das Becken zwischen das Zelt der Zusammenkunft und den Altar und tat Wasser darein zum Waschen. Und Mose und Aaron und seine Söhne wuschen daraus ihre Hände und ihre Füsse; wenn sie in das Zelt der Zusammenkunft hineingingen und wenn sie dem Altar nahten, wuschen sie sich, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er richtete den Vorhof auf, rings um die Wohnung und um den Altar und hing den Vorhang vom Tore des Vorhofs auf. Und so vollendete Mose das Werk. Und die Wolke bedeckte das Zelt der Zusammenkunft, und die Herrlichkeit Jahwes erfüllte die Wohnung. Und Mose konnte nicht in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen; denn die Wolke ruhte darauf, und die Herrlichkeit Jahwes erfüllte die Wohnung. Und wenn die Wolke sich von der Wohnung erhob, so brachen die Kinder Israel auf, auf allen ihren Zügen. Und wenn die Wolke sich nicht erhob, so brachen sie nicht auf, bis zu dem Tage, da sie sich erhob. Denn die Wolke Jahwes war des Tages auf der Wohnung, und des Nachts war ein Feuer darin {d.h. in der Wolke} vor den Augen des ganzen Hauses Israel, auf allen ihren Zügen.
Und Jahwe rief Mose, und er redete zu ihm aus dem Zelte der Zusammenkunft und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ein Mensch von euch dem Jahwe eine Opfergabe {H. Korban: eig. Darbringung (vergl. Kap. 7,15). So überall in diesem Buche} darbringen will, so sollt ihr vom Vieh, vom Rind- und Kleinvieh, eure Opfergabe darbringen. Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer ist vom Rindvieh, so soll er sie darbringen, ein Männliches ohne Fehl; an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen für ihn vor Jahwe. Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird wohlgefällig für ihn sein, um Sühnung für ihn zu tun. Und er soll das junge Rind schlachten vor Jahwe; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut herzubringen und das Blut ringsum an den Altar sprengen, der an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft ist. Und er soll dem Brandopfer die Haut abziehen und es in seine Stücke zerlegen. Und die Söhne Aarons, des Priesters, sollen Feuer auf den Altar legen und Holz auf dem Feuer zurichten; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Stücke, den Kopf und das Fett auf dem Holze zurichten über dem Feuer, das auf dem Altar ist. Und sein Eingeweide und seine Schenkel soll er mit Wasser waschen; und der Priester soll das Ganze auf dem Altar räuchern: es ist ein Brandopfer, ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Und wenn seine Opfergabe vom Kleinvieh ist, von den Schafen oder von den Ziegen, zum Brandopfer, so soll er sie darbringen, ein Männliches ohne Fehl. Und er soll es {Eig. sie; (die Opfergabe; vergl. die Anm. zu Kap. 3,2)} schlachten an der Seite des Altars gegen Norden, vor Jahwe; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen sein Blut an den Altar sprengen ringsum. Und er soll es in seine Stücke zerlegen mit seinem Kopf und seinem Fett; und der Priester soll sie auf dem Holze zurichten, über dem Feuer, das auf dem Altar ist. Und das Eingeweide und die Schenkel soll er mit Wasser waschen; und der Priester soll das Ganze darbringen und auf dem Altar räuchern: es ist ein Brandopfer, ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Und wenn ein Brandopfer vom Geflügel seine Opfergabe ist dem Jahwe, so soll er von den Turteltauben oder von den jungen Tauben seine Opfergabe darbringen. Und der Priester bringe sie zum Altar und kneipe ihr den Kopf ein und räuchere sie auf dem Altar, und ihr Blut soll ausgedrückt werden an die Wand des Altars. Und er trenne ihren Kropf mit seinem Unrat ab und werfe ihn neben den Altar gegen Osten, an den Ort der Fettasche {d.h. der Asche alles dessen, was als Opfer verbrannt wurde}. Und er soll sie an den Flügeln einreissen, er soll sie nicht zertrennen; und der Priester soll sie auf dem Altar räuchern, auf dem Holze, das über dem Feuer ist: es ist ein Brandopfer, ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Und wenn jemand {Eig. eine Seele; so öfter in diesem Buche} die Opfergabe eines Speisopfers {Das hebr. Wort bedeutet eig. Geschenk, Gabe} dem Jahwe darbringen will, so soll seine Opfergabe Feinmehl sein; und er soll Öl darauf giessen und Weihrauch darauf legen. Und er soll es zu den Söhnen Aarons, den Priestern, bringen; und er {d.h. der Priester} nehme davon seine Hand voll, von seinem Feinmehl und von seinem Öl samt all seinem Weihrauch, und der Priester räuchere das Gedächtnisteil {O. Gedächtnisopfer; der Teil des Opfers, der zum Gedächtnis für Jahwe verbrannt wurde} desselben auf dem Altar: es ist ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Und das Übrige von dem Speisopfer soll für Aaron und für seine Söhne sein: ein Hochheiliges von den Feueropfern Jahwes. Und wenn du als Opfergabe eines Speisopfers ein Ofengebäck darbringen willst, so soll es Feinmehl sein, ungesäuerte Kuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl. Und wenn deine Opfergabe ein Speisopfer in der Pfanne ist, so soll es Feinmehl sein, gemengt mit Öl, ungesäuert; du sollst es in Stücke zerbrechen und Öl darauf giessen: es ist ein Speisopfer. Und wenn deine Opfergabe ein Speisopfer im Napfe ist, so soll es von Feinmehl mit Öl gemacht werden. Und du sollst das Speisopfer, das von diesen Dingen gemacht wird, dem Jahwe bringen; und man soll es dem Priester überreichen, und er soll es an den Altar tragen. Und der Priester hebe von dem Speisopfer dessen Gedächtnisteil ab und räuchere es auf dem Altar: es ist ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Und das Übrige von dem Speisopfer soll für Aaron und für seine Söhne sein: ein Hochheiliges von den Feueropfern Jahwes. Alles Speisopfer, das ihr dem Jahwe darbringet, soll nicht aus Gesäuertem gemacht werden; denn aller Sauerteig und aller Honig, davon sollt ihr kein Feueropfer dem Jahwe räuchern. Was die Opfergabe der Erstlinge betrifft, so sollt ihr sie Jahwe darbringen; aber auf den Altar sollen sie nicht kommen zum lieblichen Geruch. Und alle Opfergaben deines Speisopfers sollst du mit Salz salzen und sollst das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen lassen bei {O. auf} deinem Speisopfer; bei {O. auf} allen deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen. Und wenn du ein Speisopfer von den ersten Früchten dem Jahwe darbringen willst, so sollst du Ähren, am Feuer geröstet, Schrot von Gartenkorn, darbringen als Speisopfer von deinen ersten Früchten. Und du sollst Öl darauf tun und Weihrauch darauf legen: es ist ein Speisopfer. Und der Priester soll das Gedächtnisteil desselben räuchern, von seinem Schrote und von seinem Öle, samt allem seinem Weihrauch: es ist ein Feueropfer dem Jahwe. Und wenn seine Opfergabe ein Friedensopfer {O. Dankopfer} ist: wenn er sie von den Rindern darbringt, es sei ein Männliches oder ein Weibliches, so soll er sie ohne Fehl vor Jahwe darbringen. Und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers {Eig. seiner Opfergabe; so auch V.8} legen und es schlachten an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut an den Altar sprengen ringsum. Und er soll von dem Friedensopfer ein Feueropfer dem Jahwe darbringen: das Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das am Eingeweide ist, und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen, das an den Lenden ist, und das Netz über der Leber: samt den Nieren {O. bei den Nieren; so auch V.10. 15; Kap. 4,9; 7,4 usw.; And. üb.: bis an die Nieren} soll er es abtrennen. Und die Söhne Aarons sollen es auf dem Altar räuchern, auf dem Brandopfer, welches auf dem Holze über dem Feuer ist: es ist ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Und wenn seine Opfergabe vom Kleinvieh ist zum Friedensopfer dem Jahwe, ein Männliches oder ein Weibliches, so soll er sie ohne Fehl darbringen. Wenn er ein Schaf darbringt als seine Opfergabe, so soll er es vor Jahwe herzubringen; und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es schlachten vor dem Zelte der Zusammenkunft; und die Söhne Aarons sollen sein Blut an den Altar sprengen ringsum. Und er soll von dem Friedensopfer als Feueropfer dem Jahwe darbringen: sein Fett, den ganzen Fettschwanz; dicht beim Rückgrat soll er ihn abtrennen; und das Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das am Eingeweide ist, und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen, das an den Lenden ist, und das Netz über der Leber: samt den Nieren soll er es abtrennen. Und der Priester soll es auf dem Altar räuchern: es ist eine Speise {Eig. ein Brot} des Feueropfers dem Jahwe. - Und wenn seine Opfergabe eine Ziege ist, so soll er sie vor Jahwe herzubringen; und er soll seine Hand auf ihren Kopf legen und sie schlachten vor dem Zelte der Zusammenkunft; und die Söhne Aarons sollen ihr Blut an den Altar sprengen ringsum. Und er soll davon seine Opfergabe als Feueropfer dem Jahwe darbringen: das Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das am Eingeweide ist, und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen, das an den Lenden ist, und das Netz über der Leber: samt den Nieren soll er es abtrennen. Und der Priester soll es auf dem Altar räuchern: es ist eine Speise {Eig. ein Brot} des Feueropfers zum lieblichen Geruch; alles Fett gehört Jahwe. Eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen: alles Fett und alles Blut sollt ihr nicht essen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich: Wenn jemand aus Versehen sündigt gegen irgend eines der Verbote Jahwes, die nicht getan werden sollen, und irgend eines derselben tut, - wenn der gesalbte Priester sündigt nach einem Vergehen des Volkes {And.: zur Verschuldung des Volkes}, so soll er für seine Sünde, die er begangen hat, einen jungen Farren ohne Fehl dem Jahwe darbringen zum Sündopfer. Und er soll den Farren an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft vor Jahwe bringen und seine Hand auf den Kopf des Farren legen und den Farren schlachten vor Jahwe. Und der gesalbte Priester nehme von dem Blute des Farren und bringe es in das Zelt der Zusammenkunft; und der Priester tauche seinen Finger in das Blut und sprenge von dem Blute siebenmal vor Jahwe gegen den Vorhang des Heiligtums hin. Und der Priester tue von dem Blute an die Hörner des Altars des wohlriechenden Räucherwerks, der im Zelte der Zusammenkunft ist, vor Jahwe; und alles Blut des Farren soll er an den Fuss des Brandopferaltars giessen, der an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft ist. Und alles Fett von dem Farren des Sündopfers soll er von ihm abheben: das Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das am Eingeweide ist, und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen, das an den Lenden ist, und das Netz über der Leber: samt den Nieren soll er es abtrennen, so wie es abgehoben wird von dem Rinde des Friedensopfers; und der Priester soll es auf dem Brandopferaltar räuchern. Und die Haut des Farren und all sein Fleisch samt seinem Kopfe und seinen Schenkeln und seinem Eingeweide und seinem Mist: den ganzen Farren soll er {O. man} hinausbringen ausserhalb des Lagers an einen reinen Ort, nach dem Schutthaufen der Fettasche, und soll ihn auf Holzscheiten mit Feuer verbrennen; auf dem Schutthaufen der Fettasche soll er verbrannt werden. Und wenn die ganze Gemeinde Israel aus Versehen sündigt und die Sache ist verborgen vor den Augen der Versammlung, und sie tun eines von allen Verboten Jahwes, die nicht getan werden sollen, und verschulden sich, und die Sünde wird bekannt {Eig. wird die Sünde bekannt}, die sie wider dasselbe begangen haben, so soll die Versammlung einen jungen Farren darbringen zum Sündopfer und ihn vor das Zelt der Zusammenkunft bringen. Und die Ältesten der Gemeinde sollen ihre Hände auf den Kopf des Farren legen vor Jahwe, und man soll den Farren vor Jahwe schlachten. Und der gesalbte Priester bringe von dem Blute des Farren in das Zelt der Zusammenkunft, und der Priester tauche seinen Finger in das Blut und sprenge siebenmal vor Jahwe gegen den Vorhang hin. Und er tue von dem Blute an die Hörner des Altars, der vor Jahwe, der im Zelte der Zusammenkunft ist; und alles Blut soll er an den Fuss des Brandopferaltars giessen, der an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft ist. Und all sein Fett soll er von ihm abheben und auf dem Altar räuchern. Und er soll mit dem Farren tun, wie er mit dem Farren des Sündopfers getan hat; also soll er damit tun. Und so tue der Priester Sühnung für sie, und es wird ihnen vergeben werden. Und er {O. man} soll den Farren hinausbringen ausserhalb des Lagers und ihn verbrennen, so wie er {O. man} den ersten Farren verbrannt hat: es ist ein Sündopfer der Versammlung. Wenn ein Fürst sündigt und tut aus Versehen eines von allen den Verboten Jahwes, seines Gottes, die nicht getan werden sollen, und verschuldet sich, und seine Sünde wird ihm kundgetan {Eig. ist ihm seine Sünde kundgetan worden}, worin er gesündigt hat, so soll er seine Opfergabe bringen, einen Ziegenbock, ein Männlein ohne Fehl. Und er soll seine Hand auf den Kopf des Bockes legen und ihn schlachten an dem Orte, wo man das Brandopfer vor Jahwe schlachtet: es ist ein Sündopfer. Und der Priester nehme von dem Blute des Sündopfers mit seinem Finger und tue es an die Hörner des Brandopferaltars; und sein Blut soll er an den Fuss des Brandopferaltars giessen. Und all sein Fett soll er auf dem Altar räuchern, wie das Fett des Friedensopfers. Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, und es wird ihm vergeben werden. Und wenn jemand vom Volke des Landes {d.i. vom gemeinen Volke} aus Versehen sündigt, indem er eines von den Verboten Jahwes tut, die nicht getan werden sollen, und sich verschuldet und seine Sünde wird ihm kundgetan {Eig. ist ihm seine Sünde kundgetan worden}, die er begangen hat, so soll er seine Opfergabe bringen, eine Ziege ohne Fehl, ein Weiblein, für seine Sünde, die er begangen hat. Und er soll seine Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und das Sündopfer schlachten an dem Orte des Brandopfers. Und der Priester nehme von seinem Blute mit seinem Finger und tue es an die Hörner des Brandopferaltars; und all sein Blut soll er an den Fuss des Altars giessen. Und all sein Fett soll er abtrennen, so wie das Fett von dem Friedensopfer abgetrennt wird; und der Priester soll es auf dem Altar räuchern zum lieblichen Geruch dem Jahwe. Und so tue der Priester Sühnung für ihn, und es wird ihm vergeben werden. - Und wenn er ein Schaf bringt als seine Opfergabe zum Sündopfer, so soll es ein Weiblein ohne Fehl sein, das er bringt. Und er soll seine Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und es zum Sündopfer schlachten an dem Orte, wo man das Brandopfer schlachtet. Und der Priester nehme von dem Blute des Sündopfers mit seinem Finger und tue es an die Hörner des Brandopferaltars; und all sein Blut soll er an den Fuss des Altars giessen. Und all sein Fett soll er abtrennen, so wie das Fett des Schafes von dem Friedensopfer abgetrennt wird; und der Priester soll es auf {O. bei, mit; so auch Kap. 5,12} dem Altar räuchern, auf den Feueropfern Jahwes. Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben werden. Und wenn jemand sündigt, dass er die Stimme des Fluches {O. der Beschwörung; vergl. Spür. 29,24} hört, und er war Zeuge, sei es dass er es gesehen oder gewusst hat, - wenn er es nicht anzeigt, so soll er seine Ungerechtigkeit tragen; oder wenn jemand irgend etwas Unreines anrührt, sei es das Aas eines unreinen wilden Tieres, oder das Aas eines unreinen Viehes, oder das Aas eines unreinen kriechenden Tieres {W. unreinen Gewimmels, wie 1. Mose 1,20}, - ist es ihm auch verborgen, so ist er unrein und schuldig; oder wenn er die Unreinigkeit eines Menschen anrührt, was für eine Unreinigkeit von ihm es auch sei, durch welche er unrein wird, und es ist ihm verborgen, - erkennt er es, so ist er schuldig; oder wenn jemand schwört, indem er unbesonnen mit den Lippen redet, Böses oder Gutes zu tun, nach allem was ein Mensch mit einem Schwur unbesonnen reden mag, und es ist ihm verborgen, - erkennt er es, so ist er schuldig in einem von diesen. Und es soll geschehen, wenn er sich in einem von diesen verschuldet, so bekenne er, worin er gesündigt hat; und er bringe sein Schuldopfer dem Jahwe für seine Sünde, die er begangen hat: ein Weiblein vom Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege zum Sündopfer; und der Priester soll Sühnung für ihn tun wegen seiner Sünde. Und wenn seine Hand das zu einem Stück Kleinvieh Hinreichende nicht aufbringen kann, so soll er für {W. als} seine Schuld, die er auf sich geladen hat, zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben dem Jahwe bringen: eine zum Sündopfer und eine zum Brandopfer. Und er soll sie zu dem Priester bringen; und dieser bringe die zum Sündopfer bestimmte zuerst dar und kneipe ihr den Kopf ein dicht beim Genick; er soll ihn aber nicht abtrennen. Und er sprenge von dem Blute des Sündopfers an die Wand des Altars, und das Übrige von dem Blute soll ausgedrückt werden an den Fuss des Altars: es ist ein Sündopfer. Und die andere soll er als Brandopfer opfern nach der Vorschrift. Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben werden. Und wenn seine Hand zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nicht aufbringen kann, so bringe der, welcher gesündigt hat, als seine Opfergabe ein Zehntel Epha Feinmehl zum Sündopfer; er soll kein Öl darauf tun und keinen Weihrauch darauf legen, denn es ist ein Sündopfer. Und er soll es zu dem Priester bringen; und der Priester nehme davon seine Hand voll, das Gedächtnisteil desselben, und räuchere es auf dem Altar, auf den Feueropfern Jahwes: es ist ein Sündopfer. Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, die er begangen hat in einem von diesen, und es wird ihm vergeben werden; und es soll dem Priester gehören wie das Speisopfer. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Wenn jemand Untreue begeht und aus Versehen an den heiligen Dingen Jahwes sündigt, so soll er sein Schuldopfer dem Jahwe bringen, einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh, nach deiner Schätzung an Sekeln Silber, nach dem Sekel des Heiligtums, zum Schuldopfer. Und was er an dem Heiligen {Eig. von den heiligen (od. geheiligten, geweihten) Dingen weg, d.h. was er von den heiligen Dingen weggenommen hat} gesündigt hat, soll er erstatten und dessen Fünftel darüber hinzufügen und es dem Priester geben; und der Priester soll Sühnung für ihn tun mit dem Widder des Schuldopfers, und es wird ihm vergeben werden. Und wenn jemand sündigt und eines von allen den Verboten Jahwes tut, die nicht getan werden sollen, - hat er es auch nicht gewusst, so ist er schuldig und soll seine Ungerechtigkeit tragen. Und er soll einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh nach deiner Schätzung zu dem Priester bringen, zum Schuldopfer; und der Priester soll Sühnung für ihn tun wegen seines Versehens, das er begangen hat, ohne es zu wissen; und es wird ihm vergeben werden. Es ist ein Schuldopfer; er hat sich gewisslich an Jahwe verschuldet. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Wenn jemand sündigt und Untreue wider Jahwe begeht, dass er seinem Nächsten ein anvertrautes Gut ableugnet oder ein Darlehn oder etwas Geraubtes; oder er hat von seinem Nächsten etwas erpresst, oder er hat Verlorenes gefunden, und leugnet es ab; und er schwört falsch über irgend etwas von allem, was ein Mensch tun mag, sich darin zu versündigen: so soll es geschehen, wenn er gesündigt und sich verschuldet hat, dass er zurückerstatte das Geraubte, das er geraubt, oder das Erpresste, das er erpresst hat, oder das Anvertraute, das ihm anvertraut worden ist, oder das Verlorene, das er gefunden hat, oder alles, worüber er falsch geschworen hat; und er soll es erstatten nach seiner vollen Summe und dessen Fünftel darüber hinzufügen; wem es gehört, dem soll er es geben am Tage seines Schuldopfers. Und sein Schuldopfer soll er Jahwe bringen, einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh, nach deiner Schätzung, zum Schuldopfer, zu dem Priester; und der Priester soll Sühnung für ihn tun vor Jahwe, und es wird ihm vergeben werden wegen irgend etwas von allem, was er getan hat, sich darin zu verschulden. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz des Brandopfers. Dieses, das Brandopfer, soll auf seiner Feuerstelle sein, auf dem Altar, die ganze Nacht bis an den Morgen; und das Feuer des Altars soll auf demselben in Brand erhalten werden. Und der Priester soll sein leinenes Kleid anziehen, und soll seine leinenen Beinkleider anziehen über sein Fleisch; und er soll die Fettasche abheben, zu welcher das Feuer das Brandopfer auf dem Altar verzehrt hat, und soll sie neben den Altar schütten {W. setzen}. Und er soll seine Kleider ausziehen und andere Kleider anlegen und die Fettasche hinaustragen ausserhalb des Lagers an einen reinen Ort. Und das Feuer auf dem Altar soll auf demselben in Brand erhalten werden, es soll nicht erlöschen; und der Priester soll Holz auf ihm {d.h. dem Feuer} anzünden, Morgen für Morgen, und das Brandopfer auf ihm zurichten, und die Fettstücke der Friedensopfer auf ihm räuchern. Ein beständiges Feuer soll auf dem Altar in Brand erhalten werden, es soll nicht erlöschen. Und dies ist das Gesetz des Speisopfers: Einer der Söhne Aarons soll es vor Jahwe darbringen vor dem Altar. Und er soll davon seine Hand voll nehmen {Eig. abheben}, vom Feinmehl des Speisopfers und von dessen Öl, und allen Weihrauch, der auf dem Speisopfer ist, und es auf dem Altar räuchern: es ist ein lieblicher Geruch, sein {nämlich des Opfers; vergl. Kap. 2,2} Gedächtnisteil für Jahwe. Und das Übrige davon sollen Aaron und seine Söhne essen; ungesäuert soll es gegessen werden an heiligem Orte; im Vorhofe des Zeltes der Zusammenkunft sollen sie es essen. Es soll nicht gesäuert gebacken werden; als ihren Anteil habe ich es ihnen gegeben von meinen Feueropfern: hochheilig ist es, wie das Sündopfer und wie das Schuldopfer. Alles Männliche unter den Kindern Aarons soll es essen: ein für ewig Bestimmtes bei euren Geschlechtern von den Feueropfern Jahwes. Alles, was sie anrührt, wird heilig sein. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Dies ist die Opfergabe Aarons und seiner Söhne, welche sie Jahwe darbringen sollen an dem Tage, da er gesalbt wird: Ein zehntel Epha Feinmehl als beständiges Speisopfer, die Hälfte davon am Morgen und die Hälfte davon am Abend. Es soll in der Pfanne mit Öl bereitet werden, eingerührt mit Öl sollst du es bringen; gebackene Speisopferstücke sollst du darbringen als einen lieblichen Geruch dem Jahwe. Und der Priester, der unter seinen Söhnen an seiner Statt gesalbt wird, soll es opfern; eine ewige Satzung: es soll dem Jahwe ganz geräuchert werden. Und jedes Speisopfer des Priesters soll ein Ganzopfer {ein Opfer, das ganz verbrannt wurde} sein; es soll nicht gegessen werden. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz des Sündopfers. An dem Orte, wo das Brandopfer geschlachtet wird, soll das Sündopfer geschlachtet werden vor Jahwe: hochheilig ist es. Der Priester, der es als Sündopfer opfert, soll es essen; an heiligem Orte soll es gegessen werden, im Vorhofe des Zeltes der Zusammenkunft. Alles, was sein Fleisch anrührt, wird heilig sein; und wenn von seinem Blute auf ein Kleid spritzt - das, worauf es spritzt, sollst du waschen an heiligem Orte. Und das irdene Gefäss, in welchem es gekocht wird, soll zerbrochen werden, und wenn es in einem ehernen Gefäss gekocht wird, so soll dieses gescheuert und mit Wasser gespült werden. Alles Männliche unter den Priestern soll es essen: hochheilig ist es. Aber alles Sündopfer, von dessen Blut in das Zelt der Zusammenkunft gebracht wird, um im Heiligtum Sühnung zu tun, soll nicht gegessen werden; es soll mit Feuer verbrannt werden. Und dies ist das Gesetz des Schuldopfers; es ist hochheilig. An dem Orte, wo man das Brandopfer schlachtet, soll man das Schuldopfer schlachten; und sein Blut soll er {d.h. der Priester} an den Altar sprengen ringsum. Und alles Fett soll er davon darbringen, den Fettschwanz und das Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen, das an den Lenden ist, und das Netz über der Leber: samt den Nieren soll er es abtrennen. Und der Priester soll es auf dem Altar räuchern als ein Feueropfer dem Jahwe: es ist ein Schuldopfer. Alles Männliche unter den Priestern soll es essen; an heiligem Orte soll es gegessen werden: hochheilig ist es. Wie das Sündopfer, so das Schuldopfer: ein Gesetz soll für sie sein. Der Priester, der damit Sühnung tut, ihm soll es gehören. - Und der Priester, der jemandes Brandopfer darbringt: ihm, dem Priester, soll die Haut des Brandopfers gehören, das er dargebracht hat. Und alles Speisopfer, das im Ofen gebacken, und alles, was im Napfe oder in der Pfanne bereitet wird: dem Priester, der es darbringt, ihm soll es gehören. Und alles Speisopfer, das mit Öl gemengt oder trocken ist, soll allen Söhnen Aarons gehören, dem einen wie dem anderen. Und dies ist das Gesetz des Friedensopfers, das man Jahwe darbringt: Wenn man es zum Danke {Anderswo: Lob; eig. Anerkennung} darbringt, so bringe man nebst dem Dankopfer ungesäuerte Kuchen dar, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl, und Feinmehl, eingerührt mit Öl: Kuchen, gemengt mit Öl. Nebst den Kuchen soll man gesäuertes Brot als Opfergabe darbringen, nebst seinem Dank-Friedensopfer {O. Lob-Dankopfer}. Und man soll je eines davon, von der ganzen Opfergabe, dem Jahwe als Hebopfer darbringen; dem Priester, der das Blut des Friedensopfers sprengt, ihm soll es gehören. Und das Fleisch seines {des Opfernden} Dank-Friedensopfers soll am Tage seiner Darbringung gegessen werden; er soll nichts davon liegen lassen bis an den Morgen. Und wenn das Schlachtopfer seiner Opfergabe ein Gelübde oder eine freiwillige Gabe ist, so soll es an dem Tage, da er sein Schlachtopfer darbringt, gegessen werden; und am anderen Tage soll dann, was davon übrigbleibt, gegessen werden; und was vom Fleische des Schlachtopfers am dritten Tage übrigbleibt, soll mit Feuer verbrannt werden. Und wenn irgendwie vom Fleische seines Friedensopfers am dritten Tage gegessen wird, so wird es nicht wohlgefällig sein; wer es dargebracht hat, dem wird es nicht zugerechnet werden: ein Greuel wird es sein; und die Seele, die davon isset, wird ihre Ungerechtigkeit tragen. Und das Fleisch, das irgend etwas Unreines berührt, soll nicht gegessen werden, mit Feuer soll es verbrannt werden. Und was das Fleisch betrifft, jeder Reine darf das Fleisch essen; aber die Seele, welche Fleisch von dem Friedensopfer isset, das Jahwe gehört, und ihre Unreinigkeit ist an ihr, selbige Seele soll ausgerottet werden aus ihren Völkern. Und wenn eine Seele irgend etwas Unreines anrührt, die Unreinigkeit eines Menschen oder ein unreines Vieh oder irgend ein unreines Scheusal, und sie isset von dem Fleische des Friedensopfers, das Jahwe gehört: selbige Seele soll ausgerottet werden aus ihren Völkern. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich: Kein Fett vom Rindvieh und von Schaf und Ziege sollt ihr essen. Und das Fett vom Aas und das Fett vom Zerrissenen kann verwendet werden zu allerlei Werk; aber ihr sollt es durchaus nicht essen. Denn jeder, der Fett isset vom Vieh, wovon man ein Feueropfer dem Jahwe darbringt - die Seele, die es isset, soll ausgerottet werden aus ihren Völkern. Und kein Blut sollt ihr essen in allen euren Wohnsitzen, es sei vom Gevögel oder vom Vieh. Jede Seele, die irgend Blut isset, selbige Seele soll ausgerottet werden aus ihren Völkern. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich: Wer sein Friedensopfer dem Jahwe darbringt, soll von seinem Friedensopfer seine Opfergabe dem Jahwe bringen. Seine Hände sollen die Feueropfer Jahwes bringen; das Fett, samt der Brust soll er es bringen: die Brust, um sie als Webopfer vor Jahwe zu weben. Und der Priester soll das Fett auf dem Altar räuchern, und die Brust soll Aaron und seinen Söhnen gehören. Und den rechten Schenkel sollt ihr als Hebopfer von euren Friedensopfern dem Priester geben. Wer von den Söhnen Aarons das Blut des Friedensopfers und das Fett darbringt, dem soll der rechte Schenkel zuteil werden. Und die Brust des Webopfers und den Schenkel des Hebopfers habe ich von den Kindern Israel genommen, von ihren Friedensopfern, und habe sie Aaron, dem Priester, und seinen Söhnen gegeben als eine ewige Gebühr {Eig. ein für ewig Bestimmtes} von seiten der Kinder Israel. - Das ist das Salbungsteil {W. die Salbung} Aarons und das Salbungsteil seiner Söhne von den Feueropfern Jahwes, an dem Tage {d.h. von dem Tage an}, da man {O. er} sie herzunahen liess, um Jahwe den Priesterdienst auszuüben, das Jahwe geboten hat, ihnen zu geben von seiten der Kinder Israel, an dem Tage, da man sie salbte: eine ewige Satzung bei ihren Geschlechtern. Das ist das Gesetz des Brandopfers, des Speisopfers und des Sündopfers und des Schuldopfers und des Einweihungsopfers und des Friedensopfers, welches Jahwe dem Mose geboten hat auf dem Berge Sinai, an dem Tage, da er den Kindern Israel gebot, ihre Opfergaben dem Jahwe darzubringen, in der Wüste Sinai. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm {Vergl. 2. Mose 29,1-35} Aaron und seine Söhne mit ihm, und die Kleider und das Salböl und den Farren des Sündopfers und die zwei Widder und den Korb des Ungesäuerten; und versammle die ganze Gemeinde am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und Mose tat, so wie Jahwe ihm geboten hatte; und die Gemeinde versammelte sich am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und Mose sprach zu der Gemeinde: Dies ist es, was Jahwe zu tun geboten hat. Und Mose liess Aaron und seine Söhne herzunahen und wusch sie mit Wasser. Und er legte ihm den Leibrock an und umgürtete ihn mit dem Gürtel; und er bekleidete ihn mit dem Oberkleide und legte ihm das Ephod an und umgürtete ihn mit dem gewirkten Gürtel des Ephods und band es ihm damit an; und er setzte das Brustschild darauf und legte in das Brustschild die Urim und die Thummim; und er setzte den Kopfbund auf sein Haupt und setzte an den Kopfbund, an seine Vorderseite, das Goldblech, das heilige Diadem: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Mose nahm das Salböl und salbte die Wohnung und alles, was darin war, und heiligte sie. Und er sprengte davon siebenmal auf den Altar, und er salbte den Altar und alle seine Geräte und das Becken und sein Gestell, um sie zu heiligen. Und er goss von dem Salböl auf das Haupt Aarons und salbte ihn, um ihn zu heiligen. Und Mose liess die Söhne Aarons herzunahen und bekleidete sie mit den Leibröcken und umgürtete sie mit den Gürteln und band ihnen die hohen Mützen um: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und er brachte den Farren des Sündopfers herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Farren des Sündopfers. Und er schlachtete ihn, und Mose nahm das Blut und tat davon mit seinem Finger an die Hörner des Altars ringsum und entsündigte den Altar; und das Blut goss er an den Fuss des Altars und heiligte ihn, indem er Sühnung für ihn tat. Und er nahm das ganze Fett, das am Eingeweide ist, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett, und Mose räucherte es auf dem Altar. Und den Farren und seine Haut und sein Fleisch und seinen Mist verbrannte er mit Feuer ausserhalb des Lagers: so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. - Und er brachte den Widder des Brandopfers herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders. Und er schlachtete ihn, und Mose sprengte das Blut an den Altar ringsum. Und den Widder zerlegte er in seine Stücke, und Mose räucherte den Kopf und die Stücke und das Fett; und das Eingeweide und die Schenkel wusch er mit Wasser. Und Mose räucherte den ganzen Widder auf dem Altar: es war ein Brandopfer zum lieblichen Geruch, es war ein Feueropfer dem Jahwe, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. - Und er brachte den zweiten Widder, den Widder der Einweihung, herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders. Und er schlachtete ihn, und Mose nahm von seinem Blute und tat es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses. Und er liess die Söhne Aarons herzunahen, und Mose tat von dem Blute auf ihr rechtes Ohrläppchen und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die grosse Zehe ihres rechten Fusses; und Mose sprengte das Blut an den Altar ringsum. Und er nahm das Fett und den Fettschwanz und alles Fett, das am Eingeweide ist, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett und den rechten Schenkel; und er nahm aus dem Korbe des Ungesäuerten, der vor Jahwe war, einen ungesäuerten Kuchen und einen Kuchen geölten Brotes und einen Fladen, und legte es auf die Fettstücke und auf den rechten Schenkel; und er legte das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne, und webte es als Webopfer vor Jahwe. Und Mose nahm es von ihren Händen weg und räucherte es auf dem Altar, auf dem Brandopfer: es war ein Einweihungsopfer {W. eine Füllung, weil die Hände des Priesters mit den in V.25 und 26 erwähnten Dingen gefüllt wurden} zum lieblichen Geruch, es war ein Feueropfer dem Jahwe. Und Mose nahm die Brust und webte sie als Webopfer vor Jahwe; von dem Einweihungswidder ward sie dem Mose zuteil, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Mose nahm von dem Salböl und von dem Blute, das auf dem Altar war, und sprengte es auf Aaron, auf seine Kleider, und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm; und er heiligte Aaron, seine Kleider, und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm. Und Mose sprach zu Aaron und zu seinen Söhnen: Kochet das Fleisch an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft; und ihr sollt es daselbst essen und das Brot, das im Korbe des Einweihungsopfers ist, so wie ich geboten habe und gesagt: Aaron und seine Söhne sollen es essen. Und das Übrige von dem Fleische und von dem Brote sollt ihr mit Feuer verbrennen. Und von dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft sollt ihr nicht weggehen sieben Tage lang, bis zu dem Tage, da die Tage eures Einweihungsopfers erfüllt sind; denn sieben Tage sollt ihr eingeweiht werden {W. sollen eure Hände gefüllt werden; desgl. Kap. 16,32; 21,10; vergl. Kap. 9,17}. So wie man an diesem Tage getan, hat Jahwe zu tun geboten, um Sühnung für euch zu tun. Und ihr sollt an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft Tag und Nacht bleiben, sieben Tage lang, und sollt die Vorschriften Jahwes {Eig. was gegen Jahwe zu beobachten ist} beobachten, dass ihr nicht sterbet; denn also ist mir geboten worden. Und Aaron und seine Söhne taten alles, was Jahwe durch Mose geboten hatte. Und es geschah am achten Tage, da rief Mose Aaron und seine Söhne und die Ältesten Israels; und er sprach zu Aaron: Nimm dir ein junges Kalb zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer, ohne Fehl, und bringe sie dar vor Jahwe. Und zu den Kindern Israel sollst du reden und sprechen: Nehmet einen Ziegenbock zum Sündopfer und ein Kalb und ein Lamm, einjährige, ohne Fehl, zum Brandopfer; und einen Stier und einen Widder zum Friedensopfer, um sie vor Jahwe zu opfern; und ein Speisopfer, gemengt mit Öl; denn heute wird Jahwe euch erscheinen. Und sie brachten was Mose geboten hatte, vor das Zelt der Zusammenkunft, und die ganze Gemeinde nahte herzu und stand vor Jahwe. Und Mose sprach: Dies ist es, was Jahwe geboten hat, dass ihr es tun sollt; und die Herrlichkeit Jahwes wird euch erscheinen. Und Mose sprach zu Aaron: Nahe zum Altar, und opfere dein Sündopfer und dein Brandopfer, und tue Sühnung für dich und für das Volk; und opfere die Opfergabe des Volkes und tue Sühnung für sie, so wie Jahwe geboten hat. Und Aaron nahte zum Altar und schlachtete das Kalb des Sündopfers, das für ihn war. Und die Söhne Aarons reichten ihm das Blut dar; und er tauchte seinen Finger in das Blut und tat davon an die Hörner des Altars, und er goss das Blut an den Fuss des Altars. Und das Fett und die Nieren und das Netz der Leber vom Sündopfer räucherte er auf dem Altar, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und das Fleisch und die Haut verbrannte er mit Feuer ausserhalb des Lagers. Und er schlachtete das Brandopfer; und die Söhne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es an den Altar ringsum. Und das Brandopfer reichten sie ihm in seinen Stücken und den Kopf, und er räucherte es auf dem Altar. Und er wusch das Eingeweide und die Schenkel und räucherte sie auf dem Brandopfer, auf dem Altar. - Und er brachte herzu {O. dar} die Opfergabe des Volkes und nahm den Bock des Sündopfers, der {O. das} für das Volk war, und schlachtete ihn und opferte ihn als Sündopfer, wie das vorige. Und er brachte das Brandopfer herzu {O. dar} und opferte es nach der Vorschrift. Und er brachte das Speisopfer herzu {O. dar} und füllte seine Hand davon und räucherte es auf dem Altar, ausser dem Morgen-Brandopfer. Und er schlachtete den Stier und den Widder, das Friedensopfer, welches für das Volk war. Und die Söhne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es an den Altar ringsum; und die Fettstücke von dem Stier; und von dem Widder den Fettschwanz, und das Eingeweide bedeckt und die Nieren und das Netz der Leber; und sie legten die Fettstücke auf die Bruststücke, und er räucherte die Fettstücke auf dem Altar. Und die Bruststücke und den rechten Schenkel webte Aaron als Webopfer vor Jahwe, so wie Mose geboten hatte. Und Aaron erhob seine Hände gegen das Volk und segnete sie; und er stieg herab nach der Opferung des Sündopfers und des Brandopfers und des Friedensopfers. Und Mose und Aaron gingen hinein in das Zelt der Zusammenkunft; und sie kamen heraus und segneten das Volk. Und die Herrlichkeit Jahwes erschien dem ganzen Volke; und es ging Feuer aus von Jahwe {W. von vor Jahwe} und verzehrte auf dem Altar das Brandopfer und die Fettstücke; und das ganze Volk sah es, und sie jauchzten und fielen auf ihr Angesicht. Und die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen ein jeder seine Räucherpfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer vor Jahwe dar, das er ihnen nicht geboten hatte. Da ging Feuer von Jahwe {W. von vor Jahwe} aus und verzehrte sie, und sie starben vor Jahwe. Und Mose sprach zu Aaron: Dies ist es, was Jahwe geredet hat, indem er sprach: In {O. An} denen, die mir nahen {W. nahe sind}, will ich geheiligt, und vor dem ganzen Volke will ich verherrlicht werden. Und Aaron schwieg. Und Mose rief Misael und Elzaphan, die Söhne Ussiels, des Oheims Aarons, und sprach zu ihnen: Tretet herzu, traget eure Brüder von dem Heiligtum hinweg ausserhalb des Lagers. Und sie traten herzu und trugen sie in ihren Leibröcken hinweg ausserhalb des Lagers, so wie Mose geredet hatte. - Und Mose sprach zu Aaron und zu Eleasar und zu Ithamar, seinen Söhnen: Eure Häupter sollt ihr nicht entblössen und eure Kleider nicht zerreissen, damit ihr nicht sterbet, und er nicht erzürne über die ganze Gemeinde; aber eure Brüder, das ganze Haus Israel, sollen diesen Brand beweinen, den Jahwe angerichtet hat. Und von dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft sollt ihr nicht weggehen, dass ihr nicht sterbet; denn das Öl der Salbung Jahwes ist auf euch. Und sie taten nach dem Worte Moses. Und Jahwe redete zu Aaron und sprach: Wein und starkes Getränk sollst du nicht trinken, du und deine Söhne mit dir, wenn ihr in das Zelt der Zusammenkunft hineingehet, dass ihr nicht sterbet, - eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern - und damit ihr unterscheidet zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und zwischen dem Reinen und dem Unreinen, und damit ihr die Kinder Israel lehret alle die Satzungen, die Jahwe durch Mose zu euch geredet hat. Und Mose redete zu Aaron und zu Eleasar und zu Ithamar, seinen Söhnen, den übriggebliebenen: Nehmet das Speisopfer, das von den Feueropfern Jahwes übrigbleibt, und esset es ungesäuert neben dem Altar; denn hochheilig ist es. Und ihr sollt es essen an heiligem Orte, denn es ist dein Bestimmtes und das Bestimmte deiner Söhne von den Feueropfern Jahwes; denn also ist mir geboten. Und die Brust des Webopfers und den Schenkel des Hebopfers sollt ihr essen an reinem Orte, du und deine Söhne und deine Töchter mit dir; denn als dein Bestimmtes und das Bestimmte deiner Söhne sind sie gegeben von den Friedensopfern der Kinder Israel. Den Schenkel des Hebopfers und die Brust des Webopfers sollen sie nebst den Feueropfern der Fettstücke bringen, um sie als Webopfer vor Jahwe zu weben; und sie sollen dir gehören und deinen Söhnen mit dir, als eine ewige Gebühr {Eig. ein für ewig Bestimmtes}, so wie Jahwe geboten hat. Und Mose suchte eifrig den Bock des Sündopfers, und siehe, er war verbrannt. Und er erzürnte über Eleasar und über Ithamar, die Söhne Aarons, die übriggeblieben, und sprach: Warum habt ihr nicht das Sündopfer an heiligem Orte gegessen? Denn es ist hochheilig; und er hat es euch gegeben, um die Ungerechtigkeit der Gemeinde zu tragen, um Sühnung für sie zu tun vor Jahwe. Siehe, das Blut desselben ist nicht in das Innere des Heiligtums gebracht worden; ihr sollt {O. ihr hättet sollen} es jedenfalls im Heiligtum essen, so wie ich geboten habe. Und Aaron redete zu Mose: Siehe, heute haben sie ihr Sündopfer und ihr Brandopfer vor Jahwe dargebracht; und solches ist mir begegnet; und hätte ich heute das Sündopfer gegessen, würde es gut gewesen sein in den Augen Jahwes? Und Mose hörte es, und es war gut in seinen Augen. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach zu ihnen: Redet zu den Kindern Israel und sprechet: Dies sind die Tiere, die ihr essen sollt von allen Tieren {Anderswo: Vieh}, die auf der Erde sind. Alles was gespaltene Hufe, und zwar ganz gespaltene Hufe hat, und wiederkäut unter den Tieren, das sollt ihr essen. Nur diese sollt ihr nicht essen von den wiederkäuenden und von denen, die gespaltene Hufe haben: das Kamel, denn es wiederkäut, aber es hat keine gespaltenen Hufe: unrein soll es euch sein; und den Klippendachs, denn er wiederkäut, aber er hat keine gespaltenen Hufe: unrein soll er euch sein; und den Hasen, denn er wiederkäut, aber er hat keine gespaltenen Hufe: unrein soll er euch sein; und das Schwein, denn es hat gespaltene Hufe, und zwar ganz gespaltene Hufe, aber es wiederkäut nicht: unrein soll es euch sein. Von ihrem Fleische sollt ihr nicht essen und ihr Aas nicht anrühren: unrein sollen sie euch sein. Dieses sollt ihr essen von allem, was in den Wassern ist: alles, was Flossfedern und Schuppen hat in den Wassern, in den Meeren und in den Flüssen, das sollt ihr essen; aber alles, was keine Flossfedern und Schuppen hat in den Meeren und in den Flüssen, von allem Gewimmel der Wasser und von jedem lebendigen Wesen, das in den Wassern ist, sie sollen euch ein Greuel sein; ja, ein Greuel sollen sie euch sein: von ihrem Fleische sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr verabscheuen. Alles, was nicht Flossfedern und Schuppen hat in den Wassern, soll euch ein Greuel sein. Und diese sollt ihr verabscheuen von den Vögeln; sie sollen nicht gegessen werden, ein Greuel sind sie: den Adler und den Beinbrecher und den Meeradler, und den Falken und die Weihe nach ihrer Art, alle Raben nach ihrer Art, und die Strausshenne {And.: den Strauss} und den Strausshahn {And.: die Ohreule; and.: den Kuckuck} und die Seemöve und den Habicht nach seiner Art, und die Eule und den Sturzpelikan und die Rohrdommel {And.: den Uhu}, und das Purpurhuhn und den Pelikan und den Aasgeier, und den Storch und den Fischreiher nach seiner Art, und den Wiedehopf und die Fledermaus. Alles geflügelte Gewürm {W. Gewimmel}, das auf Vieren geht, soll euch ein Greuel sein. Nur dieses sollt ihr essen von allem geflügelten Gewürm {W. Gewimmel}, das auf Vieren geht: was Schenkel hat oberhalb seiner Füsse, um damit auf der Erde zu hüpfen. Diese sollt ihr von ihnen essen: den Arbeh nach seiner Art und den Solham nach seiner Art und den Chargol nach seiner Art und den Chagab nach seiner Art {Vier verschiedene Arten von Heuschrecken}. Aber alles geflügelte Gewürm, das vier Füsse hat, soll euch ein Greuel sein. Und durch diese {Eig. bezüglich dieser} werdet ihr euch verunreinigen; jeder, der ihr Aas anrührt, wird unrein sein bis an den Abend; und jeder, der von ihrem Aase trägt, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis an den Abend. Jedes Tier, das gespaltene Hufe, aber nicht ganz gespaltene Hufe hat und nicht wiederkäut: unrein sollen sie euch sein; jeder, der sie anrührt, wird unrein sein. Und alles, was auf seinen Tatzen geht, unter allem Getier, das auf Vieren geht, sie sollen euch unrein sein; jeder, der ihr Aas anrührt, wird unrein sein bis an den Abend. Und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis an den Abend; sie sollen euch unrein sein. Und diese sollen euch unrein sein unter dem Gewimmel, das auf der Erde wimmelt: der Maulwurf {And.: das Wiesel} und die Maus und die Eidechse nach ihrer Art, und die Anaka und der Koach und der Letaah und der Chomet {Vier verschiedene Arten von Eidechsen} und das Chamäleon. Diese sollen euch unrein sein unter allem Gewimmel; jeder, der sie anrührt, wenn sie tot sind, wird unrein sein bis an den Abend. Und alles, worauf eines von ihnen fällt, wenn sie tot sind, wird unrein sein: jedes Holzgerät oder Kleid oder Fell oder Sack, jedes Gerät, womit eine Arbeit verrichtet wird, es soll ins Wasser getan werden und wird unrein sein bis an den Abend; dann wird es rein sein. Und jedes irdene Gefäss, in welches eines von ihnen hineinfällt: alles, was darin ist, wird unrein sein, und es selbst sollt ihr zerbrechen. Alle Speise, die gegessen wird, auf welche solches Wasser kommt, wird unrein sein; und alles Getränk, das getrunken wird, wird unrein sein in jedem solchen Gefässe. Und alles, worauf von ihrem Aase fällt, wird unrein sein; Ofen und Herd sollen niedergerissen werden, sie sind unrein, und unrein sollen sie euch sein. Doch Quelle und Zisterne, Wasserbehälter, werden rein sein; wer aber das Aas darin {W. ihr Aas} anrührt, wird unrein sein. Und wenn von ihrem Aase auf irgend welchen Saatsamen fällt, der gesät wird, so ist er rein; wenn aber Wasser auf den Samen getan wurde, und es fällt von ihrem Aase auf denselben, so soll er euch unrein sein. Und wenn eines von dem Vieh stirbt, das euch zur Nahrung dient: wer dessen Aas anrührt, wird unrein sein bis an den Abend. Und wer von dessen Aas isset, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis an den Abend; und wer dessen Aas trägt, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis an den Abend. Und alles Gewimmel, das auf der Erde wimmelt, ist ein Greuel; es soll nicht gegessen werden. Alles was auf dem Bauche kriecht, und alles, was auf Vieren geht, bis zu allem Vielfüssigen von allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelt: ihr sollt sie nicht essen; denn sie sind ein Greuel. Machet euch selbst {W. eure Seelen} nicht zum Greuel durch irgend ein kriechendes Gewürm {Eig. Gewimmel, das wimmelt}, und verunreiniget euch nicht durch sie, so dass ihr dadurch unrein werdet. Denn ich bin Jahwe, euer Gott; so heiliget euch und seid heilig, denn ich bin heilig. Und ihr sollt euch selbst {W. eure Seelen} nicht verunreinigen durch irgend ein Gewürm, das sich auf der Erde regt. Denn ich bin Jahwe, der euch aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat, um euer Gott zu sein: so seid heilig, denn ich bin heilig. Das ist das Gesetz von dem Vieh und dem Gevögel und von jedem lebendigen Wesen, das sich in den Wassern regt, und von jedem Wesen, das auf der Erde kriecht {Eig. wimmelt}; um zu unterscheiden zwischen dem Unreinen und dem Reinen, und zwischen dem Getier, das gegessen wird, und dem Getier, das nicht gegessen werden soll. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich: Wenn ein Weib empfängt und ein männliches Kind gebiert, so wird sie unrein sein sieben Tage; wie in den Tagen der Unreinheit ihrer Krankheit wird sie unrein sein. Und am achten Tage soll das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten werden. Und sie soll 33 Tage im Blute der Reinigung bleiben; nichts Heiliges soll sie anrühren, und zum Heiligtum soll sie nicht kommen, bis die Tage ihrer Reinigung erfüllt sind. Und wenn sie ein weibliches Kind gebiert, so wird sie zwei Wochen unrein sein, wie bei ihrer Unreinheit; und 66 Tage soll sie im Blute der Reinigung daheim bleiben. Und wenn die Tage ihrer Reinigung erfüllt sind für einen Sohn oder für eine Tochter, so soll sie ein einjähriges Lamm bringen zum Brandopfer, und eine junge Taube oder eine Turteltaube zum Sündopfer an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft zu dem Priester. Und er soll es vor Jahwe darbringen und Sühnung für sie tun, und sie wird rein sein von dem Flusse ihres Blutes. Das ist das Gesetz der Gebärenden bei einem männlichen oder bei einem weiblichen Kinde. Und wenn ihre Hand das zu einem Schafe Hinreichende nicht aufbringen kann, so soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine zum Brandopfer und eine zum Sündopfer; und der Priester soll Sühnung für sie tun, und sie wird rein sein. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Wenn ein Mensch in der Haut seines Fleisches eine Erhöhung oder einen Grind oder einen Flecken bekommt, und es wird in der Haut seines Fleisches zu einem Aussatzübel, so soll er zu Aaron, dem Priester, gebracht werden, oder zu einem von seinen Söhnen, den Priestern. Und besieht der Priester das Übel in der Haut des Fleisches, und das Haar in dem Übel hat sich in weiss verwandelt, und das Übel erscheint tiefer als die Haut seines Fleisches, so ist es das Übel des Aussatzes; und sieht es der Priester, so soll er ihn für unrein erklären. Und wenn der Flecken in der Haut seines Fleisches weiss ist, und er nicht tiefer erscheint als die Haut, und sein Haar hat sich nicht in weiss verwandelt, so soll der Priester den, der das Übel hat, sieben Tage einschliessen. Und besieht es der Priester am siebten Tage, und siehe, das Übel ist in seinen Augen stehen geblieben, das Übel hat nicht um sich gegriffen in der Haut, so soll der Priester ihn {Eig. es (das Übel)} zum zweiten Male sieben Tage einschliessen. Und besieht es der Priester am siebten Tage zum zweiten Male, und siehe, das Übel ist blass geworden, und das Übel hat nicht um sich gegriffen in der Haut, so soll der Priester ihn für rein erklären: es ist ein Grind; und er soll seine Kleider waschen, und er ist rein. Wenn aber der Grind in der Haut um sich greift, nachdem er sich dem Priester gezeigt hat zu seiner Reinigung, so soll er sich dem Priester zum zweiten Male zeigen; und besieht ihn der Priester, und siehe, der Grind hat in der Haut um sich gegriffen, so soll der Priester ihn für unrein erklären: es ist der Aussatz. Wenn ein Aussatzübel an einem Menschen entsteht, so soll er zu dem Priester gebracht werden. Und besieht ihn der Priester, und siehe, es ist eine weisse Erhöhung in der Haut, und sie hat das Haar in weiss verwandelt, und ein Mal rohen Fleisches ist in der Erhöhung, so ist es ein alter Aussatz in der Haut seines Fleisches, und der Priester soll ihn für unrein erklären; er soll ihn nicht einschliessen, denn er ist unrein. Wenn aber der Aussatz in der Haut ausbricht, und der Aussatz die ganze Haut dessen, der das Übel hat {W. die ganze Haut des Übels}, bedeckt, von seinem Kopfe bis zu seinen Füssen, wohin auch die Augen des Priesters blicken; und der Priester besieht ihn, und siehe, der Aussatz hat sein ganzes Fleisch bedeckt, so soll er den, der das Übel hat, für rein erklären; hat es sich ganz in weiss verwandelt, so ist er rein. An dem Tage aber, da rohes Fleisch an ihm gesehen wird, wird er unrein sein. Und sieht der Priester das rohe Fleisch, so soll er ihn für unrein erklären; das rohe Fleisch ist unrein: es ist der Aussatz. Wenn aber das rohe Fleisch sich ändert und in weiss verwandelt wird {O. das rohe Fleisch wieder in weiss verwandelt wird}, so soll er zu dem Priester kommen; und besieht ihn {Eig. es (das Übel)} der Priester, und siehe, das Übel ist in weiss verwandelt, so soll der Priester den, der das Übel hat, für rein erklären: er ist rein. Und wenn im Fleische, in dessen Haut, eine Beule entsteht und wieder heilt, und es entsteht an der Stelle der Beule eine weisse Erhöhung oder ein weiss-rötlicher Flecken, so soll er sich dem Priester zeigen; und besieht ihn der Priester, und siehe, der Flecken erscheint niedriger als die Haut, und sein Haar hat sich in weiss verwandelt, so soll der Priester ihn für unrein erklären; es ist das Übel des Aussatzes, er ist in der Beule ausgebrochen. Und wenn der Priester ihn besieht, und siehe, es ist kein weisses Haar darin, und der Flecken {W. er} ist nicht niedriger als die Haut und ist blass, so soll der Priester ihn sieben Tage einschliessen. Wenn er aber in der Haut um sich greift, so soll der Priester ihn für unrein erklären: es ist das Übel. Und wenn der Flecken an seiner Stelle stehen bleibt, wenn er nicht um sich gegriffen hat, so ist es die Narbe der Beule; und der Priester soll ihn für rein erklären. Oder wenn in der Haut des Fleisches eine feurige Entzündung {O. eine Brandwunde} entsteht, und das Mal der Entzündung wird ein weiss-rötlicher oder weisser Flecken, und der Priester besieht ihn, und siehe, das Haar ist in weiss verwandelt in dem Flecken, und er erscheint tiefer als die Haut, so ist es der Aussatz; er ist in der Entzündung ausgebrochen, und der Priester soll ihn für unrein erklären: es ist das Übel des Aussatzes. Und wenn der Priester ihn besieht, und siehe, es ist kein weisses Haar in dem Flecken, und er ist nicht niedriger als die Haut und ist blass, so soll der Priester ihn sieben Tage einschliessen. Und der Priester soll ihn am siebten Tage besehen; wenn er in der Haut um sich greift, so soll der Priester ihn für unrein erklären: es ist das Übel des Aussatzes. Und wenn der Flecken an seiner Stelle stehen bleibt, wenn er nicht um sich gegriffen hat in der Haut und ist blass, so ist es die Erhöhung der Entzündung; und der Priester soll ihn für rein erklären, denn es ist die Narbe der Entzündung. Und wenn ein Mann oder ein Weib ein Übel am Haupte oder am Barte bekommt, und der Priester besieht das Übel, und siehe, es erscheint tiefer als die Haut, und goldgelbes, dünnes Haar ist darin, so soll der Priester ihn für unrein erklären: es ist Schorf, es ist der Aussatz des Hauptes oder des Bartes. Und wenn der Priester das Übel des Schorfes besieht, und siehe, es erscheint nicht tiefer als die Haut, und es ist kein schwarzes Haar darin, so soll der Priester den, der das Übel des Schorfes hat, sieben Tage einschliessen. Und besieht der Priester das Übel am siebten Tage, und siehe, der Schorf hat nicht um sich gegriffen, und es ist kein goldgelbes Haar darin, und der Schorf erscheint nicht tiefer als die Haut, so soll er sich scheren; aber den Schorf soll er nicht scheren; und der Priester schliesse den, der den Schorf hat, zum zweiten Male sieben Tage ein. Und besieht der Priester den Schorf am siebten Tage, und siehe, der Schorf hat nicht um sich gegriffen in der Haut, und er erscheint nicht tiefer als die Haut, so soll der Priester ihn für rein erklären; und er soll seine Kleider waschen, und er ist rein. Wenn aber, nach seiner Reinigung, der Schorf in der Haut um sich greift, und der Priester besieht ihn, und siehe, der Schorf hat in der Haut um sich gegriffen, so soll der Priester nicht nach dem goldgelben Haare forschen; er ist unrein. Und wenn in seinen Augen der Schorf stehen geblieben ist, und es ist schwarzes Haar darin gewachsen, so ist der Schorf geheilt; er ist rein, und der Priester soll ihn für rein erklären. Und wenn ein Mann oder ein Weib in der Haut ihres Fleisches Flecken bekommen, weisse Flecken, und der Priester besieht sie, und siehe, in der Haut ihres Fleisches sind blasse, weisse Flecken, so ist es ein Ausschlag, der in der Haut ausgebrochen ist: er ist rein. Und wenn einem Manne das Haupthaar ausfällt, so ist er ein Glatzkopf: er ist rein; und wenn ihm das Haupthaar gegen das Gesicht zu ausfällt, so ist er ein Kahlkopf: er ist rein. Und wenn an der Hinter- oder an der Vorderglatze ein weiss-rötliches Übel ist, so ist es der Aussatz, der an seiner Hinter- oder an seiner Vorderglatze ausgebrochen ist. Und besieht ihn der Priester, und siehe, die Erhöhung des Übels ist weiss-rötlich an seiner Hinter- oder an seiner Vorderglatze, gleich dem Aussehen des Aussatzes in der Haut des Fleisches, so ist er ein aussätziger Mann: Er ist unrein; der Priester soll ihn für gänzlich unrein erklären; sein Übel ist an seinem Haupte. Und der Aussätzige, an dem das Übel ist, seine Kleider sollen zerrissen, und sein Haupt soll entblösst sein, und er soll seinen Bart verhüllen und ausrufen: Unrein, unrein! Alle die Tage, da das Übel an ihm ist, soll er unrein sein; er ist unrein: allein soll er wohnen, ausserhalb des Lagers soll seine Wohnung sein. Und wenn an einem Kleide ein Aussatzübel entsteht, an einem Kleide von Wolle oder an einem Kleide von Linnen; oder an einer Kette oder an einem Einschlag von Linnen oder von Wolle; oder an einem Felle oder an irgend einem Fellwerk; und das Übel ist grünlich oder rötlich am Kleide, oder am Felle, oder an der Kette oder am Einschlag, oder an irgend einem Gerät von Fell, so ist es das Übel des Aussatzes, und man soll es den Priester besehen lassen. Und der Priester besehe das Übel und schliesse das, woran das Übel ist, sieben Tage ein. Und sieht er das Übel am siebten Tage, dass das Übel um sich gegriffen hat am Kleide, oder an der Kette oder am Einschlag, oder am Felle nach allem, wozu das Fell verarbeitet wird, so ist das Übel ein fressender Aussatz: es ist unrein. Und man soll das Kleid, oder die Kette oder den Einschlag von Wolle oder von Linnen, oder jedes Gerät von Fell, woran das Übel ist, verbrennen; denn es ist ein fressender Aussatz: es soll mit Feuer verbrannt werden. Und wenn der Priester es besieht, und siehe, das Übel hat nicht um sich gegriffen am Kleide, oder an der Kette oder am Einschlag, oder an irgend einem Gerät von Fell, so soll der Priester gebieten, dass man das wasche, woran das Übel ist; und er soll es zum zweiten Male sieben Tage einschliessen. Und besieht der Priester das Übel nach dem Waschen, und siehe, das Übel hat sein Aussehen nicht geändert, und das Übel hat nicht um sich gegriffen, so ist es unrein; du sollst es mit Feuer verbrennen: es ist eine Vertiefung {Eig. eine Einfressung} auf seiner kahlen Hinter- oder Vorderseite. Und wenn der Priester es besieht, und siehe, das Übel ist blass geworden nach dem Waschen, so soll er es abreissen vom Kleide, oder vom Felle, oder von der Kette oder vom Einschlag. Und wenn es noch gesehen wird am Kleide, oder an der Kette oder am Einschlag, oder an irgend einem Gerät von Fell, so ist es ein ausbrechender Aussatz: du sollst mit Feuer verbrennen, woran das Übel ist. Und das Kleid, oder die Kette oder der Einschlag, oder irgend ein Gerät von Fell, das du wäschest, und das Übel weicht daraus: es soll zum zweiten Male gewaschen werden, und es ist rein. Das ist das Gesetz des Aussatzübels an einem Kleide von Wolle oder von Linnen, oder an einer Kette oder an einem Einschlag, oder an irgend einem Gerät von Fell, um es für rein oder für unrein zu erklären. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Dies soll das Gesetz des Aussätzigen sein am Tage seiner Reinigung: Er soll zu dem Priester gebracht werden; und der Priester soll ausserhalb des Lagers gehen; und besieht ihn der Priester, und siehe, das Übel des Aussatzes ist heil geworden an dem Aussätzigen, so soll der Priester gebieten, dass man für den, der zu reinigen ist, zwei lebendige, reine Vögel nehme und Cedernholz und Karmesin und Ysop. Und der Priester soll gebieten, dass man den einen Vogel schlachte in ein irdenes Gefäss über lebendigem {d.h. nicht aus einer Cisterne geschöpftem} Wasser. Den lebendigen Vogel soll er nehmen, ihn und das Cedernholz und das Karmesin und den Ysop, und dieses und den lebendigen Vogel in das Blut des Vogels tauchen, der geschlachtet worden ist über dem lebendigen Wasser; und er soll auf den, der vom Aussatze zu reinigen ist, siebenmal sprengen und ihn für rein erklären {O. ihn reinigen}; und den lebendigen Vogel soll er ins freie Feld fliegen lassen. Und der zu reinigen ist, soll seine Kleider waschen und all sein Haar scheren und sich im Wasser baden; und er ist rein. Und danach darf er ins Lager kommen, aber er soll sieben Tage ausserhalb seines Zeltes bleiben. Und es soll geschehen, am siebten Tage soll er all sein Haar scheren, sein Haupt und seinen Bart und seine Augenbrauen; ja, all sein Haar soll er scheren und seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden; und er ist rein. Und am achten Tage soll er zwei Lämmer nehmen, ohne Fehl, und ein weibliches Lamm, einjährig, ohne Fehl, und drei Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer, und ein Log Öl. Und der reinigende Priester soll den Mann, der zu reinigen ist, und diese Dinge vor Jahwe stellen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und der Priester nehme das eine Lamm und bringe es zum Schuldopfer dar mit dem Log Öl und webe sie als Webopfer vor Jahwe; Und er schlachte das Lamm an dem Orte, wo man das Sündopfer und das Brandopfer schlachtet, an heiligem Orte; denn wie das Sündopfer, so gehört das Schuldopfer dem Priester: es ist hochheilig. Und der Priester nehme von dem Blute des Schuldopfers, und der Priester tue es auf das rechte Ohrläppchen dessen, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses. Und der Priester nehme von dem Log Öl und giesse es in seine {W. des Priesters; so auch V.26} linke Hand; und der Priester tauche seinen rechten Finger in das Öl, das in seiner linken Hand ist, und sprenge von dem Öle mit seinem Finger siebenmal vor Jahwe. Und von dem Übrigen des Öles, das in seiner Hand ist, soll der Priester auf das rechte Ohrläppchen dessen tun, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses, auf das Blut des Schuldopfers. Und das Übrige des Öles, das in der Hand des Priesters ist, soll er auf das Haupt dessen tun, der zu reinigen ist; und der Priester soll Sühnung für ihn tun vor Jahwe. Und der Priester soll das Sündopfer opfern und Sühnung tun für den, der von seiner Unreinheit zu reinigen ist; und danach soll er das Brandopfer schlachten. Und der Priester soll das Brandopfer und das Speisopfer auf dem Altar opfern. Und so tue der Priester Sühnung für ihn; und er ist rein. Und wenn er arm ist und seine Hand es nicht aufbringen kann, so soll er ein Lamm als Schuldopfer nehmen zum Webopfer, um Sühnung für ihn zu tun; und ein Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer, und ein Log Öl; und zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben, die seine Hand aufbringen kann; und die eine soll ein Sündopfer und die andere ein Brandopfer sein. Und er soll sie am achten Tage seiner Reinigung zu dem Priester bringen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft vor Jahwe. Und der Priester nehme das Lamm des Schuldopfers und das Log Öl, und der Priester webe sie als Webopfer vor Jahwe. Und er schlachte das Lamm des Schuldopfers; und der Priester nehme von dem Blute des Schuldopfers und tue es auf das rechte Ohrläppchen dessen, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses. Und der Priester giesse von dem Öle in seine linke Hand; und der Priester sprenge mit seinem rechten Finger von dem Öle, das in seiner linken Hand ist, siebenmal vor Jahwe. Und der Priester tue von dem Öle, das in seiner Hand ist, auf das rechte Ohrläppchen dessen, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die grosse Zehe seines rechten Fusses, auf die Stelle des Blutes des Schuldopfers. Und das Übrige des Öles, das in der Hand des Priesters ist, soll er auf das Haupt dessen tun, der zu reinigen ist, um Sühnung für ihn zu tun vor Jahwe. Und er soll die eine von den Turteltauben oder von den jungen Tauben opfern, von dem, was seine Hand aufbringen kann, - das, was seine Hand aufbringen kann: die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer, nebst dem Speisopfer. Und so tue der Priester Sühnung vor Jahwe für den, der zu reinigen ist. Das ist das Gesetz für den, an welchem das Übel des Aussatzes ist, dessen Hand bei seiner Reinigung nicht aufbringen kann, was vorgeschrieben ist. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Wenn ihr in das Land Kanaan kommet, das ich euch zum Eigentum gebe, und ich ein Aussatzübel an ein Haus setze im Lande eures Eigentums, so soll der, dem das Haus gehört, kommen und es dem Priester anzeigen und sprechen: Es sieht mir aus wie ein Übel am Hause. Und der Priester soll gebieten, dass man das Haus ausräume, ehe der Priester hineingeht, das Übel zu besehen, damit nicht unrein werde alles, was im Hause ist; und danach soll der Priester hineingehen, das Haus zu besehen. Und besieht er das Übel, und siehe, das Übel ist an den Wänden des Hauses, grünliche oder rötliche Vertiefungen, und sie erscheinen tiefer als die Wand, so soll der Priester aus dem Hause hinaus an den Eingang des Hauses gehen und das Haus sieben Tage verschliessen. Und der Priester soll am siebten Tage wiederkommen; und besieht er es, und siehe, das Übel hat um sich gegriffen an den Wänden des Hauses, so soll der Priester gebieten, dass man die Steine, an denen das Übel ist, herausreisse, und sie hinauswerfe ausserhalb der Stadt an einen unreinen Ort. Und das Haus soll man inwendig ringsum abkratzen, und den Lehm, den man abgekratzt hat, hinausschütten ausserhalb der Stadt an einen unreinen Ort. Und man soll andere Steine nehmen und sie an die Stelle der Steine bringen, und man soll anderen Lehm nehmen und das Haus bewerfen. Und wenn das Übel wiederkehrt und am Hause ausbricht nach dem Ausreissen der Steine und nach dem Abkratzen des Hauses und nach dem Bewerfen, so soll der Priester kommen; und besieht er es, und siehe, das Übel hat um sich gegriffen am Hause, so ist es ein fressender Aussatz am Hause: es ist unrein. Und man soll das Haus niederreissen, seine Steine und sein Holz und allen Lehm des Hauses, und es hinausschaffen ausserhalb der Stadt an einen unreinen Ort. Und wer in das Haus hineingeht, so lange es verschlossen ist, wird unrein bis an den Abend; und wer in dem Hause schläft, soll seine Kleider waschen; und wer in dem Hause isset, soll seine Kleider waschen. Wenn aber der Priester hineingeht und es besieht, und siehe, das Übel hat nicht um sich gegriffen am Hause nach dem Bewerfen des Hauses, so soll der Priester das Haus für rein erklären; denn das Übel ist heil geworden. Und er soll, um das Haus zu entsündigen, zwei Vögel nehmen und Cedernholz und Karmesin und Ysop; und er schlachte den einen Vogel in ein irdenes Gefäss über lebendigem Wasser; und er nehme das Cedernholz und den Ysop und das Karmesin und den lebendigen Vogel und tauche sie in das Blut des geschlachteten Vogels und in das lebendige Wasser und besprenge das Haus siebenmal; und er entsündige das Haus mit dem Blute des Vogels und mit dem lebendigen Wasser und mit dem lebendigen Vogel und mit dem Cedernholz und mit dem Ysop und mit dem Karmesin; und den lebendigen Vogel soll er ins freie Feld fliegen lassen ausserhalb der Stadt. Und so tue er Sühnung für das Haus; und er wird rein sein. Das ist das Gesetz für alles Übel des Aussatzes und für den Schorf, und für den Aussatz der Kleider und der Häuser, und für die Erhöhung und für den Grind und für den Flecken; um zu belehren, wann für unrein und wann für rein zu erklären ist: das ist das Gesetz des Aussatzes. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Redet zu den Kindern Israel und sprechet zu ihnen: Wenn irgend ein Mann an seinem Fleische flüssig ist, so ist er unrein durch seinen Fluss. Und dies wird seine Unreinheit sein bei seinem Flusse: Lässt sein Fleisch seinen Fluss triefen, oder hält sein Fleisch seinen Fluss zurück, so ist das seine Unreinheit. Jedes Lager, worauf der Flüssige liegt, wird unrein sein, und jedes Gerät, worauf er sitzt, wird unrein sein. Und wer sein Lager anrührt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und wer sich auf das Gerät setzt, worauf der Flüssige gesessen hat {O. zu sitzen pflegt; so auch V.22. 23}, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und wer das Fleisch des Flüssigen anrührt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und wenn der Flüssige auf einen Reinen speit, so soll dieser seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und jeder Wagen, auf welchem der Flüssige fährt {O. jeder Sattel, auf welchem... reitet}, wird unrein sein. Und jeder, der irgend etwas anrührt, was er unter sich hat {O. hatte}, wird unrein sein bis an den Abend; und wer es trägt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und jeder, den der Flüssige anrührt, und er hat seine Hände nicht im Wasser abgespült, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und das irdene Gefäss, das der Flüssige anrührt, soll zerbrochen werden, und jedes hölzerne Gefäss soll im Wasser gespült werden. Und wenn der Flüssige rein wird von seinem Flusse, so soll er sich sieben Tage zählen zu seiner Reinigung; und er soll seine Kleider waschen und sein Fleisch in lebendigem Wasser baden, und er wird rein sein. Und am achten Tage soll er sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und vor Jahwe kommen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sie dem Priester geben; und der Priester soll sie opfern, die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer. Und so tue der Priester Sühnung für ihn vor Jahwe wegen seines Flusses. Und wenn einem Manne der Samenerguss entgeht, so soll er sein ganzes Fleisch im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und jedes Kleid und jedes Fell, worauf der Samenerguss kommt, soll im Wasser gewaschen werden, und es wird unrein sein bis an den Abend. Und ein Weib, bei welchem ein Mann liegt mit Samenerguss, - sie sollen sich im Wasser baden, und werden unrein sein bis an den Abend. Und wenn ein Weib flüssig ist, und ihr Fluss an ihrem Fleische Blut ist, so soll sie sieben Tage in ihrer Unreinheit sein; und jeder, der sie anrührt, wird unrein sein bis an den Abend. Und alles, worauf sie in ihrer Unreinheit liegt, wird unrein sein, und alles, worauf sie sitzt, wird unrein sein. Und jeder, der ihr Lager anrührt, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und jeder, der irgend ein Gerät anrührt, worauf sie gesessen hat, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und wenn etwas auf dem Lager oder auf dem Gerät ist, worauf sie gesessen hat, - wenn er es anrührt, wird er unrein sein bis an den Abend. Und wenn etwa ein Mann neben ihr liegt, und ihre Unreinigkeit kommt an ihn, so wird er sieben Tage unrein sein; und jedes Lager, worauf er liegt, wird unrein sein. Und wenn ein Weib ihren Blutfluss viele Tage hat ausser der Zeit ihrer Unreinheit, oder wenn sie den Fluss hat über ihre Unreinheit hinaus, so soll sie alle die Tage des Flusses ihrer Unreinigkeit sein wie in den Tagen ihrer Unreinheit: sie ist unrein. Jedes Lager, worauf sie alle Tage ihres Flusses liegt, soll ihr sein wie das Lager ihrer Unreinheit, und jedes Gerät, worauf sie sitzt, wird unrein sein nach der Unreinigkeit ihrer Unreinheit. Und jeder, der es anrührt, wird unrein sein; und er soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und wenn sie rein geworden ist von ihrem Flusse, so soll sie sich sieben Tage zählen, und danach wird sie rein sein. Und am achten Tage soll sie sich zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen und sie zu dem Priester bringen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft; und der Priester soll die eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer opfern. Und so tue der Priester Sühnung für sie vor Jahwe wegen des Flusses ihrer Unreinigkeit. Und ihr sollt die Kinder Israel absondern von ihrer Unreinigkeit, dass sie nicht in ihrer {O. durch ihre} Unreinigkeit sterben, indem sie meine Wohnung verunreinigen, die in ihrer Mitte ist. Das ist das Gesetz für den Flüssigen und für den, dem der Samenerguss entgeht, so dass er durch ihn unrein wird; und für die, welche krank ist in ihrer Unreinheit, und für den, der seinen Fluss hat, es sei Mann oder Weib, und für den Mann, der neben einer Unreinen liegt. Und Jahwe redete zu Mose nach dem Tode der beiden Söhne Aarons, als sie vor Jahwe nahten und starben; und Jahwe sprach zu Mose: Rede zu deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu aller Zeit in das Heiligtum hineingehe innerhalb des Vorhangs, vor den Deckel, der auf der Lade ist, damit er nicht sterbe; denn ich erscheine in der Wolke über dem Deckel. Auf diese Weise soll Aaron in das Heiligtum hineingehen: mit einem jungen Farren zum Sündopfer und einem Widder zum Brandopfer. Er soll einen heiligen Leibrock von Linnen anziehen, und Beinkleider von Linnen sollen auf seinem Fleische sein, und mit einem Gürtel von Linnen soll er sich umgürten, und einen Kopfbund von Linnen sich umbinden: das sind heilige Kleider; und er soll sein Fleisch im Wasser baden und sie anziehen. Und von der Gemeinde der Kinder Israel soll er zwei Ziegenböcke nehmen zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer. Und Aaron soll den Farren des Sündopfers, der {O. das; so auch V.11. 15} für ihn ist, herzubringen und Sühnung tun für sich und für sein Haus. Und er soll die zwei Böcke nehmen und sie vor Jahwe stellen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und Aaron soll Lose werfen über die zwei Böcke, ein Los für Jahwe und ein Los für Asasel {Abwendung, od. der abwendet, od. der davongeht}. Und Aaron soll den Bock herzubringen, auf welchen das Los für Jahwe gefallen ist, und ihn opfern als Sündopfer. Und der Bock, auf welchen das Los für Asasel gefallen ist, soll lebendig vor Jahwe gestellt werden, um auf ihm Sühnung zu tun, um ihn als Asasel fortzuschicken in die Wüste. Und Aaron bringe den Farren des Sündopfers, der für ihn ist, herzu und tue Sühnung für sich und für sein Haus, und schlachte den Farren des Sündopfers, der für ihn ist. Und er nehme eine Pfanne voll Feuerkohlen von dem Altar, vor {W. von vor} Jahwe, und seine beiden Hände voll wohlriechenden, kleingestossenen Räucherwerks, und bringe es innerhalb des Vorhangs. Und er lege das Räucherwerk auf das Feuer vor Jahwe, damit die Wolke des Räucherwerks den Deckel bedecke, der auf dem Zeugnis ist, und er nicht sterbe. Und er nehme von dem Blute des Farren und sprenge mit seinem Finger auf die Vorderseite {O. Oberfläche} des Deckels gegen Osten; und vor den Deckel soll er von dem Blute siebenmal sprengen mit seinem Finger. Und er schlachte den Bock des Sündopfers, der für das Volk ist, und bringe sein Blut innerhalb des Vorhangs, und tue mit seinem Blute, so wie er mit dem Blute des Farren getan hat, und sprenge es auf den Deckel und vor den Deckel; Und er tue Sühnung für das Heiligtum wegen der Unreinigkeiten der Kinder Israel und wegen ihrer Übertretungen, nach allen ihren Sünden; und ebenso soll er für das Zelt der Zusammenkunft tun, das bei ihnen weilt, inmitten ihrer Unreinigkeiten. Und kein Mensch soll in dem Zelte der Zusammenkunft sein, wenn er hineingeht, um Sühnung zu tun im Heiligtum, bis er hinausgeht. Und so tue er Sühnung für sich und für sein Haus und für die ganze Versammlung Israels. Und er soll hinausgehen zu dem Altar, der vor Jahwe ist, und Sühnung für ihn tun; und er nehme von dem Blute des Farren und von dem Blute des Bockes und tue es an die Hörner des Altars ringsum, und sprenge von dem Blute mit seinem Finger siebenmal an denselben und reinige ihn und heilige ihn von den Unreinigkeiten der Kinder Israel. Und hat er die Sühnung des Heiligtums und des Zeltes der Zusammenkunft und des Altars vollendet, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. Und Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes und bekenne auf ihn alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israel und alle ihre Übertretungen nach allen ihren Sünden; und er lege sie auf den Kopf des Bockes und schicke ihn durch einen bereitstehenden Mann fort in die Wüste, damit der Bock alle ihre Ungerechtigkeiten auf sich trage in ein ödes Land; und er schicke den Bock fort in die Wüste. Und Aaron soll in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen und die Kleider von Linnen ausziehen, die er anzog, als er in das Heiligtum hineinging, und sie dort niederlegen; und er soll sein Fleisch im Wasser baden an heiligem Orte und seine Kleider anziehen; und er soll hinausgehen und sein Brandopfer und das Brandopfer des Volkes opfern und Sühnung tun für sich und für das Volk. Und das Fett des Sündopfers soll er auf dem Altar räuchern. Und wer den Bock als Asasel fortführt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden; und danach darf er ins Lager kommen. Und den Farren des Sündopfers und den Bock des Sündopfers, deren Blut hineingebracht worden ist, um Sühnung zu tun im Heiligtum, soll man hinausschaffen ausserhalb des Lagers, und ihre Häute und ihr Fleisch und ihren Mist mit Feuer verbrennen. Und der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden; und danach darf er ins Lager kommen. Und dies soll euch zur ewigen Satzung sein: Im siebten Monat, am Zehnten des Monats, sollt ihr eure Seelen kasteien und keinerlei Arbeit tun, der Eingeborene und der Fremdling, der in eurer Mitte weilt; denn an diesem Tage wird man Sühnung für euch tun, um euch zu reinigen: von allen euren Sünden werdet ihr rein sein vor Jahwe. Ein Sabbat der Ruhe soll er euch sein, und ihr sollt eure Seelen kasteien, eine ewige Satzung. Und es soll Sühnung tun der Priester, den man salben und den man weihen wird, um den Priesterdienst auszuüben an seines Vaters Statt; und er soll die Kleider von Linnen anziehen, die heiligen Kleider; und er soll Sühnung tun für das heilige Heiligtum und für das Zelt der Zusammenkunft, und für den Altar soll er Sühnung tun, und für die Priester und für das ganze Volk der Gemeinde soll er Sühnung tun. Und das soll euch zur ewigen Satzung sein, um für die Kinder Israel Sühnung zu tun wegen aller ihrer Sünden einmal im Jahre. Und er tat, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Kindern Israel und sprich zu ihnen: Dies ist es, was Jahwe geboten und gesagt hat: Jedermann aus dem Hause Israel, der ein Rind oder ein Schaf oder eine Ziege im Lager schlachtet {Vergl. 5. Mose 12,13-28}, oder der ausserhalb des Lagers schlachtet, und es nicht an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft gebracht hat, um es Jahwe als Opfergabe darzubringen vor der Wohnung Jahwes, selbigem Manne soll Blut zugerechnet werden: Blut hat er vergossen, und selbiger Mann soll ausgerottet werden aus der Mitte seines Volkes; auf dass die Kinder Israel ihre Schlachtopfer {O. Schlachttiere} bringen, die sie auf freiem Felde schlachten, dass sie sie Jahwe bringen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft zu dem Priester und sie als Friedensopfer dem Jahwe schlachten. Und der Priester soll das Blut an den Altar Jahwes sprengen vor dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und das Fett räuchern zum lieblichen Geruch dem Jahwe. Und sie sollen nicht mehr ihre Schlachtopfer {W. Schlachttiere} den Dämonen {Eig. den Böcken (welche abgöttisch verehrt wurden). Vergl. 2. Chron. 11,15} schlachten, denen sie nachhuren. Das soll ihnen eine ewige Satzung sein bei ihren Geschlechtern. Und du sollst zu ihnen sagen: Jedermann aus dem Hause Israel und von den Fremdlingen, die in ihrer Mitte weilen, der ein Brandopfer oder Schlachtopfer opfert und es nicht an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft bringt, um es Jahwe zu opfern, selbiger Mann soll ausgerottet werden aus seinen Völkern. Und jedermann aus dem Hause Israel und von den Fremdlingen, die in ihrer Mitte weilen, der irgend Blut essen wird, - wider die Seele, die das Blut isset, werde ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes. Denn die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu tun für eure Seelen; denn das Blut ist es, welches Sühnung tut durch {O. für} die Seele. Darum habe ich zu den Kindern Israel gesagt: Niemand {W. keine Seele} von euch soll Blut essen; auch der Fremdling, der in eurer Mitte weilt, soll nicht Blut essen. Und jedermann von den Kindern Israel und von den Fremdlingen, die in eurer Mitte weilen, der ein Wildbret oder einen Vogel erjagt, die gegessen werden, soll ihr Blut ausfliessen lassen und es mit Erde bedecken. Denn die Seele alles Fleisches: sein Blut, das ist seine Seele {Vergl. 5. Mose 12,23; W. sein Blut ist als seine Seele}; und ich habe zu den Kindern Israel gesagt: Das Blut irgend welches Fleisches sollt ihr nicht essen, denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut; jeder, der es isset, soll ausgerottet werden. - Und jeder, der {W. jede Seele, die} ein Aas oder Zerrissenes isset, er sei Eingeborener oder Fremdling, der soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend; dann wird er rein sein. Und wenn er sie nicht wäscht und sein Fleisch nicht badet, so wird er seine Ungerechtigkeit tragen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Ich bin Jahwe, euer Gott. Nach dem Tun des Landes Ägypten, in welchem ihr gewohnt habt, sollt ihr nicht tun; und nach dem Tun des Landes Kanaan, wohin ich euch bringe, sollt ihr nicht tun; und in ihren Satzungen sollt ihr nicht wandeln. Meine Rechte sollt ihr tun und meine Satzungen sollt ihr beobachten, darin zu wandeln. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und meine Satzungen und meine Rechte sollt ihr beobachten, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird. Ich bin Jahwe. Kein Mensch soll sich irgend einer seiner Blutsverwandten nahen, um ihre Blösse aufzudecken. Ich bin Jahwe. Die Blösse deines Vaters und die Blösse deiner Mutter sollst du nicht aufdecken; sie ist deine Mutter, du sollst ihre Blösse nicht aufdecken; Die Blösse des Weibes deines Vaters sollst du nicht aufdecken; es ist die Blösse deines Vaters. Die Blösse deiner Schwester, der Tochter deines Vaters, oder der Tochter deiner Mutter, daheim geboren oder draussen geboren, - ihre Blösse sollst du nicht aufdecken. Die Blösse der Tochter deines Sohnes oder der Tochter deiner Tochter - ihre Blösse sollst du nicht aufdecken, denn es ist deine Blösse. Die Blösse der Tochter des Weibes deines Vaters, von deinem Vater gezeugt, - sie ist deine Schwester, ihre Blösse sollst du nicht aufdecken. Die Blösse der Schwester deines Vaters sollst du nicht aufdecken: sie ist die Blutsverwandte deines Vaters. Die Blösse der Schwester deiner Mutter sollst du nicht aufdecken, denn sie ist die Blutsverwandte deiner Mutter. Die Blösse des Bruders deines Vaters sollst du nicht aufdecken: zu seinem Weibe sollst du nicht nahen, sie ist deine Muhme. Die Blösse deiner Schwiegertochter sollst du nicht aufdecken; sie ist das Weib deines Sohnes, ihre Blösse sollst du nicht aufdecken. Die Blösse des Weibes deines Bruders sollst du nicht aufdecken; es ist die Blösse deines Bruders. Die Blösse eines Weibes und ihrer Tochter sollst du nicht aufdecken; die Tochter ihres Sohnes und die Tochter ihrer Tochter sollst du nicht nehmen, um ihre Blösse aufzudecken; sie sind Blutsverwandte: es ist eine Schandtat. Und du sollst nicht ein Weib zu ihrer Schwester nehmen, sie eifersüchtig zu machen, indem du ihre Blösse neben derselben aufdeckst bei ihrem Leben. - Und einem Weibe in der Unreinheit ihrer Unreinigkeit sollst du nicht nahen, um ihre Blösse aufzudecken. Und bei dem Weibe deines Nächsten sollst du nicht liegen zur Begattung, dass du durch sie unrein werdest. - Und von deinen Kindern sollst du nicht hingeben, um sie {W. und von deinem Samen... , um ihn} dem Molech durch das Feuer gehen zu lassen {And. üb.: um sie dem Molech darzubringen. Molech war ein ammonitischer Götze, welchem Kinder geopfert wurden. (Vergl. 2. Kön. 23,10)}, und du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht entweihen. Ich bin Jahwe. - Und bei einem Manne sollst du nicht liegen, wie man bei einem Weibe liegt: es ist ein Greuel. Und bei keinem Vieh sollst du liegen, so dass du dich an ihm verunreinigst; und ein Weib soll sich nicht vor ein Vieh hinstellen, um mit ihm zu schaffen zu haben: es ist eine schändliche Befleckung. Verunreiniget euch nicht durch alles dieses; denn durch alles dieses haben die Nationen sich verunreinigt, die ich vor euch vertreibe. Und das Land wurde verunreinigt, und ich suchte seine Ungerechtigkeit an ihm heim, und das Land spie seine Bewohner aus. Ihr aber, ihr sollt meine Satzungen und meine Rechte beobachten, und ihr sollt nichts tun von allen diesen Greueln, der Eingeborene und der Fremdling, der in eurer Mitte weilt, - denn alle diese Greuel haben die Leute dieses Landes getan, die vor euch waren, und das Land ist verunreinigt worden, - damit das Land euch nicht ausspeie, wenn ihr es verunreiniget, so wie es die Nation ausgespieen hat, die vor euch war: denn jeder, der einen von allen diesen Greueln tut, die Seelen, die ihn tun, sollen ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes. Und ihr sollt meine Vorschriften {S. die Anm. zu Kap. 8,35} beobachten, dass ihr keine der greulichen Bräuche übet, die vor euch geübt worden sind, und euch nicht durch dieselben verunreiniget. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein; denn ich, Jahwe, euer Gott, bin heilig. Ihr sollt ein jeder seine Mutter und seinen Vater fürchten; und meine Sabbate sollt ihr beobachten. Ich bin Jahwe, euer Gott. - Ihr sollt euch nicht zu den Götzen {W. den Nichtigen} wenden, und gegossene Götter sollt ihr euch nicht machen. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und wenn ihr ein Friedensopfer dem Jahwe opfert, so sollt ihr es zum Wohlgefallen für euch opfern. An dem Tage, da ihr es opfert, und am anderen Tage soll es gegessen werden; und was bis zum dritten Tage übrigbleibt, soll mit Feuer verbrannt werden. Und wenn es irgend am dritten Tage gegessen wird, so ist es ein Greuel, es wird nicht wohlgefällig sein; und wer es isset, wird seine Ungerechtigkeit tragen, denn das Heilige Jahwes hat er entweiht; und selbige Seele soll ausgerottet werden aus ihren Völkern. Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, so sollst du den Rand deines Feldes nicht gänzlich abernten und sollst keine Nachlese deiner Ernte halten. Und in deinem Weinberge sollst du nicht nachlesen, und die abgefallenen Beeren deines Weinberges sollst du nicht auflesen: für den Armen und für den Fremdling sollst du sie lassen. Ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollt nicht stehlen; und ihr sollt nicht lügen und nicht trüglich handeln einer gegen den anderen. Und ihr sollt nicht falsch schwören bei meinem Namen, dass du den Namen deines Gottes entweihest. Ich bin Jahwe. - Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken {O. übervorteilen} und sollst ihn nicht berauben; der Lohn des Tagelöhners soll nicht bei dir über Nacht bleiben bis an den Morgen. Du sollst einem Tauben nicht fluchen und vor einen Blinden keinen Anstoss legen, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin Jahwe. - Ihr sollt nicht unrecht tun im Gericht; du sollst nicht die Person des Geringen ansehen und nicht die Person des Grossen ehren; in Gerechtigkeit sollst du deinen Nächsten richten. Du sollst nicht als ein Verleumder unter deinen Völkern umhergehen. Du sollst nicht wider das Blut deines Nächsten auftreten. Ich bin Jahwe. - Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen. Du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld {Eig. Sünde; and. üb.: und sollst Sünde auf ihm nicht ertragen} tragest. Du sollst dich nicht rächen und den Kindern deines Volkes nichts nachtragen, und sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin Jahwe. Meine Satzungen sollt ihr beobachten. Dein Vieh von zweierlei Art sollst du sich nicht begatten lassen; dein Feld sollst du nicht mit zweierlei Samen besäen, und ein Kleid, aus zweierlei Stoff gewebt, soll nicht auf dich kommen. Und wenn ein Mann bei einem Weibe liegt zur Begattung, und sie ist eine Magd, einem Manne verlobt, und sie ist keineswegs losgekauft, noch ist ihr die Freiheit geschenkt, so soll Züchtigung stattfinden; sie sollen nicht getötet werden, denn sie ist nicht frei gewesen. Und er soll sein Schuldopfer dem Jahwe bringen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, einen Widder als Schuldopfer; und der Priester soll vor Jahwe Sühnung für ihn tun mit dem Widder des Schuldopfers für seine Sünde, die er begangen hat; und seine Sünde, die er begangen hat, wird ihm vergeben werden. Und wenn ihr in das Land kommet und allerlei Bäume zur Speise pflanzet, so sollt ihr ihre erste Frucht als ihre Vorhaut {d.h. als unrein} achten; drei Jahre sollen sie euch als unbeschnitten gelten, es soll nichts von ihnen gegessen werden; und im vierten Jahre soll all ihre Frucht heilig sein, Jahwe zum Preise; und im fünften Jahre sollt ihr ihre Frucht essen, um euch ihren Ertrag zu mehren. Ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollt nichts mit Blut essen. Ihr sollt nicht Wahrsagerei noch Zauberei treiben. Ihr sollt nicht den Rand eures Haupthaares {Eig. Hauptes} rund scheren, und den Rand deines Bartes sollst du nicht zerstören. Und Einschnitte wegen eines Toten sollt ihr an eurem Fleische nicht machen; und Ätzschrift sollt ihr an euch nicht machen. Ich bin Jahwe. Du sollst deine Tochter nicht entweihen, sie der Hurerei hinzugeben, dass das Land nicht Hurerei treibe und das Land voll Schandtaten werde. Meine Sabbate sollt ihr beobachten, und mein Heiligtum sollt ihr fürchten. Ich bin Jahwe. Ihr sollt euch nicht zu den Totenbeschwörern und zu den Wahrsagern wenden; ihr sollt sie nicht aufsuchen, euch an ihnen {O. durch sie} zu verunreinigen. Ich bin Jahwe, euer Gott. Vor grauem Haare sollst du aufstehen und die Person {W. das Antlitz} eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott. Ich bin Jahwe. Und wenn ein Fremdling bei dir weilt in eurem Lande, so sollt ihr ihn nicht bedrücken. Wie ein Eingeborener unter euch soll euch der Fremdling sein, der bei euch weilt, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten. Ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollt nicht unrecht tun im Gericht, im Längenmass, im Gewicht und im Hohlmass; gerechte Waage, gerechte Gewichtsteine, gerechtes Epha und gerechtes Hin sollt ihr haben. Ich bin Jahwe, euer Gott, der ich euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe. Und so sollt ihr alle meine Satzungen und alle meine Rechte beobachten und sie tun. Ich bin Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Und zu den Kindern Israel sollst du sprechen: Jedermann von den Kindern Israel und von den Fremdlingen, die in Israel weilen, der von seinen Kindern {W. seinem Samen; so auch V.3 u. 4} dem Molech gibt, soll gewisslich getötet werden; das Volk des Landes soll ihn steinigen. Und ich werde mein Angesicht wider selbigen Mann richten und ihn ausrotten aus der Mitte seines Volkes, weil er von seinen Kindern dem Molech gegeben hat, mein Heiligtum zu verunreinigen und meinen heiligen Namen zu entweihen. Und wenn das Volk des Landes seine Augen irgend verhüllt vor selbigem Manne, wenn er von seinen Kindern dem Molech gibt, so dass es ihn nicht tötet, so werde ich mein Angesicht wider selbigen Mann richten und wider sein Geschlecht {O. seine Familie}, und werde ihn und alle, die ihm nachhuren, um dem Molech nachzuhuren, ausrotten aus der Mitte ihres Volkes. Und die Seele, die sich zu den Totenbeschwörern und zu den Wahrsagern wendet, um ihnen nachzuhuren, wider selbige Seele werde ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes. - So heiliget euch und seid heilig, denn ich bin Jahwe, euer Gott; und beobachtet meine Satzungen und tut sie. Ich bin Jahwe, der euch heiligt. Jedermann, der seinem Vater oder seiner Mutter flucht, soll gewisslich getötet werden; er hat seinem Vater oder seiner Mutter geflucht, sein Blut {O. seine Blutschuld; so auch nachher} ist auf ihm. Und wenn ein Mann Ehebruch treibt mit dem Weibe eines Mannes, wenn er Ehebruch treibt mit dem Weibe seines Nächsten, so sollen der Ehebrecher und die Ehebrecherin gewisslich getötet werden. Und wenn ein Mann bei dem Weibe seines Vaters liegt: er hat die Blösse seines Vaters aufgedeckt; beide sollen gewisslich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann bei seiner Schwiegertochter liegt, so sollen beide gewisslich getötet werden; sie haben eine schändliche Befleckung verübt, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewisslich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann ein Weib nimmt und ihre Mutter, das ist eine Schandtat; man soll ihn und sie mit Feuer verbrennen, dass keine Schandtat in eurer Mitte sei. Und wenn ein Mann bei einem Vieh liegt, so soll er gewisslich getötet werden, und das Vieh sollt ihr umbringen. Und wenn ein Weib sich irgend einem Vieh naht, um mit ihm zu schaffen zu haben, so sollst du das Weib und das Vieh umbringen; sie sollen gewisslich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen. Und wenn ein Mann seine Schwester nimmt, die Tochter seines Vaters oder die Tochter seiner Mutter, und er sieht ihre Blösse, und sie sieht seine Blösse: das ist eine Schande, und sie sollen ausgerottet werden vor den Augen der Kinder ihres Volkes; er hat die Blösse seiner Schwester aufgedeckt, er soll seine Ungerechtigkeit tragen. Und wenn ein Mann bei einem Weibe liegt in ihrer Krankheit und ihre Blösse aufdeckt, so hat er ihre Quelle enthüllt, und sie hat die Quelle ihres Blutes aufgedeckt; sie sollen beide ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes. Und die Blösse der Schwester deiner Mutter und der Schwester deines Vaters sollst du nicht aufdecken; denn wer das tut, hat {W. denn er hat} seine Blutsverwandte entblösst: sie sollen ihre Ungerechtigkeit tragen. Und wenn ein Mann bei dem Weibe seines Oheims liegt, so hat er die Blösse seines Oheims aufgedeckt; sie sollen ihre Sünde tragen, kinderlos sollen sie sterben. Und wenn ein Mann das Weib seines Bruders nimmt: das ist eine Unreinigkeit; er hat die Blösse seines Bruders aufgedeckt, sie sollen kinderlos sein. Und ihr sollt alle meine Satzungen und alle meine Rechte beobachten und sie tun, damit euch das Land nicht ausspeie, wohin ich euch bringe, um darin zu wohnen. und ihr sollt nicht wandeln in den Satzungen der Nationen, die ich vor euch vertreibe; denn alle jene Dinge haben sie getan, und sie sind mir zum Ekel geworden; und ich habe zu euch gesagt: Ihr sollt ihr Land besitzen, und ich werde es euch zum Besitz geben, ein Land, das von Milch und Honig fliesst. Ich bin Jahwe euer Gott, der ich euch von den Völkern abgesondert habe. Und ihr sollt unterscheiden zwischen dem reinen Vieh und dem unreinen, und zwischen dem unreinen Gevögel und dem reinen, und sollt euch selbst nicht zu einem Greuel machen durch das Vieh und durch das Gevögel und durch alles, was sich auf dem Erdboden regt, welches ich euch als unrein ausgesondert habe. Und ihr sollt mir heilig sein, denn ich bin heilig, ich, Jahwe; und ich habe euch von den Völkern abgesondert, um mein zu sein. Und wenn in einem Manne oder einem Weibe ein Totenbeschwörer- oder Wahrsagergeist ist, so sollen sie gewisslich getötet werden; man soll sie steinigen, ihr Blut ist auf ihnen. Und Jahwe sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und spricht zu ihnen: Keiner von ihnen soll sich {W. Er (der Priester) soll sich nicht} wegen einer Leiche verunreinigen unter seinen Völkern: ausser wegen seines Blutsverwandten, der ihm nahe steht: wegen seiner Mutter und wegen seines Vaters und wegen seines Sohnes und wegen seiner Tochter und wegen seines Bruders; und wegen seiner Schwester, der Jungfrau, die ihm nahe steht, die noch keines Mannes geworden ist: wegen dieser darf er sich verunreinigen. Er soll sich nicht verunreinigen als Herr unter seinen Völkern, sich zu entweihen. Sie sollen keine Glatze auf ihrem Haupte machen, und den Rand ihres Bartes sollen sie nicht abscheren, und an ihrem Fleische sollen sie keine Einschnitte machen. Sie sollen ihrem Gott heilig sein, und den Namen ihres Gottes sollen sie nicht entweihen, denn die Feueropfer Jahwes, das Brot ihres Gottes, bringen sie dar; und sie sollen heilig sein. Eine Hure und eine Entehrte sollen sie nicht zum Weibe nehmen, und ein von ihrem Manne verstossenes Weib sollen sie nicht nehmen; denn heilig ist er seinem Gott. Und du sollst ihn für heilig achten, denn das Brot deines Gottes bringt er dar; er soll dir heilig sein; denn heilig bin ich Jahwe, der euch heiligt. Und wenn die Tochter eines Priesters sich durch Hurerei entweiht, so entweiht sie ihren Vater: sie soll mit Feuer verbrannt werden. - Und der Hohepriester unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt das Salböl gegossen worden, und der geweiht ist, um die heiligen Kleider anzulegen, soll sein Haupt nicht entblössen und soll seine Kleider nicht zerreissen. Und er soll zu keiner Leiche kommen; wegen seines Vaters und wegen seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen. Und aus dem Heiligtum soll er nicht hinausgehen und nicht entweihen das Heiligtum seines Gottes; denn die Weihe des Salböls seines Gottes ist auf ihm. Ich bin Jahwe. Und derselbe soll ein Weib in ihrer Jungfrauschaft nehmen. Eine Witwe und eine Verstossene und eine Entehrte, eine Hure, diese soll er nicht nehmen; sondern eine Jungfrau aus seinen Völkern soll er zum Weibe nehmen. Und er soll seinen Samen nicht entweihen unter seinen Völkern; denn ich bin Jahwe, der ihn heiligt. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und sprich: Jemand von deinem Samen bei ihren Geschlechtern, an dem ein Gebrechen ist, soll nicht herzunahen, um das Brot seines Gottes darzubringen; denn jedermann, an dem ein Gebrechen ist, soll nicht herzunahen, es sei ein blinder Mann oder ein lahmer oder ein stumpfnasiger {And. üb.: spaltnasiger}, oder der ein Glied zu lang hat, oder ein Mann, der einen Bruch am Fusse oder einen Bruch an der Hand hat, oder ein Höckeriger oder ein Zwerg {W. ein Dünner, Elender}, oder der einen Flecken an seinem Auge {And. üb.: ein triefendes Auge} hat, oder der die Krätze oder Flechte, oder der zerdrückte Hoden hat. Jedermann vom Samen Aarons, des Priesters, der ein Gebrechen hat, soll nicht herzutreten, die Feueropfer Jahwes darzubringen; ein Gebrechen ist an ihm, er soll nicht herzutreten, das Brot seines Gottes darzubringen. Das Brot seines Gottes von dem Hochheiligen und von dem Heiligen mag er essen; allein zum Vorhang soll er nicht kommen, und zum Altar soll er nicht nahen, denn ein Gebrechen ist an ihm, dass er nicht meine Heiligtümer {O. heiligen Dinge} entweihe; denn ich bin Jahwe, der sie heiligt. Und so redete Mose zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Kindern Israel. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, dass sie sich enthalten von den heiligen Dingen der Kinder Israel, die sie mir heiligen, und meinen heiligen Namen nicht entweihen. Ich bin Jahwe. Sprich zu ihnen: Wer irgend von all eurem Samen, bei euren Geschlechtern, sich den heiligen Dingen naht, welche die Kinder Israel Jahwe heiligen, und seine Unreinigkeit ist an ihm, selbige Seele soll ausgerottet werden vor meinem Angesicht hinweg. Ich bin Jahwe. Jedermann vom Samen Aarons, der aussätzig oder flüssig ist, soll nicht von den heiligen Dingen essen, bis er rein ist. Und wer irgend einen anrührt, der durch eine Leiche verunreinigt ist, oder jemanden, dem der Samenerguss entgeht; oder wer irgend ein kriechendes Tier {W. ein Gewimmel} anrührt, durch welches er unrein wird, oder einen Menschen, durch den er unrein wird nach irgend welcher Unreinigkeit, die er hat: einer, der solches anrührt, der wird unrein sein bis an den Abend; und er soll nicht von den heiligen Dingen essen, sondern soll sein Fleisch im Wasser baden; und ist die Sonne untergegangen, so ist er rein; und danach darf er von den heiligen Dingen essen, denn es ist sein Brot. Aas und Zerrissenes soll er nicht essen, dass er sich dadurch verunreinige. Ich bin Jahwe. Und sie sollen meine Vorschriften {S. die Anm. zu Kap. 8,35} beobachten, damit sie nicht deswegen Sünde auf sich laden {Eig. Sünde tragen} und dadurch sterben, weil sie es {Wahrsch. das Geheiligte, das Brot} entweihen. Ich bin Jahwe, der sie heiligt. Und kein Fremder {S. 4. Mose 16,40} soll Heiliges essen; der Beisasse und der Tagelöhner eines Priesters sollen Heiliges nicht essen. Wenn aber ein Priester eine Seele für Geld kauft, so darf diese davon essen; und seine Hausgeborenen, sie dürfen von seinem Brote essen. Und wenn die Tochter eines Priesters das Weib eines fremden Mannes wird, so soll sie nicht von dem Hebopfer {auch Opfer im allgemeinen} der heiligen Dinge essen. Und wenn die Tochter eines Priesters Witwe oder verstossen wird, und keine Kinder {W. keinen Samen} hat und in das Haus ihres Vaters zurückkehrt, wie in ihrer Jugend, so darf sie von dem Brote ihres Vaters essen. Aber kein Fremder soll davon essen. Und wenn jemand aus Versehen Heiliges isset, so soll er das Fünftel davon hinzufügen und dem Priester das Heilige erstatten. Und man soll die heiligen Dinge der Kinder Israel nicht entweihen, die sie dem Jahwe heben {O. opfern}, und ihnen so die Ungerechtigkeit einer Schuld aufladen, wenn sie ihre heiligen Dinge essen; denn ich bin Jahwe, der sie heiligt. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Kindern Israel und sprich zu ihnen: Jedermann vom Hause Israel und von den Fremdlingen in Israel, der seine Opfergabe darbringt, nach allen ihren Gelübden und nach allen ihren freiwilligen Gaben, welche sie Jahwe als Brandopfer darbringen, - zum Wohlgefallen für euch soll es sein, ohne Fehl, männlich, von den Rindern, von den Schafen oder von den Ziegen. Alles, woran ein Gebrechen ist, sollt ihr nicht darbringen, denn es wird nicht zum Wohlgefallen für euch sein. Und wenn jemand dem Jahwe ein Friedensopfer darbringt, um ein Gelübde zu erfüllen {Eig. abzusondern, zu weihen}, oder als freiwillige Gabe vom Rind- oder Kleinvieh: ohne Fehl soll es sein, zum Wohlgefallen; keinerlei Gebrechen soll an ihm sein. Ein blindes oder verletztes oder verstümmeltes Tier, oder eines, das Geschwüre oder die Krätze oder die Flechte hat, diese sollt ihr Jahwe nicht darbringen, und sollt Jahwe keine Feueropfer davon auf den Altar geben. Und ein Stück Rind- oder Kleinvieh, an welchem ein Glied zu lang oder zu kurz ist, das magst du als freiwillige Gabe opfern; aber zu einem Gelübde wird es nicht wohlgefällig sein. Und dem die Hoden zerquetscht oder zerstossen oder ausgerissen oder ausgeschnitten sind, sollt ihr Jahwe nicht darbringen; und in eurem Lande sollt ihr dergleichen nicht tun. Und aus der Hand eines Fremden sollt ihr das Brot eures Gottes aus allen diesen nicht darbringen; denn ihr Verderben ist an ihnen, ein Gebrechen ist an ihnen; sie werden nicht wohlgefällig für euch sein. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Wenn ein Rind oder ein Schaf oder eine Ziege geboren wird, so soll es sieben Tage unter seiner Mutter sein; und vom achten Tage an und weiterhin wird es wohlgefällig sein zur Opfergabe eines Feueropfers dem Jahwe. - Und ein Stück Rind- oder Kleinvieh, es selbst und sein Junges, sollt ihr nicht schlachten an einem Tage. Und wenn ihr dem Jahwe ein Dankopfer opfert, so sollt ihr es zum Wohlgefallen für euch opfern: an demselben Tage soll es gegessen werden; ihr sollt nichts davon übriglassen bis an den Morgen. Ich bin Jahwe. Und ihr sollt meine Gebote beobachten und sie tun. Ich bin Jahwe. Und ihr sollt meinen heiligen Namen nicht entweihen, damit ich geheiligt werde in der Mitte der Kinder Israel. Ich bin Jahwe, der euch heiligt, der euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, um euer Gott zu sein. Ich bin Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Die Feste {Eig. bestimmte Zeiten (um Gott zu nahen); so auch V.4. 37. 44} Jahwes, die ihr als heilige Versammlungen {S. die Anm. zu 2. Mose 12,16; desgl. V.3. 4. 7 usw.} ausrufen sollt, meine Feste sind diese: Sechs Tage soll man Arbeit tun; aber am siebten Tage ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung; keinerlei Arbeit sollt ihr tun; es ist ein Sabbat dem Jahwe in allen euren Wohnsitzen. Dies sind die Feste Jahwes, heilige Versammlungen, die ihr ausrufen sollt zu ihrer bestimmten Zeit: Im ersten Monat {Vergl. 2. Mose 12,2}, am Vierzehnten des Monats zwischen den zwei Abenden {Vergl. die Anm. zu 2. Mose 12,6}, ist Passah dem Jahwe. Und am fünfzehnten Tage dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote dem Jahwe; sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen. Am ersten Tage soll euch eine heilige Versammlung sein, keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt Jahwe ein Feueropfer darbringen sieben Tage; am siebten Tage ist eine heilige Versammlung, keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, das ich euch gebe, und ihr seine Ernte erntet, so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen; und er soll die Garbe vor Jahwe weben zum Wohlgefallen für euch; am anderen Tage nach dem Sabbat soll sie der Priester weben. Und ihr sollt an dem Tage, da ihr die Garbe webet, ein Lamm opfern, ohne Fehl, einjährig, zum Brandopfer dem Jahwe; und sein Speisopfer: zwei Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, ein Feueropfer dem Jahwe, ein lieblicher Geruch; und sein Trankopfer: ein viertel Hin Wein. Und Brot und geröstete Körner und Gartenkorn sollt ihr nicht essen bis zu diesem selbigen Tage, bis ihr die Opfergabe eures Gottes gebracht habt: eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen. Und ihr sollt euch zählen vom anderen Tage nach dem Sabbat, von dem Tage, da ihr die Webegarbe gebracht habt: es sollen sieben volle Wochen sein. Bis zum anderen Tage nach dem siebten Sabbat sollt ihr fünfzig Tage zählen; und ihr sollt Jahwe ein neues Speisopfer darbringen {Vergl. 4. Mose 28,26-31}. Aus euren Wohnungen sollt ihr Webebrote bringen, zwei von zwei Zehnteln Feinmehl sollen es sein, gesäuert sollen sie gebacken werden, als Erstlinge dem Jahwe. Und ihr sollt zu dem Brote darbringen sieben einjährige Lämmer ohne Fehl, und einen jungen Farren und zwei Widder (sie sollen ein Brandopfer dem Jahwe sein) und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer: ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Und ihr sollt einen Ziegenbock zum Sündopfer opfern und zwei einjährige Lämmer zum Friedensopfer. Und der Priester soll sie weben samt dem Brote der Erstlinge als Webopfer vor Jahwe, samt den zwei Lämmern: sie sollen Jahwe heilig sein für den Priester. Und ihr sollt an diesem selbigen Tage einen Ruf ergehen lassen, eine heilige Versammlung soll {O. soll er} euch sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun: eine ewige Satzung in allen euren Wohnsitzen bei euren Geschlechtern. - Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, sollst du den Rand deines Feldes nicht gänzlich abernten, und sollst keine Nachlese deiner Ernte halten; für den Armen und für den Fremdling sollst du sie lassen. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich: Im siebten Monat, am Ersten des Monats, soll euch Ruhe sein, ein Gedächtnis des Posaunenhalls, eine heilige Versammlung. Keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun, und ihr sollt Jahwe ein Feueropfer darbringen {Vergl. 4. Mose 29,1-6}. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Doch am Zehnten dieses siebten Monats ist der Versöhnungstag {Vergl. Kap. 16}; eine heilige Versammlung soll euch sein, und ihr sollt eure Seelen kasteien, und sollt Jahwe ein Feueropfer darbringen. Und keinerlei Arbeit sollt ihr tun an diesem selbigen Tage; denn es ist der Versöhnungstag, um Sühnung für euch zu tun vor Jahwe, eurem Gott. Denn jede Seele, die sich nicht kasteit an diesem selbigen Tage, die soll ausgerottet werden aus ihren Völkern; und jede Seele, die irgend eine Arbeit tut an diesem selbigen Tage, selbige Seele werde ich vertilgen aus der Mitte ihres Volkes. Keinerlei Arbeit sollt ihr tun: eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen. Ein Sabbat der Ruhe soll er für euch sein, und ihr sollt eure Seelen kasteien; am Neunten des Monats, am Abend, vom Abend bis zum Abend sollt ihr euren Sabbat feiern {Eig. ruhen}. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich: Am fünfzehnten Tage dieses siebten Monats ist das Fest der Laubhütten {H. Sukkoth: Hütten} sieben Tage dem Jahwe. Am ersten Tage soll eine heilige Versammlung sein, keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Sieben Tage sollt ihr Jahwe ein Feueropfer darbringen; am achten Tage soll euch eine heilige Versammlung sein, und ihr sollt Jahwe ein Feueropfer darbringen: es ist eine Festversammlung, keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun {Vergl. 4. Mose 29,12-38}. Das sind die Feste Jahwes, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen, um Jahwe darzubringen Feueropfer, Brandopfer und Speisopfer, Schlachtopfer und Trankopfer, die Gebühr des Tages an seinem Tage: ausser den Sabbaten Jahwes und ausser euren Gaben und ausser allen euren Gelübden und ausser allen euren freiwilligen Gaben, die ihr Jahwe gebet. Doch am fünfzehnten Tage des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes eingesammelt habt, sollt ihr das Fest Jahwes feiern sieben Tage; am ersten Tage soll Ruhe sein, und am achten Tage soll Ruhe sein. Und ihr sollt euch am ersten Tage Frucht von schönen Bäumen nehmen, Palmzweige und Zweige von dichtbelaubten Bäumen und von Bachweiden, und sollt euch vor Jahwe, eurem Gott, freuen sieben Tage. Und ihr sollt dasselbe sieben Tage im Jahre als Fest dem Jahwe feiern: eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern; im siebten Monat sollt ihr dasselbe feiern. In Laubhütten sollt ihr wohnen sieben Tage; alle Eingeborenen in Israel sollen in Laubhütten wohnen; auf dass eure Geschlechter wissen, dass ich die Kinder Israel in Laubhütten habe wohnen lassen, als ich sie aus dem Lande Ägypten herausführte. Ich bin Jahwe, euer Gott. - Und Mose sagte den Kindern Israel die Feste Jahwes. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete den Kindern Israel, dass sie dir reines, zerstossenes Olivenöl bringen zum Licht, um die Lampen {W. die Lampe, wie 1. Sam. 3,3; so auch 2. Mose 27,20} anzuzünden beständig. Ausserhalb des Vorhangs des Zeugnisses, im Zelte der Zusammenkunft, soll Aaron sie zurichten, vom Abend bis zum Morgen, vor Jahwe beständig: eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern. Auf dem reinen Leuchter soll er die Lampen beständig vor Jahwe zurichten. Und du sollst Feinmehl nehmen und daraus zwölf Kuchen backen: von zwei Zehnteln soll ein Kuchen sein. Und du sollst sie in zwei Schichten {O. Reihen} legen, sechs in eine Schicht, auf den reinen Tisch vor Jahwe. Und du sollst auf jede Schicht reinen Weihrauch legen, und er soll dem Brote zum Gedächtnis {O. Gedächtnisteil vergl. Kap. 2,2); der Opferteil, der anstatt der Brote verbrannt wurde} sein, ein Feueropfer dem Jahwe. Sabbattag für Sabbattag soll es beständig vor Jahwe zurichten: ein ewiger Bund von seiten der Kinder Israel. Und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören, und sie sollen es essen an heiligem Orte; denn als ein Hochheiliges von den Feueropfern Jahwes soll es ihm gehören: eine ewige Satzung. Und der Sohn eines israelitischen Weibes - er war aber der Sohn eines ägyptischen Mannes - ging aus unter die Kinder Israel; und der Sohn der Israelitin und ein israelitischer Mann zankten sich im Lager. Und der Sohn des israelitischen Weibes lästerte den Namen Jahwes und fluchte ihm; und sie brachten ihn zu Mose. Der Name seiner Mutter aber war Schelomith, die Tochter Dibris, vom Stamme Dan. Und sie legten ihn in Gewahrsam, damit ihnen nach dem Munde Jahwes beschieden werde. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Führe den Flucher ausserhalb des Lagers; und alle, die es gehört haben, sollen ihre Hände auf seinen Kopf legen, und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Und zu den Kindern Israel sollst du reden und sprechen: Wenn irgend jemand seinem Gott flucht, so soll er seine Sünde tragen. Und wer den Namen Jahwes lästert, soll gewisslich getötet werden, steinigen soll ihn die ganze Gemeinde; wie der Fremdling, so der Eingeborene: wenn er den Namen lästert, soll er getötet werden. Und wenn jemand irgend einen Menschen totschlägt, so soll er gewisslich getötet werden. Und wer ein Vieh totschlägt, soll es erstatten: Leben um Leben. Und wenn jemand seinem Nächsten eine Verletzung zufügt: wie er getan hat, also soll ihm getan werden: Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einem Menschen eine Verletzung zufügt, also soll ihm zugefügt werden. Und wer ein Vieh totschlägt, soll es erstatten; wer aber einen Menschen totschlägt, soll getötet werden. Einerlei Recht sollt ihr haben: wie der Fremdling, so soll der Eingeborene sein; denn ich bin Jahwe, euer Gott. - Und Mose redete zu den Kindern Israel, und sie führten den Flucher vor das Lager hinaus und steinigten ihn; und die Kinder Israel taten, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Jahwe redete zu Mose auf dem Berge Sinai und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, das ich euch geben werde, so soll das Land dem Jahwe einen Sabbat feiern {Eig. ruhen}. Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden und den Ertrag des Landes {W. seinen Ertrag} einsammeln. Aber im siebten Jahre soll ein Sabbat der Ruhe für das Land sein, ein Sabbat dem Jahwe; dein Feld sollst du nicht besäen und deinen Weinberg nicht beschneiden; den Nachwuchs deiner Ernte sollst du nicht einernten, und die Trauben deines unbeschnittenen Weinstocks sollst du nicht abschneiden: es soll ein Jahr der Ruhe für das Land sein. Und der Sabbat des Landes soll euch zur Speise dienen {S. Vers 12}, dir und deinem Knechte und deiner Magd und deinem Tagelöhner und deinem Beisassen, die sich bei dir aufhalten; und deinem Vieh und dem wilden Getier, das in deinem Lande ist, soll all sein Ertrag zur Speise dienen. Und du sollst dir sieben JahrSabbate zählen, siebenmal sieben Jahre, so dass die Tage von sieben JahrSabbaten dir 49 Jahre ausmachen. Und du sollst im siebten Monat, am Zehnten des Monats, den Posaunenschall {Eig. die Lärmposaune} ergehen lassen; an dem Versöhnungstage sollt ihr die Posaune ergehen lassen durch euer ganzes Land. Und ihr sollt das Jahr des fünfzigsten Jahres heiligen und sollt im Lande Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner. Ein Jubeljahr {Eig. Halljahr; H. Jobel: Schall, Hall} soll es euch sein, und ihr werdet ein jeder wieder zu seinem Eigentum kommen, und ein jeder zurückkehren zu seinem Geschlecht. Ein Jubeljahr soll dasselbe, das Jahr des fünfzigsten Jahres, euch sein; ihr sollt nicht säen und seinen Nachwuchs nicht ernten und seine unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen {Eig. abschneiden}; denn ein Jubeljahr ist es: es soll euch heilig sein; vom Felde weg sollt ihr seinen Ertrag essen. In diesem Jahre des Jubels sollt ihr ein jeder wieder zu seinem Eigentum kommen. Und wenn ihr eurem Nächsten etwas verkaufet oder von der Hand eures Nächsten etwas kaufet, so soll keiner seinen Bruder bedrücken {O. übervorteilen}. Nach der Zahl der Jahre seit dem Jubeljahre sollst du von deinem Nächsten kaufen, nach der Zahl der Erntejahre soll er dir verkaufen. Nach Verhältnis der grösseren Zahl von Jahren sollst du ihm den Kaufpreis mehren, und nach Verhältnis der geringeren Zahl von Jahren sollst du ihm den Kaufpreis mindern; denn eine Zahl von Ernten verkauft er dir. Und so soll keiner von euch seinen Nächsten bedrücken {O. übervorteilen}, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott; denn ich bin Jahwe, euer Gott. Und so tut meine Satzungen, und beobachtet meine Rechte und tut sie, so werdet ihr sicher wohnen in eurem Lande. Und das Land wird seine Frucht geben, und ihr werdet essen bis zur Sättigung und sicher in demselben wohnen. Und wenn ihr sprechet: Was sollen wir im siebten Jahre essen? Siehe, wir säen nicht, und unseren Ertrag sammeln wir nicht ein: - ich werde euch ja im sechsten Jahre meinen Segen entbieten, dass es den Ertrag für drei Jahre bringe; und wenn ihr im achten Jahre säet, werdet ihr noch vom alten Ertrage essen; bis ins neunte Jahr, bis sein Ertrag einkommt, werdet ihr Altes essen. Und das Land soll nicht für immer verkauft werden, denn mein ist das Land; denn Fremdlinge und Beisassen seid ihr bei mir. Und im ganzen Lande eures Eigentums sollt ihr dem Lande Lösung gestatten. Wenn dein Bruder verarmt und von seinem Eigentum verkauft, so mag {O. soll} sein Löser, sein nächster Verwandter, kommen und das Verkaufte seines Bruders lösen. Und wenn jemand keinen Löser hat, und seine Hand erwirbt und findet, was zu seiner Lösung hinreicht, so soll er die Jahre seines Verkaufs berechnen und das Übrige dem Manne zurückzahlen, an den er verkauft hat, und so wieder zu seinem Eigentum kommen. Und wenn seine Hand nicht gefunden hat, was hinreicht, um ihm zurückzuzahlen, so soll das von ihm Verkaufte in der Hand des Käufers desselben bleiben bis zum Jubeljahre; und im Jubeljahre soll es frei ausgehen, und er soll wieder zu seinem Eigentum kommen. Und wenn jemand ein Wohnhaus in einer ummauerten Stadt verkauft, so soll sein Lösungsrecht bestehen bis zum Ende des Jahres seines Verkaufs; ein volles Jahr soll sein Lösungsrecht bestehen. Wenn es aber nicht gelöst wird, bis ihm ein ganzes Jahr voll ist, so soll das Haus, das in der ummauerten Stadt ist, für immer dem Käufer desselben verbleiben, bei seinen Geschlechtern; es soll im Jubeljahre nicht frei ausgehen. Aber die Häuser der Dörfer, welche keine Mauer ringsum haben, sollen dem Felde des Landes gleichgeachtet werden; es soll Lösungsrecht für sie sein, und im Jubeljahre sollen sie frei ausgehen. Und was die Städte der Leviten, die Häuser der Städte ihres Eigentums betrifft, so soll ein ewiges Lösungsrecht für die Leviten sein. Und wenn jemand von einem der Leviten löst, so soll das verkaufte Haus in der Stadt seines {d.h. des Leviten, der verkauft hat} Eigentums im Jubeljahre frei ausgehen; denn die Häuser der Städte der Leviten sind ihr Eigentum unter den Kindern Israel. Aber das Feld des Bezirks ihrer Städte soll nicht verkauft werden, denn es gehört ihnen als ewiges Eigentum. Und wenn dein Bruder verarmt und seine Hand bei dir wankend wird, so sollst du ihn unterstützen; wie der Fremdling und der Beisasse soll er bei dir leben. Du sollst nicht Zins und Wucher {Eig. Aufschlag bei der Rückerstattung entlehnter Nahrungsmittel} von ihm nehmen, und sollst dich fürchten vor deinem Gott, damit dein Bruder bei dir lebe. Dein Geld sollst du ihm nicht um Zins geben und deine Nahrungsmittel nicht um Wucher geben. Ich bin Jahwe, euer Gott, der ich euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, um euch das Land Kanaan zu geben, um euer Gott zu sein. Und wenn dein Bruder bei dir verarmt und sich dir verkauft, so sollst du ihn nicht Sklavendienst tun lassen; wie ein Tagelöhner, wie ein Beisasse soll er bei dir sein; bis zum Jubeljahre soll er bei dir dienen. Dann soll er frei von dir ausgehen, er und seine Kinder mit ihm, und zu seinem Geschlecht zurückkehren und wieder zu dem Eigentum seiner Väter kommen. Denn sie sind meine Knechte, die ich aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe; sie sollen nicht verkauft werden, wie man Sklaven verkauft. Du sollst nicht mit Härte über ihn herrschen, und sollst dich fürchten vor deinem Gott. Was aber deinen Knecht und deine Magd {O. deinen Sklaven und deine Sklavin} betrifft, die du haben wirst: von den Nationen, die rings um euch her sind, von ihnen möget ihr Knecht und Magd kaufen. Und auch von den Kindern der Beisassen, die sich bei euch aufhalten, von ihnen möget ihr kaufen und von ihrem Geschlecht, das bei euch ist, das sie in eurem Lande gezeugt haben; und sie mögen euch zum Eigentum sein, und ihr möget sie euren Söhnen nach euch vererben, um sie als Eigentum zu besitzen. Diese möget ihr auf ewig dienen lassen; aber über eure Brüder, die Kinder Israel, sollt ihr nicht einer über den anderen herrschen mit Härte. Und wenn die Hand eines Fremdlings oder eines Beisassen bei dir etwas erwirbt, und dein Bruder bei ihm verarmt und sich dem Fremdling, dem Beisassen bei dir, oder einem Sprössling aus dem Geschlecht des Fremdlings verkauft, so soll, nachdem er sich verkauft hat, Lösungsrecht für ihn sein; einer von seinen Brüdern mag {O. soll} ihn lösen. Entweder sein Oheim oder der Sohn seines Oheims mag ihn lösen, oder einer von seinen nächsten Blutsverwandten aus seinem Geschlecht mag ihn lösen; oder hat seine Hand etwas erworben, so mag er sich selbst lösen. Und er soll mit seinem Käufer rechnen von dem Jahre an, da er sich ihm verkauft hat, bis zum Jubeljahre; und der Preis, um den er sich verkauft hat, soll der Zahl der Jahre gemäss sein; nach den Tagen eines Tagelöhners soll er bei ihm sein {d.h. seine Arbeitszeit soll derjenigen eines Tagelöhners entsprechend ihm angerechnet werden}. Wenn der Jahre noch viele sind, so soll er nach ihrem Verhältnis seine Lösung von seinem Kaufgelde zurückzahlen; und wenn wenig übrig ist an den Jahren bis zum Jubeljahre, so soll er es ihm berechnen: nach Verhältnis seiner Jahre soll er seine Lösung zurückzahlen. Wie ein Tagelöhner soll er Jahr für Jahr bei ihm sein; er soll nicht vor deinen Augen mit Härte über ihn herrschen. Und wenn er nicht in dieser Weise gelöst wird, so soll er im Jubeljahre frei ausgehen, er und seine Kinder mit ihm. Denn mir sind die Kinder Israel Knechte; meine Knechte sind sie, die ich aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe. Ich bin Jahwe, euer Gott. Ihr sollt euch keine Götzen machen und sollt euch kein geschnitztes Bild und keine Bildsäule aufrichten, und keinen Stein mit Bildwerk sollt ihr in eurem Lande setzen, um euch davor niederzubeugen; denn ich bin Jahwe, euer Gott. Meine Sabbate sollt ihr beobachten, und mein Heiligtum sollt ihr fürchten. Ich bin Jahwe. Wenn ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Gebote beobachtet und sie tut, so werde ich eure Regen geben zu ihrer Zeit, und das Land wird seinen Ertrag geben, und die Bäume des Feldes werden ihre Frucht geben; und die Dreschzeit wird bei euch reichen bis an die Weinlese, und die Weinlese wird reichen bis an die Saatzeit; und ihr werdet euer Brot essen bis zur Sättigung und werdet sicher in eurem Lande wohnen. Und ich werde Frieden im Lande geben, dass ihr euch niederleget und niemand sei, der euch aufschreckt; und ich werde die bösen Tiere aus dem Lande vertilgen, und das Schwert wird nicht durch euer Land gehen. Und ihr werdet eure Feinde jagen, und sie werden vor euch fallen durchs Schwert; und fünf von euch werden hundert jagen, und hundert von euch werden zehntausend jagen, und eure Feinde werden vor euch fallen durchs Schwert. Und ich werde mich zu euch wenden und euch fruchtbar machen und euch mehren und meinen Bund mit euch aufrechthalten; und ihr werdet das altgewordene Alte essen, und das Alte wegräumen vor dem Neuen. Und ich werde meine Wohnung in eure Mitte setzen, und meine Seele wird euch nicht verabscheuen; und ich werde in eurer Mitte wandeln und werde euer Gott sein und ihr werdet mein Volk sein. Ich bin Jahwe, euer Gott, der ich euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, dass ihr nicht ihre Knechte sein solltet; und ich habe die Stäbe eures Joches zerbrochen und euch aufrecht wandeln lassen. Wenn ihr mir aber nicht gehorchet und nicht alle diese Gebote tut, und wenn ihr meine Satzungen verachtet {O. verwerfet}, und eure Seele meine Rechte verabscheut, so dass ihr nicht alle meine Gebote tut, und dass ihr meinen Bund brechet, so werde auch ich euch dieses tun: Ich werde Schrecken über euch bestellen, Schwindsucht und Fieberglut, welche machen werden, dass die Augen erlöschen und die Seele verschmachtet; und ihr werdet vergeblich euren Samen säen, denn eure Feinde werden ihn verzehren; und ich werde mein Angesicht wider euch richten, dass ihr vor euren Feinden geschlagen werdet; und eure Hasser werden über euch herrschen, und ihr werdet fliehen, obwohl niemand euch jagt. Und wenn ihr auf dieses hin mir nicht gehorchet, so werde ich euch siebenmal mehr züchtigen wegen eurer Sünden. Und ich werde euren starren Hochmut {W. den Hochmut eurer Stärke} brechen, und werde euren Himmel wie Eisen machen und eure Erde wie Erz; und eure Kraft wird sich umsonst verbrauchen, und euer Land wird seinen Ertrag nicht geben, und die Bäume des Feldes werden ihre Frucht nicht geben. Und wenn ihr mir entgegen wandelt und mir nicht gehorchen wollt, so werde ich euch noch siebenmal mehr schlagen, nach euren Sünden. Und ich werde das Getier des Feldes unter euch senden, dass es euch eurer Kinder beraube und euer Vieh ausrotte und euer weniger mache; und eure Strassen sollen öde werden. Und wenn ihr euch durch dieses nicht von mir zurechtweisen lasst und mir entgegen wandelt, so werde auch ich euch entgegen wandeln, und auch ich werde euch siebenfach schlagen wegen eurer Sünden. Und ich werde das Schwert über euch bringen, das die Rache des Bundes vollzieht; und ziehet ihr euch in eure Städte zurück, so werde ich die Pest in eure Mitte senden, und ihr werdet in die Hand des Feindes gegeben werden. Indem ich euch die Stütze des Brotes zerbreche, werden zehn Weiber euer Brot backen in einem Ofen, und sie werden euch das Brot zurückgeben nach dem Gewicht; und ihr werdet essen und nicht satt werden. Und wenn ihr bei alledem mir nicht gehorchet und mir entgegen wandelt, so werde auch ich euch entgegen wandeln im Grimm, und werde euch siebenfach züchtigen wegen eurer Sünden. Und ihr werdet das Fleisch eurer Söhne essen, und das Fleisch eurer Töchter werdet ihr essen. Und ich werde eure Höhen {Höhenaltäre oder Höhentempel. (1. Kön. 13,32)} vertilgen und eure Sonnensäulen ausrotten und werde eure Leichname auf die Leichname eurer Götzen {Eig. Gerölle, Klötze; ein verächtlicher Ausdruck} werfen, und meine Seele wird euch verabscheuen. Und ich werde eure Städte zur Öde machen und eure Heiligtümer verwüsten, und werde euren lieblichen Geruch nicht riechen. Und ich werde das Land verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen, sich darüber entsetzen sollen. Euch aber werde ich unter die Nationen zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter euch her; und euer Land wird eine Wüste sein und eure Städte eine Öde. Dann wird das Land seine Sabbate geniessen {O. abtragen} alle die Tage seiner Verwüstung, während ihr im Lande eurer Feinde seid; dann wird das Land ruhen und seine Sabbate geniessen; alle die Tage seiner Verwüstung wird es ruhen, was es nicht geruht hat in euren Sabbaten, als ihr darin wohntet. Und die Übriggebliebenen von euch, in ihr Herz werde ich Feigheit bringen in den Ländern ihrer Feinde: Und es wird sie jagen das Rauschen eines verwehten Blattes, und sie werden fliehen, wie man vor dem Schwerte flieht, und fallen, obwohl niemand sie jagt; und sie werden einer über den anderen hinstürzen, wie vor dem Schwerte, obwohl niemand sie jagt; und ihr werdet nicht standhalten können vor euren Feinden. Und ihr werdet umkommen unter den Nationen, und das Land eurer Feinde wird euch fressen. Und die Übriggebliebenen von euch werden in den Ländern eurer Feinde hinschwinden in ihrer {O. durch ihre... durch die} Ungerechtigkeit, und auch in den {O. durch ihre... durch die} Ungerechtigkeiten ihrer Väter mit ihnen hinschwinden. Und sie werden ihre Ungerechtigkeit bekennen und die Ungerechtigkeit ihrer Väter infolge ihrer Treulosigkeit, die sie gegen mich begangen haben, und auch dass, weil sie mir entgegen gewandelt sind, auch ich ihnen entgegen wandelte und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Wenn alsdann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt und sie dann die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen {O. ihre Schuld (oder Missetat) abtragen, d.h. dafür büssen}, so werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken; und auch meines Bundes mit Isaak und auch meines Bundes mit Abraham werde ich gedenken, und des Landes werde ich gedenken. Denn das Land wird von ihnen verlassen sein, und es wird seine Sabbate geniessen, in seiner Verwüstung ohne sie; und sie selbst werden die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen {O. ihre Schuld (oder Missetat) abtragen, d.h. dafür büssen}, darum, ja darum, dass sie meine Rechte verachtet {O. verworfen} und ihre Seele meine Satzungen verabscheut hat. Aber selbst auch dann, wenn sie in dem Lande ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht verachten {O. verwerfen} und sie nicht verabscheuen, ihnen den Garaus zu machen, meinen Bund mit ihnen zu brechen; denn ich bin Jahwe, ihr Gott. Und ich werde ihnen meines Bundes mit den Vorfahren gedenken, die ich aus dem Lande Ägypten vor den Augen der Nationen herausgeführt habe, um ihr Gott zu sein. Ich bin Jahwe. Das sind die Satzungen und die Rechte und die Gesetze, welche Jahwe zwischen ihm und den Kindern Israel auf dem Berge Sinai durch Mose gegeben hat. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn jemand ein Gelübde erfüllt {Eig. absondert, weiht}, so sollen die Seelen nach deiner Schätzung für Jahwe sein. Und es sei deine Schätzung eines Mannes {Eig. eines Männlichen} von zwanzig Jahren alt bis zu sechzig Jahren alt, und zwar sei deine Schätzung fünfzig Sekel Silber, nach dem Sekel des Heiligtums; Und wenn es ein Weib {Eig. ein Weibliches} ist, so sei deine Schätzung dreissig Sekel. Und wenn es von fünf Jahren alt bis zu zwanzig Jahren alt ist, so sei deine Schätzung einer männlichen Person {Eig. eines Männlichen} zwanzig Sekel, und einer weiblichen zehn Sekel; Und wenn es von einem Monat alt bis zu fünf Jahren alt ist, so sei deine Schätzung eines Knaben {Eig. eines Männlichen} fünf Sekel Silber, und deine Schätzung eines Mädchens {Eig. eines Weiblichen} drei Sekel Silber; und wenn es von sechzig Jahren alt und darüber ist, so sei deine Schätzung, wenn es ein Mann ist, fünfzehn Sekel, und eines Weibes zehn Sekel. Und wenn der Gelobende {W. wenn er} zu arm ist für deine Schätzung, so soll man ihn vor den Priester stellen, und der Priester soll ihn schätzen; nach Verhältnis dessen, was die Hand des Gelobenden aufbringen kann, soll der Priester ihn schätzen. Und wenn es ein Vieh ist, wovon man Jahwe eine Opfergabe darbringt {d.h. welches zum Opfer tauglich ist}, so soll alles, was man Jahwe davon {d.h. von dieser Art Vieh} gibt, heilig sein. Man soll es nicht auswechseln noch vertauschen, ein gutes um ein schlechtes, oder ein schlechtes um ein gutes; und wenn man dennoch Vieh um Vieh vertauscht, so wird dasselbe heilig und das eingetauschte heilig sein. Und wenn es irgend ein unreines Vieh ist, wovon man Jahwe keine Opfergabe darbringt, so soll man das Vieh vor den Priester stellen, und der Priester soll es schätzen, ob es gut oder schlecht sei; nach deiner, des Priesters, Schätzung, also soll es sein. Wenn man es aber lösen will, so soll man zu deiner Schätzung ein Fünftel hinzufügen. Und wenn jemand sein Haus heiligt, dass es Jahwe heilig sei, so soll es der Priester schätzen, ob es gut oder schlecht sei; so wie der Priester es schätzt, also soll es festgestellt sein. Und wenn der Heiligende sein Haus lösen will, so soll er das Fünftel des Geldes deiner Schätzung darüber hinzufügen, und es soll ihm gehören. Und wenn jemand von dem Felde seines Eigentums Jahwe heiligt, so soll deine Schätzung nach Verhältnis seiner Aussaat sein: ein Homer Gerste Aussaat zu fünfzig Sekel Silber. Wenn er vom Jubeljahre an sein Feld heiligt, so soll es nach deiner Schätzung festgestellt sein; und wenn er nach dem Jubeljahre sein Feld heiligt, so soll der Priester ihm das Geld berechnen nach dem Verhältnis der Jahre, die bis zum Jubeljahre übrig sind, und es soll von deiner Schätzung abgezogen werden. Wenn aber der Heiligende das Feld lösen will, so soll er das Fünftel des Geldes deiner Schätzung darüber hinzufügen, und es soll ihm verbleiben. Und wenn er das Feld nicht löst, oder wenn er das Feld einem anderen Manne verkauft, so kann es nicht wieder gelöst werden; und das Feld soll, wenn es im Jubeljahre frei ausgeht, Jahwe heilig sein, wie ein verbanntes {d.h. geweihtes; s. Vorrede und hier V.28} Feld; es soll dem Priester als Eigentum gehören. Und wenn er ein von ihm erkauftes Feld, das nicht zum Felde seines Eigentums gehört, Jahwe heiligt, so soll ihm der Priester den Betrag deiner Schätzung berechnen bis zum Jubeljahre; und er soll deine Schätzung am gleichen Tage, als ein dem Jahwe Heiliges, entrichten. Im Jubeljahre soll das Feld wieder an den kommen, von welchem er es gekauft hatte, an den, welchem das Land eigentümlich gehörte. Und all deine Schätzung soll nach dem Sekel des Heiligtums geschehen; zwanzig Gera soll der Sekel sein. Nur das Erstgeborene unter dem Vieh, das als Erstgeburt Jahwe gehört {W. das dem Jahwe erstgeboren wird}, das soll kein Mensch heiligen; sei es ein Stück Rind- oder Kleinvieh, es gehört Jahwe. Wenn es aber vom unreinen Vieh ist, so soll man es lösen nach deiner Schätzung und dessen Fünftel darüber hinzufügen; und wenn es nicht gelöst wird, so soll es verkauft werden nach deiner Schätzung. - Jedoch alles Verbannte, das jemand dem Jahwe verbannt, von allem, was sein ist, es seien Menschen oder Vieh oder Feld seines Eigentums, soll nicht verkauft und nicht gelöst werden; alles Verbannte ist dem Jahwe hochheilig. Alles, was {Eig. alles Verbannte, das} an Menschen verbannt wird, soll nicht gelöst werden: es soll gewisslich getötet werden. Und aller Zehnte des Landes, vom Samen des Landes, von der Frucht der Bäume, gehört Jahwe; er ist Jahwe heilig. Wenn aber jemand von seinem Zehnten lösen will, so soll er dessen Fünftel hinzufügen. Und aller Zehnte vom Rind- und Kleinvieh, von allem, was unter dem Stabe {d.h. des Hirten} vorüberzieht, das Zehnte soll Jahwe heilig sein; man soll nicht untersuchen, ob es gut oder schlecht sei, und soll es nicht vertauschen; und wenn man es dennoch vertauscht, so wird dasselbe heilig und das eingetauschte heilig sein; es soll nicht gelöst werden. Das sind die Gebote, welche Jahwe dem Mose auf dem Berge Sinai an die Kinder Israel aufgetragen hat.
Und Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai im Zelte der Zusammenkunft, am Ersten des zweiten Monats, im zweiten Jahre nach ihrem Auszuge aus dem Lande Ägypten und sprach: Nehmet auf die Summe der ganzen Gemeinde der Kinder Israel nach ihren Geschlechtern, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, alle Männlichen nach ihren Köpfen; von zwanzig Jahren und darüber, jeden, der zum Heere auszieht in Israel, die sollt ihr mustern nach ihren Heeren, du und Aaron. Und je ein Mann für den Stamm soll bei euch sein, ein Mann, der das Haupt von seinem Vaterhause ist. Und dies sind die Namen der Männer, die euch beistehen sollen: für Ruben: Elizur, der Sohn Schedeurs; für Simeon: Schelumiel, der Sohn Zurischaddais; für Juda: Nachschon, der Sohn Amminadabs; für Issaschar: Nethaneel, der Sohn Zuars; für Sebulon: Eliab, der Sohn Helons; für die Söhne Josephs: für Ephraim: Elischama, der Sohn Ammihuds; für Manasse: Gamliel, der Sohn Pedazurs; für Benjamin: Abidan, der Sohn Gideonis; für Dan: Achieser, der Sohn Ammischaddais; für Aser: Pagiel, der Sohn Okrans; für Gad: Eljasaph, der Sohn Deghuels; für Naphtali: Achira, der Sohn Enans. Das waren die Berufenen {d.h. diejenigen, welche gewöhnlich zusammengerufen werden, um die Angelegenheiten der Gemeinde zu besorgen} der Gemeinde, die Fürsten der Stämme ihrer Väter; sie waren die Häupter der Tausende Israels. Und Mose und Aaron nahmen diese mit Namen bezeichneten Männer, und sie versammelten die ganze Gemeinde am Ersten des zweiten Monats. Und sie liessen sich in die Geburtsverzeichnisse eintragen nach ihren Geschlechtern, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, nach ihren Köpfen; wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und so musterte er sie in der Wüste Sinai. Und es waren die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, nach ihren Köpfen, alle Männlichen von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Ruben, 46500. Von den Söhnen Simeons: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, seine Gemusterten nach der Zahl der Namen, nach ihren Köpfen, alle Männlichen von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Simeon, 59300. Von den Söhnen Gads: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Gad, 45650. Von den Söhnen Judas: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Juda, 74600. Von den Söhnen Issaschars: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Issaschar 54400. Von den Söhnen Sebulons: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, die Gemusterten vom Stamme Sebulon, 57400. Von den Söhnen Josephs: von den Söhnen Ephraims: ihre Geschlechter nach ihren Familien nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Ephraim, 40500. Von den Söhnen Manasses: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Manasse, 32200. Von den Söhnen Benjamins: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Benjamin, 35400. Von den Söhnen Dans: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Dan, 62700. Von den Söhnen Asers: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Aser, 41500. Die Söhne Naphtalis: ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, ihre Gemusterten vom Stamme Naphtali, 53400. Das sind die Gemusterten, welche Mose und Aaron und die Fürsten Israels musterten, die zwölf Männer: es waren je ein Mann für sein Vaterhaus. Und es waren alle Gemusterten der Kinder Israel, nach ihren Vaterhäusern, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog in Israel: es waren alle die Gemusterten 603550 Aber die Leviten nach dem Stamme ihrer Väter wurden nicht unter ihnen gemustert. Denn Jahwe hatte zu Mose geredet und gesagt: Nur den Stamm Levi sollst du nicht mustern und ihre Summe nicht aufnehmen unter den Kindern Israel, sondern bestelle du die Leviten über die Wohnung des Zeugnisses und über all ihr Gerät und über alles, was zu ihr gehört: Sie sollen die Wohnung und all ihr Gerät tragen, und sie sollen sie bedienen und sich rings um die Wohnung lagern. Und wenn die Wohnung aufbricht, sollen die Leviten sie abnehmen; und wenn die Wohnung sich lagert, sollen die Leviten sie aufrichten. Der Fremde {d.h. wer nicht Levit ist} aber, der herzunaht, soll getötet werden. Und die Kinder Israel sollen sich lagern, ein jeder in seinem Lager und ein jeder bei seinem Panier, nach ihren Heeren. Die Leviten aber sollen sich rings um die Wohnung des Zeugnisses lagern, dass nicht ein Zorn über die Gemeinde der Kinder Israel komme; und die Leviten sollen der Hut der Wohnung des Zeugnisses warten {d.h. alles das besorgen, was betreffs der Wohnung des Zeugnisses zu besorgen war. So auch Kap. 31,30. 47}. Und die Kinder Israel taten nach allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte; also taten sie. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Die Kinder Israel sollen sich lagern, ein jeder bei seinem Panier, bei den Zeichen ihrer Vaterhäuser; dem Zelte der Zusammenkunft gegenüber sollen sie sich ringsum lagern. Und zwar die gegen Osten, gegen Sonnenaufgang Lagernden: das Panier des Lagers Judas, nach ihren Heeren; und der Fürst der Söhne Judas, Nachschon, der Sohn Amminadabs; und sein Heer und ihre Gemusterten, 74600. Und die neben ihm Lagernden: der Stamm Issaschar; und der Fürst der Söhne Issaschars, Nethaneel, der Sohn Zuars; und sein Heer und dessen Gemusterte, 54400. Der Stamm Sebulon; und der Fürst der Söhne Sebulons, Eliab, der Sohn Helons; und sein Heer und dessen Gemusterte, 57400. Alle Gemusterten vom Lager Judas: 186400, nach ihren Heeren; sie sollen zuerst aufbrechen. Das Panier des Lagers Rubens gegen Süden, nach ihren Heeren; und der Fürst der Söhne Rubens, Elizur, der Sohn Schedeurs; und sein Heer und dessen Gemusterte, 46500. Und die neben ihm Lagernden: der Stamm Simeon; und der Fürst der Söhne Simeons, Schelumiel, der Sohn Zurischaddais; und sein Heer und ihre Gemusterten, 59300. Und der Stamm Gad; und der Fürst der Söhne Gads, Eljasaph, der Sohn Reghuels {in Kap. 1,14: Deghuel}; und sein Heer und ihre Gemusterten, 45650 Alle Gemusterten vom Lager Rubens: 151450 nach ihren Heeren; und als die zweiten sollen sie aufbrechen. Und dann soll das Zelt der Zusammenkunft aufbrechen, das Lager der Leviten in der Mitte der Lager; so wie sie lagern, also sollen sie aufbrechen, ein jeder an seiner Stelle, nach ihren Panieren. Das Panier des Lagers Ephraims, nach ihren Heeren, gegen Westen; und der Fürst der Söhne Ephraims, Elischama, der Sohn Ammihuds; und sein Heer und ihre Gemusterten, 40500. Und neben ihm der Stamm Manasse; und der Fürst der Söhne Manasses, Gamliel, der Sohn Pedazurs; und sein Heer und ihre Gemusterten, 32200. Und der Stamm Benjamin; und der Fürst der Söhne Benjamins, Abidan, der Sohn Gideonis; und sein Heer und ihre Gemusterten, 35400. Alle Gemusterten vom Lager Ephraims: 108100, nach ihren Heeren; und als die dritten sollen sie aufbrechen. Das Panier des Lagers Dans gegen Norden, nach ihren Heeren; und der Fürst der Söhne Dans, Achieser, der Sohn Ammischaddais; und sein Heer und ihre Gemusterten, 62700. Und die neben ihm Lagernden: der Stamm Aser; und der Fürst der Söhne Asers, Pagiel, der Sohn Okrans; und sein Heer und ihre Gemusterten, 41500. Und der Stamm Naphtali; und der Fürst der Söhne Naphtalis, Achira, der Sohn Enans; und sein Heer und ihre Gemusterten, 53400. Alle Gemusterten vom Lager Dans: 157600; sie sollen zuletzt aufbrechen nach ihren Panieren. Das sind die Gemusterten der Kinder Israel nach ihren Vaterhäusern. Alle Gemusterten der Lager, nach ihren Heeren, waren 603550. Aber die Leviten wurden nicht unter den Kindern Israel gemustert, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und die Kinder Israel taten nach allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte: also lagerten sie sich nach ihren Panieren, und also brachen sie auf, ein jeder nach seinen Geschlechtern, nach {O. bei} seinem Vaterhause. Und dies sind die Geschlechter Aarons und Moses, an dem Tage, da Jahwe auf dem Berge Sinai mit Mose redete. Und dies sind die Namen der Söhne Aarons: der Erstgeborene Nadab, und Abihu, Eleasar und Ithamar. Das sind die Namen der Söhne Aarons, der gesalbten Priester, die geweiht worden waren, um den Priesterdienst auszuüben. Und Nadab und Abihu starben vor Jahwe, als sie in der Wüste Sinai fremdes Feuer vor Jahwe darbrachten {3. Mose 10,1}; und sie hatten keine Söhne. Und Eleasar und Ithamar übten den Priesterdienst vor ihrem Vater Aaron aus. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Lass den Stamm Levi herzunahen und stelle ihn vor Aaron, den Priester, dass sie ihm dienen; und sie sollen seiner Hut warten und der Hut der ganzen Gemeinde {d.h. das besorgen, was für Aaron und die Gemeinde zu besorgen war} vor dem Zelte der Zusammenkunft, um den Dienst der Wohnung zu verrichten; und sie sollen warten aller Geräte des Zeltes der Zusammenkunft und der Hut der Kinder Israel, um den Dienst der Wohnung zu verrichten. Und du sollst die Leviten dem Aaron und seinen Söhnen geben; ganz zu eigen sind sie ihm gegeben von seiten der Kinder Israel. Und Aaron und seine Söhne sollst du bestellen, dass sie ihres Priestertums warten. Der Fremde aber, der herzunaht, soll getötet werden. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Und ich, siehe, ich habe die Leviten aus der Mitte der Kinder Israel genommen, anstatt aller Erstgeburt, welche die Mutter bricht unter den Kindern Israel; und die Leviten sollen mir gehören. Denn mein ist alle Erstgeburt: an dem Tage, da ich alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlug, habe ich mir alle Erstgeburt in Israel geheiligt vom Menschen bis zum Vieh; mir sollen sie gehören, mir, Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai und sprach: Mustere die Söhne Levis nach ihren Vaterhäusern, nach ihren Familien; alle Männlichen von einem Monat und darüber sollst du sie mustern. Und Mose musterte sie nach dem Befehl Jahwes, so wie ihm geboten war. Und dies waren die Söhne Levis nach ihren Namen: Gerson und Kehath und Merari. Und dies sind die Namen der Söhne Gersons nach ihren Familien: Libni und Simei. Und die Söhne Kehaths nach ihren Familien: Amram und Jizhar, Hebron und Ussiel. Und die Söhne Meraris nach ihren Familien: Machli und Muschi. Das sind die Familien Levis nach ihren Vaterhäusern. Von Gerson die Familie der Libniter und die Familie der Simeiter; das sind die Familien der Gersoniter. Ihre Gemusterten nach der Zahl aller Männlichen von einem Monat und darüber, ihre Gemusterten: 7500. Die Familien der Gersoniter lagerten hinter der Wohnung gegen Westen. Und der Fürst des Vaterhauses der Gersoniter war Eljasaph, der Sohn Laels. Und die Hut {d.h. das was ihnen zu besorgen oblag} der Söhne Gersons am Zelte der Zusammenkunft war: die Wohnung und das Zelt, seine Decke {Vergl. 2. Mose 26,1. 7. 14}, und der Vorhang vom Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, und die Umhänge des Vorhofs und der Vorhang vom Eingang des Vorhofs, der rings um die Wohnung und um den Altar ist, und seine {des Zeltes der Zusammenkunft} Seile zu {O. nach} all seinem Dienst. Und von Kehath die Familie der Amramiter und die Familie der Jizhariter und die Familie der Hebroniter und die Familie der Ussieliter; das sind die Familien der Kehathiter. Nach der Zahl aller Männlichen von einem Monat und darüber, 8600, welche der Hut des Heiligtums warteten. Die Familien der Söhne Kehaths lagerten an der Seite der Wohnung gegen Süden. Und der Fürst des Vaterhauses der Familien der Kehathiter war Elizaphan, der Sohn Ussiels. Und ihre Hut war: die Lade und der Tisch und der Leuchter und die Altäre, und die Geräte des Heiligtums, mit welchen man den Dienst verrichtet, und der Vorhang, und dessen {des Heiligtums} ganzer Dienst. Und der Fürst der Fürsten Levis war Eleasar, der Sohn Aarons, des Priesters; er war Aufseher über die, welche der Hut des Heiligtums warteten. Von Merari die Familie der Machliter und die Familie der Muschiter: das sind die Familien Meraris. Und ihre Gemusterten nach der Zahl aller Männlichen von einem Monat und darüber: 6200. Und der Fürst des Vaterhauses der Familien Meraris war Zuriel, der Sohn Abichails. Sie lagerten an der Seite der Wohnung gegen Norden. Und die Hut {W. das Amt der Hut} der Söhne Meraris war: die Bretter der Wohnung, und ihre Riegel und ihre Säulen und ihre Füsse und alle ihre Geräte und ihr ganzer Dienst, und die Säulen des Vorhofs ringsum und ihre Füsse und ihre Pflöcke und ihre Seile. Und die vor der Wohnung gegen Osten, vor dem Zelte der Zusammenkunft gegen Sonnenaufgang Lagernden waren Mose und Aaron und seine Söhne, welche der Hut des Heiligtums warteten, betreffs desjenigen, was den Kindern Israel oblag. Der Fremde aber, der herzunaht, soll getötet werden. Aller gemusterten Leviten, welche Mose und Aaron nach dem Befehl Jahwes nach ihren Familien musterten, aller Männlichen von einem Monat und darüber, waren 22000. Und Jahwe sprach zu Mose: Mustere alle männlichen Erstgeborenen der Kinder Israel, von einem Monat und darüber, und nimm die Zahl ihrer Namen auf. Und du sollst die Leviten für mich, Jahwe nehmen, anstatt aller Erstgeborenen unter den Kindern Israel, und das Vieh der Leviten anstatt alles Erstgeborenen unter dem Vieh der Kinder Israel. Und Mose musterte, so wie Jahwe ihm geboten hatte, alle Erstgeborenen unter den Kindern Israel. Und es waren aller männlichen Erstgeborenen, nach der Zahl der Namen, von einem Monat und darüber, nach ihren Gemusterten, 22273. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm die Leviten anstatt aller Erstgeborenen unter den Kindern Israel und das Vieh der Leviten anstatt ihres Viehes; und mir, sollen die Leviten gehören, mir, Jahwe. Und was die Lösung der 273 betrifft, welche von den Erstgeborenen der Kinder Israel überzählig sind über die Leviten, so sollst du je fünf Sekel auf den Kopf nehmen; nach dem Sekel des Heiligtums sollst du sie nehmen, zwanzig Gera der Sekel. Und das Geld sollst du als Lösung der Überzähligen unter ihnen Aaron und seinen Söhnen geben. Und Mose nahm das Lösegeld von denen, welche überzählig waren über die durch die Leviten Gelösten; von den Erstgeborenen der Kinder Israel nahm er das Geld, 1365 Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums. Und Mose gab das Geld der Lösung Aaron und seinen Söhnen, nach dem Befehl Jahwes, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Nehmet auf die Summe der Söhne Kehaths aus der Mitte der Söhne Levis, nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, von dreissig Jahren und darüber bis zu fünfzig Jahren, alle, welche in die Arbeit {Anderswo: Kriegsdienst; so auch V.35. 39. 43} treten, um das Werk am Zelte der Zusammenkunft zu verrichten. Dies ist der Dienst der Söhne Kehaths am Zelte der Zusammenkunft: das Hochheilige. Und Aaron und seine Söhne sollen beim Aufbruch des Lagers hineingehen und den Scheidevorhang {S. 2. Mose 35,12} abnehmen und die Lade des Zeugnisses damit bedecken; und sie sollen eine Decke von Dachsfell darüber legen und ein Tuch, ganz von blauem Purpur, oben darüber breiten und ihre Stangen daran tun. Und über den Tisch der Schaubrote sollen sie ein Tuch von blauem Purpur breiten und darauf stellen die Schüsseln und Schalen und Spendschalen und die Kannen zum Trankopfer; und das beständige Brot soll auf demselben sein; Und hierüber sollen sie ein Tuch von Karmesin breiten und es mit einer Decke von Dachsfell bedecken; und sie sollen seine Stangen daran tun. Und sie sollen ein Tuch von blauem Purpur nehmen und den Leuchter des Lichts bedecken und seine Lampen und seine Lichtschneuzen und seine Löschnäpfe und alle seine Ölgefässe, womit man den Dienst an ihm verrichtet; Und sie sollen ihn und alle seine Geräte in eine Decke von Dachsfell tun und auf die Trage legen. Und über den goldenen Altar sollen sie ein Tuch von blauem Purpur breiten und ihn mit einer Decke von Dachsfell bedecken und seine Stangen daran tun. Und sie sollen alle Geräte des Dienstes nehmen, womit man den Dienst im Heiligtum verrichtet, und sie in ein Tuch von blauem Purpur legen und sie mit einer Decke von Dachsfell bedecken und auf die Trage legen. Und sie sollen den Altar von der Fettasche reinigen und ein Tuch von rotem Purpur über ihn breiten, und darauf legen alle seine Geräte, womit man den Dienst auf ihm verrichtet: die Kohlenpfannen und die Gabeln und die Schaufeln und die Sprengschalen, alle Geräte des Altars; und sie sollen eine Decke von Dachsfell darüber breiten und seine Stangen daran tun. Und wenn Aaron und seine Söhne beim Aufbruch des Lagers das Bedecken des Heiligtums und aller Geräte des Heiligtums vollendet haben, so sollen danach die Söhne Kehaths kommen, um es zu tragen, damit sie das Heilige nicht anrühren und sterben. Das ist es, was die Söhne Kehaths vom Zelte der Zusammenkunft zu tragen haben. Und Eleasar, der Sohn Aarons, des Priesters, hat die Aufsicht über das Öl zum Licht und das wohlriechende Räucherwerk und das beständige Speisopfer und das Salböl, die Aufsicht über die ganze Wohnung und alles, was darin ist, über das Heiligtum wie über seine Geräte. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Ihr sollt den Stamm der Familien der Kehathiter nicht ausgerottet werden lassen aus der Mitte der Leviten; sondern dies sollt ihr ihnen tun, damit sie leben und nicht sterben, wenn sie dem Allerheiligsten nahen: Aaron und seine Söhne sollen hineingehen und jeden einzelnen von ihnen an seinen Dienst und an seine Traglast stellen; aber sie sollen nicht hineingehen, dass sie auch nur einen Augenblick das Heilige sehen und sterben. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm auch die Summe der Söhne Gersons auf, nach ihren Vaterhäusern, nach ihren Familien; von dreissig Jahren und darüber bis zu fünfzig Jahren sollst du sie mustern, alle, welche in die Arbeit treten, um den Dienst am Zelte der Zusammenkunft zu verrichten. Dies ist der Dienst der Familien der Gersoniter im Dienen und im Tragen: Sie sollen die Teppiche der Wohnung tragen und das Zelt der Zusammenkunft, seine Decke und die Decke von Dachsfell, die oben darüber ist, und den Vorhang vom Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, und die Umhänge des Vorhofs und den Vorhang vom Eingang des Tores des Vorhofs, welcher rings um die Wohnung und um den Altar ist, und ihre Seile, und alle Geräte ihres Dienstes; und alles, was an ihnen zu tun ist, sollen sie verrichten. Nach dem Befehl Aarons und seiner Söhne soll aller Dienst der Söhne der Gersoniter sein hinsichtlich all ihrer Traglast und all ihres Dienstes; und ihr sollt ihnen die Hut alles dessen auftragen, was sie zu tragen haben. Das ist der Dienst der Familien der Söhne der Gersoniter am Zelte der Zusammenkunft; und ihre Hut sei unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Die Söhne Meraris - nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern sollst du sie mustern; von dreissig Jahren und darüber bis zu fünfzig Jahren sollst du sie mustern, alle, welche in die Arbeit treten, um den Dienst am Zelte der Zusammenkunft zu verrichten. Und dies ist es, was ihnen zu tragen obliegt {W. dies ist die Hut ihrer Traglast}, nach ihrem ganzen Dienst am Zelte der Zusammenkunft: die Bretter der Wohnung und ihre Riegel und ihre Säulen und ihre Füsse, und die Säulen des Vorhofs ringsum und ihre Füsse und ihre Pflöcke und ihre Seile, nach allen ihren Geräten und nach all ihrem Dienst; und mit Namen sollt ihr ihnen die Geräte zuzählen, die ihnen zu tragen obliegen {W. die Geräte der Hut ihrer Traglast}. Das ist der Dienst der Familien der Söhne Meraris, nach all ihrem Dienst am Zelte der Zusammenkunft, unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Und Mose und Aaron und die Fürsten der Gemeinde musterten die Söhne der Kehathiter nach ihren Familien und nach ihren Vaterhäusern, von dreissig Jahren und darüber bis zu fünfzig Jahren, alle, welche in die Arbeit traten zum Dienst am Zelte der Zusammenkunft. Und es waren ihrer Gemusterten, nach ihren Familien, 2750. Das sind die Gemusterten der Familien der Kehathiter, alle, welche am Zelte der Zusammenkunft dienten, die Mose und Aaron musterten nach dem Befehl Jahwes durch Mose. Und die Gemusterten der Söhne Gersons, nach ihren Familien und nach ihren Vaterhäusern, von dreissig Jahren und darüber bis zu fünfzig Jahren, alle, welche in die Arbeit traten zum Dienst am Zelte der Zusammenkunft: es waren ihrer Gemusterten, nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, 2630. Das sind die Gemusterten der Familien der Söhne Gersons, alle, welche am Zelte der Zusammenkunft dienten, die Mose und Aaron musterten nach dem Befehl Jahwes. Und die Gemusterten der Familien der Söhne Meraris, nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, von dreissig Jahren und darüber bis zu fünfzig Jahren, alle, welche in die Arbeit traten zum Dienst am Zelte der Zusammenkunft: es waren ihrer Gemusterten, nach ihren Familien, 3200. Das sind die Gemusterten der Familien der Söhne Meraris, die Mose und Aaron musterten nach dem Befehl Jahwes durch Mose. Aller Gemusterten, welche Mose und Aaron und die Fürsten Israels musterten, der Leviten nach ihren Familien und nach ihren Vaterhäusern, von dreissig Jahren und darüber bis zu fünfzig Jahren, aller, welche antraten, um den Dienst der Bedienung und den Dienst des Tragens am Zelte der Zusammenkunft zu verrichten: ihrer Gemusterten waren 8580. Nach dem Befehl Jahwes musterte {O. beorderte, bestellte} man sie durch Mose {And. üb.: Nach dem Befehl Jahwes durch Mose musterte man (oder er) sie}, jeden einzelnen zu seinem Dienst und zu seiner Traglast; und sie wurden von ihm gemustert, wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete den Kindern Israel, dass sie alle Aussätzigen und alle Flüssigen und alle wegen einer Leiche Verunreinigten aus dem Lager hinaustun; sowohl Mann als Weib sollt ihr hinaustun, vor das Lager sollt ihr sie hinaustun, damit sie nicht ihre Lager verunreinigen, in deren Mitte ich wohne. Und die Kinder Israel taten also und taten sie vor das Lager hinaus; so wie Jahwe zu Mose geredet hatte, also taten die Kinder Israel. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel: Wenn ein Mann oder ein Weib irgend eine von allen Sünden der Menschen tun, so dass sie eine Untreue gegen Jahwe begehen {Vergl. 3. Mose 5,21 usw.}, und selbige Seele sich verschuldet, so sollen sie ihre Sünde bekennen, die sie getan haben; und der Täter {W. er} soll seine Schuld erstatten nach ihrer vollen Summe und soll das Fünftel davon hinzufügen und es dem geben, an welchem er sich verschuldet hat. Und wenn der Mann keinen Blutsverwandten {dasselbe Wort wie: "Löser"} hat, um diesem die Schuld zu erstatten, so soll die Schuld, welche Jahwe erstattet wird, dem Priester gehören ausser dem Widder der Versöhnung, womit man Sühnung für ihn tut. - Und jedes Hebopfer von allen heiligen Dingen der Kinder Israel, welche sie dem Priester darbringen, soll ihm gehören. Ja, ihm sollen eines jeden heilige Dinge gehören; was jemand dem Priester gibt, soll ihm gehören. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn irgend eines Mannes Weib ausschweift und Untreue gegen ihn begeht, und ein Mann liegt bei ihr zur Begattung, und es ist verborgen vor den Augen ihres Mannes, und sie hat sich im geheimen verunreinigt, und es ist kein Zeuge gegen sie, und sie ist nicht ertappt worden; und der Geist der Eifersucht kommt über ihn, und er wird eifersüchtig auf sein Weib, und sie hat sich verunreinigt; oder der Geist der Eifersucht kommt über ihn, und er wird eifersüchtig auf sein Weib, und sie hat sich nicht verunreinigt: so soll der Mann sein Weib zu dem Priester bringen und ihre Opfergabe {S. die Anm. zu 3. Mose 1,2} ihrethalben bringen, ein Zehntel Epha Gerstenmehl; er soll kein Öl darauf giessen und keinen Weihrauch darauf legen; denn es ist ein Speisopfer der Eifersucht, ein Speisopfer des Gedächtnisses, welches Ungerechtigkeit ins Gedächtnis bringt. Und der Priester soll sie herzunahen lassen und sie vor Jahwe stellen. Und der Priester nehme heiliges Wasser in einem irdenen Gefässe; und der Priester nehme von dem Staube, der auf dem Fussboden der Wohnung ist, und tue ihn in das Wasser. Und der Priester stelle das Weib vor Jahwe und entblösse das Haupt des Weibes, und lege auf ihre Hände das Speisopfer des Gedächtnisses; es ist ein Speisopfer der Eifersucht; und das fluchbringende Wasser der Bitterkeit soll in der Hand des Priesters sein. Und der Priester soll sie beschwören und zu dem Weibe sagen: Wenn kein Mann bei dir gelegen hat, und wenn du, unter deinem Manne seiend, nicht ausgeschweift bist in Unreinigkeit, so bleibe unversehrt von diesem fluchbringenden Wasser der Bitterkeit; wenn du aber, unter deinem Manne seiend, ausgeschweift bist und dich verunreinigt hast, und ein Mann bei dir gelegen hat ausser deinem Manne, - und zwar soll der Priester das Weib beschwören mit dem Schwure des Fluches, und der Priester soll zu dem Weibe sagen -: So mache dich Jahwe zum Fluche und zum Schwure in der Mitte deines Volkes, indem Jahwe deine Hüfte schwinden und deinen Bauch schwellen mache, und es komme dieses fluchbringende Wasser in deine Eingeweide, um den Bauch schwellen und die Hüfte schwinden zu machen! Und das Weib soll sagen: Amen, Amen! Und der Priester soll diese Flüche in ein Buch {O. auf eine Rolle} schreiben und sie in das Wasser der Bitterkeit auslöschen {damit die Flüche gleichsam in das Wasser übergehen}; und er soll das Weib das fluchbringende Wasser der Bitterkeit trinken lassen, damit das fluchbringende Wasser in sie komme zur Bitterkeit. Und der Priester nehme aus der Hand des Weibes das Speisopfer der Eifersucht und webe das Speisopfer vor Jahwe und bringe es zum Altar; und der Priester nehme eine Handvoll von dem Speisopfer als dessen Gedächtnisteil und räuchere es auf dem Altar; und danach soll er das Weib das Wasser trinken lassen. Und hat er sie das Wasser trinken lassen, so wird es geschehen, wenn sie sich verunreinigt und Untreue begangen hat gegen ihren Mann, dass das fluchbringende Wasser in sie kommen wird zur Bitterkeit, und ihr Bauch wird schwellen und ihre Hüfte schwinden; und das Weib wird zum Fluche werden in der Mitte ihres Volkes. Wenn aber das Weib sich nicht verunreinigt hat und rein ist, so wird sie unversehrt bleiben und Samen empfangen. Das ist das Gesetz der Eifersucht: Wenn ein Weib, unter ihrem Manne seiend, ausschweift und sich verunreinigt, oder wenn über einen Mann der Geist der Eifersucht kommt, und er wird eifersüchtig auf sein Weib, so soll er das Weib vor Jahwe stellen, und der Priester soll ihr tun nach diesem, ganzen Gesetz. Und der Mann wird frei sein von Schuld {Anderswo: Ungerechtigkeit}; selbiges Weib aber soll ihre Missetat tragen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ein Mann oder ein Weib sich weiht, indem er das Gelübde eines Nasirs {Abgesonderter, Geweihter} gelobt, um sich für Jahwe abzusondern, so soll er sich des Weines und des starken Getränks enthalten: Essig von Wein und Essig von starkem Getränk soll er nicht trinken; und keinerlei Traubensaft soll er trinken, und Trauben, frische oder getrocknete, soll er nicht essen. Alle die Tage seiner Absonderung soll er von allem, was vom Weinstock bereitet wird, von den Kernen bis zur Hülse, nicht essen. Alle die Tage des Gelübdes seiner Absonderung soll kein Schermesser über sein Haupt gehen; bis die Tage erfüllt sind, die er sich für Jahwe absondert, soll er heilig sein; er soll das Haar seines Hauptes frei wachsen lassen. Alle die Tage, die er sich für Jahwe absondert, soll er zu keiner Leiche kommen. Wegen seines Vaters und wegen seiner Mutter, wegen seines Bruders und wegen seiner Schwester, ihretwegen soll er sich nicht verunreinigen, wenn sie sterben; denn die Weihe {O. Absonderung, wie V.4} seines Gottes ist auf seinem Haupte. Alle die Tage seiner Absonderung ist er dem Jahwe heilig. Und wenn jemand unversehens, plötzlich, bei ihm stirbt, und er das Haupt seiner Weihe {O. Absonderung, wie V.4} verunreinigt, so soll er sein Haupt an dem Tage seiner Reinigung scheren; am siebten Tage soll er es scheren. Und am achten Tage soll er zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben zu dem Priester bringen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und der Priester soll eine zum Sündopfer und eine zum Brandopfer opfern, und Sühnung für ihn tun deswegen, dass er sich an der Leiche versündigt hat; und er soll sein Haupt an selbigem Tage heiligen. Und er soll die Tage seiner Absonderung nochmals für Jahwe absondern und ein einjähriges Lamm zum Schuldopfer bringen; die vorigen Tage aber sind verfallen, denn seine Weihe ist verunreinigt worden. Und dies ist das Gesetz des Nasirs: An dem Tage, an welchem die Tage seiner Absonderung erfüllt sind, soll man ihn an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft bringen. Und er soll Jahwe seine Opfergabe darbringen: ein einjähriges Lamm ohne Fehl zum Brandopfer, und ein einjähriges weibliches Lamm ohne Fehl zum Sündopfer; und einen Widder ohne Fehl zum Friedensopfer, und einen Korb mit Ungesäuertem: Feinmehlkuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl; nebst ihrem {d.h. nebst den zu den Brand- und Friedensopfern gehörenden Speis- und Trankopfern. Vergl. Kap. 15,3-11} Speisopfer und ihren {d.h. nebst den zu den Brand- und Friedensopfern gehörenden Speis- und Trankopfern. Vergl. Kap. 15,3-11} Trankopfern. Und der Priester soll sie vor Jahwe darbringen und sein Sündopfer und sein Brandopfer opfern. Und den Widder soll er als Friedensopfer dem Jahwe opfern samt dem Korbe des Ungesäuerten; und der Priester soll dessen Speisopfer und dessen Trankopfer opfern. Und der Nasir soll an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft das Haupt seiner Weihe scheren und das Haar des Hauptes seiner Weihe nehmen und es auf das Feuer legen, das unter dem Friedensopfer ist. Und der Priester nehme den gekochten Bug von dem Widder und einen ungesäuerten Kuchen und einen ungesäuerten Fladen aus dem Korbe und lege sie auf die Hände des Nasirs, nachdem er das Zeichen seiner Weihe geschoren hat. Und der Priester webe sie als Webopfer vor Jahwe; es ist dem Priester heilig nebst der Brust des Webopfers und nebst dem Schenkel des Hebopfers {3. Mose 7,32-34}. Und danach mag der Nasir Wein trinken. Das ist das Gesetz des Nasirs, der ein Gelübde tut, und das seine Opfergabe dem Jahwe wegen seiner Weihe, ausser dem, was seine Hand aufbringen kann. Gemäss seinem Gelübde, das er getan hat, also soll er tun nach dem Gesetz seiner Weihe. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr die Kinder Israel segnen; sprechet zu ihnen: Jahwe segne dich und behüte dich! Jahwe lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Jahwe erhebe sein Angesicht auf dich und gebe {Eig. setze, mache} dir Frieden! Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israel legen, und ich werde sie segnen. Und es geschah an dem Tage, da Mose das Aufrichten der Wohnung vollendet und sie gesalbt und sie geheiligt hatte mit allen ihren Geräten, sowie den Altar und alle seine Geräte, und er sie gesalbt und sie geheiligt hatte, da brachten die Fürsten Israels, die Häupter ihrer Vaterhäuser, sie, die Fürsten der Stämme, die Vorsteher der Gemusterten, sie brachten ihre Opfergabe dar vor Jahwe: sechs bedeckte Wagen und zwölf Rinder, einen Wagen für zwei Fürsten und ein Rind für einen; und sie brachten sie dar vor der Wohnung. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm sie von Ihnen, und sie seien zum Verrichten des Dienstes des Zeltes der Zusammenkunft, und gib sie den Leviten, einem jeden nach Verhältnis seines Dienstes. Und Mose nahm die Wagen und die Rinder und gab sie den Leviten. Zwei Wagen und vier Rinder gab er den Söhnen Gersons nach Verhältnis ihres Dienstes; und vier Wagen und acht Rinder gab er den Söhnen Meraris nach Verhältnis ihres Dienstes -: unter der Hand Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters. Aber den Söhnen Kehaths gab er nichts; denn ihnen lag der Dienst des Heiligtums ob: auf der Schulter trugen sie. Und die Fürsten brachten die Einweihungsgabe des Altars dar an dem Tage, da er gesalbt wurde; und die Fürsten brachten ihre Opfergabe dar vor dem Altar. Und Jahwe sprach zu Mose: Je ein Fürst auf einen Tag sollen sie ihre Opfergabe zur Einweihung des Altars darbringen. Und es geschah, der am ersten Tage seine Opfergabe darbrachte, war Nachschon, der Sohn Amminadabs, vom Stamme Juda. Und seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Nachschons, des Sohnes Amminadabs. Am zweiten Tage brachte Nethaneel dar, der Sohn Zuars, der Fürst von Issaschar; er brachte seine Opfergabe dar: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; einen jungen Farren, einen Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; einen Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Nethaneels, des Sohnes Zuars. Am dritten Tage der Fürst der Söhne Sebulons, Eliab, der Sohn Helons. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Eliabs, des Sohnes Helons. Am vierten Tage der Fürst der Söhne Rubens, Elizur, der Sohn Schedeurs. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Elizurs, des Sohnes Schedeurs. Am fünften Tage der Fürst der Söhne Simeons, Schelumiel, der Sohn Zurischaddais. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Schelumiels, des Sohnes Zurischaddais. Am sechsten Tage der Fürst der Söhne Gads, Eljasaph, der Sohn Deghuels. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Eljasaphs, des Sohnes Deghuels. Am siebten Tage der Fürst der Söhne Ephraims, Elischama, der Sohn Ammihuds. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Elischamas, des Sohnes Ammihuds. Am achten Tage der Fürst der Söhne Manasses, Gamliel, der Sohn Pedazurs. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Gamliels, des Sohnes Pedazurs. Am neunten Tage der Fürst der Söhne Benjamins, Abidan, der Sohn Gideonis. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Abidans, des Sohnes Gideonis. Am zehnten Tage der Fürst der Söhne Dans, Achieser, der Sohn Ammischaddais. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Achiesers, des Sohnes Ammischaddais. Am elften Tage der Fürst der Söhne Asers, Pagiel, der Sohn Okrans. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Pagiels, des Sohnes Okrans. Am zwölften Tage der Fürst der Söhne Naphtalis, Achira, der Sohn Enans. Seine Opfergabe war: eine silberne Schüssel, 130 Sekel ihr Gewicht, eine silberne Sprengschale, siebzig Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums, beide voll Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer; eine Schale, zehn Sekel Gold, voll Räucherwerk; ein junger Farre, ein Widder, ein einjähriges Lamm, zum Brandopfer; ein Ziegenbock zum Sündopfer; und zum Friedensopfer zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke, fünf einjährige Lämmer. Das war die Opfergabe Achiras, des Sohnes Enans. Dies war die Einweihungsgabe des Altars, seitens der Fürsten Israels, an dem Tage, da er gesalbt wurde: zwölf silberne Schüsseln, zwölf silberne Sprengschalen, zwölf goldene Schalen; 130 Sekel eine silberne Schüssel, und siebzig eine Sprengschale: alles Silber der Gefässe 2400 Sekel, nach dem Sekel des Heiligtums; zwölf goldene Schalen voll Räucherwerk, je zehn Sekel eine Schale, nach dem Sekel des Heiligtums: alles Gold der Schalen 120 Sekel. Aller Rinder zum Brandopfer waren zwölf Farren; dazu zwölf Widder, zwölf einjährige Lämmer, nebst ihrem Speisopfer; und zwölf Ziegenböcke zum Sündopfer. Und aller Rinder zum Friedensopfer waren 24 Farren; dazu sechzig Widder, sechzig Böcke, sechzig einjährige Lämmer. Das war die Einweihungsgabe des Altars, nachdem er gesalbt worden war. Und wenn Mose in das Zelt der Zusammenkunft hineinging, um mit ihm zu reden, so hörte er die Stimme zu ihm reden von dem Deckel herab, der auf der Lade des Zeugnisses war, zwischen den beiden Cherubim hervor; und er redete zu ihm. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu Aaron und sprich zu ihm: Wenn du die Lampen anzündest, so sollen die sieben Lampen gerade vor dem Leuchter hinscheinen. Und Aaron tat also: er zündete seine Lampen an, so dass sie gerade vor dem Leuchter hinschienen, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und dies war die Arbeit des Leuchters: getriebene Arbeit von Gold; von seinem Fusse bis zu seinen Blumen, alles war getriebene Arbeit; nach dem Bilde, das Jahwe dem Mose gezeigt, also hatte man {O. er} den Leuchter gemacht. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm die Leviten aus der Mitte der Kinder Israel und reinige sie. Und also sollst du mit ihnen tun, um sie zu reinigen: Sprenge Entsündigungswasser auf sie, und sie sollen das Schermesser über ihr ganzes Fleisch gehen lassen und ihre Kleider waschen und sich reinigen. Und sie sollen einen jungen Farren nehmen, und sein Speisopfer: Feinmehl, gemengt mit Öl; und einen anderen jungen Farren sollst du nehmen zum Sündopfer. Und du sollst die Leviten vor das Zelt der Zusammenkunft herzutreten lassen und die ganze Gemeinde der Kinder Israel versammeln. Und du sollst die Leviten vor Jahwe herzutreten lassen, und die Kinder Israel sollen ihre Hände auf die Leviten legen. Und Aaron soll die Leviten als Webopfer von seiten der Kinder Israel vor Jahwe weben, damit sie zum Verrichten des Dienstes Jahwes seien. Und die Leviten sollen ihre Hände auf den Kopf der Farren legen; und den einen sollst du als Sündopfer und den anderen als Brandopfer dem Jahwe opfern, um für die Leviten Sühnung zu tun. Und so sollst du die Leviten vor Aaron und vor seine Söhne stellen und sie dem Jahwe als Webopfer weben; und du sollst die Leviten aus der Mitte der Kinder Israel aussondern, dass die Leviten mir gehören. Und danach sollen die Leviten kommen, um das Zelt der Zusammenkunft zu bedienen. So sollst du sie reinigen und sie als Webopfer weben. Denn sie sind mir ganz zu eigen gegeben aus der Mitte der Kinder Israel; anstatt alles dessen, was die Mutter bricht, anstatt jedes Erstgeborenen aus den Kindern Israel habe ich sie mir genommen. Denn mein ist alles Erstgeborene unter den Kindern Israel an Menschen und an Vieh. An dem Tage, da ich alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlug, habe ich sie mir geheiligt. Und ich habe die Leviten genommen anstatt aller Erstgeborenen unter den Kindern Israel; und ich habe die Leviten dem Aaron und seinen Söhnen als Gabe {W. als Gegebene} aus der Mitte der Kinder Israel gegeben, um den Dienst der Kinder Israel am Zelte der Zusammenkunft zu verrichten und um für die Kinder Israel Sühnung zu tun, damit unter den Kindern Israel keine Plage dadurch entstehe, dass die Kinder Israel dem Heiligtum nahen. Und Mose und Aaron und die ganze Gemeinde der Kinder Israel taten so mit den Leviten; nach allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte wegen der Leviten, also taten die Kinder Israel mit ihnen. Und die Leviten entsündigten sich und wuschen ihre Kleider; und Aaron webte sie als Webopfer vor Jahwe; und Aaron tat Sühnung für sie zu ihrer Reinigung. Und danach kamen die Leviten, um ihren Dienst am Zelte der Zusammenkunft zu verrichten vor Aaron und vor seinen Söhnen. So wie Jahwe dem Mose betreffs der Leviten geboten hatte, also taten sie mit ihnen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Dies ist es, was die Leviten betrifft: Von 25 Jahren an und darüber soll er eintreten, um die Arbeit zu tun im Dienste des Zeltes der Zusammenkunft. Aber von fünfzig Jahren an soll er aus der Arbeit des Dienstes austreten und nicht mehr dienen; er mag seinen Brüdern helfen am Zelte der Zusammenkunft, um der Hut zu warten; aber Dienst soll er nicht tun. So sollst du mit den Leviten tun in ihren Obliegenheiten. Und Jahwe redete zu Mose in der Wüste Sinai, im zweiten Jahre nach ihrem Auszug aus dem Lande Ägypten, im ersten Monat, und sprach: Die Kinder Israel sollen das Passah feiern zu seiner bestimmten Zeit; am vierzehnten Tage in diesem Monat, zwischen den zwei Abenden, sollt ihr es feiern zu seiner bestimmten Zeit; nach allen seinen Satzungen und nach allen seinen Vorschriften sollt ihr es feiern. Und Mose redete zu den Kindern Israel, dass sie das Passah feiern sollten. Und sie feierten das Passah im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, zwischen den zwei Abenden, in der Wüste Sinai; nach allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte, also taten die Kinder Israel. Und es waren Männer da, die unrein waren wegen der Leiche eines Menschen und an jenem Tage das Passah nicht feiern konnten; und sie traten an jenem Tage vor Mose und vor Aaron. Und diese Männer sprachen zu ihm: Wir sind unrein wegen der Leiche eines Menschen; warum sollen wir verkürzt werden, dass wir die Opfergabe Jahwes nicht zur bestimmten Zeit in der Mitte der Kinder Israel darbringen? Und Mose sprach zu ihnen: Bleibet stehen, und ich will hören, was Jahwe eurethalben gebieten wird. - Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich: Wenn irgend jemand von euch oder von euren Geschlechtern unrein ist wegen einer Leiche oder ist auf einem fernen Wege, so soll er dem Jahwe Passah feiern; im zweiten Monat, am vierzehnten Tage, zwischen den zwei Abenden, sollen sie es feiern; mit Ungesäuertem und bitteren Kräutern sollen sie es essen; sie sollen nichts davon übriglassen bis an den Morgen, und sollen kein Bein an ihm zerbrechen; nach allen Satzungen des Passah sollen sie es feiern. Der Mann aber, der rein und nicht auf dem Wege ist, und es unterlässt, das Passah zu feiern, selbige Seele soll ausgerottet werden aus ihren Völkern; denn er hat die Opfergabe Jahwes nicht zur bestimmten Zeit dargebracht; selbiger Mann soll seine Sünde tragen. Und wenn ein Fremdling bei euch weilt und dem Jahwe Passah feiern will, so soll er es feiern nach der Satzung des Passah und nach seiner Vorschrift. Eine Satzung soll für euch sein, sowohl für den Fremdling als auch für den Eingeborenen des Landes. Und an dem Tage, da die Wohnung aufgerichtet wurde, bedeckte die Wolke die Wohnung des Zeltes des Zeugnisses; und am Abend war es über der Wohnung wie das Ansehen eines Feuers bis an den Morgen. So war es beständig: die Wolke bedeckte sie, und des Nachts war es wie das Ansehen eines Feuers. Und so wie die Wolke sich von dem Zelte erhob, brachen danach die Kinder Israel auf; und an dem Orte, wo die Wolke sich niederliess {O. ruhte; desgl. Kap. 10,12}, daselbst lagerten sich die Kinder Israel. Nach dem Befehl Jahwes brachen die Kinder Israel auf, und nach dem Befehl Jahwes lagerten sie sich; alle die Tage, da die Wolke auf der Wohnung ruhte, lagerten sie. Und wenn die Wolke viele Tage auf der Wohnung verweilte, so warteten die Kinder Israel der Hut Jahwes {d.h. sie beobachteten das, was für Jahwe zu beobachten war} und brachen nicht auf. Und geschah es, dass die Wolke wenige Tage auf der Wohnung war, nach dem Befehl Jahwes lagerten sie sich - und nach dem Befehl Jahwes brachen sie auf. Und geschah es, dass die Wolke da war vom Abend bis an den Morgen, und die Wolke erhob sich am Morgen, so brachen sie auf; oder einen Tag und eine Nacht, und die Wolke erhob sich, so brachen sie auf; oder zwei Tage oder einen Monat oder eine geraume Zeit {W. oder Tage} - wenn die Wolke auf der Wohnung verweilte, indem sie darauf ruhte, so lagerten die Kinder Israel und brachen nicht auf; und wenn sie sich erhob, so brachen sie auf. Nach dem Befehl Jahwes lagerten sie sich, und nach dem Befehl Jahwes brachen sie auf; sie warteten der Hut Jahwes nach dem Befehl Jahwes durch Mose. Und Jahwe redete zu Mose sprach: Mache dir zwei Trompeten von Silber; in getriebener Arbeit sollst du sie machen; und sie sollen dir dienen zur Berufung der Gemeinde und zum Aufbruch der Lager. Und stösst man in dieselben, so soll die ganze Gemeinde sich zu dir versammeln an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und wenn man in eine stösst, so sollen die Fürsten sich zu dir versammeln, die Häupter der Tausende Israels. Und blaset ihr Lärm, so sollen die Lager aufbrechen, die gegen Osten lagern; und blaset ihr Lärm zum zweiten Male, so sollen die Lager aufbrechen, die gegen Süden lagern: zu ihrem Aufbruch sollen sie Lärm blasen. Aber um die Versammlung zu versammeln, sollt ihr hineinstossen und nicht Lärm blasen. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen in die Trompeten stossen. Und sie sollen euch zu einer ewigen Satzung sein bei euren Geschlechtern. Und wenn ihr in eurem Lande in den Streit ziehet wider den Bedränger, der euch bedrängt, so sollt ihr mit den Trompeten Lärm blasen; und es wird eurer gedacht werden vor Jahwe, eurem Gott, und ihr werdet gerettet werden vor euren Feinden. Und an euren Freudentagen und an euren Festen {Eig. bestimmten Zeiten (um Gott zu nahen)} und an euren Neumonden {Eig. an den Anfängen eurer Monate}, da sollt ihr in die Trompeten stossen bei euren Brandopfern und bei euren Friedensopfern; und sie sollen euch zum Gedächtnis sein vor eurem Gott. Ich bin Jahwe, euer Gott. Und es geschah im zweiten Jahre, im zweiten Monat, am Zwanzigsten des Monats, da erhob sich die Wolke von der Wohnung des Zeugnisses. Und die Kinder Israel brachen auf aus der Wüste Sinai nach ihren Zügen {Eig. nach ihren Aufbrüchen; d.h. nach der in V. 14 - 28 beschriebenen Reihenfolge}; und die Wolke liess sich nieder in der Wüste Paran. Und sie brachen zum ersten Male auf nach dem Befehl Jahwes durch Mose. Und das Panier des Lagers der Kinder Juda brach zuerst auf nach ihren Heeren; und über sein Heer war Nachschon, der Sohn Amminadabs. Und über das Heer des Stammes der Kinder Issaschar war Nethaneel, der Sohn Zuars; und über das Heer des Stammes der Kinder Sebulon war Eliab, der Sohn Helons. Und die Wohnung wurde abgenommen, und es brachen auf die Söhne Gersons und die Söhne Meraris, welche die Wohnung trugen. Und das Panier des Lagers Rubens brach auf nach seinen Heeren; und über sein Heer war Elizur, der Sohn Schedeurs. Und über das Heer des Stammes der Kinder Simeon war Schelumiel, der Sohn Zurischaddais; und über das Heer des Stammes der Kinder Gad war Eljasaph, der Sohn Deghuels. Und die Kehathiter brachen auf, welche das Heiligtum trugen; und jene richteten die Wohnung auf, bis diese kamen. Und das Panier des Lagers der Kinder Ephraim brach auf nach ihren Heeren; und über sein Heer war Elischama, der Sohn Ammihuds. Und über das Heer des Stammes der Kinder Manasse war Gamliel, der Sohn Pedazurs; und über das Heer des Stammes der Kinder Benjamin war Abidan, der Sohn Gideonis. Und das Panier des Lagers der Kinder Dan, welches die Nachhut aller Lager bildete, brach auf nach ihren Heeren; und über sein Heer war Achieser, der Sohn Ammischaddais. Und über das Heer des Stammes der Kinder Aser war Pagiel, der Sohn Okrans; und über das Heer des Stammes der Kinder Naphtali war Achira, der Sohn Enans. - Das war die Marschordnung der Kinder Israel nach ihren Heeren; und so brachen sie auf. Und Mose sprach zu Hobab, dem Sohne Reghuels, des Midianiters, des Schwiegervaters {O. dem Schwager} Moses: Wir brechen auf nach dem Orte, von welchem Jahwe gesagt hat: Ich will ihn euch geben. Ziehe mit uns, so werden wir dir Gutes tun; denn Jahwe hat Gutes über Israel geredet. Und er sprach zu ihm: Ich will nicht mitziehen, sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft {O. in meinen Geburtsort; so auch 1. Mose 12,1; 24,4 usw.} will ich gehen. Und er sprach: Verlass uns doch nicht! Denn du weisst ja, wo wir in der Wüste lagern sollen; und du wirst unser Auge {Eig. unsere Augen} sein. Und es soll geschehen, wenn du mit uns ziehst, und uns jenes Gute geschieht, das Jahwe an uns tun will, so werden wir dir auch Gutes tun. Und sie brachen auf von dem Berge Jahwes, drei Tagereisen weit, und die Lade des Bundes Jahwes zog drei Tagereisen vor ihnen her, um ihnen einen Ruheort zu erkunden; und die Wolke Jahwes war über ihnen des Tages, wenn sie aus dem Lager zogen. Und es geschah, wenn die Lade aufbrach, so sprach Mose: Stehe auf, Jahwe, dass deine Feinde sich zerstreuen, und deine Hasser vor dir fliehen! Und wenn sie ruhte, so sprach er: Kehre wieder, Jahwe, zu den Myriaden der Tausende Israels! Und es geschah, als das Volk sich beklagte, dass es übel war in den Ohren Jahwes; und als Jahwe es hörte, da erglühte sein Zorn, und ein Feuer Jahwes brannte unter ihnen und frass am Ende des Lagers. Und das Volk schrie zu Mose; und Mose betete zu Jahwe, da legte sich das Feuer. Und man gab selbigem Orte den Namen Tabhera {Brand}, weil ein Feuer Jahwes unter ihnen gebrannt hatte. Und das Mischvolk, das in ihrer Mitte war, wurde lüstern, und auch die Kinder Israel weinten wiederum und sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst assen, der Gurken und der Melonen und des Lauchs und der Zwiebeln und des Knoblauchs; und nun ist unsere Seele dürre; gar nichts ist da, nur auf das Man sehen unsere Augen. Das Man aber war wie Koriandersamen, und sein Ansehen wie das Ansehen des Bdellion {S. die Anm. zu 1. Mose 2,12}. Das Volk lief umher, und sie sammelten und mahlten es mit Handmühlen oder zerstiessen es in Mörsern; und sie kochten es in Töpfen, auch machten sie Kuchen daraus; und sein Geschmack war wie der Geschmack von Ölkuchen. Und wenn des Nachts der Tau auf das Lager herabfiel, so fiel das Man auf dasselbe herab. Und als Mose das Volk nach seinen Geschlechtern, einen jeden am Eingang seines Zeltes, weinen hörte, und der Zorn Jahwes heftig entbrannte, da war es übel in den Augen Moses. Und Mose sprach zu Jahwe: Warum hast du an deinem Knechte übel getan, und warum habe ich nicht Gnade gefunden in deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? Bin ich mit diesem ganzen Volke schwanger gegangen, oder habe ich es geboren, dass du zu mir sprichst: Trage es in deinem Busen, gleichwie der Wärter den Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? Woher soll ich Fleisch haben, um es diesem ganzen Volke zu geben? Denn sie weinen gegen mich und sagen: Gib uns Fleisch, dass wir essen! Ich allein vermag nicht dieses ganze Volk zu tragen, denn es ist mir zu schwer. Und wenn du also mit mir tust, so bringe mich doch um, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, damit ich mein Unglück nicht ansehe. Und Jahwe sprach zu Mose: Versammle mir siebzig Männer aus den Ältesten Israels, von denen du weisst, dass sie die Ältesten des Volkes und seine Vorsteher sind, und führe sie zu dem Zelte der Zusammenkunft, dass sie sich daselbst mit dir hinstellen. Und ich werde herniederkommen und daselbst mit dir reden, und ich werde von dem Geiste nehmen, der auf dir ist, und auf sie legen, dass sie mit dir an der Last des Volkes tragen, und du sie nicht allein tragest. Und zu dem Volke sollst du sagen: Heiliget euch auf morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren Jahwes geweint und gesprochen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? denn in Ägypten ging es uns wohl; und Jahwe wird euch Fleisch geben, und ihr werdet essen. Nicht einen Tag sollt ihr essen, und nicht zwei Tage und nicht fünf Tage und nicht zehn Tage und nicht zwanzig Tage: bis zu einem ganzen Monat, bis es euch zur Nase herauskommt, und es euch zum Ekel wird; weil ihr Jahwe, der in eurer Mitte ist, verachtet {O. verworfen} und vor ihm geweint und gesprochen habt: Warum doch sind wir aus Ägypten herausgezogen? Und Mose sprach: 600000 Mann zu Fuss ist das Volk, in dessen Mitte ich bin, und du sprichst: Fleisch will ich ihnen geben, dass sie einen ganzen Monat essen! Soll Klein- und Rindvieh für sie geschlachtet werden, dass es für sie ausreiche? Oder sollen alle Fische des Meeres für sie gesammelt werden, dass es für sie ausreiche? Und Jahwe sprach zu Mose: Ist die Hand Jahwes zu kurz? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort dir eintrifft oder nicht. Da ging Mose hinaus und redete zu dem Volke die Worte Jahwes; und er versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie rings um das Zelt. Und Jahwe kam in der Wolke hernieder und redete zu ihm und nahm von dem Geiste, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Männer, die Ältesten. Und es geschah, sobald der Geist auf sie kam {Eig. sich auf sie niederliess: so auch V.26}, weissagten sie; aber sie fuhren nicht fort. Und zwei Männer blieben im Lager zurück, der Name des einen war Eldad, und der Name des anderen Medad; und auch auf sie kam der Geist (sie waren nämlich unter den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelte hinausgegangen), und sie weissagten im Lager. Da lief ein Jüngling hin und berichtete es Mose und sprach: Eldad und Medad weissagen im Lager. Und Josua, der Sohn Nuns, der Diener Moses, einer von seinen Jünglingen {O. Auserlesenen; and. üb.: der Diener Moses von seiner Jugend an}, antwortete und sprach: Mein Herr Mose, wehre ihnen! Aber Mose sprach zu ihm: Eiferst du für mich? Möchte doch das ganze Volk Jahwes Propheten sein, dass Jahwe seinen Geist auf sie legte! Und Mose zog sich in das Lager zurück, er und die Ältesten Israels. Und ein Wind fuhr von Jahwe aus und trieb Wachteln vom Meere herbei und warf sie auf das Lager, bei einer Tagereise hier und bei einer Tagereise dort, rings um das Lager, und bei zwei Ellen hoch über der Oberfläche der Erde. Und das Volk machte sich auf, denselben ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag, und sie sammelten die Wachteln; wer wenig gesammelt, hatte zehn Homer gesammelt; und sie breiteten sich dieselben aus rings um das Lager her. Das Fleisch war noch zwischen ihren Zähnen, es war noch nicht zerkaut, da entbrannte der Zorn Jahwes wider das Volk, und Jahwe richtete unter dem Volke eine sehr grosse Niederlage an {W. schlug... einen sehr grossen Schlag}. Und man gab selbigem Orte den Namen Kibroth-Hattaawa {Gräber des Gelüsts}, weil man daselbst das Volk begrub, das lüstern gewesen war. Von Kibroth-Hattaawa brach das Volk auf nach Hazeroth; und sie waren zu Hazeroth. Und Mirjam und Aaron redeten wider Mose wegen des kuschitischen Weibes, das er genommen hatte; denn er hatte ein kuschitisches Weib genommen. Und sie sprachen: Hat Jahwe nur mit {O. durch} Mose allein geredet? Hat er nicht auch mit {O. durch} uns geredet? Und Jahwe hörte es. Der Mann Mose aber war sehr sanftmütig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren. Da sprach Jahwe plötzlich zu Mose und zu Aaron und zu Mirjam: Gehet hinaus, ihr drei, zum Zelte der Zusammenkunft! Und sie gingen hinaus, die drei. Und Jahwe kam in der Wolkensäule hernieder und stand an dem Eingang des Zeltes; und er rief Aaron und Mirjam, und die beiden traten hinaus. Und er sprach: Höret denn meine Worte! Wenn ein Prophet unter euch ist, dem will ich, Jahwe, in einem Gesicht mich kundtun, in einem Traume will ich mit ihm reden. Nicht also mein Knecht Mose. Er ist treu in meinem ganzen Hause; mit ihm rede ich von Mund zu Mund, und deutlich und nicht in Rätseln, und das Bild Jahwes schaut er. Und warum habt ihr euch nicht gefürchtet, wider meinen Knecht, wider Mose, zu reden? Und der Zorn Jahwes entbrannte wider sie, und er ging weg. Und die Wolke wich von {Eig. von über} dem Zelte, und siehe, Mirjam war aussätzig wie Schnee; und Aaron wandte sich zu Mirjam, und siehe, sie war aussätzig. Da sprach Aaron zu Mose: Ach, mein Herr! lege doch nicht die Sünde auf uns, durch welche wir töricht gehandelt und uns versündigt haben! Möge sie doch nicht sein wie ein totes Kind, dessen Fleisch, wenn es aus seiner Mutter Leibe hervorkommt, zur Hälfte verwest ist! Und Mose schrie zu Jahwe und sprach: O Gott {El}, bitte, heile sie doch! Und Jahwe sprach zu Mose: Hätte ihr Vater ihr etwa ins Angesicht gespieen, sollte sie sich nicht sieben Tage lang schämen {O. sollte sie nicht... beschimpft sein}? Sie soll sieben Tage ausserhalb des Lagers eingeschlossen werden, und danach mag sie wieder aufgenommen werden. Und Mirjam wurde sieben Tage ausserhalb des Lagers eingeschlossen; und das Volk brach nicht auf, bis Mirjam wieder aufgenommen war. Danach aber brach das Volk von Hazeroth auf; und sie lagerten sich in der Wüste Paran. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Sende dir Männer aus, dass sie das Land Kanaan auskundschaften, welches ich den Kindern Israel gebe; je einen Mann für den Stamm seiner Väter sollt ihr aussenden, jeder ein Fürst unter ihnen. Und Mose sandte sie aus der Wüste Paran nach dem Befehl Jahwes, allesamt Männer, welche Häupter der Kinder Israel waren. Und dies sind ihre Namen: für den Stamm Ruben, Schammua, der Sohn Sakkurs; für den Stamm Simeon, Schaphat, der Sohn Choris; für den Stamm Juda, Kaleb, der Sohn Jephunnes; für den Stamm Issaschar, Jigal, der Sohn Josephs; für den Stamm Ephraim, Hosea, der Sohn Nuns; für den Stamm Benjamin, Palti, der Sohn Raphus; für den Stamm Sebulon, Gaddiel, der Sohn Sodis; für den Stamm Joseph, für den Stamm Manasse, Gaddi, der Sohn Susis; für den Stamm Dan, Ammiel, der Sohn Gemallis; für den Stamm Aser, Sethur, der Sohn Michaels; für den Stamm Naphtali, Nachbi, der Sohn Waphsis; für den Stamm Gad, Geuel, der Sohn Makis. Das sind die Namen der Männer, welche Mose aussandte, um das Land auszukundschaften. Und Mose nannte Hosea {H. Hoschea: Rettung}, den Sohn Nuns, Josua {S. 2. Mose 17,9}. Und Mose sandte sie, um das Land Kanaan auszukundschaften, und sprach zu ihnen: Ziehet hier hinauf an der Südseite {O. durch das Land des Südens; so auch V.22}, und steiget auf das Gebirge, und besehet das Land, wie es ist; und das Volk, das darin wohnt, ob es stark oder schwach, ob es gering oder zahlreich ist; und wie das Land ist, in welchem es wohnt, ob es gut oder schlecht ist; und wie die Städte sind, in denen es wohnt, ob es in Lagern oder in Festungen wohnt; und wie das Land ist, ob es fett oder mager ist, ob Bäume darin sind oder nicht. Und fasset Mut und nehmet von der Frucht des Landes. Die Tage aber waren die Tage der ersten Trauben. Und sie zogen hinauf und kundschafteten das Land aus, von der Wüste Zin bis Rechob, wenn man nach Hamath geht. Und sie zogen an der Südseite hinauf und kamen bis Hebron, und daselbst waren Achiman, Scheschai und Talmai, die Kinder Enaks. Hebron aber war sieben Jahre vor Zoan in Ägypten erbaut worden. Und sie kamen bis in das Tal {Das hebr. Wort bezeichnet allgemein alle Wildbäche und Flüsse Palästinas, und zwar sowohl den Fluss selbst, als auch die Schlucht oder das Tal, in welchem er fliesst} Eskol {Traube} und schnitten daselbst eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweien an einer Stange, auch Granatäpfel und Feigen. Jenen Ort nannte man Tal Eskol wegen der Traube, welche die Kinder Israel daselbst abgeschnitten hatten. Und sie kehrten nach Verlauf von vierzig Tagen vom Auskundschaften des Landes zurück. Und sie gingen und kamen zu Mose und zu Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel in die Wüste Paran nach Kades; und sie brachten ihnen und der ganzen Gemeinde Bescheid und zeigten ihnen die Frucht des Landes. Und sie erzählten ihm und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, wohin du uns gesandt hast; und wirklich, es fliesst von Milch und Honig, und dies ist seine Frucht. Nur dass das Volk stark ist, welches in dem Lande wohnt, und die Städte befestigt, sehr gross; und auch die Kinder Enaks haben wir dort gesehen. Amalek wohnt im Lande des Südens, und die Hethiter und die Jebusiter und die Amoriter wohnen auf dem Gebirge, und die Kanaaniter wohnen am Meere und an der Seite des Jordan. Und Kaleb beschwichtigte das Volk gegen Mose und sprach: Lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir werden es gewisslich überwältigen. Aber die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sprachen: Wir vermögen nicht gegen das Volk hinaufzuziehen, denn es ist stärker als wir. Und sie brachten unter die Kinder Israel ein böses Gerücht über das Land aus, das sie ausgekundschaftet hatten, und sprachen: Das Land, welches wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Bewohner frisst; und alles Volk, das wir darin gesehen haben, sind Leute von hohem Wuchse; auch haben wir dort die Riesen {H. Nephilim; kommt nur in diesem Verse und in 1. Mose 6,4 vor} gesehen, die Kinder Enaks, von den Riesen; und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und also waren wir auch in ihren Augen. Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in selbiger Nacht. Und alle Kinder Israel murrten wider Mose und wider Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: O wären wir doch im Lande Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben! Und warum bringt uns Jahwe in dieses Land, dass wir durchs Schwert fallen und unsere Weiber und unsere Kindlein zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren? Und sie sprachen einer zum anderen: Lasst uns ein Haupt über uns setzen und nach Ägypten zurückkehren! - Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Kinder Israel. Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider, und sie sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sagten: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn Jahwe Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig fliesst. Nur empöret euch nicht wider Jahwe; und fürchtet ja nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein. Ihr Schirm {W. Schatten} ist von ihnen gewichen, und Jahwe ist mit uns; fürchtet sie nicht! Und die ganze Gemeinde sagte, dass man sie steinigen solle. Da erschien die Herrlichkeit Jahwes an dem Zelte der Zusammenkunft allen Kindern Israel. Und Jahwe sprach zu Mose: Wie lange will mich dieses Volk verachten, und wie lange wollen sie mir nicht glauben {O. mir misstrauen} bei all den Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe? Ich will es mit der Pest schlagen und es vertilgen; und ich will dich zu einer Nation machen, grösser und stärker als sie. Und Mose sprach zu Jahwe: So werden die Ägypter es hören; denn durch deine Macht hast du dieses Volk aus ihrer Mitte heraufgeführt; und man wird es den Bewohnern dieses Landes sagen, welche gehört haben {O. sie haben gehört}, dass du, Jahwe, in der Mitte dieses Volkes bist, dass du, Jahwe, Auge in Auge dich sehen lässt, und dass deine Wolke über ihnen steht, und du in einer Wolkensäule vor ihnen hergehst bei Tage und in einer Feuersäule bei Nacht. Und tötest du dieses Volk wie einen Mann, so werden die Nationen, die deinen Ruf gehört haben, sprechen und sagen: Weil Jahwe nicht vermochte, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen hatte, so hat er sie in der Wüste hingeschlachtet. Und nun möge doch die Macht des Herrn sich gross erweisen, so wie du geredet hast, indem du sprachst: Jahwe ist langsam zum Zorn und gross an Güte, der Ungerechtigkeit und Übertretung vergibt, - aber keineswegs hält er für schuldlos {O. lässt er ungestraft; vergl. 2. Mose 34,6} den Schuldigen - der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern am dritten und am vierten Gliede. Vergib doch die Ungerechtigkeit dieses Volkes nach der Grösse deiner Güte, und so wie du diesem Volke verziehen hast von Ägypten an bis hierher! Und Jahwe sprach: Ich habe vergeben nach deinem Worte. Doch aber, so wahr ich lebe, soll von der Herrlichkeit Jahwes erfüllt werden die ganze Erde; denn alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, welche ich in Ägypten und in der Wüste getan, und mich nun zehnmal versucht und nicht gehört haben auf meine Stimme - wenn sie das Land sehen werden {O. so wahr ich lebe und von der Herrlichkeit Jahwes erfüllt werden wird die ganze Erde, wenn alle die Männer... das Land sehen werden}, das ich ihren Vätern zugeschworen habe! ja, alle, die mich verachtet haben, sollen es nicht sehen. Aber meinen Knecht Kaleb, weil ein anderer Geist in ihm gewesen und er mir völlig nachgefolgt ist, ihn werde ich in das Land bringen, in welches er gekommen ist; und sein Same soll es besitzen. Die Amalekiter aber und die Kanaaniter wohnen in der Niederung; morgen wendet euch und brechet auf nach der Wüste, des Weges zum Schilfmeer. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Wie lange soll es mit dieser bösen Gemeinde währen, dass sie wider mich murrt? Das Murren der Kinder Israel, das sie wider mich murren, habe ich gehört. Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Jahwe {S. die Anm. zu 1. Mose 22,16}, wenn ich euch nicht also tun werde, wie ihr vor meinen Ohren geredet habt! In dieser Wüste sollen eure Leichname fallen, ja, alle eure Gemusterten nach eurer ganzen Zahl, von zwanzig Jahren und darüber, die ihr wider mich gemurrt habt. Wenn ihr in das Land kommen werdet, darinnen euch wohnen zu lassen ich meine Hand erhoben habe, ausser Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Josua, dem Sohne Nuns! Und eure Kindlein, von denen ihr gesagt habt: Sie werden zur Beute werden! die will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennen lernen, das ihr verschmäht habt. Ihr aber, eure Leichname sollen in dieser Wüste fallen; und eure Kinder sollen vierzig Jahre lang in der Wüste weiden und eure Hurereien tragen, bis eure Leichname in der Wüste aufgerieben sind. Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag für ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Ungerechtigkeiten tragen, und ihr sollt erfahren, was es ist, wenn ich mich abwende! Ich, Jahwe, habe es geredet; wenn ich dies nicht tun werde an dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich wider mich zusammengerottet hat! In dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden, und daselbst sollen sie sterben! Und die Männer, welche Mose ausgesandt hatte, um das Land auszukundschaften, und die zurückkehrten und die ganze Gemeinde wider ihn murren machten, indem sie ein böses Gerücht über das Land ausbrachten, jene Männer, die ein böses Gerücht über das Land ausgebracht hatten, starben durch eine Plage vor Jahwe. Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben am Leben von jenen Männern, welche gegangen waren, das Land auszukundschaften. Und als Mose jene Worte zu allen Kindern Israel redete, da trauerte das Volk sehr. Und sie machten sich des Morgens früh auf, um auf den Gipfel des Gebirges hinaufzuziehen, und sprachen: Hier sind wir und wollen an den Ort hinaufziehen, von welchem Jahwe geredet hat; denn wir haben gesündigt. Aber Mose sprach: Warum übertretet ihr doch den Befehl Jahwes? Es wird ja nicht gelingen! Ziehet nicht hinauf, denn Jahwe ist nicht in eurer Mitte, dass ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet, denn die Amalekiter und die Kanaaniter sind dort vor euch, und ihr werdet durchs Schwert fallen. Weil ihr euch von der Nachfolge Jahwes {Eig. von hinter Jahwe her} abgewandt habt, wird Jahwe nicht mit euch sein. Doch sie vermassen sich, auf den Gipfel des Gebirges hinaufzuziehen; aber die Lade des Bundes Jahwes und Mose wichen nicht aus der Mitte des Lagers. Da kamen die Amalekiter und die Kanaaniter, die auf jenem Gebirge wohnten, herab und schlugen und zersprengten sie bis Horma. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land eurer Wohnsitze kommet, das ich euch geben werde, und ihr dem Jahwe ein Feueropfer opfert, ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer, um ein Gelübde zu erfüllen {Eig. auszusondern, zu weihen}, oder eine freiwillige Gabe, oder an euren Festen {Eig. bestimmte Zeiten (um Gott zu nahen)}, um Jahwe einen lieblichen Geruch zu bereiten, vom Rind- oder vom Kleinvieh: so soll der, welcher Jahwe seine Opfergabe darbringt, als Speisopfer darbringen ein Zehntel Feinmehl, gemengt mit einem viertel Hin Öl; Und als Trankopfer sollst du ein viertel Hin Wein opfern zu {And.: auf} dem Brandopfer oder zu dem Schlachtopfer, bei jedem Schafe. Oder bei einem Widder sollst du als Speisopfer zwei Zehntel Feinmehl opfern, gemengt mit einem drittel Hin Öl; und als Trankopfer sollst du ein drittel Hin Wein darbringen: ein lieblicher Geruch dem Jahwe. Und wenn du ein junges Rind als Brandopfer oder als Schlachtopfer opferst, um ein Gelübde zu erfüllen {Eig. aussondern zu weihen}, oder als Friedensopfer für Jahwe, so soll man zu dem jungen Rinde als Speisopfer darbringen drei Zehntel Feinmehl, gemengt mit einem halben Hin Öl; und als Trankopfer sollst du ein halbes Hin Wein darbringen: ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Also soll getan werden bei jedem Rinde oder bei jedem Widder oder bei jedem Schafe oder bei jeder Ziege; nach der Zahl, die ihr opfert, sollt ihr also tun bei einem jeden nach ihrer Zahl. Jeder Eingeborene soll dieses also tun, wenn er ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe darbringt. Und wenn ein Fremdling bei euch weilt, oder wer in eurer Mitte ist bei euren Geschlechtern, und er opfert dem Jahwe ein Feueropfer lieblichen Geruchs, so soll er ebenso tun, wie ihr tut. - Was die Versammlung betrifft, so soll einerlei Satzung für euch sein und für den Fremdling, der bei euch weilt; eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern: wie ihr, so soll der Fremdling sein vor Jahwe. Einerlei Gesetz und einerlei Recht soll für euch sein und für den Fremdling, der bei euch weilt. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, wohin ich euch bringen werde, so soll es geschehen, wenn ihr von dem Brote des Landes esset, so sollt ihr Jahwe ein Hebopfer heben: als Erstling eures Schrotmehls sollt ihr einen Kuchen als Hebopfer heben; wie das Hebopfer der Tenne, also sollt ihr dieses heben. Von dem Erstling eures Schrotmehls sollt ihr Jahwe ein Hebopfer geben, bei euren Geschlechtern. Und wenn ihr aus Versehen sündiget und nicht tut alle diese Gebote, die Jahwe zu Mose geredet hat, alles, was Jahwe euch durch Mose geboten hat, von dem Tage an, da Jahwe Gebote gab, und fernerhin bei euren Geschlechtern, so soll es geschehen, wenn es vor den Augen der Gemeinde verborgen, aus Versehen geschehen ist, so soll die ganze Gemeinde einen jungen Farren als Brandopfer opfern zum lieblichen Geruch dem Jahwe, nebst seinem Speisopfer und seinem Trankopfer, nach der Vorschrift, und einen Ziegenbock zum Sündopfer. Und der Priester soll Sühnung tun für die ganze Gemeinde der Kinder Israel, und es wird ihnen vergeben werden; denn es war eine Sünde aus Versehen, und sie haben ihre Opfergabe, ein Feueropfer dem Jahwe, und ihr Sündopfer vor Jahwe gebracht wegen ihrer Sünde aus Versehen {Eig. wegen ihres Versehens}. Und es wird der ganzen Gemeinde der Kinder Israel vergeben werden und dem Fremdling, der in ihrer Mitte weilt; denn von dem ganzen Volke ist es geschehen aus Versehen. Und wenn eine einzelne Seele aus Versehen sündigt, so soll sie eine einjährige Ziege zum Sündopfer darbringen. Und der Priester soll Sühnung tun für die Seele, die ein Versehen begangen hat durch eine Sünde aus Versehen vor Jahwe, um Sühnung für sie zu tun; und es wird ihr vergeben werden. Für den Eingeborenen unter den Kindern Israel und für den Fremdling, der in ihrer Mitte weilt, sollt ihr ein Gesetz haben, für den, der aus Versehen etwas tut. Aber die Seele, welche mit erhobener Hand etwas tut, von den Eingeborenen und von den Fremdlingen, die schmäht Jahwe; und selbige Seele soll ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes, denn das Wort Jahwes hat sie verachtet und sein Gebot gebrochen; selbige Seele soll gewisslich ausgerottet werden: ihre Ungerechtigkeit ist auf ihr. Und als die Kinder Israel in der Wüste waren, da fanden sie einen Mann, der am Sabbathtage Holz auflas. Und die ihn, Holz auflesend, gefunden hatten, brachten ihn zu Mose und zu Aaron und zu der ganzen Gemeinde. Und sie legten ihn in Gewahrsam, denn es war nicht genau bestimmt, was ihm getan werden sollte. Da sprach Jahwe zu Mose: Der Mann soll gewisslich getötet werden; die ganze Gemeinde soll ihn ausserhalb des Lagers steinigen. Da führte ihn die ganze Gemeinde vor das Lager hinaus, und sie steinigten ihn, dass er starb, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Jahwe sprach zu Mose und sagte: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen, dass sie sich eine Quaste an den Zipfeln ihrer Oberkleider {Eig. Oberkleider; das Obergewand bestand meist aus einem grossen viereckigen Stück Zeug, das man in verschiedener Weise umwarf} machen, bei ihren Geschlechtern, und dass sie an die Quaste des Zipfels eine Schnur von blauem Purpur setzen; und es soll euch zu einer Quaste sein, dass ihr, wenn ihr sie ansehet, aller Gebote Jahwes gedenket und sie tuet, und dass ihr nicht umherspähet eurem Herzen und euren Augen nach, denen ihr nachhuret; damit ihr aller meiner Gebote gedenket und sie tuet, und heilig seiet eurem Gott. Ich bin Jahwe, euer Gott, der ich euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, um euer Gott zu sein; ich bin Jahwe, euer Gott. Und Korah, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kehaths, des Sohnes Levis, unternahm es, und mit ihm Dathan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, der Sohn Pelets, die Söhne Rubens, und sie standen auf gegen Mose, mit 250 Männern von den Kindern Israel, Fürsten der Gemeinde, Berufene {S. die Anm. zu Kap. 1,16} der Versammlung, Männer von Namen. Und sie versammelten sich wider Mose und wider Aaron und sprachen zu ihnen: Lasst es genug sein! Denn die ganze Gemeinde, sie allesamt, sind heilig, und Jahwe ist in ihrer Mitte! Und warum erhebet ihr euch über die Versammlung Jahwes? Als Mose es hörte, fiel er auf sein Angesicht. Und er redete zu Korah und zu seiner ganzen Rotte und sprach: Morgen, da wird Jahwe kundtun, wer sein ist und wer heilig {Eig. der Heilige} ist, dass er ihn zu sich nahen lasse; und wen er erwählt, den wird er zu sich nahen lassen. Dieses tut: Nehmet euch Räucherpfannen, Korah und seine ganze Rotte, und morgen tut Feuer darein und leget Räucherwerk darauf vor Jahwe; und es soll geschehen, der Mann, den Jahwe erwählen wird, der sei der Heilige. Lasst es genug sein, ihr Söhne Levis! Und Mose sprach zu Korah: Höret doch, ihr Söhne Levis! Ist es euch zu wenig, dass der Gott Israels euch aus der Gemeinde Israel ausgesondert hat, um euch zu sich nahen zu lassen, damit ihr den Dienst der Wohnung Jahwes verrichtet, und vor der Gemeinde stehet, um sie zu bedienen, dass er dich und alle deine Brüder, die Söhne Levis, mit dir hat herzunahen lassen? Und ihr trachtet auch nach dem Priestertum! Darum rottet ihr euch zusammen, du und deine ganze Rotte, wider Jahwe; denn Aaron, was ist er, dass ihr wider ihn murret? Und Mose sandte hin, um Dathan und Abiram, die Söhne Eliabs, zu rufen. Aber sie sprachen: Wir kommen nicht hinauf! Ist es zu wenig, dass du uns aus einem Lande, das von Milch und Honig fliesst, heraufgeführt hast, um uns in der Wüste sterben zu lassen, dass du dich auch gar zum Herrscher über uns aufwirfst? Du hast uns keineswegs in ein Land gebracht, das von Milch und Honig fliesst, noch uns Äcker und Weinberge als Erbteil gegeben! Willst du diesen Leuten die Augen ausstechen? Wir kommen nicht hinauf! Da ergrimmte Mose sehr und sprach zu Jahwe: Wende dich nicht zu ihrer Opfergabe! nicht einen Esel habe ich von ihnen genommen, und keinem einzigen unter ihnen ein Leid getan. Und Mose sprach zu Korah: Du und deine ganze Rotte, ihr sollt morgen vor Jahwe erscheinen {W. sein}, du und sie und Aaron. Und nehmet ein jeder seine Räucherpfanne und leget Räucherwerk darauf, und bringet ein jeder seine Räucherpfanne dar vor Jahwe, 250 Räucherpfannen; und du und Aaron, ein jeder seine Räucherpfanne. Und sie nahmen ein jeder seine Räucherpfanne und taten Feuer darauf und legten Räucherwerk darauf; und sie traten hin an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, auch Mose und Aaron. Und Korah versammelte wider sie die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Da erschien die Herrlichkeit Jahwes vor der ganzen Gemeinde. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Sondert euch ab aus der Mitte dieser Gemeinde, und ich will sie vernichten in einem Augenblick! Und sie fielen auf ihr Angesicht und sprachen: Gott {El}, du Gott der Geister alles Fleisches! der eine Mann sündigt, und du solltest über die ganze Gemeinde zürnen? Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu der Gemeinde und sprich: Hebet euch ringsum weg von der Wohnung Korahs, Dathans und Abirams. Da stand Mose auf und ging zu Dathan und Abiram, und ihm nach gingen die Ältesten Israels. Und er redete zu der Gemeinde und sprach: Weichet doch von den Zelten dieser gesetzlosen Männer und rühret nichts an, was ihnen gehört, dass ihr nicht weggerafft werdet in allen ihren Sünden! Und sie hoben sich ringsum weg von der Wohnung Korahs, Dathans und Abirams. Und Dathan und Abiram traten heraus und standen am Eingang ihrer Zelte mit ihren Weibern und ihren Söhnen und ihren Kindlein. Und Mose sprach: Daran sollt ihr erkennen, dass Jahwe mich gesandt hat, alle diese Taten zu tun, dass ich nicht aus meinem Herzen gehandelt habe: Wenn diese sterben, wie alle Menschen sterben, und mit der Heimsuchung aller Menschen heimgesucht werden, so hat Jahwe mich nicht gesandt; wenn aber Jahwe ein Neues {W. eine Schöpfung, d.h. etwas noch nie Geschehenes} schafft, und der Erdboden seinen Mund auftut und sie verschlingt mit allem, was ihnen angehört, und sie lebendig in den Scheol hinabfahren, so werdet ihr erkennen, dass diese Männer Jahwe verachtet haben. - Und es geschah, als er alle diese Worte ausgeredet hatte, da spaltete sich der Erdboden, der unter ihnen war, und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang sie und ihre Familien {W. ihre Häuser} und alle Menschen, die Korah angehörten, und die ganze Habe. Und sie fuhren, sie und alles, was ihnen angehörte, lebendig in den Scheol hinab; und die Erde bedeckte sie, und sie wurden mitten aus der Versammlung vertilgt. Und ganz Israel, das rings um sie her war, floh bei ihrem Geschrei; denn sie sprachen: Dass die Erde uns nicht verschlinge! Und Feuer ging aus von Jahwe und frass die 250 Männer, die das Räucherwerk dargebracht hatten. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Sprich zu Eleasar, dem Sohne Aarons, dem Priester {O. des Priesters}, dass er die Räucherpfannen aus dem Brande herausnehme; und streue das Feuer hinweg, denn sie sind heilig. Die Räucherpfannen dieser Männer, welche wider ihre Seele gesündigt haben, - man mache daraus breitgeschlagene Bleche zum Überzug für den Altar; denn sie haben sie vor Jahwe dargebracht, und so sind sie heilig; und sie sollen den Kindern Israel zum Zeichen sein. Und Eleasar, der Priester, nahm die ehernen Räucherpfannen, welche die Verbrannten dargebracht hatten, und man schlug sie breit zum Überzug für den Altar, als ein Gedächtnis für die Kinder Israel, auf dass kein Fremder, der nicht vom Samen Aarons ist, herzunahe, um Räucherwerk vor Jahwe zu räuchern, und es ihm nicht ergehe wie Korah und seiner Rotte, - so wie Jahwe durch Mose zu ihm {d.h. zu Eleasar} geredet hatte. Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte am anderen Morgen wider Mose und wider Aaron und sprach: Ihr habt das Volk Jahwes getötet! Und es geschah, als die Gemeinde sich wider Mose und wider Aaron versammelte, da wandten sie sich zu dem Zelte der Zusammenkunft, und siehe, die Wolke bedeckte es, und die Herrlichkeit Jahwes erschien. Da gingen Mose und Aaron vor das Zelt der Zusammenkunft. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Hebet euch weg aus der Mitte dieser Gemeinde, und ich will sie vernichten in einem Augenblick! Da fielen sie auf ihr Angesicht. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm die Räucherpfanne und tue Feuer vom Altar darauf und lege Räucherwerk auf, und bringe es eilends zu der Gemeinde und tue Sühnung für sie; denn der Zorn ist ausgegangen von {Eig. von her} Jahwe, die Plage hat begonnen. Und Aaron nahm die Räucherpfanne, so wie Mose geredet hatte, und lief mitten unter die Versammlung, und siehe, die Plage hatte unter dem Volke begonnen; und er legte das Räucherwerk auf und tat Sühnung für das Volk. Und er stand zwischen den Toten und den Lebendigen, und der Plage ward gewehrt. Und es waren derer, die an der Plage starben, 14700, ausser denen, die Korahs wegen gestorben waren. Und Aaron kam wieder zu Mose an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, als der Plage gewehrt war. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und nimm von ihnen je einen Stab für ein Vaterhaus, von allen ihren Fürsten, nach ihren Vaterhäusern, zwölf Stäbe; du sollst den Namen eines jeden auf seinen Stab schreiben. Und den Namen Aarons sollst du auf den Stab Levis schreiben; denn ein Stab soll für jedes Haupt ihrer Vaterhäuser sein. Und du sollst sie in das Zelt der Zusammenkunft vor das Zeugnis niederlegen, woselbst ich mit euch zusammenkomme. Und es wird geschehen: der Mann, den ich erwählen werde, dessen Stab wird sprossen; und so werde ich vor mir stillen das Murren der Kinder Israel, das sie wider euch murren. Und Mose redete zu den Kindern Israel, und alle ihre Fürsten gaben ihm je einen Stab für einen Fürsten, nach ihren Vaterhäusern, zwölf Stäbe; und der Stab Aarons war unter ihren Stäben. Und Mose legte die Stäbe vor Jahwe nieder in das Zelt des Zeugnisses. Und es geschah des anderen Tages, als Mose in das Zelt des Zeugnisses hineinging, siehe, da hatte der Stab Aarons, vom Hause Levi, gesprosst: er hatte Sprossen getrieben und Blüten gebracht und Mandeln gereift. Und Mose brachte alle die Stäbe heraus vor Jahwe weg zu allen Kindern Israel, und sie sahen sie und nahmen ein jeder seinen Stab. Und Jahwe sprach zu Mose: Bringe den Stab Aarons vor das Zeugnis zurück, um ihn als ein Zeichen für die Widerspenstigen {W. die Söhne der Widerspenstigkeit} aufzubewahren, so dass du ihrem Murren vor mir ein Ende machest, und sie nicht sterben. Und Mose tat es; so wie Jahwe ihm geboten hatte, also tat er. Und die Kinder Israel sprachen zu Mose und sagten: Siehe, wir vergehen, wir kommen um, wir alle kommen um! Jeder, der irgend zur Wohnung Jahwes naht, der stirbt: sollen wir denn allzumal vergehen? Und Jahwe sprach zu Aaron: Du und deine Söhne und das Haus deines Vaters mit dir, ihr sollt die Ungerechtigkeit des Heiligtums tragen; und du und deine Söhne mit dir, ihr sollt die Ungerechtigkeit eures Priestertums tragen. Und auch deine Brüder, den Stamm Levi, den Stamm deines Vaters, lass mit dir herzunahen, dass sie sich dir anschliessen {S. die Anm. zu 1. Mose 29,34} und dir dienen; du aber und deine Söhne mit dir, ihr sollt vor dem Zelte des Zeugnisses dienen. Und sie sollen deiner Hut warten und der Hut des ganzen Zeltes; nur den Geräten des Heiligtums und dem Altar sollen sie nicht nahen, dass sie nicht sterben, sowohl sie als auch ihr. Und sie sollen sich dir anschliessen und der Hut des Zeltes der Zusammenkunft warten nach allem Dienste des Zeltes; aber kein Fremder soll euch nahen. Und ihr sollt der Hut des Heiligtums und der Hut des Altars warten, dass kein Zorn mehr über die Kinder Israel komme. Und ich, siehe, ich habe eure Brüder, die Leviten, aus der Mitte der Kinder Israel genommen; euch als Geschenk sind sie dem Jahwe gegeben {Vergl. Kap. 8,16. 19}, um den Dienst des Zeltes der Zusammenkunft zu verrichten. Du aber und deine Söhne mit dir, ihr sollt eures Priestertums warten, in allem, was den Altar betrifft und innerhalb des Vorhangs, und so den Dienst tun; als einen geschenkten Dienst gebe ich euch das Priestertum. Der Fremde aber, der herzunaht, soll getötet werden. Und Jahwe redete zu Aaron: Und ich, siehe, ich habe dir die Hut meiner Hebopfer gegeben; von allen heiligen Dingen der Kinder Israel habe ich sie dir und deinen Söhnen gegeben, als Salbungsteil {Vergl. 3. Mose 7,35}, als eine ewige Gebühr {W. als ein für ewig Bestimmtes; so auch V.11. 19}. Dies soll dir gehören von dem Hochheiligen, das nicht verbrannt wird: alle ihre Opfergaben nach allen ihren Speisopfern und nach allen ihren Sündopfern und nach allen ihren Schuldopfern, die sie mir darbringen {Eig. erstatten, entrichten}, als ein Hochheiliges soll es dir und deinen Söhnen gehören. An hochheiligem Orte sollst du es essen, alles Männliche soll es essen; es soll dir heilig sein. Und dies soll dir gehören: die Hebopfer ihrer Gaben, nach allen Webopfern der Kinder Israel; dir und deinen Söhnen und deinen Töchtern mit dir habe ich sie gegeben als eine ewige Gebühr; jeder Reine in deinem Hause soll es essen. Alles Beste {Eig. Fett; so auch nachher und V.29. 30. 32} vom Öl und alles Beste vom Most und Getreide, ihre Erstlinge, die sie Jahwe geben, dir habe ich sie gegeben. Die ersten Früchte von allem, was in ihrem Lande wächst, die sie Jahwe bringen, sollen dir gehören; jeder Reine in deinem Hause soll davon essen. Alles Verbannte {d.h. Geweihte. S. die Vorrede und 3. Mose 27,28} in Israel soll dir gehören. Alles, was die Mutter bricht, von allem Fleische, das sie Jahwe darbringen, an Menschen und an Vieh, soll dir gehören; nur sollst du den Erstgeborenen vom Menschen jedenfalls lösen, und das Erstgeborene vom unreinen Vieh sollst du lösen. Und die zu Lösenden unter ihnen sollst du von einem Monat an lösen, nach deiner Schätzung, um fünf Sekel Silber, nach dem Sekel des Heiligtums, der zwanzig Gera ist. Aber das Erstgeborene vom Rinde oder das Erstgeborene von den Schafen oder das Erstgeborene von den Ziegen sollst du nicht lösen; sie sind heilig. Ihr Blut sollst du an den Altar sprengen, und ihr Fett sollst du als Feueropfer räuchern zum lieblichen Geruch für Jahwe. Und ihr Fleisch soll dir gehören; wie die Brust des Webopfers und wie der rechte Schenkel soll es dir gehören. Alle Hebopfer der heiligen Dinge, welche die Kinder Israel dem Jahwe heben, habe ich dir gegeben, und deinen Söhnen und deinen Töchtern mit dir, als eine ewige Gebühr; es ist ein ewiger Salzbund vor Jahwe für dich und für deinen Samen mit dir. Und Jahwe sprach zu Aaron: In ihrem Lande sollst du nichts erben und sollst kein Teil in ihrer Mitte haben; ich bin dein Teil und dein Erbe inmitten der Kinder Israel. Und siehe, den Kindern Levi habe ich allen Zehnten in Israel zum Erbteil gegeben für ihren Dienst, den sie verrichten, den Dienst des Zeltes der Zusammenkunft. Und die Kinder Israel sollen nicht mehr dem Zelte der Zusammenkunft nahen, um Sünde auf sich zu laden {Eig. Sünde zu tragen; so auch V.32}, dass sie sterben; die Leviten vielmehr sollen {W. der Levit aber, er soll} den Dienst des Zeltes der Zusammenkunft verrichten, und sie sollen ihre Ungerechtigkeit tragen: eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern. Aber inmitten der Kinder Israel sollen sie kein Erbteil besitzen; denn den Zehnten der Kinder Israel, welchen sie Jahwe als Hebopfer heben, habe ich den Leviten zum Erbteil gegeben; darum habe ich von ihnen gesagt, dass sie inmitten der Kinder Israel kein Erbteil besitzen sollen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Und zu den Leviten sollst du reden und zu ihnen sprechen: Wenn ihr von den Kindern Israel den Zehnten nehmet, den ich euch von ihnen als euer Erbteil gegeben habe, so sollt ihr davon ein Hebopfer für Jahwe heben, den Zehnten von dem Zehnten. Und euer Hebopfer wird euch gerechnet werden wie das Getreide von der Tenne und wie die Fülle von der Kelter. Also sollt auch ihr ein Hebopfer für Jahwe heben von allen euren Zehnten, die ihr von den Kindern Israel nehmet, und davon das Hebopfer für Jahwe Aaron, dem Priester, geben. Von allem euch Gegebenen sollt ihr alles Hebopfer Jahwes heben, von allem Besten desselben das Geheiligte davon. Und du sollst zu ihnen sagen: Wenn ihr das Beste davon hebet, so soll es den Leviten gerechnet werden wie der Ertrag der Tenne und wie der Ertrag der Kelter. Und ihr möget ihn {den Zehnten, nach Abhub des Hebopfers für Jahwe} essen an jedem Orte, ihr und euer Haus; denn das ist euer Lohn für euren Dienst am Zelte der Zusammenkunft. Und ihr werdet seinethalben keine Sünde auf euch laden, wenn ihr das Beste davon hebet, und werdet die heiligen Dinge der Kinder Israel nicht entweihen und nicht sterben. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron und sprach: Dies ist die Satzung des Gesetzes, das Jahwe geboten hat, indem er sprach: Rede zu den Kindern Israel, dass sie dir eine rote junge Kuh bringen, ohne Fehl, an der kein Gebrechen, auf welche kein Joch gekommen ist; und ihr sollt sie Eleasar, dem Priester, geben, und er soll sie vor das Lager hinausführen, und man soll sie vor ihm schlachten. Und Eleasar, der Priester, nehme von ihrem Blute mit seinem Finger und sprenge von ihrem Blute siebenmal gegen die Vorderseite des Zeltes der Zusammenkunft hin. Und man soll die junge Kuh vor seinen Augen verbrennen: ihre Haut und ihr Fleisch und ihr Blut samt ihrem Mist soll man verbrennen. Und der Priester soll Cedernholz und Ysop und Karmesin nehmen und es mitten in den Brand der jungen Kuh werfen. Und der Priester soll seine Kleider waschen und sein Fleisch im Wasser baden, und danach soll er in das Lager gehen; und der Priester wird unrein sein bis an den Abend. Und der sie verbrennt, soll seine Kleider mit Wasser waschen und sein Fleisch im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und ein reiner Mann soll die Asche der jungen Kuh sammeln und sie ausserhalb des Lagers an einen reinen Ort schütten {Eig. niederlegen}, und sie soll für die Gemeinde der Kinder Israel aufbewahrt werden zum Wasser der Reinigung; es ist eine Entsündigung. Und der die Asche der jungen Kuh gesammelt hat, soll seine Kleider waschen, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und es soll den Kindern Israel und dem Fremdling, der in ihrer Mitte weilt, zur ewigen Satzung sein. Wer einen Toten anrührt, irgend eine Leiche eines Menschen, der wird sieben Tage unrein sein. Selbiger soll sich am dritten Tage damit entsündigen, und am siebten Tage wird er rein sein; und wenn er sich nicht entsündigt am dritten Tage, so wird er am siebten Tage nicht rein sein. Jeder, der einen Toten anrührt, die Leiche irgend eines Menschen, der gestorben ist, und sich nicht entsündigt, hat die Wohnung Jahwes verunreinigt; und selbige Seele soll ausgerottet werden aus Israel. Weil das Wasser der Reinigung nicht auf ihn gesprengt wurde, ist er unrein; seine Unreinigkeit ist noch an ihm. Dies ist das Gesetz, wenn ein Mensch im Zelte stirbt: Jeder, der ins Zelt geht, und jeder, der im Zelte ist, wird sieben Tage unrein sein. Und jedes offene Gefäss, auf dem kein festgebundener Deckel ist, wird unrein sein. - Und jeder, der auf freiem Felde einen mit dem Schwerte Erschlagenen oder einen Gestorbenen oder das Gebein eines Menschen oder ein Grab anrührt, wird sieben Tage unrein sein. Und man soll für den Unreinen von dem Staube des zur Entsündigung Verbrannten nehmen und lebendiges Wasser darauf tun in ein Gefäss; und ein reiner Mann soll Ysop nehmen und ihn in das Wasser tauchen, und soll auf das Zelt sprengen und auf alle Geräte und auf die Personen, die daselbst sind, und auf den, der das Gebein oder den Erschlagenen oder den Gestorbenen oder das Grab angerührt hat. Und zwar soll der Reine auf den Unreinen sprengen am dritten Tage und am siebten Tage, und ihn am siebten Tage entsündigen; und er soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und am Abend wird er rein sein. - Und wenn jemand unrein wird, und sich nicht entsündigt, selbige Seele soll ausgerottet werden aus der Mitte der Versammlung; denn er hat das Heiligtum Jahwes verunreinigt: das Wasser der Reinigung ist nicht auf ihn gesprengt worden, er ist unrein. Und es soll ihnen zur ewigen Satzung sein. Und wer das Wasser der Reinigung sprengt, soll seine Kleider waschen; und wer das Wasser der Reinigung anrührt, wird unrein sein bis an den Abend. Und alles, was der Unreine anrührt, wird unrein sein; und wer {W. die Seele, die} ihn anrührt, wird unrein sein bis an den Abend. Und die Kinder Israel, die ganze Gemeinde, kamen in die Wüste Zin, im ersten Monat {des 40. Jahres nach dem Auszug aus Ägypten; vergl. V.28 mit Kap. 33,38}; und das Volk blieb zu Kades; und Mirjam starb daselbst und wurde daselbst begraben. Und es war kein Wasser da für die Gemeinde, und sie versammelten sich wider Mose und wider Aaron. Und das Volk haderte mit Mose, und sie sprachen und sagten: Wären wir doch umgekommen, als unsere Brüder vor Jahwe umkamen! Und warum habt ihr die Versammlung Jahwes in diese Wüste gebracht, dass wir daselbst sterben, wir und unser Vieh? Und warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt, um uns an diesen bösen Ort zu bringen? Es ist kein Ort der Aussaat und der Feigenbäume und der Weinstöcke und der Granatbäume, und kein Wasser ist da zu trinken. Und Mose und Aaron gingen von der Versammlung hinweg zum Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und fielen auf ihr Angesicht; und die Herrlichkeit Jahwes erschien ihnen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet vor ihren Augen zu dem Felsen, so wird er sein Wasser geben; und du wirst ihnen Wasser aus dem Felsen hervorbringen und die Gemeinde tränken und ihr Vieh. Und Mose nahm den Stab vor Jahwe weg, so wie er ihm geboten hatte. Und Mose und Aaron versammelten die Versammlung vor dem Felsen; und er sprach zu ihnen: Höret doch, ihr Widerspenstigen! werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen? Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit seinem Stabe zweimal; da kam viel Wasser heraus, und die Gemeinde trank und ihr Vieh. Da sprach Jahwe zu Mose und zu Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt, mich vor den Augen der Kinder Israel zu heiligen, deswegen sollt ihr diese Versammlung nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe. Das ist das Wasser von Meriba {O. das Haderwasser}, wo die Kinder Israel mit Jahwe haderten, und er sich an ihnen heiligte. Und Mose sandte Boten aus Kades an den König von Edom: So spricht dein Bruder Israel: Du kennst all das Ungemach, das uns betroffen hat: unsere Väter zogen nach Ägypten hinab, und wir haben eine lange Zeit in Ägypten gewohnt; und die Ägypter behandelten uns und unsere Väter übel. Da schrieen wir zu Jahwe, und er hat unsere Stimme gehört und einen Engel gesandt und uns aus Ägypten herausgeführt; und siehe, wir sind zu Kades, einer Stadt am Äussersten deines Gebiets. Lass uns doch durch dein Land ziehen! Wir wollen nicht durch die Äcker und durch die Weinberge ziehen und wollen kein Wasser aus den Brunnen {d.h. Cisternen} trinken; auf der Strasse des Königs wollen wir ziehen und nicht ausbiegen zur Rechten noch zur Linken, bis wir durch dein Gebiet gezogen sind. Aber Edom sprach zu ihm: Du sollst nicht bei mir durchziehen, dass ich dir nicht mit dem Schwerte entgegenrücke. Und die Kinder Israel sprachen zu ihm: Auf der Landstrasse {Eig. ein aufgeschütteter, erhöhter Weg} wollen wir hinaufziehen; und wenn wir von deinem Wasser trinken, ich und mein Vieh, so will ich den Preis dafür geben; mit meinen Füssen will ich durchziehen, weiter nichts {W. es ist gar keine Sache (nichts Ausserordentliches), mit meinen Füssen usw.}. Und er sprach: Du sollst nicht durchziehen! Und Edom zog aus, ihm entgegen, mit zahlreichem Volk und mit starker Hand. Und so weigerte sich Edom, Israel zu gestatten, durch sein Gebiet zu ziehen; und Israel bog von ihm ab. Und sie brachen auf von Kades; und die Kinder Israel, die ganze Gemeinde, kamen an den Berg Hor. Und Jahwe redete zu Mose und zu Aaron am Berge Hor, an der Grenze des Landes Edom, und sprach: Aaron soll zu seinen Völkern versammelt werden; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Kindern Israel gegeben habe, weil ihr meinem Befehle widerspenstig gewesen seid bei dem Wasser von Meriba. Nimm Aaron und Eleasar, seinen Sohn, und lass sie hinaufsteigen auf den Berg Hor; und ziehe Aaron seine Kleider aus und lege sie seinem Sohne Eleasar an; und Aaron soll versammelt werden und daselbst sterben. Und Mose tat, so wie Jahwe geboten hatte, und sie stiegen auf den Berg Hor, vor den Augen der ganzen Gemeinde. Und Mose zog Aaron seine Kleider aus und legte sie seinem Sohne Eleasar an; und Aaron starb daselbst auf dem Gipfel des Berges; und Mose und Eleasar stiegen von dem Berge herab. Und als die ganze Gemeinde sah, dass Aaron verschieden war, da beweinte das ganze Haus Israel Aaron dreissig Tage lang. Und der Kanaaniter, der König von Arad, der im Süden wohnte, hörte, dass Israel des Weges nach Atharim {And. üb.: auf dem Wege der Kundschafter} kam, und er stritt wider Israel und führte Gefangene von ihm hinweg. Da tat Israel Jahwe ein Gelübde und sprach: Wenn du dieses Volk gewisslich in meine Hand gibst, so werde ich seine Städte verbannen. Und Jahwe hörte auf die Stimme Israels und gab die Kanaaniter in seine Hand; und es verbannte sie und ihre Städte. Und man gab dem Orte den Namen Horma {Bann, Vernichtung}. Und sie brachen auf vom Berge Hor, des Weges zum Schilfmeer, um das Land Edom zu umgehen. Und die Seele des Volkes wurde ungeduldig {O. mutlos} auf dem Wege; und das Volk redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägyten heraufgeführt, dass wir in der Wüste sterben? denn da ist kein Brot und kein Wasser, und unsere Seele ekelt vor dieser elenden Speise. Da sandte Jahwe feurige Schlangen {W. Saraph = (brennende) Schlangen, deren Biss einen brennenden Schmerz verursachte} unter das Volk, und sie bissen das Volk; und es starb viel Volks aus Israel. Da kam das Volk zu Mose, und sie sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider Jahwe und wider dich geredet haben; flehe zu Jahwe, dass er die Schlangen von uns wegnehme. Und Mose flehte für das Volk. Und Jahwe sprach zu Mose: Mache dir eine feurige Schlange und tue sie auf eine Stange; und es wird geschehen, jeder, der gebissen ist und sie ansieht, der wird am Leben bleiben. Und Mose machte eine Schlange von Erz und tat sie auf die Stange; und es geschah, wenn eine Schlange jemand gebissen hatte, und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so blieb er am Leben. Und die Kinder Israel brachen auf und lagerten sich zu Oboth. Und sie brachen auf von Oboth und lagerten sich zu Ijje-Abarim, in der Wüste, die vor Moab gegen Sonnenaufgang ist. Von dort brachen sie auf und lagerten sich am Bache {O. im Tale; siehe die Anm. zu Kap. 13,23} Sered. Von dort brachen sie auf und lagerten sich jenseit {O. diesseit} des Arnon, der in der Wüste ist, der aus dem Gebiete der Amoriter hervorgeht. Denn der Arnon ist die Grenze von Moab, zwischen Moab und den Amoritern. Darum heisst es in dem Buche der Kämpfe Jahwes: Waheb in Sufa und die Bäche des Arnon; und die Ergiessung der Bäche, die sich erstreckt nach dem Wohnsitze Ars {d.h. nach Ar-Moab, der Hauptstadt des Landes}, und sich lehnt an die Grenze von Moab. Und von dort zogen sie nach Beer {Brunnen}; das ist der Brunnen, von welchem Jahwe zu Mose sprach: Versammle das Volk, und ich will ihnen Wasser geben. Damals sang Israel dieses Lied: Herauf, Brunnen! Singet ihm zu! Brunnen, den Fürsten gegraben, den die Edlen des Volkes, mit dem Gesetzgeber, gehöhlt haben {O. des Volkes gehöhlt haben mit dem Herrscherstabe} mit ihren Stäben! Und aus der Wüste zogen sie nach Mattana; und von Mattana nach Nachaliel, und von Nachaliel nach Bamoth; und von Bamoth nach dem Tale {auf der Hochebene des Pisga-Gebirges}, das im Gefilde Moabs ist, nach dem Gipfel des Pisga, der emporragt über die Fläche der Wildnis. Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem Könige der Amoriter, und liess ihm sagen: Lass mich durch dein Land ziehen! Wir wollen nicht in die Äcker und in die Weinberge ausbiegen, wir wollen kein Wasser aus den Brunnen trinken; auf der Strasse des Königs wollen wir ziehen, bis wir durch dein Gebiet gezogen sind. Aber Sihon gestattete Israel nicht, durch sein Gebiet zu ziehen; und Sihon versammelte all sein Volk und zog aus, Israel entgegen in die Wüste, und kam nach Jahaz und stritt wider Israel. Und Israel schlug ihn mit der Schärfe des Schwertes und nahm sein Land in Besitz, vom Arnon bis an den Jabbok, bis zu den Kindern Ammon; denn die Grenze der Kinder Ammon war fest. Und Israel nahm alle diese Städte, und Israel wohnte in allen Städten der Amoriter, in Hesbon und in allen seinen Tochterstädten. Denn Hesbon war die Stadt Sihons, des Königs der Amoriter; und dieser hatte wider den früheren König von Moab gestritten und hatte sein ganzes Land bis an den Arnon aus seiner Hand genommen. Daher sagen die Dichter {Eig. Spruchredner}: Kommet nach Hesbon; aufgebaut und befestigt werde die Stadt Sihons! Denn Feuer ging aus von Hesbon, eine Flamme von der Stadt Sihons; es frass Ar-Moab, die Herren der Höhen des Arnon. Wehe dir, Moab; du bist verloren, Volk des Kamos {H. Kemosch, der Kriegsgott der Moabiter und der Amoriter. S. Richt. 11,24}! Er hat seine Söhne zu Flüchtlingen gemacht und seine Töchter in die Gefangenschaft Sihons geführt, des Königs {O. seine Söhne als Flüchtlinge und seine Töchter als Gefangene preisgegeben Sihon, dem Könige} der Amoriter. Da haben wir auf sie geschossen {And. üb.: haben wir sie niedergestreckt}; Hesbon ist verloren bis Dibon; da haben wir verwüstet bis Nophach - Feuer bis Medeba! Und Israel wohnte im Lande der Amoriter. Und Mose sandte Männer aus, um Jaser auszukundschaften; und sie nahmen seine Tochterstädte ein, und er trieb die Amoriter aus, die daselbst waren. Und sie wandten sich und zogen hinauf des Weges nach Basan; und Og, der König von Basan, zog aus, ihnen entgegen, er und all sein Volk, zum Streite nach Edrei. Und Jahwe sprach zu Mose: Fürchte ihn nicht! Denn in deine Hand habe ich ihn gegeben und all sein Volk und sein Land; und tue ihm, so wie du Sihon, dem Könige der Amoriter, getan hast, der zu Hesbon wohnte. Und sie schlugen ihn und seine Söhne und all sein Volk, bis ihm kein Entronnener übrigblieb; und sie nahmen sein Land in Besitz. Und die Kinder Israel brachen auf und lagerten sich in den Ebenen {O. Steppen} Moabs, jenseit des Jordan von Jericho. Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern getan hatte. Und Moab fürchtete sich sehr vor dem Volke, weil es gross war, und es graute Moab vor den Kindern Israel. Und Moab sprach zu den Ältesten von Midian: Nun wird dieser Haufe alle unsere Umgebungen abfressen, wie das Rind das Grüne des Feldes abfrisst. Und Balak, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König von Moab. Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohne Beors, nach Pethor, das am Strome {der Euphrat} ist, in das Land der Kinder seines Volkes, um ihn zu rufen, und er liess ihm sagen: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten gezogen; siehe, es bedeckt die Fläche {Eig. Anblick; siehe die Anm. zu 2. Mose 10,5; so auch V.11} des Landes, und es liegt mir gegenüber. Und nun, komm doch, verfluche mir dieses Volk, denn es ist stärker als ich. Vielleicht gelingt es mir, dass wir es schlagen und ich es aus dem Lande vertreibe; denn ich weiss, wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht. Und die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian zogen hin mit dem Wahrsagerlohn in der Hand. Und sie kamen zu Bileam und redeten zu ihm die Worte Balaks. Und er sprach zu ihnen: Übernachtet hier diese Nacht, und ich werde euch Antwort bringen, so wie Jahwe zu mir reden wird. Und die Fürsten von Moab blieben bei Bileam. Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind diese Männer bei dir? Und Bileam sprach zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat zu mir gesandt: Siehe, das Volk, das aus Ägypten gezogen ist, es bedeckt die Fläche des Landes; komm nun, verwünsche es mir, vielleicht vermag ich wider dasselbe zu streiten und es zu vertreiben. Und Gott sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen gehen; du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet. Und Bileam stand des Morgens auf und sprach zu den Fürsten Balaks: Ziehet in euer Land; denn Jahwe hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen. Und die Fürsten von Moab machten sich auf und kamen zu Balak und sprachen: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen. Da sandte Balak noch einmal Fürsten, mehr und geehrtere als jene. Und sie kamen zu Bileam und sprachen zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen; denn sehr hoch will ich dich ehren, und alles, was du mir sagen wirst, will ich tun; so komm doch, verwünsche mir dieses Volk! Und Bileam antwortete und sprach zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so vermöchte ich nicht den Befehl Jahwes, meines Gottes, zu übertreten, um Kleines oder Grosses zu tun. Und nun bleibet doch hier, auch ihr, diese Nacht, und ich werde erfahren, was Jahwe ferner mit mir reden wird. Da kam Gott des Nachts zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, so mache dich auf, gehe mit ihnen; aber nur dasjenige, was ich dir sagen werde, sollst du tun. Und Bileam machte sich am Morgen auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten von Moab. Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er hinzog; und der Engel Jahwes stellte sich in den Weg, ihm zu widerstehen {W. als sein Widersacher}. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Jünglinge waren mit ihm. Und die Eselin sah den Engel Jahwes auf dem Wege stehen mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand, und die Eselin bog vom Wege ab und ging ins Feld; und Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu lenken. Da trat der Engel Jahwes in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen: eine Mauer war auf dieser, und eine Mauer auf jener Seite. Und die Eselin sah den Engel Jahwes und drängte sich an die Wand und drückte den Fuss Bileams an die Wand; und er schlug sie noch einmal. Da ging der Engel Jahwes nochmals weiter und trat an einen engen Ort, wo kein Weg war auszubiegen, weder zur Rechten noch zur Linken. Und als die Eselin den Engel Jahwes sah, legte sie sich nieder unter Bileam; und es entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stabe. Da tat Jahwe den Mund der Eselin auf, und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast? Und Bileam sprach zu der Eselin: Weil du Spott mit mir getrieben hast; wäre doch ein Schwert in meiner Hand, so hätte ich dich jetzt totgeschlagen {O. gewiss, ich hätte dich jetzt totgeschlagen; so auch V.33}! Und die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher {Eig. seitdem du bist} bis auf diesen Tag? War ich je gewohnt, dir also zu tun? Und er sprach: Nein. Da enthüllte Jahwe die Augen Bileams, und er sah den Engel Jahwes auf dem Wege stehen, mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand; und er neigte sich und warf sich nieder auf sein Angesicht. Und der Engel Jahwes sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich bin ausgegangen, dir zu widerstehen {W. als Widersacher}, denn der Weg ist verderblich {O. stürzt ins Verderben} vor mir. Und die Eselin sah mich und bog vor mir aus nun dreimal; wenn sie nicht vor mir ausgebogen wäre, so hätte ich dich jetzt auch erschlagen, sie aber am Leben gelassen. Und Bileam sprach zu dem Engel Jahwes: Ich habe gesündigt, denn ich wusste nicht, dass du mir auf dem Wege entgegenstandest; und nun, wenn es übel ist in deinen Augen, so will ich umkehren. Und der Engel Jahwes sprach zu Bileam: Gehe mit den Männern; aber nur dasjenige, was ich dir sagen werde, sollst du reden. Und Bileam zog mit den Fürsten Balaks. Und als Balak hörte, dass Bileam käme, da ging er aus, ihm entgegen, nach der Stadt Moabs {H. nach Ir-Moab; dasselbe wie Ar oder Ar-Moab, Kap. 21,25. 28}, an der Grenze des Arnon, der an der äussersten Grenze fliesst {O. die an... liegt}. Und Balak sprach zu Bileam: Habe ich nicht ausdrücklich zu dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Fürwahr, vermag ich nicht dich zu ehren? Und Bileam sprach zu Balak: Siehe, ich bin zu dir gekommen; vermag ich nun wohl irgend etwas zu reden? Das Wort, das Gott mir in den Mund legt, das werde ich reden. Und Bileam ging mit Balak; und sie kamen nach Kirjath-Chuzoth. Und Balak opferte {O. schlachtete} Rind- und Kleinvieh und schickte davon dem Bileam und den Fürsten, die bei ihm waren. Und es geschah am Morgen, da nahm Balak den Bileam und führte ihn hinauf nach den Höhen des Baal, und er sah von dort aus das Äusserste des Volkes. Und Bileam sprach zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre, und stelle mir hier bereit sieben Farren und sieben Widder. Und Balak tat, so wie Bileam gesagt hatte; und Balak und Bileam opferten einen Farren und einen Widder auf jedem Altar. Und Bileam sprach zu Balak: Stelle dich neben dein Brandopfer, und ich will gehen; vielleicht wird Jahwe mir entgegenkommen, und was er mich sehen lassen wird, das werde ich dir kundtun. Und er ging auf eine kahle Höhe. Und Gott kam dem Bileam entgegen; und dieser sprach zu ihm: Die sieben Altäre habe ich zugerichtet und auf jedem Altar einen Farren und einen Widder geopfert. Und Jahwe legte ein Wort in den Mund Bileams und sprach: Kehre zu Balak zurück, und so sollst du reden. Und er kehrte zu ihm zurück; und siehe, er stand neben seinem Brandopfer, er und alle Fürsten von Moab. Da hob er seinen Spruch an und sprach: Aus Aram hat Balak mich hergeführt, der König von Moab von den Bergen des Ostens: Komm, verfluche mir Jakob; ja, komm, verwünsche Israel! Wie soll ich verfluchen, den Gott {El} nicht verflucht, und wie verwünschen, den Jahwe nicht verwünscht hat? Denn vom Gipfel der Felsen sehe ich es, und von den Höhen herab schaue ich es: siehe, ein Volk, das abgesondert wohnt und unter die Nationen nicht gerechnet wird. Wer könnte zählen den Staub {Vergl. 1. Mose 13,16} Jakobs und, der Zahl nach, den vierten Teil {And. l.: und wer berechnen die Myriaden} Israels? Meine Seele sterbe den Tod der Rechtschaffenen, und mein Ende sei gleich dem ihrigen {W. dem seinigen}! Da sprach Balak zu Bileam: Was hast du mir getan! Meine Feinde zu verwünschen habe ich dich holen lassen, und siehe, du hast sie sogar gesegnet! Und er antwortete und sprach: Muss ich nicht darauf achten, das zu reden, was Jahwe in meinen Mund legt? Und Balak sprach zu ihm: Komm doch mit mir an einen anderen Ort, von wo aus du es sehen wirst; nur sein Äusserstes wirst du sehen, und ganz wirst du es nicht sehen; und verwünsche es mir von dort aus. Und er nahm ihn mit nach dem Felde der Wächter, auf den Gipfel des Pisga; und er baute sieben Altäre und opferte einen Farren und einen Widder auf jedem Altar. Und er sprach zu Balak: Stelle dich hier neben dein Brandopfer, und ich, ich will dort entgegengehen {nämlich einer Offenbarung}. Und Jahwe kam dem Bileam entgegen und legte ein Wort in seinen Mund und sprach: Kehre zu Balak zurück, und so sollst du reden. Und er kam zu ihm, und siehe, er stand neben seinem Brandopfer, und die Fürsten von Moab mit ihm. Und Balak sprach zu ihm: Was hat Jahwe geredet? Da hob er seinen Spruch an und sprach: Stehe auf, Balak, und höre! Horche auf mich, Sohn Zippors! Nicht ein Mensch ist Gott {El}, dass er lüge, noch ein Menschensohn, dass er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun, und geredet haben und es nicht aufrecht halten? Siehe, zu segnen habe ich empfangen; und er hat gesegnet, und ich kann {O. und hat er gesegnet, so kann ich} es nicht wenden. Er erblickt keine Ungerechtigkeit in Jakob und sieht kein Unrecht in Israel; Jahwe, sein Gott, ist mit ihm, und Jubelgeschrei wie um einen König {W. Königsjubel} ist in seiner Mitte. Gott {El} hat ihn {W. sie} aus Ägypten herausgeführt; sein ist die Stärke {And. Schnelligkeit; so auch Kap. 24,8} des Wildochsen. Denn da ist keine Zauberei wider Jakob, und keine Wahrsagerei wider Israel. Um diese Zeit wird von Jakob und von Israel gesagt werden, was Gott {El} gewirkt hat {O. wie hat Gott gewirkt!}. Siehe, ein Volk: gleich einer Löwin steht es auf, und gleich einem Löwen erhebt es sich! Es legt sich nicht nieder, bis es den Raub verzehrt und das Blut der Erschlagenen getrunken hat. Da sprach Balak zu Bileam: Du sollst es gar nicht verwünschen, und du sollst es gar nicht segnen. Und Bileam antwortete und sprach zu Balak: Habe ich nicht zu dir geredet und gesagt: Alles, was Jahwe reden wird, das werde ich tun? Und Balak sprach zu Bileam: Komm doch, ich will dich an einen anderen Ort mitnehmen; vielleicht wird es in den Augen Gottes recht sein, dass du es mir von dort aus verwünschest. Und Balak nahm den Bileam mit auf den Gipfel des Peor, der emporragt über die Fläche der Wildnis. Und Bileam sprach zu Balak: Baue mir hier sieben Altäre, und stelle mir hier bereit sieben Farren und sieben Widder. Und Balak tat, so wie Bileam gesagt hatte; und er opferte einen Farren und einen Widder auf jedem Altar. Und als Bileam sah, dass es gut war in den Augen Jahwes, Israel zu segnen, so ging er nicht, wie die anderen Male, auf Wahrsagerei aus {Eig. Wahrzeichen entgegen; vergl. Kap. 23,15}, sondern richtete sein Angesicht nach der Wüste hin. Und Bileam erhob seine Augen und sah Israel, gelagert nach seinen Stämmen; und der Geist Gottes kam über ihn. Und er hob seinen Spruch an und sprach: Es spricht Bileam {Eig. Spruch Bileams... und Spruch des Mannes. So auch V.4. 15. 16.}, der Sohn Beors, und es spricht der Mann {Eig. Spruch Bileams... und Spruch des Mannes. So auch V.4. 15. 16.} geöffneten Auges. Es spricht, der da hört die Worte Gottes {El}, der ein Gesicht des Allmächtigen sieht, der hinfällt und enthüllter Augen ist: Wie schön sind deine Zelte, Jakob, deine Wohnungen, Israel! Gleich Tälern breiten sie sich aus, gleich Gärten am Strome, gleich Aloebäumen, die Jahwe gepflanzt hat, gleich Zedern am Gewässer! Wasser wird fliessen aus seinen Eimern, und sein Same wird in grossen Wassern sein; und sein König wird höher sein als Agag, und sein Königreich wird erhaben sein. Gott {El} hat ihn aus Ägypten herausgeführt; sein ist die Stärke des Wildochsen. Er wird die Nationen, seine Feinde, fressen und ihre Gebeine zermalmen und mit seinen Pfeilen sie zerschmettern. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will ihn aufreizen {Vergl. 1. Mose 49,9}? Die dich segnen, sind {O. seien. Vergl. 1. Mose 27,29} gesegnet, und die dich verfluchen, sind {O. seien. Vergl. 1. Mose 27,29} verflucht! Da entbrannte der Zorn Balaks wider Bileam, und er schlug seine Hände zusammen; und Balak sprach zu Bileam: Meine Feinde zu verwünschen habe ich dich gerufen, und siehe, du hast sie sogar gesegnet, nun dreimal! Und nun fliehe an deinen Ort. Ich hatte gesagt, ich wolle dich hoch ehren; und siehe, Jahwe hat dir die Ehre verwehrt. Und Bileam sprach zu Balak: Habe ich nicht auch zu deinen Boten, die du zu mir gesandt hast, geredet und gesagt: Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so vermöchte ich nicht den Befehl Jahwes zu übertreten, um aus meinem eigenen Herzen Gutes oder Böses zu tun; was Jahwe reden wird, das werde ich reden? Und nun siehe, ich gehe zu meinem Volke. Komm, ich will dir anzeigen, was dieses Volk deinem Volke tun wird am Ende der Tage. Und er hob seinen Spruch an und sprach: Es spricht Bileam, der Sohn Beors, und es spricht der Mann geöffneten Auges. Es spricht, der da hört die Worte Gottes {El}, und der die Erkenntnis des Höchsten besitzt, der ein Gesicht des Allmächtigen sieht, der hinfällt und enthüllter Augen ist: Ich sehe ihn, aber nicht jetzt {d.h. nicht als bereits erschienen}, ich schaue ihn, aber nicht nahe; es tritt hervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel und zerschlägt die Seiten Moabs und zerschmettert alle Söhne des Getümmels. Und Edom wird ein Besitz sein und Seir ein Besitz, sie, seine Feinde; und Israel wird Mächtiges tun. Und einer aus Jakob wird herrschen, und er wird aus der Stadt den Überrest {O. den Überrest der Stadt} vertilgen. - Und er sah Amalek und hob seinen Spruch an und sprach: Die erste der Nationen war Amalek, aber sein Letztes wird dem Untergang verfallen. - Und er sah die Keniter und hob seinen Spruch an und sprach: Fest ist dein Wohnsitz, und auf den Felsen gesetzt dein Nest; doch der Keniter {W. Kain} soll vertilgt werden, bis {O. wenn} Assur dich gefangen wegführt. - Und er hob seinen Spruch an und sprach: Wehe! Wer wird am Leben bleiben, sobald Gott dieses herbeiführt? Und Schiffe werden kommen von der Küste von Kittim {Cypern} und werden Assur demütigen, und Heber demütigen, und auch er wird dem Untergang verfallen. - Und Bileam machte sich auf und ging und kehrte zurück an seinen Ort; und auch Balak zog seines Weges. Und Israel blieb in Sittim. Und das Volk fing an zu huren mit den Töchtern Moabs; und diese luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter, und das Volk ass und beugte sich nieder vor ihren Göttern. Und Israel hängte sich an den Baal-Peor; und der Zorn Jahwes entbrannte wider Israel. Da sprach Jahwe zu Mose: Nimm alle Häupter des Volkes und hänge sie dem Jahwe auf {Eig. und heftete sie... an den Pfahl} vor der Sonne, damit die Glut des Zornes Jahwes sich von Israel abwende. Und Mose sprach zu den Richtern Israels: Erschlaget ein jeder seine Leute, die sich an den Baal-Peor gehängt haben! Und siehe, ein Mann von den Kindern Israel kam und brachte eine Midianitin zu seinen Brüdern, vor den Augen Moses und vor den Augen der ganzen Gemeinde der Kinder Israel, als diese an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft weinten. Und als Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, es sah, da stand er auf aus der Mitte der Gemeinde und nahm eine Lanze in seine Hand; und er ging dem israelitischen Manne nach in das Innere des Zeltes und durchstach sie beide, den israelitischen Mann und das Weib, durch ihren Bauch {Eig. Unterleib}. Da ward die Plage von den Kindern Israel abgewehrt. Und es waren der an der Plage Gestorbenen 24000. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, hat meinen Grimm von den Kindern Israel abgewendet, indem er in meinem Eifer in ihrer Mitte geeifert hat, so dass ich die Kinder Israel nicht in meinem Eifer vertilgt habe. Darum sprich: Siehe, ich gebe ihm meinen Bund des Friedens; und er wird ihm und seinem Samen nach ihm ein Bund ewigen Priestertums sein, darum dass er für seinen Gott geeifert und für die Kinder Israel Sühnung getan hat. - Und der Name des erschlagenen israelitischen Mannes, der mit der Midianitin erschlagen wurde, war Simri, der Sohn Salus, der Fürst eines Vaterhauses der Simeoniter; und der Name des erschlagenen midianitischen Weibes war Kosbi, die Tochter Zurs; er war Stammhaupt eines Vaterhauses unter den Midianitern. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Befeindet die Midianiter und schlaget sie; denn sie haben euch befeindet durch ihre List, womit sie euch überlistet haben in der Sache des Peor und in der Sache der Kosbi, der Tochter eines Fürsten von Midian, ihrer Schwester, welche am Tage der Plage wegen des Peor erschlagen wurde. Und es geschah nach der Plage, da sprach Jahwe zu Mose und zu Eleasar, dem Sohne Aarons, dem Priester {O. des Priesters}, und sagte: Nehmet auf die Summe der ganzen Gemeinde der Kinder Israel, von zwanzig Jahren und darüber, nach ihren Vaterhäusern, einen jeden, der zum Heere auszieht in Israel. Und Mose und Eleasar, der Priester, redeten zu ihnen in den Ebenen {O. Steppen} Moabs, am Jordan von Jericho, und sprachen: Von zwanzig Jahren und darüber ..., so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. - Und es waren die Kinder Israel, die aus dem Lande Ägypten ausgezogen waren: Ruben, der Erstgeborene Israels; die Söhne Rubens: von Hanok das Geschlecht der Hanokiter; von Pallu das Geschlecht der Palluiter; von Hezron das Geschlecht der Hezroniter; von Karmi das Geschlecht der Karmiter. Das sind die Geschlechter der Rubeniter; und ihre Gemusterten waren 43730. Und die Söhne Pallus: Eliab. Und die Söhne Eliabs: Nemuel und Dathan und Abiram; das ist der Dathan und der Abiram, Berufene {S. Kap. 1,16} der Gemeinde, welche wider Mose und wider Aaron haderten in der Rotte Korahs, als sie wider Jahwe haderten. Und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang sie und Korah, als die Rotte starb, indem das Feuer die 250 Männer verzehrte, und sie zu einem Zeichen wurden. Aber die Söhne Korahs starben nicht. Die Söhne Simeons nach ihren Geschlechtern: von Nemuel das Geschlecht der Nemueliter; von Jamin das Geschlecht der Jaminiter; von Jakin das Geschlecht der Jakiniter; von Serach das Geschlecht der Sarchiter; von Saul das Geschlecht der Sauliter. Das sind die Geschlechter der Simeoniter: 22200. Die Söhne Gads nach ihren Geschlechtern: von Zephon das Geschlecht der Zephoniter; von Haggi das Geschlecht der Haggiter; von Schuni das Geschlecht der Schuniter; von Osni das Geschlecht der Osniter; von Eri das Geschlecht der Eriter; Von Arod das Geschlecht der Aroditer; von Areli das Geschlecht der Areliter. Das sind die Geschlechter der Söhne Gads, nach ihren Gemusterten, 40500. Die Söhne Judas: Gher und Onan; Gher und Onan aber starben im Lande Kanaan. Und es waren die Söhne Judas nach ihren Geschlechtern: von Schela das Geschlecht der Schelaniter; von Perez das Geschlecht der Parziter; von Serach das Geschlecht der Sarchiter. Und die Söhne Perez' waren: Von Hezron das Geschlecht der Hezroniter; von Hamul das Geschlecht der Hamuliter. Das sind die Geschlechter Judas nach ihren Gemusterten: 76500. Die Söhne Issaschars nach ihren Geschlechtern: von Tola das Geschlecht der Tolaiter; von Puwa das Geschlecht der Puniter; von Jaschub das Geschlecht der Jaschubiter; von Schimron das Geschlecht der Schimroniter. Das sind die Geschlechter Issaschars, nach ihren Gemusterten: 64300. Die Söhne Sebulons nach ihren Geschlechtern: von Sered das Geschlecht der Sarditer; von Elon das Geschlecht der Eloniter; von Jachleel das Geschlecht der Jachleeliter. Das sind die Geschlechter der Sebuloniter, nach ihren Gemusterten: 60500. Die Söhne Josephs nach ihren Geschlechtern: Manasse und Ephraim. Die Söhne Manasses: von Makir das Geschlecht der Makiriter (und Makir zeugte Gilead); von Gilead das Geschlecht der Gileaditer. Dies sind die Söhne Gileads: von Jieser das Geschlecht der Jieseriter; von Helek das Geschlecht der Helkiter; und von Asriel das Geschlecht der Asrieliter; und von Sichem das Geschlecht der Sikmiter; und von Schemida das Geschlecht der Schemidaiter; und von Hepher das Geschlecht der Hephriter. - Und Zelophchad, der Sohn Hephers, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; und die Namen der Töchter Zelophchads waren: Machla und Noa, Chogla, Milka und Tirza. - Das sind die Geschlechter Manasses; und ihrer Gemusterten waren 52700. Dies sind die Söhne Ephraims nach ihren Geschlechtern: von Schuthelach das Geschlecht der Schuthalchiter; von Beker das Geschlecht der Bakriter; von Tachan das Geschlecht der Tachaniter. Und dies sind die Söhne Schuthelachs: von Eran das Geschlecht der Eraniter. Das sind die Geschlechter der Söhne Ephraims, nach ihren Gemusterten: 32500. Das sind die Söhne Josephs nach ihren Geschlechtern. Die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern: von Bela das Geschlecht der Baliter; von Aschbel das Geschlecht der Aschbeliter; von Achiram das Geschlecht der Achiramiter; von Schephupham das Geschlecht der Schuphamiter; von Hupham das Geschlecht der Huphamiter. Und die Söhne Belas waren: Ard und Naaman; von Ard das Geschlecht der Arditer, von Naaman das Geschlecht der Naamaniter. Das sind die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern; und ihrer Gemusterten waren 45600. Dies sind die Söhne Dans nach ihren Geschlechtern: von Schucham das Geschlecht der Schuchamiter; das sind die Geschlechter Dans nach ihren Geschlechtern. Alle Geschlechter der Schuchamiter, nach ihren Gemusterten: 64400. Die Söhne Asers nach ihren Geschlechtern: von Jimna das Geschlecht der Jimna; von Jischwi das Geschlecht der Jischwiter; von Beria das Geschlecht der Beriiter. Von den Söhnen Berias: von Heber das Geschlecht der Hebriter; von Malkiel das Geschlecht der Malkieliter. Und der Name der Tochter Asers war Serach. Das sind die Geschlechter der Söhne Asers, nach ihren Gemusterten: 53400. Die Söhne Naphtalis nach ihren Geschlechtern: von Jachzeel das Geschlecht der Jachzeeliter; von Guni das Geschlecht der Guniter; von Jezer das Geschlecht der Jizriter; von Schillem das Geschlecht der Schillemiter. Das sind die Geschlechter Naphtalis nach ihren Geschlechtern; und ihrer Gemusterten waren 45400. Das sind die Gemusterten der Kinder Israel: 601730. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Diesen soll das Land nach der Zahl der Namen als Erbteil verteilt werden. Den Vielen sollst du ihr Erbteil mehren und den Wenigen ihr Erbteil mindern; einem jeden soll nach Verhältnis seiner Gemusterten sein Erbteil gegeben werden. Doch soll das Land durchs Los verteilt werden; nach den Namen der Stämme ihrer Väter sollen sie erben; nach der Entscheidung des Loses {O. dem Lose gemäss} soll jedem Stamme sein Erbteil zugeteilt werden, sowohl den Vielen, als auch den Wenigen {O. es sei viel oder wenig}. Und dies sind die Gemusterten Levis nach ihren Geschlechtern: von Gerson das Geschlecht der Gersoniter; von Kehath das Geschlecht der Kehathiter; von Merari das Geschlecht der Merariter. Dies sind die Geschlechter Levis: das Geschlecht der Libniter, das Geschlecht der Hebroniter, das Geschlecht der Machliter, das Geschlecht der Muschiter, das Geschlecht der Korhiter. Und Kehath zeugte Amram. Und der Name des Weibes Amrams war Jokebed, eine Tochter Levis, die dem Levi in Ägypten geboren wurde {Eig. die sie (das Weib) dem Levi... gebar}; und sie gebar dem Amram Aaron und Mose und Mirjam, ihre Schwester. Und dem Aaron wurden geboren Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Und Nadab und Abihu starben, als sie fremdes Feuer vor Jahwe darbrachten {3. Mose 10}. Und ihrer Gemusterten, aller Männlichen von einem Monat und darüber, waren 23000; denn sie wurden nicht unter den Kindern Israel gemustert, weil ihnen kein Erbteil unter den Kindern Israel gegeben wurde. Das sind die durch Mose und Eleasar, den Priester, Gemusterten, welche die Kinder Israel in den Ebenen Moabs, am Jordan von Jericho, musterten. Und unter diesen war kein Mann von denen, welche durch Mose und Aaron, den Priester, gemustert worden waren, welche die Kinder Israel in der Wüste Sinai musterten {Kap. 1,1 usw.}. Denn Jahwe hatte von ihnen gesagt: Sie sollen gewisslich in der Wüste sterben! und kein Mann von ihnen war übriggeblieben ausser Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Josua, dem Sohne Nuns. Und es nahten herzu die Töchter Zelophchads, des Sohnes Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, von den Geschlechtern Manasses, des Sohnes Josephs; und dies waren die Namen seiner Töchter: Machla, Noa und Chogla und Milka und Tirza. Und sie traten vor Mose und vor Eleasar, den Priester, und vor die Fürsten und die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sprachen: Unser Vater ist in der Wüste gestorben; er war aber nicht unter der Rotte derer, die sich in der Rotte Korahs wider Jahwe zusammenrotteten, sondern er ist in seiner Sünde {d.h. wie alle anderen} gestorben; und er hatte keine Söhne. Warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden aus der Mitte seines Geschlechts, weil er keinen Sohn hat? Gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unseres Vaters! Und Mose brachte ihre Rechtssache vor Jahwe. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Die Töchter Zelophchads reden recht; du sollst ihnen sicherlich ein Erbbesitztum unter den Brüdern ihres Vaters geben, und sollst das Erbteil ihres Vaters auf sie übergehen lassen. Und zu den Kindern Israel sollst du reden und sprechen: Wenn ein Mann stirbt und keinen Sohn hat, so sollt ihr sein Erbteil auf seine Tochter übergehen lassen. Und wenn er keine Tochter hat, so sollt ihr sein Erbteil seinen Brüdern geben. Und wenn er keine Brüder hat, so sollt ihr sein Erbteil den Brüdern seines Vaters geben. Und wenn sein Vater keine Brüder hat, so sollt ihr sein Erbteil seinem Blutsverwandten geben, dem ihm am nächsten stehenden aus seinem Geschlecht, dass er es erbe. - Und das soll den Kindern Israel zu einer Rechtssatzung sein, so wie Jahwe dem Mose geboten hat. Und Jahwe sprach zu Mose: Steige auf dieses Gebirge Abarim und sieh das Land, das ich den Kindern Israel gegeben habe. Und hast du es gesehen, so wirst auch du zu deinen Völkern versammelt werden, so wie dein Bruder Aaron versammelt worden ist; weil ihr in der Wüste Zin, beim Hadern der Gemeinde, widerspenstig gewesen seid gegen meinen Befehl, mich durch das Wasser vor ihren Augen zu heiligen. (Das ist das Haderwasser von Kades in der Wüste Zin.) Und Mose redete zu Jahwe und sprach: Es bestelle Jahwe, der Gott der Geister alles Fleisches, einen Mann über die Gemeinde, der vor ihnen her aus- und einziehe, und der sie aus- und einführe; damit die Gemeinde Jahwes nicht sei wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und Jahwe sprach zu Mose: Nimm dir Josua, den Sohn Nuns, einen Mann, in dem der Geist ist, und lege deine Hand auf ihn; und stelle ihn vor Eleasar, den Priester, und vor die ganze Gemeinde, und gib ihm Befehl vor ihren Augen, und lege von deiner Würde {Eig. Hoheit} auf ihn, damit die ganze Gemeinde der Kinder Israel ihm gehorche. Und er soll vor Eleasar, den Priester, treten, und der soll für ihn das Urteil der Urim vor Jahwe befragen: nach seinem Befehle sollen sie ausziehen, und nach seinem Befehle sollen sie einziehen, er und alle Kinder Israel mit ihm, ja, die ganze Gemeinde. Und Mose tat, so wie Jahwe ihm geboten hatte, und nahm Josua und stellte ihn vor Eleasar, den Priester, und vor die ganze Gemeinde, und er legte seine Hände auf ihn und gab ihm Befehl, so wie Jahwe durch Mose geredet hatte. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Meine Opfergabe, meine Speise {W. mein Brot} zu {O. von} meinen Feueropfern, mir zum lieblichen Geruch, sollt ihr acht haben mir darzubringen zu ihrer bestimmten Zeit. Und sprich zu ihnen: Dies ist das Feueropfer, das ihr Jahwe darbringen sollt: zwei einjährige Lämmer ohne Fehl, täglich, als beständiges Brandopfer. Das eine Lamm sollst du am Morgen opfern, und das zweite Lamm sollst du opfern zwischen den zwei Abenden; und zum Speisopfer ein zehntel Epha Feinmehl, gemengt mit einem viertel Hin zerstossenen Öles, (ein beständiges Brandopfer, das am Berge Sinai eingesetzt {And. üb.: geopfert} wurde, zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer dem Jahwe;) und sein Trankopfer, ein viertel Hin zu dem einen Lamme; im Heiligtum sollst du das Trankopfer von starkem Getränk dem Jahwe spenden. Und das zweite Lamm sollst du opfern zwischen den zwei Abenden; wie das Morgenspeisopfer und sein Trankopfer, so sollst du zu diesem opfern, ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe. Und am Sabbathtage zwei einjährige Lämmer ohne Fehl, und als Speisopfer zwei Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, und sein Trankopfer. Es ist das Brandopfer des Sabbaths an jedem Sabbath nebst dem beständigen Brandopfer und seinem Trankopfer. Und im Anfang eurer Monate sollt ihr Jahwe ein Brandopfer darbringen: zwei junge Farren und einen Widder, sieben einjährige Lämmer ohne Fehl; und zu jedem Farren drei Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, als Speisopfer; und zu dem einen Widder zwei Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, als Speisopfer; und zu jedem Lamme je ein Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, als Speisopfer. Es ist ein Brandopfer, ein lieblicher Geruch, ein Feueropfer dem Jahwe. Und ihre Trankopfer: ein halbes Hin Wein soll zu einem Farren sein, und ein drittel Hin zu dem Widder, und ein viertel Hin zu einem Lamme. Das ist das monatliche Brandopfer in jedem Monat, nach den Monaten des Jahres. Und ein Ziegenbock zum Sündopfer dem Jahwe soll nebst dem beständigen Brandopfer und seinem Trankopfer geopfert werden. Und im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, ist Passah dem Jahwe. Und am fünfzehnten Tage dieses Monats ist das Fest; sieben Tage soll Ungesäuertes gegessen werden. Am ersten Tage soll eine heilige Versammlung {S. die Anm. zu 2. Mose 12,16} sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt dem Jahwe ein Feueropfer, ein Brandopfer darbringen: zwei junge Farren und einen Widder und sieben einjährige Lämmer; ohne Fehl sollen sie euch sein; und ihr Speisopfer, Feinmehl, gemengt mit Öl: drei Zehntel sollt ihr opfern zu einem Farren, und zwei Zehntel zu dem Widder; je ein Zehntel sollst du opfern zu jedem Lamme, zu den sieben Lämmern; und einen Bock als Sündopfer, um Sühnung für euch zu tun. Ausser dem Morgen-Brandopfer, das zum beständigen Brandopfer ist, sollt ihr das opfern. Solches sollt ihr täglich opfern, sieben Tage lang, als Speise {W. Brot} eines Feueropfers lieblichen Geruchs dem Jahwe; nebst dem beständigen Brandopfer und seinem Trankopfer soll es geopfert werden. Und am siebten Tage soll euch eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und am Tage der Erstlinge, wenn ihr dem Jahwe ein neues Speisopfer darbringet, an eurem Wochenfeste {W. an euren Wochen. S. 3. Mose 23,15 usw.; 5. Mose 16,9-12}, soll euch eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen zum lieblichen Geruch dem Jahwe: zwei junge Farren, einen Widder, sieben einjährige Lämmer; und ihr Speisopfer, Feinmehl, gemengt mit Öl: drei Zehntel zu jedem Farren, zwei Zehntel zu dem einen Widder, je ein Zehntel zu jedem Lamme, zu den sieben Lämmern; und einen Ziegenbock, um Sühnung für euch zu tun. Ausser dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer sollt ihr sie opfern (ohne Fehl sollen sie euch sein) nebst ihren Trankopfern. Und im siebten Monat, am Ersten des Monats, soll euch eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun; ein Tag des Posaunenhalls soll es euch sein. Und ihr sollt ein Brandopfer opfern zum lieblichen Geruch dem Jahwe: einen jungen Farren, einen Widder, sieben einjährige Lämmer, ohne Fehl; und ihr Speisopfer, Feinmehl, gemengt mit Öl: drei Zehntel zu dem Farren, zwei Zehntel zu dem Widder, und ein Zehntel zu jedem Lamme, zu den sieben Lämmern; und einen Ziegenbock als Sündopfer, um Sühnung für euch zu tun; ausser dem monatlichen Brandopfer und seinem Speisopfer und dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und ihren Trankopfern, nach ihrer Vorschrift, zum lieblichen Geruch, ein Feueropfer dem Jahwe. Und am Zehnten dieses siebten Monats soll euch eine heilige Versammlung sein, und ihr sollt eure Seelen kasteien; keinerlei Arbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt dem Jahwe ein Brandopfer darbringen als lieblichen Geruch: einen jungen Farren, einen Widder, sieben einjährige Lämmer; ohne Fehl sollen sie euch sein; und ihr Speisopfer, Feinmehl, gemengt mit Öl: drei Zehntel zu dem Farren, zwei Zehntel zu dem einen Widder, je ein Zehntel zu jedem Lamme, zu den sieben Lämmern; und einen Ziegenbock als Sündopfer; ausser dem Sündopfer der Versöhnung und dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und ihren Trankopfern. Und am fünfzehnten Tage des siebten Monats soll euch eine heilige Versammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun, und ihr sollt dem Jahwe ein Fest feiern sieben Tage. Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen, ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe: dreizehn junge Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer; ohne Fehl sollen sie sein; und ihr Speisopfer, Feinmehl, gemengt mit Öl: drei Zehntel zu jedem Farren, zu den dreizehn Farren, zwei Zehntel zu jedem Widder, zu den zwei Widdern, und je ein Zehntel zu jedem Lamme, zu den vierzehn Lämmern; und einen Ziegenbock als Sündopfer; ausser dem beständigen Brandopfer, seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Und am zweiten Tage zwölf junge Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer ohne Fehl; und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; und einen Ziegenbock als Sündopfer; ausser dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und ihren Trankopfern. Und am dritten Tage elf Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl; und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; und einen Bock als Sündopfer; ausser dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Und am vierten Tage zehn Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl; ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; und einen Ziegenbock als Sündopfer; ausser dem beständigen Brandopfer, seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Und am fünften Tage neun Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl; und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; und einen Bock als Sündopfer; ausser dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Und am sechsten Tage acht Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl; und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; und einen Bock als Sündopfer; ausser dem beständigen Brandopfer, seinem Speisopfer und seinen Trankopfern. Und am siebten Tage sieben Farren, zwei Widder, vierzehn einjährige Lämmer, ohne Fehl; und ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu den Farren, zu den Widdern und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach ihrer Vorschrift; und einen Bock als Sündopfer; ausser dem beständigen Brandopfer, seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Am achten Tage soll euch eine Festversammlung sein; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt ein Brandopfer darbringen, ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Jahwe: einen Farren, einen Widder, sieben einjährige Lämmer, ohne Fehl; ihr Speisopfer und ihre Trankopfer, zu dem Farren, zu dem Widder und zu den Lämmern, nach ihrer Zahl, nach der Vorschrift; und einen Bock als Sündopfer; ausser dem beständigen Brandopfer und seinem Speisopfer und seinem Trankopfer. Das sollt ihr bei euren Festen {S. die Anm. zu 3. Mose 23, 2} dem Jahwe opfern, ausser euren Gelübden und euren freiwilligen Gaben an Brandopfern und an Speisopfern und an Trankopfern und an Friedensopfern {W. an euren Brandopfern und an euren Speisopfern usw.}. Und Mose redete zu den Kindern Israel nach allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Mose redete zu den Häuptern der Stämme der Kinder Israel und sprach: Dies ist es, was Jahwe geboten hat: Wenn ein Mann dem Jahwe ein Gelübde tut, oder einen Eid schwört, ein Verbindnis auf seine Seele zu nehmen, so soll er sein Wort nicht brechen: nach allem, was aus seinem Munde hervorgegangen ist, soll er tun. - Und wenn ein Weib dem Jahwe ein Gelübde tut oder ein Verbindnis auf sich nimmt im Hause ihres Vaters, in ihrer Jugend, und ihr Vater hört ihr Gelübde oder ihr Verbindnis, das sie auf ihre Seele genommen hat, und ihr Vater schweigt gegen sie: so sollen alle ihre Gelübde bestehen, und jedes Verbindnis, das sie auf ihre Seele genommen hat, soll bestehen. Wenn aber ihr Vater ihr gewehrt hat an dem Tage, da er es hörte, so sollen alle ihre Gelübde und alle ihre Verbindnisse, die sie auf ihre Seele genommen hat, nicht bestehen; und Jahwe wird ihr vergeben, weil ihr Vater ihr gewehrt hat. Und wenn sie etwa eines Mannes wird, und ihre Gelübde sind auf ihr, oder ein unbesonnener Ausspruch ihrer Lippen, wozu sie ihre Seele verbunden hat, und ihr Mann hört es und schweigt gegen sie an dem Tage, da er es hört: so sollen ihre Gelübde bestehen, und ihre Verbindnisse, die sie auf ihre Seele genommen hat, sollen bestehen. Wenn aber ihr Mann an dem Tage, da er es hört, ihr wehrt, so hebt er ihr Gelübde auf, das auf ihr ist, und den unbesonnenen Ausspruch ihrer Lippen, wozu sie ihre Seele verbunden hat; und Jahwe wird ihr vergeben. - Aber das Gelübde einer Witwe und einer Verstossenen: alles, wozu sie ihre Seele verbunden hat, soll für sie bestehen. - Und wenn ein Weib {W. wenn sie} im Hause ihres Mannes ein Gelübde getan oder durch einen Eid ein Verbindnis auf ihre Seele genommen hat, und ihr Mann hat es gehört und gegen sie geschwiegen, er hat ihr nicht gewehrt: so sollen alle ihre Gelübde bestehen, und jedes Verbindnis, das sie auf ihre Seele genommen hat, soll bestehen. Wenn aber ihr Mann dieselben irgend aufgehoben hat an dem Tage, da er sie hörte, so soll alles, was über ihre Lippen gegangen ist an {W. an ihren} Gelübden und an Verbindnissen ihrer Seele, nicht bestehen; ihr Mann hat dieselben aufgehoben, und Jahwe wird ihr vergeben. Jedes Gelübde und jeder Eid des Verbindnisses, um die Seele zu kasteien - ihr Mann kann es bestätigen, und ihr Mann kann es aufheben. Und wenn ihr Mann von Tag zu Tage gänzlich gegen sie schweigt, so bestätigt er alle ihre Gelübde oder alle ihre Verbindnisse, die auf ihr sind; er hat sie bestätigt, denn er hat gegen sie geschwiegen an dem Tage, da er sie hörte. Wenn er sie aber irgend aufhebt, nachdem er sie gehört hat, so wird er ihre Ungerechtigkeit tragen. Das sind die Satzungen, welche Jahwe dem Mose geboten hat, zwischen einem Manne und seinem Weibe, zwischen einem Vater und seiner Tochter in ihrer Jugend, im Hause ihres Vaters. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Übe Rache für die {W. Vollziehe die Rache der} Kinder Israel an den Midianitern; danach sollst du zu deinen Völkern versammelt werden. Und Mose redete zu dem Volke und sprach: Rüstet von euch Männer zum Heere {O. Kriege; so auch V.4 usw.; Kap. 1,3; 26, 2} aus, dass sie wider Midian ziehen {W. seien}, um die Rache Jahwes an Midian auszuführen. Je tausend vom Stamme, von allen Stämmen Israels, sollt ihr zum Heere absenden. Und es wurden aus den Tausenden Israels tausend von jedem Stamme ausgehoben: zwölftausend zum Heere Gerüstete. Und Mose sandte sie, tausend von jedem Stamme, zum Heere ab, sie und Pinehas, den Sohn Eleasars, des Priesters, zum Heere; und die heiligen Geräte, die {O. und die} Trompeten zum Lärmblasen, waren in seiner Hand. Und sie stritten wider Midian, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte, und töteten alles Männliche. Und sie töteten die Könige von Midian, samt ihren Erschlagenen: Ewi und Rekem und Zur und Hur und Reba, fünf Könige von Midian; und auch Bileam, den Sohn Beors, töteten sie mit dem Schwerte. Und die Kinder Israel führten die Weiber der Midianiter und ihre Kinder gefangen hinweg, und erbeuteten all ihr Vieh und alle ihre Herden und alle ihre Habe; und alle ihre Städte in ihren Wohnsitzen und alle ihre Gehöfte verbrannten sie mit Feuer. Und sie nahmen alle Beute und allen Raub an Menschen und an Vieh, und brachten die Gefangenen und den Raub und die Beute zu Mose und zu Eleasar, dem Priester, und zu der Gemeinde der Kinder Israel ins Lager, in die Ebenen Moabs, die am Jordan von Jericho sind. Und Mose und Eleasar, der Priester, und alle Fürsten der Gemeinde gingen ihnen entgegen ausserhalb des Lagers. Und Mose ward zornig über die Vorgesetzten des Heeres, die Obersten über tausend und die Obersten über hundert, die von dem Kriegszuge kamen; und Mose sprach zu ihnen: Habt ihr alle Weiber am Leben gelassen? Siehe, sie sind ja auf den Rat {W. das Wort} Bileams den Kindern Israel ein Anlass geworden in der Sache des Peor eine Untreue gegen Jahwe zu begehen, so dass die Plage über die Gemeinde Jahwes kam. So tötet nun alles Männliche unter den Kindern, und tötet alle Weiber, die einen Mann im Beischlaf erkannt haben; aber alle Kinder, alle Mädchen {W. alle Kinder unter den Weibern}, welche den Beischlaf eines Mannes nicht gekannt haben, lasst euch am Leben. Ihr aber lagert euch ausserhalb des Lagers sieben Tage; ein jeder, der einen Menschen getötet, und ein jeder, der einen Erschlagenen angerührt hat, ihr sollt euch entsündigen am dritten Tage und am siebten Tage, ihr und eure Gefangenen. Und alle Kleider und alles Gerät von Fell und alle Arbeit von Ziegenhaar und alles Gerät von Holz sollt ihr entsündigen. Und Eleasar, der Priester, sprach zu den Kriegsleuten, die in den Streit gezogen waren: Dies ist die Satzung des Gesetzes, das Jahwe dem Mose geboten hat: Nur das Gold und das Silber, das Erz, das Eisen, das Zinn und das Blei, alles, was das Feuer verträgt, sollt ihr durchs Feuer gehen lassen, und es wird rein sein; nur soll es mit dem Wasser der Reinigung {S. Kap. 19,9} entsündigt werden; und alles, was das Feuer nicht verträgt, sollt ihr durchs Wasser gehen lassen. Und am siebten Tage sollt ihr eure Kleider waschen, und ihr werdet rein sein; und danach möget ihr ins Lager kommen. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Nimm auf die Summe der weggeführten Beute, an Menschen und an Vieh, du und Eleasar, der Priester, und die Häupter der Väter {d.h. die Stamm- oder Familienhäupter; so auch später} der Gemeinde; und teile die Beute zur Hälfte zwischen denen, welche den Krieg geführt haben, die ins Feld gezogen sind, und der ganzen Gemeinde. Und erhebe von den Kriegsleuten, die ins Feld gezogen sind, eine Abgabe für Jahwe: eine Seele von fünfhundert, von den Menschen und von den Rindern und von den Eseln und vom Kleinvieh; von ihrer Hälfte sollt ihr sie nehmen, und du sollst sie Eleasar, dem Priester, geben als ein Hebopfer Jahwes. Und von der Hälfte der Kinder Israel sollst du eines nehmen, von fünfzig herausgegriffen, von den Menschen, von den Rindern, von den Eseln und vom Kleinvieh, von allem Vieh; und du sollst es den Leviten geben, welche der Hut der Wohnung Jahwes warten. Und Mose und Eleasar, der Priester, taten, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und das Erbeutete, was von der Beute übrigblieb, welche das Kriegsvolk gemacht hatte, war: 675000 Stück Kleinvieh, und 72000 Rinder, und 61000 Esel; und was die Menschenseelen betrifft, so waren der Mädchen, welche den Beischlaf eines Mannes nicht gekannt hatten, insgesamt 32000 Seelen. Und die Hälfte, der Anteil derer, welche zum Heere ausgezogen waren, die Zahl des Kleinviehes, war: 337500 Stück, und die Abgabe vom Kleinvieh für Jahwe war 675 Stück; und die Zahl der Rinder 36000, und die Abgabe davon für Jahwe 72; und der Esel 30500, und die Abgabe davon für Jahwe 61; und der Menschenseelen 16000, und die Abgabe davon für Jahwe 32 Seelen. Und Mose gab die Abgabe des Hebopfers Jahwes Eleasar, dem Priester, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und von der Hälfte der Kinder Israel, welche Mose von den zum Heere ausgezogenen Männern {d.h. von ihrem Teil} abgeteilt hatte, (die Hälfte der Gemeinde war nämlich: 337500 Stück Kleinvieh, und 36000 Rinder, und 30500 Esel, und 16000 Menschenseelen) und von der Hälfte der Kinder Israel nahm Mose das Herausgegriffene, eines von fünfzig, von den Menschen und von dem Vieh, und gab sie den Leviten, welche der Hut der Wohnung Jahwes warteten; so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und es traten zu Mose die Vorgesetzten über die Tausende des Heeres, die Obersten über tausend und die Obersten über hundert, und sprachen zu Mose: Deine Knechte haben die Summe der Kriegsleute aufgenommen, die unter unserer Hand waren, und es fehlt von uns nicht ein Mann. Und so bringen wir eine Opfergabe für Jahwe dar, ein jeder, was er an goldenem Geschmeide gefunden hat: Armspangen und Handspangen {S. die Anm. zu 1. Mose 24,22}, Fingerringe, Ohrringe und Spangen, um für unsere Seelen Sühnung zu tun vor Jahwe. Und Mose und Eleasar, der Priester, nahmen das Gold von ihnen, allerlei verarbeitetes Geschmeide. Und alles Gold des Hebopfers, das sie für Jahwe hoben, war 16750 Sekel, von den Obersten über tausend und von den Obersten über hundert. (Die Kriegsleute aber hatten ein jeder für sich geplündert.) Und Mose und Eleasar, der Priester, nahmen das Gold von den Obersten über tausend und über hundert und brachten es in das Zelt der Zusammenkunft, als ein Gedächtnis der {O. für die} Kinder Israel vor Jahwe. Und die Kinder Ruben und die Kinder Gad hatten viel Vieh, in gewaltiger Menge; und sie sahen das Land Jaser und das Land Gilead, und siehe, der Ort war ein Ort für Vieh. Und die Kinder Gad und die Kinder Ruben kamen und sprachen zu Mose und zu Eleasar, dem Priester, und zu den Fürsten der Gemeinde und sagten: Ataroth und Dibon und Jaser und Nimra und Hesbon und Elale und Sebam und Nebo und Beon, das Land, welches Jahwe vor der Gemeinde Israel geschlagen hat, ist ein Land für Vieh, und deine Knechte haben Vieh. Und sie sprachen: Wenn wir Gnade in deinen Augen gefunden haben, so möge dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden; lass uns nicht über den Jordan ziehen! Und Mose sprach zu den Kindern Gad und zu den Kindern Ruben: Sollen eure Brüder in den Streit ziehen, und ihr wollt hier bleiben? Und warum wollt ihr das Herz der Kinder Israel davon abwendig machen, in das Land hinüber zu ziehen, welches Jahwe ihnen gegeben hat? So haben eure Väter getan, als ich sie von Kades-Barnea aussandte, das Land zu besehen: sie zogen hinauf bis zum Tale Eskol und besahen das Land; und sie machten das Herz der Kinder Israel abwendig, dass sie nicht in das Land gingen, welches Jahwe ihnen gegeben hatte. Und der Zorn Jahwes entbrannte an jenem Tage, und er schwur und sprach: Wenn die Männer, die aus Ägypten hinaufgezogen sind, von zwanzig Jahren und darüber, das Land sehen werden, das ich Abraham und Isaak und Jakob zugeschworen habe! denn sie sind mir nicht völlig nachgefolgt; ausgenommen Kaleb, der Sohn Jephunnes, der Kenisiter, und Josua, der Sohn Nuns; denn sie sind Jahwe völlig nachgefolgt. Und der Zorn Jahwes entbrannte wider Israel, und er liess sie vierzig Jahre lang in der Wüste umherirren, bis das ganze Geschlecht aufgerieben war, welches getan hatte, was böse war in den Augen Jahwes. Und siehe, ihr seid aufgestanden an eurer Väter Statt, eine Brut von sündigen Männern, um die Glut des Zornes Jahwes gegen Israel noch zu mehren. Wenn ihr euch hinter ihm {W. von hinter ihm her} abwendet, so wird er es noch länger in der Wüste lassen, und ihr werdet dieses ganze Volk verderben. Und sie traten zu ihm und sprachen: Kleinviehhürden wollen wir hier bauen für unsere Herden, und Städte für unsere Kinder; wir selbst aber wollen uns eilends rüsten vor den Kindern Israel her, bis wir sie an ihren Ort gebracht haben; und unsere Kinder sollen in den festen Städten bleiben vor den {And. üb.: wegen der} Bewohnern des Landes. Wir wollen nicht zu unseren Häusern zurückkehren, bis die Kinder Israel ein jeder sein Erbteil empfangen haben. Denn wir wollen nicht mit ihnen erben jenseit des Jordan und weiterhin, denn unser Erbteil ist uns diesseit des Jordan gegen Sonnenaufgang zugekommen. Da sprach Mose zu ihnen: Wenn ihr dieses tut, wenn ihr euch vor Jahwe zum Streite rüstet, und alle unter euch, die gerüstet sind, vor Jahwe über den Jordan ziehen, bis er seine Feinde vor sich ausgetrieben hat, und das Land vor Jahwe unterjocht ist, und ihr danach zurückkehret, so sollt ihr schuldlos sein gegen Jahwe und gegen Israel; und dieses Land soll euch zum Eigentum sein vor Jahwe. Wenn ihr aber nicht also tut, siehe, so habt ihr wider Jahwe gesündigt; und wisset, dass eure Sünde euch finden wird. Bauet euch Städte für eure Kinder und Hürden für euer Kleinvieh, und tut, was aus eurem Munde hervorgegangen ist. Und die Kinder Gad und die Kinder Ruben sprachen zu Mose und sagten: Deine Knechte werden tun, so wie mein Herr gebietet. Unsere Kinder, unsere Weiber, unsere Herden und all unser Vieh {d.h. Zug- und Lastvieh} sollen daselbst in den Städten Gileads sein; deine Knechte aber, alle zum Heere {O. Kriege} Gerüsteten, werden vor Jahwe hinüberziehen in den Streit, so wie mein Herr redet. Und Mose gebot ihrethalben Eleasar, dem Priester, und Josua, dem Sohne Nuns, und den Häuptern der Väter der Stämme der Kinder Israel; und Mose sprach zu ihnen: Wenn die Kinder Gad und die Kinder Ruben, alle zum Streit Gerüsteten, mit euch vor Jahwe über den Jordan ziehen, und das Land vor euch unterjocht sein wird, so sollt ihr ihnen das Land Gilead zum Eigentum geben; wenn sie aber nicht gerüstet mit euch hinüberziehen, so sollen sie sich unter euch ansässig machen im Lande Kanaan. Und die Kinder Gad und die Kinder Ruben antworteten und sprachen: Wie Jahwe zu deinen Knechten geredet hat, so wollen wir tun. Wir wollen gerüstet vor Jahwe in das Land Kanaan hinüberziehen, und unser Erbbesitztum verbleibe uns diesseit des Jordan. Und Mose gab ihnen, den Kindern Gad und den Kindern Ruben und der Hälfte des Stammes Manasse, des Sohnes Josephs, das Königreich Sihons, des Königs der Amoriter, und das Königreich Ogs, des Königs von Basan, das Land nach seinen Städten in ihren Grenzen, die Städte des Landes ringsum. Und die Kinder Gad bauten Dibon und Ataroth und Aroer, und Ateroth-Schofan und Jaser und Jogbeha, und Beth-Nimra und Beth-Haran, feste Städte und Kleinviehhürden. Und die Kinder Ruben bauten Hesbon und Elale und Kirjathaim, und Nebo und Baal-Meon, deren Namen geändert wurden, und Sibma; und sie benannten die Städte, die sie bauten, mit anderen Namen. - Und die Söhne Makirs, des Sohnes Manasses, zogen nach Gilead und nahmen es ein; und sie trieben {O. er trieb} die Amoriter, die darin wohnten, aus. Und Mose gab Gilead dem Makir, dem Sohne Manasses; und er wohnte darin. Und Jair, der Sohn Manasses, zog hin und nahm ihre Dörfer ein und nannte sie Dörfer Jairs. Und Nobach zog hin und nahm Kenath und seine Tochterstädte ein und nannte es Nobach nach seinem Namen. Dies sind die Züge der Kinder Israel, welche aus dem Lande Ägypten ausgezogen sind nach ihren Heeren, unter der Hand Moses und Aarons. Und Mose schrieb ihre Auszüge auf, nach ihren Zügen, nach dem Befehle Jahwes; und dies sind ihre Züge, nach ihren Auszügen: Sie brachen auf von Raemses im ersten Monat, am fünfzehnten Tage des ersten Monats. Am anderen Tage nach dem Passah zogen die Kinder Israel aus mit erhobener Hand, vor den Augen aller Ägypter, als die Ägypter diejenigen begruben, welche Jahwe unter ihnen geschlagen hatte, alle Erstgeborenen; und Jahwe hatte an ihren Göttern Gericht geübt. Und die Kinder Israel brachen auf von Raemses und lagerten sich in Sukkoth. Und sie brachen auf von Sukkoth und lagerten sich in Etham, das am Rande der Wüste liegt. Und sie brachen auf von Etham und wandten sich nach Pi-Hachiroth, das Baal-Zephon gegenüber liegt, und lagerten sich vor Migdol. Und sie brachen auf von Hachiroth und zogen mitten durchs Meer nach der Wüste hin, und sie zogen drei Tagereisen in der Wüste Etham und lagerten sich in Mara. Und sie brachen auf von Mara und kamen nach Elim; und in Elim waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume; und sie lagerten sich daselbst. Und sie brachen auf von Elim und lagerten sich am Schilfmeer. Und sie brachen auf vom Schilfmeer und lagerten sich in der Wüste Sin. Und sie brachen auf aus der Wüste Sin und lagerten sich in Dophka. Und sie brachen auf von Dophka und lagerten sich in Alusch. Und sie brachen auf von Alusch und lagerten sich in Rephidim; und das Volk hatte daselbst kein Wasser zu trinken. Und sie brachen auf von Rephidim und lagerten sich in der Wüste Sinai. Und sie brachen auf aus der Wüste Sinai und lagerten sich in Kibroth-Hattaawa. Und sie brachen auf von Kibroth-Hattaawa und lagerten sich in Hazeroth. Und sie brachen auf von Hazeroth und lagerten sich in Rithma. Und sie brachen auf von Rithma und lagerten sich in Rimmon-Perez. Und sie brachen auf von Rimmon-Perez und lagerten sich in Libna. Und sie brachen auf von Libna und lagerten sich in Rissa. Und sie brachen auf von Rissa und lagerten sich in Kehelatha. Und sie brachen auf von Kehelatha und lagerten sich am Berge Schepher. Und sie brachen auf vom Berge Schepher und lagerten sich in Harada. Und sie brachen auf von Harada und lagerten sich in Makheloth. Und sie brachen auf von Makheloth und lagerten sich in Tachath. Und sie brachen auf von Tachath und lagerten sich in Terach. Und sie brachen auf von Terach und lagerten sich in Mithka. Und sie brachen auf von Mithka und lagerten sich in Haschmona. Und sie brachen auf von Haschmona und lagerten sich in Moseroth. Und sie brachen auf von Moseroth und lagerten sich in Bne-Jaakan. Und sie brachen auf von Bne-Jaakan und lagerten sich in Hor-Gidgad. Und sie brachen auf von Hor-Gidgad und lagerten sich in Jotbatha. Und sie brachen auf von Jotbatha und lagerten sich in Abrona. Und sie brachen auf von Abrona und lagerten sich in Ezjon-Geber. Und sie brachen auf von Ezjon-Geber und lagerten sich in der Wüste Zin, das ist Kades. Und sie brachen auf von Kades und lagerten sich am Berge Hor, am Rande des Landes Edom. Und Aaron, der Priester, stieg auf den Berg Hor nach dem Befehle Jahwes; und er starb daselbst im vierzigsten Jahre nach dem Auszuge der Kinder Israel aus dem Lande Ägypten, im fünften Monat, am Ersten des Monats. Und Aaron war 123 Jahre alt, als er auf dem Berge Hor starb. Und der Kanaaniter, der König von Arad, der im Süden wohnte im Lande Kanaan, hörte von dem Kommen der Kinder Israel. Und sie brachen auf vom Berge Hor und lagerten sich in Zalmona. Und sie brachen auf von Zalmona und lagerten sich in Punon. Und sie brachen auf von Punon und lagerten sich in Oboth. Und sie brachen auf von Oboth und lagerten sich in Ijje-Abarim, an der Grenze von Moab. Und sie brachen auf von Ijjim und lagerten sich in Dibon-Gad. Und sie brachen auf von Dibon-Gad und lagerten sich in Almon-Diblathaim. Und sie brachen auf von Almon-Diblathaim und lagerten sich am {O. auf dem} Gebirge Abarim vor Nebo. Und sie brachen auf vom Gebirge Abarim und lagerten sich in den Ebenen {O. Steppen; so auch Kap. 35,1 usw.} Moabs, am Jordan von Jericho. Und sie lagerten sich am Jordan von Beth-Jesimoth bis Abel-Sittim in den Ebenen Moabs. Und Jahwe redete zu Mose in den Ebenen Moabs, am Jordan von Jericho, und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan in das Land Kanaan ziehet, so sollt ihr alle Bewohner des Landes vor euch austreiben und alle ihre Bildwerke {d.h. Steine, die zu Götzenbildern verarbeitet waren; vergl. 3. Mose 26,1} zerstören; und alle ihre gegossenen Bilder sollt ihr zerstören, und alle ihre Höhen {Höhenaltäre oder Höhentempel (1. Kön. 13,32)} sollt ihr vertilgen; und ihr sollt das Land in Besitz nehmen und darin wohnen, denn euch habe ich das Land gegeben, es zu besitzen. Und ihr sollt das Land durchs Los als Erbteil empfangen, nach euren Geschlechtern: Den Vielen sollt ihr ihr Erbteil mehren, und den Wenigen sollt ihr ihr Erbteil mindern; wohin das Los einem fällt, das soll ihm gehören; nach den Stämmen eurer Väter sollt ihr erben. Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vor euch austreibet, so werden diejenigen, welche ihr von ihnen übriglasset, zu Dornen in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten werden, und sie werden euch bedrängen in dem Lande, in welchem ihr wohnet. Und es wird geschehen: so wie ich gedachte, ihnen zu tun, werde ich euch tun. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Gebiete den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land Kanaan kommet, so ist dies das Land, welches euch als Erbteil zufallen soll: das Land Kanaan nach seinen Grenzen. Und die Südseite soll euch sein von der Wüste Zin an, Edom entlang, und die Südgrenze soll euch sein vom Ende des Salzmeeres gegen Osten. Und die Grenze soll sich euch südlich von der Anhöhe Akrabbim wenden und nach Zin hinübergehen, und ihr Ausgang {W. ihre Ausgänge; so auch V.5 usw.} sei südlich von Kades-Barnea; und sie laufe nach Hazar-Addar hin, und gehe hinüber nach Azmon; und die Grenze wende sich von Azmon nach dem Bache Ägyptens, und ihr Ausgang sei nach dem Meere hin. - Und die Westgrenze: sie sei euch das grosse Meer und das Angrenzende {d.h. die Küste}; das soll euch die Westgrenze sein. - Und dies soll euch die Nordgrenze sein: vom grossen Meere aus sollt ihr euch den Berg Hor abmarken; vom Berge Hor sollt ihr abmarken bis man nach Hamath kommt, und der Ausgang der Grenze sei nach Zedad hin; und die Grenze laufe nach Siphron hin, und ihr Ausgang sei bei Hazar-Enan. Das soll euch die Nordgrenze sein. - Und zur Ostgrenze sollt ihr euch abmarken von Hazar-Enan nach Schepham. Und die Grenze gehe hinab von Schepham nach Ribla, östlich von Ajin; und die Grenze gehe hinab und stosse an die Seite {W. Schulter} des Sees Kinnereth {Genezareth} gegen Osten; und die Grenze gehe an den Jordan hinab, und ihr Ausgang sei am Salzmeere. Das soll euer Land sein nach seinen Grenzen ringsum. Und Mose gebot den Kindern Israel und sprach: Das ist das Land, welches ihr durchs Los als Erbteil empfangen sollt, das Jahwe den neun Stämmen und dem halben Stamme zu geben geboten hat. Denn der Stamm der Kinder der Rubeniter nach ihren Vaterhäusern, und der Stamm der Kinder der Gaditer nach ihren Vaterhäusern, und die Hälfte des Stammes Manasse, die haben ihr Erbteil empfangen. Die zwei Stämme und der halbe Stamm haben ihr Erbteil empfangen diesseit des Jordan von Jericho, gegen Osten, gegen Sonnenaufgang. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Dies sind die Namen der Männer, welche euch das Land als Erbe austeilen sollen: Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns. Und je einen Fürsten vom Stamme sollt ihr nehmen, um das Land als Erbe auszuteilen. Und dies sind die Namen der Männer: für den {O. von dem so bis (V.29)} Stamm Juda: Kaleb, der Sohn Jephunnes; und für den Stamm der Kinder Simeon: Samuel, der Sohn Ammihuds; für den Stamm Benjamin: Elidad, der Sohn Kislons; und für den Stamm der Kinder Dan ein Fürst: Bukki, der Sohn Joglis; für die Söhne Josephs: für den Stamm der Kinder Manasse ein Fürst: Hanniel, der Sohn Ephods, und für den Stamm der Kinder Ephraim ein Fürst: Kemuel, der Sohn Schiphtans; und für den Stamm der Kinder Sebulon ein Fürst: Elizaphan, der Sohn Parnaks; und für den Stamm der Kinder Issaschar ein Fürst: Paltiel, der Sohn Assans; und für den Stamm der Kinder Aser ein Fürst: Achihud, der Sohn Schelomis; und für den Stamm der Kinder Naphtali ein Fürst: Pedahel, der Sohn Ammihuds. Diese sind es, welchen Jahwe gebot, den Kindern Israel ihr Erbe im Lande Kanaan auszuteilen. Und Jahwe redete zu Mose in den Ebenen Moabs, am Jordan von Jericho, und sprach: Gebiete den Kindern Israel, dass sie von ihrem Erbbesitztum den Leviten Städte zum Wohnen geben; und zu den Städten sollt ihr einen Bezirk {Eig. eine Weidetrift} rings um dieselben her den Leviten geben. Und die Städte seien ihnen zum Wohnen, und deren Bezirke seien für ihr Vieh und für ihre Habe und für alle ihre Tiere. Und die Bezirke der Städte, welche ihr den Leviten geben sollt, sollen von der Stadtmauer nach aussen hin tausend Ellen betragen ringsum; und ihr sollt ausserhalb der Stadt auf der Ostseite zweitausend Ellen abmessen, und auf der Südseite zweitausend Ellen, und auf der Westseite zweitausend Ellen und auf der Nordseite zweitausend Ellen, dass die Stadt in der Mitte sei; das sollen die Bezirke ihrer Städte sein. Und die Städte, die ihr den Leviten geben sollt: sechs Zufluchtstädte sind es, die ihr ihnen geben sollt, damit dahin fliehe, wer einen Totschlag begangen hat; und zu diesen hinzu sollt ihr 42 Städte geben. Alle die Städte, die ihr den Leviten geben sollt, sie und ihre Bezirke, sollen 48 Städte sein. Und was die Städte betrifft, die ihr von dem Eigentum der Kinder Israel geben sollt - von dem Stamme, der viel hat {Eig. von den Vielen... von den Wenigen}, sollt ihr viel nehmen, und von dem, der wenig hat {Eig. von den Vielen... von den Wenigen}, sollt ihr wenig nehmen; jeder Stamm soll nach Verhältnis seines Erbteils, das er erben wird, von seinen Städten den Leviten geben. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan in das Land Kanaan ziehet, so sollt ihr euch Städte bestimmen: Zufluchtstädte sollen sie für euch sein, dass dahin fliehe ein Totschläger, der einen Menschen aus Versehen erschlagen hat. Und die Städte sollen euch zur Zuflucht sein vor dem Rächer {Eig. Löser, der nächste Verwandte}, dass der Totschläger nicht sterbe, bis er vor der Gemeinde gestanden hat zum Gericht. Und die Städte, die ihr geben sollt, sollen sechs Zufluchtstädte für euch sein. Drei Städte sollt ihr geben diesseit des Jordan, und drei Städte sollt ihr geben im Lande Kanaan; Zufluchtstädte sollen sie sein. Den Kindern Israel und dem Fremdling und dem Beisassen in ihrer Mitte sollen diese sechs Städte zur Zuflucht sein, dass dahin fliehe ein jeder, der einen Menschen aus Versehen erschlagen hat. Wenn er ihn aber mit einem eisernen Werkzeug geschlagen hat, dass er gestorben ist, so ist er ein Mörder {Hier und nachher dasselbe Wort wie: "Totschläger"}; der Mörder soll gewisslich getötet werden. Und wenn er ihn mit einem Stein, den er in der Hand führte {Eig. mit einem Handstein, d.h. mit einem Stein, den man handhaben kann. Desgl. V.18: Handwerkzeug}, wodurch man sterben kann, geschlagen hat, dass er gestorben ist, so ist er ein Mörder; der Mörder soll gewisslich getötet werden. Oder wenn er ihn mit einem hölzernen Werkzeug {O. Gegenstand}, das er in der Hand führte, wodurch man sterben kann, geschlagen hat, dass er gestorben ist, so ist er ein Mörder; der Mörder soll gewisslich getötet werden. Der Bluträcher, der soll den Mörder töten; wenn er ihn antrifft, soll er ihn töten. Und wenn er ihn aus Hass gestossen oder mit Absicht auf ihn geworfen hat, dass er gestorben ist, oder ihn aus Feindschaft mit seiner Hand geschlagen hat, dass er gestorben ist, so soll der Schläger gewisslich getötet werden; er ist ein Mörder; der Bluträcher soll den Mörder töten, wenn er ihn antrifft. Wenn er aber von ungefähr, nicht aus Feindschaft, ihn gestossen, oder unabsichtlich irgend ein Werkzeug auf ihn geworfen hat, oder, ohne es zu sehen, irgend einen Stein, wodurch man sterben kann, auf ihn hat fallen lassen, dass er gestorben ist, er war ihm aber nicht feind und suchte seinen Schaden nicht: so soll die Gemeinde zwischen dem Schläger und dem Bluträcher nach diesen Rechten richten; und die Gemeinde soll den Totschläger aus der Hand des Bluträchers erretten, und die Gemeinde soll ihn in seine Zufluchtstadt zurückbringen, wohin er geflohen ist; und er soll darin bleiben bis zum Tode des Hohenpriesters, den man mit dem heiligen Öle gesalbt hat. Wenn aber der Totschläger über die Grenze seiner Zufluchtstadt, wohin er geflohen ist, irgend hinausgeht, und der Bluträcher findet ihn ausserhalb der Grenze seiner Zufluchtstadt, und der Bluträcher tötet den Totschläger, so hat er keine Blutschuld. Denn er soll in seiner Zufluchtstadt bleiben bis zum Tode des Hohenpriesters; und nach dem Tode des Hohenpriesters darf der Totschläger in das Land seines Eigentums zurückkehren. - Und dies soll euch zu einer Rechtssatzung sein bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen. Jeder, der einen Menschen erschlägt: auf die Aussage von Zeugen soll man den Mörder töten; aber ein einzelner Zeuge kann nicht wider einen Menschen aussagen {Eig. antworten}, dass er sterbe. Und ihr sollt keine Sühne annehmen für die Seele eines Mörders, der schuldig ist zu sterben, sondern er soll gewisslich getötet werden. Auch sollt ihr keine Sühne annehmen für den in seine Zufluchtstadt Geflüchteten, dass er vor {Eig. bis zu} dem Tode des Priesters zurückkehre, um im Lande zu wohnen. Und ihr sollt das Land nicht entweihen, in welchem ihr seid; denn das Blut, das entweiht das Land; und für das Land kann keine Sühnung getan werden wegen des Blutes, das darin vergossen worden, ausser durch das Blut dessen, der es vergossen hat. Und du sollst nicht das Land verunreinigen, in welchem ihr wohnet, in dessen Mitte ich wohne; denn ich, Jahwe, wohne inmitten der Kinder Israel. Und es traten herzu die Häupter der Väter vom Geschlecht der Söhne Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, aus den Geschlechtern der Söhne Josephs; und sie redeten vor Mose und vor den Fürsten, den Häuptern der Väter der Kinder Israel, und sprachen: Jahwe hat meinem Herrn geboten, den Kindern Israel das Land durchs Los als Erbteil zu geben; und meinem Herrn ist von Jahwe geboten worden, das Erbteil Zelophchads, unseres Bruders, seinen Töchtern zu geben. Werden sie nun einem von den Söhnen der anderen Stämme der Kinder Israel zu Weibern, so wird ihr Erbteil dem Erbteil unserer Väter entzogen und zu dem Erbteil des Stammes hinzugefügt werden, welchem sie angehören werden; und dem Lose unseres Erbteils wird es entzogen werden. Und auch wenn das Jubeljahr der Kinder Israel kommt, wird ihr Erbteil zu dem Erbteil des Stammes hinzugefügt werden, welchem sie angehören werden; und ihr Erbteil wird dem Erbteil des Stammes unserer Väter entzogen werden. Da gebot Mose den Kindern Israel, nach dem Befehle Jahwes, und sprach: Der Stamm der Kinder Joseph redet recht. Dies ist das Wort, welches Jahwe betreffs der Töchter Zelophchads geboten hat, indem er sprach: Sie mögen dem, der in ihren Augen gut ist, zu Weibern werden; nur sollen sie einem aus dem Geschlecht des Stammes ihres Vaters zu Weibern werden, damit nicht ein Erbteil der Kinder Israel von Stamm zu Stamm übergehe; denn die Kinder Israel sollen ein jeder dem Erbteil des Stammes seiner Väter anhangen. Und jede Tochter, die ein Erbteil aus den Stämmen der Kinder Israel besitzt, soll einem aus dem Geschlecht des Stammes ihres Vaters zum Weibe werden, damit die Kinder Israel ein jeder das Erbteil seiner Väter besitzen, und nicht ein Erbteil von einem Stamme auf einen anderen Stamm übergehe. Denn die Stämme der Kinder Israel sollen ein jeder seinem Erbteil anhangen. So wie Jahwe dem Mose geboten hatte, also taten die Töchter Zelophchads. Und Machla, Tirza und Chogla und Milka und Noa, die Töchter Zelophchads, wurden den Söhnen ihrer Oheime zu Weibern. Männern aus den Geschlechtern der Kinder Manasse, des Sohnes Josephs, wurden sie zu Weibern. Und so verblieb ihr Erbteil bei dem Stamme des Geschlechts ihres Vaters. Das sind die Gebote und die Rechte, welche Jahwe in den Ebenen Moabs, am Jordan von Jericho, den Kindern Israel durch Mose geboten hat.
Dies sind die Worte, welche Mose zu ganz Israel geredet hat diesseit {And. jenseit} des Jordan, in der Wüste, in der Ebene {H. Araba; die Niederung, welche zu beiden Seiten des Jordan und des Toten Meeres liegt und sich bis zum elanitischen Meerbusen hin erstreckt. So auch Kap. 2,8; 3,17; 4,49; 11,30}, Suph gegenüber, zwischen Paran und Tophel und Laban und Hazeroth und Di-Sahab. Elf Tagereisen sind vom Horeb, auf dem Wege des Gebirges Seir, bis Kades-Barnea. Und es geschah im vierzigsten Jahre, im elften Monat, am Ersten des Monats, da redete Mose zu den Kindern Israel nach allem, was Jahwe ihm an sie geboten hatte, nachdem er Sihon geschlagen, den König der Amoriter, der zu Hesbon wohnte, und Og, den König von Basan, der zu Astaroth und zu Edrei wohnte {Vergl. Jos. 12,2. 4.}. Diesseit {And. jenseit} des Jordan, im Lande Moab, fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen, indem er sprach: Jahwe, unser Gott, redete zu uns am Horeb und sprach: Lange genug seid ihr an diesem Berge geblieben; wendet euch und brechet auf und ziehet nach dem Gebirge der Amoriter und zu allen ihren Anwohnern in der Ebene {H. Araba; die Niederung, welche zu beiden Seiten des Jordan und des Toten Meeres liegt und sich bis zum elanitischen Meerbusen hin erstreckt. So auch Kap. 2,8; 3,17; 4,49; 11,30}, auf dem Gebirge und in der Niederung {H. Schephela; der Küstenstrich zwischen Joppe und Gaza} und im Süden und am Ufer des Meeres, in das Land der Kanaaniter und zum Libanon, bis zu dem grossen Strome, dem Strome Phrat. Siehe, ich habe das Land vor euch gestellt; gehet hinein und nehmet das Land in Besitz, welches Jahwe euren Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, ihnen zu geben und ihrem Samen nach ihnen. Und ich sprach zu euch in selbiger Zeit und sagte: Ich allein kann euch nicht tragen. Jahwe, euer Gott, hat euch gemehrt, und siehe, ihr seid heute wie die Sterne des Himmels an Menge. Jahwe, der Gott eurer Väter, füge zu euch, so viele ihr seid, tausendmal hinzu und segne euch, wie er zu euch geredet hat! Wie könnte ich allein eure Bürde und eure Last und euren Hader tragen? Nehmet euch weise und verständige und bekannte Männer, nach euren Stämmen, dass ich sie zu Häuptern über euch setze. Und ihr antwortetet mir und sprachet: Gut ist die Sache, die du zu tun {O. die Sache, von der du geredet hast, ist gut zu tun} gesagt hast. Und ich nahm die Häupter eurer Stämme, weise und bekannte Männer, und setzte sie als Häupter über euch, als Oberste über tausend und Oberste über hundert und Oberste über fünfzig und Oberste über zehn, und als Vorsteher eurer Stämme {O. nach euren Stämmen}. Und ich gebot euren Richtern in selbiger Zeit und sprach: Höret die Streitsachen zwischen euren Brüdern und richtet in Gerechtigkeit zwischen einem Manne und seinem Bruder und dem Fremdling bei ihm. Ihr sollt nicht die Person ansehen im Gericht; den Kleinen wie den Grossen sollt ihr hören; ihr sollt euch vor niemand fürchten, denn das Gericht ist Gottes. Die Sache aber, die zu schwierig für euch ist, sollt ihr vor mich bringen, dass ich sie höre. Und ich gebot euch in selbiger Zeit alle die Sachen, die ihr tun solltet. Und wir brachen auf vom Horeb und zogen durch diese ganze grosse und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt, des Weges nach dem Gebirge der Amoriter, so wie Jahwe, unser Gott, uns geboten hatte; und wir kamen bis Kades-Barnea. Und ich sprach zu euch: Ihr seid gekommen bis zu dem Gebirge der Amoriter, das Jahwe, unser Gott, uns gibt. Siehe, Jahwe, dein Gott, hat das Land vor dich gestellt; ziehe hinauf, nimm in Besitz, so wie Jahwe, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat; fürchte dich nicht und verzage nicht! Und ihr tratet alle zu mir und sprachet: Lasst uns Männer vor uns hersenden, dass sie uns das Land erforschen und uns Bescheid bringen über den Weg, auf dem wir hinaufziehen, und über die Städte, zu denen wir kommen sollen. Und die Sache war gut in meinen Augen; und ich nahm aus euch zwölf Männer, je einen Mann für den Stamm. Und sie wandten sich und zogen ins Gebirge hinauf, und sie kamen bis zum Tale Eskol und kundschafteten es {d.h. das Land} aus. Und sie nahmen von der Frucht des Landes in ihre Hand und brachten sie zu uns herab. Und sie brachten uns Bescheid und sprachen: Das Land ist gut, das Jahwe, unser Gott, uns gibt. Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und waret widerspenstig gegen den Befehl Jahwes, eures Gottes. Und ihr murrtet in euren Zelten und sprachet: Weil Jahwe uns hasste, hat er uns aus dem Lande Ägypten herausgeführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, dass sie uns vertilgen. Wohin sollen wir hinaufziehen? Unsere Brüder haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sagten: Ein Volk, grösser und höher als wir, Städte, gross und befestigt bis an den Himmel, und auch die Kinder der Enakim haben wir dort gesehen! Da sprach ich zu euch: Erschrecket nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen! Jahwe, euer Gott, der vor euch herzieht, er wird für euch streiten, nach allem, was er in Ägypten vor euren Augen für euch getan hat, und in der Wüste, wo du gesehen hast, dass Jahwe, dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gezogen seid, bis ihr an diesen Ort kamet. Aber in dieser Sache {O. aber trotzdem} glaubtet ihr nicht Jahwe, eurem Gott, der auf dem Wege vor euch herzog, um euch einen Ort zu erkunden, dass ihr euch lagern konntet: des Nachts im Feuer, dass ihr auf dem Wege sehen konntet, auf welchem ihr zoget, und des Tages in der Wolke. Und Jahwe hörte die Stimme eurer Reden und ward zornig und schwur und sprach: Wenn ein Mann unter diesen Männern, diesem bösen Geschlecht, das gute Land sehen wird, das ich geschworen habe, euren Vätern zu geben, ausser Kaleb, dem Sohne Jephunnes! Er soll es sehen, und ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, auf welches er getreten, darum dass er Jahwe völlig nachgefolgt ist. - Auch wider mich erzürnte Jahwe eurethalben und sprach: Auch du sollst nicht hineinkommen! Josua, der Sohn Nuns, der vor dir steht, er soll hineinkommen; ihn stärke, denn er soll es Israel als Erbe austeilen. - Und eure Kindlein, von denen ihr sagtet: sie werden zur Beute werden! und eure Söhne, die heute weder Gutes noch Böses kennen, sie sollen hineinkommen, und ihnen werde ich es geben, und sie sollen es in Besitz nehmen. Ihr aber, wendet euch und brechet auf nach der Wüste, des Weges zum Schilfmeere! Da antwortetet ihr und sprachet zu mir: Wir haben wider Jahwe gesündigt; wir wollen hinaufziehen und streiten, nach allem, was Jahwe, unser Gott, uns geboten hat. Und ihr gürtetet ein jeder sein Kriegsgerät um und zoget leichtfertig in das Gebirge hinauf. Und Jahwe sprach zu mir: Sprich zu ihnen: Ziehet nicht hinauf und streitet nicht, denn ich bin nicht in eurer Mitte; dass ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet! Und ich redete zu euch, aber ihr hörtet nicht; und ihr waret widerspenstig gegen den Befehl Jahwes, und handeltet vermessen und zoget in das Gebirge hinauf. Und die Amoriter, die auf selbigem Gebirge wohnten, zogen aus, euch entgegen, und verfolgten euch, wie die Bienen tun, und zersprengten euch in Seir bis Horma. Und ihr kehrtet zurück und weintet vor Jahwe; aber Jahwe hörte nicht auf eure Stimme und neigte sein Ohr nicht zu euch. - Und ihr bliebet in Kades viele Tage, nach den Tagen, die ihr bliebet. Und wir wandten uns und brachen auf nach der Wüste, des Weges zum Schilfmeere, wie Jahwe zu mir geredet hatte; und wir umzogen das Gebirge Seir viele Tage. Und Jahwe redete zu mir und sprach: Lange genug habt ihr dieses Gebirge umzogen; wendet euch gegen Norden. Und gebiete dem Volke und sprich: Ihr werdet nun durch das Gebiet eurer Brüder, der Kinder Esau, ziehen, die in Seir wohnen, und sie werden sich vor euch fürchten; so habet wohl acht! Lasst euch nicht in Streit mit ihnen ein, denn ich werde euch von ihrem Lande auch nicht den Tritt einer Fusssohle geben; denn das Gebirge Seir habe ich dem Esau als Besitztum gegeben. Speise sollt ihr um Geld von ihnen kaufen, dass ihr esset, und auch Wasser sollt ihr um Geld von ihnen kaufen, dass ihr trinket. Denn Jahwe, dein Gott, hat dich gesegnet in allem Werke deiner Hand. Er kannte dein Ziehen durch diese grosse Wüste: diese vierzig Jahre ist Jahwe, dein Gott, mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt. Und wir zogen weiter, an unseren Brüdern, den Kindern Esau, vorüber, die in Seir wohnen, von dem Wege der Ebene, von Elath und von Ezjon-Geber her; und wir wandten uns und zogen des Weges nach der Wüste von Moab. Und Jahwe sprach zu mir: Befeinde Moab nicht und lass dich nicht in Streit mit ihnen ein, denn ich werde dir von seinem Lande kein Besitztum geben; denn Ar habe ich den Kindern Lot als Besitztum gegeben. - Die Emim wohnten vordem darin, ein grosses und zahlreiches und hohes Volk, wie die Enakim. Auch sie werden für Riesen {H. Rephaim; so auch V.20. Vergl. 1. Mose 14,5} gehalten, wie die Enakim; und die Moabiter nennen sie Emim. Und in Seir wohnten vordem die Horiter; aber die Kinder Esau trieben sie aus und vertilgten sie vor sich und wohnten an ihrer Statt, so wie Israel dem Lande seines Besitztums getan, das Jahwe ihnen gegeben hat. - Nun machet euch auf und ziehet über den Bach {Vergl. die Anm. zu 4. Mose 13,23} Sered. Und wir zogen über den Bach Sered. Die Tage aber, die wir von Kades-Barnea gegangen sind, bis wir über den Bach Sered zogen, waren 38 Jahre, bis das ganze Geschlecht der Kriegsleute aus dem Lager aufgerieben war, so wie Jahwe ihnen geschworen hatte. Und auch war die Hand Jahwes wider sie, um sie aus dem Lager zu vertilgen, bis sie aufgerieben waren. Und es geschah, als die Kriegsleute insgesamt {O. vollends} aus der Mitte des Volkes weggestorben waren, da redete Jahwe zu mir und sprach: Du wirst heute die Grenze von Moab, von Ar, überschreiten, und dich nähern gegenüber den Kindern Ammon; du sollst sie nicht befeinden und dich nicht in Streit mit ihnen einlassen, denn ich werde dir von dem Lande der Kinder Ammon kein Besitztum geben; denn ich habe es den Kindern Lot als Besitztum gegeben. - Für ein Land der Riesen wird auch dieses gehalten; Riesen wohnten vordem darin, und die Ammoniter nennen sie Samsummim: ein grosses und zahlreiches und hohes Volk, wie die Enakim; und Jahwe vertilgte sie vor ihnen, und sie trieben sie aus und wohnten an ihrer Statt; so wie er für die Kinder Esau getan hat, die in Seir wohnen, vor welchen er die Horiter vertilgte; und sie trieben sie aus und wohnten an ihrer Statt bis auf diesen Tag. Und die Awim, welche in Dörfern wohnten bis Gasa {H. Gassa}, - die Kaphtorim, die aus Kaphtor kamen, vertilgten dieselben und wohnten an ihrer Statt. - Machet euch auf, brechet auf und ziehet über den Fluss Arnon. Siehe, ich habe Sihon, den König von Hesbon, den Amoriter, und sein Land in deine Hand gegeben; beginne, nimm in Besitz und bekriege ihn! An diesem Tage will ich beginnen, deinen Schrecken und deine Furcht auf die Völker unter dem ganzen Himmel zu legen, welche das Gerücht von dir hören und {O. dass, wenn sie ... hören, sie usw.} vor dir zittern und beben werden. Und ich sandte Boten aus der Wüste Kedemoth an Sihon, den König von Hesbon, mit Worten des Friedens, und sprach: Lass mich durch dein Land ziehen! nur auf der Strasse will ich gehen, ich will weder zur Rechten noch zur Linken weichen; Speise sollst du mir um Geld verkaufen, dass ich esse, und Wasser sollst du mir um Geld geben, dass ich trinke. Nur mit meinen Füssen will ich durchziehen - wie mir die Kinder Esau getan haben, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen - bis ich über den Jordan in das Land ziehe, das Jahwe, unser Gott, uns gibt. Aber Sihon, der König von Hesbon, wollte uns nicht bei sich durchziehen lassen; denn Jahwe, dein Gott, hatte seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt, auf dass er ihn in deine Hand gäbe, wie es an diesem Tage ist. Und Jahwe sprach zu mir: Siehe, ich habe begonnen, Sihon und sein Land vor dir dahinzugeben; beginne, nimm in Besitz, damit du sein Land besitzest. Und Sihon zog aus, uns entgegen, er und all sein Volk, zum Streite nach Jahaz. Aber Jahwe, unser Gott, gab ihn vor uns dahin; und wir schlugen ihn und seine Söhne und all sein Volk. Und in selbiger Zeit nahmen wir alle seine Städte ein, und wir verbannten {S. die Vorrede} ihre ganze Bevölkerung: Männer und Weiber und Kinder {W. jede Stadtbevölkerung an Männern, und die Weiber und die Kinder. So auch Kap. 3,6}; wir liessen keinen Entronnenen übrig. Nur das Vieh erbeuteten wir für uns und den Raub der Städte, die wir einnahmen. Von Aroer, das am Ufer des Flusses Arnon ist, und zwar von der Stadt, die im Flusstale {Vergl. die Anm. zu 4. Mose 13,23} liegt, bis Gilead war keine Stadt, die uns zu stark {W. hoch} gewesen wäre: Alles gab Jahwe, unser Gott, vor uns dahin. Nur dem Lande der Kinder Ammon, der ganzen Seite des Flusses Jabbok, bist du nicht genaht, noch den Städten des Gebirges, noch allem, was Jahwe, unser Gott, verboten hatte. Und wir wandten uns und zogen des Weges nach Basan hinauf; und Og, der König von Basan, zog aus, uns entgegen, er und all sein Volk, zum Streite nach Edrei. Und Jahwe sprach zu mir: Fürchte ihn nicht! denn in deine Hand habe ich ihn und all sein Volk und sein Land gegeben; und tue ihm, wie du Sihon, dem Könige der Amoriter, getan hast, der zu Hesbon wohnte. Und Jahwe, unser Gott, gab auch Og, den König von Basan, und all sein Volk in unsere Hand; und wir schlugen ihn, bis ihm kein Entronnener übrigblieb. Und in selbiger Zeit nahmen wir alle seine Städte ein; es war keine Stadt, die wir ihnen nicht nahmen: sechzig Städte, den ganzen Landstrich Argob, das Königreich Ogs in Basan; alle diese Städte waren befestigt mit hohen Mauern, Toren und Riegeln; ausser den sehr vielen offenen Städten {Eig. Städten des platten Landes}. Und wir verbannten sie, wie wir Sihon, dem Könige von Hesbon, getan hatten; wir verbannten ihre ganze Bevölkerung: Männer, Weiber und Kinder. Aber alles Vieh und den Raub der Städte erbeuteten wir für uns. Und wir nahmen in selbiger Zeit aus der Hand der zwei Könige der Amoriter das Land, welches diesseit des Jordan ist, vom Flusse Arnon bis an den Berg Hermon (die Zidonier nennen den Hermon Sirjon, und die Amoriter nennen ihn Senir): alle Städte der Ebene und das ganze Gilead, und das ganze Basan bis Salka und Edrei, die Städte des Königreichs Ogs in Basan. Denn nur Og, der König von Basan, war von dem Überrest der Riesen {O. Rephaim} übriggeblieben. Siehe, sein Bett, ein Bett von Eisen, ist es nicht in Rabba der Kinder Ammon? seine Länge misst neun Ellen und seine Breite vier Ellen, nach dem Ellenbogen eines Mannes. Und dieses Land nahmen wir in selbiger Zeit in Besitz. Von Aroer an, das am Flusse Arnon ist, und die Hälfte des Gebirges Gilead und seine Städte gab ich den Rubenitern und den Gaditern; und das Übrige von Gilead und das ganze Basan, das Königreich Ogs, gab ich dem halben Stamme Manasse. (Der ganze Landstrich Argob, das ganze Basan, dieses wird das Land der Riesen {O. Rephaim} genannt. Jair, der Sohn Manasses, nahm den ganzen Landstrich Argob bis an die Grenze der Gesuriter und der Maakathiter und nannte sie {d.h. die Städte des Landstrichs Argob}, das Basan, nach seinem Namen: Dörfer Jairs, bis auf diesen Tag.) Und dem Makir gab ich Gilead {S. 4. Mose 32,39 usw.}. Und den Rubenitern und den Gaditern gab ich von Gilead bis zum Flusse Arnon, bis zur Mitte des Flusses und das Angrenzende {d.h. den Uferrand}, und bis zum Flusse Jabbok, der Grenze der Kinder Ammon; und die Ebene und den Jordan und das Angrenzende {d.h. den Uferrand}, von Kinnereth bis zum Meere der Ebene, dem Salzmeere, unter den Abhängen des Pisga gegen Sonnenaufgang. Und ich gebot euch in selbiger Zeit und sprach: Jahwe, euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, es zu besitzen. Gerüstet sollt ihr, alle streitbaren Männer, vor euren Brüdern, den Kindern Israel, hinüberziehen. Nur eure Weiber und eure Kinder und euer Vieh, ich weiss, dass ihr viel Vieh habt, sollen in euren Städten bleiben, die ich euch gegeben habe, bis Jahwe euren Brüdern Ruhe schafft wie euch, und auch sie das Land besitzen, welches Jahwe, euer Gott, ihnen jenseit des Jordan gibt; dann sollt ihr zurückkehren, ein jeder zu seinem Besitztum, das ich euch gegeben habe. Und dem Josua gebot ich in selbiger Zeit und sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was Jahwe, euer Gott, diesen zwei Königen getan hat; also wird Jahwe allen Königreichen tun, wohin du hinüberziehen wirst. Fürchtet sie nicht! denn Jahwe, euer Gott, er ist es, der für euch streitet. Und ich flehte zu Jahwe in selbiger Zeit und sprach: Herr, Jahwe! du hast begonnen, deinem Knechte deine Grösse und deine starke Hand zu zeigen; denn welcher Gott {El} ist im Himmel und auf Erden, der tun könnte gleich deinen Werken und gleich deinen Machttaten? Lass mich doch hinüberziehen und das gute Land sehen, welches jenseit des Jordan ist, dieses gute Gebirge und den Libanon. Aber Jahwe war über mich erzürnt um euretwillen und hörte nicht auf mich; und Jahwe sprach zu mir: Lass es genug sein; rede mir fortan nicht mehr von dieser Sache! Steige auf den Gipfel des Pisga, und hebe deine Augen auf gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten, und sieh mit deinen Augen; denn du wirst nicht über diesen Jordan gehen. Und gebiete dem Josua und stärke ihn und befestige ihn; denn er soll vor diesem Volke her hinüberziehen, und er soll ihnen das Land, das du sehen wirst, als Erbe austeilen. - Und wir blieben im Tale, Beth-Peor gegenüber. Und nun, Israel, höre auf die Satzungen und auf die Rechte, die ich euch lehre zu tun, auf dass ihr lebet und hineinkommet und das Land in Besitz nehmet, welches Jahwe, der Gott eurer Väter, euch gibt. Ihr sollt nichts hinzutun zu dem Worte, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon tun, damit ihr beobachtet die Gebote Jahwes, eures Gottes, die ich euch gebiete. Eure Augen haben gesehen, was Jahwe wegen des Baal Peor getan hat; denn alle Männer, welche dem Baal Peor nachgegangen sind, hat Jahwe, dein Gott, aus deiner Mitte vertilgt; ihr aber, die ihr Jahwe, eurem Gott, anhinget, seid heute alle am Leben. Siehe, ich habe euch Satzungen und Rechte gelehrt, so wie Jahwe, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr also tuet inmitten des Landes, wohin ihr kommet, um es in Besitz zu nehmen. Und so beobachtet und tut sie! denn das wird eure Weisheit und euer Verstand sein vor den Augen der Völker, welche alle diese Satzungen hören und sagen werden: Diese grosse Nation ist ein wahrhaft weises und verständiges Volk. Denn welche grosse Nation gibt es, die Götter hätte, welche {O. einen Gott, welcher} ihr so nahe wären, wie Jahwe, unser Gott, in allem, worin wir zu ihm rufen? Und welche grosse Nation gibt es, die so gerechte Satzungen und Rechte hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege? Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergessest, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens! und tue sie kund deinen Kindern und deinen Kindeskindern. - An dem Tage, da du vor Jahwe, deinem Gott, am Horeb standest, als Jahwe zu mir sprach: Versammle mir das Volk, dass ich sie meine Worte hören lasse, welche sie lernen sollen, um mich zu fürchten alle die Tage, die sie auf dem Erdboden leben, und welche sie ihre Kinder lehren sollen {O. damit sie mich fürchten lernen... und damit sie ihre Kinder belehren}: da nahtet ihr hinzu und standet unten an dem Berge; und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels: Finsternis, Gewölk und Dunkel. Und Jahwe redete zu euch mitten aus dem Feuer; die Stimme der Worte hörtet ihr, aber ihr sahet keine Gestalt ausser der Stimme. Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch zu tun gebot, die zehn Worte; und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. Und mir gebot Jahwe in selbiger Zeit, euch Satzungen und Rechte zu lehren, damit ihr sie tätet in dem Lande, wohin ihr hinüberziehet, um es in Besitz zu nehmen. So hütet eure Seelen sehr, - denn ihr habt keinerlei Gestalt gesehen an dem Tage, da Jahwe am Horeb, mitten aus dem Feuer, zu euch redete - dass ihr euch nicht verderbet und euch ein geschnitztes Bild machet, das Gleichnis irgend eines Bildes, das Abbild eines männlichen oder eines weiblichen Wesens, das Abbild irgend eines Tieres, das auf Erden ist, das Abbild irgend eines geflügelten Vogels, der am Himmel fliegt, das Abbild von irgend etwas, das sich auf dem Erdboden regt, das Abbild irgend eines Fisches, der im Wasser unter der Erde ist; und dass du deine Augen nicht zum Himmel erhebest und die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, sehest und verleitet werdest und dich vor ihnen bückest und ihnen dienest, welche Jahwe, dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat. Euch aber hat Jahwe genommen und euch herausgeführt aus dem eisernen Schmelzofen, aus Ägypten, damit ihr das Volk seines Erbteils wäret {W. ihm zum Erbteilsvolk würdet}, wie es an diesem Tage ist. Und Jahwe war eurethalben über mich erzürnt, und er schwur, dass ich nicht über den Jordan gehen und nicht in das gute Land kommen sollte, welches Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt; denn ich werde in diesem Lande sterben, ich werde nicht über den Jordan gehen; ihr aber werdet hinüberziehen und werdet dieses gute Land besitzen. Hütet euch, dass ihr nicht des Bundes Jahwes, eures Gottes, vergesset, den er mit euch gemacht hat, und euch ein geschnitztes Bild machet, ein Gleichnis von irgend etwas, das Jahwe, dein Gott, dir verboten hat. Denn Jahwe, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifernder Gott {El}! Wenn du Kinder und Kindeskinder zeugen wirst, und ihr eingelebt seid im Lande, und ihr euch verderbet und euch ein geschnitztes Bild machet, ein Gleichnis von irgend etwas, und tut, was böse ist in den Augen Jahwes, deines Gottes, ihn zu reizen: so nehme ich heute den Himmel und die Erde zu Zeugen gegen euch, dass ihr gewisslich schnell aus dem Lande umkommen werdet, wohin ihr über den Jordan ziehet, um es in Besitz zu nehmen; ihr werdet eure Tage darin nicht verlängern, sondern gänzlich vertilgt werden. Und Jahwe wird euch unter die Völker zerstreuen, und ihr werdet übrigbleiben, ein zählbares Häuflein {Eig. eine zählbare Mannschaft} unter den Nationen, wohin Jahwe euch führen wird; und ihr werdet daselbst Göttern dienen, dem Werke von Menschenhänden, Holz und Stein, die nicht sehen und nicht hören und nicht essen und nicht riechen. Aber ihr werdet von dort Jahwe, deinen Gott, suchen; und du wirst ihn finden, wenn du mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst {O. denn du wirst ... nach ihm fragen (eig. trachten); vergl. Jer. 29,11-13}. In deiner Bedrängnis, und wenn alle diese Dinge dich treffen werden am Ende der Tage, wirst du umkehren zu Jahwe, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen. Denn ein barmherziger Gott {El} ist Jahwe, dein Gott; er wird dich nicht lassen und dich nicht verderben und wird des Bundes deiner Väter nicht vergessen, den er ihnen geschworen hat. Denn frage doch nach den vorigen Tagen, die vor dir gewesen sind, von dem Tage an, da Gott den Menschen auf der Erde geschaffen hat, und von einem Ende des Himmels bis zum anderen Ende des Himmels, ob je eine solch grosse Sache geschehen, oder ob desgleichen gehört worden sei. Hat je ein Volk die Stimme Gottes mitten aus dem Feuer reden gehört, wie du sie gehört hast, und ist am Leben geblieben? - Oder hat Gott je versucht zu kommen, um sich eine Nation aus der Mitte einer Nation zu nehmen durch Versuchungen, durch Zeichen und durch Wunder, und durch Krieg und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arme, und durch grosse Schrecknisse, nach allem, was Jahwe, euer Gott, in Ägypten, vor deinen Augen, für euch getan hat? Dir ist es gezeigt worden, damit du wissest, dass Jahwe Gott {Eig. der Gott} ist, keiner sonst ausser ihm. Vom Himmel her hat er dich seine Stimme hören lassen, um dich zu unterweisen; und auf der Erde hat er dich sein grosses Feuer sehen lassen, und mitten aus dem Feuer hast du seine Worte gehört. Und darum, dass er deine Väter geliebt und ihren Samen nach ihnen erwählt hat, hat er dich mit seinem Angesicht, mit seiner grossen Kraft aus Ägypten herausgeführt, um Nationen vor dir auszutreiben, grösser und stärker als du, um dich hinzubringen, damit er dir ihr Land als Erbteil gäbe, wie es an diesem Tage geschieht. So erkenne denn heute und nimm zu Herzen, dass Jahwe Gott {Eig. der Gott} ist im Himmel oben und auf der Erde unten, keiner sonst. Und beobachte seine Satzungen und seine Gebote, die ich dir heute gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir wohlgehe, und damit du deine Tage verlängerst in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir für immer gibt. Damals sonderte Mose drei Städte ab diesseit des Jordan, gegen Sonnenaufgang, damit ein Totschläger dahin fliehe, der seinen Nächsten unabsichtlich {W. ohne Wissen} erschlagen hat, und er hasste ihn vordem nicht, - dass er in eine von diesen Städten fliehe und am Leben bleibe: Bezer in der Wüste, im Lande der Ebene, für die Rubeniter, und Ramoth in Gilead für die Gaditer, und Golan in Basan für die Manassiter. Und dies ist das Gesetz, welches Mose den Kindern Israel vorlegte; dies sind die Zeugnisse und die Satzungen und die Rechte, welche Mose zu den Kindern Israel redete, als sie aus Ägypten zogen, diesseit des Jordan, im Tale, Beth-Peor gegenüber, im Lande Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon wohnte, den Mose und die Kinder Israel geschlagen haben, als sie aus Ägypten zogen. Und sie nahmen sein Land in Besitz, und das Land Ogs, des Königs von Basan, das Land der zwei Könige der Amoriter, welche diesseit des Jordan waren, gegen Sonnenaufgang; von Aroer, das am Ufer des Flusses Arnon ist, bis an den Berg Sion {Wahrsch. ist Sirjon zu lesen, wie Kap. 3,9}, das ist der Hermon; und die ganze Ebene diesseit des Jordan, gegen Sonnenaufgang, und bis an das Meer der Ebene {das Tote Meer} unter den Abhängen des Pisga. Und Mose berief das ganze Israel und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Satzungen und die Rechte, die ich heute vor euren Ohren rede; und lernet sie, und achtet darauf, sie zu tun. Jahwe, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns gemacht. Nicht mit unseren Vätern hat Jahwe diesen Bund gemacht, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind. Von Angesicht zu Angesicht hat Jahwe auf dem Berge, mitten aus dem Feuer, mit euch geredet - ich stand zwischen Jahwe und euch in selbiger Zeit, um euch das Wort Jahwes zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stieget nicht auf den Berg, - indem er sprach: Ich {Vergl. 2. Mose 20,1-17; auch betreffs der Anmerkungen} bin Jahwe, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft {Eig. aus dem Sklavenhause. So auch Kap. 6,12; 7,8; 8,14 usw.}. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. - {Eig. zu meinem Angesicht hinzu} Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, irgend ein Gleichnis dessen, was oben im Himmel, und was unten auf der Erde, und was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, Jahwe, dein Gott, bin ein eifernder Gott {El}, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, ja, am dritten und am vierten Gliede derer, die mich hassen; und der Güte erweist, auf Tausende hin, an denen, die mich lieben und meine Gebote beobachten. - Du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht zu Eitlem aussprechen; denn Jahwe wird den nicht für schuldlos halten {O. ungestraft lassen}, der seinen Namen zu Eitlem ausspricht. - Beobachte den Sabbathtag, ihn zu heiligen, so wie Jahwe, dein Gott, dir geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; aber der siebte Tag ist Sabbath dem Jahwe, deinem Gott: Du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd, und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist; auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du. Und gedenke, dass du ein Knecht gewesen bist im Lande Ägypten, und dass Jahwe, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arme von dannen herausgeführt hat; darum hat Jahwe, dein Gott, dir geboten, den Sabbathtag zu feiern. - Ehre deinen Vater und deine Mutter, so wie Jahwe, dein Gott, dir geboten hat, auf dass deine Tage verlängert werden, und auf dass es dir wohlgehe in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. - Du sollst nicht töten. - Und du sollst nicht ehebrechen. - Und du sollst nicht stehlen. - Und du sollst kein falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten. - Und du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib; und du sollst dich nicht gelüsten lassen deines Nächsten Hauses, noch seines Feldes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Rindes, noch seines Esels, noch alles dessen, was dein Nächster hat. Diese Worte hat Jahwe auf dem Berge zu eurer ganzen Versammlung geredet, mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Dunkel, mit starker Stimme, und er fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir. Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis hörtet, während der Berg im Feuer brannte, da nahtet ihr zu mir, alle Häupter eurer Stämme und eure Ältesten, und sprachet: Siehe, Jahwe, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Grösse sehen lassen, und wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört; an diesem Tage haben wir gesehen, dass Jahwe mit dem Menschen redet, und er am Leben bleibt. Und nun, warum sollten wir sterben? denn dieses grosse Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme Jahwes, unseres Gottes, noch weiter hören, so werden wir sterben. Denn wer ist von allem Fleische, der die Stimme des lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer hätte reden hören, wie wir, und wäre am Leben geblieben? Nahe du hinzu und höre alles, was Jahwe, unser Gott, sagen wird; und du, du sollst alles zu uns reden, was Jahwe, unser Gott, zu dir reden wird, und wir wollen hören und es tun. Und Jahwe hörte die Stimme eurer Worte, als ihr zu mir redetet; und Jahwe sprach zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, welche sie zu dir geredet haben; es ist alles gut, was sie geredet haben. Möchte doch dieses ihr Herz ihnen bleiben {W. sein}, mich allezeit zu fürchten und alle meine Gebote zu beobachten, auf dass es ihnen und ihren Kindern wohlgehe ewiglich! Gehe hin, sprich zu ihnen: Kehret in eure Zelte zurück! Du aber bleibe hier bei mir, und ich will zu dir reden alle die Gebote und die Satzungen und die Rechte, welche du sie lehren sollst, damit sie sie tun in dem Lande, das ich ihnen gebe, es zu besitzen. - So achtet denn darauf, zu tun, wie Jahwe, euer Gott, euch geboten hat; weichet nicht ab zur Rechten noch zur Linken. Auf dem ganzen Wege, den Jahwe, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr wandeln, auf dass ihr lebet und es euch wohlgehe, und ihr eure Tage verlängert in dem Lande, das ihr besitzen werdet. Und dies sind die Gebote {W. das Gebot}, die Satzungen und die Rechte, welche Jahwe, euer Gott, geboten hat, euch zu lehren, damit ihr sie tuet in dem Lande, wohin ihr hinüberziehet, um es in Besitz zu nehmen; auf dass du Jahwe, deinen Gott, fürchtest alle Tage deines Lebens, um zu beobachten alle seine Satzungen und seine Gebote, die ich dir gebiete, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn, und auf dass deine Tage sich verlängern. So höre denn, Israel, und achte darauf, sie zu tun, damit es dir wohlgehe, und ihr euch sehr mehret - so wie Jahwe, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat - in einem Lande, das von Milch und Honig fliesst! Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe {d.h. einzig und allein derjenige, welchem der Name Jahwe zukommt. (Vergl. Sach. 14,9)}! Und du sollst Jahwe, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst. Und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen zu Stirnbändern sein zwischen deinen Augen; und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben. Und es soll geschehen, wenn Jahwe, dein Gott, dich in das Land bringt, das er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, dir zu geben: grosse und gute Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser, voll von allem Gut, die du nicht gefüllt, und gehauene Zisternen, die du nicht gehauen, Weinberge und Olivengärten, die du nicht gepflanzt hast, und du essen und satt werden wirst: so hüte dich, dass du Jahwes nicht vergessest, der dich herausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Jahwe, deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen, und bei seinem Namen sollst du schwören. Ihr sollt nicht anderen Göttern nachgehen, von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind; denn ein eifernder Gott {El} ist Jahwe, dein Gott, in deiner Mitte: damit nicht der Zorn Jahwes, deines Gottes, wider dich entbrenne, und er dich vertilge vom Erdboden hinweg. Ihr sollt Jahwe, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn zu Massa versucht habt. Ihr sollt fleissig beobachten die Gebote Jahwes, eures Gottes, und seine Zeugnisse und seine Satzungen, die er dir geboten hat. Und du sollst tun, was recht und gut ist in den Augen Jahwes, auf dass es dir wohlgehe und du hineinkommest und das gute Land in Besitz nehmest, welches Jahwe deinen Vätern zugeschworen hat, indem er alle deine Feinde vor dir ausstösst, so wie Jahwe geredet hat. Wenn dein Sohn dich künftig fragt und spricht: Was bedeuten die Zeugnisse und die Satzungen und die Rechte, welche Jahwe, unser Gott, euch geboten hat? so sollst du deinem Sohne sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und Jahwe hat uns mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt; und Jahwe tat vor unseren Augen grosse und verderbenbringende Zeichen und Wunder an Ägypten, an dem Pharao und an seinem ganzen Hause; und uns führte er von dannen heraus, um uns herzubringen, uns das Land zu geben, welches er unseren Vätern zugeschworen hat. Und Jahwe hat uns geboten, alle diese Satzungen zu tun, Jahwe, unseren Gott, zu fürchten, uns zum Guten alle Tage, dass er uns am Leben erhalte, wie es an diesem Tage ist. Und es wird unsere Gerechtigkeit sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor Jahwe, unserem Gott, zu tun, so wie er uns geboten hat. Wenn Jahwe, dein Gott, dich in das Land bringt, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen, und viele Nationen vor dir hinaustreibt: die Hethiter und die Girgasiter und die Amoriter und die Kanaaniter und die Perisiter und die Hewiter und die Jebusiter, sieben Nationen, grösser und stärker als du, und Jahwe, dein Gott, sie vor dir dahingibt, und du sie schlägst, so sollst du sie ganz und gar verbannen; du sollst keinen Bund mit ihnen machen, noch Gnade gegen sie üben. Und du sollst dich nicht mit ihnen verschwägern: Deine Tochter sollst du nicht seinem Sohne geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen; denn sie würden {O. werden} deine Söhne {W. deinen Sohn} von mir abwendig machen, dass sie anderen Göttern dienten; und der Zorn Jahwes würde {O. wird} wider euch entbrennen, und er würde {O. wird} dich schnell vertilgen. Sondern also sollt ihr ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr niederreissen und ihre Bildsäulen zerbrechen und ihre Ascherim {S. die Vorrede} umhauen und ihre geschnitzten Bilder mit Feuer verbrennen. Denn ein heiliges Volk bist du Jahwe, deinem Gott: dich hat Jahwe, dein Gott, erwählt, ihm zum Eigentumsvolke zu sein aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. Nicht weil euer mehr wären als aller Völker, hat Jahwe sich euch zugeneigt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern; sondern wegen Jahwes Liebe zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen, hat Jahwe euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Hause der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten. So wisse denn, dass Jahwe, dein Gott, Gott {W. der Gott} ist, der treue Gott {El}, der den Bund und die Güte auf tausend Geschlechter hin denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote beobachten, und denen, die ihn hassen, ins Angesicht vergilt, sie zu vertilgen: nicht zögert er mit seinem Hasser, ins Angesicht vergilt er ihm! So sollst du das Gebot und die Satzungen und die Rechte beobachten, die ich dir heute zu tun gebiete. Und es wird geschehen: dafür dass ihr diesen Rechten gehorchet und sie beobachtet und sie tut, wird Jahwe, dein Gott, dir den Bund und die Güte bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat; und er wird dich lieben und dich segnen und dich mehren: er wird segnen die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, dein Getreide und deinen Most und dein Öl, das Geworfene deiner Rinder und die Zucht deines Kleinviehes, in dem Lande, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben. Gesegnet wirst du sein vor allen Völkern; kein Unfruchtbarer und keine Unfruchtbare wird unter dir sein, noch unter deinem Vieh. Und Jahwe wird jede Krankheit von dir abwenden; und keine der bösen Seuchen Ägyptens, die du kennst, wird er auf dich legen, sondern er wird sie auf alle deine Hasser bringen. Und du wirst alle Völker verzehren, die Jahwe, dein Gott, dir geben wird. Dein Auge soll ihrer nicht schonen, und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn das würde dir ein Fallstrick sein. Wenn du in deinem Herzen sprichst: Diese Nationen sind grösser als ich; wie vermöchte ich sie auszutreiben? - fürchte dich nicht vor ihnen; gedenke doch dessen, was Jahwe, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern getan hat, der grossen Versuchungen, die deine Augen gesehen, und der Zeichen und der Wunder, und der starken Hand und des ausgestreckten Armes, womit Jahwe, dein Gott, dich herausgeführt hat. Also wird Jahwe, dein Gott, all den Völkern tun, vor denen du dich fürchtest; und auch die Hornissen wird Jahwe, dein Gott, gegen sie entsenden, bis die Übriggebliebenen und die sich vor dir Verbergenden umgekommen sind. Erschrick nicht vor ihnen! denn Jahwe, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein grosser und furchtbarer Gott {El}. Und Jahwe, dein Gott, wird diese Nationen nach und nach vor dir austreiben; du wirst sie nicht eilends vernichten können, damit nicht das Wild des Feldes sich wider dich mehre. Und Jahwe, dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und sie in grosse Verwirrung versetzen, bis sie vertilgt sind. Und er wird ihre Könige in deine Hand geben, und du wirst ihre Namen vernichten unter dem Himmel hinweg; kein Mensch wird vor dir bestehen, bis du sie vertilgt hast. Die geschnitzten Bilder ihrer Götter sollt ihr mit Feuer verbrennen; du sollst nicht das Silber und das Gold an ihnen begehren und es dir nehmen, dass du nicht dadurch verstrickt werdest; denn es ist ein Greuel für Jahwe, deinen Gott; und du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, so dass du ein Bann werdest gleich ihm; du sollst es ganz und gar verabscheuen und es gänzlich für einen Greuel halten, denn es ist ein Bann. Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr beobachten, es zu tun; auf dass ihr lebet und euch mehret und hineinkommet und das Land in Besitz nehmet, welches Jahwe euren Vätern zugeschworen hat. Und du sollst gedenken des ganzen Weges, den Jahwe, dein Gott, dich hat wandern lassen diese vierzig Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu versuchen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote beobachten würdest oder nicht. Und er demütigte dich und liess dich hungern; und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dir kundzutun, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was aus dem Munde Jahwes hervorgeht. Dein Kleid ist nicht an dir zerfallen, und dein Fuss ist nicht geschwollen diese vierzig Jahre. So erkenne in deinem Herzen, dass, wie ein Mann seinen Sohn züchtigt, Jahwe, dein Gott, dich züchtigt; Und beobachte die Gebote Jahwes, deines Gottes, um auf seinen Wegen zu wandeln und ihn zu fürchten. Denn Jahwe, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern {Eig. Tiefen, Fluten}, die in der Niederung und im Gebirge entspringen; ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigenbäumen und Granatbäumen; ein Land von ölreichen Olivenbäumen und Honig; ein Land in welchem du nicht in Dürftigkeit Brot essen wirst, in welchem es dir an nichts mangeln wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind, und aus dessen Bergen du Erz hauen wirst. Und hast du gegessen und bist satt geworden, so sollst du Jahwe, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir gegeben hat. Hüte dich, dass du Jahwes, deines Gottes, nicht vergessest, so dass du nicht beobachtest seine Gebote und seine Rechte und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete! damit nicht, wenn du issest und satt wirst, und schöne Häuser baust und bewohnst, und dein Rind- und dein Kleinvieh sich mehrt, und Silber und Gold sich dir mehren, und alles, was du hast, sich mehrt, dein Herz sich erhebe, und du Jahwes, deines Gottes, vergessest, der dich aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, herausführte; der dich wandern liess in der grossen und schrecklichen Wüste, wo feurige Schlangen {S. die Anm. zu 4. Mose 21,6} und Skorpione sind, und Dürre, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervorbrachte; der dich in der Wüste mit Man speiste, welches deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen und um dich zu versuchen, damit er dir wohltue an deinem Ende {O. in der (eig. deiner) Zukunft}, und du in deinem Herzen sprechest: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen geschafft! Sondern du sollst Jahwes, deines Gottes, gedenken, dass er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen; auf dass er seinen Bund aufrecht halte, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es an diesem Tage ist. Und es wird geschehen, wenn du irgend Jahwes, deines Gottes, vergissest und anderen Göttern nachgehst und ihnen dienst und dich vor ihnen niederbeugst - ich zeuge heute gegen euch, dass ihr gewisslich umkommen werdet; wie die Nationen, welche Jahwe vor euch vernichtet hat, also werdet ihr umkommen, dafür dass ihr auf die Stimme Jahwes, eures Gottes, nicht höret. Höre, Israel! Du gehst heute über den Jordan, um hineinzukommen, Nationen in Besitz zu nehmen, grösser und stärker als du, Städte, gross und befestigt bis an den Himmel, ein grosses und hohes Volk, die Söhne der Enakim, die du ja kennst, und von denen du ja gehört hast: Wer kann vor den Kindern Enaks bestehen? So wisse heute, dass Jahwe, dein Gott, es ist, der vor dir her hinübergeht, ein verzehrendes Feuer; er wird sie vertilgen, und er wird sie vor dir beugen; und du wirst sie austreiben und sie schnell vernichten, so wie Jahwe zu dir geredet hat. Sprich nicht in deinem Herzen, wenn Jahwe, dein Gott, sie vor dir ausstösst: Um meiner Gerechtigkeit willen hat Jahwe mich hierher gebracht, um dieses Land in Besitz zu nehmen; denn um der Gesetzlosigkeit dieser Nationen willen treibt Jahwe sie vor dir aus. Nicht um deiner Gerechtigkeit und der Geradheit deines Herzens willen kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen; sondern um der Gesetzlosigkeit dieser Nationen willen treibt Jahwe, dein Gott, sie vor dir aus, und damit er das Wort aufrecht halte, welches Jahwe deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. So wisse denn, dass nicht um deiner Gerechtigkeit willen Jahwe, dein Gott, dir dieses gute Land gibt, es zu besitzen; denn ein hartnäckiges Volk bist du. Gedenke, vergiss nicht, wie du Jahwe, deinen Gott, in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tage an, da du aus dem Lande Ägypten herausgezogen bist, bis ihr an diesen Ort kamet, seid ihr widerspenstig gegen Jahwe gewesen. Und am Horeb erzürntet ihr Jahwe; und Jahwe ergrimmte über euch, so dass er euch vertilgen wollte. Als ich auf den Berg stieg, um die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den Jahwe mit euch gemacht hatte, da blieb ich auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte, - Brot ass ich nicht, und Wasser trank ich nicht - und Jahwe gab mir die zwei steinernen Tafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes; und auf ihnen standen alle die Worte {W. auf ihnen nach all den Worten}, welche Jahwe auf dem Berge mit euch geredet hatte, mitten aus dem Feuer, am Tage der Versammlung. Und es geschah am Ende von vierzig Tagen und vierzig Nächten, da gab mir Jahwe die zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes. Und Jahwe sprach zu mir: Mache dich auf, steige eilends von hier hinab! denn dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat sich verderbt. Sie sind schnell von dem Wege abgewichen, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht. Und Jahwe sprach zu mir und sagte: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein hartnäckiges Volk. Lass ab von mir, dass ich sie vertilge und ihren Namen unter dem Himmel auslösche; und ich will dich zu einer Nation machen, stärker und grösser als sie. Und ich wandte mich und stieg von dem Berge herab (und der Berg brannte mit Feuer), und die zwei Tafeln des Bundes waren auf meinen beiden Händen. Und ich sah, und siehe, ihr hattet gegen Jahwe, euren Gott, gesündigt; ihr hattet euch ein gegossenes Kalb gemacht; ihr waret schnell von dem Wege abgewichen, den Jahwe euch geboten hatte. Und ich fasste die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen und zerbrach sie vor euren Augen. Und ich warf mich vor Jahwe nieder, wie zuerst, vierzig Tage und vierzig Nächte - Brot ass ich nicht, und Wasser trank ich nicht - um all eurer Sünden willen, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was übel war in den Augen Jahwes, ihn zu reizen. Denn mir war bange vor dem Zorn und dem Grimm, womit Jahwe über euch ergrimmt war, so dass er euch vertilgen wollte. Und Jahwe erhörte mich auch dieses Mal. Auch über Aaron zürnte Jahwe sehr, so dass er ihn vertilgen wollte; und ich bat auch für Aaron in selbiger Zeit. Und ich nahm eure Sünde, das Kalb, das ihr gemacht hattet, und verbrannte es mit Feuer, und ich zerstiess es, indem ich es wohl zermalmte, bis es zu feinem Staube ward; und ich warf seinen Staub in den Bach, der von dem Berge herabfliesst. - Und zu Tabhera und zu Massa und zu Kibroth-Hattaawa erzürntet ihr Jahwe. - Und als Jahwe euch aus Kades-Barnea sandte und sprach: Ziehet hinauf und nehmet das Land in Besitz, das ich euch gegeben habe, da waret ihr widerspenstig gegen den Befehl Jahwes, eures Gottes, und ihr glaubtet ihm nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. Widerspenstige seid ihr gegen Jahwe gewesen von dem Tage an, da ich euch gekannt habe. Und ich warf mich vor Jahwe nieder, die vierzig Tage und die vierzig Nächte, die ich mich niederwarf; denn Jahwe hatte gesagt, dass er euch vertilgen wolle; und ich betete zu Jahwe und sprach: Herr, Jahwe! Verdirb nicht dein Volk und dein Erbteil, das du durch deine Grösse erlöst, das du mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast. Gedenke deiner Knechte, Abrahams, Isaaks und Jakobs; kehre dich nicht an die Härtigkeit dieses Volkes und an seine Gesetzlosigkeit und an seine Sünde, damit das Land, aus welchem du uns herausgeführt hast, nicht sage: Weil Jahwe nicht imstande war, sie in das Land zu bringen, wovon er zu ihnen geredet hatte, und weil er sie hasste, hat er sie herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen. Sie sind ja dein Volk und dein Erbteil, das du herausgeführt hast mit deiner grossen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arme. In selbiger Zeit sprach Jahwe zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln aus, wie die ersten, und steige zu mir herauf auf den Berg; und mache dir eine Lade von Holz; und ich werde auf die Tafeln die Worte schreiben, welche auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast; und du sollst sie in die Lade legen. Und ich machte eine Lade von Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln aus, wie die ersten; und ich stieg auf den Berg, und die zwei Tafeln waren in meiner Hand. Und er schrieb auf die Tafeln wie die erste Schrift, die zehn Worte, welche Jahwe auf dem Berge zu euch geredet hatte, mitten aus dem Feuer am Tage der Versammlung; und Jahwe gab sie mir. Und ich wandte mich und stieg von dem Berge herab. Und ich legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte; und sie sind daselbst, wie Jahwe mir geboten hat. Und die Kinder Israel brachen auf von Beeroth-Bne-Jaakan nach Mosera. Daselbst starb Aaron, und er wurde daselbst begraben; und Eleasar, sein Sohn, übte den Priesterdienst aus an seiner Statt. Von dannen brachen sie auf nach Gudgoda, und von Gudgoda nach Jotbatha, einem Lande von Wasserbächen. In selbiger Zeit sonderte Jahwe den Stamm Levi aus, um die Lade des Bundes Jahwes zu tragen, vor Jahwe zu stehen, um ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen, bis auf diesen Tag. Darum ward dem Levi kein Teil noch Erbe mit seinen Brüdern; Jahwe ist sein Erbteil, so wie Jahwe, dein Gott, zu ihm geredet hat. Ich aber blieb auf dem Berge, wie die vorigen Tage, vierzig Tage und vierzig Nächte, und Jahwe erhörte mich auch dieses Mal; Jahwe wollte dich nicht verderben. Und Jahwe sprach zu mir: Mache dich auf, gehe hin, um vor dem Volke herzuziehen, damit sie hineinkommen und das Land in Besitz nehmen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben. Und nun, Israel, was fordert Jahwe, dein Gott, von dir, als nur, Jahwe, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihn zu lieben, und Jahwe, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, indem du die Gebote Jahwes und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete, beobachtest, dir zum Guten? Siehe, Jahwes, deines Gottes, sind die Himmel und die Himmel der Himmel, die Erde und alles, was in ihr ist. Jedoch {O. nur} deinen Vätern hat Jahwe sich zugeneigt, sie zu lieben; und er hat euch, ihren Samen nach ihnen, aus allen Völkern erwählt, wie es an diesem Tage ist. So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr! Denn Jahwe, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der grosse, mächtige und furchtbare Gott {El}, der keine Person ansieht und kein Geschenk annimmt; der Recht schafft der Waise und der Witwe, und den Fremdling liebt, so dass er ihm Brot und Kleider gibt. Und ihr sollt den Fremdling lieben; denn ihr seid Fremdlinge gewesen im Lande Ägypten. Jahwe, deinen Gott, sollst du fürchten, ihm sollst du dienen und ihm anhangen, und bei seinem Namen sollst du schwören. Er ist dein Ruhm, und er dein Gott, der jene grossen und furchtbaren Dinge an dir getan hat, die deine Augen gesehen haben. Zu siebzig Seelen zogen deine Väter nach Ägypten hinab; und nun hat Jahwe, dein Gott, dich gemacht wie die Sterne des Himmels an Menge. So sollst du denn Jahwe, deinen Gott, lieben und seine Vorschriften {S. die Anm. zu 3. Mose 8,35} beobachten und seine Satzungen und seine Rechte und seine Gebote alle Tage. Und erkennet {O. ihr erkennet} heute - denn nicht mit euren Kindern rede ich, die es nicht wissen und die es nicht gesehen haben - die Zucht Jahwes, eures Gottes, seine Grösse, seine starke Hand und seinen ausgestreckten Arm, und seine Zeichen und seine Taten, die er in Ägypten getan hat, an dem Pharao, dem Könige von Ägypten, und an seinem ganzen Lande; und was er getan hat an der Heeresmacht Ägyptens, an seinen Rossen und seinen Wagen, über welche er die Wasser des Schilfmeeres hinströmen liess, als sie euch nachjagten; und Jahwe hat sie vernichtet bis auf diesen Tag; und was er euch in der Wüste getan hat, bis ihr an diesen Ort kamet; und was er an Dathan und Abiram getan hat, den Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens: Wie die Erde ihren Mund auftat und sie inmitten von ganz Israel verschlang samt ihren Familien {Eig. ihren Häusern} und ihren Zelten und allem Bestehenden, das in ihrem Gefolge war. Denn eure Augen haben all das grosse Werk Jahwes gesehen, das er getan hat. Und so beobachtet das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, damit ihr stark seiet und hineinkommet und das Land besitzet, wohin ihr hinüberziehet, um es in Besitz zu nehmen; und damit ihr eure Tage verlängert in dem Lande, das Jahwe euren Vätern geschworen hat, ihnen und ihrem Samen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fliesst. Denn das Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, von wo ihr ausgezogen seid, wo du deine Saat sätest und mit deinem Fusse {d.h. durch treten eines Schöpfrades} wässertest, wie einen Krautgarten; sondern das Land, wohin ihr hinüberziehet, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land mit Bergen und Tälern; vom Regen des Himmels trinkt es Wasser; ein Land, auf welches Jahwe, dein Gott, acht hat: Beständig sind die Augen Jahwes, deines Gottes, darauf gerichtet, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres. Und es wird geschehen wenn ihr fleissig auf meine Gebote höret, die ich euch heute gebiete, Jahwe, euren Gott, zu lieben und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, so werde ich den Regen eures Landes geben zu seiner Zeit, den Frühregen und den Spätregen, damit du dein Getreide und deinen Most und dein Öl einsammelst; und ich werde deinem Vieh Kraut geben auf deinem Felde, und du wirst essen und satt werden. Hütet euch, dass euer Herz nicht verführt werde, und ihr abweichet und anderen Göttern dienet und euch vor ihnen niederbeuget, und der Zorn Jahwes wider euch entbrenne, und er den Himmel verschliesse, dass kein Regen sei, und der Erdboden seinen Ertrag nicht gebe, und ihr bald aus dem guten Lande vertilgt werdet, das Jahwe euch gibt. Und ihr sollt diese meine Worte auf euer Herz und auf eure Seele legen, und sie zum Zeichen auf eure Hand binden, und sie sollen zu Stirnbändern zwischen euren Augen sein. Und lehret sie eure Kinder, indem ihr davon redet, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst; und schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore, auf dass eure Tage und die Tage eurer Kinder sich mehren in dem Lande, welches Jahwe euren Vätern geschworen hat, ihnen zu geben, wie die Tage des Himmels über der Erde. Denn wenn ihr dieses ganze Gebot, das ich euch {E. l. euch heute} zu tun gebiete, fleissig beobachtet, Jahwe, euren Gott, zu lieben, auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihm anzuhangen, so wird Jahwe alle diese Nationen vor euch austreiben; und ihr werdet Nationen in Besitz nehmen, grösser und stärker als ihr. Jeder Ort, auf welchen eure Fusssohle treten wird, wird euer sein: von der Wüste und dem Libanon und vom Strome, dem Strome Phrat, bis an das hintere {d.h. westliche} Meer wird eure Grenze sein. Niemand wird vor euch bestehen; euren Schrecken und eure Furcht wird Jahwe, euer Gott, auf das ganze Land legen, auf welches ihr treten werdet, so wie er zu euch geredet hat. Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: den Segen, wenn ihr den Geboten Jahwes, eures Gottes, gehorchet, die ich euch heute gebiete; und den Fluch, wenn ihr den Geboten Jahwes, eures Gottes, nicht gehorchet und von dem Wege abweichet, den ich euch heute gebiete, um anderen Göttern nachzugehen, die ihr nicht kennet. Und es soll geschehen, wenn Jahwe, dein Gott, dich in das Land bringt, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen, so sollst du den Segen erteilen auf {O. an. Vergl. Kap. 27,12 usw.; Jos. 8,33} dem Berge Gerisim und den Fluch auf {O. an. Vergl. Kap. 27,12 usw.; Jos. 8. 33} dem Berge Ebal. Sind sie nicht jenseit des Jordan, hinter dem Wege gegen Sonnenuntergang im Lande der Kanaaniter {O. der durch das Land der Kanaaniter führt}, die in der Ebene wohnen, Gilgal gegenüber, bei den Terebinthen Mores? Denn ihr gehet über den Jordan, um hineinzukommen, das Land in Besitz zu nehmen, das Jahwe, euer Gott, euch gibt; und ihr werdet es in Besitz nehmen und darin wohnen. Und so achtet darauf, alle die Satzungen und die Rechte zu tun, die ich euch heute vorlege. Dies sind die Satzungen und die Rechte, welche ihr beobachten sollt, sie zu tun in dem Lande, das Jahwe, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, es zu besitzen alle die Tage, die ihr auf dem Erdboden lebet: Ihr sollt alle die Orte gänzlich zerstören, wo die Nationen, die ihr austreiben werdet, ihren Göttern gedient haben: auf den hohen Bergen und auf den Hügeln und unter jedem grünen Baume; und ihr sollt ihre Altäre niederreissen und ihre Bildsäulen zerbrechen und ihre Ascherim mit Feuer verbrennen und die geschnitzten Bilder ihrer Götter umhauen; und ihr sollt ihre Namen aus selbigem Orte vertilgen. Jahwe, eurem Gott, sollt ihr nicht also tun; sondern den Ort sollt ihr aufsuchen, welchen Jahwe, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, dass er dort wohne, und dahin sollst du kommen. Und ihr sollt dahin bringen eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, und eure Zehnten, und das Hebopfer eurer Hand, und eure Gelübde und eure freiwilligen Gaben, und die Erstgeborenen eures Rind- und eures Kleinviehes; und daselbst sollt ihr vor Jahwe, eurem Gott, essen und euch erfreuen, ihr und eure Häuser, an allem Geschäft eurer Hand, worin Jahwe, dein Gott, dich gesegnet hat. Ihr sollt nicht tun nach allem, was wir heute hier tun, ein jeder, was irgend recht ist in seinen Augen; denn ihr seid bis jetzt noch nicht zu der Ruhe und zu dem Erbteil gekommen, das Jahwe, dein Gott, dir gibt. Seid ihr aber über den Jordan gezogen und wohnet ihr in dem Lande, das Jahwe, euer Gott, euch erben lässt, und er schafft euch Ruhe vor allen euren Feinden ringsum, und ihr wohnet sicher, so soll es geschehen: der Ort, welchen Jahwe, euer Gott, erwählen wird, seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, dahin sollt ihr alles bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand, und alle Auswahl eurer Gelübde, die ihr Jahwe geloben werdet. Und ihr sollt euch freuen vor Jahwe, eurem Gott, ihr und eure Söhne und eure Töchter und eure Knechte und eure Mägde, und der Levit, der in euren Toren ist, denn er hat kein Teil noch Erbe mit euch. Hüte dich, dass du nicht deine Brandopfer an jedem Orte opferst, den du siehst! sondern an dem Orte, welchen Jahwe in einem deiner Stämme erwählen wird, daselbst sollst du deine Brandopfer opfern und daselbst alles tun, was ich dir gebiete. Doch magst du nach allem Begehr deiner Seele schlachten und Fleisch essen in allen deinen Toren, nach dem Segen Jahwes, deines Gottes, den er dir gegeben hat: Der Unreine und der Reine mögen es essen, wie die Gazelle und wie den Hirsch {d.h. Tiere, die, obwohl rein, nicht geopfert werden konnten, und die jedermann essen durfte. (Vergl. 3. Mose 7,19)}. Nur das Blut sollt ihr nicht essen, ihr sollt es auf die Erde giessen wie Wasser. - Du darfst in deinen Toren nicht essen den Zehnten deines Getreides und deines Mostes und deines Öles, noch die Erstgeborenen deines Rind- und deines Kleinviehes, noch alle deine Gelübde, die du tust, noch deine freiwilligen Gaben, noch das Hebopfer deiner Hand; sondern vor Jahwe, deinem Gott, an dem Orte, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, sollst du es essen, du und dein Sohn und deine Tochter, und dein Knecht und deine Magd, und der Levit, der in deinen Toren ist; und du sollst dich vor Jahwe, deinem Gott, erfreuen an allem Geschäft deiner Hand. Hüte dich, dass du den Leviten nicht verlässest, alle deine Tage in deinem Lande. Wenn Jahwe, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, so wie er zu dir geredet hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen, weil deine Seele Fleisch zu essen begehrt, so magst du Fleisch essen nach allem Begehr deiner Seele. Wenn der Ort, den Jahwe, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, fern von dir ist, so magst du schlachten von deinem Rind- und von deinem Kleinvieh, das Jahwe dir gegeben hat, so wie ich dir geboten habe, und in deinen Toren essen nach allem Begehr deiner Seele; gerade so wie die Gazelle und der Hirsch gegessen werden, also magst du es essen: Der Unreine und der Reine mögen es gleicherweise essen. Nur halte daran fest, kein Blut zu essen, denn das Blut ist die Seele {O. das Leben; vergl. 3. Mose 17,11 usw.}; und du sollst nicht die Seele mit dem Fleische essen; du sollst es nicht essen, du sollst es auf die Erde giessen wie Wasser; du sollst es nicht essen, auf dass es dir und deinen Kindern nach dir wohlgehe, weil du tust, was recht ist in den Augen Jahwes. Jedoch deine heiligen Dinge, die du haben wirst, und deine Gelübde sollst du nehmen und an den Ort kommen, den Jahwe erwählen wird; und deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, sollst du auf dem Altar Jahwes, deines Gottes, opfern; und das Blut deiner Schlachtopfer soll an {O. auf} den Altar Jahwes, deines Gottes, gegossen werden, und das Fleisch magst du essen. Habe acht und höre auf alle diese Worte, die ich dir gebiete, auf dass es dir und deinen Kindern nach dir wohlgehe ewiglich, weil du tust, was gut und recht ist in den Augen Jahwes, deines Gottes. Wenn Jahwe, dein Gott, die Nationen vor dir ausrottet, zu welchen du kommst, um sie auszutreiben, und du treibst sie aus und wohnst in ihrem Lande, so hüte dich, dass du nicht verstrickt werdest ihnen nach, nachdem sie vor dir vertilgt sind, und dass du nicht fragest nach ihren Göttern und sprechest: Wie dienten diese Nationen ihren Göttern? so will auch ich ebenso tun. Jahwe, deinem Gott, sollst du nicht also tun; denn alles, was für Jahwe ein Greuel ist, den er hasst, haben sie ihren Göttern getan; denn sogar ihre Söhne und ihre Töchter haben sie ihren Göttern mit Feuer verbrannt. Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr beobachten, es zu tun; du sollst nichts hinzufügen und nichts davontun. Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht, oder einer, der Träume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder; und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von welchem er zu dir geredet hat, indem er sprach: Lass uns anderen Göttern nachgehen (die du nicht gekannt hast) und ihnen dienen! - so sollst du nicht hören auf die Worte dieses Propheten oder auf den, der die Träume hat; denn Jahwe, euer Gott, versucht euch, um zu erkennen, ob ihr Jahwe, euren Gott, liebet mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele. Jahwe, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten; und ihr sollt seine Gebote beobachten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen. Und jener Prophet oder jener, der die Träume hat, soll getötet werden; denn er hat Abfall geredet wider Jahwe, euren Gott, der euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt und dich erlöst hat aus dem Hause der Knechtschaft, - um dich abzuleiten von dem Wege, auf welchem zu wandeln Jahwe, dein Gott, dir geboten hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn, oder deine Tochter, oder das Weib deines Busens, oder dein Freund, der dir wie deine Seele ist, dich heimlich anreizt und spricht: Lass uns gehen und anderen Göttern dienen (die du nicht gekannt hast, du noch deine Väter, von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind, nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde), so sollst du ihm nicht zu Willen sein und nicht auf ihn hören; und dein Auge soll seiner nicht schonen, und du sollst dich seiner nicht erbarmen noch ihn verbergen; sondern du sollst ihn gewisslich töten. Deine Hand soll zuerst an ihm sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes; und du sollst ihn steinigen, dass er sterbe. Denn er hat gesucht, dich abzuleiten von Jahwe, deinem Gott, der dich herausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten, damit man nicht mehr eine solche Übeltat in deiner Mitte begehe. Wenn du von einer deiner Städte, die Jahwe, dein Gott, dir gibt, um daselbst zu wohnen, sagen hörst: Es sind Männer, Söhne Belials {d.h. ruchlose Männer}, aus deiner Mitte ausgegangen und haben die Bewohner ihrer Stadt verleitet und gesprochen: Lasst uns gehen und anderen Göttern dienen (die ihr nicht gekannt habt), so sollst du genau untersuchen und nachforschen und fragen; und siehe, ist es Wahrheit, steht die Sache fest, ist dieser Greuel in deiner Mitte verübt worden, so sollst du die Bewohner jener Stadt gewisslich schlagen mit der Schärfe des Schwertes; du sollst sie verbannen und alles, was in ihr ist, und ihr Vieh, mit der Schärfe des Schwertes. Und alle ihre Beute sollst du mitten auf ihren Platz zusammentragen und die Stadt und alle ihre Beute Jahwe, deinem Gott, gänzlich mit Feuer verbrennen; und sie soll ein Schutthaufen sein ewiglich, sie soll nicht wieder aufgebaut werden. Und nicht soll irgend etwas von dem Verbannten an deiner Hand haften, auf dass Jahwe sich von der Glut seines Zornes wende und dir Erbarmung gebe und sich deiner erbarme und dich mehre, so wie er deinen Vätern geschworen hat, wenn du der Stimme Jahwes, deines Gottes, gehorchst, alle seine Gebote zu beobachten, die ich dir heute gebiete, dass du tust, was recht ist in den Augen Jahwes, deines Gottes. Ihr seid Kinder Jahwes, eures Gottes; ihr sollt euch nicht wegen eines Toten Einschnitte machen {Eig. euch nicht ritzen} und euch nicht kahl scheren zwischen euren Augen. Denn ein heiliges Volk bist du Jahwe, deinem Gott; und dich hat Jahwe erwählt, ihm ein Eigentumsvolk zu sein, aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. Du sollst keinen Greuel essen. Dies sind die Tiere, die ihr essen sollt: Rind, Schaf und Ziege, Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und Antilope und Bergziege und Wildschaf. Und jedes Tier, das gespaltene Hufe hat, und zwar ganz durchgespaltene Hufe, und das wiederkäut unter den Tieren, das sollt ihr essen. Nur diese sollt ihr nicht essen von den wiederkäuenden und von denen, die mit gespaltenen Hufen versehen sind: das Kamel und den Hasen und den Klippendachs; denn sie wiederkäuen, aber sie haben keine gespaltene Hufe: unrein sollen sie euch sein; und das Schwein, denn es hat gespaltene Hufe, aber es wiederkäut nicht: unrein soll es euch sein. Von ihrem Fleische sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren. Dieses sollt ihr essen von allem, was in den Wassern ist: alles, was Flossfedern und Schuppen hat, sollt ihr essen; aber alles, was keine Flossfedern und Schuppen hat, sollt ihr nicht essen: unrein soll es euch sein. Alle reinen Vögel sollt ihr essen. Aber diese sind es, die ihr von ihnen nicht essen sollt: der Adler und der Beinbrecher und der Seeadler, und der Falke und die Weihe, und der Geier nach seiner Art, und alle Raben nach ihrer Art, und die Strausshenne und der Strausshahn und die Seemöve, und der Habicht nach seiner Art, die Eule und die Rohrdommel und das Purpurhuhn, und der Pelikan und der Aasgeier und der Sturzpelikan, und der Storch, und der Fischreiher nach seiner Art, und der Wiedehopf und die Fledermaus. Und alles geflügelte Gewürm {Eig. Gewimmel} soll euch unrein sein; es soll nicht gegessen werden. Alles reine Gevögel sollt ihr essen. Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling, der in deinen Toren ist, magst du es geben, dass er es esse, oder verkaufe es einem Fremden; denn ein heiliges Volk bist du Jahwe, deinem Gott. - Du sollst ein Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Du sollst treulich verzehnten allen Ertrag deiner Saat, die {O. was} aus dem Felde erwächst, Jahr für Jahr. Und du sollst essen vor Jahwe, deinem Gott, an dem Orte, den er erwählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, den Zehnten deines Getreides, deines Mostes und deines Öles, und die Erstgeborenen deines Rind- und deines Kleinviehes, auf dass du Jahwe, deinen Gott, fürchten lernest alle Tage. Und wenn der Weg zu weit für dich ist, dass du es nicht hinbringen kannst, weil der Ort fern von dir ist, den Jahwe, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dahin zu setzen, wenn Jahwe, dein Gott, dich segnet: so sollst du es um Geld geben; und binde das Geld in deine Hand zusammen, und gehe an den Ort, den Jahwe, dein Gott, erwählen wird. Und gib das Geld für alles, was deine Seele begehrt, für Rinder und für Kleinvieh und für Wein und für starkes Getränk, und für alles, was deine Seele wünscht; und iss daselbst vor Jahwe, deinem Gott, und freue dich, du und dein Haus. Und den Leviten, der in deinen Toren ist, den sollst du nicht verlassen; denn er hat kein Teil noch Erbe mit dir. Am Ende von drei Jahren sollst du allen Zehnten deines Ertrages in jenem Jahre aussondern und ihn in deinen Toren niederlegen; und der Levit - denn er hat kein Teil noch Erbe mit dir - und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind, sollen kommen und essen und sich sättigen; auf dass Jahwe, dein Gott, dich segne in allem Werke deiner Hand, das du tust. Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Erlass halten. Und dies ist die Sache mit dem Erlasse: Jeder Schuldherr soll erlassen das Darlehn seiner Hand, das er seinem Nächsten geliehen hat; er soll seinen Nächsten und seinen Bruder nicht drängen; denn man hat einen Erlass dem Jahwe ausgerufen. Den Fremden magst du drängen; was du aber bei deinem Bruder hast, soll deine Hand erlassen; es sei denn, dass kein Armer unter dir ist. Denn {O. erlassen. Jedoch wird kein Armer unter dir sein; denn usw.} Jahwe wird dich reichlich segnen in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es zu besitzen, wenn du nur der Stimme Jahwes, deines Gottes, fleissig gehorchst, darauf zu achten, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute gebiete. Denn Jahwe, dein Gott, wird dich segnen {Eig. hat dich gesegnet}, wie er zu dir geredet hat; und du wirst vielen Nationen auf Pfand leihen, du aber wirst nichts auf Pfand entlehnen; und du wirst über viele Nationen herrschen, über dich aber werden sie nicht herrschen. Wenn ein Armer unter dir sein wird, irgend einer deiner Brüder, in einem deiner Tore in deinem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschliessen; sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm willig auf Pfand leihen, was hinreicht für den Mangel, den er hat. Hüte dich, dass nicht in deinem Herzen ein Belialswort sei, dass du sprechest: Es naht das siebte Jahr, das Erlassjahr! und dass dein Auge böse sei gegen deinen Bruder, den Armen, und du ihm nichts gebest, und er über dich {O. wider dich} zu Jahwe schreie, und Sünde an dir sei! Willig sollst du ihm geben, und dein Herz soll nicht ärgerlich sein, wenn du ihm gibst; denn um dieser Sache willen wird Jahwe, dein Gott, dich segnen in all deinem Werke und in allem Geschäft deiner Hand. Denn der Arme wird nicht aufhören inmitten des Landes; darum gebiete ich dir und spreche: Du sollst deinem Bruder, deinem Dürftigen und deinem Armen in deinem Lande, deine Hand weit auftun. Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, sich dir verkauft {O. dir verkauft wird; vergl. 2. Mose 21,2 usw.; 3. Mose 25,39}, so soll er dir sechs Jahre dienen; und im siebten Jahre sollst du ihn frei von dir entlassen. Und wenn du ihn frei von dir entlässest, so sollst du ihn nicht leer entlassen: du sollst ihm reichlich aufladen von deinem Kleinvieh und von deiner Tenne und von deiner Kelter; von dem, womit Jahwe, dein Gott, dich gesegnet hat, sollst du ihm geben. Und du sollst gedenken, dass du ein Knecht gewesen bist im Lande Ägypten, und dass Jahwe, dein Gott, dich erlöst hat; darum gebiete ich dir heute diese Sache. Und es soll geschehen, wenn er zu dir spricht: Ich will nicht von dir weggehen, weil er dich und dein Haus liebt, weil ihm wohl bei dir ist - so sollst du eine Pfrieme nehmen und sie durch sein Ohr in die Tür stechen, und er wird dein Knecht sein für immer; und auch deiner Magd sollst du also tun. Es soll nicht schwer sein in deinen Augen, wenn du ihn frei von dir entlässest; denn was an Wert das Doppelte des Lohnes eines Tagelöhners ausmacht, hat er dir sechs Jahre lang gedient; und Jahwe, dein Gott, wird dich segnen in allem, was du tust. Alles männliche Erstgeborene, das unter deinen Rindern unter deinem Kleinvieh geboren wird, sollst du Jahwe, deinem Gott, heiligen. Du sollst mit dem Erstgeborenen deines Rindes nicht arbeiten, und du sollst das Erstgeborene deines Kleinviehes nicht scheren: vor Jahwe, deinem Gott, sollst du es essen, Jahr für Jahr, du und dein Haus, an dem Orte, den Jahwe erwählen wird. Wenn aber ein Gebrechen an ihm ist, dass es lahm oder blind ist, irgend ein schlimmes Gebrechen, so sollst du es Jahwe, deinem Gott, nicht opfern. In deinen Toren magst du es essen, der Unreine und der Reine gleicherweise, wie die Gazelle und wie den Hirsch. Nur sein Blut sollst du nicht essen; du sollst es auf die Erde giessen wie Wasser. Beobachte den Monat Abib und feiere das Passah Jahwe, deinem Gott; denn im Monat Abib hat Jahwe, dein Gott, dich des Nachts aus Ägypten herausgeführt. Und du sollst Jahwe, deinem Gott, das Passah schlachten, Klein- und Rindvieh, an dem Orte, den Jahwe erwählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen. Du sollst kein Gesäuertes dazu essen; sieben Tage sollst du Ungesäuertes dazu essen, Brot des Elendes, - denn in Eile bist du aus dem Lande Ägypten herausgezogen - auf dass du gedenkest des Tages deines Auszugs aus dem Lande Ägypten alle Tage deines Lebens. Und sieben Tage soll kein Sauerteig bei dir gesehen werden in deinem ganzen Gebiet; und von dem Fleische, das du am Abend schlachtest, am ersten Tage, soll nichts über Nacht bleiben bis an den Morgen. - Du kannst das Passah nicht in einem deiner Tore schlachten, die Jahwe, dein Gott, dir gibt; sondern an dem Orte, den Jahwe, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen, dort sollst du das Passah schlachten, am Abend, beim Untergang der Sonne, zur Zeit deines Auszuges aus Ägypten; und du sollst es braten und essen an dem Orte, den Jahwe, dein Gott, erwählen wird. Und am Morgen sollst du dich wenden und nach deinen Zelten gehen. Sechs Tage sollst du Ungesäuertes essen; und am siebten Tage ist eine Festversammlung Jahwe, deinem Gott; du sollst kein Werk tun. Sieben Wochen sollst du dir zählen; von da an, wo man beginnt, die Sichel an die Saat zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. Und du sollst das Fest der Wochen Jahwe, deinem Gott, feiern, je nach der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben magst, so wie Jahwe, dein Gott, dich segnen wird; und du sollst dich vor Jahwe, deinem Gott, freuen, du und dein Sohn und deine Tochter, und dein Knecht und deine Magd, und der Levit, der in deinen Toren ist, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Orte, den Jahwe, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen. Und du sollst gedenken, dass du ein Knecht in Ägypten gewesen bist, und sollst diese Satzungen beobachten und tun. Das Fest der Laubhütten {W. Hütten} sollst du dir sieben Tage feiern, wenn du den Ertrag von deiner Tenne und von deiner Kelter einsammelst; und du sollst dich an deinem Feste freuen, du und dein Sohn und deine Tochter, und dein Knecht und deine Magd, und der Levit und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind. Sieben Tage sollst du Jahwe, deinem Gott, das Fest feiern an dem Orte, den Jahwe erwählen wird; denn Jahwe, dein Gott, wird dich segnen in all deinem Ertrag und in allem Werke deiner Hände, und du sollst nur fröhlich sein. Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor Jahwe, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird: Am Feste der ungesäuerten Brote und am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten; und man soll nicht leer vor Jahwe erscheinen: Ein jeder nach dem, was seine Hand geben kann {Eig. nach der Gabe seiner Hand}, nach dem Segen Jahwes, deines Gottes, den er dir gegeben hat. Richter und Vorsteher sollst du dir einsetzen, nach deinen Stämmen, in allen deinen Toren, die Jahwe, dein Gott, dir gibt, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Geschenk nehmen, denn das Geschenk blendet die Augen der Weisen und verkehrt die Worte der Gerechten. Der Gerechtigkeit, der Gerechtigkeit sollst du nachjagen, auf dass du lebest und das Land besitzest, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. Du sollst dir keine Aschera {S. die Vorrede} pflanzen, irgend ein Holz neben dem Altar Jahwes, deines Gottes, den du dir machen wirst. Und du sollst dir keine Bildsäule aufrichten, die Jahwe, dein Gott, hasst. Du sollst Jahwe, deinem Gott, kein Rind- oder Kleinvieh opfern, an welchem ein Gebrechen ist, irgend etwas Schlimmes; denn es ist ein Greuel für Jahwe, deinen Gott. Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die Jahwe, dein Gott, dir gibt, ein Mann oder ein Weib gefunden wird, welche das tun, was böse ist in den Augen Jahwes, deines Gottes, indem sie seinen Bund übertreten, so dass sie hingehen und anderen Göttern dienen und sich vor ihnen oder vor der Sonne oder vor dem Monde oder vor dem ganzen Heere des Himmels niederbeugen, was ich nicht geboten habe, und es wird dir berichtet, und du hörst es, so sollst du genau nachforschen; und siehe, ist es Wahrheit, steht die Sache fest, ist dieser Greuel in Israel verübt worden, so sollst du jenen Mann oder jenes Weib, die diese böse Sache getan haben, zu deinen Toren hinausführen, den Mann oder das Weib, und sollst sie steinigen, dass sie sterben. Auf die Aussage zweier Zeugen oder dreier Zeugen soll getötet werden, wer sterben soll; er soll nicht auf die Aussage eines einzelnen Zeugen getötet werden. Die Hand der Zeugen soll zuerst an ihm sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. Wenn dir eine Sache zwischen Blut und Blut, zwischen Rechtssache und Rechtssache, und zwischen Verletzung und Verletzung, zu schwierig ist zum Urteil, irgendwelche Streitsachen in deinen Toren, so sollst du dich aufmachen und an den Ort hinaufziehen, den Jahwe, dein Gott, erwählen wird. Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, kommen und zu dem Richter, der in jenen Tagen sein wird, und dich erkundigen; und sie werden dir den Rechtsspruch verkünden. Und du sollst dem Spruche gemäss tun, welchen sie dir verkünden werden von jenem Orte aus, den Jahwe erwählen wird, und sollst darauf achten, zu tun nach allem, was sie dich lehren werden. Dem Gesetze gemäss, das sie dich lehren, und nach dem Rechte, das sie dir sagen werden, sollst du tun; von dem Spruche, den sie dir verkünden werden, sollst du weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. Der Mann aber, der mit Vermessenheit handeln würde, dass er auf den Priester, der dasteht, um den Dienst Jahwes, deines Gottes, daselbst zu verrichten, oder auf den Richter nicht hörte: selbiger Mann soll sterben. Und du sollst das Böse aus Israel hinwegschaffen. Und das ganze Volk soll es hören und sich fürchten, und nicht mehr vermessen sein. Wenn du in das Land kommst, das Jahwe, dein Gott, dir gibt, und es besitzest und darin wohnst und sagst: Ich will einen König über mich setzen, gleich allen Nationen, die rings um mich her sind: so sollst du nur den König über dich setzen, den Jahwe, dein Gott, erwählen wird; aus der Mitte deiner Brüder sollst du einen König über dich setzen; du sollst nicht einen fremden Mann über dich setzen, der nicht dein Bruder ist. Nur soll er sich die Rosse nicht mehren und soll das Volk nicht nach Ägypten zurückführen, um sich die Rosse zu mehren; denn Jahwe hat euch gesagt: Ihr sollt fortan nicht wieder dieses Weges zurückkehren. Und er soll sich die Weiber nicht mehren, dass sein Herz nicht abwendig werde; und Silber und Gold soll er sich nicht sehr mehren. Und es soll geschehen, wenn er auf dem Throne seines Königtums {O. Königreichs} sitzt, so soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus dem, was vor den Priestern, den Leviten, liegt. Und es soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, auf dass er Jahwe, seinen Gott, fürchten lerne, um zu beobachten alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen, sie zu tun; damit sein Herz sich nicht über seine Brüder erhebe und damit er von dem Gebote weder zur Rechten noch zur Linken abweiche, auf dass er die Tage in seinem Königtum verlängere, er und seine Söhne, in der Mitte Israels. Die Priester, die Leviten, der ganze Stamm Levi, sollen kein Teil noch Erbe mit Israel haben; die Feueropfer Jahwes und sein Erbteil {d.h. die Zehnten, Erstlinge usw.} sollen sie essen. Aber er soll kein Erbteil haben inmitten seiner Brüder; Jahwe ist sein Erbteil, so wie er zu ihm geredet hat. - Und dies soll das Recht der Priester sein von seiten des Volkes, von seiten derer, die ein Schlachtopfer opfern, es sei Rind- oder Kleinvieh: Man soll dem Priester die Schulter geben und die Kinnbacken und den rauhen Magen. Die Erstlinge deines Getreides, deines Mostes und deines Öles, und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe sollst du ihm geben; denn ihn hat Jahwe, dein Gott, erwählt aus allen deinen Stämmen, damit er dastehe, um den Dienst im Namen Jahwes zu verrichten, er und seine Söhne, alle Tage. - Und wenn der Levit kommen wird aus einem deiner Tore, aus ganz Israel, wo er sich aufhält, und er kommt nach aller Lust seiner Seele an den Ort, den Jahwe erwählen wird, und verrichtet den Dienst im Namen Jahwes, seines Gottes, wie alle seine Brüder, die Leviten, die daselbst vor Jahwe stehen: so sollen sie zu gleichen Teilen essen, ausser dem, was er von seinem väterlichen Eigentum verkauft hat. Wenn du in das Land kommst, das Jahwe, dein Gott, dir gibt, so sollst du nicht lernen, nach den Greueln dieser Nationen zu tun. Es soll keiner unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier, oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. Denn ein Greuel für Jahwe ist ein jeder, der diese Dinge tut; und um dieser Greuel willen treibt Jahwe, dein Gott, sie vor dir aus. Du sollst vollkommen {O. untadelig, lauter} sein gegen Jahwe, deinen Gott. Denn diese Nationen, die du austreiben wirst, hören auf Zauberer und auf Wahrsager; du aber - nicht also hat Jahwe, dein Gott, dir gestattet. Einen Propheten aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, gleich mir, wird Jahwe, dein Gott, dir erwecken; auf ihn sollt ihr hören; nach allem, was du von Jahwe, deinem Gott, am Horeb begehrt hast am Tage der Versammlung, indem du sprachest: Ich möchte nicht weiter die Stimme Jahwes, meines Gottes, hören, und dieses grosse Feuer möchte ich nicht mehr sehen, dass ich nicht sterbe! Und Jahwe sprach zu mir: Gut ist, was sie geredet haben {O. Sie haben wohl geredet}. Einen Propheten, gleich dir, will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erwecken; und ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht hört auf meine Worte, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich es fordern. - Doch der Prophet, der sich vermessen wird, in meinem Namen ein Wort zu reden, das ich ihm nicht geboten habe zu reden, oder der im Namen anderer Götter reden wird: Selbiger Prophet soll sterben. Und wenn du in deinem Herzen sprichst: Wie sollen wir das Wort erkennen, das Jahwe nicht geredet hat? Wenn der Prophet im Namen Jahwes redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, welches Jahwe nicht geredet hat; mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet; du sollst dich nicht vor ihm fürchten. Wenn Jahwe, dein Gott, die Nationen ausrotten wird, deren Land Jahwe, dein Gott, dir gibt, und du sie austreibst und in ihren Städten und in ihren Häusern wohnst: so sollst du dir drei Städte aussondern inmitten deines Landes, das Jahwe, dein Gott, dir gibt, es zu besitzen. Du sollst dir den Weg dahin zurichten, und das Gebiet deines Landes, das Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil geben wird, in drei Teile teilen; und das soll geschehen, damit jeder Totschläger dahin fliehe. Und dies ist die Sache mit dem Totschläger, der dahin fliehen soll, damit er am Leben bleibe: Wer seinen Nächsten unabsichtlich {W. ohne Wissen} erschlägt, und er hasste ihn vordem nicht, wie etwa wenn jemand {O. er} mit seinem Nächsten in den Wald geht, um Holz zu hauen, und seine Hand holt aus mit der Axt, um das Holz abzuhauen, und das Eisen fährt vom Stiele und trifft seinen Nächsten, dass er stirbt: der soll in eine dieser Städte fliehen, damit er am Leben bleibe; auf dass nicht der Bluträcher, weil sein Herz entbrannt ist, dem Totschläger nachsetze und ihn erreiche, weil der Weg lang ist, und ihn totschlage, obwohl ihm kein Todesurteil gebührt, da er ihn vordem nicht hasste. Darum gebiete ich dir und sage: drei Städte sollst du dir aussondern. - Und wenn Jahwe, dein Gott, deine Grenzen erweitert, so wie er deinen Vätern geschworen hat, und dir das ganze Land gibt, welches er deinen Vätern zu geben verheissen {W. geredet} hat (wenn du darauf achtest, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute gebiete, indem du Jahwe, deinen Gott, liebst und auf seinen Wegen wandelst alle Tage), so sollst du dir zu diesen dreien noch drei Städte hinzufügen; damit nicht unschuldiges Blut vergossen werde inmitten deines Landes, das Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und Blutschuld auf dir sei. - Wenn aber ein Mann seinen Nächsten hasst, und ihm auflauert und sich wider ihn erhebt und ihn totschlägt, so dass er stirbt, und er flieht in eine dieser Städte: so sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden und ihn von dannen holen lassen und ihn in die Hand des Bluträchers liefern, dass er sterbe. Dein Auge soll seiner nicht schonen; und du sollst das unschuldige Blut aus Israel hinwegschaffen, und es wird dir wohlgehen. Du sollst nicht die Grenze deines Nächsten verrücken, welche die Vorfahren in deinem Erbteil gesetzt haben, das du erben wirst in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, es zu besitzen. Ein einzelner Zeuge soll nicht wider jemand auftreten wegen irgend einer Ungerechtigkeit und wegen irgend einer Sünde, bei irgend einer Sünde, die er {O. man} begeht; auf zweier Zeugen Aussage oder auf dreier Zeugen Aussage soll eine Sache bestätigt werden. - Wenn ein ungerechter Zeuge wider jemand auftritt, um ein Vergehen {Eig. eine Abweichung, (vom Gesetz)} wider ihn zu bezeugen, so sollen die beiden Männer, die den Hader haben, vor Jahwe treten, vor die Priester und die Richter, die in jenen Tagen sein werden. Und die Richter sollen wohl nachforschen; und siehe, ist der Zeuge ein falscher Zeuge, hat er Falsches wider seinen Bruder bezeugt, so sollt ihr ihm tun, wie er seinem Bruder zu tun gedachte; und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. Und die Übrigen sollen es hören und sich fürchten und fortan nicht mehr eine solche Übeltat in deiner Mitte begehen. Und dein Auge soll nicht schonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss! Wenn du wider deine Feinde zum Kriege ausziehst und siehst Ross und Wagen, ein Volk, zahlreicher als du, so sollst du dich nicht vor ihnen fürchten; denn Jahwe, dein Gott, ist mit dir, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat. Und es soll geschehen, wenn ihr zum Streite heranrücket, so soll der Priester herzutreten und zu dem Volke reden und zu ihnen sprechen: Höre, Israel! ihr rücket heute zum Streite heran wider eure Feinde; euer Herz verzage nicht, fürchtet euch nicht und ängstiget euch nicht und erschrecket nicht vor ihnen; denn Jahwe, euer Gott, ist es, der mit euch zieht, um für euch zu streiten mit euren Feinden, um euch zu retten. Und die Vorsteher sollen zu dem Volke reden und sprechen: Wer ist der Mann, der ein neues Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat? er gehe und kehre nach seinem Hause zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe, und ein anderer Mann es einweihe. Und wer ist der Mann, der einen Weinberg gepflanzt und ihn noch nicht benutzt {W. entheiligt, d.h. durch Gebrauch im fünften Jahre. S. 3. Mose 19,23-25} hat? er gehe und kehre nach seinem Hause zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe, und ein anderer Mann ihn benutze. Und wer ist der Mann, der sich ein Weib verlobt und es noch nicht genommen hat? er gehe und kehre nach seinem Hause zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe, und ein anderer Mann sie nehme. Und die Vorsteher sollen weiter zu dem Volke reden und sprechen: Wer ist der Mann, der sich fürchtet und verzagten Herzens ist? er gehe und kehre nach seinem Hause zurück, damit nicht das Herz seiner Brüder verzagt werde wie sein Herz. Und es soll geschehen, wenn die Vorsteher aufgehört haben, zu dem Volke zu reden, so sollen sie Heeroberste an die Spitze des Volkes stellen. Wenn du dich einer Stadt näherst, wider sie zu streiten, so sollst du ihr Frieden anbieten. Und es soll geschehen, wenn sie dir Frieden erwidert und dir auftut, so soll alles Volk, das sich darin befindet, dir fronpflichtig sein und dir dienen. Und wenn sie nicht Frieden mit dir macht, sondern Krieg mit dir führt, so sollst du sie belagern; und gibt Jahwe, dein Gott, sie in deine Hand, so schlage alle ihre Männlichen mit der Schärfe des Schwertes. Doch die Weiber und die Kinder, und das Vieh und alles, was in der Stadt sein wird, alle ihre Beute, sollst du für dich rauben; und du sollst die Beute deiner Feinde essen, die Jahwe, dein Gott, dir gegeben hat. Also sollst du allen Städten tun, die sehr fern von dir sind, die nicht sind von den Städten dieser Nationen hier. Jedoch von den Städten dieser Völker, die Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat; sondern du sollst sie gänzlich verbannen: die Hethiter und die Amoriter, die Kanaaniter und die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter, wie Jahwe, dein Gott, dir geboten hat; auf dass sie euch nicht lehren, zu tun nach allen ihren Greueln, die sie ihren Göttern getan haben, und ihr nicht sündiget wider Jahwe, euren Gott. Wenn du eine Stadt viele Tage belagern wirst, indem du Krieg wider sie führst, um sie einzunehmen, so sollst du ihre Bäume nicht verderben, indem du die Axt gegen sie schwingst (denn du kannst davon essen), und sollst sie nicht abhauen; denn ist der Baum des Feldes ein Mensch, dass er vor dir in Belagerung kommen sollte? Nur die Bäume, von denen du weisst, dass sie keine Bäume sind, von denen man isst, die darfst du verderben und abhauen; und du magst Belagerungswerke davon bauen wider die Stadt, die Krieg mit dir führt, bis sie gefallen ist. Wenn in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir gibt, es zu besitzen, ein Erschlagener auf dem Felde liegend gefunden wird, ohne dass es bekannt ist, wer ihn erschlagen hat, so sollen deine Ältesten und deine Richter hinausgehen und nach den Städten hin messen, die rings um den Erschlagenen sind. Und es geschehe: Die Stadt, welche dem Erschlagenen am nächsten ist - die Ältesten jener Stadt sollen eine Färse nehmen, mit der noch nicht gearbeitet worden ist, die noch nicht am Joche gezogen hat; und die Ältesten jener Stadt sollen die Färse zu einem immer fliessenden Bache {Vergl. die Anm. zu 4. Mose 13,23} hinabführen, in welchem nicht gearbeitet und nicht gesät wird, und sollen der Färse daselbst im Bache das Genick brechen. Und die Priester, die Söhne Levis, sollen herzutreten; denn sie hat Jahwe, dein Gott, erwählt, ihm zu dienen und im Namen Jahwes zu segnen; und nach ihrem Ausspruch soll bei jedem Rechtsstreit und bei jeder Verletzung {O. Beschädigung} geschehen. Und alle Ältesten jener Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten sind, sollen ihre Hände über der Färse waschen, welcher das Genick im Bache gebrochen worden ist, und sollen anheben und sprechen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen; vergib, Jahwe, deinem Volke Israel, das du erlöst hast, und lege nicht unschuldiges Blut in deines Volkes Israel Mitte {d. h. ihm zur Last}. Und die Blutschuld wird ihnen vergeben werden. Und du, du sollst das unschuldige Blut aus deiner Mitte hinwegschaffen; denn du sollst tun, was recht ist in den Augen Jahwes. Wenn du wider deine Feinde zum Kriege ausziehst, und Jahwe, dein Gott, sie in deine Hand gibt, und du ihre Gefangenen wegführst, und du siehst unter den Gefangenen ein Weib, schön von Gestalt, und hast Lust zu ihr und nimmst sie dir zum Weibe, so sollst du sie in das Innere deines Hauses führen; und sie soll ihr Haupt scheren und ihre Nägel beschneiden und die Kleider ihrer Gefangenschaft von sich ablegen; und sie soll in deinem Hause bleiben und ihren Vater und ihre Mutter einen Monat lang beweinen; und danach magst du zu ihr eingehen und sie ehelichen, dass sie dein Weib sei. Und es soll geschehen, wenn du kein Gefallen mehr an ihr hast, so sollst du sie nach ihrem Wunsche entlassen {d.h. sie gehen lassen, wohin es ihr beliebt}; aber du darfst sie keineswegs um Geld verkaufen; du sollst sie nicht als Sklavin {Eig. gewaltsam} behandeln, darum dass du sie geschwächt hast. Wenn ein Mann zwei Weiber hat, eine geliebte und eine gehasste, und sie gebären ihm Söhne, die geliebte und die gehasste, und der erstgeborene Sohn ist von der gehassten: so soll es geschehen, an dem Tage, da er seine Söhne erben lässt was sein ist: er kann nicht den Sohn der geliebten zum Erstgeborenen machen vor dem Sohne der gehassten, dem Erstgeborenen; sondern den Erstgeborenen, den Sohn der gehassten, soll er anerkennen, dass er ihm zwei Teile gebe von allem, was in seinem Besitz gefunden wird; denn er ist der Erstling seiner Kraft, ihm gehört das Recht der Erstgeburt. Wenn ein Mann einen unbändigen und widerspenstigen Sohn hat, welcher der Stimme seines Vaters und der Stimme seiner Mutter nicht gehorcht, und sie züchtigen ihn, aber er gehorcht ihnen nicht: so sollen sein Vater und seine Mutter ihn ergreifen und ihn zu den Ältesten seiner Stadt und zum Tore seines Ortes hinausführen, und sollen zu den Ältesten seiner Stadt sprechen: Dieser unser Sohn ist unbändig und widerspenstig, er gehorcht unserer Stimme nicht, er ist ein Schlemmer und Säufer! Und alle Leute seiner Stadt sollen ihn steinigen, dass er sterbe; und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten. Und wenn an einem Manne eine todeswürdige Sünde ist, und er wird getötet, und du hängst ihn an ein Holz, so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holze bleiben, sondern du sollst ihn jedenfalls an demselben Tage begraben; denn ein Fluch Gottes ist ein Gehängter; und du sollst dein Land nicht verunreinigen, das Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt. Du sollst nicht das Rind deines Bruders oder sein Kleinvieh irregehen sehen und dich ihnen entziehen; du sollst sie deinem Bruder jedenfalls zurückbringen. Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir ist, und du kennst ihn nicht, so sollst du sie in dein Haus aufnehmen, dass sie bei dir seien, bis dein Bruder sie sucht; dann gib sie ihm zurück. Und ebenso sollst du mit seinem Esel tun, und ebenso sollst du mit seinem Gewande tun, und ebenso sollst du mit allem Verlorenen deines Bruders tun, das ihm verloren geht und das du findest; du kannst dich nicht entziehen. Du sollst nicht den Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Wege fallen sehen und dich ihnen entziehen; du sollst sie jedenfalls mit ihm aufrichten. Es soll nicht Mannszeug auf einem Weibe sein, und ein Mann soll nicht das Gewand eines Weibes anziehen; denn wer irgend solches tut, ist ein Greuel für Jahwe, deinen Gott. Wenn sich zufällig ein Vogelnest vor dir auf dem Wege findet, auf irgend einem Baume oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, so sollst du nicht die Mutter samt den Jungen nehmen; du sollst die Mutter jedenfalls fliegen lassen, und die Jungen magst du dir nehmen: auf dass es dir wohlgehe und du deine Tage verlängerst. Wenn du ein neues Haus baust, so sollst du ein Geländer um dein Dach machen, damit du nicht eine Blutschuld auf dein Haus bringest, wenn irgend jemand von demselben herabfiele. Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei Samen besäen, damit nicht die Fülle des Samens, den du gesät hast, und der Ertrag des Weinberges geheiligt werden. - {d.h. als Strafe dafür dem Heiligtum verfallen} Du sollst nicht pflügen mit einem Rinde und einem Esel zusammen. - Du sollst nicht Zeug von verschiedenartigem Stoffe anziehen, Wolle und Leinen zusammen. Quasten sollst du dir machen an den vier Zipfeln deiner Hülle {d.h. deines Obergewandes. Vergl. 4. Mose 15,38}, womit du dich umhüllst. Wenn ein Mann ein Weib nimmt und zu ihr eingeht, und er hasst sie und bürdet ihr Dinge zum Gerede auf und bringt einen bösen Namen über sie aus und spricht: Dieses Weib habe ich genommen und mich ihr genaht und habe die Zeichen der Jungfrauenschaft nicht an ihr gefunden: so sollen der Vater des jungen Weibes und ihre Mutter die Zeichen der Jungfrauenschaft des jungen Weibes nehmen und zu den Ältesten der Stadt in das Tor hinausbringen; und der Vater des jungen Weibes soll zu den Ältesten sprechen: Ich habe meine Tochter diesem Manne zum Weibe gegeben, und er hasst sie; und siehe, er bürdet ihr Dinge zum Gerede auf und spricht: Ich habe an deiner Tochter die Zeichen der Jungfrauschaft nicht gefunden. Und hier sind die Zeichen der Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sie sollen das Tuch vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. Und die Ältesten selbiger Stadt sollen den Mann nehmen und ihn züchtigen; und sie sollen ihn strafen um hundert Sekel Silber und sie dem Vater des jungen Weibes geben, weil er einen bösen Namen über eine Jungfrau in Israel ausgebracht hat. Und sie soll sein Weib sein; er kann sie nicht entlassen alle seine Tage. - Wenn aber jene Sache Wahrheit gewesen ist, die Zeichen der Jungfrauschaft sind an dem jungen Weibe nicht gefunden worden, so sollen sie das junge Weib hinausführen an den Eingang des Hauses ihres Vaters, und die Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen, dass sie sterbe, weil sie eine Schandtat in Israel verübt hat, zu huren im Hause ihres Vaters. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. Wenn ein Mann bei einem Weibe liegend gefunden wird, das eines Mannes Eheweib ist, so sollen sie alle beide sterben, der Mann, der bei dem Weibe gelegen hat, und das Weib. Und du sollst das Böse aus Israel hinwegschaffen. Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, einem Manne verlobt ist, und es findet sie ein Mann in der Stadt und liegt bei ihr, so sollt ihr sie beide zum Tore selbiger Stadt hinausführen und sie steinigen, dass sie sterben: das Mädchen deshalb, weil sie nicht in der Stadt geschrieen hat, und den Mann deshalb, weil er das Weib seines Nächsten geschwächt hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. - Wenn aber der Mann das verlobte Mädchen auf dem Felde findet, und der Mann ergreift sie und liegt bei ihr, so soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, allein sterben. Aber dem Mädchen sollst du nichts tun, an dem Mädchen ist keine Sünde zum Tode; denn gleichwie ein Mann sich erhebt wider seinen Nächsten und ihn totschlägt, also ist diese Sache. Denn er hat sie auf dem Felde gefunden; das verlobte Mädchen schrie, aber niemand rettete sie. Wenn ein Mann ein Mädchen findet, eine Jungfrau, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie werden gefunden: so soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, dem Vater des Mädchens fünfzig Sekel Silber geben; und sie soll sein Weib sein, darum dass er sie geschwächt hat, er kann sie nicht entlassen alle seine Tage. Ein Mann soll nicht das Weib seines Vaters nehmen und soll die Decke {Eig. den Zipfel (des Obergewandes); vergl. die Anm. zu 2. Mose 22,26} seines Vaters nicht aufdecken. Es soll keiner, dem die Hoden zerstossen sind oder der Harnstrang abgeschnitten ist, in die Versammlung Jahwes kommen. Es soll kein Bastard in die Versammlung Jahwes kommen; auch das zehnte Geschlecht von ihm soll nicht in die Versammlung Jahwes kommen. - Es soll kein Ammoniter noch Moabiter in die Versammlung Jahwes kommen; auch das zehnte Geschlecht von ihnen soll nicht in die Versammlung Jahwes kommen ewiglich: deshalb weil sie euch nicht mit Brot und mit Wasser entgegengekommen sind auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zoget; und weil sie Bileam, den Sohn Beors, aus Pethor in Mesopotamien, wider dich gedungen haben, um dich zu verfluchen. Aber Jahwe, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören, und Jahwe, dein Gott, wandelte dir den Fluch in Segen; denn Jahwe, dein Gott, hatte dich lieb. Du sollst ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen alle deine Tage, ewiglich. Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist dein Bruder. Den Ägypter sollst du nicht verabscheuen, denn du bist ein Fremdling in seinem Lande gewesen. Kinder, die ihnen im dritten Geschlecht geboren werden, mögen von ihnen in die Versammlung Jahwes kommen. Wenn du wider deine Feinde ins Lager ausziehst, so sollst du dich vor allem Bösen hüten: Wenn ein Mann unter dir ist, der nicht rein ist durch ein Begegnis der Nacht, so soll er aus dem Lager hinausgehen; er soll nicht in das Lager hineinkommen; und es soll geschehen, wenn der Abend sich neigt, soll er sich im Wasser baden; und beim Untergang der Sonne darf er in das Lager zurückkommen. Und du sollst einen Platz ausserhalb des Lagers haben, dass du dahin hinausgehest. Und du sollst eine Schaufel unter deinem Geräte haben; und es soll geschehen, wenn du dich draussen hinsetzest, so sollst du damit graben, und sollst dich umwenden und deine Ausleerung bedecken. Denn Jahwe, dein Gott, wandelt inmitten deines Lagers, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir dahinzugeben; und dein Lager soll heilig sein, dass er nichts Schamwürdiges unter dir sehe und sich von dir abwende. Einen Knecht, der sich vor seinem Herrn zu dir rettet, sollst du seinem Herrn nicht ausliefern. Er soll bei dir wohnen, in deiner Mitte, an dem Orte, den er in einem deiner Tore erwählen wird, wo es ihm gut dünkt: du sollst ihn nicht bedrücken. Es soll keine Buhlerin {Eig. Geweihte... Geweihter, d.h. dem Dienste der Astarte geweiht (vergl. 1. Mose 38,21). Der Lohn der Hurerei war für den Tempel jener heidnischen Gottheit bestimmt} sein unter den Töchtern Israels, und es soll kein Buhler {Eig. Geweihte... Geweihter, d.h. dem Dienste der Astarte geweiht (vergl. 1. Mose 38,21). Der Lohn der Hurerei war für den Tempel jener heidnischen Gottheit bestimmt} sein unter den Söhnen Israels. Du sollst nicht den Lohn einer Hure, noch den Preis eines Hundes in das Haus Jahwes, deines Gottes, bringen zu irgend einem Gelübde; denn auch diese beiden sind ein Greuel für Jahwe, deinen Gott. Du sollst deinem Bruder keinen Zins auflegen, Zins von {O. an} Geld, Zins von {O. an} Speise, Zins von {O. an} irgend einer Sache, die verzinst wird. Dem Fremden magst du Zins auflegen, aber deinem Bruder sollst du keinen Zins auflegen; damit Jahwe, dein Gott, dich segne in allem Geschäft deiner Hand in dem Lande, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. Wenn du Jahwe, deinem Gott, ein Gelübde tust, so sollst du nicht zögern, es zu bezahlen; denn Jahwe, dein Gott, wird es gewisslich von dir fordern, und es wird Sünde an dir sein. Wenn du aber unterlässest zu geloben, so wird keine Sünde an dir sein. Was über deine Lippen gegangen ist, sollst du halten und tun, so wie du Jahwe, deinem Gott, freiwillig gelobt, was du mit deinem Munde geredet hast. Wenn du in den Weinberg deines Nächsten kommst, so magst du Trauben essen nach deiner Lust, bis du satt bist; aber in dein Gefäss sollst du nichts tun. Wenn du in das Getreidefeld deines Nächsten kommst, so magst du Ähren mit deiner Hand abpflücken; aber die Sichel sollst du nicht über das Getreide deines Nächsten schwingen. Wenn ein Mann ein Weib nimmt und sie ehelicht, und es geschieht, wenn sie keine Gnade in seinen Augen findet, weil er etwas Schamwürdiges an ihr gefunden hat, dass er ihr einen Scheidebrief schreibt und ihn in ihre Hand gibt und sie aus seinem Hause entlässt, und sie geht aus seinem Hause und geht hin und wird das Weib eines anderen Mannes, und der andere Mann hasst sie, und schreibt ihr einen Scheidebrief und gibt ihn in ihre Hand und entlässt sie aus seinem Hause; oder wenn der andere Mann stirbt, der sie sich zum Weibe genommen hat: so kann ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wiederum nehmen, dass sie sein Weib sei, nachdem sie verunreinigt worden ist. Denn das ist ein Greuel vor Jahwe; und du sollst nicht das Land sündigen machen, welches Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt. Wenn ein Mann kürzlich ein Weib genommen hat {W. ein neues Weib nimmt}, so soll er nicht in den Krieg ziehen, und es soll ihm keinerlei Sache auferlegt werden; er soll ein Jahr lang frei sein für sein {O. in seinem} Haus und sein Weib erfreuen, das er genommen hat. Man soll nicht Mühle {d.h. eine Handmühle} noch Mühlstein {d.h. den oberen Stein, den Läufer} pfänden; denn wer das tut, pfändet {W. denn er pfändet} das Leben. Wenn ein Mann gefunden wird, der einen von seinen Brüdern, von den Kindern Israel, stiehlt, und ihn als Sklaven {O. Knecht} behandelt oder ihn verkauft, so soll selbiger Dieb sterben. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen. Habe acht bei dem Übel des Aussatzes, dass du sehr behutsam seiest und nach allem tuest, was euch die Priester, die Leviten, lehren werden; so wie ich ihnen geboten habe, sollt ihr achthaben zu tun. Gedenke dessen, was Jahwe, dein Gott, an Mirjam getan hat auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zoget. Wenn du deinem Nächsten irgend ein Darlehn leihst, so sollst du nicht in sein Haus hineingehen, um ihm ein Pfand abzupfänden; draussen sollst du stehen bleiben, und der Mann, dem du geliehen hast, soll das Pfand zu dir hinausbringen. Und wenn er ein dürftiger Mann ist, so sollst du dich nicht mit seinem Pfande schlafen legen; du sollst ihm das Pfand jedenfalls beim Untergang der Sonne zurückgeben, dass er sich in seinem Mantel {Vergl. die Anm. zu 2. Mose 22,26} schlafen lege und dich segne; und es wird dir Gerechtigkeit sein vor Jahwe, deinem Gott. Du sollst nicht bedrücken den dürftigen und armen Mietling {O. Tagelöhner} von deinen Brüdern oder von deinen Fremdlingen, die in deinem Lande, in deinen Toren sind. An seinem Tage sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll nicht darüber untergehen; denn er ist dürftig, und er sehnt sich danach: damit er nicht über dich {O. wider dich} zu Jahwe schreie, und Sünde an dir sei. Nicht sollen Väter getötet werden um der Kinder willen {O. samt den Kindern... samt den Vätern}, und Kinder sollen nicht getötet werden um der Väter willen {O. samt den Kindern ... samt den Vätern}; sie sollen ein jeder für seine Sünde getötet werden. Du sollst das Recht eines Fremdlings und einer Waise nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfänden. Und du sollst gedenken, dass du ein Knecht in Ägypten gewesen bist, und dass Jahwe, dein Gott, dich von dannen erlöst hat; darum gebiete ich dir, solches zu tun. Wenn du deine Ernte auf deinem Felde hältst und eine Garbe auf dem Felde vergissest, so sollst du nicht umkehren, um sie zu holen: für den Fremdling, für die Waise und für die Witwe soll sie sein, auf dass Jahwe, dein Gott, dich segne in allem Werke deiner Hände. Wenn du deine Oliven {Eig. deinen Olivenbaum} abschlägst, so sollst du nicht hinterdrein die Zweige absuchen: für den Fremdling, für die Waise und für die Witwe soll es sein. Wenn du deinen Weinberg liesest, so sollst du nicht hinterdrein Nachlese halten: für den Fremdling, für die Waise und für die Witwe soll es sein. Und du sollst gedenken, dass du ein Knecht im Lande Ägypten gewesen bist; darum gebiete ich dir, solches zu tun. Wenn ein Hader zwischen Männern entsteht, und sie vor Gericht treten, und man richtet sie, so soll man den Gerechten gerecht sprechen und den Schuldigen schuldig. Und es soll geschehen, wenn der Schuldige Schläge verdient hat, so soll der Richter ihn niederlegen und ihm eine Anzahl Schläge geben lassen vor seinem Angesicht, nach Massgabe seiner Schuld. Mit vierzig Schlägen mag er ihn schlagen lassen, nicht mehr; damit nicht, wenn er fortführe, ihn über diese hinaus mit vielen Schlägen zu schlagen, dein Bruder verächtlich werde in deinen Augen. Du sollst dem Ochsen {Eig. dem Rinde} das Maul nicht verbinden, wenn er drischt. Wenn Brüder beisammen wohnen, und einer von ihnen stirbt und hat keinen Sohn, so soll das Weib des Verstorbenen nicht auswärts eines fremden Mannes werden; ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie sich zum Weibe nehmen und ihr die Schwagerpflicht leisten. Und es soll geschehen: Der Erstgeborene, den sie gebiert, soll nach dem Namen seines verstorbenen Bruders aufstehen {d.h. seinen Namen tragen}, damit dessen Name nicht ausgelöscht werde aus Israel. Wenn aber der Mann keine Lust hat, seine Schwägerin zu nehmen, so soll seine Schwägerin ins Tor hinaufgehen zu den Ältesten und sprechen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen Namen in Israel zu erwecken; er will mir die Schwagerpflicht nicht leisten. Und die Ältesten seiner Stadt sollen ihn rufen und mit ihm reden; und besteht er darauf und spricht: Ich habe keine Lust, sie zu nehmen, so soll seine Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten, und ihm den Schuh von seinem Fusse ausziehen und ihm ins Angesicht speien; und sie soll antworten und sprechen: Also soll dem Manne getan werden, der das Haus seines Bruders nicht bauen will! Und sein Name soll in Israel "Das Haus des Barfüssigen" heissen. Wenn Männer miteinander streiten, ein Mann und sein Bruder, und das Weib des einen eilt herbei, um ihren Mann aus der Hand seines Schlägers zu retten, und streckt ihre Hand aus und ergreift ihn bei seiner Scham: so sollst du ihr die Hand abhauen; dein Auge soll nicht schonen. Du sollst nicht zweierlei Gewichtsteine in deinem Beutel haben, einen grossen und einen kleinen. Du sollst nicht zweierlei Epha in deinem Hause haben, ein grosses und ein kleines. Vollen und gerechten Gewichtstein sollst du haben, und volles und gerechtes Epha sollst du haben, auf dass deine Tage verlängert werden in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. Denn ein Greuel für Jahwe, deinen Gott, ist jeder, der solches tut, jeder, der unrecht tut. Gedenke dessen, was Amalek dir getan hat auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zoget, wie er dir auf dem Wege entgegentrat und deinen Nachtrab schlug, alle Schwachen hinter dir her, als du matt und müde warst; und er fürchtete Gott nicht. Und wenn Jahwe, dein Gott, dir Ruhe geschafft hat vor allen deinen Feinden ringsum, in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es zu besitzen, so soll es geschehen, dass du das Gedächtnis Amaleks unter dem Himmel austilgest. Vergiss es nicht! Und es soll geschehen, wenn du in das Land kommst, welches Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und du besitzest es und wohnst darin, so sollst du von den Erstlingen aller Frucht des Erdbodens nehmen, die du von deinem Lande einbringen wirst, das Jahwe, dein Gott, dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und an den Ort gehen, welchen Jahwe, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen daselbst wohnen zu lassen; und du sollst zu dem Priester kommen, der in jenen Tagen sein wird, und zu ihm sagen: Ich tue heute Jahwe, deinem Gott, kund, dass ich in das Land gekommen bin, welches Jahwe unseren Vätern geschworen hat, uns zu geben. Und der Priester soll den Korb von deiner Hand nehmen und ihn vor den Altar Jahwes, deines Gottes, niedersetzen. Und du sollst vor Jahwe, deinem Gott, anheben und sprechen: Ein umherirrender {Zugleich: umkommender} Aramäer war mein Vater; und er zog nach Ägypten hinab und hielt sich daselbst auf als ein geringes Häuflein; und er wurde daselbst zu einer grossen, starken und zahlreichen Nation. Und die Ägypter misshandelten uns und bedrückten uns und legten uns einen harten Dienst auf. Da schrieen wir zu Jahwe, dem Gott unserer Väter; und Jahwe hörte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Mühsal und unseren Druck. Und Jahwe führte uns aus Ägypten heraus mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit grossem Schrecken, und mit Zeichen und mit Wundern; und er brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig fliesst. Und nun siehe, ich habe die Erstlinge der Frucht des Landes gebracht, das du, Jahwe, mir gegeben hast. - Und du sollst sie vor Jahwe, deinem Gott, niederlegen und anbeten vor Jahwe, deinem Gott; und du sollst dich freuen all des Guten, das Jahwe, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat, du und der Levit und der Fremdling, der in deiner Mitte ist. Wenn du fertig bist mit dem Abtragen alles Zehnten deines Ertrages im dritten Jahre, dem Jahre des Zehnten, und du ihn dem Leviten, dem Fremdling, der Waise und der Witwe gegeben hast, damit sie in deinen Toren essen und sich sättigen: so sollst du vor Jahwe, deinem Gott, sprechen: Ich habe das Heilige aus dem Hause weggeschafft und habe es auch dem Leviten und dem Fremdling, der Waise und der Witwe gegeben, nach all deinem Gebot, das du mir geboten hast; ich habe deine Gebote nicht übertreten noch vergessen. Ich habe nicht davon gegessen in meiner Trauer, und habe nicht davon weggeschafft als ein Unreiner, und habe nicht davon für einen Toten {d.h. wahrsch. für eine Leichenmahlzeit} gegeben; ich habe der Stimme Jahwes, meines Gottes, gehorcht, ich habe getan nach allem, was du mir geboten hast. Blicke hernieder von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel, und das Land, das du uns gegeben, wie du unseren Vätern geschworen hast, ein Land, das von Milch und Honig fliesst! An diesem Tage gebietet dir Jahwe, dein Gott, diese Satzungen und Rechte zu tun: so beobachte und tue sie mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. Du hast heute dem Jahwe sagen lassen, dass er dein Gott sein soll, und dass du auf seinen Wegen wandeln und seine Satzungen und seine Gebote und seine Rechte beobachten und seiner Stimme gehorchen willst. Und Jahwe hat dir heute sagen lassen, dass du ihm ein Eigentumsvolk sein sollst, so wie er zu dir geredet hat, und dass du alle seine Gebote beobachten sollst; und dass er dich zur höchsten über alle Nationen machen will, die er gemacht hat, zum Ruhm und zum Namen und zum Schmuck; und dass du Jahwe, deinem Gott, ein heiliges Volk sein sollst, so wie er geredet hat. Und Mose und die Ältesten von Israel geboten dem Volke und sprachen: Beobachtet das ganze Gebot, das ich euch heute gebiete! Und es soll geschehen, an dem Tage, da ihr über den Jordan in das Land hinüberziehet, das Jahwe, dein Gott, dir gibt, sollst du dir grosse Steine aufrichten und sie mit Kalk bestreichen; und wenn du hinübergezogen bist, sollst du alle Worte dieses Gesetzes auf dieselben schreiben, damit du in das Land kommest, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt, ein Land, das von Milch und Honig fliesst, so wie Jahwe, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat. Und es soll geschehen, wenn ihr über den Jordan gezogen seid, so sollt ihr diese Steine, betreffs welcher ich euch heute gebiete, auf dem Berge Ebal aufrichten; und du sollst sie mit Kalk bestreichen. Und du sollst daselbst Jahwe, deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar von Steinen; du sollst kein Eisen über dieselben schwingen: von ganzen Steinen sollst du den Altar Jahwes, deines Gottes, bauen. Und du sollst Jahwe, deinem Gott, Brandopfer darauf opfern, und du sollst Friedensopfer opfern, und daselbst essen und dich freuen vor Jahwe, deinem Gott. - Und auf die Steine sollst du alle Worte dieses Gesetzes schreiben, indem du sie deutlich eingräbst. Und Mose und die Priester, die Leviten, redeten zu dem ganzen Israel und sprachen: Schweige und höre, Israel! an diesem Tage bist du Jahwe, deinem Gott, zum Volke geworden. So gehorche der Stimme Jahwes, deines Gottes, und tue seine Gebote und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete. Und Mose gebot dem Volke an selbigem Tage und sprach: Wenn ihr über den Jordan gezogen seid, sollen diese auf {O. an; vergl. Jos. 8,33} dem Berge Gerisim stehen, um das Volk zu segnen: Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Joseph und Benjamin; und diese sollen auf {O. an; vergl. Jos. 8,33} dem Berge Ebal stehen zum Fluchen: Ruben, Gad und Aser und Sebulon, Dan und Naphtali. Und die Leviten sollen anheben und zu allen Männern von Israel mit lauter Stimme sprechen: Verflucht sei der Mann, der ein geschnitztes oder gegossenes Bild macht, einen Greuel vor Jahwe, ein Machwerk von Künstlerhand und es im Geheimen aufstellt! und das ganze Volk antworte und sage: Amen! Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter verachtet! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer die Grenze seines Nächsten verrückt! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Wege irreführt! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer bei dem Weibe seines Vaters liegt, denn er hat die Decke {S. die Anm. zu Kap. 22,30} seines Vaters aufgedeckt! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer bei irgend einem Vieh liegt! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, der Tochter seines Vaters oder der Tochter seiner Mutter! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer seinen Nächsten im Geheimen erschlägt! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer ein Geschenk nimmt, um jemand zu erschlagen, unschuldiges Blut zu vergiessen! und das ganze Volk sage: Amen! Verflucht sei, wer nicht aufrecht hält die Worte dieses Gesetzes, sie zu tun! und das ganze Volk sage: Amen! Und es wird geschehen, wenn du der Stimme Jahwes, deines Gottes, fleissig gehorchst, dass du darauf achtest, zu tun alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird Jahwe, dein Gott, dich zur höchsten über alle Nationen der Erde machen; und alle diese Segnungen werden über dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme Jahwes, deines Gottes, gehorchst. Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet wirst du sein auf dem Felde. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes und die Frucht deines Viehes, das Geworfene deiner Rinder und die Zucht deines Kleinviehes. Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang, und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang. Jahwe wird deine Feinde, die wider dich aufstehen, geschlagen vor dir dahingeben; auf einem Wege werden sie wider dich ausziehen, und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen. Jahwe wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschäft deiner Hand, und er wird dich segnen in dem Lande, welches Jahwe, dein Gott, dir gibt. Jahwe wird dich als ein heiliges Volk für sich bestätigen, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote Jahwes, deines Gottes, beobachtest und auf seinen Wegen wandelst; und alle Völker der Erde werden sehen, dass du nach dem Namen Jahwes genannt bist {O. das der Name Jahwes über dir angerufen wird}, und werden sich vor dir fürchten. Und Jahwe wird dir Überfluss geben an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Landes, zur Wohlfahrt in dem Lande, das Jahwe deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben. Jahwe wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, um den Regen deines Landes zu geben zu seiner Zeit, und um alles Werk deiner Hand zu segnen; und du wirst vielen Nationen leihen, du aber wirst nicht entlehnen. Und Jahwe wird dich zum Haupte machen und nicht zum Schwanze, und du wirst nur immer höher kommen und nicht abwärts gehen, wenn du den Geboten Jahwes, deines Gottes, gehorchst, die ich dir heute zu beobachten und zu tun gebiete, und nicht abweichst von all den Worten, die ich heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, um anderen Göttern nachzugehen, ihnen zu dienen. Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme Jahwes, deines Gottes, nicht gehorchst, dass du darauf achtest, zu tun alle seine Gebote und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete, so werden alle diese Flüche über dich kommen und dich treffen. Verflucht wirst du sein in der Stadt, und verflucht wirst du sein auf dem Felde. Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, das Geworfene deiner Rinder und die Zucht deines Kleinviehes. Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang, und verflucht wirst du sein bei deinem Ausgang. - Jahwe wird den Fluch, die Bestürzung und die Verwünschung wider dich senden in allem Geschäft deiner Hand, das du tust, bis du vertilgt bist, und bis du schnell umkommst wegen der Bosheit deiner Handlungen, dass du mich verlassen hast. Jahwe wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich aufreibt aus dem Lande, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. Jahwe wird dich schlagen mit Schwindsucht und mit Fieberglut und mit Hitze und mit Entzündung, und mit Dürre und mit Kornbrand und mit Vergilben des Getreides, und sie werden dich verfolgen, bis du umkommst. Und dein Himmel, der über deinem Haupte ist, wird Erz sein, und die Erde, die unter dir ist, Eisen. Jahwe wird als Regen deines Landes Staub und Sand geben {O. den Regen... zu Staub und Sand machen}: vom Himmel wird er auf dich herabkommen, bis du vertilgt bist. Jahwe wird dich geschlagen vor deinen Feinden dahingeben; auf einem Wege wirst du wider sie ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und du wirst umhergetrieben werden in allen {O. wirst zum Entsetzen sein allen} Königreichen der Erde. Und dein Leichnam wird allem Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zum Frasse werden, und niemand wird sie wegscheuchen. Jahwe wird dich schlagen mit den Geschwüren Ägyptens, und mit Beulen und mit Krätze und mit Grind, dass du nicht wirst geheilt werden können. Jahwe wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit Erstarrung {Eig. Entsetzen} des Herzens; und du wirst am Mittag umhertappen, wie der Blinde im Finstern tappt, und du wirst kein Gelingen haben auf deinen Wegen; und du wirst nur bedrückt und beraubt sein alle Tage, und niemand wird retten. Ein Weib wirst du dir verloben, und ein anderer Mann wird sie beschlafen; ein Haus wirst du bauen und nicht darin wohnen; einen Weinberg wirst du pflanzen und ihn nicht benutzen {S. die Anm. zu Kap. 20,6}. Dein Rind wird geschlachtet werden vor deinen Augen, und du wirst nicht davon essen; dein Esel wird geraubt werden vor deinem Angesicht und nicht zu dir zurückkehren; dein Kleinvieh wird deinen Feinden gegeben werden, und du wirst niemand haben, der rettet. Deine Söhne und deine Töchter werden einem anderen Volke gegeben werden, und deine Augen werden es sehen und werden nach ihnen schmachten den ganzen Tag; aber es wird nicht in der Macht deiner Hand stehen. Die Frucht deines Landes und alle deine Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst; und du wirst nur bedrückt und geplagt sein alle Tage. Und du wirst wahnsinnig werden vor dem Anblick deiner Augen, den du erblickst. Jahwe wird dich schlagen mit bösen Geschwüren an den Knien und an den Schenkeln, von deiner Fusssohle bis zu deinem Scheitel, dass du nicht wirst geheilt werden können. Jahwe wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einer Nation führen, die du nicht gekannt hast, du noch deine Väter; und du wirst daselbst anderen Göttern dienen, Holz und Stein. Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zur Spottrede unter allen Völkern, wohin Jahwe dich wegtreiben wird. Viel Samen wirst du aufs Feld hinausführen; aber du wirst wenig einsammeln, denn die Heuschrecke wird ihn abfressen. Weinberge wirst du pflanzen und bauen; aber Wein wirst du weder trinken noch einsammeln, denn der Wurm wird sie fressen. Olivenbäume wirst du haben in allen deinen Grenzen; aber mit Öl wirst du dich nicht salben, denn dein Olivenbaum wird die Frucht abwerfen. Söhne und Töchter wirst du zeugen; aber sie werden dir nicht gehören, denn sie werden in die Gefangenschaft gehen. Alle deine Bäume und die Frucht deines Landes wird die Grille {O. die Heuschrecke; w. der Schwirrende} in Besitz nehmen. Der Fremdling, der in deiner Mitte ist, wird höher und höher über dich emporkommen, und du, du wirst tiefer und tiefer hinabsinken. Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen; er wird zum Haupte, du aber wirst zum Schwanze werden. Und alle diese Flüche werden über dich kommen und dich verfolgen und dich treffen, bis du vertilgt bist; weil du der Stimme Jahwes, deines Gottes, nicht gehorcht hast, seine Gebote und seine Satzungen zu beobachten, die er dir geboten hat. Und sie werden zum Zeichen und zum Wunder sein an dir und an deinem Samen bis in Ewigkeit. Dafür dass du Jahwe, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen gedient hast wegen des Überflusses an allem, wirst du deinen Feinden dienen, die Jahwe wider dich senden wird, in Hunger und in Durst und in Blösse und in Mangel an allem; und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vertilgt hat. Jahwe wird von ferne, vom Ende der Erde her, eine Nation gegen dich herbeiführen, gleichwie der Adler fliegt, eine Nation, deren Sprache du nicht verstehst; eine Nation harten Angesichts, welche die Person des Greises nicht ansieht und des Knaben sich nicht erbarmt; und welche die Frucht deines Viehes und die Frucht deines Landes verzehren wird, bis du vertilgt bist; welche dir weder Getreide, noch Most, noch Öl, noch das Geworfene deiner Rinder, noch die Zucht deines Kleinviehes übriglassen wird, bis sie dich zu Grunde gerichtet hat. Und sie wird dich belagern in allen deinen Toren, bis deine Mauern, die hohen und festen, auf welche du vertraust, in deinem ganzen Lande gefallen sind; und sie wird dich belagern in allen deinen Toren, in deinem ganzen Lande, das Jahwe, dein Gott, dir gegeben hat. Und in der Belagerung und in der Bedrängnis, womit dein Feind dich bedrängen wird, wirst du essen die Frucht deines Leibes, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, welche Jahwe, dein Gott, dir gegeben hat. Der weichlichste und am meisten verzärtelte Mann unter dir, dessen Auge wird scheel sehen auf seinen Bruder und auf das Weib seines Busens und auf die übrigen seiner Kinder, die er übrigbehalten hat, dass er keinem von ihnen von dem Fleische seiner Kinder geben wird, das er isset; weil ihm nichts übriggeblieben ist in der Belagerung und in der Bedrängnis, womit dein Feind dich bedrängen wird in allen deinen Toren. Die Weichlichste unter dir und die Verzärteltste, welche vor Verzärtelung und vor Verweichlichung nie versucht hat, ihre Fusssohle auf die Erde zu setzen, deren Auge wird scheel sehen auf den Mann ihres Busens und auf ihren Sohn und auf ihre Tochter, wegen {Eig. und zwar wegen} ihrer Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorgeht, und wegen ihrer Kinder, die sie gebiert; denn sie wird sie im Geheimen aufessen aus Mangel an allem, in der Belagerung und in der Bedrängnis, womit dein Feind dich bedrängen wird in deinen Toren. - Wenn du nicht darauf achtest, alle Worte dieses Gesetzes zu tun, die in diesem Buche geschrieben sind, dass du diesen herrlichen und furchtbaren Namen, Jahwe, deinen Gott, fürchtest, so wird Jahwe deine Plagen und die Plagen deines Samens aussergewöhnlich machen: grosse und andauernde Plagen, und böse und andauernde Krankheiten. Und er wird alle Seuchen Ägyptens über dich bringen {Eig. wieder über dich bringen, wider dich wenden}, vor denen du dich fürchtest; und sie werden an dir haften. Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht in dem Buche dieses Gesetzes geschrieben sind, - Jahwe wird sie über dich kommen lassen, bis du vertilgt bist. Und ihr werdet übrigbleiben als ein geringes Häuflein, anstatt dass ihr waret wie die Sterne des Himmels an Menge; weil du der Stimme Jahwes, deines Gottes, nicht gehorcht hast. - Und es wird geschehen: so wie Jahwe sich über euch freute, euch wohlzutun und euch zu mehren, also wird Jahwe sich über euch freuen, euch zu Grunde zu richten und euch zu vertilgen; und ihr werdet herausgerissen werden aus dem Lande, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. Und Jahwe wird dich unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; und du wirst daselbst anderen Göttern dienen, die du nicht gekannt hast, du noch deine Väter, - Holz und Stein. Und unter jenen Nationen wirst du nicht rasten, und deine Fusssohle wird keine Ruhestätte finden; und Jahwe wird dir daselbst ein zitterndes Herz geben, Erlöschen der Augen und Verschmachten der Seele. Und dein Leben wird schwebend vor dir hangen, und du wirst dich fürchten Nacht und Tag und deinem Leben nicht trauen. Am Morgen wirst du sagen: Wäre es doch Abend! und am Abend wirst du sagen: Wäre es doch Morgen! wegen der Furcht deines Herzens, womit du dich fürchten, und wegen des Anblicks deiner Augen, den du erblicken wirst. Und Jahwe wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückführen, auf dem Wege, von dem ich dir gesagt habe: du sollst ihn nie mehr wiedersehen! und ihr werdet daselbst euren Feinden zu Knechten und zu Mägden verkauft werden {O. euch verkaufen}, aber niemand wird kaufen. Das sind die Worte des Bundes, welchen Jahwe im Lande Moab dem Mose geboten hat, mit den Kindern Israel zu machen, ausser dem Bunde, den er am Horeb mit ihnen gemacht hatte. Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gesehen, was Jahwe vor euren Augen im Lande Ägypten getan hat, an dem Pharao und an allen seinen Knechten und an seinem ganzen Lande: die grossen Versuchungen, welche deine Augen gesehen haben, jene grossen Zeichen und Wunder. Aber Jahwe hat euch nicht ein Herz gegeben, zu erkennen, und Augen, zu sehen, und Ohren, zu hören, bis auf diesen Tag. Und ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: eure Kleider sind nicht an euch zerfallen, und dein Schuh ist nicht abgenutzt an deinem Fusse; Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und starkes Getränk habt ihr nicht getrunken; auf dass ihr erkenntet, dass ich Jahwe, euer Gott, bin. Und als ihr an diesen Ort kamet, da zogen Sihon, der König von Hesbon, und Og, der König von Basan, aus, uns entgegen zum Streit, und wir schlugen sie; und wir nahmen ihr Land ein und gaben es den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamme der Manassiter zum Erbteil. So beobachtet denn die Worte dieses Bundes und tut sie, auf dass ihr Gelingen habet in allem, was ihr tut. Ihr stehet heute allesamt vor Jahwe, eurem Gott: eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Vorsteher, alle Männer von Israel, eure Kinder, eure Weiber und dein Fremdling, der inmitten deiner Lager ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer, damit du in den Bund Jahwes, deines Gottes, eintretest und in seinen Eidschwur, den Jahwe, dein Gott, heute mit dir macht; auf dass er dich heute als sein Volk bestätige {O. einsetze}, und er dein Gott sei, wie er zu dir geredet, und wie er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. Und nicht mit euch allein mache ich diesen Bund und diesen Eidschwur, sondern mit dem, der heute hier ist, der mit uns vor Jahwe, unserem Gott, steht, und mit dem, der heute nicht mit uns hier ist. Denn ihr wisset ja, wie wir im Lande Ägypten gewohnt haben, und wie wir mitten durch die Nationen gezogen sind, durch die ihr gezogen seid; und ihr habt ihre Scheusale gesehen, und ihre Götzen {S. die Anm. zu 3. Mose 26,30} von Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen sind, dass kein Mann oder Weib, oder Geschlecht oder Stamm unter euch sei, dessen Herz sich heute von Jahwe, unserem Gott, abwende, um hinzugehen, den Göttern jener Nationen zu dienen; dass nicht eine Wurzel unter euch sei, die Gift und Wermut trage, und es geschehe, wenn er die Worte dieses Eidschwures hört, dass er sich in seinem Herzen segne und spreche: Ich werde Frieden haben, wenn ich auch in der Verstocktheit meines Herzens wandle! damit zu Grunde gehe das Getränkte mit dem Durstigen. Nicht wird Jahwe ihm vergeben wollen, sondern alsdann wird der Zorn Jahwes und sein Eifer rauchen wider selbigen Mann; und der ganze Fluch, der in diesem Buche geschrieben ist, wird auf ihm ruhen, und Jahwe wird seinen Namen unter dem Himmel austilgen; und Jahwe wird ihn aus allen Stämmen Israels zum Unglück aussondern, nach all den Flüchen des Bundes, der in diesem Buche des Gesetzes geschrieben ist. Und das künftige Geschlecht, eure Kinder, die nach euch aufkommen werden, und der Ausländer, der aus fernem Lande kommen wird, werden sagen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und seine Krankheiten, womit Jahwe es geschlagen hat, dass sein ganzes Land Schwefel und Salz, ein Brand, ist, dass es nicht besät wird und nichts sprossen lässt, und keinerlei Kraut darin aufkommt, gleich der Umkehrung von Sodom und Gomorra, Adama und Zeboim, welche Jahwe umkehrte in seinem Zorn und in seinem Grimm, - und alle Nationen werden sagen: Warum hat Jahwe diesem Lande also getan? Weshalb diese grosse Zornglut? Und man wird sagen: Darum dass sie den Bund Jahwes, des Gottes ihrer Väter, verlassen haben, den er mit ihnen gemacht hatte, als er sie aus dem Lande Ägypten herausführte, und hingingen und anderen Göttern dienten und sich vor ihnen niederbeugten, Göttern, die sie nicht kannten, und die er ihnen nicht zugeteilt hatte: da entbrannte der Zorn Jahwes über dieses Land, so dass er den ganzen Fluch über dasselbe gebracht hat, der in diesem Buche geschrieben ist; Und Jahwe hat sie herausgerissen aus ihrem Lande im Zorn und im Grimm und in grossem Unwillen, und hat sie in ein anderes Land geworfen, wie es an diesem Tage ist. - Das Verborgene ist Jahwes, unseres Gottes; aber das Geoffenbarte ist unser und unserer Kinder ewiglich, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun. Und es wird geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin Jahwe, dein Gott, dich vertrieben hat, und umkehrst zu Jahwe, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst nach allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele: so wird Jahwe, dein Gott, deine Gefangenschaft wenden und sich deiner erbarmen; und er wird dich wiederum sammeln aus all den Völkern, wohin Jahwe, dein Gott, dich zerstreut hat. Wenn deine Vertriebenen am Ende des Himmels wären, so wird Jahwe, dein Gott, von dannen dich sammeln und von dannen dich holen; und Jahwe, dein Gott, wird dich in das Land bringen, welches deine Väter besessen haben, und du wirst es besitzen; und er wird dir wohltun und dich mehren über deine Väter hinaus. Und Jahwe, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Kinder {W. deines Samens; (deiner Nachkommenschaft)} beschneiden, damit du Jahwe, deinen Gott, liebest mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, auf dass du am Leben bleibest. Und Jahwe, dein Gott, wird alle diese Flüche auf deine Feinde und auf deine Hasser legen, die dich verfolgt haben. Und du, du wirst umkehren und der Stimme Jahwes gehorchen, und wirst alle seine Gebote tun, die ich dir heute gebiete. Und Jahwe, dein Gott, wird dir Überfluss geben bei allem Werke deiner Hand, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Landes, zur Wohlfahrt; denn Jahwe wird sich wieder über dich freuen zum Guten, so wie er sich über deine Väter gefreut hat: wenn du der Stimme Jahwes, deines Gottes, gehorchst {O. denn du wirst gehorchen... , denn du wirst umkehren; vergl. die Anm. zu Kap. 4,29}, um seine Gebote und seine Satzungen zu beobachten, die in diesem Buche des Gesetzes geschrieben sind, wenn du umkehrst {O. denn du wirst gehorchen... , denn du wirst umkehren; vergl. die Anm. zu Kap. 4,29} zu Jahwe, deinem Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar {O. schwierig} für dich und ist nicht fern. Es ist nicht im Himmel, dass du sagen könntest: Wer wird für uns in den Himmel steigen und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun? Und es ist nicht jenseit des Meeres, dass du sagen könntest: Wer wird für uns jenseit des Meeres hinüberfahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun? sondern sehr nahe ist dir das Wort, in deinem Munde und in deinem Herzen, um es zu tun. Siehe, ich habe dir heute das Leben und das Glück, und den Tod und das Unglück vorgelegt, da ich dir heute gebiete, Jahwe, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu wandeln und seine Gebote und seine Satzungen und seine Rechte zu beobachten, damit du lebest und dich mehrest, und Jahwe, dein Gott, dich segne in dem Lande, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. Wenn aber dein Herz sich abwendet, und du nicht gehorchst, und du dich verleiten lässest und vor anderen Göttern dich niederbeugst und ihnen dienst, so künde ich euch heute an, dass ihr gewisslich umkommen werdet; ihr werdet eure Tage nicht verlängern in dem Lande, wohin zu kommen du über den Jordan gehst, um es in Besitz zu nehmen. Ich nehme heute den Himmel und die Erde zu Zeugen gegen euch: das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, auf dass du lebest, du und dein Same, indem du Jahwe, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst; denn das ist dein Leben und die Länge deiner Tage, dass du in dem Lande wohnest, welches Jahwe deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, ihnen zu geben. Und Mose ging hin und redete diese Worte zu dem ganzen Israel. Und er sprach zu ihnen: 120 Jahre bin ich heute alt, ich vermag nicht mehr aus- und einzugehen; und Jahwe hat zu mir gesagt: Du sollst nicht über diesen Jordan gehen. Jahwe, dein Gott, er zieht hinüber vor dir her; er selbst wird diese Nationen vor dir vertilgen, dass du sie austreibest. Josua, er zieht hinüber vor dir her, wie Jahwe geredet hat. Und Jahwe wird an ihnen tun, wie er an Sihon und an Og, den Königen der Amoriter, und an ihrem Lande getan, die er vertilgt hat. Und wenn Jahwe sie vor euch dahingibt, so sollt ihr ihnen tun nach dem ganzen Gebot, das ich euch geboten habe. Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschrecket nicht vor ihnen! denn Jahwe, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht versäumen und dich nicht verlassen. Und Mose rief Josua und sprach zu ihm vor den Augen des ganzen Israel: Sei stark und mutig! denn du, du wirst mit diesem Volke in das Land kommen, welches Jahwe ihren Vätern geschworen hat, ihnen zu geben; und du, du wirst es ihnen als Erbe austeilen. Und Jahwe, er ist es, der vor dir herzieht; er selbst wird mit dir sein, er wird dich nicht versäumen und dich nicht verlassen; fürchte dich nicht und erschrick nicht! Und Mose schrieb dieses Gesetz nieder; und er gab es den Priestern, den Söhnen Levis, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, und allen Ältesten von Israel. Und Mose gebot ihnen und sprach: Am Ende von sieben Jahren, zur Zeit {Eig. zur bestimmten Zeit} des Erlassjahres, am Feste der Laubhütten, wenn ganz Israel kommt, um vor Jahwe, deinem Gott, zu erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor dem ganzen Israel lesen, vor ihren Ohren. Versammle das Volk, die Männer und die Weiber und die Kindlein, und deinen Fremdling, der in deinen Toren ist; auf dass sie hören, und auf dass sie lernen, und Jahwe, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun. Und ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen es hören, damit sie Jahwe, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem Lande lebet, wohin ihr über den Jordan ziehet, um es in Besitz zu nehmen. Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe, deine Tage sind herangenaht, dass du sterben sollst; rufe Josua, und stellet euch in das Zelt der Zusammenkunft, dass ich ihm Befehl erteile. Und Mose und Josua gingen hin, und sie stellten sich in das Zelt der Zusammenkunft. Und Jahwe erschien in dem Zelte, in der Wolkensäule; und die Wolkensäule stand über {O. an} dem Eingang des Zeltes. Und Jahwe sprach zu Mose: Siehe, du wirst dich zu deinen Vätern legen; und dieses Volk wird sich aufmachen und den fremden Göttern des Landes nachhuren, in dessen Mitte es kommt; und es wird mich verlassen und meinen Bund brechen, den ich mit ihnen gemacht habe. Und mein Zorn wird an jenem Tage wider dasselbe entbrennen, und ich werde sie verlassen und mein Angesicht vor ihnen verbergen; und es wird verzehrt werden, und viele Übel und Drangsale werden es treffen. Und es wird an jenem Tage sagen: Haben nicht darum diese Übel mich getroffen, weil mein Gott nicht in meiner Mitte ist? Ich aber, ich werde an jenem Tage mein Angesicht gänzlich verbergen um all des Bösen willen, das es getan, weil es sich zu anderen Göttern hingewandt hat. Und nun, schreibet euch dieses Lied auf, und lehre es die Kinder Israel, lege es in ihren Mund, auf dass dieses Lied mir zum Zeugen sei gegen die Kinder Israel. Denn ich werde sie in das Land bringen, welches ich ihren Vätern zugeschworen habe, das von Milch und Honig fliesst; und sie werden essen und satt und fett werden; und sie werden sich zu anderen Göttern wenden und ihnen dienen, und mich verachten und meinen Bund brechen. Und es wird geschehen, wenn viele Übel und Drangsale sie treffen, so wird dieses Lied Zeugnis gegen sie ablegen; denn es wird nicht vergessen werden aus dem Munde ihrer Nachkommen {W. ihres Samens}. Denn ich kenne ihr Sinnen, womit sie schon heute umgehen, ehe ich sie in das Land bringe, von dem ich geschworen habe. Und Mose schrieb dieses Lied an selbigem Tage auf, und er lehrte es die Kinder Israel. Und er {d.h. Jahwe} gebot Josua, dem Sohne Nuns, und sprach: Sei stark und mutig! denn du, du sollst die Kinder Israel in das Land bringen, das ich ihnen zugeschworen habe; und ich will mit dir sein. Und es geschah, als Mose geendigt hatte, die Worte dieses Gesetzes in ein Buch zu schreiben bis zu ihrem Schlusse, da gebot Mose den Leviten, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, und sprach: Nehmet dieses Buch des Gesetzes und leget es zur Seite der Lade des Bundes Jahwes, eures Gottes, dass es daselbst zum Zeugen gegen dich sei. Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deinen harten Nacken wohl. Siehe, während ich heute noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig gegen Jahwe gewesen; und wieviel mehr nach meinem Tode! Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Vorsteher, dass ich diese Worte vor ihren Ohren rede und den Himmel und die Erde gegen sie zu Zeugen nehme. Denn ich weiss, dass ihr euch nach meinem Tode ganz und gar verderben und von dem Wege abweichen werdet, den ich euch geboten habe; und es wird euch das Unglück begegnen am Ende der Tage, weil ihr tun werdet, was böse ist in den Augen Jahwes, ihn zu reizen durch das Werk eurer Hände. Und Mose redete vor den Ohren der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes bis zu ihrem Schlusse: Horchet, ihr Himmel, und ich will reden; und die Erde höre die Worte meines Mundes! Es träufle wie Regen meine Lehre, es fliesse wie Tau meine Rede, wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut! Denn den Namen Jahwes will ich ausrufen: Gebet Majestät {W. Grösse} unserem Gott! Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott {El} der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er! Es hat sich gegen ihn verderbt - nicht seiner Kinder ist ihr Schandfleck - ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht. Vergeltet ihr also Jahwe, du törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich erkauft {And.: geschaffen} hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet. Gedenke der Tage der Vorzeit, merket auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht; frage deinen Vater, und er wird es dir kundtun, deine Ältesten, und sie werden es dir sagen. Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er voneinander schied die Menschenkinder, da stellte er fest die Grenzen der Völker nach der Zahl der Kinder Israel. Denn Jahwes Teil ist sein Volk, Jakob die Schnur seines Erbteils. Er fand ihn im Lande der Wüste und in der Öde, dem Geheul der Wildnis; er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel. Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie {Eig. es, d.h. das Nest} aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen; So leitete ihn Jahwe allein {O. ... schwebt, breitete er seine Flügel aus, nahm ihn auf, trug ihn auf seinen Fittichen. Jahwe allein leitete ihn}, und kein fremder Gott {El} war mit ihm. Er liess ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er ass den Ertrag des Feldes; und er liess ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Kieselfelsen; geronnene Milch der Kühe und Milch der Schafe {Eig. des Kleinviehes}, samt dem Fette der Mastschafe und Widder, der Söhne Basans, und der Böcke, samt dem Nierenfett des Weizens; und der Traube Blut trankest du, feurigen Wein. Da ward Jeschurun {der Gerade, Rechtschaffene} fett und schlug aus; du wurdest fett, dick, feist! Und er verliess {O. verwarf} Gott {Eloah}, der ihn gemacht hatte, und verachtete den Fels seiner Rettung. Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde Götter, durch Greuel erbitterten sie ihn. Sie opferten den Dämonen, die Nicht-Gott {Eloah} sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die vor kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten {Eig. scheuten}. Den Felsen, der dich gezeugt, vernachlässigtest du, und vergassest den Gott {El}, der dich geboren. Und Jahwe sah es und verwarf sie, vor Unwillen über seine Söhne und seine Töchter. Und er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende sein wird; denn ein Geschlecht voll Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist. Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch Nicht-Götter {W. Nicht-Gott; (El)}, haben mich erbittert durch ihre Nichtigkeiten {O. Götzen}; so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk, durch eine törichte Nation will ich sie erbittern. Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn und wird brennen bis in den untersten Scheol, und es wird verzehren die Erde und ihren Ertrag und entzünden die Grundfesten der Berge. Ich werde Unglück über sie häufen, meine Pfeile wider sie verbrauchen. Vergehen sie vor Hunger, und sind sie aufgezehrt von Fieberglut {O. Seuche} und giftiger Pest, so werde ich den Zahn wilder Tiere gegen sie senden, samt dem Gifte der im Staube Schleichenden. Draussen wird das Schwert rauben, und in den Gemächern der Schrecken: den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit dem greisen Manne. Ich hätte gesagt: Ich will sie zerstreuen, ihrem Gedächtnis unter den Menschen ein Ende machen! Wenn ich die Kränkung von seiten des Feindes nicht fürchtete, dass ihre Widersacher es verkännten, dass sie sprächen: Unsere Hand war erhaben, und nicht Jahwe hat dies alles getan! Denn sie sind eine Nation, die allen Rat verloren hat; und kein Verständnis ist in ihnen. Wenn sie weise wären, so würden sie dieses verstehen, ihr Ende bedenken. Wie könnte einer Tausend jagen, und zwei Zehntausend in die Flucht treiben, wäre es nicht, dass ihr Fels sie verkauft und Jahwe sie preisgegeben hätte? Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels: dessen sind unsere Feinde selbst Richter! Denn von dem Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von den Fluren Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren, bitter sind ihre Trauben. Gift der Drachen {O. Schlangen} ist ihr Wein und grausames Gift der Nattern. Ist dieses nicht bei mir verborgen, versiegelt in meinen Schatzkammern? Mein ist die Rache und die Vergeltung für die Zeit, da ihr Fuss wanken wird; denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was ihnen bevorsteht, eilt herbei. Denn Jahwe wird sein Volk richten {O. seinem Volke Recht verschaffen}, und er wird sich's gereuen lassen {O. sich erbarmen. Vergl. Ps. 135,14} über seine Knechte, wenn er sehen wird, dass geschwunden die Kraft, und der Gebundene und der Freie dahin ist. Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter, der Fels, auf den sie vertrauten, welche das Fett ihrer Schlachtopfer assen, den Wein ihrer Trankopfer tranken? Sie mögen aufstehen und euch helfen, mögen ein Schirm über euch sein! Sehet nun, dass ich, ich bin, der da ist {W. dass ich, ich bin er, derselbe. Dieser Ausdruck wird zu einem Namen Gottes; Vergl. Neh. 9,6; Ps. 102,27 usw.}, und kein Gott neben mir! Ich töte, und ich mache lebendig, ich zerschlage, und ich heile; und niemand ist, der aus meiner Hand errettet! Denn ich erhebe zum Himmel meine Hand und spreche: Ich lebe ewiglich {O. So wahr ich ewiglich lebe!}! Wenn ich mein blitzendes Schwert {W. den Blitz meines Schwertes} geschärft habe und meine Hand zum Gericht greift, so werde ich Rache erstatten meinen Feinden und Vergeltung geben meinen Hassern. Meine Pfeile werde ich berauschen mit Blut, und mein Schwert wird Fleisch fressen - mit dem Blute der Erschlagenen und Gefangenen - von dem Haupte der Fürsten des Feindes {And. üb.: vom behaarten Haupte des Feindes}. Jubelt, ihr Nationen, mit seinem Volke {O. Jubelt ... seinem Volke zu. Eig. Bejubelt... sein Volk}! denn er wird rächen das Blut seiner Knechte und wird Rache erstatten seinen Feinden, und seinem Lande, seinem Volke, vergeben. - Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes, er und Hosea {Vergl. 4. Mose 13,16}, der Sohn Nuns. Und als Mose alle diese Worte zu dem ganzen Israel ausgeredet hatte, da sprach er zu ihnen: Richtet euer Herz auf alle die Worte, die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern befehlet, dass sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun. Denn es ist nicht ein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben; und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern in dem Lande, wohin ihr über den Jordan ziehet, um es in Besitz zu nehmen. Und Jahwe redete zu Mose an diesem selbigen Tage und sprach: Steige auf dieses Gebirge Abarim, den Berg Nebo, der im Lande Moab liegt, der Jericho gegenüber ist, und sieh das Land Kanaan, das ich den Kindern Israel zum Eigentum gebe; und du wirst sterben auf dem Berge, auf welchen du steigen wirst, und zu deinen Völkern versammelt werden; gleichwie dein Bruder Aaron auf dem Berge Hor gestorben ist und zu seinen Völkern versammelt wurde; darum dass ihr treulos gegen mich gehandelt habt inmitten der Kinder Israel an dem Wasser von Meriba-Kades {O. an dem Haderwasser von Kades} in der Wüste Zin, darum dass ihr mich nicht geheiligt habt inmitten der Kinder Israel. Denn vor dir sollst du das Land sehen, aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Kindern Israel gebe. Und dies ist der Segen, womit Mose, der Mann Gottes, die Kinder Israel vor seinem Tode gesegnet hat. Und er sprach: Jahwe ist vom Sinai hergekommen und ist ihnen aufgegangen von Seir; er ist hervorgestrahlt von dem Berge Paran und ist gekommen von heiligen Myriaden. Aus seiner Rechten ging Gesetzesfeuer für sie hervor. Ja, er liebt die Völker {O. Stämme}; alle seine Heiligen sind in deiner Hand; und sie lagern {O. lagerten... empfing} zu deinen Füssen, ein jeder {W. er} empfängt {O. lagerten ... empfing} von deinen Worten. Ein Gesetz hat uns Mose geboten, ein Erbe der Versammlung Jakobs. Und er ward König in Jeschurun, als sich versammelten die Häupter des Volkes, die Stämme Israels allzumal. - Ruben lebe und sterbe nicht, und seiner Männer sei eine Zahl! Und dieses von Juda; und er sprach: Höre, Jahwe, die Stimme Judas und bringe ihn zu seinem Volke; seine Hände seien mächtig für ihn {O. mit seinen Händen sei er mächig für dasselbe}, und hilf ihm von seinen Bedrängern! Und von Levi sprach er: Deine Thummim und deine Urim sind für deinen Frommen {W. den Mann, deinen Frommen}, den du versucht hast zu Massa, mit dem du hadertest bei dem Wasser von Meriba; der von seinem Vater und von seiner Mutter sprach: Ich sehe ihn nicht; und der seine Brüder nicht kannte und von seinen Söhnen nichts wusste {Vergl. 2. Mose 32,26 usw.}. Denn sie haben dein Wort beobachtet, und deinen Bund bewahrten sie. Sie werden Jakob lehren deine Rechte, und Israel dein Gesetz; sie werden Weihrauch legen vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar. Segne, Jahwe, sein Vermögen {O. seine Kraft}, und das Werk seiner Hände lass dir wohlgefallen; zerschmettere die Lenden derer, die sich wider ihn erheben, und seiner Hasser, dass sie nicht mehr aufstehen! Von Benjamin sprach er: Der Liebling Jahwes! In Sicherheit wird er bei ihm wohnen; er beschirmt ihn den ganzen Tag, und zwischen seinen Schultern wohnt er. Und von Joseph sprach er: Gesegnet von Jahwe sei sein Land - vom Köstlichsten des Himmels, vom Tau, und von der Tiefe, die unten lagert; und vom Köstlichsten der Erträge der Sonne und vom Köstlichsten der Triebe der Monde {Sonne und Monde sind hier wohl gleichbedeutend mit Jahr und Monaten}; und vom Vorzüglichsten der Berge der Urzeit und vom Köstlichsten der ewigen Hügel; und vom Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle; - und das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnte: Es komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern {Vergl. 1. Mose 49,26}! Sein ist die Majestät des Erstgeborenen seines Stieres; und Hörner des Wildochsen sind seine Hörner. Mit ihnen wird er die Völker niederstossen allzumal bis an die Enden der Erde. Und das sind die Zehntausende Ephraims, und das die Tausende Manasses. Und von Sebulon sprach er: Freue dich, Sebulon, deines Auszugs, und du, Issaschar, deiner Zelte! Sie werden Völker zum Berge laden; daselbst werden sie Opfer der Gerechtigkeit opfern; denn sie werden saugen die Fülle der Meere und die verborgenen Schätze des Sandes {d.h. des Festlandes}. Und von Gad sprach er: Gesegnet sei, der Gad Raum schafft! Wie eine Löwin lagert er und zerreisst Arm und Scheitel. Und er hat das Erste des Landes sich ersehen, denn dort war der Anteil des Gesetzgebers aufbewahrt {d.h. für ihn; oder für Mose, da Mose auf dem Gebiete Gads begraben wurde}; und er ist an der Spitze {O. mit den Häuptern} des Volkes gezogen, hat ausgeführt die Gerechtigkeit Jahwes und seine Gerichte mit {And.: seine Rechte gegenüber} Israel {Vergl. 4. Mose 32,29-33}. Und von Dan sprach er: Dan ist ein junger Löwe, der hervorspringt aus Basan. Und von Naphtali sprach er: Naphtali, gesättigt mit Huld und voll des Segens Jahwes! Westen und Süden nimm in Besitz! Und von Aser sprach er: Gesegnet an Söhnen sei Aser; er sei wohlgefällig seinen Brüdern, und er tauche in Öl seinen Fuss! Eisen und Erz seien deine Riegel, und wie deine Tage, so deine Kraft {And.: Ruhe}! Keiner ist wie der Gott {El} Jeschuruns, der auf den Himmeln einherfährt zu deiner Hilfe, und in seiner Hoheit auf den Wolken. Deine Wohnung ist der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme; und er vertreibt vor dir den Feind und spricht: Vertilge! Und Israel wohnt sicher, abgesondert der Quell Jakobs, in einem Lande von Korn und Most; und sein Himmel träufelt Tau. Glückselig bist du, Israel! wer ist wie du, ein Volk, gerettet durch Jahwe, den Schild deiner Hilfe, und der das Schwert deiner Hoheit ist? Und es werden dir schmeicheln {Eig. dir Gehorsam heucheln} deine Feinde, und du, du wirst einherschreiten auf ihren Höhen. Und Mose stieg von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo, den Gipfel des Pisga, der Jericho gegenüber ist. Und Jahwe liess ihn das ganze Land sehen: das Gilead bis Dan, und das ganze Naphtali und das Land Ephraim und Manasse, und das ganze Land Juda bis zum hinteren Meere; und den Süden und den Jordankreis, die Niederung von Jericho, der Palmenstadt, bis Zoar. Und Jahwe sprach zu ihm: Das ist das Land, welches ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinem Samen will ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen sehen lassen, aber du sollst nicht hinübergehen. Und Mose, der Knecht Jahwes, starb daselbst im Lande Moab, nach dem Worte {W. Munde} Jahwes. Und er begrub ihn im Tale, im Lande Moab, Beth-Peor gegenüber; und niemand weiss sein Grab bis auf diesen Tag. Und Mose war 120 Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht schwach geworden, und seine Kraft nicht geschwunden. Und die Kinder Israel beweinten Mose in den Ebenen Moabs dreissig Tage lang; und es wurden die Tage des Weinens der Trauer um Mose vollendet. Und Josua, der Sohn Nuns, war erfüllt mit dem Geiste der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt; und die Kinder Israel gehorchten ihm und taten, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, welchen Jahwe gekannt hätte von Angesicht zu Angesicht, nach all den Zeichen und Wundern, die Jahwe ihn gesandt hatte zu tun im Lande Ägypten, an dem Pharao und an allen seinen Knechten und an seinem ganzen Lande; und nach all der starken Hand und nach all dem Grossen und Furchtbaren {Eig. nach all dem grossen Furchtbaren}, das Mose vor den Augen des ganzen Israel getan hat.
Und es geschah nach dem Tode Moses, des Knechtes Jahwes, da sprach Jahwe zu Josua, {S. die Anm. zu 2. Mose 17,9} dem Sohne Nuns, dem Diener Moses, und sagte: Mein Knecht Mose ist gestorben; und nun, mache dich auf, gehe über diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Kindern Israel, gebe. Jeden Ort, auf den eure Fusssohle treten wird, euch habe ich ihn gegeben, so wie ich zu Mose geredet habe. Von der Wüste und diesem Libanon bis zum grossen Strome, dem Strome Phrat, das ganze Land der Hethiter, und bis zum grossen Meere gegen Sonnenuntergang, soll eure Grenze sein. Es soll niemand vor dir bestehen alle Tage deines Lebens: so wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein; ich werde dich nicht versäumen und dich nicht verlassen. Sei stark und mutig! denn du, du sollst diesem Volke das Land als Erbe austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben. Nur sei sehr stark und mutig, dass du darauf achtest, zu tun nach dem ganzen Gesetz, welches mein Knecht Mose dir geboten hat. Weiche nicht davon ab zur Rechten noch zur Linken, auf dass es dir gelinge überall, wohin du gehst. Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, und du sollst darüber sinnen Tag und Nacht, auf dass du darauf achtest, zu tun nach allem, was darin geschrieben ist; denn alsdann wirst du auf deinem Wege Erfolg haben, und alsdann wird es dir gelingen. Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! denn Jahwe, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst. Und Josua gebot den Vorstehern des Volkes und sprach: Gehet mitten durch das Lager und gebietet dem Volke und sprechet: Bereitet euch Zehrung; denn in noch drei Tagen werdet ihr über diesen Jordan ziehen, um hinzukommen, das Land in Besitz zu nehmen, welches Jahwe, euer Gott, euch gibt, es zu besitzen. Und zu den Rubenitern und zu den Gaditern und zu dem halben Stamme Manasse sprach Josua und sagte: Gedenket des Wortes, das Mose, der Knecht Jahwes, euch geboten hat, indem er sprach: Jahwe, euer Gott, schafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land. Eure Weiber, eure Kinder und euer Vieh sollen in dem Lande bleiben, das Mose euch diesseit des Jordan gegeben hat; ihr aber, alle streitbaren Männer, sollt gerüstet vor euren Brüdern hinüberziehen und ihnen helfen, bis Jahwe euren Brüdern Ruhe schafft wie euch, und auch sie das Land besitzen, welches Jahwe, euer Gott, ihnen gibt. Dann sollt ihr in das Land eures Besitztums zurückkehren und es besitzen, welches Mose, der Knecht Jahwes, euch gegeben hat, diesseit des Jordan, gegen Sonnenaufgang. Und sie antworteten Josua und sprachen: Alles, was du uns geboten hast, wollen wir tun, und wohin irgend du uns senden wirst, wollen wir gehen. Nach allem wie wir Mose gehorcht haben, also wollen wir dir gehorchen. Nur möge Jahwe, dein Gott, mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist! Jedermann, der deinem Befehle widerspenstig ist und nicht auf deine Worte hört in allem, was du uns gebietest, soll getötet werden. Nur sei stark und mutig! Und Josua, der Sohn Nuns, sandte von Sittim heimlich zwei Männer als Kundschafter aus und sprach: Gehet, besehet das Land und Jericho. Und sie gingen hin und kamen in das Haus einer Hure, namens Rahab; und sie legten sich daselbst nieder. Und es wurde dem König von Jericho berichtet und gesagt: Siehe, es sind in dieser Nacht Männer von den Kindern Israel hierhergekommen, um das Land zu erforschen. Da sandte der König von Jericho zu Rahab und liess ihr sagen: Führe die Männer heraus, die zu dir gekommen, die in dein Haus eingekehrt sind; denn sie sind gekommen, um das ganze Land zu erforschen. Das Weib aber nahm die zwei Männer und verbarg sie. Und sie sprach: Allerdings sind die Männer zu mir gekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren; und als das Tor beim Dunkelwerden geschlossen werden sollte, da gingen die Männer hinaus; ich weiss nicht, wohin die Männer gegangen sind. Jaget ihnen eilends nach, denn ihr werdet sie erreichen. Sie hatte sie aber auf das Dach hinaufgeführt und unter Flachsstengel versteckt, die sie sich auf dem Dache aufgeschichtet {O. ausgebreitet} hatte. Und die Männer jagten ihnen nach, des Weges zum Jordan, nach den Furten hin {O. bis zu den Furten}; und man schloss das Tor, sobald die, welche ihnen nachjagten, hinaus waren. Und ehe sie sich niederlegten, stieg sie zu ihnen auf das Dach hinauf und sprach zu den Männern: Ich weiss, dass Jahwe euch das Land gegeben hat, und dass euer Schrecken auf uns gefallen ist, und dass alle Bewohner des Landes vor euch verzagt sind. Denn wir haben gehört, dass Jahwe die Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Ägypten zoget, und was ihr den beiden Königen der Amoriter getan, die jenseit des Jordan waren, dem Sihon und dem Og, die ihr verbannt habt. Und wir hörten es, und unser Herz zerschmolz, und es blieb kein Mut mehr vor euch in irgend einem Menschen; denn Jahwe, euer Gott, ist Gott im Himmel oben und auf der Erde unten. Und nun schwöret mir doch bei Jahwe, weil ich Güte an euch erwiesen habe, dass auch ihr an meines Vaters Hause Güte erweisen werdet; und gebet mir ein zuverlässiges Zeichen, und lasset meinen Vater und meine Mutter und meine Brüder und meine Schwestern und alle ihre Angehörigen am Leben und errettet unsere Seelen vom Tode {O. dass ihr meinen Vater... am Leben lassen und unsere Seelen vom Tode erretten werdet}! Und die Männer sprachen zu ihr: Unsere Seele soll an eurer Statt sterben, wenn ihr diese unsere Sache nicht verratet; und es soll geschehen, wenn Jahwe uns das Land gibt, so werden wir Güte und Treue {Eig. Wahrheit} an dir erweisen. Da liess sie sie an einem Seile durch das Fenster hinunter; denn ihr Haus war in der Stadtmauer {Eig. in der Wand der Stadtmauer}, und sie wohnte in der Stadtmauer. Und sie sprach zu ihnen: Gehet in das Gebirge, damit die Nachjagenden euch nicht treffen; und verberget euch daselbst drei Tage, bis die Nachjagenden zurückgekehrt sind, und danach gehet eures Weges. Und die Männer sprachen zu ihr: Wir werden dieses deines Eides ledig sein, den du uns hast schwören lassen: Siehe, wenn wir in das Land kommen, so sollst du diese Schnur von Karmesinfaden in das Fenster binden, durch welches du uns heruntergelassen hast, und sollst deinen Vater und deine Mutter und deine Brüder und das ganze Haus deines Vaters zu dir ins Haus versammeln; und es soll geschehen, wer irgend aus der Tür deines Hauses auf die Strasse gehen wird, dessen Blut sei auf seinem Haupte, und wir werden unseres Eides ledig sein. Jeder aber, der bei dir im Hause sein wird, dessen Blut sei auf unserem Haupte, wenn Hand an ihn gelegt wird. Und wenn du diese unsere Sache verrätst, so werden wir deines Eides ledig sein, den du uns hast schwören lassen. Und sie sprach: Nach euren Worten, also sei es! Und sie entliess sie, und sie gingen weg. Und sie band die Karmesinschnur ins Fenster. Und sie gingen weg und kamen in das Gebirge und blieben daselbst drei Tage, bis die Nachjagenden zurückgekehrt waren. Und die Nachjagenden suchten sie auf dem ganzen Wege und fanden sie nicht. Und die beiden Männer kehrten zurück und stiegen von dem Gebirge herab, und sie gingen hinüber und kamen zu Josua, dem Sohne Nuns; und sie erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war. Und sie sprachen zu Josua: Jahwe hat das ganze Land in unsere Hand gegeben, und auch sind alle Bewohner des Landes vor uns verzagt. Da machte sich Josua des Morgens früh auf, und sie brachen auf von Sittim und kamen an den Jordan, er und alle Kinder Israel; und sie rasteten daselbst, ehe sie hinüberzogen. Und es geschah am Ende von drei Tagen, da gingen die Vorsteher mitten durch das Lager, und sie geboten dem Volke und sprachen: Sobald ihr die Lade des Bundes Jahwes, eures Gottes, sehet, und die Priester, die Leviten, sie tragen, dann sollt ihr von eurem Orte aufbrechen und ihr nachfolgen. Doch soll zwischen euch und ihr eine Entfernung sein bei zweitausend Ellen an Mass. Ihr sollt ihr nicht nahen, auf dass ihr den Weg wisset, auf dem ihr gehen sollt; denn ihr seid des Weges früher nicht gezogen. Und Josua sprach zu dem Volke: Heiliget euch; denn morgen wird Jahwe in eurer Mitte Wunder tun. Und Josua sprach zu den Priestern und sagte: Nehmet die Lade des Bundes auf und ziehet vor dem Volke hinüber. Und sie nahmen die Lade des Bundes auf und zogen vor dem Volke her. Und Jahwe sprach zu Josua: An diesem Tage will ich beginnen, dich in den Augen von ganz Israel gross zu machen, damit sie wissen, dass, so wie ich mit Mose gewesen bin, ich mit dir sein werde. Und du sollst den Priestern, welche die Lade des Bundes tragen, gebieten und sprechen: Wenn ihr an den Rand des Wassers des Jordan kommet, so bleibet im Jordan stehen. Und Josua sprach zu den Kindern Israel: Tretet herzu und höret die Worte Jahwes, eures Gottes! Und Josua sprach: Hieran sollt ihr wissen, dass der lebendige Gott {El} in eurer Mitte ist, und dass er die Kanaaniter und die Hethiter und die Hewiter und die Perisiter und die Girgasiter und die Amoriter und die Jebusiter gewisslich vor euch austreiben wird. Siehe, die Lade des Bundes des Herrn der ganzen Erde zieht vor euch her in den Jordan. Und nun nehmet euch zwölf Männer aus den Stämmen Israels, je einen Mann für den {O. vom} Stamm. Und es wird geschehen, wenn die Fusssohlen der Priester, welche die Lade Jahwes, des Herrn der ganzen Erde, tragen, in den Wassern des Jordan ruhen, so werden die Wasser des Jordan, die von oben herabfliessenden Wasser, abgeschnitten werden, und sie werden stehen bleiben wie ein Damm. Und es geschah, als das Volk aus seinen Zelten aufbrach, um über den Jordan zu ziehen, indem die Priester die Lade des Bundes vor dem Volke hertrugen, und sobald die Träger der Lade an den Jordan kamen, und die Füsse der Priester, welche die Lade trugen, in den Rand des Wassers tauchten, - der Jordan aber ist voll über alle seine Ufer die ganze Zeit der Ernte hindurch, - da blieben die von oben herabfliessenden Wasser stehen; sie richteten sich auf wie ein Damm, sehr fern, bei Adam, der Stadt, die seitwärts von Zarethan liegt; und die nach dem Meere der Ebene {H. Araba; vergl. die Anm. zu 5. Mose 1,1}, dem Salzmeere, hinabfliessenden wurden völlig abgeschnitten. Und das Volk zog hindurch, Jericho gegenüber. Und die Priester, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, standen festen Fusses auf dem Trockenen in der Mitte des Jordan; und ganz Israel zog auf dem Trockenen hinüber, bis die ganze Nation vollends über den Jordan gegangen war. Und es geschah, als die ganze Nation vollends über den Jordan gezogen war, da sprach Jahwe zu Josua und sagte: Nehmet euch aus dem Volke zwölf Männer, je einen Mann aus einem Stamme, und gebietet ihnen und sprechet: Hebet euch auf von hier, aus der Mitte des Jordan, von dem Standorte, wo die Füsse der Priester festgestanden haben, zwölf Steine; und bringet sie mit euch hinüber und leget sie nieder in dem Nachtlager, wo ihr diese Nacht übernachten werdet. Und Josua rief die zwölf Männer, die er aus den Kindern Israel bestellt hatte, je einen Mann aus einem Stamme. Und Josua sprach zu ihnen: Gehet hinüber, vor die Lade Jahwes, eures Gottes, in die Mitte des Jordan, und hebet euch ein jeder einen Stein auf seine Schulter, nach der Zahl der Stämme der Kinder Israel, damit dies ein Zeichen unter euch sei. Wenn eure Kinder künftig fragen und sprechen: Was bedeuten euch diese Steine? so sollt ihr zu ihnen sagen: dass {O. weil} die Wasser des Jordan vor der Lade des Bundes Jahwes abgeschnitten wurden; als sie durch den Jordan ging, wurden die Wasser des Jordan abgeschnitten. Und diese Steine sollen für die Kinder Israel zum Gedächtnis sein ewiglich. Und die Kinder Israel taten also, wie Josua geboten hatte, und hoben zwölf Steine auf aus der Mitte des Jordan, so wie Jahwe zu Josua geredet hatte, nach der Zahl der Stämme der Kinder Israel; und sie brachten sie mit sich in das Nachtlager hinüber und legten sie daselbst nieder. Und zwölf Steine richtete Josua auf in der Mitte des Jordan, an der Stelle, wo die Füsse der Priester gestanden hatten, welche die Lade des Bundes trugen; und sie sind daselbst bis auf diesen Tag. Und die Priester, welche die Lade trugen, blieben in der Mitte des Jordan stehen, bis alles vollendet war, was Jahwe dem Josua geboten hatte, zu dem Volke zu reden, nach allem, was Mose dem Josua geboten hatte. Und das Volk eilte und zog hinüber. Und es geschah, als das ganze Volk vollends hinübergezogen war, da zogen die Lade Jahwes und die Priester angesichts des Volkes hinüber. Und die Kinder Ruben und die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse zogen gerüstet vor den Kindern Israel her, wie Mose zu ihnen geredet hatte. Bei 40000 zum Heere {O. zum Kriege} Gerüstete zogen sie vor Jahwe her zum Streit in die Ebenen von Jericho. An selbigem Tage machte Jahwe den Josua gross in den Augen von ganz Israel; und sie fürchteten ihn, wie sie Mose gefürchtet hatten, alle Tage seines Lebens. Und Jahwe sprach zu Josua und sagte: Gebiete den Priestern, welche die Lade des Zeugnisses tragen, dass sie aus dem Jordan heraufsteigen. Und Josua gebot den Priestern und sprach: Steiget aus dem Jordan herauf! Und es geschah, als die Priester, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, aus der Mitte des Jordan heraufstiegen, als die Fusssohlen der Priester sich abgerissen hatten auf das Trockene, da kehrten die Wasser des Jordan an ihren Ort zurück, und sie flossen wie früher über alle seine Ufer. Und das Volk stieg aus dem Jordan herauf am Zehnten des ersten Monats; und sie lagerten sich in Gilgal an der Ostgrenze von Jericho. Und jene zwölf Steine, die sie aus dem Jordan genommen hatten, richtete Josua zu Gilgal auf. Und er sprach zu den Kindern Israel und sagte: Wenn eure Kinder künftig ihre Väter fragen und sprechen: Was bedeuten diese Steine? - so sollt ihr es euren Kindern kundtun und sprechen: Auf trockenem Boden ist Israel durch diesen Jordan gezogen. Denn Jahwe, euer Gott, hat die Wasser des Jordan vor euch ausgetrocknet, bis ihr hinübergezogen waret, so wie Jahwe, euer Gott, mit dem Schilfmeere tat, das er vor uns austrocknete, bis wir hinübergezogen waren: damit alle Völker der Erde die Hand Jahwes erkennten, dass sie stark ist; damit ihr Jahwe, euren Gott, fürchtet alle Tage. Und es geschah, als alle Könige der Amoriter, die diesseit des Jordan westwärts, und alle Könige der Kanaaniter, die am Meere waren, hörten, dass Jahwe die Wasser des Jordan vor den Kindern Israel ausgetrocknet hatte, bis wir {Nach and. Lesart: sie} hinübergezogen waren, da zerschmolz ihr Herz, und es war kein Mut mehr in ihnen vor den Kindern Israel. In selbiger Zeit sprach Jahwe zu Josua: Mache dir Steinmesser {And. üb.: scharfe Messer} und beschneide wiederum die Kinder Israel zum zweiten Male. Und Josua machte sich Steinmesser und beschnitt die Kinder Israel am Hügel Araloth {d.h. der Vorhäute}. Und dies ist die Sache, warum Josua sie beschnitt: Das ganze Volk, das aus Ägypten gezogen war, die Männlichen, alle Kriegsleute, waren in der Wüste gestorben, auf dem Wege, als sie aus Ägypten zogen. Denn das ganze Volk, welches auszog, war beschnitten; aber das ganze Volk, das in der Wüste geboren war, auf dem Wege, als sie aus Ägypten zogen, hatte man nicht beschnitten. Denn die Kinder Israel wanderten vierzig Jahre in der Wüste, bis die ganze Nation der Kriegsleute, die aus Ägypten gezogen, aufgerieben war, welche nicht gehört hatten auf die Stimme Jahwes, denen Jahwe geschworen hatte, sie das Land nicht sehen zu lassen, welches Jahwe ihren Vätern geschworen hatte, uns zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fliesst. Und ihre Söhne, die er an ihrer Statt aufkommen liess, diese beschnitt Josua; denn sie hatten Vorhaut, weil man sie auf dem Wege nicht beschnitten hatte. Und es geschah, als die ganze Nation vollends beschnitten war, da blieben sie an ihrem Orte im Lager, bis sie heil waren. Und Jahwe sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Ägyptens von euch abgewälzt. Und man gab selbigem Orte den Namen Gilgal {Abwälzung} bis auf diesen Tag. Und die Kinder Israel lagerten in Gilgal; und sie feierten das Passah am vierzehnten Tage des Monats, am Abend, in den Ebenen von Jericho. Und sie assen am anderen Tage nach dem Passah von dem Erzeugnis {O. Getreide} des Landes, ungesäuertes Brot und geröstete Körner, an diesem selbigen Tage. Und das Man hörte auf am anderen Tage, als sie von dem Erzeugnis {O. Getreide} des Landes assen, und es gab für die Kinder Israel kein Man mehr; und sie assen von dem Ertrage des Landes Kanaan in jenem Jahre. Und es geschah, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen auf und sah: und siehe, ein Mann stand vor ihm, und sein Schwert gezückt in seiner Hand. Und Josua ging auf ihn zu und sprach zu ihm: Bist du für uns oder für unsere Feinde {O. Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?}? Und er sprach: Nein, sondern als der Oberste des Heeres Jahwes bin ich {O. sondern ich bin der Oberste... , ich bin} jetzt gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und huldigte {Anderswo: sich niederwerfen, anbeten} ihm und sprach zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knechte? Und der Oberste des Heeres Jahwes sprach zu Josua: Ziehe deinen Schuh aus von deinem Fusse; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig! Und Josua tat also. Und Jericho hatte seine Tore geschlossen und war verriegelt vor den Kindern Israel; niemand ging aus, und niemand ging ein. Und Jahwe sprach zu Josua: Siehe, ich habe Jericho und seinen König und die streitbaren Männer in deine Hand gegeben. Und ihr sollt die Stadt umziehen, alle Kriegsleute, einmal rings um die Stadt her; also sollst du sechs Tage tun. Und sieben Priester sollen sieben Hallposaunen {Die Wortsilbe "Hall-" ist dasselbe Wort wie "Jubel", 3. Mose 25,10} vor der Lade hertragen. Und am siebten Tage sollt ihr die Stadt siebenmal umziehen, und die Priester sollen in die Posaunen stossen. Und es soll geschehen, wenn man das Lärmhorn {And.: Widderhorn; vergl 2. Mose 19,13} anhaltend bläst, wenn ihr den Schall der Posaune höret, so soll das ganze Volk ein grosses Geschrei {Eig. Jauchzen, Feldgeschrei; so auch V.10 usw.} erheben; und die Mauer der Stadt wird an ihrer Stelle einstürzen, und das Volk soll hinaufsteigen, ein jeder gerade vor sich hin. Und Josua, der Sohn Nuns, rief die Priester und sprach zu ihnen: Nehmet die Lade des Bundes auf, und sieben Priester sollen sieben Hallposaunen vor der Lade Jahwes hertragen. Und er sprach zu dem Volke: Gehet hin und umziehet die Stadt; und die Gerüsteten sollen vor der Lade Jahwes hergehen. Und es geschah, als Josua zu dem Volke geredet hatte, da zogen die sieben Priester hin, welche die sieben Hallposaunen vor Jahwe hertrugen, und stiessen in die Posaunen; und die Lade des Bundes Jahwes folgte hinter ihnen. Und die Gerüsteten zogen vor den Priestern her, welche in die Posaunen stiessen, und der Nachzug ging hinter der Lade her, indem sie {d.h. die Priester} fort und fort in die Posaunen stiessen. Und Josua hatte dem Volke geboten und gesagt: Ihr sollt kein Geschrei erheben und eure Stimme nicht hören lassen, und kein Wort soll aus eurem Munde gehen; bis zu dem Tage, da ich zu euch sage: Erhebet ein Geschrei! dann sollt ihr ein Geschrei erheben. Und die Lade Jahwes umzog die Stadt, einmal rings um sie her; und sie kamen in das Lager und übernachteten im Lager. Und Josua machte sich des Morgens früh auf, und die Priester trugen die Lade Jahwes. Und die sieben Priester, welche die sieben Hallposaunen vor der Lade Jahwes hertrugen, gingen fort und fort und stiessen in die Posaunen; und die Gerüsteten zogen vor ihnen her, und der Nachzug ging hinter der Lade Jahwes her, indem sie {d.h. die Priester} fort und fort in die Posaunen stiessen. Und sie umzogen die Stadt am zweiten Tage einmal und kehrten in das Lager zurück. Also taten sie sechs Tage. Und es geschah am siebten Tage, da machten sie sich früh auf, beim Aufgang der Morgenröte, und umzogen die Stadt nach dieser Weise siebenmal; nur an selbigem Tage umzogen sie die Stadt siebenmal. Und es geschah beim siebten Male, als die Priester in die Posaunen stiessen, da sprach Josua zu dem Volke: Erhebet ein Geschrei! denn Jahwe hat euch die Stadt gegeben. Und sie Stadt, sie und alles, was darin ist, soll dem Jahwe ein Bann {S. die Vorrede} sein; nur Rahab, die Hure, soll am Leben bleiben, sie und alle, die bei ihr im Hause sind, weil sie die Boten versteckt hat, die wir ausgesandt haben. Ihr aber, hütet euch nur vor dem Verbannten, damit ihr nicht verbannet und doch von dem Verbannten nehmet und das Lager Israels zum Banne machet und es in Trübsal bringet. Und alles Silber und Gold, samt den ehernen und eisernen Geräten, soll Jahwe heilig sein: in den Schatz Jahwes soll es kommen. Und das Volk erhob ein Geschrei, und sie stiessen in die Posaunen. Und es geschah, als das Volk den Schall der Posaunen hörte, und als das Volk ein grosses Geschrei erhob, da stürzte die Mauer an ihrer Stelle ein, und das Volk stieg in die Stadt hinein, ein jeder gerade vor sich hin, und sie nahmen die Stadt ein. Und sie verbannten alles, was in der Stadt war, vom Manne bis zum Weibe, vom Knaben bis zum Greise, und bis zu den Rindern und Schafen {Eig. dem Kleinvieh} und Eseln, mit der Schärfe des Schwertes. - Und Josua sprach zu den beiden Männern, die das Land ausgekundschaftet hatten: Gehet in das Haus der Hure, und führet das Weib und alle ihre Angehörigen von dannen heraus, wie ihr es ihr geschworen habt. Da gingen die Jünglinge, die Kundschafter, hinein und führten Rahab und ihren Vater und ihre Mutter und ihre Brüder und alle ihre Angehörigen hinaus: alle ihre Geschlechter führten sie hinaus; und sie liessen sie ausserhalb des Lagers Israels. - Und die Stadt und alles, was darin war, verbrannten sie mit Feuer; nur das Silber und das Gold und die ehernen und die eisernen Geräte legten sie in den Schatz des Hauses Jahwes. - So liess Josua Rahab, die Hure, und das Haus ihres Vaters und alle ihre Angehörigen am Leben; und sie hat in der Mitte Israels gewohnt bis auf diesen Tag, weil sie die Boten versteckte, welche Josua abgesandt hatte, um Jericho auszukundschaften. Und Josua schwur {Eig. beschwor, d.h. verpflichtete das Volk durch einen Eid} in selbiger Zeit und sprach: Verflucht vor Jahwe sei der Mann, der sich aufmachen und diese Stadt Jericho bauen wird! Mit seinem {O. Um den Preis seines} Erstgeborenen wird er ihren Grund legen und mit seinem {O. Um den Preis seines} Jüngsten ihre Tore aufstellen. - {Vergl. 1. Kön. 16,34} Und Jahwe war mit Josua, und sein Ruf verbreitete sich durch das ganze Land. Und die Kinder Israel begingen Untreue an dem Verbannten; und Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamme Juda, nahm von dem Verbannten; und der Zorn Jahwes entbrannte wider die Kinder Israel. - Und Josua sandte Männer von Jericho nach Ai, das bei Beth-Awen, östlich von Bethel, liegt, und sprach zu ihnen und sagte: Gehet hinauf und kundschaftet das Land aus. Und die Männer gingen hinauf und kundschafteten Ai aus. Und sie kehrten zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Es ziehe nicht das ganze Volk hinauf; bei zweitausend Mann oder bei dreitausend Mann mögen hinaufziehen und Ai schlagen; bemühe nicht das ganze Volk dahin, denn ihrer sind wenige. Da zogen von dem Volke bei dreitausend Mann dort hinauf; aber sie flohen vor den Männern von Ai; und die Männer von Ai erschlugen von ihnen bei 36 Mann, und sie jagten ihnen nach vor dem Tore bis Schebarim und schlugen sie am Abhange. Da zerschmolz das Herz des Volkes und wurde wie Wasser. Und Josua zerriss seine Kleider und fiel vor der Lade Jahwes auf sein Angesicht zur Erde bis an den Abend, er und die Ältesten von Israel, und sie warfen Staub auf ihre Häupter. Und Josua sprach: Ach, Herr, Jahwe! warum hast du denn dieses Volk über den Jordan ziehen lassen, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, uns zu Grunde zu richten? O hätten wir es uns doch gefallen lassen und wären jenseit des Jordan geblieben! Bitte, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden den Rücken gekehrt hat? Und hören es die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes, so werden sie uns umzingeln und unseren Namen von der Erde ausrotten; und was wirst du für deinen grossen Namen tun? Da sprach Jahwe zu Josua: Stehe auf! warum liegst du denn auf deinem Angesicht? Israel hat gesündigt, und auch haben sie meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe; und auch haben sie von dem Verbannten genommen und auch gestohlen und es auch verheimlicht und es auch unter ihre Geräte gelegt! Und die Kinder Israel werden vor ihren Feinden nicht zu bestehen vermögen; sie werden vor ihren Feinden den Rücken kehren, denn sie sind zum Banne geworden. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht den Bann aus eurer Mitte vertilget. Stehe auf, heilige das Volk und sprich: Heiliget euch auf morgen; denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: Ein Bann ist in deiner Mitte, Israel; du wirst vor deinen Feinden nicht zu bestehen vermögen, bis ihr den Bann aus eurer Mitte hinwegtut. Und ihr sollt am Morgen herzutreten nach euren Stämmen; und es soll geschehen: der Stamm, welchen Jahwe treffen {W. ergreifen, (durchs Los; vergl. 1. Sam. 14,41 usw.)} wird, soll herzutreten nach den Geschlechtern; und das Geschlecht, welches Jahwe treffen wird, soll herzutreten nach den Häusern; und das Haus, welches Jahwe treffen wird, soll herzutreten nach den Männern. Und es soll geschehen: wer mit dem Banne getroffen wird, der soll mit Feuer verbrannt werden, er und alles, was er hat; denn er hat den Bund Jahwes übertreten und eine Schandtat in Israel begangen. Und Josua machte sich des Morgens früh auf und liess Israel herzutreten nach seinen Stämmen; und es ward getroffen der Stamm Juda. Und er liess die Geschlechter Judas herzutreten; und er traf das Geschlecht der Sarchiter. Und er liess das Geschlecht der Sarchiter herzutreten nach den Männern; und es ward getroffen Sabdi. Und er liess sein Haus herzutreten nach den Männern; und es ward getroffen Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamme Juda. Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib doch Jahwe, dem Gott Israels, Ehre und lege ihm ein Bekenntnis ab; und tue mir doch kund, was du getan hast; verhehle es mir nicht! Und Achan antwortete Josua und sprach: Fürwahr, ich habe gegen Jahwe, den Gott Israels, gesündigt, und so, und so habe ich getan: Ich sah unter der Beute einen schönen Mantel aus Sinear und zweihundert Sekel Silber und eine goldene Stange, fünfzig Sekel ihr Gewicht, und mich gelüstete danach, und ich nahm sie; und siehe, sie sind im Innern meines Zeltes in der Erde vergraben und das Silber darunter {W. unter ihm, d.h. unter dem Mantel}. Und Josua sandte Boten hin, und sie liefen zum Zelte; und siehe, er {d.h. der Mantel} war in seinem Zelte vergraben und das Silber darunter. Und sie nahmen es aus dem Innern des Zeltes und brachten es zu Josua und zu allen Kindern Israel, und sie legten es vor Jahwe hin. Da nahm Josua, und ganz Israel mit ihm, Achan, den Sohn Serachs, und das Silber und den Mantel und die goldene Stange, und seine Söhne und seine Töchter, und seine Rinder und seine Esel und sein Kleinvieh, und sein Zelt und alles, was er hatte, und sie brachten sie hinauf in das Tal Achor. Und Josua sprach: Wie hast du uns in Trübsal gebracht! Jahwe wird dich in Trübsal bringen an diesem Tage! Und ganz Israel steinigte ihn, und sie verbrannten sie mit Feuer und bewarfen sie mit Steinen; und sie errichteten einen grossen Steinhaufen über ihm, der bis auf diesen Tag da ist. Und Jahwe wandte sich von der Glut seines Zornes. Darum gab man jenem Orte den Namen Tal Achor {Trübsal, Unglück} bis auf diesen Tag. Und Jahwe sprach zu Josua: Fürchte dich nicht und erschrick nicht! Nimm alles Kriegsvolk mit dir und mache dich auf, ziehe hinauf nach Ai. Siehe, ich habe den König von Ai und sein Volk und seine Stadt und sein Land in deine Hand gegeben. Und du sollst an Ai und an seinem König tun, so wie du an Jericho und an seinem König getan hast; jedoch seine Beute und sein Vieh dürft ihr für euch plündern. Lege dir einen Hinterhalt gegen die Stadt, in ihren Rücken. Da machte sich Josua mit allem Kriegsvolk auf, um nach Ai hinaufzuziehen. Und Josua wählte 30000 Mann aus, streitbare Männer, und sandte sie ab bei der Nacht. Und er gebot ihnen und sprach: Sehet, ihr sollt den Hinterhalt bilden gegen die Stadt, im Rücken der Stadt; entfernet euch nicht allzuweit von der Stadt, sondern seid alle bereit. Und ich und alles Volk, das bei mir ist, wir wollen uns der Stadt nähern; und es soll geschehen, wenn sie herauskommen, uns entgegen, wie das erste Mal, so wollen wir vor ihnen fliehen. Und sie werden herausziehen hinter uns her, bis wir sie von der Stadt abgerissen haben; denn sie werden sagen: Sie fliehen vor uns wie das erste Mal! und wir wollen vor ihnen fliehen. Dann sollt ihr euch aus dem Hinterhalt aufmachen und die Stadt in Besitz nehmen; und Jahwe, euer Gott, wird sie in eure Hand geben. Und es soll geschehen, wenn ihr die Stadt eingenommen habt, so sollt ihr die Stadt mit Feuer anzünden; nach dem Worte Jahwes sollt ihr tun. Sehet, ich habe es euch geboten. - Und Josua sandte sie ab, und sie zogen in den Hinterhalt und hielten zwischen Bethel und Ai, westlich von Ai. Und Josua brachte jene Nacht in der Mitte des Volkes zu. Und Josua machte sich des Morgens früh auf und musterte das Volk; und er zog hinauf, er und die Ältesten von Israel, vor dem Volke her nach Ai. Und alles Kriegsvolk, das bei ihm war, zog hinauf und rückte heran, und sie kamen der Stadt gegenüber; und sie lagerten sich nördlich von Ai, und das Tal war zwischen ihm und Ai. Er hatte aber bei fünftausend Mann genommen und sie als Hinterhalt zwischen Bethel und Ai gelegt, westlich von der Stadt. Und so stellten sie das Volk auf, das ganze Lager, das nördlich von der Stadt war, und dessen Hinterhalt westlich von der Stadt; und Josua zog in selbiger Nacht mitten in das Tal. Und es geschah, als der König von Ai es sah, da eilten die Männer der Stadt und machten sich früh auf und zogen hinaus, Israel entgegen zum Streit, er und all sein Volk, an den bestimmten Ort, vor {d.h. östlich von} der Ebene {H. Araba, wie Kap. 3,16; so auch Kap. 11,2. 16; 12,1. 3. 8; 18,18}. Er wusste aber nicht, dass ihm im Rücken der Stadt ein Hinterhalt gelegt war. Und Josua und ganz Israel liessen sich vor ihnen schlagen und flohen des Weges zur Wüste. Da wurde das ganze Volk, das in der Stadt war, zusammengerufen, um ihnen nachzujagen; und sie jagten Josua nach und wurden von der Stadt abgerissen. Und es blieb kein Mann in Ai und Bethel übrig, der nicht hinter Israel her ausgezogen wäre; und sie liessen die Stadt offen und jagten Israel nach. Da sprach Jahwe zu Josua: Strecke den Spiess, der in deiner Hand ist, gegen Ai aus; denn ich will es in deine Hand geben. Und Josua streckte den Spiess, der in seiner Hand war, gegen die Stadt aus. Und der Hinterhalt machte sich eilends von seinem Orte auf und lief, als er seine Hand ausstreckte, und sie kamen in die Stadt und nahmen sie ein; und sie eilten und zündeten die Stadt mit Feuer an. Und die Männer von Ai wandten sich um und sahen, und siehe, der Rauch der Stadt stieg gen Himmel empor; und sie hatten keine Kraft, dahin noch dorthin zu fliehen. Denn das Volk, das nach der Wüste hin geflohen war, wandte sich um gegen die Nachjagenden. Denn als Josua und ganz Israel sahen, dass der Hinterhalt die Stadt eingenommen hatte, und dass der Rauch der Stadt emporstieg, da kehrten sie um und schlugen die Männer von Ai. Jene aber zogen aus der Stadt ihnen entgegen, so dass sie mitten zwischen Israel waren, die einen von hierher und die anderen von dorther. Und sie schlugen sie, bis ihnen kein Entronnener oder Entkommener übrigblieb. Und den König von Ai griffen sie lebendig und brachten ihn zu Josua. Und es geschah, als Israel das Würgen aller Bewohner von Ai auf dem Felde, in der Wüste, wo sie ihnen nachgejagt waren, beendigt hatte, und sie alle durch die Schärfe des Schwertes gefallen, bis sie aufgerieben waren, da kehrte ganz Israel um nach Ai, und sie schlugen es mit der Schärfe des Schwertes. Und alle an selbigem Tage Gefallenen, sowohl Männer als Weiber, waren zwölftausend, alle Leute von Ai. Und Josua zog seine Hand, die er mit dem Spiesse ausgestreckt hatte, nicht zurück, bis man alle Bewohner von Ai vertilgt {Eig. verbannt. So auch Kap. 10,1} hatte. Nur das Vieh und die Beute jener Stadt plünderte Israel für sich, nach dem Worte Jahwes, das er dem Josua geboten hatte. Und Josua verbrannte Ai und machte es zu einem ewigen Trümmerhaufen, bis auf diesen Tag. Und den König von Ai liess er an einen Baum {W. an das Holz} hängen bis zur Abendzeit {Vergl. 5. Mose 21,22. 23}; und beim Untergang der Sonne gebot Josua, und sie nahmen seinen Leichnam von dem Baume herab und warfen ihn an den Eingang des Stadttores und errichteten einen grossen Steinhaufen über ihm, der bis auf diesen Tag da ist. Damals baute Josua dem Jahwe, dem Gott Israels, einen Altar auf dem Berge Ebal, so wie Mose, der Knecht Jahwes, den Kindern Israel geboten hatte, wie im Buche des Gesetzes Moses geschrieben ist, einen Altar von ganzen Steinen, über die man kein Eisen geschwungen hatte. Und sie opferten darauf dem Jahwe Brandopfer und schlachteten Friedensopfer. Und er schrieb daselbst auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes Moses, welches er vor den Kindern Israel geschrieben hatte. Und ganz Israel und seine Ältesten und Vorsteher und seine Richter standen an dieser und an jener Seite der Lade, den Priestern, den Leviten, gegenüber, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, der Fremdling wie der Eingeborene, die eine Hälfte gegen den Berg Gerisim hin und die andere Hälfte gegen den Berg Ebal hin, wie Mose, der Knecht Jahwes, im Anfang geboten hatte, das Volk Israel zu segnen {O. geboten hatte, das Volk Israel im Anfang zu segnen}. Und danach las er alle Worte des Gesetzes, den Segen und den Fluch, nach allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist. Es war kein Wort von allem, was Mose geboten hatte, das Josua nicht der ganzen Versammlung Israels vorlas, samt den Weibern und den Kindern und dem Fremdling, der in ihrer Mitte wandelte. Und es geschah, als alle die Könige es hörten, die diesseit des Jordan waren, auf dem Gebirge und in der Niederung {Vergl. 5. Mose 1,7. So auch Jos. 10,40; 11,2. 16; 12,8; 15,33} und an der ganzen Küste des grossen Meeres gegen den Libanon hin, die Hethiter und die Amoriter, die Kanaaniter, die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter: da versammelten sie sich allzumal, um einmütig wider Josua und wider Israel zu streiten. Als aber die Bewohner von Gibeon hörten, was Josua an Jericho und an Ai getan hatte, handelten sie auch ihrerseits mit List und gingen und stellten sich als Boten {E. l.: nahmen Zehrung mit sich}: sie nahmen abgenutzte Säcke für ihre Esel, und abgenutzte und geborstene und zusammengebundene Weinschläuche, und abgenutzte und geflickte Schuhe an ihre Füsse, und abgenutzte Kleider auf sich; und alles Brot ihrer Zehrung war vertrocknet und war schimmlig {And.: zerbröckelt; so auch V. 12}. Und sie gingen zu Josua in das Lager nach Gilgal und sprachen zu ihm und zu den Männern von Israel: Aus fernem Lande sind wir gekommen, und nun machet einen Bund mit uns. Aber die Männer von Israel sprachen zu dem Hewiter: Vielleicht wohnst du in meiner Mitte, und wie sollte ich einen Bund mit dir machen? Und sie sprachen zu Josua: Wir sind deine Knechte. Und Josua sprach zu ihnen: Wer seid ihr, und woher kommet ihr? Und sie sprachen zu ihm: Aus sehr fernem Lande sind deine Knechte gekommen, um des Namens Jahwes, deines Gottes, willen; denn wir haben seinen Ruf gehört und alles, was er in Ägypten getan, und alles, was er den beiden Königen der Amoriter getan hat, die jenseit des Jordan waren, Sihon, dem König von Hesbon, und Og, dem König von Basan, der zu Astaroth wohnte. Da sprachen unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns und sagten: Nehmet Zehrung mit euch auf den Weg und gehet ihnen entgegen, und sprechet zu ihnen: Wir sind eure Knechte; und nun machet einen Bund mit uns! Dieses unser Brot, warm haben wir es aus unseren Häusern als Zehrung mitgenommen an dem Tage, da wir auszogen, um zu euch zu gehen; und nun siehe, es ist vertrocknet und schimmlig geworden. Und diese Weinschläuche, die wir neu gefüllt hatten, siehe da, sie sind geborsten; und diese unsere Kleider und unsere Schuhe sind abgenutzt infolge des sehr langen Weges. - Und die Männer nahmen von ihrer Zehrung; aber den Mund Jahwes befragten sie nicht. Und Josua machte Frieden mit ihnen und machte mit ihnen einen Bund, sie am Leben zu lassen; und die Fürsten der Gemeinde schwuren ihnen. Und es geschah am Ende von drei Tagen, nachdem sie einen Bund mit ihnen gemacht hatten, da hörten sie, dass sie nahe bei ihnen waren und mitten unter ihnen wohnten. Da brachen die Kinder Israel auf und kamen zu ihren Städten am dritten Tage; und ihre Städte waren Gibeon und Kephira und Beeroth und Kirjath-Jearim. Und die Kinder Israel schlugen sie nicht, weil die Fürsten der Gemeinde ihnen bei Jahwe, dem Gott Israels, geschworen hatten. Da murrte die ganze Gemeinde wider die Fürsten. Und alle Fürsten sprachen zu der ganzen Gemeinde: Wir haben ihnen bei Jahwe, dem Gott Israels, geschworen, und nun können wir sie nicht antasten. Das wollen wir ihnen tun und sie am Leben lassen, damit nicht ein Zorn über uns komme wegen des Eides, den wir ihnen geschworen haben. Und die Fürsten sprachen zu ihnen: Sie sollen am Leben bleiben. Und sie wurden Holzhauer und Wasserschöpfer für die ganze Gemeinde, so wie die Fürsten betreffs ihrer {And.: zu ihnen} geredet hatten. Und Josua rief sie und redete zu ihnen und sprach: Warum habt ihr uns betrogen und gesagt: Wir sind sehr weit von euch, da ihr doch mitten unter uns wohnet? Und nun, verflucht seid ihr; und nicht sollt ihr aufhören, Knechte zu sein {W. sollen aus euch ausgerottet werden Knechte}, sowohl Holzhauer als Wasserschöpfer für das Haus meines Gottes! Und sie antworteten Josua und sprachen: Weil deinen Knechten für gewiss berichtet wurde, dass Jahwe, dein Gott, Mose, seinem Knechte, geboten hat, euch das ganze Land zu geben und alle Bewohner des Landes vor euch zu vertilgen, so fürchteten wir sehr für unser Leben euretwegen und taten diese Sache. Und nun siehe, wir sind in deiner Hand; tue, wie es gut und wie es recht ist in deinen Augen, uns zu tun. Und er tat ihnen also und errettete sie von der Hand der Kinder Israel; und sie töteten sie nicht. Und Josua machte sie an jenem Tage zu Holzhauern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar Jahwes, bis auf diesen Tag, an dem Orte, den er erwählen würde. Und es geschah, als Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, hörte, dass Josua Ai eingenommen und vertilgt habe, dass er Ai und seinem König ebenso getan, wie er Jericho und seinem König getan hatte, und dass die Bewohner von Gibeon Frieden mit Israel gemacht hätten und in ihrer Mitte wären: da fürchteten sie sich sehr; denn Gibeon war eine grosse Stadt, wie eine der Königsstädte, und es war grösser als Ai, und alle seine Männer waren Helden. Und Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, sandte zu Hoham, dem König von Hebron, und zu Piream, dem König von Jarmuth, und zu Japhija, dem König von Lachis, und zu Debir, dem König von Eglon, und liess ihnen sagen: Kommt zu mir herauf und helft mir, dass wir Gibeon schlagen; denn es hat mit Josua und mit den Kindern Israel Frieden gemacht! Da versammelten sich und zogen herauf die fünf Könige der Amoriter, der König von Jerusalem, der König von Hebron, der König von Jarmuth, der König von Lachis, der König von Eglon, sie und alle ihre Heerlager; und sie lagerten sich wider Gibeon und stritten wider dasselbe. Und die Männer von Gibeon sandten zu Josua in das Lager nach Gilgal und liessen ihm sagen: Ziehe deine Hände nicht ab von deinen Knechten; komm eilends zu uns herauf und rette uns und hilf uns; denn alle Könige der Amoriter, die das Gebirge bewohnen, haben sich wider uns versammelt. Und Josua zog von Gilgal hinauf, er und alles Kriegsvolk mit ihm und alle streitbaren Männer. Und Jahwe sprach zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich habe sie in deine Hand gegeben; kein Mann von ihnen wird vor dir standhalten. Und Josua kam plötzlich über sie; die ganze Nacht zog er von Gilgal hinauf. Und Jahwe verwirrte sie vor Israel; und er richtete eine grosse Niederlage unter ihnen an {W. schlug sie mit einem grossen Schlag; so auch V.20} zu Gibeon und jagte ihnen nach auf dem Wege der Anhöhe von Beth-Horon und schlug sie bis Aseka und bis Makkeda. Und es geschah, als sie vor Israel flohen, - sie stiegen hinunter {W. sie waren am Abstiege} von Beth-Horon - da warf Jahwe grosse Steine vom Himmel auf sie herab, bis Aseka, dass sie starben. Es waren derer, welche durch die Hagelsteine starben, mehr als derer, welche die Kinder Israel mit dem Schwerte töteten. Damals redete Josua zu Jahwe, an dem Tage, da Jahwe die Amoriter vor den Kindern Israel dahingab, und sprach vor den Augen Israels: Sonne, stehe still zu Gibeon; und du, Mond, im Tale Ajjalon! Und die Sonne stand still, und der Mond blieb stehen, bis die Nation sich an ihren Feinden gerächt hatte. (Ist das nicht geschrieben im Buche Jaschar {d.h. des Rechtschaffenen}?) Und die Sonne blieb mitten am Himmel stehen und eilte nicht zum Untergang, ungefähr einen ganzen Tag. Und es war kein Tag wie dieser, vor ihm und nach ihm, dass Jahwe auf die Stimme eines Menschen gehört hätte; denn Jahwe stritt für Israel. Und Josua, und ganz Israel mit ihm, kehrte in das Lager nach Gilgal zurück. Jene fünf Könige aber flohen und versteckten sich in der Höhle zu Makkeda. Und es wurde Josua berichtet und gesagt: Die fünf Könige sind gefunden worden, versteckt in der Höhle zu Makkeda. Und Josua sprach: Wälzet grosse Steine an die Mündung der Höhle, und bestellet Männer über dieselbe, um sie zu bewachen. Ihr aber, stehet nicht still, jaget euren Feinden nach und schlaget ihren Nachtrab; lasst sie nicht in ihre Städte kommen, denn Jahwe, euer Gott, hat sie in eure Hand gegeben! Und es geschah, als Josua und die Kinder Israel geendigt hatten, eine sehr grosse Niederlage unter ihnen anzurichten, bis sie aufgerieben waren, (die Entronnenen von ihnen entrannen aber und kamen in die festen Städte) da kehrte das ganze Volk in Frieden zu Josua zurück, in das Lager nach Makkeda; niemand spitzte seine Zunge gegen die Kinder Israel. Und Josua sprach: Öffnet die Mündung der Höhle und bringet diese fünf Könige aus der Höhle zu mir heraus! Und sie taten also und brachten diese fünf Könige aus der Höhle zu ihm heraus: den König von Jerusalem, den König von Hebron, den König von Jarmuth, den König von Lachis, den König von Eglon. Und es geschah, als sie diese Könige zu Josua herausgebracht hatten, da rief Josua alle Männer von Israel und sprach zu den Anführern der Kriegsleute, die mit ihm gezogen waren: Tretet herzu, setzet eure Füsse auf die Hälse dieser Könige! Und sie traten herzu und setzten ihre Füsse auf ihre Hälse. Und Josua sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht und erschrecket nicht, seid stark und mutig! denn so wird Jahwe allen euren Feinden tun, wider die ihr streitet. Und danach erschlug Josua sie und tötete sie und hängte sie an fünf Bäume {O. Hölzer}; und sie hingen an den Bäumen bis zum Abend. Und es geschah zur Zeit des Sonnenuntergangs, da gebot Josua, und man nahm sie von den Bäumen herab und warf sie in die Höhle, wo sie sich versteckt hatten; und man legte grosse Steine an die Mündung der Höhle, die bis auf diesen selbigen Tag da sind. Und Josua nahm an jenem Tage Makkeda ein und schlug es mit der Schärfe des Schwertes; und seinen König, die Stadt {W. es} und alle Seelen, die darin waren, verbannte er: er liess keinen Entronnenen übrig; und er tat dem König von Makkeda, so wie er dem König von Jericho getan hatte. - Und Josua, und ganz Israel mit ihm, zog von Makkeda nach Libna und stritt wider Libna. Und Jahwe gab es auch in die Hand Israels, samt seinem König; und er schlug es mit der Schärfe des Schwertes und alle Seelen, die darin waren: er liess keinen Entronnenen darin übrig; und er tat seinem König, so wie er dem König von Jericho getan hatte. - Und Josua, und ganz Israel mit ihm, zog von Libna nach Lachis; und er belagerte es und stritt wider dasselbe. Und Jahwe gab Lachis in die Hand Israels; und er nahm es am zweiten Tage ein und schlug es mit der Schärfe des Schwertes und alle Seelen, die darin waren, nach allem, was er Libna getan hatte. Damals zog Horam, der König von Geser, herauf, um Lachis zu helfen; aber Josua schlug ihn und sein Volk, bis ihm kein Entronnener übrigblieb. - Und Josua, und ganz Israel mit ihm, zog von Lachis nach Eglon; und sie belagerten es und stritten wider dasselbe. Und sie nahmen es an selbigem Tage ein und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes; und alle Seelen, die darin waren, verbannte er an selbigem Tage, nach allem, was er Lachis getan hatte. - Und Josua, und ganz Israel mit ihm, zog von Eglon nach Hebron hinauf, und sie stritten wider dasselbe. Und sie nahmen es ein und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes, samt seinem König und allen seinen Städten und allen Seelen, die darin waren: er liess keinen Entronnenen übrig, nach allem, was er Eglon getan hatte; und er verbannte es und alle Seelen, die darin waren. - Und Josua, und ganz Israel mit ihm, wandte sich nach Debir und stritt wider dasselbe. Und er nahm es ein samt seinem König und allen seinen Städten, und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und verbannten alle Seelen, die darin waren: er liess keinen Entronnenen übrig; wie er Hebron getan, und wie er Libna und seinem König getan hatte, also tat er Debir und seinem König. Und Josua schlug das ganze Land, das Gebirge und den Süden und die Niederung und die Abhänge und alle ihre Könige: er liess keinen Entronnenen übrig; und alles, was Odem hatte, verbannte er, so wie Jahwe, der Gott Israels, geboten hatte. Und Josua schlug sie von Kades-Barnea bis Gasa, und das ganze Land Gosen bis Gibeon. Und alle diese Könige und ihr Land nahm Josua auf einmal; denn Jahwe, der Gott Israels, stritt für Israel. Und Josua, und ganz Israel mit ihm, kehrte in das Lager nach Gilgal zurück. Und es geschah, als Jabin, der König von Hazor, es hörte, sandte er zu Jobab, dem König von Madon, und zu dem König von Schimron und zu dem König von Akschaph und zu den Königen, die gegen Norden waren im Gebirge und in der Ebene {H. Araba; so auch in den folgenden Kapiteln. S. die Anm. zu 5. Mose 1,1} südlich von Kinneroth und in der Niederung und im Hügelgebiet von Dor gegen Westen, zu den Kanaanitern gegen Osten {Eig. gegen Sonnenaufgang. So auch später} und gegen Westen, und zu den Amoritern und den Hethitern und den Perisitern und den Jebusitern im Gebirge, und zu den Hewitern am Fusse des Hermon im Lande Mizpa. Und sie zogen aus, sie und alle ihre Heerlager mit ihnen, ein grosses Volk, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge, und sehr viele Rosse und Wagen. Und alle diese Könige trafen zusammen und kamen und lagerten sich miteinander am Wasser Merom, um mit Israel zu streiten. Da sprach Jahwe zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen; denn morgen um diese Zeit will ich sie allesamt erschlagen vor Israel dahingeben: ihre Rosse sollst du lähmen und ihre Wagen mit Feuer verbrennen. Und Josua und alles Kriegsvolk mit ihm kam plötzlich über sie am Wasser Merom, und sie überfielen sie. Und Jahwe gab sie in die Hand Israels, und sie schlugen sie und jagten ihnen nach bis Zidon, der grossen Stadt, und bis Misrephot-Majim und bis in die Talebene von Mizpe gegen Osten; und sie schlugen sie, bis ihnen kein Entronnener übrigblieb. Und Josua tat ihnen, so wie Jahwe ihm gesagt hatte: ihre Rosse lähmte er, und ihre Wagen verbrannte er mit Feuer. Und Josua kehrte in selbiger Zeit zurück und nahm Hazor ein, und seinen König erschlug er mit dem Schwerte; denn Hazor war vordem die Hauptstadt aller dieser Königreiche. Und sie schlugen alle Seelen, die darin waren, mit der Schärfe des Schwertes, indem sie sie verbannten: nichts blieb übrig, was Odem hatte; und Hazor verbrannte er mit Feuer. Und alle Städte dieser Könige, samt allen ihren Königen, nahm Josua ein und schlug sie mit der Schärfe des Schwertes und verbannte sie, so wie Mose, der Knecht Jahwes, geboten hatte. Nur alle die Städte, die auf ihren Hügeln standen {And.: ruhig bleiben}, verbrannte Israel nicht; ausgenommen Hazor allein, das verbrannte Josua. Und alle Beute dieser Städte und das Vieh plünderten die Kinder Israel für sich; doch alle Menschen schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, bis sie sie vertilgt hatten: sie liessen nichts übrig, was Odem hatte. Wie Jahwe Mose, seinem Knechte, geboten hatte, also gebot Mose Josua, und also tat Josua; er liess nichts fehlen von allem, was Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Josua nahm dieses ganze Land, das Gebirge und den ganzen Süden und das ganze Land Gosen und die Niederung und die Ebene, und das Gebirge Israel und seine Niederung, von dem kahlen Gebirge {O. dem Berge Chalak}, das gegen Seir aufsteigt, bis Baal-Gad in der Talebene des Libanon, am Fusse des Berges Hermon; und alle ihre Könige ergriff er und erschlug sie und tötete sie. Lange Zeit führte Josua Krieg mit allen diesen Königen. Es war keine Stadt, die sich den Kindern Israel friedlich ergab, ausser den Hewitern, die zu Gibeon wohnten; alles nahmen sie mit Krieg ein. Denn von Jahwe war es, dass sie ihr Herz verhärteten zum Kriege mit Israel, damit sie vertilgt {O. verbannt} würden, ohne dass ihnen Gnade widerführe, sondern damit sie vertilgt würden, so wie Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Josua kam in selbiger Zeit und rottete die Enakim aus von dem Gebirge, von Hebron, von Debir, von Anab und von dem ganzen Gebirge Juda und von dem ganzen Gebirge Israel: mit ihren Städten verbannte sie Josua. Es blieben keine Enakim in dem Lande der Kinder Israel übrig; nur zu Gasa, zu Gath und zu Asdod blieben sie übrig. Und so nahm Josua das ganze Land, nach allem, was Jahwe zu Mose geredet hatte; und Josua gab es Israel zum Erbteil, nach ihren Abteilungen, nach ihren Stämmen. Und das Land hatte Ruhe vom Kriege. Und dies sind die Könige des Landes, welche die Kinder Israel schlugen, und deren Land sie in Besitz nahmen jenseit des Jordan, gegen Sonnenaufgang, vom Flusse Arnon bis zum Berge Hermon, und die ganze Ebene gegen Osten: Sihon, der König der Amoriter, der zu Hesbon wohnte; er herrschte von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon liegt, und zwar von der Mitte des Flusstales an {Vergl. die Anm. zu 4. Mose 13,23; (desgl. Jos. 13,9. 16)}, und über das halbe Gilead bis an den Fluss Jabbok, die Grenze der Kinder Ammon, und über die Ebene bis an den See Kinneroth, gegen Osten, und bis an das Meer der Ebene, das Salzmeer, gegen Osten, nach Beth-Jesimoth hin, und gegen Süden unter den Abhängen des Pisga; und das Gebiet Ogs, des Königs von Basan, von dem Überrest der Rephaim {O. Riesen; vergl. 1. Mose 15,20}, der zu Astaroth und zu Edrei wohnte; und er herrschte über den Berg Hermon und über Salka und über das ganze Basan, bis an die Grenze der Gesuriter und der Maakathiter, und über das halbe Gilead, die Grenze Sihons, des Königs von Hesbon. Mose, der Knecht Jahwes, und die Kinder Israel schlugen sie; und Mose, der Knecht Jahwes, gab es {d.h. das Land} als Besitztum den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamme Manasse. Und dies sind die Könige des Landes, welche Josua und die Kinder Israel schlugen diesseit des Jordan, nach Westen hin, von Baal-Gad in der Talebene des Libanon, bis an das kahle Gebirge, das gegen Seir aufsteigt. Und Josua gab es {d.h. das Land} den Stämmen Israels als Besitztum, nach ihren Abteilungen, im Gebirge und in der Niederung und in der Ebene und an den Abhängen und in der Wüste und im Süden: die Hethiter und die Amoriter und die Kanaaniter, die Perisiter, die Hewiter und die Jebusiter: der König von Jericho: einer; der König von Ai, das zur Seite von Bethel liegt, einer; der König von Jerusalem: einer; der König von Hebron: einer; der König von Jarmuth: einer; der König von Lachis: einer; der König von Eglon: einer; der König von Geser: einer; der König von Debir: einer; der König von Geder: einer; der König von Horma: einer; der König von Arad: einer; der König von Libna: einer; der König von Adullam: einer; der König von Makkeda: einer; der König von Bethel: einer; der König von Tappuach: einer; der König von Hepher: einer; der König von Aphek: einer; der König von Lascharon: einer; der König von Madon: einer; der König von Hazor: einer; der König von Schimron-Meron: einer; der König von Akschaph: einer; der König von Taanak: einer; der König von Megiddo: einer; der König von Kedesch: einer; der König von Jokneam, am Karmel: einer; der König von Dor, in dem Hügelgebiet von Dor: einer; der König von Gojim {O. der Nationen; wie 1. Mose 14,1} zu Gilgal: einer; der König von Tirza: einer. Aller Könige waren 31. Und Josua war alt, wohlbetagt, und Jahwe sprach zu ihm: Du bist alt, wohlbetagt, und vom Lande ist sehr viel übrig in Besitz zu nehmen. Dies ist das Land, das noch übrig ist: alle Bezirke der Philister und das ganze Gesuri; von dem Sihor, der vor Ägypten {d.h. östlich von Ägypten} fliesst, bis an die Grenze von Ekron gegen Norden, wird es zu den Kanaanitern gerechnet; die fünf Fürsten {H. Seren, Titel der Häupter fünf Philister-Städte} der Philister: der Gasiter, der Asdoditer, der Askaloniter, der Gathiter {Eig. der Eschkeloniter, der Gittiter} und der Ekroniter, und die Awim. Im Süden das {O. die Awim, im Süden; das usw.} ganze Land der Kanaaniter und Meara, das den Zidoniern gehört, bis Aphek, bis an die Grenze der Amoriter; und das Land der Gibliter und der ganze Libanon gegen Sonnenaufgang, von Baal-Gad, am Fusse des Berges Hermon, bis man nach Hamath kommt; alle Bewohner des Gebirges, vom Libanon bis Misrephot-Majim, alle Zidonier. Ich selbst werde sie vor den Kindern Israel austreiben; nur verlose es Israel als Erbteil, so wie ich dir geboten habe. Und nun verteile dieses Land als Erbteil den neun Stämmen und dem halben Stamme Manasse. - Mit ihm {d.h. Manasse} haben die Rubeniter und die Gaditer ihr Erbteil empfangen, welches Mose ihnen gegeben hat jenseit des Jordan gegen Osten, so wie Mose, der Knecht Jahwes, es ihnen gegeben hat: von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon ist, und zwar von der Stadt, die mitten im Flusstale liegt, und die ganze Ebene {die amoritische Hochebene} Medeba bis Dibon, und alle Städte Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon regierte, bis zur Grenze der Kinder Ammon; und Gilead und das Gebiet der Gesuriter und der Maakathiter und den ganzen Berg Hermon und das ganze Basan bis Salka, das ganze Reich Ogs in Basan, der zu Astaroth und zu Edrei regierte; (er war von dem Überrest der Rephaim übriggeblieben;) und Mose schlug sie und trieb sie aus. Aber die Kinder Israel trieben die Gesuriter und die Maakathiter nicht aus; und Gesur und Maakath haben in der Mitte Israels gewohnt bis auf diesen Tag. Nur dem Stamme Levi gab er kein Erbteil; die Feueropfer Jahwes, des Gottes Israels, sind sein Erbteil, so wie er zu ihm geredet hat. Und Mose gab dem Stamme der Kinder Ruben nach ihren Geschlechtern. Und es wurde ihnen als Gebiet zuteil: von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon ist, und zwar von der Stadt, die mitten im Flusstale liegt, und die ganze Ebene {die amoritische Hochebene} bei Medeba; Hesbon und alle seine Städte, die in der Ebene {die amoritische Hochebene} sind: Dibon und Bamoth-Baal und Beth-Baal-Meon, und Jahza und Kedemoth und Mephaath, und Kirjathaim und Sibma und Zereth-Schachar auf dem Berge der Talebene, und Beth-Peor und die Abhänge des Pisga und Beth-Jesimoth, und alle Städte der Ebene {die amoritische Hochebene}, und das ganze Reich Sihons, des Königs der Amoriter, der zu Hesbon regierte, welchen Mose schlug, ihn und die Fürsten von Midian: Ewi und Rekem und Zur und Hur und Reba, die Herrscher {Eig. die Eingesetzten, d.h. die Vasallen} Sihons, Bewohner des Landes. Und Bileam, den Sohn Beors, den Wahrsager, töteten die Kinder Israel mit dem Schwerte, nebst ihren Erschlagenen. Und die Grenze der Kinder Ruben war der Jordan und das Angrenzende {d.h. der Uferrand}. Das war das Erbteil der Kinder Ruben, nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Und Mose gab dem Stamme Gad, den Kindern Gad, nach ihren Geschlechtern. Und es wurde ihnen als Gebiet zuteil: Jaser und alle Städte Gileads, und die Hälfte des Landes der Kinder Ammon bis Aroer, das vor Rabba liegt; und von Hesbon bis Ramath-Mizpe und Betonim, und von Machanaim bis an die Grenze von Lidebir; und in der Talebene: Beth-Haram und Beth-Nimra und Sukkoth und Zaphon, der Rest von dem Reiche Sihons, des Königs von Hesbon, der Jordan und das Angrenzende bis an das Ende des Sees Kinnereth, jenseit des Jordan gegen Osten. Das war das Erbteil der Kinder Gad nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Und Mose gab dem halben Stamme Manasse. Und dem halben Stamme der Kinder Manasse wurde nach ihren Geschlechtern zuteil. Und ihr Gebiet war von Machanaim an, das ganze Basan, das ganze Reich Ogs, des Königs von Basan, und alle Dörfer Jairs, die in Basan sind, sechzig Städte. Und das halbe Gilead, und Astaroth und Edrei, die Städte des Reiches Ogs, in Basan, wurden den Söhnen Makirs, des Sohnes Manasses, zuteil, der Hälfte der Söhne Makirs, nach ihren Geschlechtern. Das ist es, was Mose in den Ebenen Moabs als Erbe ausgeteilt hat, jenseit des Jordan von Jericho, gegen Osten. Aber dem Stamme Levi gab Mose kein Erbteil; Jahwe, der Gott Israels, ist ihr Erbteil, so wie er zu ihnen geredet hat. Und dies ist es, was die Kinder Israel als Erbe im Lande Kanaan erhielten, was Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns, und die Häupter der Väter {d.h. Stamm- oder Familienhäupter;so auch Kap. 21,1 usw.} der Stämme der Kinder Israel ihnen als Erbe austeilten, durch das Los ihres Erbteils; so wie Jahwe durch Mose geboten hatte betreffs der neun Stämme und des halben Stammes. Denn das Erbteil der zwei Stämme und des halben Stammes hatte Mose jenseit des Jordan gegeben; den Leviten aber hatte er kein Erbteil in ihrer Mitte gegeben. Denn die Söhne Josephs bildeten zwei Stämme, Manasse und Ephraim; und man gab den Leviten kein Teil im Lande, ausser Städten zum Wohnen und deren Bezirken für ihr Vieh und für ihre Habe. So wie Jahwe dem Mose geboten hatte, also taten die Kinder Israel, und sie teilten das Land. Und die Kinder Juda traten in Gilgal zu Josua; und Kaleb, der Sohn Jephunnes, der Kenisiter, sprach zu ihm: Du kennst das Wort, welches Jahwe zu Mose, dem Manne Gottes, meinet- und deinetwegen in Kades-Barnea geredet hat. Vierzig Jahre war ich alt, als Mose, der Knecht Jahwes, mich von Kades-Barnea aussandte, um das Land auszukundschaften; und ich brachte ihm Antwort, wie es mir ums Herz war. Und meine Brüder, die mit mir hinaufgezogen waren, machten das Herz des Volkes verzagt; ich aber bin Jahwe, meinem Gott, völlig nachgefolgt. Da schwur Mose an selbigem Tage und sprach: Wenn nicht das Land, auf welches dein Fuss getreten ist, dir und deinen Söhnen zum Erbteil wird ewiglich! denn du bist Jahwe, meinem Gott, völlig nachgefolgt. Und nun siehe, Jahwe hat mich am Leben erhalten, so wie er geredet hat, diese 45 Jahre, seitdem Jahwe dieses Wort zu Mose geredet hat, als Israel in der Wüste umherwanderte; und nun siehe, ich bin heute 85 Jahre alt. Ich bin heute noch so stark wie an dem Tage, da Mose mich aussandte; wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt zum Streite und um aus- und einzuziehen. Und nun gib mir dieses Gebirge, von welchem Jahwe an jenem Tage geredet hat; denn du hast an jenem Tage gehört, dass die Enakim daselbst sind und grosse, feste Städte. Vielleicht ist Jahwe mit mir, dass ich sie austreibe, so wie Jahwe geredet hat. Und Josua segnete ihn und gab dem Kaleb, dem Sohne Jephunnes, Hebron zum Erbteil. Daher ward Hebron dem Kaleb, dem Sohne Jephunnes, dem Kenisiter, zum Erbteil bis auf diesen Tag, weil er Jahwe, dem Gott Israels, völlig nachgefolgt war. Der Name Hebrons war aber vordem: Stadt Arbas {H. Kirjath-Arba; vergl. 1. Mose 23,2; 35,27}; er war der grösste Mann unter den Enakim. - Und das Land hatte Ruhe vom Kriege. Und das Los fiel {Eig. ward} für den Stamm der Kinder Juda, nach ihren Geschlechtern, nach der Grenze Edoms hin, der Wüste Zin, gegen Mittag, im äussersten Süden. Und ihre Südgrenze war vom Ende des Salzmeeres, von der Zunge, die sich gegen Süden wendet; und sie lief aus südwärts von der Anhöhe Akrabbim und ging hinüber nach Zin, und sie stieg hinauf südlich von Kades-Barnea und ging hinüber nach Hezron, und sie stieg hinauf nach Addar und wandte sich nach Karka, und sie ging hinüber nach Azmon und lief aus an dem Bache Ägyptens; und der Ausgang der Grenze war nach dem Meere hin. Das soll eure Südgrenze {d.h. zugleich die Südgrenze des Landes Kanaan (4. Mose 34,3-5)} sein. - Und die Grenze gegen Osten war das Salzmeer bis an das Ende des Jordan. - Und die Grenze an der Nordseite war von der Meereszunge an, vom Ende des Jordan; und die Grenze stieg hinauf nach Beth-Hogla und ging hinüber nördlich von Beth-Araba; und die Grenze stieg hinauf zum Steine Bohans, des Sohnes Rubens; und die Grenze stieg von dem Tale Achor hinauf nach Debir, und sie wandte sich nördlich nach Gilgal {Ein unbekannter Ort dieses Namens; wohl dasselbe wie Geliloth in Kap. 18,17}, welches der Anhöhe Adummim gegenüber liegt, die südlich von dem Bache ist; und die Grenze ging hinüber zum Wasser En-Semes, und ihr Ausgang war nach En-Rogel hin; und die Grenze stieg das Tal des Sohnes Hinnoms hinauf, nach der Südseite der Jebusiter, das ist Jerusalem; und die Grenze stieg zu dem Gipfel des Berges hinauf, welcher vor dem Tale Hinnom, gegen Westen, am Ende der Talebene der Rephaim, gegen Norden liegt; und die Grenze zog sich herum von dem Gipfel des Berges nach der Quelle des Wassers Nephtoach, und lief nach den Städten des Gebirges Ephron hin; und die Grenze zog sich herum nach Baala, das ist Kirjath-Jearim; und von Baala wandte sich die Grenze gegen Westen nach dem Gebirge Seir und ging hinüber nach der Nordseite des Berges Jearim {O. nach der Nordseite von Har-Jearim}, das ist Kesalon, und sie stieg hinab nach Beth-Semes und ging hinüber nach Timna; und die Grenze lief nach der Nordseite von Ekron hin; und die Grenze zog sich herum nach Schikkeron und ging hinüber nach dem Berge von Baala, und sie lief aus bei Jabneel; und der Ausgang der Grenze war nach dem Meere hin. - Und die Westgrenze war das grosse Meer und das Angrenzende {d.h. die Küste; so auch V.47}. Das war die Grenze der Kinder Juda ringsum nach ihren Geschlechtern. Und Kaleb, dem Sohne Jephunnes, gab er ein Teil inmitten der Kinder Juda, nach dem Befehle Jahwes an Josua: Die Stadt Arbas {H. Kirjath-Arba; vergl. 1. Mose 23,2; 35,27}, des Vaters Enaks, das ist Hebron. Und Kaleb trieb von dannen aus die drei Söhne Enaks, Scheschai und Achiman und Talmai, Kinder Enaks. Und von dannen zog er hinauf gegen die Bewohner von Debir; der Name von Debir war aber vordem Kirjath-Sepher. Und Kaleb sprach: Wer Kirjath-Sepher schlägt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Aksa zum Weibe. Da nahm es Othniel ein, der Sohn Kenas', ein Bruder Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Aksa zum Weibe. Und es geschah, als sie einzog, da trieb sie ihn an, ein Feld von ihrem Vater zu fordern. Und sie sprang von dem Esel herab. Und Kaleb sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Gib mir einen Segen; denn ein Mittagsland hast du mir gegeben, so gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die oberen Quellen und die unteren Quellen. Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Juda, nach ihren Geschlechtern. Und die Städte am Ende des Stammes der Kinder Juda, gegen die Grenze Edoms hin im Süden, waren: Kabzeel und Eder und Jagur, und Kina und Dimona und Adada, und Kedesch und Hazor und Jithnan; Siph und Telem und Bealoth, und Neu-Hazor und Kerijoth-Hezron, das ist Hazor; Amam und Schema und Molada, und Hazor-Gadda und Heschmon und Beth-Pelet, und Hazar-Schual und Beerseba und Bisjothja; Baala und Ijim und Ezem, und El-Tolad und Kesil und Horma, und Ziklag und Madmanna und Sansanna, und Lebaoth und Schilchim und Ajin und Rimmon: aller Städte waren 29 und ihre Dörfer. - In der Niederung: Eschtaol und Zorha und Aschna, und Sanoach und En-Gannim, Tappuach und Enam, Jarmuth und Adullam, Soko und Aseka, und Schaaraim und Adithaim und Gedera und Gederothaim: vierzehn Städte und ihre Dörfer. Zenan und Hadascha und Migdal-Gad, und Dilhan und Mizpe und Joktheel, Lachis und Bozkath und Eglon, und Kabbon und Lachmas {And.: Lachmam} und Kithlisch, und Gederoth, Beth-Dagon und Naama und Makkeda: sechzehn Städte und ihre Dörfer. Libna und Ether und Aschan, und Jiphtach und Aschna und Nezib, und Kehila und Aksib und Marescha: neun Städte und ihre Dörfer. Ekron und seine Tochterstädte und seine Dörfer. Von Ekron an und westwärts, alle, die zur Seite von Asdod lagen, und ihre Dörfer: Asdod, seine Tochterstädte und seine Dörfer; Gasa, seine Tochterstädte und seine Dörfer, bis an den Bach Ägyptens, und das grosse Meer und das Angrenzende. Und im Gebirge: Schamir und Jattir und Soko, und Danna und Kirjath-Sanna, das ist Debir, und Anab und Eschtemo und Anim, und Gosen und Holon und Gilo: elf Städte und ihre Dörfer. Arab und Duma und Eschhan, und Janum und Beth-Tappuach und Apheka, und Humta und Kirjath-Arba, das ist Hebron, und Zior: neun Städte und ihre Dörfer. Maon, Karmel und Siph und Juta, und Jisreel und Jokdeam und Sanoach, Kajin, Gibea und Timna: zehn Städte und ihre Dörfer. Halchul, Beth-Zur und Gedor, und Maarath und Beth-Anoth und Eltekon: sechs Städte und ihre Dörfer. Kirjath-Baal, das ist Kirjath-Jearim, und Rabba: zwei Städte und ihre Dörfer. - In der Wüste: Beth-Araba, Middin und Sekaka, und Nibschan und Ir-Hammelach {Salzstadt (am toten Meere)} und Engedi: sechs Städte und ihre Dörfer. Aber die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, - die Kinder Juda vermochten sie nicht auszutreiben; und die Jebusiter haben mit den Kindern Juda in Jerusalem gewohnt bis auf diesen Tag. Und das Los kam heraus für die Söhne Josephs vom Jordan von Jericho an, bei dem Wasser von Jericho gegen Osten: die Wüste, die von Jericho auf das Gebirge von Bethel hinaufsteigt; und die Grenze {Eig. und es, d.h. das Los} lief von Bethel nach Lus und ging hinüber nach der Grenze der Arkiter, nach Ataroth; und sie stieg westwärts hinab nach der Grenze der Japhletiter, bis an die Grenze von Unter-Beth-Horon und bis Geser; und ihr Ausgang war nach dem Meere hin. So erhielten die Söhne Josephs, Manasse und Ephraim, ihr Erbteil. Und es war die Grenze der Kinder Ephraim, nach ihren Geschlechtern: die Grenze ihres Erbteils gegen Osten war Ateroth-Addar bis Ober-Beth-Horon, und die Grenze lief gegen Westen nach Mikmethath hin, nördlich; und die Grenze wandte sich gegen Osten nach Taanath-Silo und ging daran vorbei gegen Osten nach Janocha; und sie stieg von Janocha hinab nach Ataroth und Naarath, und stiess an Jericho und lief aus am Jordan; von Tappuach ging die Grenze gegen Westen nach dem Bache Kana, und ihr Ausgang war nach dem Meere hin. Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Ephraim nach ihren Geschlechtern, nebst den Städten, welche für die Kinder Ephraim abgesondert wurden inmitten des Erbteils der Kinder Manasse: alle Städte und ihre Dörfer. - Aber sie trieben die Kanaaniter nicht aus, die zu Geser wohnten; und die Kanaaniter haben inmitten von Ephraim gewohnt bis auf diesen Tag, und sie wurden fronpflichtig. Und das Los kam heraus {Eig. ward; so auch V.2} für den Stamm Manasse, denn er war der Erstgeborene Josephs - für Makir, den Erstgeborenen Manasses, den Vater Gileads; da er ein Kriegsmann war, so wurden ihm Gilead und Basan zuteil. Und es kam heraus für die übrigen Söhne Manasses, nach ihren Geschlechtern: für die Söhne Abiesers und für die Söhne Heleks und für die Söhne Asriels und für die Söhne Sichems und für die Söhne Hephers und für die Söhne Schemidas; das waren die Kinder Manasses, des Sohnes Josephs, die Männlichen, nach ihren Geschlechtern. Und Zelophchad, der Sohn Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; und dies sind die Namen seiner Töchter: Machla und Noa, Chogla, Milka und Tirza. Und sie traten herzu vor Eleasar, den Priester, und vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die Fürsten, und sprachen: Jahwe hat Mose geboten, uns ein Erbteil unter unseren Brüdern zu geben. Und er gab ihnen, nach dem Befehle Jahwes, ein Erbteil unter den Brüdern ihres Vaters. Und so fielen dem Manasse zehn Anteile {W. Messschnüre} zu, ausser dem Lande Gilead und Basan, das jenseit des Jordan liegt; denn die Töchter Manasses erhielten ein Erbteil unter seinen Söhnen. Das Land Gilead aber wurde den übrigen Söhnen Manasses zuteil. Und die Grenze Manasses war von Aser nach Mikmethath, das vor Sichem liegt; und die Grenze ging nach rechts zu den Bewohnern von En-Tappuach hin. Dem Manasse gehörte das Land Tappuach; aber Tappuach, an der Grenze Manasses, gehörte den Kindern Ephraim. Und die Grenze stieg hinab nach dem Bache Kana, südlich vom Bache. Diese Städte gehörten Ephraim inmitten der Städte Manasses. Und das Gebiet Manasses war nördlich vom Bache, und sein Ausgang war nach dem Meere hin. Gegen Süden gehörte es dem Ephraim, und gegen Norden dem Manasse; und das Meer war seine Grenze. Und gegen Norden stiessen sie {d.h. die Manassiter} an Aser, und gegen Osten an Issaschar. Und Manasse erhielt in Issaschar und in Aser: Beth-Schean und seine Tochterstädte, und Jibleam und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Dor und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Dor und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Taanak und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Megiddo und seine Tochterstädte: das Dreihügelgebiet. - Aber die Kinder Manasse vermochten diese Städte nicht in Besitz zu nehmen, und die Kanaaniter wollten in diesem Lande bleiben. Und es geschah, als die Kinder Israel erstarkten, da machten sie die Kanaaniter fronpflichtig; aber sie trieben sie keineswegs aus. Und die Kinder Joseph redeten zu Josua und sprachen: Warum hast du mir nur ein Los und eine Messschnur als Erbteil gegeben, da ich doch ein zahlreiches Volk bin, soweit Jahwe mich bis jetzt gesegnet hat? Und Josua sprach zu ihnen: Wenn du ein zahlreiches Volk bist, so ziehe in den Wald hinauf und haue dir daselbst aus in dem Lande der Perisiter und der Rephaim {O. Riesen}, wenn dir das Gebirge Ephraim zu enge ist. Und die Kinder Joseph sprachen: Das Gebirge reicht für uns nicht aus, und {And.: werden wir nicht erlangen, denn usw.} bei allen Kanaanitern, die im Tallande wohnen, sind eiserne Wagen: bei denen, die in Beth-Schean und seinen Tochterstädten, und bei denen, die im Tale Jisreel wohnen. Da sprach Josua zum Hause Joseph, zu Ephraim und zu Manasse, und sagte: Du bist ein zahlreiches Volk und hast eine grosse Kraft; nicht ein Los sollst du haben, sondern das Gebirge soll dir zuteil werden. Da es ein Wald ist, so haue ihn aus, und seine Ausläufer sollen dir gehören; denn du wirst die Kanaaniter austreiben, wenn sie auch eiserne Wagen haben, und wenn sie auch stark sind. Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel versammelte sich nach Silo, und sie schlugen daselbst das Zelt der Zusammenkunft auf; und das Land war vor ihnen unterjocht. Und es blieben unter den Kindern Israel sieben Stämme übrig, deren Erbteil man noch nicht ausgeteilt hatte. Da sprach Josua zu den Kindern Israel: Wie lange werdet ihr euch lässig zeigen hinzugehen, um das Land in Besitz zu nehmen, welches Jahwe, der Gott eurer Väter, euch gegeben hat? Nehmet euch drei Männer für den Stamm, und ich will sie aussenden; und sie sollen sich aufmachen und das Land durchwandern und es aufschreiben nach Verhältnis ihres Erbteils, und dann zu mir kommen. Und sie sollen es unter sich in sieben Teile verteilen. Juda soll auf seinem Gebiet bleiben gegen Süden, und das Haus Joseph soll auf seinem Gebiet bleiben gegen Norden. Ihr aber sollt das Land aufschreiben zu sieben Teilen und mir das Verzeichnis hierherbringen; und ich werde euch das Los werfen, hier vor Jahwe, unserem Gott. Denn die Leviten haben kein Teil in eurer Mitte, denn das Priestertum Jahwes ist ihr Erbteil. Und Gad und Ruben und der halbe Stamm Manasse haben jenseit des Jordan, gegen Osten, ihr Erbteil empfangen, welches Mose, der Knecht Jahwes, ihnen gegeben hat. Und die Männer machten sich auf und gingen hin. Und Josua gebot denen, die hingingen, um das Land aufzuschreiben, und sprach: Gehet hin und durchwandert das Land und schreibet es auf und kommet wieder zu mir; und hier werde ich euch das Los werfen vor Jahwe, zu Silo. Und die Männer gingen hin und durchzogen das Land und schrieben es, nach den Städten, zu sieben Teilen auf in ein Buch; und sie kamen zu Josua in das Lager nach Silo zurück. Da warf ihnen Josua das Los zu Silo vor Jahwe. Und Josua teilte daselbst das Land den Kindern Israel aus nach ihren Abteilungen. Und es kam herauf das Los des Stammes der Kinder Benjamin nach ihren Geschlechtern. Und das Gebiet ihres Loses kam heraus zwischen den Kindern Juda und den Kindern Joseph. Und ihre Grenze auf der Nordseite fing am Jordan an; und die Grenze stieg hinauf nach der Nordseite von Jericho und stieg auf das Gebirge gegen Westen, und ihr Ausgang war nach der Wüste von Beth-Awen hin; und von dort ging die Grenze hinüber nach Lus, nach der Südseite von Lus, das ist Bethel; und die Grenze stieg hinab nach Ateroth-Addar, bei dem Berge {O. über den Berg}, der südlich von Unter-Beth-Horon ist. - Und die Grenze zog sich herum und wandte sich nach der Westseite, südwärts von dem Berge, der vor Beth-Horon nach Süden liegt, und ihr Ausgang war nach Kirjath-Baal hin, das ist Kirjath-Jearim, einer Stadt der Kinder Juda; das war die Westseite. - Und die Südseite fing an am Ende {W. Und die Südseite: vom Ende} von Kirjath-Jearim; und die Grenze lief aus nach Westen hin, und sie lief nach der Quelle des Wassers Nephtoach hin; und die Grenze stieg hinab zu dem Ende des Berges, welcher vor dem Tale des Sohnes Hinnoms in der Talebene der Rephaim gegen Norden liegt; und sie stieg das Tal Hinnom hinab nach der Südseite der Jebusiter, und sie stieg hinab nach En-Rogel; und sie zog sich nordwärts herum und lief nach En-Semes, und sie lief nach Geliloth hin, das der Anhöhe Adummim gegenüber liegt; und sie stieg hinab zum Steine Bohans, des Sohnes Rubens, und ging hinüber nach der Seite, die der Araba {O. der Ebene; vergl. die Anm. zu 5. Mose 1,1} nordwärts gegenüber liegt, und stieg hinab nach der Araba; und die Grenze ging hinüber nach der Nordseite von Beth-Hogla, und der Ausgang der Grenze war nach der nördlichen Zunge des Salzmeeres, nach dem südlichen Ende des Jordan hin. Das war die Südgrenze. - Und der Jordan begrenzte es an der Ostseite. Das war das Erbteil der Kinder Benjamin, nach seinen Grenzen ringsum, nach ihren Geschlechtern. Und die Städte des Stammes der Kinder Benjamin, nach ihren Geschlechtern, waren: Jericho und Beth-Hogla und Emek-Keziz, und Beth-Araba und Zemaraim und Bethel, und Awim und Para und Ophra, und Kephar-Ammoni {d.h. das Dorf der Ammoniter} und Ophni und Geba: Zwölf Städte und ihre Dörfer; Gibeon und Rama und Beeroth, und Mizpe und Kephira und Moza, und Rekem und Jirpeel und Tarala, und Zela, Eleph, und die Jebusiter, das ist Jerusalem, Gibeath, Kirjath: vierzehn Städte und ihre Dörfer. Das war das Erbteil der Kinder Benjamin nach ihren Geschlechtern. Und das zweite Los kam herauf für Simeon, für den Stamm der Kinder Simeon, nach ihren Geschlechtern; und ihr Erbteil war mitten in dem Erbteil der Kinder Juda. Und es ward ihnen zum Erbteil: Beerseba und Scheba und Molada, und Hazar-Schual und Bala und Ezem, und Eltolad und Bethul und Horma, und Ziklag und Beth-Markaboth und Hazar-Susa, und Beth-Lebaoth und Scharuchen: dreizehn Städte und ihre Dörfer; Ain, Rimmon und Ether und Aschan: vier Städte und ihre Dörfer; und alle Dörfer, die rings um diese Städte liegen, bis Baalath-Beer, das ist Süd-Ramath. Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Simeon, nach ihren Geschlechtern. Von der Messschnur der Kinder Juda war das Erbteil der Kinder Simeon; denn das Teil der Kinder Juda war zu gross für sie, und so erhielten die Kinder Simeon ihr Erbteil mitten in ihrem Erbteil. Und das dritte Los kam herauf für die Kinder Sebulon, nach ihren Geschlechtern. Und die Grenze ihres Erbteils war bis Sarid; und ihre Grenze stieg hinauf westwärts, und zwar nach Marhala, und stiess an Dabbescheth und stiess an den Bach, der vor Jokneam fliesst; und sie kehrte um von Sarid, ostwärts, gegen Sonnenaufgang, nach der Grenze von Kisloth-Tabor, und lief nach Daberath hin und stieg hinauf nach Japhija; und von dort ging sie hinüber ostwärts gegen Sonnenaufgang, nach Gath-Hepher, nach Eth-Kazin, und lief aus bei Rimmon, das sich nach Nea hin erstreckt {And.: lief aus bei Rimmon-Methoar, Nea}. Und die Grenze wandte sich um dasselbe nördlich nach Hannathon, und ihr Ausgang war das Tal Jiphtach-El; ... und Kattath und Nahalal und Schimron und Jidala und Bethlehem: zwölf Städte und ihre Dörfer. Das war das Erbteil der Kinder Sebulon, nach ihren Geschlechtern, diese Städte und ihre Dörfer. Für Issaschar kam das vierte Los heraus, für die Kinder Issaschar, nach ihren Geschlechtern. Und ihr Gebiet war nach Jisreel hin, und Kesulloth und Schunem, und Hapharaim und Schion und Anacharath, und Rabbith und Kischjon und Ebez, und Remeth und En-Gannim und En-Hadda und Beth-Pazez; und die Grenze stiess an Tabor und Schachazuma und Beth-Semes, und der Ausgang ihrer Grenze war am Jordan: sechzehn Städte und ihre Dörfer. Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Issaschar, nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Und das fünfte Los kam heraus für den Stamm der Kinder Aser, nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze war: Helkath und Hali und Beten und Akschaph, und Allammelek und Amhad und Mischeal; und sie stiess an den Karmel, gegen Westen, und an den Sihor-Libnath; und sie kehrte um gegen Sonnenaufgang nach Beth-Dagon und stiess an Sebulon und an das Tal Jiphtach-El, nördlich von Beth-Emek und Nehiel, und sie lief nach Kabul hin zur Linken {d.h. gegen Norden}, und Ebron und Rechob und Hammon und Kana, bis Zidon, der grossen Stadt; und die Grenze kehrte um nach Rama und bis zur festen Stadt Tyrus {Hebr. Zor}; und die Grenze kehrte um nach Hosa, und ihr Ausgang war nach dem Meere hin von dem Striche Aksib an {O. an dem Landstrich gegen Aksib hin}; ... und Umma und Aphek und Rechob: 22 Städte und ihre Dörfer. Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Aser, nach ihren Geschlechtern, diese Städte und ihre Dörfer. Für die Kinder Naphtali kam das sechste Los heraus, für die Kinder Naphtali, nach ihren Geschlechtern. Und ihre Grenze war von Heleph, von der Terebinthe zu Zaanannim, und Adami-Nekeb und Jabneel bis Lakum, und ihr Ausgang war am Jordan; und die Grenze kehrte um westwärts nach Asnoth-Tabor und lief von dort nach Hukkok hin. Und so stiess sie an Sebulon gegen Süden, und an Aser stiess sie gegen Westen, und an Juda {"an Juda" ist wahrsch. eine verderbte Lesart} am Jordan gegen Sonnenaufgang. Und die festen Städte waren: Ziddim, Zer und Hammath, Rakkath und Kinnereth, und Adama und Rama und Hazor, und Kedes und Edrei und En-Hazor, und Jiron und Migdal-El, Horem und Beth-Anath und Beth-Semes: neunzehn Städte und ihre Dörfer. Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Naphtali, nach ihren Geschlechtern, die Städte und ihre Dörfer. Für den Stamm der Kinder Dan, nach ihren Geschlechtern, kam das siebte Los heraus. Und das Gebiet ihres Erbteils war: Zorha und Eschtaol und Ir-Semes, und Schaalabbin und Ajjalon und Jithla, und Elon und Timnatha und Ekron, und Elteke und Gibbethon und Baalath, und Jehud und Bne-Berak und Gath-Rimmon, und Me-Jarkon und Rakkon, mit dem Gebiete gegenüber Japho. Und die Grenze der Kinder Dan ging später weiter als diese; denn die Kinder Dan zogen hinauf und stritten wider Leschem {Leschem gleich Lais; vergl. Richt. 18,29}, und nahmen es ein und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes, und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin; und sie nannten Leschem Dan, nach dem Namen ihres Vaters Dan. Das war das Erbteil des Stammes der Kinder Dan nach ihren Geschlechtern, diese Städte und ihre Dörfer. Und als sie die Verteilung des Landes nach seinen Grenzen vollendet hatten, gaben die Kinder Israel Josua, dem Sohne Nuns, ein Erbteil in ihrer Mitte. Nach dem Befehle Jahwes gaben sie ihm die Stadt, die er verlangte, Timnath-Serach im Gebirge Ephraim; und er baute die Stadt und wohnte darin. Das sind die Erbteile, welche Eleasar, der Priester, und Josua, der Sohn Nuns, und die Häupter der Väter der Stämme der Kinder Israel durch das Los austeilten zu Silo, vor Jahwe, an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und so vollendeten sie die Verteilung des Landes. Und Jahwe redete zu Josua und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich: Bestimmet euch die Zufluchtstädte, von welchen ich durch Mose zu euch geredet habe {4. Mose 35,6 usw.; 5. Mose 19,1 usw.}, dass dahin fliehe ein Totschläger, der jemand aus Versehen, unabsichtlich {W. ohne Wissen; so auch V.5}, erschlagen hat; und sie seien euch zur Zuflucht vor dem Bluträcher. Und er soll in eine von diesen Städten fliehen, und an dem Eingang des Stadttores stehen und vor den Ohren der Ältesten jener Stadt seine Sache vorbringen; und sie sollen ihn zu sich in die Stadt aufnehmen und ihm einen Ort geben, dass er bei ihnen wohne. Und wenn der Bluträcher ihm nachjagt, so sollen sie den Totschläger nicht in seine Hand ausliefern; denn er hat seinen Nächsten unabsichtlich erschlagen, und er hasste ihn vordem nicht. Und er soll in jener Stadt wohnen, bis er vor der Gemeinde zu Gericht gestanden hat, bis zum Tode des Hohenpriesters, der in jenen Tagen sein wird; alsdann mag der Totschläger zurückkehren und in seine Stadt und in sein Haus kommen, in die Stadt, aus welcher er geflohen ist. - Und sie heiligten Kedes in Galiläa, im Gebirge Naphtali, und Sichem im Gebirge Ephraim, und Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Gebirge Juda. Und jenseit des Jordan von Jericho, gegen Osten, bestimmten sie Bezer in der Wüste, in der Ebene, vom Stamme Ruben; und Ramoth in Gilead, vom Stamme Gad; und Golan in Basan, vom Stamme Manasse. Das waren die bestimmten Städte für alle Kinder Israel und für den Fremdling, der in ihrer Mitte weilte, auf dass dahin fliehe ein jeder, der jemand aus Versehen erschlagen würde, damit er nicht durch die Hand des Bluträchers sterbe, bis er vor der Gemeinde gestanden habe. Und die Häupter der Väter der Leviten traten zu Eleasar, dem Priester, und zu Josua, dem Sohne Nuns, und zu den Häuptern der Väter der Stämme der Kinder Israel, und redeten zu ihnen zu Silo, im Lande Kanaan, und sprachen: Jahwe hat durch Mose geboten, uns Städte zum Wohnen zu geben, und deren Bezirke für unser Vieh {4. Mose 35,2}. Und die Kinder Israel gaben den Leviten von ihrem Erbteil diese Städte und ihre Bezirke, nach dem Befehle Jahwes: Und das Los kam heraus für die Familien der Kehathiter. Und die Söhne Aarons, des Priesters, aus den Leviten, erhielten vom Stamme Juda und vom Stamme der Simeoniter und vom Stamme Benjamin, durchs Los, dreizehn Städte; und die übrigen Söhne Kehaths, von den Geschlechtern des Stammes Ephraim und vom Stamme Dan und vom halben Stamme Manasse, durchs Los, zehn Städte. Und die Söhne Gersons erhielten von den Geschlechtern des Stammes Issaschar und vom Stamme Aser und vom Stamme Naphtali und vom halben Stamme Manasse in Basan, durchs Los, dreizehn Städte; die Söhne Meraris, nach ihren Familien, vom Stamme Ruben und vom Stamme Gad und vom Stamme Sebulon zwölf Städte. Und so gaben die Kinder Israel den Leviten diese Städte und ihre Bezirke durchs Los, so wie Jahwe durch Mose geboten hatte. Und sie gaben vom Stamme der Kinder Juda und vom Stamme der Kinder Simeon folgende Städte, die man mit Namen nannte; und sie wurden den Söhnen Aarons, von den Familien der Kehathiter, aus den Kindern Levi, zuteil (denn für sie war das erste Los). Und sie gaben ihnen die Stadt Arbas {H. Kirjath-Arba}, des Vaters Enaks, das ist Hebron, im Gebirge Juda, und ihre Bezirke rings um sie her. Aber das Feld der Stadt und ihre Dörfer gaben sie Kaleb, dem Sohne Jephunnes, als sein Eigentum. Und sie gaben den Söhnen Aarons, des Priesters, die Zufluchtstadt für den Totschläger, Hebron und seine Bezirke; und Libna und seine Bezirke, und Jattir und seine Bezirke, und Eschtemoa und seine Bezirke, und Holon und seine Bezirke, und Debir und seine Bezirke, und Ain und seine Bezirke, und Jutta und seine Bezirke, und Beth-Semes und seine Bezirke: neun Städte von diesen beiden Stämmen. Und vom Stamme Benjamin: Gibeon und seine Bezirke, Geba und seine Bezirke, Anathoth und seine Bezirke, und Almon und seine Bezirke: vier Städte. Alle Städte der Söhne Aarons, der Priester: dreizehn Städte und ihre Bezirke. Und was die Familien der Söhne Kehaths, der Leviten, die übrigen von den Söhnen Kehaths, betrifft, so waren die Städte ihres Loses vom Stamme Ephraim. Und sie gaben ihnen die Zufluchtstadt für den Totschläger, Sichem und seine Bezirke im Gebirge Ephraim; und Geser und seine Bezirke, und Kibzaim und seine Bezirke, und Beth-Horon und seine Bezirke: vier Städte. Und vom Stamme Dan: Elteke und seine Bezirke, Gibbethon und seine Bezirke, Ajjalon und seine Bezirke, Gath-Rimmon und seine Bezirke: vier Städte. Und von der Hälfte des Stammes Manasse: Taanak und seine Bezirke, und Gath-Rimmon und seine Bezirke: zwei Städte. Aller Städte waren zehn und ihre Bezirke, für die Familien der übrigen Söhne Kehaths. Und den Söhnen Gersons, aus den Geschlechtern der Leviten, gaben sie vom halben Stamme Manasse: Die Zufluchtstadt für den Totschläger, Golan in Basan und seine Bezirke; und Beeschtera und seine Bezirke: zwei Städte. Und vom Stamme Issaschar: Kischjon und seine Bezirke, Daberath und seine Bezirke, Jarmuth und seine Bezirke, En-Gannim und seine Bezirke: vier Städte. Und vom Stamme Aser: Mischeal und seine Bezirke, Abdon und seine Bezirke, Helkath und seine Bezirke, und Rechob und seine Bezirke: vier Städte. Und vom Stamme Naphtali: Die Zufluchtstadt für den Totschläger, Kedes in Galiläa und seine Bezirke; und Hammoth-Dor und seine Bezirke, und Kartan und seine Bezirke: drei Städte. Alle Städte der Gersoniter, nach ihren Familien: dreizehn Städte und ihre Bezirke. Und den Familien der Söhne Meraris, den übrigen Leviten, gaben sie vom Stamme Sebulon: Jokneam und seine Bezirke, Karta und seine Bezirke, Dimna und seine Bezirke, Nahalal und seine Bezirke: vier Städte. Und vom Stamme Ruben: Bezer und seine Bezirke, und Jahza und seine Bezirke, Kedemoth und seine Bezirke, und Mephaath und seine Bezirke: vier Städte. Und vom Stamme Gad: die Zufluchtstadt für den Totschläger, Ramoth in Gilead und seine Bezirke; und Machanaim und seine Bezirke, Hesbon und seine Bezirke, Jaser und seine Bezirke; aller Städte waren vier. Alle Städte der Söhne Meraris, nach ihren Familien, der übrigen von den Geschlechtern der Leviten: ihr Los war zwölf Städte. Alle Städte der Leviten inmitten des Eigentums der Kinder Israel: 48 Städte und ihre Bezirke. Diese Städte hatten, Stadt für Stadt, ihre Bezirke rings um sich her: also war es bei allen diesen Städten. Und so gab Jahwe Israel das ganze Land, welches er ihren Vätern zu geben geschworen hatte; und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin. Und Jahwe schaffte ihnen Ruhe ringsumher nach allem, was er ihren Vätern geschworen hatte; und keiner von allen ihren Feinden hielt vor ihnen stand: alle ihre Feinde gab Jahwe in ihre Hand. Es fiel kein Wort dahin von all den guten Worten, welche Jahwe zu dem Hause Israel geredet hatte; alles traf ein. Damals berief Josua die Rubeniter und die Gaditer und den halben Stamm Manasse, und er sprach zu ihnen: Ihr habt alles beobachtet, was Mose, der Knecht Jahwes, euch geboten hat, und habt meiner Stimme gehorcht in allem, was ich euch geboten habe. Ihr habt eure Brüder nicht verlassen diese lange Zeit bis auf diesen Tag, und habt das Gebot Jahwes, eures Gottes, beobachtet {Eig. und habt beobachtet, was in Bezug auf das Gebot Jahwes... zu beobachten war}. Und nun hat Jahwe, euer Gott, euren Brüdern Ruhe geschafft, wie er zu ihnen geredet hat; und nun wendet euch und ziehet nach euren Zelten, in das Land eures Eigentums, welches Mose, der Knecht Jahwes, euch jenseit des Jordan gegeben hat. Nur achtet wohl darauf, das Gebot und das Gesetz zu tun, welches Mose, der Knecht Jahwes, euch geboten hat: Jahwe, euren Gott, zu lieben und auf allen seinen Wegen zu wandeln und seine Gebote zu beobachten, und ihm anzuhangen und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele. Und Josua segnete sie und entliess sie; und sie zogen nach ihren Zelten. Und der einen Hälfte des Stammes Manasse hatte Mose in Basan ein Erbteil gegeben; aber seiner anderen Hälfte hatte Josua mit ihren Brüdern diesseit des Jordan, gegen Westen, ihr Erbteil gegeben. Und als Josua sie nach ihren Zelten entliess, da segnete er auch sie, und er sprach zu ihnen und sagte: Kehret nach euren Zelten zurück mit vielen Reichtümern und mit sehr vielem Vieh, mit Silber und mit Gold und mit Erz und mit Eisen und mit Kleidern in grosser Menge; teilet die Beute eurer Feinde mit euren Brüdern. So kehrten die Kinder Ruben und die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse zurück und zogen weg von den Kindern Israel, von Silo, das im Lande Kanaan ist, um in das Land Gilead zu ziehen, in das Land ihres Eigentums, in welchem sie sich ansässig gemacht hatten nach dem Befehle Jahwes durch Mose. Und als sie in die Bezirke des Jordan kamen, die im Lande Kanaan sind, da bauten die Kinder Ruben und die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse daselbst einen Altar am Jordan, einen Altar, gross von Ansehen. Und die Kinder Israel hörten sagen: Siehe, die Kinder Ruben und die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse haben einen Altar gebaut, angesichts des Landes Kanaan, in den Bezirken des Jordan, den Kindern Israel gegenüber. Und als die Kinder Israel es hörten, da versammelte sich die ganze Gemeinde der Kinder Israel nach Silo, um wider sie hinaufzuziehen zum Kriege. Und die Kinder Israel sandten zu den Kindern Ruben und zu den Kindern Gad und zu dem halben Stamme Manasse, in das Land Gilead, Pinehas, den Sohn Eleasars, des Priesters, und zehn Fürsten mit ihm, je einen Fürsten für ein Vaterhaus, von allen Stämmen Israels; und sie waren ein jeder das Haupt ihres Vaterhauses unter den Tausenden Israels. Und sie kamen zu den Kindern Ruben und zu den Kindern Gad und zu dem halben Stamme Manasse, in das Land Gilead, und redeten mit ihnen und sprachen: So spricht die ganze Gemeinde Jahwes: Was ist das für eine Treulosigkeit, die ihr gegen den Gott Israels begangen habt, dass ihr euch heute abwendet von der Nachfolge Jahwes, indem ihr euch einen Altar bauet, um euch heute wider Jahwe zu empören? Ist es uns zu wenig an der Ungerechtigkeit Peors, von welcher wir uns noch nicht gereinigt haben bis auf diesen Tag, und doch kam die Plage {O. als die Plage kam} über die Gemeinde Jahwes? Und ihr, ihr wendet euch heute ab von der Nachfolge Jahwes! Und es wird geschehen, empöret ihr euch heute wider Jahwe, so wird er morgen über die ganze Gemeinde Israels erzürnen. Jedoch wenn das Land eures Eigentums unrein ist, so kommet herüber in das Land des Eigentums Jahwes, wo die Wohnung Jahwes weilt, und machet euch ansässig in unserer Mitte, aber empöret euch nicht wider Jahwe, und empöret euch nicht wider uns, indem ihr euch einen Altar bauet ausser dem Altar Jahwes, unseres Gottes. Hat nicht Achan, der Sohn Serachs, Untreue an dem Verbannten begangen? und ein Zorn kam über die ganze Gemeinde Israels; und er kam nicht als ein Einzelner um in seiner Ungerechtigkeit. Und die Kinder Ruben und die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse antworteten und sprachen zu den Häuptern der Tausende Israels: Der Gott {El} der Götter, Jahwe, der Gott {El} der Götter, Jahwe, er weiss es, und Israel soll es wissen: wenn es aus Empörung, und wenn es aus Treulosigkeit gegen Jahwe geschehen ist, - so mögest du uns nicht retten an diesem Tage! - dass wir uns einen Altar gebaut haben, um uns von der Nachfolge Jahwes abzuwenden, und wenn es geschehen ist, um Brandopfer und Speisopfer darauf zu opfern, und wenn, um Friedensopfer darauf zu opfern, so möge Jahwe es fordern! Und wenn wir nicht aus Besorgnis vor einer Sache dies getan haben, indem wir sprachen: Künftig werden eure Kinder zu unseren Kindern sprechen und sagen: Was habt ihr mit Jahwe, dem Gott Israels, gemein? Jahwe hat ja eine Grenze, den Jordan, zwischen uns und euch gesetzt, ihr Kinder Ruben und ihr Kinder Gad; ihr habt kein Teil an Jahwe! Und so würden eure Kinder machen, dass unsere Kinder aufhörten, Jahwe zu fürchten. Und so sprachen wir: Wir wollen uns doch daran machen, den Altar zu bauen, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer; sondern ein Zeuge soll er sein zwischen uns und euch und zwischen unseren Geschlechtern nach uns, damit wir den Dienst Jahwes vor ihm verrichten mit unseren Brandopfern und mit unseren Schlachtopfern und mit unseren Friedensopfern, und damit nicht eure Kinder künftig zu unseren Kindern sagen: Ihr habt kein Teil an Jahwe! Und wir sprachen: Geschieht es, dass sie künftig zu uns oder zu unseren Geschlechtern also sprechen, so werden wir sagen: Sehet das Abbild des Altars Jahwes, welches unsere Väter gemacht haben, nicht für Brandopfer und nicht für Schlachtopfer; sondern ein Zeuge sollte er sein zwischen uns und euch! Fern sei es von uns, dass wir uns wider Jahwe empören und uns heute von der Nachfolge Jahwes abwenden, indem wir einen Altar bauen für Brandopfer, für Speisopfer und für Schlachtopfer, ausser dem Altar Jahwes, unseres Gottes, der vor seiner Wohnung ist! Und als Pinehas, der Priester, und die Fürsten der Gemeinde und die Häupter der Tausende Israels, die mit ihm waren, die Worte hörten, welche die Kinder Ruben und die Kinder Gad und die Kinder Manasse redeten, war es gut in ihren Augen. Und Pinehas, der Sohn Eleasars, des Priesters, sprach zu den Kindern Ruben und zu den Kindern Gad und zu den Kindern Manasse: Heute erkennen wir, dass Jahwe in unserer Mitte ist, weil ihr diese Treulosigkeit nicht gegen Jahwe begangen habt. Nunmehr habt ihr die Kinder Israel von der Hand Jahwes errettet. Und Pinehas, der Sohn Eleasars, des Priesters, und die Fürsten kehrten zurück von den Kindern Ruben und von den Kindern Gad, aus dem Lande Gilead in das Land Kanaan, zu den Kindern Israel und brachten ihnen Antwort. Und die Sache war gut in den Augen der Kinder Israel; und die Kinder Israel priesen Gott und sprachen nicht mehr davon, wider sie hinaufzuziehen zum Kriege, um das Land zu verderben, in welchem die Kinder Ruben und die Kinder Gad wohnten. Und die Kinder Ruben und die Kinder Gad nannten den Altar Zeuge: denn er ist ein Zeuge zwischen uns, dass Jahwe Gott ist. Und es geschah nach vielen Tagen, nachdem Jahwe Israel Ruhe geschafft hatte vor allen seinen Feinden ringsum, als Josua alt geworden war, wohlbetagt, da berief Josua ganz Israel: seine Ältesten und seine Häupter und seine Richter und seine Vorsteher, und sprach zu ihnen: Ich bin alt geworden, wohlbetagt; und ihr, ihr habt alles gesehen, was Jahwe, euer Gott, allen diesen Nationen euretwegen getan hat. Denn Jahwe, euer Gott, er ist es, der für euch gestritten hat. Sehet, ich habe euch diese übrigen Nationen durchs Los als Erbteil zufallen lassen, nach euren Stämmen, vom Jordan an (sowie alle Nationen, die ich ausgerottet habe) bis an das grosse Meer gegen Sonnenuntergang. Und Jahwe, euer Gott, er selbst wird sie vor euch ausstossen und sie vor euch austreiben; und ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen, so wie Jahwe, euer Gott, zu euch geredet hat. So haltet denn sehr fest daran, alles zu beobachten und zu tun, was in dem Buche des Gesetzes Moses geschrieben ist, dass ihr nicht davon abweichet zur Rechten noch zur Linken, dass ihr nicht unter diese Nationen kommet, diese, die bei euch übriggeblieben sind, und den Namen ihrer Götter nicht erwähnet und nicht jemand bei ihm beschwöret, und ihnen nicht dienet und euch nicht vor ihnen niederwerfet! sondern Jahwe, eurem Gott, sollt ihr anhangen, so wie ihr getan habt bis auf diesen Tag. Und Jahwe hat grosse und starke Nationen vor euch ausgetrieben; und ihr - niemand hat vor euch standgehalten bis auf diesen Tag: Ein Mann von euch jagt tausend; denn Jahwe, euer Gott, er ist es, der für euch streitet, so wie er zu euch geredet hat. So habet wohl acht auf eure Seelen, dass ihr Jahwe, euren Gott, liebet! Denn wenn ihr euch irgend abwendet und euch an den Rest dieser Nationen hänget, dieser, die bei euch übriggeblieben sind, und ihr euch mit ihnen verschwägert und unter sie kommet, und sie unter euch: so wisset bestimmt, dass Jahwe, euer Gott, nicht fortfahren wird, diese Nationen vor euch auszutreiben; und sie werden euch zur Schlinge werden und zum Fallstrick, und zur Geissel in euren Seiten und zu Dornen in euren Augen, bis ihr umkommet aus diesem guten Lande, das Jahwe, euer Gott, euch gegeben hat. Und siehe, ich gehe heute den Weg der ganzen Erde; und ihr wisset {O. so erkennet} mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, dass nicht ein Wort dahingefallen ist von all den guten Worten, die Jahwe, euer Gott, über euch geredet hat: sie sind euch alle eingetroffen, nicht ein Wort davon ist dahingefallen. Aber es wird geschehen, so wie jedes gute Wort über euch gekommen ist, das Jahwe, euer Gott, zu euch geredet hat, also wird Jahwe jedes böse Wort über euch kommen lassen, bis er euch aus diesem guten Lande vertilgt hat, das Jahwe, euer Gott, euch gegeben hat. Wenn ihr den Bund Jahwes, eures Gottes, den er euch geboten hat, übertretet, und hingehet und anderen Göttern dienet und euch vor ihnen niederwerfet, so wird der Zorn Jahwes gegen euch entbrennen, und ihr werdet schnell umkommen aus dem guten Lande, das er euch gegeben hat. Und Josua versammelte alle Stämme Israels nach Sichem, und er berief die Ältesten von Israel und seine Häupter und seine Richter und seine Vorsteher; und sie stellten sich vor Gott. Und Josua sprach zu dem ganzen Volke: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Eure Väter wohnten vor alters jenseit des Stromes {d.h. des Euphrat}, Tarah, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und sie dienten anderen Göttern. Und ich nahm Abraham, euren Vater, von jenseit des Stromes und liess ihn durch das ganze Land Kanaan wandern, und ich mehrte seinen Samen und gab ihm Isaak. Und dem Isaak gab ich Jakob und Esau; und dem Esau gab ich das Gebirge Seir, es zu besitzen; und Jakob und seine Söhne zogen nach Ägypten hinab. Und ich sandte Mose und Aaron und schlug Ägypten, so wie ich in seiner Mitte getan habe; und danach führte ich euch heraus. Und ich führte eure Väter aus Ägypten hinweg, und ihr kamet an das Meer; und die Ägypter jagten euren Vätern nach mit Wagen und mit Reitern bis an das Schilfmeer. Da schrieen sie zu Jahwe, und er setzte Finsternis zwischen euch und die Ägypter und führte das Meer über sie und bedeckte sie; und eure Augen haben gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe. Und ihr wohntet in der Wüste eine lange Zeit. Und ich brachte euch in das Land der Amoriter, die jenseit des Jordan wohnten, und sie stritten wider euch; und ich gab sie in eure Hand, und ihr nahmet ihr Land in Besitz, und ich vertilgte sie vor euch. Da stand Balak auf, der Sohn Zippors, der König von Moab, und stritt wider Israel; und er sandte hin und liess Bileam, den Sohn Beors, rufen, um euch zu verfluchen. Aber ich wollte nicht auf Bileam hören, und er segnete euch vielmehr; und ich errettete euch aus seiner Hand. Und ihr zoget über den Jordan und kamet nach Jericho; und die Bürger von Jericho und die Amoriter und die Perisiter und die Kanaaniter und die Hethiter und die Girgasiter und die Hewiter und die Jebusiter stritten wider euch, und ich gab sie in eure Hand. Und ich sandte die Hornissen vor euch her, und sie vertrieben sie vor euch, die beiden Könige der Amoriter; nicht mit deinem Schwert und nicht mit deinem Bogen. Und ich habe euch ein Land gegeben, um das du dich nicht gemüht, und Städte, die ihr nicht gebaut habt, und ihr wohnet darin; von Weinbergen und Olivenbäumen, die ihr nicht gepflanzt habt, esset ihr. - Und nun fürchet Jahwe und dienet ihm in Vollkommenheit {O. Lauterkeit, Aufrichtigkeit} und in Wahrheit; und tut die Götter hinweg, welchen eure Väter jenseit des Stromes und in Ägypten gedient haben, und dienet Jahwe. Und wenn es übel ist in euren Augen, Jahwe zu dienen, so erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt, ob den Göttern, welchen eure Väter gedient haben, die jenseit des Stromes wohnten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnet. Ich aber und mein Haus, wir wollen Jahwe dienen! Und das Volk antwortete und sprach: Fern sei es von uns, Jahwe zu verlassen, um anderen Göttern zu dienen! Denn Jahwe, unser Gott, ist es, der uns und unsere Väter aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, heraufgeführt hat, und der vor unseren Augen diese grossen Zeichen getan und uns behütet hat auf dem ganzen Wege, auf dem wir gegangen, und unter all den Völkern, durch deren Mitte wir gezogen sind. Und Jahwe hat alle Völker und die Amoriter, die Bewohner des Landes, vor uns vertrieben. Auch wir wollen Jahwe dienen, denn er ist unser Gott! Und Josua sprach zu dem Volke: Ihr könnet Jahwe nicht dienen; denn er ist ein heiliger Gott, er ist ein eifernder Gott {El}; er wird eure Übertretung {Eig. euren Abfall} und eure Sünden nicht vergeben. Wenn ihr Jahwe verlasset und fremden Göttern dienet, so wird er sich wenden und euch Übles tun und euch vernichten, nachdem er euch Gutes getan hat. Und das Volk sprach zu Josua: Nein, sondern Jahwe wollen wir dienen! Da sprach Josua zu dem Volke: Ihr seid Zeugen gegen euch, dass ihr selbst euch Jahwe erwählt habt, um ihm zu dienen. Und sie sprachen: Wir sind Zeugen! So tut nun die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und neiget euer Herz zu Jahwe, dem Gott Israels. Und das Volk sprach zu Josua: Jahwe, unserem Gott, wollen wir dienen und auf seine Stimme hören! Und Josua machte einen Bund mit dem Volke an selbigem Tage und stellte ihm Satzung und Recht zu Sichem. Und Josua schrieb diese Worte in das Buch des Gesetzes Gottes; und er nahm einen grossen Stein und richtete ihn daselbst auf unter der Terebinthe, die bei dem Heiligtum Jahwes steht {Vergl. 1. Mose 12,6. 7; 35,4}. Und Josua sprach zu dem ganzen Volke: Siehe, dieser Stein soll Zeuge gegen uns sein; denn er hat alle Worte Jahwes gehört, die er mit uns geredet hat; und er soll Zeuge gegen euch sein, damit ihr euren Gott nicht verleugnet. Und Josua entliess das Volk, einen jeden in sein Erbteil. Und es geschah nach diesen Dingen, da starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht Jahwes, hundertzehn Jahre alt; und man begrub ihn im Gebiete seines Erbteils zu Timnath-Serach auf dem Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaasch. Und Israel diente Jahwe alle Tage Josuas und alle Tage der Ältesten, welche ihre Tage nach Josua verlängerten, und die das ganze Werk Jahwes kannten, das er für Israel getan hatte. Und die Gebeine Josephs, welche die Kinder Israel aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie zu Sichem auf dem Stück Feld, welches Jakob von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, gekauft hatte um hundert Kesita; und sie wurden den Kindern Joseph zum Erbteil. Und Eleasar, der Sohn Aarons, starb; und sie begruben ihn auf dem Hügel seines Sohnes Pinehas {O. in Gibea, der Stadt seines Sohnes Pinehas}, der ihm gegeben worden war auf dem Gebirge Ephraim.
Und es geschah nach dem Tode Josuas, da befragten die Kinder Israel Jahwe und sprachen: Wer von uns soll zuerst wider die Kanaaniter hinaufziehen, um wider sie zu streiten? Und Jahwe sprach: Juda soll hinaufziehen; siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben. Und Juda sprach zu Simeon, seinem Bruder: Ziehe mit mir hinauf in mein Los, und lass uns wider die Kanaaniter streiten, so will auch ich mit dir in dein Los ziehen. Und Simeon zog mit ihm. Und Juda zog hinauf, und Jahwe gab die Kanaaniter und die Perisiter in ihre Hand; und sie schlugen sie zu Besek, zehntausend Mann. Und sie fanden den Adoni-Besek in Besek und stritten wider ihn; und sie schlugen die Kanaaniter und die Perisiter. Und Adoni-Besek floh; und sie jagten ihm nach und ergriffen ihn und hieben ihm die Daumen seiner Hände und seiner Füsse ab. Da sprach Adoni-Besek: Siebzig Könige, denen die Daumen ihrer Hände und ihrer Füsse abgehauen waren, lasen auf unter meinem Tische; so wie ich getan habe, also hat Gott mir vergolten. Und sie brachten ihn nach Jerusalem, und er starb daselbst. Und die Kinder Juda stritten {O. hatten gestritten} wider Jerusalem und nahmen es ein und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes, und die Stadt steckten sie in Brand. Und danach zogen die Kinder Juda hinab, um wider die Kanaaniter zu streiten, die das Gebirge und den Süden und die Niederung {S. die Anm. zu 5. Mose 1,7} bewohnten. Und Juda zog wider die Kanaaniter, die in Hebron wohnten; der Name Hebrons war aber vordem Kirjath-Arba; und sie schlugen Scheschai und Achiman und Talmai. Und er zog von dannen wider die Bewohner von Debir {heb. Sprachort, d.h., das Allerheiligste, wo Gott redete}; der Name von Debir war aber vordem Kirjath-Sepher {heb. Stadt des Buches}. Und Kaleb sprach: Wer Kirjath-Sepher schlägt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Aksa zum Weibe. Da nahm es Othniel ein, der Sohn Kenas', der jüngere Bruder Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Aksa zum Weibe. Und es geschah, als sie einzog, da trieb sie ihn an, ein Feld von ihrem Vater zu fordern. Und sie sprang von dem Esel herab. Und Kaleb sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach zu ihm: Gib mir einen Segen; denn ein Mittagsland hast du mir gegeben, so gib mir auch Wasserquellen! Da gab ihr Kaleb die oberen Quellen und die unteren Quellen {Vergl. Jos. 15,16-19}. Und die Kinder des Keniters, des Schwagers {And.: des Schwiegervaters; vergl. Kap. 4,11; 2. Mose 2,18; 3,1; 18,1. 27; 4. Mose 10,29} Moses, waren mit den Kindern Juda aus der Palmenstadt heraufgezogen in die Wüste Juda, die im Süden von Arad liegt; und sie gingen hin und wohnten bei dem Volke. Und Juda zog mit seinem Bruder Simeon hin, und sie schlugen die Kanaaniter, welche Zephat bewohnten; und sie verbannten es und gaben der Stadt den Namen Horma {Bann, Vernichtung}. Und Juda nahm Gasa ein und sein Gebiet, und Askalon und sein Gebiet, und Ekron und sein Gebiet. Und Jahwe war mit Juda, und er nahm das Gebirge in Besitz; denn {O. jedoch} die Bewohner der Niederung trieb er nicht aus, weil sie eiserne Wagen hatten. Und sie gaben dem Kaleb Hebron, so wie Mose geredet hatte; und er vertrieb daraus die drei Söhne Enaks. Aber die Kinder Benjamin trieben die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, nicht aus; und die Jebusiter haben bei den Kindern Benjamin in Jerusalem gewohnt bis auf diesen Tag. Und das Haus Joseph, auch sie zogen nach Bethel hinauf, und Jahwe war mit ihnen. Und das Haus Joseph liess Bethel auskundschaften; vordem war aber Lus der Name der Stadt. Und die Wachen sahen einen Mann aus der Stadt herauskommen, und sie sprachen zu ihm: Zeige uns doch den Zugang zu der Stadt, so werden wir dir Güte erweisen. Und er zeigte ihnen den Zugang zu der Stadt. Und sie schlugen die Stadt mit der Schärfe des Schwertes, aber den Mann und sein ganzes Geschlecht liessen sie gehen. Und der Mann zog in das Land der Hethiter; und er baute eine Stadt und gab ihr den Namen Lus. Das ist ihr Name bis auf diesen Tag. Aber Manasse trieb nicht aus Beth-Schean und seine Tochterstädte, und Taanak und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Dor und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Jibleam und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Megiddo und seine Tochterstädte; und die Kanaaniter wollten in diesem Lande bleiben. Und es geschah als Israel erstarkte, da machte es die Kanaaniter fronpflichtig; aber es trieb sie keineswegs aus. - Und Ephraim trieb die Kanaaniter nicht aus, die zu Geser wohnten; und die Kanaaniter wohnten in ihrer Mitte zu Geser. - Sebulon trieb nicht aus die Bewohner von Kitron und die Bewohner von Nahalol; und die Kanaaniter wohnten in ihrer Mitte und wurden fronpflichtig. - Aser trieb nicht aus die Bewohner von Akko und die Bewohner von Zidon und Achlab und Aksib und Helba und Aphik und Rechob; und die Aseriter wohnten inmitten der Kanaaniter, der Bewohner des Landes, denn sie trieben sie nicht aus. Naphtali trieb nicht aus die Bewohner von Beth-Semes und die Bewohner von Beth-Anath; und er wohnte inmitten der Kanaaniter, der Bewohner des Landes; aber die Bewohner von Beth-Semes und von Beth-Anath wurden ihm fronpflichtig. Und die Amoriter drängten die Kinder Dan ins Gebirge, denn sie gestatteten ihnen nicht, in die Niederung herabzukommen. Und die Amoriter wollten im Gebirge Heres bleiben, in Ajjalon und in Schaalbim; aber die Hand des Hauses Joseph war schwer, und sie wurden fronpflichtig. Und die Grenze der Amoriter war von der Anhöhe Akrabbim, von dem Felsen an und aufwärts {d.h. nach Norden}. Und der Engel Jahwes kam von Gilgal herauf nach Bochim; und er sprach: Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren Vätern zugeschworen habe; und ich sagte: Ich werde meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich; ihr aber, ihr sollt keinen Bund mit den Bewohnern dieses Landes machen, ihre Altäre sollt ihr niederreissen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Was habt ihr da getan! So habe ich auch gesagt: Ich werde sie nicht vor euch vertreiben; und sie werden zu euren Seiten sein {And.: zu euren Feinden sein; vielleicht ist zu lesen wie 4. Mose 33,55}, und ihre Götter werden euch zum Fallstrick werden. Und es geschah, als der Engel Jahwes diese Worte zu allen Kindern Israel redete, da erhob das Volk seine Stimme und weinte. Und sie gaben selbigem Orte den Namen Bochim {Weinende}. Und sie opferten daselbst dem Jahwe. Und Josua entliess das Volk, und die Kinder Israel gingen hin, ein jeder in sein Erbteil, um das Land in Besitz zu nehmen. Und das Volk diente Jahwe alle Tage Josuas und alle Tage der Ältesten, welche ihre Tage nach Josua verlängerten, die das ganze grosse Werk Jahwes gesehen, das er für Israel getan hatte. Und Josua, der Sohn Nuns, der Knecht Jahwes, starb, 110 Jahre alt; und man begrub ihn im Gebiete seines Erbteils, zu Timnath-Heres auf dem Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaasch. Und auch das ganze selbige Geschlecht wurde zu seinen Vätern versammelt. Und ein anderes Geschlecht kam nach ihnen auf, das Jahwe nicht kannte und auch nicht das Werk, welches er für Israel getan hatte. Und die Kinder Israel taten, was böse war in den Augen Jahwes und dienten den Baalim. Und sie verliessen Jahwe, den Gott ihrer Väter, der sie aus dem Lande Ägypten herausgeführt hatte; und sie gingen anderen Göttern nach, von den Göttern der Völker, die rings um sie her waren, und sie warfen sich vor ihnen nieder und reizten Jahwe. Und sie verliessen Jahwe und dienten dem Baal und den Astaroth {S. die Vorrede}. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel, und er gab sie in die Hand von Plünderern, welche sie plünderten; und er verkaufte sie in die Hand ihrer Feinde ringsum; und sie vermochten nicht mehr vor ihren Feinden zu bestehen. Überall, wohin sie auszogen, war die Hand Jahwes wider sie zum Bösen, so wie Jahwe geredet und wie Jahwe ihnen geschworen hatte; und sie wurden sehr bedrängt. Und Jahwe erweckte Richter; und sie retteten sie aus der Hand ihrer Plünderer. Aber auch ihren Richtern gehorchten sie nicht, denn {O. sondern} sie hurten anderen Göttern nach und warfen sich vor ihnen nieder; sie wichen schnell ab von dem Wege, den ihre Väter gewandelt waren, indem sie den Geboten Jahwes gehorchten; sie taten nicht also. Und wenn Jahwe ihnen Richter erweckte, so war Jahwe mit dem Richter, und er rettete sie aus der Hand ihrer Feinde alle Tage des Richters; denn Jahwe liess sich's gereuen wegen ihrer Wehklage vor ihren Bedrückern und ihren Drängern. Und es geschah, wenn der Richter starb, so verderbten sie sich {O. handelten sie verderbt} wiederum, mehr als ihre Väter, indem sie anderen Göttern nachgingen, um ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen. Sie liessen nichts fallen von ihren Taten und von ihrem hartnäckigen Wandel. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel, und er sprach: Darum dass diese Nation meinen Bund übertreten hat, den ich ihren Vätern geboten, und sie meiner Stimme nicht gehorcht haben, so werde auch ich hinfort niemand vor ihnen austreiben von den Nationen, die Josua übriggelassen hat, als er starb: um Israel durch sie zu versuchen, ob sie auf den Weg Jahwes achten werden, darauf zu wandeln, wie ihre Väter auf ihn geachtet haben, oder nicht. Und so liess Jahwe diese Nationen bleiben, so dass er sie nicht schnell austrieb; und er gab sie nicht in die Hand Josuas. Und dies sind die Nationen, welche Jahwe bleiben liess, um Israel durch sie zu versuchen, alle, die nichts wussten von allen Kriegen Kanaans - nur damit die Geschlechter der Kinder Israel Kenntnis von denselben bekämen, um sie den Krieg zu lehren: nur die, welche vordem nichts von denselben gewusst hatten: - die fünf Fürsten {H. Seren; vergl. die Anm. zu Jos. 13,3} der Philister und alle Kanaaniter und Zidonier und Hewiter, welche das Gebirge Libanon bewohnten, von dem Berge Baal-Hermon an, bis man nach Hamath kommt. Und sie dienten dazu {W. sie waren}, Israel durch sie zu versuchen, um zu wissen, ob sie den Geboten Jahwes gehorchen würden, welche er ihren Vätern durch Mose geboten hatte. Und die Kinder Israel wohnten inmitten der Kanaaniter, der Hethiter und der Amoriter und der Perisiter und der Hewiter und der Jebusiter; und sie nahmen sich deren Töchter zu Weibern und gaben ihre Töchter deren Söhnen und dienten ihren Göttern. Und die Kinder Israel taten, was böse war in den Augen Jahwes und vergassen Jahwes, ihres Gottes, und sie dienten den Baalim und den Ascheroth {S. die Vorrede}. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel, und er verkaufte sie in die Hand Kuschan-Rischathaims {d.h. auf heb. Schwarz-Doppelgottlosigkeit}, des Königs von Mesopotamien {H. Aram-Naharaim: Syrien der zwei Flüsse}; und die Kinder Israel dienten dem Kuschan-Rischathaim acht Jahre. Und die Kinder Israel schrieen zu Jahwe; und Jahwe erweckte den Kindern Israel einen Retter, der sie rettete: Othniel, den Sohn Kenas', den jüngeren Bruder Kalebs. Und der Geist Jahwes kam über ihn, und er richtete Israel; und er zog aus zum Streite, und Jahwe gab Kuschan-Rischathaim, den König von Aram, in seine Hand, und seine Hand wurde stark wider Kuschan-Rischathaim. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre. Und Othniel, der Sohn Kenas', starb. Und die Kinder Israel taten wiederum, was böse war in den Augen Jahwes; und Jahwe stärkte Eglon, den König von Moab, wider Israel, weil sie taten, was böse war in den Augen Jahwes. Und er versammelte zu sich die Kinder Ammon und Amalek; und er zog hin und schlug Israel, und sie nahmen die Palmenstadt in Besitz. Und die Kinder Israel dienten Eglon, dem König von Moab, achtzehn Jahre. Und die Kinder Israel schrien zu Jahwe; und Jahwe erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, einen Benjaminiter {heb. Ben-jamin heisst Sohn der rechten Hand}, einen Mann, der links war. Und die Kinder Israel sandten durch ihn ein Geschenk an Eglon, den König von Moab. Und Ehud machte sich ein Schwert, das zwei Schneiden hatte, eine Elle seine Länge; und er gürtete es unter seinen Rock {d.h. Waffenrock} an seine rechte Hüfte {FB2004: Damit konnte er das Schwert mit seiner linken Hand ziehen; also so, wie man es nicht vermuten würde.}. Und er überreichte das Geschenk Eglon, dem König von Moab. Eglon war aber ein sehr fetter Mann. Und es geschah, als er mit der Überreichung des Geschenkes fertig war, da geleitete er das Volk, welches das Geschenk getragen hatte. Er selbst aber kehrte um von den geschnitzten Bildern, die bei Gilgal waren, und sprach: Ein geheimes Wort habe ich an dich, o König! Und er sprach: Stille! Und alle, die bei ihm standen, gingen von ihm hinaus. Und als Ehud zu ihm hereinkam, sass er in dem Obergemach der Kühlung, das für ihn allein war. Und Ehud sprach: Ein Wort Gottes habe ich an dich. Und er stand auf vom Stuhle. Da streckte Ehud seine linke Hand aus und nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte und stiess es ihm in den Bauch; und es drang sogar der Griff hinein nach der Klinge, und das Fett schloss sich um die Klinge; denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauche, und es fuhr hinaus zwischen den Beinen. Und Ehud ging in die Säulenhalle hinaus und schloss die Tür {Eig. die Flügeltür; so auch Kap. 19,27} des Obergemachs hinter ihm zu und verriegelte sie. Und als er hinausgegangen war, da kamen seine Knechte und sahen, und siehe, die Tür des Obergemachs war verriegelt. Und sie sprachen: Gewiss bedeckt er seine Füsse in dem Gemach der Kühlung {"bedeckt er seine Füsse": das ist ein heb. Ausdruck für jemand, der auf der Toilette ist.}. Und sie warteten, bis sie sich schämten; aber siehe, er öffnete die Tür des Obergemachs nicht; da nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf, und siehe, ihr Herr lag tot am Boden. - Ehud aber war entronnen, während sie zögerten: er war über die geschnitzten Bilder hinausgelangt und entrann nach Seira. Und es geschah, als er ankam, da stiess er in die Posaune auf dem Gebirge Ephraim; und die Kinder Israel zogen mit ihm von dem Gebirge hinab, und er vor ihnen her. Und er sprach zu ihnen: Jaget mir nach, denn Jahwe hat eure Feinde, die Moabiter {H. Moab; so überall}, in eure Hand gegeben! Und sie zogen hinab, ihm nach, und nahmen den Moabitern die Furten des Jordan {O. und besetzten die Furten des Jordan, die nach Moab führten}, und liessen niemand hinübergehen. Und sie schlugen die Moabiter zu selbiger Zeit, bei zehntausend Mann, lauter kräftige und streitbare {O. tapfere} Männer, und keiner entrann. Und Moab wurde an selbigem Tage unter die Hand Israels gebeugt. Und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre. Und nach ihm war Schamgar, der Sohn Anaths; und er schlug die Philister, sechshundert Mann, mit einem Rinderstachel. Und auch er rettete Israel. Und die Kinder Israel taten wiederum, was böse war in den Augen Jahwes; und Ehud war gestorben. Da verkaufte sie Jahwe in die Hand Jabins, des Königs der Kanaaniter, der zu Hazor regierte; und sein Heeroberster war Sisera, und er wohnte zu Haroscheth-Gojim. Und die Kinder Israel schrieen zu Jahwe; denn er hatte neunhundert eiserne Wagen, und er bedrückte die Kinder Israel mit Gewalt zwanzig Jahre. Und Debora, eine Prophetin, das Weib Lappidoths, richtete Israel in selbiger Zeit. Und sie wohnte {O. sass zu Gericht} unter der Debora-Palme zwischen Rama und Bethel, auf dem Gebirge Ephraim; und die Kinder Israel gingen zu ihr hinauf zu Gericht. Und sie sandte hin und liess Barak, den Sohn Abinoams, von Kedes-Naphtali, rufen; und sie sprach zu ihm: Hat nicht Jahwe, der Gott Israels, geboten: Gehe hin und ziehe auf den Berg Tabor, und nimm mit dir zehntausend Mann von den Kindern Naphtali und von den Kindern Sebulon; und ich werde Sisera, den Heerobersten Jabins, zu dir ziehen an den Bach Kison samt seinen Wagen und seiner Menge, und ich werde ihn in deine Hand geben? Und Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir gehst, so gehe ich; wenn du aber nicht mit mir gehst, so gehe ich nicht. Da sprachen sie: Ich will wohl mit dir gehen; nur dass die Ehre nicht dein sein wird auf dem Wege, den du gehst, denn in die Hand eines Weibes wird Jahwe den Sisera verkaufen. Und Debora machte sich auf und ging mit Barak nach Kedes. Und Barak berief Sebulon und Naphtali nach Kedes; und zehntausend Mann zogen in seinem Gefolge hinauf; auch Debora zog mit ihm hinauf. (Heber aber, der Keniter, hatte sich von den Kenitern {W. von Kain}, den Kindern Hobabs, des Schwagers {And.: des Schwiegervaters; vergl. Kap. 1,16} Moses, getrennt; und er hatte seine Zelte aufgeschlagen bis an die Terebinthe zu Zaanannim, das neben Kedes liegt.) Und man berichtete dem Sisera, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor hinaufgezogen wäre. Da berief Sisera alle seine Wagen, neunhundert eiserne Wagen, und alles Volk, das mit ihm war, von Haroscheth-Gojim an den Bach Kison. Und Debora sprach zu Barak: Mache dich auf! denn dies ist der Tag, da Jahwe den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht Jahwe ausgezogen vor dir her? Und Barak stieg von dem Berge Tabor hinab, und zehntausend Mann ihm nach. Und Jahwe verwirrte Sisera und alle seine Wagen und das ganze Heerlager durch die Schärfe des Schwertes vor Barak her; und Sisera stieg von dem Wagen herab und floh zu Fuss. Barak aber jagte den Wagen und dem Heere nach bis Haroscheth-Gojim; und das ganze Heer Siseras fiel durch die Schärfe des Schwertes: Es blieb auch nicht einer übrig. Und Sisera floh zu Fuss in das Zelt Jaels, des Weibes Hebers, des Keniters; denn es war Friede zwischen Jabin, dem König von Hazor, und dem Hause Hebers, des Keniters. Da ging Jael hinaus, dem Sisera entgegen; und sie sprach zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre ein zu mir, fürchte dich nicht! Und er kehrte ein zu ihr in das Zelt, und sie bedeckte ihn mit einer Decke. Und er sprach zu ihr: Lass mich doch ein wenig Wasser trinken, denn mich dürstet. Und sie öffnete den Milchschlauch {Anm.: Milch macht schläfrig} und liess ihn trinken, und sie deckte ihn zu. Und er sprach zu ihr: Stelle dich an den Eingang des Zeltes; und es geschehe, wenn jemand kommt und dich fragt und spricht: Ist jemand hier? So sage: Niemand. Und Jael, das Weib Hebers, nahm einen Zeltpflock und fasste den Hammer in ihre Hand, und sie kam leise zu ihm und schlug den Pflock durch seine Schläfe, dass er in die Erde drang. Er war nämlich in einen tiefen Schlaf gefallen und war ermattet, und er starb. Und siehe, da kam Barak, der Sisera verfolgte; und Jael ging hinaus, ihm entgegen, und sprach zu ihm: Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst! Und er ging zu ihr hinein, und siehe, Sisera lag tot, und der Pflock war in seiner Schläfe. So beugte Gott an selbigem Tage Jabin, den König von Kanaan, vor den Kindern Israel. Und die Hand der Kinder Israel wurde fort und fort härter über Jabin, den König von Kanaan, bis sie Jabin, den König von Kanaan, vernichtet hatten. Und Debora und Barak, der Sohn Abinoams, sangen an selbigem Tage und sprachen: Weil Führer führten in Israel, weil freiwillig sich stellte das Volk, preiset Jahwe! Höret, ihr Könige; horchet auf, ihr Fürsten! Ich will, ja, ich will Jahwe singen, will singen und spielen {Eig. will singspielen} Jahwe, dem Gott Israels! Jahwe! als du auszogest von Seir, als du einherschrittest vom Gefilde Edoms, da erzitterte die Erde; auch troffen die Himmel, auch troffen die Wolken von Wasser. Die Berge erbebten {O. zerflossen} vor Jahwe, jener Sinai vor Jahwe, dem Gott Israels. In den Tagen Schamgars, des Sohnes Anaths, in den Tagen Jaels feierten die Pfade, und die Wanderer betretener Wege {O. und die auf Wegen zogen} gingen krumme Pfade. Es feierten die Landstädte {Eig. das offene Land. O. die Anführer} in Israel, sie feierten, bis ich, Debora, aufstand, bis ich aufstand, eine Mutter in Israel. Es {d.h. Israel; and.: Man} erwählte neue Götter; da war Streit an den Toren! Ward wohl Schild und Lanze gesehen unter 40000 in Israel? Mein Herz gehört den Führern Israels, denen, die sich freiwillig stellten im Volke. Preiset Jahwe! Die ihr reitet auf weissroten {Eig. weiss- und rotgefleckten} Eselinnen, die ihr sitzet auf Teppichen, und die ihr wandelt auf dem Wege, singet {O. sinnet}! Fern von {O. Wegen} der Stimme der Bogenschützen {And.: Lauter als die (oder: Wegen der) Stimme der Beuteverteilenden}, zwischen den Schöpfrinnen, dort sollen sie preisen die gerechten Taten Jahwes, die gerechten Taten an seinen Landstädten {O. seiner Führung} in Israel. Da zog das Volk Jahwes hinab zu den Toren. Wache auf, wache auf, Debora! Wache auf, wache auf, sprich ein Lied! Mache dich auf, Barak, und führe gefangen deine Gefangenen, Sohn Abinoams! Da zog hinab ein Überrest der Edlen und des Volkes {O. ein Überrest des Volkes zu den Edlen}; Jahwe zog zu mir herab unter den Helden {O. wider die Starken}. Von Ephraim zogen hinab, deren Stammsitz {W. Wurzel; vergl. Kap. 12,15} unter Amalek ist; hinter dir her Benjamin, unter deinen Völkern; von Makir zogen hinab die Führer, und von Sebulon, die den Feldherrnstab halten. Und die Fürsten in Issaschar waren mit Debora; und Issaschar gleich Barak; er wurde seinen Füssen nach ins Tal gesandt. An den Bächen Rubens waren grosse Beschlüsse des Herzens. Warum bliebest du zwischen den Hürden, das Flöten bei den Herden {Eig. der Herden} zu hören? An den Bächen Rubens waren grosse Beratungen des Herzens. Gilead ruhte jenseit des Jordan; und Dan, warum weilte er auf Schiffen? Aser blieb am Gestade des Meeres {Eig. der Meere}, und an seinen Buchten ruhte er. Sebulon ist ein Volk, das seine Seele dem Tode preisgab, auch Naphtali auf den Höhen des Gefildes. Könige kamen, sie stritten; da stritten die Könige Kanaans zu Taanak an den Wassern Megiddos: Beute an Silber trugen sie nicht davon. Vom Himmel her stritten {O. wurde gestritten}, von ihren Bahnen aus stritten die Sterne mit Sisera. Der Bach Kison riss sie hinweg, der Bach der Urzeit, der Bach Kison. Du, meine Seele, tratest die Starken nieder {O. schrittest einher in Kraft}! Da stampften die Hufe der Rosse vom Rennen, dem Rennen ihrer Gewaltigen. Fluchet Meros! spricht der Engel Jahwes, verfluchet seine Bewohner! Denn sie sind nicht Jahwe zu Hilfe gekommen, Jahwe zu Hilfe unter den Helden {O. wider die Starken}. Gesegnet vor Weibern sei Jael, das Weib Hebers, des Keniters, vor Weibern in Zelten gesegnet! Wasser verlangte er, Milch gab sie; in einer Schale der Edlen reichte sie geronnene Milch. Ihre Hand streckte sie aus nach dem Pflocke und ihre Rechte nach dem Hammer der Arbeiter; und sie hämmerte auf Sisera, zerschmetterte sein Haupt und zerschlug und durchbohrte seine Schläfe. Zwischen ihren Füssen krümmte er sich, fiel, lag da; zwischen ihren Füssen krümmte er sich, fiel; da, wo er sich krümmte, fiel er überwältigt. Durchs Fenster schaute aus Siseras Mutter und rief ängstlich durch das Gitter: warum zaudert sein Wagen zu kommen? Warum zögern die Tritte seiner Gespanne? Die Klugen unter ihren Edelfrauen antworten ihr, und sie selbst erwidert sich ihre Reden: Finden sie nicht, teilen sie nicht Beute? ein Mädchen, zwei Mädchen auf den Kopf eines Mannes? Beute an bunten Gewändern für Sisera, Beute an buntgewirkten Gewändern; zwei buntgewirkte Gewänder für den Hals der Gefangenen. - {W. der Beute. And. l.: der Königin} Also mögen umkommen alle deine Feinde, Jahwe! aber die ihn lieben, seien wie die Sonne aufgeht in ihrer Kraft! - Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre. Und die Kinder Israel taten, was böse war in den Augen Jahwes; und Jahwe gab sie in die Hand Midians sieben Jahre. Und die Hand Midians wurde stark über Israel. Vor Midian richteten sich die Kinder Israel die Klüfte zu, die in den Bergen sind, und die Höhlen {And.: machten sich Klüfte in den Bergen und Höhlen usw.} und die Bergfesten {d.h. schwer zugängliche Höhen}. Und es geschah, wenn Israel gesät hatte, so zogen Midian und Amalek und die Söhne des Ostens herauf, sie zogen herauf wider sie. Und sie lagerten sich wider sie und verdarben den Ertrag des Landes bis nach Gasa hin; und sie liessen keine Lebensmittel in Israel übrig, weder Kleinvieh, noch Rind, noch Esel. Denn sie zogen herauf mit ihren Herden und mit ihren Zelten, sie kamen wie die Heuschrecken an Menge; und ihrer und ihrer Kamele war keine Zahl; und sie kamen in das Land, um es zu verderben. Und Israel verarmte sehr wegen Midians; und die Kinder Israel schrieen zu Jahwe. Und es geschah, als die Kinder Israel wegen Midians zu Jahwe schrieen, da sandte Jahwe einen Propheten zu den Kindern Israel; und er sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und euch herausgeführt aus dem Hause der Knechtschaft; und ich habe euch errettet aus der Hand der Ägypter und aus der Hand all eurer Bedrücker, und ich habe sie vor euch vertrieben und euch ihr Land gegeben. Und ich sprach zu euch: Ich bin Jahwe, euer Gott; ihr sollt nicht die Götter der Amoriter fürchten, in deren Land ihr wohnet. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Und der Engel Jahwes kam und setzte sich unter die Terebinthe, die zu Ophra war, welches Joas, dem Abieseriter, gehörte. Und Gideon, sein Sohn, schlug eben Weizen aus in der Kelter, um ihn vor Midian zu flüchten. Und der Engel Jahwes erschien ihm und sprach zu ihm: Jahwe ist mit dir, du tapferer Held! Und Gideon sprach zu ihm: Bitte, mein Herr! wenn Jahwe mit uns ist, warum hat denn dieses alles uns betroffen? Und wo sind alle seine Wunder, die unsere Väter uns erzählt haben, indem sie sprachen: Hat Jahwe uns nicht aus Ägypten heraufgeführt? Und nun hat Jahwe uns verlassen {O. verworfen} und uns in die Hand Midians gegeben. Und Jahwe wandte sich zu ihm und sprach: Gehe hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians! Habe ich dich nicht gesandt? Und er sprach zu ihm: Bitte, mein Herr! womit soll ich Israel retten? Siehe, mein Tausend ist das ärmste {O. schwächste} in Manasse, und ich bin der Jüngste {O. der Kleinste, der Geringste} im Hause meines Vaters. Und Jahwe sprach zu ihm: Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen wie einen Mann. Und er sprach zu ihm: Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen, so gib mir ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet. Weiche doch nicht von hinnen {TODO von hier}, bis ich zu dir komme und meine Gabe herausbringe und dir vorsetze. Und er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst. Da ging Gideon hinein und bereitete ein Ziegenböcklein zu, und ungesäuerte Kuchen aus einem Epha Mehl; das Fleisch tat er in einen Korb, und die Brühe tat er in einen Topf; und er brachte es zu ihm heraus unter die Terebinthe und setzte es vor. Und der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen und lege es hin auf diesen Felsen da, und die Brühe giesse aus. Und er tat also. Und der Engel Jahwes streckte das Ende des Stabes aus, der in seiner Hand war, und berührte das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen; da stieg Feuer auf aus dem Felsen und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Kuchen. Und der Engel Jahwes verschwand aus seinen Augen. Da sah Gideon, dass es der Engel Jahwes war, und Gideon sprach: Ach Herr, Jahwe! Dieweil ich den Engel Jahwes gesehen habe von Angesicht zu Angesicht! Und Jahwe sprach zu ihm: Friede dir! Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben. Und Gideon baute daselbst Jahwe einen Altar und nannte ihn: Jahwe-Schalom {Jahwe ist Friede (Heil)}. Bis auf diesen Tag ist er noch zu Ophra der Abieseriter. Und es geschah in selbiger Nacht, da sprach Jahwe zu ihm: Nimm den Farren deines Vaters, und zwar den zweiten Farren von sieben Jahren; und reisse nieder den Altar des Baal, der deinem Vater gehört, und die Aschera, die bei demselben ist, haue um; und baue Jahwe, deinem Gott, einen Altar auf dem Gipfel dieser Feste {S. die Anm. zu V.2} mit der Zurüstung {O. Zurechtlegung des Holzes}; und nimm den zweiten Farren und opfere ein Brandopfer mit dem Holze der Aschera, die du umhauen wirst. Und Gideon nahm zehn Männer von seinen Knechten und tat, so wie Jahwe zu ihm geredet hatte. Und es geschah, da er sich vor dem Hause seines Vaters und vor den Leuten der Stadt fürchtete, es bei Tage zu tun, so tat er es bei Nacht. Und als die Leute der Stadt des Morgens früh aufstanden, siehe, da war der Altar des Baal umgerissen, und die Aschera, die bei demselben war, umgehauen, und der zweite Farre war als Brandopfer auf dem erbauten Altar geopfert. Und sie sprachen einer zum anderen: Wer hat das getan? Und sie forschten und fragten nach, und man sagte: Gideon, der Sohn des Joas, hat das getan. Da sprachen die Leute der Stadt zu Joas: Gib deinen Sohn heraus, dass er sterbe, weil er den Altar des Baal umgerissen, und weil er die Aschera, die bei demselben war, umgehauen hat! Und Joas sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr für den Baal rechten, oder wollt ihr ihn retten? Wer für ihn rechtet, soll getötet werden bis zum Morgen. Wenn er ein Gott ist, so rechte er für sich selbst, weil man {Eig. er, d.h. Gideon} seinen Altar umgerissen hat. Und man nannte ihn an selbigem Tage Jerub-Baal, indem man sprach: Der Baal rechte mit ihm, weil er seinen Altar umgerissen hat. Und ganz Midian und Amalek und die Söhne des Ostens versammelten sich allzumal, und sie setzten über den Jordan und lagerten sich im Tale Jisreel. Und der Geist Jahwes kam über {Eig. bekleidete} Gideon; und er stiess in die Posaune, und die Abieseriter wurden zusammengerufen ihm nach. Und er sandte Boten durch ganz Manasse, und auch sie wurden zusammengerufen, ihm nach. Und er sandte Boten durch Aser und durch Sebulon und durch Naphtali. Und sie zogen herauf, ihnen entgegen. Und Gideon sprach zu Gott: Wenn du Israel durch meine Hand retten willst, so wie du geredet hast - siehe, ich lege ein Wollvliess {Eig. eine Woll-Schnur; so auch nachher} auf die Tenne; wenn Tau auf dem Vliesse allein sein wird und auf dem ganzen Boden Trockenheit, so werde ich erkennen, dass du Israel durch meine Hand retten wirst, so wie du geredet hast. Und es geschah also. Und er stand am anderen Morgen früh auf, und er drückte das Vliess aus und presste Tau aus dem Vliesse, eine Schale voll Wasser. Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht wider mich! Und ich will nur noch diesmal reden. Lass mich es doch nur noch diesmal mit dem Vliesse versuchen: Möge doch Trockenheit sein auf dem Vliesse allein, und auf dem ganzen Boden sei Tau. Und Gott tat also in selbiger Nacht; und es war Trockenheit auf dem Vliesse allein, und auf dem ganzen Boden war Tau. Und Jerub-Baal, das ist Gideon, und alles Volk, das mit ihm war, machten sich früh auf, und sie lagerten sich an der Quelle Harod; das Lager Midians aber war nordwärts von ihm, nach dem Hügel More hin {O. von dem Hügel More an}, im Tale. Und Jahwe sprach zu Gideon: Des Volkes, das bei dir ist, ist zu viel, als dass ich Midian in ihre Hand geben sollte; damit Israel sich nicht wider mich rühme und spreche: Meine Hand hat mich gerettet! Und nun rufe doch vor den Ohren des Volkes aus und sprich: Wer furchtsam und verzagt ist, kehre um und wende sich zurück vom Gebirge Gilead! Da kehrten von dem Volke 22000 um, und 10000 blieben übrig. Und Jahwe sprach zu Gideon: Noch ist des Volkes zu viel; führe sie ans Wasser hinab, dass ich sie dir daselbst läutere; und es soll geschehen, von wem ich dir sagen werde: dieser soll mit dir ziehen, der soll mit dir ziehen; und jeder, von dem ich dir sagen werde: dieser soll nicht mit dir ziehen, der soll nicht ziehen. Und er führte das Volk ans Wasser hinab. Und Jahwe sprach zu Gideon: Jeder, der mit seiner Zunge von dem Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; und auch jeden, der sich auf seine Knie niederlässt, um zu trinken. Und die Zahl derer, welche mit ihrer Hand zu ihrem Munde leckten, war dreihundert Mann; und das ganze übrige Volk hatte sich auf seine Knie niedergelassen, um Wasser zu trinken. Und Jahwe sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch retten und Midian in deine Hand geben; das ganze übrige Volk aber soll gehen, ein jeder an seinen Ort. Und sie nahmen die Zehrung des Volkes mit sich und seine Posaunen. Und er entliess alle Männer von Israel, einen jeden nach seinen Zelten; aber die dreihundert Mann behielt er. Das Lager Midians war aber unter ihm im Tale. Und es geschah in selbiger Nacht, da sprach Jahwe zu ihm: Mache dich auf, gehe in das Lager hinab; denn ich habe es in deine Hand gegeben. Und wenn du dich fürchtest, hinabzugehen, so gehe mit Pura, deinem Knaben, zum Lager hinab; und du wirst hören, was sie reden; und danach werden deine Hände erstarken, und du wirst in das Lager hinabgehen. Da ging er mit Pura, seinem Knaben, hinab bis an das Ende der Gerüsteten, die im Lager waren {d.h. bis an die äussersten Vorposten}. Und Midian und Amalek und alle Söhne des Ostens lagen im Tale, wie die Heuschrecken an Menge; und ihrer Kamele war keine Zahl, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge. Und Gideon kam, und siehe, ein Mann erzählte seinem Genossen einen Traum und sprach: Siehe, ich habe einen Traum gehabt; und siehe, ein Laib Gerstenbrot rollte in das Lager Midians; und es kam bis zum Zelte {Wahrsch. das Zelt des Heerobersten} und schlug es, dass es umfiel, und kehrte es um, das Unterste zu oberst, und das Zelt lag da. Und sein Genosse antwortete und sprach: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes Joas', eines Mannes von Israel; Gott hat Midian und das ganze Lager in seine Hand gegeben. Und es geschah, als Gideon die Erzählung des Traumes und seine Deutung hörte, da betete er an. Und er kehrte in das Lager Israels zurück und sprach: Machet euch auf! Denn Jahwe hat das Lager Midians in eure Hand gegeben. Und er teilte die dreihundert Mann in drei Haufen und gab ihnen allen Posaunen in die Hand und leere Krüge, und Fackeln in die Krüge. Und er sprach zu ihnen: Sehet es mir ab und tut ebenso; siehe, wenn ich an das Ende des Lagers komme, so soll es geschehen, dass ihr ebenso tut, wie ich tue. Und stosse ich in die Posaune, ich und alle, die bei mir sind, so sollt auch ihr in die Posaunen stossen rings um das ganze Lager, und sollt rufen: Für Jahwe und für Gideon! Und Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, kamen an das Ende des Lagers, beim Beginn der mittleren Nachtwache; man hatte eben die Wachen aufgestellt. Und sie stiessen in die Posaunen und zerschmetterten die Krüge, die in ihrer Hand waren. Und die drei Haufen stiessen in die Posaunen und zerbrachen die Krüge; und sie hielten in ihrer linken Hand die Fackeln und in ihrer rechten Hand die Posaunen zum Blasen und riefen: Schwert Jahwes und Gideons {O. Schwert für Jahwe und Gideon!}! Und sie standen ein jeder an seiner Stelle, rings um das Lager. Da lief das ganze Lager und schrie und floh. Und sie stiessen in die dreihundert Posaunen; und Jahwe richtete das Schwert des einen wider den anderen, und zwar im ganzen Lager. Und das Lager floh bis Beth-Schitta, nach Zerera hin, bis an das Ufer {d.h. des Jordan} von Abel-Mehola bei Tabbath. Und es versammelten sich {Eig. wurden zusammengerufen; so auch V.24; 10,17; 12,1} die Männer von Israel, von Naphtali und von Aser und von ganz Manasse, und sie jagten Midian nach. Und Gideon sandte Boten in das ganze Gebirge Ephraim und liess sagen: Kommet herab, Midian entgegen, und nehmet ihnen die Gewässer bis Beth-Bara, und den Jordan! Da versammelten sich alle Männer von Ephraim und nahmen ihnen die Gewässer bis Beth-Bara und den Jordan. Und sie fingen die zwei Fürsten von Midian, Oreb und Seeb; und sie erschlugen Oreb an dem Felsen Oreb, und Seeb erschlugen sie bei der Kelter Seeb; und sie jagten Midian nach. Und die Köpfe Orebs und Seebs brachten sie zu Gideon auf die andere Seite des Jordan. Und die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Was ist das für eine Sache, die du uns getan, dass du uns nicht gerufen hast, als du hinzogest, um wider Midian zu streiten! Und sie zankten heftig mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Was habe ich nun getan im Vergleich mit euch? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die Weinlese Abiesers? In eure Hand hat Gott die Fürsten von Midian, Oreb und Seeb gegeben; und was habe ich tun können im Vergleich mit euch? Da liess ihr Zorn von ihm ab, als er dieses Wort redete. Und Gideon kam an den Jordan; er ging hinüber, er und die dreihundert Mann, die bei ihm waren, ermattet und nachjagend. Und er sprach zu den Männern von Sukkoth: Gebet doch dem Volke, das mir nachfolgt, einige Laibe Brot; denn sie sind ermattet, und ich jage den Königen von Midian, Sebach und Zalmunna, nach. Und die Obersten von Sukkoth sprachen: Ist die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinem Heere Brot geben sollen? Da sprach Gideon: Darum, wenn Jahwe Sebach und Zalmunna in meine Hand gegeben hat, werde ich euer Fleisch zerdreschen mit Dornen der Wüste und mit Stechdisteln! Und er zog von dannen nach Pnuel hinauf und redete zu ihnen auf dieselbe Weise. Und die Männer von Pnuel antworteten ihm, wie die Männer von Sukkoth geantwortet hatten. Da sprach er auch zu den Männern von Pnuel und sagte: Wenn ich in Frieden zurückkomme, so werde ich diesen Turm niederreissen! Sebach und Zalmunna waren aber zu Karkor, und ihre Heere mit ihnen, bei 15000 Mann, alle, die übriggeblieben waren von dem ganzen Lager der Söhne des Ostens; und der Gefallenen waren 120000 Mann, die das Schwert zogen. Und Gideon zog hinauf des Weges zu den Zeltbewohnern, östlich von Nobach und Jogbeha; und er schlug das Lager, und das Lager war sorglos. Und Sebach und Zalmunna flohen, und er jagte ihnen nach; und er fing die beiden Könige von Midian, Sebach und Zalmunna; und das ganze Lager setzte er in Schrecken. Und Gideon, der Sohn Joas', kehrte aus dem Streite zurück, von der Anhöhe Heres herab. Und er fing einen Jüngling von den Männern von Sukkoth und befragte ihn; und dieser schrieb ihm die Obersten von Sukkoth und seine Ältesten auf, 77 Mann. Und er kam zu den Männern von Sukkoth und sprach: Sehet hier Sebach und Zalmunna, über welche ihr mich verhöhnt habt, indem ihr sprachet: Ist die Faust Sebachs und Zalmunnas schon in deiner Hand, dass wir deinen Männern, die ermattet sind, Brot geben sollen? Und er nahm die Ältesten der Stadt und Dornen der Wüste und Stechdisteln, und er züchtigte die Männer von Sukkoth mit denselben {Eig. er liess es die Männer von Sukkoth damit fühlen}. Und den Turm zu Pnuel riss er nieder und erschlug die Männer der Stadt. Und er sprach zu Sebach und zu Zalmunna: Wie waren die Männer, die ihr zu Tabor erschlagen habt? Und sie sprachen: Wie du, so waren sie, ein jeder an Gestalt gleich einem Königssohne. Und er sprach: Das waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter. So wahr Jahwe lebt, wenn ihr sie am Leben gelassen hättet, so erschlüge ich euch nicht! Und er sprach zu Jether, seinem Erstgeborenen: Stehe auf, erschlage sie! Aber der Knabe zog sein Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Knabe war. Da sprachen Sebach und Zalmunna: Stehe du auf und stosse uns nieder; denn wie der Mann, so seine Kraft. Und Gideon stand auf und erschlug Sebach und Zalmunna; und er nahm die Halbmonde, welche an den Hälsen ihrer Kamele waren. Und die Männer von Israel sprachen zu Gideon: Herrsche über uns, sowohl du, als auch dein Sohn und deines Sohnes Sohn; denn du hast uns aus der Hand Midians gerettet. Und Gideon sprach zu ihnen: Nicht ich will über euch herrschen, und nicht mein Sohn soll über euch herrschen; Jahwe soll über euch herrschen. Und Gideon sprach zu ihnen: Eine Bitte will ich von euch erbitten: Gebet mir ein jeder sie Ohrringe seiner Beute! (denn sie hatten goldene Ohrringe, weil sie Ismaeliter waren). Und sie sprachen: Gern wollen wir sie geben. Und sie breiteten ein Oberkleid aus und warfen darauf ein jeder die Ohrringe seiner Beute. Und das Gewicht der goldenen Ohrringe, die er erbeten hatte, war 1700 Sekel Gold, ausser den Halbmonden und den Ohrgehängen und den Purpurkleidern, welche die Könige von Midian trugen, und ausser den Halsketten {O. dem Halsschmuck}, die an den Hälsen ihrer Kamele waren. Und Gideon machte daraus ein Ephod und stellte es in seiner Stadt auf, in Ophra. Und ganz Israel hurte demselben dort nach; und es wurde Gideon und seinem Hause zum Fallstrick. So wurde Midian vor den Kindern Israels gebeugt, und es hob sein Haupt nicht mehr empor. Und das Land hatte in den Tagen Gideons Ruhe vierzig Jahre. Und Jerub-Baal, der Sohn Joas', ging hin und wohnte in seinem Hause. Und Gideon hatte siebzig Söhne, die aus seiner Lende hervorgegangen waren; denn er hatte viele Weiber. Und sein Kebsweib, das zu Sichem war, auch sie gebar ihm einen Sohn; und er gab ihm den Namen Abimelech. Und Gideon, der Sohn Joas', starb in gutem Alter; und er wurde begraben im Grabe seines Vaters Joas, zu Ophra der Abieseriter. Und es geschah, als Gideon tot war, da hurten die Kinder Israel wiederum den Baalim nach und machten sich den Baal-Berith {d.h. Bundes-Baal} zum Gott. Und die Kinder Israel gedachten nicht Jahwes, ihres Gottes, der sie errettet hatte aus der Hand aller ihrer Feinde ringsum. Und sie erwiesen keine Güte an dem Hause Jerub-Baal-Gideons, nach all dem Guten, das er an Israel getan hatte. Und Abimelech, der Sohn Jerub-Baals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter; und er redete zu ihnen und zu dem ganzen Geschlecht des Hauses des Vaters seiner Mutter und sprach: Redet doch vor den Ohren aller Bürger von Sichem: Was ist besser für euch, dass siebzig Männer über euch herrschen, alle Söhne Jerub-Baals, oder dass ein Mann über euch herrsche? und bedenket, dass ich euer Gebein und euer Fleisch bin. Und die Brüder seiner Mutter redeten von ihm vor den Ohren aller Bürger von Sichem alle diese Worte. Und ihr Herz neigte sich Abimelech nach; denn sie sprachen: Er ist unser Bruder. Und sie gaben ihm siebzig Sekel Silber aus dem Hause Baal-Berith; und Abimelech dingte damit lose und übermütige Männer, und sie folgten ihm nach. Und er kam in das Haus seines Vaters, nach Ophra, und ermordete seine Brüder, die Söhne Jerub-Baals, siebzig Mann auf einem Steine; aber Jotham, der jüngste Sohn Jerub-Baals, blieb übrig, denn er hatte sich versteckt. Und alle Bürger von Sichem und das ganze Haus Millo {Wall, Burg} versammelten sich und gingen hin und machten Abimelech zum König bei der Terebinthe des Denkmals, die zu Sichem ist {S. Jos. 24,26}. Und man berichtete es Jotham. Da ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Gerisim, und er erhob seine Stimme und rief und sprach zu ihnen: Höret auf mich, Bürger von Sichem, so wird Gott auf euch hören! Einst gingen die Bäume hin, einen König über sich zu salben; und sie sprachen zum Olivenbaum: Sei König über uns! Und der Olivenbaum sprach zu ihnen: Sollte ich meine Fettigkeit aufgeben, welche Götter und Menschen an mir preisen {And.: womit man Götter und Menschen durch mich ehrt}, und sollte hingehen, zu schweben über den Bäumen? Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum: Komm du, sei König über uns! Und der Feigenbaum sprach zu ihnen: Sollte ich meine Süssigkeit aufgeben und meine gute Frucht, und sollte hingehen, zu schweben über den Bäumen? Da sprachen die Bäume zum Weinstock: Komm du, sei König über uns! Und der Weinstock sprach zu ihnen: Sollte ich meinen Most aufgeben, der Götter und Menschen erfreut, und sollte hingehen, zu schweben über den Bäumen? Da sprachen alle Bäume zum Dornstrauch: Komm du, sei König über uns! Und der Dornstrauch sprach zu den Bäumen: Wenn ihr mich in Wahrheit zum König über euch salben wollt, so kommet, vertrauet euch meinem Schatten an {O. suchet Zuflucht in (oder unter) meinem Schatten}; wenn aber nicht, so soll Feuer von dem Dornstrauch ausgehen und die Zedern des Libanon verzehren. - Und nun, wenn ihr in Wahrheit und in Redlichkeit gehandelt habt, dass ihr Abimelech zum König gemacht, und wenn ihr Gutes getan habt an Jerub-Baal und an seinem Hause, und wenn ihr ihm getan habt nach dem Tun seiner Hände, - denn mein Vater hat für euch gestritten und sein Leben dahingeworfen und euch aus der Hand Midians errettet; ihr aber habt euch heute wider das Haus meines Vaters erhoben und seine Söhne ermordet, siebzig Mann auf einem Steine, und habt Abimelech, den Sohn seiner Magd, zum König gemacht über die Bürger von Sichem, weil er euer Bruder ist - wenn ihr also an diesem Tage in Wahrheit und in Redlichkeit an Jerub-Baal und an seinem Hause gehandelt habt, so freuet euch Abimelechs, und auch er möge sich euer freuen! Wenn aber nicht, so gehe Feuer von Abimelech aus und verzehre die Bürger von Sichem und das Haus Millo; und es gehe ein Feuer aus von den Bürgern von Sichem und von dem Hause Millo und verzehre Abimelech! Und Jotham floh und entwich und ging nach Beer; und er blieb daselbst wegen seines {O. aus Furcht vor seinem} Bruders Abimelech. Und Abimelech herrschte über Israel drei Jahre. Und Gott sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem; und die Bürger von Sichem handelten treulos gegen Abimelech, damit die Gewalttat an den siebzig Söhnen Jerub-Baals über ihn käme, und ihr Blut gelegt würde auf ihren Bruder Abimelech, der sie ermordet, und auf die Bürger von Sichem, die seine Hände gestärkt hatten, seine Brüder zu ermorden. Und die Bürger von Sichem legten einen Hinterhalt {Eig. Nachsteller} wider ihn auf die Gipfel der Berge, und sie {d.h. der Hinterhalt, die Nachsteller} beraubten jeden, der des Weges bei ihnen vorüberzog. Und es wurde dem Abimelech berichtet. Und Gaal, der Sohn Ebeds, kam mit seinen Brüdern, und sie zogen durch Sichem; und die Bürger von Sichem vertrauten ihm. Und sie gingen aufs Feld hinaus und lasen ihre Weinberge und kelterten; und sie hielten ein Dankfest und gingen in das Haus ihres Gottes und assen und tranken und fluchten dem Abimelech. Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech und wer Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht der Sohn Jerub-Baals, und Sebul sein Statthalter? Dienet den Männern Hemors, des Vaters von Sichem! denn warum sollten wir ihm dienen? Hätte ich nur dieses Volk unter meiner Hand, so wollte ich Abimelech wegschaffen! Und er sprach von Abimelech: Mehre nur dein Heer und ziehe aus! Und Sebul, der Oberste der Stadt, hörte die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, und sein Zorn entbrannte; und er sandte Boten an Abimelech mit List und sprach: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen, und siehe, sie wiegeln die Stadt wider dich auf {O. verschliessen, versperren die Stadt wider dich}. Und nun, mache dich in der Nacht auf, du und das Volk, das bei dir ist, und lege dich in Hinterhalt auf dem Felde. Und es geschehe am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, so mache dich früh auf und überfalle die Stadt; und siehe, wenn er und das Volk, das bei ihm ist, gegen dich hinausziehen, so tue ihm, wie deine Hand es finden wird. Und Abimelech und alles Volk, das mit ihm war, machten sich in der Nacht auf, und sie legten sich in vier Haufen gegen Sichem in Hinterhalt. Und Gaal, der Sohn Ebeds, ging hinaus und trat an den Eingang des Stadttores. Da machten sich Abimelech und das Volk, das bei ihm war, aus dem Hinterhalt auf. Und Gaal sah das Volk und sprach zu Sebul: Siehe, Volk kommt von den Gipfeln der Berge herab. Und Sebul sprach zu ihm: Den Schatten der Berge siehst du für Männer an. Und Gaal redete wiederum und sprach: Siehe, Volk kommt von der Höhe des Landes herab, und ein Haufe kommt des Weges nach Elon-Meonenim {Terebinthe der Zauberer}. Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, da du sprachest: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Volk, welches du verachtet hast? Ziehe doch jetzt aus und streite wider ihn! Und Gaal zog aus vor den Bürgern von Sichem und stritt wider Abimelech. Und Abimelech jagte ihm nach, und er floh vor ihm; und es fielen viele Erschlagene bis an den Eingang des Tores. Und Abimelech blieb zu Aruma; und Sebul vertrieb Gaal und seine Brüder, so dass sie nicht mehr in Sichem blieben. Und es geschah am anderen Tage, da ging das Volk aufs Feld hinaus; und man berichtete es dem Abimelech. Und er nahm das Volk und teilte es in drei Haufen und legte sich in Hinterhalt auf dem Felde. Und er sah, und siehe, das Volk kam aus der Stadt heraus; und er erhob sich wider sie und schlug sie. Und Abimelech und die Haufen, die mit ihm waren, brachen hervor und stellten sich an den Eingang des Stadttores; und zwei der Haufen fielen über alle her, die auf dem Felde waren, und erschlugen sie. Und Abimelech stritt wider die Stadt jenen ganzen Tag; und er nahm die Stadt ein, und das Volk, das darin war, tötete er; und er riss die Stadt nieder und bestreute sie mit Salz {als Zeichen bleibender Verwüstung}. Und alle Bewohner {O. Bürger} des Turmes von Sichem hörten es, und sie gingen in die Burg {Viell. ein unterirdischer Raum; die Bedeutung des hebr. Wortes ist ungewiss} des Hauses des Gottes {El} Berith {O. des Bundesgottes. Vergl. Kap. 8,33}. Und es wurde dem Abimelech berichtet, dass alle Bewohner des Turmes von Sichem sich versammelt hätten. Da stieg Abimelech auf den Berg Zalmon, er und alles Volk, das bei ihm war; und Abimelech nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Baumast ab und hob ihn auf und legte ihn auf seine Schulter, und er sprach zu dem Volke, das mit ihm war: Was ihr gesehen habt, das ich getan habe, das tut eilends wie ich. Da hieb auch das ganze Volk ein jeder seinen Ast ab, und sie folgten Abimelech nach und legten sie an die Burg und zündeten die Burg über ihnen mit Feuer an. Und so starben auch alle Leute des Turmes von Sichem, bei tausend Männer und Weiber. Und Abimelech zog nach Tebez, und er belagerte Tebez und nahm es ein. Es war aber ein starker Turm mitten in der Stadt, und dahin flohen alle Männer und Weiber, alle Bürger der Stadt; und sie schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach des Turmes. Und Abimelech kam an den Turm und stritt wider ihn; und er nahte zum Eingang des Turmes, um ihn mit Feuer zu verbrennen. Da warf ein Weib den oberen Stein einer Handmühle auf den Kopf Abimelechs und zerschmetterte ihm den Schädel. Und er rief eilends den Knaben, der seine Waffen trug, und sprach zu ihm: Ziehe dein Schwert und töte mich, dass man nicht von mir sage: Ein Weib hat ihn umgebracht! Und sein Knabe durchstach ihn, und er starb. Und als die Männer von Israel sahen, dass Abimelech tot war, da gingen sie ein jeder an seinen Ort. Und so brachte Gott die Bosheit Abimelechs, die er an seinem Vater verübt hatte, indem er seine siebzig Brüder ermordete, auf ihn zurück. Und die ganze Bosheit der Männer von Sichem brachte Gott auf ihren Kopf zurück, und es kam über sie der Fluch Jothams, des Sohnes Jerub-Baals. Und nach Abimelech stand Tola auf, um Israel zu retten, der Sohn Puas, des Sohnes Dodos, ein Mann von Issaschar; und er wohnte zu Schamir im Gebirge Ephraim. Und er richtete Israel 23 Jahre; und er starb und wurde zu Schamir begraben. Und nach ihm stand Jair, der Gileaditer, auf; und er richtete Israel 22 Jahre. Und er hatte dreissig Söhne, die auf dreissig Eseln ritten, und sie hatten dreissig Städte; diese nennt man bis auf diesen Tag die Dörfer Jairs, welche im Lande Gilead sind. Und Jair starb und wurde zu Kamon begraben. Und die Kinder Israel taten wiederum, was böse war in den Augen Jahwes, und sie dienten den Baalim und den Astaroth, und den Göttern Syriens und den Göttern Zidons und den Göttern Moabs und den Göttern der Kinder Ammon und den Göttern der Philister; und sie verliessen Jahwe und dienten ihm nicht. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel, und er verkaufte sie in die Hand der Philister und in die Hand der Kinder Ammon. Und sie bedrückten und plagten die Kinder Israel in selbigem Jahre; achtzehn Jahre bedrückten sie alle Kinder Israel, welche jenseit des Jordan waren im Lande der Amoriter, das in Gilead ist. Und die Kinder Ammon zogen über den Jordan, um auch wider Juda und wider Benjamin und wider das Haus Ephraim zu streiten; und Israel wurde sehr bedrängt. Da schrieen die Kinder Israel zu Jahwe und sprachen: Wir haben gegen dich gesündigt, und zwar weil wir unseren Gott verlassen und den Baalim gedient haben. Und Jahwe sprach zu den Kindern Israel: Habe ich euch nicht von den Ägyptern und von den Amoritern, von den Kindern Ammon und von den Philistern gerettet? und als die Zidonier und Amalekiter und Maoniter euch bedrückten, und ihr zu mir schrieet, euch aus ihrer Hand gerettet? Ihr aber habt mich verlassen und habt anderen Göttern gedient; darum werde ich euch nicht mehr retten. Gehet hin und schreiet zu den Göttern, die ihr erwählt habt: sie mögen euch retten zur Zeit eurer Bedrängnis! Und die Kinder Israel sprachen zu Jahwe: Wir haben gesündigt. Tue du uns nach allem, was gut ist in deinen Augen; nur errette uns doch an diesem Tage! Und sie taten die fremden Götter aus ihrer Mitte hinweg und dienten Jahwe; und seine Seele wurde ungeduldig über die Mühsal Israels. Und die Kinder Ammon versammelten sich und lagerten sich in Gilead; und die Kinder Israel kamen zusammen und lagerten sich zu Mizpa. Da sprach das Volk, die Obersten von Gilead, einer zum anderen: Wer ist der Mann, der anfängt, wider die Kinder Ammon zu streiten? Er soll allen Bewohnern Gileads zum Haupte sein. Und Jephtha {H. Jiphtach}, der Gileaditer, war ein tapferer Held; er war aber der Sohn einer Hure, und Gilead hatte Jephtha gezeugt. Und auch das Weib Gileads gebar ihm Söhne; und als die Söhne des Weibes gross wurden, da vertrieben sie Jephtha und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben im Hause unseres Vaters, denn du bist der Sohn eines anderen Weibes. Und Jephtha floh vor seinen Brüdern und wohnte im Lande Tob. Und es sammelten sich zu Jephtha lose Leute und zogen mit ihm aus. Und es geschah nach einiger Zeit, da stritten die Kinder Ammon mit Israel. Und es geschah, als die Kinder Ammon mit Israel stritten, da gingen die Ältesten von Gilead hin, um Jephtha aus dem Lande Tob zu holen. Und sie sprachen zu Jephtha: Komm und sei unser Anführer, dass wir wider die Kinder Ammon streiten! Und Jephtha sprach zu den Ältesten von Gilead: Seid ihr es nicht, die mich gehasst und mich aus dem Hause meines Vaters vertrieben haben? Und warum kommet ihr jetzt zu mir, da ihr in Bedrängnis seid? Und die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephtha: Darum sind wir jetzt zu dir zurückgekehrt, dass du mit uns ziehest und wider die Kinder Ammon streitest; und du sollst uns zum Haupte sein, allen Bewohnern Gileads. Und Jephta sprach zu den Ältesten von Gilead: Wenn ihr mich zurückholet, um wider die Kinder Ammon zu streiten, und Jahwe sie vor mir dahingibt, werde ich euch dann wirklich zum Haupte sein? Und die Ältesten von Gilead sprachen zu Jephtha: Jahwe sei Zeuge {Eig. Hörer} zwischen uns, wenn wir nicht also tun, wie du geredet hast! Da ging Jephtha mit den Ältesten von Gilead, und das Volk setzte ihn zum Haupte und zum Anführer über sich. Und Jephtha redete alle seine Worte vor Jahwe zu Mizpa. Und Jephtha sandte Boten an den König der Kinder Ammon und liess ihm sagen: Was haben wir miteinander zu schaffen, dass du gegen mich gekommen bist, mein Land zu bekriegen? Und der König der Kinder Ammon sprach zu den Boten Jephthas: Weil Israel mein Land genommen hat, als es aus Ägypten heraufzog, vom Arnon bis an den Jabbok und bis an den Jordan; und nun gib die Länder {W. sie} in Frieden zurück. Da sandte Jephtha abermals Boten an den König der Kinder Ammon und liess ihm sagen: So spricht Jephta: Israel hat nicht das Land Moabs und das Land der Kinder Ammon genommen; sondern als sie aus Ägypten heraufzogen, da wanderte Israel durch die Wüste bis zum Schilfmeere, und es kam nach Kades; und Israel sandte Boten an den König von Edom und liess ihm sagen: Lass mich doch durch dein Land ziehen! Aber der König von Edom gab kein Gehör. Und auch an den König von Moab sandte es; aber er wollte nicht. So blieb Israel in Kades. Und es wanderte durch die Wüste und umging das Land Edom und das Land Moab und kam von Sonnenaufgang her zum Lande Moab; und sie lagerten sich jenseit des Arnon und kamen nicht in das Gebiet Moabs, denn der Arnon ist die Grenze Moabs. Und Israel sandte Boten an Sihon, den König der Amoriter, den König von Hesbon, und Israel liess ihm sagen: Lass uns doch durch dein Land ziehen bis an meinen Ort! Aber Sihon traute Israel nicht, es durch sein Gebiet ziehen zu lassen; und Sihon versammelte all sein Volk, und sie lagerten sich zu Jahza; und er stritt wider Israel. Und Jahwe, der Gott Israels, gab Sihon und all sein Volk in die Hand Israels, und sie schlugen sie. So nahm Israel das ganze Land der Amoriter, die jenes Land bewohnten, in Besitz: sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter in Besitz, vom Arnon bis an den Jabbok, und von der Wüste bis an den Jordan. Und so hat nun Jahwe, der Gott Israels, die Amoriter vor seinem Volke Israel ausgetrieben, und du willst uns {O. es} austreiben? Nimmst du nicht das in Besitz, was Kamos, dein Gott, dir zum Besitz gibt? So auch alles, was Jahwe, unser Gott, vor uns ausgetrieben hat, das wollen wir besitzen. Und nun, bist du etwa besser als Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab? Hat er je mit Israel gerechtet, oder je wider sie gestritten? Während Israel in Hesbon wohnte und in seinen Tochterstädten, und in Aroer und in seinen Tochterstädten, und in all den Städten, die längs des Arnon liegen, dreihundert Jahre lang: warum habt ihr sie denn nicht in jener Zeit entrissen? Und nicht ich habe gegen dich gesündigt, sondern du tust übel an mir, wider mich zu streiten. Jahwe, der Richter, richte heute zwischen den Kindern Israel und den Kindern Ammon! Aber der König der Kinder Ammon hörte nicht auf die Worte Jephthas, die er ihm entboten hatte. Da kam der Geist Jahwes über Jephtha; und er zog durch Gilead und Manasse, und zog nach Mizpe in Gilead, und von Mizpe in Gilead zog er gegen die Kinder Ammon. Und Jephtha gelobte Jahwe ein Gelübde und sprach: Wenn du die Kinder Ammon wirklich in meine Hand gibst, so soll das, was zur Tür meines Hauses herausgeht, mir entgegen, wenn ich in Frieden von den Kindern Ammon zurückkehre, es soll Jahwe gehören, und ich werde es als Brandopfer opfern! Und so zog Jephtha gegen die Kinder Ammon, um wider sie zu streiten; und Jahwe gab sie in seine Hand. Und er schlug sie von Aroer an, bis man nach Minnith kommt, zwanzig Städte, und bis nach Abel-Keramim, und er richtete eine sehr grosse Niederlage unter ihnen an {W. einen sehr grossen Schlag}; und die Kinder Ammon wurden gebeugt vor den Kindern Israel. Und als Jephtha nach Mizpa, nach seinem Hause kam, siehe, da trat seine Tochter heraus, ihm entgegen, mit Tamburinen und mit Reigen; und sie war nur die einzige; ausser ihr hatte er weder Sohn noch Tochter. Und es geschah, als er sie sah, da zerriss er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter! tief beugst du mich nieder; und du, du bist unter denen, die mich in Trübsal bringen! denn ich habe meinen Mund gegen Jahwe aufgetan und kann nicht zurücktreten! Und sie sprach zu ihm: Mein Vater, hast du deinen Mund gegen Jahwe aufgetan, so tue mir, wie es aus deinem Munde hervorgegangen ist, nachdem Jahwe dir Rache verschafft hat an deinen Feinden, den Kindern Ammon. Und sie sprach zu ihrem Vater: Es geschehe mir diese Sache: Lass zwei Monate von mir ab, dass ich hingehe und auf die Berge hinabsteige {d.h. von dem hochgelegenen Mizpa aus} und meine Jungfrauschaft beweine, ich und meine Freundinnen. Und er sprach: Gehe hin. Und er entliess sie auf zwei Monate. Und sie ging hin, sie und ihre Freundinnen, und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen. Und es geschah am Ende von zwei Monaten, da kehrte sie zu ihrem Vater zurück. Und er vollzog an ihr das Gelübde, das er gelobt hatte. Sie hatte aber keinen Mann erkannt. Und es wurde zum Gebrauch in Israel: Von Jahr zu Jahr gehen die Töchter Israels hin, um die Tochter Jephthas, des Gileaditers, zu preisen vier Tage im Jahre. Und die Männer von Ephraim versammelten sich und zogen hinüber nach Norden {O. nach Zaphon; vergl. Jos. 13,27}, und sie sprachen zu Jephtha: Warum bist du durchgezogen, um wider die Kinder Ammon zu streiten, und hast uns nicht gerufen, dass wir mit dir gingen? Wir werden dein Haus über dir mit Feuer verbrennen! Und Jephtha sprach zu ihnen: Einen heftigen Streit haben wir gehabt, ich und mein Volk, mit den Kindern Ammon; und ich rief euch, aber ihr habt mich nicht aus ihrer Hand gerettet. Und als ich sah, dass du nicht helfen wolltest, da setzte ich mein Leben aufs Spiel {Eig. stellte ich mein Leben in meine Hand; eine oft wiederkehrende Redensart} und zog hin wider die Kinder Ammon; und Jahwe gab sie in meine Hand. Warum seid ihr denn an diesem Tage gegen mich heraufgezogen, um wider mich zu streiten? Und Jephtha versammelte alle Männer von Gilead und stritt mit Ephraim; und die Männer von Gilead schlugen Ephraim, weil sie gesagt hatten: Flüchtlinge Ephraims seid ihr, ihr Gileaditer {Eig. Gilead}, inmitten Ephraims und inmitten Manasses! Und Gilead nahm Ephraim die Furten des Jordan {O. besetzte die Furten des Jordan, die nach Ephraim führten. Vergl. Kap. 3,28}. Und es geschah, wenn ein Flüchtling von Ephraim sprach {Eig. wenn Flüchtlinge von Ephraim sprachen}: Lass mich hinübergehen! so sprachen die Männer von Gilead zu ihm: Bist du ein Ephraimiter {Eig. ein Ephrathiter}? Und sagte er: Nein! so sprachen sie zu ihm: Sage doch: Schibboleth {Strömung}! Und sagte er: Sibboleth, und brachte es nicht fertig, richtig zu sprechen, dann ergriffen sie ihn und schlachteten ihn an den Furten des Jordan. Und es fielen in jener Zeit von Ephraim 42000. Und Jephtha richtete Israel sechs Jahre; und Jephtha, der Gileaditer, starb und wurde in einer der Städte Gileads begraben. Und nach ihm richtete Israel Ibzan von Bethlehem. Und er hatte dreissig Söhne; und dreissig Töchter entliess er aus dem Hause, und dreissig Töchter brachte er von aussen für seine Söhne herein. Und er richtete Israel sieben Jahre. Und Ibzan starb und wurde zu Bethlehem begraben. Und nach ihm richtete Israel Elon, der Sebuloniter; und er richtete Israel zehn Jahre. Und Elon, der Sebuloniter, starb und wurde zu Ajjalon im Lande Sebulon begraben. Und nach ihm richtete Israel Abdon, der Sohn Hillels, der Pirhathoniter. Und er hatte vierzig Söhne und dreissig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten. Und er richtete Israel acht Jahre. Und Abdon, der Sohn Hillels, der Pirhathoniter, starb und wurde zu Pirhathon begraben im Lande Ephraim, im Gebirge der Amalekiter. Und die Kinder Israel taten wiederum was böse war in den Augen Jahwes; und Jahwe gab sie in die Hand der Philister vierzig Jahre. Und es war ein Mann aus Zorha, vom Geschlecht der Daniter, sein Name war Manoah {H. Manoach}. Und sein Weib war unfruchtbar und gebar nicht. Und der Engel Jahwes erschien dem Weibe und sprach zu ihr: Siehe doch, du bist unfruchtbar und gebierst nicht; aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Und nun hüte dich doch und trinke weder Wein noch starkes Getränk, und iss nichts Unreines! Denn siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen, denn ein Nasir {S. 4. Mose 6,2} Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an; und er wird anfangen, Israel aus der Hand der Philister zu retten. Und das Weib kam und sprach zu ihrem Manne und sagte: Ein Mann Gottes ist zu mir gekommen, und sein Ansehen war wie das Ansehen eines {O. des} Engels Gottes, sehr furchtbar; und ich habe ihn nicht gefragt, woher er sei, und seinen Namen hat er mir nicht kundgetan. Und er sprach zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und nun, trinke weder Wein noch starkes Getränk, und iss nichts Unreines; denn ein Nasir Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an bis zum Tage seines Todes. Da flehte Manoah zu Jahwe und sprach: Bitte, Herr! der Mann Gottes, den du gesandt hast, möge doch nochmals zu uns kommen und uns lehren, was wir tun sollen mit dem Knaben, der geboren werden soll. Und Gott erhörte die Stimme Manoahs; und der Engel Gottes kam nochmals zu dem Weibe, als sie auf dem Felde sass, und Manoah, ihr Mann, nicht bei ihr war. Da eilte das Weib und lief und berichtete es ihrem Manne, und sie sprach zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der an jenem Tage zu mir gekommen ist. Und Manoah machte sich auf und ging seinem Weibe nach; und er kam zu dem Manne und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der zu dem Weibe geredet hat? Und er sprach: Ich bin's. Und Manoah sprach: Wenn nun dein Wort eintrifft, was soll die Weise des Knaben sein und sein Tun? Und der Engel Jahwes sprach zu Manoah: Vor allem, was ich dem Weibe gesagt habe, soll sie sich hüten: von allem, was vom Weinstock kommt, soll sie nicht essen, und Wein und starkes Getränk soll sie nicht trinken, und soll nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll sie beobachten. Und Manoah sprach zu dem Engel Jahwes: Lass dich doch von uns aufhalten, so wollen wir dir ein Ziegenböcklein zubereiten. Und der Engel Jahwes sprach zu Manoah: Wenn du mich auch aufhieltest, ich würde nicht von deinem Brote essen; willst du aber ein Brandopfer opfern, so opfere es Jahwe. Denn Manoah wusste nicht, dass es der Engel Jahwes war. Und Manoah sprach zu dem Engel Jahwes: Wie ist dein Name, dass wir dich ehren, wenn dein Wort eintrifft? Und der Engel Jahwes sprach zu ihm: Warum fragst du denn nach meinem Namen? er ist ja wunderbar! Da nahm Manoah das Ziegenböcklein und das Speisopfer und opferte es Jahwe auf dem Felsen. Er aber handelte wunderbar {O. tat ein Wunder}, und Manoah und sein Weib sahen zu; und es geschah, als die Flamme von dem Altar gen Himmel emporstieg, da fuhr der Engel Jahwes in der Flamme des Altars hinauf. Und Manoah und sein Weib sahen zu und fielen auf ihr Angesicht zur Erde. Und der Engel Jahwes erschien Manoah und seinem Weibe fortan nicht mehr. Da erkannte Manoah, dass es der Engel Jahwes war. Und Manoah sprach zu seinem Weibe: Wir werden gewisslich sterben, denn wir haben Gott gesehen! Aber sein Weib sprach zu ihm: Wenn es Jahwe gefallen hätte, uns zu töten, so hätte er nicht ein Brandopfer und Speisopfer aus unserer Hand angenommen, und er hätte uns dies alles nicht gezeigt, noch uns zu dieser Zeit dergleichen vernehmen lassen. Und das Weib gebar einen Sohn; und sie gab ihm den Namen Simson {H. Schimschon}. Und der Knabe wuchs, und Jahwe segnete ihn. Und der Geist Jahwes fing an, ihn zu treiben zu Machaneh-Dan {O. im Lager Dans; vergl. Kap. 18,11. 12} zwischen Zorha und Eschtaol. Und Simson ging nach Timna hinab; und er sah in Timna ein Weib von den Töchtern der Philister. Und er ging hinauf und berichtete es seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich habe in Timna ein Weib gesehen von den Töchtern der Philister; und nun nehmet sie mir zum Weibe. Und sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volke kein Weib, dass du hingehest, ein Weib zu nehmen von den Philistern, den Unbeschnittenen? Und Simson sprach zu seinem Vater: Diese nimm mir, denn sie ist recht in meinen Augen. Sein Vater und seine Mutter wussten aber nicht, dass es von Jahwe war; denn er suchte eine Gelegenheit an den Philistern. Und in jener Zeit herrschten die Philister über Israel. Und Simson ging mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna hinab; und als sie an die Weinberge von Timna kamen, siehe, da brüllte ein junger Löwe ihm entgegen. Und der Geist Jahwes geriet über ihn, und er zerriss ihn, wie man ein Böcklein zerreisst; und er hatte gar nichts in seiner Hand. Und er tat seinem Vater und seiner Mutter nicht kund, was er getan hatte. Und er ging hinab und redete zu dem Weibe, und sie war recht in den Augen Simsons. Und er kehrte nach einiger Zeit zurück, um sie zu nehmen, und er bog ab, um das Aas {O. Gerippe} des Löwen zu besehen, und siehe, ein Bienenschwarm war in dem Körper des Löwen, und Honig. Da nahm er ihn heraus in seine Hände, und ging und ass im Gehen; und er ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, und sie assen; aber er tat ihnen nicht kund, dass er den Honig aus dem Körper des Löwen herausgenommen hatte. Und sein Vater ging zu dem Weibe hinab, und Simson machte daselbst ein Mahl; denn also pflegten {O. pflegen} die Jünglinge zu tun. Und es geschah, als sie ihn sahen, da nahmen die dreissig Gesellen; und sie waren bei ihm. Und Simson sprach zu ihnen: Ich will euch einmal ein Rätsel aufgeben; wenn ihr es mir in den sieben Tagen des Mahles kundtut und es erratet, so werde ich euch dreissig Hemden {ein kostbares und ungewöhnliches Kleidungsstück aus feinem Leinen, statt dessen man den Leibrock zu tragen pflegte} und dreissig Wechselkleider geben; Wenn ihr es mir aber nicht kundtun könnet, so sollt ihr mir dreissig Hemden und dreissig Wechselkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rätsel auf, dass wir es hören! Und er sprach zu ihnen: Aus dem Fresser kam Frass, und aus dem Starken {O. Grausamen} kam Süssigkeit. Und sie vermochten das Rätsel nicht kundzutun drei Tage lang. Und es geschah am siebten Tage, da sprachen sie zu dem Weibe Simsons: Berede deinen Mann, dass er uns das Rätsel kundtue, damit wir nicht dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen! Um uns zu berauben, habt ihr uns geladen, nicht wahr? Und Simsons Weib weinte an ihm und sprach: Du hassest mich nur und liebst mich nicht. Das Rätsel hast du den Kindern meines Volkes aufgegeben, und mir hast du es nicht kundgetan. Und er sprach zu ihr: Siehe, meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht kundgetan, und dir sollte ich es kundtun? Und sie weinte an ihm die sieben Tage, da sie das Mahl hatten. Und es geschah am siebten Tage, da tat er es ihr kund, denn sie drängte ihn. Und sie tat das Rätsel den Kindern ihres Volkes kund. Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süsser als Honig? und was ist stärker {O. grausamer} als der Löwe? Und er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht mit meinem Kalbe {Eig. mit meiner jungen Kuh} gepflügt hättet, so hättet ihr mein Rätsel nicht erraten. Und der Geist Jahwes geriet über ihn; und er ging hinab nach Askalon und erschlug von ihnen dreissig Mann und nahm ihre ausgezogenen Gewänder und gab die Wechselkleider denen, welche das Rätsel kundgetan hatten. Und sein Zorn entbrannte, und er ging hinauf in das Haus seines Vaters. Und das Weib Simsons wurde einem seiner Gesellen gegeben, den er sich zugesellt hatte. Und es geschah nach einiger Zeit, in den Tagen der Weizenernte, da besuchte Simson sein Weib mit einem Ziegenböcklein. Und er sprach: Ich will zu meinem Weibe ins Gemach gehen; aber ihr Vater gestattete ihm nicht hineinzugehen. Und ihr Vater sprach: Ich habe gewisslich gedacht, dass du sie hasstest, und so habe ich sie deinem Gesellen gegeben. Ist nicht ihre jüngere Schwester schöner als sie? Möge sie doch dein werden an ihrer Statt. Da sprach Simson zu ihnen: Diesmal bin ich schuldlos an den Philistern, wenn ich ihnen Übles tue. Und Simson ging hin und fing dreihundert Schakale; und er nahm Fackeln und kehrte Schwanz an Schwanz und tat eine Fackel zwischen je zwei Schwänze in die Mitte, und er zündete die Fackeln mit Feuer an. Und er liess sie los in das stehende Getreide der Philister und zündete sowohl Garbenhaufen als stehendes Getreide und Olivengärten an. Und die Philister sprachen: Wer hat das getan? Und man sagte: Simson, der Eidam des Timniters, weil er ihm sein Weib genommen und sie seinem Gesellen gegeben hat. Da zogen die Philister hinauf und verbrannten sie und ihren Vater mit Feuer. Und Simson sprach zu ihnen: Wenn ihr also tut - es sei denn, dass ich mich an euch gerächt habe, danach will ich aufhören! Und er schlug sie, Schenkel samt Hüfte, und richtete eine grosse Niederlage unter ihnen an. Und er ging hinab und wohnte in der Kluft des Felsens Etam. Und die Philister zogen herauf und lagerten sich in Juda und breiteten sich aus in Lechi. Und die Männer von Juda sprachen: Warum seid ihr wider uns heraufgezogen? Und sie sprachen: Um Simson zu binden, sind wir heraufgezogen, dass wir ihm tun, wie er uns getan hat. Da zogen dreitausend Mann von Juda zur Kluft des Felsens Etam hinab und sprachen zu Simson: Weisst du nicht, dass die Philister über uns herrschen? und warum hast du uns das getan? Und er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan, also habe ich ihnen getan. Da sprachen sie zu ihm: Um dich zu binden, sind wir herabgekommen, dass wir dich in die Hand der Philister liefern. Und Simson sprach zu ihnen: Schwöret mir, dass ihr nicht über mich herfallen werdet! Und sie sprachen zu ihm und sagten: Nein, sondern binden wollen wir dich und dich in ihre Hand liefern; aber töten wollen wir dich nicht. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus dem Felsen herauf. Als er nach Lechi kam, da jauchzten ihm die Philister entgegen; aber der Geist Jahwes geriet über ihn, und die Stricke, welche an seinen Armen waren, wurden wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt sind, und seine Bande schmolzen weg von seinen Händen. Und er fand einen frischen Eselskinnbacken, und er streckte seine Hand aus und nahm ihn und erschlug damit tausend Mann. Und Simson sprach: Mit dem Eselskinnbacken einen Haufen, zwei Haufen {Ein Wortspiel, da im Hebr. "Esel" und "Haufe" hier gleiche Wörter sind}! Mit dem Eselskinnbacken habe ich tausend Mann erschlagen! Und es geschah, als er ausgeredet hatte, da warf er den Kinnbacken aus seiner Hand; und er {O. man} nannte selbigen Ort Ramath-Lechi {Kinnbacken-Höhe}. Und es dürstete ihn sehr, und er rief zu Jahwe und sprach: Du hast durch die Hand deines Knechtes diese grosse Rettung gegeben, und nun soll ich vor Durst sterben und in die Hand der Unbeschnittenen fallen! Da spaltete Gott die Höhlung, die zu Lechi ist, und es kam Wasser aus ihr hervor; und er trank, und sein Geist kehrte zurück, und er lebte wieder auf. Daher gab man ihr den Namen: Quelle des Rufenden {En-Hakore}, die zu Lechi ist, bis auf diesen Tag. Und er richtete Israel in den Tagen der Philister zwanzig Jahre. Und Simson ging nach Gasa, und er sah daselbst eine Hure und ging zu ihr ein. Und es wurde den Gasitern berichtet und gesagt: Simson ist hierher gekommen. Und sie umstellten ihn und lauerten die ganze Nacht auf ihn im Stadttore; und sie verhielten sich still die ganze Nacht und sprachen: Bis der Morgen hell wird, dann wollen wir ihn erschlagen. Und Simson lag bis Mitternacht. Um Mitternacht aber stand er auf und ergriff die Flügel des Stadttores und die beiden Pfosten, und riss sie samt dem Riegel heraus und legte sie auf seine Schultern; und er trug sie auf den Gipfel des Berges, der gegen Hebron hin liegt. Und es geschah hernach, da liebte er ein Weib im Tale Sorek, ihr Name war Delila. Und die Fürsten {Hebr. Seren; vergl. die Anm. zu Jos. 13,3} der Philister gingen zu ihr hinauf und sprachen zu ihr: Berede ihn und sieh, worin seine grosse Stärke besteht, und wodurch wir ihn überwältigen können, dass wir ihn binden, um ihn zu bezwingen; und wir wollen dir ein jeder 1100 Sekel Silber geben. Da sprach Delila zu Simson: Tue mir doch kund, worin deine grosse Stärke besteht, und womit du gebunden werden kannst, dass man dich bezwinge. Und Simson sprach zu ihr: Wenn man mich bände mit sieben frischen Stricken {O. Sehnen; so auch V.8. 9}, die nicht ausgetrocknet sind, so würde ich schwach werden und würde sein wie ein anderer Mensch. Und die Fürsten der Philister brachten sieben frische Stricke, die nicht ausgetrocknet waren, zu ihr hinauf; und sie band ihn damit. Es sassen aber Auflaurer bei ihr im Gemach; und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Da zerriss er die Stricke, wie eine Schnur von Werg zerreisst, wenn sie Feuer riecht; und seine Stärke ward nicht kund. Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Nun tue mir doch kund, womit du gebunden werden kannst! Und er sprach zu ihr: Wenn man mich fest bände mit neuen Seilen, mit denen keine Arbeit geschehen ist, so würde ich schwach werden und würde sein wie ein anderer Mensch. Da nahm Delila neue Seile und band ihn damit, und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Es sassen aber Auflaurer im Gemach. Und er riss sie von seinen Armen wie einen Faden. Da sprach Delila zu Simson: Bisher hast du mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Tue mir kund, womit du gebunden werden kannst! Und er sprach zu ihr: Wenn du die sieben Flechten meines Hauptes mit dem Gewebe verwebtest. Und sie heftete sie mit dem Pflocke und sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Da wachte er auf von seinem Schlafe und riss den Webepflock und das Gewebe heraus. Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen: Ich habe dich lieb, so doch dein Herz nicht mit mir ist? Nun dreimal hast du mich getäuscht und mir nicht kundgetan, worin deine grosse Stärke besteht. Und es geschah, als sie ihn alle Tage mit ihren Worten drängte und ihn plagte, da wurde seine Seele ungeduldig zum Sterben; Und er tat ihr sein ganzes Herz kund und sprach zu ihr: Kein Schermesser ist auf mein Haupt gekommen, denn ein Nasir Gottes bin ich von Mutterleibe an; wenn ich geschoren würde, so würde meine Stärke von mir weichen, und ich würde schwach werden und würde sein wie alle Menschen. und als Delila sah, dass er ihr sein ganzes Herz kundgetan hatte, da sandte sie hin und rief die Fürsten der Philister und sprach: Kommet diesmal herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz kundgetan. Und die Fürsten der Philister kamen zu ihr hinauf und brachten das Geld mit sich. Und sie liess ihn auf ihren Knien einschlafen, und rief einen Mann und liess die sieben Flechten seines Hauptes abscheren; und sie fing an, ihn zu bezwingen, und seine Stärke wich von ihm. Und sie sprach: Philister über dir, Simson! Da wachte er auf von seinem Schlafe und dachte: Ich werde davonkommen wie die anderen Male und mich herausschütteln. Er wusste aber nicht, dass Jahwe von ihm gewichen war. Und sie Philister griffen ihn und stachen ihm die Augen aus; und sie führten ihn nach Gasa hinab und banden ihn mit ehernen Fesseln {Eig. Doppelfesseln}, und er musste mahlen im Gefängnis. Aber das Haar seines Hauptes begann wieder zu wachsen, sobald es geschoren war. Und die Fürsten der Philister versammelten sich, um ihrem Gott Dagon ein grosses Schlachtopfer zu opfern und um ein Freudenfest {W. und zur Freude} zu feiern; denn sie sprachen: Unser Gott hat Simson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben. Und als das Volk ihn sah, priesen sie ihren Gott; denn sie sprachen: Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben, und den Verheerer unseres Landes und den, der unserer Erschlagenen viel machte. Und es geschah, als ihr Herz fröhlich war, da sprachen sie: Rufet Simson, dass er vor uns spiele {O. tanze}. Und sie riefen Simson aus dem Gefängnis, und er spielte vor ihnen; und sie stellten ihn zwischen die Säulen. Und Simson sprach zu dem Knaben, der ihn bei der Hand hielt: Lass mich, dass ich die Säulen betaste, auf welchen das Haus ruht, und mich an sie lehne. Das Haus war aber voll Männern und Weibern, und alle Fürsten der Philister waren daselbst; und auf dem Dache waren bei dreitausend Männer und Weiber, welche zusahen, wie {O. während} Simson spielte. Und Simson rief zu Jahwe und sprach: Herr, Jahwe! gedenke doch meiner, und stärke mich doch nur diesmal, o Gott, dass ich an den Philistern eine einmalige Rache nehme für meine beiden Augen! Und Simson umfasste die beiden Mittelsäulen, auf welchen das Haus ruhte, (und er stützte sich darauf) die eine mit seiner Rechten und die andere mit seiner Linken; und Simson sprach: Meine Seele sterbe mit den Philistern! Und er beugte sich mit Kraft; da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war; und es waren der Toten, die er in seinem Tode tötete, mehr als derer, die er in seinem Leben getötet hatte. Und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters kamen herab und hoben ihn auf; und sie gingen hinauf und begruben ihn zwischen Zorha und Eschtaol, im Grabe Manoahs, seines Vaters. Er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet. Und es war ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name war Micha. Und er sprach zu seiner Mutter: Die 1100 Sekel Silber, die dir genommen worden sind, und worüber du einen Fluch {Vergl. 3. Mose 5,1} getan und auch vor meinen Ohren geredet hast, siehe, das Silber ist bei mir; ich habe es genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet sei mein Sohn von Jahwe! Und er gab die 1100 Sekel Silber seiner Mutter zurück. Und seine Mutter sprach: Das Silber hatte ich von meiner Hand Jahwe geheiligt für meinen Sohn, um ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Bild zu machen; und nun gebe ich es dir zurück. Und er gab das Silber seiner Mutter zurück. Und seine Mutter nahm zweihundert Sekel Silber und gab sie dem Goldschmied, und der machte daraus ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Bild; und es war im Hause Michas. Und der Mann Micha hatte ein Gotteshaus; und er machte ein Ephod und Teraphim und weihte einen von seinen Söhnen, und er wurde sein {Eig. ihm zum} Priester. In jenen Tagen war kein König in Israel; ein jeder tat, was recht war in seinen Augen. Und es war ein Jüngling aus Bethlehem-Juda vom Geschlecht Juda; der war ein Levit {Die Leviten wurden betrachtet als dem Stamme angehörend, in dessen Gebiet sie ansässig waren} und hielt sich daselbst auf. Und der Mann zog aus der Stadt, aus Bethlehem-Juda, um sich aufzuhalten, wo er es treffen würde. Und indem er seines Weges zog, kam er in das Gebirge Ephraim bis zum Hause Michas. Und Micha sprach zu ihm: Woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Ich bin ein Levit aus Bethlehem-Juda; und ich gehe hin, mich aufzuhalten, wo ich es treffen werde. Da sprach Micha zu ihm: Bleibe bei mir, und sei mir ein Vater und ein Priester {Eig. zum Vater und zum Priester}, so werde ich dir jährlich zehn Sekel Silber geben und Ausrüstung an Kleidern und deinen Lebensunterhalt. Und der Levit ging hinein. Und der Levit willigte ein, bei dem Manne zu bleiben; und der Jüngling ward ihm wie einer seiner Söhne. Und Micha weihte den Leviten; und der Jüngling wurde sein {Eig. ihm zum} Priester und war im Hause Michas. Und Micha sprach: Nun weiss ich, dass Jahwe mir wohltun wird, denn ich habe einen {O. den} Leviten zum Priester. In jenen Tagen war kein König in Israel. Und in jenen Tagen suchte sich der Stamm der Daniter ein Erbteil zum Wohnen, denn bis auf jenen Tag war ihm inmitten der Stämme Israels nichts als Erbteil zugefallen. Und die Kinder Dan sandten fünf Männer aus ihrem Geschlecht, aus ihrer Gesamtheit, tapfere Männer, aus Zorha und aus Eschtaol, um das Land auszukundschaften und es zu erforschen; und sie sprachen zu ihnen: Gehet hin, erforschet das Land. Und sie kamen in das Gebirge Ephraim bis zum Hause Michas, und sie übernachteten daselbst. Als sie beim Hause Michas waren, erkannten sie die Stimme des Jünglings, des Leviten, und sie wandten sich dahin und sprachen zu ihm: Wer hat dich hierhergebracht, und was tust du hier, und was hast du hier? Und er sprach zu ihnen: So und so hat Micha mir getan; und er hat mich gedungen, und ich bin sein {Eig. ihm zum} Priester geworden. Und sie sprachen zu ihm: Befrage doch Gott, dass wir wissen, ob unser Weg, auf dem wir ziehen, gelingen wird. Und der Priester sprach zu ihnen: Ziehet hin in Frieden! Vor Jahwe ist euer Weg, auf dem ihr ziehet. Und die fünf Männer gingen hin und kamen nach Lais; und sie sahen das Volk, das darin war, in Sicherheit wohnen, nach Art der Zidonier, ruhig und sicher; und niemand, der die Herrschaft besessen hätte im Lande, tat ihnen irgend etwas zuleide; und sie waren fern von den Zidoniern und hatten mit Menschen nichts zu schaffen. - Und sie kamen zu ihren Brüdern nach Zorha und Eschtaol. Und ihre Brüder sprachen zu ihnen: Was bringet ihr? Und sie sprachen: Machet euch auf, und lasst uns wider sie hinaufziehen; denn wir haben das Land besehen, und siehe, es ist sehr gut. Und ihr bleibet stille? Seid nicht träge, hinzugehen, um hineinzukommen, das Land in Besitz zu nehmen; (wenn ihr kommmet, werdet ihr zu einem sicheren Volke kommen, und das Land ist geräumig nach allen Seiten hin) denn Gott hat es in eure Hand gegeben: es ist ein Ort, wo es an nichts mangelt von allem, was auf Erden ist. Und es brachen von dannen auf, vom Geschlecht der Daniter, aus Zorha und aus Eschtaol, sechshundert Mann, umgürtet mit Kriegsgerät. Und sie zogen hinauf und lagerten sich zu Kirjath-Jearim in Juda; daher hat man selbigen Ort Machaneh-Dan {Lager Dans} genannt bis auf diesen Tag; siehe, er ist hinter {d.h. westlich von} Kirjath-Jearim. Und von dannen zogen sie weiter in das Gebirge Ephraim und kamen bis zum Hause Michas. Da hoben die fünf Männer an, welche gegangen waren, das Land Lais auszukundschaften, und sprachen zu ihren Brüdern: Wisset ihr, dass in diesen Häusern Ephod und Teraphim und ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Bild sind? Und nun wisset, was ihr tun wollt. Und sie wandten sich dahin und traten in das Haus des Jünglings, des Leviten, das Haus Michas, und fragten ihn nach seinem Wohlergehen. Die sechshundert mit ihrem Kriegsgerät umgürteten Männer aber, die von den Kindern Dan waren, blieben am Eingang des Tores stehen. Und die fünf Männer, die gegangen waren, das Land auszukundschaften, stiegen hinauf, gingen hinein und nahmen das geschnitzte Bild und das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild. Und der Priester und die sechshundert Mann, die mit Kriegsgerät umgürtet waren, standen am Eingang des Tores. Als jene nämlich in das Haus Michas gingen und das geschnitzte Bild, das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild wegnahmen, da sprach der Priester zu ihnen: Was tut ihr? Und sie sprachen zu ihm: Schweige! lege deine Hand auf deinen Mund und gehe mit uns, und sei uns ein Vater und ein Priester {Eig. zum Vater und zum Priester}. Ist es besser für dich, Priester zu sein für das Haus eines einzelnen Mannes, oder Priester zu sein für einen Stamm und für ein Geschlecht in Israel? Da wurde das Herz des Priesters froh, und er nahm das Ephod und die Teraphim und das geschnitzte Bild und ging mitten unter das Volk. Und sie wandten sich und zogen weg und stellten die Kinder und das Vieh und die wertvollen Dinge voran. Sie waren schon fern vom Hause Michas, da versammelten sich die Männer, die in den Häusern waren, die beim Hause Michas standen, und ereilten die Kinder Dan. Und sie riefen den Kindern Dan zu; und diese wandten ihr Angesicht um und sprachen zu Micha: Was ist dir, dass du dich versammelt hast? Und er sprach: Meine Götter, die ich gemacht hatte, habt ihr genommen und den Priester, und seid weggezogen; und was habe ich noch? und wie sprechet ihr denn zu mir: Was ist dir? Aber die Kinder Dan sprachen zu ihm: Lass deine Stimme nicht bei uns hören, damit nicht Männer heftigen Gemütes über euch herfallen, und du dich und dein Haus ums Leben bringest! Und die Kinder Dan zogen ihres Weges. Und als Micha sah, dass sie ihm zu stark waren, wandte er sich und kehrte in sein Haus zurück. So nahmen sie, was Micha gemacht hatte, und den Priester, den er besass. Und sie überfielen Lais, ein ruhiges und sicheres Volk, und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes; und die Stadt verbrannten sie mit Feuer. Und kein Erretter war da; denn die Stadt {W. sie} war fern von Zidon, und sie hatten nichts mit Menschen zu schaffen; und sie lag in dem Tale, das sich nach Beth-Rechob hin erstreckt. Und sie bauten die Stadt wieder auf und wohnten darin; und sie gaben der Stadt den Namen Dan, nach dem Namen Dans, ihres Vaters, welcher dem Israel geboren wurde; dagegen war im Anfang Lais der Name der Stadt. - Und die Kinder Dan richteten sich das geschnitzte Bild auf; und Jonathan, der Sohn Gersoms, des Sohnes Moses, er und seine Söhne waren Priester für den Stamm der Daniter bis auf den Tag, da das Land in Gefangenschaft geführt wurde. Und sie stellten sich das geschnitzte Bild Michas auf, das er gemacht hatte, alle die Tage, da das Haus Gottes in Silo war. Und es geschah in jenen Tagen, als kein König in Israel war, dass sich ein levitischer Mann an der äussersten Seite des Gebirges Ephraim aufhielt; und er nahm sich ein Kebsweib aus Bethlehem-Juda. Und sein Kebsweib hurte neben ihm; und sie ging von ihm weg in das Haus ihres Vaters, nach Bethlehem-Juda, und war daselbst eine Zeitlang, vier Monate. Und ihr Mann machte sich auf und ging ihr nach, um zu ihrem Herzen zu reden, sie zurückzubringen; und sein Knabe war mit ihm und ein Paar Esel. Und sie führte ihn in das Haus ihres Vaters; und als der Vater des jungen Weibes ihn sah, kam er ihm freudig entgegen. Und sein Schwiegervater, der Vater des jungen Weibes, hielt ihn zurück, und er blieb drei Tage bei ihm; und sie assen und tranken und übernachteten daselbst. Und es geschah am vierten Tage, da machten sie sich des Morgens früh auf, und er erhob sich, um fortzugehen. Da sprach der Vater des jungen Weibes zu seinem Eidam: Stärke dein Herz mit einem Bissen Brot, und danach möget ihr ziehen. Und sie setzten sich und assen und tranken beide miteinander. Und der Vater des jungen Weibes sprach zu dem Manne: Lass es dir doch gefallen und bleibe über Nacht und lass dein Herz fröhlich sein! Und als der Mann sich erhob, um fortzugehen, da drang sein Schwiegervater in ihn, und er übernachtete wiederum daselbst. Und am fünften Tage machte er sich des Morgens früh auf, um fortzugehen; da sprach der Vater des jungen Weibes: Stärke doch dein Herz und verziehet, bis der Tag sich neigt! Und so assen sie beide miteinander. Und der Mann erhob sich, um fortzugehen, er und sein Kebsweib und sein Knabe. Aber sein Schwiegervater, der Vater des jungen Weibes, sprach zu ihm: Siehe doch, der Tag nimmt ab, es will Abend werden; übernachtet doch! Siehe, der Tag sinkt, übernachte hier und lass dein Herz fröhlich sein; und ihr machet euch morgen früh auf euren Weg, und du ziehst nach deinem Zelte. Aber der Mann wollte nicht übernachten, und er erhob sich und zog fort; und er kam bis vor Jebus, das ist Jerusalem, und mit ihm das Paar gesattelter Esel, und sein Kebsweib mit ihm. Sie waren bei Jebus, und der Tag war sehr herabgesunken, da sprach der Knabe zu seinem Herrn: Komm doch und lass uns in diese Stadt der Jebusiter einkehren und darin übernachten. Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht in eine Stadt der Fremden einkehren, die nicht von den Kindern Israel sind, sondern wollen nach Gibea hinübergehen. Und er sprach zu seinem Knaben: Komm, dass wir uns einem der Orte nähern und in Gibea oder in Rama übernachten. So zogen sie vorüber und gingen weiter, und die Sonne ging ihnen unter nahe bei Gibea, das Benjamin gehört. Und sie wandten sich dahin, dass sie hineinkämen, um in Gibea zu übernachten. Und er kam hinein und setzte sich hin auf den Platz der Stadt; und niemand war, der sie ins Haus aufgenommen hätte, um zu übernachten. Und siehe, ein alter Mann kam von seiner Arbeit, vom Felde, am Abend; und der Mann war vom Gebirge Ephraim, und er hielt sich in Gibea auf; die Leute des Ortes aber waren Benjaminiter. Und er erhob seine Augen und sah den Wandersmann auf dem Platze der Stadt, und der alte Mann sprach: Wohin gehst du? Und woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Wir reisen von Bethlehem-Juda nach der äussersten Seite des Gebirges Ephraim; von dort bin ich her, und ich bin nach Bethlehem-Juda gegangen, und ich wandle mit dem Hause Jahwes {d.h. ich bin ein Levit}; und niemand ist, der mich in sein Haus aufnimmt. Und wir haben sowohl Stroh als auch Futter für unsere Esel, und auch Brot und Wein habe ich für mich und für deine Magd und für den Knaben, der mit deinen Knechten ist; es mangelt an nichts. Da sprach der alte Mann: Friede dir! Nur liege all dein Bedarf mir ob; doch auf dem Platze übernachte nicht. Und er führte ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter. Und sie wuschen ihre Füsse und assen und tranken. Sie liessen ihr Herz guter Dinge sein, siehe, da umringten die Männer der Stadt, Männer, welche Söhne Belials {d.h. schlechte, nichtswürdige Männer} waren, das Haus, schlugen an die Tür und sprachen zu dem alten Manne, dem Herrn des Hauses, und sagten: Führe den Mann, der in dein Haus gekommen ist, heraus, dass wir ihn erkennen! Und der Mann, der Herr des Hauses, ging zu ihnen hinaus und sprach zu ihnen: Nicht doch, meine Brüder, tut doch nicht übel; nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, begehet nicht diese Schandtat! Siehe, meine Tochter, die Jungfrau, und sein Kebsweib, lasset mich doch sie herausführen; und schwächet sie und tut mit ihnen, was gut ist in euren Augen; aber an diesem Manne begehet nicht diese Schandtat! Aber die Männer wollten nicht auf ihn hören. Da ergriff der Mann sein Kebsweib und führte sie zu ihnen hinaus auf die Strasse; und sie erkannten sie und misshandelten sie die ganze Nacht bis an den Morgen; und sie liessen sie gehen, als die Morgenröte aufging. Und das Weib kam beim Anbruch des Morgens und fiel nieder am Eingang des Hauses des Mannes, woselbst ihr Herr war, und lag dort, bis es hell wurde. Und als ihr Herr am Morgen aufstand und die Tür des Hauses öffnete und hinaustrat, um seines Weges zu ziehen: Siehe, da lag das Weib, sein Kebsweib, an dem Eingang des Hauses, und ihre Hände auf der Schwelle. Und er sprach zu ihr: Stehe auf und lass uns gehen! Aber niemand antwortete. Da nahm er sie auf den Esel, und der Mann machte sich auf und zog an seinen Ort. Und als er in sein Haus gekommen war, nahm er sein {W. das} Messer und ergriff sein Kebsweib und zerstückte sie, nach ihren Gebeinen, in zwölf Stücke; und er sandte sie in alle Grenzen Israels. Und es geschah, ein jeder, der es sah, sprach: Solches ist nicht geschehen noch gesehen worden von dem Tage an, da die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgezogen sind, bis auf diesen Tag. Bedenket euch darüber, beratet und redet! Und alle Kinder Israel zogen aus, und die Gemeinde, von Dan bis Beerseba, und das Land Gilead versammelte sich wie ein Mann vor Jahwe nach Mizpa. Und die Häupter des ganzen Volkes, aller Stämme Israels, stellten sich in der Versammlung des Volkes Gottes: 400000 Mann Fussvolk, die das Schwert zogen. - Und die Kinder Benjamin hörten, dass die Kinder Israel nach Mizpa hinaufgezogen waren. - Und die Kinder Israel sprachen: Redet, wie ist diese Übeltat geschehen? Da antwortete der levitische Mann, der Mann des ermordeten Weibes, und sprach: Ich war nach Gibea gekommen, das Benjamin gehört, ich und mein Kebsweib, um dort zu übernachten. Da machten sich die Bürger von Gibea wider mich auf und umringten meinetwegen {Eig. wider mich} des Nachts das Haus. Mich gedachten sie umzubringen, und mein Kebsweib haben sie geschwächt, dass sie starb. Da ergriff ich mein Kebsweib und zerstückte sie und sandte sie in das ganze Gefilde des Erbteils Israels; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat begangen in Israel. Siehe, hier seid ihr allesamt, Kinder Israel: Gebet eure Meinung und euren Rat allhier! Und das ganze Volk stand auf wie ein Mann und sprach: Wir wollen nicht gehen, ein jeder nach seinem Zelte, und nicht einkehren, ein jeder in sein Haus; sondern dies ist die Sache, die wir jetzt an Gibea tun wollen: ziehen wir wider dasselbe nach dem Lose; und nehmen wir zehn Männer von hundert, von allen Stämmen Israels, und hundert von tausend und tausend von zehntausend, um Zehrung für das Volk zu holen, damit, wenn sie nach Gibea-Benjamin {H. Geba-Benjamin; so auch V.33} kommen, man an ihm tue {O. damit man, bei ihrer Ankunft, an Gibea-Benjamin tue} nach all der Schandtat, die es in Israel begangen hat. Und alle Männer von Israel versammelten sich gegen die Stadt, wie ein Mann verbündet. Und die Stämme Israels sandten Männer in alle Geschlechter {Eig. Stämme} Benjamins und sprachen: Was ist das für eine Übeltat, die unter euch geschehen ist! So gebet nun die Männer, die Söhne Belials, heraus, die in Gibea sind, dass wir sie töten und das Böse aus Israel hinwegschaffen! Aber die Kinder Benjamin wollten nicht auf die Stimme ihrer Brüder, der Kinder Israel, hören; und die Kinder Benjamin versammelten sich aus den Städten nach Gibea, um auszuziehen zum Streit mit den Kindern Israel. Und die Kinder Benjamin wurden an selbigem Tage aus den Städten gemustert: 26000 Mann, die das Schwert zogen; ausser den Bewohnern von Gibea, die gemustert wurden: 700 auserlesene Männer. Unter all diesem Volke waren 700 auserlesene Männer, die links waren; diese alle schleuderten mit dem Steine aufs Haar und fehlten nicht. Und die Männer von Israel wurden gemustert, ausser Benjamin: 400000 Mann, die das Schwert zogen; diese alle waren Kriegsmänner. Und die Kinder Israel machten sich auf und zogen hinauf nach Bethel und befragten Gott, und sie sprachen: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen zum Streit mit den Kindern Benjamin? Und Jahwe sprach: Juda zuerst. Und die Kinder Israel machten sich am Morgen auf und lagerten sich wider Gibea. Und die Männer von Israel zogen aus zum Streit mit Benjamin, und die Männer von Israel stellten sich wider sie in Schlachtordnung auf bei Gibea. Und die Kinder Benjamin zogen aus Gibea heraus, und sie streckten unter Israel an selbigem Tage 22000 Mann zu Boden. Und es ermannte sich das Volk, die Männer von Israel, und sie stellten sich wieder in Schlachtordnung auf an dem Orte, wo sie sich am ersten Tage aufgestellt hatten. Und die Kinder Israel zogen hinauf und weinten vor Jahwe bis an den Abend; und sie befragten Jahwe und sprachen: Soll ich wiederum ausrücken zum Streit mit den Kindern meines Bruders Benjamin? Und Jahwe sprach: Ziehet wider ihn hinauf. Und die Kinder Israel nahten sich den Kindern Benjamin am zweiten Tage. Und Benjamin zog am zweiten Tage aus Gibea heraus, ihnen entgegen, und sie streckten nochmals unter den Kindern Israel 18000 Mann zu Boden; diese alle zogen das Schwert. Da zogen alle Kinder Israel und das ganze Volk hinauf und kamen nach Bethel, und sie weinten und blieben daselbst vor Jahwe und fasteten an selbigem Tage bis zum Abend; und sie opferten Brandopfer und Friedensopfer vor Jahwe. Und die Kinder Israel befragten Jahwe - denn die Lade des Bundes Gottes war daselbst in jenen Tagen, und Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, stand vor ihr {O. ihm; d.h. übte Priesterdienst aus} in jenen Tagen - und sprachen: Soll ich wiederum ausziehen zum Streit mit den Kindern meines Bruders Benjamin, oder soll ich aufhören? Und Jahwe sprach: Ziehet hinauf, denn morgen werde ich ihn in deine Hand geben. Und Israel legte einen Hinterhalt gegen Gibea ringsumher. Und die Kinder Israel zogen am dritten Tage hinauf wider die Kinder Benjamin und stellten sich wider Gibea auf, wie die anderen Male. Und die Kinder Benjamin zogen heraus, dem Volke entgegen, wurden von der Stadt abgerissen und fingen an, etliche von dem Volke zu erschlagen, wie die anderen Male, bei dreissig Mann unter Israel, auf den Landstrassen, deren eine nach Bethel hinaufsteigt und die andere durch das Gefilde nach Gibea führt. Und die Kinder Benjamin sprachen: Sie sind vor uns geschlagen wie im Anfang. Die Kinder Israel aber sprachen: Lasst uns fliehen, dass wir sie von der Stadt abreissen auf die Landstrassen! Und alle Männer von Israel machten sich auf von ihrem Orte und stellten sich zu Baal-Tamar auf, während der Hinterhalt Israels von seinem Orte hervorbrach aus dem Blachfelde von Gibea {And. l.: im Westen von Gibea}. Und es kamen gegen Gibea zehntausend auserlesene Männer aus ganz Israel, und der Streit wurde heftig; jene aber wussten nicht, dass das Unglück sie erreichte. Und Jahwe schlug Benjamin vor Israel, und die Kinder Israel streckten unter Benjamin an selbigem Tage 25100 Mann nieder; diese alle zogen das Schwert. - Und die Kinder Benjamin sahen, dass sie geschlagen waren. Und die Männer von Israel gaben Benjamin Raum, weil sie sich auf den Hinterhalt verliessen, den sie wider Gibea gelegt hatten. Und der Hinterhalt eilte und überfiel Gibea; und der Hinterhalt zog hin und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwertes. Die Männer von Israel hatten sich aber mit dem Hinterhalt verabredet, eine grosse Rauchsäule aus der Stadt emporsteigen zu lassen. Und die Männer von Israel wandten sich um im Streit, und Benjamin hatte angefangen, unter den Männern von Israel etliche zu erschlagen, bei dreissig Mann; denn die sprachen: Sie sind ja gänzlich vor uns geschlagen, wie im vorigen Streit. Und der Brand fing an, aus der Stadt emporzusteigen wie eine Rauchsäule; und Benjamin wandte sich zurück, und siehe, die ganze Stadt ging in Feuer auf gen Himmel. Da wandten sich die Männer von Israel um, und die Männer von Benjamin wurden bestürzt; denn sie sahen, dass das Unglück sie erreicht hatte. Und sie wandten sich vor den Männern von Israel nach dem Wege zur Wüste; aber der Streit ereilte {O. verfolgte} sie; und die aus den Städten kamen, streckten sie in ihrer Mitte nieder. Sie umzingelten Benjamin, jagten ihm nach, traten ihn nieder, wo er ausruhen wollte, bis vor Gibea, gegen Sonnenaufgang. Und es fielen von Benjamin 18000 Mann; diese alle waren tapfere Männer. Da wandten sie sich und flohen der Wüste zu, nach dem Felsen Rimmon; aber die Israeliten {W. aber sie} hielten unter ihnen auf den Landstrassen eine Nachlese von fünftausend Mann, und setzten ihnen nach bis Gideom und erschlugen von ihnen zweitausend Mann. So waren all der von Benjamin an selbigem Tage Gefallenen 25000 Mann, die das Schwert zogen; diese alle waren tapfere Männer. Sechshundert Mann aber wandten sich und flohen der Wüste zu, nach dem Felsen Rimmon; und sie blieben am Felsen Rimmon vier Monate. - Und die Männer von Israel kehrten zu den Kindern Benjamin zurück und schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, von den Männern in den Städten {Eig. von der männlichen Stadtbevölkerung. (Wie 5. Mose 2,34; mit Änderung eines Vokals)} bis zum Vieh, bis zu allem, was sich vorfand; auch alle die Städte, die sich vorfanden, steckten sie in Brand. Die Männer von Israel hatten aber zu Mizpa geschworen und gesagt: Niemand von uns soll seine Tochter den Benjaminitern zum Weibe geben! Und das Volk kam nach Bethel, und sie blieben daselbst bis an den Abend vor Gott; und sie erhoben ihre Stimme und weinten sehr und sprachen: Warum, Jahwe, Gott Israels, ist dieses in Israel geschehen, dass heute ein Stamm aus Israel vermisst wird? Und es geschah am anderen Tage, da machte sich das Volk früh auf, und sie bauten daselbst einen Altar und opferten Brandopfer und Friedensopfer. Und die Kinder Israel sprachen: Wer von allen Stämmen Israels ist nicht in die Versammlung zu Jahwe heraufgekommen? Denn ein grosser {Eig. der grosse} Schwur war geschehen betreffs dessen, der nicht zu Jahwe nach Mizpa heraufkäme, indem man sprach: Er soll gewisslich getötet werden! Und die Kinder Israel liessen sich's gereuen {O. betrübten sich; so auch V.15} über Benjamin, ihren Bruder, und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgehauen! Was sollen wir ihnen, den Übriggebliebenen, tun betreffs der Weiber? Wir haben ja bei Jahwe geschworen, ihnen keine von unseren Töchtern zu Weibern zu geben. Und sie sprachen: Gibt es irgend einen von den Stämmen Israels, der nicht zu Jahwe nach Mizpa heraufgekommen ist? Und siehe, kein Mann von Jabes-Gilead war ins Lager, in die Versammlung, gekommen. Und das Volk wurde gemustert, und siehe, kein Mann war da von den Bewohnern von Jabes-Gilead. Da sandte die Gemeinde zwölftausend Mann von den tapferen Männern dorthin, und sie geboten ihnen und sprachen: Gehet hin und schlaget die Bewohner von Jabes-Gilead mit der Schärfe des Schwertes, auch die Weiber und die Kinder! Und dies ist es, was ihr tun sollt: alle Männlichen und alle Weiber, die den Beischlaf eines Mannes gekannt haben, sollt ihr verbannen. Und sie fanden unter den Bewohnern von Jabes-Gilead vierhundert Mädchen, Jungfrauen, die keinen Mann im Beischlaf erkannt hatten; und sie brachten sie ins Lager nach Silo, das im Lande Kanaan ist. Und die ganze Gemeinde sandte hin und redete zu den Kindern Benjamin, die am Felsen Rimmon waren, und entbot ihnen Frieden. Und Benjamin kehrte in selbiger Zeit zurück; und sie gaben ihnen die Weiber, welche sie hatten leben lassen von den Weibern von Jabes-Gilead; aber sie fanden so nicht genug für sie. Und das Volk liess sich's gereuen wegen Benjamins, weil Jahwe einen Riss gemacht hatte in den Stämmen Israels. Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was sollen wir den Übriggebliebenen tun betreffs der Weiber? Denn die Weiber sind aus Benjamin vertilgt. Und sie sprachen: Ein Besitztum soll sein für die Entronnenen von Benjamin, damit nicht ein Stamm aus Israel ausgetilgt werde. Wir aber, wir können ihnen keine Weiber von unseren Töchtern geben; denn die Kinder Israel haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer den Benjaminitern ein Weib gibt! Und sie sprachen: Siehe, ein Fest Jahwes ist von Jahr zu Jahr zu Silo, das nördlich von Bethel, gegen Sonnenaufgang von der Landstrasse, die von Bethel nach Sichem hinaufgeht, und südlich von Lebona liegt. Und sie geboten den Kindern Benjamin und sprachen: Gehet hin und lauert in den Weinbergen; und sehet zu, und siehe, wenn die Töchter von Silo herausziehen zum Reigentanze, so kommet hervor aus den Weinbergen und erhaschet euch unter den Töchtern von Silo ein jeder sein Weib, und ziehet hin in das Land Benjamin. Und es soll geschehen, wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, so wollen wir zu ihnen sagen: Gewähret sie uns! denn wir haben nicht ein jeder sein Weib im Kriege empfangen; denn nicht ihr habt sie ihnen gegeben, dass ihr jetzt schuldig wäret. Und die Kinder Benjamin taten also und nahmen sich Weiber, nach ihrer Zahl, von den Tänzerinnen, die sie raubten. Und sie zogen fort und kehrten in ihr Erbteil zurück; und sie bauten die Städte wieder auf und wohnten darin. Und die Kinder Israel zogen in selbiger Zeit von dannen, ein jeder zu seinem Stamme und zu seinem Geschlecht; und sie zogen von dannen hinweg, ein jeder in sein Erbteil. In jenen Tagen war kein König in Israel; ein jeder tat, was recht war in seinen Augen.
Und es geschah in den Tagen, als die Richter richteten, da entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem-Juda zog hin, um sich in den Gefilden Moabs aufzuhalten, er und sein Weib und seine beiden Söhne. Und der Name des Mannes war Elimelech, und der Name seines Weibes Noomi, und die Namen seiner beiden Söhne Machlon und Kiljon, Ephratiter von Bethlehem-Juda. Und sie kamen in die Gefilde Moabs und blieben daselbst. Und Elimelech, der Mann Noomis, starb: und sie blieb mit ihren beiden Söhnen übrig. Und sie nahmen sich moabitische Weiber: der Name der einen war Orpa, und der Name der anderen Ruth; und sie wohnten daselbst bei zehn Jahren. Da starben auch die beiden, Machlon und Kiljon; und das Weib blieb allein übrig von ihren beiden Söhnen und von ihrem Manne. Und sie machte sich auf, sie und ihre Schwiegertöchter, und kehrte aus den Gefilden Moabs zurück; denn sie hatte im Gefilde Moabs gehört, dass Jahwe sein Volk heimgesucht habe, um ihnen Brot zu geben {O. indem er ihnen Brot gab}. Und sie zog aus von dem Orte, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr; und sie zogen des Weges, um in das Land Juda zurückzukehren. Da sprach Noomi zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Gehet, kehret um, eine jede zum Hause ihrer Mutter. Jahwe erweise Güte an euch, so wie ihr sie an den Verstorbenen und an mir erwiesen habt. Jahwe gebe euch, dass ihr Ruhe findet, eine jede in dem Hause ihres Mannes! Und sie küsste sie. Und sie erhoben ihre Stimme und weinten; und sie sprachen zu ihr: Doch, wir wollen mit dir zu deinem Volke zurückkehren! Und Noomi sprach: Kehret um, meine Töchter! Warum wolltet ihr mit mir gehen? Habe ich noch Söhne in meinem Leibe, dass sie euch zu Männern werden könnten? Kehret um, meine Töchter, gehet; denn ich bin zu alt, um eines Mannes zu werden. Wenn ich spräche: Ich habe Hoffnung; wenn ich selbst diese Nacht eines Mannes würde und sogar Söhne gebären sollte: wolltet ihr deshalb warten, bis sie gross würden? wolltet ihr deshalb euch abschliessen, dass ihr keines Mannes würdet? Nicht doch, meine Töchter! denn mir ergeht es viel bitterer als euch; denn die Hand Jahwes ist wider mich ausgegangen. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten wiederum. Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter; Ruth aber hing ihr an. Und sie sprach: Siehe, deine Schwägerin ist zu ihrem Volke und zu ihren Göttern zurückgekehrt; kehre um, deiner Schwägerin nach! Aber Ruth sprach: Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, hinter dir weg umzukehren; denn wohin du gehst, will ich gehen, und wo du weilst, will ich weilen; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott; wo du stirbst, will ich sterben, und daselbst will ich begraben werden. So soll mir Jahwe tun und so hinzufügen, nur der Tod soll scheiden zwischen mir und dir! Und als sie sah, dass sie fest darauf bestand, mit ihr zu gehen, da liess sie ab, ihr zuzureden. Und so gingen beide, bis sie nach Bethlehem kamen. Und es geschah, als sie nach Bethlehem kamen, da geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung, und sie {d.h. die Weiber der Stadt} sprachen: Ist das Noomi? Und sie sprach zu ihnen: Nennet mich nicht Noomi {Huldvolle, Liebliche}, nennet mich Mara {Bittere, Betrübte}; denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht. Voll bin ich gegangen, und leer hat mich Jahwe zurückkehren lassen. Warum nennet ihr mich Noomi, da Jahwe gegen mich gezeugt, und der Allmächtige mir Übles getan hat? Und so kehrte Noomi zurück, und Ruth, die Moabitin, ihre Schwiegertochter, mit ihr, welche aus den Gefilden Moabs zurückkehrte; und sie kamen nach Bethlehem beim Beginn der Gerstenernte. Und Noomi hatte einen Verwandten ihres Mannes, einen vermögenden Mann, aus dem Geschlecht Elimelechs, und sein Name war Boas. Und Ruth, die Moabitin, sprach zu Noomi: Lass mich doch aufs Feld gehen und unter den Ähren lesen hinter dem her, in dessen Augen ich Gnade finden werde. Und sie sprach zu ihr: Gehe hin, meine Tochter. Und sie ging hin und kam und las auf dem Felde hinter den Schnittern her; und sie traf zufällig das Feldstück des Boas, der aus dem Geschlecht Elimelechs war. Und siehe, Boas kam von Bethlehem und sprach zu den Schnittern: Jahwe sei mit euch! Und sie sprachen zu ihm: Jahwe segne dich! Und Boas sprach zu seinem Knechte {Anderswo: Knabe, Jüngling}, der über die Schnitter bestellt war: Wem gehört dieses Mädchen? Und der Knecht {Anderswo: Knabe, Jüngling}, der über die Schnitter bestellt war, antwortete und sprach: Es ist ein moabitisches Mädchen, das mit Noomi aus den Gefilden Moabs zurückgekehrt ist; und sie sprach: Lass mich doch auflesen und unter den Garben sammeln hinter den Schnittern her! Und so ist sie gekommen und dageblieben vom Morgen an bis jetzt; was sie im Hause gesessen hat, ist wenig. Und Boas sprach zu Ruth: Hörst du, meine Tochter? gehe nicht, um auf einem anderen Felde aufzulesen, und gehe auch nicht von hinnen, sondern halte dich hier zu meinen Mägden. Deine Augen seien auf das Feld gerichtet, welches man schneidet, und gehe hinter ihnen her; habe ich nicht den Knaben geboten, dich nicht anzutasten? Und wenn dich dürstet, so gehe zu den Gefässen und trinke von dem, was die Knaben schöpfen. Da fiel sie auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder und sprach zu ihm: Warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest, da ich doch eine Fremde bin? Und Boas antwortete und sprach zu ihr: Es ist mir alles wohl berichtet worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tode deines Mannes, indem du deinen Vater und deine Mutter und das Land deiner Geburt verlassen hast und zu einem Volke gezogen bist, das du früher nicht kanntest. Jahwe vergelte dir dein Tun, und voll sei dein Lohn von Jahwe, dem Gott Israels, unter dessen Flügeln Zuflucht zu suchen du gekommen bist! Und sie sprach: Möge ich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr! denn du hast mich getröstet und hast zum Herzen deiner Magd geredet, und doch bin ich nicht wie eine deiner Mägde. Und Boas sprach zu ihr zur Zeit des Essens: Tritt hierher, und iss von dem Brote und tunke deinen Bissen in den Essig. Da setzte sie sich zur Seite der Schnitter; und er reichte ihr geröstete Körner, und sie ass und wurde satt und liess übrig. Und sie stand auf, um aufzulesen; und Boas gebot seinen Knaben und sprach: Auch zwischen den Garben mag sie auflesen, und ihr sollt sie nicht beschämen {O. ihr nichts zuleide tun}; und auch sollt ihr selbst aus den Bündeln Ähren für sie herausziehen und sie liegen lassen, damit sie sie auflese, und sollt sie nicht schelten. Und sie las auf dem Felde auf bis zum Abend, und sie schlug aus, was sie aufgelesen hatte, und es war bei einem Epha Gerste. Und sie nahm es auf und kam in die Stadt, und ihre Schwiegermutter sah, was sie aufgelesen hatte; und sie zog hervor und gab ihr, was sie übriggelassen, nachdem sie sich gesättigt hatte. Da sprach ihre Schwiegermutter zu ihr: Wo hast du heute aufgelesen, und wo hast du gearbeitet? Gesegnet sei, der dich beachtet hat! Und sie tat ihrer Schwiegermutter kund, bei wem sie gearbeitet hatte, und sprach: Der Name des Mannes, bei dem ich heute gearbeitet habe, ist Boas. Da sprach Noomi zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er von Jahwe, dessen Güte nicht abgelassen hat von den Lebenden und von den Toten! Und Noomi sprach zu ihr: Der Mann ist uns nahe verwandt, er ist einer von unseren Blutsverwandten {Eig. Lösern; so auch nachher. Vergl. 3. Mose 25,25 usw.: 5. Mose 25,5}. Und Ruth, die Moabitin, sprach: Er hat auch zu mir gesagt: Du sollst dich zu meinen Leuten halten, bis sie meine ganze Ernte beendigt haben. Und Noomi sprach zu Ruth, ihrer Schwiegertochter: Es ist gut, meine Tochter, dass du mit seinen Mägden ausgehst, dass man dich nicht anfalle {O. dir begegne} auf einem anderen Felde. Und so hielt sie sich zu den Mägden des Boas, um aufzulesen, bis die Gerstenernte und die Weizenernte beendigt waren. Und sie wohnte bei ihrer Schwiegermutter. Und Noomi, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht Ruhe suchen, dass es dir wohl gehe? Und nun, ist nicht Boas, bei dessen Mägden du gewesen bist, unser Verwandter? Siehe, er worfelt diese Nacht auf der Gerstentenne. So bade dich und salbe dich und lege deine Kleider an und gehe zur Tenne hinab; lass dich nicht von dem Manne bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken. Und es geschehe, wenn er sich niederlegt, so merke den Ort, wo er sich hinlegt, und gehe und decke auf zu seinen Füssen und lege dich hin; er aber wird dir kundtun, was du tun sollst. Und sie sprach zu ihr: Alles, was du sagst, will ich tun. Und sie ging zur Tenne hinab und tat nach allem, was ihre Schwiegermutter ihr geboten hatte. Und Boas ass und trank, und sein Herz wurde fröhlich; und er kam, um sich an dem Ende des Getreidehaufens niederzulegen. Da kam sie leise und deckte zu seinen Füssen auf und legte sich hin. Und es geschah um Mitternacht, da schrak der Mann auf und beugte sich hin: und siehe, ein Weib lag zu seinen Füssen. Und er sprach: Wer bist du? Und sie sprach: Ich bin Ruth, deine Magd; so breite deine Flügel {And. üb.: deine Decke} aus über deine Magd, denn du bist ein Blutsverwandter. Und er sprach: Gesegnet seiest du von Jahwe, meine Tochter! Du hast deine letzte Güte noch besser erwiesen als die erste, indem du nicht den Jünglingen nachgegangen bist, sei es armen oder reichen. Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! alles, was du sagst, werde ich dir tun; denn das ganze Tor meines Volkes weiss, dass du ein wackeres Weib bist. Und nun, wahrlich, ich bin ein Blutsverwandter; doch ist auch ein näherer Blutsverwandter da als ich. Bleibe diese Nacht; und es soll am Morgen geschehen, wenn er dich lösen will, gut, so mag er lösen; wenn er aber keine Lust hat, dich zu lösen, so werde ich dich lösen, so wahr Jahwe lebt! Liege bis zum Morgen. Und sie lag zu seinen Füssen bis zum Morgen; und sie stand auf, ehe einer den anderen erkennen konnte; denn er sprach: Es werde nicht kund, dass ein Weib auf die Tenne gekommen ist! Und er sprach: Gib den Mantel her, den du anhast, und halte ihn. Und sie hielt ihn, und er mass sechs Mass Gerste und legte sie ihr auf; und er {E. l.: sie} ging in die Stadt. Und sie kam zu ihrer Schwiegermutter; und sie sprach: Wie steht es mit dir {Eig. Als welche (oder wie) bist du?}, meine Tochter? Und sie berichtete ihr alles, was der Mann ihr getan hatte, und sprach: Diese sechs Mass Gerste gab er mir, denn er sagte: Du sollst nicht leer zu deiner Schwiegermutter kommen. Und sie sprach: Bleibe, meine Tochter, bis du weisst, wie die Sache ausfällt; denn der Mann wird nicht ruhen, er habe denn die Sache heute zu Ende geführt. Und Boas ging zum Tore hinauf und setzte sich daselbst. Und siehe, der Blutsverwandte ging vorüber, von dem Boas geredet hatte. Da sprach er: Komm her, setze dich hierher, du, der und der. Und er kam herzu und setzte sich. Und Boas {W. und er} nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach: Setzet euch hierher; und sie setzten sich. Und er sprach zu dem Blutsverwandten: Noomi, die aus dem Gefilde Moabs zurückgekehrt ist, verkauft das Feldstück, welches unserem Bruder Elimelech gehörte; so habe ich nun gedacht, ich wolle es deinem Ohr eröffnen und dir sagen: Kaufe es vor den Einwohnern und vor den Ältesten meines Volkes. Wenn du lösen willst, löse, und wenn du nicht lösen willst, so tue mir's kund, dass ich es wisse; denn da ist niemand ausser dir zum Lösen, und ich komme nach dir. Und er sprach: Ich will lösen. Da sprach Boas: An dem Tage, da du das Feld aus der Hand Noomis kaufst, hast du es auch von Ruth, der Moabitin {And. l.: hast du auch Ruth gekauft, die Moabitin usw., wie in V. 10}, dem Weibe des Verstorbenen, gekauft, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil zu erwecken. Da sprach der Blutsverwandte: Ich kann nicht für mich lösen, dass ich mein Erbteil nicht verderbe. Löse du für dich, was ich lösen sollte, denn ich kann nicht lösen. Dies aber geschah vordem in Israel bei einer Lösung und bei einem Tausche, um jede Sache zu bestätigen: der eine zog seinen Schuh aus und gab ihn dem anderen; und das war die Art der Bezeugung in Israel. Und der Blutsverwandte sprach zu Boas: Kaufe für dich! Und er zog seinen Schuh aus. Da sprach Boas zu den Ältesten und zu allem Volke: Ihr seid heute Zeugen, dass ich aus der Hand Noomis alles gekauft habe, was Elimelech, und alles, was Kiljon und Machlon gehörte; und auch Ruth, die Moabitin, das Weib Machlons, habe ich mir zum Weibe gekauft, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil zu erwecken, dass nicht der Name des Verstorbenen ausgerottet werde unter seinen Brüdern und aus dem Tore seines Ortes. Ihr seid heute Zeugen! Und alles Volk, das im Tore war, und die Ältesten sprachen: Wir sind Zeugen! Jahwe mache das Weib, das in dein Haus kommt, wie Rahel und wie Lea, welche beide das Haus Israel erbaut haben; und werde mächtig {O. schaffe Tüchtiges} in Ephrata und stifte einen Namen in Bethlehem! Und von dem Samen, den Jahwe dir von diesem jungen Weibe geben wird, werde dein Haus wie das Haus des Perez, welchen Tamar dem Juda geboren hat! Und Boas nahm Ruth, und sie wurde sein Weib, und er ging zu ihr ein; und Jahwe verlieh ihr Schwangerschaft und sie gebar einen Sohn. Und die Weiber sprachen zu Noomi: Gepriesen sei Jahwe, der es dir heute nicht hat fehlen lassen an einem Löser {bezieht sich auf den Sohn Ruths}! Und sein Name werde gerühmt in Israel! Und er wird dir ein Erquicker der Seele sein und ein Versorger deines Alters! Denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren, sie, die dir besser ist als sieben Söhne. Und Noomi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoss und wurde seine Wärterin. Und die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen, indem sie sprachen: Ein Sohn ist der Noomi geboren! und sie gaben ihm den Namen Obed {Diener}. Er ist der Vater Isais, des Vaters Davids. Und dies sind die Geschlechter des Perez: Perez zeugte Hezron, und Hezron zeugte Ram, und Ram zeugte Amminadab, und Amminadab zeugte Nachschon, und Nachschon zeugte Salma, und Salmon zeugte Boas, und Boas zeugte Obed, und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte David.
Und es war ein Mann von Ramathajim-Zophim, vom Gebirge Ephraim, und sein Name war Elkana {bedeutet "Gott hat geschafen"}, der Sohn Jerochams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tochus, des Sohnes Zuphs, ein Ephratiter {O. ein Ephraimiter; vergl. Richt. 12,5, sowie die Anm. zu Richt. 17,7}. Und er hatte zwei Weiber: der Name der einen war Hanna {bedeutet "Gnade"}, und der Name der anderen Peninna {bedeutet "Rubin"}; und Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder. Und dieser Mann ging von Jahr zu Jahr aus seiner Stadt hinauf, um Jahwe der Heerscharen anzubeten und ihm zu opfern zu Silo; und daselbst waren die beiden Söhne Elis {Eli bedeutet "Hoch ist der Herr"}, Hophni und Pinehas, Priester Jahwes {Beides Ägyptische Namen: Hophni heisst "Kaulquape" und Pinehas "Nubier"}. Und es geschah an dem Tage, da Elkana opferte, da gab er seinem Weibe Peninna und allen ihren Söhnen und ihren Töchtern Stücke; aber Hanna gab er ein doppeltes Stück, denn er liebte Hanna; aber Jahwe hatte ihren Mutterleib verschlossen. Und ihre Widersacherin kränkte sie mit vieler Kränkung, um sie aufzubringen, weil Jahwe ihren Mutterleib verschlossen hatte. Und so wie er das Jahr für Jahr tat, also kränkte sie sie, so oft sie zum Hause Jahwes hinaufzog; und sie weinte und ass nicht. Und Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du? und warum issest du nicht? und warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne? Und Hanna stand auf nach dem Essen und nach dem Trinken zu Silo. Eli, der Priester, sass aber auf dem Stuhle an einem der Türpfosten des Tempels Jahwes. Und sie war bitteren Gemütes, und sie flehte zu Jahwe und weinte sehr. Und sie tat ein Gelübde und sprach: Jahwe der Heerscharen! wenn du das Elend deiner Magd ansehen und meiner gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und wirst deiner Magd männlichen Samen geben, so will ich ihn Jahwe geben alle Tage seines Lebens; und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen {FB2004: Nasiräer Gelübte}. Und es geschah, als sie lange vor Jahwe betete, dass Eli ihren Mund beobachtete. Hanna aber redete in ihrem Herzen; nur ihre Lippen bewegten sich, aber ihre Stimme wurde nicht gehört; und Eli hielt sie für eine Trunkene. Und Eli sprach zu ihr: Bis wann willst du dich wie eine Trunkene gebärden? Tue deinen Wein von dir! Aber Hanna antwortete und sprach: Nein, mein Herr! ein Weib beschwerten Geistes bin ich; weder Wein noch starkes Getränk habe ich getrunken, sondern ich schüttete meine Seele vor Jahwe aus. Setze nicht deine Magd einer Tochter Belials gleich; denn aus der Fülle meines Kummers und meiner Kränkung habe ich bisher geredet. Und Eli antwortete und sprach: Gehe hin in Frieden; und der Gott Israels gewähre deine Bitte, die du von ihm erbeten hast! Und sie sprach: Möge deine Magd Gnade finden in deinen Augen! Und das Weib ging ihres Weges und ass, und ihr Angesicht war nicht mehr dasselbe. Und sie machten sich des Morgens früh auf und beteten an vor Jahwe; und sie kehrten zurück und kamen in ihr Haus nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, sein Weib, und Jahwe gedachte ihrer. Und es geschah nach Umlauf der Zeit, da ward Hanna schwanger und gebar einen Sohn; und sie gab ihm den Namen Samuel {wörtlich: "Name Gottes"; klang aber wie "Von Gott erhört"; hebräisch: "Schemu-el"}: denn von Jahwe habe ich ihn erbeten. Und der Mann Elkana ging hinauf mit seinem ganzen Hause, um Jahwe das jährliche Schlachtopfer zu opfern und sein Gelübde zu erfüllen. Aber Hanna ging nicht hinauf; denn sie sprach zu ihrem Manne: Bis der Knabe entwöhnt ist, dann will ich ihn bringen, dass er vor Jahwe erscheine und dort bleibe auf immer. Und Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Tue was gut ist in deinen Augen; bleibe, bis du ihn entwöhnt hast; nur möge Jahwe sein Wort aufrecht halten! So blieb das Weib und säugte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte. Und sobald sie ihn entwöhnt hatte, brachte sie ihn mit sich hinauf nebst drei Farren und einem Epha Mehl und einem Schlauch Wein, und brachte ihn in das Haus Jahwes nach Silo; und der Knabe war noch jung. Und sie schlachteten den Farren und brachten den Knaben zu Eli. Und sie sprach: Bitte, mein Herr! So wahr deine Seele lebt, mein Herr, ich bin das Weib, das hier bei dir stand, um zu Jahwe zu flehen. Um diesen Knaben habe ich gefleht, und Jahwe hat mir meine Bitte gewährt, die ich von ihm erbeten habe. So habe auch ich ihn Jahwe geliehen; alle die Tage, die er lebt {W. ist}, ist er Jahwe geliehen. Und er betete {O. sie beteten} daselbst Jahwe an. Und Hanna betete und sprach: Es frohlockt mein Herz in Jahwe, erhöht ist mein Horn in {O. durch} Jahwe; mein Mund ist weit aufgetan über meine Feinde, denn ich freue mich in deiner Rettung. Keiner ist heilig wie Jahwe, denn keiner ist ausser dir, und kein Fels ist wie unser Gott. Häufet nicht Worte des Stolzes, noch gehe Freches aus eurem Munde hervor; denn ein Gott {El} des Wissens ist Jahwe, und von ihm werden die Handlungen gewogen. Die Bogen der Helden sind zerbrochen, und die Strauchelnden haben sich mit Kraft umgürtet. Die satt waren, haben sich um Brot verdungen, und die hungrig waren, sind es nicht mehr {Eig. die Hungrigen feiern}; sogar die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die Kinderreiche ist dahingewelkt. Jahwe tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol hinab und führt herauf. Jahwe macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht auch. Er hebt aus dem Staube empor den Geringen, aus dem Kote erhöht er den Armen, um sie sitzen zu lassen bei den Edlen {Vergl. Ps. 113,7. 8}; und den Thron der Ehre gibt er ihnen als Erbteil. Denn Jahwes sind die Säulen der Erde, und auf sie hat er den Erdkreis gestellt. Die Füsse seiner Frommen {Nach and. Les.: seines Frommen} bewahrt er, aber die Gesetzlosen verstummen {kommen um} in Finsternis; denn nicht durch Stärke hat der Mensch die Oberhand. Jahwe - es werden zerschmettert werden, die mit ihm hadern; über ihnen im Himmel wird er donnern. Jahwe wird richten die Enden der Erde, und Macht verleihen seinem König und erhöhen das Horn seines Gesalbten. - Und Elkana ging nach Rama, nach seinem Hause. Der Knabe aber diente Jahwe vor Eli, dem Priester. Und die Söhne Elis waren Söhne Belials, sie kannten Jahwe nicht. Und die Weise der Priester gegen das Volk war also: So oft jemand ein Schlachtopfer opferte, kam der Knabe {d.h. der Diener} des Priesters, wenn man das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zinken in seiner Hand; und er stiess in das Becken oder in die Mulde oder in den Kessel oder in den Topf: alles, was die Gabel heraufbrachte, nahm der Priester damit {And. l.: für sich} weg. Also taten sie zu Silo allen Israeliten, die dahin kamen. Sogar ehe man das Fett räucherte, kam der Knabe des Priesters und sprach zu dem Manne, der opferte: Gib Fleisch zum Braten für den Priester! denn er will kein gekochtes Fleisch von dir annehmen, sondern rohes. Und sprach der Mann zu ihm: Sogleich werden sie das Fett räuchern, dann nimm dir, wie deine Seele begehrt; so sprach er: Nein, sondern jetzt sollst du es geben, und wenn nicht, so nehme ich es mit Gewalt. Und die Sünde der Jünglinge war sehr gross vor Jahwe; denn die Leute verachteten die Opfergabe Jahwes. Und Samuel diente vor Jahwe, ein Knabe, umgürtet mit einem leinenen Ephod {Eig. einem Ephod von Weisszeug}. Und seine Mutter machte ihm ein kleines Oberkleid und brachte es ihm von Jahr zu Jahr hinauf, wenn sie mit ihrem Manne hinaufging, um das jährliche Schlachtopfer zu opfern. Und Eli segnete Elkana und sein Weib und sprach: Jahwe gebe dir Samen von diesem Weibe an Stelle des Geliehenen {O. Erbetenen}, das man Jahwe geliehen hat. Und sie gingen nach Hause {W. nach seinem Orte}. Und Jahwe suchte Hanna heim, und sie wurde schwanger; und sie gebar drei Söhne und zwei Töchter. Und der Knabe Samuel wurde gross bei Jahwe. Und Eli war sehr alt; und er hörte alles, was seine Söhne dem ganzen Israel taten, und dass sie bei den Weibern lagen, die sich scharten am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr dergleichen Dinge? denn ich höre diese eure bösen Handlungen von dem ganzen Volke. Nicht so, meine Söhne! denn nicht gut ist das Gerücht, das ich höre; ihr machet das Volk Jahwes übertreten. Wenn ein Mensch gegen einen Menschen sündigt, so entscheidet Gott über ihn {näml. als Schiedsrichter}; wenn aber ein Mensch gegen Jahwe sündigt, wer wird für ihn bitten {Eig. sich ins Mittel legen}? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters, denn Jahwe war willens, sie zu töten. Und der Knabe Samuel wurde fort und fort grösser und angenehmer, sowohl bei Jahwe als auch bei den Menschen. Und es kam ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Habe ich mich dem Hause deines Vaters nicht deutlich geoffenbart, als sie in Ägypten waren im Hause des Pharao {O. in Ägypten dem Hause des Pharao angehörten}? Und ich habe ihn aus allen Stämmen Israels mir zum Priester erwählt, um auf meinem Altar zu opfern, um Räucherwerk zu räuchern, um das Ephod vor mir zu tragen; und ich gab dem Hause deines Vaters alle Feueropfer der Kinder Israel. Warum tretet ihr mit Füssen mein Schlachtopfer und mein Speisopfer, die ich in der Wohnung geboten habe? Und du ehrest deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Opfergaben Israels, meines Volkes. Darum spricht {Vergl. die Anm. zu 1. Mose 22,16} Jahwe, der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt: Dein Haus und das Haus deines Vaters sollen vor mir wandeln ewiglich; aber nun spricht {Vergl. die Anm. zu 1. Mose 22,16} Jahwe: Fern sei es von mir! Denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden gering geachtet werden. Siehe, Tage kommen, da werde ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen, dass es keinen Greis mehr in deinem Hause geben wird. Und du wirst einen Bedränger in der Wohnung {O. die Bedrängnis der Wohnung} sehen, in allem, was Jahwe {W. er} Gutes tun wird {O. statt alles dessen,... getan haben würde} an Israel; und es wird keinen Greis mehr in deinem Hause geben alle Tage. Und der Mann, den ich dir nicht ausrotten werde von meinem Altar, wird zum Erlöschen deiner Augen und zum Verschmachten deiner Seele sein; und aller Anwuchs deines Hauses, sie sollen als Männer sterben. Und dies soll dir das Zeichen sein: das, was über deine beiden Söhne kommen wird, über Hophni und Pinehas: an einem Tage sollen sie beide sterben. Und ich werde mir einen treuen Priester erwecken: der wird tun, wie es in meinem Herzen und in meiner Seele ist; und ich werde ihm ein beständiges Haus bauen, und er wird vor meinem Gesalbten wandeln alle Tage. Und es soll geschehen, ein jeder, der in deinem Hause übrigbleibt, wird kommen, um sich vor ihm niederzuwerfen für eine kleine Silbermünze und einen Laib Brot, und wird sagen: Geselle mich doch einem der Priesterämter bei, dass ich einen Bissen Brot esse. Und der Knabe Samuel diente Jahwe vor Eli. Und das Wort Jahwes war selten in jenen Tagen, Gesichte waren nicht häufig {Eig. verbreitet}. Und es geschah in selbiger Zeit, als Eli an seinem Orte lag, - seine Augen aber hatten begonnen, blöde zu werden, er konnte nicht sehen, - und die Lampe Gottes war noch nicht erloschen, und Samuel lag im Tempel Jahwes, woselbst die Lade Gottes war, da rief Jahwe den Samuel. Und er sprach: Hier bin ich! und er lief zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen. Aber er sprach: Ich habe nicht gerufen, lege dich wieder {O. gehe wieder hin, lege dich. So auch V.6}. Und er ging hin und legte sich. Und Jahwe rief wiederum: Samuel! Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen. Und er sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn, lege dich wieder. Samuel aber kannte Jahwe noch nicht, und das Wort Jahwes war ihm noch nicht geoffenbart. Und Jahwe rief wiederum zum dritten Male: Samuel! Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen. Da erkannte Eli, dass Jahwe den Knaben rief. Und Eli sprach zu Samuel: Gehe hin, lege dich; und es geschehe, wenn man {O. er} dich ruft, so sprich: Rede, Jahwe, denn dein Knecht hört. Und Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort. Und Jahwe kam und trat hin und rief wie die anderen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört. Da sprach Jahwe zu Samuel: Siehe, ich will eine Sache tun in Israel, dass jedem, der sie hört, seine beiden Ohren gellen sollen. An selbigem Tage werde ich wider Eli alles ausführen, was ich über sein Haus geredet habe: ich werde beginnen und vollenden. Denn ich habe ihm kundgetan, dass ich sein Haus richten will ewiglich, um der Ungerechtigkeit willen, die er gewusst hat, dass {O. weil} seine Söhne sich den Fluch zuzogen {And. l.: Gott verachteten}, und er ihnen nicht gewehrt hat. Und darum habe ich dem Hause Elis geschworen: Wenn Ungerechtigkeit des Hauses Elis gesühnt werden soll durch Schlachtopfer und durch Speisopfer ewiglich! Und Samuel lag bis zum Morgen; da tat er die Tür {Eig. die Türflügel} des Hauses Jahwes auf. Und Samuel fürchtete sich, Eli das Gesicht kundzutun. Da rief Eli den Samuel und sprach: Samuel, mein Sohn! Und er sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Was ist das Wort, das er zu dir geredet hat? Verhehle es mir doch nicht. So tue dir Gott und so füge er hinzu, wenn du mir etwas verhehlst von allem, was er zu dir geredet hat! Da tat ihm Samuel alle die Worte kund und verhehlte ihm nichts. Und er sprach: Er ist Jahwe; er tue, was gut ist in seinen Augen. Und Samuel wurde gross; und Jahwe war mit ihm und liess keines von allen seinen Worten auf die Erde fallen. Und ganz Israel, von Dan bis Beerseba, erkannte, dass Samuel als Prophet Jahwes bestätigt war. Und Jahwe fuhr fort in Silo zu erscheinen; denn Jahwe offenbarte sich dem Samuel in Silo durch das Wort Jahwes. Und das Wort Samuels erging an ganz Israel. Und Israel zog aus, den Philistern entgegen zum Streit; und sie lagerten sich bei Eben-Eser {Stein der Hilfe}, und die Philister lagerten zu Aphek. Und die Philister stellten sich auf, Israel gegenüber; und der Streit breitete sich aus, und Israel wurde vor den Philistern geschlagen; und sie erschlugen in der Schlachtordnung auf dem Felde bei viertausend Mann. Und als das Volk ins Lager zurückkam, da sprachen die Ältesten von Israel: Warum hat Jahwe uns heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns von Silo die Lade des Bundes Jahwes zu uns holen, dass sie in unsere Mitte komme und uns rette aus der Hand unserer Feinde. Und das Volk sandte nach Silo, und man brachte von dannen die Lade des Bundes Jahwes der Heerscharen, der zwischen {O. über; vergl. 1. Chron. 28,18; Hes. 10,1. 2} den Cherubim thront; und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, waren daselbst bei der Lade des Bundes Jahwes. Und es geschah, als die Lade des Bundes Jahwes ins Lager kam, da jauchzte ganz Israel mit grossem Jauchzen, dass die Erde erdröhnte. Und die Philister hörten den Schall des Jauchzens und sprachen: Was bedeutet der Schall dieses grossen Jauchzens im Lager der Hebräer? Und sie merkten {O. erfuhren}, dass die Lade Jahwes ins Lager gekommen war. Da fürchteten sich die Philister, denn die sprachen: Gott ist ins Lager gekommen! Und sie sprachen: Wehe uns! denn solches ist vordem nie geschehen. Wehe uns! wer wird uns aus der Hand dieser mächtigen Götter erretten? Das sind die Götter, welche die Ägypter schlugen mit allerlei Plagen in der Wüste. Fasset Mut und seid Männer, ihr Philister, dass ihr nicht den Hebräern dienen müsset, wie sie euch gedient haben; so seid denn Männer und streitet! Und die Philister stritten, und Israel wurde geschlagen, und sie flohen ein jeder nach seinem Zelte; und die Niederlage {W. der Schlag; so auch V.17} war sehr gross, und es fielen von Israel 30000 Mann zu Fuss. Und die Lade Gottes wurde genommen, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, starben. Und es lief ein Mann von Benjamin aus der Schlachtordnung und kam nach Silo an selbigem Tage, seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf seinem Haupte. Und als er kam, siehe, da sass Eli auf einem Stuhle, spähend an der Seite des Weges; denn sein Herz war bange wegen der Lade Gottes. Und als der Mann kam, um es in der Stadt zu berichten, da schrie die ganze Stadt. Und Eli hörte den Schall des Geschreis und sprach: Was bedeutet dieser Schall des Getümmels? Und der Mann eilte und kam und berichtete es Eli. Eli aber war 98 Jahre alt, und seine Augen waren starr, und er konnte nicht sehen. Und der Mann sprach zu Eli: Ich bin der, welcher aus der Schlachtordnung gekommen ist, und ich bin heute aus der Schlachtordnung geflohen. Und er sprach: Wie stand die Sache, mein Sohn? Und der Bote antwortete und sprach: Israel ist vor den Philistern geflohen, und auch hat eine grosse Niederlage unter dem Volke stattgefunden, und auch deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, sind tot, und die Lade Gottes ist genommen. Und es geschah, als er die Lade Gottes erwähnte, da fiel Eli {W. er} rücklings vom Stuhle, an der Seite des Tores, und brach das Genick und starb; denn der Mann war alt und schwer. Und er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet. Und seine Schwiegertochter, das Weib des Pinehas, war schwanger zum Gebären; und als sie die Nachricht hörte, dass die Lade Gottes genommen, und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann tot wären, da sank sie nieder und gebar, denn es überfielen sie ihre Wehen. Und um die Zeit ihres Sterbens, da sprachen die Weiber, die um sie her standen: Fürchte dich nicht, denn einen Sohn hast du geboren! Aber sie antwortete nicht und nahm es nicht zu Herzen. Und sie nannte den Knaben Ikabod {Nicht-Herrlichkeit; and.: Wo-Herrlichkeit}, indem sie sprach: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen! weil die Lade Gottes genommen war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. Und sie sprach: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen, denn die Lade Gottes ist genommen! Und die Philister hatten die Lade Gottes genommen und brachten sie von Eben-Eser nach Asdod. Und die Philister nahmen die Lade Gottes und brachten sie in das Haus Dagons {H. Dach = Fisch; eine Fischgottheit mit dem Kopf und den Händen eines Menschen und dem Rumpfe eines Fisches} und stellten sie neben Dagon. Und als die Asdoditer am anderen Tage früh aufstanden, siehe, da lag Dagon auf seinem Angesicht auf der Erde vor der Lade Jahwes; und sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Ort. Und als die am anderen Tage des Morgens früh aufstanden, siehe, da lag Dagon auf seinem Angesicht auf der Erde vor der Lade Jahwes; und zwar lagen das Haupt Dagons und seine beiden Hände abgehauen auf der Schwelle, nur der Fischrumpf war an ihm übriggeblieben. Darum treten die Priester Dagons und alle, die in das Haus Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Asdod bis auf diesen Tag. Und die Hand Jahwes lag schwer auf den Asdoditern, und er verwüstete sie; und er schlug sie mit Beulen, Asdod und sein Gebiet. Und als die Leute von Asdod sahen, dass dem also war, sprachen sie: Die Lade des Gottes Israels soll nicht bei uns bleiben; denn seine Hand ist hart über uns und über Dagon, unserem Gott. Und sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels tun? Und sie sprachen: Man schaffe die Lade des Gottes Israels nach Gath. Und sie schafften die Lade des Gottes Israels hin. Und es geschah, nachdem sie sie hingeschafft hatten, da kam die Hand Jahwes über die Stadt, und es entstand eine sehr grosse Bestürzung; und er schlug die Leute der Stadt, vom Kleinen bis zum Grossen, dass Beulen an ihnen ausbrachen. Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Und es geschah, als die Lade Gottes nach Ekron kam, da schrieen die Ekroniter und sprachen: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir hergeschafft, um mich und mein Volk zu töten! Und sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: Sendet die Lade des Gottes Israels fort, dass sie an ihren Ort zurückkehre und mich und mein Volk nicht töte. Denn es war eine tödliche Bestürzung in der ganzen Stadt; die Hand Gottes war sehr schwer daselbst. Und die Leute, die nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen; und das Geschrei; der Stadt stieg zum Himmel empor. Und die Lade Jahwes war im Gefilde der Philister sieben Monate. Und die Philister riefen die Priester und Wahrsager und sprachen: Was sollen wir mit der Lade Jahwes tun? Tut uns kund, auf welche Weise {O. womit} wir sie an ihren Ort senden sollen. Und sie sprachen: Wenn ihr die Lade des Gottes Israels fortsendet, so sollt ihr sie nicht leer fortsenden, denn ihr müsst ihm jedenfalls ein Schuldopfer erstatten; alsdann werdet ihr genesen, und es wird euch kundwerden, warum seine Hand nicht von euch weicht. Und sie sprachen: Welches ist das Schuldopfer, das wir ihm erstatten sollen? Und sie sprachen: Nach der Zahl der Fürsten der Philister, fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse; denn einerlei Plage habt ihr {Eig. haben sie} alle und eure Fürsten. Und machet Bilder von euren Beulen und Bilder von euren Mäusen, die das Land verderben, und gebet dem Gott Israels Ehre; vielleicht lässt er seine Hand leichter werden über euch und über eurem Gott und über eurem Lande. Und warum wolltet ihr euer Herz verstocken, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verstockt haben? Liessen sie sie nicht ziehen, als er seine Macht an {O. unter} ihnen geübt hatte, und sie zogen weg? Und nun machet einen neuen Wagen und nehmet zwei säugende Kühe, auf die kein Joch gekommen ist; und spannet die Kühe an den Wagen und bringet ihre Kälber hinter ihnen weg nach Hause zurück. Und nehmet die Lade Jahwes und stellet sie auf den Wagen; und die goldenen Geräte, die ihr ihm als Schuldopfer erstattet habt, tut in ein Kästlein an ihre Seite, und sendet sie, dass sie wegziehe. Und sehet zu: wenn sie den Weg nach ihrer Grenze hinaufgeht, nach Beth-Semes hin, so hat er uns dieses grosse Übel getan; wenn aber nicht, so wissen wir, dass nicht seine Hand uns geschlagen hat: ein Zufall ist es uns gewesen. Und die Männer taten also und nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an den Wagen, und ihre Kälber sperrten sie zu Hause ein. Und sie stellten die Lade Jahwes auf den Wagen, und das Kästlein mit den goldenen Mäusen und den Bildern ihrer Beulen. Und die Kühe gingen geradeaus auf dem Wege nach Beth-Semes; auf einer Strasse gingen sie, im Gehen brüllend, und wichen nicht zur Rechten noch zur Linken; und die Fürsten der Philister gingen hinter ihnen her, bis an die Grenze von Beth-Semes. Und die von Beth-Semes ernteten die Weizenernte in der Niederung; und als sie ihre Augen erhoben und die Lade sahen, da freuten sie sich, sie zu sehen. Und der Wagen kam auf das Feld Josuas, des Beth-Semiters, und stand daselbst still; und es war ein grosser Stein daselbst. Und sie spalteten das Holz des Wagens und opferten die Kühe als Brandopfer dem Jahwe. Und die Leviten nahmen die Lade Jahwes herab und das Kästlein, das bei ihr war, in welchem die goldenen Geräte waren, und setzten sie auf den grossen Stein. Und die Männer von Beth-Semes opferten Brandopfer und schlachteten Schlachtopfer an jenem Tage dem Jahwe. Und die fünf Fürsten der Philister sahen zu und kehrten an jenem Tage nach Ekron zurück. Und dies sind die goldenen Beulen, welche die Philister Jahwe als Schuldopfer erstatteten: Für Asdod eine, für Gasa eine, für Askalon eine, für Gath eine, für Ekron eine; und die goldenen Mäuse nach der Zahl aller Städte der Philister, nach den fünf Fürsten {O. die den fünf Fürsten gehörten}, von den festen Städten bis zu den offenen Dörfern {Eig. den Dörfern des platten Landes}; und sie brachten sie bis zu dem grossen Stein Abel {And. l.:... Dörfern; und Zeuge ist der grosse Stein}, auf welchen sie die Lade Jahwes niedersetzten, der bis auf diesen Tag im Felde Josuas, des Beth-Semiters, ist. Und er schlug unter den Leuten von Beth-Semes, weil sie in die Lade Jahwes geschaut hatten, und schlug unter dem Volke siebzig Mann {Im hebr. Text steht noch: fünfzigtausend Mann. Vielleicht eine aus Versehen in den Text aufgenommene Randbemerkung}; da trauerte das Volk, weil Jahwe eine so grosse Niederlage unter dem Volke angerichtet hatte; und die Leute von Beth-Semes sprachen: Wer vermag vor Jahwe, diesem heiligen Gott, zu bestehen? und zu wem soll er von uns hinaufziehen? Und sie sandten Boten zu den Bewohnern von Kirjath-Jearim und sprachen: Die Philister haben die Lade Jahwes zurückgebracht; kommet herab, führet sie zu euch hinauf. Und die Männer von Kirjath-Jearim kamen und führten die Lade Jahwes hinauf, und sie brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel; und sie heiligten Eleasar, seinen Sohn, die Lade Jahwes zu hüten. Und es geschah von dem Tage an, da die Lade zu Kirjath-Jearim blieb, dass der Tage viele wurden, und es wurden zwanzig Jahre. Und das ganze Haus Israel wehklagte Jahwe nach. Da sprach Samuel zu dem ganzen Hause Israel und sagte: Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu Jahwe umkehret, so tut die fremden Götter und die Astaroth aus eurer Mitte hinweg, und richtet euer Herz auf Jahwe und dienet ihm allein; und er wird euch aus der Hand der Philister erretten. Und die Kinder Israel taten die Baalim und die Astaroth hinweg und dienten Jahwe allein. Und Samuel sprach: Versammelt ganz Israel nach Mizpa, und ich will Jahwe für euch bitten. Und sie versammelten sich nach Mizpa und schöpften Wasser und gossen es aus vor Jahwe; und sie fasteten an selbigem Tage und sprachen daselbst: Wir haben gegen Jahwe gesündigt! Und Samuel richtete die Kinder Israel zu Mizpa. - Und die Philister hörten, dass die Kinder Israel sich nach Mizpa versammelt hatten, und die Fürsten der Philister zogen wider Israel herauf. Und die Kinder Israel hörten es und fürchteten sich vor den Philistern; und die Kinder Israel sprachen zu Samuel: Lass nicht ab, für uns zu Jahwe, unserem Gott, zu schreien, dass er uns von der Hand der Philister rette! Und Samuel nahm ein Milchlamm und opferte es ganz als Brandopfer dem Jahwe; und Samuel schrie zu Jahwe für Israel, und Jahwe erhörte ihn. Es geschah nämlich, während Samuel das Brandopfer opferte, da rückten die Philister heran zum Streit wider Israel. Und Jahwe donnerte mit starkem Donner an selbigem Tage über den Philistern und verwirrte sie, und sie wurden vor Israel geschlagen. Und die Männer von Israel zogen von Mizpa aus und verfolgten die Philister und schlugen sie bis unterhalb Beth-Kar. Und Samuel nahm einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen {O. der Felszacke}, und er gab ihm den Namen Eben-Eser {Stein der Hilfe} und sprach: Bis hierher hat uns Jahwe geholfen. So wurden die Philister gedemütigt, und sie kamen fortan nicht mehr in die Grenzen Israels; und die Hand Jahwes war wider die Philister alle Tage Samuels. Und die Städte, welche die Philister von Israel genommen hatten, kamen wieder an Israel, von Ekron bis Gath; auch ihr Gebiet errettete Israel aus der Hand der Philister. Und es ward Friede zwischen Israel und den Amoritern. Und Samuel richtete Israel alle Tage seines Lebens. Und er ging Jahr für Jahr und zog umher nach Bethel und Gilgal und Mizpa und richtete Israel an allen diesen Orten; und er kehrte nach Rama zurück, denn dort war sein Haus, und dort richtete er Israel. Und er baute daselbst Jahwe einen Altar. Und es geschah, als Samuel alt geworden war, da setzte er seine Söhne als Richter ein über Israel. Und der Name seines erstgeborenen Sohnes war Joel, und der Name seines zweiten Abija; sie richteten zu Beerseba. Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen; und sie neigten sich dem Gewinne nach und nahmen Geschenke und beugten {FB2004: beugten, das heisst veränderten.} das Recht. Da versammelten sich alle Ältesten von Israel und kamen zu Samuel nach Rama; und sie sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. Nun setze einen König über uns ein, dass er uns richte, gleich allen Nationen. Und das Wort war übel in den Augen Samuels, als sie sprachen: Gib uns einen König, dass er uns richte! Und Samuel betete zu Jahwe. Und Jahwe sprach zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll. Nach allen den Taten, die sie getan von dem Tage an, da ich sie aus Ägypten heraufgeführt habe, bis auf diesen Tag, indem sie mich verlassen und anderen Göttern gedient haben, also tun sie auch dir. Und nun höre auf ihre Stimme; nur zeuge ernstlich wider sie {O. verwarne sie ernstlich} und tue ihnen die Weise {O. das Recht} des Königs kund, der über sie herrschen wird. Und Samuel sprach alle Worte Jahwes zu dem Volke, das einen König von ihm begehrte. Und er sprach: Dies wird die Weise {O. das Recht} des Königs sein, der über euch regieren wird: Eure Söhne wird er nehmen und für sich bestellen auf seinen Wagen und unter seine Reiter, und dass sie vor seinem Wagen herlaufen; und er wird sie nehmen, um sich Oberste über tausend und Oberste über fünfzig zu machen, und dass sie seine Äcker pflügen und seine Ernte einbringen, und dass sie sein Kriegsgerät und sein Wagengerät machen. Und eure Töchter wird er nehmen zu Salbenmischerinnen und zu Köchinnen und zu Bäckerinnen. Und eure Felder und eure Weinberge und eure Olivengärten, die besten, wird er nehmen und sie seinen Knechten geben. Und von euren Saaten und euren Weinbergen wird er den Zehnten nehmen und ihn seinen Kämmerern {O. Hofbeamten} und seinen Knechten geben. Und eure Knechte und eure Mägde und eure schönsten Jünglinge und eure Esel wird er nehmen und sie zu seinen Geschäften verwenden. Euer Kleinvieh wird er zehnten, und ihr, ihr werdet ihm zu Knechten sein. Und ihr werdet an jenem Tage schreien wegen eures Königs, den ihr euch erwählt habt; aber Jahwe wird euch an jenem Tage nicht erhören. Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören; und sie sprachen: Nein, sondern ein König soll über uns sein, damit auch wir seien wie alle Nationen, und dass unser König uns richte und vor uns her ausziehe und unsere Kriege führe. Und Samuel hörte alle die Reden des Volkes und redete sie vor den Ohren Jahwes. Und Jahwe sprach zu Samuel: Höre auf ihre Stimme und setze einen König über sie ein. Da sprach Samuel zu den Männern von Israel: Gehet hin, ein jeder in seine Stadt. Und es war ein Mann von Benjamin, sein Name war Kis {H. Kisch}, der Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bekoraths, des Sohnes Aphiachs, des Sohnes eines Benjaminiters, ein vermögender Mann. Und er hatte einen Sohn, sein Name war Saul {H. Schaul: Erbetener}, jung {O. auserlesen} und schön, und kein Mann von den Kindern Israel war schöner als er; von seiner Schulter an aufwärts war er höher als alles Volk. Und die Eselinnen Kis', des Vaters Sauls, hatten sich verirrt {O. waren verloren gegangen; so auch V.20}; und Kis sprach zu seinem Sohne Saul: Nimm doch einen von den Knaben mit dir und mache dich auf, gehe hin, suche die Eselinnen. Und er durchzog das Gebirge Ephraim und durchzog das Land Schalischa, und sie fanden sie nicht; und sie durchzogen das Land Schaalim, aber sie waren nicht da; und er durchzog das Land Benjamin, und sie fanden sie nicht. Sie waren in das Land Zuph gekommen, da sprach Saul zu seinem Knaben, der bei ihm war: Komm und lass uns umkehren, dass nicht etwa mein Vater von den Eselinnen abstehe und um uns bekümmert sei. Und er sprach zu ihm: Siehe doch, ein Mann Gottes ist in dieser Stadt, und der Mann ist geehrt; alles was er redet, trifft sicher ein; lass uns nun dahin gehen, vielleicht gibt er uns Auskunft über unseren Weg, auf dem wir gehen. Und Saul sprach zu seinem Knaben: Siehe aber, wenn wir hingehen, was wollen wir dem Manne bringen? Denn das Brot ist ausgegangen in unseren Gefässen, und wir haben kein Geschenk dem Manne Gottes zu bringen; was haben wir? Und der Knabe antwortete Saul wiederum und sprach: Siehe, es findet sich in meiner Hand ein viertel Sekel Silber; das will ich dem Manne Gottes geben, damit er uns über unseren Weg Auskunft gebe. (Vordem sprach man in Israel also, wenn man ging, Gott zu befragen: Kommt und lasst uns zum Seher gehen; denn den, der heutzutage der Prophet heisst, nannte man vordem den Seher.) Da sprach Saul zu seinem Knaben: Dein Wort ist gut; komm, lass uns gehen! Und sie gingen nach der Stadt, wo der Mann Gottes war. Sie gingen eben die Anhöhe zu der Stadt hinauf, da trafen sie Mädchen, die herauskamen, um Wasser zu schöpfen; und sie sprachen zu ihnen: Ist der Seher hier? Und sie antworteten ihnen und sprachen: Ja, siehe, er ist vor dir; eile jetzt, denn er ist heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute ein Schlachtopfer auf der Höhe hat. Sowie ihr in die Stadt kommet, werdet ihr ihn finden, bevor er zur Höhe hinaufgeht zum Essen; denn das Volk isst nicht, bis er gekommen ist; denn er segnet das Schlachtopfer, danach essen die Geladenen. So geht nun hinauf, denn gerade heute werdet ihr ihn finden. Da gingen sie zur Stadt hinauf. Als sie in die Stadt eintraten, siehe, da kam Samuel heraus, ihnen entgegen, um zur Höhe hinaufzugehen. Jahwe hatte aber einen Tag, bevor Saul kam, dem Ohre Samuels eröffnet und gesagt: Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Lande Benjamin zu dir senden, und du sollst ihn zum Fürsten salben über mein Volk Israel; und er wird mein Volk aus der Hand der Philister retten; denn ich habe mein Volk angesehen, denn sein Geschrei ist zu mir gekommen. Sobald nun Samuel Saul sah, antwortete ihm Jahwe: Siehe da den Mann, von dem ich zu dir geredet habe; dieser {O. von dem ich dir gesagt habe: Dieser usw.} soll über mein Volk herrschen. Und Saul trat im Tore zu Samuel heran und sprach: Zeige mir doch an, wo das Haus des Sehers ist. Und Samuel antwortete Saul und sprach: Ich bin der Seher; gehe vor mir zur Höhe hinauf, denn ihr sollt heute mit mir essen, und am Morgen werde ich dich entlassen; und alles, was in deinem Herzen ist, werde ich dir kundtun. Und was die Eselinnen betrifft, die dir heute vor drei Tagen irregegangen sind, richte nicht dein Herz auf sie, denn sie sind gefunden. Und nach wem steht alles Begehren Israels? Nicht nach dir und nach dem ganzen Hause deines Vaters {O. Wem wird alles Begehrenswerte Israels gehören? nicht dir usw.}? Da antwortete Saul und sprach: Bin ich nicht ein Benjaminiter, von einem der kleinsten Stämme Israels, und ist nicht meine Familie die geringste unter allen Familien des Stammes Benjamin? und warum redest du dergleichen Worte zu mir? Und Samuel nahm Saul und seinen Knaben und führte sie in den Saal, und er gab ihnen einen Platz obenan unter den Geladenen; und es waren ihrer bei dreissig Mann. Und Samuel sprach zu dem Koch: Gib das Stück her, das ich dir gegeben, von dem ich dir gesagt habe: Lege es bei dir zurück. Da trug der Koch die Keule auf und was daran war und legte es Saul vor. Und er sprach: Siehe, das Zurückbehaltene; lege dir vor, iss! denn auf die bestimmte Zeit ist es für dich aufbewahrt worden, als ich sagte: Ich habe das Volk geladen. So ass Saul mit Samuel an selbigem Tage. Und sie gingen von der Höhe in die Stadt hinab; und er redete mit Saul auf dem Dache. Und sie standen früh auf; und es geschah, als die Morgenröte aufging, da rief Samuel dem Saul auf dem Dache zu und sprach: Stehe auf, dass ich dich geleite! Und Saul stand auf, und sie gingen beide, er und Samuel, auf die Strasse hinaus. Während sie an das Ende der Stadt hinuntergingen, sprach Samuel zu Saul: Sage dem Knaben, dass er uns vorausgehe (und er ging voraus); du aber stehe jetzt still, dass ich dich das Wort Gottes hören lasse. Und Samuel nahm die Ölflasche und goss sie aus auf sein Haupt, und er küsste ihn und sprach: Ist es nicht also, dass Jahwe dich zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt hat? Wenn du heute von mir weggehst, so wirst du zwei Männer treffen beim Grabe Rahels, an der Grenze {O. im Gebiet} von Benjamin, zu Zelzach; und sie werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen gegangen bist; und siehe, dein Vater hat die Sache der Eselinnen aufgegeben, und er ist um euch bekümmert und spricht: Was soll ich wegen meines Sohnes tun? Und gehst du von dannen weiter und kommst zur Terebinthe Tabor, so werden dich daselbst drei Männer treffen, die zu Gott nach Bethel hinaufgehen; einer trägt drei Böcklein, und einer trägt drei Laibe Brot, und einer trägt einen Schlauch Wein. Und sie werden dich nach deinem Wohlergehen fragen und dir zwei Brote geben, und du sollst sie von ihrer Hand nehmen. Danach wirst du zu dem Hügel Gottes {H. Gibea-Elohim} kommen, wo Aufstellungen der Philister sind; und es wird geschehen, sowie du daselbst in die Stadt kommst, wirst du einer Schar Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und Tamburin und Flöte und Laute, und sie werden weissagen {d.h. reden, getrieben durch den Geist Gottes, oder auch, wie z. B. Kap. 18,10, durch einen bösen Geist}. Und der Geist Gottes wird über dich geraten, und du wirst mit ihnen weissagen und wirst in einen anderen Mann verwandelt werden. Und es soll geschehen, wenn dir diese Zeichen eintreffen, so tue, was deine Hand finden wird; denn Gott ist mit dir. Und gehe vor mir nach Gilgal hinab; und siehe, ich werde zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern, um Friedensopfer {O. Dankopfer} zu schlachten; sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme, und ich werde dir kundtun, was du tun sollst. Und es geschah, als er seinen Rücken wandte, um von Samuel wegzugehen, da verwandelte Gott sein Herz; und alle diese Zeichen trafen ein an jenem Tage. Und als sie dorthin an den Hügel kamen, siehe, da kam ihm eine Schar Propheten entgegen; und der Geist Gottes geriet über ihn, und er weissagte in ihrer Mitte. Und es geschah, als alle, die ihn von früher her kannten, sahen, und siehe, er weissagte mit den Propheten, da sprach das Volk einer zum anderen: Was ist denn dem Sohne Kis' geschehen? ist auch Saul unter den Propheten? Und ein Mann von dort antwortete und sprach: Und wer ist ihr Vater? Daher ist es zum Sprichwort geworden: Ist auch Saul unter den Propheten? Und als er aufgehört hatte zu weissagen, kam er auf die Höhe. Und der Oheim Sauls sprach zu ihm und zu seinem Knaben: Wohin seid ihr gegangen? Und er sprach: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, dass die nirgend waren, gingen wir zu Samuel. Und der Oheim Sauls sprach: Teile mir doch mit, was Samuel zu euch gesagt hat. Und Saul sprach zu seinem Oheim: Er tat uns für gewiss kund, dass die Eselinnen gefunden seien. Aber die Sache von dem Königtum, wovon Samuel geredet hatte, teilte er ihm nicht mit. Und Samuel berief das Volk zu Jahwe nach Mizpa. Und er sprach zu den Kindern Israel: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten heraufgeführt und euch errettet aus der Hand der Ägypter und aus der Hand all der Königreiche, die euch bedrückten; ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euch aus allen euren Übeln und euren Drangsalen gerettet hat, und habt zu ihm gesagt: Einen König {And. l.:... habt gesagt: Nein, sondern einen König; wie Kap. 8,19} sollst du über uns setzen! Nun denn, stellet euch auf vor Jahwe nach euren Stämmen und nach euren Tausenden! Und Samuel liess alle Stämme Israels herzutreten; und es wurde getroffen der Stamm Benjamin. Und er liess den Stamm Benjamin nach seinen Geschlechtern herzutreten; und es wurde getroffen das Geschlecht Matri; und es wurde getroffen Saul, der Sohn Kis'. Und sie suchten ihn, aber er wurde nicht gefunden. Und sie befragten wiederum Jahwe: Wird der Mann noch hierher kommen {O. Ist noch ein Mann hierher gekommen}? Und Jahwe sprach: Siehe, er hat sich bei dem Geräte versteckt. Da liefen sie hin und holten ihn von dannen; und er stellte sich mitten unter das Volk, und er war höher als alles Volk, von seiner Schulter an aufwärts. Und Samuel sprach zu dem ganzen Volke: Habt ihr gesehen, den Jahwe erwählt hat? Denn {O. dass} keiner ist wie er im ganzen Volke. Da jauchzte das ganze Volk, und sie sprachen: Es lebe der König! Und Samuel sagte dem Volke das Recht des Königtums, und er schrieb es in ein Buch und legte es vor Jahwe nieder. Und Samuel entliess das ganze Volk, einen jeden nach seinem Hause. Und auch Saul ging nach seinem Hause, nach Gibea; und mit ihm zog die Schar, deren Herz Gott gerührt hatte. Aber etliche Söhne Belials sprachen: Wie sollte der uns retten? Und sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk; aber er war wie taub. Und Nahas, der Ammoniter, zog herauf und belagerte Jabes-Gilead. Und alle Männer von Jabes sprachen zu Nahas: Mache einen Bund mit uns, so wollen wir dir dienen. Aber Nahas, der Ammoniter, sprach zu ihnen: Unter dieser Bedingung will ich einen Bund mit euch machen, dass ich euch allen das rechte Auge aussteche und damit eine Schmach auf ganz Israel lege. Und die Ältesten von Jabes sprachen zu ihm: Lass uns sieben Tage, und wir wollen Boten in alle Grenzen Israels senden; und wenn niemand ist, der uns rettet, so wollen wir zu dir hinausgehen. Und die Boten kamen nach Gibea-Saul und redeten diese Worte zu den Ohren des Volkes. Und das ganze Volk erhob seine Stimme und weinte. Und siehe, Saul kam hinter den Rindern her vom Felde, und Saul sprach: Was ist dem Volke, dass sie weinen? Und sie erzählten ihm die Worte der Männer von Jabes. Da geriet der Geist Gottes über Saul, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr. Und er nahm ein Joch Rinder und zerstückte sie, und er sandte die Stücke durch Boten in alle Grenzen Israels und liess sagen: Wer nicht auszieht hinter Saul und hinter Samuel her, dessen Rindern wird also getan werden! Da fiel der Schrecken Jahwes auf das Volk, und sie zogen aus wie ein Mann. Und er musterte sie zu Besek; und es waren der Kinder Israel 300000, und der Männer von Juda 30000. Und sie sprachen zu den Boten, die gekommen waren: So sollt ihr zu den Männern von Jabes-Gilead sagen: Morgen, wenn die Sonne heiss wird, wird euch Rettung werden. Und die Boten kamen und berichteten es den Männern von Jabes, und sie freuten sich. Und die Männer von Jabes sprachen: Morgen werden wir zu euch hinausgehen, und ihr möget uns tun nach allem, was gut ist in euren Augen. Und es geschah am anderen Tage, da stellte Saul das Volk in drei Haufen; und sie kamen mitten in das Lager bei der Morgenwache und schlugen Ammon bis zum Heisswerden des Tages; und die Übriggebliebenen wurden zerstreut, und es blieben unter ihnen nicht zwei beisammen. Da sprach das Volk zu Samuel: Wer ist es, der gesagt hat: Sollte Saul über uns regieren? Gebet die Männer her, dass wir sie töten! Aber Saul sprach: Niemand soll an diesem Tage getötet werden, denn heute hat Jahwe Rettung geschafft in Israel! Und Samuel sprach zu dem Volke: Kommt lasst uns nach Gilgal gehen und daselbst das Königtum erneuern. Und das ganze Volk zog nach Gilgal, und sie machten daselbst Saul zum König vor Jahwe, zu Gilgal; und sie schlachteten daselbst Friedensopfer vor Jahwe. Und Saul und alle Männer von Israel freuten sich daselbst gar sehr. Und Samuel sprach zu dem ganzen Israel: Siehe, ich habe auf eure Stimme gehört in allem, was ihr zu mir gesagt habt und habe einen König über euch gesetzt. Und nun siehe, der König zieht vor euch her; ich aber bin alt und grau geworden, und meine Söhne, siehe, sie sind bei euch; und ich habe vor euch gewandelt von meiner Jugend an bis auf diesen Tag. Hier bin ich, zeuget wider mich vor Jahwe und vor seinem Gesalbten! Wessen Rind habe ich genommen? oder wessen Esel habe ich genommen? oder wen habe ich übervorteilt? wem habe ich Gewalt angetan? oder aus wessen Hand habe ich Lösegeld genommen, dass ich dadurch meine Augen verhüllt hätte? so will ich es euch wiedergeben. Und sie sprachen: Du hast uns nicht übervorteilt und uns keine Gewalt angetan, und hast aus niemandes Hand irgend etwas genommen. Und er sprach zu ihnen: Jahwe ist Zeuge wider euch, und Zeuge sein Gesalbter an diesem Tage, dass ihr gar nichts in meiner Hand gefunden habt! Und sie sprachen: Er ist Zeuge! Und Samuel sprach zu dem Volke: Jahwe ist es {O. ist Zeuge}, der Mose und Aaron bestellt, und der eure Väter heraufgeführt hat aus dem Lande Ägypten! Und nun tretet her, dass ich vor Jahwe mit euch rechte über alle gerechten Taten Jahwes, die er an euch und an euren Vätern getan hat. Als Jakob nach Ägypten gekommen war, da schrieen eure Väter zu Jahwe; und Jahwe sandte Mose und Aaron, und sie führten eure Väter aus Ägypten hinweg und liessen sie wohnen an diesem Orte. Aber sie vergassen Jahwe, ihren Gott; und er verkaufte sie in die Hand Siseras, des Heerobersten von Hazor, und in die Hand der Philister und in die Hand des Königs von Moab, und sie stritten wider sie. Da schrieen sie zu Jahwe und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir Jahwe verlassen und den Baalim und den Astaroth gedient haben; und nun errette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen! Und Jahwe sandte Jerub-Baal und Bedan {E. l.: Barak} und Jephtha und Samuel, und er errettete euch aus der Hand eurer Feinde ringsum; und ihr wohntet in Sicherheit. Als ihr aber sahet, dass Nahas, der König der Kinder Ammon, wider euch kam, sprachet ihr zu mir: Nein, sondern ein König soll über uns regieren! da doch Jahwe, euer Gott, euer König war. Und nun siehe, da ist der König, den ihr erwählt, den ihr begehrt habt; und siehe, Jahwe hat einen König über euch gesetzt. Wenn ihr nur Jahwe fürchtet und ihm dienet und auf seine Stimme höret und gegen den Befehl Jahwes nicht widerspenstig seid, und sowohl ihr als auch der König, der über euch regiert, Jahwe, eurem Gott, nachfolget! Wenn ihr aber nicht auf die Stimme Jahwes höret und gegen den Befehl Jahwes widerspenstig seid, so wird die Hand Jahwes wider euch sein, wie wider eure Väter. Auch jetzt tretet her und sehet diese grosse Sache, die Jahwe vor euren Augen tun wird. Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich will zu Jahwe rufen, und er wird Donner und Regen geben; und ihr sollt erkennen und sehen, dass das Böse {W. euer Böses}, das ihr getan habt, gross ist in den Augen Jahwes, einen König für euch zu begehren. Und Samuel rief zu Jahwe, und Jahwe gab Donner und Regen an jenem Tage. Da fürchtete sich das ganze Volk sehr vor Jahwe und vor Samuel. Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bitte Jahwe, deinen Gott, für deine Knechte, dass wir nicht sterben! Denn zu allen unseren Sünden haben wir das Böse hinzugefügt, einen König für uns zu begehren. Und Samuel sprach zu dem Volke: Fürchtet euch nicht! ihr habt zwar all dieses Böse getan; nur weichet nicht ab von der Nachfolge Jahwes und dienet Jahwe mit eurem ganzen Herzen; und weichet nicht ab, denn ihr würdet den Nichtigen {Eig. der Leere, od. der Öde} nachgehen, die nichts nützen und nicht erretten, denn sie sind nichtig {Eig. Leere, od. Öde}. Denn Jahwe wird um seines grossen Namens willen sein Volk nicht verlassen {O. verwerfen}; denn es hat Jahwe gefallen, euch sich zum Volke zu machen. Auch ich fern sei es von mir, dass ich gegen Jahwe sündigen, dass ich ablassen sollte, für euch zu bitten; sondern ich werde euch den guten und richtigen Weg lehren. Nur fürchtet Jahwe, und dienet ihm in Wahrheit mit eurem ganzen Herzen; denn sehet, welch grosse Dinge er an euch getan hat! Wenn ihr aber dennoch übeltut, so werdet sowohl ihr als auch euer König weggerafft werden. Saul war ... Jahre alt { FB2004: Im hebr. Grundtext fehlt hier die Altersangabe. }, als er König wurde; und er regierte zwei Jahre über Israel. Und Saul wählte sich dreitausend aus Israel; zweitausend waren bei Saul zu Mikmas und auf dem Gebirge von Bethel, und tausend waren bei Jonathan zu Gibea-Benjamin. Das übrige Volk aber entliess er, einen jeden nach seinen Zelten. Und Jonathan schlug die Aufstellung {O. die Besatzung} der Philister, die zu Geba war, und die Philister hörten es. Und Saul liess im ganzen Lande in die Posaune stossen und sprach: Die Hebräer sollen es hören! Und als ganz Israel sagen hörte: Saul hat die Aufstellung der Philister geschlagen, und auch hat sich Israel bei den Philistern stinkend gemacht, da versammelte sich das Volk hinter Saul her nach Gilgal. Und die Philister sammelten sich zum Streit mit Israel: 30000 Wagen und sechstausend Reiter, und Fussvolk, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge; und sie zogen herauf und lagerten sich zu Mikmas, östlich von Beth-Awen. Und die Männer von Israel sahen, dass sie in Drangsal waren, denn das Volk war bedrängt; und das Volk versteckte sich in den Höhlen und in den Dorngebüschen und in den Felsen und in den Burgen und in den Gruben. Und Hebräer gingen über den Jordan in das Land Gad und Gilead. Saul aber war noch zu Gilgal, und das ganze Volk zitterte hinter ihm her {O. folgte ihm zitternd}. Und er wartete sieben Tage, bis zu der von Samuel bestimmten Zeit; aber Samuel kam nicht nach Gilgal. Und das Volk zerstreute sich von ihm weg. Da sprach Saul: Bringet mir das Brandopfer und die Friedensopfer her! Und er opferte das Brandopfer. Und es geschah, als er das Opfern des Brandopfers vollendet hatte, siehe, da kam Samuel; und Saul ging hinaus, ihm entgegen, ihn zu begrüssen. Und Samuel sprach: Was hast du getan! Und Saul sprach: Weil ich sah, dass das Volk sich von mir weg zerstreute, und du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und die Philister zu Mikmas versammelt waren, so sprach ich: Jetzt werden die Philister zu mir nach Gilgal herabkommen, und ich habe Jahwe nicht angefleht! und ich überwand mich und opferte das Brandopfer. Und Samuel sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt, du hast nicht beobachtet das Gebot Jahwes, deines Gottes, das er dir geboten hat; denn jetzt hätte Jahwe dein Königtum über Israel bestätigt auf ewig; nun aber wird dein Königtum nicht bestehen. Jahwe hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und Jahwe hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt; denn du hast nicht beobachtet, was Jahwe dir geboten hatte. Und Samuel machte sich auf und ging von Gilgal hinauf nach Gibea-Benjamin. Und Saul musterte das Volk, das sich bei ihm befand, bei sechshundert Mann. Und Saul und Jonathan, sein Sohn, und das Volk, das sich bei ihm befand, lagen zu Geba-Benjamin; die Philister aber hatten sich zu Mikmas gelagert. Und der Verheerungszug ging aus von dem Lager der Philister in drei Haufen: Ein Haufe wandte sich des Weges nach Ophra, nach dem Lande Schual hin, und ein Haufe wandte sich auf den Weg nach Beth-Horon, und ein Haufe wandte sich des Weges nach der Grenze, die emporragt {O. hinausschaut} über das Tal Zeboim nach der Wüste hin. Und es war kein Schmied zu finden im ganzen Lande Israel; denn die Philister hatten gesagt: Dass die Hebräer sich nicht Schwert oder Speer {O. Spiess} machen! Und ganz Israel ging zu den Philistern hinab, ein jeder um seine Pflugschar und seinen Spaten und sein Beil und seine Sichel zu schärfen, wenn die Schneiden an den Sicheln und an den Spaten und an den Gabeln und an den Beilen abgestumpft waren, und um den Rinderstachel zu richten. Und es geschah am Tage des Streites, da wurde kein Schwert noch Speer gefunden in der Hand des ganzen Volkes, das mit Saul und mit Jonathan war; doch bei Saul und seinem Sohne Jonathan fanden sie sich vor. Und eine {And.: die} Aufstellung der Philister zog aus nach dem Passe von Mikmas. Und es geschah eines Tages, da sprach Jonathan, der Sohn Sauls, zu dem Knaben, der seine Waffen trug: Komm und lass uns hinübergehen zu der Aufstellung der Philister, die dort drüben ist. Seinem Vater aber tat er es nicht kund. Und Saul sass am Ende von Gibea, unter dem Granatbaum, der zu Migron ist {O. war}; und des Volkes, das bei ihm war, war bei sechshundert Mann. (Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Jkabods, des Sohnes Pinehas', des Sohnes Elis, des Priesters Jahwes zu Silo, trug das Ephod.) Und das Volk wusste nicht, dass Jonathan weggegangen war. Es war aber zwischen den Pässen, durch welche Jonathan zu der Aufstellung der Philister hinüberzugehen suchte, eine Felszacke auf dieser Seite und eine Felszacke auf jener Seite: der Name der einen war Bozez, und der Name der anderen Sene; die eine Zacke bildet eine Säule nordwärts, Mikmas gegenüber, und die andere südwärts, Geba gegenüber. Und Jonathan sprach zu dem Knaben, der seine Waffen trug: Komm und lass uns hinübergehen zu der Aufstellung dieser Unbeschnittenen; vielleicht wird Jahwe für uns wirken, denn für Jahwe gibt es kein Hindernis, durch viele zu retten oder durch wenige. Und sein Waffenträger sprach zu ihm: Tue alles, was in deinem Herzen ist; wende dich, wohin du willst, siehe, ich bin mit dir nach deinem Herzen. Und Jonathan sprach: Siehe, wir gehen zu den Männern hinüber und wollen uns ihnen zeigen. Wenn sie so zu uns sprechen: Stehet still, bis wir zu euch gelangen! so wollen wir auf unserer Stelle stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufgehen; wenn sie aber so sprechen: Kommet zu uns herauf! so wollen wir hinaufgehen, denn Jahwe hat sie in unsere Hand gegeben; und das soll uns das Zeichen sein. Und beide zeigten sich der Aufstellung der Philister. Da sprachen die Philister: Siehe, Hebräer kommen aus den Löchern hervor, worin sie sich versteckt haben. Und die Männer der Aufstellung antworteten Jonathan und seinem Waffenträger und sprachen: Kommet zu uns herauf, so wollen wir euch etwas zu wissen tun! Da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige hinauf, mir nach; denn Jahwe hat sie in die Hand Israels gegeben. Und Jonathan stieg auf seinen Händen und auf seinen Füssen hinauf, und sein Waffenträger ihm nach. Und sie fielen vor Jonathan, und sein Waffenträger tötete hinter ihm her. Und die erste Niederlage, welche Jonathan und sein Waffenträger anrichteten {W. der erste Schlag, welchen ... schlugen}, war bei zwanzig Mann, etwa auf der halben Furchenlänge eines Jucharts Ackers. Und ein Schrecken entstand im Lager, auf dem Felde und unter dem ganzen Volke; die Aufstellung und der Verheerungszug, auch sie erschraken; und das Land erbebte, und es wurde zu einem Schrecken Gottes. Und die Wächter Sauls zu Gibea-Benjamin sahen, und siehe, die Menge zerrann und lief dahin und dorthin {O. zerrann und verlief und zerstreute sich}. Und Saul sprach zu dem Volke, das bei ihm war: Haltet doch Musterung und sehet, wer von uns weggegangen ist. Und sie hielten Musterung, und siehe, Jonathan und sein Waffenträger waren nicht da. Da sprach Saul zu Ahija: Bringe die Lade Gottes herbei; denn die Lade Gottes war an jenem Tage unter den Kindern Israel. Und es geschah, während Saul zu dem Priester redete, da nahm das Getümmel im Lager der Philister fort und fort zu; und Saul sprach zu dem Priester: Ziehe deine Hand zurück. Und Saul und alles Volk, das bei ihm war, versammelten sich, und sie kamen zum Streit; und siehe, da war das Schwert des einen wider den anderen, eine sehr grosse Verwirrung. Und es waren Hebräer bei den Philistern, wie früher, welche mit ihnen in das Lager ringsum hinaufgezogen waren; auch sie wandten sich, um mit Israel zu sein {So die Alexandr. Übersetzung. Der hebräische Text lautet:... hinaufgezogen waren ringsum: und auch sie, um mit Israel zu sein}, das mit Saul und Jonathan war. Und alle Männer von Israel, die sich im Gebirge Ephraim versteckt hatten, hörten, dass die Philister geflohen waren; und auch sie setzten ihnen nach im Streit. So rettete Jahwe Israel an selbigem Tage. Und der Streit ging über Beth-Awen hinaus. Die Männer von Israel waren aber sehr angestrengt an jenem Tage; und Saul beschwor das Volk und sprach: Verflucht sei der Mann, der Speise essen wird bis zum Abend, und bis ich mich an meinen Feinden gerächt habe! Und das ganze Volk kostete keine Speise. Und das ganze Volk {W. das ganze Land} kam in den Wald, und Honig war auf der Fläche des Feldes. Und als das Volk in den Wald kam: siehe da, ein Strom von Honig; aber niemand brachte seine Hand zu seinem Munde, denn das Volk fürchtete den Schwur. Jonathan aber hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk beschwor; und er streckte das Ende seines Stabes {O. Spiesses} aus, der in seiner Hand war, und tauchte ihn in den Honigseim und brachte seine Hand wieder zu seinem Munde, und seine Augen wurden hell. Und einer von dem Volke hob an und sprach: Dein Vater hat das Volk feierlich beschworen und gesagt: Verflucht sei der Mann, der heute Speise essen wird! und so ist das Volk ermattet {O. und doch war das Volk ermattet}. Und Jonathan sprach: Mein Vater hat das Land in Trübsal gebracht; sehet doch, dass meine Augen hell geworden sind, weil ich ein wenig von diesem Honig gekostet habe. Was wäre es gewesen, wenn das Volk heute ungehindert von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es gefunden hat! denn wäre dann nicht {O. wenn nun gar das Volk ..., wäre denn nicht jetzt usw.} die Niederlage der Philister {O. unter den Philistern} gross gewesen? Und sie schlugen die Philister an jenem Tage von Mikmas bis nach Ajjalon; und das Volk war sehr ermattet. Und das Volk fiel über die Beute her, und sie nahmen Kleinvieh und Rinder und Kälber und schlachteten sie auf die Erde hin; und das Volk ass mit dem Blute. Und man berichtete es Saul und sprach: Siehe, das Volk sündigt gegen Jahwe, indem es mit dem Blute isst. Und er sprach: Ihr habt treulos gehandelt! Wälzet sofort einen grossen Stein zu mir her. Und Saul sprach: Zerstreuet euch unter das Volk und sprechet zu ihnen: Bringet her zu mir, ein jeder sein Rind und ein jeder sein Kleinvieh, und schlachtet sie hier und esset; und sündiget nicht gegen Jahwe, indem ihr mit dem Blute esset. Und in jener Nacht brachte das ganze Volk ein jeder sein Rind an seiner Hand; und sie schlachteten sie daselbst. Und Saul baute Jahwe einen Altar; mit diesem fing er an, Jahwe einen Altar zu bauen. Und Saul sprach: Lasst uns bei der Nacht hinabziehen, den Philistern nach, und unter ihnen plündern, bis der Morgen hell wird, und keinen Mann unter ihnen übriglassen! Und sie sprachen: Tue alles, was gut ist in deinen Augen. Und der Priester sprach: Lasst uns hier zu Gott nahen! Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? wirst du sie in die Hand Israels geben? Aber er antwortete ihm nicht an jenem Tage. Da sprach Saul: Tretet hierher, alle Häupter des Volkes, und erkennet und sehet, wodurch {And. l.: durch wen} diese Sünde heute geschehen ist. Denn so wahr Jahwe lebt, der Israel gerettet hat, wenn sie an meinem Sohne Jonathan wäre, so sollte er gewisslich sterben! Und niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volke. Und er sprach zu dem ganzen Israel: Seid ihr auf der einen Seite, und ich und mein Sohn Jonathan wollen auf der anderen Seite sein. Und das Volk sprach zu Saul: Tue, was gut ist in deinen Augen. Und Saul sprach zu Jahwe, dem Gott Israels: Gib ein vollkommenes Los {O. Gib Wahrheit!}! Und Jonathan und Saul wurden getroffen, und das Volk ging frei aus. Und Saul sprach: Werfet das Los zwischen mir und meinem Sohne Jonathan! Und Jonathan wurde getroffen. Da sprach Saul zu Jonathan: Tue mir kund, was du getan hast. Und Jonathan tat es ihm kund und sprach: Mit dem Ende des Stabes, der in meiner Hand war, habe ich ein wenig Honig nur gekostet: Siehe, ich muss sterben! Und Saul sprach: So tue mir Gott, und so füge er hinzu, du musst gewisslich sterben, Jonathan! Aber das Volk sprach zu Saul: Sollte Jonathan sterben, der diese grosse Rettung {O. diesen grossen Sieg} in Israel geschafft hat? Das sei ferne! So wahr Jahwe lebt, wenn von den Haaren seines Hauptes eines auf die Erde fällt! denn er hat mit Gott gehandelt an diesem Tage. So erlöste das Volk Jonathan, dass er nicht starb. Und Saul zog von der Verfolgung der Philister herauf, und die Philister zogen an ihren Ort. Und Saul nahm das Königtum ein über Israel; und er stritt ringsum wider alle seine Feinde, wider Moab und wider die Kinder Ammon und wider Edom und wider die Könige von Zoba und wider die Philister; und überall, wohin er sich wandte, übte er Strafe {And. l.: siegte er}. Und er tat Mächtiges und schlug Amalek, und errettete Israel aus der Hand seines Plünderers. Und die Söhne Sauls waren: Jonathan und Jischwi und Malkischua. Und die Namen seiner zwei Töchter: der Name der erstgeborenen war Merab, und der Name der jüngeren Michal {bedeut: "Wer ist wie Gott?" - Antwort: Niemand!}. Und der Name des Weibes Sauls war Achinoam, die Tochter Achimaaz'. Und der Name seines Heerobersten war Abner, der Sohn Ners, des Oheims Sauls; denn Kis, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels. Und der Streit war heftig wider die Philister alle Tage Sauls; und wenn Saul irgend einen streitbaren Mann und irgend einen Tapferen sah, so gesellte er ihn sich zu. Und Samuel sprach zu Saul: Jahwe hat mich gesandt, um dich zum König zu salben über sein Volk, über Israel. So höre nun auf die Stimme der Worte Jahwes. So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe angesehen, was Amalek Israel getan, wie er sich ihm in den Weg gestellt hat, als es aus Ägypten heraufzog. Nun ziehe hin und schlage Amalek, und verbannet alles, was er hat, und schone seiner nicht; und töte vom Manne bis zum Weibe, vom Kinde bis zum Säugling, vom Rinde bis zum Kleinvieh, vom Kamel bis zum Esel. Da rief Saul das Volk auf und musterte sie zu Telaim, 200000 Mann zu Fuss und 10000 Männer von Juda. Und Saul kam bis zu der Stadt der Amalekiter, und er legte einen Hinterhalt in das Tal. Und Saul sprach zu den Kenitern {Vergl. Richter 1,16; 4, 11}: Gehet, weichet, ziehet hinab aus der Mitte der Amalekiter, dass ich dich nicht mit ihnen wegraffe! Denn du, du hast Güte erwiesen an allen Kindern Israel, als sie aus Ägypten heraufzogen. Und die Keniter wichen aus der Mitte der Amalekiter. Und Saul schlug die Amalekiter von Hawila an bis nach Sur hin, das vor Ägypten liegt. Und er ergriff Agag, den König der Amalekiter, lebendig; und das ganze Volk verbannte er mit der Schärfe des Schwertes. Und Saul und das Volk verschonten Agag und das Beste vom Klein- und Rindvieh und die Tiere vom zweiten Wurf und die Mastschafe und alles, was gut war, und sie wollten sie nicht verbannen; alles Vieh aber, das gering und schwächlich war, das verbannten sie. Da geschah das Wort Jahwes zu Samuel also: Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich hinter mir abgewandt und hat meine Worte nicht erfüllt. Und Samuel entbrannte {Das hebr. Wort bezeichnet sowohl Betrübnis als Zorn} und schrie zu Jahwe die ganze Nacht. Und am Morgen machte Samuel sich früh auf, Saul entgegen. Und es wurde Samuel berichtet und gesagt: Saul ist nach Karmel {Karmel in Juda; vergl. Jos. 15,55} gekommen; und siehe, er hat sich ein Denkmal errichtet, und er hat sich gewandt und ist weitergegangen und nach Gilgal hinabgezogen. Und Samuel kam zu Saul; und Saul sprach zu ihm: Gesegnet seiest du von Jahwe! Ich habe das Wort Jahwes erfüllt. Und Samuel sprach: Was ist denn das für ein Blöken von Kleinvieh in meinen Ohren, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre? Und Saul sprach: Sie haben sie von den Amalekitern gebracht, weil das Volk das Beste vom Klein- und Rindvieh verschont hat, um Jahwe, deinem Gott, zu opfern; aber das Übrige haben wir verbannt. Da sprach Samuel zu Saul: Halt, dass ich dir kundtue, was Jahwe diese Nacht zu mir geredet hat. Und er sprach zu ihm: Rede! Und Samuel sprach: Wurdest du nicht, als du klein in deinen Augen warst, das Haupt der Stämme Israels? Und Jahwe salbte dich zum König über Israel. Und Jahwe hat dich auf den Weg gesandt und gesagt: Ziehe hin und verbanne die Sünder, die Amalekiter, und streite wider sie, bis du sie vernichtest. Warum hast du denn der Stimme Jahwes nicht gehorcht, und bist über die Beute hergefallen und hast getan, was böse ist in den Augen Jahwes? Und Saul sprach zu Samuel: Ich habe der Stimme Jahwes gehorcht und bin auf dem Wege gezogen, den Jahwe mich gesandt hat; und ich habe Agag, den König der Amalekiter, hergebracht, und die Amalekiter habe ich verbannt. Aber das Volk hat von der Beute genommen: Klein- und Rindvieh, das Vorzüglichste des Verbannten, um Jahwe, deinem Gott, zu opfern in Gilgal. Und Samuel sprach zu Saul: Hat Jahwe Lust an Brandopfern und Schlachtopfern, wie daran, dass man der Stimme Jahwes gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille {O. die Widersetzlichkeit} wie Abgötterei und Götzendienst {W. Teraphim}. Weil du das Wort Jahwes verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König seiest. Und Saul sprach zu Samuel: Ich habe gesündigt, dass ich den Befehl Jahwes und deine Worte übertreten habe; denn ich habe das Volk gefürchtet und auf seine Stimme gehört. Und nun, vergib doch meine Sünde, und kehre mit mir um, dass ich vor Jahwe anbete. Aber Samuel sprach zu Saul: Ich kehre nicht mit dir um; denn du hast das Wort Jahwes verworfen, und Jahwe hat dich verworfen, dass du nicht mehr König über Israel seiest. Und als Samuel sich wandte zu gehen, da ergriff er den Zipfel seines Oberkleides, und derselbe riss ab. Da sprach Samuel zu ihm: Jahwe hat heute das Königtum Israels von dir abgerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du. Und auch lügt nicht das Vertrauen {Eig. die Beständigkeit} Israels, und er bereut nicht; denn nicht ein Mensch ist er, um zu bereuen. Und er sprach: Ich habe gesündigt! Nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, dass ich vor Jahwe, deinem Gott, anbete. Und Samuel kehrte um, Saul nach, und Saul betete an vor Jahwe. Und Samuel sprach: Bringet Agag, den König der Amalekiter, zu mir her. Und Agag kam lustig zu ihm; und Agag sprach: Fürwahr, die Bitterkeit des Todes ist gewichen! Aber Samuel sprach: Wie dein Schwert Weiber kinderlos gemacht hat, so sei kinderlos unter Weibern {Eig. vor Weibern} deine Mutter! Und Samuel hieb Agag in Stücke vor Jahwe zu Gilgal. Und Samuel ging nach Rama; und Saul zog in sein Haus hinauf nach Gibea-Saul. Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tage seines Todes; denn Samuel trauerte um Saul, da es Jahwe reute, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte. Und Jahwe sprach zu Samuel: Bis wann willst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht mehr König über Israel sei? Fülle dein Horn mit Öl und gehe hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden; denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen König ersehen. Und Samuel sprach: Wie mag ich hingehen? Wenn Saul es hört, so tötet er mich. Und Jahwe sprach: Nimm eine Färse mit dir und sprich: Ich bin gekommen, um Jahwe zu opfern. Und lade Isai zum Schlachtopfer, und ich werde dir kundtun, was du tun sollst; und du sollst mir salben, den ich dir sagen werde. Und Samuel tat, was Jahwe geredet hatte, und kam nach Bethlehem. Da kamen die Ältesten der Stadt ihm ängstlich entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Friede? Und er sprach: Friede! Ich bin gekommen, um Jahwe zu opfern. Heiliget euch und kommet mit mir zum Schlachtopfer. Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer. Und es geschah, als sie kamen, da sah er Eliab und sprach: Gewiss, vor Jahwe ist sein Gesalbter! Aber Jahwe sprach zu Samuel: Blicke nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen; denn Jahwe sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äussere {Eig. die Augen}, aber Jahwe sieht auf das Herz. Da rief Isai Abinadab und liess ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat Jahwe nicht erwählt. Da liess Isai Schamma vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat Jahwe nicht erwählt. Und Isai liess sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen; aber Samuel sprach zu Isai: Jahwe hat diese nicht erwählt. Und Samuel sprach zu Isai: Sind das die Jünglinge alle? Und er sprach: Noch ist der Jüngste übrig, und siehe, er weidet das Kleinvieh. Und Samuel sprach zu Isai: Sende hin und lass ihn holen; denn wir werden uns nicht zu Tische setzen, bis er hierhergekommen ist. Und er sandte hin und liess ihn kommen; und er war rötlich, dazu schön von Augen und von gutem Ansehen. Und Jahwe sprach: Auf, salbe ihn! denn dieser ist es. Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Und der Geist Jahwes geriet über David {David = Geliebter} von selbigem Tage an und hinfort. Und Samuel machte sich auf und ging nach Rama. Aber der Geist Jahwes wich von Saul, und ein böser Geist von Jahwe ängstigte ihn. Und die Knechte Sauls sprachen zu ihm: Siehe doch, ein böser Geist von Gott ängstigt dich. Es befehle doch unser Herr deinen Knechten, die vor dir sind, dass sie einen Mann suchen, der des Lautenspieles kundig ist; und es wird geschehen, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, so wird er mit seiner Hand spielen, und es wird dir wohl werden. Und Saul sprach zu seinen Knechten: Ersehet mir doch einen Mann, der gut spielen kann, und bringet ihn zu mir. Und einer von den Knaben {d.h. Knappen, Dienern} antwortete und sprach: Siehe, ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemiters, gesehen, der des Spielens kundig ist, und er ist ein tapferer Held und ein Kriegsmann und der Rede verständig und ein schöner Mann, und Jahwe ist mit ihm. Da sandte Saul Boten zu Isai und liess ihm sagen: Sende deinen Sohn David zu mir, der bei dem Kleinvieh ist. Und Isai nahm einen Esel mit Brot {W. einen Esel Brotes, d.h. mit so viel Brot beladen, wie ein Esel tragen kann} und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein, und er sandte es durch seinen Sohn David an Saul. Und David kam zu Saul und stand vor ihm {d.h. diente ihm}; und er liebte ihn sehr, und er wurde sein Waffenträger. Und Saul sandte zu Isai und liess ihm sagen: Lass doch David vor mir stehen, denn er hat Gnade gefunden in meinen Augen. Und es geschah, wenn der Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Laute und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm. Und die Philister sammelten ihre Heere zum Streit und versammelten sich zu Soko, das Juda gehört, und lagerten sich bei Ephes-Dammim, zwischen Soko und Aseka. Und Saul und die Männer von Israel versammelten und lagerten sich im Terebinthentale, und sie stellten sich in Schlachtordnung auf, den Philistern gegenüber. Und die Philister standen am Berge jenseits, und Israel stand am Berge diesseits, und das Tal war zwischen ihnen. Und der Zwischenkämpfer trat aus den Lagern der Philister hervor, sein Name war Goliath, aus Gath {S. Josua 11,22}; seine Höhe war sechs Ellen und eine Spanne {FB2004: das sind etwa 3 Meter}. Und er hatte einen ehernen Helm auf seinem Haupte, und er war mit einem Schuppenpanzer bekleidet, und das Gewicht des Panzers war 5000 Sekel Erz. Und er hatte eherne Schienen an seinen Beinen und einen ehernen Wurfspiess zwischen seinen Schultern; und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres war sechshundert Sekel Eisen. Und der Schildträger ging vor ihm her. Und er trat hin und rief den Schlachtreihen Israels zu und sprach zu ihnen: Warum ziehet ihr aus, euch in Schlachtordnung aufzustellen? Bin ich nicht der Philister, und ihr die Knechte Sauls? Wählet euch einen Mann, dass er zu mir herabkomme! Wenn er mit mir zu kämpfen vermag und mich erschlägt, so wollen wir eure Knechte sein; wenn ich ihn aber überwinde und ihn erschlage, so sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen. Und der Philister sprach: Ich habe die Schlachtreihen Israels verhöhnt an diesem Tage! Gebet mir einen Mann, dass wir miteinander kämpfen! Und Saul und ganz Israel hörten diese Worte des Philisters, und sie erschraken und fürchteten sich sehr. David nun war der Sohn jenes Ephratiters {W. jenes ephratischen Mannes} von Bethlehem-Juda, dessen Name Isai war und der acht Söhne hatte; und der Mann war in den Tagen Sauls alt, im Alter vorgerückt unter den Männern. Und die drei ältesten Söhne Isais waren hingegangen, sie waren Saul nachgefolgt zum Streit; und die Namen seiner drei Söhne, die in den Streit gezogen, waren: Eliab, der Erstgeborene, und sein Zweiter, Abinadab, und der Dritte, Schamma. Und David war der Jüngste, und die drei Ältesten waren Saul nachgefolgt. David aber ging hin und kam wieder zurück von Saul, um das Kleinvieh seines Vaters zu weiden zu Bethlehem. - Und der Philister trat morgens und abends herzu und stellte sich hin, vierzig Tage lang. - Und Isai sprach zu seinem Sohne David: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha geröstete Körner und diese zehn Brote, und bringe sie schnell in das Lager zu deinen Brüdern; und diese zehn Schnitten Milchkäse bringe dem Obersten über tausend und besuche deine Brüder, um nach ihrem Wohlergehen zu fragen, und nimm ein Pfand von ihnen mit. Saul und sie und alle Männer von Israel sind nämlich im Terebinthentale, streitend mit den Philistern. - Da machte sich David des Morgens früh auf und überliess das Kleinvieh einem Hüter; und er nahm und ging hin, wie Isai ihm geboten hatte; und er kam an die Wagenburg, als das Heer, das in die Schlachtreihe ausrückte, das Kampfgeschrei erhob. Und Israel und die Philister stellten sich auf, Schlachtreihe gegen Schlachtreihe. Und David überliess das Gerät, das er trug, der Hand des Hüters der Geräte und lief in die Schlachtreihe; und er kam und fragte seine Brüder nach ihrem Wohlergehen. Und während er mit ihnen redete, siehe, da kam der Zwischenkämpfer herauf, Goliath, der Philister, sein Name, von Gath, aus den Schlachtreihen der Philister und sprach nach jenen Worten; und David hörte es. Und alle Männer von Israel, als sie den Mann sahen, flohen vor ihm und fürchteten sich sehr. Und die Männer von Israel sprachen: Habt ihr diesen Mann gesehen, der heraufkommt? denn um Israel zu verhöhnen, kommt er herauf. Und es soll geschehen, den Mann, der ihn erschlägt, den will der König bereichern mit grossem Reichtum, und er will ihm seine Tochter geben, und das Haus seines Vaters will er frei machen in Israel. Da sprach David zu den Männern, die bei ihm standen, und sagte: Was soll dem Manne geschehen, der diesen Philister da erschlägt und den Hohn von Israel abwendet? denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt? Und das Volk sprach zu ihm nach jenem Worte und sagte: So soll dem Manne geschehen, der ihn erschlägt. Und Eliab, sein ältester Bruder, hörte zu, als er zu den Männern redete; und der Zorn Eliabs entbrannte wider David, und er sprach: Warum doch bist du herabgekommen, und wem hast du jene wenigen Schafe in der Wüste überlassen? Ich kenne deine Vermessenheit wohl und die Bosheit deines Herzens; denn um den Streit zu sehen, bist du herabgekommen. Und David sprach: Was habe ich nun getan? Ist es nicht der Mühe wert {And. üb.: Ist es nicht ein Auftrag}? Und er wandte sich von ihm ab, einem anderen zu, und sprach nach jenem Worte; und das Volk gab ihm Antwort nach der vorigen Antwort. Und die Worte, welche David geredet hatte, wurden gehört und man erzählte sie vor Saul; und er liess ihn holen. Und David sprach zu Saul: Es entfalle keinem Menschen das Herz seinetwegen! Dein Knecht will gehen und mit diesem Philister kämpfen. Aber Saul sprach zu David: Du vermagst nicht wider diesen Philister zu gehen, um mit ihm zu kämpfen; denn du bist ein Jüngling, er aber ist ein Kriegsmann von seiner Jugend an. Da sprach David zu Saul: Dein Knecht weidete das Kleinvieh für seinen Vater; kam nun ein Löwe oder ein Bär und trug ein Stück von der Herde fort, so lief ich ihm nach und schlug ihn und entriss es seinem Rachen; und erhob er sich wider mich, so ergriff ich ihn bei dem Barte und schlug ihn und tötete ihn. Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen; und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll sein wie einer von ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat! Und David sprach: Jahwe, der mich aus den Klauen {Eig. aus der Hand} des Löwen und aus den Klauen {Eig. aus der Hand} des Bären errettet hat, er wird mich aus der Hand dieses Philisters erretten. Und Saul sprach zu David: Gehe hin, und Jahwe sei mit dir! Und Saul zog David seinen Rock an und setzte einen ehernen Helm auf sein Haupt und zog ihm einen Panzer an. Und David gürtete sein Schwert über seinen Rock und wollte gehen, denn er hatte es nie versucht. Da sprach David zu Saul: Ich kann nicht darin gehen, denn ich habe es nie versucht. Und David legte sie von sich ab. Und er nahm seinen Stab in seine Hand und wählte sich fünf glatte Steine aus dem Bache {O. Tal, trockenes Flussbett} und tat sie in das Hirtengerät, das er hatte, in die Tasche, und seine Schleuder hatte er in seiner Hand; und er trat an den Philister heran. Und der Philister ging und kam dem David immer näher, und der Mann, der den Schild {Hier der grosse, den ganzen Mann deckende Schild} trug, vor ihm her. Und als der Philister hinschaute und David sah, verachtete er ihn; denn er war ein Jüngling und rötlich, dazu schön von Ansehen. Und der Philister sprach zu David: Bin ich ein Hund, dass du mit Stöcken zu mir kommst? Und der Philister fluchte David bei seinen Göttern. Und der Philister sprach zu David: Komm her zu mir, dass ich dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes gebe! Und David sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspiess; ich aber komme zu dir im Namen Jahwes der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den {O. die} du verhöhnt hast. An diesem Tage wird Jahwe dich in meine Hand überliefern, und ich werde dich erschlagen und dein Haupt von dir wegnehmen; und die Leichname des Heeres der Philister werde ich an diesem Tage den Vögeln des Himmels und dem Wilde der Erde geben; und die ganze Erde soll erkennen, dass Israel einen Gott hat. Und diese ganze Versammlung soll erkennen, dass Jahwe nicht durch Schwert und durch Speer rettet; denn Jahwes ist der Streit, und er wird euch in unsere Hand geben! Und es geschah, als der Philister sich aufmachte und ging und nahte, David entgegen, da eilte David und lief der Schlachtreihe zu, dem Philister entgegen. Und David fuhr mit seiner Hand in das Gerät und nahm einen Stein heraus, und er schleuderte und traf den Philister an seine Stirn; und der Stein drang in seine Stirn, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde. So war David, mit der Schleuder und mit dem Steine, stärker als der Philister, und er schlug den Philister und tötete ihn; und David hatte kein Schwert in der Hand. Und David lief und trat zu dem Philister hin, und er nahm sein Schwert und zog es aus seiner Scheide und tötete ihn, und hieb ihm den Kopf damit ab. Als aber die Philister sahen, dass ihr Held tot war, da flohen sie. Und die Männer von Israel und Juda machten sich auf und erhoben ein Geschrei und verfolgten die Philister bis zum Eingang des Tales {W. bis man in das Tal kommt; And. l.: bis nach Gath} und bis zu den Toren von Ekron; und die Erschlagenen der Philister fielen auf dem Wege nach Schaaraim und bis Gath und bis Ekron. Und die Kinder Israel kehrten um von der Verfolgung der Philister und plünderten ihre Lager. Und David nahm das Haupt des Philisters und brachte es nach Jerusalem; seine Waffen aber legte er in sein Zelt. Und als Saul David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Heerobersten: Wessen Sohn ist doch der Jüngling, Abner? Und Abner sprach: So wahr deine Seele lebt, o König, ich weiss es nicht! Und der König sprach: Frage du, wessen Sohn der junge Mann ist. Und als David vom Erschlagen des Philisters zurückkehrte, da nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul; und das Haupt des Philisters war in seiner Hand. Und Saul sprach zu ihm: Wessen Sohn bist du, Jüngling? Und David sprach: Der Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiters. Und es geschah, als er aufgehört hatte, mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids; und Jonathan liebte ihn wie seine Seele. Und Saul nahm ihn an jenem Tage zu sich und liess ihn nicht in das Haus seines Vaters zurückkehren. Und Jonathan und David schlossen einen Bund, weil er ihn liebte wie seine Seele. Und Jonathan zog das Oberkleid aus, das er anhatte, und gab es David, und seinen Rock {d.h. Waffenrock, wie Kap. 17,38} und bis auf sein Schwert und seinen Bogen und seinen Gürtel. Und David zog aus, wohin immer Saul ihn sandte, und er hatte Gelingen {O. und David zog aus; wohin ..., hatte er Gelingen}; und Saul setzte ihn über die Kriegsleute; und er war in den Augen des ganzen Volkes und auch in den Augen der Knechte Sauls wohlgefällig. Und es geschah, als sie einzogen, als David vom Erschlagen des Philisters zurückkehrte, da zogen die Weiber aus allen Städten Israels zu Gesang und Reigen dem König Saul entgegen, mit Tamburinen, mit Jubel und mit Triangeln. Und die Weiber, die da spielten {O. tanzten}, sangen und sprachen {d.h. im Wechselgesang; so auch Kap. 21,11; 29,5}: "Saul hat seine Tausende erschlagen, und David seine Zehntausende." Da ergrimmte Saul sehr, und dieses Wort war übel in seinen Augen, und er sprach: Sie haben David Zehntausende gegeben, und mir haben sie die Tausende gegeben; es fehlt ihm nur noch das Königtum. Und Saul sah scheel auf David von jenem Tage an und hinfort. Und es geschah am anderen Tage, da geriet ein böser Geist von Gott über Saul, und er weissagte {S. die Anm. zu Kap. 10, 5} im Innern des Hauses; David aber spielte mit seiner Hand, wie Tag für Tag, und der Speer war in der Hand Sauls. Und Saul warf {O. schwang} den Speer und dachte {O. sagte}: Ich will David an die Wand spiessen! Aber David wandte sich zweimal von ihm ab. Und Saul fürchtete sich vor David; denn Jahwe war mit ihm, und von Saul war er gewichen. Und Saul tat ihn von sich weg und setzte ihn {Eig. setzte sich ihn} zum Obersten über tausend; und er zog aus und ein vor dem Volke her. Und es gelang David auf allen seinen Wegen, und Jahwe war mit ihm. Und als Saul sah, dass es ihm wohl gelang, scheute er sich vor ihm. Aber ganz Israel und Juda hatten David lieb, denn er zog aus und ein vor ihnen her. Und Saul sprach zu David: Siehe, meine älteste Tochter Merab, die will ich dir zum Weibe geben; nur sei mir ein tapferer Mann und streite die Streite Jahwes! Saul aber dachte: Meine Hand soll nicht wider ihn sein, sondern die Hand der Philister soll wider ihn sein. Und David sprach zu Saul: Wer bin ich, und was ist mein Leben und das Geschlecht meines Vaters in Israel, dass ich des Königs Eidam werden sollte? Und es geschah zu der Zeit, als Merab, die Tochter Sauls, dem David gegeben werden sollte, da wurde sie Adriel, dem Meholathiter, zum Weibe gegeben. Und Michal, die Tochter Sauls, liebte David; und man berichtete es Saul, und die Sache war recht in seinen Augen. Und Saul sprach: Ich will sie ihm geben, dass sie ihm zum Fallstrick werde und die Hand der Philister wider ihn sei. Und Saul sprach zu David: Zum zweiten Male {O. Mittelst Zweier} sollst du heute mein Eidam werden. Und Saul gebot seinen Knechten: Redet im geheimen zu David und sprechet: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und alle seine Knechte haben dich lieb; so werde nun des Königs Eidam. Und die Knechte Sauls redeten diese Worte vor den Ohren Davids. Und David sprach: Ist es ein Geringes in euren Augen, des Königs Eidam zu werden? bin ich doch ein armer und geringer Mann. Und die Knechte Sauls berichteten es ihm und sprachen: Nach diesen Worten hat David geredet. Da sprach Saul: So sollt ihr zu David sagen: Der König hat kein Begehr nach einer Heiratsgabe, sondern nach hundert Vorhäuten der Philister, um sich an den Feinden des Königs zu rächen. Saul aber gedachte David durch die Hand der Philister zu fällen. Und seine Knechte berichteten David diese Worte, und die Sache war recht in den Augen Davids, des Königs Eidam zu werden. Und noch waren die Tage nicht voll, da machte David sich auf und zog hin, er und seine Männer, und erschlug unter den Philistern zweihundert Mann; und David brachte ihre Vorhäute, und man lieferte sie dem König vollzählig, damit er des Königs Eidam würde. Und Saul gab ihm seine Tochter Michal zum Weibe. Und Saul sah und erkannte, dass Jahwe mit David war; und Michal, die Tochter Sauls, hatte ihn lieb. Und Saul fürchtete sich noch mehr vor David; und Saul wurde David feind alle Tage. Und die Fürsten der Philister zogen aus; und es geschah, so oft sie auszogen, hatte David mehr Gelingen als alle Knechte Sauls, und sein Name wurde sehr geachtet. Und Saul redete zu seinem Sohne Jonathan und zu allen seinen Knechten, dass er David töten wolle. Jonathan aber, der Sohn Sauls, hatte grosses Wohlgefallen an David. Und Jonathan berichtete es David und sprach: Mein Vater Saul sucht dich zu töten; und nun hüte dich doch morgen und halte dich verborgen und verstecke dich. Ich aber will hinausgehen und an der Seite meines Vaters stehen auf dem Felde, wo du bist, und ich will zu meinem Vater von dir reden und sehen, wie es steht, und es dir berichten. Und Jonathan redete zu seinem Vater Saul Gutes von David und sprach zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knechte, an David; denn er hat nicht gegen dich gesündigt, und seine Taten sind dir sehr nützlich. Und er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und Jahwe hat dem ganzen Israel eine grosse Rettung geschafft. Du hast es gesehen und dich gefreut; und warum willst du dich an unschuldigem Blute versündigen, indem du David tötest ohne Ursache? Und Saul hörte auf die Stimme Jonathans, und Saul schwur: So wahr Jahwe lebt, wenn er getötet wird! Da rief Jonathan dem David, und Jonathan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonathan brachte David zu Saul, und er war vor ihm wie früher. Und es ward wiederum Krieg; und David zog aus und stritt wider die Philister und richtete eine grosse Niederlage unter ihnen an, und sie flohen vor ihm. Und ein böser Geist von Jahwe kam über Saul; und er sass in seinem Hause, mit seinem Speer in der Hand, und David spielte mit der Hand. Und Saul suchte David mit dem Speere an die Wand zu spiessen; aber er wich aus vor Saul, und er stiess den Speer in die Wand. Und David floh und entrann in selbiger Nacht. Da sandte Saul Boten in das Haus Davids, um ihn zu bewachen und ihn am Morgen zu töten. Aber Michal, sein Weib, tat es David kund und sprach: Wenn du nicht diese Nacht deine Seele rettest, so wirst du morgen getötet werden. Und Michal liess David durchs Fenster hinab; und er ging weg und floh und entrann. Und Michal nahm den Teraphim {d.h. den Hausgötzen} und legte ihn ins Bett und legte das Geflecht von Ziegenhaar {das im Morgenlande gegen Mücken gebräuchlich war} zu seinen Häupten und deckte ihn mit dem Tuche {O. mit der Decke} zu. Und Saul sandte Boten, um David zu holen; und sie sprach: Er ist krank. Da sandte Saul die Boten, um David zu sehen, und sprach: Bringet ihn im Bett zu mir herauf, dass ich ihn töte! Und die Boten kamen, und siehe, der Teraphim war im Bett, und das Geflecht von Ziegenhaar zu seinen Häupten. Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich also betrogen und hast meinen Feind gehen lassen, dass er entronnen ist? Und Michal sprach zu Saul: Er sagte zu mir: Lass mich gehen! warum sollte ich dich töten? David aber war geflohen und entronnen; und er kam zu Samuel nach Rama und berichtete ihm alles, was Saul ihm getan hatte. Und er und Samuel gingen hin und wohnten zu Najoth. Und es wurde Saul berichtet und gesagt: Siehe, David ist in Najoth {Wohnungen; viell. die Wohnugen der Prophetenschüler; vergl. V.20} zu Rama. Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie aber die Versammlung der Propheten sahen, welche weissagten, und Samuel als Vorsteher über sie dabeistehen, da kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, und auch sie weissagten. Und man berichtete es Saul, und er sandte andere Boten, und auch sie weissagten; und Saul sandte wiederum dritte Boten, und auch sie weissagten. Da ging auch er nach Rama und kam an die grosse Zisterne, die zu Seku ist; und er fragte und sprach: Wo sind Samuel und David? Und man sprach: Siehe, in Najoth zu Rama. Und er ging dorthin, nach Najoth zu Rama; und auch über ihn kam der Geist Gottes, und er ging, immerfort weissagend, bis er in Najoth zu Rama ankam. Und auch er zog seine Oberkleider aus, und auch er weissagte vor Samuel, und er lag nackt {d.h. bloss mit dem Unterkleide bedeckt} da jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher sagt man: Ist auch Saul unter den Propheten? Und David floh von Najoth zu Rama; und er kam und sprach vor Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Ungerechtigkeit, und was meine Sünde vor deinem Vater, dass er nach meinem Leben trachtet? Und er sprach zu ihm: Das sei ferne! du wirst nicht sterben. Siehe, mein Vater tut weder eine grosse noch eine kleine Sache, ohne dass er sie meinem Ohr eröffnete; und warum sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Es ist nicht so. Und David fuhr fort und schwur und sprach: Dein Vater weiss wohl, dass ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, und er hat gedacht: Jonathan soll dieses nicht wissen, damit er sich nicht betrübe. Aber doch, so wahr Jahwe lebt und deine Seele lebt, nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tode! Und Jonathan sprach zu David: Was deine Seele spricht, das will ich für dich tun. Und David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond, da ich eigentlich mit dem König beim Essen sitzen sollte; so lass mich gehen, und ich will mich auf dem Felde verbergen bis zum dritten Abend. Wenn dein Vater mich etwa vermissen sollte, so sage: David hat sich's dringend von mir erbeten, nach Bethlehem, seiner Stadt, zu laufen; denn daselbst ist das Jahresopfer für die ganze Familie. Wenn er so spricht: Es ist gut, so steht es wohl um deinen Knecht; ergrimmt er aber, so wisse, dass das Böse seinerseits beschlossen ist. Erweise denn Güte an deinem Knechte, denn du hast deinen Knecht in einen Bund Jahwes mit dir treten lassen! Wenn aber eine Ungerechtigkeit an mir ist, so töte du mich; denn warum wolltest du mich doch zu deinem Vater bringen? Und Jonathan sprach: Das sei ferne von dir! denn wenn ich sicher weiss, dass es von seiten meines Vaters beschlossen ist, dass das Böse über dich komme, sollte ich es dir dann nicht berichten? Und David sprach zu Jonathan: Wer soll es mir berichten, wenn etwa dein Vater dir Hartes antwortet? Und Jonathan sprach zu David: Komm und lass uns aufs Feld hinausgehen. Und sie gingen beide hinaus aufs Feld. Und Jonathan sprach zu David: Jahwe, Gott Israels! Wenn ich meinen Vater um diese Zeit morgen oder übermorgen ausforsche, und siehe, es steht gut für David, und ich nicht alsdann zu dir sende und es deinem Ohr eröffne, so tue Jahwe dem Jonathan, und so füge er hinzu! Wenn meinem Vater Böses wider dich gefällt, so werde ich es deinem Ohr eröffnen und dich ziehen lassen, dass du in Frieden weggehest; und Jahwe sei mit dir, so wie er mit meinem Vater gewesen ist. Und nicht nur während ich noch lebe, und nicht nur an mir sollst du Güte Jahwes erweisen, dass ich nicht sterbe; auch meinem Hause sollst du deine Güte nicht entziehen ewiglich, auch nicht, wenn Jahwe die Feinde Davids ausrotten wird, einen jeden vom Erdboden hinweg! Und Jonathan machte einen Bund mit dem Hause Davids und sprach: So fordere es Jahwe von der Hand der Feinde Davids! Und Jonathan liess David nochmals bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn, wie er seine Seele liebte. Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond; und man wird dich vermissen, denn dein Sitz wird leer bleiben. Am dritten Tage aber steige eilends herab und komm an den Ort, wo du dich verborgen hattest am Tage der Tat {S. Kap. 19, 1-3}, und bleibe {O. setze dich nieder} neben dem Steine Asel. Ich nun, ich werde drei Pfeile zu seiner Seite abschiessen, als schösse ich für mich nach einem Ziele. Und siehe, ich werde den Knaben senden: Gehe hin, suche die Pfeile! Wenn ich ausdrücklich zu dem Knaben spreche: Siehe, die Pfeile sind von dir ab herwärts, nimm sie! so komm; denn es steht wohl um dich, und es ist nichts, so wahr Jahwe lebt! Wenn ich aber also zu dem Jüngling spreche: Siehe, die Pfeile sind von dir ab hinwärts! so gehe, denn Jahwe sendet dich weg. Was aber die Sache betrifft, die wir besprochen haben, ich und du, siehe, Jahwe ist zwischen mir und dir auf ewig. Und David verbarg sich auf dem Felde. Und es wurde Neumond, und der König setzte sich zum Mahle, um zu essen. Und der König setzte sich auf seinen Sitz, wie die anderen Male, auf den Sitz an der Wand; und Jonathan stand auf, und Abner setzte sich zur Seite Sauls; und der Platz Davids blieb leer. Saul aber sagte nichts an selbigem Tage, denn er dachte: Es ist ihm etwas widerfahren {O. Es ist ein Zufall}; er ist nicht rein, gewiss, er ist nicht rein. Und es geschah am anderen Tage des Neumondes, dem zweiten, als der Platz Davids leer blieb, da sprach Saul zu seinem Sohne Jonathan: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Mahle gekommen? Und Jonathan antwortete Saul: David hat sich's dringend von mir erbeten, nach Bethlehem zu gehen, und er sprach: Lass mich doch gehen, denn wir haben ein Familienopfer in der Stadt; und mein Bruder selbst hat mich entboten; und nun, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, so lass mich doch gehen {Eig. entschlüpfen}, dass ich meine Brüder sehe! Darum ist er nicht an den Tisch des Königs gekommen. Da entbrannte der Zorn Sauls wider Jonathan, und er sprach zu ihm: Sohn einer widerspenstigen Verkehrten! weiss ich nicht, dass du den Sohn Isais auserkoren hast zu deiner Schande und zur Schande der Blösse deiner Mutter? Denn alle die Tage, die der Sohn Isais auf Erden lebt, wirst du nicht feststehen, weder du noch dein Königtum; und nun sende hin und lass ihn zu mir holen, denn er ist ein Kind des Todes! Und Jonathan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er getötet werden? was hat er getan? Da warf {O. schwang} Saul den Speer nach ihm, um ihn zu treffen; und Jonathan erkannte, dass es von seiten seines Vaters beschlossen sei, David zu töten. Und Jonathan stand vom Tische auf in glühendem Zorn, und er ass am zweiten Tage des Neumondes keine Speise; denn er war betrübt um David, weil sein Vater ihn geschmäht hatte. Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan aufs Feld hinaus, an den Ort, den er mit David verabredet hatte, und ein kleiner Knabe war mit ihm. Und er sprach zu seinem Knaben: Laufe, suche doch die Pfeile, die ich abschiesse! Der Knabe lief, und er schoss den Pfeil über ihn hinaus. Und als der Knabe an den Ort des Pfeiles kam, welchen Jonathan abgeschossen hatte, da rief Jonathan dem Knaben nach und sprach: Der Pfeil ist ja von dir ab hinwärts! Und Jonathan rief dem Knaben nach: Schnell, eile, stehe nicht still! Und der Knabe Jonathans las den Pfeil auf und kam zu seinem Herrn. Der Knabe aber wusste um nichts; nur Jonathan und David wussten um die Sache. Und Jonathan gab seine Waffen seinem Knaben und sprach zu ihm: Gehe, bringe sie in die Stadt. Der Knabe ging, und David machte sich auf von der Südseite her und fiel auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder; und sie küssten einander und weinten miteinander, bis David über die Massen weinte. Und Jonathan sprach zu David: Gehe hin in Frieden! Es sei, wie wir beide im Namen Jahwes geschworen haben, als wir sagten: Jahwe sei zwischen mir und dir und zwischen meinem Samen und deinem Samen auf ewig! - Und David {W. Und er} machte sich auf und ging hinweg; Jonathan aber kam in die Stadt. Und David kam nach Nob, zu Ahimelech, dem Priester. Und Ahimelech kam David ängstlich entgegen und sprach zu ihm: Warum bist du allein, und niemand ist bei dir? Und David sprach zu dem Priester Ahimelech: Der König hat mir eine Sache geboten; und er sprach zu mir: Niemand soll irgendwie um die Sache wissen, in der ich dich sende und die ich dir geboten habe! und die Knaben habe ich an den und den Ort beschieden. Und nun, was ist unter deiner Hand? Gib fünf Brote in meine Hand, oder was sich vorfindet. Und der Priester antwortete David und sprach: Es ist kein gemeines Brot unter meiner Hand, sondern nur heiliges Brot ist da; wenn sich nur die Knaben der Weiber enthalten haben! Und David antwortete dem Priester und sprach zu ihm: Ja, denn Weiber sind uns versagt seit gestern und vorgestern, als ich auszog, und die Gefässe der Knaben sind heilig. Und es ist einigermassen gemeines Brot, und das um so mehr, als heute neues in den Gefässen geheiligt wird. Da gab ihm der Priester heiliges Brot; denn es war daselbst kein anderes Brot, als nur das Schaubrot, das vor Jahwe weggenommen worden war, um warmes Brot aufzulegen am Tage seiner Wegnahme. (Es war aber daselbst an jenem Tage ein Mann von den Knechten Sauls, der sich zurückgezogen vor Jahwe aufhielt, sein Name war Doeg, der Edomiter; er war der Aufseher der Hirten Sauls.) Und David sprach zu Ahimelech: Und ist hier nicht unter deiner Hand ein Speer oder ein Schwert? Denn weder mein Schwert noch meine Waffen habe ich zur Hand genommen, weil die Sache des Königs dringend war. Und der Priester sprach: Das Schwert Goliaths, des Philisters, den du im Terebinthental erschlagen hast, siehe, es ist in ein Oberkleid gewickelt hinter dem Ephod; wenn du es dir nehmen willst, so nimm es, denn es ist kein anderes hier ausser diesem. Und David sprach: Seinesgleichen gibt es nicht; gib es mir! Und David machte sich auf und floh an selbigem Tage vor Saul, und er kam zu Achis, dem König von Gath. Und die Knechte Achis' sprachen zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Haben sie nicht von diesem in den Reigen gesungen und gesprochen: "Saul hat seine Tausende erschlagen, und David seine Zehntausende"? Und David nahm sich diese Worte zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem König von Gath. Und er verstellte seinen Verstand vor ihren Augen und tat unsinnig unter ihren Händen, und er kritzelte an die Flügel des Tores und liess seinen Speichel auf seinen Bart herabfliessen. Da kam Achis zu seinen Knechten: Siehe, ihr sehet einen wahnsinnigen Mann; warum bringet ihr ihn zu mir? Fehlt es mir an Wahnsinnigen, dass ihr diesen hergebracht habt, um sich bei mir wahnsinnig zu gebärden? Sollte der in mein Haus kommen? Und David ging von dannen und entrann in die Höhle Adullam. Und als seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters es hörten, kamen sie dorthin zu ihm hinab. Und es versammelten sich zu ihm jeder Bedrängte, und jeder, der einen Gläubiger hatte, und jeder, der erbitterten Gemütes war, und er wurde ihr Oberster, und es waren bei ihm an vierhundert Mann. Und David ging von dannen nach Mizpe-Moab; und er sprach zu dem König von Moab: Lass doch meinen Vater und meine Mutter ausziehen und bei euch sein, bis ich weiss, was Gott mir tun wird. Und er führte sie vor den König von Moab, und sie wohnten bei ihm alle Tage, die David auf der Bergfeste war. Und Gad, der Prophet, sprach zu David: Bleibe nicht auf der Bergfeste; gehe hin und begib dich in das Land Juda. Und David ging hin und kam in den Wald Hereth. Und als Saul hörte, dass David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien, - Saul aber sass zu Gibea, unter der Tamariske auf der Anhöhe, mit seinem Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen bei ihm, - da sprach Saul zu seinen Knechten, die bei ihm standen: Höret doch, ihr Benjaminiter! Wird auch der Sohn Isais euch allen Felder und Weinberge geben, euch alle zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert machen, dass ihr euch alle wider mich verschworen habt, und keiner es meinem Ohr eröffnet, wenn mein Sohn einen Bund mit dem Sohne Isais gemacht hat, und keiner von euch sich kränkt meinethalben und es meinem Ohr eröffnet, dass mein Sohn meinen Knecht als Laurer wider mich aufgewiegelt hat, wie es an diesem Tage ist? Da antwortete Doeg, der Edomiter, der bei den Knechten Sauls stand {O. über die Knechte Sauls gesetzt war}, und sprach: Ich sah den Sohn Isais nach Nob kommen zu Ahimelech, dem Sohne Ahitubs. Und er befragte Jahwe für ihn und gab ihm Zehrung, und das Schwert Goliaths, des Philisters, gab er ihm. Da sandte der König hin, Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, zu rufen, sowie das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die zu Nob waren; und sie kamen alle zum König. Und Saul sprach: Höre doch, Sohn Ahitubs! Und er sprach: Hier bin ich, mein Herr! Und Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr euch wider mich verschworen, du und der Sohn Isais, indem du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt hast, damit er als Laurer wider mich aufstehe, wie es an diesem Tage ist? Und Ahimelech antwortete dem König und sprach: Und wer unter all deinen Knechten ist wie David, treu, und des Königs Eidam, und der Zutritt hat zu deinem geheimen Rat und geehrt ist in deinem Hause? Habe ich heute angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das sei ferne von mir! Nicht lege der König seinem Knechte etwas zur Last, noch dem ganzen Hause meines Vaters; denn dein Knecht hat von allem diesem nichts gewusst, weder Kleines noch Grosses. Aber der König sprach: Du musst gewisslich sterben Ahimelech, du und das ganze Haus deines Vaters! Und der König sprach zu den Läufern, die bei ihm standen: Wendet euch und tötet die Priester Jahwes, weil auch ihre Hand mit David ist, und weil sie wussten, dass er floh und es meinem Ohre nicht eröffnet haben. Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jahwes herzufallen. Da sprach der König zu Doeg: Wende du dich und falle über die Priester her! Und Doeg, der Edomiter, wandte sich und fiel über die Priester her, und er tötete an selbigem Tage 85 Mann, die das leinene Ephod trugen. Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, vom Manne bis zum Weibe, vom Kinde bis zum Säugling, und Rind und Esel und Kleinvieh, mit der Schärfe des Schwertes. Und es entrann ein Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, sein Name war Abjathar; und er entfloh, David nach. Und Abjathar berichtete David, dass Saul die Priester Jahwes ermordet hätte. Da sprach David zu Abjathar: Ich wusste an jenem Tage, weil Doeg, der Edomiter, daselbst war, dass er es Saul sicher berichten würde. Ich bin schuldig an allen Seelen des Hauses deines Vaters. Bleibe bei mir, fürchte dich nicht; denn wer nach meiner Seele trachtet, trachtet nach deiner Seele; denn bei mir bist du wohlbewahrt. Und man berichtete David und sprach: Siehe, die Philister streiten wider Kehila, und sie plündern die Tennen. Und David befragte Jahwe und sprach: Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen? Und Jahwe sprach zu David: Ziehe hin, und schlage die Philister und rette Kehila. Aber die Männer Davids sprachen zu ihm: Siehe, wir fürchten uns hier in Juda, und wie sollten wir gar nach Kehila wider die Schlachtreihen der Philister ziehen? Da befragte David wiederum Jahwe, und Jahwe antwortete ihm und sprach: Mache dich auf, ziehe nach Kehila hinab; denn ich werde die Philister in deine Hand geben. Und David zog mit seinen Männern nach Kehila und stritt wider die Philister, und er trieb ihr Vieh weg und richtete eine grosse Niederlage unter ihnen an. Und so rettete David die Bewohner von Kehila. - Es geschah aber, als Abjathar, der Sohn Ahimelechs, zu David nach Kehila floh, da kam er hinab mit einem Ephod in seiner Hand. Und es wurde Saul berichtet, dass David nach Kehila gekommen wäre. Da sprach Saul: Gott hat ihn verworfen und in meine Hand überliefert; denn er hat sich eingeschlossen, indem er in eine Stadt mit Toren und Riegeln gekommen ist. Und Saul rief alles Volk, zum Streit auf, um nach Kehila hinabzuziehen, David und seine Männer zu belagern. Und als David erfuhr, dass Saul Böses wider ihn schmiedete, da sprach er zu Abjathar, dem Priester: Bringe das Ephod her! Und David sprach: Jahwe, Gott Israels! dein Knecht hat für gewiss gehört, dass Saul danach trachtet, nach Kehila zu kommen, um die Stadt zu verderben um meinetwillen. Werden die Bürger von Kehila mich seiner Hand ausliefern? wird Saul herabziehen, wie dein Knecht gehört hat? Jahwe, Gott Israels, tue es doch deinem Knechte kund! Und Jahwe sprach: Er wird herabziehen. Und David sprach: Werden die Bürger von Kehila mich und meine Männer der Hand Sauls ausliefern? Und Jahwe sprach: Sie werden dich ausliefern. Da machten David und seine Männer sich auf, bei sechshundert Mann, und sie zogen von Kehila aus und gingen, wohin sie gehen konnten. Und es wurde Saul berichtet, dass David aus Kehila entronnen wäre; da stand er davon ab auszuziehen. Und David blieb in der Wüste auf den Bergfesten, und er blieb auf dem Gebirge in der Wüste Siph. Und Saul suchte ihn alle Tage, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand. Und David sah, dass Saul ausgezogen war, um nach seinem Leben zu trachten; und David war in der Wüste Siph, im Walde {O. in Choresch, so auch V.18. und 19}. Da machte sich Jonathan, der Sohn Sauls, auf und ging zu David in den Wald {O. nach Choresch} und stärkte seine Hand in Gott. Und er sprach zu ihm: Fürchte dich nicht! denn die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht finden; und du wirst König werden über Israel, und ich werde der zweite nach dir sein; und auch mein Vater Saul weiss es so. Und sie schlossen beide einen Bund vor Jahwe. Und David blieb im Walde, und Jonathan ging nach seinem Hause. Da zogen die Siphiter zu Saul hinauf, nach Gibea, und sprachen: Hält sich David nicht bei uns verborgen auf den Bergfesten im Walde, auf dem Hügel Hakila, der zur Rechten {d.h. südlich; so auch V.24} der Wildnis ist? Und nun, o König, wenn irgend deine Seele es begehrt, herabzukommen, so komm herab; und an uns ist es, ihn der Hand des Königs auszuliefern. Und Saul sprach: Gesegnet seiet ihr von Jahwe, dass ihr euch meiner erbarmt habt! Gehet doch hin, vergewissert euch noch mehr, und erkundet und sehet seinen Ort, wo sein Fuss weilt, und wer ihn daselbst gesehen hat; denn man hat mir gesagt, er sei sehr listig. Und besehet und kundet alle Schlupfwinkel aus, wo er sich versteckt hält, und kommet wieder zu mir mit sicherer Kunde; und ich werde mit euch gehen. Und es soll geschehen, wenn er im Lande ist, so will ich ihn aufspüren unter allen Tausenden Judas! Und sie machten sich auf und gingen nach Siph, vor Saul her. David und seine Männer waren aber in der Wüste Maon, in der Ebene {H. Araba; vergl. 5. Mose 1,1}, zur Rechten der Wildnis. Und Saul und seine Männer zogen hin, um ihn zu suchen; und man berichtete es David, und er ging den Felsen hinab und blieb in der Wüste Maon. Und als Saul es hörte, jagte er David nach in die Wüste Maon. Und Saul ging auf dieser Seite des Berges, David aber und seine Männer auf jener Seite des Berges. Und es geschah, als David eilte {O. ängstlich bemüht war}, Saul zu entgehen, und Saul und seine Männer David und seine Männer umringten, um sie zu fangen, da kam ein Bote zu Saul und sprach: Eile und komm, denn die Philister sind ins Land eingefallen! Da kehrte Saul um von der Verfolgung Davids und zog den Philistern entgegen. Daher nannte man jenen Ort: Selach-Hammachlekoth {Fels der Trennung (and.: des Entschlüpfens)}. Und David zog von dannen hinauf und blieb auf den Bergfesten von Engedi. Und es geschah, als Saul von der Verfolgung der Philister zurückgekehrt war, da berichtete man ihm und sprach: Siehe, David ist in der Wüste Engedi. Und Saul nahm dreitausend auserlesene Männer aus ganz Israel und zog hin, um David und seine Männer auf den Steinbockfelsen zu suchen. Und er kam zu den Kleinviehhürden am Wege, wo eine Höhle war, und Saul ging hinein, um seine Füsse zu bedecken {FB2004: seine Füsse zu bedecken: das heisst, er musste auf die Toilette.}; David aber und seine Männer sassen am hinteren Ende der Höhle. Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von welchem Jahwe zu dir gesagt hat: Siehe, ich werde deinen Feind in deine Hand geben, und tue ihm, wie es gut ist in deinen Augen. Und David stand auf und schnitt heimlich einen Zipfel von dem Oberkleide Sauls ab. Aber es geschah hernach, da schlug dem David sein Herz, darum dass er den Zipfel von dem Oberkleide Sauls abgeschnitten hatte; und er sprach zu seinen Männern: Jahwe lasse es fern von mir sein, dass ich so etwas an meinem Herrn, dem Gesalbten Jahwes, tun sollte, meine Hand gegen ihn auszustrecken! Denn er ist der Gesalbte Jahwes. Und David wehrte seinen Männern mit diesen Worten und liess ihnen nicht zu, sich wider Saul zu erheben. Und Saul stand auf aus der Höhle und zog seines Weges {W. des}. Und nachher machte David sich auf, und er ging aus der Höhle hinaus und rief hinter Saul her und sprach: Mein Herr König! Und Saul blickte hinter sich, und David neigte sein Antlitz zur Erde und beugte sich nieder. Und David sprach zu Saul: Warum hörst du auf die Worte der Menschen, welche sagen: Siehe, David sucht dein Unglück? Siehe, an diesem Tage haben deine Augen gesehen, dass Jahwe dich heute in meine Hand gegeben hat in der Höhle. Und man sagte mir, ich solle dich töten {O. Und man gedachte dich zu töten}; aber mein Auge schonte deiner, und ich sprach: Ich will meine Hand nicht wider meinen Herrn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jahwes! Und sieh, mein Vater, ja, sieh den Zipfel deines Oberkleides in meiner Hand! Denn dass ich einen Zipfel deines Oberkleides abgeschnitten und dich nicht getötet habe, daran erkenne und sieh, dass nichts Böses in meiner Hand ist, noch ein Vergehen, und dass ich nicht an dir gesündigt habe; du aber stellst meinem Leben nach, um es zu nehmen. Jahwe richte zwischen mir und dir, und Jahwe räche mich an dir; aber meine Hand soll nicht wider dich sein. Wie der Spruch der Vorväter sagt: Von den Gesetzlosen kommt Gesetzlosigkeit; aber meine Hand soll nicht wider dich sein. Hinter wem zieht der König von Israel her? wem jagst du nach? Einem toten Hunde, einem Floh! So sei denn Jahwe Richter, und richte zwischen mir und dir; und er sehe darein und führe meine Streitsache und verschaffe mir Recht aus deiner Hand {d.h. durch Befreiung aus deiner Hand}! Und es geschah, als David diese Worte zu Saul ausgeredet hatte, da sprach Saul: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme und weinte. Und er sprach zu David: Du bist gerechter als ich. Denn du hast mir Gutes erzeigt, ich aber habe dir Böses erzeigt; und du hast heute bewiesen, dass du Gutes an mir getan hast, da Jahwe mich in deine Hand geliefert, und du mich nicht getötet hast. Denn wenn jemand seinen Feind findet, wird er ihn auf gutem Wege ziehen lassen? So möge Jahwe dir Gutes vergelten für das, was du an diesem Tage an mir getan hast! Und nun siehe, ich weiss, dass du gewisslich König werden wirst, und dass in deiner Hand das Königtum Israels bestehen wird; so schwöre mir nun bei Jahwe, dass du meinen Samen nach mir nicht ausrotten und meinen Namen nicht vertilgen willst aus dem Hause meines Vaters! Und David schwur Saul. Und Saul ging nach seinem Hause; David und seine Männer aber stiegen auf die Bergfeste. Und Samuel starb; und ganz Israel versammelte sich und klagte um ihn und begrub ihn in seinem Hause zu Rama. Und David machte sich auf und zog hinab in die Wüste Paran. Und es war ein Mann in Maon, der seine Geschäfte zu Karmel {Karmel in Juda; vergl. Jos. 15,55} hatte; und der Mann war sehr vermögend und hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen; und er war während der Schur seiner Schafe in Karmel. Und der Name des Mannes war Nabal, und der Name seines Weibes Abigail. Und das Weib war von guter Einsicht und schön von Gestalt; der Mann aber war hart und boshaft in seinen Handlungen, und er war ein Kalebiter. Und David hörte in der Wüste, dass Nabal seine Schafe schor. Da sandte David zehn Knaben, und David sprach zu den Knaben: Ziehet nach Karmel hinauf, und gehet zu Nabal und fraget ihn in meinem Namen nach seinem Wohlergehen, und sprechet also: Lebe lange {W. Zum Leben}! Und Friede dir, und Friede deinem Hause, und Friede allem, was dein ist! Und jetzt habe ich gehört, dass du die Schafscherer hast; nun, deine Hirten sind bei uns gewesen, wir haben ihnen nichts zuleide getan, und nicht das Geringste ist von ihnen vermisst worden alle die Tage, die sie zu Karmel gewesen sind. Frage deine Knaben, und sie werden es dir kundtun. Mögen denn die Knaben Gnade finden in deinen Augen, denn an einem guten Tage sind wir gekommen; gib doch deinen Knechten und deinem Sohne David, was deine Hand findet! Und die Knaben Davids kamen hin und redeten zu Nabal nach allen diesen Worten, im Namen Davids; und sie hielten inne. Aber Nabal antwortete den Knechten Davids und sprach: Wer ist David, und wer der Sohn Isais? Heutzutage sind der Knechte viele, die davonlaufen, ein jeder seinem Herrn. Und ich sollte mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Geschlachtetes, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und es Männern geben, von denen ich nicht weiss, woher sie sind? Und die Knaben Davids wandten sich auf ihren Weg; und sie kehrten zurück und kamen und berichteten ihm nach allen diesen Worten. Da sprach David zu seinen Männern: Gürtet ein jeder sein Schwert um! Und sie gürteten ein jeder sein Schwert um, und auch David gürtete sein Schwert um; und sie zogen hinauf, hinter David her, bei vierhundert Mann, und zweihundert blieben bei dem Geräte. Und ein Knabe von den Knaben berichtete der Abigail, dem Weibe Nabals, und sprach: Siehe, David hat Boten aus der Wüste gesandt, um unseren Herrn zu segnen {O. zu begrüssen}; aber er hat sie angefahren. Und doch sind die Männer sehr gut gegen uns gewesen; und es ist uns nichts zuleide geschehen, und wir haben nicht das Geringste vermisst alle die Tage, die wir mit ihnen umhergezogen sind, als wir auf dem Felde waren. Sie sind eine Mauer um uns gewesen bei Nacht wie bei Tage, alle die Tage, die wir bei ihnen waren und das Kleinvieh weideten. Und nun wisse und sieh zu, was du tun willst; denn das Unglück ist beschlossen gegen unseren Herrn und über sein ganzes Haus; und er ist ein solcher Sohn Belials, dass man nicht zu ihm reden kann. Da eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei Schläuche Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Mass geröstete Körner und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen, und lud sie auf Esel; und sie sprach zu ihren Knaben: Ziehet vor mir hin; siehe, ich komme hinter euch her. Aber ihrem Manne Nabal sagte sie nichts davon. Und es geschah, als sie auf dem Esel ritt und an einer durch den Berg verdeckten Stelle herabkam, siehe, da kamen David und seine Männer herab, ihr entgegen; und sie stiess auf sie. David aber hatte gesagt: Fürwahr, umsonst habe ich alles behütet, was diesem Menschen in der Wüste gehörte, so dass nicht das Geringste vermisst wurde von allem, was sein ist; und er hat mir Böses für Gutes vergolten! So tue Gott den Feinden Davids, und so füge er hinzu, wenn ich von allem, was sein ist, bis zum Morgenlicht übriglasse, was männlich ist {W. was an die Wand pisst; so auch V.34. und später}! Und als Abigail David sah, da stieg sie eilends von dem Esel herab; und sie fiel vor David auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder; und sie fiel ihm zu Füssen und sprach: Auf mir, mir, mein Herr, sei die Schuld! und lass doch deine Magd zu deinen Ohren reden, und höre die Worte deiner Magd! Mein Herr kümmere sich doch nicht um diesen Mann Belials, um Nabal; denn wie sein Name, so ist er: Nabal {Tor, gemeiner Mensch} ist sein Name, und Torheit {zugleich: Schlechtigkeit, Gemeinheit} ist bei ihm. Und ich, deine Magd, habe die Knaben meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. Und nun, mein Herr, so wahr Jahwe lebt und deine Seele lebt, Jahwe hat dich verhindert in Blutschuld zu kommen, und dass deine Hand dir Hilfe schaffe! Und nun, mögen wie Nabal sein deine Feinde und die Böses suchen wider meinen Herrn! Und nun, dieses Geschenk {W. dieser Segen; wie 1. Mose 33,11 usw.}, das deine Magd meinem Herrn gebracht hat, es werde den Knaben gegeben, die im Gefolge meines Herrn ziehen. Vergib doch das Vergehen deiner Magd! denn gewisslich wird Jahwe meinem Herrn ein beständiges Haus machen, weil mein Herr die Streite Jahwes streitet, und kein Böses an dir gefunden ward, seitdem du lebst. Und ein Mensch ist aufgestanden, dich zu verfolgen und nach deiner Seele zu trachten; aber die Seele meines Herrn wird eingebunden sein in das Bündel der Lebendigen bei Jahwe, deinem Gott; und die Seele deiner Feinde, die wird er wegschleudern in der Pfanne der Schleuder. Und es wird geschehen, wenn Jahwe meinem Herrn tun wird nach all dem Guten, das er über dich geredet hat, und dich bestellen wird zum Fürsten über Israel, so wird dir dieses nicht zum Anstoss sein, noch zum Herzensvorwurf für meinen Herrn, dass du Blut vergossen habest ohne Ursache, und dass mein Herr sich selbst Hilfe geschafft habe. Und wenn Jahwe meinem Herrn wohltun wird, so gedenke deiner Magd. Und David sprach zu Abigail: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der dich an diesem Tage mir entgegengesandt hat! Und gesegnet sei dein Verstand, und gesegnet seiest du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu kommen und mir mit meiner Hand Hilfe zu schaffen! Doch aber, so wahr Jahwe lebt, der Gott Israels, der mich verhindert hat, dir Übles zu tun, wenn du nicht geeilt hättest und mir nicht entgegengekommen wärest, so wäre dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht übriggeblieben, was männlich ist! Und David nahm von ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte, und sprach zu ihr: Ziehe in Frieden hinauf nach deinem Hause. Siehe, ich habe auf deine Stimme gehört und deine Person angesehen. Und als Abigail zu Nabal kam, siehe, da hatte er ein Mahl in seinem Hause wie ein Königsmahl; und das Herz Nabals war fröhlich in ihm, und er war trunken über die Massen. Und sie berichtete ihm weder Kleines noch Grosses, bis der Morgen hell wurde. Und es geschah am Morgen, als der Weinrausch von Nabal gegangen war, da berichtete ihm sein Weib diese Dinge; und sein Herz erstarb in seinem Innern, und er wurde wie ein Stein. Und es geschah ungefähr zehn Tage nachher, da schlug Jahwe Nabal, und er starb. Und als David hörte, dass Nabal gestorben war, sprach er: Gepriesen sei Jahwe, der den Rechtsstreit meiner Schmach von seiten Nabals geführt und seinen Knecht vom Bösen abgehalten hat! Und die Bosheit Nabals hat Jahwe auf seinen Kopf zurückkehren lassen. Und David sandte hin und warb um Abigail {Eig. redete Abigail an}, um sie sich zum Weibe zu nehmen. Und die Knechte Davids kamen zu Abigail nach Karmel; und sie redeten zu ihr und sprachen: David hat uns zu dir gesandt, um dich zu seinem Weibe zu nehmen. Da stand sie auf und beugte sich nieder, das Antlitz zur Erde, und sprach: Siehe, deine Magd als Dienerin, um die Füsse der Knechte meines Herrn zu waschen. Und Abigail machte sich eilends auf und bestieg einen Esel, sie und ihre fünf Mägde, die ihrem Fusse folgten; und sie zog den Boten Davids nach, und sie wurde sein Weib. Und David hatte auch Achinoam von Jisreel genommen; und so wurden sie alle beide seine Weiber. Saul aber hatte seine Tochter Michal, das Weib Davids, Palti, dem Sohne des Lais, aus Gallim, gegeben. Und die Siphiter kamen zu Saul nach Gibea und sprachen: Hält sich David nicht verborgen auf dem Hügel Hakila vor der Wildnis? Da machte Saul sich auf und zog in die Wüste Siph hinab, und mit ihm dreitausend auserlesene Männer von Israel, um David in der Wüste Siph zu suchen; und Saul lagerte sich auf dem Hügel Hakila, der vor der Wildnis am Wege liegt. David aber wohnte in der Wüste. Und als er sah, dass Saul ihm in die Wüste nachgekommen war, da sandte David Kundschafter aus, und er erfuhr mit Gewissheit, dass Saul gekommen war. Und David machte sich auf und kam an den Ort, wo Saul lagerte; und David sah den Ort, wo Saul lag und Abner, der Sohn Ners, sein Heeroberster; Saul lag aber in der Wagenburg, und das Volk lagerte um ihn her. Und David hob an und sprach zu Ahimelech, dem Hethiter, und zu Abisai, dem Sohne der Zeruja, dem Bruder Joabs, und sprach: Wer will mit mir zu Saul in das Lager hinabgehen? Und Abisai sprach: Ich will mit dir hinabgehen. Und David und Abisai kamen zu dem Volke bei der Nacht; und siehe, Saul lag schlafend in der Wagenburg, und sein Speer war in die Erde gesteckt zu seinen Häupten; und Abner und das Volk lagen rings um ihn her. Und Abisai sprach zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand geliefert; und nun lass mich ihn doch mit dem Speere an die Erde spiessen, ein einziges Mal, und ich werde es nicht zweimal tun. Aber David sprach zu Abisai: Verderbe ihn nicht! denn wer streckte seine Hand gegen den Gesalbten Jahwes aus und bliebe schuldlos {O. ungestraft}? Und David sprach: So wahr Jahwe lebt, wenn nicht Jahwe ihn schlagen wird, sei es dass sein Tag kommt, dass er stirbt, oder dass er in den Streit hinabzieht und weggerafft wird! Jahwe lasse es fern von mir sein, dass ich meine Hand gegen den Gesalbten Jahwes ausstrecke! Und nun nimm doch den Speer, der zu seinen Häupten ist, und den Wasserkrug, und lass uns gehen. Und David nahm den Speer und den Wasserkrug von den Häupten Sauls weg, und sie gingen davon; und niemand sah es, und niemand merkte es, und niemand erwachte, denn sie schliefen allesamt; denn ein tiefer Schlaf von Jahwe war auf sie gefallen. Und David ging hinüber nach der anderen Seite und stellte sich auf den Gipfel des Berges von ferne; der Raum zwischen ihnen war gross. Und David rief dem Volke und Abner, dem Sohne Ners, zu und sprach: Antwortest du nicht, Abner? Und Abner antwortete und sprach: Wer bist du, der du dem Könige zurufst? Und David sprach zu Abner: Bist du nicht ein Mann? und wer ist wie du in Israel? Und warum hast du nicht über deinen Herrn, den König, gewacht? Denn es ist einer vom Volke gekommen, um den König, deinen Herrn, zu verderben. Nicht gut ist diese Sache, die du getan hast. So wahr Jahwe lebt, ihr seid Kinder des Todes, weil ihr nicht gewacht habt über euren Herrn, über den Gesalbten Jahwes! Und nun sieh nach, wo der Speer des Königs ist und der Wasserkrug, die zu seinen Häupten waren. Und Saul erkannte die Stimme Davids und sprach: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? Und David sprach: Es ist meine Stimme, mein Herr König. Und er sprach: Warum doch verfolgt mein Herr seinen Knecht? denn was habe ich getan, und was für Böses ist in meiner Hand? Und nun höre doch mein Herr, der König, auf die Worte seines Knechtes: Wenn Jahwe dich wider mich aufgereizt hat, so möge er ein Speisopfer {O. eine Opfergabe überhaupt} riechen; wenn aber Menschenkinder, so seien sie verflucht vor Jahwe, weil sie mich heute vertrieben haben, dass ich mich dem Erbteil Jahwes nicht anschliessen darf, indem sie sprechen: Gehe hin, diene anderen Göttern! So möge nun mein Blut nicht zur Erde fallen fern von dem Angesicht Jahwes! denn der König von Israel ist ausgezogen, einen Floh zu suchen, wie man einem Rebhuhn nachjagt auf den Bergen. Und Saul sprach: Ich habe gesündigt; kehre zurück, mein Sohn David! denn ich will dir nichts Übles mehr tun, darum dass mein Leben an diesem Tage teuer gewesen ist in deinen Augen. Siehe, ich habe töricht gehandelt und gar sehr gefehlt! Und David antwortete und sprach: Siehe hier, der Speer des Königs; so komme einer von den Knaben herüber und hole ihn. Und Jahwe wird einem jeden seine Gerechtigkeit und seine Treue vergelten; denn Jahwe hatte dich heute in meine Hand gegeben, und ich wollte meine Hand nicht ausstrecken gegen den Gesalbten Jahwes. Und siehe, wie deine Seele an diesem Tage hochgeachtet gewesen ist in meinen Augen, also möge meine Seele hochgeachtet sein in den Augen Jahwes, und er möge mich erretten aus aller Bedrängnis! Und Saul sprach zu David: Gesegnet seiest du, mein Sohn David! du wirst es sicher ausrichten und wirst sicher obsiegen {O. du wirst sowohl unternehmen als auch ausführen}. Und David ging seines Weges, Saul aber kehrte zurück an seinen Ort. Und David sprach in seinem Herzen: Nun werde ich eines Tages durch die Hand Sauls umkommen; mir ist nichts besser, als dass ich eilends in das Land der Philister entrinne, und Saul wird von mir ablassen, mich ferner in allen Grenzen Israels zu suchen; und ich werde aus seiner Hand entrinnen. Und David machte sich auf und ging hinüber, er und sechshundert Mann, die bei ihm waren, zu Achis, dem Sohne Maoks, dem König von Gath. Und David blieb bei Achis, zu Gath, er und seine Männer, ein jeder mit seinem Hause: David und seine beiden Weiber, Achinoam, die Jisreelitin, und Abigail, das Weib Nabals, die Karmelitin. Und es wurde Saul berichtet, dass David nach Gath geflohen wäre; und er suchte ihn fortan nicht mehr. Und David sprach zu Achis: Wenn ich anders Gnade in deinen Augen gefunden habe, so gebe man mir einen Platz in einer der Städte des Gefildes, dass ich daselbst wohne; denn warum soll dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen? Und Achis gab ihm an selbigem Tage Ziklag; darum hat Ziklag den Königen von Juda gehört bis auf diesen Tag. Und die Zahl der Tage, welche David im Gefilde der Philister wohnte, war ein Jahr und vier Monate. Und David zog mit seinen Männern hinauf, und sie fielen ein bei den Gesuritern und den Girsitern und den Amalekitern; denn diese waren die Bewohner des Landes von alters her, bis nach Sur hin und bis zum Lande Ägypten. Und David schlug das Land und liess weder Mann noch Weib am Leben; und er nahm Kleinvieh und Rinder und Esel und Kamele und Kleider, und kehrte zurück und kam zu Achis. Und sprach Achis: Habt ihr heute keinen Einfall gemacht {Viell. ist zu lesen: Bei wem (oder Wohin) habt ihr heute einen Einfall gemacht?}? so sprach David: In den Süden von Juda, oder: In den Süden der Jerachmeeliter, oder: In den Süden der Keniter. Und David liess weder Mann noch Weib am Leben, um sie nach Gath zu bringen, indem er sagte: Dass sie nicht über uns berichten und sprechen: So hat David getan. Und so war seine Weise alle die Tage, die er im Gefilde der Philister wohnte. Und Achis glaubte David und sprach: Er hat sich bei seinem Volke, bei Israel, ganz stinkend gemacht, und er wird mir zum Knechte sein ewiglich. Und es geschah in jenen Tagen, da versammelten die Philister ihre Heere zum Kriege, um wider Israel zu streiten. Und Achis sprach zu David: Wisse bestimmt, dass du mit mir ins Lager ausziehen sollst, du und deine Männer. Und David sprach zu Achis: So sollst du denn auch erfahren, was dein Knecht tun wird. Und Achis sprach zu David: So will ich dich denn zum Hüter meines Hauptes setzen alle Tage. (Samuel aber war gestorben, und ganz Israel hatte um ihn geklagt und ihn zu Rama, in seiner Stadt, begraben. Und Saul hatte die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Lande weggeschafft.) Und die Philister versammelten sich, und sie kamen und lagerten sich zu Sunem. Und Saul versammelte ganz Israel, und sie lagerten sich auf dem Gilboa. Und als Saul das Heer der Philister sah, fürchtete er sich, und sein Herz zitterte sehr. Und Saul befragte Jahwe; aber Jahwe antwortete ihm nicht, weder durch Träume, noch durch die Urim, noch durch die Propheten. Da sprach Saul zu seinen Knechten: Suchet mir ein Weib, das einen Totenbeschwörergeist hat, damit ich zu ihr gehe und sie befrage. Und seine Knechte sprachen zu ihm: Siehe, zu Endor ist ein Weib, das einen Totenbeschwörergeist hat. Und Saul verstellte sich und zog andere Kleider an, und ging hin, er und zwei Männer mit ihm, und sie kamen zu dem Weibe bei der Nacht; und er sprach: Wahrsage mir doch durch den Totenbeschwörergeist und bringe mir herauf, wen ich dir sagen werde. Aber das Weib sprach zu ihm: Siehe, du weisst ja, was Saul getan hat, dass er die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Lande ausgerottet hat; und warum legst du meiner Seele eine Schlinge, um mich zu töten? Und Saul schwur ihr bei Jahwe und sprach: So wahr Jahwe lebt, wenn dich eine Schuld {O. Strafe} treffen soll wegen dieser Sache! Da sprach das Weib: Wen soll ich dir heraufbringen? Und er sprach: Bringe mir Samuel herauf. Und als das Weib Samuel sah, da schrie sie mit lauter Stimme; und das Weib sprach zu Saul und sagte: Warum hast du mich betrogen? du bist ja Saul! Und der König sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! doch was siehst du? Und das Weib sprach zu Saul: Ich sehe einen Gott aus der Erde heraufsteigen. Und er sprach zu ihr: Wie ist seine Gestalt? Und sie sprach: Ein alter Mann steigt herauf, und er ist in ein Oberkleid gehüllt. Da erkannte Saul, dass es Samuel war, und er neigte sich, das Antlitz zur Erde, und beugte sich nieder. Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du mich beunruhigt, mich heraufkommen zu lassen? Und Saul sprach: Ich bin in grosser Not; denn die Philister streiten wider mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr, weder durch die Propheten, noch durch Träume; da liess ich dich rufen, damit du mir kundtuest, was ich tun soll. Und Samuel sprach: Warum doch fragst du mich, da Jahwe von dir gewichen und dein Feind geworden ist? Und Jahwe hat für sich {O. ihm, d.h. dem David} getan, so wie er durch mich geredet hat; und Jahwe hat das Königtum aus deiner Hand gerissen und es deinem Nächsten, dem David, gegeben. Weil du der Stimme Jahwes nicht gehorcht und seine Zornglut nicht ausgeführt hast an Amalek {Vergl. Kap. 15}, darum hat Jahwe dir dieses heute getan. Und Jahwe wird auch Israel mit dir in die Hand der Philister geben; und morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein; auch das Heerlager Israels wird Jahwe in die Hand der Philister geben. Da fiel Saul plötzlich seiner Länge nach zur Erde, und er fürchtete sich sehr vor den Worten Samuels; auch war keine Kraft in ihm, denn er hatte nichts gegessen den ganzen Tag und die ganze Nacht. Und das Weib trat zu Saul und sah, dass er sehr bestürzt war; und sie sprach zu ihm: Siehe, deine Magd hat auf deine Stimme gehört, und ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt und deinen Worten gehorcht, die du zu mir geredet hast; und nun höre doch auch du auf die Stimme deiner Magd, und lass mich dir einen Bissen Brot vorsetzen, und iss, dass Kraft in dir sei, wenn du deines Weges gehst. Aber er weigerte sich und sprach: Ich will nicht essen. Da drangen seine Knechte und auch das Weib in ihn; und er hörte auf ihre Stimme und stand von der Erde auf und setzte sich auf das Bett {O. Polster}. Und das Weib hatte ein gemästetes Kalb im Hause; und sie eilte und schlachtete es; und sie nahm Mehl und knetete es und backte daraus ungesäuerte Kuchen. Und sie brachte es herzu vor Saul und vor seine Knechte, und sie assen. Und sie machten sich auf und gingen fort in selbiger Nacht. Und die Philister versammelten alle ihre Heere nach Aphek; und Israel war an der Quelle gelagert, die bei Jisreel ist. Und die Fürsten der Philister zogen vorüber nach Hunderten und nach Tausenden, und David und seine Männer zogen zuletzt mit Achis vorüber. Da sprachen die Fürsten der Philister: Was sollen diese Hebräer? Und Achis sprach zu den Fürsten der Philister: Ist das nicht David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel, der schon seit Jahr und Tag bei mir gewesen ist? und ich habe gar nichts an ihm gefunden von dem Tage an, da er abgefallen ist, bis auf diesen Tag. Aber die Fürsten der Philister wurden zornig über ihn, und die Fürsten der Philister sprachen zu ihm: Schicke den Mann zurück, dass er an seinen Ort zurückkehre, wohin du ihn bestellt hast, und dass er nicht mit uns in den Streit hinabziehe und uns nicht zum Widersacher werde im Streite; denn womit könnte der sich angenehm machen bei seinem Herrn? nicht mit den Köpfen dieser Männer? Ist das nicht David, von dem sie in den Reigen sangen und sprachen: "Saul hat seine Tausende erschlagen, und David seine Zehntausende"? Und Achis rief David und sprach zu ihm: So wahr Jahwe lebt, du bist redlich; und wohlgefällig in meinen Augen ist dein Ausgang und dein Eingang bei mir im Heerlager; denn ich habe nichts Böses an dir gefunden von dem Tage an, da du zu mir gekommen bist, bis auf diesen Tag; aber in den Augen der Fürsten bist du nicht wohlgefällig. Und nun kehre zurück und gehe hin in Frieden, damit du nichts Übles tuest in den Augen der Fürsten der Philister. Und David sprach zu Achis: Aber was habe ich getan, und was hast du an diesem Knechte gefunden von dem Tage an, da ich vor dir gewesen bin bis auf diesen Tag, dass ich nicht kommen und wider die Feinde meines Herrn, des Königs, streiten soll? Und Achis antwortete und sprach zu David: Ich weiss es, denn {O. Ich weiss, dass} du bist wohlgefällig in meinen Augen wie ein Engel Gottes; doch die Fürsten der Philister haben gesagt: Er soll nicht mit uns in den Streit hinaufziehen! So mache dich nun des Morgens früh auf, du und die Knechte deines Herrn, die mit dir gekommen sind; und machet euch des Morgens früh auf! sobald es euch hell wird, ziehet fort. Und David machte sich früh auf, er und seine Männer, dass sie am Morgen fortzögen, um in das Land der Philister zurückzukehren. Die Philister aber zogen nach Jisreel hinauf. Und es geschah, als David und seine Männer am dritten Tage nach Ziklag kamen, da waren die Amalekiter in den Süden und in Ziklag eingefallen; und sie hatten Ziklag geschlagen und es mit Feuer verbrannt. Und sie hatten die Weiber und alle, die darin waren, gefangen weggeführt, vom Kleinsten bis zum Grössten; sie hatten niemand getötet, sondern sie hatten sie weggetrieben und waren ihres Weges gezogen. Und David und seine Männer kamen zu der Stadt; und siehe, sie war mit Feuer verbrannt, und ihre Weiber und ihre Söhne und ihre Töchter waren gefangen weggeführt. Da erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme, und sie weinten, bis keine Kraft mehr in ihnen war zu weinen. Und auch die beiden Weiber Davids waren gefangen weggeführt, Achinoam, die Jisreelitin, und Abigail, das Weib Nabals, des Karmeliters. Und David war in grosser Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen; denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert, ein jeder um seine Söhne und um seine Töchter. Aber David stärkte sich in Jahwe, seinem Gott. Und David sprach zu Abjathar, dem Priester, dem Sohne Ahimelechs: Bringe mir doch das Ephod her! Und Abjathar brachte das Ephod zu David. Und David befragte Jahwe und sprach: Soll ich dieser Schar nachjagen? Werde ich sie erreichen? Und er sprach zu ihm: Jage nach, denn du wirst sie gewisslich erreichen und wirst gewisslich erretten. Da zog David hin, er und die sechshundert Mann, die bei ihm waren; und sie kamen an den Bach Besor, wo die Zurückbleibenden stehen blieben. Und David jagte nach, er und vierhundert Mann; denn zweihundert Mann blieben stehen, welche zu ermattet waren, um über den Bach Besor zu gehen. Und sie fanden einen ägyptischen Mann auf dem Felde und brachten ihn zu David; und sie gaben ihm Brot, und er ass, und sie tränkten ihn mit Wasser; und sie gaben ihm eine Schnitte Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen, und er ass; und sein Geist kam ihm wieder, denn er hatte drei Tage und drei Nächte kein Brot gegessen und kein Wasser getrunken. Und David sprach zu ihm: Wem gehörst du? und woher bist du? Und er sprach: Ich bin ein ägyptischer Jüngling, der Knecht eines amalekitischen Mannes; und mein Herr hat mich verlassen, denn ich wurde heute vor drei Tagen krank. Wir sind eingefallen in den Süden der Kerethiter und in das, was Juda gehört und in den Süden von Kaleb, und wir haben Ziklag mit Feuer verbrannt. Und David sprach zu ihm: Willst du mich zu dieser Schar hinabführen? Und er sprach: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht töten noch mich der Hand meines Herrn ausliefern willst, so will ich dich zu dieser Schar hinabführen. Und er führte ihn hinab; und siehe, sie waren über die Fläche des ganzen Landes zerstreut, essend und trinkend und tanzend wegen all der grossen Beute, die sie aus dem Lande der Philister und aus dem Lande Juda genommen hatten. Und David schlug sie von der Dämmerung an bis zum Abend des folgenden Tages; und keiner von ihnen entrann, ausser vierhundert jungen Männern, welche auf Kamele stiegen und entflohen. Und David rettete alles, was die Amalekiter genommen hatten, und David rettete auch seine beiden Weiber. Und es fehlte ihnen nichts, vom Kleinsten bis zum Grössten, und bis zu den Söhnen und den Töchtern, und von der Beute bis zu allem, was sie ihnen genommen hatten; alles brachte David zurück. Und David nahm alles Klein- und Rindvieh; sie trieben es vor dem anderen {Eig. jenem} Vieh her und sprachen: Dies ist die Beute Davids! Und David kam zu den zweihundert Männern, die zu ermattet gewesen waren, um David nachzufolgen, und die sie am Bache Besor zurückgelassen hatten; und sie zogen aus, David und dem Volke entgegen, das bei ihm war; und David trat zu dem Volke und fragte sie nach ihrem Wohlergehen. Und jeder böse und nichtswürdige Mann {H. Belialsmann} von den Männern, die mit David gezogen waren, hob an und sprach: Darum dass sie nicht mit uns gezogen sind, wollen wir ihnen von der Beute, die wir entrissen haben, nichts geben, als nur einem jeden sein Weib und seine Kinder, dass sie sie wegführen und hingehen. Aber David sprach: Tut nicht also, meine Brüder, mit dem, was Jahwe uns gegeben hat; und er hat uns behütet und die Schar, die über uns gekommen war, in unsere Hand gegeben. Und wer wird in dieser Sache auf euch hören? Denn wie das Teil dessen, der in den Streit hinabzieht, so soll auch das Teil dessen sein, der bei dem Geräte bleibt: gemeinsam sollen sie teilen. Und so geschah es von jenem Tage an und hinfort; und er {O. man} machte es zur Satzung und zum Recht für Israel bis auf diesen Tag. Und David kam nach Ziklag; und er sandte von der Beute den Ältesten Judas, seinen Freunden, und sprach: Siehe, da habt ihr ein Geschenk {W. einen Segen} von der Beute der Feinde Jahwes: denen zu Bethel und denen zu Ramoth im Süden und denen zu Jattir, und denen zu Aroer und denen zu Siphmoth und denen zu Estemoa, und denen zu Rakal und denen in den Städten der Jerachmeeliter und denen in den Städten der Keniter, und denen zu Horma und denen zu Bor-Aschan und denen zu Athak, und denen zu Hebron, und nach allen Orten, wo David umhergezogen war, er und seine Männer. Die {1. Chron. 10,1-12} Philister aber stritten wider Israel; und die Männer von Israel flohen vor den Philistern, und Erschlagene fielen {O. und fielen erschlagen} auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister setzten Saul und seinen Söhnen hart nach; und die Philister erschlugen Jonathan und Abinadab und Malkischua, die Söhne Sauls. Und der Streit wurde heftig wider Saul, und es erreichten ihn die Schützen, Männer mit dem Bogen; und es wurde ihm sehr angst vor den Schützen. Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert und durchbohre mich damit, dass nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich durchbohren und mich misshandeln! Sein Waffenträger aber wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich darein. Und als sein Waffenträger sah, dass Saul tot war, da stürzte auch er sich in sein Schwert und starb mit ihm. So starben Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger, auch alle seine Männer an selbigem Tage zugleich. Und als die Männer von Israel, die diesseit {And.: jenseit} des Tales {d.h. der Talebene von Jisreel} und diesseit {And.: jenseit} des Jordan waren, sahen, dass die Männer von Israel geflohen, und dass Saul und seine Söhne tot waren, da verliessen sie die Städte und flohen; und die Philister kamen und wohnten darin. Und es geschah am folgenden Tage, da kamen die Philister, um die Erschlagenen auszuziehen; und sie fanden Saul und seine drei Söhne auf dem Gebirge Gilboa liegen. Und sie hieben ihm den Kopf ab und zogen ihm seine Waffen aus; und sie sandten {O. sandten sie} in das Land der Philister ringsumher, um die frohe Botschaft in den Häusern ihrer Götzen und unter dem Volke zu verkünden. Und sie legten seine Waffen in das Haus der Astaroth, und seinen Leichnam hefteten sie an die Mauer von Beth-Schan. Als aber die Bewohner von Jabes-Gilead über ihn hörten, was die Philister mit Saul getan hatten, da machten sich alle tapferen Männer auf und gingen die ganze Nacht; und sie nahmen den Leichnam Sauls und die Leichname seiner Söhne von der Mauer von Beth-Schan weg; und sie kamen nach Jabes zurück und verbrannten sie daselbst. Und sie nahmen ihre Gebeine und begruben sie unter der Tamariske zu Jabes, und fasteten sieben Tage.
Und es geschah nach dem Tode Sauls, als David von der Schlacht {O. Niederlage} der Amalekiter zurückgekommen war, da blieb David zwei Tage zu Ziklag. Und es geschah am dritten Tage, siehe, da kam ein Mann aus dem Heerlager Sauls, seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf seinem Haupte; und als er zu David kam, fiel er zur Erde und warf sich nieder. Und David sprach zu ihm: Woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Ich bin aus dem Heerlager Israels entronnen. Und David sprach zu ihm: Wie steht die Sache? berichte mir doch. Und er sagte: Das Volk ist aus dem Streit geflohen, und auch viele von dem Volke sind gefallen und gestorben, und auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot. Und David sprach zu dem Jüngling, der ihm berichtete: Wie weisst du, dass Saul und sein Sohn Jonathan tot sind? Und der Jüngling, der ihm berichtete, sprach: Ich geriet zufällig auf das Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer; und siehe, die Wagen und die Reiter setzten ihm hart nach. Und er wandte sich um und sah mich und rief mir zu, und ich sprach: Hier bin ich. Und er sprach zu mir: Wer bist du? Und ich sprach zu ihm: Ich bin ein Amalekiter. Und er sprach zu mir: Tritt doch her zu mir {O. Stelle dich doch auf mich; desgl. V.10} und töte mich, denn die Verwirrung {O. der Schwindel; and.: der Krampf} hat mich ergriffen; denn mein Leben ist noch ganz in mir! Da trat ich zu ihm hin und tötete ihn, denn ich wusste, dass er seinen Fall nicht überleben würde. Und ich nahm das Diadem, das auf seinem Haupte, und die Armspange, die an seinem Arme war, und habe sie zu meinem Herrn hierher gebracht. Da fasste David seine Kleider und zerriss sie; und alle Männer, die bei ihm waren, taten ebenso. Und sie klagten und weinten und fasteten bis an den Abend um Saul und um seinen Sohn Jonathan und um das Volk Jahwes und um das Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren. Und David sprach zu dem Jüngling, der ihm berichtete: Woher bist du? Und er sprach: Ich bin der Sohn eines amalekitischen Fremdlings. Und David sprach zu ihm: Wie hast du dich nicht gefürchtet, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten Jahwes zu verderben? Und David rief einen von den Knaben und sprach: Tritt herzu, falle über ihn her! Und er erschlug ihn, und er starb. Und David sprach zu ihm: Dein Blut komme auf dein Haupt! denn dein Mund hat wider dich gezeugt und gesprochen: Ich habe den Gesalbten Jahwes getötet. Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und über Jonathan, seinen Sohn; und er befahl {W. sprach}, dass man die Kinder Juda das Lied von dem Bogen {O. den Gebrauch des Bogens; W. den Bogen} lehre; siehe, es ist geschrieben im Buche Jaschar {d.h. des Rechtschaffenen}: Deine {W. Die} Zierde, Israel, ist erschlagen auf deinen Höhen! wie sind die Helden gefallen! Berichtet es nicht zu Gath, verkündet die Botschaft nicht in den Strassen Askalons, dass sich nicht freuen die Töchter der Philister, dass nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen! Berge von Gilboa, nicht Tau noch Regen sei auf euch, noch Gefilde der Hebopfer {d.h. aus deren Ertrag Hebopfer dargebracht werden können}! denn dort ward weggeworfen {And. üb.: besudelt} der Schild der Helden, der Schild Sauls, nicht gesalbt mit Öl. Von dem Blute der Erschlagenen, von dem Fette der Helden wich Jonathans Bogen nicht zurück, und Sauls Schwert kehrte nicht leer wieder. Saul und Jonathan, die Geliebten und Holdseligen in ihrem Leben, sind auch in ihrem Tode nicht getrennt; sie waren schneller als Adler, stärker als Löwen. Töchter Israels, weinet um Saul, der euch köstlich kleidete in Karmesin, der goldenen Schmuck zog über eure Kleider! Wie sind die Helden gefallen mitten im Streit! Wie ist Jonathan erschlagen auf deinen Höhen! Mir ist wehe um dich, mein Bruder Jonathan! holdselig warst du mir sehr; wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe! Wie sind die Helden gefallen, und umgekommen die Rüstzeuge des Streites! Und es geschah hernach, da befragte David Jahwe und sprach: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Und Jahwe sprach zu ihm: Ziehe hinauf. Und David sprach: Wohin soll ich hinaufziehen? Und er sprach: Nach Hebron. Und David zog dort hinauf, und auch seine zwei Weiber, Achinoam, die Jisreelitin, und Abigail, das Weib Nabals, des Karmeliters. Auch seine Männer, die bei ihm waren, liess David hinaufziehen, einen jeden mit seinem Hause; und sie wohnten in den Städten Hebrons. Und die Männer von Juda kamen und salbten daselbst David zum König über das Haus Juda. Und man berichtete David und sprach: Die Männer von Jabes-Gilead sind es, die Saul begraben haben. Da sandte David Boten zu den Männern von Jabes-Gilead und liess ihnen sagen: Gesegnet seiet ihr von Jahwe, dass ihr diese Güte an eurem Herrn, an Saul, erwiesen und ihn begraben habt! Und so erweise nun Jahwe Güte und Treue {O. Wahrheit} an euch; und auch ich will euch dieses Gute vergelten {Eig. tun, erweisen}, weil ihr diese Sache getan habt. Und nun lasset eure Hände erstarken und seid wackere Männer; denn Saul, euer Herr, ist tot, und auch hat das Haus Juda mich zum König über sich gesalbt. Abner aber, der Sohn Ners, der Heeroberste Sauls, nahm Isboseth {Mann der Schande; der spätere Name für Esch-Baal. 1. Chron. 8,33}, den Sohn Sauls, und führte ihn hinüber nach Machanaim; und er machte ihn zum König über Gilead und über die Asuriter {E. l.: Gesuriter} und über Jisreel, und über Ephraim und über Benjamin und über das ganze Israel. Vierzig Jahre war Isboseth, der Sohn Sauls, alt, als er König wurde über Israel, und er regierte zwei Jahre; nur {O. jedoch} das Haus Juda folgte David nach. Und die Zahl der Tage, welche David in Hebron über das Haus Juda König war, betrug sieben Jahre und sechs Monate. Und Abner, der Sohn Ners, und die Knechte Isboseths, des Sohnes Sauls, zogen aus von Machanaim nach Gibeon; und auch Joab, der Sohn der Zeruja {der Schwester Davids (1. Chron. 2,16)}, und die Knechte Davids zogen aus; und sie stiessen bei dem Teiche von Gibeon aufeinander. Und diese liessen sich nieder auf dieser Seite des Teiches, und jene auf jener Seite des Teiches. Da sprach Abner zu Joab: Lass doch die Jünglinge sich aufmachen und vor uns spielen! Und Joab sprach: Sie mögen sich aufmachen. Und sie machten sich auf und gingen hinüber, nach der Zahl: zwölf für Benjamin und für Isboseth, den Sohn Sauls, und zwölf von den Knechten Davids. Und sie ergriffen einer den anderen beim Kopfe, und jeder stiess sein Schwert dem anderen in die Seite, und sie fielen zusammen. Und man nannte selbigen Ort Helkath-Hazzurim {Acker der Schneiden oder Klingen}, der bei Gibeon ist. Und der Streit wurde überaus heftig an jenem Tage; und Abner und die Männer von Israel wurden vor den Knechten Davids geschlagen. Und es waren daselbst drei Söhne der Zeruja: Joab und Abisai {H. Abischai} und Asael. Asael aber war schnell auf seinen Füssen, wie eine der Gazellen, die auf dem Felde sind. Und Asael jagte Abner nach und bog nicht aus, weder zur Rechten noch zur Linken hinter Abner weg. Da wandte sich Abner um und sprach: Bist du es, Asael? Und er sprach: Ich bin's. Da sprach Abner zu ihm: Biege aus zu deiner Rechten oder zu deiner Linken, und greife dir einen von den Jünglingen und nimm dir seine Rüstung! Aber Asael wollte nicht hinter ihm weg weichen. Da sprach Abner nochmals zu Asael: Weiche hinter mir weg! Warum soll ich dich zu Boden schlagen? und wie könnte ich mein Angesicht erheben zu deinem Bruder Joab? Aber er weigerte sich zu weichen. Da schlug ihn Abner mit dem hinteren Ende des Speeres in den Bauch, dass der Speer hinten herausfuhr; und er fiel daselbst und starb an seiner Stelle. Und es geschah, jeder, der an den Ort kam, wo Asael gefallen und gestorben war, der blieb stehen. Und Joab und Abisai jagten Abner nach; und die Sonne ging unter, als sie zum Hügel Amma kamen, der vor Giach liegt, auf dem Wege zur Wüste Gibeon. Und die Kinder Benjamin sammelten sich hinter Abner her und wurden zu einem Haufen, und sie stellten sich auf den Gipfel eines Hügels. Und Abner rief Joab zu und sprach: Soll das Schwert immerfort fressen? weisst du nicht, dass zuletzt Erbitterung sein wird? und wie lange willst du nicht dem Volke sagen, von der Verfolgung ihrer Brüder umzukehren? Da sprach Joab: So wahr Gott lebt, wenn du nicht geredet hättest {S. V.14}, dann wäre schon seit dem Morgen das Volk weggezogen, ein jeder von der Verfolgung seines Bruders! Und Joab stiess in die Posaune; da blieb alles Volk stehen, und sie jagten Israel nicht mehr nach und fuhren nicht mehr fort zu streiten. Und Abner und seine Männer zogen durch die Ebene {H. Araba; vergl. 5. Mose 1,1} jene ganze Nacht, und sie setzten über den Jordan und durchzogen das ganze Bitron {O. die ganze Schlucht} und kamen nach Machanaim. Joab aber kehrte um von der Verfolgung Abners und versammelte das ganze Volk; da wurden von den Knechten Davids neunzehn Mann vermisst und Asael. Die Knechte Davids aber hatten von Benjamin und unter den Männern Abners viele erschlagen; 360 Mann waren tot. Und sie hoben Asael auf und begruben ihn in dem Begräbnis seines Vaters, das zu Bethlehem war. Und Joab und seine Männer gingen die ganze Nacht, und das Licht brach ihnen an zu Hebron. Und der Streit war lang zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids; David aber wurde immerfort stärker, während das Haus Sauls immerfort schwächer wurde. Und es wurden dem David Söhne in Hebron geboren: Sein Erstgeborener war Amnon, von Achinoam, der Jisreelitin; und sein zweiter Kileab, von Abigail, dem Weibe Nabals, des Karmeliters; und der dritte Absalom, der Sohn Maakas, der Tochter Talmais, des Königs von Gesur; und der vierte Adonija, der Sohn Haggiths; und der fünfte Schephatja, der Sohn Abitals; und der sechste Jithream, von Egla, dem Weibe Davids. Diese wurden dem David in Hebron geboren. Und es geschah, während der Streit war zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids, da stand Abner dem Hause Sauls mutig bei {O. hielt fest an dem Hause Sauls; so auch später}. Und Saul hatte ein Kebsweib, ihr Name war Rizpa, die Tochter Ajas. Und Isboseth sprach zu Abner: Warum bist du zu dem Kebsweibe meines Vaters eingegangen? Da ergrimmte Abner sehr über die Worte Isboseths und sprach: Bin ich ein Hundskopf, der es mit Juda hält {O. der zu Juda gehört?}? Heute erweise ich Güte an dem Hause deines Vaters Saul, an seinen Brüdern und an seinen Freunden, und ich habe dich nicht in die Hand Davids überliefert; und du wirfst mir heute das Vergehen mit diesem Weibe vor {O. du schreibst mir heute ein Vergehen zu wegen dieses Weibes?}? So möge Gott Abner tun und so ihm hinzufügen, wenn ich nicht, wie Jahwe dem David geschworen hat, ihm also tun werde: das Königtum von dem Hause Sauls abzuwenden und den Thron Davids aufzurichten über Israel und über Juda, von Dan bis Beerseba! Und er konnte Abner kein Wort mehr erwidern, weil er ihn fürchtete. Und Abner sandte Boten für sich {O. an seiner statt} zu David und sprach: Wessen ist das Land? und er sprach: Mache einen {Eig. deinen} Bund mit mir; und siehe, meine Hand wird mit dir sein, um ganz Israel dir zuzuwenden. Und David {W. und er} sprach: Gut, ich will einen Bund mit dir machen; nur eine Sache fordere ich von dir, nämlich: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, du bringest denn zuvor Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst, um mein Angesicht zu sehen. Und David sandte Boten zu Isboseth, dem Sohne Sauls, und liess ihm sagen: Gib mir Michal, mein Weib, die ich mir verlobt habe um hundert Vorhäute der Philister. Da sandte Isboseth hin und liess sie holen von ihrem Manne, von Paltiel, dem Sohne des Lais. Und ihr Mann ging mit ihr und folgte ihr weinend nach bis Bachurim. Da sprach Abner zu ihm: Geh, kehre um! Und er kehrte um. Und Abner hatte sich mit den Ältesten Israels unterredet und gesagt: Früher schon habt ihr David zum König über euch begehrt; so handelt nun; denn Jahwe hat von David geredet und gesagt: Durch die Hand Davids, meines Knechtes, will ich mein Volk Israel erretten aus der Hand der Philister und aus der Hand aller seiner Feinde. Und Abner redete auch zu den Ohren Benjamins. Und Abner ging auch hin, um zu den Ohren Davids in Hebron alles zu reden, was gut war in den Augen Israels und in den Augen des ganzen Hauses Benjamin. Als nun Abner, und zwanzig Männer mit ihm, zu David nach Hebron kam, machte David Abner und den Männern, die mit ihm waren, ein Mahl. Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen, und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, dass sie einen Bund mit dir machen, und du über alles regierst, was deine Seele begehrt. Und David entliess Abner, und er ging hin in Frieden. Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzuge und brachten grosse Beute mit sich. Abner war aber nicht mehr bei David zu Hebron; denn er hatte ihn entlassen, und er war hingegangen in Frieden. Als nun Joab und das ganze Heer, das mit ihm war, ankamen, da berichtete man Joab und sprach: Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen; und er hat ihn entlassen, und er ist hingegangen in Frieden. Da kam Joab zum König und sprach: Was hast du getan! Siehe, Abner ist zu dir gekommen; warum doch hast du ihn entlassen, dass er ungehindert weggegangen ist? Du kennst Abner, den Sohn Ners, dass er gekommen ist, um dich zu bereden {O. zu betrügen}, und um deinen Ausgang und deinen Eingang zu wissen, und alles zu wissen, was du tust. Und Joab ging von David hinaus und sandte Boten hinter Abner her; und sie holten ihn zurück von der Zisterne Sira; David aber wusste es nicht. Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab beiseite in das Tor, um in der Stille mit ihm zu reden; und er schlug ihn daselbst in den Bauch, dass er starb - wegen des Blutes seines Bruders Asael. Und David hörte es hernach und sprach: Schuldlos bin ich und mein Königreich vor Jahwe ewiglich an dem Blute Abners, des Sohnes Ners! Es komme {Eig. es breche herein} über das Haupt Joabs und über das ganze Haus seines Vaters; und nie soll im Hause Joabs fehlen der Flüssige und der Aussätzige und der sich am Stabe stützt und der durchs Schwert fällt und dem es an Brot mangelt! - So haben Joab und Abisai, sein Bruder, Abner ermordet, weil er ihren Bruder Asael zu Gibeon im Streit getötet hatte. Und David sprach zu Joab und zu allem Volke, das mit ihm war: Zerreisset eure Kleider und umgürtet euch mit Sacktuch, und klaget vor Abner her! Und der König David ging hinter der Bahre her. Und sie begruben Abner zu Hebron; und der König erhob seine Stimme und weinte am Grabe Abners, und das ganze Volk weinte. Und der König stimmte ein Klagelied an über Abner und sprach: Musste, wie ein Tor {O. wie ein gemeiner Mensch; (Nabal)} stirbt, Abner sterben? Deine Hände waren nicht gebunden, und nicht in eherne Fesseln {Vergl. die Anm. zu Richt. 16,21} gelegt deine Füsse. Wie man fällt vor Söhnen der Ungerechtigkeit, so bist du gefallen! Da weinte alles Volk noch mehr über ihn. Und alles Volk kam, um David zu bewegen, dass er Brot esse, während es noch Tag war. Aber David schwur und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn ich vor Untergang der Sonne Brot oder irgend etwas koste! Und alles Volk nahm es wahr; und es war gut in ihren Augen, wie alles, was der König tat, gut war in den Augen des ganzen Volkes. Und das ganze Volk und ganz Israel erkannten an jenem Tage, dass es nicht von dem König ausgegangen war, Abner, den Sohn Ners, zu töten. Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisset ihr nicht, dass an diesem Tage ein Oberster und Grosser in Israel gefallen ist? Ich aber bin heute schwach, obschon zum König gesalbt; und diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind zu hart für mich. Jahwe vergelte dem, der das Böse tut, nach seiner Bosheit! Und als der Sohn Sauls hörte, dass Abner zu Hebron gestorben war, da wurden seine Hände schlaff, und ganz Israel war bestürzt. Und zwei Männer waren Oberste der Scharen des Sohnes Sauls, der Name des einen war Baana, und der Name des anderen Rekab, Söhne Rimmons, des Beerothiters, von den Kindern Benjamin. Denn auch Beeroth wird zu Benjamin gerechnet; aber die Beerothiter entflohen nach Gittaim und haben sich dort als Fremdlinge aufgehalten bis auf diesen Tag. Und Jonathan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an den Füssen lahm war. Er war fünf Jahre alt, als die Nachricht von Saul und Jonathan aus Jisreel kam; da nahm seine Amme ihn auf und floh. Und es geschah, als sie ängstlich {O. hastig} floh, dass er fiel und lahm wurde; und sein Name war Mephiboseth {In 1. Chron. 8,34 und 9,40 Merib-Baal genannt}. Und die Söhne Rimmons, des Beerothiters, Rekab und Baana, gingen hin und kamen um die Hitze des Tages in das Haus Isboseths, während er seine Mittagsruhe hielt. Und sie kamen dahin, bis in das Innere des Hauses, als wollten sie Weizen holen, und sie schlugen ihn in den Bauch. Und Rekab und sein Bruder Baana entrannen. Sie kamen in das Haus, während er in seinem Schlafgemach auf seinem Bette lag, und sie schlugen ihn und töteten ihn und hieben ihm den Kopf ab; und sie nahmen seinen Kopf und gingen den Weg der Ebene {H. Araba} die ganze Nacht hindurch. Und sie brachten den Kopf Isboseths zu David nach Hebron und sprachen zu dem König: Siehe da, der Kopf Isboseths, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach deinem Leben trachtete; und so hat Jahwe meinem Herrn, dem König, an diesem Tage Rache verliehen an Saul und an seinem Samen. Da antwortete David Rekab und Baana, seinem Bruder, den Söhnen Rimmons, des Beerothiters, und sprach zu ihnen: So wahr Jahwe lebt, der meine Seele erlöst hat aus aller Bedrängnis, den, der mir berichtete und sprach: Siehe, Saul ist tot! und der in seinen Augen ein guter Bote war, den ergriff ich und tötete ihn zu Ziklag, um ihm so Botenlohn zu geben; wieviel mehr, da gottlose Männer einen gerechten Mann in seinem Hause auf seiner Lagerstätte ermordet haben, sollte ich jetzt nicht sein Blut von eurer Hand fordern und euch wegschaffen von der Erde? Und David gebot seinen Knechten, und sie erschlugen sie und hieben ihnen die Hände und die Füsse ab, und hängten sie auf am Teiche zu Hebron; das Haupt Isboseths aber nahmen sie und begruben es in dem Begräbnis Abners zu Hebron. Und {1. Chron. 11} alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron, und sie sprachen und sagten: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. Schon früher, als Saul König über uns war, bist du es gewesen, der Israel aus- und einführte; und Jahwe hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über Israel. Und alle Ältesten Israels kamen zu dem König nach Hebron, und der König David machte einen Bund mit ihnen zu Hebron, vor Jahwe; und sie salbten David zum König über Israel. Dreissig Jahre war David alt, als er König wurde; er regierte vierzig Jahre. Zu Hebron regierte er sieben Jahre und sechs Monate über Juda, und zu Jerusalem regierte er 33 Jahre über ganz Israel und Juda. Und der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem wider die Jebusiter, die Bewohner des Landes. Und sie sprachen zu David und sagten: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern die Blinden und die Lahmen werden dich wegtreiben; sie wollten damit sagen: David wird nicht hier hereinkommen. Aber David nahm die Burg Zion ein, das ist die Stadt Davids. Und David sprach an selbigem Tage: Wer die Jebusiter schlägt und an die Wasserleitung gelangt, und die Lahmen und die Blinden schlägt, welche {O. ...schlägt, der stürze in den Abgrund sowohl die Lahmen als auch die Blinden , welche usw. Der hebräische Text ist dunkel, daher die Übersetzung unsicher} der Seele Davids verhasst sind ...! Daher spricht man: Ein Blinder und ein Lahmer darf nicht ins Haus kommen. Und David wohnte in der Burg, und er nannte sie Stadt Davids. Und David baute ringsum, von dem Millo {Wall, Burg; vergl. Richt. 9,6} an einwärts. - Und David wurde immerfort grösser, und Jahwe, der Gott der Heerscharen, war mit ihm. Und {1. Chron. 14} Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten zu David, und Zedernholz und Zimmerleute und Mauerleute {O. Steinhauer}; und sie bauten David ein Haus. Und David erkannte, dass Jahwe ihn zum König über Israel bestätigt, und dass er sein Königreich erhoben hatte um seines Volkes Israel willen. Und David nahm noch Kebsweiber und Weiber aus Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war; und es wurden David noch Söhne und Töchter geboren. Und dies sind die Namen der ihm in Jerusalem Geborenen: Schammua und Schobab und Nathan und Salomo, und Jibschar und Elischua und Nepheg und Japhija, und Elischama und Eljada und Eliphelet. Und als die Philister hörten, dass man David zum König über Israel gesalbt hatte, da zogen alle Philister herauf, um David zu suchen. Und David hörte es und zog in die Burg hinab. Und die Philister kamen und breiteten sich aus im Tale Rephaim. Und David befragte Jahwe und sprach: Soll ich wider die Philister hinaufziehen? Wirst du sie in meine Hand geben? Und Jahwe sprach zu David: Ziehe hinauf, denn ich werde die Philister gewisslich in deine Hand geben. Da kam David nach Baal-Perazim. Und David schlug sie daselbst, und er sprach: Jahwe hat meine Feinde vor mir durchbrochen, gleich einem Wasserdurchbruch. Daher gab er jenem Orte den Namen Baal-Perazim {Ort der Durchbrüche}. Und sie liessen daselbst ihre Götzen, und David und seine Männer nahmen sie weg. Und die Philister zogen wiederum herauf und breiteten sich aus im Tale Rephaim. Und David befragte Jahwe; und er sprach: Du sollst nicht hinaufziehen; wende dich ihnen in den Rücken, dass du an sie kommst den Bakabäumen gegenüber. Und sobald du das Geräusch eines Daherschreitens in den Wipfeln der Bakabäume hörst, alsdann beeile dich; denn alsdann ist Jahwe vor dir ausgezogen, um das Heer der Philister zu schlagen. Und David tat also, wie Jahwe ihm geboten hatte; und er schlug die Philister von Geba, bis man nach Geser kommt. Und {1. Chron 13} David versammelte wiederum alle Auserlesenen in Israel, 30000 Mann. Und David machte sich auf und zog hin, und alles Volk, das bei ihm war, nach {Im hebr. Text steht: von} Baale-Juda, um von dannen die Lade Gottes heraufzubringen, welche nach dem Namen, dem Namen Jahwes der Heerscharen, der zwischen {O. über} den Cherubim thront, genannt wird. Und sie stellten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen, und brachten sie aus dem Hause Abinadabs weg, das auf dem Hügel war {1. Sam. 7,1}; und Ussa und Achjo, die Söhne Abinadabs, führten den neuen Wagen. Und sie brachten sie aus dem Hause Abinadabs weg, das auf dem Hügel war, indem sie die Lade Gottes begleiteten {W. mit (oder bei) der Lade Gottes; viell. ist zu l.: und Ussa war bei der Lade Gottes}; und Achjo ging vor der Lade her. Und David und das ganze Haus Israel spielten vor Jahwe mit allerlei Instrumenten von Zypressenholz {Viell. ist zu lesen wie 1. Chron. 13,8}, und mit Lauten und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Sistren {Instrumente von Metallstäben, mit Ringen behängt} und mit Zimbeln. Und als sie zur Tenne Nakons kamen, da langte Ussa nach der Lade Gottes und fasste sie an, denn die Rinder hatten sich losgerissen {O. waren ausgelitten}. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Ussa, und Gott schlug ihn daselbst wegen des Vergehens; und er starb daselbst bei der Lade Gottes. Und David entbrannte {Vergl. die Anm. zu 1. Sam. 15,11} darüber, dass Jahwe einen Bruch an Ussa gemacht hatte; und er nannte jenen Ort Perez-Ussa {Bruch Ussas}, bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor Jahwe an selbigem Tage und sprach: Wie soll die Lade Jahwes zu mir kommen? Und David wollte die Lade Jahwes nicht zu sich einkehren lassen in die Stadt Davids; und David liess sie beiseite bringen in das Haus Obed-Edoms, des Gathiters. Und die Lade Jahwes blieb in dem Hause Obed-Edoms, des Gathiters, drei Monate. Und Jahwe segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus. Und {1. Chron. 15,2 usw.} es wurde dem König David berichtet und gesagt: Jahwe hat das Haus Obed-Edoms und alles, was sein ist, gesegnet um der Lade Gottes willen. Da ging David hin und holte die Lade Gottes aus dem Hause Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids mit Freuden. Und es geschah, wenn die Träger der Lade Jahwes sechs Schritte gegangen waren, so opferte er ein Rind und ein Mastvieh. Und David tanzte mit aller Kraft vor Jahwe, und David war mit einem leinenen Ephod {Eig. einem Ephod von Weisszeug} umgürtet. Und David und das ganze Haus Israel brachten die Lade Jahwes hinauf mit Jauchzen und mit Posaunenschall. Und es geschah, als die Lade Jahwes in die Stadt Davids kam, da schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster; und sie sah den König David vor Jahwe hüpfen und tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen. Und {1. Chron. 16} sie brachten die Lade Jahwes hinein und stellten sie an ihren Ort innerhalb des Zeltes, das David für sie aufgeschlagen hatte. Und David opferte Brandopfer und Friedensopfer vor Jahwe. Und als David das Opfern der Brandopfer und der Friedensopfer beendigt hatte, segnete er das Volk im Namen Jahwes der Heerscharen. Und er verteilte an das ganze Volk, an die ganze Menge Israels, vom Manne bis zum Weibe, an einen jeden einen Brotkuchen und einen Trunk Wein {And.: eine Fleischspende} und einen Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging hin, ein jeder nach seinem Hause. Und als David zurückkehrte, um sein Haus zu segnen {O. zu begrüssen}, ging Michal, die Tochter Sauls, hinaus, David entgegen, und sprach: Wie hat der König von Israel sich heute verherrlicht, da er sich heute vor den Augen der Mägde seiner Knechte entblösst hat, wie sich nur einer der losen Leute entblösst! Da sprach David zu Michal: Vor Jahwe, der mich vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause erwählt hat, um mich als Fürst zu bestellen über das Volk Jahwes, über Israel, ja, vor Jahwe will ich spielen {And.: habe ich gespielt}; und ich will noch geringer {O. geringer geachtet} werden denn also, und will niedrig sein in meinen Augen; aber bei den Mägden, von denen du sprichst, bei ihnen werde ich geehrt sein {O. mich verherlichen}. Michal aber die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis zum Tage ihres Todes. Und {1. Chron. 17} es geschah, als der König in seinem Hause wohnte, und Jahwe ihm ringsumher Ruhe geschafft hatte vor allen seinen Feinden, da sprach der König zu Nathan, dem Propheten: Siehe doch, ich wohne in einem Hause von Zedern, und die Lade Gottes wohnt unter Teppichen. Und Nathan sprach zu dem König: Gehe hin, tue alles, was du im Herzen hast, denn Jahwe ist mit dir. Und es geschah in selbiger Nacht, da geschah das Wort Jahwes zu Nathan also: Gehe hin und sprich zu meinem Knechte, zu David: So spricht Jahwe: Solltest du mir ein Haus bauen zu meiner Wohnung? denn ich habe nicht in einem Hause gewohnt von dem Tage an, da ich die Kinder Israel aus Ägypten heraufgeführt habe, bis auf diesen Tag; sondern ich wanderte umher in einem Zelte {Dasselbe Wort wie in 2. Mose 26,7 usw.} und in einer Wohnung {Dasselbe Wort wie in 2. Mose 26,7}. Wo immer ich wanderte unter allen Kindern Israel, habe ich wohl zu einem der Stämme {Viell. ist hier "Richter" zu lesen, wie in 1. Chron. 17,6} Israels, dem ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum habt ihr mir nicht ein Haus von Zedern gebaut? Und nun sollst du also zu meinem Knechte David sagen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe dich von der Trift genommen, hinter dem Kleinvieh weg, dass du Fürst sein solltest über mein Volk, über Israel; und ich bin mit dir gewesen überall, wohin du gezogen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet; und ich habe dir einen grossen Namen gemacht {O. und ich werde dir... machen}, gleich dem Namen der Grossen, die auf Erden sind. Und ich werde einen Ort setzen für mein Volk, für Israel, und werde es pflanzen, dass es an seiner Stätte wohne und nicht mehr beunruhigt werde, und die Söhne der Ungerechtigkeit sollen es nicht mehr bedrücken, wie früher und seit dem Tage, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe. Und ich habe dir Ruhe geschafft vor allen deinen Feinden; und Jahwe tut dir kund, dass Jahwe dir ein Haus machen wird. Wenn deine Tage voll sein werden, und du bei deinen Vätern liegen wirst, so werde ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leibe kommen soll, und werde sein Königtum befestigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen; und ich werde den Thron seines Königtums befestigen auf ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein, so dass, wenn er verkehrt handelt, ich ihn züchtigen werde mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschenkinder; aber meine Güte soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen liess, den ich vor dir weggetan habe. Und dein Haus und dein Königtum sollen vor dir beständig sein auf ewig, dein Thron soll fest sein auf ewig. Nach allen diesen Worten und nach diesem ganzen Gesicht, also redete Nathan zu David. Da ging der König David hinein und setzte sich vor Jahwe nieder und sprach {FB2004: setzte sich vor Jahwe nieder: Nur Könige durften das. Die Priester im Vorhof standen immer, durften nicht absitzen. [BT (Babilonischer Talmud) Traktat Joma 25a] Hebr.10, 11-14: ...jeder Priester steht da... v12: auf immerdar gesetzt. Bundeslade: der Fussschemel Gottes. (Siehe Klageleider) / Aber, siehe 2Thess 2,4: Antichrist.}: Wer bin ich, Herr, Jahwe, und was ist mein Haus {FB2004: mein Haus: meine Familie}, dass du mich bis hierher gebracht hast? Und dies ist noch ein Geringes gewesen in deinen Augen, Herr, Jahwe! und du hast auch von dem Hause deines Knechtes geredet in die Ferne hin; und ist dies die Weise des Menschen, Herr, Jahwe {O. und dies nach Menschenweise, Herr, Jahwe! (vergl. 1. Chron. 17,17)}? Doch was soll David noch weiter zu dir reden? Du kennst ja deinen Knecht, Herr, Jahwe! Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dieses Grosse getan, um es deinem Knechte kundzutun. Darum bist du gross, Jahwe Gott! denn niemand ist dir gleich, und kein Gott ausser dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben. Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, welche {O. und welche Nation gibt es irgend auf Erden wie dein Volk, wie Israel, welches usw.} Gott hingegangen ist, sich zum Volke zu erlösen, und um sich einen Namen zu machen, und für sie {W. für euch} solch Grosses zu tun und furchtbare Dinge für dein Land, indem du vor deinem Volke, das du dir aus Ägypten erlöst hast, Nationen und ihre Götter vertriebst {Vergl. 1. Chron. 17,21}! Und du hast dir dein Volk Israel befestigt, dir zum Volke auf ewig; und du, Jahwe, bist ihr Gott {Eig. ihnen zum Gott} geworden. Und nun, Jahwe Gott, das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, halte aufrecht ewiglich, und tue, wie du geredet hast! Und dein Name sei gross {O. erhoben} auf ewig, dass man spreche: Jahwe der Heerscharen ist Gott über Israel. Und das Haus deines Knechtes David sei fest vor dir. Denn du, Jahwe der Heerscharen, Gott Israels, hast dem Ohre deines Knechtes eröffnet und gesagt: Ich werde dir ein Haus bauen; darum hat dein Knecht sich ein Herz gefasst, dieses Gebet zu dir zu beten. Und nun, Herr, Jahwe, du bist es, der da Gott ist {O. du bist, der da ist, (w. du bist er, oder derselbe) der Gott}, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast dieses Gute zu deinem Knechte geredet. So lass es dir nun gefallen und segne das Haus deines Knechtes, dass es ewiglich vor dir sei; denn du, Herr, Jahwe, hast geredet, und so werde mit deinem Segen das Haus deines Knechtes gesegnet ewiglich! Und {1. Chron. 18} es geschah hernach, da schlug David die Philister und demütigte sie; und David nahm den Zaum der Hauptstadt {O. Metheg-Amma} aus der Hand der Philister. Und er schlug die Moabiter und mass sie mit der Messschnur, indem er sie auf die Erde legen liess; und er mass zwei Messschnüre ab, um zu töten, und eine volle Messschnur, um am Leben zu lassen. Und die Moabiter wurden David zu Knechten, welche Geschenke brachten {d.h. tributpflichtig waren; so auch V.6}. Und David schlug Hadadeser, den Sohn Rechobs, den König von Zoba, als er hinzog, um seine Macht am Strome {Euphrat} wiederherzustellen. Und David nahm von ihm 1700 Reiter und 20000 Mann Fussvolk gefangen; und David lähmte alle Gespanne und liess 100 Gespanne von ihm übrig. Und die Syrer von Damaskus kamen, um Hadadeser, dem König von Zoba, zu helfen; und David erschlug unter den Syrern 22000 Mann. Und David legte Besatzungen in das damascenische Syrien; und die Syrer wurden David zu Knechten, welche Geschenke brachten. Und Jahwe half David überall, wohin er zog. Und David nahm die goldenen Schilde, welche den Knechten Hadadesers gehörten, und brachte sie nach Jerusalem. Und aus Betach und aus Berothai, den Städten Hadadesers, nahm der König David Erz in grosser Menge. Und als Toi, der König von Hamath, hörte, dass David die ganze Heeresmacht Hadadesers geschlagen hatte, da sandte Toi seinen Sohn Joram zu dem König David, um ihn nach seinem Wohlergehen zu fragen und ihn zu beglückwünschen {W. zu segnen}, darum dass er wider Hadadeser gestritten und ihn geschlagen hatte; denn Hadadeser war stets im Kriege mit Toi; und in seiner Hand waren Geräte von Silber und Geräte von Gold und Geräte von Erz. Auch diese heiligte der König David dem Jahwe, samt dem Silber und dem Golde, das er von all den Nationen geheiligt, die er unterjocht hatte: von den Syrern und von den Moabitern und von den Kindern Ammon und von den Philistern und von den Amalekitern, und von der Beute Hadadesers, des Sohnes Rechobs, des Königs von Zoba. Und David machte sich einen Namen, als er zurückkam, nachdem er die Syrer {Wahrsch. zu l.: die Edomiter, wie 1. Chron. 18,12; Ps. 60 (Überschrift)} im Salztal geschlagen hatte, 18000 Mann. Und er legte Besatzungen in Edom, in ganz Edom legte er Besatzungen; und alle Edomiter wurden David zu Knechten. Und Jahwe half David überall, wohin er zog. Und David regierte über ganz Israel; und David übte Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volke. Und Joab, der Sohn der Zeruja, war über das Heer; und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Geschichtsschreiber {Eig. der Aufzeichnende, d.h. ein Hofbeamter, der die Jahrbücher führte}; und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester; und Seraja war Schreiber; und Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Kerethiter und die Pelethiter {Die Kerethiter und die Pelethiter (oder die Krethi und die Plethi) bildeten, wie aus dieser und anderen Stellen hervorzugehen scheint, die Leibgarde des Königs. Vermutlich sind unter ihnen zwei verschiedene Klassen der aus Kreta eingewanderten Philister zu verstehen, wie denn auch die Kerethiter an mehreren Stellen als gleichbedeutend mit den Philistern angeführt werden. (Vergl. 1. Sam. 30,14. 16; 2. Sam. 15,18; Hes. 25,16; Zeph. 2,5)}; und die Söhne Davids waren Krondiener. Und David sprach: Ist noch jemand da, der vom Hause Sauls übriggeblieben ist, dass ich Güte an ihm erweise um Jonathans willen? Es war aber ein Knecht vom Hause Sauls, sein Name war Ziba; und sie riefen ihn zu David. Und der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Und er sprach: Dein Knecht. Und der König sprach: Ist niemand mehr da vom Hause Sauls, dass ich Güte Gottes an ihm erweise? Und Ziba sprach zu dem König: Es ist noch ein Sohn da von Jonathan, der an den Füssen lahm ist. Und der König sprach zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sprach zu dem König: Siehe, er ist im Hause Makirs {Makirs heisst "Verkaufter"}, des Sohnes Ammiels, zu Lodebar {hebr. Lodebar heisst "nichts"}. Da sandte der König David hin und liess ihn aus dem Hause Makirs, des Sohnes Ammiels, holen, von Lodebar. Und Mephiboseth, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, kam zu David; und er fiel auf sein Angesicht und beugte sich nieder. Und David sprach: Mephiboseth! Und er sprach: Siehe, dein Knecht. Und David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will gewisslich Güte an dir erweisen um deines Vaters Jonathan willen, und will dir alle Felder deines Vaters Saul zurückgeben; du aber sollst beständig an meinem Tische essen. Und er beugte sich nieder und sprach: Was ist dein Knecht, dass du dich zu einem toten Hunde gewandt hast, wie ich einer bin? Da rief der König Ziba, den Diener {Eig. den Knaben, Knappen} Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul und seinem ganzen Hause gehört hat, habe ich dem Sohne deines Herrn gegeben. Und du sollst ihm das Land bauen, du und deine Söhne und deine Knechte, und den Ertrag einbringen, damit der Sohn deines Herrn Brot zu essen habe {W. Brot habe, und er es esse}. Und Mephiboseth, der Sohn deines Herrn, soll beständig an meinem Tische essen. Und Ziba hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte. Und Ziba sprach zu dem König: Nach allem, was mein Herr, der König, seinem Knechte gebietet, also wird dein Knecht tun. Und Mephiboseth, sprach der König, wird an meinem Tische essen, wie einer von den Königssöhnen. Und Mephiboseth hatte einen kleinen Sohn, sein Name war Micha. Und alle, die im Hause Zibas wohnten, waren Mephiboseths Knechte. Und Mephiboseth wohnte in Jerusalem, denn er ass beständig am Tische des Königs. Er war aber lahm an beiden Füssen. Und {1. Chron. 19} es geschah hernach, da starb der König der Kinder Ammon; und Hanun, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und David sprach: Ich will Güte erweisen an Hanun, dem Sohne Nahas', so wie sein Vater Güte an mir erwiesen hat. Und David sandte hin, um ihn durch seine Knechte wegen seines Vaters zu trösten. Und die Knechte Davids kamen in das Land der Kinder Ammon. Da sprachen die Fürsten der Kinder Ammon zu Hanun, ihrem Herrn: Ehrt wohl David deinen Vater in deinen Augen, dass er Tröster zu dir gesandt hat? Hat nicht David seine Knechte zu dir gesandt, um die Stadt zu erforschen und sie auszukundschaften und sie umzukehren? Da nahm Hanun die Knechte Davids und liess ihnen die Hälfte des Bartes abscheren und ihre Oberkleider zur Hälfte abschneiden, bis an ihre Gesässe; und er entliess sie. Und man berichtete es dem David. Da sandte er ihnen entgegen, denn die Männer schämten sich sehr {O. waren sehr beschimpft}; und der König liess ihnen sagen: Bleibet in Jericho, bis euer Bart gewachsen ist, dann kommet zurück. Als nun die Kinder Ammon sahen, dass sie sich bei David stinkend gemacht hatten, da sandten die Kinder Ammon hin und dingten die Syrer von Beth-Rechob und die Syrer von Zoba, 20000 Mann zu Fuss, und den König von Maaka, 1000 Mann, und die Männer von Tob, 12000 Mann. Und als David es hörte, sandte er Joab hin und das ganze Heer, die Helden. Und die Kinder Ammon zogen aus und stellten sich am Eingang des Tores in Schlachtordnung auf; und die Syrer von Zoba und Rechob und die Männer von Tob und Maaka waren für sich auf dem Felde. Und als Joab sah, dass der Streit {W. das Angesicht des Streites} von vorn und von hinten gegen ihn gerichtet war, da erwählte er von allen Auserlesenen Israels und stellte sich auf, den Syrern gegenüber; und das übrige Volk übergab er der Hand seines Bruders Abisai, und dieser stellte sich auf, den Kindern Ammon gegenüber. Und er sprach: Wenn die Syrer mir zu stark sind, so sollst du mir Hilfe leisten; und wenn die Kinder Ammon dir zu stark sind, so will ich kommen, dir zu helfen. Sei stark und lass uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres Gottes! und Jahwe wird tun, was gut ist in seinen Augen. Da rückte Joab und das Volk, das bei ihm war, vor zum Streit wider die Syrer; und sie flohen vor ihm. Und als die Kinder Ammon sahen, dass die Syrer geflohen waren, da flohen auch sie vor Abisai und zogen sich in die Stadt zurück. Und Joab kehrte von den Kindern Ammon zurück und kam nach Jerusalem. Und als die Syrer sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, da versammelten sie sich allesamt. Und Hadareser sandte hin und liess die Syrer ausziehen, die jenseit des Stromes waren; und sie kamen nach Helam, und Schobak, der Heeroberste Hadaresers, vor ihnen her. Und es wurde David berichtet; da versammelte er ganz Israel und ging über den Jordan und kam nach Helam; und die Syrer stellten sich David gegenüber auf und stritten mit ihm. Und die Syrer flohen vor Israel, und David tötete von den Syrern 700 Wagenkämpfer {W. Wagen} und 40000 Reiter; und er erschlug Schobak, ihren Heerobersten, und er starb daselbst. Und als alle die Könige, welche Knechte Hadaresers waren, sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, da machten sie Frieden mit Israel und dienten ihnen. Und die Syrer fürchteten sich, den Kindern Ammon fernerhin zu helfen. Und {1. Chron. 20,1} es geschah bei der Rückkehr des Jahres, zur Zeit, wann die Könige ausziehen, da sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel; und sie richteten die Kinder Ammon zu Grunde und belagerten Rabba. David aber blieb in Jerusalem. Und es geschah zur Abendzeit, als David von seinem Lager aufstand und auf dem Dache des Hauses des Königs wandelte, dass er von dem Dache herab ein Weib sich baden sah; und das Weib war sehr schön von Ansehen. Und David sandte hin und erkundigte sich nach dem Weibe; und man sprach: Ist das nicht Bathseba, die Tochter Eliams, das Weib Urijas, des Hethiters? Und David sandte Boten hin und liess sie holen; und sie kam zu ihm, und er lag bei ihr (sie hatte sich aber gereinigt von ihrer Unreinigkeit); und sie kehrte in ihr Haus zurück. Und das Weib wurde schwanger; und sie sandte hin und berichtete es David und sprach: Ich bin schwanger. Da entbot David dem Joab: Sende mir Urija, den Hethiter. Und Joab sandte Urija zu David. Und Urija kam zu ihm; und David fragte nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen des Volkes und nach dem Stande {Eig. Wohlergehen} des Streites. Und David sprach zu Urija: Gehe in dein Haus hinab und wasche deine Füsse. Und als Urija aus dem Hause des Königs ging, kam ein Geschenk {O. ein Ehrengericht} des Königs hinter ihm her. Und Urija legte sich am Eingang des Hauses des Königs nieder bei allen Knechten seines Herrn, und ging nicht in sein Haus hinab. Und man berichtete es David und sprach: Urija ist nicht in sein Haus hinabgegangen. Da sprach David zu Urija: Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen? Und Urija sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda weilen in Hütten, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Felde, und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meinem Weibe zu liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, wenn ich dieses tue! Da sprach David zu Urija: Bleibe auch heute noch hier, und morgen werde ich dich entlassen. So blieb Urija an jenem Tage und am folgenden in Jerusalem. Und David lud ihn, und er ass und trank vor ihm, und er machte ihn trunken. Und am Abend ging er hinaus, um sich auf sein Lager niederzulegen bei den Knechten seines Herrn; aber in sein Haus ging er nicht hinab. Und es geschah am Morgen, da schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Urija. Und er schrieb in dem Briefe also: Stellet Urija voran, wo der Streit am stärksten ist, und ziehet euch hinter ihm zurück, dass er erschlagen werde und sterbe. Und es geschah, als Joab die Stadt einschloss, da stellte er Urija an den Ort, von dem er wusste, dass tapfere Männer daselbst waren. Und die Männer der Stadt zogen heraus und stritten wider Joab, und es fielen etliche von dem Volke, von den Knechten Davids; und auch Urija, der Hethiter, starb. Da sandte Joab hin und berichtete David alle Begebenheiten des Streites. Und er befahl dem Boten und sprach: Wenn du geendigt hast, alle Begebenheiten des Streites dem König zu melden, so geschehe es, wenn der Grimm des Königs aufsteigt, und er zu dir spricht: Warum habt ihr euch der Stadt genähert, um zu streiten? wusstet ihr nicht, dass sie von der Mauer herab schiessen würden? Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbeseths {Anderer Name für Jerub-Baal (vergl. Richter 6,32); wie Isboseth (Kap. 2,8) für Esch-Baal}, erschlagen? Warf nicht ein Weib den oberen Stein einer Handmühle von der Mauer auf ihn herab, dass er starb zu Tebez {S. Richter 9,50-54}? Warum habt ihr euch der Mauer genähert? - so sollst du sagen: Auch dein Knecht Urija, der Hethiter, ist tot. Und der Bote ging hin; und er kam und berichtete David alles, wozu Joab ihn gesandt hatte. Und der Bote sprach zu David: Da die Männer die Oberhand über uns hatten und gegen uns aufs Feld herauszogen, so drangen wir auf sie ein bis zum Eingang des Tores. Da schossen die Schützen von der Mauer herab auf deine Knechte, und es starben etliche von den Knechten des Königs; und auch dein Knecht Urija, der Hethiter, ist tot. Da sprach David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sagen: Lass diese Sache nicht übel sein in deinen Augen, denn das Schwert frisst bald so, bald so {O. bald diesen, bald jenen}; verstärke deinen Streit gegen die Stadt und zerstöre sie! So ermutige ihn. Und als das Weib Urijas hörte, dass Urija, ihr Mann, tot war, klagte sie um ihren Gatten. Als aber die Trauer vorüber war, sandte David hin und nahm sie in sein Haus; und sie wurde sein Weib und gebar ihm einen Sohn. Aber die Sache, die David getan hatte, war übel in den Augen Jahwes. Und Jahwe sandte Nathan zu David; und er kam zu ihm und sprach zu ihm: Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich, und der andere arm. Der Reiche hatte Kleinvieh und Rinder in grosser Menge. Der Arme hatte aber gar nichts, als nur ein einziges kleines Lamm {Eig. weibliches Lamm}, das er gekauft hatte; und er nährte es, und es wurde gross bei ihm, und mit seinen Kindern zugleich; es ass von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief an seinem Busen, und es war ihm wie eine Tochter. Da kam ein Reisender zu dem reichen Manne; und es dauerte ihn, von seinem Kleinvieh und von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten, der zu ihm gekommen war, und er nahm das Lamm des armen Mannes und richtete es zu für den Mann, der zu ihm gekommen war. Da entbrannte der Zorn Davids sehr wider den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr Jahwe lebt, der Mann, der dieses getan hat, ist ein Kind des Todes; und das Lamm soll er vierfältig erstatten, darum dass er diese Sache getan, und weil er kein Mitleid gehabt hat! Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet, und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Weiber deines Herrn in deinen Schoss, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und wenn es zu wenig war, so hätte ich dir noch dies und das hinzugefügt. Warum hast du das Wort Jahwes verachtet, indem du tatest, was übel ist in seinen Augen? Urija, den Hethiter, hast du mit dem Schwerte erschlagen, und sein Weib hast du dir zum Weibe genommen; ihn selbst hast du ja umgebracht durch das Schwert der Kinder Ammon. Nun denn, so soll von deinem Hause das Schwert nicht weichen ewiglich, darum dass du mich verachtet und das Weib Urijas, des Hethiters, genommen hast, dass sie dir zum Weibe sei. So spricht Jahwe: Siehe, ich will aus deinem Hause Unglück über dich erwecken, und ich will deine Weiber vor deinen Augen nehmen und sie deinem Nächsten geben, dass er bei deinen Weibern liege vor den Augen dieser Sonne! Denn du, du hast es im Verborgenen getan; ich aber, ich werde dieses tun vor ganz Israel und vor der Sonne! Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen Jahwe gesündigt. Und Nathan sprach zu David: So hat auch Jahwe deine Sünde hinweggetan {Eig. vorübergehen lassen}, du wirst nicht sterben. Nur weil du den Feinden Jahwes durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast, so soll auch der Sohn, der dir geboren ist, gewisslich sterben. Und Nathan ging nach seinem Hause. Und Jahwe schlug das Kind, welches das Weib Urijas dem David geboren hatte, und es wurde todkrank. Und David suchte Gott um des Knaben willen; und David fastete und ging hinein und lag über Nacht auf der Erde. Und die Ältesten seines Hauses machten sich zu ihm auf, um ihn von der Erde aufzurichten; aber er wollte nicht und ass kein Brot mit ihnen. Und es geschah am siebten Tage, da starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu berichten, dass das Kind tot sei; denn sie sprachen: Siehe, als das Kind noch am Leben war, haben wir zu ihm geredet, und er hat nicht auf unsere Stimme gehört; und wie sollen wir nun zu ihm sagen: Das Kind ist tot? Er würde etwas Übles tun {O. sich ein Leid antun}. Und David sah, dass seine Knechte sich zuflüsterten; da merkte David, dass das Kind tot war; und David sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Und sie sprachen: Es ist tot. Da stand David von der Erde auf und wusch und salbte sich und wechselte seine Kleider, und ging in das Haus Jahwes und betete an; und er kam in sein Haus und forderte, dass man ihm Speise vorsetze, und er ass. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was ist das für ein Ding, das du tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen gefastet und geweint, und wie das Kind tot ist, stehst du auf und issest? Und er sprach: Als das Kind noch lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte {Eig. sagte}: Wer weiss, ob Jahwe mir nicht gnädig sein wird, dass das Kind am Leben bleibt? Nun es aber tot ist, warum sollte ich denn fasten? Vermag ich es wieder zurückzubringen? Ich gehe zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren. Und David tröstete Bathseba, sein Weib, und ging zu ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo {H. Schelomo: der Friedliche, Frieden}. Und Jahwe liebte ihn. Und er sandte durch Nathan, den Propheten, und gab ihm den Namen Jedidjah {Geliebter Jahs}, um Jahwes willen. Und {1. Chron. 20} Joab stritt wider Rabba der Kinder Ammon, und er nahm die Königsstadt ein. Und Joab sandte Boten zu David und liess ihm sagen: Ich habe wider Rabba gestritten, habe auch die Wasserstadt {der Stadtteil, der am Flusse lag. Rabba lag nämlich an beiden Ufern des oberen Jabbok} eingenommen; und nun versammle das übrige Volk und belagere die Stadt und nimm sie ein, dass nicht ich die Stadt einnehme, und sie nach meinem Namen genannt werde. Da versammelte David alles Volk und zog nach Rabba, und er stritt wider dasselbe und nahm es ein. Und er nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupte; ihr Gewicht war ein Talent Gold, und Edelsteine waren daran; und sie kam auf das Haupt Davids. Und die Beute der Stadt brachte er hinaus in grosser Menge. Und das Volk, das darin war, führte er hinaus und legte es unter die Säge und unter eiserne Dreschwagen und unter eiserne Beile {O. Sensen}, und liess sie durch einen Ziegelofen {And. l.: durch den Moloch} gehen. Und also tat er allen Städten der Kinder Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück. Und es geschah danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, ihr Name war Tamar; und Amnon, der Sohn Davids, liebte sie. Und es war dem Amnon wehe zum Krankwerden um seiner Schwester Tamar willen; denn sie war eine Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmöglich, ihr das Geringste zu tun. Und Amnon hatte einen Freund, sein Name war Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids; und Jonadab war ein sehr kluger Mann. Und er sprach zu ihm: Warum bist du so abgezehrt, Königssohn, Morgen für Morgen? Willst du es mir nicht kundtun? Und Amnon sprach zu ihm: Ich liebe Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom. Und Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Lager und stelle dich krank; und kommt dein Vater, um dich zu sehen, so sprich zu ihm: Lass doch meine Schwester Tamar kommen und mir Speise zu essen geben, und vor meinen Augen das Essen zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse. Und Amnon legte sich und stellte sich krank. Und als der König kam, um ihn zu sehen, da sprach Amnon zu dem König: Lass doch meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen zwei Kuchen bereiten, dass ich aus ihrer Hand esse. Da sandte David zu Tamar ins Haus und liess ihr sagen: Gehe doch in das Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm das Essen. Und Tamar ging in das Haus ihres Bruders Amnon; er lag aber zu Bette. Und sie nahm den Teig und knetete ihn, und bereitete Kuchen vor seinen Augen und backte die Kuchen. Und sie nahm die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus. Aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Lasst jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus. Da sprach Amnon zu Tamar: Bringe das Essen in das innere Gemach, dass ich von deiner Hand esse. Und Tamar nahm die Kuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in das innere Gemach. Und als sie ihm zu essen hinreichte, da ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester! Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! schwäche mich nicht, denn also tut man nicht in Israel; begehe nicht diese Schandtat! Und ich, wohin sollte ich meinen Schimpf tragen? und du, du würdest sein wie einer der Schändlichen in Israel. Und nun rede doch zum König, denn er wird mich dir nicht verweigern. Er wollte aber nicht auf ihre Stimme hören; und er überwältigte sie und schwächte sie und beschlief sie. Und Amnon hasste sie mit einem sehr grossen Hasse; denn der Hass, womit er sie hasste, war grösser als die Liebe, womit er sie geliebt hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Stehe auf, gehe! Und sie sprach zu ihm: Es gibt keine Ursache {O. werde nicht die Ursache} zu diesem Übel, mich wegzutreiben, welches grösser ist als das andere, das du mir angetan hast. Aber er wollte nicht auf sie hören. Und er rief seinem Knaben, seinem Diener, und sprach: Treibet doch diese hinaus, von mir weg, und verriegele die Tür hinter ihr! Sie trug aber ein langes Gewand {O. ein Ärmelkleid (so auch V.19). Dasselbe Wort wie 1. Mose 37,3}; denn also waren die Töchter des Königs, die Jungfrauen, mit Gewändern bekleidet. Und sein Diener führte sie hinaus und verriegelte die Tür hinter ihr. Da nahm Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriss das lange Gewand, das sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihr Haupt und ging und schrie im Gehen. Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun denn, meine Schwester, schweige still; er ist dein Bruder, nimm dir diese Sache nicht zu Herzen! Da blieb Tamar, und zwar einsam, im Hause ihres Bruders Absalom. Und der König David hörte alle diese Dinge, und er wurde sehr zornig. Und Absalom redete mit Amnon weder Böses noch Gutes; denn Absalom hasste Amnon, darum dass er seine Schwester Tamar geschwächt hatte. Und es geschah nach zwei vollen Jahren, da hatte Absalom Schafscherer zu Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt; und Absalom lud alle Söhne des Königs. Und Absalom kam zu dem König und sprach: Siehe doch, dein Knecht hat die Schafscherer; es gehe doch der König und seine Knechte mit deinem Knechte. Aber der König sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! lass uns doch nicht allesamt gehen, dass wir dir nicht beschwerlich fallen. Und er drang in ihn; aber er wollte nicht gehen, und er segnete ihn. Da sprach Absalom: Wenn nicht, so lass doch meinen Bruder Amnon mit uns gehen! Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen? Absalom aber drang in ihn; da liess er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen. Und Absalom gebot seinen Knaben und sprach: Sehet doch zu, wenn Amnon fröhlichen Herzens wird vom Wein, und ich zu euch spreche: Erschlaget Amnon! so tötet ihn, fürchtet euch nicht! Bin ich es nicht, der es euch geboten hat? Seid stark und seid tapfer! Und die Knaben Absaloms taten dem Amnon, so wie Absalom geboten hatte. Da standen alle Söhne des Königs auf und bestiegen ein jeder sein Maultier und flohen. Und es geschah, während sie auf dem Wege waren, da kam das Gerücht zu David, indem man sagte: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, und nicht einer von ihnen ist übriggeblieben. Da stand der König auf und zerriss seine Kleider und legte sich auf die Erde; und alle seine Knechte standen da mit zerrissenen Kleidern. Da hob Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein Herr sage nicht: sie haben alle die Jünglinge, die Söhne des Königs, getötet; denn Amnon allein ist tot; denn nach dem Beschluss Absaloms war es festgestellt von dem Tage an, da er seine Schwester Tamar geschwächt hat. Und nun nehme mein Herr, der König, die Sache nicht zu Herzen, dass er spreche: alle Söhne des Königs sind tot; sondern Amnon allein ist tot. Und Absalom entfloh. Und der Knabe, der Wächter, erhob seine Augen und sah: und siehe, viel Volks kam von dem Wege hinter {O. westlich von} ihm, von {O. an} der Seite des Berges. Da sprach Jonadab zu dem König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, also ist es geschehen. Und es geschah, sowie er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; und auch der König und alle seine Knechte brachen in ein sehr grosses Weinen aus. Absalom aber entfloh und ging zu Talmai, dem Sohne Ammihurs {Nach and. Lesart: Ammihuds}, dem König von Gesur. Und David {W. er} trauerte um seinen Sohn alle Tage. Absalom aber entfloh und ging nach Gesur; und er war daselbst drei Jahre. Und der König David sehnte sich, zu Absalom hinauszuziehen; denn er hatte sich über Amnon getröstet, dass er tot war. Und Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, dass das Herz des Königs nach Absalom stand. Da sandte Joab nach Tekoa und liess von dannen ein kluges Weib holen; und er sprach zu ihr: Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an und salbe dich nicht mit Öl, und sei wie ein Weib, das schon viele Tage über einen Toten trauert; und gehe zum König hinein und rede zu ihm nach diesem Worte. Und Joab legte ihr die Worte in den Mund. Und das tekoitische Weib sprach zu dem König; und sie fiel auf ihr Antlitz zur Erde und beugte sich nieder und sprach: Hilf, o König! Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Fürwahr, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben. Und deine Magd hatte zwei Söhne, und sie zankten sich beide auf dem Felde, und niemand war da, der rettend dazwischentrat {W. und kein Rettender zwischen ihnen}; und der eine schlug den anderen und tötete ihn. Und siehe, das ganze Geschlecht ist wider deine Magd aufgestanden, und sie sprechen: Gib den heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, dass wir ihn töten für die Seele seines Bruders, den er ermordet hat, und auch den Erben vertilgen! und so wollen sie meine Kohle auslöschen, die mir übriggeblieben ist, um meinem Manne weder Namen noch Überrest auf dem Erdboden zu lassen. Da sprach der König zu dem Weibe: Gehe nach deinem Hause, und ich werde deinethalben gebieten. Und das tekoitische Weib sprach zu dem König: Auf mir, mein Herr König, und auf dem Hause meines Vaters sei die Ungerechtigkeit; der König aber und sein Thron seien schuldlos! Und der König sprach: Wer wider dich redet, den bringe zu mir, und er soll dich fortan nicht mehr antasten. Und sie sprach: Der König gedenke doch Jahwes, deines Gottes, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichte, und sie meinen Sohn nicht vertilgen! Und er sprach: So wahr Jahwe lebt, wenn von den Haaren deines Sohnes eines auf die Erde fällt! Und das Weib sprach: Lass doch deine Magd ein Wort zu meinem Herrn, dem König, reden! Und er sprach: Rede! Da sprach das Weib: Und warum hast du dergleichen wider Gottes Volk im Sinne? denn da der König dieses Wort geredet hat, ist er wie schuldig {O. denn der König hat dieses Wort geredet als ein Schuldiger}, indem der König seinen Verstossenen nicht zurückholen lässt. Denn wir müssen gewisslich sterben und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet ist, welches man nicht wieder sammeln kann; und Gott nimmt nicht das Leben weg, sondern er sinnt darauf, dass der Verstossene nicht von ihm weg verstossen bleibe. Und nun, dass ich gekommen bin, um dieses Wort zu dem König, meinem Herrn, zu reden, ist, weil das Volk mich in Furcht gesetzt hat. Da dachte {Eig. sagte} deine Magd: Ich will doch zu dem König reden, vielleicht wird der König das Wort seiner Magd tun; denn der König wird erhören, um seine Magd aus der Hand des Mannes zu erretten, der mich und meinen Sohn zusammen aus dem Erbteil Gottes vertilgen will. Und deine Magd dachte {Eig. sagte}: Das Wort meines Herrn, des Königs, möge doch zur Beruhigung sein; denn wie ein {O. der} Engel Gottes, also ist mein Herr, der König, um das Gute und das Böse anzuhören; und Jahwe, dein Gott, sei mit dir! Da antwortete der König und sprach zu dem Weibe: Verhehle mir doch ja nichts, wonach ich dich fragen will! Und das Weib sprach: Es wolle doch mein Herr, der König, reden! Und der König sprach: Ist die Hand Joabs mit dir in diesem allem? Und das Weib antwortete und sprach: So wahr deine Seele lebt, mein Herr König, wenn zur Rechten oder zur Linken zu weichen ist von allem, was mein Herr, der König, redet! denn dein Knecht Joab, er hat es mir geboten, und er hat deiner Magd alle diese Worte in den Mund gelegt. Um das Ansehen der Sache zu wenden, hat dein Knecht Joab dieses getan; aber mein Herr ist weise, gleich der Weisheit eines {O. des} Engels Gottes, dass er alles weiss, was auf Erden vorgeht. Und der König sprach zu Joab: Siehe doch, ich habe {Nach and. Lesart: du hast} dieses getan; so gehe hin, hole den Jüngling, den Absalom, zurück. Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde und beugte sich nieder und segnete den König; und Joab sprach: Heute weiss dein Knecht, dass ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, mein Herr König, da der König das Wort seines Knechtes getan hat. Und Joab machte sich auf und ging nach Gesur, und er brachte Absalom nach Jerusalem. Aber der König sprach: Er soll sich nach seinem Hause wenden und mein Angesicht nicht sehen. Und Absalom wandte sich nach seinem Hause und sah das Angesicht des Königs nicht. Und in ganz Israel war kein Mann wegen seiner Schönheit so sehr zu preisen wie Absalom; von seiner Fusssohle bis zu seinem Scheitel war kein Fehl an ihm. Und wenn er sein Haupt scheren liess, - es geschah nämlich von Jahr zu Jahr {O. nach Ablauf einer gewissen Zeit}, dass er es scheren liess, denn es war ihm zu schwer, und so liess er es scheren - so wog sein Haupthaar zweihundert Sekel, nach dem Gewicht des Königs. Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter, ihr Name war Tamar; sie war ein Weib, schön von Ansehen. Und Absalom wohnte zu Jerusalem zwei volle Jahre; und er sah das Angesicht des Königs nicht. Da sandte Absalom zu Joab, um ihn zu dem König zu senden; aber er wollte nicht zu ihm kommen. Und er sandte wiederum zum zweiten Mal, aber er wollte nicht kommen. Da sprach er zu seinen Knechten: Sehet, das Ackerstück Joabs ist an meiner Seite, und er hat daselbst Gerste; gehet hin und zündet es mit Feuer an! Und die Knechte Absaloms zündeten das Ackerstück mit Feuer an. Da machte Joab sich auf und kam zu Absalom ins Haus, und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Ackerstück mit Feuer angezündet? Und Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich habe zu dir gesandt und dir sagen lassen: Komm her, dass ich dich zu dem König sende, um ihm zu sagen: Warum bin ich von Gesur gekommen? Besser wäre mir, ich wäre noch dort. Und nun möchte ich das Angesicht des Königs sehen; und wenn eine Ungerechtigkeit an mir ist, so töte er mich! Da begab sich Joab zu dem König und berichtete es ihm. Und er rief Absalom; und er kam zu dem König und warf sich auf sein Antlitz zur Erde nieder vor dem König, und der König küsste Absalom. Und es geschah hernach, da schaffte sich Absalom Wagen und Rosse an, und fünfzig Mann, die vor ihm herliefen. Und Absalom machte sich früh auf und stellte sich an die Seite des Torweges; und es geschah: jedermann, der einen Rechtsstreit hatte, um zu dem König zu Gericht zu kommen, dem rief Absalom zu und sprach: Aus welcher Stadt bist du? Und sprach er: Dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels, so sprach Absalom zu ihm: Siehe, deine Sachen sind gut und recht; aber du hast von seiten des Königs niemand, der sie anhörte. Und Absalom sprach: Wer mich doch zum Richter setzte im Lande, dass jedermann zu mir käme, der einen Rechtsstreit und Rechtshandel hat, und ich würde ihm zu seinem Recht verhelfen! Und es geschah, wenn jemand ihm nahte, um sich vor ihm niederzubeugen, so streckte er seine Hand aus und ergriff ihn und küsste ihn. Und Absalom tat auf solche Weise allen Israeliten, die zu dem König zu Gericht kamen; und so stahl Absalom das Herz der Männer von Israel. Und es geschah am Ende von vierzig {Wahrsch. ist "vier" zu lesen} Jahren, da sprach Absalom zu dem König: Lass mich doch hingehen und zu Hebron mein Gelübde erfüllen, das ich Jahwe gelobt habe; denn als ich zu Gesur in Syrien wohnte, tat dein Knecht ein Gelübde und sprach: Wenn Jahwe mich wirklich nach Jerusalem zurückbringt, so will ich Jahwe dienen. Und der König sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden! Und er machte sich auf und ging nach Hebron. Und Absalom sandte Kundschafter in alle Stämme Israels und liess sagen: Sobald ihr den Schall der Posaune höret, so sprechet: Absalom ist König geworden zu Hebron! Und mit Absalom gingen zweihundert Mann aus Jerusalem; sie waren geladen worden {d.h. zur Opfermahlzeit} und gingen in ihrer Einfalt; und sie wussten um nichts. Und Absalom entbot Ahitophel, den Giloniter, den Rat Davids, aus seiner Stadt, aus Gilo, während er die Opfer schlachtete. Und die Verschwörung wurde stark, und das Volk mehrte sich fort und fort bei Absalom. Und es kam einer zu David, der ihm berichtete und sprach: Das Herz der Männer von Israel hat sich Absalom zugewandt {W. ist Absalom nach}. Da sprach David zu allen seinen Knechten, die in Jerusalem bei ihm waren: Machet euch auf und lasst uns fliehen; denn sonst wird es kein Entrinnen für uns geben vor Absalom. Eilet, hinwegzugehen, dass er nicht eilends uns erreiche und das Unglück über uns treibe und die Stadt schlage mit der Schärfe des Schwertes! Und die Knechte des Königs sprachen zu dem König: Nach allem, was mein Herr, der König, zu tun erwählen wird, siehe hier, deine Knechte! Und der König zog hinaus, und sein ganzes Haus in seinem Gefolge; und der König liess zehn Kebsweiber zurück, um das Haus zu bewahren. So zog der König hinaus, und alles Volk in seinem Gefolge, und sie machten Halt bei dem entfernten Hause {O. bei Beth-Merchak}. Und alle seine Knechte zogen an seiner Seite hinüber; und alle Kerethiter und alle Pelethiter {Vergl. die Anm. zu Kap. 8,18}, und alle Gathiter, sechshundert Mann, die in seinem Gefolge von Gath gekommen waren, zogen vor dem König hinüber. Da sprach der König zu Ittai, dem Gathiter: Warum willst auch du mit uns gehen? Kehre um und bleibe bei dem König; denn du bist ein Fremder, und sogar in deinen Ort eingewandert. Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich mit uns umherirren lassen? Ich aber gehe, wohin ich gehe. Kehre um und führe deine Brüder zurück; Güte und Wahrheit seien mit dir! Aber Ittai antwortete dem König und sprach: So wahr Jahwe lebt und mein Herr König lebt, an dem Orte, wo mein Herr, der König, sein wird, sei es zum Tode, sei es zum Leben, daselbst wird auch dein Knecht sein! Da sprach David zu Ittai: Komm und ziehe hinüber! Und Ittai, der Gathiter, zog hinüber mit allen seinen Männern und allen Kindern, die bei ihm waren. Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, und alles Volk ging hinüber. Und der König ging über den Bach Kidron; und alles Volk zog hinüber nach dem Wege zur Wüste hin. Und siehe, auch Zadok {S. Kap. 8,17} war da und alle Leviten mit ihm, die Lade des Bundes Gottes tragend; und sie stellten die Lade Gottes hin, und Abjathar {S. 1. Sam. 22,20} ging hinauf, bis alles Volk aus der Stadt vollends hinübergegangen war. Und der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes in die Stadt zurück. Wenn ich Gnade finde in den Augen Jahwes, so wird er mich zurückbringen, und mich sie und seine Wohnung sehen lassen. Wenn er aber also spricht: Ich habe kein Gefallen an dir - hier bin ich, mag er mit mir tun, wie es gut ist in seinen Augen. Und der König sprach zu Zadok, dem Priester: Bist du nicht der Seher? Kehre in die Stadt zurück in Frieden, und Achimaaz, dein Sohn, und Jonathan, der Sohn Abjathars, eure beiden Söhne, mit euch. Sehet, ich will in den Ebenen {O. Steppen} der Wüste verziehen, bis ein Wort von euch kommt, mir Kunde zu geben. Und Zadok und Abjathar brachten die Lade Gottes nach Jerusalem zurück, und sie blieben daselbst. David aber ging die Anhöhe der Olivenbäume hinauf und weinte, während er hinaufging; und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuss; und alles Volk, das bei ihm war, hatte ein jeder sein Haupt verhüllt und ging unter Weinen hinauf. Und man berichtete David und sprach: Ahitophel ist unter den Verschworenen mit Absalom. Da sprach David: Betöre doch den Rat Ahitophels, Jahwe! Und es geschah, als David auf den Gipfel gekommen war, wo er {O. man} Gott anzubeten pflegte, siehe, da kam ihm Husai, der Arkiter, entgegen mit zerrissenem Leibrock und Erde auf seinem Haupte. Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir weiter gehst, so wirst du mir zur Last sein. Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sagst: Dein Knecht, o König, will ich sein; wie ich von jeher der Knecht deines Vaters gewesen bin, so will ich jetzt dein Knecht sein: so wirst du mir den Rat Ahitophels zunichte machen. Und sind nicht Zadok und Abjathar, die Priester, dort bei dir? Und es soll geschehen, jede Sache, die du aus dem Hause des Königs hören wirst, sollst du Zadok und Abjathar, den Priestern, kundtun. Siehe, ihre beiden Söhne sind daselbst bei ihnen, Achimaaz, des Zadok, und Jonathan, des Abjathar Sohn; so entbietet mir durch sie jede Sache, die ihr hören werdet. Da begab sich Husai, der Freund Davids, in die Stadt; Absalom aber zog in Jerusalem ein. Und als David von dem Gipfel ein wenig weiter gegangen war, siehe, da kam Ziba, der Knabe Mephiboseths, ihm entgegen mit einem Paar gesattelter Esel, und auf ihnen zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert Kuchen von getrocknetem Obst und ein Schlauch Wein. Und der König sprach zu Ziba: Was willst du damit? Und Ziba sprach: Die Esel sind für das Haus des Königs, um darauf zu reiten, und das Brot und das getrocknete Obst zum Essen für die Knaben, und der Wein zum Trinken für den, der in der Wüste ermattet. Und der König sprach: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Und Ziba sprach zu dem König: Siehe, er bleibt in Jerusalem; denn er sprach: Heute wird mir das Haus Israel das Königtum meines Vaters wiedergeben! Da sprach der König zu Ziba: Siehe, dein ist alles, was Mephiboseth gehört. Und Ziba sprach: Ich beuge mich nieder; möge ich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr König! Und als der König David nach Bachurim kam, siehe, da kam von dannen heraus ein Mann vom Geschlecht des Hauses Sauls, sein Name war Simei, der Sohn Geras. Er kam unter Fluchen heraus, und warf mit Steinen nach David und nach allen Knechten des Königs David; und alles Volk und alle Helden waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken. Und Simei sprach also, indem er fluchte: Hinweg, hinweg, du Mann des Blutes und Mann Belials! Jahwe hat alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du König geworden bist, auf dich zurückgebracht, und Jahwe hat das Königtum in die Hand deines Sohnes Absalom gegeben; und siehe, nun bist du in deinem Unglück, denn ein Mann des Blutes bist du! Und Abisai, der Sohn der Zeruja, sprach zu dem König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem König, fluchen? Lass mich doch hinübergehen und ihm den Kopf wegnehmen! Aber der König sprach: Was haben wir miteinander zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Ja, mag er fluchen! denn wenn Jahwe {O. wenn er flucht, und wenn Jahwe} ihm gesagt hat: Fluche David! wer darf dann sagen: Warum tust du also? Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn, der aus meinem Leibe hervorgegangen ist, trachtet mir nach dem Leben; wieviel mehr nun dieser Benjaminiter! Lasst ihn, dass er fluche; denn Jahwe hat es ihn geheissen. Vielleicht wird Jahwe mein Elend ansehen, und Jahwe mir Gutes erstatten dafür, dass mir geflucht wird an diesem Tage. Und David und seine Männer zogen auf dem Wege; Simei aber ging an der Seite des Berges, ihm gegenüber {d.h. indem er gleichen Schrittes mit ihm hielt}, immerfort fluchend, und warf mit Steinen gegen ihn {Eig. ihm gegenüber; der gleiche Sinn wie vorher} und warf Staub empor. Und der König und alles Volk, das bei ihm war, kamen ermattet an; und er erholte sich daselbst. Absalom aber und alles Volk, die Männer von Israel, kamen nach Jerusalem, und Ahitophel mit ihm. Und es geschah, als Husai, der Arkiter, der Freund Davids, zu Absalom kam, da sprach Husai zu Absalom: Es lebe der König! es lebe der König! Und Absalom sprach zu Husai: Ist das deine Güte an deinem Freunde? Warum bist du nicht mit deinem Freunde gegangen? Und Husai sprach zu Absalom: Nein, sondern wen Jahwe erwählt hat und dieses Volk und alle Männer von Israel, dessen will ich sein, und bei ihm will ich bleiben; und zum anderen, wem sollte ich dienen? nicht vor seinem Sohne? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, also will ich vor dir sein. Und Absalom sprach zu Ahitophel: Schaffet Rat, was wir tun sollen! Und Ahitophel sprach zu Absalom: Gehe ein zu den Kebsweibern deines Vaters, die er zurückgelassen hat, um das Haus zu bewahren; so wird ganz Israel hören, dass du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast, und die Hände aller derer, die mit dir sind, werden erstarken. Da schlug man für Absalom ein Zelt auf dem Dache auf; und Absalom ging ein zu den Kebsweibern seines Vaters vor den Augen von ganz Israel. Der Rat Ahitophels aber, den er in jenen Tagen riet, war, wie wenn man das Wort Gottes befragte; also war jeder Rat Ahitophels, sowohl für David als auch für Absalom. Und Ahitophel sprach zu Absalom: Lass mich doch zwölftausend Mann auslesen, und mich aufmachen und diese Nacht David nachjagen; und ich werde über ihn kommen, während er müde und an Händen schlaff ist, und ihn in Schrecken setzen; und alles Volk, das bei ihm ist, wird fliehen, und ich werde den König allein schlagen; und so werde ich alles Volk zu dir zurückbringen. Gleich der Rückkehr aller ist der Mann, den du suchst: das ganze Volk wird in Frieden sein. Und das Wort war recht in den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten von Israel. Und Absalom sprach: Rufe doch auch Husai, den Arkiter, dass wir hören, was auch er sagt. Und Husai kam zu Absalom; und Absalom sprach zu ihm und sagte: Nach diesem Worte hat Ahitophel geredet; sollen wir sein Wort ausführen? Wenn nicht, so rede du! Da sprach Husai zu Absalom: Nicht gut ist der Rat, den Ahitophel diesmal gegeben hat. Und Husai sprach: Du kennst ja deinen Vater und seine Männer, dass sie Helden, und dass sie erbitterten Gemütes sind, wie eine der Jungen beraubte Bärin auf dem Felde; und dein Vater ist ein Kriegsmann: er wird nicht bei dem Volke übernachten. Siehe, er hat sich jetzt in irgend einer Schlucht oder sonst an einem Orte versteckt. Und es wird geschehen, wenn zu Anfang etliche unter ihnen fallen, so wird jeder, der es hört, sagen: Es hat eine Niederlage unter dem Volke stattgefunden, das Absalom nachfolgt! und ist er auch ein tapferer Mann, dessen Herz wie ein Löwenherz ist, so wird er sicher verzagen; denn ganz Israel weiss, dass dein Vater ein Held ist, und die bei ihm sind tapfere Männer. Sondern ich rate: Es werde ganz Israel insgesamt zu dir versammelt, von Dan bis Beerseba, wie der Sand, der am Meere ist, an Menge; und deine Person {W. dein Angesicht} ziehe mit ins Treffen. Und wir werden über ihn kommen an einem der Orte, wo er sich befindet, und uns auf ihn niederlassen, wie der Tau auf den Erdboden fällt; und es wird von ihm und von all den Männern, die bei ihm sind, auch nicht einer übrigbleiben. Und wenn er sich in eine Stadt zurückzieht, so soll ganz Israel Seile an jene Stadt legen, und wir schleppen sie an den Fluss {O. in das Tal}, bis dort auch nicht ein Steinchen mehr gefunden wird. Und Absalom und alle Männer von Israel sprachen: Der Rat Husais, des Arkiters, ist besser als der Rat Ahitophels. Aber {O. denn} Jahwe hatte es so angeordnet, um den guten Rat Ahitophels zunichte zu machen, damit Jahwe das Unglück über Absalom brächte. Und Husai sprach zu Zadok und zu Abjathar, den Priestern: So und so hat Ahitophel dem Absalom und den Ältesten von Israel geraten, und so und so habe ich geraten. So sendet nun eilends hin und berichtet David und sprechet: Übernachte nicht diese Nacht in den Ebenen der Wüste, sondern gehe jedenfalls hinüber, damit nicht der König und alles Volk, das bei ihm ist, verschlungen werde. Jonathan aber, und Achimaaz {Vergl. Kap. 15,36} standen bei En-Rogel {die Walkerquelle, südöstlich von Jerusalem} (eine Magd ging nämlich hin und berichtete ihnen, und sie gingen hin und berichteten dem König David; denn sie durften sich nicht sehen lassen, indem sie in die Stadt kamen) {O. dass sie in die Stadt hätten kommen können}. Und ein Knabe sah sie und berichtete es Absalom. Da gingen sie beide eilends und kamen in das Haus eines Mannes zu Bachurim; der hatte einen Brunnen in seinem Hofe, und sie stiegen dort hinab. Und das Weib nahm eine Decke und breitete sie über den Brunnen, und streute Grütze darüber aus, so dass nichts bemerkt wurde. Und die Knechte Absaloms kamen zu dem Weibe ins Haus und sprachen: Wo sind Achimaaz und Jonathan? Und das Weib sprach zu ihnen: Sie sind über das Wasserbächlein gegangen. Und sie suchten, aber sie fanden sie nicht, und kehrten nach Jerusalem zurück. Und es geschah, nachdem sie weggegangen waren, da stiegen sie aus dem Brunnen herauf und gingen hin und berichteten dem König David; und sie sprachen zu David: Machet euch auf und gehet eilends über das Wasser, denn so hat Ahitophel wider euch geraten. Da machte David sich auf, und alles Volk, das bei ihm war, und sie gingen über den Jordan; bis der Morgen hell wurde, ward auch nicht einer vermisst, der nicht über den Jordan gegangen wäre. Als aber Ahitophel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt worden war, sattelte er den Esel und machte sich auf und zog nach seinem Hause, nach seiner Stadt; und er bestellte sein Haus und erdrosselte sich; und er starb und wurde begraben im Begräbnis seines Vaters. Und David kam nach Machanaim; und Absalom ging über den Jordan, er und alle Männer von Israel mit ihm. Und Absalom setzte Amasa an Joabs Statt über das Heer. Amasa war aber der Sohn eines Mannes, dessen Name Jithra war, der Israelit {Wahrsch. zu lesen: der Ismaelit; wie 1. Chron. 2,17}, der zu Abigail eingegangen war, der Tochter des Nahas, der Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs. Und Israel und Absalom lagerten sich im Lande Gilead. Und es geschah, als David nach Machanaim kam, da brachten Schobi, der Sohn des Nahas, aus Rabba der Kinder Ammon, und Makir, der Sohn Ammiels, aus Lodebar, und Barsillai, der Gileaditer, aus Rogelim, Betten und Becken und Töpfergefässe, und Weizen und Gerste und Mehl, und geröstete Körner und Bohnen und Linsen und Geröstetes {Eig. geröstete Körner} davon, und Honig und geronnene Milch, und Kleinvieh und Kuhkäse zu David und zu dem Volke, das bei ihm war, dass sie ässen; denn sie sprachen: Das Volk ist hungrig und matt und durstig in der Wüste. Und David musterte das Volk, das bei ihm war, und setzte über sie Oberste über tausend und Oberste über hundert. Und David entsandte das Volk: ein Drittel unter der Hand Joabs und ein Drittel unter der Hand Abisais, des Sohnes der Zeruja, des Bruder Joabs, und ein Drittel unter der Hand Ittais, des Gathiters. Und der König sprach zu dem Volke: Auch ich werde gewisslich mit euch ausziehen. Aber das Volk sprach: Du sollst nicht ausziehen; denn wenn wir fliehen müssten, so würden sie nicht auf uns den Sinn richten; und wenn die Hälfte von uns stürbe, so würden sie nicht auf uns den Sinn richten; denn du bist wie unser zehntausend. So ist es nun besser, dass du uns von der Stadt aus zum Beistande bist. Und der König sprach zu ihnen: Was gut ist in euren Augen, will ich tun. Und der König stellte sich an die Seite des Tores, und alles Volk zog aus zu {O. nach} Hunderten und zu {O. nach} Tausenden. Und der König gebot Joab und Abisai und Ittai und sprach: Verfahret mir gelinde mit dem Jüngling, mit Absalom! Und alles Volk hörte es, als der König allen Obersten wegen Absaloms gebot. Und das Volk zog aus ins Feld, Israel entgegen; und die Schlacht fand statt im Walde Ephraim. Und das Volk von Israel wurde daselbst vor den Knechten Davids geschlagen, und die Niederlage wurde daselbst gross an jenem Tage: 20000 Mann. Und die Schlacht breitete sich daselbst aus über das ganze Land; und der Wald frass mehr unter dem Volke, als das Schwert an jenem Tage frass. Und Absalom stiess auf die Knechte Davids; und Absalom ritt auf einem Maultier, und das Maultier kam unter die verschlungenen Zweige einer grossen Terebinthe; und er blieb mit dem Haupte an der Terebinthe hangen, und schwebte zwischen Himmel und Erde; das Maultier aber, das unter ihm war, lief davon. Und ein Mann sah es und berichtete es Joab und sprach: Siehe, ich habe Absalom an einer Terebinthe hangen sehen. Da sprach Joab zu dem Manne, der es ihm berichtete: Siehe, wenn du ihn gesehen hast, warum hast du ihn nicht daselbst zu Boden geschlagen? und an mir war es, dir zehn Sekel Silber und einen Gürtel zu geben. Aber der Mann sprach zu Joab: Und wenn ich tausend Sekel Silber auf meinen Händen wöge, würde ich meine Hand nicht nach des Königs Sohn ausstrecken; denn vor unseren Ohren hat der König dir und Abisai und Ittai geboten und gesagt: Seid vorsichtig, wer es auch sei, mit dem {O. Nehmet in acht ... den} Jüngling mit Absalom! Hätte ich aber trüglich gegen sein Leben gehandelt, - und es bleibt ja keine Sache vor dem König verborgen - so würdest du {And. l.: Oder ich hätte trüglich gehandelt gegen mein Leben; denn es bleibt... und du würdest usw.} selbst wider mich auftreten {Eig. dich auf die gegenüberliegende Seite stellen}. Da sprach Joab: Ich mag nicht also vor dir warten. Und er nahm drei Spiesse in seine Hand und stiess sie in das Herz Absaloms, während er noch inmitten der Terebinthe lebte. Und zehn Knaben, Waffenträger Joabs, umgaben und erschlugen Absalom und töteten ihn. Und Joab stiess in die Posaune, und das Volk kehrte um von der Verfolgung Israels; denn Joab hielt das Volk ab {O. schonte das Volk}. Und sie nahmen Absalom und warfen ihn in eine {And.: die} grosse Grube im Walde, und errichteten über ihm einen sehr grossen Haufen Steine. Und ganz Israel floh, ein jeder nach seinem Zelte. Absalom aber hatte bei seinen Lebzeiten eine Denksäule genommen und sich aufgerichtet, die im Königstale steht; denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen in Erinnerung zu halten. Und er hatte die Denksäule nach seinem Namen genannt; und man nennt sie das Denkmal Absaloms, bis auf diesen Tag. Und Achimaaz, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch hinlaufen und dem König Botschaft bringen, dass Jahwe ihm Recht verschafft hat von der Hand {Eig. von der Hand weg, d.h. durch Befreiung aus derselben; so auch V.31} seiner Feinde. Aber Joab sprach zu ihm: Du sollst nicht Bote sein an diesem Tage, sondern du magst an einem anderen Tage Botschaft bringen; doch an diesem Tage sollst du nicht Botschaft bringen, da ja der Sohn des Königs tot ist. Und Joab sprach zu dem Kuschiten: Gehe hin, berichte dem König, was du gesehen hast. Und der Kuschit beugte sich nieder vor Joab und lief hin. Da sprach Achimaaz, der Sohn Zadoks, wiederum zu Joab: Was auch geschehen möge, lass doch auch mich hinter dem Kuschiten herlaufen! Und Joab sprach: Warum willst du denn laufen, mein Sohn, da für dich keine einträgliche Botschaft da ist? - Was auch geschehen möge, ich will laufen. - Und er sprach zu ihm: Laufe! Und Achimaaz lief den Weg des Jordankreises und kam dem Kuschiten zuvor. Und David sass zwischen den beiden Toren; und der Wächter ging auf das Dach des Tores, auf die Mauer, und er erhob seine Augen und sah, und siehe, ein Mann, der allein lief. Und der Wächter rief und berichtete es dem König. Und der König sprach: Wenn er allein ist, so ist eine Botschaft in seinem Munde. Und er kam stets näher und näher. Da sah der Wächter einen anderen Mann laufen; und der Wächter rief dem Torhüter zu {And. l.: gegen das Tor hin} und sprach: Siehe, ein Mann, der allein läuft! Und der König sprach: Auch dieser ist ein Bote. Und der Wächter sprach: Ich sehe den Lauf des ersten an für den Lauf des Achimaaz, des Sohnes Zadoks. Und der König sprach: Das ist ein guter Mann, und er kommt zu guter Botschaft. Und Achimaaz rief und sprach zu dem König: Friede {O. Heil}! Und er beugte sich vor dem König auf sein Antlitz zur Erde nieder und sprach: Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der die Männer überliefert hat, die ihre Hand erhoben haben wider meinen Herrn, den König! Und der König sprach: Geht es dem Jüngling, dem Absalom, wohl? Und Achimaaz sprach: Ich sah ein grosses Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht absandte; aber ich weiss nicht, was es war. Und der König sprach: Wende dich, stelle dich hierher. Und er wandte sich und blieb stehen. Und siehe, der Kuschit kam, und der Kuschit sprach: Mein Herr, der König, lasse sich die Botschaft bringen, dass Jahwe dir heute Recht verschafft hat von der Hand aller, die wider dich aufgestanden sind. Und der König sprach zu dem Kuschiten: Geht es dem Jüngling, dem Absalom, wohl? Und der Kuschit sprach: Wie dem Jüngling, so möge es den Feinden des Königs, meines Herrn, ergehen und allen, die wider dich aufgestanden sind zum Bösen! Da wurde der König sehr bewegt, und er stieg hinauf in das Obergemach des Tores und weinte; und während er ging, sprach er also: Mein Sohn Absalom! mein Sohn, mein Sohn Absalom! wäre ich doch an deiner Statt gestorben! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! Und es wurde Joab berichtet: Siehe, der König weint und trauert um Absalom. Und der Sieg wurde an jenem Tage zur Trauer für das ganze Volk; denn das Volk hörte an jenem Tage sagen: Der König ist betrübt um seinen Sohn. Und das Volk stahl sich in die Stadt hinein an jenem Tage, wie ein Volk sich wegstiehlt, das zu Schanden geworden, wenn es im Streit geflohen ist. Und der König hatte sein Angesicht verhüllt, und der König schrie mit lauter Stimme: Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn! Da begab sich Joab zum König ins Haus und sprach: Du hast heute das Angesicht aller deiner Knechte beschämt, die heute dein Leben errettet haben und das Leben deiner Söhne und deiner Töchter, und das Leben deiner Weiber und das Leben deiner Kebsweiber, indem du liebst, die dich hassen, und hassest, die dich lieben; denn du hast heute kundgetan, dass dir Oberste und Knechte nichts sind; denn heute erkenne ich, dass, wenn Absalom lebendig und wir alle heute tot wären, dass es dann recht wäre in deinen Augen. Und nun mache dich auf, gehe hinaus und rede zum Herzen deiner Knechte; denn ich schwöre bei Jahwe, wenn du nicht hinausgehst, so wird diese Nacht nicht ein Mann bei dir bleiben; und das wäre schlimmer für dich als alles Übel, das über dich gekommen ist von deiner Jugend an bis jetzt. Da machte der König sich auf und setzte sich in das Tor. Und man berichtete allem Volke und sprach: Siehe, der König sitzt im Tore! Da kam alles Volk vor den König. Israel aber war geflohen, ein jeder nach seinen Zelten. Und das ganze Volk haderte miteinander unter allen Stämmen Israels und sprach: Der König hat uns aus der Hand unserer Feinde errettet, und er hat uns befreit aus der Hand der Philister; und jetzt ist er vor Absalom aus dem Lande geflohen. Absalom aber, den wir über uns gesalbt hatten, ist im Streit gestorben; und nun, warum schweiget ihr davon, den König zurückzuführen? Und der König David sandte zu Zadok und zu Abjathar, den Priestern, und sprach: Redet zu den Ältesten von Juda und sprechet: Warum wollt ihr die letzten sein, den König in sein Haus zurückzuführen? denn die Rede des ganzen Israel ist {O. war} zum König in sein Haus gekommen. Meine Brüder seid ihr, ihr seid mein Gebein und mein Fleisch; und warum wollt ihr die letzten sein, den König zurückzuführen? Und zu Amasa sollt ihr sagen: Bist du nicht mein Gebein und mein Fleisch {Siehe Kap. 17,25; 1. Chron. 2,15-17}? So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn du nicht alle Tage Heeroberster vor mir sein sollst an Joabs Statt! Und er neigte das Herz aller Männer von Juda wie eines Mannes Herz; und sie entboten dem Könige: Kehre zurück, du und alle deine Knechte. Und der König kehrte zurück und kam bis an den Jordan; und Juda kam nach Gilgal, dem König entgegen, um den König über den Jordan zu führen. Da eilte Simei, der Sohn Geras, der Benjaminiter, der von Bachurim war, und kam mit den Männern von Juda herab, dem König David entgegen; und mit ihm waren tausend Mann von Benjamin, und Ziba, der Diener des Hauses Sauls, und seine fünfzehn Söhne und seine zwanzig Knechte mit ihm; und sie zogen über den Jordan, dem König entgegen {O. vor dem König hin}. (Eine Fähre aber fuhr über, um das Haus des Königs hinüberzuführen und zu tun, was gut war in seinen Augen.) Und Simei, der Sohn Geras, fiel vor dem König nieder, als er im Begriff stand, über den Jordan zu fahren. Und er sprach zu dem König: Mein Herr wolle mir keine Verschuldung zurechnen; und gedenke nicht, wie dein Knecht sich vergangen hat an dem Tage, da mein Herr, der König, aus Jerusalem zog, dass der König es zu Herzen nehme! Denn dein Knecht weiss wohl, dass ich gesündigt habe. Und siehe, ich bin heute gekommen, der erste vom ganzen Hause Joseph, um hinabzugehen, meinem Herrn, dem König, entgegen. Und Abisai, der Sohn der Zeruja, antwortete und sprach: Sollte nicht Simei dafür getötet werden, dass er dem Gesalbten Jahwes geflucht hat? Aber David sprach: Was haben wir miteinander zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja, dass ihr mir heute zu Widersachern werdet? Sollte heute ein Mann in Israel getötet werden? Denn weiss ich nicht, dass ich heute König bin über Israel? Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht sterben! Und der König schwur ihm. Und Mephiboseth, der Sohn Sauls, kam herab, dem König entgegen. Und er hatte seine Füsse nicht gereinigt und seinen Bart nicht gemacht und seine Kleider nicht gewaschen von dem Tage an, da der König weggegangen war, bis zu dem Tage, da er in Frieden einzog. Und es geschah, als Jerusalem {Viell. ist zu lesen: als er von Jerusalem} dem König entgegenkam, da sprach der König zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mephiboseth? Und er sprach: Mein Herr König! mein Knecht hat mich betrogen; denn dein Knecht sprach: Ich will mir den Esel satteln und darauf reiten und mit dem König ziehen, denn dein Knecht ist lahm; und er hat deinen Knecht bei meinem Herrn, dem König verleumdet. Aber mein Herr, der König, ist wie ein {O. der} Engel Gottes: so tue, was gut ist in deinen Augen. Denn das ganze Haus meines Vaters war nichts anderes als Männer des Todes vor meinem Herrn, dem König; und doch hast du deinen Knecht unter die gesetzt, welche an deinem Tische essen. Und was für ein Recht habe ich noch? Und um was hätte ich noch zum König zu schreien? Und der König sprach zu ihm: Warum redest du noch von deinen Sachen? Ich sage: Du und Ziba, ihr sollt die Felder teilen. Da sprach Mephiboseth zu dem König: Er mag auch das Ganze nehmen, nachdem mein Herr, der König, in Frieden in sein Haus gekommen ist. Und Barsillai, der Gileaditer, kam von Rogelim herab und ging mit dem König über den Jordan, um ihn über den Jordan zu geleiten. Barsillai war aber sehr alt, ein Mann von achtzig Jahren; und er hatte den König versorgt, als er zu Machanaim weilte, denn er war ein sehr reicher Mann. Und der König sprach zu Barsillai: Gehe du mit mir hinüber, und ich will dich bei mir versorgen zu Jerusalem. Und Barsillai sprach zu dem König: Wie viel sind noch der Tage meiner Lebensjahre, dass ich mit dem König nach Jerusalem hinaufziehen sollte? Ich bin heute achtzig Jahre alt; kann ich Gutes und Schlechtes unterscheiden? oder kann dein Knecht schmecken, was ich esse und was ich trinke? oder kann ich noch auf die Stimme der Sänger und der Sängerinnen horchen? Und warum sollte dein Knecht meinem Herrn, dem König, noch zur Last sein? Dein Knecht würde nur auf kurze Zeit {O. will nur ein wenig} mit dem König über den Jordan gehen; und warum sollte der König mir diese Vergeltung erweisen? Lass doch deinen Knecht zurückkehren, dass ich in meiner Stadt sterbe, bei dem Grabe meines Vaters und meiner Mutter. Aber siehe, hier ist dein Knecht Kimham: er möge mit meinem Herrn, dem König, hinübergehen; und tue ihm, was gut ist in deinen Augen. Und der König sprach: Kimham soll mit mir hinübergehen, und ich will ihm tun, was gut ist in deinen Augen; und alles, was du von mir begehren wirst, will ich für dich tun. Und alles Volk ging über den Jordan, und auch der König ging hinüber. Und der König küsste Barsillai und segnete ihn; und er kehrte an seinen Ort zurück. Und der König ging hinüber nach Gilgal, und Kimham ging mit ihm hinüber. Und alles Volk von Juda, und auch die Hälfte des Volkes von Israel, führte den König hinüber. Und siehe, alle Männer von Israel kamen zu dem König und sprachen zu dem König: Warum haben unsere Brüder, die Männer von Juda, dich weggestohlen und den König und sein Haus und alle Männer Davids mit ihm über den Jordan geführt? Und alle Männer von Juda antworteten den Männern von Israel: Weil der König mir nahe steht; und warum bist du denn über diese Sache erzürnt? Haben wir etwa von dem König Nahrung empfangen, oder hat er uns irgend ein Geschenk gemacht? Aber die Männer von Israel antworteten den Männern von Juda und sprachen: Ich habe zehn Teile an dem König, und habe auch an David mehr Anrecht als du; und warum hast du mich gering geachtet? und ist nicht mein Wort das erste gewesen, meinen König zurückzuführen? Und das Wort der Männer von Juda war härter als das Wort der Männer von Israel. Und daselbst war zufällig ein Mann Belials, sein Name war Scheba, der Sohn Bikris, ein Benjaminiter; und er stiess in die Posaune und sprach: Wir haben kein Teil an David und kein Erbteil an dem Sohne Isais! Ein jeder zu seinen Zelten, Israel! Da zogen alle Männer von Israel von David hinweg, Scheba, dem Sohne Bikris, nach. Die Männer von Juda aber hingen ihrem König an, vom Jordan bis Jerusalem. Und David kam nach seinem Hause, nach Jerusalem. Und der König nahm die zehn Kebsweiber, die er zurückgelassen hatte, um das Haus zu bewahren, und tat sie in Gewahrsam {W. in ein Haus des Gewahrsams} und versorgte sie; er ging aber nicht zu ihnen ein; und sie waren eingeschlossen bis zum Tage ihres Todes, als Witwen lebend. Und der König sprach zu Amasa: Berufe mir die Männer von Juda binnen drei Tagen, und stelle dich selbst hier ein. Und Amasa ging hin, Juda zu berufen; aber er verzog über die bestimmte Zeit, die er ihm bestimmt hatte. Da sprach David zu Abisai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bikris, mehr Übles tun als Absalom. Nimm du die Knechte deines Herrn und jage ihm nach, ob er nicht feste Städte für sich gefunden und sich unseren Augen entzogen hat. Da zogen die Männer Joabs aus, ihm nach, und die Kerethiter und die Pelethiter {S. die Anm. zu Kap. 8,18} und alle die Helden; und sie zogen aus von Jerusalem, um Scheba, dem Sohne Bikris, nachzujagen. Sie waren bei dem grossen Steine, der zu Gibeon ist, da kam Amasa ihnen entgegen. Und Joab war mit seinem Waffenrock als seinem Gewande umgürtet, und darüber war der Gürtel des Schwertes, das in seiner Scheide an seinen Lenden befestigt war; und als er hervortrat, fiel es heraus. Und Joab sprach zu Amasa: Geht es dir wohl, mein Bruder? Und Joab fasste mit der rechten Hand Amasas Bart, um ihn zu küssen. Amasa hatte aber nicht achtgegeben auf das Schwert, das in Joabs Hand war; und Joab {W. er} schlug ihn damit in den Bauch und schüttete seine Eingeweide aus zur Erde, und gab ihm keinen zweiten Schlag; und er starb. Joab aber und Abisai, sein Bruder, jagten Scheba, dem Sohne Bikris, nach. Und ein Mann von den Knaben Joabs blieb bei Amasa {W. bei ihm} stehen und sprach: Wer Joab lieb hat und wer für David ist, folge Joab nach! Amasa aber wälzte sich im Blute mitten auf der Strasse; und als der Mann sah, dass alles Volk stehen blieb, schaffte er Amasa von der Strasse auf das Feld und warf ein Oberkleid über ihn, da er sah, dass jeder, der an ihn herankam, stehen blieb. Als er von der Strasse weggeschafft war, zog jedermann vorüber, Joab nach, um Scheba, dem Sohne Bikris, nachzujagen. Und er durchzog alle Stämme Israels nach Abel und Beth-Maaka {Viell. ist wie V.15 zu lesen: Abel-Beth-Maaka} und ganz Berim; und sie versammelten sich {Nach and. Lesart: Beth-Maaka ; und alle Auserlesenen versammelten sich} und kamen ihm ebenfalls nach. Und sie kamen und belagerten ihn in Abel-Beth-Maaka, und sie schütteten einen Wall gegen die Stadt auf, so dass derselbe an der Vormauer stand; und alles Volk, das mit Joab war, unterwühlte die Mauer, um sie zu stürzen. Da rief ein kluges Weib aus der Stadt: Höret höret! Sprechet doch zu Joab: Nahe hierher, dass ich zu dir rede! Und er näherte sich ihr. Und das Weib sprach: Bist du Joab? Und er sprach: Ich bin's. Und sie sprach zu ihm: Höre die Worte deiner Magd! Und er sprach: Ich höre. Und sie sprach und sagte: Früher pflegte man zu sprechen und zu sagen: Man frage nur in Abel; und so war man fertig {O. so kam man zum Ziel}. Ich bin von den Friedsamen, den Getreuen Israels; du suchst eine Stadt und Mutter in Israel zu töten. Warum willst du das Erbteil Jahwes verschlingen? Und Joab antwortete und sprach: Fern, fern sei es von mir, dass ich verschlingen und dass ich verderben sollte! Die Sache ist nicht also; sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name ist Scheba, der Sohn Bikris, hat seine Hand wider den König, wider David, erhoben; ihn allein gebet heraus, so will ich von der Stadt abziehen. Und das Weib sprach zu Joab: Siehe, sein Kopf soll dir über die Mauer zugeworfen werden. Und das Weib kam zu dem ganzen Volke mit ihrer Klugheit; und sie hieben Scheba, dem Sohne Bikris, den Kopf ab und warfen ihn Joab zu. Und er stiess in die Posaune, und sie zerstreuten sich von der Stadt hinweg, ein jeder nach seinen Zelten; und Joab kehrte zu dem König nach Jerusalem zurück. Und Joab war über das ganze Heer Israels; und Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Kerethiter und über die Pelethiter {S. die Anm. zu Kap. 8,18 und 2. Kön. 11,4}; und Adoram war über die Fron {O. die Abgaben}; und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Geschichtsschreiber {S. die Anm. zu Kap. 8,16}; und Scheja {O. Schewa} war Schreiber; und Zadok und Abjathar waren Priester; und auch Ira, der Jairiter, war Krondiener {O. vertrauter Rat} Davids. Und es war Hungersnot in den Tagen Davids drei Jahre, Jahr auf Jahr. Und David suchte das Angesicht Jahwes; und Jahwe sprach: Es ist wegen Sauls und wegen des Bluthauses, weil er die Gibeoniter getötet hat. Da berief der König die Gibeoniter und redete zu ihnen. (Die Gibeoniter waren aber nicht von den Kindern Israel, sondern von dem Reste der Amoriter; und die Kinder Israel hatten ihnen geschworen; Saul aber suchte sie zu erschlagen, da er für die Kinder Israel und Juda eiferte.) Und David sprach zu den Gibeonitern: Was soll ich für euch tun, und womit soll ich Sühnung tun, dass ihr das Erbteil Jahwes segnet? Und die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Silber und Gold zu tun betreffs Sauls und betreffs seines Hauses, und es ist uns nicht darum zu tun, jemand in Israel zu töten. Und er sprach: Was ihr saget, will ich für euch tun. Da sprachen sie zu dem König: Der Mann, der uns vernichtet hat, und der wider uns sann, dass wir vertilgt würden, um nicht mehr zu bestehen in allen Grenzen Israels: - man gebe uns sieben Männer von seinen Söhnen, dass wir sie dem Jahwe aufhängen {S. die Anm. zu 4. Mose 25,4} zu Gibea Sauls, des Erwählten {Viell. ist zu lesen: auf dem Berge; vergl. 1. Sam. 15,5 und hier V.9} Jahwes. Und der König sprach: Ich will sie geben. Aber der König verschonte Mephiboseth, den Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, um des Schwures Jahwes willen, der zwischen ihnen war, zwischen David und Jonathan, dem Sohne Sauls. Und der König nahm die beiden Söhne Rizpas, der Tochter Ajas, die sie dem Saul geboren hatte, Armoni und Mephiboseth, und die fünf Söhne Michals {Wahrsch. Merabs; s. 1. Sam. 18, 19}, der Tochter Sauls, die sie dem Adriel geboren hatte, dem Sohne Barsillais, des Meholathiters, und er gab sie in die Hand der Gibeoniter; und sie hängten sie auf dem Berge vor Jahwe auf. Und es fielen die sieben zugleich, und sie wurden getötet in den ersten Tagen der Ernte, im Anfang der Gerstenernte. Da nahm Rizpa, die Tochter Ajas, Sacktuch, und breitete es sich aus auf dem Felsen, vom Anfang der Ernte an, bis das Wasser vom Himmel über sie troff {d.h. die Gehängten}; und sie liess das Gevögel des Himmels nicht auf ihnen ruhen bei Tage, noch das Getier des Feldes bei Nacht. Und es wurde David berichtet, was Rizpa, die Tochter Ajas, das Kebsweib Sauls, getan hatte. Da ging David hin und nahm von den Bürgern von Jabes-Gilead die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonathan, welche sie von dem Marktplatze zu Beth-Schan heimlich weggenommen, wo die Philister sie aufgehängt hatten an dem Tage, da die Philister Saul schlugen auf dem Gilboa. Und er brachte die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonathan von dannen herauf; und man sammelte die Gebeine der Gehängten, und begrub sie bei den Gebeinen Sauls und Jonathans, seines Sohnes, im Lande Benjamin, zu Zela, im Begräbnis seines Vaters Kis; und man tat alles, was der König geboten hatte. Und danach liess Gott sich für das Land erbitten. Und wiederum entstand ein Streit der Philister mit Israel. Und David zog hinab, und seine Knechte mit ihm, und sie stritten mit den Philistern. Und David war ermattet; und Jischbi-Benob, der von den Söhnen des Rapha {d.h. des Riesen} war (das Gewicht seiner Lanzenspitze war dreihundert Sekel Erz an Gewicht, und er war neu gerüstet), gedachte David zu erschlagen. Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, kam ihm zu Hilfe und schlug den Philister und tötete ihn. Damals schwuren die Männer Davids ihm zu und sprachen: Du sollst nicht mehr mit uns ausziehen zum Streit, dass du die Leuchte Israels nicht auslöschest! Und {1. Chron. 20,4} es geschah hernach, da begann wiederum der Streit mit den Philistern, zu Gob. Damals erschlug Sibbekai, der Huschathiter, den Saph, der von den Söhnen des Rapha war. Und wiederum begann der Streit mit den Philistern, zu Gob. Und Elchanan, der Sohn Jaare-Orgims, der Bethlehemiter, erschlug Goliath, den Gathiter {Wahrsch. ist zu l.: der Sohn Jairs, der Bethlehemiter, erschlug den Bruder Goliaths, des Gathiters; wie 1. Chron. 20,5}; und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum. Und wiederum entstand ein Streit zu Gath. Da war ein Mann von grosser Länge, und er hatte je sechs Finger an seinen Händen und je sechs Zehen an seinen Füssen, 24 an der Zahl; und auch er war dem Rapha geboren worden. Und er höhnte Israel; und Jonathan, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, erschlug ihn. Diese vier wurden dem Rapha zu Gath geboren; und sie fielen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte. Und David redete zu Jahwe die Worte dieses Liedes an dem Tage, da Jahwe ihn aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte; und er sprach {Vergl. Ps. 18}: Jahwe ist mein Fels {W. mir mein Fels} und meine Burg und mein Erretter. / Gott ist mein Fels {W. Gott meines Felsens}, auf ihn werde ich trauen, /mein Schild und das Horn meines Heils, /meine hohe Feste und meine Zuflucht. /Mein Retter, von Gewalttat wirst du mich retten! / Ich werde Jahwe anrufen, der zu loben ist, und ich werde gerettet werden von meinen Feinden. Denn mich umfingen die Wogen des Todes, die Ströme {Eig. Wildbäche} Belials erschreckten mich; die Bande des Scheols umringten mich, es ereilten mich die Fallstricke des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich zu Jahwe, und ich rief zu meinem Gott; und er hörte aus seinem Tempel {Eig. Palast} meine Stimme, und mein Schrei kam in seine Ohren. Da wankte und bebte die Erde; die Grundfesten des Himmels zitterten und wankten, weil er entbrannt war. Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer frass aus seinem Munde; glühende Kohlen brannten aus ihm. Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war unter seinen Füssen. Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher, und er erschien auf den Fittichen des Windes. Und Finsternis machte er rings um sich her zum Gezelt, Sammlung der Wasser, dichtes Himmelsgewölk. Aus dem Glanze vor ihm brannten feurige Kohlen. Es donnerte Jahwe vom Himmel her, und der Höchste liess seine Stimme erschallen. Und er schoss Pfeile und zerstreute sie {d.h. die Feinde}, seinen Blitz, und verwirrte sie {d.h. die Feinde}. Da wurden gesehen die Betten des Meeres, aufgedeckt die Grundfesten des Erdkreises durch das Schelten Jahwes, vor dem Schnauben des Hauches seiner Nase. Er streckte seine Hand aus von der Höhe, er nahm mich, er zog mich aus grossen Wassern; Er errettete mich von meinem starken Feinde, von meinen Hassern; denn sie waren mächtiger als ich. Sie ereilten mich am Tage meines Unglücks, aber Jahwe ward mir zur Stütze. Und er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Lust an mir hatte. Jahwe vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände erstattete er mir. Denn ich habe bewahrt die Wege Jahwes, und bin von meinem Gott nicht frevelhaft abgewichen. Denn alle seine Rechte waren vor mir, und seine Satzungen - ich bin nicht davon gewichen; Und ich war vollkommen {O. redlich, untadelig, lauter; so auch V.26. 31. 33} gegen ihn und hütete mich vor meiner Ungerechtigkeit. Und Jahwe erstattete mir nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Reinheit vor seinen Augen. Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den vollkommenen Mann erzeigst du dich vollkommen; gegen den Reinen erzeigst du dich rein, und gegen den Verkehrten erzeigst du dich entgegenstreitend {Eig. verdreht}. Und du wirst retten das elende Volk; aber deine Augen sind wider die Hoffärtigen {Eig. Hohen, Stolzen}, die du erniedrigen wirst. Denn du bist meine Leuchte, Jahwe; und Jahwe erhellt meine Finsternis. Denn mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen. Gott - {El} sein Weg ist vollkommen; Jahwes Wort ist geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn trauen. Denn wer ist Gott {El}, ausser Jahwe, und wer ein Fels, ausser unserem Gott? Gott {El} ist meine starke Feste, und er lenkt {Wahrsch. ist nach Ps. 18,32 zu l.: er macht} vollkommen meinen Weg. Er macht meine Füsse denen der Hindinnen gleich, und stellt mich hin auf meine Höhen. Er lehrt meine Hände den Streit, und meine Arme spannen den ehernen Bogen. Und du gabst mir den Schild deines Heils, und deine Herablassung machte mich gross. Du machtest Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knöchel haben nicht gewankt. Meinen Feinden jagte ich nach und vertilgte sie; und ich kehrte nicht um, bis sie aufgerieben waren. Und ich rieb sie auf und zerschmetterte sie; und sie standen nicht wieder auf, und sie fielen unter meine Füsse. Und du umgürtetest mich mit Kraft zum Streit, beugtest unter mich, die wider mich aufstanden. Und du gabst mir den Rücken meiner Feinde; meine Hasser, ich vernichtete sie. Sie blickten umher, und kein Retter war da - zu Jahwe, und er antwortete ihnen nicht. Und ich zermalmte sie wie Staub der Erde; wie Strassenkot zertrat, zerstampfte ich sie. Und du errettetest mich aus den Streitigkeiten meines Volkes; du bewahrtest mich auf zum Haupte der Nationen; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir {O. diente mir}. Die Söhne der Fremde unterwarfen sich mir mit Schmeichelei {Eig. heuchelten mir (d.h. Gehorsam)}; beim Hören des Ohres gehorchten sie mir. Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Schlössern. Jahwe lebt, und gepriesen sei mein Fels! und erhoben werde der Gott, der Fels {W. des Felsens} meines Heils! Der Gott {El}, der mir Rache gab und die Völker unter mich niederwarf; und der mich herausführte aus der Mitte meiner Feinde. Ja, du erhöhtest mich über die, welche wider mich aufstanden, von dem Manne der Gewalttat befreitest du mich. Darum, Jahwe, will ich dich preisen unter den Nationen und Psalmen singen {Eig. und singspielen} deinem Namen, Dich, der gross macht die Rettungen seines Königs, und Güte erweist seinem Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich. Und dies sind die letzten Worte Davids: Es spricht David {Eig. Spruch Davids}, der Sohn Isais, und es spricht der hochgestellte Mann, der Gesalbte des Gottes Jakobs und der Liebliche in Gesängen {Dasselbe Wort wie Psalm, Singspiel} Israels: Der Geist Jahwes hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge. Es hat gesprochen der Gott Israels, der Fels Israels zu mir geredet: Ein Herrscher unter {O. über die} den Menschen, gerecht, ein Herrscher in Gottesfurcht; und er wird sein wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken: von ihrem Glanze nach dem Regen sprosst das Grün aus der Erde. Obwohl mein Haus nicht also ist bei Gott, so hat er mir doch einen ewigen Bund gesetzt, geordnet in allem und verwahrt; denn dies ist all meine Rettung und all mein Begehr, obwohl er es nicht sprossen lässt {Denn ist nicht also mein Haus bei Gott? Denn er hat mir einen ewigen Bund gesetzt ...; denn all meine Rettung und all mein Begehr, sollte er sie nicht sprossen lassen?}! Aber die Söhne Belials sind allesamt wie Dornen, die man wegwirft; denn mit der Hand fasst man sie nicht an; Und der Mann, der sie anrührt, versieht sich mit Eisen und Speeresschaft; und mit Feuer werden sie gänzlich verbrannt an ihrer Stätte. - Dies {1. Chron. 11,10} sind die Namen der Helden, welche David hatte: Joscheb-Baschebeth, der Tachkemoniter {Wahrsch. zu l.: Jaschobam, der Hakmoniter; wie 1. Chron. 11,11}, das Haupt der Anführer {O. Ritter. Die Bedeutung des hebr. Wortes ist ungewiss}; er... Adino, der Ezniter, war wider {O. zu lesen wie 1. Chron. 11,11:... Anführer; er schwang seinen Speer wider usw.} achthundert, die er auf einmal erschlug. Und nach ihm Eleasar, der Sohn Dodos, der Sohn eines Achochiters; er war unter den drei Helden mit David, als sie die Philister verhöhnten, die daselbst zum Streit versammelt waren, und als die Männer von Israel wegzogen. Selbiger machte sich auf und schlug unter den Philistern, bis seine Hand ermüdete und seine Hand am Schwerte klebte; und Jahwe schaffte an jenem Tage eine grosse Rettung. Das Volk aber kehrte um, ihm nach, nur um zu plündern. Und nach ihm Schamma, der Sohn Ages, des Harariters. Und die Philister versammelten sich zu einer Schar; und es war daselbst ein Ackerstück voll Linsen; das Volk aber floh vor den Philistern. Da stellte er sich mitten auf das Stück und rettete es und schlug die Philister; und Jahwe schaffte eine grosse Rettung. Und drei von den dreissig Häuptern gingen hinab und kamen zur Erntezeit zu David, in die Höhle Adullam; und eine Schar der Philister lagerte im Tale Rephaim. David war aber damals auf {O. in} der Bergfeste, und eine Aufstellung der Philister war damals zu Bethlehem. Und David hatte ein Gelüste und sprach: Wer wird mich mit Wasser tränken aus der Zisterne von Bethlehem, die am Tore ist? Da brachen die drei Helden durch das Lager der Philister und schöpften Wasser aus der Zisterne von Bethlehem, die am Tore ist, und trugen und brachten es zu David. Aber er wollte es nicht trinken und goss es aus als Trankopfer dem Jahwe; und er sprach: Fern sei es von mir, Jahwe, dass ich solches tue! Sollte ich das Blut der Männer trinken, die mit Gefahr ihres Lebens hingegangen sind? Und er wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden. Und Abisai, der Bruder Joabs, der Sohn der Zeruja, war ein Haupt der Drei. Und er schwang seinen Speer über dreihundert, die er erschlug; und er hatte einen Namen unter den Dreien. War er vor den Dreien {Wahrsch. ist zu l.: vor den Dreissig; wie V.23 und 1. Chron. 11,25} nicht geehrt {O. berühmt; so auch V.23}, so dass er ihr Oberster wurde? aber an die ersten Drei reichte er nicht. Und Benaja, der Sohn Jojadas, der Sohn eines tapferen Mannes, gross an Taten, von Kabzeel; selbiger erschlug zwei Löwen {O. Helden. H. Ariel: Gotteslöwen = mächtige Helden} von Moab. Und er stieg hinab und erschlug den Löwen in der Grube an einem Schneetage. Und er war es, der einen ägyptischen Mann erschlug, einen stattlichen Mann. Und der Ägypter hatte einen Speer in der Hand; er aber ging zu ihm hinab mit einem Stabe, und riss dem Ägypter den Speer aus der Hand und tötete ihn mit seinem eigenen Speere. Das tat Benaja, der Sohn Jojadas; und er hatte einen Namen unter den drei Helden. Vor den Dreissigen war er geehrt, aber an die ersten Drei reichte er nicht. Und David setzte ihn in seinen geheimen Rat. Asael, der Bruder Joabs, war unter den Dreissig; Elchanan, der Sohn Dodos, von Bethlehem; Schamma, der Haroditer; Elika, der Haroditer; Helez, der Paltiter; Ira, der Sohn Ikkesch', der Tekoiter; Abieser, der Anathothiter; Mebunnai, der Huschathiter; Zalmon, der Achochiter; Maharai, der Netophatiter; Heleb, der Sohn Baanas, der Netophatiter; Ittai, der Sohn Ribais, von Gibea der Kinder Benjamin; Benaja, der Pirhathoniter; Hiddai, von den Bächen {O. Flusstälern} Gaasch; Abi-Albon, der Arbathiter; Asmaweth, der Barchumiter; Eljachba, der Schaalboniter; Bne-Jaschen; Jonathan; Schamma, der Harariter; Achiam, der Sohn Scharars, der Arariter; Eliphelet, der Sohn Achasbais, des Sohnes des Maakathiters; Eliam, der Sohn Ahitophels, der Giloniter; Hezrai, der Karmeliter, Paarai, der Arbiter; Jigal, der Sohn Nathans, von Zoba; Bani, der Gaditer; Zelek, der Ammoniter; Nacharai, der Beerothiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja; Ira, der Jithriter; Gareb, der Jithriter; Urija, der Hethiter: in allem 37. Und {1. Chron. 21} der Zorn Jahwes entbrannte abermals wider Israel; und er reizte David wider sie, indem er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda! Da sprach der König zu Joab, dem Heerobersten, der bei ihm war: Gehe doch umher durch alle Stämme Israels, von Dan bis Beerseba, und mustert das Volk, damit ich die Zahl des Volkes wisse. Und Joab sprach zu dem König: Es möge Jahwe, dein Gott, zu dem Volke, so viele ihrer auch sind, hundertmal hinzufügen, während die Augen meines Herrn, des Königs, es sehen! Aber warum hat mein Herr, der König, Gefallen an dieser Sache? Aber das Wort des Königs blieb fest gegen Joab und gegen die Obersten des Heeres. Und Joab und die Obersten des Heeres zogen aus vor dem König, um das Volk Israel zu mustern. Und sie gingen über den Jordan und lagerten sich zu Aroer, rechts von der Stadt, die mitten im Flusstale von Gad liegt, und nach Jaser hin. Und sie kamen nach Gilead und in das Land Tachtim-Hodschi; und sie kamen nach Dan-Jaan und in die Umgegend von Zidon; und sie kamen zu der festen Stadt Zor {Tyrus} und zu allen Städten der Hewiter und der Kanaaniter; und sie zogen hinaus in den Süden von Juda nach Beerseba. Und sie zogen umher durch das ganze Land, und kamen am Ende von neun Monaten und zwanzig Tagen nach Jerusalem zurück. Und Joab gab die Zahl des gemusterten Volkes dem König an; und es waren in Israel 800000 Kriegsmänner, die das Schwert zogen, und der Männer von Juda 500000 Mann. Aber dem David schlug sein Herz {Eig. den David schlug sein Herz, d.h. sein Gewissen strafte ihn}, nachdem er das Volk gezählt hatte; und David sprach zu Jahwe: Ich habe sehr gesündigt in dem, was ich getan habe; und nun, Jahwe, lass doch die Ungerechtigkeit deines Knechtes vorübergehen, denn ich habe sehr töricht gehandelt! Und als David am Morgen aufstand, da geschah das Wort Jahwes zu Gad, dem Propheten, dem Seher Davids, indem er sprach: Gehe hin und rede zu David: So spricht Jahwe: Dreierlei lege ich dir vor {Eig. auf}; wähle dir eines davon, dass ich es dir tue. Und Gad kam zu David und tat es ihm kund und sprach zu ihm: Sollen dir sieben Jahre Hungersnot in dein Land kommen? oder willst du drei Monate vor deinen Feinden fliehen, indem sie dir nachjagen? oder soll drei Tage Pest in deinem Lande sein? Nun wisse und sieh, was für eine Antwort ich dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat. Und David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst! Mögen wir doch in die Hand Jahwes fallen, denn seine Erbarmungen sind gross; aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen! Da sandte Jahwe eine Pest unter Israel, vom Morgen an bis zur bestimmten Zeit; und es starben von dem Volke, von Dan bis Beerseba, 70000 Mann. Und als der Engel seine Hand gegen Jerusalem ausstreckte, um es zu verderben, da reute Jahwe des Übels, und er sprach zu dem Engel, der unter dem Volke verderbte: Genug! ziehe jetzt deine Hand ab. Der Engel Jahwes war aber bei der Tenne Arawnas, des Jebusiters. Und als David den Engel sah, der unter dem Volke schlug, sprach er zu Jahwe und sagte: Siehe, ich habe gesündigt, und ich habe verkehrt gehandelt; aber diese Schafe {Eig. diese, die Herde}, was haben sie getan? Es sei doch deine Hand wider mich, und wider das Haus meines Vaters! Und Gad kam zu David an selbigem Tage und sprach zu ihm: Gehe hinauf, errichte Jahwe einen Altar auf der Tenne Arawnas, des Jebusiters. Und David ging hinauf, nach dem Worte Gads, so wie Jahwe geboten hatte. Und Arawna blickte hin und sah den König und seine Knechte zu sich herüberkommen; da ging Arawna hinaus und beugte sich vor dem König nieder, mit seinem Antlitz zur Erde. Und Arawna sprach: Warum kommt mein Herr, der König, zu seinem Knechte? Und David sprach: Die Tenne von dir zu kaufen, um Jahwe einen Altar zu bauen, damit die Plage von dem Volke abgewehrt werde. Da sprach Arawna zu David: Mein Herr, der König, nehme und opfere, was gut ist in seinen Augen; siehe, die Rinder sind zum Brandopfer, und die Dreschwagen und die Geschirre der Rinder zum Holz: alles das, o König, gibt Arawna dem König. Und Arawna sprach zu dem König: Jahwe, dein Gott, nehme dich wohlgefällig an! Aber der König sprach zu Arawna: Nein, sondern kaufen will ich es von dir um einen Preis, und ich will Jahwe, meinem Gott, nicht umsonst Brandopfer opfern. Und David kaufte die Tenne und die Rinder um fünfzig Sekel Silber. Und David baute daselbst Jahwe einen Altar, und opferte Brandopfer und Friedensopfer. Und Jahwe liess sich für das Land erbitten, und die Plage wurde von Israel abgewehrt.
Und der König David war alt, wohlbetagt; und sie bedeckten ihn mit Kleidern, aber er wurde nicht warm. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Man suche meinem Herrn, dem König, ein Mädchen, eine Jungfrau; und sie stehe vor dem König und sei ihm eine Pflegerin, und sie schlafe an deinem Busen, dass mein Herr, der König, warm werde. Und man suchte ein schönes Mädchen, in allen Grenzen Israels; und man fand Abischag, die Sunamitin, und brachte sie zu dem König. Und das Mädchen war überaus schön, und sie wurde dem König eine Pflegerin und bediente ihn; aber der König erkannte sie nicht. Adonija aber, der Sohn Haggiths, erhob sich und sprach: Ich will König werden! Und er schaffte sich Wagen und Reiter an, und fünfzig Mann, die vor ihm herliefen. Und sein Vater hatte ihn, so lange er lebte, nicht betrübt, dass er gesagt hätte: Warum tust du also? Und auch er war sehr schön von Gestalt; und Haggith {W. sie} hatte ihn nach Absalom geboren. Und er hatte Unterredungen mit Joab, dem Sohne der Zeruja, und mit Abjathar, dem Priester; und sie halfen Adonija und folgten ihm nach {W. sie halfen Adonija nach}. Aber Zadok, der Priester, und Benaja, der Sohn Jojadas, und Nathan, der Prophet, und Simei und Rei, und die Helden, welche David hatte, waren nicht mit Adonija. Und Adonija schlachtete Klein- und Rindvieh und Mastvieh bei dem Steine Socheleth, der neben En-Rogel ist; und er lud alle seine Brüder, die Söhne des Königs, und alle Männer von Juda, die Knechte des Königs. Nathan aber, den Propheten, und Benaja und die Helden und Salomo, seinen Bruder, lud er nicht. Da sprach Nathan zu Bathseba, der Mutter Salomos, und sagte: Hast du nicht gehört, dass Adonija, der Sohn Haggiths, König geworden ist? Und unser Herr David weiss es nicht. So komm nun, lass mich dir doch einen Rat geben, dass du dein Leben und das Leben deines Sohnes Salomo errettest. Gehe hin und tritt zum König David hinein, und sprich zu ihm: Hast du, mein Herr König, nicht deiner Magd geschworen und gesagt: Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein, und er soll auf meinem Throne sitzen? Und warum ist Adonija König geworden? Siehe, noch wirst du daselbst mit dem König reden, so werde ich nach dir hereinkommen und deine Worte bekräftigen {Eig. voll machen}. Und Bathseba ging zu dem König hinein, in das Gemach; der König aber war sehr alt, und Abischag, die Sunamitin, bediente den König. Und Bathseba verneigte sich und beugte sich nieder vor dem König. Und der König sprach: Was ist dir? Und sie sprach zu ihm: Mein Herr, du hast ja deiner Magd bei Jahwe, deinem Gott, geschworen: Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein, und er soll auf meinem Throne sitzen; und nun, siehe, Adonija ist König geworden, und du, mein Herr König, weisst es nicht. Und er hat Rinder und Mastvieh und Kleinvieh geschlachtet in Menge, und hat alle Söhne des Königs und Abjathar, den Priester, und Joab, den Heerobersten, geladen; aber deinen Knecht Salomo hat er nicht geladen. Und du, mein Herr König - die Augen von ganz Israel sind auf dich gerichtet, dass du ihnen kundtuest, wer auf dem Throne meines Herrn, des Königs, nach ihm sitzen soll. Und es wird geschehen, wenn mein Herr, der König, mit seinen Vätern liegt, dass ich und mein Sohn Salomo werden büssen müssen. Und siehe, noch redete sie mit dem König, da kam der Prophet Nathan herein. Und man berichtete dem König und sprach: Der Prophet Nathan ist da! Und er kam vor den König und beugte sich vor dem König auf sein Antlitz zur Erde. Und Nathan sprach: Mein Herr König, hast du gesagt: Adonija soll nach mir König sein, und er soll auf meinem Throne sitzen? Denn er ist heute hinabgegangen und hat Rinder und Mastvieh und Kleinvieh geschlachtet in Menge, und hat alle Söhne des Königs und die Obersten des Heeres und Abjathar, den Priester, geladen; und siehe, sie essen und trinken vor ihm und sprechen: Es lebe der König Adonija! Aber mich, deinen Knecht, und Zadok, den Priester, und Benaja, den Sohn Jojadas, und Salomo, deinen Knecht, hat er nicht geladen. Ist diese Sache von meinem Herrn, dem König, aus geschehen? und hast du {O. gesehen? und du hast ...!} nicht deinen Knechten {Nach anderer Lesart: deinem Knechte} kundgetan, wer auf dem Throne meines Herrn, des Königs, nach ihm sitzen soll? Da antwortete der König David und sprach: Rufet mir Bathseba! Und sie kam herein vor den König und stand vor dem König. Und der König schwur und sprach: So wahr Jahwe lebt, der meine Seele aus aller Bedrängnis erlöst hat, so wie ich dir bei Jahwe, dem Gott Israels, geschworen habe, indem ich sprach: Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein, und er soll auf meinem Throne sitzen an meiner Statt! also werde ich an diesem Tage tun. Da verneigte sich Bathseba mit dem Antlitz zur Erde und beugte sich vor dem König nieder und sprach: Es lebe mein Herr, der König David, ewiglich! Und der König David sprach: Rufet mir Zadok, den Priester, und Nathan, den Propheten, und Benaja, den Sohn Jojadas! Und sie kamen herein vor den König. Und der König sprach zu ihnen: Nehmet die Knechte eures Herrn mit euch, und lasset meinen Sohn Salomo auf meiner Mauleselin reiten, und führet ihn nach Gihon hinab. Und Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, sollen ihn daselbst zum König über Israel salben; und ihr sollt in die Posaune stossen und sagen: Es lebe der König Salomo! Und ziehet herauf hinter ihm her, und er komme und setze sich auf meinen Thron! und er soll König sein an meiner Statt; und ihn habe ich bestellt, dass er Fürst sei über Israel und über Juda. Und Benaja, der Sohn Jojadas, antwortete dem König und sprach: Amen! also spreche Jahwe, der Gott meines Herrn, des Königs! So wie Jahwe mit meinem Herrn, dem König, gewesen ist, also möge er mit Salomo sein, und er möge seinen Thron noch grösser machen als den Thron meines Herrn, des Königs David! Und Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, und Benaja, der Sohn Jojadas, und die Kerethiter und die Pelethiter {Vergl. die Anm. zu 2. Sam. 8,18} zogen hinab und liessen Salomo auf der Mauleselin des Königs David reiten, und sie führten ihn nach Gihon. Und Zadok, der Priester, nahm das Ölhorn aus dem Zelte {Vergl. 2. Sam. 6,17; 1. Kön. 2,28} und salbte Salomo; und sie stiessen in die Posaune, und alles Volk sprach: Es lebe der König Salomo! Und alles Volk zog hinauf hinter ihm her; und das Volk blies auf Flöten, und sie freuten sich mit grosser Freude, so dass die Erde barst von ihrem Geschrei. Und Adonija hörte es und alle die Geladenen, die bei ihm waren, als sie eben das Essen beendigt hatten; und Joab hörte den Schall der Posaune und sprach: Weshalb dieses Geschrei der lärmenden Stadt? Während er noch redete, siehe, da kam Jonathan, der Sohn Abjathars, des Priesters. Und Adonija sprach: Komm, denn du bist ein wackerer Mann und wirst gute Botschaft bringen. Da antwortete Jonathan und sprach zu Adonija: Jawohl! Unser Herr, der König David, hat Salomo zum König gemacht. Und der König hat Zadok, den Priester, und Nathan, den Propheten, und Benaja, den Sohn Jojadas, und die Kerethiter und die Pelethiter mit ihm gesandt, und sie haben ihn auf der Mauleselin des Königs reiten lassen; und Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, haben ihn in Gihon zum König gesalbt; und sie sind von dannen heraufgezogen mit Freuden, und die Stadt ist in Bewegung. Das ist das Geschrei, welches ihr gehört habt. Und auch hat sich Salomo auf den Thron des Königreichs gesetzt; und auch sind die Knechte des Königs gekommen, um unseren Herrn, den König David, zu segnen, indem sie sprachen: Dein Gott mache den Namen Salomos noch vorzüglicher als deinen Namen, und mache seinen Thron grösser als deinen Thron! Und der König hat auf dem Lager angebetet; und auch hat der König also gesprochen: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der heute einen gegeben hat, der auf meinem Throne sitzt, während meine Augen es sehen! Da erschraken alle die Geladenen Adonijas und standen auf und gingen ein jeder seines Weges. Und Adonija fürchtete sich vor Salomo; und er machte sich auf und ging hin und erfasste die Hörner des Altars. Und es wurde Salomo berichtet, indem man sprach: Siehe, Adonija fürchtet den König Salomo, und siehe, er hat die Hörner des Altars erfasst und gesagt: Es schwöre mir jetzt der König Salomo, dass er seinen Knecht nicht mit dem Schwerte töten wolle! Und Salomo sprach: Wenn er sich als ein wackerer Mann erweisen wird, so soll von seinem Haar keines auf die Erde fallen; wenn aber Böses an ihm gefunden wird, so soll er sterben. Und der König Salomo sandte hin, und sie brachten ihn von dem Altar herab; und er kam und beugte sich vor dem König Salomo nieder; und Salomo sprach zu ihm: Gehe in dein Haus. Als nun die Tage Davids herannahten, dass er sterben sollte, gebot er seinem Sohne Salomo und sprach: Ich gehe den Weg der ganzen Erde; so sei stark und sei ein Mann; und warte der Hut Jahwes {Eig. beobachtete, was Jahwe zu beobachten ist}, deines Gottes, dass du auf seinen Wegen wandelst, indem du seine Satzungen, seine Gebote und seine Rechte und seine Zeugnisse beobachtest, wie geschrieben ist in dem Gesetz Moses; auf dass es dir gelinge in allem, was du tust, und überall, wohin du dich wendest; auf dass Jahwe sein Wort aufrecht halte, das er über mich geredet hat, indem er sprach: Wenn deine Söhne auf ihren Weg achthaben, so dass sie vor mir wandeln in Wahrheit, mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele, so soll es, sprach er, dir nicht an einem Manne fehlen auf dem Throne Israels. Und du weisst ja auch, was mir Joab getan hat, der Sohn der Zeruja, was er den zwei Heerobersten Israels, Abner, dem Sohne Ners, und Amasa, dem Sohne Jethers, getan hat, indem er sie ermordete und Kriegsblut im Frieden vergoss, so dass er Kriegsblut an seinen Gürtel gebracht hat, der um seine Lenden war, und an seine Schuhe, die an seinen Füssen waren. So handle nun nach deiner Weisheit, und lass sein graues Haar nicht in Frieden in den Scheol hinabfahren. Aber an den Söhnen Barsillais, des Gileaditers, sollst du Güte erweisen, und sie sollen unter denen sein, die an deinem Tische essen; denn also sind sie mir entgegengekommen, als ich vor deinem Bruder Absalom floh. Und siehe, bei dir ist Simei, der Sohn Geras, der Benjaminiter, von Bachurim; und selbiger fluchte mir mit heftigem Fluche an dem Tage, da ich nach Machanaim ging. Aber er kam herab, mir entgegen, an den Jordan, und ich schwur ihm bei Jahwe und sprach: Wenn ich dich mit dem Schwerte töte! Nun aber halte ihn nicht für schuldlos {O. lass ihn nicht ungestraft}, denn du bist ein weiser Mann und wirst wissen, was du ihm tun sollst; und lass sein graues Haar mit Blut in den Scheol hinabfahren. Und David legte sich zu seinen Vätern; und er wurde begraben in der Stadt Davids. Und die Tage, die David über Israel regierte, waren vierzig Jahre; zu Hebron regierte er sieben Jahre, und zu Jerusalem regierte er 33 Jahre. Und Salomo sass auf dem Throne seines Vaters David, und sein Königtum wurde sehr befestigt. Und Adonija, der Sohn Haggiths, kam zu Bathseba, der Mutter Salomos; und sie sprach: Ist Friede dein Kommen? Und er sprach: Friede. Und er sprach: Ich habe ein Wort an dich. Und sie sprach: Rede. Und er sprach: Du weisst ja, dass das Königtum mein war, und dass ganz Israel sein Angesicht auf mich gerichtet hatte, dass ich König sein sollte; aber das Königtum hat sich gewandt und ist meinem Bruder geworden, denn von Jahwe aus gehörte es ihm. Und nun bitte ich eine Bitte von dir; weise mich nicht ab! Und sie sprach zu ihm: Rede. Und er sprach: Sprich doch zu dem König Salomo, denn er wird dich nicht abweisen, dass er mir Abischag, die Sunamitin, zum Weibe gebe. Und Bathseba sprach: Gut, ich will deinethalben mit dem König reden. Und Bathseba ging zu dem König Salomo hinein, um wegen Adonijas mit ihm zu reden. Und der König stand auf, ihr entgegen, und beugte sich vor ihr nieder und setzte sich auf seinen Thron; und er liess einen Thron für die Mutter des Königs hinstellen, und sie setzte sich zu seiner Rechten. Und sie sprach: Ich habe eine kleine Bitte an dich; weise mich nicht ab! Und der König sprach zu ihr: Bitte, meine Mutter, denn ich werde dich nicht abweisen. Und sie sprach: Möchte Abischag, die Sunamitin, deinem Bruder Adonija zum Weibe gegeben werden! Da antwortete der König Salomo und sprach zu seiner Mutter: Und warum bittest du um Abischag, die Sunamitin, für Adonija? Bitte für ihn auch um das Königtum, - denn er ist mein älterer Bruder - sowohl für ihn, als für Abjathar, den Priester, und für Joab, den Sohn der Zeruja! Und der König Salomo schwur bei Jahwe und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen! um {O. wider} sein Leben hat Adonija dieses Wort geredet! Und nun, so wahr Jahwe lebt, der mich befestigt hat und mich hat sitzen lassen auf dem Throne meines Vaters David, und der mir ein Haus gemacht, so wie er geredet hat: heute soll Adonija getötet werden! Und der König Salomo sandte hin durch Benaja, den Sohn Jojadas; und er stiess ihn nieder, und er starb. Und zu Abjathar, dem Priester, sprach der König: Gehe nach Anathoth, auf deine Felder, denn du bist ein Mann des Todes; aber an diesem Tage will ich dich nicht töten, weil du die Lade des Herrn Jahwe vor meinem Vater David getragen, und weil du gelitten hast in allem, worin mein Vater gelitten hat. Und so verstiess Salomo den Abjathar, dass er nicht mehr Priester Jahwes wäre, um das Wort Jahwes zu erfüllen, welches er zu Silo über das Haus Elis geredet hatte {Vergl. 1. Sam. 2,31}. Und das Gerücht kam zu Joab (denn Joab hatte sich nach Adonija geneigt, aber nach Absalom hatte er sich nicht geneigt); da floh Joab zum Zelte Jahwes und erfasste die Hörner des Altars. Und es wurde dem König Salomo berichtet: Joab ist zum Zelte Jahwes geflohen, und siehe, er ist neben dem Altar. Da sandte Salomo Benaja, den Sohn Jojadas, und sprach: Gehe hin, stosse ihn nieder! Und Benaja kam zum Zelte Jahwes und sprach zu Joab {W. zu ihm}: So spricht der König: Gehe hinaus! Und er sprach: Nein, sondern hier will ich sterben. Und Benaja brachte dem König Antwort und sprach: So hat Joab geredet, und so hat er mir geantwortet. Und der König sprach zu ihm: Tue, wie er geredet hat {W. Vergl. 2. Mose 21,14}, und stosse ihn nieder, und begrabe ihn; und so tue das Blut, das Joab ohne Ursache vergossen hat, von mir und von dem Hause meines Vaters hinweg. Und Jahwe wird sein Blut auf seinen Kopf zurückbringen, weil er zwei Männer niedergestossen hat, die gerechter und besser waren als er, und sie mit dem Schwerte ermordet hat, ohne dass mein Vater David es wusste: Abner, den Sohn Ners, den Heerobersten Israels, und Amasa, den Sohn Jethers, den Heerobersten Judas. Und ihr Blut wird zurückkehren auf den Kopf Joabs und auf den Kopf seines Samens ewiglich; aber David und seinem Samen und seinem Hause und seinem Throne wird Friede sein auf ewig von seiten Jahwes. Und Benaja, der Sohn Jojadas, ging hinauf und stiess ihn nieder und tötete ihn; und er wurde begraben in seinem Hause in der Wüste. Und der König setzte Benaja, den Sohn Jojadas, an seiner Statt über das Heer; und Zadok, den Priester, setzte der König an die Stelle Abjathars. Und der König sandte hin und liess Simei rufen, und er sprach zu ihm: Baue dir ein Haus zu Jerusalem, und wohne daselbst; und du sollst nicht von dannen herausgehen, dahin oder dorthin. Und es soll geschehen an dem Tage, da du hinausgehst und den Bach Kidron überschreitest, so wisse bestimmt, dass du sterben musst; dein Blut wird auf deinem Kopfe sein {O. komme auf deinen Kopf!}. Und Simei sprach zu dem König: Das Wort ist gut; so wie mein Herr, der König, geredet hat, also wird dein Knecht tun. Und Simei wohnte zu Jerusalem eine lange Zeit. Es geschah aber am Ende von drei Jahren, da entflohen zwei Knechte Simeis zu Achis, dem Sohne Maakas, dem König von Gath; und man berichtete es Simei und sprach: Siehe, deine Knechte sind in Gath! Da machte sich Simei auf und sattelte seinen Esel und ging nach Gath, zu Achis, um seine Knechte zu suchen; und Simei ging hin und brachte seine Knechte von Gath zurück. Und es wurde Salomo berichtet, dass Simei von Jerusalem nach Gath gegangen und zurückgekommen sei. Da sandte der König hin und liess Simei rufen, und er sprach zu ihm: Habe ich dich nicht bei Jahwe beschworen und dir beteuert und gesagt: An dem Tage, da du hinausgehst und gehst dahin oder dorthin, so wisse bestimmt, dass du sterben musst? Und du sprachst zu mir: Das Wort ist gut, das ich gehört habe. Und warum hast du den Schwur Jahwes nicht beachtet und das Gebot, das ich dir geboten hatte? Und der König sprach zu Simei: Du selbst weisst all das Böse, dessen dein Herz sich bewusst ist, das du meinem Vater David getan hast; und so bringt Jahwe deine Bosheit auf deinen Kopf zurück. Aber der König Salomo wird gesegnet sein, und der Thron Davids wird feststehen vor Jahwe ewiglich. Und der König gebot Benaja, dem Sohne Jojadas; und er ging hinaus und stiess ihn nieder, und er starb. Und das Königtum wurde befestigt in der Hand Salomos. Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten; und er nahm die Tochter des Pharao und brachte sie in die Stadt Davids, bis er den Bau seines Hauses und des Hauses Jahwes und der Mauer von Jerusalem ringsum vollendet hatte. Nur opferte das Volk auf den Höhen; denn bis zu jenen Tagen war dem Namen Jahwes kein Haus gebaut worden. Und Salomo liebte Jahwe, indem er in den Satzungen seines Vaters David wandelte; nur opferte und räucherte er auf den Höhen. Und {2. Chron. 1,3 usw.} der König ging nach Gibeon, um daselbst zu opfern, denn das war die grosse Höhe; tausend Brandopfer opferte Salomo auf selbigem Altar. Zu Gibeon erschien Jahwe dem Salomo in einem Traume der Nacht; und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll. Und Salomo sprach: Du hast ja an deinem Knechte David, meinem Vater, grosse Güte erwiesen, so wie er vor dir gewandelt hat in Wahrheit und in Gerechtigkeit und in Geradheit des Herzens gegen dich; und du hast ihm diese grosse Güte bewahrt und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Throne sitzt, wie es an diesem Tage ist. Und nun, Jahwe, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David Statt, und ich bin ein kleiner Knabe, ich weiss nicht aus- und einzugehen; und dein Knecht ist in der Mitte deines Volkes, das du erwählt hast, eines grossen Volkes, das nicht gezählt noch berechnet werden kann vor Menge. So gib denn deinem Knechte ein verständiges Herz, um dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gutem und Bösem; denn wer vermöchte dieses dein zahlreiches Volk zu richten? - Und das Wort war gut in den Augen des Herrn, dass Salomo um dieses gebeten hatte. Und Gott sprach zu ihm: Weil du um dieses gebeten hast, und hast dir nicht viele Tage erbeten, und hast dir nicht Reichtum erbeten, und nicht um das Leben deiner Feinde gebeten, sondern hast dir Einsicht erbeten, um das Recht zu verstehen, siehe, so habe ich nach deinem Worte getan; siehe, ich habe dir ein weises und einsichtsvolles Herz gegeben, dass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist, und deinesgleichen nach dir nicht aufstehen wird. Und auch was du nicht erbeten hast, habe ich dir gegeben, sowohl Reichtum als Ehre {O. Herrlichkeit}, so dass deinesgleichen niemand unter den Königen sein wird {Eig. gewesen sein wird} alle deine Tage. Und wenn du auf meinen Wegen wandeln wirst, indem du meine Satzungen und meine Gebote beobachtest, so wie dein Vater David gewandelt hat, so werde ich deine Tage verlängern. - Und Salomo erwachte, und siehe, es war ein Traum. Und er kam nach Jerusalem, und er stand vor der Lade des Bundes Jahwes und opferte Brandopfer und opferte Friedensopfer und machte allen seinen Knechten ein Mahl. Damals kamen zwei Huren zu dem König und standen vor ihm. Und das eine Weib sprach: Bitte, mein Herr! Ich und dieses Weib wohnten in einem Hause; und ich gebar bei ihr im Hause. Und es geschah am dritten Tage, nachdem ich geboren hatte, da gebar auch dieses Weib; und wir waren zusammen, kein Fremder war bei uns im Hause, nur wir beide waren im Hause. Und der Sohn dieses Weibes starb des Nachts, weil sie auf ihm gelegen hatte. Und sie stand mitten in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, während deine Magd schlief, und legte ihn an ihren Busen; ihren toten Sohn aber legte sie an meinen Busen. Als ich nun am Morgen aufstand, um meinen Sohn zu säugen, siehe, da war er tot; und ich betrachtete ihn am Morgen, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte. Und das andere Weib sprach: Nein! sondern mein Sohn ist der lebendige, und dein Sohn ist der tote. Und jene sprach: Nein! sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebendige. Und so redeten sie vor dem König. Da sprach der König: Diese spricht: Dieser, der lebendige, ist mein Sohn, und dein Sohn ist der tote; und jene spricht: Nein! sondern dein Sohn ist der tote, und mein Sohn ist der lebendige. Und der König sprach: Holet mir ein Schwert. Und man brachte das Schwert vor den König. Und der König sprach: Teilet das lebendige Kind in zwei Teile, und gebet der einen die Hälfte und der anderen die Hälfte. Da sprach das Weib, deren Sohn der lebendige war, zum König, denn ihr Innerstes wurde erregt über ihren Sohn, und sagte: Bitte mein Herr! gebet ihr das lebendige Kind und tötet es ja nicht! Jene aber sagte: Weder mein noch dein soll es sein, zerteilet es! Da antwortete der König und sprach: Gebet jener das lebendige Kind und tötet es ja nicht! sie ist seine Mutter. Und ganz Israel hörte das Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten sich vor dem König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Recht zu üben. Und so war der König Salomo König über ganz Israel. Und dies sind die Obersten, die er hatte: Asarja, der Sohn Zadoks, war der Priester {O. der vertraute Rat}; Elichoreph und Achija, die Söhne Schischas, waren Schreiber; Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Geschichtsschreiber {S. die Anm. zu 2. Sam. 8,16}; und Benaja, der Sohn Jojadas, war über das Heer; und Zadok und Abjathar waren Priester; und Asarja, der Sohn Nathans, war über die Aufseher; und Sabut, der Sohn Nathans, war Krondiener {O. geheimer Rat}, des Königs Freund; und Achischar war über das Haus, und Adoniram, der Sohn Abdas, über die Fron {O. die Abgaben}. Und Salomo hatte zwölf Aufseher über ganz Israel, und sie versorgten den König und sein Haus; einen Monat im Jahre lag jedem die Versorgung ob. Und dies sind ihre Namen: Ben-Hur {O. der Sohn Hurs; ebenso nachher} im Gebirge Ephraim; Ben-Deker in Makaz und in Schaalbim und Beth-Semes und Elon-Beth-Hanan; Ben-Hesed in Arubboth: Er hatte Soko und das ganze Land Hepher. Ben-Abinadab hatte das ganze Hügelgebiet von Dor; Taphath, die Tochter Salomos, war sein Weib. Baana, der Sohn Ahiluds, hatte Taanak und Megiddo und ganz Beth-Schean, das neben Zarethan liegt, unterhalb Jisreel, von Beth-Schean bis Abel-Mehola, bis jenseits Jokmeam. Ben-Geber in Ramoth-Gilead; er hatte die Dörfer Jairs, des Sohnes Manasses, die in Gilead sind; er hatte den Landstrich Argob, der in Basan ist, sechzig grosse Städte mit Mauern und ehernen Riegeln. Achinadab, der Sohn Iddos, in Machanaim; Achimaaz in Naphtali; auch er hatte Basmath, die Tochter Salomos, zum Weibe genommen; Baana, der Sohn Husais, in Aser und Bealoth; Josaphat, der Sohn Paruachs, in Issaschar; Simei, der Sohn Elas, in Benjamin; Geber, der Sohn Uris, im Lande Gilead, dem Lande Sihons, des Königs der Amoriter, und Ogs, des Königs von Basan; und nur ein Aufseher war in diesem Lande {And. üb.: und er war der einzige Aufseher, der in diesem Lande war}. Juda und Israel waren zahlreich, wie der Sand, der am Meere ist, an Menge; sie assen und tranken und waren fröhlich. Und Salomo war Herrscher über alle Königreiche, von dem Strome {dem Euphrat} an bis zu dem Lande der Philister und bis zu der Grenze Ägyptens; sie brachten Geschenke und dienten Salomo alle Tage seines Lebens. Und der Speisebedarf {W. das Brot; so auch Kap. 5,9} Salomos für einen Tag war: dreissig Kor {1 Kor = 10 Epha, ungefähr zweieinhalb Hektoliter} Feinmehl und sechzig Kor Mehl, zehn gemästete Rinder und zwanzig Weiderinder und hundert Schafe; ohne die Hirsche und Gazellen und Damhirsche und das gemästete Geflügel {And.: die gemästeten Gänse}. Denn er herrschte über das ganze Land diesseit des Stromes, von Tiphsach {Thapsakus, am westlichen Ufer des Euphrat} bis Gasa, über alle Könige diesseit des Stromes; und er hatte Frieden auf allen Seiten ringsum. Und Juda und Israel wohnten in Sicherheit, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis Beerseba, alle Tage Salomos. Und Salomo hatte vierzigtausend Stände für Rosse zu seinen Wagen, und zwölftausend Reiter. Und jene Aufseher versorgten den König Salomo und alle, die zum Tische des Königs Salomo kamen, ein jeder in seinem Monat; sie liessen es an nichts fehlen. Und die Gerste und das Stroh für die Rosse und für die Renner brachten sie {O. brachte man} an den Ort, wo er {d.h. der König, oder der Aufseher} war, ein jeder nach seiner Vorschrift. Und Gott gab Salomo Weisheit und sehr grosse Einsicht, und Weite des Herzens, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist. Und die Weisheit Salomos war grösser als die Weisheit aller Söhne des Ostens und als alle Weisheit Ägyptens. Und er war weiser als alle Menschen, als Ethan, der Esrachiter, und Heman und Kalkol und Darda, die Söhne Machols. Und sein Name war unter allen Nationen ringsum. Und er redete dreitausend Sprüche, und seiner Lieder waren 1005. Und er redete über die Bäume, von der Zeder, die auf dem Libanon ist, bis zum Ysop, der an der Mauer herauswächst; und er redete über das Vieh und über die Vögel und über das Gewürm {Eig. das sich Regende} und über die Fische. Und man kam aus allen Völkern, um die Weisheit Salomos zu hören, von allen Königen der Erde her, die von seiner Weisheit gehört hatten. Und {2. Chron. 2} Hiram, der König von Tyrus, sandte seine Knechte zu Salomo, denn er hatte gehört, dass man ihn zum König gesalbt hatte an seines Vaters Statt; denn Hiram war allezeit ein Freund Davids gewesen. Und Salomo sandte zu Hiram und liess ihm sagen: Du weisst ja, dass mein Vater David nicht vermochte, dem Namen Jahwes, seines Gottes, ein Haus zu bauen, wegen der Kriege, mit welchen sie ihn umgaben, bis Jahwe sie unter seine Fusssohlen legte. Nun aber hat Jahwe, mein Gott, mir Ruhe geschafft ringsum; da ist kein Widersacher mehr und kein schlimmes Begegnis. Und siehe, ich gedenke dem Namen Jahwes, meines Gottes, ein Haus zu bauen, so wie Jahwe zu meinem Vater David geredet und gesagt hat: Dein Sohn, den ich an deiner Statt auf deinen Thron setzen werde, der soll meinem Namen ein Haus bauen. Und nun gebiete, dass man mir Zedern vom Libanon haue; und meine Knechte sollen mit deinen Knechten sein; und den Lohn deiner Knechte will ich dir geben nach allem, was du sagen wirst; denn du weisst ja, dass niemand unter uns ist, der Holz zu hauen versteht wie die Zidonier. Und es geschah, als Hiram die Worte Salomos hörte, da freute er sich sehr; und er sprach: Gepriesen sei heute Jahwe, der David einen weisen Sohn gegeben hat über dieses grosse Volk! Und Hiram sandte zu Salomo und liess ihm sagen: Ich habe gehört, was du mir entboten hast; ich will all dein Begehr tun betreffs des Zedernholzes und betreffs des Zypressenholzes. Meine Knechte sollen es vom Libanon an das Meer hinabbringen; und ich werde auf dem Meere Flösse daraus machen und sie bis an den Ort bringen lassen, den du mir angeben wirst, und dort will ich sie zerlegen lassen; und du sollst es abholen. Du aber sollst mein Begehr tun, indem du den Speisebedarf meines Hauses gibst. Und so gab Hiram dem Salomo Zedernholz und Zypressenholz nach all seinem Begehr. Salomo aber gab Hiram 20000 Kor Weizen zur Nahrung für sein Haus, und zwanzig Kor zerstossenes Öl: so gab Salomo dem Hiram Jahr für Jahr. Und Jahwe gab Salomo Weisheit, so wie er zu ihm geredet hatte; und es war Friede zwischen Hiram und Salomo, und sie machten einen Bund miteinander. Und der König Salomo hob Fronarbeiter aus ganz Israel aus, und der Fronarbeiter waren 30000 Mann. Und er schickte sie auf den Libanon, 10000 im Monat, wechselweise: einen Monat waren sie auf dem Libanon, zwei Monate in ihrem Hause; und Adoniram war über die Fronarbeiter. Und Salomo hatte 70000 Lastträger und 80000 Steinhauer im Gebirge, ohne die Oberaufseher Salomos, welche über die Arbeit waren, 3300, die über das Volk walteten, das an der Arbeit beschäftigt war. Und der König gebot, und sie brachen grosse Steine, wertvolle {And.: schwere; so auch Kap. 7,9. 10. 11} Steine, um den Grund des Hauses zu legen, behauene Steine. Und die Bauleute Salomos und die Bauleute Hirams und die Gibliter {S. Jos. 13,5; die Gibliter gehörten zu den Phöniziern} behieben sie, und sie richteten das Holz und die Steine zum Bau des Hauses zu. Und {2. Chron. 3} es geschah im 480. Jahre nach dem Auszuge der Kinder Israel aus dem Lande Ägypten, im vierten Jahre der Regierung Salomos über Israel, im Monat Siw, das ist der zweite Monat, da baute er Jahwe das Haus {O. da baute er das Haus Jahwes}. Und das Haus, das der König Salomo Jahwe baute: sechzig Ellen war seine Länge, und zwanzig Ellen seine Breite, und dreissig Ellen seine Höhe. Und die Halle vor dem Tempel {d.h. dem Heiligen} des Hauses: zwanzig Ellen war ihre Länge vor der Breite des Hauses her; zehn Ellen war ihre Breite vor dem Hause her. Und er machte dem Hause Fenster, die mit unbeweglichen Querstäben vergittert waren. Und er baute an die Wand des Hauses Stockwerke ringsum, an die Wände des Hauses ringsum, des Tempels und des Sprachortes {O. des Hinterraumes, so auch nachher}; und er machte Seitenzimmer ringsum. Das untere Stockwerk: fünf Ellen war seine Breite, und das mittlere, sechs Ellen seine Breite, und das dritte, sieben Ellen seine Breite; denn er hatte aussen am Hause ringsum Absätze gemacht, um nicht in die Wände des Hauses einzugreifen {nämlich durch die Balkenköpfe der einzelnen Stockwerke}. Und das Haus wurde bei seiner Erbauung aus vollständig behauenen Steinen {W. von vollständigen Steinen des Steinbruchs} erbaut; und Hammer und Meissel, irgend ein eisernes Werkzeug, wurde nicht am Hause gehört, als es erbaut wurde. Der Eingang der mittleren {Wahrsch. zu l.: der unteren} Seitenzimmer war an der rechten {d.i. südlichen} Seite des Hauses; und mittelst Wendeltreppen stieg man zu den mittleren, und von den mittleren zu den dritten hinauf. Und er baute das Haus und vollendete es, und er deckte das Haus mit Balken und Reihen von Zedern. Und er baute die Stockwerke an das ganze Haus, fünf Ellen ihre Höhe; und sie waren mit dem Hause durch Zedernhölzer verbunden {Eig. sie fassten an das Haus durch Zedernhölzer}. Und das Wort Jahwes geschah zu Salomo, indem er sprach: Dieses Haus, das du baust - wenn du in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte tun und alle meine Gebote beobachten wirst, dass du darin wandelst, so werde ich dir mein Wort aufrecht halten, das ich zu deinem Vater David geredet habe; und ich werde inmitten der Kinder Israel wohnen und werde mein Volk Israel nicht verlassen. Und Salomo baute das Haus und vollendete es. - Und er baute die Wände des Hauses innerhalb mit Zedernbrettern; vom Fussboden des Hauses bis an die Wände der Decke überzog er sie innerhalb mit Holz; und er überzog den Fussboden des Hauses mit Zypressenbrettern. Und er baute die zwanzig Ellen an der Hinterseite des Hauses mit Zedernbrettern, vom Fussboden bis an die Wände {O. sowohl den Fussboden als auch die Wände}; und er baute sie ihm inwendig zum Sprachorte, zum Allerheiligsten. Und das Haus, das ist der Tempel, vorn vor dem Sprachorte, war vierzig Ellen lang. Und das Zedernholz am Hause, inwendig, war Schnitzwerk von Koloquinthen und aufbrechenden Blumen {And.: und Gehängen von Blumen; so auch V.29 usw.}; alles war Zedernholz, kein Stein wurde gesehen. Und den Sprachort im Innersten des Hauses richtete er zu, um die Lade des Bundes Jahwes dahin zu setzen; und das Innere des Sprachortes {Da diese Übersetzung zweifelhaft ist, so ist vielleicht zu l.: und der Sprachort}: zwanzig Ellen die Länge, und zwanzig Ellen die Breite, und zwanzig Ellen seine Höhe; und er überzog ihn mit geläutertem Golde; auch den Zedernholzaltar überzog er damit. Und Salomo überzog das Haus inwendig mit geläutertem Golde; und er zog goldene Ketten vor dem Sprachorte her, und überzog ihn mit Gold. Und das ganze Haus überzog er mit Gold, das ganze Haus vollständig; auch den ganzen Altar, der zum Sprachorte gehörte, überzog er mit Gold. Und er machte im Sprachorte zwei Cherubim von Ölbaumholz, zehn Ellen ihre Höhe; und fünf Ellen mass der eine Flügel des Cherubs, und fünf Ellen der andere Flügel des Cherubs: zehn Ellen von dem einen Ende seiner Flügel bis zu dem anderen Ende seiner Flügel; und zehn Ellen mass der andere Cherub: beide Cherubim hatten ein Mass und einen Schnitt. Die Höhe des einen Cherubs war zehn Ellen, und ebenso die des anderen Cherubs. Und er stellte die Cherubim in das innerste Haus; und die Cherubim breiteten die Flügel aus {W. und man breitete die Flügel der Cherubim aus}, so dass der Flügel des einen an diese Wand rührte, und der Flügel des anderen Cherubs an die andere Wand rührte; und ihre Flügel, nach der Mitte des Hauses zu, rührten Flügel an Flügel. Und er überzog die Cherubim mit Gold. Und an allen Wänden des Hauses ringsum schnitzte er eingegrabenes Schnitzwerk von Cherubim und Palmen und aufbrechenden Blumen, innerhalb und ausserhalb. Und den Fussboden des Hauses überzog er mit Gold, innerhalb und ausserhalb. Und für den Eingang des Sprachortes machte er Türflügel von Ölbaumholz; die Einfassung, die Pfosten, bildeten den fünften Teil der Wand. Und in die zwei Türflügel von Ölbaumholz, darein schnitzte er Schnitzwerk von Cherubim und Palmen und aufbrechenden Blumen, und er überzog sie mit Gold: er breitete das Gold aus über die Cherubim und über die Palmen. Und ebenso machte er für den Eingang des Tempels Pfosten von Ölbaumholz aus dem vierten Teile der Wand, und zwei Türflügel von Zypressenholz: aus zwei drehbaren Blättern war der eine Flügel, und aus zwei drehbaren Blättern der andere Flügel. Und er schnitzte Cherubim und Palmen und aufbrechende Blumen ein und überzog sie mit Gold, geschlichtet über das Eingegrabene. Und er baute den inneren Hof aus drei Reihen behauener Steine und aus einer Reihe Zedernbalken. Im vierten Jahre wurde der Grund des Hauses Jahwes gelegt, im Monat Siw; und im elften Jahre, im Monat Bul, das ist der achte Monat, war das Haus vollendet nach allen seinen Stücken und nach all seiner Vorschrift {O. Gebühr}; und so baute er sieben Jahre daran. Und an seinem Hause baute Salomo dreizehn Jahre, und er vollendete sein ganzes Haus. Und zwar baute er das Haus des Waldes Libanon, hundert Ellen seine Länge, und fünfzig Ellen seine Breite, und dreissig Ellen seine Höhe, auf vier Reihen von Zedernsäulen, und Zedernbalken auf den Säulen; und es war mit Zedernholz gedeckt oben über den Seitenzimmern, die auf den Säulen waren, fünfundvierzig, fünfzehn in der Reihe. Und der Balken waren drei Reihen {Also wahrscheinlich 3 Stockwerke von je 15 Zimmern}, und Fenster gegen Fenster, dreimal. Und alle Türöffnungen und Pfosten {And. l.: Lichtöffnungen} waren viereckig, mit Gebälk, und Fenster gegen Fenster, dreimal. Und er machte die Säulenhalle, fünfzig Ellen ihre Länge, und dreissig Ellen ihre Breite; und noch eine Halle vor derselben, und Säulen und einen Auftritt {O. ein Dachgesims} vor denselben. Und er machte die Thronhalle, wo er richtete, die Halle des Gerichts; und sie war mit Zedernholz getäfelt, von Boden zu Boden. Und sein Haus, in welchem er wohnte, im anderen Hofe {O. der andere Hof... war} innerhalb der Halle, war gleich diesem Werke. Und Salomo baute auch der Tochter des Pharao, die er zum Weibe genommen hatte, ein Haus gleich dieser Halle. Das alles war aus wertvollen Steinen, aus Steinen, die nach dem Masse behauen waren, mit der Säge gesägt von innen und von aussen, und zwar von der Grundlage bis an die Kragsteine, und von aussen bis zu dem grossen Hofe. Und die Grundlage bestand aus wertvollen Steinen, aus grossen Steinen, Steinen von zehn Ellen und Steinen von acht Ellen. Und darüber her waren wertvolle Steine, Steine, die nach dem Masse behauen waren, und Zedernholz. Und der grosse Hof ringsum bestand aus drei Reihen behauener Steine und einer Reihe Zedernbalken; so war es auch mit dem inneren Hofe des Hauses Jahwes und mit der Halle des Hauses. Und der König Salomo sandte hin und liess Hiram von Tyrus holen. Er war der Sohn einer Witwe aus dem Stamme Naphtali {Vergl. 2. Chron. 2,14. Naphtali gehörte zu dem Panier des Lagers Dan. (S. 4. Mose 2,25-31)} (sein Vater aber war ein Tyrer), ein Arbeiter in Erz; und er war voll Weisheit und Einsicht und Kenntnis, um allerlei Werk in Erz zu machen; und er kam zu dem König Salomo und machte sein ganzes Werk. Und er bildete die zwei Säulen von Erz: achtzehn Ellen die Höhe der einen Säule, und ein Faden von zwölf Ellen umfasste die andere Säule. Und er machte zwei Kapitäle, von Erz gegossen, um sie auf die Spitzen der Säulen zu setzen: fünf Ellen die Höhe des einen Kapitäls, und fünf Ellen die Höhe des anderen Kapitäls. Geflecht im Netzwerk, Schnüre in Kettenwerk waren an den Kapitälen, die auf der Spitze der Säulen waren: sieben an dem einen Kapitäl, und sieben an dem anderen Kapitäl. Und er machte Granatäpfel, und zwar zwei Reihen ringsum, über {O. auf, an} das eine Netzwerk, zur Bedeckung der Kapitäle, die auf der Spitze der Säulen waren; und ebenso machte er es an dem anderen Kapitäl. Und die Kapitäle die auf der Spitze der Säulen waren, waren wie die Lilienarbeit in der Halle, vier Ellen. Und auch waren Kapitäle {Es handelt sich hier wohl um den oberen Teil der gesamten Kapitäle} auf den beiden Säulen oben, dicht an {O. gleichlaufend mit} dem Wulste, der jenseit des Flechtwerks war. Und der Granatäpfel waren zweihundert, in Reihen ringsum, an dem anderen Kapitäl. Und er richtete die Säulen auf bei der Halle {O. gegen die Halle hin} des Tempels: er richtete die rechte Säule auf und gab ihr den Namen Jakin {Er wird feststellen, befestigen}, und er richtete die linke Säule auf und gab ihr den Namen Boas {In ihm ist Stärke}. Und auf der Spitze der Säulen war Lilienarbeit. Und so wurde das Werk der Säulen vollendet. Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem einen Rande bis zu seinem anderen Rande, gerundet ringsum, und fünf Ellen seine Höhe; und eine Schnur von dreissig Ellen umfasste es ringsum. Und unterhalb seines Randes umgaben es Koloquinthen ringsum, zehn auf die Elle, das Meer ringsum einschliessend; der Koloquinthen waren zwei Reihen, gegossen aus einem Gusse mit demselben. Es stand auf zwölf Rindern: drei wandten sich gegen Norden, und drei wandten sich gegen Westen, und drei wandten sich gegen Süden, und drei wandten sich gegen Osten; und das Meer war auf denselben, oben darüber, und alle ihre Hinterteile waren nach innen gekehrt. Und seine Dicke war eine Handbreit, und sein Rand wie die Arbeit eines Becherrandes, wie eine Lilienblüte; es fasste zweitausend Bath {Vergl. Hes. 45,11 und die Anm. zu 1. Kön. 4, 22}. Und er machte die zehn Gestelle von Erz: vier Ellen die Länge eines Gestelles, und vier Ellen seine Breite, und drei Ellen seine Höhe. Und dies war die Arbeit der Gestelle: Es waren Felder an ihnen, und die Felder waren zwischen den Eckleisten {O. Randleisten}; und auf den Feldern, die zwischen den Eckleisten waren, waren Löwen, Rinder und Cherubim; und oben auf den Eckleisten ein Untersatz; und unterhalb der Löwen und der Rinder waren Kränze, in Form von Gehängen. Und jedes Gestell hatte vier eherne Räder und eherne Achsen, und seine vier Füsse hatten Schulterstücke; unter dem Becken {S. V.38} waren die Schulterstücke angegossen; jenseit eines jeden waren die Kränze. Und seine Öffnung, innerhalb der Krone und aufwärts, war bei einer Elle, und ihre Öffnung war gerundet, Gestellarbeit {d.h. nach Art eines Untersatzes, Säulenfusses}, eine Elle und eine halbe Elle; und auch an ihrer Öffnung war Schnitzwerk. Und ihre Felder waren viereckig, nicht rund. Und die vier Räder waren unterhalb der Felder; und die Halter der Räder waren an dem Gestell; und die Höhe eines Rades war eine Elle und eine halbe Elle; und die Arbeit der Räder war wie die Arbeit eines Wagenrades; ihre Halter und ihre Felgen und ihre Speichen und ihre Naben - das Ganze war gegossen. Und vier Schulterstücke waren an den vier Ecken eines Gestelles: aus dem Gestell {d.h. aus einem Guss mit ihm} waren seine Schulterstücke. Und am oberen Teile des Gestelles war eine Erhöhung von einer halben Elle, gerundet ringsum; und am oberen Teile des Gestelles waren seine Halter und seine Felder aus demselben {d.h. aus einem Guss mit ihm}. Und er grub in die Tafeln {d.h. Flächen} seiner Halter und in seine Felder Cherubim, Löwen und Palmen ein, nach dem Raume eines jeden, und Kränze ringsum. Auf diese Weise machte er die zehn Gestelle: ein Guss, ein Mass, ein Schnitt für sie alle. Und er machte zehn Becken von Erz: vierzig Bath fasste ein Becken; vier Ellen war ein Becken weit; je ein Becken war auf je einem Gestell von den zehn Gestellen. Und er setzte die Gestelle, fünf auf die rechte Seite {d.i. die Südseite} des Hauses, und fünf auf die linke Seite {d.i. die Nordseite} des Hauses. Und das Meer setzte er auf die rechte Seite des Hauses ostwärts, gegen Süden. Und Hiram machte die Töpfe und die Schaufeln und die Sprengschalen. - Und so vollendete Hiram die Arbeit des ganzen Werkes, das er dem König Salomo für das Haus Jahwes machte: zwei Säulen und die krugförmigen Kapitäle {W. Krüge oder Kugeln der Kapitäle}, die auf der Spitze der beiden Säulen waren; und die zwei Netzwerke zur Bedeckung der beiden krugförmigen Kapitäle, die auf der Spitze der Säulen waren; und die vierhundert Granatäpfel zu den beiden Netzwerken: zwei Reihen Granatäpfel zu jedem Netzwerk, zur Bedeckung der beiden krugförmigen Kapitäle, die oben auf den Säulen waren; und die zehn Gestelle, und die zehn Becken auf den Gestellen; und das eine Meer, und die zwölf Rinder unter dem Meere; und die Töpfe und die Schaufeln und die Sprengschalen. Und alle diese Geräte, welche Hiram dem König Salomo für das Haus Jahwes machte, waren von geglättetem Erz. Im Jordankreise liess der König sie giessen, in dichter Erde, zwischen Sukkoth und Zarethan. Und Salomo liess alle Geräte ungewogen vor übergrosser Menge, das Gewicht des Erzes wurde nicht untersucht. Und Salomo machte alle die Geräte, welche im Hause Jahwes waren: den goldenen Altar; und den goldenen Tisch, auf welchem, die Schaubrote lagen; und die Leuchter, fünf zur Rechten und fünf zur Linken vor dem Sprachorte, von geläutertem Golde; und die Blumen und die Lampen und die Lichtschneuzen von Gold; und die Becken und die Lichtmesser und die Sprengschalen und die Schalen und die Räucherpfannen von geläutertem Golde; und die Angeln zu den Türflügeln des inneren Hauses, des Allerheiligsten, und zu den Flügeltüren des Hauses, des Tempels, von Gold. Und so war das ganze Werk vollendet, das der König Salomo für das Haus Jahwes machte. Und Salomo brachte die geheiligten Dinge seines Vaters David hinein: das Silber und das Gold und die Geräte legte er in die Schatzkammern des Hauses Jahwes. Damals {2. Chron. 5,2} versammelte Salomo die Ältesten von Israel und alle Häupter der Stämme, die Fürsten der Vaterhäuser {W. der Väter} der Kinder Israel, zum König Salomo nach Jerusalem, um die Lade des Bundes Jahwes heraufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und alle Männer von Israel versammelten sich zum König Salomo im Monat Ethanim {Sonst Tisri genannt, ein Teil von September und Oktober; das Laubhüttenfest fand am 15. dieses Monats statt. (S. 3. Mose 23,34)}, das ist der siebte Monat, am Feste. Und es kamen alle Ältesten von Israel, und die Priester nahmen die Lade auf. Und sie brachten die Lade Jahwes hinauf, und das Zelt der Zusammenkunft und alle heiligen Geräte, die im Zelte waren: die Priester und die Leviten brachten sie hinauf. Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich zu ihm versammelt hatte und mit ihm vor der Lade stand, opferten Klein- und Rindvieh, das nicht gerechnet und nicht gezählt werden konnte vor Menge. Und die Priester brachten die Lade des Bundes Jahwes an ihren Ort, in den Sprachort des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim; denn die Cherubim breiteten die Flügel aus über den Ort der Lade, und die Cherubim bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her. Und die Stangen waren so lang, dass die Spitzen der Stangen vom Heiligen aus an der Vorderseite des Sprachortes gesehen wurden; aber auswärts {O. von aussen} wurden sie nicht gesehen. Und sie sind daselbst bis auf diesen Tag. Nichts war in der Lade, als nur die beiden steinernen Tafeln, welche Mose am Horeb hineinlegte, als Jahwe einen Bund machte mit den Kindern Israel, als sie aus dem Lande Ägypten zogen. Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligen hinausgingen, da erfüllte die Wolke das Haus Jahwes; und die Priester vermochten wegen der Wolke nicht dazustehen, um den Dienst zu verrichten; denn die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus Jahwes. Damals {2. Chron. 6,1} sprach Salomo: Jahwe hat gesagt, dass er im Dunkel wohnen wolle. Gebaut habe ich dir ein Haus zur Wohnung, eine Stätte zu deinem Sitze für Ewigkeiten. Und der König wandte sein Angesicht und segnete die ganze Versammlung Israels; und die ganze Versammlung Israels stand. Und er sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der mit seinem Munde zu meinem Vater David geredet und mit seiner Hand es erfüllt hat, indem er sprach: Von dem Tage an, da ich mein Volk Israel aus Ägypten herausführte, habe ich keine Stadt aus allen Stämmen Israels erwählt, um ein Haus zu bauen, damit mein Name daselbst wäre; aber ich habe David erwählt, dass er über mein Volk Israel wäre. Und es war in dem Herzen meines Vaters David, dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen. Und Jahwe sprach zu meinem Vater David: Weil es in deinem Herzen gewesen ist, meinem Namen ein Haus zu bauen, so hast du wohlgetan, dass es in deinem Herzen gewesen ist. Nur sollst du nicht das Haus bauen; sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden hervorkommen wird, er soll meinem Namen das Haus bauen. Und Jahwe hat sein Wort aufrecht gehalten, das er geredet hat; und ich bin aufgestanden an meines Vaters David Statt, und habe mich auf den Thron Israels gesetzt, so wie Jahwe geredet hat, und habe dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, das Haus gebaut; und ich habe daselbst einen Ort hergerichtet für die Lade, in welcher der Bund Jahwes ist, den er mit unseren Vätern gemacht hat, als er sie aus dem Lande Ägypten herausführte. Und Salomo trat vor den Altar Jahwes angesichts der ganzen Versammlung Israels; und er breitete seine Hände aus gen Himmel und sprach: Jahwe, Gott Israels! kein Gott ist dir gleich im Himmel oben und auf der Erde unten, der du den Bund und die Güte deinen Knechten bewahrst, die vor dir wandeln mit ihrem ganzen Herzen; der du deinem Knechte David, meinem Vater, gehalten, was du zu ihm geredet hast: du hast es mit deinem Munde geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es an diesem Tage ist. Und nun, Jahwe, Gott Israels, halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du zu ihm geredet hast, indem du sprachst: Es soll dir nicht an einem Manne fehlen vor meinem Angesicht, der da sitze auf dem Throne Israels, wenn nur deine Söhne auf ihren Weg achthaben, dass sie vor mir wandeln, so wie du vor mir gewandelt hast. Und nun, Gott Israels, mögen sich doch deine Worte bewähren, die du zu deinem Knechte David, meinem Vater, geredet hast! - Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen; wieviel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! Doch wende dich zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, Jahwe, mein Gott, dass du hörest auf das Rufen und auf das Gebet, welches dein Knecht heute vor dir betet: dass deine Augen Nacht und Tag offen seien über dieses Haus, über den Ort, von dem du gesagt hast: Mein Name soll daselbst sein! dass du hörest auf das Gebet, welches dein Knecht gegen diesen Ort hin beten wird. Und höre auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, das sie gegen diesen Ort hin richten werden; und höre du an der Stätte deiner Wohnung, im Himmel, ja, höre und vergib! Wenn jemand wider seinen Nächsten sündigt, und man ihm einen Eid auflegt, um ihn schwören zu lassen, und er kommt und schwört vor deinem Altar in diesem Hause: so höre du im Himmel und handle und richte deine Knechte, indem du den Schuldigen schuldig sprichst, dass du seinen Weg auf seinen Kopf bringst, und indem du den Gerechten gerecht sprichst, dass du ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit. Wenn dein Volk Israel vor dem Feinde geschlagen wird, weil sie wider dich gesündigt haben, und sie kehren zu dir um und bekennen deinen Namen, und beten und flehen zu dir in diesem Hause: so höre du im Himmel und vergib die Sünde deines Volkes Israel; und bringe sie in das Land zurück, das du ihren Vätern gegeben hast. Wenn der Himmel verschlossen, und kein Regen sein wird, weil sie wider dich gesündigt haben, und sie beten gegen diesen Ort hin und bekennen deinen Namen und kehren um von ihrer Sünde, weil du sie demütigst: so höre du im Himmel und vergib die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, dass {O. indem} du ihnen den guten Weg zeigest, auf welchem sie wandeln sollen; und gib Regen auf dein Land, das du deinem Volke zum Erbteil gegeben hast. Wenn eine Hungersnot im Lande sein wird, wenn Pest sein wird, wenn Kornbrand, Vergilben des Getreides, Heuschrecken oder Grillen {Eig. Vertilger; eine Heuschreckenart} sein werden; wenn sein Feind es belagert im Lande seiner Tore, wenn irgend eine Plage, irgend eine Krankheit sein wird: welches Gebet, welches Flehen irgend geschehen wird von irgend einem Menschen, von deinem ganzen Volke Israel, wenn sie erkennen werden ein jeder die Plage seines Herzens, und er seine Hände ausbreitet gegen dieses Haus hin: so höre du im Himmel, der Stätte deiner Wohnung, und vergib, und tue und gib einem jeden nach allen seinen Wegen, wie du sein Herz kennst - denn du, du allein kennst das Herz aller Menschenkinder; - auf dass sie dich fürchten alle die Tage, die sie in dem Lande leben werden, das du unseren Vätern gegeben hast. Und auch auf den Fremden, der nicht von deinem Volke Israel ist - kommt er aus fernem Lande um deines Namens willen (denn sie werden hören von deinem grossen Namen und deiner starken Hand und deinem ausgestreckten Arm), kommt er und betet gegen dieses Haus hin: so höre du im Himmel, der Stätte deiner Wohnung, und tue nach allem, um was der Fremde zu dir rufen wird; auf dass alle Völker der Erde deinen Namen erkennen, damit sie dich fürchten, wie dein Volk Israel, und damit sie erkennen, dass dieses Haus, welches ich gebaut habe, nach deinem Namen genannt wird {O. dass dein Name über diesem Hause angerufen wird. (Vergl. 1. Chron. 13,6)}. Wenn dein Volk ausziehen wird zum Streit wider seinen Feind, auf dem Wege, den du sie senden wirst, und sie zu Jahwe beten nach der Stadt hin, die du erwählt hast, und dem Hause, das ich deinem Namen gebaut habe: so höre im Himmel ihr Gebet und ihr Flehen, und führe ihr Recht aus. Wenn sie wider dich sündigen, - denn da ist kein Mensch, der nicht sündigte - und du über sie erzürnst und sie vor dem Feinde dahingibst und ihre Besieger {W. diejenigen, welche sie gefangen führen} sie gefangen wegführen in das Land des Feindes, ein fernes oder ein nahes; und sie nehmen es zu Herzen in dem Lande, wohin sie gefangen weggeführt sind, und kehren um und flehen zu dir in dem Lande derer, die sie gefangen weggeführt haben, und sprechen: Wir haben gesündigt und haben verkehrt gehandelt, wir haben gesetzlos gehandelt; und sie kehren zu dir um mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele in dem Lande ihrer Feinde, die sie gefangen weggeführt haben, und sie beten zu dir nach ihrem Lande hin, das du ihren Vätern gegeben, nach der Stadt, die du erwählt hast, und dem Hause, das ich deinem Namen gebaut habe: so höre im Himmel, der Stätte deiner Wohnung, ihr Gebet und ihr Flehen, und führe ihr Recht aus; und vergib deinem Volke, was sie gegen dich gesündigt haben, und alle ihre Übertretungen, womit sie wider dich übertreten haben; und lass sie Barmherzigkeit finden vor denen, die sie gefangen weggeführt haben, dass sie sich ihrer erbarmen; denn sie sind dein Volk und dein Erbteil, das du herausgeführt hast aus Ägypten, mitten aus dem eisernen Schmelzofen: - so dass deine Augen offen seien für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel, dass du auf sie hörest in allem, um was sie zu dir rufen. Denn du, du hast sie ausgesondert, dir zum Erbteil aus allen Völkern der Erde, so wie du durch deinen Knecht Mose geredet hast, als du unsere Väter aus Ägypten herausführtest, Herr, Jahwe! Und es geschah, als Salomo geendigt hatte, dieses ganze Gebet und Flehen an Jahwe zu richten, stand er auf vor {Eig. von vor} dem Altar Jahwes von dem Beugen seiner Knie, indem seine Hände gen Himmel ausgebreitet waren; und er stand und segnete die ganze Versammlung Israels mit lauter Stimme und sprach: Gepriesen sei Jahwe, der seinem Volke Israel Ruhe gegeben, nach allem, was er geredet hat! Kein einziges Wort ist dahingefallen von allen seinen guten Worten {Eig. von all seinem guten Worte}, die er durch seinen Knecht Mose geredet hat. Jahwe, unser Gott, sei mit uns, so wie er mit unseren Vätern gewesen ist; er verlasse uns nicht und verstosse uns nicht: um unser Herz zu ihm zu neigen, damit wir auf allen seinen Wegen wandeln und seine Gebote und seine Satzungen und seine Rechte beobachten, die er unseren Vätern geboten hat. Und diese meine Worte, die ich vor Jahwe gefleht habe, mögen Jahwe, unserem Gott, nahe sein Tag und Nacht, dass er das Recht seines Knechtes und das Recht seines Volkes Israel ausführe, je nachdem der Tag es erfordert {Eig. das zu einem Tage Gehörige an seinem Tage}; damit alle Völker der Erde erkennen, dass Jahwe Gott {W. der Gott, d.i. der wahre Gott} ist, keiner mehr. Und euer Herz sei ungeteilt mit Jahwe, unserem Gott, um in seinen Satzungen zu wandeln und seine Gebote zu beobachten, wie es an diesem Tage ist. Und der König und ganz Israel mit ihm opferten Schlachtopfer vor Jahwe. Und Salomo schlachtete als Friedensopfer, das er Jahwe opferte, 22000 Rinder und 120000 Schafe {Eig. Stück Kleinvieh}. Und der König und alle Kinder Israel weihten das Haus Jahwes ein. An selbigem Tage heiligte der König die Mitte des Hofes, die vor dem Hause Jahwes lag; denn er opferte daselbst das Brandopfer und das Speisopfer und die Fettstücke der Friedensopfer; denn der eherne Altar, der vor Jahwe stand, war zu klein, um das Brandopfer und das Speisopfer und die Fettstücke der Friedensopfer zu fassen. Und so feierten Salomo und ganz Israel mit ihm, eine grosse Versammlung, von dem Eingang Hamaths bis an den Fluss Ägyptens, zu selbiger Zeit das Fest {S. die Anm. zu V.2} vor Jahwe, unserem Gott, sieben Tage und sieben Tage, vierzehn Tage. Am achten Tage entliess er das Volk; und sie segneten den König und gingen nach ihren Zelten, fröhlich und guten Mutes wegen all des Guten, das Jahwe seinem Knechte David und seinem Volke Israel erwiesen hatte. Und {2. Chron. 7,11} es geschah, als Salomo den Bau des Hauses Jahwes und des Hauses des Königs und alles Begehren Salomos, das ihm zu machen gefiel, vollendet hatte, da erschien Jahwe dem Salomo zum zweiten Male, wie er ihm zu Gibeon erschienen war. Und Jahwe sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet und dein Flehen gehört, das du vor mir gefleht hast; ich habe dieses Haus, das du gebaut hast, geheiligt, um meinen Namen dahin zu setzen auf ewig; und meine Augen und mein Herz sollen daselbst sein allezeit. Und du, wenn du vor mir wandeln wirst, so wie dein Vater David gewandelt hat, in Lauterkeit des Herzens und in Geradheit, dass du tust nach allem, was ich dir geboten habe, und wenn du meine Satzungen und meine Rechte beobachten wirst, so werde ich den Thron deines Königtums über Israel befestigen ewiglich, so wie ich zu deinem Vater David geredet habe, indem ich sprach: Es soll dir nicht an einem Manne fehlen auf dem Throne Israels. Wenn ihr aber, ihr und eure Kinder, euch hinter mir abwenden und meine Gebote, meine Satzungen, die ich euch vorgelegt habe, nicht beobachten werdet, und werdet hingehen und anderen Göttern dienen und euch vor ihnen niederbeugen, so werde ich Israel ausrotten aus dem Lande, das ich ihnen gegeben; und das Haus, welches ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht wegwerfen; und Israel wird zum Sprichwort und zur Spottrede werden unter allen Völkern. Und dieses Haus, das erhaben war, - {So nach der Alexandr. Übersetzung. Im hebr. Texte steht: wird erhaben sein. Vergl. 2. Chron. 7,21} jeder, der an demselben vorbeigeht, wird sich entsetzen und zischen. Und man wird sagen: Warum hat Jahwe diesem Lande und diesem Hause also getan? Und man wird sagen: Darum, dass sie Jahwe, ihren Gott, der ihre Väter aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, verlassen und andere Götter angenommen {W. ergriffen} und sich vor ihnen niedergebeugt und ihnen gedient haben: darum hat Jahwe all dieses Unglück über sie gebracht. Und {2. Chron. 8} es geschah am Ende von zwanzig Jahren, während welcher Salomo die beiden Häuser, das Haus Jahwes und das Haus des Königs, gebaut hatte, - Hiram, der König von Tyrus, hatte Salomo mit Zedernholz und mit Zypressenholz und mit Gold nach all seinem Begehr unterstützt - damals gab der König Salomo dem Hiram zwanzig Städte im Lande Galiläa. Und Hiram zog von Tyrus aus, um die Städte zu besehen, die Salomo ihm gegeben hatte; und sie waren nicht recht in seinen Augen. Und er sprach: Was sind das für Städte, die du mir gegeben hast, mein Bruder! Und er {O. man} nannte sie das Land Kabul bis auf diesen Tag. Hiram hatte nämlich dem König 120 Talente Gold gesandt. Und dies ist die Sache mit der Fron, welche der König Salomo aushob, um das Haus Jahwes zu bauen und sein Haus und das Millo {Wall, Burg; vergl. Richter 9,6; 2. Sam. 5,9} und die Mauer von Jerusalem, und Hazor und Megiddo und Geser. (Der Pharao, der König von Ägypten, war heraufgezogen und hatte Geser eingenommen und es mit Feuer verbrannt und die Kanaaniter, die in der Stadt wohnten, erschlagen; und er hatte es seiner Tochter, dem Weibe Salomos, als Mitgift gegeben.) Und Salomo baute Geser und Unter-Beth-Horon und Baalath, und Tadmor {Nach and. Lesart: Tamar} in der Wüste, im Lande; und alle Vorratsstädte, die Salomo hatte, und die Wagenstädte und die Reiterstädte; und was Salomo Lust hatte zu bauen in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft. Alles Volk, das übriggeblieben war von den Amoritern, den Hethitern, den Perisitern, den Hewitern und den Jebusitern, die nicht von den Kindern Israel waren: ihre Söhne, die nach ihnen im Lande übriggeblieben waren, welche die Kinder Israel nicht zu verbannen vermocht hatten, die hob Salomo zu Fronarbeitern aus bis auf diesen Tag. Aber aus den Kindern Israel machte Salomo keine Sklaven, sondern sie waren Kriegsleute und seine Knechte und seine Obersten und seine Anführer {S. die Anm. zu 2. Sam. 23,8}, und Oberste seiner Wagen und seiner Reiter. Dies sind die Oberaufseher, welche über das Werk Salomos waren: 550, die über das Volk walteten, das an dem Werke arbeitete. Sobald die Tochter des Pharao aus der Stadt Davids in ihr Haus hinaufgezogen war, das er ihr erbaut hatte, da baute er das Millo. Und Salomo opferte dreimal im Jahre Brandopfer und Friedensopfer auf dem Altar, den er Jahwe erbaut hatte; und er räucherte auf dem, der vor Jahwe stand. Und er vollendete das Haus. Und der König Salomo machte eine Flotte zu Ezjon-Geber, das bei Eloth, am Ufer des Schilfmeeres, im Lande Edom liegt. Und Hiram sandte auf der Flotte seine Knechte, Schiffsleute, die des Meeres kundig waren, mit den Knechten Salomos. Und sie kamen nach Ophir und holten von dort Gold, 420 Talente, und brachten es zu dem König Salomo. Und {2. Chron. 9} die Königin von Scheba hörte den Ruf Salomos wegen des Namens Jahwes; und sie kam, um ihn mit Rätseln zu versuchen. Und sie kam nach Jerusalem mit einem sehr grossen Zuge, mit Kamelen, die Gewürze und Gold trugen in sehr grosser Menge und Edelsteine. Und sie kam zu Salomo und redete zu ihm alles, was in ihrem Herzen war. Und Salomo erklärte ihr alles, um was sie fragte {W. alle ihre Sachen}; keine Sache war vor dem König verborgen, die er ihr nicht erklärt hätte. Und als die Königin von Scheba all die Weisheit Salomos sah, und das Haus, das er gebaut hatte, und die Speise seines Tisches, und das Sitzen seiner Knechte, und das Aufwarten {W. das Stehen} seiner Diener, und ihre Kleidung und seine Mundschenken {O. seine Schenkeinrichtung}, und seinen Aufgang, auf welchem er in das Haus Jahwes hinaufging, da geriet sie ausser sich und sprach zu dem König: Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Lande über deine Sachen und über deine Weisheit gehört habe; und ich habe den Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden; du übertriffst an Weisheit und Gut das Gerücht, das ich gehört habe. Glückselig sind deine Leute, glückselig diese deine Knechte, die beständig vor dir stehen, die deine Weisheit hören! Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf den Thron Israels zu setzen! Weil Jahwe Israel ewiglich liebt, hat er dich zum König eingesetzt, um Recht und Gerechtigkeit zu üben. Und sie gab dem König 120 Talente Gold und Gewürze in sehr grosser Menge und Edelsteine; nie wieder ist eine solche Menge Gewürz gekommen wie dieses, welches die Königin von Scheba dem König Salomo gab. (Und auch die Flotte Hirams, die Gold aus Ophir holte, brachte aus Ophir Sandelholz in sehr grosser Menge und Edelsteine. Und der König machte von dem Sandelholz ein Geländer {O. einen Aufstieg; Die Bedetung des hebr. Wortes ist ungewiss} für das Haus Jahwes und für das Haus des Königs, und Lauten und Harfen für die Sänger; also ist kein Sandelholz gekommen noch gesehen worden bis auf diesen Tag.) Und der König Salomo gab der Königin von Scheba all ihr Begehr, das sie verlangte, ausser dem, was er ihr gab nach der Freigebigkeit {O. dem Vermögen. (W. der Hand)} des Königs Salomo. Und sie wandte sich und zog in ihr Land, sie und ihre Knechte. Und das Gewicht des Goldes, welches dem Salomo in einem Jahre einkam, war 666 Talente Gold, ausser dem, was von den Krämern und dem Handel der Kaufleute und von allen Königen Arabiens {So nach 2. Chron. 9, 14; hier steht wie in Jer. 25,24: ereb, d.h. der gemischten Bevölkerung} und den Statthaltern des Landes einkam. Und der König Salomo machte zweihundert Schilde {Hier der grosse Schild, der den ganzen Mann deckte} von getriebenem Golde: sechshundert Sekel Gold zog er über jeden Schild; und dreihundert Tartschen von getriebenem Golde: drei Minen Gold zog er über jede Tartsche; und der König tat sie in das Haus des Waldes Libanon. Und der König machte einen grossen Thron von Elfenbein und überzog ihn mit gereinigtem Golde. Sechs Stufen waren an dem Throne, und der obere Teil des Thrones war hinten gerundet; und Armlehnen waren auf dieser und auf jener Seite an der Stelle des Sitzes, und zwei Löwen standen neben den Armlehnen; und zwölf Löwen standen da auf den sechs Stufen, auf dieser und auf jener Seite. Desgleichen ist nicht gemacht worden in irgend einem Königreiche. Und alle Trinkgefässe des Königs Salomo waren von Gold, und alle Geräte des Hauses des Waldes Libanon waren von geläutertem Golde; nichts war von Silber, es wurde in den Tagen Salomos für nichts geachtet. Denn der König hatte eine Tarsisflotte auf dem Meere mit der Flotte Hirams; einmal in drei Jahren kam die Tarsisflotte, beladen mit Gold und Silber, Elfenbein und Affen und Pfauen {Viell. Elfenbein und Ebenholz und Affen. Vergl. Hes. 27,15}. Und der König Salomo war grösser als alle Könige der Erde an Reichtum und an Weisheit. Und die ganze Erde suchte das Angesicht Salomos, um seine Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gegeben hatte. Und sie brachten ein jeder sein Geschenk: Geräte von Silber und Geräte von Gold, und Gewänder und Waffen, und Gewürze, Rosse und Maultiere, jährlich die Gebühr des Jahres. Und {2. Chron. 1,14} Salomo brachte zusammen Wagen und Reiter, und er hatte 1400 Wagen und 12000 Reiter; und er verlegte sie in die Wagenstädte und zu dem König nach Jerusalem. Und der König machte das Silber in Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern machte er den Sykomoren gleich, die in der Niederung {S. die Anm. zu 5. Mose 1,7} sind, an Menge. Und die Ausfuhr der Rosse für Salomo geschah aus Ägypten; und ein Zug Handelsleute des Königs holte einen Zug um Geld {Eig. um den Kaufpreis}. Und ein Wagen kam herauf und wurde ausgeführt aus Ägypten um 600 Sekel Silber, und ein Ross um150. Und also führte man für alle Könige der Hethiter und für die Könige von Syrien durch ihre Hand aus {O. Und also führten sie mit sich aus für alle Könige usw.}. Und der König Salomo liebte viele fremde Weiber, und zwar neben der Tochter des Pharao: moabitische, ammonitische, edomitische, zidonische, hethitische, von den Nationen, von welchen Jahwe zu den Kindern Israel gesagt hatte: Ihr sollt nicht unter sie kommen, und sie sollen nicht unter euch kommen; gewiss, sie würden euer Herz neigen ihren Göttern nach! An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte an Weibern siebenhundert Fürstinnen {d.h. Weiber von fürstlichem Range} und dreihundert Kebsweiber; und seine Weiber neigten sein Herz. Und es geschah zur Zeit, als Salomo alt war, da neigten seine Weiber sein Herz anderen Göttern nach; und sein Herz war nicht ungeteilt mit Jahwe, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. Und Salomo wandelte der Astoreth nach, der Gottheit der Zidonier, und dem Milkom, dem Greuel der Ammoniter. Und Salomo tat, was böse war in den Augen Jahwes, und er folgte Jahwe nicht völlig nach wie sein Vater David. Damals baute Salomo eine Höhe dem Kamos {Hebr. Kemosch}, dem Greuel der Moabiter, auf dem Berge, der vor {d.h. östlich von} Jerusalem liegt, und dem Molech, dem Greuel der Kinder Ammon. Und also tat er für alle seine fremden Weiber, die ihren Göttern räucherten und opferten. Da erzürnte Jahwe wider Salomo, weil er sein Herz von Jahwe, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war und ihm betreffs dieser Sache geboten hatte, nicht anderen Göttern nachzuwandeln; aber er beobachtete nicht, was Jahwe geboten hatte. Und Jahwe sprach zu Salomo: Darum dass solches bei dir gewesen ist, und du meinen Bund nicht beobachtest hast und meine Satzungen, die ich dir geboten habe, so werde ich dir das Königreich gewisslich entreissen und es deinem Knechte geben. Doch in deinen Tagen will ich es nicht tun, um deines Vaters David willen: aus der Hand deines Sohnes werde ich es reissen; nur will ich ihm nicht das ganze Königreich entreissen: einen Stamm will ich deinem Sohne geben, um meines Knechtes David willen und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe. Und Jahwe erweckte Salomo einen Widersacher, Hadad, den Edomiter; er war vom königlichen Samen in Edom. Es geschah nämlich, als David in Edom war {Wahrsch. ist mit and. zu l.: Edom schlug}, als Joab, der Heeroberste, hinaufzog, um die Erschlagenen zu begraben, und er alles Männliche in Edom erschlug (denn Joab blieb sechs Monate daselbst mit ganz Israel, bis er alles Männliche in Edom ausgerottet hatte): da entfloh Hadad, er und edomitische Männer von den Knechten seines Vaters mit ihm, um sich nach Ägypten zu begeben; Hadad war aber ein kleiner Knabe. Und sie machten sich auf aus Midian und kamen nach Paran; und sie nahmen Männer aus Paran mit sich und kamen nach Ägypten zu dem Pharao, dem König von Ägypten. Und er gab ihm ein Haus und wies ihm Speise an und gab ihm Land. Und Hadad fand grosse Gnade in den Augen des Pharao, und er gab ihm die Schwester seines Weibes, die Schwester der Königin Thachpenes, zum Weibe. Und die Schwester der Thachpenes gebar ihm Genubath, seinen Sohn; und Thachpenes pflegte ihn im Hause des Pharao; und so war Genubath im Hause des Pharao, unter den Söhnen des Pharao. Und als Hadad in Ägypten hörte, dass David sich zu seinen Vätern gelegt hatte, und dass Joab, der Heeroberste, tot war, da sprach Hadad zu dem Pharao: Entlasse mich, dass ich in mein Land ziehe. Und der Pharao sprach zu ihm: Was mangelt dir bei mir? Und siehe, du begehrst in dein Land zu ziehen? Und er sprach: Nichts; aber entlasse mich doch! Und Gott erweckte ihm einen Widersacher, Reson, den Sohn Eljadas, der von Hadadeser, dem König von Zoba, seinem Herrn, geflohen war. Und er sammelte Männer um sich und wurde Oberster einer Schar, als David die Zobaiter {W. sie. Vergl. 2. Sam. 8,3. 4} tötete; und sie zogen nach Damaskus und wohnten darin, und sie regierten in Damaskus. Und er wurde ein Widersacher Israels, alle Tage Salomos, und zwar neben dem Übel, das Hadad tat; und er verabscheute Israel, und er wurde König über Syrien {H. Aram}. Und Jerobeam, der Sohn Nebats, ein Ephratiter {d.h. ein Ephraimiter; vergl. Richter 12,5}, von Zereda (und der Name seiner Mutter war Zerua, eine Witwe), ein Knecht Salomos, auch er erhob die Hand wider den König. Und dies war die Sache, warum er die Hand wider den König erhob: Salomo baute das Millo und schloss die Lücke {Wahrsch. die Schlucht zwischen Zion und Ophel, wodurch die Befestigung Jerusalems vollendet wurde} der Stadt seines Vaters David. Der Mann Jerobeam aber war ein wackerer Mann; und als Salomo den Jüngling sah, dass er arbeitsam war, bestellte er ihn über alle Lastarbeiter des Hauses Joseph. Und es geschah zu selbiger Zeit, als Jerobeam einmal aus Jerusalem hinausging, da fand ihn der Prophet Achija, der Siloniter, auf dem Wege; und er hatte sich in ein neues Oberkleid gehüllt, und sie beide waren allein auf dem Felde. Da fasste Achija das neue Oberkleid, das er anhatte, und zerriss es in zwölf Stücke; und er sprach zu Jerobeam: Nimm dir zehn Stücke; denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: Siehe, ich will das Königreich aus der Hand Salomos reissen und will dir zehn Stämme geben (aber einen Stamm soll er behalten um meines Knechtes David willen und um Jerusalems willen, der Stadt, die ich erwählt habe aus allen Stämmen Israels); darum, dass sie mich verlassen und sich niedergebeugt haben vor Astoreth, der Gottheit der Zidonier, vor Kamos, dem Gott der Moabiter, und vor Milkom, dem Gott der Kinder Ammon, und nicht auf meinen Wegen gewandelt haben, zu tun, was recht ist in meinen Augen, und meine Satzungen und meine Rechte zu beobachten, wie sein Vater David. Doch will ich nicht das ganze Königreich aus seiner Hand nehmen, sondern will ihn zum Fürsten setzen alle Tage seines Lebens, um meines Knechtes David willen, den ich erwählt habe, der meine Gebote und meine Satzungen beobachtet hat. Aber aus der Hand seines Sohnes will ich das Königreich nehmen und es dir geben, die zehn Stämme; und seinem Sohne will ich einen Stamm geben, auf dass mein Knecht David alle Tage eine Leuchte vor mir habe in Jerusalem, der Stadt, die ich mir erwählt habe, um meinen Namen dahin zu setzen. Und dich will ich nehmen, dass du regierest über alles, was deine Seele begehren wird, und König seiest über Israel. Und es wird geschehen, wenn du hören wirst auf alles, was ich dir gebiete, und auf meinen Wegen wandeln und tun wirst, was recht ist in meinen Augen, indem du meine Satzungen und meine Gebote beobachtest, wie mein Knecht David getan hat, so werde ich mit dir sein und dir ein beständiges Haus bauen, wie ich es dem David gebaut habe, und werde dir Israel geben; und ich werde den Samen Davids um deswillen demütigen, doch nicht für immer. - Und Salomo suchte Jerobeam zu töten; da machte Jerobeam sich auf und entfloh nach Ägypten zu Sisak {H. Schischak}, dem König von Ägypten; und er war in Ägypten bis zum Tode Salomos. Und das Übrige der Geschichte {Eig. der Handlungen, Begebenheiten} Salomos und alles, was er getan hat, und seine Weisheit, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Geschichte Salomos? Und die Tage, die Salomo zu Jerusalem über ganz Israel regierte, waren vierzig Jahre. Und Salomo legte sich zu seinen Vätern, und er wurde begraben in der Stadt seines Vaters David. Und Rehabeam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und {2. Chron. 10} Rehabeam ging nach Sichem; denn ganz Israel war nach Sichem gekommen, um ihn zum König zu machen. Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn Nebats, es hörte (er war aber noch in Ägypten, wohin er vor dem König Salomo geflohen war, und Jerobeam wohnte in Ägypten; und sie sandten hin und riefen ihn); da kamen Jerobeam und die ganze Versammlung Israels, und sie redeten zu Rehabeam und sprachen: Dein Vater hat unser Joch hart gemacht; du aber, erleichtere nun den harten Dienst deines Vaters und sein schweres Joch, das er auf uns gelegt hat, so wollen wir dir dienen. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin noch drei Tage, dann kommet wieder zu mir. Und das Volk ging hin. Und der König Rehabeam beriet sich mit den Alten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er noch am Leben war, und sprach: Wie ratet ihr, diesem Volke Antwort zu geben? Und sie redeten zu ihm und sprachen: Wenn du heute dieses Volkes Knecht wirst und ihnen dienst und sie erhörst und gütige Worte zu ihnen redest, so werden sie deine Knechte sein alle Tage. Aber er verliess den Rat der Alten, den sie ihm geraten hatten; und er beriet sich mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, die vor ihm standen. Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr, dass wir diesem Volke zur Antwort geben, welches zu mir geredet und gesagt hat: Erleichtere das Joch, das dein Vater auf uns gelegt hat? Und die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, redeten zu ihm und sprachen: So sollst du zu diesem Volke sprechen, das zu dir geredet und gesagt hat: Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, du aber erleichtere es uns; so sollst du zu ihnen reden: Mein kleiner Finger ist dicker als die Lenden meines Vaters! Nun denn, mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will zu eurem Joche hinzutun; mein Vater hat euch mit Geisseln gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen {d.h. Stachelpeitschen} züchtigen. Und Jerobeam und alles Volk kam am dritten Tage zu Rehabeam, so wie der König geredet und gesagt hatte: Kommet wieder zu mir am dritten Tage. Und der König antwortete dem Volke hart und verliess den Rat der Alten, den sie ihm gegeben hatten; und er redete zu ihnen nach dem Rate der Jungen und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will zu eurem Joche hinzutun; mein Vater hat euch mit Geisseln gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen. So hörte der König nicht auf das Volk; denn es war eine Wendung von seiten Jahwes, auf dass er sein Wort aufrecht hielte, welches Jahwe durch Achija, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohne Nebats, geredet hatte. Und als ganz Israel sah, dass der König nicht auf sie hörte, da gab das Volk dem König Antwort und sprach: Was haben wir für Teil an David? und wir haben kein Erbteil am Sohne Isais! Zu deinen Zelten, Israel! Nun sieh nach deinem Hause, David! - Und Israel ging nach seinen Zelten. Die Kinder Israel aber, die in den Städten Judas wohnten, über sie wurde Rehabeam König. Und der König Rehabeam sandte Adoram, der über die Fron war; aber ganz Israel steinigte ihn, und er starb. Da eilte der König Rehabeam, den Wagen zu besteigen, um nach Jerusalem zu fliehen. So fiel Israel vom Hause Davids ab bis auf diesen Tag. Und es geschah, als ganz Israel hörte, dass Jerobeam zurückgekehrt wäre, da sandten sie hin und riefen ihn zu der Gemeinde, und machten ihn zum König über ganz Israel. Niemand folgte dem Hause Davids, ausser dem Stamme Juda allein. Und {2. Chron. 11} Rehabeam kam nach Jerusalem; und er versammelte das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, 180000 auserlesene Krieger, um mit dem Hause Israel zu streiten, damit er das Königreich an Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückbrächte. Da geschah das Wort Gottes zu Schemaja, dem Manne Gottes, also: Sage zu Rehabeam, dem Sohne Salomos, dem König von Juda, und zu dem ganzen Hause Juda und Benjamin und zu dem übrigen Volke, und sprich: So spricht Jahwe: Ihr sollt nicht hinaufziehen und nicht mit euren Brüdern, den Kindern Israel, streiten; kehret um, ein jeder nach seinem Hause, denn von mir aus ist diese Sache geschehen. Und sie hörten auf das Wort Jahwes und zogen wieder zurück nach dem Worte Jahwes. Und Jerobeam baute Sichem im Gebirge Ephraim und wohnte darin; und er zog von dannen aus und baute Pnuel. Und Jerobeam sprach in seinem Herzen: Nun wird das Königreich an das Haus David zurückkommen. Wenn dieses Volk hinaufziehen wird, um im Hause Jahwes zu Jerusalem Schlachtopfer zu opfern, so wird das Herz dieses Volkes sich zu ihrem Herrn zurückwenden, zu Rehabeam, dem König von Juda; und sie werden mich töten und sich zu Rehabeam, dem König von Juda, zurückwenden. Da beriet sich der König und machte zwei goldene Kälber. Und er sprach zu dem Volke {W. zu Ihnen}: Es ist zu viel für euch, nach Jerusalem hinaufzuziehen; siehe da, Israel, deine Götter, die dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt haben. Und er stellte das eine in Bethel auf, und das andere tat er nach Dan. Und diese Sache wurde zur Sünde, und das Volk ging vor das eine hin bis nach Dan. Auch baute er Höhenhäuser, und machte Priester aus sämtlichem Volke, die nicht von den Kindern Levi waren. Und Jerobeam machte ein Fest im achten Monat, am fünfzehnten Tage des Monats, wie das Fest, das in Juda stattfand {das Laubhüttenfest, welches am 15. des siebenten Monats gefeiert wurde}, und er opferte auf dem Altar. Ebenso tat er zu Bethel, indem er den Kälbern opferte, die er gemacht hatte; und er bestellte in Bethel die Priester der Höhen, die er gemacht hatte. Und er opferte auf dem Altar, den er zu Bethel gemacht hatte, am fünfzehnten Tage im achten Monat, in dem Monat, den er aus seinem Herzen erdacht hatte; und er machte den Kindern Israel ein Fest, und opferte auf dem Altar und räucherte {Eig. indem er räucherte; od. um zu räuchern}. Und siehe, ein Mann Gottes kam aus Juda, durch das Wort Jahwes, nach Bethel, und Jerobeam stand bei dem Altar, um zu räuchern. Und er rief aus wider den Altar durch das Wort Jahwes und sprach: Altar, Altar! so spricht Jahwe: Siehe, ein Sohn wird dem Hause Davids geboren werden, Josia sein Name; und er wird auf dir die Priester der Höhen schlachten, die auf dir räuchern, und man wird Menschengebeine auf dir verbrennen! Und er gab an selbigem Tage ein Zeichen und sprach: Dies ist das Zeichen, von dem Jahwe geredet hat: Siehe, der Altar wird reissen und die Fettasche, die darauf ist, verschüttet werden. Und es geschah, als der König das Wort des Mannes Gottes hörte, das er wider den Altar zu Bethel ausgerufen hatte, da streckte Jerobeam seine Hand aus von dem Altar herab und sprach: Greifet ihn! Da verdorrte seine Hand, die er wider ihn ausgestreckt hatte, und er konnte sie nicht wieder an sich ziehen. Und der Altar riss, und die Fettasche wurde vom Altar verschüttet, nach dem Zeichen, welches der Mann Gottes durch das Wort Jahwes gegeben hatte. Da antwortete der König und sprach zu dem Manne Gottes: Flehe doch Jahwe, deinen Gott, an und bete für mich, dass meine Hand mir wiedergegeben werde {Eig. wieder zu mir komme; so auch nachher}. Und der Mann Gottes flehte Jahwe an, und die Hand des Königs wurde ihm wiedergegeben und war wie zuvor. Und der König redete zu dem Manne Gottes: Komm mit mir ins Haus und stärke dich, und ich will dir ein Geschenk geben. Aber der Mann Gottes sprach zu dem König: Wenn du mir die Hälfte deines Hauses gäbest, so würde ich nicht mit dir hingehen; und ich werde kein Brot essen und kein Wasser trinken an diesem Orte. Denn also ist mir geboten worden durch das Wort Jahwes und gesagt: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken, und du sollst nicht auf dem Wege zurückkehren, den du gegangen bist. Und er ging auf einem anderen Wege und kehrte nicht auf dem Wege zurück, auf welchem er nach Bethel gekommen war. Ein alter Prophet aber wohnte zu Bethel; und einer seiner Söhne {W. sein Sohn} kam und erzählte ihm alles, was der Mann Gottes an dem Tage zu Bethel getan hatte; die Worte, die er zum König geredet hatte, die erzählten sie auch ihrem Vater. Und ihr Vater sprach zu ihnen: Welchen Weg ist er gegangen? Und seine Söhne hatten den Weg gesehen {Nach and. Lesart: zeigten ihm den Weg}, den der Mann Gottes gegangen, der aus Juda gekommen war. Da sprach er zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und sie sattelten ihm den Esel, und er ritt darauf. Und er ritt dem Manne Gottes nach und fand ihn unter einer {O. der} Terebinthe sitzen; und er sprach zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der von Juda gekommen ist? Und er sprach: Ich bin's. Da sprach er zu ihm: Komm mit mir nach Hause und iss Brot. Er aber sprach: Ich kann nicht mit dir umkehren und mit dir hineingehen, und ich werde kein Brot essen und kein Wasser mit dir trinken an diesem Orte. Denn ein Wort ist zu mir geschehen durch das Wort Jahwes: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser daselbst trinken; du sollst nicht auf dem Wege zurückkehren, auf welchem du gegangen bist. Und er sprach zu ihm: Auch ich bin ein Prophet, wie du; und ein Engel hat zu mir geredet durch das Wort Jahwes und gesagt: Bringe ihn mit dir in dein Haus zurück, dass er Brot esse und Wasser trinke. Er belog ihn. Da kehrte er mit ihm zurück, und ass Brot in seinem Hause und trank Wasser. Und es geschah, während sie zu Tische sassen, da geschah das Wort Jahwes zu dem Propheten, der ihn zurückgebracht hatte. Und er rief dem Manne Gottes zu, der aus Juda gekommen war, und sprach: So spricht Jahwe: Darum dass du gegen den Befehl Jahwes widerspenstig gewesen bist und nicht beobachtet hast das Gebot, das Jahwe, dein Gott, dir geboten hat, und bist umgekehrt und hast Brot gegessen und Wasser getrunken an dem Orte, von welchem er zu dir geredet hat: Iss kein Brot und trinke kein Wasser! so soll dein Leichnam nicht in das Grab deiner Väter kommen. Und es geschah, nachdem er Brot gegessen und nachdem er getrunken hatte, da sattelte er ihm, dem Propheten, den er zurückgebracht hatte, den Esel. Und er zog fort; und es fand ihn ein Löwe auf dem Wege und tötete ihn. Und sein Leichnam lag hingestreckt auf dem Wege, und der Esel stand daneben, und der Löwe stand neben dem Leichnam. Und siehe, da gingen Leute vorüber und sahen den Leichnam hingestreckt auf dem Wege, und den Löwen neben dem Leichnam stehen; und sie kamen und sagten es in der Stadt, in welcher der alte Prophet wohnte. Als nun der Prophet, der ihn von dem Wege zurückgeführt hatte, es hörte, sprach er: Das ist der Mann Gottes, der gegen den Befehl Jahwes widerspenstig gewesen ist; und so hat Jahwe ihn dem Löwen preisgegeben: der hat ihn zerrissen und getötet, nach dem Worte Jahwes, das er zu ihm geredet hat. Und er redete zu seinen Söhnen und sprach: Sattelt mir den Esel! Und sie sattelten ihn. Und er ritt hin und fand seinen Leichnam hingestreckt auf dem Wege, und den Esel und den Löwen neben dem Leichnam stehen; der Löwe hatte den Leichnam nicht gefressen und den Esel nicht zerrissen. Und der Prophet hob den Leichnam des Mannes Gottes auf und legte ihn auf den Esel und brachte ihn zurück. Und er kam in die Stadt des alten Propheten, um ihn zu beklagen und zu begraben. Und er legte seinen Leichnam in sein eigenes Grab; und man klagte über ihn: Ach, mein Bruder! Und es geschah, nachdem er ihn begraben hatte, da sprach er zu seinen Söhnen und sagte: Wenn ich gestorben bin, so begrabet mich in dem Grabe, in welchem der Mann Gottes begraben ist; leget meine Gebeine neben seine Gebeine. Denn das Wort wird gewisslich geschehen, welches er durch das Wort Jahwes ausgerufen hat wider den Altar, der zu Bethel ist, und wider alle Höhenhäuser, die in den Städten Samarias sind. Nach dieser Begebenheit kehrte Jerobeam nicht um von seinem bösen Wege; und er machte wiederum aus sämtlichem Volke Priester der Höhen: wer Lust hatte, den weihte er, dass er ein Priester der Höhen würde. Und diese Sache wurde dem Hause Jerobeams zur Sünde, und zur Vertilgung und zur Vernichtung vom Erdboden hinweg. Zu selbiger Zeit erkrankte Abija, der Sohn Jerobeams. Und Jerobeam sprach zu seinem Weibe: Mache dich doch auf und verstelle dich, damit man nicht wisse, dass du das Weib Jerobeams bist, und gehe hin nach Silo: Siehe, daselbst ist Achija, der Prophet; er ist es, der über mich geredet hat, dass ich König über dieses Volk sein würde. Und nimm mit dir zehn Brote und Backwerk und einen Krug Honig und gehe zu ihm; er wird dir kundtun, was dem Knaben geschehen wird. Und das Weib Jerobeams tat also: Sie machte sich auf und ging nach Silo und kam in das Haus Achijas. Achija aber konnte nicht sehen, denn seine Augen waren starr wegen seines Alters. Und Jahwe hatte zu Achija gesagt: Siehe, das Weib Jerobeams kommt, um etwas von dir zu erfragen betreffs ihres Sohnes, denn er ist krank; so und so sollst du zu ihr reden; es wird aber geschehen, wenn sie hereinkommt, so wird sie sich fremd stellen. Und es geschah, als Achija das Geräusch ihrer Füsse hörte, als sie zum Eingang hereinkam, da sprach er: Komm herein, Weib Jerobeams! warum stellst du dich denn fremd? Ich aber bin mit hartem Worte zu dir gesandt. Gehe hin, sprich zu Jerobeam: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Weil ich dich aus der Mitte des Volkes erhoben und dich als Fürst gesetzt habe über mein Volk Israel, und das Königreich dem Hause Davids entrissen und es dir gegeben habe; du aber nicht gewesen bist wie mein Knecht David, der meine Gebote beobachtet hat und mir nachgefolgt ist mit seinem ganzen Herzen, dass er nur tat, was recht ist in meinen Augen; sondern hast es ärger gemacht als alle, die vor dir gewesen sind, und bist hingegangen und hast dir andere Götter und gegossene Bilder gemacht, um mich zu reizen, und hast mich hinter deinen Rücken geworfen: darum, siehe, will ich Unglück über das Haus Jerobeams bringen, und ich werde von Jerobeam ausrotten, was männlich ist, den Gebundenen und den Freien in Israel; und ich werde hinter dem Hause Jerobeams her ausfegen, wie man den Kot ausfegt, bis es mit ihm aus ist. Wer von Jerobeam in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen; denn Jahwe hat es geredet! Und du, mache dich auf, gehe nach deinem Hause; wenn deine Füsse in die Stadt eintreten, wird das Kind sterben. Und ganz Israel wird um ihn klagen und ihn begraben; denn von Jerobeam wird dieser allein in ein Grab kommen, weil an ihm etwas Gutes gegen Jahwe, den Gott Israels, gefunden worden ist im Hause Jerobeams. Und Jahwe wird sich einen König über Israel erwecken, der das Haus Jerobeams ausrotten wird an jenem Tage; und was? Sogar jetzt. Und Jahwe wird Israel schlagen, wie das Rohr im Wasser schwankt; und er wird Israel herausreissen aus diesem guten Lande, das er ihren Vätern gegeben hat, und wird sie zerstreuen jenseit des Stromes, darum dass sie ihre Ascherim gemacht haben, indem sie Jahwe reizten. Und er wird Israel dahingeben um der Sünden Jerobeams willen, die er begangen und wodurch er Israel sündigen gemacht hat. Und das Weib Jerobeams machte sich auf und ging und kam nach Tirza; sie war eben an die Schwelle des Hauses gekommen, da starb der Knabe. Und ganz Israel begrub ihn und klagte um ihn, nach dem Worte Jahwes, das er durch seinen Knecht Achija, den Propheten, geredet hatte. Und das Übrige der Geschichte Jerobeams, wie er gestritten und wie er regiert hat, siehe, das ist geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel. Und die Tage, die Jerobeam regierte, waren 22 Jahre; und er legte sich zu seinen Vätern. Und Nadab, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und {2. Chron. 12} Rehabeam, der Sohn Salomos, regierte in Juda. Einundvierzig Jahre war Rehabeam alt, als er König wurde, und er regierte siebzehn Jahre zu Jerusalem, der Stadt, die Jahwe aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, um seinen Namen dorthin zu setzen. Und der Name seiner Mutter war Naama, die Ammonitin. Und Juda tat, was böse war in den Augen Jahwes; und sie reizten ihn zur Eifersucht durch ihre Sünden, die sie begingen, mehr als alles, was ihre Väter getan hatten. Und auch sie bauten sich Höhen und Bildsäulen {O. Denksteine} und Ascherim auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baume. Und es waren auch Buhler {S. die Anm. zu 5. Mose 23,17} im Lande; sie taten nach allen Greueln der Nationen, die Jahwe vor den Kindern Israel ausgetrieben hatte. Und es geschah im fünften Jahre des Königs Rehabeam, da zog Sisak, der König von Ägypten, wider Jerusalem herauf. Und er nahm die Schätze des Hauses Jahwes weg und die Schätze des Hauses des Königs, ja, alles nahm er weg; und er nahm alle goldenen Schilde weg, die Salomo gemacht hatte. Und der König Rehabeam machte an ihrer Statt eherne Schilde, und er befahl sie unter die Hand der Obersten der Läufer, die den Eingang des Hauses des Königs bewachten. Und es geschah: So oft der König in das Haus Jahwes ging, trugen die Läufer dieselben, und brachten sie dann wieder in das Gemach der Läufer zurück. Und das Übrige der Geschichte Rehabeams und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und es war Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam alle ihre Tage. Und Rehabeam legte sich zu seinen Vätern, und er wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und der Name seiner Mutter war Naama, die Ammonitin. Und Abijam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und {2. Chron. 13} im achtzehnten Jahre des Königs Jerobeam, des Sohnes Nebats, wurde Abijam König über Juda. Er regierte drei Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Maaka, die Tochter Absaloms. Und er wandelte in allen Sünden seines Vaters, welche dieser vor ihm getan hatte; und sein Herz war nicht ungeteilt {Eig. vollständig} mit Jahwe, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David. Dennoch gab ihm Jahwe, sein Gott, um Davids willen eine Leuchte in Jerusalem, indem er seinen Sohn nach ihm erweckte {Eig. aufstehen liess} und Jerusalem bestehen liess; weil David getan hatte, was recht war in den Augen Jahwes und von allem, was er ihm geboten hatte, nicht abgewichen war alle Tage seines Lebens, ausser in der Sache Urijas, des Hethiters. Und es war Krieg zwischen Rehabeam {And. l.: Abijam} und Jerobeam alle Tage seines Lebens. Und das Übrige der Geschichte Abijams und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und es war Krieg zwischen Abijam und Jerobeam. Und Abijam legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und Asa, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und {2. Chron. 14-16} im zwanzigsten Jahre Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asa König über Juda. Und er regierte 41 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter {d.h. seiner Grossmutter; s. Vers 2} war Maaka, die Tochter Absaloms. Und Asa tat, was recht war in den Augen Jahwes, wie sein Vater David. Und er schaffte die Buhler aus dem Lande und tat alle Götzen {S.die Anm. zu 3. Mose 26,30. So auch Kap. 21,26} hinweg, die seine Väter gemacht hatten. Und auch Maaka, seine Mutter, die setzte er ab, dass sie nicht mehr Königin wäre, weil sie der Aschera ein Götzenbild {Eig. einen Gegenstand des Schreckens. And. üb.: ein Schandbild} gemacht hatte; und Asa rottete ihr Götzenbild {Eig. einen Gegenstand des Schreckens. And. üb.: ein Schandbild} aus und verbrannte es im Tale Kidron. Die Höhen aber wichen nicht; doch das Herz Asas war ungeteilt {Eig. vollständig} mit Jahwe alle seine Tage. Und er brachte die geheiligten Dinge seines Vaters und seine geheiligten Dinge in das Haus Jahwes: Silber und Gold und Geräte. Und {2. Chron. 16} es war Krieg zwischen Asa und Baesa, dem König von Israel, alle ihre Tage. Und Baesa, der König von Israel, zog wider Juda herauf; und er baute Rama, um Asa, dem König von Juda, niemand aus- und eingehen zu lassen. Da nahm Asa alles Silber und Gold, das in den Schätzen des Hauses Jahwes übrig war, und die Schätze des Hauses des Königs, und gab sie in die Hand seiner Knechte; und der König Asa sandte sie zu Ben-Hadad, dem Sohne Tabrimmons, des Sohnes Hesjons, dem König von Syrien, der zu Damaskus wohnte, und liess ihm sagen: Ein Bund ist zwischen mir und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater. Siehe, ich sende dir ein Geschenk an Silber und Gold: wohlan! brich deinen Bund mit Baesa, dem König von Israel, dass er von mir abziehe. Und Ben-Hadad hörte auf den König Asa, und er sandte seine Heerobersten wider die Städte Israels und schlug Ijon und Dan und Abel-Beth-Maaka, und ganz Kinneroth nebst dem ganzen Lande Naphtali. Und es geschah, als Baesa es hörte, da liess er von dem Bau Ramas ab und blieb in Tirza. Der König Asa aber liess ganz Juda aufrufen, keiner war frei; und sie schafften die Steine Ramas und das Holz weg, womit Baesa gebaut hatte; und der König Asa baute damit Geba-Benjamin und Mizpa. Und das Übrige der ganzen Geschichte Asas und alle seine Macht {O. Tapferkeit, Machttaten; so auch Kap. 16,5. 27.; 22, 45 usw.}, und alles, was er getan, und die Städte, die er gebaut hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Doch zur Zeit seines Alters erkrankte er an seinen Füssen. Und Asa legte sich zu seinen Vätern, und er wurde bei seinen Vätern begraben in der Stadt seines Vaters David. Und {2. Chron. 17-20} Josaphat, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und Nadab, der Sohn Jerobeams, wurde König über Israel im zweiten Jahre Asas, des Königs von Juda; und er regierte zwei Jahre über Israel. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, und wandelte auf dem Wege seines Vaters und in seiner Sünde, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte. Und Basea, der Sohn Achijas, vom Hause Issaschar, machte eine Verschwörung wider ihn; und Basea erschlug ihn zu Gibbethon, welches den Philistern gehörte, als Nadab und ganz Israel Gibbethon belagerten. Und Baesa tötete ihn im dritten Jahre Asas, des Königs von Juda, und ward König an seiner Statt. Und es geschah, sobald er König geworden war, erschlug er das ganze Haus Jerobeams; er liess von Jerobeam nichts übrig, was Odem hatte, bis er ihn vertilgt hatte, nach dem Worte Jahwes, das er durch seinen Knecht Achija, den Siloniter, geredet hatte: wegen der Sünden Jerobeams, die er begangen und wodurch er Israel sündigen gemacht, durch seine Reizung, wodurch er Jahwe, den Gott Israels, gereizt hatte. Und das Übrige der Geschichte Nadabs und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und es war Krieg zwischen Asa und Baesa, dem König von Israel, alle ihre Tage. Im dritten Jahre Asas, des Königs von Juda, wurde Baesa, der Sohn Achijas, König über ganz Israel zu Tirza, 24 Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes und wandelte auf den Wegen Jerobeams und in seiner Sünde, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte. Und es geschah das Wort Jahwes zu Jehu, dem Sohne Hananis, wider Baesa also: Weil ich dich aus dem Staube erhoben und dich als Fürst über mein Volk Israel gesetzt habe, du aber auf dem Wege Jerobeams gewandelt und mein Volk Israel sündigen gemacht hast, so dass sie mich reizen durch ihre Sünden: siehe, so werde ich hinter Baesa und hinter seinem Hause her ausfegen und werde dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats. Wer von Baesa in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen, und wer von ihm auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen. Und das Übrige der Geschichte Baesas und was er getan hat, und seine Macht, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Baesa legte sich zu seinen Vätern, und er wurde begraben zu Tirza. Und Ela, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und auch war durch Jehu, den Sohn Hananis, den Propheten, das Wort Jahwes wider Baesa und wider sein Haus ergangen, sowohl wegen all des Bösen, das er in den Augen Jahwes getan hatte, um ihn durch das Tun seiner Hände zu reizen, so dass er dem Hause Jerobeams gleich war, als auch weil er dieses erschlagen hatte. Im 26. Jahre Asas, des Königs von Juda, wurde Ela, der Sohn Baesas, König über Israel zu Tirza, zwei Jahre. Und sein Knecht Simri, der Oberste über die Hälfte der Wagen, machte eine Verschwörung wider ihn. Er aber trank und berauschte sich zu Tirza, im Hause Arzas, der über das Haus zu Tirza war. Und Simri kam herein und erschlug ihn und tötete ihn im 27. Jahre Asas, des Königs von Juda; und er ward König an seiner Statt. Und es geschah, als er König war, sobald er auf seinem Throne sass, erschlug er das ganze Haus Baesas; er liess nichts von ihm übrig, was männlich war, weder seine Blutsverwandten noch seine Freunde. So vertilgte Simri das ganze Haus Baesas nach dem Worte Jahwes, das er durch Jehu, den Propheten, wider Baesa geredet hatte: wegen all der Sünden Baesas und der Sünden Elas, seines Sohnes, die sie begangen und wodurch sie Israel sündigen gemacht hatten, so dass sie Jahwe, den Gott Israels, reizten durch ihre nichtigen Götzen {W. ihre Nichtigkeiten}. Und das Übrige der Geschichte Elas und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Im 27. Jahre Asas, des Königs von Juda, regierte Simri sieben Tage zu Tirza. Das Volk belagerte nämlich Gibbethon {Kap. 15,27}, welches den Philistern gehörte. Und als das belagernde Volk sagen hörte: Simri hat eine Verschwörung gemacht, und hat auch den König erschlagen, da machte ganz Israel Omri, den Heerobersten, zum König über Israel, an selbigem Tage, im Lager. Und Omri, und ganz Israel mit ihm, zog von Gibbethon hinauf, und sie belagerten Tirza. Und es geschah, als Simri sah, dass die Stadt eingenommen war, da ging er in die Burg des Königshauses und verbrannte das Königshaus über sich mit Feuer und starb: wegen seiner Sünden, die er begangen hatte, indem er tat, was böse war in den Augen Jahwes, indem er wandelte auf dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, die er getan, so dass er Israel sündigen gemacht hatte. Und das Übrige der Geschichte Simris und seine Verschwörung, die er gemacht hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Damals teilte sich das Volk Israel in zwei Hälften: die eine Hälfte des Volkes folgte Tibni, dem Sohne Ginaths, um ihn zum König zu machen; und die andere Hälfte folgte Omri. Aber das Volk, welches Omri folgte, überwältigte das Volk, welches Tibni, dem Sohne Ginaths, folgte; und Tibni starb, und Omri wurde König. Im 31. Jahre Asas, des Königs von Juda, wurde Omri König über Israel, zwölf Jahre; zu Tirza regierte er sechs Jahre. Und er kaufte den Berg Samaria {H. Schomeron} von Schemer um zwei Talente Silber; und er bebaute den Berg und gab der Stadt, die er gebaut hatte, den Namen Samaria, nach dem Namen Schemers, des Herrn des Berges. Und Omri tat, was böse war in den Augen Jahwes; und er machte es ärger als alle, die vor ihm gewesen waren. Und er wandelte auf allen Wegen {W. auf allem Wege} Jerobeams, des Sohnes Nebats, und in seinen Sünden, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte, so dass sie Jahwe, den Gott Israels, reizten durch ihre nichtigen Götzen {W. ihre Nichtigkeiten}. Und das Übrige der Geschichte Omris, was er getan, und seine Macht, die er ausgeübt hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Omri legte sich zu seinen Vätern, und er wurde zu Samaria begraben. Und Ahab, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und Ahab, der Sohn Omris, wurde König über Israel im 38. Jahre Asas, des Königs von Juda; und Ahab, der Sohn Omris, regierte über Israel zu Samaria 22 Jahre. Und Ahab, der Sohn Omris, tat, was böse war in den Augen Jahwes, mehr als alle, die vor ihm gewesen waren. Und es geschah - war es zu wenig, dass er in den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wandelte? - dass er Isebel, die Tochter Ethbaals, des Königs der Zidonier, zum Weibe nahm; und er ging hin und diente dem Baal und beugte sich vor ihm nieder. Und er errichtete dem Baal einen Altar im Hause des Baal, das er zu Samaria gebaut hatte; auch machte Ahab die Aschera {d.i. die zum Baalstempel gehörige Aschera; vergl. 2. Kön. 13,6}. Und Ahab tat mehr, um Jahwe, den Gott Israels, zu reizen, als alle Könige von Israel, die vor ihm gewesen waren. In seinen Tagen baute Hiel, der Betheliter, Jericho wieder auf. Mit Abiram {Eig. um, gegen; d.h. um den Preis von}, seinem Erstgeborenen, legte er ihren Grund, und mit Segub {Eig. um, gegen; d.h. um den Preis von}, seinem Jüngsten, stellte er ihre Tore auf, nach dem Worte Jahwes, das er durch Josua, den Sohn Nuns, geredet hatte {Jos. 6,26}. Und Elia {H. Elijah: Jah ist mein Gott}, der Tisbiter, von den Beisassen Gileads {And.: von Tischbe-Gilead}, sprach zu Ahab: So wahr Jahwe lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort! Und es geschah das Wort Jahwes zu ihm also: Gehe von hinnen und wende dich nach Osten, und verbirg dich am Bache Krith, der vor {d.h. östlich von} dem Jordan ist. Und es soll geschehen, aus dem Bache wirst du trinken, und ich habe den Raben geboten, dich daselbst zu versorgen. Und er ging hin und tat nach dem Worte Jahwes: er ging hin und blieb am Bache Krith, der vor dem Jordan ist. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen, und Brot und Fleisch am Abend, und er trank aus dem Bache. Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da vertrocknete der Bach, denn es war kein Regen im Lande. Da geschah das Wort Jahwes zu ihm also: Mache dich auf, gehe nach Zarpath {H. Zarephath; Gr. Sarepta}, das zu Zidon gehört, und bleibe daselbst; siehe ich habe daselbst einer Witwe geboten, dich zu versorgen. Und er machte sich auf und ging nach Zarpath; und als er an den Eingang der Stadt kam, siehe, da war eine Witwe daselbst, die Holz auflas. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefäss, dass ich trinke! Und als sie hinging, um es zu holen, rief er ihr zu und sprach: Hole mir doch einen Bissen Brot in deiner Hand! Und sie sprach: So wahr Jahwe, dein Gott lebt, wenn ich einen Kuchen {d.h. Brotkuchen} habe ausser einer Handvoll Mehl im Topfe und ein wenig Öl im Kruge! und siehe, ich lese ein paar Holzstücke auf und will hineingehen und es mir und meinem Sohne bereiten, dass wir es essen und dann sterben. Und Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! gehe hinein, tue nach deinem Worte; doch bereite mir zuerst einen kleinen Kuchen davon und bringe ihn mir heraus; und dir und deinem Sohne bereite danach. Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: Das Mehl im Topfe soll nicht ausgehen, und das Öl im Kruge nicht abnehmen {Eig. der Mehltopf soll nicht ausgehen und der Ölkrug soll nicht abnehmen; so auch V.16} bis auf den Tag, da Jahwe Regen geben wird auf den Erdboden. Und sie ging hin und tat nach dem Worte Elias; und sie ass, er und sie, und ihr Haus, viele Tage. Das Mehl im Topfe ging nicht aus, und das Öl im Kruge nahm nicht ab, nach dem Worte Jahwes, das er durch Elia geredet hatte. Und es geschah nach diesen Dingen, da wurde der Sohn des Weibes, der Hauswirtin, krank; und seine Krankheit wurde sehr schwer, so dass kein Odem mehr in ihm blieb. Da sprach sie zu Elia: Was haben wir miteinander zu schaffen, Mann Gottes? Du bist {O. Bist du ...?} zu mir gekommen, um meine Ungerechtigkeit ins Gedächtnis zu bringen und meinen Sohn zu töten! Und er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn her. Und er nahm ihn von ihrem Schosse {Eig. Busen} und brachte ihn hinauf in das Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. Und er rief zu Jahwe und sprach: Jahwe, mein Gott, hast du gar an der Witwe, bei der ich mich aufhalte, übel getan, ihren Sohn zu töten? Und er streckte sich dreimal über das Kind, und rief zu Jahwe und sprach: Jahwe, mein Gott, lass doch die Seele dieses Kindes wieder in dasselbe zurückkehren! Und Jahwe hörte auf die Stimme Elias, und die Seele des Kindes kehrte wieder in dasselbe zurück, und es wurde lebendig {W. es lebte}. Da nahm Elia das Kind und brachte es von dem Obergemach in das Haus hinab und gab es seiner Mutter; und Elia sprach: Siehe, dein Sohn lebt! Und das Weib sprach zu Elia: Nunmehr erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist, und dass das Wort Jahwes in deinem Munde Wahrheit ist. Und es vergingen viele Tage, da geschah das Wort Jahwes zu Elia im dritten Jahre also: Gehe hin, zeige dich Ahab; und ich will Regen geben auf den Erdboden. Und Elia ging hin, um sich Ahab zu zeigen. Die Hungersnot aber war stark in Samaria. Und Ahab rief Obadja, der über das Haus war. (Obadja aber fürchtete Jahwe sehr; und es geschah, als Isebel die Propheten Jahwes ausrottete, da nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie, je fünfzig Mann in eine Höhle, und versorgte sie mit Brot und Wasser.) Und Ahab sprach zu Obadja: Gehe durch das Land zu allen Wasserquellen und zu allen Bächen; vielleicht finden wir Gras, dass wir Rosse und Maultiere am Leben erhalten und nichts von dem Vieh ausrotten müssen. Und sie teilten das Land unter sich, um es zu durchziehen; Ahab ging auf einem Wege allein, und Obadja ging auf einem Wege allein. Und als Obadja auf dem Wege war, siehe, da kam Elia ihm entgegen. Und er erkannte ihn und fiel auf sein Angesicht und sprach: Bist du es, mein Herr Elia? Und er sprach zu ihm: Ich bin's; gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da! Und er sprach: Was habe ich gesündigt, dass du deinen Knecht in die Hand Ahabs geben willst, dass er mich töte? So wahr Jahwe, dein Gott, lebt, wenn es eine Nation oder ein Königreich gibt, wohin mein Herr nicht gesandt hat, um dich zu suchen! Und sprachen sie: Er ist nicht da, so liess er das Königreich und die Nation schwören, dass man dich nicht gefunden hätte. Und nun sprichst du: Gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da! Und es wird geschehen, wenn ich von dir weggehe, so wird der Geist Jahwes dich tragen, ich weiss nicht wohin; und komme ich, es Ahab zu berichten, und er findet dich nicht, so wird er mich töten. Und dein Knecht fürchtet doch Jahwe von meiner Jugend an. Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten Jahwes tötete? dass ich von den Propheten Jahwes hundert Mann versteckte, je fünfzig Mann in eine Höhle, und sie mit Brot und Wasser versorgte? Und nun sprichst du: Gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da! und er wird mich töten. Aber Elia sprach: So wahr Jahwe der Heerscharen lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, heute werde ich mich ihm zeigen! Da ging Obadja hin, Ahab entgegen, und berichtete es ihm. Und Ahab ging hin, Elia entgegen. Und es geschah, als Ahab Elia sah, da sprach Ahab zu ihm: Bist du da, der Israel in Trübsal bringt? Und er sprach: Ich habe Israel nicht in Trübsal gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, indem ihr die Gebote Jahwes verlassen habt, und du den Baalim nachgewandelt bist. Und nun sende hin, versammle ganz Israel zu mir nach dem Berge Karmel, und die 450 Propheten des Baal und die 400 Propheten der Aschera, die am Tische Isebels essen. Da sandte Ahab unter allen Kindern Israel umher und versammelte die Propheten nach dem Berge Karmel. Da trat Elia zu dem ganzen Volke hin und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Wenn Jahwe Gott {W. der Gott d.h. der wahre Gott} ist, so wandelt ihm nach; wenn aber der Baal, so wandelt ihm nach! Und das Volk antwortete ihm kein Wort. Und Elia sprach zu dem Volke: Ich allein bin übriggeblieben, ein Prophet Jahwes, und der Propheten des Baal sind 450 Mann. So gebe man uns zwei Farren; und sie mögen sich den einen von den Farren auswählen und ihn zerstücken und aufs Holz legen, aber sie sollen kein Feuer daran legen; und ich, ich werde den anderen Farren zurichten und aufs Holz legen, aber ich werde kein Feuer daran legen. Und rufet ihr den Namen eures Gottes an, und ich, ich werde den Namen Jahwes anrufen; und der Gott, der mit Feuer antworten wird, der sei Gott {W. der Gott, d.h. der wahre Gott}! Da antwortete das ganze Volk und sprach: Das Wort ist gut. - Und Elia sprach zu den Propheten des Baal: Wählet euch einen von den Farren aus und richtet ihn zuerst zu, denn ihr seid die Vielen, und rufet den Namen eures Gottes an; aber ihr sollt kein Feuer daran legen. Und sie nahmen den Farren, den man ihnen gegeben hatte, und richteten ihn zu; und sie riefen den Namen des Baal an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, antworte uns! Aber da war keine Stimme, und niemand antwortete. Und sie hüpften um den Altar, den man gemacht hatte. Und es geschah am Mittag, da verspottete sie Elia und sprach: Rufet mit lauter Stimme, denn er ist ja ein Gott! denn er ist in Gedanken, oder er ist beiseite gegangen, oder er ist auf der Reise; vielleicht schläft er und wird aufwachen. Und sie riefen mit lauter Stimme und ritzten sich nach ihrer Weise mit Schwertern und mit Lanzen, bis sie Blut an sich vergossen. Und es geschah, als der Mittag vorüber war, da weissagten {S. die Anm. zu 1. Sam. 10,5} sie bis zur Zeit, da man das Speisopfer opfert; aber da war keine Stimme und keine Antwort {W. kein Antwortender} und kein Aufmerken. Da sprach Elia zu dem ganzen Volke: Tretet her zu mir! Und das ganze Volk trat zu ihm hin. Und er stellte den niedergerissenen Altar Jahwes wieder her. Und Elia nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, zu welchem das Wort Jahwes geschehen war, indem er sprach: Israel soll dein Name sein! und er baute von den Steinen einen Altar im Namen Jahwes; und er machte rings um den Altar einen Graben im Umfange von zwei Mass Saat {d.h. so breit, dass man ihn mit zwei Mass Getreide hätte besäen können}; und er richtete das Holz zu und zerstückte den Farren und legte ihn auf das Holz. Und er sprach: Füllet vier Eimer mit Wasser, und giesset es auf das Brandopfer und auf das Holz. Und er sprach: Tut es zum zweiten Male! und sie taten es zum zweiten Male. Und er sprach: Tut es zum dritten Male! und sie taten es zum dritten Male. Und das Wasser lief rings um den Altar; und auch den Graben füllte er mit Wasser. Und es geschah zur Zeit, da man das Speisopfer opfert, da trat Elia, der Prophet, herzu und sprach: Jahwe, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute werde kund, dass du Gott in Israel bist, und ich dein Knecht, und dass ich nach deinem Worte alles dieses getan habe. Antworte mir, Jahwe, antwortete mir, damit dieses Volk wisse, dass du, Jahwe, Gott {Eig. der Gott; wie V.21. 24} bist, und dass du ihr Herz zurückgewendet hast! Da fiel Feuer Jahwes herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf. Und als das ganze Volk es sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Jahwe, er ist Gott {Eig. der Gott; wie Vers 21. 24}! Jahwe, er ist Gott {Eig. der Gott; wie Vers 21. 24}! - Und Elia sprach zu ihnen: Greifet die Propheten des Baal, keiner von ihnen entrinne! Und sie griffen sie; und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie daselbst. Und Elia sprach zu Ahab: Gehe hinauf, iss und trink, denn es ist ein Rauschen eines gewaltigen Regens. Und Ahab ging hinauf, um zu essen und zu trinken. Elia aber stieg auf den Gipfel des Karmel; und er beugte sich zur Erde und tat sein Angesicht zwischen seine Knie. Und er sprach zu seinem Knaben: Gehe doch hinauf, schaue nach dem Meere hin. Und er ging hinauf und schaute, und er sprach: Es ist nichts da. Und er sprach: Gehe wieder hin, siebenmal. Und es geschah beim siebten Male, da sprach er: Siehe, eine Wolke, klein wie eines Mannes Hand, steigt aus dem Meere herauf. Da sprach er: Gehe hinauf, sprich zu Ahab: Spanne an und fahre hinab, dass der Regen dich nicht aufhalte! Und es geschah unterdessen, da ward der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein starker Regen; und Ahab bestieg den Wagen und ging nach Jisreel. Und die Hand Jahwes kam über Elia; und er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab her bis nach Jisreel hin. Und Ahab berichtete der Isebel alles, was Elia getan hatte, und alles, wie er alle Propheten mit dem Schwerte getötet hätte. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und liess ihm sagen: So sollen mir die Götter tun und so hinzufügen, wenn ich nicht morgen um diese Zeit dein Leben dem Leben eines von ihnen gleich mache! Und als er das sah, machte er sich auf und ging fort um seines Lebens willen, und kam nach Beerseba, das zu Juda gehört; und er liess seinen Knaben dort zurück. Er selbst aber ging in die Wüste, eine Tagereise weit, und kam und setzte sich unter einen Ginsterstrauch. Und er bat, dass seine Seele stürbe, und sprach: Es ist genug; nimm nun, Jahwe, meine Seele, denn ich bin nicht besser als meine Väter. Und er legte sich nieder und schlief ein unter dem Ginsterstrauch. Und siehe da, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Stehe auf, iss! Und als er hinblickte, siehe, da lag zu seinen Häupten ein Kuchen, auf heissen Steinen gebacken, und ein Krug Wasser. Und er ass und trank und legte sich wieder hin. Und der Engel Jahwes kam zum zweiten Male wieder und rührte ihn an und sprach: Stehe auf, iss! denn der Weg ist zu weit für dich. Und er stand auf und ass und trank, und er ging in der Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes, den Horeb. Und er ging daselbst in die Höhle und übernachtete daselbst. Und siehe, das Wort Jahwes geschah zu ihm, und er sprach zu ihm: Was tust du hier, Elia? Und er sprach: Ich habe sehr geeifert für Jahwe, den Gott der Heerscharen; denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwerte getötet; und ich allein bin übriggeblieben, und sie trachten danach, mir das Leben zu nehmen. Und er sprach: Gehe hinaus und stelle dich auf den Berg vor Jahwe! Und siehe, Jahwe ging vorüber, und ein Wind, gross und stark, zerriss die Berge und zerschmetterte die Felsen vor Jahwe her; Jahwe war nicht in dem Winde. Und nach dem Winde ein Erdbeben; Jahwe war nicht in dem Erdbeben. Und nach dem Erdbeben ein Feuer; Jahwe war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Säuselns. Und es geschah, als Elia es hörte, da verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel, und ging hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. Und siehe, eine Stimme geschah zu ihm also: Was tust du hier, Elia? Und er sprach: Ich habe sehr geeifert für Jahwe, den Gott der Heerscharen; denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwerte getötet; und ich allein bin übriggeblieben, und sie trachten danach, mir das Leben zu nehmen! Und Jahwe sprach zu ihm: Gehe, kehre zurück deines Weges, nach der Wüste von Damaskus; und wenn du angekommen bist, so salbe Hasael zum König über Syrien. Und Jehu, den Sohn Nimsis, sollst du zum König über Israel salben; und Elisa, den Sohn Saphats, von Abel-Mehola, sollst du zum Propheten salben an deiner Statt. Und es soll geschehen: wer dem Schwerte Hasaels entrinnt, den wird Jehu töten; und wer dem Schwerte Jehus entrinnt, den wird Elisa töten. Aber ich habe 7000 in Israel übriggelassen {O. ich werde übriglassen}, alle die Knie, die sich nicht vor dem Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat. Und er ging von dannen und fand Elisa, den Sohn Saphats, welcher gerade pflügte mit zwölf Joch Rindern vor sich her, und er war bei dem zwölften; und Elia ging zu ihm hin und warf seinen Mantel auf ihn. Und er verliess die Rinder und lief Elia nach und sprach: Lass mich doch meinen Vater und meine Mutter küssen, so will ich dir nachfolgen. Und er sprach zu ihm: Gehe, kehre zurück! denn was habe ich dir getan? Und er kehrte von ihm zurück und nahm das Joch Rinder und schlachtete es, und mit dem Geschirr der Rinder kochte er das Fleisch derselben und gab es den Leuten, und sie assen; und er machte sich auf und folgte Elia nach und diente ihm. Und Ben-Hadad, der König von Syrien, versammelte seine ganze Heeresmacht: 32 Könige waren mit ihm und Rosse und Wagen; und er zog herauf und belagerte Samaria und stritt wider dasselbe. Und er sandte Boten zu Ahab, dem König von Israel, in die Stadt, und liess ihm sagen: So spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold ist mein, und deine Weiber und deine Söhne, die schönsten, sind mein. Und der König von Israel antwortete und sprach: Nach deinem Worte, mein Herr König: dein bin ich mit allem, was mein ist. Und die Boten kamen wieder und sprachen: So spricht Ben-Hadad und sagt: Wohl habe ich zu dir gesandt und gesprochen: Dein Silber und dein Gold, und deine Weiber und deine Söhne sollst du mir geben; doch morgen um diese Zeit werde ich meine Knechte zu dir senden, und sie werden dein Haus und die Häuser deiner Knechte durchsuchen; und es wird geschehen, alle Lust deiner Augen werden sie in ihre Hand tun und mitnehmen. Da berief der König von Israel alle Ältesten des Landes und sprach: Erkennet doch und sehet, dass dieser Böses sucht; denn er hat zu mir gesandt um meine Weiber und meine Söhne, und um mein Silber und mein Gold, und ich habe es ihm nicht verweigert. Und alle Ältesten und alles Volk sprachen zu ihm: Gehorche nicht und willige nicht ein! Und er sprach zu den Boten Ben-Hadads: Saget meinem Herrn, dem König: Alles, was du deinem Knechte zuerst entboten hast, will ich tun; aber diese Sache kann ich nicht tun. Und die Boten gingen hin und brachten ihm Antwort. Da sandte Ben-Hadad zu ihm und liess ihm sagen: So sollen mir die Götter tun und so hinzufügen, wenn der Staub von Samaria hinreichen soll für die hohlen Hände all des Volkes, das mir folgt! Und der König von Israel antwortete und sprach: Saget ihm: Es rühme sich nicht der sich Gürtende wie der den Gürtel Lösende! Und es geschah, als er dieses Wort hörte, - er trank eben, er und die Könige, in den Zelten - {Eig. Hütten, Laubhütten} da sprach er zu seinen Knechten: Stellet euch {Eig. Leget an (d.h. die Belagerungswerkzeuge)}! Und sie stellten sich wider die Stadt. Und siehe, ein Prophet trat zu Ahab, dem König von Israel, und sprach: So spricht Jahwe: Hast du diesen ganzen grossen Haufen gesehen? Siehe, ich gebe ihn heute in deine Hand, und du sollst wissen, dass ich Jahwe bin. Und Ahab sprach: Durch wen? Und er sprach: So spricht Jahwe: Durch die Knaben {d.h. Knappen, Knechte} der Obersten der Landschaften. Und er sprach: Wer soll den Kampf eröffnen? Und er sprach: Du. Da musterte er die Knaben der Obersten der Landschaften, und ihrer waren 232; und nach ihnen musterte er das ganze Volk, alle Kinder Israel, 7000 Mann. Und sie zogen aus am Mittag. Ben-Hadad aber trank und berauschte sich in den Zelten {Eig. Hütten, Laubhütten}, er und die Könige, die 32 Könige, die ihm halfen. Und die Knaben der Obersten der Landschaften zogen zuerst aus. Und Ben-Hadad sandte hin, und man berichtete ihm und sprach: Es sind Männer aus Samaria gezogen. Da sprach er: Wenn sie zum Frieden ausgezogen sind, so greifet sie lebendig; und wenn sie zum Streit ausgezogen sind, so greifet sie lebendig. Diese aber zogen aus der Stadt: die Knaben der Obersten der Landschaften und das Heer, das ihnen folgte. Und sie schlugen ein jeder seinen Mann, und die Syrer flohen, und Israel jagte ihnen nach; und Ben-Hadad, der König von Syrien, entkam auf einem Rosse mit einigen Reitern. Da zog der König von Israel aus und schlug die Rosse und die Wagen, und er richtete unter den Syrern eine grosse Niederlage an. Da trat der Prophet zu dem König von Israel und sprach zu ihm: Wohlan, verstärke dich, und erkenne und sieh zu, was du zu tun hast; denn bei der Rückkehr des Jahres wird der König von Syrien wider dich heraufziehen. Und die Knechte des Königs von Syrien sprachen zu ihm: Ihre Götter sind Berggötter, darum waren sie uns überlegen; jedoch lasst uns in der Ebene wider sie streiten, ob wir ihnen nicht überlegen sein werden! Tue aber dieses: Entferne die Könige, einen jeden von seinem Orte, und setze Befehlshaber an ihre Stelle; und du, zähle dir ein Heer wie das Heer, das dir gefallen ist, und Rosse wie die Rosse, und Wagen wie die Wagen; und wir wollen in der Ebene wider sie streiten, ob wir ihnen nicht überlegen sein werden. Und er hörte auf ihre Stimme und tat also. Und es geschah bei der Rückkehr des Jahres, da musterte Ben-Hadad die Syrer, und er zog hinauf nach Aphek {in der Ebene Jisreel} zum Streit mit Israel. Und die Kinder Israel wurden gemustert und mit Vorrat versorgt, und sie zogen ihnen entgegen; und die Kinder Israel lagerten sich ihnen gegenüber wie zwei kleine Herden Ziegen; die Syrer aber füllten das Land. Da trat der Mann Gottes herzu und sprach zu dem König von Israel und sagte: So spricht Jahwe: Weil die Syrer gesagt haben: Jahwe ist ein Gott der Berge und nicht ein Gott der Täler {Eig. der Talebenen}, so will ich diesen ganzen grossen Haufen in deine Hand geben; und ihr werdet erkennen, dass ich Jahwe bin. Und sie lagerten, diese jenen gegenüber, sieben Tage lang. Und es geschah am siebten Tage, da begann {W. rückte heran} der Streit; und die Kinder Israel schlugen die Syrer, 100000 Mann zu Fuss, an einem Tage. Und die übrigen flohen nach Aphek in die Stadt. Da fiel die Mauer auf die 27000 Mann, die übriggeblieben waren. Und Ben-Hadad floh und kam in die Stadt, in das innerste Gemach {O. von Gemach zu Gemach}. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Siehe doch, wir haben gehört, dass die Könige des Hauses Israel gnädige Könige sind; lass uns doch Sacktuch um unsere Lenden legen und Stricke um unsere Häupter, und zum König von Israel hinausgehen; vielleicht lässt er deine Seele am Leben. Und sie gürteten Sacktuch um ihre Lenden und legten Stricke um ihre Häupter, und kamen zu dem König von Israel und sprachen: Dein Knecht Ben-Hadad spricht: Lass doch meine Seele am Leben! Und er sprach: Lebt er noch? Er ist mein Bruder. Und die Männer nahmen es als eine gute Vorbedeutung, und eilten sich zu vergewissern {Eig. ihn bestätigen zu lassen}, ob er es wirklich so meinte {Eig. ob es aus ihm wäre}, und sprachen: Dein Bruder Ben-Hadad {O. Ben-Hadad ist dein Bruder?}. Und er sprach: Gehet, holet ihn. Da ging Ben-Hadad zu ihm hinaus, und er liess ihn zu sich auf den Wagen steigen. Und Ben-Hadad {W. Und er} sprach: Die Städte, die mein Vater deinem Vater genommen hat, will ich dir zurückgeben, und du magst dir Strassen in Damaskus anlegen, so wie mein Vater sich solche in Samaria angelegt hat. Und ich, sprach Ahab, will dich mit diesem Bunde ziehen lassen. Und er machte einen Bund mit ihm und liess ihn ziehen. Und ein Mann von den Söhnen der Propheten sprach zu seinem Genossen durch das Wort Jahwes: Schlage mich doch! Aber der Mann weigerte sich, ihn zu schlagen. Da sprach er zu ihm: Darum dass du nicht auf die Stimme Jahwes gehört hast, siehe, sobald du von mir weggehst, wird dich ein Löwe töten. Und als er von ihm wegging, da fand ihn ein Löwe und tötete ihn. Und er traf einen anderen Mann und sprach: Schlage mich doch! Und der Mann schlug ihn, schlug und verwundete ihn. Da ging der Prophet hin und stellte sich auf den Weg des Königs {d.h. den der König kommen sollte}, und machte sich unkenntlich, indem er den Kopfbund über seine Augen zog. Und es geschah, als der König vorbeiging, da schrie er den König an und sprach: Dein Knecht war mitten in den Streit gezogen, und siehe, da wandte sich ein Mann herzu und brachte einen Mann zu mir und sprach: Bewache diesen Mann; wenn er irgend vermisst wird, so soll dein Leben statt seines Lebens sein, oder du sollst ein Talent Silber darwägen. Und es geschah, während dein Knecht hier und dort zu tun hatte, da war er fort. Und der König von Israel sprach zu ihm: Also ist dein Urteil, du selbst hast entschieden. Da tat er eilends den Kopfbund von seinen Augen, und der König von Israel erkannte ihn, dass er von den Propheten war. Und er sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Weil du den Mann, den ich verbannt {Eig. den Mann meines Bannes, d.h. der dem Tode geweiht war} habe, aus der Hand entlassen hast, so soll dein Leben statt seines Lebens sein und dein Volk statt seines Volkes! Und der König von Israel ging nach seinem Hause, missmutig und zornig, und kam nach Samaria. Und es geschah nach diesen Dingen: Naboth, der Jisreeliter, hatte einen Weinberg, der zu Jisreel war, neben dem Palaste Ahabs, des Königs von Samaria. Und Ahab redete zu Naboth und sprach: Gib mir deinen Weinberg, dass er mein Krautgarten werde, denn er ist nahe bei meinem Hause; und ich will dir statt seiner einen besseren Weinberg geben; oder wenn es gut ist in deinen Augen, will ich dir Geld geben, im Werte desselben. Aber Naboth sprach zu Ahab: Das lasse Jahwe fern von mir sein, dass ich dir das Erbe meiner Väter geben sollte! Und Ahab kam in sein Haus, missmutig und zornig über das Wort, das Naboth, der Jisreeliter, zu ihm geredet hatte, indem er sprach: Ich will dir das Erbe meiner Väter nicht geben. Und er legte sich auf sein Bett und wandte sein Angesicht ab und ass nichts. Und Isebel, sein Weib, kam zu ihm hinein und sprach zu ihm: Warum ist doch dein Geist missmutig, und warum issest du nichts? Und er sprach zu ihr: Weil ich zu Naboth, dem Jisreeliter, geredet und ihm gesagt habe {O. Ich habe zu Naboth, dem Jisreeliter, geredet und gesagt}: Gib mir deinen Weinberg um Geld, oder wenn du Lust hast, will ich dir statt seiner einen anderen Weinberg geben; aber er sagte: Ich will dir meinen Weinberg nicht geben. Da sprach Isebel, sein Weib, zu ihm: Du, übest du jetzt Königsmacht über Israel aus? Stehe auf, iss, und lass dein Herz fröhlich sein. Ich werde dir den Weinberg Naboths, des Jisreeliters, geben. Und sie schrieb Briefe im Namen Ahabs und siegelte sie mit seinem Siegel, und sandte die Briefe an die Ältesten und an die Edlen, die in seiner Stadt waren, die mit Naboth zusammen wohnten. Und sie schrieb in den Briefen folgendes: Rufet ein Fasten aus, und setzet Naboth obenan unter dem Volke; und setzet zwei Männer, Söhne Belials {S. die Anm. zu Richt. 19,22}, ihm gegenüber, dass sie wider ihn zeugen und sprechen: Du hast Gott und den König gelästert! und führet ihn hinaus und steiniget ihn, dass er sterbe. Und die Männer seiner Stadt, die Ältesten und die Edlen, die in seiner Stadt wohnten, taten, wie Isebel ihnen entboten hatte, so wie in den Briefen geschrieben war, die sie an sie gesandt hatte. Sie riefen ein Fasten aus und setzten Naboth obenan unter dem Volke; und die zwei Männer, Söhne Belials, kamen und setzten sich ihm gegenüber; und die Männer Belials zeugten wider ihn, wider Naboth, vor dem Volke und sprachen: Naboth hat Gott und den König gelästert! Und sie führten ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn, und er starb. Und sie sandten zu Isebel und liessen ihr sagen: Naboth ist gesteinigt worden und ist gestorben. Und es geschah, als Isebel hörte, dass Naboth gesteinigt worden und gestorben war, da sprach Isebel zu Ahab: Mache dich auf, nimm den Weinberg Naboths, des Jisreeliters, in Besitz, den er sich geweigert hat, dir um Geld zu geben; denn Naboth lebt nicht mehr, sondern ist tot. Und es geschah, als Ahab hörte, dass Naboth tot war, da machte sich Ahab auf, um in den Weinberg Naboths, des Jisreeliters, hinabzugehen, um ihn in Besitz zu nehmen. Da geschah das Wort Jahwes zu Elia, dem Tisbiter, also: Mache dich auf, gehe hinab, Ahab, dem König von Israel, entgegen, der zu Samaria ist; siehe, er ist im Weinberge Naboths, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen. Und rede zu ihm und sprich: So spricht Jahwe: Hast du gemordet und auch in Besitz genommen? Und rede zu ihm und sprich: So spricht Jahwe: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Naboths geleckt haben, sollen die Hunde dein, auch dein Blut lecken. Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Und er sprach: Ich habe dich gefunden, weil du dich verkauft hast, um zu tun, was böse ist in den Augen Jahwes. Siehe, ich will Unglück über dich bringen und hinter dir her ausfegen; und ich werde von Ahab ausrotten, was männlich ist, sowohl den Gebundenen als auch den Freien in Israel; und ich werde dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesas, des Sohnes Achijas, wegen der Reizung, womit du mich gereizt und Israel sündigen gemacht hast. Und auch von Isebel hat Jahwe geredet und gesprochen: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Vormauer von Jisreel. Wer von Ahab in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen. (Es ist gar keiner gewesen wie Ahab, der sich verkauft hätte, um zu tun, was böse ist in den Augen Jahwes, welchen Isebel, sein Weib, anreizte {O. denn Isebel, sein Weib, reizte ihn an}. Und er tat sehr viele Greuel {W. er handelte sehr greulich}, indem er den Götzen nachwandelte, nach allem, was die Amoriter getan, welche Jahwe vor den Kindern Israel ausgetrieben hatte.) Und es geschah, als Ahab diese Worte hörte, da zerriss er seine Kleider und legte Sacktuch um seinen Leib und fastete; und er lag im Sacktuch, und er ging still einher. Da geschah das Wort Jahwes zu Elia, dem Tisbiter, also: Hast du gesehen, dass Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unglück in seinen Tagen nicht bringen; in den Tagen seines Sohnes will ich das Unglück über sein Haus bringen. Und {2. Chron. 18} sie blieben drei Jahre ruhig; es war kein Krieg zwischen Syrien und Israel. Und es geschah im dritten Jahre, da kam Josaphat, der König von Juda, zu dem König von Israel herab. Und der König von Israel sprach zu seinen Knechten: Wisset ihr nicht, dass Ramoth-Gilead unser ist? Und wir bleiben still und nehmen es nicht aus der Hand des Königs von Syrien? Und er sprach zu Josaphat: Willst du mit mir nach Ramoth-Gilead in den Streit ziehen? Und Josaphat sprach zu dem König von Israel: Ich will sein wie du, mein Volk wie dein Volk, meine Rosse wie deine Rosse! Und Josaphat sprach zu dem König von Israel: Befrage doch heute {O. vorerst} das Wort Jahwes. Da versammelte der König von Israel die Propheten, bei vierhundert Mann, und er sprach zu ihnen: Soll ich wider Ramoth-Gilead in den Streit ziehen, oder soll ich davon abstehen? Und sie sprachen: Ziehe hinauf, und der Herr wird es in die Hand des Königs geben. Aber Josaphat sprach: Ist hier kein Prophet Jahwes mehr, dass wir durch ihn fragen? Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Es ist noch ein Mann da, um durch ihn Jahwe zu befragen; aber ich hasse ihn, denn er weissagt nichts Gutes über mich, sondern nur Böses: Micha, der Sohn Jimlas. Und Josaphat sprach: Der König spreche nicht also! Da rief der König von Israel einen Kämmerer und sprach: Bringe Micha, den Sohn Jimlas, eilends her! Und der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, sassen ein jeder auf seinem Throne, angetan mit königlichen Kleidern, auf einem freien Platze am Eingang des Tores von Samaria; und alle Propheten weissagten vor ihnen. Und Zedekia {H. Zidkija}, der Sohn Kenaanas, machte sich eiserne Hörner und sprach: So spricht Jahwe: Mit diesen wirst du die Syrer stossen, bis du sie vernichtet hast. Und alle Propheten weissagten ebenso und sprachen: Ziehe hinauf nach Ramoth-Gilead, und es wird dir gelingen; denn Jahwe wird es in die Hand des Königs geben. Und der Bote, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm und sprach: Siehe doch, die Worte der Propheten verkündigen einstimmig dem König Gutes; lass doch dein Wort sein wie das Wort eines von ihnen und rede Gutes. Aber Micha sprach: So wahr Jahwe lebt, was Jahwe mir sagen wird, das werde ich reden! Und als er zu dem König kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramoth-Gilead in den Streit ziehen, oder sollen wir davon abstehen? Und er sprach zu ihm: Ziehe hinauf, und es wird dir gelingen; denn Jahwe wird es in die Hand des Königs geben. Und der König sprach zu ihm: Wie viele Male muss ich dich beschwören, dass du nichts zu mir reden sollst als nur Wahrheit im Namen Jahwes? Da sprach er: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und Jahwe sprach: Diese haben keinen Herrn; sie sollen ein jeder nach seinem Hause zurückkehren in Frieden. Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Habe ich dir nicht gesagt: Er weissagt nichts Gutes über mich, sondern nur Böses? Und er sprach: Darum höre das Wort Jahwes! Ich sah Jahwe auf seinem Throne sitzen, und alles Heer des Himmels bei ihm stehen, zu seiner Rechten und zu seiner Linken. Und Jahwe sprach: Wer will Ahab bereden, dass er hinaufziehe und zu Ramoth-Gilead falle? Und der eine sprach so, und der andere sprach so. Da trat ein {Eig. der} Geist hervor und stellte sich vor Jahwe und sprach: Ich will ihn bereden. Und Jahwe sprach zu ihm: Wodurch? Und er sprach: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein in dem Munde aller seiner Propheten. Und er sprach: Du wirst {O. sollst} ihn bereden und wirst es auch ausrichten; gehe aus und tue also! Und nun, siehe, Jahwe hat einen Lügengeist in den Mund all dieser deiner Propheten gelegt, und Jahwe hat Böses über dich geredet. Da trat Zedekia, der Sohn Kenaanas, herzu und schlug Micha auf den Backen und sprach: Wo {d.h. auf welchem Wege} wäre der Geist Jahwes von mir gewichen, um mit dir zu reden? Und Micha sprach: Siehe, du wirst es sehen an jenem Tage, wenn du ins innerste Gemach {O. von Gemach zu Gemach} gehen wirst, um dich zu verstecken. Und der König von Israel sprach: Nimm Micha und führe ihn zurück zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joas, dem Sohne des Königs, und sage: So spricht der König: Setzet diesen ins Gefängnis und speiset ihn mit Brot der Trübsal und mit Wasser der Trübsal, bis ich in Frieden heimkomme. Und Micha sprach: Wenn du je in Frieden zurückkehrst, so hat Jahwe nicht durch mich geredet! Und er sprach: Höret es, ihr Völker alle! Und der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, zogen hinauf nach Ramoth-Gilead. Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Ich will mich verkleiden und in den Streit ziehen, du aber lege deine Kleider an. Und der König von Israel verkleidete sich und zog in den Streit. Der König von Syrien hatte aber seinen 32 Obersten der Wagen geboten und gesagt: Ihr sollt weder wider einen Geringen streiten, noch wider einen Grossen, sondern wider den König von Israel allein. Und es geschah, als die Obersten der Wagen Josaphat sahen, - denn sie sprachen: Das ist gewiss der König von Israel! - da lenkten sie auf ihn zu, um zu streiten; und Josaphat schrie. Und es geschah, als die Obersten der Wagen sahen, dass er nicht der König von Israel war, da wandten sie sich von ihm ab. Und ein Mann spannte den Bogen aufs Geratewohl {W. in seiner Einfalt} und traf den König von Israel zwischen den Panzeranhang und den Panzer. Da sprach er zu seinem Wagenlenker: Wende um {Eig. wende deine Hände} und führe mich aus dem Heere hinaus, denn ich bin verwundet. Und der Streit nahm überhand an selbigem Tage, und der König wurde aufrecht erhalten in dem Wagen, den Syrern gegenüber; und er starb am Abend; und das Blut der Wunde floss in den Boden des Wagens. Da erging der laute Ruf durch das Lager beim Untergang der Sonne, indem man sprach: Ein jeder in seine Stadt, und ein jeder in sein Land! Und so starb der König und kam nach Samaria; und man begrub den König zu Samaria. Und als man den Wagen am Teiche von Samaria abspülte, da leckten die Hunde sein Blut (da wo {O. während} die Huren badeten), nach dem Worte Jahwes, das er geredet hatte. Und das Übrige der Geschichte Ahabs und alles, was er getan und das elfenbeinerne Haus, das er gebaut, und alle Städte, die er gebaut hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Ahab legte sich zu seinen Vätern. Und Ahasja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und {2. Chron. 20,31} Josaphat, der Sohn Asas, wurde König über Juda im vierten Jahre Ahabs, des Königs von Israel. Josaphat war 35 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte 25 Jahre zu Jerusalem; und er Name seiner Mutter war Asuba, die Tochter Schilchis. Und er wandelte auf allen Wegen {W. allem Wege} seines Vaters Asa; er wich nicht davon, indem er tat, was recht war in den Augen Jahwes. Nur die Höhen wichen nicht: das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und Josaphat hatte Frieden mit dem König von Israel. Und das Übrige der Geschichte Josaphats, und seine Macht, die er ausgeübt, und wie er gestritten hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Auch den Rest der Buhler, der in den Tagen seines Vaters Asa übriggeblieben war, schaffte er aus dem Lande hinweg. Und es war damals kein König in Edom; ein Statthalter war König. Josaphat baute Tarsisschiffe, um nach Ophir zu fahren und Gold zu holen {W. wegen Gold}; aber man fuhr nicht, denn die Schiffe wurden bei Ezjon-Geber zertrümmert. Damals sprach Ahasja, der Sohn Ahabs, zu Josaphat: Lass meine Knechte mit deinen Knechten auf den Schiffen fahren; aber Josaphat wollte nicht. Und Josaphat legte sich zu seinen Vätern, und er wurde bei seinen Vätern begraben in der Stadt seines Vaters David. Und Joram, sein Sohn, ward König an seiner Statt {2. Kön. 8,16}. Ahasja, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria, im 17. Jahre Josaphats, des Königs von Juda; und er regierte zwei Jahre über Israel. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, und er wandelte auf dem Wege seines Vaters und auf dem Wege seiner Mutter und auf dem Wege Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen gemacht hatte. Und er diente dem Baal und beugte sich vor ihm nieder; und er reizte Jahwe, den Gott Israels, nach allem, was sein Vater getan hatte.
Und nach dem Tode Ahabs fielen die Moabiter von Israel ab. - Und Ahasja fiel durch das Gitter an seinem Obergemach zu Samaria und wurde krank. Und er sandte Boten und sprach zu ihnen: Gehet hin, befraget Baal-Sebub, den Gott von Ekron, ob ich von dieser Krankheit genesen werde. Und der Engel Jahwes redete zu Elia {siehe Buch Elia}, dem Tisbiter: Mache dich auf, gehe hinauf, den Boten des Königs von Samaria entgegen, und sprich zu ihnen: Ist es, weil kein Gott in Israel ist, dass ihr hingehet, um Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen? Und darum spricht Jahwe also: Von dem Bette, das du bestiegen hast, sollt du nicht herabkommen, sondern du wirst gewisslich sterben. Und Elia ging hin. Und die Boten kehrten zu ihm zurück; und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr denn zurückgekehrt? Und sie sprachen zu ihm: Ein Mann kam herauf, uns entgegen, und sprach zu uns: Gehet, kehret zurück zu dem König, der euch gesandt hat, und redet zu ihm: So spricht Jahwe: Ist es, weil kein Gott in Israel ist, dass du hinsendest, um Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen? Darum sollst du von dem Bette, das du bestiegen hast, nicht herabkommen, sondern du wirst gewisslich sterben. Da sagte er zu ihnen: Was für ein Mann war es {O. Wie sah der Mann aus}, der euch entgegen heraufkam und diese Worte zu euch redete? Und sie sprachen zu ihm: Es war ein Mann in härenem Gewande und an seinen Lenden gegürtet mit einem ledernen Gürtel. Und er sprach: Es ist Elia, der Tisbiter. Da sandte er zu ihm einen Obersten über fünfzig und seine Fünfzig. Und er ging zu ihm hinauf, und siehe, er sass auf dem Gipfel des Berges; und er sprach zu ihm: Mann Gottes! der König sagt: Komm herab. Aber Elia antwortete und sprach zu dem Obersten über fünfzig: Und wenn ich ein Mann Gottes bin, so fahre Feuer vom Himmel herab und fresse dich und deine Fünfzig! Da fuhr Feuer vom Himmel herab und frass ihn und seine Fünfzig. Und er sandte wiederum zu ihm einen anderen Obersten über fünfzig und seine Fünfzig. Und er hob an und sprach zu ihm: Mann Gottes! so spricht der König: Komm eilends herab. Aber Elia antwortete und sprach zu ihnen: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so fahre Feuer vom Himmel herab und fresse dich und deine Fünfzig! Da fuhr Feuer Gottes vom Himmel herab und frass ihn und seine Fünfzig. Und er sandte wiederum einen dritten Obersten über fünfzig {Eig. einen Obersten über dritte Fünfzig} und seine Fünfzig. Und der dritte Oberste über fünfzig ging hinauf und kam und beugte seine Knie vor Elia, und er flehte ihn an und sprach zu ihm: Mann Gottes! möge doch mein Leben und das Leben deiner Knechte, dieser Fünfzig, teuer sein in deinen Augen! Siehe, Feuer ist vom Himmel herabgefahren und hat die beiden vorigen Obersten über fünfzig und ihre Fünfzig gefressen; nun aber möge mein Leben teuer sein in deinen Augen! Da sprach der Engel Jahwes zu Elia: Gehe mit ihm hinab, fürchte dich nicht vor ihm! Und er stand auf und ging mit ihm zu dem König hinab. Und er redete zu ihm: So spricht Jahwe: Weil du Boten gesandt hast, um Baal-Sebub, den Gott von Ekron, zu befragen (ist es, weil kein Gott in Israel ist, um sein Wort zu befragen?), darum sollst du von dem Bette, das du bestiegen hast, nicht herabkommen, sondern du wirst gewisslich sterben. Und er starb nach dem Worte Jahwes, das Elia geredet hatte. Und Joram {der Bruder Ahasjas} ward König an seiner Statt im zweiten Jahre Jorams, des Sohnes Josaphats {d.h. im zweiten Jahre seiner Mitregentschaft mit seinem Vater Josaphat; vergl. 1. Kön. 22,42; 2. Kön. 3,1; 8,16}, des Königs von Juda; denn er hatte keinen Sohn. Und das Übrige der Geschichte Ahasjas, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und es geschah, als Jahwe den Elia im Sturmwinde gen Himmel auffahren liess, da gingen Elia und Elisa von Gilgal hinweg. Und Elia sprach zu Elisa: Bleibe doch hier; denn Jahwe hat mich bis nach Bethel gesandt. Und Elisa sprach: So wahr Jahwe lebt und deine Seele lebt, wenn ich dich verlasse! Und sie gingen nach Bethel hinab. Da kamen die Söhne der Propheten, die in Bethel waren, zu Elisa heraus und sprachen zu ihm: Weisst du, dass Jahwe heute deinen Herrn über deinem Haupte hinwegnehmen wird? Und er sprach: Auch ich weiss es; schweiget! Und Elia sprach zu ihm: Elisa, bleibe doch hier; denn Jahwe hat mich nach Jericho gesandt. Aber er sprach: So wahr Jahwe lebt und deine Seele lebt, wenn ich dich verlasse! Und sie kamen nach Jericho. Da traten die Söhne der Propheten, die in Jericho waren, zu Elisa und sprachen zu ihm: Weisst du, dass Jahwe heute deinen Herrn über deinem Haupte hinwegnehmen wird? Und er sprach: Auch ich weiss es; schweiget! Und Elia sprach zu ihm: Bleibe doch hier; denn Jahwe hat mich an den Jordan gesandt. Aber er sprach: So wahr Jahwe lebt und deine Seele lebt, wenn ich dich verlasse! Und so gingen sie beide miteinander. Und fünfzig Mann von den Söhnen der Propheten gingen hin und stellten sich gegenüber von ferne; und sie beide traten an den Jordan. Da nahm Elia seinen Mantel und wickelte ihn zusammen und schlug auf das Wasser; und es zerteilte sich dahin und dorthin, und sie gingen beide hinüber auf dem Trockenen. Und es geschah, als sie hinübergegangen waren, da sprach Elia zu Elisa: Begehre, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Und Elisa sprach: So möge mir doch ein zwiefaches Teil von deinem Geiste werden! Und er sprach: Du hast Schweres begehrt! Wenn du mich sehen wirst, wann ich von dir genommen werde, so soll dir also geschehen; wenn aber nicht, so wird es nicht geschehen. Und es geschah, während sie gingen und im Gehen redeten, siehe da, ein Wagen von Feuer und Rosse von Feuer, welche sie beide voneinander trennten; und Elia fuhr im Sturmwind auf gen Himmel. Und Elisa sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und seine Reiter! Und er sah ihn nicht mehr. Da fasste er seine Kleider und zerriss sie in zwei Stücke. Und er hob den Mantel des Elia auf, der von ihm herabgefallen war, und kehrte um und trat an das Ufer des Jordan. Und er nahm den Mantel des Elia, der von ihm herabgefallen war, und schlug auf das Wasser und sprach: Wo ist Jahwe, der Gott des Elia? - Auch er schlug auf das Wasser, und es zerteilte sich dahin und dorthin; und Elisa ging hinüber. Als nun die Söhne der Propheten, die gegenüber in Jericho waren, ihn sahen, da sprachen sie: Der Geist des Elia ruht auf Elisa! Und sie kamen ihm entgegen und beugten sich vor ihm zur Erde nieder, und sie sprachen zu ihm: Siehe doch, es sind bei deinen Knechten fünfzig tapfere Männer; mögen sie doch gehen und deinen Herrn suchen, ob nicht etwa der Geist Jahwes ihn weggetragen und ihn auf einen der Berge oder in eins der Täler geworfen hat. Aber er sprach: Sendet nicht. Und sie drangen in ihn, bis er sich schämte. Da sprach er: Sendet! Und so sandten sie fünfzig Mann; und sie suchten drei Tage lang, aber sie fanden ihn nicht. Und sie kehrten zu ihm zurück (er verweilte aber noch in Jericho); und er sprach zu ihnen: Habe ich euch nicht gesagt: Gehet nicht hin? Und die Männer der Stadt sprachen zu Elisa: Siehe doch, die Lage der Stadt ist gut, wie mein Herr sieht, aber das Wasser ist schlecht, und das Land ist unfruchtbar {Eig. bringt Fehlgeburten}. Da sprach er: Holet mir eine neue Schale, und tut Salz darein! Und sie holten sie ihm. Und er ging hinaus zu der Quelle des Wassers, und warf das Salz hinein und sprach: So spricht Jahwe: Ich habe dieses Wasser gesund gemacht; es wird weder Tod noch Unfruchtbarkeit mehr daraus entstehen. Und das Wasser wurde gesund bis auf diesen Tag, nach dem Worte, das Elisa geredet hatte. Und er ging von dannen hinauf nach Bethel; und als er auf dem Wege hinaufging, da kamen kleine Knaben aus der Stadt heraus, und verspotteten ihn und sprachen zu ihm: Komm herauf {And.: Steige hinauf}, Kahlkopf! Komm herauf {And.: Steige hinauf}, Kahlkopf! Und er wandte sich um und sah sie an und fluchte ihnen im Namen Jahwes. Da kamen zwei Bären aus dem Walde und zerrissen von ihnen 42 Kinder. Und er ging von dannen nach dem Berge Karmel; und von dort kehrte er nach Samaria zurück. Und Joram, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria, im achtzehnten Jahre Josaphats, des Königs von Juda; und er regierte zwölf Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, nur nicht wie sein Vater und seine Mutter; und er tat die Bildsäule {O. die Säule} des Baal hinweg, die sein Vater gemacht hatte. Doch blieb er hangen an den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte; er wich nicht davon. Und Mesa, der König von Moab, war ein Herdenbesitzer, und er zinste dem König von Israel 100000 Fettschafe und 100000 Widder mit der Wolle {O. die Wolle von 100000 Fettschafen und von usw.}. Und es geschah, als Ahab starb, da fiel der König von Moab von dem König von Israel ab. Und der König Joram zog in selbiger Zeit von Samaria aus und musterte ganz Israel. Und er ging hin und sandte zu Josaphat, dem König von Juda, und liess ihm sagen: Der König von Moab ist von mir abgefallen; willst du mit mir wider Moab in den Streit ziehen? Und er sprach: Ich will hinaufziehen; ich will sein wie du, mein Volk wie dein Volk, meine Rosse wie deine Rosse. Und er sprach: Auf welchem Wege wollen wir hinaufziehen? Und er sprach: Auf dem Wege der Wüste Edom. Und so zogen der König von Israel und der König von Juda und der König von Edom hin; und sie machten einen Umweg von sieben Tagereisen, und es war kein Wasser da für das Heer und für das Vieh, das ihnen folgte. Da sprach der König von Israel: Ach, dass Jahwe diese drei Könige gerufen hat, um sie in die Hand Moabs zu geben! Und Josaphat sprach: Ist hier kein Prophet Jahwes, dass wir Jahwe durch ihn befragen könnten? Und einer von den Knechten des Königs von Israel antwortete und sprach: Hier ist Elisa, der Sohn Saphats, der Wasser goss auf die Hände des Elia. Und Josaphat sprach: Das Wort Jahwes ist bei ihm. Und der König von Israel und Josaphat und der König von Edom gingen zu ihm hinab. Und Elisa sprach zu dem König von Israel: Was haben wir miteinander zu schaffen? Geh zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Und der König von Israel sprach zu ihm: Nein, denn Jahwe hat diese drei Könige gerufen, um sie in die Hand Moabs zu geben. Da sprach Elisa: So wahr Jahwe der Heerscharen lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn ich nicht auf die Person Josaphats, des Königs von Juda, Rücksicht nähme, so würde ich dich nicht anblicken, noch dich ansehen! Und nun holet mir einen Saitenspieler. Und es geschah, als der Saitenspieler spielte, da kam die Hand Jahwes über ihn. Und er sprach: So spricht Jahwe: Machet in diesem Tale Grube an Grube. Denn so spricht Jahwe: ihr werdet keinen Wind sehen und keinen Regen sehen, und doch wird dieses Tal sich mit Wasser füllen, so dass ihr trinken werdet, ihr und eure Herden und euer Vieh. Und das ist noch gering in den Augen Jahwes; er wird auch Moab in eure Hand geben. Und ihr werdet alle festen Städte und alle auserlesenen Städte schlagen, und werdet alle guten Bäume fällen und alle Wasserquellen verstopfen und alle guten Ackerstücke mit Steinen verderben. Und es geschah am Morgen, zur Zeit da man das Speisopfer opfert, siehe, da kam Wasser des Weges von Edom her, und das Land füllte sich mit Wasser. Und als alle Moabiter hörten, dass die Könige heraufgezogen waren, um wider sie zu streiten, da wurden sie zusammengerufen, von jedem an, der sich rüsten konnte {W. der einen Gurt umgürtete} und darüber; und sie rückten an die Grenze. Und als sie sich des Morgens früh aufmachten und die Sonne über dem Wasser aufging, da sahen die Moabiter das Wasser gegenüber rot wie Blut. Und sie sprachen: Das ist Blut! Die Könige haben sich gewisslich aufgerieben und haben einander erschlagen; und nun zur Beute, Moab! Als sie aber zum Lager Israels kamen, da machten die Israeliten sich auf und schlugen die Moabiter, dass sie vor ihnen flohen. Und sie kamen in das Land Moab und schlugen es {W. kamen in dasselbe und schlugen Moab}. Und sie rissen die Städte nieder, und auf alle guten Ackerstücke warfen sie ein jeder seinen Stein und füllten sie damit an, und sie verstopften alle Wasserquellen und fällten alle guten Bäume ..., bis sie an Kir-Hareseth nur dessen Steine übrigliessen. Und die Schleuderer umzingelten und beschossen die Stadt {W. und trafen sie}. Und als der König von Moab sah, dass ihm der Streit zu stark war, nahm er 700 Mann mit sich, die das Schwert zogen, um gegen den König von Edom hin durchzubrechen; aber sie vermochten es nicht. Da nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der an seiner Statt König werden sollte, und opferte ihn als Brandopfer auf der Mauer. Und es kam ein grosser Zorn über Israel; und sie zogen von ihm ab und kehrten in ihr Land zurück. Und ein Weib von den Weibern der Söhne der Propheten schrie zu Elisa und sprach: Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben, und du weisst ja, dass dein Knecht Jahwe fürchtete; und der Schuldherr ist gekommen, um sich meine beiden Knaben zu Knechten zu nehmen. Und Elisa sprach zu ihr: Was soll ich für dich tun? Sage mir, was du im Hause hast. Und sie sprach: Deine Magd hat gar nichts im Hause, als nur einen Krug Öl {O. eine Salbung Öl, d.h. so viel als hinreicht, um sich zu salben}. Und er sprach: Gehe hin, erbitte dir Gefässe von draussen, von allen deinen Nachbarn, leere Gefässe, nimm nicht wenige; und gehe hinein und schliesse die Tür hinter dir und hinter deinen Söhnen zu, und giesse in alle diese Gefässe; und was voll ist, setze beiseite. Und sie ging von ihm weg und schloss die Tür hinter sich und hinter ihren Söhnen zu; diese reichten ihr, und sie goss ein. Und es geschah, als die Gefässe voll waren, da sprach sie zu ihrem Sohne: Reiche mir noch ein Gefäss. Aber er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäss mehr da. Und das Öl stand. Und sie kam und berichtete es dem Manne Gottes; und er sprach: Gehe hin, verkaufe das Öl und bezahle deine Schuld; du aber und deine Söhne, lebet von dem Übrigen. Und es geschah eines Tages, da ging Elisa nach Sunem hinüber; und daselbst war ein wohlhabendes Weib, und sie nötigte ihn, bei ihr zu essen. Und es geschah, sooft er durchzog, kehrte er dort ein, um zu essen. Und sie sprach zu ihrem Manne: Siehe doch, ich merke, dass dieser ein heiliger Mann Gottes ist, der beständig bei uns durchzieht. Lass uns doch ein kleines gemauertes Obergemach machen, und ihm ein Bett und Tisch und Stuhl und Leuchter darein stellen; und es geschehe, wenn er zu uns kommt, mag er dort einkehren. Und es geschah eines Tages, da kam er dahin, und er kehrte in das Obergemach ein und schlief daselbst. Und er sprach zu Gehasi, seinem Knaben: Rufe diese Sunamitin! Und er rief sie, und sie trat vor ihn hin. Und er sprach zu ihm: Sprich doch zu ihr: Siehe, du hast dir unsertwegen alle diese Sorge gemacht; was ist für dich zu tun? Ist für dich mit dem König zu reden oder mit dem Heerobersten? Und sie sprach: Ich wohne inmitten meines Volkes. Und er sprach: Was ist denn für sie zu tun? Und Gehasi sprach: Doch! sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt. Und er sprach: Rufe sie! Und er rief sie, und sie trat in die Tür. Und er sprach: Zu dieser bestimmten Zeit übers Jahr wirst du einen Sohn umarmen. Und sie sprach: Nicht doch mein Herr, du Mann Gottes, belüge deine Magd nicht! Und das Weib wurde schwanger und gebar einen Sohn zu dieser bestimmten Zeit übers Jahr, wie Elisa zu ihr geredet hatte. Und das Kind wuchs heran. Und es geschah eines Tages, da ging es hinaus zu seinem Vater, zu den Schnittern. Und es sprach zu seinem Vater: Mein Kopf, mein Kopf! Und er sprach zu dem Knechte {Eig. Knaben, wie V.22}: Trage ihn zu seiner Mutter. Und er nahm ihn auf und brachte ihn zu seiner Mutter; und er sass auf ihren Knien bis zum Mittag, und er starb. Da ging sie hinauf und legte ihn auf das Bett des Mannes Gottes, und schloss hinter ihm zu und ging hinaus. Und sie rief ihren Mann und sprach: Sende mir doch einen von den Knaben und eine von den Eselinnen, und ich will zu dem Manne Gottes laufen und wiederkommen. Und er sprach: Warum willst du heute zu ihm gehen? Es ist weder Neumond noch Sabbat. Und sie sprach: Es ist gut. Und sie sattelte die Eselin und sprach zu ihrem Knaben: Treibe immerfort; halte mich nicht auf im Reiten, es sei denn, dass ich es dir sage! So zog sie hin und kam zu dem Manne Gottes auf den Berg Karmel. Und es geschah, als der Mann Gottes sie von ferne sah, da sprach er zu Gehasi, seinem Knaben: Siehe da, die Sunamitin! Nun laufe ihr doch entgegen und sprich zu ihr: Geht es dir wohl? Geht es deinem Manne wohl? Geht es dem Kinde wohl? Und sie sprach: Wohl. Und sie kam zu dem Manne Gottes auf den Berg und umfasste seine Füsse. Da trat Gehasi herzu, um sie wegzustossen. Aber der Mann Gottes sprach: Lass sie! denn ihre Seele ist betrübt; und Jahwe hat es mir verborgen und mir nicht kundgetan. Und sie sprach: Habe ich einen Sohn von meinem Herrn erbeten? Habe ich nicht gesagt: Täusche mich nicht? Da sprach er zu Gehasi: Gürte deine Lenden, und nimm meinen Stab in deine Hand und gehe hin; wenn du jemand triffst, grüsse ihn nicht, und wenn jemand dich grüsst, antworte ihm nicht; und lege meinen Stab auf das Angesicht des Knaben. Und die Mutter des Knaben sprach: So wahr Jahwe lebt und deine Seele lebt, wenn ich von dir lasse! Da machte er sich auf und ging ihr nach. Gehasi aber war ihnen vorausgegangen und hatte den Stab auf das Angesicht des Knaben gelegt; aber da war keine Stimme und kein Aufmerken. Und er kehrte zurück, ihm entgegen, und berichtete ihm und sprach: Der Knabe ist nicht erwacht. Und als Elisa in das Haus kam, siehe, da war der Knabe tot, hingelegt auf sein Bett. Und er ging hinein und schloss die Tür hinter ihnen beiden zu und betete zu Jahwe. Und er stieg hinauf {d.h. auf das Bett} und legte sich auf das Kind, und er legte seinen Mund auf dessen Mund, und seine Augen auf dessen Augen, und seine Hände auf dessen Hände und beugte sich über dasselbe; und das Fleisch des Kindes wurde warm. Und er kam zurück und ging im Hause einmal dahin und einmal dorthin, und er stieg wieder hinauf und beugte sich über ihn. Da nieste der Knabe siebenmal, und der Knabe schlug seine Augen auf. Und er rief Gehasi und sprach: Rufe diese Sunamitin. Und er rief sie, und sie kam zu ihm herein. Und er sprach: Nimm deinen Sohn. Da kam sie und fiel ihm zu Füssen und beugte sich zur Erde nieder; und sie nahm ihren Sohn und ging hinaus. Elisa aber kehrte nach Gilgal zurück. Und es war Hungersnot im Lande. Und die Söhne der Propheten sassen vor ihm. Und er sprach zu seinem Knaben: Setze den grossen Topf auf und koche ein Gericht für die Söhne der Propheten. Da ging einer auf das Feld hinaus, um Kräuter zu lesen, und er fand eine wilde Rebe und las davon wilde Koloquinthen, sein Kleid voll, und er kam und zerschnitt sie in den Kochtopf, denn sie kannten sie nicht. Und sie schütteten es aus zum Essen für die Männer. Aber es geschah, als sie von dem Gericht assen, da schrieen sie und sprachen: Der Tod ist im Topfe, Mann Gottes! Und sie konnten es nicht essen. Da sprach er: So holet Mehl her! Und er warf es in den Topf und sprach: Schütte es aus für die Leute, dass sie essen. Und es war nichts Schlimmes mehr im Topfe. Und ein Mann kam von Baal-Schalischa und brachte dem Manne Gottes Brot der Erstlinge, zwanzig Gerstenbrote, und Gartenkorn in seinem Sacke. Und er sprach: Gib es den Leuten, dass sie essen! Und sein Diener sprach: Wie soll ich dieses hundert Männern vorsetzen? Und er sprach: Gib es den Leuten, dass sie essen! denn so spricht Jahwe: Man wird essen und übriglassen. Und er setzte es ihnen vor; und sie assen und liessen übrig, nach dem Worte Jahwes. Und Naaman, der Heeroberste des Königs von Syrien, war ein grosser Mann vor seinem Herrn und angesehen; denn durch ihn hatte Jahwe den Syrern Sieg {W. Rettung} gegeben; und der Mann war ein Kriegsheld, aber aussätzig. Und die Syrer waren in Streifscharen ausgezogen und hatten aus dem Lande Israel ein junges Mädchen gefangen weggeführt, und sie war vor dem Weibe Naamans {d.h. sie diente ihr}. Und sie sprach zu ihrer Herrin: Ach, wäre doch mein Herr vor dem Propheten, der zu Samaria wohnt! dann würde er ihn von seinem Aussatz heilen {Eig. befreien; so auch V.6 usw.}. Und Naaman {W. er} ging und berichtete es seinem Herrn und sprach: So und so hat das Mädchen geredet, das aus dem Lande Israel ist. Da sprach der König von Syrien: Geh, ziehe hin, und ich will an den König von Israel einen Brief senden. Und er ging hin und nahm mit sich zehn Talente Silber und sechstausend Sekel Gold und zehn Wechselkleider. Und er brachte den Brief zu dem König von Israel, und er lautete also: Und nun, wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, dass du ihn von seinem Aussatz heilest. Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen hatte, da zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich Gott, um zu töten und lebendig zu machen, dass dieser zu mir sendet, einen Mann von seinem Aussatz zu heilen? Aber fürwahr, erkennet doch und sehet, dass er einen Anlass an mir sucht! Und es geschah, als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, da sandte er zu dem König und liess ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn doch zu mir kommen, und er soll erkennen, dass ein Prophet in Israel ist. Und Naaman kam mit seinen Rossen und mit seinen Wagen, und hielt am Eingang des Hauses Elisas. Und Elisa sandte einen Boten zu ihm und liess ihm sagen: Gehe hin und bade dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder werden, und du wirst rein sein. Da wurde Naaman zornig und zog weg; und er sprach: Siehe, ich hatte gedacht: Er wird gewisslich zu mir herauskommen und hintreten und den Namen Jahwes, seines Gottes, anrufen und wird seine Hand über die Stelle schwingen und so den Aussätzigen heilen. Sind nicht Abana {O. Amana} und Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Wasser von Israel? Kann ich mich nicht darin baden und rein werden? Und er wandte sich und zog weg im Grimm. Da traten seine Knechte herzu und redeten zu ihm und sprachen: Mein Vater, hätte der Prophet etwas Grosses zu dir geredet, würdest du es nicht tun? Wieviel mehr denn, da er zu dir gesagt hat: Bade dich, und du wirst rein sein! Da stieg er hinab und tauchte sich im Jordan siebenmal unter, nach dem Worte des Mannes Gottes. Da wurde sein Fleisch wieder wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er war rein. Und er kehrte zu dem Manne Gottes zurück, er und sein ganzer Zug, und er kam und trat vor ihn und sprach: Siehe doch, ich erkenne, dass es auf der ganzen Erde keinen Gott gibt, als nur in Israel! und nun nimm doch ein Geschenk {Eig. einen Segen} von deinem Knechte. Aber er sprach: So wahr Jahwe lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn ich es nehmen werde! Und er drang in ihn, es zu nehmen; aber er weigerte sich. Da sprach Naaman: Wenn nicht, so werde doch deinem Knechte die Last eines Maultiergespannes Erde gegeben; denn dein Knecht wird nicht mehr anderen Göttern Brandopfer und Schlachtopfer opfern, sondern nur Jahwe. In diesem Stücke wolle Jahwe deinem Knechte vergeben: Wenn mein Herr in das Haus Rimmons geht, um sich daselbst niederzubeugen, - denn er lehnt sich auf meine Hand, und ich beuge mich nieder im Hause Rimmons - ja, wenn ich mich niederbeuge im Hause Rimmons, so möge doch Jahwe deinem Knechte in diesem Stücke vergeben! Und er sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden. Und er zog von ihm weg eine Strecke Landes. Da sprach Gehasi, der Knabe Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat Naaman, diesen Syrer, verschont, dass er nicht aus seiner Hand genommen, was er gebracht hat; so wahr Jahwe lebt, wenn ich ihm nicht nachlaufe und etwas von ihm nehme! Und Gehasi eilte Naaman nach. Und als Naaman sah, dass er ihm nachlief, sprang er von dem Wagen herab, ihm entgegen, und sprach: Steht es wohl? Und er sprach: Es steht wohl. Mein Herr sendet mich und lässt dir sagen: Siehe, eben jetzt sind vom Gebirge Ephraim zwei Knaben von den Söhnen der Propheten zu mir gekommen; gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Wechselkleider. Und Naaman sprach: Lass es dir gefallen, nimm zwei Talente. Und er drang in ihn und band zwei Talente Silber in zwei Beutel, und zwei Wechselkeider, und gab es zweien seiner Knaben; und sie trugen es vor ihm her. Als er aber an den Hügel kam, nahm er es aus ihrer Hand und brachte es im Hause unter; dann entliess er die Männer, und sie gingen weg. Er aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Da sprach Elisa zu ihm: Woher, Gehasi? Und er sprach: Dein Knecht ist weder dahin noch dorthin gegangen. Und er sprach zu ihm: Ging mein Herz nicht mit, als der Mann sich von seinem Wagen herab dir entgegenwandte? Ist es Zeit, Silber zu nehmen und Kleider zu nehmen, und Olivenbäume und Weinberge, und Kleinvieh und Rinder, und Knechte und Mägde? So wird der Aussatz Naamans an dir haften und an deinem Samen ewiglich. Und er ging von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee. Und die Söhne der Propheten sprachen zu Elisa: Siehe doch, der Ort, wo wir vor dir wohnen, ist uns zu enge; lass uns doch an den Jordan gehen und von dannen ein jeder einen Balken holen, und uns dort einen Ort herrichten, um daselbst zu wohnen. Und er sprach: Gehet hin. Und einer sprach: Lass es dir doch gefallen und gehe mit deinen Knechten! Und er sprach: Ich will mitgehen. Und er ging mit ihnen; und sie kamen an den Jordan und hieben die Bäume um. Es geschah aber, als einer einen Balken fällte, da fiel das Eisen ins Wasser; und er schrie und sprach: Ach, mein Herr! und es war entlehnt! Und der Mann Gottes sprach: Wohin ist es gefallen? Und er zeigte ihm die Stelle; da schnitt er ein Holz ab und warf es hinein und machte das Eisen schwimmen. Und er sprach: Nimm es dir auf. Und er streckte seine Hand aus und nahm es. Und der König von Syrien führte Krieg wider Israel; und er beriet sich mit seinen Knechten und sprach: An dem und dem Orte soll mein Lager sein. Da sandte der Mann Gottes zum König von Israel und liess ihm sagen: Hüte dich, diesen Ort zu vernachlässigen {And. üb.: an diesem Orte vorbeizuziehen}; denn dort kommen die Syrer herab. Und der König von Israel sandte an den Ort, den der Mann Gottes ihm gesagt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und er verwahrte sich daselbst; und das geschah nicht einmal und nicht zweimal. Da wurde das Herz des Königs von Syrien über diese Sache beunruhigt; und er rief seine Knechte und sprach zu ihnen: Könnt ihr mir nicht kundtun, wer von den Unsrigen für den König von Israel ist? Und einer von seinen Knechten sprach: Nicht doch, mein Herr König; sondern Elisa, der Prophet, der in Israel ist, tut dem König von Israel die Worte kund, die du in deinem Schlafgemach redest. Da sprach er: Gehet hin und sehet, wo er ist; und ich werde hinsenden und ihn holen. Und es wurde ihm berichtet und gesagt: Siehe, er ist in Dothan. Da sandte er Rosse und Wagen dorthin und ein starkes Heer; und sie kamen des Nachts und umzingelten die Stadt. Und als der Diener des Mannes Gottes früh aufstand und hinaustrat, siehe da, ein Heer umringte die Stadt, und Rosse und Wagen. Und sein Knabe sprach zu ihm: Ach, mein Herr! Was {Eig. wie} sollen wir tun? Aber er sprach: Fürchte dich nicht! denn mehr sind derer, die bei uns, als derer, die bei ihnen sind. Und Elisa betete und sprach: Jahwe, öffne doch seine Augen, dass er sehe! Da öffnete Jahwe die Augen des Knaben; und er sah: und siehe, der Berg war voll feuriger Rosse und Wagen, rings um Elisa her. Und sie kamen zu ihm herab; und Elisa betete zu Jahwe und sprach: Schlage doch dieses Volk {andereswo mit "Nation" übersetzt} mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Worte Elisas. Und Elisa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg, und dies nicht die Stadt; folget mir, und ich werde euch zu dem Manne führen, den ihr suchet. Und er führte sie nach Samaria. Und es geschah, als sie nach Samaria gekommen waren, da sprach Elisa: Jahwe, öffne diesen die Augen, dass sie sehen! Da öffnete Jahwe ihnen die Augen; und sie sahen: und siehe, sie waren mitten in Samaria. Und der König von Israel sprach zu Elisa, als er sie sah: Soll ich schlagen, soll ich schlagen, mein Vater? Aber er sprach: Du sollst nicht schlagen. Würdest du die schlagen, welche du mit deinem Schwerte und mit deinem Bogen gefangen genommen hättest? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken und dann zu ihrem Herrn ziehen. Und er richtete ihnen ein grosses Mahl zu, und sie assen und tranken; und er entliess sie, und sie zogen zu ihrem Herrn. Und die Streifscharen der Syrer kamen hinfort nicht mehr in das Land Israel. Und es geschah hernach, da versammelte Ben-Hadad, der König von Syrien, sein ganzes Heer, und zog herauf und belagerte Samaria. Und es entstand eine grosse Hungersnot in Samaria; und siehe, sie belagerten es, bis ein Eselskopf achtzig Sekel Silber und ein Viertel Kab {1 Kab = der achtzehnte Teil eines Epha} Taubenmist fünf Sekel Silber galt. Und es geschah, als der König von Israel auf der Mauer einherging, da schrie ein Weib zu ihm und sprach: Hilf, mein Herr König! Aber er sprach: Hilft dir Jahwe nicht, woher sollte ich dir helfen? von der Tenne oder von der Kelter? Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Dieses Weib da hat zu mir gesagt: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen; und meinen Sohn wollen wir morgen essen. Und so kochten wir meinen Sohn und assen ihn. Und ich sprach zu ihr am anderen Tage: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn essen! Aber sie hat ihren Sohn verborgen. Und es geschah, als der König die Worte des Weibes hörte, da zerriss er seine Kleider, während er auf der Mauer einherging; und das Volk sah, und siehe, er trug Sacktuch darunter auf seinem Leibe. Und er sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn der Kopf Elisas, des Sohnes Saphats, heute auf ihm bleibt! Und Elisa sass in seinem Hause, und die Ältesten sassen bei ihm. Und der König {W. er} sandte einen Mann vor sich her. Ehe der Bote zu ihm kam, sprach er aber zu den Ältesten: Habt ihr gesehen, dass dieser Mördersohn hergesandt hat, um mir den Kopf wegzunehmen? Sehet zu, sobald der Bote kommt, verschliesset die Tür und dränget ihn mit der Tür hinweg! Ist nicht der Schall der Tritte seines Herrn hinter ihm? Noch redete er mit ihnen, siehe, da kam der Bote zu ihm herab; und er {d.h. wahrsch. der König} sprach: Siehe, dieses Unglück ist von Jahwe; was soll ich noch auf Jahwe harren? Da sprach Elisa: Höret das Wort Jahwes! So spricht Jahwe: Morgen um diese Zeit wird ein Mass Feinmehl einen Sekel gelten, und zwei Mass Gerste einen Sekel im Tore von Samaria. Da antwortete der Anführer {Vergl. die Anm. zu 2. Sam. 23,8; so auch später}, auf dessen Hand der König sich lehnte, dem Manne Gottes und sprach: Siehe, wenn Jahwe Fenster am Himmel machte, würde wohl dieses geschehen? Und er sprach: Siehe, du wirst es mit deinen Augen sehen, aber du wirst nicht davon essen. Es waren aber vier aussätzige Männer am Eingang des Tores; und sie sprachen einer zum anderen: Was bleiben wir hier, bis wir sterben? Wenn wir sprechen: Lasst uns in die Stadt gehen, so ist die Hungersnot in der Stadt, und wir werden daselbst sterben; und wenn wir hier bleiben, so werden wir auch sterben. Und nun kommt und lasst uns zu dem Lager der Syrer überlaufen; wenn sie uns am Leben lassen, so leben wir, und wenn sie uns töten, so sterben wir. Und so machten sie sich in der Dämmerung auf, um ins Lager der Syrer zu kommen; und sie kamen an das Ende des Lagers der Syrer, und siehe, kein Mensch war da. Denn der Herr hatte das Heerlager der Syrer ein Getöse von Wagen und ein Getöse von Rossen hören lassen, das Getöse einer grossen Heeresmacht; und sie sprachen einer zum anderen: Siehe, der König von Israel hat die Könige der Hethiter und die Könige von Ägypten wider uns gedungen, dass sie über uns kommen sollen. Und sie machten sich auf und flohen in der Dämmerung; sie liessen ihre Zelte und ihre Rosse und ihre Esel, das Lager, so wie es war, und flohen um ihr Leben. Als nun jene Aussätzigen an das Ende des Lagers kamen, gingen sie in ein Zelt und assen und tranken; und sie nahmen Silber daraus und Gold und Kleider und gingen hin und verbargen es. Und sie kamen wieder und gingen in ein anderes Zelt; und sie nahmen daraus und gingen hin und verbargen es. Da sprachen sie einer zum anderen: Wir tun nicht recht: Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft; schweigen wir aber und warten, bis der Morgen hell wird, so wird uns Schuld treffen. Und nun kommt und lasst uns hineingehen und es im Hause des Königs berichten. Und sie kamen und riefen die Torwache der Stadt, und berichteten ihnen und sprachen: Wir sind in das Lager der Syrer gekommen, und siehe, kein Mensch war da, und keine Menschenstimme; sondern nur die Rosse angebunden und die Esel angebunden, und die Zelte, so wie sie waren. Und sie riefen die Torwächter, und sie berichteten {Eig. man rief; oder: sie (d.h. die Torwache) rief. Nach and Lesart: und die Torwächter riefen, und man berichtete} es drinnen im Hause des Königs. Da stand der König in der Nacht auf und sprach zu seinen Knechten: Ich will euch sagen, was die Syrer uns getan haben: sie wissen, dass wir Hunger leiden, und sie sind aus dem Lager gegangen, um sich auf dem Felde zu verbergen, indem sie sagen: Wenn sie aus der Stadt herausgehen, so wollen wir sie lebendig greifen und in die Stadt eindringen. Da antwortete einer von seinen Knechten und sprach: So nehme man doch fünf von den übrigen Rossen, die darin übriggeblieben sind (siehe, sie sind wie die ganze Menge Israels, die darin übriggeblieben, sie sind wie die ganze Menge Israels, die aufgerieben ist), und lasst uns hinsenden und sehen. Und sie nahmen zwei Wagen mit Rossen, und der König sandte sie hinter dem Heere der Syrer her und sprach: Gehet hin und sehet. Und sie zogen ihnen nach bis an den Jordan; und siehe, der ganze Weg war voll Kleider und Geräte, welche die Syrer auf ihrer eiligen Flucht weggeworfen hatten. Und die Boten kehrten zurück und berichteten es dem König. Da ging das Volk hinaus und plünderte das Lager der Syrer; und es galt ein Mass Feinmehl einen Sekel, und zwei Mass Gerste einen Sekel nach dem Worte Jahwes. Der König hatte aber den Anführer, auf dessen Hand er sich lehnte, über das Tor bestellt; und das Volk zertrat ihn im Tore, und er starb, so wie der Mann Gottes geredet hatte, wie er geredet hatte {Eig. der geredet hatte}, als der König zu ihm herabkam. Denn es geschah, als der Mann Gottes zu dem König redete und sprach: Zwei Mass Gerste werden morgen um diese Zeit einen Sekel gelten, und ein Mass Feinmehl einen Sekel im Tore von Samaria, da antwortete der Anführer dem Manne Gottes und sprach: Siehe, wenn Jahwe auch Fenster am Himmel machte, würde wohl so etwas geschehen? Und er sprach: Siehe, du wirst es mit deinen Augen sehen, aber du wirst nicht davon essen. Und es geschah ihm also: das Volk zertrat ihn im Tore, und er starb. Und Elisa hatte zu dem Weibe, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, geredet {O. Elisa redete usw.} und gesagt: Mache dich auf und gehe hin, du und dein Haus, und weile, wo du weilen kannst; denn Jahwe hat eine Hungersnot herbeigerufen, und sie kommt auch ins Land sieben Jahre lang. Und das Weib machte sich auf und tat nach dem Worte des Mannes Gottes: sie ging hin, sie und ihr Haus, und weilte in dem Lande der Philister sieben Jahre. Und es geschah am Ende von sieben Jahren, da kehrte das Weib aus dem Lande der Philister zurück; und sie ging aus, um den König anzurufen wegen ihres Hauses und wegen ihrer Felder. Der König aber redete eben zu Gehasi, dem Knaben des Mannes Gottes, und sprach: Erzähle mir doch alle die grossen Dinge, die Elisa getan hat! Und es geschah, während er dem König erzählte, dass er den Toten lebendig gemacht habe, siehe, da rief das Weib, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, den König an wegen ihres Hauses und wegen ihrer Felder. Da sprach Gehasi: Mein Herr König! dies ist das Weib, und dies ist ihr Sohn, den Elisa lebendig gemacht hat. Und der König fragte das Weib, und sie erzählte ihm; und der König gab ihr einen Kämmerer mit und sprach: Erstatte alles zurück, was ihr gehört, sowie den ganzen Ertrag der Felder von dem Tage an, da sie das Land verlassen hat, bis jetzt. Und Elisa kam nach Damaskus. Und Ben-Hadad, der König von Syrien, war krank. Und es wurde ihm berichtet und gesagt: Der Mann Gottes ist hierher gekommen. Da sprach der König zu Hasael: Nimm ein Geschenk mit dir und gehe dem Manne Gottes entgegen, und befrage Jahwe durch ihn und sprich: Werde ich von dieser Krankheit genesen? Und Hasael ging ihm entgegen und nahm ein Geschenk mit sich: allerlei Gut von Damaskus, eine Last von vierzig Kamelen; und er kam und trat vor ihn hin und sprach: Dein Sohn Ben-Hadad, der König von Syrien, hat mich zu dir gesandt und lässt dir sagen: Werde ich von dieser Krankheit genesen? Und Elisa sprach zu ihm: Gehe hin, sprich zu ihm: Du wirst gewisslich genesen! Aber Jahwe hat mir gezeigt, dass er gewisslich sterben wird. Und er stellte sein Angesicht fest und richtete es auf ihn, bis er sich schämte; und der Mann Gottes weinte. Und Hasael sprach: Warum weint mein Herr? Und er sprach: Weil ich weiss, was du den Kindern Israel Übles tun wirst: ihre festen Städte wirst du in Brand stecken, und ihre Jünglinge mit dem Schwerte töten, und ihre Kindlein wirst du zerschmettern und ihre Schwangeren aufschlitzen. Da sprach Hasael: Was ist dein Knecht, der Hund, dass er diese grosse Sache tun sollte? Und Elisa sprach: Jahwe hat mich dich sehen lassen als König über Syrien. Und er ging von Elisa weg und kam zu seinem Herrn; und dieser sprach zu ihm: Was hat Elisa dir gesagt? Und er sprach: Er hat mir gesagt, du werdest gewisslich genesen. Und es geschah am folgenden Tage, da nahm er die Decke und tauchte sie ins Wasser und breitete sie über sein Angesicht, so dass er starb. Und Hasael ward König an seiner Statt. Und {2. Chron. 21} im fünften Jahre Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, als Josaphat König von Juda war, wurde Joram König, der Sohn Josaphats, des Königs von Juda. 32 Jahre war er alt, als er König wurde, und er regierte acht Jahre zu Jerusalem. Und er wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, wie das Haus Ahabs tat, denn er hatte eine Tochter Ahabs zum Weibe; und er tat, was böse war in den Augen Jahwes. Aber Jahwe wollte Juda nicht verderben um seines Knechtes David willen, so wie er ihm gesagt hatte, dass er ihm eine Leuchte geben wolle für seine Söhne {O. durch seine Söhne. W. ihm, und zwar hinsichtlich seiner Söhne} alle Tage. In seinen Tagen fielen die Edomiter von der Botmässigkeit Judas ab und setzten einen König über sich. Da zog Joram hinüber nach Zair, und alle Wagen mit ihm. Und es geschah, als er sich des Nachts aufmachte, da schlug er die Edomiter, welche ihn und die Obersten der Wagen umringt hatten; und das Volk floh nach seinen Zelten. So fielen die Edomiter von der Botmässigkeit Judas ab bis auf diesen Tag. Damals fiel auch Libna ab zu derselben Zeit. Und das Übrige der Geschichte Jorams und alles was, er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und Joram legte sich zu seinen Vätern, und er wurde bei seinen Vätern begraben in der Stadt Davids. Und Ahasja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im {2. Chron. 22} zwölften Jahre Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, wurde Ahasja König, der Sohn Jorams, des Königs von Juda. 22 Jahre war Ahasja alt, als er König wurde, und er regierte ein Jahr zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Athalja, die Tochter Omris, des Königs von Israel. Und er wandelte auf dem Wege des Hauses Ahabs und tat, was böse war in den Augen Jahwes, wie das Haus Ahabs; denn er war ein Eidam des Hauses Ahabs. Und er zog mit Joram, dem Sohne Ahabs, in den Streit wider Hasael, dem König von Syrien, nach Ramoth-Gilead. Und die Syrer verwundeten Joram. Da kehrte der König Joram zurück, um sich in Jisreel von den Wunden heilen zu lassen, welche ihm die Syrer zu Rama geschlagen hatten, als er wider Hasael, den König von Syrien, stritt. Und Ahasja, der Sohn Jorams, der König von Juda, zog hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, in Jisreel zu besuchen, weil er krank war. Und Elisa, der Prophet, rief einen von den Söhnen der Propheten und sprach zu ihm: Gürte deine Lenden und nimm diese Ölflasche in deine Hand und gehe nach Ramoth-Gilead. Und wenn du dahin gekommen bist, so sieh dich daselbst nach Jehu um, dem Sohne Josaphats, des Sohnes Nimsis; und gehe hinein, und lass ihn aufstehen aus der Mitte seiner Brüder und führe ihn in ein inneres Gemach; und nimm die Ölflasche und giesse sie über sein Haupt aus und sprich: So spricht Jahwe: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt! und öffne die Tür und fliehe, und harre nicht. Und der Jüngling, der Knabe des Propheten, ging nach Ramoth-Gilead. Und er kam hinein, und siehe, da sassen die Obersten des Heeres. Und er sprach: Ich habe ein Wort an dich, Oberster. Und Jehu sprach: An wen von uns allen? Und er sprach: An dich, Oberster. Da stand Jehu {W. er} auf und ging ins Haus hinein; und er goss das Öl auf sein Haupt und sprach zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über das Volk Jahwes, über Israel. Und du sollst das Haus Ahabs, deines Herrn, erschlagen; und ich werde das Blut meiner Knechte, der Propheten, und das Blut aller Knechte Jahwes rächen von der Hand Isebels. Ja, das ganze Haus Ahabs soll umkommen; und ich werde von Ahab ausrotten, was männlich ist, sowohl den Gebundenen als auch den Freien in Israel. Und ich werde das Haus Ahabs machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesas, des Sohnes Achijas. Isebel aber sollen die Hunde fressen auf dem Ackerstück zu Jisreel, und niemand wird sie begraben. Und er öffnete die Tür und entfloh. Und Jehu kam heraus zu den Knechten seines Herrn. Und man sprach zu ihm: Steht es wohl? Warum ist dieser Rasende zu dir gekommen? Und er sprach zu ihnen: Ihr kennet ja den Mann und seine Rede. Und sie sprachen: Lüge! tue es uns doch kund! Da sprach er: So und so hat er zu mir geredet und gesagt: So spricht Jahwe: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt! Da eilten sie und nahmen ein jeder sein Kleid und legten es unter ihn, auf die Stufen selbst; und sie stiessen in die Posaune und sprachen: Jehu ist König! Und so machte Jehu, der Sohn Josaphats, des Sohnes Nimsis, eine Verschwörung gegen Joram. (Joram aber, er und ganz Israel, hatte Ramoth-Gilead gegen Hasael, den König von Syrien, verteidigt {Eig. bewahrt, bewacht}; und der König Joram war zurückgekehrt, um sich in Jisreel von den Wunden heilen zu lassen, welche ihm die Syrer geschlagen hatten, als er wider Hasael, den König von Syrien, stritt.) Und Jehu sprach: Wenn es euer Wille ist, so soll niemand aus der Stadt entrinnen, um hinzugehen, es in Jisreel zu berichten. Und Jehu sass auf und zog nach Jisreel; denn Joram lag daselbst. Und Ahasja, der König von Juda, war hinabgezogen, um Joram zu besuchen. Und der Wächter stand auf dem Turme zu Jisreel und sah den Haufen Jehus, wie er herankam, und sprach: Ich sehe einen Haufen. Und Joram sprach: Nimm einen Reiter und sende ihn ihnen entgegen, dass er spreche: Ist es Friede? Da ritt der Berittene ihm entgegen und sprach: So spricht der König: Ist es Friede? Und Jehu sprach: Was hast du mit dem Frieden zu schaffen? Wende dich hinter mich! Und der Wächter berichtete und sprach: Der Bote ist bis zu ihnen gekommen und kehrt nicht zurück. Da sandte er einen zweiten Berittenen; und er kam zu ihnen und sprach: So spricht der König: Ist es Friede? Und Jehu sprach: Was hast du mit dem Frieden zu schaffen? Wende dich hinter mich! Und der Wächter berichtete und sprach: Er ist bis zu ihnen gekommen und kehrt nicht zurück. Und das Treiben ist wie das Treiben Jehus, des Sohnes Nimsis; denn er treibt unsinnig. Da sprach Joram: Spannet an! Und man spannte seinen Wagen an; und Joram, der König von Israel, und Ahasja, der König von Juda, zogen aus, ein jeder auf seinem Wagen: sie zogen aus, Jehu entgegen, und sie trafen ihn auf dem Grundstück Naboths, des Jisreeliters. Und es geschah, als Joram den Jehu sah, da sprach er: Ist es Friede, Jehu? Aber er sprach: Was, Friede, während der vielen Hurereien Isebels, deiner Mutter, und ihrer vielen Zaubereien! Da wandte Joram um {W. seine Hände} und floh, und sprach zu Ahasja: Verrat, Ahasja! Jehu aber nahm seinen Bogen zur Hand und traf Joram zwischen seine Arme, so dass der Pfeil ihm durch das Herz fuhr; und er sank nieder in seinem Wagen. Und er sprach zu Bidkar, seinem Anführer: Nimm ihn und wirf ihn auf das Grundstück Naboths, des Jisreeliters. Denn gedenke, wie wir, ich und du, nebeneinander hinter seinem Vater Ahab herritten, und Jahwe diesen Ausspruch über ihn tat: Wenn ich nicht das Blut Naboths und das Blut seiner Söhne gestern gesehen habe! spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}; und ich werde es dir vergelten auf diesem Grundstück, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}. Und nun nimm ihn auf, wirf ihn auf das Grundstück, nach dem Worte Jahwes. Als Ahasja, der König von Juda, das sah, floh er des Weges zum Gartenhause {O. nach Beth-Hagan}. Und Jehu jagte ihm nach und sprach: Auch ihn erschlaget auf dem Wagen! Und sie verwundeten ihn auf der Anhöhe Gur, die bei Jibleam ist. Und er floh nach Megiddo und starb daselbst. Und seine Knechte führten ihn zu Wagen nach Jerusalem, und sie begruben ihn in seinem Begräbnis, bei seinen Vätern, in der Stadt Davids. - Und im elften Jahre Jorams, des Sohnes Ahabs, war Ahasja König geworden über Juda. Und Jehu kam nach Jisreel. Und als Isebel es hörte, da tat sie Schminke an ihre Augen und schmückte ihr Haupt und schaute zum Fenster hinaus. Und als Jehu in das Tor kam, da sprach sie: Erging es Simri wohl, dem Mörder seines Herrn {And. üb.: Ist es Friede, Simri, Mörder seines Herrn? (Vergl. 1. Kön. 16,10. 18)}? Und er erhob sein Angesicht zum Fenster und sprach: Wer ist mit mir, wer? Da blickten zwei, drei Kämmerer zu ihm hinab. Und er sprach: Stürzet sie herab! Und sie stürzten sie hinab; und es spritzte von ihrem Blute an die Wand und an die Rosse, und er zertrat sie. Und er ging hinein und ass und trank; und er sprach: Sehet doch nach dieser Verfluchten und begrabet sie, denn sie ist eine Königstochter. Und sie gingen hin, um sie zu begraben; aber sie fanden nichts mehr von ihr, als nur den Schädel und die Füsse und die Hände. Und sie kamen zurück und berichteten es ihm. Und er sprach: Das ist das Wort Jahwes, das er durch seinen Knecht Elia, den Tisbiter, geredet hat, indem er sprach: Auf dem Grundstück zu Jisreel sollen die Hunde das Fleisch Isebels fressen; und der Leichnam Isebels soll auf dem Grundstück zu Jisreel dem Miste auf dem Felde gleichen, dass man nicht wird sagen können: Das ist Isebel. Und Ahab hatte siebzig Söhne zu Samaria. Und Jehu schrieb Briefe und sandte sie nach Samaria an die Obersten von Jisreel, die Ältesten, und an die Erzieher der Söhne Ahabs, und sie lauteten: Und nun, wenn dieser Brief zu euch kommt, - bei euch sind ja die Söhne eures Herrn, und bei euch die Wagen und die Rosse, und eine feste Stadt und Waffen - so ersehet den besten und tüchtigsten aus den Söhnen eures Herrn, und setzet ihn auf den Thron seines Vaters; und streitet für das Haus eures Herrn. Aber sie fürchteten sich gar sehr und sprachen: Siehe, die zwei Könige konnten vor ihm nicht standhalten, und wie wollten wir bestehen? Und der über das Haus und der über die Stadt war und die Ältesten und die Erzieher sandten hin zu Jehu und liessen ihm sagen: Wir sind deine Knechte, und alles, was du zu uns sagen wirst, wollen wir tun; wir wollen niemand zum König machen; tue, was gut ist in deinen Augen. Da schrieb er zum zweiten Male einen Brief an sie, welcher lautete: Wenn ihr für mich seid und auf meine Stimme höret, so nehmet die Köpfe der Männer, der Söhne eures Herrn, und kommet morgen um diese Zeit zu mir nach Jisreel. (Und die Königssöhne, siebzig Mann, waren bei den Grossen der Stadt, die sie auferzogen.) Und es geschah, als der Brief zu ihnen kam, da nahmen sie die Söhne des Königs und schlachteten sie, siebzig Mann, und legten ihre Köpfe in Körbe und sandten sie zu ihm nach Jisreel. Und ein Bote kam und berichtete ihm und sprach: Man hat die Köpfe der Königssöhne gebracht. Und er sprach: Leget sie in zwei Haufen an den Eingang des Tores, bis zum Morgen. Und es geschah am Morgen, da ging er hinaus und trat hin und sprach zu dem ganzen Volke: Ihr seid gerecht! Siehe, ich habe eine Verschwörung wider meinen Herrn gemacht und habe ihn ermordet; wer aber hat alle diese erschlagen? Wisset denn, dass nichts zur Erde fallen wird von dem Worte Jahwes, das Jahwe wider das Haus Ahabs geredet hat; und Jahwe hat getan, was er durch seinen Knecht Elia geredet hat. Und Jehu erschlug alle, welche vom Hause Ahabs in Jisreel übriggeblieben waren, und alle seine Grossen und seine Bekannten und seine Priester, bis er ihm keinen Entronnenen übrigliess. Und er machte sich auf und ging und zog nach Samaria. Er war bei Beth-Eked-Haroim {Versammlungshaus der Hirten} auf dem Wege, da traf Jehu die Brüder Ahasjas, des Königs von Juda; und er sprach: Wer seid ihr? Und sie sprachen: Wir sind die Brüder Ahasjas und sind herabgekommen, um die Söhne des Königs und die Söhne der Königin zu begrüssen. Und er sprach: Greifet sie lebendig! Und sie griffen sie lebendig und schlachteten sie bei der Zisterne von Beth-Eked, 42 Mann, und er liess keinen von ihnen übrig. Und er zog von dannen und traf Jonadab, den Sohn Rekabs, der ihm entgegenkam; und er grüsste ihn und sprach zu ihm: Ist dein Herz redlich, wie mein Herz gegen dein Herz? Und Jonadab sprach: Es ist's. Wenn es so ist, so gib mir deine Hand. - Und er gab ihm seine Hand. Da liess er ihn zu sich auf den Wagen steigen und sprach: Komm mit mir und sieh meinen Eifer für Jahwe an! Und sie fuhren ihn auf seinem Wagen. Und als er nach Samaria kam, erschlug er alle, welche von Ahab in Samaria übriggeblieben waren, bis er ihn vertilgte, nach dem Worte Jahwes, das er zu Elia geredet hatte. Und Jehu versammelte das ganze Volk und sprach zu ihnen: Ahab hat dem Baal ein wenig gedient, Jehu will ihm viel dienen. Und nun, rufet alle Propheten des Baal, alle seine Diener und alle seine Priester zu mir; kein Mann werde vermisst! denn ich habe ein grosses Schlachtopfer für den Baal. Keiner, der vermisst wird, soll am Leben bleiben! Jehu handelte aber mit Hinterlist, um die Diener des Baal umzubringen. Und Jehu sprach: Heiliget dem Baal eine Festversammlung! Und man rief sie aus. Und Jehu sandte in ganz Israel umher. Da kamen alle Diener des Baal: keiner blieb übrig, der nicht gekommen wäre; und sie gingen in das Haus des Baal, und das Haus des Baal ward voll von einem Ende bis zum anderen. Und er sprach zu dem, der über die Kleiderkammer war: Bringe Kleider heraus für alle Diener des Baal! Und er brachte ihnen Kleidung heraus. Und Jehu und Jonadab, der Sohn Rekabs, gingen in das Haus des Baal; und er sprach zu den Dienern des Baal: Forschet und sehet zu, dass nicht etwa einer von den Dienern Jahwes hier bei euch sei, sondern nur Diener des Baal allein! Und sie gingen hinein, um Schlachtopfer und Brandopfer zu opfern. Jehu hatte sich aber draussen achtzig Mann bestellt und gesagt: Derjenige, welcher einen von den Männern entrinnen lässt, die ich in eure Hände gebracht habe, sein Leben soll statt dessen Leben sein. Und es geschah, als man das Opfern des Brandopfers vollendet hatte, da sprach Jehu zu den Läufern und zu den Anführern: Gehet hinein, erschlaget sie; keiner komme heraus! Und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes. Und die Läufer und die Anführer warfen sie hin. Und sie gingen nach dem Stadtteil {O. in die Burg} des Baalhauses, und brachten die Bildsäulen des Baalhauses heraus und verbrannten sie; und sie rissen die Bildsäule des Baal nieder; und sie rissen das Haus des Baal nieder und machten Kotstätten daraus bis auf diesen Tag. Also vertilgte Jehu den Baal aus Israel. Nur von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte, von denen wich Jehu nicht ab: von den goldenen Kälbern, die zu Bethel und zu Dan waren. Und Jahwe sprach zu Jehu: Weil du wohl ausgerichtet hast, was recht ist in meinen Augen, und an dem Hause Ahabs getan hast nach allem, was in meinem Herzen war, so sollen dir Söhne des vierten Gliedes auf dem Throne Israels sitzen. Aber Jehu achtete nicht darauf, in dem Gesetze Jahwes, des Gottes Israels, mit seinem ganzen Herzen zu wandeln; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte. In jenen Tagen begann Jahwe abzuhauen unter Israel; und Hasael schlug sie im ganzen Gebiet Israels, vom Jordan an, gegen Sonnenaufgang, das ganze Land Gilead, die Gaditer und die Rubeniter und die Manassiter, von Aroer an, das am Flusse Arnon liegt, sowohl Gilead als Basan. Und das Übrige der Geschichte Jehus und alles, was er getan hat, und alle seine Macht {O. Tapferkeit, Machttaten; so auch Kap. 13,8. 12; 14,15; 20,20 usw.}, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Jehu legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn zu Samaria. Und Joahas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Die Tage aber, die Jehu über Israel zu Samaria regierte, waren 28 Jahre. Und {2. Chron. 22,10} als Athalja, die Mutter Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, da machte sie sich auf und brachte allen königlichen Samen um. Aber Joseba, die Tochter des Königs Joram, die Schwester Ahasjas, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, und tat ihn und seine Amme in das Schlafgemach {O. die Bettzeugkammer}; und so verbargen sie ihn vor Athalja, und er wurde nicht getötet. Und er war sechs Jahre bei ihr im Hause Jahwes versteckt. Athalja aber regierte über das Land. Und im siebten Jahre sandte Jojada hin und liess die Obersten über hundert der Karier {Wahrscheinlich gleichbedeutend mit Kerethiter, da im Texte von 2. Sam. 20,23 ebenfalls Karier statt Kerethiter steht} und der Läufer holen und zu sich in das Haus Jahwes kommen; und er machte einen Bund mit ihnen und liess sie schwören im Hause Jahwes, und er zeigte ihnen den Sohn des Königs. Und er gebot ihnen und sprach: Dies ist es, was ihr tun sollt: Ein Drittel von euch, die ihr am Sabbat antretet, soll Wache halten im Hause des Königs, und ein Drittel soll am Tore Sur, und ein Drittel am Tore hinter den Läufern sein; und ihr sollt der Hut des Hauses warten zur Abwehr. Und die zwei anderen Abteilungen von euch, alle, die am Sabbat abtreten, die sollen im Hause Jahwes Wache halten bei dem König. Und ihr sollt den König rings umgeben, ein jeder mit seinen Waffen in seiner Hand; und wer in die Reihen eindringt, soll getötet werden; und ihr sollt bei dem König sein, wenn er ausgeht und wenn er eingeht. Und die Obersten über hundert taten nach allem, was der Priester Jojada geboten hatte; und sie nahmen ein jeder seine Männer, die am Sabbat antretenden samt den am Sabbat abtretenden, und kamen zu dem Priester Jojada. Und der Priester gab den Obersten über hundert die Speere und die Schilde, welche dem König David gehört hatten, die im Hause Jahwes waren. Und die Läufer stellten sich auf, ein jeder mit seinen Waffen in seiner Hand, von der rechten Seite des Hauses bis zur linken Seite des Hauses, gegen den Altar und gegen das Haus hin, rings um den König. Und er führte den Sohn des Königs heraus und setzte ihm die Krone auf und gab ihm das Zeugnis, und sie machten ihn zum König und salbten ihn; und sie klatschten in die Hände und riefen: Es lebe der König! Und als Athalja das Geschrei der Läufer und des Volkes hörte, kam sie zu dem Volke in das Haus Jahwes. Und sie sah: und siehe, der König stand auf dem Standorte, nach dem Gebrauch, und die Obersten und die Trompeter bei dem König; und alles Volk des Landes war fröhlich und stiess in die Trompeten. Da zerriss Athalja ihre Kleider und rief: Verschwörung, Verschwörung! Und der Priester Jojada gebot den Obersten über hundert, die über das Heer bestellt waren, und sprach zu ihnen: Führet sie hinaus ausserhalb der Reihen {O. zwischen den Reihen hindurch}, und wer ihr folgt, den tötet mit dem Schwerte! Denn der Priester sprach: Sie soll nicht in dem Hause Jahwes getötet werden. Und sie machten ihr Platz, und sie ging in das Haus des Königs auf dem Wege des Eingangs für die Rosse; und sie wurde daselbst getötet. Und Jojada machte einen Bund zwischen Jahwe und dem König und dem Volke, dass sie das Volk Jahwes sein sollten, und zwischen dem König und dem Volke. Da ging alles Volk des Landes in das Haus des Baal und riss es nieder; seine Altäre und seine Bilder zerschlugen sie gänzlich; und Mattan, den Priester des Baal, töteten sie vor den Altären. Und der Priester setzte Aufseher {W. Ämter} über das Haus Jahwes. Und er nahm die Obersten über hundert und die Karier und die Läufer und alles Volk des Landes, und sie führten den König aus dem Hause Jahwes hinab und kamen auf dem Wege des Läufertores in das Haus des Königs; und er setzte sich auf den Thron der Könige. Und alles Volk des Landes freute sich, und die Stadt hatte Ruhe. Athalja aber hatten sie im Hause des Königs mit dem Schwerte getötet. Sieben {2. Chron. 24} Jahre war Joas alt, als er König wurde. Im siebten Jahre Jehus wurde Joas König, und er regierte vierzig Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Zibja, von Beerseba. Und Joas tat, was recht war in den Augen Jahwes, solange {Eig. alle Tage, die} der Priester Jojada ihn unterwies. Doch die Höhen wichen nicht; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und Joas sprach zu den Priestern: Alles Geld der geheiligten Dinge, welches in das Haus Jahwes gebracht wird: das Geld eines jeden Gemusterten, das Geld der Seelen, je nach der Schätzung eines jeden, und alles Geld, das jemand ins Herz kommt, in das Haus Jahwes zu bringen, sollen die Priester an sich nehmen, ein jeder von seinen Bekannten; und sie selbst sollen das Baufällige des Hauses ausbessern, alles, was daselbst Baufälliges gefunden wird. Und es geschah, im 23. Jahre des Königs Joas hatten die Priester das Baufällige des Hauses nicht ausgebessert. Da rief der König Joas den Priester Jojada und die Priester und sprach zu ihnen: Warum bessert ihr das Baufällige des Hauses nicht aus? Und nun sollt ihr kein Geld von euren Bekannten nehmen, sondern ihr sollt es für das Baufällige des Hauses hergeben. Und die Priester willigten ein, kein Geld mehr von dem Volke zu nehmen, noch auch das Baufällige des Hauses auszubessern. Und der Priester Jojada nahm eine Lade und bohrte ein Loch in ihren Deckel, und er stellte sie neben den Altar, zur Rechten, wenn man in das Haus Jahwes hineingeht; und die Priester, welche die Schwelle hüteten, legten alles Geld darein, welches in das Haus Jahwes gebracht wurde. Und es geschah, wenn sie sahen, dass viel Geld in der Lade war, so kamen der Schreiber des Königs und der Hohepriester herauf, und sie banden das Geld, welches sich im Hause Jahwes vorfand, zusammen und zählten es. Und sie gaben das abgewogene Geld in die Hände derer, welche das Werk betrieben, die über das Haus Jahwes bestellt waren; und diese gaben es aus an die Zimmerleute und an die Bauleute, welche am Hause Jahwes arbeiteten, und an die Maurer und an die Steinhauer, und um Holz und gehauene Steine zu kaufen, um das Baufällige des Hauses Jahwes auszubessern, und für alles, was zur Ausbesserung des Hauses ausgegeben wurde. Doch wurden für das Haus Jahwes keine silbernen Becken, Messer, Sprengschalen, Trompeten, noch irgend ein goldenes Gerät oder ein silbernes Gerät, von dem Gelde gemacht, welches in das Haus Jahwes gebracht wurde; sondern man gab es denen, welche das Werk betrieben, dass sie das Haus Jahwes damit ausbesserten. Und man rechnete nicht mit den Männern, in deren Hand man das Geld gab, um es denen zu geben, welche das Werk taten; denn sie handelten getreulich. Das Geld von Schuldopfern und das Geld von Sündopfern wurde nicht in das Haus Jahwes gebracht; es war für die Priester. Damals zog Hasael, der König von Syrien, herauf und stritt wider Gath und nahm es ein. Und Hasael richtete sein Angesicht darauf, wider Jerusalem hinaufzuziehen. Da nahm Joas, der König von Juda, alle geheiligten Dinge, die Josaphat und Joram und Ahasja, seine Väter, die Könige von Juda, geheiligt hatten, und seine geheiligten Dinge, und all das Gold, das sich in den Schätzen des Hauses Jahwes und des Hauses des Königs vorfand, und sandte es Hasael, dem König von Syrien. Und er zog ab von Jerusalem. Und das Übrige der Geschichte Joas' und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und seine Knechte standen auf und machten eine Verschwörung, und sie erschlugen Joas im Hause Millo {die Burg auf dem Berge Zion; vergl. Anm. 1. Kön. 9,15 mit Anm.}, wo man nach Silla hinabgeht. Und Josakar, der Sohn Schimeaths, und Josabad, der Sohn Schomers, seine Knechte, erschlugen ihn, und er starb; und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Amazja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im 23. Jahre Joas', des Sohnes Ahasjas, des Königs von Juda, wurde Joahas, der Sohn Jehus, König über Israel zu Samaria und regierte siebzehn Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; und er wandelte den Sünden Jerobeams nach, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte: er wich nicht davon. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Israel; und er gab sie in die Hand Hasaels, des Königs von Syrien, und in die Hand Ben-Hadads, des Sohnes Hasaels, alle Tage hindurch. Und Joahas flehte Jahwe an; und Jahwe hörte auf ihn, er sah den Druck Israels, denn {O. dass} der König von Syrien drückte sie. (Und Jahwe gab Israel einen Retter, und sie kamen aus {W. von unter} der Hand der Syrer heraus; und die Kinder Israel wohnten in ihren Zelten wie zuvor. Dennoch wichen sie nicht von den Sünden des Hauses Jerobeams, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte: sie wandelten darin; auch die Aschera {S. 1. Kön. 16,33} blieb in Samaria stehen.) Denn er hatte dem Joahas kein Volk übriggelassen, als nur fünfzig Reiter und zehn Wagen und zehntausend Mann zu Fuss; denn der König von Syrien hatte sie vernichtet und sie gemacht wie den Staub, den man zertritt. Und das Übrige der Geschichte Joahas' und alles, was er getan hat, und seine Macht, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Joahas legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn zu Samaria. Und Joas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im 37 Jahre Joas', des Königs von Juda, wurde Joas, der Sohn des Joahas, König über Israel zu Samaria und regierte sechzehn Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; er wich nicht von allen Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte: er wandelte darin. Und das Übrige der Geschichte Joas' und alles, was er getan, und seine Macht, wie er mit Amazja, dem König von Juda, gestritten hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Joas legte sich zu seinen Vätern, und Jerobeam setzte sich auf seinen Thron; und Joas wurde zu Samaria begraben bei den Königen von Israel. Und Elisa erkrankte an seiner Krankheit, an welcher er starb. Und Joas, der König von Israel, kam zu ihm herab und weinte über seinem Angesicht und sprach: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und seine Reiter! Da sprach Elisa zu ihm: Hole Bogen und Pfeile. Und er holte ihm Bogen und Pfeile. Und er sprach zu dem König von Israel: Lege deine Hand auf den Bogen {d.h. Spanne den Bogen}. Da legte er seine Hand darauf: und Elisa tat seine Hände auf die Hände des Königs. Und er sprach: Öffne das Fenster gegen Morgen. Und er öffnete es. Und Elisa sprach: Schiesse! Und er schoss. Und er sprach: Ein Pfeil der Rettung von Jahwe und ein Pfeil der Rettung wider die Syrer! und so wirst du die Syrer zu Aphek schlagen bis zur Vernichtung. Und er sprach: Nimm die Pfeile. Und er nahm sie. Und er sprach zu dem König von Israel: Schlage auf die Erde! Und er schlug dreimal und hielt inne. Da ward der Mann Gottes zornig über ihn und sprach: Du hättest fünf- oder sechsmal schlagen sollen, dann würdest du die Syrer bis zur Vernichtung geschlagen haben; nun aber wirst du die Syrer dreimal schlagen. Und Elisa starb, und man begrub ihn. Und es kamen Streifscharen der Moabiter in das Land, als {And. üb.: so oft} das Jahr anfing. Und es geschah, als sie einen Mann begruben, siehe, da sahen sie die Streifschar, und sie warfen den Mann in das Grab Elisas; und als der Mann hineinkam und die Gebeine Elisas berührte, da wurde er lebendig und erhob sich auf seine Füsse. Und Hasael, der König von Syrien, bedrückte Israel alle Tage des Joahas. Aber Jahwe erwies ihnen Gnade und erbarmte sich ihrer und wandte sich ihnen zu, wegen seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob; und er wollte sie nicht verderben und warf sie nicht von seinem Angesicht weg bis dahin. Und Hasael, der König von Syrien, starb. Und Ben-Hadad, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Da nahm Joas, der Sohn des Joahas, aus der Hand Ben-Hadads, des Sohnes Hasaels, die Städte wieder, welche dieser aus der Hand seines Vaters Joahas im Streit genommen hatte. Dreimal schlug ihn Joas und brachte die Städte Israels wieder zurück. Im {2. Chron. 25} zweiten Jahre Joas', des Sohnes Joahas', des Königs von Israel, wurde Amazja König, der Sohn Joas', des Königs von Juda. 25 Jahre war er alt, als er König wurde, und er regierte 29 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Joaddin, von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, nur nicht wie sein Vater David; er tat nach allem, was sein Vater Joas getan hatte. Doch die Höhen wichen nicht; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und es geschah, als das Königtum in seiner Hand erstarkt war, da erschlug er seine Knechte, die den König, seinen Vater, erschlagen hatten. Aber die Söhne der Totschläger tötete er nicht, wie geschrieben steht im Buche des Gesetzes Moses, wo Jahwe geboten und gesagt hat: Nicht sollen Väter getötet werden um der Kinder willen {O. samt den Kindern... samt den Vätern}, und Kinder sollen nicht getötet werden um der Väter willen {O. samt den Kindern... samt den Vätern}, sondern sie sollen ein jeder für seine Sünde getötet werden {5. Mose 24,16}. - Er schlug die Edomiter im Salztal, zehntausend Mann, und nahm Sela ein im Streit, und er gab ihm den Namen Joktheel bis auf diesen Tag. Damals sandte Amazja Boten an Joas, den Sohn Joahas', des Sohnes Jehus, den König von Israel, und liess ihm sagen: Komm, lass uns einander ins Angesicht sehen! Da sandte Joas, der König von Israel, zu Amazja, dem König von Juda, und liess ihm sagen: Der Dornstrauch {And.: die Distel} auf dem Libanon sandte zu der Zeder auf dem Libanon und liess ihr sagen: Gib meinem Sohne deine Tochter zum Weibe! Da lief das Getier des Feldes, das auf dem Libanon ist, vorüber und zertrat den Dornstrauch. Freilich hast du Edom geschlagen, und dein Herz erhebt sich {Eig. dich}; habe deinen Ruhm und bleibe in deinem Hause! Warum willst du dich denn mit dem Unglück einlassen, dass du fallest, du und Juda mit dir? Aber Amazja hörte nicht. Da zog Joas, der König von Israel, herauf; und sie sahen einander ins Angesicht, er und Amazja, der König von Juda, zu Beth-Semes, das zu Juda gehört. Und Juda wurde vor Israel geschlagen; und sie flohen, ein jeder nach seinem Zelte. Und Joas, der König von Israel, nahm Amazja, den König von Juda, den Sohn Joas', des Sohnes Ahasjas, zu Beth-Semes gefangen. Und er kam nach Jerusalem und machte einen Bruch in der Mauer Jerusalems, vom Tore Ephraim bis an das Ecktor, vierhundert Ellen. Und er nahm alles Gold und Silber, und alle Geräte, welche sich im Hause Jahwes und in den Schätzen des Hauses des Königs vorfanden, und Geiseln und kehrte nach Samaria zurück. Und das Übrige der Geschichte Joas', was er getan, und seine Macht, und wie er mit Amazja, dem König von Juda, gestritten hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Joas legte sich zu seinen Vätern, und er wurde begraben zu Samaria bei den Königen von Israel. Und Jerobeam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und Amazja, der Sohn Joas', der König von Juda, lebte nach dem Tode Joas', des Sohnes Joahas', des Königs von Israel, fünfzehn Jahre. Und das Übrige der Geschichte Amazjas, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und sie machten zu Jerusalem eine Verschwörung wider ihn, und er floh nach Lachis; und sie sandten ihm nach bis Lachis und töteten ihn daselbst. Und sie luden ihn auf Rosse, und er wurde begraben zu Jerusalem bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und {2. Chron. 26,1} das ganze Volk von Juda nahm Asarja, der sechzehn Jahre alt war, und sie machten ihn zum König an seines Vaters Amazja Statt. Er baute Elath und brachte es an Juda zurück, nachdem der König sich zu seinen Vätern gelegt hatte. Im fünfzehnten Jahre Amazjas, des Sohnes Joas', des Königs von Juda, wurde Jerobeam, der Sohn Joas', des Königs von Israel, König zu Samaria und regierte 41 Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; er wich nicht von allen Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte. Er stellte die Grenze Israels wieder her, vom Eingange Hamaths bis an das Meer der Ebene {das Salzmeer. Vergl. Jos. 3,16}, nach dem Worte Jahwes, des Gottes Israels, das er geredet hatte durch seinen Knecht Jona {siehe Buch Jona}, den Sohn Amittais, den Propheten, der von Gath-Hepher war. Denn Jahwe sah, dass das Elend Israels sehr bitter war, und dass dahin war der Gebundene und dahin der Freie, und dass kein Helfer da war für Israel. Und Jahwe hatte nicht gesagt, dass er den Namen Israels austilgen würde unter dem Himmel hinweg; und so rettete er sie durch die Hand Jerobeams, des Sohnes Joas'. Und das Übrige der Geschichte Jerobeams, und alles, was er getan, und seine Macht, wie er gestritten, und wie er Damaskus und Hamath, die Juda gehört hatten {Vergl. 2. Sam. 8,6; 2. Chron. 8,3}, an Israel zurückgebracht hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Jerobeam legte sich zu seinen Vätern, zu den Königen von Israel. Und Sekarja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im {2. Chron. 26} 27. Jahre Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asarja {in V.13. 30. 32. und 34 Ussija genannt. Vergl. 2. Chron. 26,1} König, der Sohn Amazjas, des Königs von Juda. Sechzehn Jahre war er alt, als er König wurde, und regierte 52 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jekolja, von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, nach allem, was sein Vater Amazja getan hatte. Doch die Höhen wichen nicht; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Und Jahwe schlug den König, und er wurde aussätzig bis zum Tage seines Todes; und er wohnte in einem Krankenhause {O. in einem abgesonderten Hause}. Jotham aber, der Sohn des Königs, war über das Haus {d.h. des Königs} und richtete das Volk des Landes. Und das Übrige der Geschichte Asarjas, und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und Asarja legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Jotham, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im 38. Jahre Asarjas, des Königs von Juda, wurde Sekarja, der Sohn Jerobeams, König über Israel zu Samaria und regierte sechs Monate. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, so wie seine Väter getan hatten; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte. Und Sallum, der Sohn Jabes', machte eine Verschwörung wider ihn und erschlug ihn vor dem Volke {d.h. öffentlich} und tötete ihn. Und er ward König an seiner Statt. Und das Übrige der Geschichte Sekarjas, siehe, das ist geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel. Das ist das Wort Jahwes, welches er zu Jehu geredet hatte, indem er sprach: Dir sollen Söhne des vierten Gliedes auf dem Throne Israels sitzen. Und es geschah also. Sallum, der Sohn Jabes', wurde König im 39. Jahre Ussijas, des Königs von Juda; und er regierte einen Monat lang zu Samaria. Da zog Menachem, der Sohn Gadis, von Tirza herauf und kam nach Samaria; und er erschlug Sallum, den Sohn Jabes', zu Samaria und tötete ihn. Und er ward König an seiner Statt. Und das Übrige der Geschichte Sallums, und seine Verschwörung, die er gemacht hat, siehe, das ist geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel. Damals schlug Menachem Tiphsach und alles, was darin war, und sein Gebiet, von Tirza aus: weil man ihm nicht aufgetan hatte, so schlug er es; alle seine Schwangeren schlitzte er auf. Im 39. Jahre Asarjas, des Königs von Juda, wurde Menachem, der Sohn Gadis, König über Israel und regierte zehn Jahre zu Samaria. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte, alle seine Tage. Und Pul {Wahrsch. ist zu lesen:... gemacht hatte. In diesen Tagen kam Pul usw.}, der König von Assyrien, kam wider das Land; und Menachem gab Pul tausend Talente Silber, damit seine Hand mit ihm wäre, um das Königtum in seiner Hand zu befestigen. Und Menachem legte die Zahlung des Geldes auf Israel, auf alle vermögenden Leute, um es dem König von Assyrien zu geben: fünfzig Sekel Silber auf jeden Mann. Da kehrte der König von Assyrien um und blieb nicht daselbst im Lande. Und das Übrige der Geschichte Menachems und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel? Und Menachem legte sich zu seinen Vätern. Und Pekachja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im 50. Jahre Asarjas, des Königs von Juda, wurde Pekachja, der Sohn Menachems, König über Israel zu Samaria und regierte zwei Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte. Und Pekach, der Sohn Remaljas, sein Anführer, machte eine Verschwörung wider ihn und erschlug ihn zu Samaria in der Burg des Königshauses, mit Argob und mit Arjeh; und mit ihm waren fünfzig Mann von den Söhnen der Gileaditer. Und er tötete ihn und ward König an seiner Statt. Und das Übrige der Geschichte Pekachjas und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel. Im 52. Jahre Asarjas, des Königs von Juda, wurde Pekach, der Sohn Remaljas, König über Israel zu Samaria und regierte zwanzig Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes; er wich nicht von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wodurch er Israel sündigen gemacht hatte. In den Tagen Pekachs, des Königs von Israel, kam Tiglath-Pileser, der König von Assyrien, und er nahm Ijjon ein und Abel-Beth-Maaka und Janoach und Kedes und Hazor und Gilead und Galiläa, das ganze Land Naphtali, und führte die Bewohner {W. sie} nach Assyrien hinweg. Und Hosea, der Sohn Elas, machte eine Verschwörung wider Pekach, den Sohn Remaljas, und erschlug ihn und tötete ihn. Und er ward König an seiner Statt, im zwanzigsten Jahre Jothams, des Sohnes Ussijas. Und das Übrige der Geschichte Pekachs und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Israel. Im {2. Chron. 27} zweiten Jahre Pekachs, des Sohnes Remaljas, des Königs von Israel, wurde Jotham König, der Sohn Ussijas, des Königs von Juda. 25 Jahre war er alt, als er König wurde, und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jeruscha, die Tochter Zadoks. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes; er tat nach allem, was sein Vater Ussija getan hatte. Doch die Höhen wichen nicht; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Er baute das obere Tor des Hauses Jahwes. Und das Übrige der Geschichte Jothams und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? In jenen Tagen begann Jahwe, Rezin, den König von Syrien, und Pekach, den Sohn Remaljas, wider Juda zu senden. Und Jotham legte sich zu seinen Vätern, und er wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David. Und Ahas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im {2. Chron. 28} 17. Jahre Pekachs, des Sohnes Remaljas, wurde Ahas König, der Sohn Jothams, des Königs von Juda. Zwanzig Jahre war Ahas alt, als er König wurde, und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Und er tat nicht, was recht war in den Augen Jahwes, seines Gottes, wie sein Vater David; sondern er wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, und er liess sogar seinen Sohn durchs Feuer gehen, nach den Greueln der Nationen, die Jahwe vor den Kindern Israel ausgetrieben hatte; und er opferte und räucherte auf den Höhen und auf den Hügeln und unter jedem grünen Baume. Damals zogen Rezin, der König von Syrien, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, nach Jerusalem hinauf zum Streit; und sie belagerten Ahas, aber sie vermochten nicht wider ihn zu streiten {Vergl. Jes. 7,1}. Zu selbiger Zeit brachte Rezin, der König von Syrien, Elath wieder an Syrien und trieb die Juden aus Elath hinaus; und die Syrer kamen nach Elath, und sie haben dort gewohnt bis auf diesen Tag. Da sandte Ahas Boten an Tiglath-Pileser, den König von Assyrien, und liess ihm sagen: Ich bin dein Knecht und dein Sohn; komm herauf und rette mich aus der Hand des Königs von Syrien und aus der Hand des Königs von Israel, die sich wider mich erhoben haben. Und Ahas nahm das Silber und das Gold, das sich in dem Hause Jahwes und in den Schätzen des Königshauses vorfand, und sandte es als Geschenk an den König von Assyrien. Und der König von Assyrien hörte auf ihn; und der König von Assyrien zog hinauf wider Damaskus und nahm es ein und führte seine Einwohner {W. es} weg nach Kir; und Rezin tötete er. Und der König Ahas zog Tiglath-Pileser, dem König von Assyrien, entgegen, nach Damaskus. Und als er den Altar sah, der zu Damaskus war, da sandte der König Ahas dem Priester Urija das Gleichnis des Altars und dessen Abbild nach seiner ganzen Bauart {W. Arbeit}. Und der Priester Urija baute den Altar; nach allem, was der König Ahas von Damaskus gesandt hatte, also machte ihn der Priester Urija, bis der König Ahas von Damaskus kam. Und als der König von Damaskus kam, und der König den Altar sah, da trat der König an den Altar und opferte darauf; und er räucherte sein Brandopfer und sein Speisopfer, und goss sein Trankopfer aus, und sprengte das Blut seiner Friedensopfer an den Altar. Den ehernen Altar aber, der vor Jahwe stand, den rückte er von der Vorderseite des Hauses weg, von der Stelle, zwischen seinem {W. dem} Altar und dem Hause Jahwes; und er setzte ihn an die Seite seines {W. des} Altars gegen Norden. Und der König Ahas gebot dem Priester Urija und sprach: Räuchere auf dem grossen Altar das Morgen-Brandopfer und das Abendspeisopfer, und das Brandopfer des Königs samt seinem Speisopfer, und das Brandopfer des ganzen Volkes des Landes samt ihren Speisopfern und ihren Trankopfern; und alles Blut der Brandopfer und alles Blut der Schlachtopfer sollst du daran sprengen; und der eherne Altar soll für mich sein zum Erforschen {O. zum Erwägen (d.h. was ich damit tun will)}. Und der Priester Urija tat nach allem, was der König Ahas geboten hatte. Und der König Ahas brach die Felder an den Gestellen ab und tat die Becken, die darauf waren, hinweg {Vergl. 1. Kön. 7,27-39}; und er liess das Meer von den ehernen Rindern, die darunter waren, herabnehmen und auf eine Unterlage von Steinen setzen. Und den bedeckten Sabbatgang, den man am Hause gebaut hatte, und den äusseren Eingang des Königs veränderte er am Hause Jahwes wegen des Königs von Assyrien. Und das Übrige der Geschichte Ahas', was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und Ahas legte sich zu seinen Vätern, und er wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und Hiskia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im zwölften Jahre Ahas', des Königs von Juda, wurde Hosea, der Sohn Elas, König zu Samaria über Israel und regierte neun Jahre. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, doch nicht wie die Könige von Israel, die vor ihm gewesen waren. Wider ihn zog Salmaneser, der König von Assyrien, herauf; und Hosea wurde sein Knecht und entrichtete ihm Geschenke {d.h. wurde ihm tributpflichtig}. Aber der König von Assyrien entdeckte eine Verschwörung des Hosea; denn er hatte Boten an So, den König von Ägypten, gesandt, und hatte dem König von Assyrien kein Geschenk dargebracht, wie von Jahr zu Jahr. Da verhaftete ihn der König von Assyrien und legte ihn gebunden {O. setzte ihn gefangen, wie Kap. 23,33} ins Gefängnis. Und der König von Assyrien zog herauf in das ganze Land, und zog herauf nach Samaria und belagerte es drei Jahre lang. Im neunten Jahre Hoseas nahm der König von Assyrien Samaria ein und führte Israel nach Assyrien hinweg; und er liess sie wohnen in Halach und am Habor, dem Strome Gosans, und in den Städten Mediens. Und dies geschah, weil die Kinder Israel gesündigt hatten wider Jahwe, ihren Gott, der sie aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hatte, unter der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten, hinweg, und weil sie andere Götter fürchteten und in den Satzungen der Nationen wandelten, die Jahwe vor den Kindern Israel ausgetrieben, und der Könige von Israel, welche dieselben gemacht hatten. Und die Kinder Israel trieben wider Jahwe, ihren Gott, heimlich Dinge, die nicht recht waren; und sie bauten sich Höhen in allen ihren Städten, von den Türmen der Wächter bis zu den festen Städten; und sie errichteten sich Bildsäulen und Ascherim auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baume, und sie räucherten daselbst auf allen Höhen, wie die Nationen, die Jahwe vor ihnen weggeführt hatte; und sie taten böse Dinge, um Jahwe zu reizen; und sie dienten den Götzen {S. die Anm. zu 3. Mose 26,30; so auch Kap. 21,11. 21.; 23,24}, von denen Jahwe ihnen gesagt hatte: Solches sollt ihr nicht tun! Und Jahwe zeugte gegen {O. warnte} Israel und gegen Juda durch alle Propheten, alle Seher, indem er sprach: Kehret um von euren bösen Wegen und beobachtet meine Gebote, meine Satzungen, nach dem ganzen Gesetz, das ich euren Vätern geboten, und das ich euch gesandt habe durch meine Knechte, die Propheten. Aber sie hörten nicht und verhärteten ihren Nacken, gleich dem Nacken ihrer Väter, welche Jahwe, ihrem Gott, nicht geglaubt hatten. Und sie verachteten seine Satzungen und seinen Bund, den er mit ihren Vätern gemacht, und seine Zeugnisse, die er ihnen bezeugt hatte; und sie wandelten der Eitelkeit {O. der Nichtigkeit, den nichtigen Götzen} nach und handelten eitel, und den Nationen nach, die rings um sie her waren, von denen Jahwe ihnen geboten hatte, nicht wie sie zu tun. Und sie verliessen alle Gebote Jahwes, ihres Gottes, und machten sich gegossene Bilder, zwei Kälber, und machten eine Aschera, und bückten sich vor dem ganzen Heere des Himmels und dienten dem Baal. Und sie liessen ihre Söhne und ihre Töchter durchs Feuer gehen, und trieben Wahrsagerei und Zauberei, und verkauften sich, zu tun, was böse war in den Augen Jahwes, um ihn zu reizen. Da erzürnte Jahwe sehr über Israel und tat es vor seinem Angesicht hinweg; es blieb nichts übrig, nur der Stamm Juda allein. Auch Juda beobachtete nicht die Gebote Jahwes, seines Gottes; und sie wandelten in den Satzungen Israels, die es gemacht hatte. Da verwarf Jahwe den ganzen Samen Israels und demütigte sie, und er gab sie in die Hand von Plünderern, bis er sie von seinem Angesicht weggeworfen hatte. Denn Israel hatte sich von dem Hause Davids losgerissen, und sie hatten Jerobeam, den Sohn Nebats, zum König gemacht; und Jerobeam lenkte Israel von der Nachfolge Jahwes ab und verleitete sie zu einer grossen Sünde. Und die Kinder Israel wandelten in allen Sünden Jerobeams, die er getan hatte; sie wichen nicht davon, bis Jahwe Israel vor seinem Angesicht hinwegtat, so wie er durch alle seine Knechte, die Propheten, geredet hatte; und Israel wurde aus seinem Lande nach Assyrien weggeführt bis auf diesen Tag. Und der König von Assyrien brachte Leute aus Babel und aus Kutha und aus Awa und aus Hamath und aus Sepharwaim, und liess sie an Stelle der Kinder Israel in den Städten Samarias wohnen; und sie nahmen Samaria in Besitz und wohnten in seinen Städten. Und es geschah, im Anfang ihrer Niederlassung daselbst fürchteten sie Jahwe nicht; da sandte Jahwe Löwen unter sie, welche unter ihnen würgten. Und man sprach zu dem König von Assyrien und sagte: Die Nationen, die du weggeführt und in den Städten Samarias hast wohnen lassen, kennen nicht die Weise des Gottes des Landes; und er hat Löwen unter sie gesandt, und siehe, sie töten sie, weil sie die Weise des Gottes des Landes nicht kennen. Da gebot der König von Assyrien und sprach: Lasst einen der Priester, die ihr von dannen weggeführt habt, dahin gehen, dass sie hingehen und daselbst wohnen; und er lehre sie die Weise des Gottes des Landes. Und es kam einer der Priester, die man aus Samaria weggeführt hatte, und wohnte zu Bethel; und er lehrte sie, wie sie Jahwe fürchten sollten. Und sie machten sich, eine jede Nation, ihre Götter, und stellten sie in die Höhenhäuser, welche die Samariter gemacht hatten, eine jede Nation in ihren Städten, in welchen sie wohnten. Und die Leute von Babel machten Sukkoth-Benoth; und die Leute von Kuth machten Nergal; und die Leute von Hamath machten Aschima; und die Awiter machten Nibchas und Tartak; und die Sepharwiter verbrannten dem Adrammelek und dem Anammelek, den Göttern von Sepharwaim, ihre Söhne im Feuer. Und sie fürchteten Jahwe, und sie machten sich aus ihrer Gesamtheit Priester der Höhen, welche für sie in den Höhenhäusern opferten. Sie fürchteten Jahwe, und sie dienten ihren Göttern nach der Weise der Nationen, aus welchen man sie weggeführt hatte. Bis auf diesen Tag tun sie nach den früheren Weisen: sie fürchten Jahwe nicht, und sie tun nicht nach ihren Satzungen und nach ihren Rechten, und auch nicht nach dem Gesetz und nach dem Gebot, welches Jahwe den Söhnen Jakobs geboten hatte, dem er den Namen Israel gab. Und doch hatte Jahwe einen Bund mit ihnen gemacht und ihnen geboten und gesagt: Ihr sollt nicht andere Götter fürchten, und sollt euch nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen und ihnen nicht opfern; sondern Jahwe, der euch mit grosser Kraft und mit ausgestrecktem Arm aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat, den sollt ihr fürchten, und den sollt ihr anbeten und ihm opfern. Und die Satzungen und die Rechte und das Gesetz und das Gebot, die er für euch geschrieben hat, sollt ihr beobachten, zu tun alle Tage, und ihr sollt nicht andere Götter fürchten. Und des Bundes, den ich mit euch gemacht habe, sollt ihr nicht vergessen, und sollt nicht andere Götter fürchten; sondern Jahwe, euren Gott, sollt ihr fürchten, und er wird euch erretten aus der Hand aller eurer Feinde. Aber sie hörten nicht, sondern taten nach ihrer früheren Weise. So fürchteten diese Nationen Jahwe, und dienten zugleich ihren Götzenbildern {Eig. geschnitzten Bildern}. Auch ihre Kinder und ihre Kindeskinder tun bis auf diesen Tag, so wie ihre Väter getan haben. Und {2. Chron. 29} es geschah im dritten Jahre Hoseas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, da wurde Hiskia König, der Sohn Ahas', des Königs von Juda. 25 Jahre war er alt, als er König wurde, und er regierte 29 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Abi, die Tochter Sekarjas. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, nach allem, was sein Vater David getan hatte. Er tat die Höhen hinweg und zerschlug die Bildsäulen, und rottete die Aschera aus, und zertrümmerte die eherne Schlange, welche Mose gemacht hatte; denn bis zu jenen Tagen hatten die Kinder Israel ihr geräuchert, und man nannte sie Nechustan {d.h. Ehernes}. Er vertraute auf Jahwe, den Gott Israels; und nach ihm ist seinesgleichen nicht gewesen unter allen Königen von Juda, noch unter denen, die vor ihm waren. Und er hing Jahwe an, er wich nicht von ihm ab {Eig. von hinter ihm her}; und er beobachtete seine Gebote, die Jahwe dem Mose geboten hatte. Und Jahwe war mit ihm; überall, wohin er zog, gelang es ihm. Und er empörte sich gegen den König von Assyrien und diente ihm nicht. Er schlug die Philister bis Gasa und verheerte dessen Gebiet, vom Turme der Wächter an bis zu der festen Stadt. Und es geschah im vierten Jahre des Königs Hiskia, das war das siebte Jahr Hoseas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, da zog Salmaneser, der König von Assyrien, wider Samaria herauf und belagerte es. Und er nahm es ein am Ende von drei Jahren; im sechsten Jahre Hiskias, das war das neunte Jahr Hoseas, des Königs von Israel, wurde Samaria eingenommen. Und der König von Assyrien führte Israel nach Assyrien hinweg; und er versetzte sie nach Halach und an den Habor, den Strom Gosans, und in die Städte Mediens: darum dass sie auf die Stimme Jahwes, ihres Gottes, nicht gehört, und seinen Bund übertreten hatten - alles, was Mose, der Knecht Jahwes, geboten hat - und weil sie nicht gehört und es nicht getan hatten. Und {2. Chron. 32; Jes. 36} im vierzehnten Jahre des Königs Hiskia zog Sanherib, der König von Assyrien, herauf wider alle festen Städte Judas und nahm sie ein. Da sandte Hiskia, der König von Juda, an den König von Assyrien nach Lachis und liess ihm sagen: Ich habe gefehlt, kehre um von mir; was du mir auferlegen wirst, will ich tragen. Und der König von Assyrien legte Hiskia, dem König von Juda, dreihundert Talente Silber und dreissig Talente Gold auf. Und Hiskia gab alles Silber, das sich in dem Hause Jahwes und in den Schätzen des Königshauses vorfand. Zu selbiger Zeit brach Hiskia von den Türflügeln des Tempels Jahwes und den Pfosten, die Hiskia, der König von Juda, überzogen hatte, das Gold ab und gab es {Eig. brach die Türflügel usw. ab und gab sie} dem König von Assyrien. Aber der König von Assyrien sandte von Lachis aus den Tartan und den Rabsaris und den Rabsake {Tartan: Feldherr; Rabsaris: Oberkämmerer; Rabschake: Obermundschenk} mit einem grossen Heere wider den König Hiskia nach Jerusalem. Und sie zogen herauf und kamen nach Jerusalem: sie zogen herauf und kamen und hielten an der Wasserleitung des oberen Teiches, welcher {O. welche} an der Strasse des Walkerfeldes liegt. Und sie riefen dem König. Da gingen zu ihnen hinaus Eljakim, der Sohn Hilkijas, der über das Haus war, und Schebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Geschichtsschreiber {S. die Anm. zu 2. Sam. 8,16}. Und der Rabsake sprach zu ihnen: Saget doch zu Hiskia: So spricht der grosse König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, womit du vertraust? Du sagst - doch nur ein Wort der Lippen ist es: - Da ist Rat und Macht zum Kriege. Nun, auf wen vertraust du, dass du dich wider mich empört hast? Nun, siehe, du vertraust auf jenen geknickten Rohrstab, auf Ägypten, der, wenn jemand sich auf ihn stützt, ihm in die Hand fährt und sie durchbohrt. So ist der Pharao, der König von Ägypten, allen, die auf ihn vertrauen. Und wenn ihr zu mir sprechet: Auf Jahwe, unseren Gott, vertrauen wir! - ist er es nicht, dessen Höhen und dessen Altäre Hiskia hinweggetan, da er zu Juda und zu Jerusalem gesagt hat: Vor diesem Altar sollt ihr anbeten in Jerusalem? - Und nun, lass dich doch ein {d.h. gehe eine Wette ein} mit meinem Herrn, dem König von Assyrien: Ich will dir zweitausend Rosse geben, wenn du dir Reiter darauf setzen kannst. Und wie wolltest du einen einzigen Befehlshaber von den geringsten Knechten meines Herrn zurücktreiben? Aber du vertraust auf Ägypten der Wagen und Reiter wegen. Nun, bin ich etwa ohne Jahwe wider diesen Ort heraufgezogen, um ihn zu verheeren? Jahwe hat zu mir gesagt: Ziehe hinauf wider dieses Land und verheere es! Und Eljakim, der Sohn Hilkijas, und Schebna und Joach sprachen zu dem Rabsake: Rede doch zu deinen Knechten auf aramäisch, denn wir verstehen es; und rede nicht auf jüdisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist. Und der Rabsake sprach zu ihnen: Hat mein Herr mich zu deinem Herrn und zu dir gesandt, um diese Worte zu reden? Nicht zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, um mit euch ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken? Und der Rabsake stand und rief mit lauter Stimme auf jüdisch und redete und sprach: Höret das Wort des grossen Königs, des Königs von Assyrien! So spricht der König: Dass Hiskia euch nicht täusche; denn er wird euch nicht von seiner Hand zu erretten vermögen. Und das Hiskia euch nicht auf Jahwe vertröste, indem er spricht: Jahwe wird uns gewisslich erretten, und diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden. Höret nicht auf Hiskia! denn also spricht der König von Assyrien: Machet Frieden mit mir und kommet zu mir heraus, so sollt ihr ein jeder von seinem Weinstock und ein jeder von seinem Feigenbaum essen, und ein jeder das Wasser seines Brunnens {Eig. seiner Zisterne} trinken, bis ich komme und euch in ein Land hole wie euer Land, ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weinbergen, ein Land von Olivenbäumen und Honig, dass ihr lebet und nicht sterbet. Aber höret nicht auf Hiskia! denn er verführt euch {And.: wenn er euch verführt}, indem er spricht: Jahwe wird uns erretten! Haben denn irgend die Götter der Nationen ein jeder sein Land von der Hand des Königs von Assyrien errettet? Wo sind die Götter von Hamath und Arpad? Wo die Götter von Sepharwaim, von Hena und Iwa? Haben sie {d.h. die Götter von Samaria} Samaria von meiner Hand errettet? Welche sind es unter allen Göttern der Länder, die ihr Land von meiner Hand errettet haben, dass Jahwe Jerusalem von meiner Hand erretten sollte? Und das Volk schwieg still und antwortete ihm kein Wort; denn es war das Gebot des Königs, der gesagt hatte: Ihr sollt nicht antworten! - Und Eljakim, der Sohn Hilkijas, der über das Haus war, und Schebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Geschichtsschreiber, kamen zu Hiskia mit zerrissenen Kleidern und berichteten ihm die Worte des Rabsake. Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, da zerriss er seine Kleider und hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus Jahwes. Und er sandte Eljakim, der über das Haus war, und Schebna, den Schreiber, und die Ältesten der Priester, in Sacktuch gehüllt, zu dem Propheten Jesaja, dem Sohne Amoz'. Und sie sprachen zu ihm: So spricht Hiskia: Dieser Tag ist ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmähung; denn die Kinder sind bis an die Geburt gekommen, aber da ist keine Kraft zum Gebären. Vielleicht wird Jahwe, dein Gott, alle Worte des Rabsake hören, welchen sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu höhnen, und wird die Worte bestrafen, die Jahwe, dein Gott, gehört hat. Erhebe denn ein Gebet für den Überrest, der sich noch vorfindet! Und die Knechte des Königs Hiskia kamen zu Jesaja. Und Jesaja sprach zu ihnen: Also sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht Jahwe: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, womit die Diener des Königs von Assyrien mich gelästert haben. Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Gerücht hören und in sein Land {O. dass, wenn er ein Gerücht hört, er in sein Land usw.} zurückkehren wird; und ich will ihn durchs Schwert fällen in seinem Lande. Und der Rabsake kehrte zurück und fand den König von Assyrien streitend wider Libna; denn er hatte gehört, dass er von Lachis aufgebrochen wäre. Und er hörte von Tirhaka, dem König von Äthiopien, sagen: Siehe, er ist ausgezogen, um wider dich zu streiten. Da sandte er wiederum Boten zu Hiskia und sprach: So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sprechen und sagen: Dass dich nicht täusche dein Gott, auf den du vertraust, indem du sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden! Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern getan haben, indem sie sie vertilgten; und du solltest errettet werden? Haben die Götter der Nationen, welche meine Väter vernichtet haben, sie errettet: Gosan und Haran und Rezeph, und die Kinder Edens, die in Telassar waren? Wo ist der König von Hamath und der König von Arpad und der König der Stadt Sepharwaim, von Hena und Iwa? Und Hiskia nahm den Brief aus der Hand der Boten und las ihn; und er ging in das Haus Jahwes hinauf, und Hiskia breitete ihn vor Jahwe aus. Und Hiskia betete vor Jahwe und sprach: Jahwe, Gott Israels, der du zwischen {O. über; vergl. die Anm. zu 1. Sam. 4,4} den Cherubim thronst, du allein bist es, der der Gott ist {Vergl. die Anm. zu 2. Sam. 7,28} von allen Königreichen der Erde; du hast den Himmel und die Erde gemacht. Jahwe, neige dein Ohr und höre! Jahwe, tue deine Augen auf und sieh! Ja, höre die Worte Sanheribs, die er gesandt hat, um den lebendigen Gott zu höhnen. Wahrlich, Jahwe, die Könige von Assyrien haben die Nationen und ihr Land verwüstet, und sie haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn sie waren nicht Götter, sondern ein Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, und sie haben sie zerstört. Und nun, Jahwe, unser Gott, rette uns doch von seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde wissen, dass du, Jahwe, allein Gott bist! Da sandte Jesaja, der Sohn Amoz', zu Hiskia und liess ihm sagen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Was du wegen Sanheribs, des Königs von Assyrien, zu mir gebetet hast, habe ich gehört. Dies ist das Wort, welches Jahwe über ihn geredet hat: Es verachtet dich, es spottet deiner die Jungfrau, die Tochter {Eig. die jungfräuliche (d.h. die unbesiegte) Tochter} Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt dir nach. Wen hast du gehöhnt und gelästert, und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet! Durch deine Boten hast du den Herrn gehöhnt und hast gesprochen: Mit meiner Wagen Menge habe ich erstiegen die Höhe der Berge, das äusserste Ende des Libanon; und ich will umhauen den Hochwuchs seiner Zedern, die Auswahl seiner Zypressen, und ich will kommen in seine äusserste Wohnung, in seinen Gartenwald. Ich habe gegraben und fremde Wasser getrunken; und mit der Sohle meiner Füsse werde ich austrocknen {O. trocknete ich aus} alle Ströme Mazors {Stehende Bezeichnung für die Arme und Kanäle des Nil. Wegen "Mazor" vergl. die Anm. zu Jes. 19,6}. Hast du nicht gehört, dass ich von ferne her es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe? Nun habe ich es kommen lassen, dass du feste Städte verwüstest zu öden Steinhaufen. Und ihre Bewohner waren machtlos, sie wurden bestürzt und beschämt; sie waren wie Kraut des Feldes und grünes Gras, wie Gras der Dächer, und Korn, das verbrannt ist, ehe es aufschiesst {Eig. und Brandkorn vor dem Halme}. Und ich kenne dein Sitzen, und dein Aus- und dein Eingehen, und dein Toben wider mich. Wegen deines Tobens wider mich, und weil dein Übermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und mein Gebiss in deine Lippen und werde dich zurückführen auf dem Wege, auf welchem du gekommen bist! - Und dies soll dir das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahre den Nachwuchs der Ernte essen, und im zweiten Jahre, was ausgesprosst ist; im dritten Jahre aber säet und erntet, und pflanzet Weinberge und esset ihre Frucht. Und das Entronnene vom Hause Juda, das übriggeblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen, und ein Entronnenes vom Berge Zion. Der Eifer Jahwes {Nach and. Lesart: Jahwes der Heerscharen} wird solches tun! Darum, so spricht Jahwe von dem König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen, und er soll keinen Pfeil darein schiessen und keinen Schild ihr zukehren und keinen Wall gegen sie aufschütten. Auf dem Wege, auf welchem er gekommen ist, soll er zurückkehren, und soll in diese Stadt nicht kommen, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}. Und ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinet- und um Davids, meines Knechtes, willen. Und es geschah in selbiger Nacht, da ging ein {O. der} Engel Jahwes aus und schlug in dem Lager der Assyrer 185000 Mann. Und als man des Morgens früh aufstand, siehe, da waren sie allesamt Leichname {W. tote Leichname}. Und Sanherib, der König von Assyrien, brach auf, und er zog fort und kehrte zurück und blieb in Ninive. Und es geschah, als er sich im Hause Nisroks, seines Gottes, niederbeugte, da erschlugen ihn Adrammelek und Scharezer, seine Söhne, mit dem Schwerte; und sie entrannen in das Land Ararat. Und Esar-Haddon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. In jenen Tagen wurde Hiskia krank zum Sterben. Und Jesaja, der Sohn Amoz', der Prophet, kam zu ihm, und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht genesen {W. leben}. Da wandte er sein Angesicht gegen die Wand und betete zu Jahwe und sprach: Ach, Jahwe! Gedenke doch, dass ich in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen vor deinem Angesicht gewandelt, und getan habe, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr. Und es geschah, Jesaja war noch nicht zur mittleren Stadt {Nach and. Lesart: zum mittleren Hofe; (des Palastes)} hinausgegangen, da geschah das Wort Jahwes zu ihm also: Kehre um und sprich zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht Jahwe, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen; siehe, ich will dich heilen; am dritten Tage wirst du in das Haus Jahwes hinaufgehen. Und ich will zu deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzufügen; und von der Hand des Königs von Assyrien will ich dich und diese Stadt erretten; und ich will diese Stadt beschirmen um meinet- und um Davids, meines Knechtes, willen. Und Jesaja sprach: Holet einen Feigenkuchen. Und sie holten ihn und legten ihn auf das Geschwür; und er genas. Und Hiskia sprach zu Jesaja: Welches ist das Zeichen, dass Jahwe mich heilen wird, und dass ich am dritten Tage in das Haus Jahwes hinaufgehen werde? Und Jesaja sprach: Dies wird dir das Zeichen sein von seiten Jahwes, dass Jahwe das Wort tun wird, welches er geredet hat: Soll der Schatten zehn Grade vorwärts gehen, oder soll er zehn Grade zurückgehen? Und Hiskia sprach: Es ist dem Schatten ein Leichtes, zehn Grade zu fallen; nein, sondern der Schatten soll zehn Grade rückwärts gehen. Da rief der Prophet Jesaja zu Jahwe; und er liess den Schatten an den Graden, welche er {Eig. sie; daher ist wahrsch. zu l.: die Sonne; vergl. Jes. 38,8} am Sonnenzeiger {W. an den Graden} Ahas' niederwärts gegangen war, um zehn Grade rückwärts gehen. Zu jener Zeit sandte Berodak-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, Brief und Geschenk an Hiskia; denn er hatte gehört, dass Hiskia krank gewesen war. Und Hiskia hörte sie an {Wahrsch. ist mit and.nach Jes. 39,2 zu l.: freute sich über sie}, und er zeigte ihnen sein ganzes Schatzhaus: das Silber und das Gold, und die Gewürze und das köstliche Öl; und sein ganzes Zeughaus, und alles, was sich in seinen Schätzen vorfand; es war nichts in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft, was Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte. Da kam Jesaja, der Prophet, zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Männer gesagt? und woher sind sie zu dir gekommen? Und Hiskia sprach: Aus fernem Lande sind sie gekommen, von Babel. Und er sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Und Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause ist; es gibt nichts in meinen Schätzen, was ich ihnen nicht gezeigt hätte. Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort Jahwes! Siehe, es kommen Tage, da alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter aufgehäuft haben bis auf diesen Tag, nach Babel weggebracht werden wird; es wird nichts übrigbleiben, spricht Jahwe. Und von deinen Söhnen, die aus dir hervorkommen werden, die du zeugen wirst {Notiz: einer davon ist Daniel. Siehe Buch Daniel.}, wird man nehmen; und sie werden Kämmerer sein im Palaste des Königs von Babel. Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort Jahwes ist gut, das du geredet hast; und er sprach: Nicht wahr, es wird Friede und Bestand sein in meinen Tagen? Und das Übrige der Geschichte Hiskias, und alle seine Macht, und wie er den Teich und die Wasserleitung gemacht und das Wasser in die Stadt geleitet hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern. Und Manasse, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Zwölf {2. Chron. 33} Jahre war Manasse alt, als er König wurde, und er regierte 55 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hephzi-Bah. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, nach den Greueln der Nationen, die Jahwe vor den Kindern Israel ausgetrieben hatte. Und er baute die Höhen wieder auf, die sein Vater Hiskia zerstört hatte, und errichtete dem Baal Altäre, und machte eine Aschera, so wie Ahab, der König von Israel, gemacht hatte, und er beugte sich nieder vor dem ganzen Heere des Himmels und diente ihnen. Und er baute Altäre in dem Hause Jahwes, von welchem Jahwe gesagt hatte: In Jerusalem will ich meinen Namen setzen. Und er baute dem ganzen Heere des Himmels Altäre in den beiden Höfen des Hauses Jahwes. Und er liess seinen Sohn durchs Feuer gehen, und er trieb Zauberei und Wahrsagerei, und bestellte Totenbeschwörer und Wahrsager: er tat viel Böses in den Augen Jahwes, um ihn zu reizen. Und er stellte das geschnitzte Bild der Aschera, das er gemacht, in das Haus, von welchem Jahwe zu David und zu seinem Sohne Salomo gesagt hatte: In dieses Haus und in Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich meinen Namen setzen ewiglich! Und ich will den Fuss Israels nicht mehr aus dem Lande wandern lassen, welches ich ihren Vätern gegeben habe, wenn sie nur darauf achten, nach allem zu tun, was ich ihnen geboten habe, und nach dem ganzen Gesetz, das mein Knecht Mose ihnen geboten hat. Aber sie hörten nicht; und Manasse verleitete sie, des Bösen mehr zu tun als die Nationen, welche Jahwe vor den Kindern Israel vertilgt hatte. Da redete Jahwe durch seine Knechte, die Propheten, und sprach: Weil Manasse, der König von Juda, diese Greuel verübt und übel getan hat, mehr als alles, was die Amoriter getan haben, die vor ihm gewesen sind, und auch Juda durch seine Götzen sündigen gemacht hat, darum, so spricht Jahwe, der Gott Israels, siehe, will ich Unglück über Jerusalem und Juda bringen, dass jedem, der es hört, seine beiden Ohren gellen sollen. Und ich werde über Jerusalem die Messschnur Samarias ziehen und das Senkblei des Hauses Ahabs, und ich werde Jerusalem auswischen, wie man eine Schüssel auswischt: hat man sie ausgewischt, so kehrt man sie um auf ihre Oberseite. Und ich werde den Überrest meines Erbteils verstossen und sie in die Hand ihrer Feinde geben, und sie werden allen ihren Feinden zum Raub und zur Plünderung werden; weil sie getan, was böse ist in meinen Augen, und mich stets gereizt haben von dem Tage an, da ihre Väter aus Ägypten gezogen sind, bis auf diesen Tag. Und Manasse vergoss auch sehr viel unschuldiges Blut, bis er Jerusalem damit erfüllte von einem Ende bis zum anderen; ausser seiner Sünde, wodurch er Juda sündigen machte, indem es tat, was böse war in den Augen Jahwes. Und das Übrige der Geschichte Manasses und alles, was er getan und seine Sünde, die er begangen hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und Manasse legte sich zu seinen Vätern, und er wurde begraben im Garten seines Hauses, im Garten Ussas. Und Amon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Zweiundzwanzig {2. Chron. 33,21} Jahre war Amon alt, als er König wurde, und er regierte zwei Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Meschullemeth, die Tochter Haruz', von Jotba. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, wie sein Vater Manasse getan hatte. Und er wandelte auf allen Wegen, die {Eig. auf allem Wege, den; so auch Kap. 22,2} sein Vater gewandelt war, und diente den Götzen, welchen sein Vater gedient hatte, und beugte sich vor ihnen nieder; und er verliess Jahwe, den Gott seiner Väter, und wandelte nicht auf dem Wege Jahwes. Und die Knechte Amons machten eine Verschwörung wider ihn und töteten den König in seinem Hause. Da erschlug das Volk des Landes alle, die sich wider den König Amon verschworen hatten; und das Volk des Landes machte Josia, seinen Sohn, zum König an seiner Statt. Und das Übrige der Geschichte Amons, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und man begrub ihn in seinem Begräbnis, im Garten Ussas. Und Josia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Acht {2. Chron. 34,35} Jahre war Josia alt, als er König wurde, und er regierte 31 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jedida, die Tochter Adajas, von Bozkath. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes; und er wandelte auf allen Wegen seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken. Und es geschah im 18. Jahre des Königs Josia, da sandte der König Schaphan, den Sohn Azaljas, des Sohnes Meschullams, den Schreiber, in das Haus Jahwes und sprach: Gehe hinauf zu Hilkija, dem Hohenpriester, dass er das Geld zusammennehme, welches in das Haus Jahwes gebracht worden ist, welches die Hüter der Schwelle von dem Volke eingesammelt haben, damit man es in die Hand derer gebe, welche das Werk betreiben, die am Hause Jahwes bestellt sind; und sie sollen es denen geben, die das Werk tun im Hause Jahwes, um das Baufällige des Hauses auszubessern: den Zimmerleuten und den Bauleuten und den Maurern, und um Holz zu kaufen und behauene Steine, um das Haus auszubessern. Doch soll das Geld, das in ihre Hand gegeben wird, nicht mit ihnen verrechnet werden; denn sie handeln getreulich. Und der Hohepriester Hilkija sprach zu Schaphan, dem Schreiber: Ich habe das Buch des Gesetzes im Hause Jahwes gefunden. Und Hilkia gab das Buch dem Schaphan, und er lass es. Und Schaphan, der Schreiber, kam zum König und brachte dem König Nachricht und sprach: Deine Knechte haben das Geld, das sich im Hause vorfand, ausgeschüttet und es in die Hand derer gegeben, welche das Werk betreiben, die am Hause Jahwes bestellt sind. Und Schaphan, der Schreiber, berichtete dem König und sprach: Der Priester Hilkia hat mir ein Buch gegeben. Und Schaphan las es vor dem König. Und es geschah, als der König die Worte des Buches des Gesetzes hörte, da zerriss er seine Kleider. Und der König gebot Hilkija, dem Priester, und Achikam, dem Sohne Schaphans, und Akbor, dem Sohne Michajas, und Schaphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knechte des Königs, und sprach: Gehet hin, befraget Jahwe für mich und für das Volk und für ganz Juda wegen der Worte dieses gefundenen Buches. Denn gross ist der Grimm Jahwes, der wider uns entzündet ist, darum dass unsere Väter auf die Worte dieses Buches nicht gehört haben, um nach allem zu tun, was unsertwegen geschrieben ist {O. was uns vorgeschrieben ist}. Da gingen der Priester Hilkija und Achikam und Akbor und Schaphan und Asaja zu der Prophetin Hulda, dem Weibe Schallums, des Sohnes Tikwas, des Sohnes Harchas', des Hüters der Kleider; sie wohnte aber zu Jerusalem im zweiten Stadtteile; und sie redeten zu ihr. Und sie sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Saget dem Manne, der euch zu mir gesandt hat: So spricht Jahwe: Siehe, ich will Unglück bringen über diesen Ort und über seine Bewohner: alle Worte des Buches, welches der König von Juda gelesen hat. Darum dass sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert haben, um mich zu reizen mit all dem Machwerk ihrer Hände, so wird mein Grimm sich entzünden wider diesen Ort und wird nicht erlöschen. Zu dem König von Juda aber, der euch gesandt hat, um Jahwe zu befragen, zu ihm sollt ihr also sprechen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Die Worte anlangend, die du gehört hast - weil dein Herz weich geworden ist, und du dich vor Jahwe gedemütigt hast, als du hörtest, was ich über {O. gegen} diesen Ort und über {O. gegen} seine Bewohner geredet habe, dass sie zur Verwüstung und zum Fluche werden sollen, und du deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe ich es auch gehört, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}. Darum, siehe, werde ich dich zu deinen Vätern versammeln; und du wirst zu deinen Gräbern versammelt werden in Frieden, und deine Augen sollen all das Unglück nicht ansehen, das ich über diesen Ort bringen werde. Und sie brachten dem König Antwort. Und der König sandte hin, und man versammelte zu ihm alle Ältesten von Juda und von Jerusalem. Und der König ging in das Haus Jahwes hinauf, und alle Männer von Juda und alle Bewohner von Jerusalem mit ihm, und die Priester und die Propheten, und alles Volk, vom Kleinsten bis zum Grössten; und man las vor ihren Ohren alle Worte des Buches des Bundes, das im Hause Jahwes gefunden worden war. Und der König stand auf dem Standorte und machte den Bund vor Jahwe, Jahwe nachzuwandeln und seine Gebote und seine Zeugnisse und seine Satzungen zu beobachten mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, um die Worte dieses Bundes zu erfüllen, welche in diesem Buche geschrieben sind. Und das ganze Volk trat in den Bund. Und der König gebot Hilkija, dem Hohenpriester, und den Priestern zweiten Ranges und den Hütern der Schwelle, aus dem Tempel Jahwes alle Geräte hinauszutun, die dem Baal und der Aschera und dem ganzen Heere des Himmels gemacht worden waren; und er verbrannte sie ausserhalb Jerusalems in den Gefilden des Kidron, und liess ihren Staub nach Bethel bringen. Und er schaffte die Götzenpriester {Hebr. Kemarim} ab, welche die Könige von Juda eingesetzt hatten, und die auf den Höhen, in den Städten von Juda und in der Umgebung von Jerusalem geräuchert hatten; und die, welche dem Baal, der Sonne und dem Monde und dem Tierkreise {O. den Sternbildern} und dem ganzen Heere des Himmels räucherten. Und er schaffte die Aschera aus dem Hause Jahwes hinaus, ausserhalb Jerusalems, in das Tal {S. die Anm. zu 4. Mose 13, 23} Kidron; und er verbrannte sie im Tale Kidron und zermalmte sie zu Staub und warf ihren Staub auf die Gräber der Kinder des Volkes {d.h. die Gräber des gemeinen Volkes}. Und er riss die Häuser der Buhler nieder, die sich im Hause Jahwes befanden, worin die Weiber Zelte {W. Häuser; wahrsch. Zelttempel. Vergl. Hes. 16,16} webten für die Aschera. Und er liess alle Priester aus den Städten Judas kommen, und verunreinigte die Höhen, wo die Priester geräuchert hatten, von Geba bis Beerseba. Und er riss die Höhen der Tore nieder, die am Eingang des Tores Josuas, des Obersten der Stadt, und die am Stadttore zur Linken jedes Eintretenden waren. Doch opferten die Priester der Höhen nicht auf dem Altar {O. gingen nicht hinauf zu dem Altar} Jahwes zu Jerusalem, sondern sie assen Ungesäuertes in der Mitte ihrer Brüder. Und er verunreinigte das Topheth {Eig. Gespei, Greuel; daher auch Greuelstätte}, welches im Tale der Söhne Hinnoms lag, damit niemand mehr seinen Sohn oder seine Tochter dem Molech durchs Feuer gehen liesse. Und er schaffte die Rosse ab, welche die Könige von Juda der Sonne gesetzt hatten am Eingang des Hauses Jahwes, bei der Zelle Nethan-Meleks, des Kämmerers, der im Parwarim {Wahrsch. ein an der Westseite des äusseren Tempelvorhofs gelegener Anbau} wohnte; und die Wagen der Sonne verbrannte er mit Feuer. Und die Altäre, die auf dem Dache des Obergemachs des Ahas waren, welche die Könige von Juda gemacht hatten, und die Altäre, welche Manasse in den beiden Höfen des Hauses Jahwes gemacht hatte, riss der König nieder und zertrümmerte sie {W. zertrümmerte sie von dort hinweg}, und er warf ihren Staub in das Tal Kidron. Und der König verunreinigte die Höhen, die vor {d.h. östlich von} Jerusalem, zur Rechten des Berges des Verderbens waren, welche Salomo, der König von Israel, der Astoreth, dem Scheusal der Zidonier, und Kamos {H. Kemosch}, dem Scheusal Moabs, und Milkom, dem Greuel der Kinder Ammon, gebaut hatte. Und er zerschlug die Bildsäulen und hieb die Ascherim um, und füllte ihre Stätte mit Menschengebeinen an. Und auch den Altar, der zu Bethel war, die Höhe, welche Jerobeam, der Sohn Nebats, gemacht hatte, der Israel sündigen machte, auch diesen Altar und die Höhe riss er nieder; und er verbrannte die Höhe, zermalmte sie zu Staub und verbrannte die Aschera. Und als Josia sich umwandte und die Gräber sah, die daselbst in dem Berge waren, da sandte er hin und liess die Gebeine aus den Gräbern holen und verbrannte sie auf dem Altar und verunreinigte ihn, nach dem Worte Jahwes, das der Mann Gottes ausgerufen hatte, der diese Dinge ausrief {1. Kön. 13,2}. Und er sprach: Was ist das dort für ein Mal, das ich sehe? Und die Leute der Stadt sprachen zu ihm: Es ist das Grab des Mannes Gottes, der von Juda gekommen ist und diese Dinge ausgerufen hat, die du wider den Altar von Bethel getan hast. Und er sprach: Lasst ihn liegen, niemand beunruhige seine Gebeine! Und so retteten sie seine Gebeine samt den Gebeinen des Propheten, der von Samaria gekommen war. Und auch alle Häuser der Höhen, die in den Städten Samarias waren, welche die Könige von Israel gemacht hatten, um Jahwe zu reizen, tat Josia hinweg; und er verfuhr mit ihnen gerade so, wie er zu Bethel verfahren war. Und er schlachtete alle Priester der Höhen, die daselbst waren, auf den Altären, und verbrannte Menschengebeine auf denselben. Und er kehrte nach Jerusalem zurück. Und der König gebot dem ganzen Volke und sprach: Feiert Jahwe, eurem Gott, Passah, wie in diesem Buche des Bundes geschrieben steht. Denn es war kein solches Passah gefeiert worden wie dieses, von den Tagen der Richter an, welche Israel gerichtet haben, und alle Tage der Könige von Israel und der Könige von Juda; sondern im achtzehnten Jahre des Königs Josia wurde dieses Passah dem Jahwe zu Jerusalem gefeiert. Und auch die Totenbeschwörer und die Wahrsager, und die Teraphim {Hausgötzen} und die Götzen, und alle Scheusale, die im Lande Juda und in Jerusalem gesehen wurden, schaffte Josia hinweg, um die Worte des Gesetzes auszuführen, welche in dem Buche geschrieben standen, das der Priester Hilkija im Hause Jahwes gefunden hatte. Und vor ihm ist seinesgleichen kein König gewesen, der zu Jahwe umgekehrt wäre mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Kraft, nach allem Gesetz Moses; und nach ihm ist seinesgleichen nicht aufgestanden. Doch kehrte Jahwe nicht um von der grossen Glut seines Zornes, womit sein Zorn wider Juda entbrannt war, wegen all der Reizungen, mit welchen Manasse ihn gereizt hatte. Und Jahwe sprach: Auch Juda will ich vor meinem Angesicht hinwegtun, wie ich Israel hinweggetan habe; und ich will diese Stadt verwerfen, die ich erwählt, Jerusalem, und das Haus, von dem ich gesagt habe: Mein Name soll daselbst sein! Und das Übrige der Geschichte Josias und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? In seinen Tagen zog der Pharao Neko, der König von Ägypten, wider den König von Assyrien hinauf, an den Strom Phrat. Und der König Josia zog ihm entgegen; aber Neko {W. er} tötete ihn zu Megiddo, sowie er ihn sah. Und seine Knechte führten ihn zu Wagen tot von Megiddo hinweg und brachten ihn nach Jerusalem; und sie begruben ihn in seinem Begräbnis. Und das Volk des Landes nahm Joahas, den Sohn Josias, und sie salbten ihn und machten ihn zum König an seines Vaters Statt. Dreiundzwanzig {2. Chron. 36} Jahre war Joahas alt, als er König wurde, und er regierte drei Monate zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jeremias, von Libna. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, nach allem, was seine Väter getan hatten. Und der Pharao Neko setzte ihn gefangen zu Ribla im Lande Hamath, dass er nicht mehr König wäre {Nach and. Lesart: während er König war} zu Jerusalem; und er legte dem Lande eine Busse von hundert Talenten Silber und einem Talente Gold auf. Und der Pharao Neko machte Eljakim, den Sohn Josias, zum König, an Josias, seines Vaters, Statt, und verwandelte seinen Namen in Jojakim; Joahas aber nahm er mit, und er kam nach Ägypten und starb daselbst. Und Jojakim gab das Silber und das Gold dem Pharao; doch schätzte er das Land, um das Geld nach dem Befehle des Pharao zu geben: von dem Volke des Landes, von einem jeden nach seiner Schätzung, trieb er das Silber und das Gold ein, um es dem Pharao Neko zu geben. Fünfundzwanzig {2. Chron. 36,5} Jahre war Jojakim alt, als er König wurde, und er regierte elf Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Sebudda {Nach and. Lesart: Sebidda}, die Tochter Pedajas, von Ruma. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, nach allem, was seine Väter getan hatten. In {2. Chron. 36,6} seinen Tagen zog Nebukadnezar, der König von Babel, herauf; und Jojakim wurde sein Knecht drei Jahre; dann wandte er sich und empörte sich gegen ihn. Und Jahwe sandte wider ihn Scharen der Chaldäer und Scharen der Syrer und Scharen der Moabiter und Scharen der Kinder Ammon; er sandte sie wider Juda, um es zu vernichten, nach dem Worte Jahwes, das er durch seine Knechte, die Propheten, geredet hatte. Fürwahr, nach dem Befehle Jahwes geschah dieses wider Juda, um es vor seinem Angesicht hinwegzutun, wegen der Sünden Manasses, nach allem, was er getan hatte; und auch wegen des unschuldigen Blutes, das er vergossen, da er Jerusalem mit unschuldigem Blute erfüllt hatte. Und Jahwe wollte nicht vergeben. Und das Übrige der Geschichte Jojakims und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Chronika der Könige von Juda? Und Jojakim legte sich zu seinen Vätern. Und Jojakin, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Aber der König von Ägypten zog fortan nicht mehr aus seinem Lande; denn der König von Babel hatte von dem Flusse Ägyptens an bis zum Strome Phrat alles genommen, was dem König von Ägypten gehört hatte. Achtzehn {2. Chron. 36,9} Jahre war Jojakin alt, als er König wurde, und er regierte drei Monate zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Nechuschta, die Tochter Elnathans, von Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, nach allem, was sein Vater getan hatte. Zu jener Zeit zogen die Knechte Nebukadnezars, des Königs von Babel, nach Jerusalem herauf, und die Stadt kam in Belagerung. Und Nebukadnezar, der König von Babel, kam zu der Stadt, während seine Knechte sie belagerten. Und Jojakin, der König von Juda, ging zu dem König von Babel hinaus, er und seine Mutter und seine Knechte und seine Obersten und seine Kämmerer; und der König von Babel nahm ihn gefangen im achten Jahre seiner Regierung. Und er brachte von dannen heraus alle Schätze des Hauses Jahwes und die Schätze des Königshauses, und er zerschlug alle goldenen Geräte {d.h. er liess die Goldbleche davon abreissen}, die Salomo, der König von Israel, im Tempel Jahwes gemacht hatte: so wie Jahwe geredet hatte. Und er führte ganz Jerusalem hinweg, und alle Obersten und alle streitbaren Männer, zehntausend Gefangene {W. Weggeführte}, und alle Werkleute und Schlosser; nichts blieb übrig als nur das geringe Volk des Landes. Und er führte Jojakin hinweg nach Babel; und die Mutter des Königs und die Weiber des Königs und seine Kämmerer und die Mächtigen des Landes führte er als Gefangene {W. Weggeführte} von Jerusalem hinweg nach Babel; und alle Kriegsmänner, 7000, und die Werkleute und die Schlosser, 1000, alles streitbare Männer, Kriegsleute, die brachte der König von Babel als Gefangene {W. Weggeführte} nach Babel. Und der König von Babel machte Mattanja, Jojakins {W. seinen} Oheim, zum König an seiner Statt und verwandelte seinen Namen in Zedekia {H. Zidkija}. Einundzwanzig {2. Chron. 36,11; Jer. 52} Jahre war Zedekia alt, als er König wurde, und er regierte elf Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jeremias, von Libna. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, nach allem was Jojakim getan hatte. Denn wegen des Zornes Jahwes geschah dieses wider {O. an} Jerusalem und wider Juda, bis er sie von {Eig. von vor} seinem Angesicht weggeworfen hatte. Und Zedekia empörte sich gegen den König von Babel. Und {2. Chron. 36,17; Jer. 39,1-10} es geschah im neunten Jahre seiner Regierung, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats, da kam Nebukadnezar, der König von Babel, er und sein ganzes Heer, wider Jerusalem und belagerte es; und sie bauten eine Verschanzung wider dasselbe ringsumher {O. eine Verschanzung rings um dasselbe her}. Und die Stadt kam in Belagerung bis in das elfte Jahr des Königs Zedekia. Am Neunten des vierten {Vergl. Jer. 39,2; 52,6} Monats, da nahm der Hunger in der Stadt überhand; und es war kein Brot mehr da für das Volk des Landes. Und die Stadt wurde erbrochen, und alle Kriegsmänner flohen des Nachts auf dem Wege durch das Tor, welches zwischen den beiden Mauern bei dem Garten des Königs lag (die Chaldäer aber waren rings um die Stadt her); und man {O. er (der König)} zog den Weg zur Ebene {H. Araba}. Aber das Heer der Chaldäer jagte dem König nach, und sie erreichten ihn in den Ebenen {O. Steppen} von Jericho; und sein ganzes Heer zerstreute sich von ihm weg. Und sie ergriffen den König und führten ihn zu dem König von Babel nach Ribla hinauf; und man sprach das Urteil über ihn. Und man schlachtete die Söhne Zedekias vor seinen Augen; und man blendete die Augen Zedekias, und band ihn mit ehernen Fesseln {Vergl. die Anm. zu Richt. 16,21} und brachte ihn nach Babel. Und im fünften Monat, am Siebten des Monats, das war das neunzehnte Jahr des Königs Nebukadnezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der Knecht des Königs von Babel, nach {O. gen; ein and. Wort als Jer. 52,12} Jerusalem. Und er verbrannte das Haus Jahwes und das Haus des Königs; und alle Häuser Jerusalems und jedes grosse Haus verbrannte er mit Feuer. Und das ganze Heer der Chaldäer, das bei dem Obersten der Leibwache war, riss die Mauern von Jerusalem ringsum nieder. Und den Rest des Volkes, die in der Stadt Übriggebliebenen, und die Überläufer, die zum König von Babel übergelaufen waren, und den Rest der Menge führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, hinweg. Aber von den Geringen des Landes liess der Oberste der Leibwache zurück zu Weingärtnern und zu Ackerleuten. Und die ehernen Säulen, die am Hause Jahwes waren, und die Gestelle und das eherne Meer, die im Hause Jahwes waren, zerschlugen die Chaldäer und führten das Erz davon nach Babel. Und die Töpfe und die Schaufeln und die Lichtmesser und die Schalen, und alle ehernen Geräte, womit man den Dienst verrichtete, nahmen sie weg. Auch die Räucherpfannen und die Sprengschalen, was von Gold war, das Gold, und was von Silber war, das Silber, nahm der Oberste der Leibwache weg. Die zwei Säulen, das eine Meer und die Gestelle, die Salomo für das Haus Jahwes gemacht hatte: das Erz aller dieser Geräte war nicht zu wägen. Achtzehn Ellen war die Höhe der einen Säule, und ein Kapitäl von Erz war darauf, und die Höhe des Kapitäls war drei Ellen, und Netzwerk und Granatäpfel waren an dem Kapitäl ringsum: alles von Erz; und desgleichen war die andere Säule nebst dem Netzwerk. Und der Oberste der Leibwache nahm Scheraja, den Oberpriester, und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Hüter der Schwelle; und aus der Stadt nahm er einen Kämmerer, der über die Kriegsleute bestellt war, und fünf Männer von denen, welche das Angesicht des Königs sahen, die in der Stadt vorgefunden wurden, und den Schreiber des Heerobersten, der das Volk des Landes zum Heere aushob, und sechzig Mann von dem Volke des Landes, die in der Stadt vorgefunden wurden. Und Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nahm sie und brachte sie zu dem König von Babel nach Ribla. Und der König von Babel erschlug sie und tötete sie zu Ribla im Lande Hamath. - Und so wurde Juda aus seinem Lande weggeführt. Und über das Volk, das im Lande Juda übriggeblieben war, welches Nebukadnezar, der König von Babel, übriggelassen hatte, über sie bestellte er Gedalja, den Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans. Und als alle Heerobersten, sie und ihre Männer, hörten, dass der König von Babel Gedalja bestellt habe, da kamen sie zu Gedalja nach Mizpa; nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, und Jochanan, der Sohn Kareachs, und Seraja, der Sohn Tanchumeths, der Netophathiter, und Jaasanja, der Sohn des Maakathiters, sie und ihre Männer. Und Gedalja schwur ihnen und ihren Männern und sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht vor den Knechten der Chaldäer {Wahrsch. zu l. wie Jer. 40,9: den Chaldäern zu dienen}; bleibet im Lande und dienet dem König von Babel, so wird es euch wohlgehen. Es geschah aber im siebten Monat, da kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des Sohnes Elischamas, vom königlichen Geschlecht {W. Samen}, und zehn Männer mit ihm; und sie erschlugen Gedalja (und er starb) sowie die Juden und die Chaldäer, die zu Mizpa bei ihm waren. Da machte sich alles Volk, vom Kleinsten bis zum Grössten, mit den Heerobersten auf, und sie kamen nach Ägypten; denn sie fürchteten sich vor den Chaldäern. Und es geschah im 37. Jahre der Wegführung Jojakins, des Königs von Juda, im zwölften Monat, am 27. des Monats, da erhob Ewil-Merodak, der König von Babel, im Jahre, da er König wurde, das Haupt Jojakins, des Königs von Juda, aus dem Gefängnis. Und er redete gütig mit ihm und setzte seinen Stuhl über den Stuhl der Könige, die bei ihm in Babel waren; und er veränderte die Kleider seines Gefängnisses; und er ass beständig vor ihm alle Tage seines Lebens. Und sein Unterhalt, ein beständiger Unterhalt, wurde ihm, soviel er täglich {W. das Tägliche an seinem Tage} bedurfte, von dem König gegeben alle Tage seines Lebens {Archäologie: Essration bezeugt auf Steintafel, Keilschrift}.
Adam, Seth, Enos, Kenan, Mahalalel, Jered, Henoch, Methusalah, Lamech, Noah, Sem, Ham, und Japhet. Die Söhne Japhets {1. Mose 10,2}: Gomer und Magog und Madai und Jawan und Tubal, und Mesech und Tiras. Und die Söhne Gomers: Askenas und Diphath und Togarma. Und die Söhne Jawans: Elisa und Tarsis, die Kittim und die Rodanim. Die Söhne Hams: Kusch und Mizraim, Put und Kanaan. Und die Söhne Kuschs: Seba und Hawila, und Sabta und Raghma und Sabteka. Und die Söhne Raghmas: Scheba und Dedan. Und Kusch zeugte Nimrod; der fing an, ein Gewaltiger zu sein auf der Erde. - Und Mizraim zeugte die Ludim und die Anamim und die Lehabim und die Naphtuchim, und die Pathrusim und die Kasluchim (von welchen die Philister ausgegangen sind) und die Kaphtorim. - Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgeborenen, und Heth, und den Jebusiter und den Amoriter und den Girgasiter, und den Hewiter und den Arkiter und den Siniter, und den Arwaditer und den Zemariter und den Hamathiter. Die Söhne Sems: Elam und Assur und Arpaksad und Lud und Aram, und Uz und Hul und Gether und Mesech. Und Arpaksad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Heber {O. Eber}. Und Heber wurden zwei Söhne geboren: der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde verteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. Und Joktan zeugte Almodad und Scheleph und Hazarmaweth und Jerach, und Hadoram und Usal und Dikla, und Ebal und Abimael und Scheba, und Ophir und Hawila und Jobab; diese alle waren Söhne Joktans. Sem, Arpaksad, Schelach, Heber, Peleg, Reghu, Serug, Nahor, Tarah, Abram, das ist Abraham. Die Söhne Abrahams: Isaak und Ismael. Dies sind ihre Geschlechter: Der Erstgeborene Ismaels {1. Mose 25,13}: Nebajoth; und Kedar und Adbeel und Mibsam, Mischma und Duma, Massa, Hadad und Tema, Jetur, Naphisch und Kedma; das sind die Söhne Ismaels. - Und die Söhne der Ketura {1. Mose 25,1}, des Kebsweibes Abrahams: sie gebar Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach. Und die Söhne Jokschans: Scheba und Dedan. Und die Söhne Midians: Epha und Epher und Hanok und Abida und Eldaa. Diese alle waren Söhne der Ketura. - Und Abraham zeugte Isaak. Die Söhne Isaaks: Esau und Israel. Die Söhne Esaus {1. Mose 36}: Eliphas, Reghuel, und Jeghusch und Jaghlam und Korach. Die Söhne Eliphas': Teman und Omar, Zephi und Gaetam, Kenas und Timna und Amalek. Die Söhne Reghuels: Nachath, Serach, Schamma und Missa. Und die Söhne Seirs: Lotan und Schobal und Zibeon und Ana und Dischon und Ezer und Dischan. Und die Söhne Lotans: Hori und Homam; und die Schwester Lotans: Timna. Die Söhne Schobals: Aljan und Manachath und Ebal, Schephi und Onam. Und die Söhne Zibeons: Aja und Ana. Die Söhne Anas: Dischon. Und die Söhne Dischons: Hamran und Eschban und Jithran und Keran. - Die Söhne Ezers: Bilhan und Saawan und Jaakan. Die Söhne Dischans: Uz und Aran. Und dies sind die Könige, welche im Lande Edom regiert haben, ehe ein König über die Kinder Israel regierte: Bela, der Sohn Beors; und der Name seiner Stadt war Dinhaba. Und Bela starb; und es ward König an seiner Statt Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra. Und Jobab starb; und es ward König an seiner Statt Huscham, aus dem Lande der Temaniter. Und Huscham starb; und es ward König an seiner Statt Hadad, der Sohn Bedads, welcher Midian schlug im Gefilde Moabs; und der Name seiner Stadt war Awith. Und Hadad starb; und es ward König an seiner Statt Samla aus Masreka. Und Samla starb; und es ward König an seiner Statt Saul, aus Rechoboth am Strome. Und Saul starb; und es ward König an seiner Statt Baal-Hanan, der Sohn Akbors. Und Baal-Hanan starb; und es ward König an seiner Statt Hadad; und der Name seiner Stadt war Paghi, und der Name seines Weibes Mehetabeel, die Tochter Matreds, der Tochter Mesahabs. Und Hadad starb. Und die Fürsten {Eig. die Stammhäupter, Häuptlinge} von Edom waren: der Fürst Timna, der Fürst Alja, der Fürst Jetheth, der Fürst Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon, der Fürst Kenas, der Fürst Teman, der Fürst Mibzar, der Fürst Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom. Dies sind die Söhne Israels: Ruben, Simeon, Levi und Juda, Issaschar und Sebulon, Dan, Joseph und Benjamin, Naphtali, Gad und Aser. Die Söhne Judas {Vergl. 1. Mose 38}: Gher und Onan und Schela; diese drei wurden ihm geboren von der Tochter Schuas, der Kanaaniterin. Und Gher, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen Jahwes, und er tötete ihn. Und Tamar, seine Schwiegertochter, gebar ihm Perez und Serach. Aller Söhne Judas waren fünf. Die Söhne des Perez {Vergl. 1. Mose 46,12} waren: Hezron und Hamul. Und die Söhne Serachs: Simri und Ethan und Heman und Kalkol und Dara {And. l.: Darda, wie 1. Kön. 4,31}; ihrer aller waren fünf. - Und die Söhne Karmis: Achar {in Jos. 7: Achan}, der Israel in Trübsal brachte, weil er Untreue beging an dem Verbannten. Und die Söhne Ethans: Asarja. - Und die Söhne Hezrons, die ihm geboren wurden: Jerachmeel und Ram und Kelubai. Und Ram {Vergl. Ruth 4,19-22} zeugte Amminadab; und Amminadab zeugte Nachschon, den Fürsten der Kinder Juda. Und Nachschon zeugte Salma, und Salma zeugte Boas, und Boas zeugte Obed, und Obed zeugte Isai. Und Isai zeugte Eliab, seinen Erstgeborenen; und Abinadab, den zweiten; und Schimea, den dritten; Nethaneel, den vierten; Raddai, den fünften; Ozem, den sechsten; David, den siebten. Und ihre Schwestern waren: Zeruja und Abigail. Und die Söhne der Zeruja: Abisai und Joab und Asael, drei. Und Abigail gebar Amasa; und der Vater Amasas war Jether, der Ismaeliter. Und Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte Söhne mit Asuba, seinem Weibe, und mit Jerioth {Vielleicht ist mit geringer Änderung zu lesen: zeugte mit seinem Weibe Asuba die Jerioth}; und dies sind ihre {d.h. wahrscheinlich der Asuba} Söhne: Jescher und Schobab und Ardon. Und Asuba starb; und Kaleb nahm sich Ephrath, und sie gebar ihm Hur. Und Hur zeugte Uri, und Uri zeugte Bezaleel. - Und danach ging Hezron ein zu der Tochter Makirs, des Vaters Gileads; und er nahm sie, als er sechzig Jahre alt war, und sie gebar ihm Segub. Und Segub zeugte Jair. Und dieser hatte 23 Städte im Lande Gilead; und Gesur und Aram {O. die Gesuriter und die Syrer} nahmen ihnen die Dörfer Jairs weg, mit Kenath und seinen Tochterstädten, sechzig Städte. Diese alle waren Söhne Makirs, des Vaters Gileads. Und nach dem Tode Hezrons in Kaleb-Ephratha, da gebar Abija, Hezrons Weib, ihm {And. l.: ging Kaleb nach Ephratha; und das Weib Hezrons war Abija, und sie gebar ihm} Aschur, den Vater Tekoas. Und die Söhne Jerachmeels, des Erstgeborenen Hezrons, waren: Der Erstgeborene, Ram, und Buna und Oren und Ozem, von Achija. Und Jerachmeel hatte ein anderes Weib, ihr Name war Atara; sie war die Mutter Onams. - Und die Söhne Rams, des Erstgeborenen Jerachmeels, waren: Maaz und Jamin und Eker. - Und die Söhne Onams waren: Schammai und Jada. Und die Söhne Schammais: Nadab und Abischur. Und der Name des Weibes Abischurs war Abichail; und sie gebar ihm Achban und Molid. Und die Söhne Nadabs: Seled und Appaim. Und Seled starb ohne Söhne. - Und die Söhne Appaims: Jischhi. Und die Söhne Jischhis: Scheschan. Und die Söhne Scheschans: Achlai. - Und die Söhne Jadas, des Bruders Schammais: Jether und Jonathan. Und Jether starb ohne Söhne. Und die Söhne Jonathans: Peleth und Sasa. Das waren die Söhne Jerachmeels. - Und Scheschan hatte keine Söhne, sondern nur Töchter. Und Scheschan hatte einen ägyptischen Knecht, sein Name war Jarcha; und Scheschan gab seinem Knechte Jarcha seine Tochter zum Weibe, und sie gebar ihm Attai. Und Attai zeugte Nathan, und Nathan zeugte Sabad, und Sabad zeugte Ephlal, und Ephlal zeugte Obed, und Obed zeugte Jehu, und Jehu zeugte Asarja, und Asarja zeugte Helez, und Helez zeugte Elasa, und Elasa zeugte Sismai, und Sismai zeugte Schallum, und Schallum zeugte Jekamja, und Jekamja zeugte Elischama. Und die Söhne Kalebs, des Bruders Jerachmeels: Mescha, sein Erstgeborener (er ist der Vater Siphs), und die Söhne Mareschas, des Vaters Hebrons. Und die Söhne Hebrons: Korach und Tappuach und Rekem und Schema. Und Schema zeugte Racham, den Vater Jorkeams, und Rekem zeugte Schammai. Und der Sohn Schammais war Maon, und Maon war der Vater Beth-Zurs. - Und Epha, das Kebsweib Kalebs, gebar Haran und Moza und Gases. Und Haran zeugte Gases. - Und die Söhne Jehdais: Regem und Jotham und Geschan und Peleth und Epha und Schaaph. - Maaka, das Kebsweib Kalebs, gebar Scheber und Tirchana; und sie gebar Schaaph, den Vater Madmannas, Schewa, den Vater Makbenas, und den Vater Gibeas. Und die Tochter Kalebs war Aksa. Dies waren die Söhne Kalebs: Die Söhne {W. der Sohn; so auch Kap. 3,19. 21. 23; 7,35} Hurs, des Erstgeborenen der Ephratha: Schobal, der Vater von Kirjath-Jearim; Salma, der Vater von Bethlehem; Hareph, der Vater von Beth-Gader. Und Schobal, der Vater von Kirjath-Jearim, hatte Söhne: Haroeh, Hazi-Hammenuchoth {Die Hälfte von Menuchoth}; und die Geschlechter von Kirjath-Jearim waren: die Jithriter und die Puthiter und die Schumathiter und die Mischraiter; von diesen sind ausgegangen die Zorathiter und die Estauliter. - Die Söhne Salmas: Bethlehem, und die Netophathiter, Ateroth-Beth-Joab, und Hazi-Hammanachti {die Hälfte der Manachtiter}, die Zoriter; und die Geschlechter der Schreiber {O. Schriftgelehrten}, welche Jabez bewohnten: die Tirathiter, die Schimathiter, die Sukathiter. Das sind die Keniter, die von Hammath, dem Vater des Hauses Rekab, herkommen. Und dies waren die Söhne Davids, die ihm in Hebron geboren wurden: Der erstgeborene, Ammon, von Achinoam, der Jisreelitin; der zweite, Daniel, von Abigail, der Karmelitin; der dritte, Absalom, der Sohn Maakas, der Tochter Talmais, des Königs von Gesur; der vierte, Adonija, der Sohn Haggiths; der fünfte, Schephatja, von Abital; der sechste, Jithream, von seinem Weibe Egla. Sechs wurden ihm in Hebron geboren. Und er regierte daselbst sieben Jahre und sechs Monate; und 33 Jahre regierte er zu Jerusalem. Und diese wurden ihm in Jerusalem geboren: Schimea und Schobab und Nathan und Salomo, vier, von Bathschua {Andere Form für Bathschewa (Bathseba)}, der Tochter Ammiels; und Jibchar und Elischama und Eliphelet, und Nogah und Nepheg und Japhia, und Elischama und Eljada und Eliphelet, neun; alles Söhne Davids, ausser den Söhnen der Kebsweiber; und Tamar war ihre Schwester. Und der Sohn Salomos war Rehabeam; dessen Sohn Abija, dessen Sohn Asa, dessen Sohn Josaphat, dessen Sohn Joram, dessen Sohn Ahasja, dessen Sohn Joas, dessen Sohn Amazja, dessen Sohn Asarja, dessen Sohn Jotham, dessen Sohn Ahas, dessen Sohn Hiskia, dessen Sohn Manasse, dessen Sohn Amon, dessen Sohn Josia. Und die Söhne Josias: Der erstgeborene, Jochanan; der zweite, Jojakim; der dritte, Zedekia; der vierte, Schallum. Und die Söhne Jojakims: dessen Sohn Jekonja, dessen Sohn Zedekia. Und die Söhne Jekonjas: Assir {And. üb.: Jekonjas, des Gefangenen}; dessen Sohn Schealtiel und Malkiram und Pedaja und Schenazar, Jekamja, Hoschama und Nebadja. Und die Söhne Pedajas: Serubbabel und Simei. Und die Söhne Serubbabels: Meschullam und Hananja; und Schelomith war ihre Schwester; und Haschuba und Ohel und Berekja und Hasadja, Juschab-Hesed, fünf. Und die Söhne Hananjas: Pelatja und Jesaja; die Söhne Rephajas, die Söhne Arnans, die Söhne Obadjas, die Söhne Schekanjas. Und die Söhne Schekanjas: Schemaja. Und die Söhne Schemajas: Hattusch und Jigeal und Bariach und Nearja und Schaphath... sechs. Und die Söhne Nearjas: Eljoenai und Hiskia und Asrikam, drei. Und die Söhne Eljoenais: Hodajewa {Nach and. Lesart: Hodawja, wie Kap. 5,24} und Eljaschib und Pelaja und Akkub und Jochanan und Delaja und Anani, sieben. Die Söhne Judas: Perez, Hezron und Karmi und Hur und Schobal. Und Reaja, der Sohn Schobals, zeugte Jachath; und Jachath zeugte Achumai und Lahad. Das sind die Geschlechter der Zorathiter. - Und diese sind von dem Vater {And. l.: Und diese sind die Söhne} Etams: Jisreel und Jischma und Jitbasch; und der Name ihrer Schwester: Hazlelponi; und Pnuel, der Vater Gedors; und Eser, der Vater Huschas. Das sind die Söhne Hurs, des Erstgeborenen der Ephratha {S. Kap. 2,19. 50}, des Vaters von Bethlehem. - Und Aschhur, der Vater Tekoas, hatte zwei Weiber: Helea und Naara. Und Naara gebar ihm Achussam und Hepher und Temni und Achaschtari. Das sind die Söhne der Naara. Und die Söhne der Helea: Zereth und Jizchar {Nach and. Lesart: Zochar} und Ethnan. - Und Koz zeugte Anub und Zobeba und die Geschlechter Acharchels, des Sohnes Harums. Und Jabez war geehrter {O. berühmter} als seine Brüder; und seine Mutter gab ihm den Namen Jabez, indem sie sprach: Mit Schmerzen habe ich ihn geboren. Und Jabez rief zu dem Gott Israels und sprach: Wenn du mich reichlich segnest und meine Grenze erweiterst, und deine Hand mit mir ist, und du das Übel fern hältst {Eig. wirkest vom Übel weg}, dass kein Schmerz mich trifft! Und Gott liess kommen, was er erbeten hatte. Und Kelub, der Bruder Schuchas, zeugte Mechir; er war der Vater Eschtons. Und Eschton zeugte Beth-Rapha und Paseach und Techinna, den Vater der Stadt Nahas'; das sind die Männer von Reka. - Und die Söhne Kenas': Othniel und Seraja. Und die Söhne Othniels: Hathath. Und Meonothai zeugte Ophra; und Seraja zeugte Joab, den Vater des Tales der Werkleute {Eig. Kunstarbeiter (in Holz, Stein und Metall)}, denn sie waren Werkleute. - Und die Söhne Kalebs, des Sohnes Jephunnes: Iru, Ela und Naam. Und die Söhne Elas: Kenas. - {W. und zwar Kenas. O.: ... und Kenas} Und die Söhne Jehallelels: Siph und Sipha, Tirja und Asarel. - Und die Söhne Esras: Jether und Mered und Epher und Jalon. Und sie {Wahrsch. Bithja. Vergl. die Anm. zu Vers 18} wurde schwanger und gebar Mirjam und Schammai und Jischbach, den Vater Estemoas. Und sein Weib, die Jüdin, gebar Jered, den Vater Gedors, und Heber, den Vater Sokos, und Jekuthiel, den Vater Sanoachs. Und dies sind die Söhne der Bithja {Wahrscheinlich hat hier eine Umstellung stattgefunden und ist die letzte Hälfte des 17. Verses an das Ende des 18. zu setzen}, der Tochter des Pharao, welche Mered genommen hatte. - Und die Söhne des Weibes Hodijas, der Schwester Nachams: der Vater Kehilas, der Garmiter, und Estemoa, der Maakathiter. - Und die Söhne Schimons: Amnon und Rinna, Benchanan und Tilon. Und die Söhne Jischeis: Socheth und Ben-Socheth. - {O. der Sohn Socheths} Die Söhne Schelas, des Sohnes Judas: Gher, der Vater Lekas, und Laeda, der Vater Mareschas; und die Geschlechter des Hauses der Byssusarbeiter vom Hause Aschbea; und Jokim und die Männer von Koseba; und Joas und Saraph, die über Moab herrschten; und Jaschubi-Lechem. Die Dinge sind aber alt. Das waren die Töpfer und die Bewohner von Pflanzungen und Mauern {O. Umzäunungen; d.h. von ummauerten, umzäunten Pflanzungen. O. Bewohner von Netaim und Gedera}; sie wohnten daselbst bei dem König in seinem Geschäft. Die Söhne Simeons {4. Mose 26,12 usw.}: Nemuel und Jamin, Jarib, Serach, Saul; dessen Sohn Schallum, dessen Sohn Mibsam, dessen Sohn Mischma. Und die Söhne Mischmas: dessen Sohn Hamuel, dessen Sohn Sakkur, dessen Sohn Simei. Und Simei hatte sechzehn Söhne und sechs Töchter; aber seine Brüder hatten nicht viele Söhne, und alle ihre Familien vermehrten sich nicht so sehr wie die Söhne Judas. Und sie wohnten in Beerseba und Molada und Hazar-Schual, und in Bilha und in Ezem und in Tolad, und in Bethuel und in Horma und in Ziklag, und in Beth-Markaboth und in Hazar-Susim und in Beth-Birei und in Schaaraim. Das waren ihre Städte, bis David König wurde. Und ihre Dörfer: Etam und Ain, Rimmon und Token und Aschan: fünf Städte, nebst allen ihren Dörfern, die rings um diese Städte waren, bis nach Baal {Vgl. Jos. 19,8} hin. Das waren ihre Wohnsitze; und sie hatten ihr Geschlechtsverzeichnis. - Und Meschobab und Jamlek und Joscha, der Sohn Amazjas; und Joel und Jehu, der Sohn Joschibjas, des Sohnes Serajas, des Sohnes Asiels; und Eljoenai und Jaakoba und Jeschochaja und Asaja und Adiel und Jeschimiel und Benaja; und Sisa, der Sohn Schipheis, des Sohnes Allons, des Sohnes Jedajas, des Sohnes Schimris, des Sohnes Schemajas: diese mit Namen Angeführten waren Fürsten in ihren Geschlechtern; und ihre Vaterhäuser breiteten sich aus in Menge. Und sie zogen bis nach Gedor hin, bis an die Ostseite des Tales {Eig. Niederung, Talebene}, um Weide für ihr Kleinvieh zu suchen. Und sie fanden eine fette und gute Weide, und ein Land, weit nach allen Seiten hin, und ruhig und still; denn die vordem dort gewohnt hatten, waren von Ham. Und diese mit Namen Aufgeschriebenen kamen in den Tagen Hiskias, des Königs von Juda, und sie schlugen ihre Zelte und die Meuniter {Dasselbe wie Maoniter}, welche sich daselbst befanden; und sie verbannten sie bis auf diesen Tag und wohnten an ihrer Statt; denn daselbst war Weide für ihr Kleinvieh. - Und von ihnen, von den Söhnen Simeons, zogen fünfhundert Männer zum Gebirge Seir hin; und Pelatja und Nearja und Rephaja und Ussiel, die Söhne Jischeis, waren an ihrer Spitze; und sie schlugen den Überrest, die Entronnenen von Amalek, und haben daselbst gewohnt bis auf diesen Tag. Und die Söhne Rubens {1. Mose 46,9; 2. Mose 6,14; 4. Mose 26,5-7}, des Erstgeborenen Israels, - denn er war der Erstgeborene; weil er aber das Lager seines Vaters entweiht hatte, wurde sein Erstgeburtsrecht den Söhnen Josephs, des Sohnes Israels, gegeben; aber er wird nicht nach der Erstgeburt verzeichnet {Eig. nach der Erstgeburt im Geschlechtsverzeichnis verzeichnet; so auch später}. Denn Juda hatte die Oberhand unter seinen Brüdern, und der Fürst kommt aus ihm; aber das Erstgeburtsrecht wurde dem Joseph zuteil; - die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Hanok und Pallu, Hezron und Karmi. Die Söhne Joels: dessen Sohn Schemaja, dessen Sohn Gog, dessen Sohn Simei, dessen Sohn Micha, dessen Sohn Reaja, dessen Sohn Baal, dessen Sohn Beera, welchen Tilgath-Pilneser, der König von Assyrien, wegführte; er war ein Fürst der Rubeniter. Und seine Brüder, nach ihren Familien, nach dem Verzeichnis ihrer Geschlechter {Eig. beim Verzeichnetwerden nach ihren Geschlechtern}, waren: das Haupt, Jehiel; und Sekarja und Bela, der Sohn Asas, des Sohnes Schemas, des Sohnes Joels; dieser wohnte in Aroer und bis Nebo und Baal-Meon; und gegen Osten wohnte er bis zu der Wüste, welche sich von dem Strome Phrat her erstreckt {Eig. Wüste, vom Strome Phrat herwärts}; denn ihre Herden waren zahlreich im Lande Gilead. Und in den Tagen Sauls führten sie Krieg mit den Hageritern; und diese fielen durch ihre Hand, und sie wohnten in ihren Zelten auf der ganzen Ostseite von Gilead. Und die Kinder Gad wohnten ihnen gegenüber im Lande Basan bis Salka: Joel, das Haupt; und Schapham, der zweite; und Jahnai und Schaphat, in Basan. Und ihre Brüder nach ihren Vaterhäusern: Michael und Meschullam und Scheba und Jorai und Jakan und Sia und Heber {O. Eber}, sieben. Das waren die Söhne Abichails, des Sohnes Huris, des Sohnes Jaroachs, des Sohnes Gileads, des Sohnes Michaels, des Sohnes Jeschischais, des Sohnes Jachdos, des Sohnes Bus'. Achi, der Sohn Abdiels, des Sohnes Gunis, war das Haupt ihres Vaterhauses. Und sie wohnten in Gilead, in Basan, und in deren Tochterstädten, und in allen Weidetriften Sarons bis an ihre Ausgänge. Diese alle sind verzeichnet worden in den Tagen Jothams, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Königs von Israel. Die Kinder Ruben und die Gaditer und der halbe Stamm Manasse, was tapfere Männer waren, Männer, die Schild und Schwert trugen und den Bogen spannten und des Krieges kundig waren: 44760, die zum Heere auszogen. Und sie führten Krieg mit den Hageritern und mit Jetur und Naphisch und Nodab; und es wurde ihnen wider sie geholfen; und die Hageriter wurden in ihre Hand gegeben samt allen, die mit ihnen waren; denn sie schrieen zu Gott im Streit, und er liess sich von ihnen erbitten, weil sie auf ihn vertraut hatten. Und sie führten ihr Vieh hinweg: 50000 Kamele, und 250000 Stück Kleinvieh, und 2000 Esel, und 100000 Menschenseelen. Denn es fielen viele Erschlagene, weil der Streit von Gott war. Und sie wohnten an ihrer Statt bis zur Wegführung. - Und die Kinder des halben Stammes Manasse wohnten im Lande, von Basan bis Baal-Hermon und bis zum Senir {Ein Teil vom Hermongebirge} und bis zum Berge Hermon; sie waren zahlreich. Und dies waren die Häupter ihrer Vaterhäuser: nämlich Epher und Jischi und Eliel und Asriel und Jeremja und Hodawja und Jachdiel, tapfere Kriegsmänner, Männer von Namen, Häupter ihrer Vaterhäuser. - Aber sie handelten treulos gegen den Gott ihrer Väter und hurten den Göttern der Völker des Landes nach, welche Gott vor ihnen vertilgt hatte. Da erweckte der Gott Israels den Geist Puls, des Königs von Assyrien, und den Geist Tilgath-Pilnesers, des Königs von Assyrien, und er führte sie hinweg, die Rubeniter und die Gaditer und den halben Stamm Manasse, und brachte sie nach Halach und an den Habor und nach Hara {d.h. Gebirge. Vielleicht das Gebirgsland Mediens} und an den Strom von Gosan {2. Kön. 17,6} bis auf diesen Tag. Die Söhne Levis {2. Mose 6,16; 4. Mose 3,14 usw.} waren: Gersom, Kehath und Merari. Und die Söhne Kehaths: Amram, Jizhar und Hebron und Ussiel. Und die Söhne Amrams: Aaron und Mose, und Mirjam. Und die Söhne Aarons: Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Eleasar zeugte Pinehas; Pinehas zeugte Abischua, und Abischua zeugte Bukki, und Bukki zeugte Ussi, und Ussi zeugte Serachja, und Serachja zeugte Merajoth; Merajoth zeugte Amarja, und Amarja zeugte Ahitub, und Ahitub zeugte Zadok, und Zadok zeugte Achimaaz, und Achimaaz zeugte Asarja, und Asarja zeugte Jochanan, und Jochanan zeugte Asarja; dieser ist es, der den Priesterdienst ausübte in dem Hause, welches Salomo zu Jerusalem gebaut hatte. Und Asarja zeugte Amarja, und Amarja zeugte Ahitub, und Ahitub zeugte Zadok, und Zadok zeugte Schallum, und Schallum zeugte Hilkija, und Hilkija zeugte Asarja, und Asarja zeugte Seraja, und Seraja zeugte Jehozadak; und Jehozadak zog mit, als Jahwe Juda und Jerusalem durch Nebukadnezar wegführte. Die Söhne Levis: Gersom, Kehath und Merari. Und dies sind die Namen der Söhne Gersoms: Libni und Simei. Und die Söhne Kehaths: Amram und Jizhar und Hebron und Ussiel. Die Söhne Meraris: Machli und Musi. Und dies sind die Familien der Leviten nach ihren Vätern: Von Gersom: dessen Sohn Libni, dessen Sohn Jachath, dessen Sohn Simma, dessen Sohn Joach, dessen Sohn Iddo, dessen Sohn Serach, dessen Sohn Jeathrai. - Die Söhne Kehaths: dessen Sohn Amminadab, dessen Sohn Korah, dessen Sohn Assir, dessen Sohn Elkana, und dessen Sohn Ebjasaph, und dessen Sohn Assir, dessen Sohn Tachath, dessen Sohn Uriel, dessen Sohn Ussija, dessen Sohn Saul. Und die Söhne Elkanas: Amasai und Achimoth; Elkana, die Söhne Elkanas: dessen Sohn {Viell. ist zu lesen: Achimoth; dessen Sohn Elkana, dessen Sohn usw.} Zophai, und dessen Sohn Nachath, dessen Sohn Eliab, dessen Sohn Jerocham, dessen Sohn Elkana. Und die Söhne Samuels: der Erstgeborene Waschni, und Abija. - Die Söhne Meraris: Machli, dessen Sohn Libni, dessen Sohn Simei, dessen Sohn Ussa, dessen Sohn Schimea, dessen Sohn Haggija, dessen Sohn Asaja. Und diese sind es, welche David zur Leitung des Gesanges {O. zum Gesang} im Hause Jahwes anstellte, seitdem die Lade einen Ruheplatz hatte; und sie verrichteten den Dienst vor der Wohnung des Zeltes der Zusammenkunft beim Gesang {O. mit Gesang}, bis Salomo das Haus Jahwes zu Jerusalem gebaut hatte; und sie standen nach ihrer Ordnung ihrem Dienste vor. Und diese sind es, die da standen, und ihre Söhne: Von den Söhnen der Kehathiter: Heman, der Sänger, der Sohn Joels, des Sohnes Samuels, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Jerochams, des Sohnes Eliels, des Sohnes Toachs {in 1. Sam. 1,1: Tochu}, des Sohnes Zuphs, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Machaths, des Sohnes Amasais, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Joels, des Sohnes Asarja, des Sohnes Zephanjas, des Sohnes Tachaths, des Sohnes Assirs, des Sohnes Ebjasaphs, des Sohnes Korahs, des Sohnes Jizhars, des Sohnes Kehaths, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels. Und sein Bruder Asaph, der zu seiner Rechten stand: Asaph, der Sohn Berekjas, des Sohnes Schimeas, des Sohnes Michaels, des Sohnes Baasejas, des Sohnes Malkijas, des Sohnes Ethnis, des Sohnes Serachs, des Sohnes Adajas, des Sohnes Ethans, des Sohnes Simmas, des Sohnes Simeis, des Sohnes Jachaths, des Sohnes Gersoms, des Sohnes Levis. Und die Söhne Meraris, ihre Brüder, standen zur Linken: Ethan, der Sohn Kischis, des Sohnes Abdis, des Sohnes Malluks, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Amazjas, des Sohnes Hilkijas, des Sohnes Amzis, des Sohnes Banis, des Sohnes Schemers, des Sohnes Machlis, des Sohnes Musis, des Sohnes Meraris, des Sohnes Levis. Und ihre Brüder, die Leviten, waren gegeben {Vergl. 4. Mose 3,9; 8,16} zu allem Dienst der Wohnung des Hauses Gottes. Und Aaron und seine Söhne räucherten auf dem Brandopferaltar und auf dem Räucheraltar, nach {O. zu} allem Geschäft des Allerheiligsten und um Sühnung zu tun für Israel; nach allem, was Mose, der Knecht Gottes, geboten hatte. Und dies waren die Söhne Aarons: dessen Sohn Eleasar, dessen Sohn Pinehas, dessen Sohn Abischua, dessen Sohn Bukki, dessen Sohn Ussi, dessen Sohn Serachja, dessen Sohn Merajoth, dessen Sohn Amarja, dessen Sohn Ahitub, dessen Sohn Zadok, dessen Sohn Achimaaz. Und dies waren ihre Wohnsitze, nach ihren Gehöften {O. Niederlassungen} in ihren Grenzen: Den Söhnen Aarons von dem Geschlecht der Kehathiter (denn für sie war das erste Los), ihnen gaben sie Hebron im Lande Juda und seine Bezirke rings um dasselbe her. Aber das Feld der Stadt und ihre Dörfer gaben sie Kaleb, dem Sohne Jephunnes. Und sie gaben den Söhnen Aarons die Zufluchtstadt {Eig. Zufluchtsstädte; so auch V.67} Hebron; und Libna und seine Bezirke, und Jattir, und Estemoa und seine Bezirke, und Hilen und seine Bezirke, Debir und seine Bezirke, und Aschan und seine Bezirke, und Beth-Semes und seine Bezirke. Und vom Stamme Benjamin: Geba und seine Bezirke, und Allemeth und seine Bezirke, und Anathoth und seine Bezirke. Alle ihre Städte: dreizehn Städte nach ihren Familien. - Und den übrigen Söhnen Kehaths gaben sie von dem Geschlecht des Stammes Ephraim und vom Stamme Dan und von der Hälfte des Stammes Manasse {Eig. der Hälfte des Stammes des halben Manasse} durchs Los, zehn Städte {Vergl. Jos. 21,4 usw.}. Und den Söhnen Gersoms, nach ihren Familien: vom Stamme Issaschar und vom Stamme Aser und vom Stamme Naphtali und vom Stamme Manasse in Basan, dreizehn Städte. Den Söhnen Meraris, nach ihren Familien: vom Stamme Ruben und vom Stamme Gad und vom Stamme Sebulon, durchs Los, zwölf Städte. Und die Kinder Israel gaben den Leviten die Städte und ihre Bezirke. Und zwar gaben sie durchs Los vom Stamme der Kinder Juda und vom Stamme der Kinder Simeon und vom Stamme der Kinder Benjamin diese Städte, die sie mit Namen nannten. Und die übrigen von den Familien der Söhne Kehaths erhielten die Städte ihres Gebiets vom Stamme Ephraim. Und sie gaben ihnen die Zufluchtstadt Sichem und ihre Bezirke, im Gebirge Ephraim; und Geser und seine Bezirke, und Jokmeam und seine Bezirke, und Beth-Horon und seine Bezirke, und Ajalon und seine Bezirke, und Gath-Rimmon und seine Bezirke. Und von der Hälfte des Stammes Manasse: Aner und seine Bezirke, und Bileam und seine Bezirke - den Familien der übrigen Söhne Kehaths. Den Söhnen Gersoms: vom Geschlecht des halben Stammes Manasse: Golan in Basan und seine Bezirke, und Astaroth und seine Bezirke; und vom Stamme Issaschar: Kedes und seine Bezirke, und Dobrath und seine Bezirke, und Ramoth und seine Bezirke, und Anem und seine Bezirke; und vom Stamme Aser: Maschal und seine Bezirke, und Abdon und seine Bezirke, und Hukok und seine Bezirke, und Rechob und seine Bezirke; und vom Stamme Naphtali: Kedes in Galiläa und seine Bezirke, und Hammon und seine Bezirke, und Kirjathaim und seine Bezirke. Den übrigen Söhnen Meraris: vom Stamme Sebulon: Rimmono und seine Bezirke, Tabor und seine Bezirke; und jenseit des Jordan von Jericho, östlich vom Jordan, vom Stamme Ruben: Bezer in der Wüste und seine Bezirke, und Jahza und seine Bezirke, und Kedemoth und seine Bezirke, und Mephaath und seine Bezirke; und vom Stamme Gad: Ramoth in Gilead und seine Bezirke, und Machanaim und seine Bezirke, und Hesbon und seine Bezirke, und Jaser und seine Bezirke. Und die Söhne Issaschars {4. Mose 26,23-51}: Tola und Pua, Jaschub und Schimron, vier. Und die Söhne Tolas: Ussi und Rephaja und Jeriel und Jachmai und Jibsam und Samuel, Häupter ihrer Vaterhäuser, von Tola, streitbare Männer {O. tapfere Helden; ebenso V.5 usw.}, nach ihren Geschlechtern; ihre Zahl war in den Tagen Davids 22600. Und die Söhne Ussis: Jisrachja; und die Söhne Jisrachjas: Michael und Obadja und Joel, Jissija; insgesamt fünf Häupter. Und bei ihnen waren nach ihren Geschlechtern, nach ihren Vaterhäusern, Kriegsheerscharen, 36000 Mann; denn sie hatten viele Weiber und Kinder. Und ihre Brüder, nach allen Geschlechtern Issaschars, streitbare Männer, waren 87000, die Gesamtzahl der Verzeichneten {Vergl. Kap. 5,1; Eig. nach der Erstgeburt im Geschlechtsverzeichnis verzeichnet; so auch später}. Von Benjamin: Bela und Beker und Jediael, drei. Und die Söhne Belas: Ezbon und Ussi und Ussiel und Jerimoth und Iri, fünf, Häupter der Vaterhäuser, streitbare Männer; und sie waren verzeichnet: 22034. Und die Söhne Bekers: Semira und Joas und Elieser und Eljoenai und Omri und Jeremoth und Abija und Anathoth und Alameth; alle diese waren Söhne Bekers; und sie waren verzeichnet nach ihren Geschlechtern, Häupter ihrer Vaterhäuser, streitbare Männer: 20200. Und die Söhne Jediaels: Bilhan; und die Söhne Bilhans: Jeusch und Benjamin und Ehud und Kenaana und Sethan und Tarsis und Achischachar; alle diese waren Söhne Jediaels, nach den Häuptern {d.h. Stamm- oder Familienhäuptern; so auch Kap. 8,6. 10. 13. 28; 9,9 usw.} der Väter, streitbare Männer, 17200, die zum Heere auszogen in den Streit. - Und Schuppim und Huppim, die Söhne Irs. Huschim, die Söhne Achers. Die Söhne Naphtalis: Jachziel und Guni und Jezer und Schallum, die Söhne Bilhas. Die Söhne Manasses: Asriel, welchen... gebar; sein syrisches Kebsweib gebar {And. üb.: welchen sein syrisches Kebsweib gebar; sie gebar usw.} Makir, den Vater Gileads. Und Makir nahm ein Weib, die Schwester von Huppim und Schuppim; und der Name ihrer {Eig. seiner} Schwester war Maaka. Und der Name des zweiten Sohnes war Zelophchad; und Zelophchad hatte nur Töchter. Und Maaka, das Weib Makirs, gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Peresch. Und der Name seines Bruders war Scheresch; und seine Söhne: Ulam und Rekem. Und die Söhne Ulams: Bedan. Das sind die Söhne Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses. - Und seine Schwester Hammoleketh gebar Ischhod und Abieser und Machla. - Und die Söhne Schemidas waren Achjan und Sichem und Likchi und Aniam. Und die Söhne Ephraims: Schuthelach; und dessen Sohn Bered, und dessen Sohn Tachath, und dessen Sohn Elada, und dessen Sohn Tachath, und dessen Sohn Sabad, und dessen Sohn Schuthelach; und Eser und Elad. Und die Männer von Gath, die Eingeborenen des Landes, erschlugen sie; denn sie waren hinabgezogen, um ihre Herden wegzunehmen. Und Ephraim, ihr Vater, trauerte viele Tage; und seine Brüder kamen, um ihn zu trösten. Und er ging ein zu seinem Weibe, und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn; und er gab ihm den Namen Beria, weil sein Haus im Unglück war. Und seine Tochter war Scheera; und sie baute das untere und das obere Beth-Horon, und Ussen-Scheera. Und sein Sohn war Rephach und Rescheph; und dessen Sohn Telach, und dessen Sohn Tachan; dessen Sohn Ladan, dessen Sohn Ammihud, dessen Sohn Elischama, dessen Sohn Nun, dessen Sohn Josua. - Und ihr Besitztum und ihre Wohnsitze waren Bethel und seine Tochterstädte, und gegen Sonnenaufgang Naaran, und gegen Sonnenuntergang Geser und seine Tochterstädte, und Sichem und seine Tochterstädte, bis nach Gasa und seinen Tochterstädten. Und in den Händen der Söhne Manasses waren: Beth-Schean und seine Tochterstädte, Taanak und seine Tochterstädte, Megiddo und seine Tochterstädte, Dor und seine Tochterstädte. In diesen wohnten die Kinder Josephs, des Sohnes Israels. Die Söhne Asers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria; und Serach war ihre Schwester. Und die Söhne Berias: Heber und Malkiel; er war der Vater Birsawiths. Und Heber zeugte Japhlet und Schomer und Hotham, und Schua, ihre Schwester. Und die Söhne Japhlets: Pasak und Bimhal und Aschwath. Das sind die Söhne Japhlets. Und die Söhne Schomers: Achi und Rohga, und Hubba und Aram. - Und die Söhne Helems, seines Bruders: Zophach und Jimna und Schelesch und Amal. Die Söhne Zophachs: Suach und Harnepher und Schual und Beri und Jimra, Bezer und Hod und Schamma und Schilscha und Jithran und Beera. - Und die Söhne Jethers: Jephunne und Pispa und Ara. - Und die Söhne Ullas: Arach und Hanniel und Rizja. Alle diese waren Söhne Asers, Häupter der Vaterhäuser, auserlesene, streitbare Männer, Häupter der Fürsten. Und ihre Verzeichneten zum Heeresdienst im Kriege: ihre Zahl war 26000 Mann. Und Benjamin zeugte Bela, seinen Erstgeborenen, Aschbel, den zweiten, und Achrach, den dritten, Nocha, den vierten, und Rapha, den fünften. Und Bela hatte Söhne: Addar und Gera und Abihud, und Abischua und Naaman und Achoach, und Gera und Schephuphan und Huram. - Und dies sind die Söhne Echuds: (diese waren die Häupter der Väter der Bewohner von Geba; und man führte sie weg nach Manachath, nämlich Naaman und Achija und Gera; dieser führte sie weg) er zeugte Ussa und Achichud. - Und Schacharaim zeugte Söhne im Gefilde Moab, nachdem er Huschim und Baara, seine Weiber, entlassen hatte; und er zeugte von Hodesch, seinem Weibe: Jobab und Zibja und Mescha und Malkam, und Jeuz und Schobja und Mirma. Das waren seine Söhne, Häupter der Väter. Und von Huschim zeugte er Abitub und Elpaal. Und die Söhne Elpaals: Heber {O. Eber} und Mischeam und Schemer; dieser baute Ono, und Lod und seine Tochterstädte. Und Beria und Schema (diese waren die Häupter der Väter der Bewohner von Ajalon; sie verjagten die Bewohner von Gath) und Achjo, Schaschak und Jeremoth, und Sebadja und Arad und Eder, und Michael und Jischpa und Jocha waren die Söhne Berias. Und Sebadja und Meschullam und Hiski und Heber, und Jischmerai und Jislia und Jobab waren die Söhne Elpaals. - Und Jakim und Sichri und Sabdi, und Elienai und Zillethai und Eliel, und Adaja und Beraja und Schimrath waren die Söhne Simeis. - Und Jischpan und Heber {O. Eber} und Eliel, und Abdon und Sichri und Hanan, und Hananja und Elam und Anthothija, und Jiphdeja und Pnuel waren die Söhne Schaschaks. - Und Schamscherai und Schecharja und Athalja, und Jaareschja und Elia und Sichri waren die Söhne Jerochams. Diese waren Häupter der Väter nach ihren Geschlechtern, Häupter; diese wohnten zu Jerusalem. Und in Gibeon wohnte der Vater {Vergl. Kap. 9,35} Gibeons, und der Name seines Weibes war Maaka. Und sein erstgeborener Sohn war Abdon, und Zur und Kis und Baal und Nadab, und Gedor und Achjo und Seker; und Mikloth zeugte Schimea. Und auch diese wohnten ihren Brüdern gegenüber in Jerusalem, bei ihren Brüdern. - Und Ner zeugte Kis; und Kis zeugte Saul; und Saul zeugte Jonathan und Malkischua und Abinadab und Esch-Baal. Und der Sohn Jonathans war Merib-Baal; und Merib-Baal zeugte Micha. Und die Söhne Michas waren Pithon und Melek und Tharea und Achas. Und Achas zeugte Jehoadda; und Jehoadda zeugte Alemeth und Asmaweth und Simri; und Simri zeugte Moza, und Moza zeugte Binea: dessen Sohn Rapha, dessen Sohn Elasa, dessen Sohn Azel. Und Azel hatte sechs Söhne; und dies sind ihre Namen: Asrikam, Bokru und Ismael und Schearja und Obadja und Hanan. Alle diese waren Söhne Azels. Und die Söhne Escheks, seines Bruders: Ulam, sein Erstgeborener, Jeghusch, der zweite, und Eliphelet, der dritte. Und die Söhne Ulams waren tapfere Kriegsmänner, die den Bogen spannten; und sie hatten viele Söhne und Enkel, 150. Alle diese sind von den Söhnen Benjamins. Und ganz Israel wurde im Geschlechtsverzeichnis verzeichnet; und siehe, sie sind aufgeschrieben in dem Buche der Könige von Israel. Und Juda wurde wegen seiner Untreue nach Babel weggeführt. Und die ersten Bewohner, welche in ihrem Besitztum, in ihren Städten, wohnten, waren: Israel, die Priester, die Leviten und die Nethinim {d.h. eigentl. Gegebene (vergl. 4. Mose 3,9); untergeordnete Diener des Heiligtums}. Und in Jerusalem wohnten von den Söhnen Judas und von den Söhnen Benjamins und von den Söhnen Ephraims und Manasses: Uthai, der Sohn Ammihuds, des Sohnes Omris, des Sohnes Imris, des Sohnes Banis, von den Söhnen Perez', des Sohnes Judas; und von den Schilonitern {Wahrsch. Schelanitern; vergl. 4. Mose 26,20}: Asaja, der Erstgeborene, und seine Söhne; und von den Söhnen Serachs: Jeghuel und seine Brüder; 690. Und von den Söhnen Benjamins: Sallu, der Sohn Meschullams, des Sohnes Hodawjas, des Sohnes Hassenuas; und Jibneja, der Sohn Jerochams; und Ela, der Sohn Ussis, des Sohnes Mikris; und Meschullam, der Sohn Schephatjas, des Sohnes Reghuels, des Sohnes Jibnijas; und ihre Brüder nach ihren Geschlechtern: 956. Alle diese Männer waren Häupter der Väter ihrer Vaterhäuser. Und von den Priestern: Jedaja und Jehojarib und Jakin; und Asarja, der Sohn Hilkijas, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Ahitubs, Oberaufseher {O. Fürst} des Hauses Gottes; und Adaja, der Sohn Jerochams, des Sohnes Paschchurs, des Sohnes Malkijas; und Masai, der Sohn Adiels, des Sohnes Jachseras, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Meschillemiths, des Sohnes Immers; und ihre Brüder, Häupter ihrer Vaterhäuser: 1760, tüchtige Männer im Werke des Dienstes des Hauses Gottes. Und von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabjas, von den Söhnen Meraris; und Bakbakkar, Heresch und Galal; und Mattanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sichris, des Sohnes Asaphs; und Obadja, der Sohn Schemajas, des Sohnes Gallals, des Sohnes Jeduthuns; und Berekja, der Sohn Asas, des Sohnes Elkanas, der in den Dörfern der Netophathiter wohnte. Und die Torhüter: Schallum und Akkub und Talmon und Achiman, und ihre Brüder; Schallum war das Haupt. Und bis jetzt waren sie {O. war er} im Königstor, gegen Sonnenaufgang. Sie waren die Torhüter der Lager der Söhne Levis. Und Schallum, der Sohn Kores, des Sohnes Ebjasaphs, des Sohnes Korahs, und seine Brüder vom Hause seines Vaters, die Korhiter, waren über das Werk des Dienstes, als Hüter der Schwellen des Zeltes. Und ihre Väter waren über das Lager Jahwes als Hüter des Eingangs gewesen; und Pinehas, der Sohn Eleasars, war vordem Fürst über sie. Jahwe war mit ihm {O. Jahwe sei mit ihm! (Vergl. 4. Mose 25, 11-13)}. Sekarja, der Sohn Meschelemjas, war Torhüter am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. Sie alle, auserlesen zu Torhütern an den Schwellen, waren 212. Sie wurden in ihren Dörfern verzeichnet; David und Samuel, der Seher, hatten dieselben in ihr Amt {Eig. ihre Treue; anderswo: Amtspflicht} eingesetzt. Und sie und ihre Söhne standen an den Toren des Hauses Jahwes, des Zelthauses, als Wachen. Die Torhüter standen nach den vier Winden: gegen Osten, gegen Westen, gegen Norden und gegen Süden. Und ihre Brüder in ihren Dörfern mussten von sieben zu sieben Tagen, von einer Zeit zur anderen, mit jenen kommen {d.h. den Dienst mit jenen teilen, die in Jerusalem wohnten}. Denn die vier Vorsteher der Torhüter, sie, die Leviten, waren in Amtspflicht; und sie waren über die Zellen {O. Vorratskammern; vergl. Kap. 28,12} und über die Schätze des Hauses Gottes. Und sie übernachteten rings um das Haus Gottes her; denn ihnen lag die Wache ob, und sie waren über das Öffnen bestellt, und zwar Morgen für Morgen. Und einige von ihnen {d.h. von den Leviten (V.14)} waren über die Geräte des Dienstes; denn nach der Zahl {d.h. indem sie sie zählten} brachten sie sie hinein, und nach der Zahl brachten sie sie heraus. Und einige von ihnen waren bestellt über die Geräte und {O. und zwar} über alle Geräte des Heiligtums, und über das Feinmehl und den Wein und das Öl und den Weihrauch und die Gewürze. Und von den Söhnen der Priester mischten einige die Salbenmischung der Gewürze. Und Mattithja, von den Leviten, - er war der Erstgeborene Schallums, des Korhiters, - war das Pfannenbackwerk anvertraut {Eig. war in Amtspflicht über}. Und von den Söhnen der Kehathiter, von ihren Brüdern, waren einige über das Schichtbrot bestellt, um es Sabbat für Sabbat zuzurichten. Und das waren die Sänger, die Häupter der Väter der Leviten, welche von anderen Diensten befreit in den Zelten wohnten; denn Tag und Nacht waren sie beschäftigt. Das waren die Häupter der Väter der Leviten nach ihren Geschlechtern, die Häupter; diese wohnten zu Jerusalem. Und in Gibeon wohnte der Vater Gibeons, Jeghiel; und der Name seines Weibes war Maaka. Und sein erstgeborener Sohn war Abdon; und Zur und Kis und Baal und Ner und Nadab und Gedor und Achjo und Sekarja und Mikloth; und Mikloth zeugte Schimean. Und auch diese wohnten ihren Brüdern gegenüber zu Jerusalem, bei ihren Brüdern. - Und Ner zeugte Kis, und Kis zeugte Saul; und Saul zeugte Jonathan und Malkischua und Abinadab und Esch-Baal. Und der Sohn Jonathans war Merib-Baal; und Merib-Baal zeugte Micha. Und die Söhne Michas waren Pithon und Melek und Thachrea. Und Achas zeugte Jara, und Jara zeugte Alemeth und Asmaweth und Simri; und Simri zeugte Moza, und Moza zeugte Binea; und dessen Sohn Rephaja, dessen Sohn Elasa, dessen Sohn Azel. Und Azel hatte sechs Söhne; und dies sind ihre Namen: Asrikam, Bokru und Ismael und Schearja und Obadja und Hanan. Das waren die Söhne Azels. Und {1. Sam. 31} die Philister stritten wider Israel; und die Männer von Israel flohen vor den Philistern, und Erschlagene fielen {O. und fielen erschlagen} auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister setzten Saul und seinen Söhnen hart nach; und die Philister erschlugen Jonathan und Abinadab und Malkischua, die Söhne Sauls. Und der Streit wurde heftig wider Saul, und es erreichten ihn die Bogenschützen; und es wurde ihm angst vor den Schützen. Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert und durchbohre mich damit, dass nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich misshandeln! Sein Waffenträger aber wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich darein. Und als sein Waffenträger sah, dass Saul tot war, da stürzte auch er sich in das Schwert und starb. So starben Saul und seine drei Söhne; und sein ganzes Haus starb zugleich. Und als alle Männer von Israel, die im Tale {S. die Anm. zu 1. Sam. 31,7} waren, sahen, dass sie geflohen und dass Saul und seine Söhne tot waren, da verliessen sie ihre Städte und flohen; und die Philister kamen und wohnten darin. Und es geschah am folgenden Tage, da kamen die Philister, um die Erschlagenen auszuziehen; und sie fanden Saul und seine Söhne auf dem Gebirge Gilboa liegen. Und sie zogen ihn aus und nahmen seinen Kopf und seine Waffen; und sie sandten {O. und sandten sie} in das Land der Philister ringsumher, um die frohe Botschaft ihren Götzen und dem Volke zu verkünden. Und sie legten seine Waffen in das Haus ihres Gottes, und seinen Schädel hefteten sie an das Haus Dagons. Als aber ganz Jabes-Gilead alles hörte, was die Philister mit Saul getan hatten, da machten sich alle tapferen Männer auf und nahmen den Leichnam Sauls und die Leichname seiner Söhne und brachten sie nach Jabes; und sie begruben ihre Gebeine unter der Terebinthe zu Jabes und fasteten sieben Tage. Und so starb Saul wegen seiner {O. durch seine} Treulosigkeit, die er wider Jahwe begangen, betreffs des Wortes Jahwes, das er nicht beobachtet hatte, und auch weil er eine Totenbeschwörerin aufsuchte, um sie zu befragen; aber Jahwe befragte er nicht. Darum tötete er ihn und wandte das Königtum David, dem Sohne Isais, zu. Und {2. Sam. 5,1} ganz Israel versammelte sich zu David nach Hebron, und sie sprachen: Siehe, wir sind dein Gebein und dein Fleisch. Schon früher, schon als Saul König war, bist du es gewesen, der Israel aus- und einführte; und Jahwe, dein Gott, hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über mein Volk Israel. Und alle Ältesten Israels kamen zu dem König nach Hebron, und David machte einen Bund mit ihnen zu Hebron, vor Jahwe; und sie salbten David zum König über Israel, nach dem Worte Jahwes durch Samuel. Und David und ganz Israel zogen nach Jerusalem, das ist Jebus; und daselbst waren die Jebusiter, die Bewohner des Landes. Und die Bewohner von Jebus sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen! Aber David nahm die Burg Zion ein, das ist die Stadt Davids. Und David sprach: Wer die Jebusiter zuerst schlägt, soll Haupt und Oberster werden. Da stieg Joab, der Sohn der Zeruja, zuerst hinauf, und er wurde zum Haupte. Und David wohnte in der Burg; darum nannte man sie Stadt Davids. Und er baute die Stadt ringsum, von dem Millo {Wall, Burg; vergl. 2. Sam. 5,9} an rund umher {W. bis an den Umkreis}. Und Joab erneuerte das Übrige der Stadt. Und David wurde immerfort grösser, und Jahwe der Heerscharen war mit ihm. Und dies sind die Häupter der Helden, welche David hatte, die ihm mit ganz Israel mutig beistanden {O. fest zu ihm hielten} in seinem Königtum, um ihn zum König zu machen, nach dem Worte Jahwes über Israel. Und {2. Sam 23,8} dies ist die Zahl der Helden, welche David hatte: Jaschobam, der Sohn Hakmonis, das Haupt der Anführer {O. der Ritter. Nach and. Lesart: der Dreissig}; er schwang seinen Speer wider dreihundert, die er auf einmal erschlug. Und nach ihm Eleasar, der Sohn Dodos, der Achochiter; er war unter den drei Helden. Er war mit David zu Pas-Dammim, als die Philister daselbst versammelt waren zum Streit. Und dort war ein Ackerstück voll Gerste; und das Volk floh vor den Philistern. Da stellten sie sich mitten auf das Stück und retteten es und schlugen die Philister; und Jahwe schaffte eine grosse Rettung. Und drei von den dreissig Häuptern ging zu dem Felsen hinab zu David, in die Höhle Adullam; und das Heer der Philister lagerte im Tale Rephaim. David aber war damals auf {O. in} der Bergfeste, und eine Aufstellung der Philister war damals zu Bethlehem. Und David hatte ein Gelüste und sprach: Wer wird mich mit Wasser tränken aus der Zisterne zu Bethlehem, die am Tore ist? Da brachen die Drei durch das Lager der Philister und schöpften Wasser aus der Zisterne von Bethlehem, die am Tore ist, und trugen und brachten es zu David. Aber David wollte es nicht trinken und goss es aus als Trankopfer dem Jahwe; und er sprach: Das lasse mein Gott fern von mir sein, dass ich solches tue! Sollte ich das Blut dieser Männer trinken, die mit Gefahr ihres Lebens hingegangen sind? Denn mit Gefahr ihres Lebens haben sie es gebracht. Und er wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden. Und Abisai, der Bruder Joabs, dieser war ein Haupt der Drei. Und er schwang seinen Speer wider dreihundert, die er erschlug; und er hatte einen Namen unter den Dreien. Vor den Dreien {Wahrsch. ist zu l.: Vor den Dreissigen, wie in V.25} war er geehrt {O. berühmt}, neben den Zweien {Der Text ist unklar und wahrsch. fehlerhaft}, so dass er ihr Oberster wurde; aber an die ersten Drei reichte er nicht. Benaja, der Sohn Jojadas, der Sohn eines tapferen Mannes, gross an Taten, von Kabzeel; selbiger erschlug zwei Löwen {S. die Anm. zu 2. Sam. 23,20} von Moab. Und er stieg hinab und erschlug den Löwen in der Grube an einem Schneetage. Und er war es, der den ägyptischen Mann erschlug, einen Mann von fünf Ellen Länge. Und der Ägypter hatte einen Speer in der Hand wie einen Weberbaum; er aber ging zu ihm hinab mit einem Stabe, und riss dem Ägypter den Speer aus der Hand und tötete ihn mit seinem eigenen Speere. Das tat Benaja, der Sohn Jojadas; und er hatte einen Namen unter den drei Helden. Vor den Dreissigen, siehe, war er geehrt {O. berühmt}, aber an die ersten Drei reichte er nicht. Und David setzte ihn in seinen geheimen Rat. Und die Helden der Heere waren: Asael, der Bruder Joabs; Elchanan, der Sohn Dodos, von Bethlehem; Schammoth, der Haroriter; Helez, der Peloniter; Ira, der Sohn Ikkesch', der Tekoiter; Abieser, der Anathothiter; Sibbekai, der Huschathiter; Ilai, der Achochiter; Maharai, der Netophathiter; Heled, der Sohn Baanas, der Netophathiter; Ittai, der Sohn Ribais, von Gibea der Kinder Benjamin; Benaja, der Pirhathoniter; Hurai, von den Bächen {O. den Flusstälern} Gaasch; Abiel, der Arbathiter; Asmaweth, der Bacharumiter; Eljachba, der Schaalboniter; Bne-Haschem, der Gisoniter; Jonathan, der Sohn Schages, der Harariter; Achiam, der Sohn Sakars, der Harariter; Eliphal, der Sohn Urs; Hepher, der Mekerathiter; Achija, der Peloniter; Hezro, der Karmeliter; Naarai, der Sohn Esbais; Joel, der Bruder Nathans; Mibchar, der Sohn Hagris; Zelek, der Ammoniter; Nacharai, der Beerothiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja; Ira, der Jithriter; Gareb, der Jithriter; Urija, der Hethiter; Sabad, der Sohn Achlais; Adina, der Sohn Schisas, der Rubeniter, ein Haupt der Rubeniter, und dreissig bei ihm; Hanan, der Sohn Maakas; und Josaphat, der Mithniter; Ussija, der Aschterothiter; Schama und Jeghiel, die Söhne Hothams, des Aroeriters; Jediael, der Sohn Schimris, und Jocha, sein Bruder, der Thiziter; Eliel, der Machawim; und Jeribai und Joschawja, die Söhne Elnaams; und Jithma, der Moabiter; Eliel und Obed, und Jaasiel, der Mezobaiter {Viell. zu l.: von Zoba}. Und diese sind es, welche zu David nach Ziklag kamen {Vergl. 1. Sam. 27}, als er sich noch vor Saul, dem Sohne Kis', verborgen hielt {Eig. vor (od. wegen) Saul abgesperrt war}; auch sie waren unter den Helden, die ihm im Streite halfen, ausgerüstet mit dem Bogen und geübt, mit der Rechten und mit der Linken Steine zu schleudern und Pfeile mit dem Bogen abzuschiessen: Von den Brüdern Sauls, aus Benjamin: das Haupt Achieser, und Joas, die Söhne Haschemaas, des Gibeathiters; und Jesiel und Peleth, die Söhne Asmaweths; und Beraka, und Jehu, der Anathothiter; und Jischmaja, der Gibeoniter, ein Held unter den Dreissig und über die Dreissig; und Jeremia und Jachasiel und Jochanan, und Josabad, der Gederathiter; Elusai und Jerimoth und Bealja und Schemarja, und Schephatja, der Haruphiter; Elkana und Jischschija und Asarel und Joeser und Jaschobam, die Korhiter; und Joela und Sebadja, die Söhne Jerochams, von Gedor. - Und von den Gaditern sonderten sich ab zu David, nach der Bergfeste in die Wüste, tapfere Helden, Männer des Heeres zum Kriege, mit Schild und Lanze gerüstet, deren Angesichter wie Löwenangesichter, und die den Gazellen auf den Bergen gleich waren an Schnelle: Eser, das Haupt; Obadja, der zweite; Eliab, der dritte; Mischmanna, der vierte; Jeremia, der fünfte; Attai, der sechste; Eliel, der siebte; Jochanan, der achte; Elsabad, der neunte; Jeremia, der zehnte; Makbannai, der elfte. Diese, von den Söhnen Gads, waren Häupter des Heeres; der Kleinste konnte es mit hundert, und der Grösste mit tausend aufnehmen {Eig. der Kleinste war für hundert, ... für tausend}. Diese sind es, welche über den Jordan gingen, im ersten Monat, wenn er alle seine Ufer überflutet, und alle Bewohner der Niederungen, gegen Osten und gegen Westen, in die Flucht jagten. Und es kamen einige von den Kindern Benjamin und Juda nach der Bergfeste zu David. Und David ging hinaus, ihnen entgegen, und er hob an und sprach zu ihnen: Wenn ihr zum Frieden zu mir gekommen seid, um mir zu helfen, so wird mein Herz sich mit euch vereinigen; wenn aber, um mich an meine Feinde zu verraten, ohne dass Unrecht in meiner Hand ist, so möge der Gott unserer Väter es sehen und strafen! Da kam der Geist über {Eig. bekleidete der Geist} Amasai, das Haupt der Anführer {O. der Ritter. Nach and. Lesart: der Dreissig}: Dein sind wir, David, und mit dir, Sohn Isais! Friede {O. Heil; so auch nachher}, Friede dir und Friede deinen Helfern! denn dein Gott hilft dir! - Und David nahm sie auf und setzte sie zu Häuptern von Scharen. Und von Manasse liefen einige zu David über, als er mit den Philistern wider Saul in den Streit zog; aber sie halfen ihnen nicht; denn nachdem sie Rat gehalten hatten, entliessen ihn die Fürsten der Philister, indem sie sprachen: Auf Gefahr unserer Köpfe könnte er zu seinem Herrn Saul überlaufen! Als er nach Ziklag zog, liefen von Manasse zu ihm über: Adna und Josabad und Jediael und Michael und Josabad und Elihu und Zillethai, Häupter der Tausende von Manasse. Und sie halfen David wider die Streifschar {Vgl. 1. Sam. 30,1-10}, denn tapfere Helden waren sie alle; und sie wurden Oberste im Heere. Denn es kamen von Tag zu Tage zu David, um ihm zu helfen, bis es ein grosses Heerlager wurde, wie ein Heerlager Gottes. Und dies sind die Zahlen der Köpfe der zum Heere Gerüsteten, welche zu David nach Hebron kamen, um ihm das Königreich Sauls zuzuwenden nach dem Befehle Jahwes: Die Kinder Juda, welche Schild und Lanze trugen, 6800 zum Heere Gerüstete. Von den Kindern Simeon: streitbare Männer {O. tapfere Helden} zum Heere, 7100. Von den Kindern Levi: 4600; und Jojada, der Fürst von Aaron, und mit ihm 3700; und Zadok, ein Jüngling, ein tapferer Held, und das Haus seines Vaters: 22 Oberste. Und von den Kindern Benjamin, den Brüdern Sauls: 3000; aber der grösste Teil von ihnen hielt bis dahin treu zum Hause Sauls {W. wartete der Hut des Hauses Sauls}. Und von den Kindern Ephraim: 20800, streitbare Männer, Männer von Namen, nach ihren Vaterhäusern. Und von dem halben Stamme Manasse: 18000, die mit Namen angegeben wurden, dass sie hingingen, um David zum König zu machen. Und von den Kindern Issaschar: Männer, welche Einsicht hatten in die Zeiten {d.h. ein richtiges Urteil in der Erwägung der Zeitverhältnisse}, um zu wissen, was Israel tun musste; ihre Häupter, 200; und alle ihre Brüder folgten ihrem Befehl {W. Mund}. Von Sebulon: die zum Heere auszogen, mit allen Kriegswaffen zum Kampfe bereit, 50000, und zwar um sich in Schlachtreihen zu ordnen {O. indem sie sich ordneten} mit ungeteiltem Herzen. Und von Naphtali: 1000 Oberste; und mit ihnen 37000 mit Schild und Speer. Und von den Danitern: 28600, zum Kampfe bereit. Und von Aser: die zum Heere auszogen, zum Kampfe bereit, 40000. Und von jenseit des Jordan, von den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamme Manasse: mit allen Waffen eines Kriegsheeres, 120000. Alle diese Kriegsleute, die sich in Schlachtreihen ordneten, kamen mit ungeteiltem Herzen nach Hebron, um David zum König über ganz Israel zu machen. Und auch alle übrigen in Israel waren eines Herzens, David zum König zu machen. Und sie waren daselbst bei David drei Tage, und assen und tranken; denn ihre Brüder hatten für sie zugerichtet. Und auch die ihnen nahe wohnten, bis nach Issaschar und Sebulon und Naphtali hin, brachten Lebensmittel {W. Brot} auf Eseln und auf Kamelen und auf Maultieren und auf Rindern: Mehlspeisen, Feigenkuchen und Rosinenkuchen, und Wein und Öl, und Rinder und Kleinvieh in Menge; denn es war Freude in Israel. Und {2. Sam. 6} David beriet sich mit den Obersten über tausend und über hundert, mit allen {Eig. nach allen; d.h. so viele ihrer waren} Fürsten. Und David sprach zu der ganzen Versammlung Israels: Wenn es euch gut dünkt, und wenn es von Jahwe, unserem Gott, ist, so lasst uns allenthalben umhersenden {O. schleunig senden} zu unseren übrigen Brüdern in allen Landen Israels, und mit ihnen zu den Priestern und zu den Leviten in den Städten ihrer Bezirke, dass sie sich zu uns versammeln. Und wir wollen die Lade unseres Gottes zu uns herüberholen; denn wir haben sie in den Tagen Sauls nicht befragt {O. nach ihr gefragt, sie aufgesucht; wie Kap. 15,13}. Und die ganze Versammlung sprach, dass man also tun sollte; denn die Sache war recht in den Augen des ganzen Volkes. Und David versammelte ganz Israel, von dem Sihor Ägyptens bis nach Hamath hin, um die Lade Gottes von Kirjath-Jearim zu bringen. Und David und ganz Israel zogen hinauf nach Baala, nach Kirjath-Jearim, das zu Juda gehört, um von dannen die Lade Gottes, Jahwes, heraufzuholen, der zwischen {O. über} den Cherubim thront, dessen Name dort angerufen wird {O. welche nach dem Namen genannt wird}. Und sie fuhren die Lade Gottes auf einem neuen Wagen aus dem Hause Abinadabs weg; und Ussa und Achjo führten den Wagen. Und David und ganz Israel spielten vor Gott mit aller Kraft: mit Gesängen und mit Lauten und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Zimbeln und mit Trompeten. Und als sie zur Tenne Kidon kamen, da streckte Ussa seine Hand aus, um die Lade anzufassen; denn die Rinder hatten sich losgerissen {O. waren ausgeglitten}. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Ussa, und er schlug ihn, darum dass er seine Hand nach der Lade ausgestreckt hatte; und er starb daselbst vor Gott. Und David entbrannte {Vergl. die Anm. zu 1. Sam. 15,11}, weil Jahwe einen Bruch an Ussa gemacht hatte; und er nannte jenen Ort Perez-Ussa {Bruch Ussas}, bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor Gott an selbigem Tage und sprach: Wie soll ich die Lade Gottes zu mir bringen? Und David liess die Lade nicht zu sich einkehren in die Stadt Davids; und er liess sie beiseite bringen in das Haus Obed-Edoms, des Gathiters. Und die Lade Gottes blieb bei der Familie {W. bei dem Hause} Obed-Edoms, in seinem Hause, drei Monate. Und Jahwe segnete das Haus Obed-Edoms und alles, was sein war. Und {2. Sam. 5,11} Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten zu David, und Zedernholz und Mauerleute {O. Steinhauer} und Zimmerleute, damit sie ihm ein Haus bauten. Und David erkannte, dass Jahwe ihn zum König über Israel bestätigt hatte; denn sein Königreich war hoch erhoben um seines Volkes Israel willen. Und David nahm noch Weiber in Jerusalem, und David zeugte noch Söhne und Töchter. Und dies sind die Namen derer, welche ihm in Jerusalem geboren wurden: Schammua und Schobab, Nathan und Salomo, und Jibchar und Elischua und Elpelet, und Nogah und Nepheg und Japhija, und Elischama und Beeljada und Eliphelet. Und als die Philister hörten, dass David zum König über ganz Israel gesalbt worden war, da zogen alle Philister herauf, um David zu suchen. Und David hörte es und zog ihnen entgegen. Und die Philister kamen und breiteten sich aus im Tale Rephaim. Und David befragte Gott und sprach: Soll ich wider die Philister hinaufziehen, und wirst du sie in meine Hand geben? Und Jahwe sprach zu ihm: Ziehe hinauf, und ich werde sie in deine Hand geben. Da zogen sie hinauf nach Baal-Perazim, und David schlug sie daselbst; und David sprach: Gott hat meine Feinde durch meine Hand durchbrochen, gleich einem Wasserdurchbruch. Daher gab man jenem Orte den Namen Baal-Perazim {Perazim = Durchbrüche}. Und sie liessen daselbst ihre Götter; und David gab Befehl, und sie wurden mit Feuer verbrannt. Und die Philister zogen wiederum herauf und breiteten sich aus im Tale. Und David befragte Gott abermals; und Gott sprach zu ihm: Du sollst nicht hinaufziehen ihnen nach; wende dich von ihnen ab, dass du an sie kommst, den Bakabäumen gegenüber. Und sobald du das Geräusch eines Daherschreitens in den Wipfeln der Bakabäume hörst, alsdann sollst du zum Angriff schreiten {Eig. ausziehen in den Streit}; denn Gott ist vor dir ausgezogen, um das Heerlager der Philister zu schlagen. Und David tat, so wie Gott ihm geboten hatte; und sie schlugen das Heerlager der Philister von Gibeon bis nach Geser. Und der Name Davids ging aus in alle Länder, und Jahwe legte die Furcht vor ihm auf alle Nationen. Und er machte sich Häuser in der Stadt Davids, und er bereitete einen Ort für die Lade Gottes und schlug ein Zelt für sie auf. Damals sprach David: Die Lade Gottes soll niemand tragen als nur die Leviten; denn sie hat Jahwe erwählt, um die Lade Gottes zu tragen und seinen Dienst zu verrichten ewiglich. Und David versammelte ganz Israel nach Jerusalem, um die Lade Jahwes an ihren Ort hinaufzubringen, den er für sie bereitet hatte. Und David versammelte die Söhne Aarons und die Leviten. Von den Söhnen Kehaths: Uriel, den Obersten, und seine Brüder, 120; von den Söhnen Meraris: Asaja, den Obersten, und seine Brüder, 220; von den Söhnen Gersoms: Joel, den Obersten, und seine Brüder, 130; von den Söhnen Elizaphans: Schemaja, den Obersten, und seine Brüder, 200; von den Söhnen Hebrons: Eliel, den Obersten, und seine Brüder, 80; von den Söhnen Ussiels: Amminadab, den Obersten, und seine Brüder, 112. Und David berief Zadok und Abjathar, die Priester, und die Leviten Uriel, Asaja und Joel, Schemaja und Eliel und Amminadab, und er sprach zu ihnen: Ihr seid die Häupter der Väter der Leviten; heiliget euch, ihr und eure Brüder, und bringet die Lade Jahwes, des Gottes Israels, hinauf an den Ort, welchen ich {W. hinauf, wohin ich usw.} für sie bereitet habe. Denn weil ihr das vorige Mal es nicht tatet, so machte Jahwe, unser Gott, einen Bruch unter uns, weil wir ihn nicht suchten nach der Vorschrift. Da heiligten sich die Priester und die Leviten, um die Lade Jahwes, des Gottes Israels, hinaufzubringen. Und die Söhne der Leviten trugen die Lade Gottes auf ihren Schultern, indem sie die Stangen auf sich legten {Eig. mit den Stangen auf sich}, so wie Mose geboten hatte nach dem Worte Jahwes. Und David befahl den Obersten der Leviten, ihre Brüder, die Sänger, mit Musikinstrumenten, Harfen und Lauten und Zimbeln zu bestellen, damit sie laut spielten {O. sängen; so auch V.19. 28 usw.}, indem sie die Stimme erhöben mit Freude. Und die Leviten bestellten Heman, den Sohn Joels, und von seinen Brüdern Asaph, den Sohn Berekjas; und von den Söhnen Meraris, ihren Brüdern, Ethan, den Sohn Kuschajas; und mit ihnen ihre Brüder zweiten Ranges: Sekarja, Ben und Jaasiel und Schemiramoth und Jechiel und Unni, Eliab und Benaja und Maaseja und Mattithja und Elipheleh und Mikneja und Obed-Edom und Jeghiel, die Torhüter; - und zwar die Sänger Heman, Asaph und Ethan, mit ehernen Zimbeln, um laut zu spielen; und Sekarja und Asiel und Schemiramoth und Jechiel und Unni und Eliab und Maaseja und Benaja mit Harfen auf Alamoth {Alamoth und Scheminith (Oktave) bezeichnen wahrsch. die hohe und die (um acht Töne) tiefere Stimmlage}; und Mattithja und Elipheleh und Mikneja und Obed-Edom und Jeghiel und Asasja mit Lauten auf Scheminith {Alamoth und Scheminith (Oktave) bezeichnen wahrsch. die hohe und die (um acht Töne) tiefere Stimmlage}: um den Gesang zu leiten. Und Kenanja war der Anführer der Leviten im Gesang; er unterwies im Gesang {O. der Leviten beim Tragen; er unterwies im Tragen}, denn er war kundig darin. Und Berekja und Elkana waren Torhüter der Lade. Und Schebanja und Josaphat und Nethaneel und Amasai und Sekarja und Benaja und Elieser, die Priester, schmetterten mit den Trompeten vor der Lade Gottes her. Und Obed-Edom und Jechija waren Torhüter der Lade. Und {2. Sam. 6,12} so zogen David und die Ältesten von Israel und die Obersten über tausend hin, um die Lade des Bundes Jahwes aus dem Hause Obed-Edoms heraufzuholen mit Freuden. Und es geschah, da Gott den Leviten half, welche die Lade des Bundes Jahwes trugen, so opferten sie sieben Farren und sieben Widder. Und David war angetan mit einem Oberkleide von Byssus, ebenso alle Leviten, welche die Lade trugen, und die Sänger und Kenanja, der Anführer des Gesanges {O. beim Tragen; viell. ist das Wort "der Sänger" im hebr. Texte irrtümlich wiederholt} der Sänger; und David trug ein leinenes Ephod {W. ein Ephod von Weisszeug}. Und ganz Israel brachte die Lade des Bundes Jahwes hinauf mit Jauchzen und mit Posaunenschall und mit Trompeten und mit Zimbeln, laut spielend mit Harfen und Lauten. Und es geschah, als die Lade des Bundes Jahwes in die Stadt Davids kam, da schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster; und sie sah den König David hüpfen und spielen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen. Und {2. Sam. 6,17} sie brachten die Lade Gottes hinein, und stellten sie innerhalb des Zeltes, das David für sie aufgeschlagen hatte. Und sie brachten Brandopfer und Friedensopfer dar vor Gott. Und als David das Opfern der Brandopfer und der Friedensopfer beendigt hatte, segnete er das Volk im Namen Jahwes; und er verteilte an ganz Israel, vom Manne bis zum Weibe, an jeden einen Laib Brot und einen Trunk Wein {And.: eine Fleischspende} und einen Rosinenkuchen. Und er bestellte vor die Lade Jahwes einige von den Leviten als Diener, dass sie Jahwes, des Gottes Israels, gedächten {d.h. preisend gedächten} und ihn priesen {O. ihm dankten} und rühmten: Asaph, das Haupt, und Sekarja, den zweiten nach ihm, Jeghiel {Wahrsch. zu l.: Jaasiel; vergl. Kap. 15,18} und Schemiramoth und Jeghiel und Mattithja und Eliab und Benaja und Obed-Edom und Jeghiel, mit Harfinstrumenten und mit Lauten; und Asaph liess die Zimbeln erklingen; und Benaja und Jachasiel, die Priester, waren beständig mit Trompeten vor der Lade des Bundes Gottes. Damals, an jenem Tage, trug David zum ersten Male Asaph und seinen Brüdern auf, Jahwe zu preisen: Preiset {Vergl. Ps. 105,1-15} Jahwe, rufet seinen Namen an, machet kund unter den Völkern seine Taten! Singet ihm, singet ihm Psalmen {Eig. singspielet ihm}; sinnet über {O. redet von} alle seine Wunderwerke! Rühmet euch seines heiligen Namens! es freue sich das Herz derer, die Jahwe suchen! Trachtet nach Jahwe und seiner Stärke, suchet sein Angesicht beständig! Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Wunderzeichen und der Gerichte {O. Urteilssprüche; anderswo: Rechte. So auch V.14} seines Mundes! Du Same Israels, sein Knecht, ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten! Er, Jahwe, ist unser Gott; seine Gerichte sind auf der ganzen Erde. Gedenket ewiglich seines Bundes, des Wortes, das er geboten hat, auf tausend Geschlechter hin, den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides, den er Isaak geschworen hat {W. seines Eides an Isaak}. Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bunde, indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als Schnur eures Erbteils; als ihr ein zählbares Häuflein {Eig. eine zählbare Mannschaft} waret, gar wenige und Fremdlinge darin. Und sie wanderten von Nation zu Nation und von einem Reiche zu einem anderen Volke. Er liess niemand zu, sie zu bedrücken, und ihretwegen strafte er Könige: "Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Übles!" Singet {Ps. 96} Jahwe, ganze Erde! Verkündet von Tag zu Tag seine Rettung! Erzählet unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten! Denn gross ist Jahwe und sehr zu loben, und furchtbar ist er über alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Nichtigkeiten {O. Götzen}, aber Jahwe hat die Himmel gemacht. Majestät und Pracht sind vor seinem Angesicht, Stärke und Freude in seiner Wohnstätte. Gebet Jahwe, ihr Völkerstämme, gebet Jahwe Herrlichkeit und Stärke! Gebet Jahwe die Herrlichkeit seines Namens; bringet eine Opfergabe und kommet vor sein Angesicht; betet Jahwe an in heiliger Pracht! Erzittert vor ihm, ganze Erde! Auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Es freue sich der Himmel, und es frohlocke die Erde! und man spreche unter den Nationen: Jahwe regiert! Es brause das Meer und seine Fülle! es frohlocke das Gefilde und alles, was darauf ist! Dann werden jubeln die Bäume des Waldes vor Jahwe; denn er kommt, die Erde zu richten! Preiset {O. Danket} Jahwe, denn er ist gütig, denn seine Güte währt ewiglich! Und sprechet: Rette uns, Gott unserer Rettung, und sammle und befreie uns aus den Nationen; dass wir deinen heiligen Namen preisen, dass wir uns rühmen deines Lobes! Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sprach: Amen! und lobte Jahwe. Und David {W. er} liess daselbst, vor der Lade des Bundes Jahwes, Asaph und seine Brüder, um beständig vor der Lade zu dienen nach der täglichen Gebühr; und Obed-Edom und seine {W. ihre; viell. ist ein Name ausgefallen} Brüder, 68; und Obed-Edom, den Sohn Jeduthuns, und Hosa, als Torhüter. Zadok, den Priester aber, und seine Brüder, die Priester, liess er vor der Wohnung Jahwes, auf der Höhe, die zu Gibeon ist, um Jahwe Brandopfer zu opfern auf dem Brandopferaltar beständig, des Morgens und des Abends, und zwar nach allem, was in dem Gesetz Jahwes geschrieben steht, das er Israel geboten hat; und mit ihnen Heman und Jeduthun und die übrigen Auserlesenen, welche mit Namen angegeben waren, um Jahwe zu preisen {O. zu danken}, dass seine Güte ewiglich währt; und mit ihnen, mit Heman und Jeduthun, waren Trompeten und Zimbeln für die, welche laut spielten, und die Musikinstrumente Gottes; und die Söhne Jeduthuns waren für das Tor. Und das ganze Volk ging hin, ein jeder nach seinem Hause; und David wandte sich, um sein Haus zu segnen {O. zu begrüssen}. Und {2. Sam. 7} es geschah, als David in seinem Hause wohnte, da sprach David zu Nathan, dem Propheten: Siehe, ich wohne in einem Hause von Zedern, und die Lade des Bundes Jahwes wohnt unter Teppichen. Und Nathan sprach zu David: Tue alles, was du im Herzen hast, denn Gott ist mit dir. Und es geschah in selbiger Nacht, da geschah das Wort Gottes zu Nathan also: Gehe hin und sprich zu David, meinem Knechte: So spricht Jahwe: Nicht du sollst mir das Haus zur Wohnung bauen; denn ich habe nicht in einem Hause gewohnt von dem Tage an, da ich Israel heraufgeführt habe, bis auf diesen Tag; sondern ich wanderte {W. ich war} von Zelt zu Zelt und von Wohnung {Dasselbe Wort wie 2. Mose 26,7 usw.} zu Wohnung. Wo immer ich wanderte unter ganz Israel, habe ich zu einem der Richter Israels, dem ich gebot, mein Volk zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum habt ihr mir nicht ein Haus von Zedern gebaut? Und nun sollst du also zu meinem Knechte David sagen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe dich von der Trift genommen, hinter dem Kleinvieh weg, dass du Fürst sein solltest über mein Volk Israel; und ich bin mit dir gewesen überall, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet; und ich habe dir einen Namen gemacht {O. ausgerottet; und ich werde dir einen Namen machen}, gleich dem Namen der Grossen, die auf Erden sind. Und ich werde einen Ort setzen für mein Volk Israel und werde es pflanzen, dass es an seiner Stätte wohne und nicht mehr beunruhigt werde; und die Söhne der Ungerechtigkeit sollen es nicht mehr aufreiben, wie früher und seit den Tagen, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe. Und ich werde alle deine Feinde demütigen; und ich tue dir kund, dass Jahwe dir ein Haus bauen wird. Und es wird geschehen, wenn deine Tage voll sind, dass du zu deinen Vätern hingehst, so werde ich deinen Samen nach dir erwecken {Eig. aufstehen lassen; so auch 2. Sam. 7,12}, der von deinen Söhnen sein wird, und werde sein Königtum befestigen. Der wird mir ein Haus bauen; und ich werde seinen Thron befestigen auf ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein; und ich will meine Güte nicht von ihm weichen lassen, wie ich sie von dem weichen liess, der vor dir war. Und ich will ihm Bestand geben in meinem Hause und in meinem Königreich auf ewig; und sein Thron soll fest sein auf ewig. Nach allen diesen Worten und nach diesem ganzen Gesicht, also redete Nathan zu David. Da ging der König David hinein und setzte sich vor Jahwe nieder und sprach: Wer bin ich, Jahwe Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast? Und dies ist noch ein Geringes gewesen in deinen Augen, o Gott! und du hast auch von dem Hause deines Knechtes geredet in die Ferne hin; und du hast mich angesehen nach der Weise eines hochgestellten Menschen, Jahwe Gott! Was soll David noch weiter zu dir reden von der Ehre an deinem Knechte? Du kennst ja deinen Knecht. Jahwe, um deines Knechtes willen und nach deinem Herzen hast du all dieses Grosse getan, um alle diese grossen Dinge kundzutun. Jahwe, niemand ist dir gleich, und kein Gott ausser dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben. Und wer ist wie dein Volk Israel, die einzige Nation auf Erden, welche {O. und welche Nation gibt es irgend auf Erden wie dein Volk Israel, welches usw.} Gott hingegangen ist, sich zum Volke zu erlösen, um dir einen Namen zu machen, grosse und furchtbare Dinge zu tun, indem du vor deinem Volke, das du aus Ägypten erlöst hast, Nationen vertriebst? Und du hast dir dein Volk Israel zum Volke bestimmt auf ewig; und du, Jahwe, bist ihr Gott {Eig. ihnen zum Gott} geworden. Und nun, Jahwe, das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, möge sich bewähren ewiglich; und tue, wie du geredet hast! Ja, es möge sich bewähren! und dein Name sei gross {O. werde erhoben} auf ewig, dass man spreche: Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, ist Gott für Israel! Und das Haus deines Knechtes David sei fest vor dir. Denn du, mein Gott, hast dem Ohre deines Knechtes eröffnet, dass du ihm ein Haus bauen willst; darum hat dein Knecht sich ein Herz gefasst, vor dir zu beten. Und nun, Jahwe, du bist es, der da Gott ist {S. die Anm. zu 2. Sam. 7,28}, und du hast dieses Gute zu deinem Knechte geredet. Und nun, es hat dir gefallen, das Haus deines Knechtes zu segnen, dass es ewiglich vor dir sei; denn du, Jahwe, hast es gesegnet, und es wird gesegnet sein ewiglich. Und {2. Sam. 8} es geschah hernach, da schlug David die Philister und demütigte sie; und er nahm Gath und seine Tochterstädte aus der Hand der Philister. Und er schlug die Moabiter; und die Moabiter wurden David zu Knechten, welche Geschenke brachten {d.h. tributpflichtig waren}. Und David schlug Hadareser, den König von Zoba, bei Hamath, als er hinzog, um seine Macht am Strome Phrat zu befestigen {Eig. aufzurichten}. Und David nahm von ihm gefangen 1000 Wagen und 7000 Reiter und 20000 Mann Fussvolk; und David lähmte alle Gespanne und liess 100 Gespanne von ihm übrig. Und die Syrer von Damaskus kamen, um Hadareser, dem König von Zoba, zu helfen; und David erschlug unter den Syrern 22000 Mann. Und David legte Besatzungen in das damascenische Syrien; und die Syrer wurden David zu Knechten, welche Geschenke brachten {d.h. tributpflichtig waren}. Und Jahwe half David überall, wohin er zog. Und David nahm die goldenen Schilde, welche den Knechten Hadaresers gehörten, und brachte sie nach Jerusalem. Und aus Tibchad und aus Kun, den Städten Hadaresers, nahm David Erz in grosser Menge; davon machte Salomo das eherne Meer und die Säulen und die ehernen Geräte. Und als Tou, der König von Hamath, hörte, dass David die ganze Heeresmacht Hadaresers, des Königs von Zoba, geschlagen hatte, da sandte er Hadoram, seinen Sohn, zu dem König David, um ihn nach seinem Wohlergehen zu fragen und ihn zu beglückwünschen {W. zu segnen}, darum dass er wider Hadareser gestritten und ihn geschlagen hatte; denn Hadareser war stets im Kriege mit Tou; und er sandte allerlei Geräte von Gold und von Silber und von Erz. Auch diese heiligte der König David dem Jahwe, samt dem Silber und dem Golde, das er von all den Nationen genommen hatte: von den Edomitern und von den Moabitern und von den Kindern Ammon und von den Philistern und von den Amalekitern. Und Abisai, der Sohn der Zeruja, schlug die Edomiter im Salztal, 18000 Mann. Und er legte Besatzungen in Edom, und alle Edomiter wurden David zu Knechten. Und Jahwe half David überall, wohin er zog. Und David regierte über ganz Israel; und er übte Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volke. Und Joab, der Sohn der Zeruja, war über das Heer; und Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Geschichtsschreiber {S. die Anm. zu 2. Sam. 8,16}; und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester; und Schawscha war Schreiber; und Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Kerethiter und die Pelethiter {S. die Anm. zu 2. Sam. 8,18}; und die Söhne Davids waren die ersten zur Seite des Königs. Und {2. Sam. 10} es geschah hernach, da starb Nahas, der König der Kinder Ammon; und sein Sohn ward König an seiner Statt. Und David sprach: Ich will Güte erweisen an Hanun, dem Sohne Nahas', denn sein Vater hat Güte an mir erwiesen. Und David sandte Boten, um ihn wegen seines Vaters zu trösten. Und die Knechte Davids kamen in das Land der Kinder Ammon zu Hanun, um ihn zu trösten. Da sprachen die Fürsten der Kinder Ammon zu Hanun: Ehrt wohl David deinen Vater in deinen Augen, dass er Tröster zu dir gesandt hat? Sind nicht seine Knechte zu dir gekommen, um das Land zu erforschen und es umzukehren und auszukundschaften? Da nahm Hanun die Knechte Davids und liess sie scheren, und ihre Oberkleider zur Hälfte abschneiden bis ans Gesäss {Eig. bis an den Schritt}; und er entliess sie. Und man ging und {And. üb.: und sie zogen fort; und man usw.} berichtete David wegen der Männer. Da sandte er ihnen entgegen, denn die Männer schämten sich sehr {O. waren sehr beschimpft}; und der König liess ihnen sagen: Bleibet in Jericho, bis euer Bart gewachsen ist, dann kommet zurück. Als nun die Kinder Ammon sahen, dass sie sich bei David stinkend gemacht hatten, da sandten Hanun und die Kinder Ammon tausend Talente Silber, um sich aus Mesopotamien {H. Aram-Naharaim} und aus Aram-Maaka und aus Zoba Wagen und Reiter zu dingen. Und sie dingten sich 32000 Wagen, und den König von Maaka mit seinem Volke; und sie kamen und lagerten sich vor Medeba. Und die Kinder Ammon versammelten sich aus ihren Städten und kamen zum Streit. Und als David es hörte, sandte er Joab hin und das ganze Heer, die Helden. Und die Kinder Ammon zogen aus und stellten sich am Eingang der Stadt in Schlachtordnungen auf; und die Könige, die gekommen waren, waren für sich auf dem Felde. Und als Joab sah, dass der Streit {W. das Angesicht des Streites} von vorn und von hinten gegen ihn gerichtet war, da erwählte er von allen Auserlesenen Israels und stellte sich auf, den Syrern gegenüber; und das übrige Volk übergab er der Hand seines Bruders Abisai, und sie stellten sich auf, den Kindern Ammon gegenüber. Und er sprach: Wenn die Syrer mir zu stark sind, so sollst du mir Hilfe leisten; und wenn die Kinder Ammon dir zu stark sind, so will ich dir helfen. Sei stark und lass uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres Gottes! und Jahwe wird tun, was gut ist in seinen Augen. Da rückte Joab und das Volk, das bei ihm war, vor, den Syrern entgegen zum Streit; und sie flohen vor ihm. Und als die Kinder Ammon sahen, dass die Syrer geflohen waren, da flohen auch sie vor seinem Bruder Abisai und zogen sich in die Stadt zurück. Und Joab kam nach Jerusalem. Und als die Syrer sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, da sandten sie Boten hin und liessen die Syrer ausziehen, die jenseit des Stromes waren; und Schophak, der Heeroberste Hadaresers, zog vor ihnen her. Und es wurde David berichtet; da versammelte er ganz Israel und ging über den Jordan und kam wider sie; und er stellte sich wider sie auf. Und David stellte sich in Schlachtordnung auf, den Syrern gegenüber; und sie stritten mit ihm. Und die Syrer flohen vor Israel, und David tötete von den Syrern 7000 Wagenkämpfer {W. Wagen} und 40000 Mann Fussvolk; auch Schophak, den Heerobersten, tötete er. Und als die Knechte Hadaresers sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, da machten sie Frieden mit David und dienten ihm. Und die Syrer wollten den Kindern Ammon nicht mehr helfen. Und {2. Sam. 11,1} es geschah zur Zeit der Rückkehr des Jahres, zur Zeit wann die Könige ausziehen, da führte Joab die Heeresmacht ins Feld und verheerte das Land der Kinder Ammon; und er kam und belagerte Rabba. David aber blieb in Jerusalem. Und {2. Sam. 12,26 usw.} Joab schlug Rabba und riss es nieder. Und David nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupte; und er fand sie ein Talent Gold an Gewicht, und Edelsteine waren daran; und sie kam auf das Haupt Davids. Und die Beute der Stadt brachte er hinaus in grosser Menge. Und das Volk, das darin war, führte er hinaus und zerschnitt sie mit der Säge und mit eisernen Dreschwagen und mit Sägen {Wahrsch. zu l.: Beilen; wie 2. Sam. 12,31}. Und also tat David allen Städten der Kinder Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück. Und {2. Sam. 21,18} es geschah hernach, da entstand ein Streit mit den Philistern zu Geser. Damals erschlug Sibbekai, der Huschathiter, den Sippai, einen von den Söhnen des Rapha; und sie wurden gedemütigt. Und wiederum entstand ein Streit mit den Philistern. Und Elchanan, der Sohn Jairs, erschlug Lachmi, den Bruder {Wahrsch. ist nach 2. Sam. 21,19 zu lesen: Und Elchanan, der Sohn Jairs, der Bethlehemiter, erschlug den Bruder usw.} Goliaths, des Gathiters; und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum. Und wiederum entstand ein Streit zu Gath. Da war ein Mann von grosser Länge, und er hatte je sechs Finger und Zehen, zusammen 24; und auch er war dem Rapha geboren worden. Und er höhnte Israel; und Jonathan, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, erschlug ihn. Diese wurden dem Rapha zu Gath geboren; und sie fielen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte. Und {2. Sam. 24} Satan stand auf wider Israel und reizte David an, Israel zu zählen. Da sprach David zu Joab und zu den Obersten des Volkes: Gehet hin, zählet Israel von Beerseba bis Dan; und berichtet mir, damit ich ihre Zahl wisse. Und Joab sprach: Es möge Jahwe zu seinem Volke, so viele ihrer sind, hundertmal hinzufügen! Sind sie nicht alle, mein Herr König, die Knechte meines Herrn? Warum begehrt mein Herr solches? Warum soll es Israel zur Schuld werden? Aber das Wort des Königs blieb fest gegen Joab. Und Joab zog aus und durchwanderte ganz Israel, und er kam nach Jerusalem zurück. Und Joab gab die Zahl des gemusterten Volkes David an; und es waren in ganz Israel 1110000 Mann, die das Schwert zogen, und in Juda 470000 Mann, die das Schwert zogen. Levi aber und Benjamin musterte er nicht unter ihnen; denn das Wort des Königs war Joab ein Greuel. Und diese Sache war übel in den Augen Gottes, und er schlug Israel. Und David sprach zu Gott: Ich habe sehr gesündigt, dass ich diese Sache getan habe; und nun lass doch die Ungerechtigkeit deines Knechtes vorübergehen, denn ich habe sehr töricht gehandelt! Und Jahwe redete zu Gad, dem Seher Davids, und sprach: Gehe hin und rede zu David und sprich: So spricht Jahwe: Dreierlei lege ich dir vor; wähle dir eines davon, dass ich es dir tue. Und Gad kam zu David und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Wähle {W. Nimm} dir! entweder drei Jahre Hungersnot; oder drei Monate dahingerafft zu werden vor deinen Bedrängern, und dass das Schwert deiner Feinde dich treffe; oder drei Tage das Schwert Jahwes und Pest im Lande, und dass der Engel Jahwes verderbe in allen Grenzen Israels. Und nun siehe zu, was für eine Antwort ich dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat. Und David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst! Möge ich doch in die Hand Jahwes fallen, denn seine Erbarmungen sind sehr gross; aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen! Und Jahwe sandte eine Pest unter Israel; und es fielen von Israel 70000 Mann. Und Jahwe sandte den Engel nach Jerusalem, um es zu verderben. Und als er verderbte, sah es Jahwe, und es reute ihn des Übels; und er sprach zu dem Engel, welcher verderbte: Genug! ziehe jetzt deine Hand ab. Der Engel Jahwes stand aber bei der Tenne Ornans, des Jebusiters. Und als David seine Augen erhob, sah er den Engel Jahwes zwischen der Erde und dem Himmel stehen, sein Schwert gezückt in seiner Hand, ausgestreckt über Jerusalem. Da fielen David und die Ältesten, in Sacktuch gehüllt, auf ihr Angesicht. Und David sprach zu Gott: Bin ich es nicht, der gesagt hat, das Volk zu zählen? Und ich bin es, der gesündigt und sehr übel gehandelt hat; aber diese Schafe {Eig. diese, die Herde}, was haben sie getan? Jahwe, mein Gott, es sei doch deine Hand wider mich und wider das Haus meines Vaters, aber nicht wider dein Volk zur Plage! Und der Engel Jahwes sprach zu Gad, dass er zu David sage, David solle hinaufgehen, um Jahwe einen Altar zu errichten auf der Tenne Ornans, des Jebusiters. Und David ging hinauf, nach dem Worte Gads, das er im Namen Jahwes geredet hatte. Und Ornan wandte sich um und sah den Engel; und seine vier Söhne versteckten sich mit ihm. Ornan aber drosch Weizen. Und David kam zu Ornan; und Ornan blickte hin und sah David, und er ging aus der Tenne hinaus und beugte sich vor David nieder, mit dem Antlitz zur Erde. Und David sprach zu Ornan: Gib mir den Platz der Tenne, dass ich Jahwe einen Altar darauf baue, - um volles Geld gib ihn mir, - dass die Plage von dem Volke abgewehrt werde. Da sprach Ornan zu David: Nimm ihn dir, und mein Herr, der König, tue, was gut ist in seinen Augen; siehe, ich gebe die Rinder zu den Brandopfern, und die Dreschwagen zum Holz, und den Weizen zum Speisopfer: alles das gebe ich. Aber der König David sprach zu Ornan: Nein, sondern kaufen will ich es um volles Geld; denn ich will nicht, was dir gehört, für Jahwe nehmen und umsonst Brandopfer opfern. Und David gab Ornan für den Platz sechshundert Sekel Gold an Gewicht. Und David baute daselbst Jahwe einen Altar und opferte Brandopfer und Friedensopfer; und er rief zu Jahwe, und er antwortete ihm mit Feuer vom Himmel auf dem Altar des Brandopfers. Und Jahwe sprach zu dem Engel, und er steckte sein Schwert wieder in seine Scheide. Zu jener Zeit, als David sah, dass Jahwe ihm auf der Tenne Ornans, des Jebusiters, geantwortet hatte, opferte er daselbst. Die Wohnung Jahwes aber, die Mose in der Wüste gemacht hatte, und der Brandopferaltar waren zu jener Zeit auf der Höhe zu Gibeon. Aber David vermochte nicht vor denselben hinzugehen, um Gott zu suchen; denn er war erschrocken vor dem Schwerte des Engels Jahwes. Und David sprach: Dieses hier soll das Haus Jahwes Gottes sein, und dies der Altar zum Brandopfer für Israel. Und David befahl, dass man die Fremdlinge versammeln solle, die im Lande Israel waren; und er stellte sie an als Steinhauer, um Quadersteine für den Bau des Hauses Gottes zu hauen. Und David bereitete Eisen in Menge für die Nägel zu den Torflügeln und für die Klammern {Eig. Bindestücke}; und Erz in Menge, es war nicht zu wägen; und Zedernholz ohne Zahl; denn die Zidonier und die Tyrer brachten Zedernholz in Menge zu David. Und David sprach: Salomo, mein Sohn, ist noch jung {Eig. ist ein Knabe; so auch Kap. 29,1} und zart; und das Haus, das dem Jahwe zu erbauen ist, soll überaus gross werden, zum Namen und zum Ruhm in allen Ländern {W. für alle Länder}: so will ich denn das Nötige für ihn bereiten. Und so bereitete David Vorrat in Menge vor seinem Tode. Und er rief seinen Sohn Salomo und gebot ihm, Jahwe, dem Gott Israels, ein Haus zu bauen. Und David sprach zu Salomo: Mein Sohn! Ich selbst {Nach and. Lesart:... zu Salomo, seinem Sohne: Ich selbst usw.} hatte in meinem Herzen, dem Namen Jahwes, meines Gottes, ein Haus zu bauen. Aber das Wort Jahwes geschah zu mir, indem er sprach: Du hast Blut in Menge vergossen und grosse Kriege geführt; du sollst meinem Namen kein Haus bauen, denn viel Blut hast du vor mir zur Erde vergossen. Siehe, ein Sohn wird dir geboren werden, der wird ein Mann der Ruhe sein, und ich werde ihm Ruhe schaffen vor allen seinen Feinden ringsum. Denn Salomo {der Friedliche} wird sein Name sein, und Frieden und Ruhe werde ich Israel geben in seinen Tagen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen; und er soll mir Sohn, und ich will ihm Vater sein; und ich werde den Thron seines Königtums über Israel befestigen auf ewig. - Nun, mein Sohn, Jahwe sei mit dir, dass es dir gelinge, und das Haus Jahwes, deines Gottes, bauest, so wie er von dir geredet hat! Nur gebe dir Jahwe Einsicht und Verstand, und er bestelle dich über Israel, und zwar um das Gesetz Jahwes, deines Gottes, zu beobachten! Dann wird es dir gelingen, wenn du darauf achtest, die Satzungen und die Rechte zu tun, welche Jahwe dem Mose für Israel geboten hat. Sei stark und mutig, fürchte dich nicht und erschrick nicht! Und siehe, in meiner Mühsal {O. durch meine Mühe} habe ich für das Haus Jahwes 100000 Talente Gold und 1000000 Talente Silber bereitet; und das Erz und das Eisen ist nicht zu wägen, denn es ist in Menge vorhanden; auch Holz und Steine habe ich bereitet, und du wirst noch mehr hinzufügen. Und Werkleute sind bei dir in Menge: Steinhauer und Arbeiter in Stein und Holz, und allerlei Verständige in allerlei Arbeit; das Gold, das Silber und das Erz und das Eisen ist nicht zu zählen. Mache dich auf und handle; und Jahwe sei mit dir! Und David gebot allen Obersten {Vergl. Kap. 28,1} Israels, seinem Sohne Salomo beizustehen: Ist nicht Jahwe, euer Gott, mit euch, und hat er euch nicht Ruhe geschafft ringsumher? Denn er hat die Bewohner des Landes in meine Hand gegeben, und das Land ist unterjocht vor Jahwe und vor seinem Volke. Richtet nun euer Herz und eure Seele darauf, Jahwe, euren Gott, zu suchen; und machet euch auf und bauet das Heiligtum Jahwes Gottes, dass ihr die Lade des Bundes Jahwes und die Geräte des Heiligtums Gottes in das Haus bringet, welches dem Namen Jahwes gebaut werden soll. Und David war alt und der Tage satt; und er machte Salomo, seinen Sohn, zum König über Israel. Und er versammelte alle Obersten Israels und die Priester und die Leviten. Und die Leviten wurden gezählt von dreissig Jahren an und darüber; und ihre Zahl war, Kopf für Kopf, an Männern 38000. Von diesen, sprach David, sollen 24000 die Aufsicht über das Werk des Hauses Jahwes führen; und 6000 sollen Vorsteher und Richter sein; und 4000 Torhüter; und 4000, welche Jahwe loben {O. lobsingen} mit den Instrumenten, die ich gemacht habe, um zu loben {O. lobsingen}. Und David teilte sie in Abteilungen, nach den Söhnen Levis, nach Gerson, Kehath und Merari. Von den Gersonitern: Ladan und Simei. Die Söhne Ladans: das Haupt, Jechiel, und Setham und Joel, drei. Die Söhne Simeis: Schelomith und Hasiel und Haran, drei. Diese waren die Häupter der Väter von Ladan. Und die Söhne Simeis: Jachath, Sina und Jeghusch und Beria; das waren die Söhne Simeis, vier. Und Jachath war das Haupt, und Sina der zweite; und Jeghusch und Beria hatten nicht viele Söhne, und so bildeten sie ein Vaterhaus, eine Zählung {O. eine Amtsklasse}. Die Söhne Kehaths: Amram, Jizhar, Hebron und Ussiel, vier. Die Söhne Amrams: Aaron und Mose. Und Aaron wurde abgesondert, dass er als hochheilig geheiligt würde, er und seine Söhne auf ewig, um vor Jahwe zu räuchern, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen ewiglich. Und was Mose, den Mann Gottes, betrifft, so wurden seine Söhne nach dem Stamme Levi genannt. Die Söhne Moses: Gersom und Elieser. die Söhne Gersoms: Schebuel, das Haupt. Und die Söhne Eliesers waren: Rechabja, das Haupt; und Elieser hatte keine anderen Söhne; aber die Söhne Rechabjas waren überaus zahlreich. - Die Söhne Jizhars: Schelomith, das Haupt. Die Söhne Hebrons: Jerija, das Haupt; Amarja, der zweite; Jachasiel, der dritte; und Jekamam, der vierte. Die Söhne Ussiels: Micha, das Haupt, und Jischija, der zweite. Die Söhne Meraris: Machli und Musi. Die Söhne Machlis: Eleasar und Kis. Und Eleasar starb, und er hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; und die Söhne Kis', ihre Brüder, nahmen sie zu Weibern. Die Söhne Musis: Machli und Eder und Jeremoth, drei. Das waren die Söhne Levis nach ihren Vaterhäusern, Häupter der Väter, wie sie gemustert wurden nach der Zahl {O. durch Zählung} der Namen, Kopf für Kopf, welche das Werk taten für den Dienst des Hauses Jahwes, von zwanzig Jahren an und darüber. Denn David sprach: Jahwe, der Gott Israels, hat seinem Volke Ruhe geschafft, und er wohnt in Jerusalem auf ewig; so haben auch die Leviten die Wohnung und alle ihre Geräte zu ihrem Dienste nicht mehr zu tragen. Denn nach den letzten Worten Davids wurden von den Söhnen Levis diejenigen von zwanzig Jahren an und darüber gezählt. Denn ihre Stelle war {O. mit Einklammerung des 27. Verses: "Denn ihre Stelle ist usw."; und dementsprechend in V.32: Und sie sollen warten usw.} zur Seite {O. unter der Aufsicht, Leitung} der Söhne Aarons für den Dienst des Hauses Jahwes betreffs der Vorhöfe und der Zellen und der Reinigung alles Heiligen, und betreffs des Werkes des Dienstes des Hauses Gottes: für das Schichtbrot, und für das Feinmehl zum Speisopfer, und für die ungesäuerten Fladen, und für die Pfanne, und für das Eingerührte, und für alles Hohl- und Längenmass; und damit sie Morgen für Morgen hinträten, um Jahwe zu preisen und zu loben, und ebenso am Abend; und um alle Brandopfer dem Jahwe zu opfern an den Sabbaten, an den Neumonden und an den Festen {S. die Anm. zu 3. Mose 23,2}, nach der Zahl, nach der Vorschrift darüber {S. 4. Mose 28}, beständig vor Jahwe. Und sie warteten der Hut des Zeltes der Zusammenkunft und der Hut des Heiligtums, und der Hut der Söhne Aarons, ihrer Brüder {d.h. sie unterstützten ihre Brüder in deren Dienst}, für den Dienst des Hauses Jahwes. Und was die Söhne Aarons betrifft, so waren ihre Abteilungen: Die Söhne Aarons: Nadab und Abihu, Eleasar und Ithamar. Und Nadab und Abihu starben vor ihrem Vater, und sie hatten keine Söhne; und Eleasar und Ithamar übten den Priesterdienst aus. Und David, und Zadok von den Söhnen Eleasars, und Ahimelech von den Söhnen Ithamars teilten sie ab nach ihrem Amte, in ihrem Dienste. Und von den Söhnen Eleasars wurden mehr Familienhäupter {W. Häupter der Männer, d.h. der Familienväter} gefunden, als von den Söhnen Ithamars; und so teilten sie sie so ab: Von den Söhnen Eleasars sechzehn Häupter von Vaterhäusern, und von den Söhnen Ithamars acht Häupter von ihren Vaterhäusern. Und zwar teilten sie sie durch Lose ab, diese wie jene; denn die Obersten des Heiligtums und die Obersten Gottes waren aus den Söhnen Eleasars und aus den Söhnen Ithamars. Und Schemaja, der Sohn Nethaneels, der Schreiber aus Levi, schrieb sie auf in Gegenwart des Königs und der Obersten und Zadoks, des Priesters, und Ahimelechs, des Sohnes Abjathars, und der Häupter der Väter der Priester und der Leviten. Je ein Vaterhaus wurde ausgelost für Eleasar, und je eines wurde ausgelost für Ithamar {Eig. gezogen für Eleasar, und gezogen, gezogen für Ithamar}. Und das erste Los kam heraus für Jehojarib, für Jedaja das zweite, für Harim das dritte, für Seorim das vierte, für Malkija das fünfte, für Mijamin das sechste, für Hakkoz das siebte, für Abija das achte, für Jeschua das neunte, für Schekanja das zehnte, für Eljaschib das elfte, für Jakim das zwölfte, für Huppa das dreizehnte, für Jeschebab das vierzehnte, für Bilga das fünfzehnte, für Immer das sechzehnte, für Hesir das siebzehnte, für Happizez das achtzehnte, für Pethachja das neunzehnte, für Jecheskel das zwanzigste, für Jakin das einundzwanzigste, für Gamul das zweiundzwanzigste, für Delaja das dreiundzwanzigste, für Maasja das vierundzwanzigste. Das war ihre Einteilung zu ihrem Dienst, um in das Haus Jahwes zu kommen nach ihrer Vorschrift, gegeben durch ihren Vater Aaron, so wie Jahwe, der Gott Israels, ihm geboten hatte. Und was die übrigen Söhne Levis betrifft: von den Söhnen Amrams: Schubael; von den Söhnen Schubaels: Jechdeja. - Von Rechabja, von den Söhnen Rechabjas: das Haupt, Jischija. - Von den Jizharitern: Schelomoth; von den Söhnen Schelomoths: Jachath. - Und die Söhne Hebrons {Vergl. Kap. 23,19}: Jerija, das Haupt; Amarja, der zweite; Jachasiel, der dritte; Jekamam, der vierte. - die Söhne Ussiels: Micha; von den Söhnen Michas: Schamir. Der Bruder Michas war Jischija; von den Söhnen Jischijas: Sekarja. - Die Söhne Meraris: Machli und Musi. Die Söhne Jaasijas, seines Sohnes: die Söhne Meraris von Jaasija, seinem Sohne: Schoham und Sakkur und Ibri; von Machli: Eleasar, der hatte aber keine Söhne; von Kis, die Söhne Kis': Jerachmeel; und die Söhne Musis: Machil und Eder und Jerimoth. Das waren die Söhne der Leviten, nach ihren Vaterhäusern. Und auch sie warfen Lose wie ihre Brüder, die Söhne Aarons, in Gegenwart des Königs David und Zadoks und Ahimelechs und der Häupter der Väter der Priester und der Leviten, das Haupt der Väter wie sein geringster Bruder. Und David und die Obersten des Heeres sonderten von den Söhnen Asaphs und Hemans und Jeduthuns solche zum Dienste ab {O. die Söhne ... Jeduthuns zum Dienste ab}, welche weissagten {d.h. sangen, getrieben durch den Geist Gottes} mit Lauten und Harfen und mit Zimbeln. Und es war ihre Zahl, der Männer, die tätig waren {W. der Männer des Werkes} für ihren Dienst: Von den Söhnen Asaphs: Sakkur und Joseph und Nethanja und Ascharela, die Söhne Asaphs, unter der Leitung Asaphs, welcher nach der Anweisung des Königs weissagte. Von Jeduthun, die Söhne Jeduthuns: Gedalja und Zeri und Jesaja, Haschabja und Mattithja, und Simei {S. V.17}, sechs, unter der Leitung ihres Vaters Jeduthun, mit der Laute, welcher weissagte, um Jahwe zu preisen {O. zu danken} und zu loben. Von Heman, die Söhne Hemans: Bukkija und Mattanja, Ussiel, Schebuel und Jerimoth, Hananja, Hanani, Eliatha, Giddalti und Romamti-Eser, Joschbekascha, Mallothi, Hothir, Machasioth. Alle diese waren Söhne Hemans, des Sehers des Königs in den Worten Gottes, um seine Macht zu erheben {W. das Horn zu erhöhen}; und Gott hatte dem Heman vierzehn Söhne und drei Töchter gegeben. - Alle diese waren unter der Leitung ihrer Väter, Asaph und Jeduthun und Heman, beim Gesange im Hause Jahwes, mit Zimbeln, Harfen und Lauten, zum Dienste des Hauses Gottes, nach der Anweisung des Königs. Und es war ihre Zahl mit ihren Brüdern, die im Gesange Jahwes {Eig. dem, oder für Jahwe} geübt waren: aller Kundigen 288. Und sie warfen Lose über ihr Amt, der Kleine wie der Grosse, der Kundige mit dem Lehrling. Und das erste Los kam heraus für Asaph, für Joseph; für Gedalja das zweite: er und seine Brüder und seine Söhne waren zwölf; das dritte für Sakkur: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das vierte für Jizri: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das fünfte für Nathanja: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das sechste für Bukkija: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das siebte für Jescharela: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das achte für Jesaja: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das neunte für Mattanja: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das zehnte für Simei: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das elfte für Asarel: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das zwölfte für Haschabja: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das dreizehnte für Schubael: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das vierzehnte für Mattithja: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das fünfzehnte für Jeremoth: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das sechzehnte für Hananja: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das siebzehnte für Joschbekascha: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das achtzehnte für Hanani: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das neunzehnte für Mallothi: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das zwanzigste für Eliatha: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das einundzwanzigste für Hothir: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das zweiundzwanzigste für Giddalti: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das dreiundzwanzigste für Machasioth: seine Söhne und seine Brüder, zwölf; das vierundzwanzigste für Romamti-Eser: seine Söhne und seine Brüder, zwölf. Die Abteilungen der Torhüter: von den Korhitern: Meschelemja, der Sohn Kores, von den Söhnen Asaphs; und Meschelemja hatte Söhne: Sekarja, der Erstgeborene; Jediael, der zweite; Sebadja, der dritte; Jathniel, der vierte; Elam, der fünfte; Jochanan, der sechste; Eljehoenai, der siebte. - Und Obed-Edom hatte Söhne: Schemaja, der Erstgeborene; Josabad, der zweite; Joach, der dritte; und Sakar, der vierte; und Nethaneel, der fünfte; Ammiel, der sechste: Issaschar, der siebte; Peullethai, der achte; denn Gott hatte ihn gesegnet. - Und Schemaja, seinem Sohne, wurden Söhne geboren, welche in dem Hause ihres Vaters herrschten, denn sie waren tapfere {O. tüchtige, wie V.31} Männer. Die Söhne Schemajas: Othni und Rephael und Obed, Elsabad und seine Brüder, wackere Männer, Elihu und Semakja. Alle diese von den Söhnen Obed-Edoms, sie und ihre Söhne und ihre Brüder, waren wackere Männer, fähig zum Dienste, 62 von Obed-Edom. - Und Meschelemja hatte Söhne und Brüder, wackere Männer, achtzehn. - Und Hosa, von den Söhnen Meraris, hatte Söhne: Schimri, das Haupt (obwohl er nicht der Erstgeborene war, setzte sein Vater ihn doch zum Haupte); Hilkija, der zweite; Tebalja, der dritte; Sekarja, der vierte. Aller Söhne und Brüder Hosas waren dreizehn. Diese Abteilungen der Torhüter, nach den Häuptern {O. die Häupter} der Männer, hatten die Wachen gleich ihren Brüdern, um in dem Hause Jahwes zu dienen. Und sie warfen Lose, der Kleine wie der Grosse, nach ihren Vaterhäusern, für jedes Tor. Und für Schelemja fiel das Los gegen Osten. Und sie warfen Lose für seinen Sohn Sekarja, der ein verständiger Ratgeber war; und sein Los kam heraus gegen Norden. Für Obed-Edom gegen Süden; und seinen Söhnen fiel das Vorratshaus {And. üb.: die Vorratshäuser; so auch V.17} zu. Für Schuppim und für Hosa gegen Westen, bei dem Tore Schalleketh, an der aufsteigenden Strasse, Wache gegen Wache. Gegen Osten waren sechs Leviten; gegen Norden täglich vier; gegen Süden täglich vier; und an dem Vorratshause je zwei; an dem Parbar {S. die Anm. zu 2. Kön. 23,11} gegen Westen: vier an der Strasse, zwei an dem Parbar. Das sind die Abteilungen der Torhüter von den Söhnen der Korhiter und von den Söhnen Meraris. Und die Leviten: Achija war {And. l.: Und die Leviten, ihre Brüder, waren} über die Schätze des Hauses Gottes und über die Schätze der geheiligten Dinge. - Die Söhne Ladans, die Söhne der Gersoniter von Ladan, die Häupter der Väter von Ladan, dem Gersoniter, die Jechieliter, die Söhne der Jechieliter: Setham und sein Bruder Joel, waren über die Schätze des Hauses Jahwes. - Was die Amramiter, die Jizhariter, die Hebroniter, die Ussieliter betrifft, so war Schebuel, der Sohn Gersoms, des Sohnes Moses, Oberaufseher über die Schätze. - Und seine Brüder, von Elieser: dessen Sohn Rechabja, und dessen Sohn Jesaja, und dessen Sohn Joram, und dessen Sohn Sikri, und dessen Sohn Schelomith. Dieser Schelomith und seine Brüder waren über alle Schätze der geheiligten Dinge, welche der König David und die Häupter der Väter, die Obersten über tausend und über hundert, und die Obersten des Heeres geheiligt {O. geweiht} hatten; von den Kriegen und von der Beute hatten sie sie geheiligt {O. geweiht} zur Unterhaltung des Hauses Jahwes; und über alles, was Samuel, der Seher, und Saul, der Sohn Kis', und Abner, der Sohn Ners, und Joab, der Sohn der Zeruja, geheiligt hatten. Alles Geheiligte stand unter der Aufsicht {W. war unter der Hand} Schelomiths und seiner Brüder. - Von den Jizharitern waren Kenanja und seine Söhne für die äusseren Geschäfte über Israel, als Vorsteher und Richter. - Von den Hebronitern waren Haschabja und seine Brüder, wackere Männer, 1700, zur Aufsicht über Israel diesseit des Jordan gegen Abend, für alle Angelegenheiten Jahwes und für den Dienst des Königs. - Von den Hebronitern war Jerija das Haupt, von den Hebronitern, nach ihren Geschlechtern, nach den Vätern (im vierzigsten Jahre der Regierung Davids forschte man nach ihnen, und es fanden sich unter ihnen tüchtige Männer zu Jaser-Gilead); und seine Brüder, wackere Männer, waren 2700, Häupter der Väter. Und der König David bestellte sie über die Rubeniter und die Gaditer und den halben Stamm Manasse, für alle Angelegenheiten Gottes und für die Angelegenheiten des Königs. Und die Kinder Israel, nach ihrer Zahl, die Häupter der Väter und die Obersten über tausend und über hundert, und ihre Vorsteher, die dem König dienten in allen Angelegenheiten der Abteilungen, der antretenden und der abtretenden, Monat für Monat, für alle Monate des Jahres; eine jede Abteilung zählte 24000 Mann. Über die erste Abteilung für den ersten Monat war Jaschobam, der Sohn Sabdiels; und in seiner Abteilung waren 24000. Er war von den Söhnen des Perez, das Haupt aller Heerobersten für den ersten Monat. Und über die Abteilung des zweiten Monats war Dodai, der Achochiter {Vergl. 2. Sam. 23,9; und hier Kap. 11,12}; und von seiner Abteilung war Mikloth Oberaufseher {O. Fürst}; und in seiner Abteilung waren 24000. Der Oberste des dritten Heeres für den dritten Monat war Benaja, der Sohn Jojadas, des Krondieners {O. des Priesters}, als Haupt; und in seiner Abteilung waren 24000. Dieser Benaja war ein Held unter den Dreissig und über die Dreissig; und von seiner Abteilung war Ammisabad, sein Sohn, Oberaufseher. Der vierte für den vierten Monat war Asael, der Bruder Joabs, und Sebadja, sein Sohn, nach ihm; und in seiner Abteilung waren 24000. der fünfte für den fünften Monat war der Oberste Schamhuth, der Jisrachiter; und in seiner Abteilung waren 24000. Der sechste für den sechsten Monat war Ira, der Sohn Ikkesch', der Tekoiter; und in seiner Abteilung waren 24000. Der siebte für den siebten Monat war Helez, der Peloniter, von den Kindern Ephraim; und in seiner Abteilung waren 24000. Der achte für den achten Monat war Sibbekai, der Huschathiter, von den Sarchitern; und in seiner Abteilung waren 24000. Der neunte für den neunten Monat war Abieser, der Anathothiter, von den Benjaminitern; und in seiner Abteilung waren 24000. Der zehnte für den zehnten Monat war Maharai, der Netophathiter, von den Sarchitern; und in seiner Abteilung waren 24000. Der elfte für den elften Monat war Benaja, der Pirhathoniter, von den Kindern Ephraim; und in seiner Abteilung waren 24000. der zwölfte für den zwölften Monat war Heldai, der Netophathiter, von Othniel; und in seiner Abteilung waren 24000. Und über die Stämme Israels: Der Fürst der Rubeniter war Elieser, der Sohn Sikris; der Simeoniter, Schephatja, der Sohn Maakas; von Levi, Haschabja, der Sohn Kemuels; von Aaron, Zadok; von Juda, Elihu, von den Brüdern Davids; von Issaschar, Omri, der Sohn Michaels; von Sebulon, Jischmaja, der Sohn Obadjas; von Naphtali, Jerimoth, der Sohn Asriels; von den Kindern Ephraim, Hosea, der Sohn Asasjas; von dem halben Stamme Manasse, Joel, der Sohn Pedajas; von der Hälfte des Manasse in Gilead, Iddo, der Sohn Sekarjas; von Benjamin, Jaasiel, der Sohn Abners; von Dan, Asarel, der Sohn Jerochams. Das sind die Obersten der Stämme Israels. Und David nahm ihre Zahl von zwanzig Jahren an und darunter nicht auf; denn Jahwe hatte gesagt, dass er Israel mehren würde wie die Sterne des Himmels. Joab, der Sohn der Zeruja, hatte zu zählen begonnen, aber nicht vollendet; und es kam deshalb ein Zorn über Israel; und so wurde die Zahl in die Aufzählung der Jahrbücher des Königs David nicht aufgenommen. Und über die Schätze {O. die Vorräte} des Königs war Asmaweth, der Sohn Adiels. Und über die Vorräte auf dem Felde, in den Städten und in den Dörfern und in den Türmen, war Jonathan, der Sohn Ussijas. Und über die Feldarbeiter beim Landbau: Esri, der Sohn Kelubs. Und über die Weinberge: Simei, der Ramathiter; und über den Ertrag der Weinberge, über die Weinvorräte {W. und über das was in den Weinbergen an Weinvorräten war}: Sabdi, der Schiphmiter. Und über die Olivenbäume und die Sykomoren, welche in der Niederung {S. die Anm. zu 5. Mose 1,7} waren: Baal-Hanan, der Gederiter; und über die Ölvorräte: Joas. Und über die Rinder, die in Saron weideten: Schitrai, der Saroniter; und über die Rinder in den Niederungen: Schaphat, der Sohn Adlais; und über die Kamele: Obil, der Ismaeliter; und über die Eselinnen: Jechdeja, der Meronothiter; und über das Kleinvieh: Jasis, der Hageriter. Alle diese waren Aufseher über die Habe des Königs David. Und Jonathan, der Oheim {O. Vetter} Davids, war Rat; er war ein einsichtiger Mann und ein Schriftgelehrter. Und Jechiel, der Sohn Hakmonis, war bei den Söhnen des Königs. Und Ahitophel war Rat des Königs; und Husai, der Arkiter, war Freund des Königs; und nach Ahitophel war Jojada, der Sohn Benajas, und Abjathar {O. waren Jojada... und Abjathar Räte des Königs}. Und Joab war Heeroberster des Königs. Und David versammelte alle Obersten Israels, die Obersten der Stämme und die Obersten der Abteilungen, welche dem König dienten, und die Obersten über tausend und die Obersten über hundert, und die Aufseher über alle Habe und alles Besitztum des Königs und seiner Söhne, samt den Kämmerern und den Helden und allen tapferen Männern, nach Jerusalem. Und der König David erhob sich auf seine Füsse und sprach: Höret mich, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte in meinem Herzen, ein Haus der Ruhe zu bauen für die Lade des Bundes Jahwes und für den Schemel der Füsse unseres Gottes; und ich schickte mich an zu bauen. Aber Gott sprach zu mir: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn du bist ein Kriegsmann und hast Blut vergossen. Und Jahwe, der Gott Israels, hat mich aus dem ganzen Hause meines Vaters erwählt, um König zu sein über Israel ewiglich; denn Juda hat er zum Fürsten erwählt, und im Hause Juda das Haus meines Vaters, und unter den Söhnen meines Vaters hat er an mir Wohlgefallen gehabt, mich zum König zu machen über ganz Israel; und von allen meinen Söhnen (denn Jahwe hat mir viele Söhne gegeben) hat er meinen Sohn Salomo erwählt, um auf dem Throne des Königtums Jahwes über Israel zu sitzen. Und er sprach zu mir: Salomo, dein Sohn, er soll mein Haus und meine Höfe bauen; denn ich habe ihn mir zum Sohne erwählt, und ich will ihm Vater sein. Und ich werde sein Königreich befestigen auf ewig, wenn er fest daran halten wird, meine Gebote und meine Rechte zu tun, wie es an diesem Tage ist. Und nun, vor den Augen von ganz Israel, der Versammlung Jahwes, und vor den Ohren unseres Gottes: Beobachtet und suchet alle Gebote Jahwes, eures Gottes, auf dass ihr dieses gute Land besitzet und es euren Söhnen nach euch vererbet auf ewig. Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ungeteiltem Herzen und mit williger Seele! Denn Jahwe erforscht alle Herzen, und alles Gebilde der Gedanken kennt er. Wenn du ihn suchst, wird er sich von dir finden lassen; wenn du ihn aber verlässest, wird er dich verwerfen auf ewig. Sieh nun, dass Jahwe dich erwählt hat {O. Sieh nun zu, denn Jahwe hat dich erwählt}, ihm ein Haus zu bauen zum Heiligtum; sei stark und handle! Und David gab seinem Sohne Salomo das Muster der Halle des Tempels und seiner {W. seine usw.} Häuser und seiner Schatzkammern und seiner Obergemächer und seiner inneren Gemächer und des Hauses des Sühndeckels {Vergl. 2. Chron. 3,8; und die Anm. zu 2. Mose 25,17}; und das Muster von allem, was durch den Geist in ihm war: betreffs der Höfe des Hauses Jahwes und aller Zellen ringsum; betreffs der Schatzkammern des Hauses Gottes und der Schatzkammern der geheiligten Dinge; und betreffs der Abteilungen der Priester und der Leviten und aller Dienstverrichtungen im Hause Jahwes; und betreffs aller Geräte des Dienstes im Hause Jahwes; betreffs des Goldes nach dem Goldgewicht für alle Geräte eines jeden Dienstes; und betreffs aller silbernen Geräte nach dem Gewicht, für alle Geräte eines jeden Dienstes. Und er gab das Gewicht an für die goldenen Leuchter und für ihre goldenen Lampen, nach dem Gewicht eines jeden Leuchters und seiner Lampen; und für die silbernen Leuchter nach dem Gewicht eines Leuchters und seiner Lampen, je nach dem Dienst eines jeden Leuchters; und das Gold-Gewicht für die Tische der Schichtbrote, für jeden Tisch; und das Silber für die silbernen Tische; und die Gabeln und die Sprengschalen und die Kannen von reinem Golde; und das Gewicht für die goldenen Becher, nach dem Gewicht eines jeden Bechers, und für die silbernen Becher, nach dem Gewicht eines jeden Bechers; und für den Räucheraltar von geläutertem Golde, nach dem Gewicht; und das Muster des Wagens der Cherubim von Gold, welche die Flügel ausbreiten und die Lade des Bundes Jahwes überdecken. - Über dies alles, über alle Werke des Musters, sprach David, hat er mich durch Schrift unterwiesen, dadurch, dass die Hand Jahwes auf mir war. Und David sprach zu seinem Sohne Salomo: Sei stark und mutig und handle; fürchte dich nicht und erschrick nicht! denn Jahwe Gott, mein Gott, wird mit dir sein: er wird dich nicht versäumen und dich nicht verlassen, bis alles Werk zum Dienste des Hauses Jahwes vollendet ist. Und siehe, da sind die Abteilungen der Priester und der Leviten für den ganzen Dienst des Hauses Gottes; und bei dir sind in allem Werke solche, die bereitwillig und geschickt sind zu jedem Dienste {Eig. allerlei Bereitwillige in Weisheit zu jeder Arbeit}, und die Obersten und das ganze Volk zu allen deinen Anordnungen {W. allen deinen Worten (Befehlen) gemäss}. Und der König David sprach zu der ganzen Versammlung: Salomo, mein Sohn, der einzige, den Gott erwählt hat, ist noch jung und zart; das Werk aber ist gross, denn nicht für einen Menschen ist dieser Palast, sondern für Jahwe Gott. Und mit all meiner Kraft habe ich für das Haus meines Gottes bereitet: das Gold zu dem goldenen, und das Silber zu dem silbernen, und das Erz zu dem ehernen, das Eisen zu dem eisernen, und das Holz zu dem hölzernen Geräte; Onyxsteine und Steine zum Einsetzen, Steine zur Verzierung {Viell. dunkle Steine zu Einfassungen an den Mauern} und buntfarbig, und allerlei kostbare Steine, und weisse Marmorsteine in Menge. Und überdies, weil ich Wohlgefallen habe an dem Hause meines Gottes, habe ich, was ich als eigenes Gut an Gold und Silber besitze, für das Haus meines Gottes gegeben, zu alledem hinzu, was ich für das Haus des Heiligtums bereitet habe: 3000 Talente Gold von Gold aus Ophir, und 7000 Talente geläutertes Silber, zum Überziehen der Wände der Häuser; Gold zu dem goldenen und Silber zu dem silbernen Geräte, und zu allem Werke von Künstlerhand. Wer ist nun bereitwillig, heute seine Hand für Jahwe zu füllen? Und die Obersten der Väter und die Obersten der Stämme Israels, und die Obersten über tausend und über hundert, und die Obersten über die Geschäfte des Königs zeigten sich bereitwillig {O. gaben sich bereitwillig; so auch V.9. 17}; und sie gaben für die Arbeit des Hauses Gottes 5000 Talente Gold und 10000 Dariken {eine persische Münze, im ungefähren Wert von 20 Mark}, und 10000 Talente Silber, und 18000 Talente Erz, und 100000 Talente Eisen. Und bei welchem sich Edelsteine vorfanden, die gaben sie zum Schatze des Hauses Jahwes in die Hand Jechiels, des Gersoniters. Und das Volk freute sich über ihre Bereitwilligkeit, denn mit ungeteiltem Herzen zeigten sie sich bereitwillig für Jahwe; und auch der König David freute sich mit grosser Freude. Und David pries Jahwe vor den Augen der ganzen Versammlung, und David sprach: Gepriesen seiest du, Jahwe, Gott unseres Vaters Israel, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Dein, Jahwe, ist die Grösse und die Stärke und der Ruhm {O. die Herrlichkeit} und der Glanz und die Pracht {O. die Hoheit, Majestät}; denn alles im Himmel und auf Erden ist dein. Dein, Jahwe, ist das Königreich, und du bist über alles erhaben als Haupt; und Reichtum und Ehre {O. Herrlichkeit} kommen von dir, und du bist Herrscher über alles; und in deiner Hand sind Macht und Stärke, und in deiner Hand ist es, alles gross und stark zu machen. Und nun, unser Gott, wir preisen dich, und wir rühmen deinen herrlichen Namen. Denn wer bin ich, und was ist mein Volk, dass wir vermöchten, auf solche Weise freigebig {O. bereitwillig} zu sein? Denn von dir kommt alles, und aus deiner Hand haben wir dir gegeben. Denn wir sind Fremdlinge vor dir und Beisassen, wie alle unsere Väter; wie ein Schatten sind unsere Tage auf Erden, und keine Hoffnung ist da, hienieden zu bleiben. Jahwe, unser Gott, alle diese Menge, die wir bereitet haben, um dir ein Haus zu bauen für deinen heiligen Namen, von deiner Hand ist sie, und das alles ist dein. Und ich weiss, mein Gott, dass du das Herz prüfst und Wohlgefallen hast an Aufrichtigkeit: Ich nun, in Aufrichtigkeit meines Herzens habe ich alles dieses bereitwillig gegeben; und ich habe jetzt mit Freuden gesehen, dass dein Volk, welches sich hier befindet, dir bereitwillig gegeben hat. Jahwe, Gott unserer Väter Abraham, Isaak und Israel, bewahre dieses ewiglich als Gebilde der Gedanken des Herzens deines Volkes, und richte ihr Herz zu dir! Und meinem Sohne Salomo gib ein ungeteiltes Herz, deine Gebote, deine Zeugnisse und deine Satzungen zu beobachten, und alles zu tun und den Palast zu bauen, den ich vorbereitet habe. Und David sprach zu der ganzen Versammlung: Preiset doch Jahwe, euren Gott! Und die ganze Versammlung pries Jahwe, den Gott ihrer Väter; und sie neigten sich und beugten sich nieder vor Jahwe und vor dem König. Und am nächstfolgenden Tage opferten sie Schlachtopfer dem Jahwe, und opferten Brandopfer dem Jahwe: tausend Farren, tausend Widder, tausend Schafe, und ihre Trankopfer, und Schlachtopfer in Menge für ganz Israel. Und sie assen und tranken vor Jahwe an selbigem Tage mit grosser Freude; und sie machten Salomo, den Sohn Davids, zum zweiten Male zum König und salbten ihn Jahwe zum Fürsten, und salbten Zadok zum Priester. Und so setzte sich Salomo auf den Thron Jahwes als König an seines Vaters David Statt, und er hatte Gedeihen; und ganz Israel gehorchte ihm. Und alle Fürsten und die Helden, und auch alle Söhne des Königs David unterwarfen dich dem König Salomo. Und Jahwe machte Salomo überaus gross vor den Augen von ganz Israel; und er gab ihm eine königliche Pracht, wie sie vor ihm auf keinem König über Israel gewesen war. So regierte David, der Sohn Isais, über ganz Israel. Und die Tage, die er über ganz Israel regierte, waren vierzig Jahre; zu Hebron regierte er sieben Jahre, und zu Jerusalem regierte er 33 Jahre. Und er starb in gutem Alter, satt an Tagen, Reichtum und Ehre. Und Salomo, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und die Geschichte {Eig. die Handlungen, Begebenheiten} des Königs David, die erste und die letzte, siehe, sie ist geschrieben in der Geschichte {Eig. die Handlungen, Begebenheiten} Samuels, des Sehers, und in der Geschichte Nathans, des Propheten, und in der Geschichte Gads, des Schauers; nebst seiner ganzen Regierung und seiner Macht, und den Zeiten, die über ihn und über Israel und über alle Königreiche der Länder ergangen sind.
Und Salomo, der Sohn Davids, erstarkte in seinem Königreich; und Jahwe, sein Gott, war mit ihm und machte ihn überaus gross. Und Salomo redete zu ganz Israel, zu den Obersten über tausend und über hundert, und zu den Richtern und zu allen Fürsten von ganz Israel, den Häuptern der Väter {d.h. den Stamm- oder Familienhäuptern}; und sie gingen, Salomo und die ganze Versammlung mit ihm, nach der Höhe, die zu Gibeon war {1. Kön. 3,4}; denn dort war das Zelt der Zusammenkunft Gottes, welches Mose, der Knecht Jahwes, in der Wüste gemacht hatte. Jedoch die Lade Gottes hatte David von Kirjath-Jearim heraufgebracht an den Ort, welchen David für sie bereitet hatte; denn er hatte ihr zu Jerusalem ein Zelt aufgeschlagen. Und der eherne Altar, den Bezaleel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, gemacht hatte, war daselbst vor der Wohnung Jahwes; und Salomo und die Versammlung besuchten ihn. Und Salomo opferte daselbst vor Jahwe auf dem ehernen Altar, der bei dem Zelte der Zusammenkunft war; und er opferte auf demselben tausend Brandopfer. In {1. Kön. 3,5 usw.} selbiger Nacht erschien Gott dem Salomo und sprach zu ihm: Bitte, was ich dir geben soll. Und Salomo sprach zu Gott: Du hast ja an David, meinem Vater, grosse Güte erwiesen, und du hast mich zum König gemacht an seiner Statt: nun möge sich, Jahwe Gott, dein Wort bewähren, das du zu meinem Vater David geredet hast {W. dein Wort an meinen Vater David}! Denn du hast mich zum König gemacht über ein Volk, das zahlreich ist wie der Staub der Erde. Gib mir nun Weisheit und Erkenntnis dass ich vor diesem Volke aus- und eingehen möge; denn wer könnte dieses dein grosses Volk richten? - Und Gott sprach zu Salomo: Weil dieses in deinem Herzen gewesen ist, und du nicht gebeten hast um Reichtum, Güter und Ehre {O. Herrlichkeit}, und um das Leben derer, die dich hassen, und auch nicht um viele Tage gebeten, sondern dir Weisheit und Erkenntnis erbeten hast, damit du mein Volk richten mögest, über welches ich dich zum König gemacht habe: so sind dir Weisheit und Erkenntnis gegeben; und Reichtum und Güter und Ehre will ich dir geben, dergleichen die Könige, die vor dir gewesen sind, nicht gehabt haben, und dergleichen keiner nach dir haben wird. Und Salomo kam von der Höhe, die zu Gibeon war, von {Eig. von her} dem Zelte der Zusammenkunft nach Jerusalem. Und er regierte über Israel. Und {1. Kön. 10,26} Salomo brachte Wagen und Reiter zusammen, und er hatte 1400 Wagen und 12000 Reiter; und er verlegte sie in die Wagenstädte und zu dem König nach Jerusalem. Und der König machte das Silber und das Gold in Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern machte er den Sykomoren gleich, die in der Niederung {S. die Anm. zu 5. Mose 1,7} sind, an Menge. Und die Ausfuhr der Rosse für Salomo geschah aus Ägypten; und ein Zug Handelsleute des Königs holte einen Zug um Geld {S. die Anm. zu 1. Kön. 10,28}. Und sie brachten herauf und führten aus Ägypten einen Wagen aus um 600 Sekel Silber, und ein Ross um 150. Und also führte man für alle Könige der Hethiter und für die Könige von Syrien durch ihre Hand aus {S. die Anm. zu 1. Kön. 10,29}. Und {1. Kön. 5} Salomo gedachte, dem Namen Jahwes ein Haus zu bauen und ein Haus für sein Königtum. Und Salomo zählte 70000 Lastträger ab, und 80000 Steinhauer im Gebirge, und 3600 Aufseher über dieselben. Und Salomo sandte zu Huram, dem König von Tyrus, und liess ihm sagen: So wie du meinem Vater David getan und ihm Zedern gesandt hast, dass er sich ein Haus baue, um darin zu wohnen, so tue auch mir. Siehe, ich will dem Namen Jahwes, meines Gottes, ein Haus bauen, um es ihm zu heiligen, wohlriechendes Räucherwerk vor ihm zu räuchern, und um das beständige Schichtbrot zuzurichten und Brandopfer morgens und abends zu opfern, an den Sabbaten und an den Neumonden und an den Festen {S. die Anm. zu 3. Mose 23,2; so auch Kap. 30,22; 31,3} Jahwes, unseres Gottes; ewiglich liegt dies Israel ob. Und das Haus, das ich bauen will, soll gross sein; denn unser Gott ist grösser als alle Götter. Aber wer vermöchte ihm ein Haus zu bauen? denn die Himmel und der Himmel Himmel können ihn nicht fassen. Und wer bin ich, dass ich ihm ein Haus bauen sollte, es sei denn, um vor ihm zu räuchern? Und nun sende mir einen Mann, der zu arbeiten versteht in Gold und in Silber, und in Erz und in Eisen, und in rotem Purpur und Karmesin und blauem Purpur, und kundig ist, Schnitzarbeit zu machen, nebst den Kunstverständigen, die bei mir in Juda und in Jerusalem sind, die mein Vater David bestellt hat. Und sende mir Zedern-, Zypressen- und Sandelholz vom Libanon; denn ich weiss, dass deine Knechte das Holz des Libanon zu hauen verstehen; und siehe, meine Knechte sollen mit deinen Knechten sein. Und man möge mir Holz bereiten in Menge; denn das Haus, das ich bauen will, soll gross und ausserordentlich sein. Und siehe, ich werde deinen Knechten, den Holzhauern, die das Holz fällen, ausgeschlagenen Weizen {Wahrsch. ist nach 1. Kön. 5,11 zu lesen: Weizen zur Nahrung} geben, 20000 Kor {ein Kor = 10 Epha, ungefähr zweieinhalb Hektoliter}, und 20000 Kor Gerste, und 20000 Bath Wein, und 20000 Bath Öl. Und Huram, der König von Tyrus, antwortete schriftlich und sandte an Salomo folgende Botschaft: Weil Jahwe sein Volk liebt, hat er dich zum König über sie gesetzt. Und Huram sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der Himmel und Erde gemacht hat, dass er dem König David einen weisen Sohn gegeben, voll Einsicht und Verstand, der Jahwe ein Haus bauen will und ein Haus für sein Königtum! Und nun sende ich einen kunstverständigen, einsichtsvollen Mann, Huram-Abi {S. 1. Kön. 7,13}, den Sohn eines Weibes von den Töchtern Dans {Vergl. die Anm. zu 1. Kön. 7,14}, und dessen Vater ein Tyrer war, der zu arbeiten weiss in Gold und Silber, in Erz, in Eisen, in Steinen und in Holz, in rotem Purpur, in blauem Purpur und in Byssus und in Karmesin, und allerlei Schnitzarbeit zu machen, und allerlei Kunstwerk zu ersinnen, das ihm aufgegeben wird, nebst deinen Kunstverständigen und den Kunstverständigen meines Herrn David, deines Vaters. Und nun, den Weizen und die Gerste, das Öl und den Wein, wovon mein Herr gesprochen hat, möge er seinen Knechten senden. Wir aber werden Holz hauen vom Libanon nach all deinem Bedarf, und werden es dir als Flösse auf dem Meere nach Japho {O. nach dem Meere von Japho (Joppe), wie Esra 3,7} bringen; und du magst es nach Jerusalem hinaufschaffen. Und Salomo zählte alle Fremdlinge, die im Lande Israel waren, nach der Zählung, welche sein Vater David von ihnen gemacht hatte; und es fanden sich 153600. Und er machte aus ihnen 70000 zu Lastträgern, und 80000 zu Steinhauern im Gebirge, und 3600 zu Aufsehern, um das Volk zur Arbeit anzuhalten. Und {1. Kön. 6} Salomo fing an, das Haus Jahwes zu bauen in Jerusalem, auf dem Berge Morija, wo er seinem Vater David erschienen war {Vergl. 2. Sam. 24,15}, an dem Orte, den David bereitet hatte, auf der Tenne Ornans, des Jebusiters. Und er fing an zu bauen im zweiten Monat, am zweiten {Viell. sind die Worte "am zweiten" eingeschoben} Tage, im vierten Jahre seiner Regierung. Und dies war die Grundlage, welche Salomo zum Bau des Hauses Gottes legte: die Länge, nach dem früheren {d.h. dem mosaischen} Ellenmass, sechzig Ellen, und die Breite zwanzig Ellen. - Und die Halle, welche der Länge nach vor der Breite des Hauses war, zwanzig Ellen, und die Höhe120 {Der hebr. Text ist unklar und sehr wahrsch. fehlerhaft}; und er überzog sie inwendig mit reinem Golde. Und das grosse Haus {d.i. das Heilige} bekleidete er mit Zypressenholz, und bekleidete es mit gutem Golde; und er brachte Palmen und Ketten darauf an. Und er überzog das Haus mit kostbaren Steinen zum Schmuck; das Gold aber war Gold von Parwaim. Und er bekleidete das Haus, die Balken der Decke, die Schwellen und seine Wände und seine Türflügel mit Gold; und er schnitzte Cherubim ein an den Wänden. Und er machte das Haus des Allerheiligsten. Seine Länge, vor der Breite des Hauses her, war zwanzig Ellen, und seine Breite zwanzig Ellen; und er bekleidete es mit gutem Golde, an sechshundert Talente. Und das Gewicht der Nägel war an fünfzig Sekel Gold. Auch die Obergemächer bekleidete er mit Gold. Und er machte im Hause des Allerheiligsten zwei Cherubim, ein Werk von Bildhauerarbeit; und man überzog sie mit Gold. Und die Flügel der Cherubim, - ihre Länge war zwanzig Ellen: der Flügel des einen, von fünf Ellen, rührte an die Wand des Hauses; und der andere Flügel, von fünf Ellen, rührte an den Flügel des anderen Cherubs; und der Flügel des anderen Cherubs, von fünf Ellen, rührte an die Wand des Hauses; und der andere Flügel, von fünf Ellen, stiess an den Flügel des einen Cherubs. Die Flügel dieser Cherubim massen ausgebreitet zwanzig Ellen; und sie selbst standen auf ihren Füssen, und ihre Angesichter waren dem Hause zugewandt. Und er machte den Vorhang von blauem und rotem Purpur und Karmesin und Byssus, und brachte Cherubim darauf an. Und {1. Kön. 7,15} er machte vor dem Hause zwei Säulen, 35 Ellen die Länge; und das Kapitäl, das auf ihrer Spitze war, mass fünf Ellen. Und er machte Ketten im Sprachorte {Wahrsch. ein Textfehler. Viell. ist zu l.: Ketten an dem Netzwerk; vergl. Kap. 4,13} und tat sie an die Spitze der Säulen; und er machte hundert Granatäpfel und tat sie an die Ketten. Und er richtete die Säulen vor dem Tempel auf, eine zur Rechten und eine zur Linken; und er gab der rechten den Namen Jakin {Er wird feststellen, befestigen}, und der linken den Namen Boas {In ihm ist Stärke}. Und er machte einen ehernen Altar: zwanzig Ellen seine Länge, und zwanzig Ellen seine Breite, und zehn Ellen seine Höhe. Und {1. Kön. 7,23 usw.} er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem einen Rande bis zu seinem anderen Rande, gerundet ringsum, und fünf Ellen seine Höhe; und eine Schnur von dreissig Ellen umfasste es ringsum. Und unter demselben waren Gleichnisse von Rindern {In 1. Kön. 7,24: Koloquinthen}, die es ringsherum umgaben, zehn auf die Elle, das Meer ringsum einschliessend; der Rinder {In 1. Kön. 7,24: Koloquinthen} waren zwei Reihen, gegossen aus einem Gusse mit demselben. Es stand auf zwölf Rindern; drei wandten sich gegen Norden, und drei wandten sich gegen Westen, und drei wandten sich gegen Süden, und drei wandten sich gegen Osten; und das Meer war auf denselben, oben darüber, und alle ihre Hinterteile waren nach innen gekehrt. Und seine Dicke war eine Handbreit, und sein Rand wie die Arbeit eines Becherrandes, wie eine Lilienblüte; an Inhalt fasste es dreitausend Bath. Und er machte zehn Becken, und er setzte fünf zur Rechten und fünf zur Linken, um darin zu waschen; was zum Brandopfer gehört, spülte man darin ab. Und das Meer war für die Priester, um sich darin zu waschen. Und er machte die zehn goldenen Leuchter {Vergl. 1. Kön. 7,49}, nach ihrer Vorschrift, und er setzte sie in den Tempel, fünf zur Rechten und fünf zur Linken. Und er machte zehn Tische und stellte sie in den Tempel, fünf zur Rechten und fünf zur Linken; und er machte hundert goldene Sprengschalen. Und er machte den Hof der Priester und den grossen Vorhof {S. 1. Kön. 6,36; 7,12}, und die Türen {O. die Flügeltür} zu dem Vorhof; und ihre Flügel überzog er mit Erz. Und das Meer setzte er auf die rechte Seite ostwärts gegen Süden. Und Huram machte die Töpfe und die Schaufeln und die Sprengschalen. - Und so vollendete Huram das Werk {W. das Werk zu machen}, welches er für den König Salomo im Hause Gottes machte: zwei Säulen und die krugförmigen Kapitäle {S. die Anm. zu 1. Kön. 7,41} auf der Spitze der beiden Säulen; und die zwei Netzwerke zur Bedeckung der beiden krugförmigen Kapitäle, die auf der Spitze der Säulen waren; und die vierhundert Granatäpfel zu den beiden Netzwerken; zwei Reihen Granatäpfel zu jedem Netzwerk, zur Bedeckung der beiden krugförmigen Kapitäle, die oben auf den Säulen waren; und er machte die Gestelle, und machte die Becken auf den Gestellen; das eine Meer, und die zwölf Rinder unter demselben; und die Töpfe und die Schaufeln und die Gabeln. Und alle ihre {Wahrsch. zu l.: diese} Geräte machte Huram-Abiw dem König Salomo für das Haus Jahwes von geglättetem Erz. Im Jordankreise liess der König sie giessen in dichter Erde, zwischen Sukkoth und Zeredatha. Und Salomo machte alle diese Geräte in sehr grosser Menge; denn das Gewicht des Erzes wurde nicht untersucht. Und Salomo machte alle die Geräte, welche im Hause Gottes waren: und zwar den goldenen Altar; und die Tische, auf welchen die Schaubrote waren; und die Leuchter und ihre Lampen, um sie nach der Vorschrift vor dem Sprachorte anzuzünden, von geläutertem Golde; und die Blumen und die Lampen und die Lichtschneuzen von Gold (es war lauter Gold) {O. vollkommenes Gold}; und die Lichtmesser und die Sprengschalen und die Schalen und die Räucherpfannen von geläutertem Golde; und den Eingang des Hauses: seine inneren Türflügel, die des Allerheiligsten, und die Flügeltüren des Hauses, des Tempels, von Gold. Und {1. Kön. 7,51} so war das ganze Werk vollendet, welches Salomo für das Haus Jahwes machte. Und Salomo brachte die geheiligten Dinge seines Vaters David hinein, nämlich das Silber und das Gold und alle Geräte; er legte sie in die Schatzkammern des Hauses Gottes. Damals {1. Kön. 8} versammelte Salomo die Ältesten von Israel und alle Häupter der Stämme, die Fürsten der Väter der Kinder Israel, nach Jerusalem, um die Lade des Bundes Jahwes heraufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion. Und alle Männer von Israel versammelten sich zu dem König am Feste . {S. die Anm. zu 1. Kön. 8,2}.., das ist der siebte Monat. Und es kamen alle Ältesten von Israel, und die Leviten nahmen die Lade auf. Und sie brachten die Lade hinauf, sowie das Zelt der Zusammenkunft und alle heiligen Geräte, die im Zelte waren: die Priester, die {O. und die} Leviten, brachten sie hinauf. Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich zu ihm versammelt hatte und vor der Lade stand, opferten Klein- und Rindvieh, das nicht gerechnet und nicht gezählt werden konnte vor Menge. Und die Priester brachten die Lade des Bundes Jahwes an ihren Ort, in den Sprachort des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim {S. Kap. 3,10-13}; denn die Cherubim breiteten die Flügel aus über den Ort der Lade, und die Cherubim bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her. Und die Stangen waren so lang, dass die Spitzen der Stangen von der Lade her {Wahrsch. ist zu l.: vom Heiligen aus; wie 1. Kön. 8,8} an der Vorderseite des Sprachortes gesehen wurden; aber auswärts {O. von aussen} wurden sie nicht gesehen. Und sie sind daselbst bis auf diesen Tag. Nichts war in der Lade, als nur die beiden Tafeln, welche Mose am Horeb hineinlegte, als Jahwe einen Bund machte mit den Kindern Israel, als sie aus Ägypten zogen. Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligen herausgingen (denn alle Priester, die sich vorfanden, hatten sich geheiligt, ohne die Abteilungen zu beobachten) und als die Leviten, die Sänger, sie alle, nämlich Asaph, Heman, Jeduthun, und ihre Söhne und ihre Brüder, in Byssus gekleidet, mit Zimbeln und mit Harfen und Lauten auf der Ostseite des Altars standen, und mit ihnen an 120 Priester, die mit Trompeten schmetterten, - es geschah, als die Trompeter und die Sänger wie ein Mann waren, um eine Stimme ertönen zu lassen, Jahwe zu loben und zu preisen {O. zu danken}, und als sie die Stimme erhoben mit Trompeten und mit Zimbeln und mit Musikinstrumenten und mit dem Lobe Jahwes, weil er gütig ist, weil {O. denn er ist gütig, denn usw.} seine Güte ewiglich währt: da wurde das Haus, das Haus Jahwes, mit einer Wolke erfüllt. Und die Priester vermochten wegen der Wolke nicht dazustehen, um den Dienst zu verrichten; denn die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus Gottes. Damals {1. Kön. 8. 12} sprach Salomo: Jahwe hat gesagt, dass er im Dunkel wohnen wolle. Ich aber habe dir ein Haus gebaut zur Wohnung, und eine Stätte zu deinem Sitze für Ewigkeiten. Und der König wandte sein Angesicht und segnete die ganze Versammlung Israels; und die ganze Versammlung Israels stand. Und er sprach: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der mit seinem Munde zu meinem Vater David geredet und mit seiner Hand es erfüllt hat, indem er sprach: Von dem Tage an, da ich mein Volk aus dem Lande Ägypten herausführte, habe ich keine Stadt aus allen Stämmen Israels erwählt, um ein Haus zu bauen, damit mein Name daselbst wäre; und ich habe keinen Mann erwählt, um Fürst zu sein über mein Volk Israel. Aber ich habe Jerusalem erwählt, dass mein Name daselbst wäre; und ich habe David erwählt, dass er über mein Volk Israel wäre. Und es war in dem Herzen meines Vaters David, dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen. Und Jahwe sprach zu meinem Vater David: Weil es in deinem Herzen gewesen ist, meinem Namen ein Haus zu bauen, so hast du wohlgetan, dass es in deinem Herzen gewesen ist. Nur sollst du nicht das Haus bauen; sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden hervorkommen wird, er soll meinem Namen das Haus bauen. Und Jahwe hat sein Wort aufrecht gehalten, das er geredet hat; und ich bin aufgestanden an meines Vaters David Statt und habe mich auf den Thron Israels gesetzt, so wie Jahwe geredet hat, und habe dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, das Haus gebaut; und ich habe daselbst die Lade hingestellt, in welcher der Bund Jahwes ist, den er mit den Kindern Israel gemacht hat. Und er trat vor den Altar Jahwes, angesichts der ganzen Versammlung Israels, und er breitete seine Hände aus. Denn Salomo hatte ein Gestell von Erz gemacht und es mitten in den Vorhof gestellt: fünf Ellen seine Länge, und fünf Ellen seine Breite, und drei Ellen seine Höhe; und er trat darauf und kniete, angesichts der ganzen Versammlung Israels, auf seine Knie nieder und breitete seine Hände aus gen Himmel und sprach: Jahwe, Gott Israels! kein Gott ist dir gleich im Himmel und auf der Erde, der du den Bund und die Güte deinen Knechten bewahrst, die vor dir wandeln mit ihrem ganzen Herzen; der du deinem Knechte David, meinem Vater, gehalten, was du zu ihm geredet hast: du hast es mit deinem Munde geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es an diesem Tage ist. Und nun, Jahwe, Gott Israels, halte deinem Knechte David, meinem Vater, was du zu ihm geredet hast, indem du sprachst: Es soll dir nicht fehlen an einem Manne vor meinem Angesicht, der da sitze auf dem Throne Israels, wenn nur deine Söhne auf ihren Weg achthaben, dass sie in meinem Gesetze wandeln, so wie du vor mir gewandelt hast. Und nun, Jahwe, Gott Israels, möge sich dein Wort bewähren, das du zu deinem Knechte David geredet hast! - Aber sollte Gott wirklich bei dem Menschen auf der Erde wohnen? Siehe, die Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen; wieviel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe! Doch wende dich zu dem Gebet deines Knechtes und zu seinem Flehen, Jahwe, mein Gott, dass du hörest auf das Rufen und auf das Gebet, welches dein Knecht vor dir betet: dass deine Augen Tag und Nacht offen seien über dieses Haus, über den Ort, von dem du gesagt hast, dass du deinen Namen dahin setzen wollest; dass du hörest auf das Gebet, welches dein Knecht gegen diesen Ort hin beten wird. Und höre auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, das sie gegen diesen Ort hin richten werden; und höre du von der Stätte deiner Wohnung, vom Himmel her, ja, höre und vergib! Wenn jemand wider seinen Nächsten sündigt, und man ihm einen Eid auflegt, um ihn schwören zu lassen, und er kommt und schwört vor deinem Altar in diesem Hause: so höre du vom Himmel, und handle und richte deine Knechte, indem du dem Schuldigen vergiltst, dass du seinen Weg auf seinen Kopf bringst; und indem du den Gerechten gerecht sprichst, dass du ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit. Und wenn dein Volk Israel vor dem Feinde geschlagen wird, weil sie wider dich gesündigt haben, und sie kehren um und bekennen deinen Namen und beten und flehen zu dir in diesem Hause: so höre du vom Himmel her und vergib die Sünde deines Volkes Israel; und bringe sie in das Land zurück, das du ihnen und ihren Vätern gegeben hast. Wenn der Himmel verschlossen, und kein Regen sein wird, weil sie wider dich gesündigt haben, und sie beten gegen diesen Ort hin und bekennen deinen Namen und kehren um von ihrer Sünde, weil du sie demütigst: so höre du im Himmel und vergib die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, dass {O. indem} du ihnen den guten Weg zeigest, auf welchem sie wandeln sollen; und gib Regen auf dein Land, das du deinem Volke zum Erbteil gegeben hast. Wenn eine Hungersnot im Lande sein wird, wenn Pest sein wird, wenn Kornbrand und Vergilben des Getreides, Heuschrecken oder Grillen {Eig. Vertilger; eine Heuschreckenart} sein werden; wenn seine Feinde es belagern im Lande seiner Tore, wenn irgend eine Plage und irgend eine Krankheit sein wird: welches Gebet, welches Flehen irgend geschehen wird von irgend einem Menschen und von deinem ganzen Volke Israel, wenn sie erkennen werden ein jeder seine Plage und seinen Schmerz, und er seine Hände ausbreitet gegen dieses Haus hin: so höre du vom Himmel her, der Stätte deiner Wohnung, und vergib, und gib einem jeden nach allen seinen Wegen, wie du sein Herz kennst, - denn du, du allein kennst das Herz der Menschenkinder; - auf dass sie dich fürchten, um auf deinen Wegen zu wandeln, alle die Tage, die sie in dem Lande leben werden, das du unseren Vätern gegeben hast. Und auch auf den Fremden, der nicht von deinem Volke Israel ist, - kommt er aus fernem Lande, um deines grossen Namens und deiner starken Hand und deines ausgestreckten Armes willen, kommen sie und beten gegen dieses Haus hin: so höre du vom Himmel her, der Stätte deiner Wohnung, und tue nach allem, um was der Fremde zu dir rufen wird; auf dass alle Völker der Erde deinen Namen erkennen, und damit sie dich fürchten, wie dein Volk Israel, und damit sie erkennen, dass dieses Haus, welches ich gebaut habe, nach deinem Namen genannt wird {O. dass dein Name über diesem Hause angerufen wird. (Vergl. 1. Chron. 13,6)}. Wenn dein Volk ausziehen wird zum Streit wider seine Feinde, auf dem Wege, den du sie senden wirst, und sie zu dir beten nach dieser Stadt hin, die du erwählt hast, und dem Hause, das ich deinem Namen gebaut habe: so höre vom Himmel her ihr Gebet und ihr Flehen, und führe ihr Recht aus. Wenn sie wider dich sündigen, - denn da ist kein Mensch, der nicht sündigte und du über sie erzürnst und sie vor dem Feinde dahingibst und ihre Besieger {S. die Anm. zu 1. Kön. 8,46} sie gefangen wegführen in ein fernes oder in ein nahes Land; und sie nehmen es zu Herzen in dem Lande, wohin sie gefangen weggeführt sind, und kehren um und flehen zu dir in dem Lande ihrer Gefangenschaft, und sprechen: Wir haben gesündigt, wir haben verkehrt gehandelt und haben gesetzlos gehandelt; und sie kehren zu dir um mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele in dem Lande ihrer Gefangenschaft, wohin man sie gefangen weggeführt hat, und sie beten nach ihrem Lande hin, das du ihren Vätern gegeben, und der Stadt, die du erwählt hast, und nach dem Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe: so höre vom Himmel her, der Stätte deiner Wohnung, ihr Gebet und ihr Flehen, und führe ihr Recht aus; und vergib deinem Volke, was sie gegen dich gesündigt haben. Nun, mein Gott, lass doch deine Augen offen und deine Ohren aufmerksam sein auf das Gebet an diesem Orte! Und nun, stehe auf {Vergl. Ps. 132,8-10}, Jahwe Gott, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Stärke! Lass deine Priester, Jahwe Gott, bekleidet sein mit Rettung, und deine Frommen sich freuen des Guten! Jahwe Gott! weise nicht ab das Angesicht deines Gesalbten; gedenke der Gütigkeiten gegen David, deinen Knecht! Und {1. Kön. 8,54} als Salomo geendigt hatte zu beten, da fuhr das Feuer vom Himmel herab und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer; und die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus. Und die Priester konnten nicht in das Haus Jahwes hineingehen, denn die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus Jahwes. Und als alle Kinder Israel das Feuer herabfahren sahen und die Herrlichkeit Jahwes über dem Hause, da beugten sie sich, mit dem Antlitz zur Erde, auf das Pflaster und beteten an, und sie priesen Jahwe, weil er gütig ist, weil {O. denn er ist gütig, denn usw.} seine Güte ewiglich währt. Und der König und das ganze Volk opferten Schlachtopfer vor Jahwe. Und der König Salomo opferte als Schlachtopfer 22000 Rinder und 120000 Schafe {Eig. Stück Kleinvieh}. Und der König und das ganze Volk weihten das Haus Gottes ein. Und die Priester standen auf ihren Posten {Eig. in Ihren Ämtern, d.h. sie warteten ihres Amtes}, und die Leviten mit den Musikinstrumenten Jahwes, die der König David gemacht hatte, um Jahwe zu preisen {O. zu danken},- denn seine Güte währt ewiglich - wenn David durch sie lobpries; und die Priester trompeteten ihnen gegenüber, und ganz Israel stand. Und Salomo heiligte die Mitte des Hofes, der vor dem Hause Jahwes lag; denn er opferte daselbst die Brandopfer und die Fettstücke der Friedensopfer; denn der eherne Altar, den Salomo gemacht hatte, konnte das Brandopfer und das Speisopfer und die Fettstücke nicht fassen. Und so feierten Salomo und ganz Israel mit ihm, eine sehr grosse Versammlung, von dem Eingang Hamaths bis an den Fluss Ägyptens, zu selbiger Zeit das Fest {S. die Anm. zu 1. Kön. 8,2} sieben Tage. Und am achten Tage hielten sie eine Festversammlung; denn sie feierten die Einweihung des Altars sieben Tage und das Fest sieben Tage. Und am 23. Tage des siebten Monats entliess er das Volk nach ihren Zelten, fröhlich und gutes Mutes wegen des Guten, das Jahwe dem David und dem Salomo und seinem Volke Israel erwiesen hatte. Und {1. Kön. 9} so vollendete Salomo das Haus Jahwes und das Haus des Königs; und alles, was Salomo ins Herz gekommen war, im Hause Jahwes und in seinem Hause zu machen, war ihm gelungen. Da erschien Jahwe dem Salomo in der Nacht und sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet gehört und mir diesen Ort zum Opferhause erwählt. Wenn ich den Himmel verschliesse, und kein Regen sein wird, und wenn ich der Heuschrecke gebiete, das Land abzufressen, und wenn ich eine Pest unter mein Volk sende; und mein Volk, welches nach meinem Namen genannt wird {O. über welchem mein Name angerufen wird}, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht, und kehren um von ihren bösen Wegen: so werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen. Nun werden meinen Augen offen und meine Ohren aufmerksam sein auf das Gebet an diesem Orte. Und nun habe ich dieses Haus erwählt und geheiligt, dass mein Name daselbst sei ewiglich; und meine Augen und mein Herz sollen daselbst sein alle Tage. Und du, wenn du vor mir wandeln wirst, so wie dein Vater David gewandelt hat, dass {Eig. nämlich dass} du tust nach allem, was ich dir geboten habe, und wenn du meine Satzungen und meine Rechte beobachten wirst, so werde ich den Thron deines Königtums befestigen, so wie ich mit deinem Vater David einen Bund gemacht und gesagt habe: Es soll dir nicht an einem Manne fehlen, der über Israel herrsche. Wenn ihr euch aber abwenden und meine Satzungen und meine Gebote, die ich euch vorgelegt habe, verlassen werdet, und werdet hingehen und anderen Göttern dienen und euch vor ihnen niederbeugen, so werde ich sie herausreissen aus meinem Lande, das ich ihnen gegeben habe; und dieses Haus, welches ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht wegwerfen, und werde es zum Sprichwort und zur Spottrede machen unter allen Völkern. Und dieses Haus, das erhaben war jeder, der an demselben vorbeigeht, wird sich entsetzen und sagen: Warum hat Jahwe diesem Lande und diesem Hause also getan? Und man wird sagen: Darum, dass sie Jahwe, den Gott ihrer Väter, der sie aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, verlassen und andere Götter angenommen {W. ergriffen} und sich vor ihnen niedergebeugt und ihnen gedient haben; darum hat er all dieses Unglück über sie gebracht. Und {1. Kön. 9,10} es geschah am Ende von zwanzig Jahren, während welcher Salomo das Haus Jahwes und sein Haus gebaut hatte, da baute Salomo die Städte aus, welche Huram dem Salomo gegeben hatte; und er liess die Kinder Israel daselbst wohnen. Und Salomo zog nach Hamath-Zoba und überwältigte es. Und er baute Tadmor in der Wüste und alle Vorratsstädte, die er in Hamath baute. Und er baute Ober-Beth-Horon und Unter-Beth-Horon, feste Städte mit Mauern, Toren und Riegeln; und Baalath und alle Vorratsstädte, die Salomo hatte; und alle Wagenstädte und die Reiterstädte; und alles, was Salomo Lust hatte zu bauen in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft. Alles Volk, das übriggeblieben war von den Hethitern und den Amoritern und den Perisitern und den Hewitern und den Jebusitern, die nicht von Israel waren: ihre Söhne {W. von ihren Söhnen}, die nach ihnen im Lande übriggeblieben waren, welche die Kinder Israel nicht vertilgt hatten, die hob Salomo zu Fronarbeitern aus bis auf diesen Tag. Aber aus den Kindern Israel machte Salomo keine Sklaven für seine Arbeit; sondern sie waren Kriegsleute und Oberste seiner Anführer {O. Ritter; wahrsch. ist hier wie 1. Kön. 9,22 zu lesen: Oberste und seine Anführer (Ritter)} und Oberste seiner Wagen und seiner Reiter. Und dies sind die Oberaufseher, welche der König Salomo hatte: 250, die über das Volk walteten. Und Salomo führte die Tochter des Pharao aus der Stadt Davids herauf in das Haus, das er ihr gebaut hatte; denn er sprach: Mein Weib soll nicht in dem Hause Davids, des Königs von Israel, wohnen; denn die Orte sind {W. denn sie sind} heilig, in welche die Lade Jahwes gekommen ist. Damals opferte Salomo dem Jahwe Brandopfer auf dem Altar Jahwes, den er vor der Halle gebaut hatte, und zwar nach der täglichen Gebühr, indem er nach dem Gebot Moses opferte an den Sabbaten und an den Neumonden, und an den Festen dreimal im Jahre: am Feste der ungesäuerten Brote und am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten. Und er bestellte nach der Vorschrift seines Vaters David die Abteilungen der Priester zu ihrem Dienste; und die Leviten zu ihren Ämtern, um zu loben und zu dienen vor den Priestern, nach der täglichen Gebühr; und die Torhüter in ihren Abteilungen für jedes Tor; denn also war das Gebot Davids, des Mannes Gottes. Und man wich nicht von dem Gebot des Königs an {O. über} die Priester und die Leviten ab betreffs jeder Sache und betreffs der Schätze. - Und so wurde das ganze Werk Salomos zustande gebracht {W. festgestellt, bereit gemacht}, bis zum Tage der Gründung des Hauses Jahwes und bis zur Vollendung desselben. Das Haus Jahwes war fertig. Damals {1. Kön. 9,26} ging Salomo nach Ezjon-Geber und nach Eloth, am Ufer des Meeres im Lande Edom. Und Huram sandte ihm durch seine Knechte Schiffe und Knechte, die des Meeres kundig waren. Und sie kamen mit den Knechten Salomos nach Ophir und holten von dort 450 Talente Gold und brachten es zu dem König Salomo. Und {1. Kön. 10} die Königin von Scheba hörte den Ruf Salomos; und sie kam nach Jerusalem, um Salomo mit Rätseln zu versuchen, mit einem sehr grossen Zuge und mit Kamelen, die Gewürze und Gold trugen in Menge und Edelsteine. Und sie kam zu Salomo und redete mit ihm alles, was in ihrem Herzen war. Und Salomo erklärte ihr alles, um was sie fragte {W. alle ihre Sachen}; und keine Sache war vor Salomo verborgen, die er ihr nicht erklärt hätte. Und als die Königin von Scheba die Weisheit Salomos sah, und das Haus, das er gebaut hatte, und die Speise seines Tisches, und das Sitzen seiner Knechte, und das Aufwarten {W. das Stehen} seiner Diener, und ihre Kleidung, und seine Mundschenken und ihre Kleidung, und seinen Aufgang, auf welchem er in das Haus Jahwes hinaufging, da geriet sie ausser sich und sprach zu dem König: Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Lande über deine Sachen und über deine Weisheit gehört habe; und ich habe ihren Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden von der Grösse deiner Weisheit; du übertriffst das Gerücht, das ich gehört habe. Glückselig sind deine Leute, und glückselig diese deine Knechte, die beständig vor dir stehen und deine Weisheit hören! Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf seinen Thron zu setzen als König für Jahwe, deinen Gott! Weil dein Gott Israel liebt, um es ewiglich bestehen zu lassen, so hat er dich zum König über sie gesetzt, um Recht und Gerechtigkeit zu üben. Und sie gab dem König 120 Talente Gold, und Gewürze in grosser Menge und Edelsteine; und nie ist dergleichen {O. so viel} Gewürz gewesen wie dieses, welches die Königin von Scheba dem König Salomo gab. (Und auch die Knechte Hurams und die Knechte Salomos, welche Gold aus Ophir holten, brachten Sandelholz und Edelsteine. Und der König machte von dem Sandelholz Stiegen für das Haus Jahwes und für das Haus des Königs, und Lauten und Harfen für die Sänger; und desgleichen {O. so viel} ist vordem nicht gesehen worden im Lande Juda.) Und der König Salomo gab der Königin von Scheba all ihr Begehr, das sie verlangte, ausser dem Gegengeschenk für das, was sie dem König gebracht hatte. Und sie wandte sich und zog in ihr Land, sie und ihre Knechte. Und das Gewicht des Goldes, welches dem Salomo in einem Jahre einkam, war 666 Talente Gold, ausser dem, was die Krämer und die Handelsleute brachten; und alle Könige von Arabien und die Statthalter des Landes brachten dem Salomo Gold und Silber. Und der König Salomo machte zweihundert Schilde {Hier der grosse Schild, der den ganzen Mann deckte} von getriebenem Golde: sechshundert Sekel getriebenes Gold zog er über jeden Schild; und dreihundert Tartschen von getriebenem Golde: dreihundert Sekel Gold zog er über jede Tartsche; und der König tat sie in das Haus des Waldes Libanon. Und der König machte einen grossen Thron von Elfenbein und überzog ihn mit reinem Golde. Und sechs Stufen waren an dem Throne und ein goldener Fussschemel, die an dem Throne befestigt waren; und Armlehnen waren auf dieser und auf jener Seite an der Stelle des Sitzes, und zwei Löwen standen neben den Armlehnen; und zwölf Löwen standen da auf den sechs Stufen, auf dieser und auf jener Seite. Desgleichen ist nicht gemacht worden in irgend einem Königreiche. Und alle Trinkgefässe des Königs Salomo waren von Gold, und alle Geräte des Hauses des Waldes Libanon waren von geläutertem Golde; das Silber wurde für nichts geachtet in den Tagen Salomos. Denn die Schiffe des Königs fuhren nach Tarsis mit den Knechten Hurams; einmal in drei Jahren kamen Tarsisschiffe, beladen mit Gold und Silber, Elfenbein und Affen und Pfauen {S. die Anm. zu 1. Kön. 10,22}. Und der König Salomo war grösser als alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit. Und alle Könige der Erde suchten das Angesicht Salomos, um seine Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gegeben hatte. Und sie brachten ein jeder sein Geschenk: Geräte von Silber und Geräte von Gold und Gewänder, Waffen und Gewürze, Rosse und Maultiere, jährlich die Gebühr des Jahres. Und Salomo hatte viertausend Stände für Rosse und Wagen {O. Pferdestände und Wagen; vergl. 1. Kön. 4,26} und 12000 Reiter; und er verlegte sie in die Wagenstädte und zu dem König nach Jerusalem. Und er war Herrscher über alle Könige, von dem Strome {dem Euphrat} an bis zu dem Lande der Philister und bis zu der Grenze Ägyptens. Und der König machte das Silber in Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern machte er den Sykomoren gleich, die in der Niederung {S. die Anm. zu 5. Mose 1,7} sind, an Menge. Und man führte Rosse aus für Salomo aus Ägypten und aus allen Ländern. Und das Übrige der Geschichte Salomos, die erste und die letzte, ist das nicht geschrieben in der Geschichte Nathans, des Propheten, und in der Weissagung Achijas, des Siloniters, und in den Gesichten Iddos, des Sehers, über Jerobeam, den Sohn Nebats? Und Salomo regierte zu Jerusalem vierzig Jahre über ganz Israel. Und Salomo legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt seines Vaters David. Und Rehabeam, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und {1. Kön. 12} Rehabeam ging nach Sichem; denn ganz Israel war nach Sichem gekommen, um ihn zum König zu machen. Und es geschah, als Jerobeam, der Sohn Nebats, es hörte (er war aber in Ägypten, wohin er vor dem König Salomo geflohen war), da kehrte Jerobeam aus Ägypten zurück. Und sie sandten hin und riefen ihn. Und Jerobeam und ganz Israel kamen und redeten zu Rehabeam und sprachen: Dein Vater hat unser Joch hart gemacht; und nun erleichtere den harten Dienst deines Vaters und sein schweres Joch, das er auf uns gelegt hat, so wollen wir dir dienen. Und er sprach zu ihnen: Noch drei Tage, dann kommet wieder zu mir. Und das Volk ging hin. Und der König Rehabeam beriet sich mit den Alten, die vor seinem Vater Salomo gestanden hatten, als er noch am Leben war, und sprach: Wie ratet ihr, diesem Volke Antwort zu geben? Und sie redeten zu ihm und sprachen: Wenn du gegen dieses Volk gütig und ihnen gefällig bist und gütige Worte zu ihnen redest, so werden sie deine Knechte sein alle Tage. Aber er verliess den Rat der Alten, den sie ihm gegeben hatten; und er beriet sich mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, die vor ihm standen. Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr, dass wir diesem Volke zur Antwort geben, welches zu mir geredet und gesagt hat: Erleichtere das Joch, das dein Vater auf uns gelegt hat? Und die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, redeten zu ihm und sprachen: So sollst du zu dem Volke sprechen, das zu dir geredet und gesagt hat: Dein Vater hat unser Joch schwer gemacht, du aber erleichtere es uns; so sollst du zu ihnen reden: Mein kleiner Finger ist dicker als die Lenden meines Vaters! Nun denn, mein Vater hat euch ein schweres Joch aufgeladen, ich aber will zu eurem Joche hinzutun; mein Vater hat euch mit Geisseln gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen {d.h. Stachelpeitschen} züchtigen. Und Jerobeam und alles Volk kamen zu Rehabeam am dritten Tage, so wie der König geredet und gesagt hatte: Kommet am dritten Tage wieder zu mir. Und der König antwortete ihnen hart; und der König Rehabeam verliess den Rat der Alten, und redete zu ihnen nach dem Rate der Jungen und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will zu demselben hinzutun; mein Vater hat euch mit Geisseln gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen. So hörte der König nicht auf das Volk; denn es war eine Wendung von seiten Gottes, auf dass Jahwe sein Wort aufrecht hielte, welches er durch Achija, den Siloniter, zu Jerobeam, dem Sohne Nebats, geredet hatte {Vergl. 1. Kön. 11,29 usw.}. Und als ganz Israel sah, dass der König nicht auf sie hörte, da antwortete das Volk dem König und sprach: Was haben wir für Teil an David? und wir haben kein Erbteil am Sohne Isais! Ein jeder zu seinen {W. deinen} Zelten, Israel! Nun sieh nach deinem Hause, David! Und ganz Israel ging nach seinen Zelten. Die Kinder Israel aber, die in den Städten Judas wohnten, über sie wurde Rehabeam König. Und der König Rehabeam sandte Hadoram, der über die Fron war; aber die Kinder Israel steinigten ihn, und er starb. Da eilte der König Rehabeam, den Wagen zu besteigen, um nach Jerusalem zu fliehen. So fiel Israel vom Hause Davids ab bis auf diesen Tag. Und {1. Kön. 12,21} Rehabeam kam nach Jerusalem; und er versammelte das Haus Juda und Benjamin, 180000 auserlesene Krieger, um mit Israel zu streiten, damit er das Königreich an Rehabeam zurückbrächte. Da geschah das Wort Jahwes zu Schemaja, dem Manne Gottes, also: Sage zu Rehabeam, dem Sohne Salomos, dem König von Juda, und zu ganz Israel in Juda und Benjamin, und sprich: So spricht Jahwe: Ihr sollt nicht hinaufziehen und nicht mit euren Brüdern streiten; kehret um, ein jeder nach seinem Hause, denn von mir aus ist diese Sache geschehen. Und sie hörten auf die Worte Jahwes und kehrten um von dem Zuge wider Jerobeam. Und Rehabeam wohnte in Jerusalem; und er baute Städte zu Festungen in Juda. Und er baute Bethlehem und Etam und Tekoa, und Beth-Zur und Soko und Adullam, und Gath und Marescha und Siph, und Adoraim und Lachis und Aseka, und Zora und Ajalon und Hebron, die in Juda und Benjamin liegen, feste Städte. Und er machte die Festungen stark, und legte Befehlshaber darein und Vorräte von Speise und Öl und Wein, und in jede Stadt Schilde {Hier der grosse Schild, der den ganzen Mann deckte} und Lanzen; und er machte sie überaus stark. Und Juda und Benjamin gehörten ihm. Und die Priester und die Leviten, die in ganz Israel waren, stellten sich bei ihm ein aus allen ihren Grenzen. Denn die Leviten verliessen ihre Bezirke und ihr Besitztum und zogen nach Juda und nach Jerusalem; denn Jerobeam und seine Söhne hatten sie aus dem Priesterdienst Jahwes {W. von der Ausübung des Priesterdienstes dem Jahwe} verstossen, und er hatte sich Priester bestellt zu den Höhen und zu den Böcken {Vergl. 3. Mose 17,7} und zu den Kälbern, die er gemacht hatte. Und ihnen folgten aus allen Stämmen Israels die, welche ihr Herz darauf richteten, Jahwe, den Gott Israels, zu suchen; sie kamen nach Jerusalem, um Jahwe, dem Gott ihrer Väter, zu opfern. Und sie stärkten das Königreich Juda und befestigten Rehabeam, den Sohn Salomos, drei Jahre lang; denn drei Jahre lang wandelten sie auf dem Wege Davids und Salomos. Und Rehabeam nahm sich zum Weibe Machalath, die Tochter Jerimoths, des Sohnes Davids, und Abichails, der Tochter Eliabs, des Sohnes Isais. Und sie gebar ihm Söhne: Jeusch und Schemarja und Saham. Und nach ihr nahm er Maaka, die Tochter Absaloms; und sie gabar ihm Abija und Attai und Sisa und Schelomith. Und Rehabeam liebte Maaka, die Tochter Absaloms, mehr als alle seine Weiber und seine Kebsweiber; denn er hatte achtzehn Weiber genommen und sechzig Kebsweiber; und er zeugte achtundzwanzig Söhne und sechzig Töchter. Und Rehabeam bestellte Abija, den Sohn der Maaka, zum Haupte, zum Fürsten unter seinen Brüdern; denn er gedachte ihn zum König zu machen. Und er handelte verständig und verteilte alle seine Söhne in alle Länder Judas und Benjamins, in alle festen Städte, und gab ihnen Lebensunterhalt in Fülle, und begehrte für sie eine Menge Weiber. Und {1. Kön. 14,21} es geschah, als das Königtum Rehabeams befestigt, und er stark geworden war, verliess er das Gesetz Jahwes, und ganz Israel mit ihm. Und es geschah im fünften Jahre des Königs Rehabeam, da zog Sisak, der König von Ägypten, mit 1200 Wagen und mit 6000 Reitern wider Jerusalem herauf, weil sie treulos gegen Jahwe gehandelt hatten; und ohne Zahl war das Volk, welches mit ihm aus Ägypten kam: Libyer, Sukkiter und Äthiopier. Und er nahm die festen Städte ein, die Juda gehörten, und kam bis nach Jerusalem. Da kam Schemaja, der Prophet, zu Rehabeam und zu den Obersten von Juda, die sich vor Sisak nach Jerusalem zurückgezogen hatten, und sprach zu ihnen: So spricht Jahwe: Ihr habt mich verlassen, so habe auch ich euch der Hand Sisaks überlassen {Eig. verlassen in}. Und die Obersten von Israel und der König demütigten sich und sprachen: Jahwe ist gerecht! Und als Jahwe sah, dass sie sich gedemütigt hatten, geschah das Wort Jahwes zu Schemaja also: Sie haben sich gedemütigt: ich will sie nicht verderben, und will ihnen ein wenig {And.: in kurzem, oder: für eine kurze Zeit} Errettung geben, und mein Grimm soll sich nicht durch Sisak über Jerusalem ergiessen. Doch sollen sie ihm zu Knechten sein, damit sie meinen Dienst kennen lernen und den Dienst der Königreiche der Länder. Und Sisak, der König von Ägypten, zog wider Jerusalem herauf. Und er nahm die Schätze des Hauses Jahwes weg und die Schätze des Hauses des Königs: alles nahm er weg; und er nahm die goldenen Schilde weg, die Salomo gemacht hatte. Und der König Rehabeam machte an ihrer Statt eherne Schilde, und er befahl sie unter die Hand der Obersten der Läufer, die den Eingang des Hauses des Königs bewachten. Und es geschah: so oft der König in das Haus Jahwes ging, kamen die Läufer und trugen dieselben und brachten sie dann wieder in das Gemach der Läufer zurück. Und als er {O. Da er aber} sich demütigte, wandte sich der Zorn Jahwes von ihm ab, so dass er ihn nicht völlig verderbte; und auch war in Juda noch etwas Gutes. Und der König Rehabeam erstarkte zu Jerusalem und regierte; denn Rehabeam war 41 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte siebzehn Jahre zu Jerusalem, der Stadt, die Jahwe aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, um seinen Namen dahin zu setzen. Und der Name seiner Mutter war Naama, die Ammonitin. Und er tat, was böse war; denn er richtete sein Herz nicht darauf, Jahwe zu suchen. Und die Geschichte Rehabeams, die erste und die letzte, ist sie nicht geschrieben in der Geschichte Schemajas, des Propheten, und Iddos, des Sehers, in den Geschlechtsverzeichnissen? Und die Kriege Rehabeams und Jerobeams währten immerfort. Und Rehabeam legte sich zu seinen Vätern, und er wurde begraben in der Stadt Davids. Und Abija, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Im {1. Kön. 15} achtzehnten Jahre des Königs Jerobeam, da wurde Abija König über Juda. Er regierte drei Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Mikaja, die Tochter Uriels von Gibea. Und es war Krieg zwischen Abija und Jerobeam. Und Abija eröffnete den Krieg mit einem Heere von tapferen Kriegern, 400000 auserlesenen Männern; und Jerobeam stellte sich gegen ihn in Schlachtordnung auf mit 800000 auserlesenen Männern, tapferen Helden. Da stellte sich Abija oben auf den Berg Zemaraim, der im Gebirge Ephraim liegt, und sprach: Höret mich, Jerobeam und ganz Israel! Solltet ihr nicht wissen, dass Jahwe, der Gott Israels, das Königtum über Israel dem David gegeben hat ewiglich, ihm und seinen Söhnen durch einen Salzbund {Vergl. 4. Mose 18,19}? Aber Jerobeam, der Sohn Nebats, der Knecht Salomos, des Sohnes Davids, erhob sich und empörte sich wider seinen Herrn; und es versammelten sich zu ihm lose Männer, Söhne Belials, und widersetzten sich {Eig. machten stark wider} Rehabeam, dem Sohne Salomos; Rehabeam aber war ein Jüngling und schwachen Herzens, und er hielt nicht stand vor ihnen. Und nun gedenket ihr stand zu halten vor dem Königtum Jahwes in der Hand der Söhne Davids, weil ihr eine grosse Menge seid, und die goldenen Kälber bei euch sind, die Jerobeam euch zu Göttern gemacht hat! Habt ihr nicht die Priester Jahwes, die Söhne Aarons, und die Leviten verstossen, und euch Priester gemacht wie die Völker der Länder? Wer irgend mit einem jungen Farren und sieben Widdern kam, um sich weihen zu lassen, der wurde ein Priester der Nicht-Götter. Wir aber - Jahwe ist unser Gott, und wir haben ihn nicht verlassen; und Priester, Söhne Aarons, dienen Jahwe, und die Leviten sind in ihrem Geschäft; und sie räuchern dem Jahwe Brandopfer Morgen für Morgen und Abend für Abend, und wohlriechendes Räucherwerk; und wir haben das Schichtbrot auf dem reinen Tische, und den goldenen Leuchter und seine Lampen zum Anzünden Abend für Abend; denn wir warten der Hut Jahwes {Eig. beobachten was zu Jahwe beobachten ist}, unseres Gottes; ihr aber habt ihn verlassen. Und siehe, Gott ist mit uns an unserer Spitze und seine Priester, und die Lärmtrompeten, um Lärm zu blasen wider euch. Kinder Israel! streitet nicht wider Jahwe, den Gott eurer Väter; denn es wird euch nicht gelingen. Aber Jerobeam liess den Hinterhalt eine Umgehung machen, dass er ihnen in den Rücken käme; und so standen sie im Angesicht Judas und der Hinterhalt in ihrem {d.h. der Männer von Juda} Rücken. Und als Juda sich umsah, siehe, da hatten sie den Streit vorn und hinten. Da schrieen sie zu Jahwe, und die Priester bliesen mit den Trompeten, und die Männer von Juda erhoben ein Kriegsgeschrei. Und es geschah, als die Männer von Juda das Kriegsgeschrei erhoben, da schlug Gott Jerobeam und ganz Israel vor Abija und Juda. Und die Kinder Israel flohen vor Juda, und Gott gab sie in ihre Hand. Und Abija und sein Volk richteten eine grosse Niederlage unter ihnen an, und es fielen von Israel Erschlagene, 500000 auserlesene Männer. Und die Kinder Israel wurden gedemütigt zu selbiger Zeit; aber die Kinder Juda wurden stark, weil sie sich auf Jahwe, den Gott ihrer Väter, gestützt hatten. Und Abija jagte Jerobeam nach, und er nahm ihm Städte weg: Bethel und seine Tochterstädte, und Jeschana und seine Tochterstädte, und Ephron und seine Tochterstädte. Und Jerobeam behielt keine Kraft mehr in den Tagen Abijas. Und Jahwe schlug ihn, und er starb. Abija aber erstarkte. Und er nahm vierzehn Weiber und zeugte zweiundzwanzig Söhne und sechzehn Töchter. Und das Übrige der Geschichte Abijas und seine Wege und seine Reden sind geschrieben in der Beschreibung {Eig. ausführlichen Beschreibung} des Propheten Iddo. Und {1. Kön. 15,8} Abija legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und Asa, sein Sohn, ward König an seiner Statt. In seinen Tagen hatte das Land Ruhe zehn Jahre. Und Asa tat, was gut und recht war in den Augen Jahwes, seines Gottes. Und er tat die fremden Altäre und die Höhen hinweg, und zerschlug die Bildsäulen und hieb die Ascherim um; und er sprach zu Juda, dass sie Jahwe, den Gott ihrer Väter, suchen und das Gesetz und das Gebot tun sollten; und er tat aus allen Städten Judas die Höhen und die Sonnensäulen hinweg. Und das Königreich hatte Ruhe unter ihm {Eig. vor ihm}. Und er baute feste Städte in Juda; denn das Land hatte Ruhe, und es war kein Krieg wider ihn in jenen Jahren, denn Jahwe hatte ihm Ruhe geschafft. Und er sprach zu Juda: Lasst uns diese Städte bauen, und Mauern ringsum machen und Türme, Tore und Riegel; noch ist das Land vor uns, denn wir haben Jahwe, unseren Gott, gesucht; wir haben ihn gesucht, und er hat uns Ruhe geschafft ringsumher. Und so bauten sie, und es gelang ihnen. Und Asa hatte ein Heer, das Schild {S. die Anm. zu Kap. 11,12} und Lanze trug: aus Juda 300000 und aus Benjamin 280000 Mann, die Tartschen trugen und den Bogen spannten: sämtlich tapfere Helden. Und Serach, der Kuschiter, zog wider sie aus mit einem Heere von tausendmal tausend Mann, und dreihundert Wagen; und er kam bis Marescha. Und Asa zog ihm entgegen; und sie stellten sich in Schlachtordnung auf im Tale Zephata bei Marescha. Und Asa rief zu Jahwe, seinem Gott, und sprach: Jahwe! um zu helfen, ist bei dir kein Unterschied zwischen dem Mächtigen und dem Kraftlosen. Hilf uns, Jahwe, unser Gott! denn wir stützen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir wider diese Menge gezogen. Du bist Jahwe, unser Gott; lass den Menschen nichts wider dich vermögen {And. üb.: Der Mensch vermag nichts wider dich}! Und Jahwe schlug die Kuschiter vor Asa und vor Juda; und die Kuschiter flohen. Und Asa und das Volk, das bei ihm war, jagten ihnen nach bis Gerar. Und es fielen von den Kuschitern so viele, dass sie sich nicht wieder erholen konnten; denn sie wurden zerschmettert vor Jahwe und vor seinem Heere. Und sie trugen sehr viel Beute davon. Auch schlugen sie alle Städte rings um Gerar, denn der Schrecken Jahwes war auf ihnen; und sie beraubten alle die Städte, denn es war viel Raubes darin. Und auch die Herdenzelte schlugen sie und führten Kleinvieh in Menge weg und Kamele. Und sie kehrten nach Jerusalem zurück. Und auf Asarja, den Sohn Odeds, kam der Geist Gottes. Und er ging hinaus, Asa entgegen, und sprach zu ihm: Höret mich, Asa und ganz Juda und Benjamin! Jahwe ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid. Und wenn ihr ihn suchet, wird er sich von euch finden lassen; wenn ihr ihn aber verlasset, wird er euch verlassen. Und Israel war viele Tage ohne wahren Gott und ohne lehrenden Priester und ohne Gesetz; aber in ihrer Bedrängnis kehrten sie um zu Jahwe, dem Gott Israels; und sie suchten ihn, und er liess sich von ihnen finden. Und in jenen Zeiten war kein Friede für den Ausgehenden und für den Eingehenden; sondern viele Unruhen {O. grosse Wirren} kamen über alle Bewohner der Länder. Und es stiess sich Nation an Nation und Stadt an Stadt; denn Gott beunruhigte {O. verwirrte} sie durch allerlei Bedrängnis. Ihr aber, seid stark und lasset eure Hände nicht erschlaffen, denn es gibt Lohn für euer Tun! Und als Asa diese Worte und die Weissagung Odeds {And. l.: Asarjas, des Sohnes Odeds}, des Propheten, hörte, fasste er Mut; und er schaffte die Greuel weg aus dem ganzen Lande Juda und Benjamin und aus den Städten, die er vom Gebirge Ephraim eingenommen hatte, und er erneuerte den Altar Jahwes, der vor der Halle Jahwes stand. Und er versammelte ganz Juda und Benjamin und die Fremdlinge, die aus Ephraim und Manasse und aus Simeon bei ihnen lebten; denn in Menge liefen sie aus Israel zu ihm über, als sie sahen, dass Jahwe, sein Gott, mit ihm war. Und sie versammelten sich zu Jerusalem im dritten Monat, im fünfzehnten Jahre der Regierung Asas; und sie opferten Jahwe an selbigem Tage von der Beute, die sie eingebracht hatten, 700 Rinder und 7000 Schafe {Eig. Stück Kleinvieh}. Und sie gingen den Bund ein, Jahwe, den Gott ihrer Väter, zu suchen mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele; jeder aber, der Jahwe, den Gott Israels, nicht suchen würde, sollte getötet werden, vom Kleinsten bis zum Grössten, vom Manne bis zum Weibe. Und sie schwuren Jahwe mit lauter Stimme und mit Jauchzen und unter Trompeten- und Posaunenschall. Und ganz Juda freute sich des Eides; denn sie schwuren mit ihrem ganzen Herzen und suchten Jahwe {Eig. ihn} mit ihrem ganzen Willen; und er liess sich von ihnen finden. Und Jahwe schaffte ihnen Ruhe ringsumher. Und {1. Kön. 15,13} auch Maaka, die Mutter des Königs Asa, setzte er ab, dass sie nicht mehr Königin wäre, weil sie der Aschera ein Götzenbild {Eig. Scheusal} gemacht hatte; und Asa rottete ihr Götzenbild {Eig. Scheusal} aus und zermalmte und verbrannte es im Tale Kidron. Die Höhen aber wichen nicht aus Israel; doch das Herz Asas war ungeteilt alle seine Tage. Und er brachte die geheiligten Dinge seines Vaters und seine geheiligten Dinge in das Haus Gottes: Silber und Gold und Geräte. Und es war kein Krieg bis zum 35. Jahre der Regierung Asas. Im {1. Kön. 15,16} 36. Jahre der Regierung Asas zog Baesa, der König von Israel, wider Juda herauf; und er baute Rama, um Asa, dem König von Juda, niemand aus- und eingehen zu lassen. Da brachte Asa Silber und Gold heraus aus den Schätzen des Hauses Jahwes und des Hauses des Königs; und er sandte zu Ben-Hadad, dem König von Syrien, der zu Damaskus wohnte, und liess ihm sagen: Ein Bund ist zwischen mir und dir und zwischen meinem Vater und deinem Vater. Siehe, ich sende dir Silber und Gold; wohlan! brich deinen Bund mit Baesa, dem König von Israel, dass er von mir abziehe. Und Ben-Hadad hörte auf den König Asa, und er sandte seine Heerobersten wider die Städte Israels; und sie schlugen Ijon und Dan und Abel-Majim und alle Vorratsplätze der Städte Naphtalis. Und es geschah, als Baesa es hörte, da liess er von dem Bau Ramas ab und stellte seine Arbeit ein. Der König Asa aber nahm ganz Juda, und sie schafften die Steine Ramas und dessen Holz weg, womit Baesa gebaut hatte; und er baute damit Geba und Mizpa. Und zu selbiger Zeit kam Hanani, der Seher, zu Asa, dem König von Juda, und sprach zu ihm: Weil du dich auf den König von Syrien gestützt hast, und hast dich nicht auf Jahwe, deinen Gott, gestützt, darum ist das Heer des Königs von Syrien deiner Hand entronnen. Waren nicht die Kuschiter und die Libyer eine zahlreiche Heeresmacht, mit Wagen und Reitern in grosser Menge? Aber weil du dich auf Jahwe stütztest, gab er sie in deine Hand. Denn Jahwes Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist. Hierin hast du töricht gehandelt; denn von nun an wirst du Kriege haben. Und Asa wurde ärgerlich über den Seher und legte ihn in das Stockhaus; denn er war dieserhalb gegen ihn erzürnt. Auch tat Asa zu selbiger Zeit etlichen von dem Volke Gewalt an. Und siehe, die Geschichte Asas, die erste und die letzte, siehe, sie ist geschrieben in dem Buche der Könige von Juda und Israel. Und im 39. Jahre seiner Regierung erkrankte Asa an seinen Füssen, so dass er überaus krank war; aber auch in seiner Krankheit suchte er nicht Jahwe, sondern die Ärzte. Und Asa legte sich zu seinen Vätern; und er starb im 41. Jahre seiner Regierung. Und man begrub ihn in seinem Begräbnis, das er sich in der Stadt Davids gegraben hatte. Und man legte ihn auf ein Lager, das man gefüllt hatte mit Gewürz und Spezereien {O. mit Gewürz von allerlei Art}, gemischt nach der Kunst {Eig. Werk, Arbeit} der Salbenmischung; und man veranstaltete für ihn einen sehr grossen Brand. Und Josaphat, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und er stärkte sich wider Israel; und er legte Kriegsvolk {Eig. eine Heeresmacht} in alle festen Städte Judas und legte Besatzungen in das Land Juda und in die Städte Ephraims, die sein Vater Asa eingenommen hatte. Und Jahwe war mit Josaphat; denn er wandelte auf den früheren Wegen seines Vaters David und suchte nicht die Baalim, sondern er suchte den Gott seines Vaters, und er wandelte in seinen Geboten und nicht nach dem Tun Israels. Und Jahwe befestigte das Königtum in seiner Hand; und ganz Juda gab Josaphat Geschenke, und er hatte Reichtum und Ehre in Fülle. Und sein Herz gewann Mut auf den Wegen Jahwes, und er tat noch die Höhen und die Ascherim aus Juda hinweg. Und im dritten Jahre seiner Regierung sandte er seine Obersten Ben-Hail und Obadja und Sekarja und Nethaneel und Mikaja, dass sie in den Städten Judas lehren sollten; und mit ihnen die Leviten Schemaja und Nethanja und Sebadja und Asael und Schemiramoth und Jonathan und Adonija und Tobija und Tob-Adonija, die Leviten; und mit ihnen Elischama und Joram, die Priester. Und sie lehrten in Juda, indem sie das Buch des Gesetzes Jahwes bei sich hatten, und zogen umher durch alle Städte Judas und lehrten unter dem Volke. Und der Schrecken Jahwes kam auf alle Königreiche der Länder, die rings um Juda waren, so dass sie nicht wider Josaphat stritten. Und die Philister brachten {O. von den Philistern brachte man} Josaphat Geschenke und Silber als Tribut {O. und eine Last Silber}; auch die Araber brachten ihm Kleinvieh, 7700 Widder, und 7700 Böcke. Und Josaphat wurde immerfort grösser, bis er überaus gross war. Und er baute in Juda Burgen und Vorratsstädte; und er hatte grosse Vorräte {W. viel Werks} in den Städten Judas, und Kriegsmänner, tapfere Helden, in Jerusalem. Und dies war ihre Einteilung nach ihren Vaterhäusern: Von Juda waren Oberste über Tausende: Adna, der Oberste, und mit ihm 300000 tapfere Helden; und neben ihm Jochanan, der Oberste, und mit ihm 280000; und neben ihm Amasja, der Sohn Sikris, der sich Jahwe freiwillig gestellt hatte, und mit ihm 200000 tapfere Helden. Und von Benjamin: der tapfere Held Eljada und mit ihm 200000 mit Bogen und Schild Bewaffnete; und neben ihm Josabad, und mit ihm 180000 zum Heere Gerüstete. Diese waren es, die dem König dienten, ausser denen, welche der König in die festen Städte von ganz Juda gelegt hatte. So {1. Kön. 22} hatte Josaphat Reichtum und Ehre in Fülle. Und er verschwägerte sich mit Ahab. Und nach Verlauf von einigen Jahren zog er zu Ahab nach Samaria hinab; und Ahab schlachtete für ihn und für das Volk, das bei ihm war, Klein- und Rindvieh in Menge; und er verleitete ihn, wider Ramoth-Gilead hinaufzuziehen. Und Ahab, der König von Israel, sprach zu Josaphat, dem König von Juda: Willst du mit mir nach Ramoth-Gilead ziehen? Und er sprach zu ihm: Ich will sein wie du, und mein Volk wie dein Volk, und will mit dir in den Streit ziehen. Und Josaphat sprach zu dem König von Israel: Befrage doch heute {O. vorerst} das Wort Jahwes. Da versammelte der König von Israel die Propheten, vierhundert Mann, und er sprach zu ihnen: Sollen wir wider Ramoth-Gilead in den Streit ziehen, oder soll ich davon abstehen? Und sie sprachen: Ziehe hinauf, und Gott wird es in die Hand des Königs geben. Aber Josaphat sprach: Ist hier kein Prophet Jahwes mehr, dass wir durch ihn fragen? Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Es ist noch ein Mann da, um durch ihn Jahwe zu befragen; aber ich hasse ihn, denn er weissagt nichts Gutes über mich, sondern immer nur Böses {Eig. zum Guten... zum Bösen}; es ist Micha, der Sohn Jimlas. Und Josaphat sprach: Der König spreche nicht also! Da rief der König von Israel einen Kämmerer und sprach: Bringe Micha, den Sohn Jimlas, eilends her. Und der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, sassen ein jeder auf seinem Throne, angetan mit königlichen Kleidern, und sie sassen auf einem freien Platze am Eingang des Tores von Samaria; und alle Propheten weissagten vor ihnen. Und Zedekia, der Sohn Kenaanas, machte sich eiserne Hörner und sprach: So spricht Jahwe: Mit diesen wirst du die Syrer stossen, bis du sie vernichtet hast. Und alle Propheten weissagten ebenso und sprachen: Ziehe hinauf nach Ramoth-Gilead, und es wird dir gelingen; denn Jahwe wird es in die Hand des Königs geben. Und der Bote, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete zu ihm und sprach: Siehe, die Worte der Propheten verkündigen einstimmig dem König Gutes; so lass doch dein Wort sein wie das Wort eines von ihnen, und rede Gutes. Aber Micha sprach: So wahr Jahwe lebt, was mein Gott mir sagen wird, das werde ich reden! Und als er zu dem König kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir nach Ramoth-Gilead in den Streit ziehen, oder soll ich davon abstehen? Und er sprach: Ziehet hinauf, und es wird euch gelingen; denn sie werden in eure Hand gegeben werden. Und der König sprach zu ihm: Wieviele Male muss ich dich beschwören, dass du nichts zu mir reden sollst, als nur Wahrheit im Namen Jahwes? Da sprach er: Ich sah ganz Israel auf den Bergen zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und Jahwe sprach: Diese haben keinen Herrn; sie sollen ein jeder nach seinem Hause zurückkehren in Frieden. Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Habe ich dir nicht gesagt: er weissagt nichts Gutes über mich, sondern nur Böses? Und er sprach: Darum höret das Wort Jahwes: Ich sah Jahwe auf seinem Throne sitzen, und alles Heer des Himmels zu seiner Rechten und zu seiner Linken stehen. Und Jahwe sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, bereden, dass er hinaufziehe und zu Ramoth-Gilead falle? Und der eine sprach so, und der andere sprach so. Da trat ein {Eig. der} Geist hervor und stellte sich vor Jahwe und sprach: Ich will ihn bereden. Und Jahwe sprach zu ihm: Wodurch? Und er sprach: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein in dem Munde aller seiner Propheten. Und er sprach: Du wirst {O. sollst} ihn bereden und wirst es auch ausrichten; gehe aus und tue also! Und nun, siehe, Jahwe hat einen Lügengeist in den Mund dieser deiner Propheten gelegt, und Jahwe hat Böses über dich geredet. Da trat Zedekia, der Sohn Kenaanas, herzu und schlug Micha auf den Backen und sprach: Auf welchem Wege wäre der Geist Jahwes von mir gewichen, um mit dir zu reden? Und Micha sprach: Siehe, du wirst es sehen an jenem Tage, wenn du ins innerste Gemach {O. von Gemach zu Gemach} gehen wirst, um dich zu verstecken. Und der König von Israel sprach: Nehmet Micha und führet ihn zurück zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joas, dem Sohne des Königs, und saget: So spricht der König: Setzet diesen ins Gefängnis und speiset ihn mit Brot der Trübsal und mit Wasser der Trübsal, bis ich in Frieden wiederkomme. Und Micha sprach: Wenn du je in Frieden zurückkehrst, so hat Jahwe nicht durch mich geredet! Und er sprach: Höret es, ihr Völker alle! Und der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, zogen hinauf nach Ramoth-Gilead. Und der König von Israel sprach zu Josaphat: Ich will mich verkleiden und in den Streit ziehen, du aber lege deine Kleider an. Und der König von Israel verkleidete sich, und sie zogen in den Streit. Der König von Syrien hatte aber seinen Obersten der Wagen geboten und gesagt: Ihr sollt weder wider einen Geringen streiten, noch wider einen Grossen, sondern wider den König von Israel allein. Und es geschah, als die Obersten der Wagen Josaphat sahen, denn sie sprachen: Das ist der König von Israel! da umringten sie ihn, um zu streiten; und Josaphat schrie; und Jahwe half ihm, und Gott lenkte {Eig. lockte} sie von ihm ab. Und es geschah, als die Obersten der Wagen sahen, dass er nicht der König von Israel war, da wandten sie sich von ihm ab. Und ein Mann spannte den Bogen aufs Geratewohl {W. in seiner Einfalt} und traf den König von Israel zwischen den Panzeranhang und den Panzer. Da sprach er zu seinem Wagenlenker: Wende um {Eig. Wende deine Hände} und führe mich aus dem Lager hinaus, denn ich bin verwundet. Und der Streit nahm überhand an selbigem Tage, und der König von Israel blieb aufrecht stehen in dem Wagen, den Syrern gegenüber, bis zum Abend; und er starb zur Zeit des Sonnenuntergangs. Und Josaphat, der König von Juda, kehrte in Frieden zurück nach seinem Hause, nach Jerusalem. Da ging ihm Jehu, der Sohn Hananis, der Seher, entgegen; und er sprach zu dem König Josaphat: Hilfst du dem Gesetzlosen {O. Hast du dem Gesetzlosen zu helfen?}, und liebst du, die Jahwe hassen? Und um deswillen ist Zorn über dir von seiten Jahwes. Jedoch ist Gutes an dir gefunden worden, weil du die Ascheroth aus dem Lande hinweggeschafft und dein Herz darauf gerichtet hast, Gott zu suchen. Und Josaphat blieb zu Jerusalem. Und er zog wiederum aus unter das Volk, von Beerseba bis zum Gebirge Ephraim, und führte sie zurück zu Jahwe, dem Gott ihrer Väter. Und er bestellte Richter im Lande, in allen festen Städten Judas, Stadt für Stadt. Und er sprach zu den Richtern: Sehet zu, was ihr tut; denn nicht für die Menschen richtet ihr, sondern für Jahwe, und er ist mit euch im Rechtsspruch. So sei denn der Schrecken Jahwes auf euch; habet acht, wie ihr handelt! denn bei Jahwe, unserem Gott, ist kein Unrecht, noch Ansehen der Person oder Annehmen von Geschenk. Und auch in Jerusalem bestellte Josaphat Leviten und Priester und Häupter der Väter Israels für das Gericht Jahwes und für den Rechtsstreit. Und sie waren nach Jerusalem zurückgekehrt {Mit and. Punktierung: Und sie wohnten in Jerusalem}. Und er gebot ihnen und sprach: Also sollt ihr tun in der Furcht Jahwes, mit Treue und mit ungeteiltem Herzen. Und was irgend für ein Rechtsstreit vor euch kommt von seiten eurer Brüder, die in ihren Städten wohnen, zwischen Blut und Blut, zwischen Gesetz und Gebot, Satzungen und Rechten, so sollt ihr sie verwarnen {O. belehren}, dass sie sich nicht an Jahwe verschulden, und dass nicht ein Zorn über euch und über eure Brüder komme. Also sollt ihr tun, damit ihr euch nicht verschuldet. Und siehe, Amarja, der Hauptpriester, ist über euch in allen Sachen Jahwes, und Sebadja, der Sohn Ismaels, der Fürst des Hauses Juda, in allen Sachen des Königs; und als Vorsteher sind die Leviten vor euch. Seid stark und handelt, und Jahwe wird mit dem Guten sein. Und es geschah hernach, da kamen die Kinder Moab und die Kinder Ammon und mit ihnen von den Meunitern {So mit der alexandr. Übersetzung (vergl. Kap. 26,7); im Texte steht: Ammonitern} wider Josaphat zum Streit. Und man kam und berichtete Josaphat und sprach: Eine grosse Menge ist wider dich gekommen von jenseit des Meeres {d.h. des Toten Meeres}, von Syrien; und siehe, sie sind zu Hazezon-Tamar, das ist Engedi. Da fürchtete sich Josaphat, und er richtete sein Angesicht darauf, Jahwe zu suchen; und er rief ein Fasten aus über ganz Juda. Und Juda versammelte sich, um von Jahwe Hilfe zu suchen; sogar aus allen Städten Judas kamen sie, um Jahwe zu suchen. Und Josaphat stand in der Versammlung Judas und Jerusalems im Hause Jahwes, vor dem neuen Vorhof; und er sprach: Jahwe, Gott unserer Väter, bist du es nicht, der da Gott im Himmel ist {O. bist du nicht, der da ist, (od. er, derselbe) Gott im Himmel}, und bist du nicht der Herrscher über alle Königreiche der Nationen? Und in deiner Hand ist Kraft und Macht; und niemand vermag gegen dich zu bestehen. Hast du nicht, unser Gott, die Bewohner dieses Landes vor deinem Volke Israel ausgetrieben und es dem Samen Abrahams, deines Freundes, gegeben ewiglich? Und sie haben darin gewohnt und haben dir ein Heiligtum darin gebaut für deinen Namen, und gesagt: Wenn Unglück über uns kommt, Schwert, Strafgericht, oder Pest, oder Hungersnot, und wir treten vor dieses Haus und vor dich, - denn dein Name ist in diesem Hause - und schrieen zu dir aus unserer Bedrängnis, so wirst {O. wollest} du hören und retten. Und nun, siehe, die Kinder Ammon und Moab und die vom Gebirge Seir, unter welche zu kommen du Israel nicht gestattet hast, als sie aus dem Lande Ägypten kamen, sondern sie sind ihnen ausgewichen und haben sie nicht vertilgt: siehe da, sie vergelten es uns, indem sie kommen, um uns aus deinem Besitztum zu vertreiben, das du uns zum Besitz gegeben hast. Unser Gott, willst du sie nicht richten? Denn in uns ist keine Kraft vor dieser grossen Menge, die wider uns kommt; und wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern auf dich sind unsere Augen gerichtet. Und ganz Juda stand vor Jahwe, samt ihren Kindlein, ihren Weibern und ihren Söhnen. Und Jachasiel, der Sohn Sekarjas, des Sohnes Benajas, des Sohnes Jechiels, des Sohnes Mattanjas, der Levit, von den Söhnen Asaphs - auf ihn kam der Geist Jahwes mitten in der Versammlung. Und er sprach: Merket auf, ganz Juda, und ihr Bewohner von Jerusalem, und du, König Josaphat! So spricht Jahwe zu euch: Fürchtet euch nicht und erschrecket nicht vor dieser grossen Menge; denn nicht euer ist der Streit, sondern Gottes! Morgen ziehet wider sie hinab; siehe, sie kommen die Anhöhe Ziz herauf, und ihr werdet sie am Ende des Tales finden vor der Wüste Jeruel. Ihr werdet hierbei nicht zu streiten haben; tretet hin, stehet und sehet die Rettung Jahwes an euch {O. der mit euch ist}, Juda und Jerusalem! Fürchtet euch nicht und erschrecket nicht; morgen ziehet ihnen entgegen, und Jahwe wird mit euch sein! Da neigte sich Josaphat, mit dem Antlitz zur Erde; und ganz Juda und die Bewohner von Jerusalem fielen nieder vor Jahwe, um Jahwe anzubeten. Und die Leviten, von den Söhnen der Kehathiter und von den Söhnen der Korhiter, standen auf, um Jahwe, den Gott Israels, zu loben mit überaus lauter Stimme. Und sie machten sich des Morgens früh auf und zogen aus nach der Wüste Tekoa. Und bei ihrem Auszuge trat Josaphat hin und sprach: Höret mich, Juda, und ihr Bewohner von Jerusalem! Glaubet an Jahwe, euren Gott, und ihr werdet befestigt werden; glaubet seinen Propheten, und es wird euch gelingen! Und er beriet sich mit dem Volke und bestellte Sänger für Jahwe, welche lobsangen in heiligem Schmuck, indem sie vor den Gerüsteten her auszogen und sprachen: Preiset {O. danket} Jahwe, denn seine Güte währt ewiglich! Und zur Zeit, als sie begannen mit Jubel und Lobgesang, stellte Jahwe einen Hinterhalt wider die Kinder Ammon, Moab und die vom Gebirge Seir, welche wider Juda gekommen waren; und sie wurden geschlagen. Und die Kinder Ammon und Moab standen auf wider die Bewohner des Gebirges Seir, um sie zu vernichten und zu vertilgen; und als sie mit den Bewohnern von Seir fertig waren, half einer den anderen verderben. Und Juda kam auf die Bergwarte gegen die Wüste hin; und sie sahen sich um nach der Menge, und siehe, da waren es Leichname, die auf der Erde lagen, und niemand war entronnen. Da kam Josaphat und sein Volk, um ihre Beute zu rauben; und sie fanden unter ihnen sowohl Habe als Leichname {Wahrsch. ist hier statt pegarim: Leichname, begadim: Oberkleider, zu lesen} und kostbare Geräte in Menge, und sie plünderten für sich, bis es nicht mehr zu tragen war. Und drei Tage lang raubten sie die Beute, denn sie war gross. Und am vierten Tage versammelten sie sich im Tale Beraka {Preise- oder Lobetal}, denn daselbst priesen sie Jahwe; daher gab man jenem Orte den Namen Tal Beraka, bis auf diesen Tag. Und alle Männer von Juda und Jerusalem kehrten um, mit Josaphat an ihrer Spitze, um nach Jerusalem zurückzukehren mit Freude; denn Jahwe hatte ihnen Freude an ihren Feinden gegeben. Und sie kamen nach Jerusalem, zum Hause Jahwes, mit Harfen und mit Lauten und mit Trompeten. Und der Schrecken Gottes fiel auf alle Königreiche der Länder, als sie hörten, dass Jahwe mit den Feinden Israels gestritten hatte. Und das Königreich Josaphats hatte Ruhe; und sein Gott schaffte ihm Ruhe ringsumher. Und so regierte Josaphat über Juda. Er {1. Kön. 22,41} war 35 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte 25 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Asuba, die Tochter Schilchis. Und er wandelte auf dem Wege seines Vaters Asa und wich nicht davon, indem er tat, was recht war in den Augen Jahwes. Nur die Höhen wichen nicht, und das Volk hatte sein Herz noch nicht auf den Gott ihrer Väter gerichtet. Und das Übrige der Geschichte Josaphats, die erste und die letzte, siehe, sie ist geschrieben in der Geschichte Jehus, des Sohnes Hananis, welche in das Buch der Könige von Israel aufgenommen ist. Und hernach verband sich Josaphat, der König von Juda, mit Ahasja, dem König von Israel; dieser handelte gesetzlos. Und er verband sich mit ihm {Eig. ihn mit sich}, Schiffe zu bauen, um nach Tarsis zu fahren; und sie bauten Schiffe zu Ezjon-Geber. Und Elieser, der Sohn Dodawas, von Marescha, weissagte wider Josaphat und sprach: Weil du dich mit Ahasja verbunden hast, hat Jahwe dein Werk zerstört. Und die Schiffe wurden zertrümmert und vermochten nicht nach Tarsis zu fahren. Und Josaphat legte sich zu seinen Vätern, und er wurde bei seinen Vätern begraben in der Stadt Davids. Und {2. Kön. 8,16} Joram, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Und er hatte Brüder, Söhne Josaphats: Asarja und Jechiel und Sekarja und Asarja und Michael und Schephatja; alle diese waren Söhne Josaphats, des Königs von Israel {d.h. Israel im allgemeinen Sinne; vergl. V.4; Kap. 12,6; 28,19}. Und ihr Vater gab ihnen viele Geschenke an Silber und an Gold und an Kostbarkeiten, nebst festen Städten in Juda; aber das Königreich gab er Joram, denn er war der Erstgeborene. Und als Joram über das Königreich seines Vaters aufgestanden und erstarkt war, da tötete er alle seine Brüder und auch einige Oberste von Israel mit dem Schwerte. Zweiunddreissig Jahre war Joram alt, als er König wurde, und er regierte acht Jahre zu Jerusalem. Und er wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, wie das Haus Ahabs getan hatte, denn er hatte eine Tochter Ahabs zum Weibe; und er tat, was böse war in den Augen Jahwes. Aber Jahwe wollte das Haus Davids nicht verderben, um des Bundes willen, den er mit David gemacht, und so wie er gesagt hatte, dass er ihm und seinen Söhnen eine Leuchte geben wolle alle Tage. In seinen Tagen fielen die Edomiter von der Botmässigkeit Judas ab und setzten einen König über sich. Da zog Joram hinüber mit seinen Obersten, und alle Wagen mit ihm. Und es geschah, als er sich des Nachts aufmachte, da schlug er die Edomiter, welche ihn und die Obersten der Wagen umringt hatten. So fielen die Edomiter von der Botmässigkeit Judas ab bis auf diesen Tag. Damals, zu derselben Zeit, fiel auch Libna von seiner Botmässigkeit ab; denn er hatte Jahwe, den Gott seiner Väter, verlassen. Auch er machte Höhen auf den Bergen Judas, und er verleitete die Bewohner von Jerusalem, Hurerei zu treiben, und verführte Juda dazu. Da gelangte eine Schrift von Elia, dem Propheten, an ihn, welche lautete: So spricht Jahwe, der Gott deines Vaters David: Darum, dass du nicht auf den Wegen deines Vaters Josaphat und auf den Wegen Asas, des Königs von Juda, gewandelt hast, sondern auf dem Wege der Könige von Israel gewandelt und Juda und die Bewohner von Jerusalem verleitet hast, Hurerei zu treiben, nach den Hurereien des Hauses Ahabs, und auch deine Brüder, das Haus deines Vaters, ermordet hast, die besser waren als du: siehe, so wird Jahwe dein Volk und deine Söhne und deine Weiber und alle deine Habe plagen mit einer grossen Plage; du aber wirst schwer erkranken an einer Krankheit deiner {W. du aber wirst in vielen (od. grossen) Krankheiten sein, in Erkrankung deiner usw.} Eingeweide, bis deine Eingeweide infolge der Krankheit heraustreten werden Tag für Tag {O. von Zeit zu Zeit; so auch V.19}. Und Jahwe erweckte wider Joram den Geist der Philister und der Araber, die zur Seite der Kuschiter wohnen. Und sie zogen wider Juda herauf und brachen ein und führten alle Habe weg, die sich im Hause des Königs vorfand, und auch seine Söhne und seine Weiber; und es blieb ihm kein Sohn übrig als nur Joahas, der jüngste seiner Söhne. Und nach allem diesem plagte ihn Jahwe mit einer unheilbaren Krankheit in seinen Eingeweiden. Und es geschah von Tag zu Tag, und zur Zeit, als das Ende von zwei Jahren eintrat, dass seine Eingeweide bei seiner Krankheit heraustraten {O. Und es geschah nach vielen Tagen, und zwar zur Zeit... , da traten usw.}; und er starb unter heftigen Schmerzen. Und sein Volk machte ihm keinen Brand gleich dem Brande seiner Väter. 32 Jahre war er alt, als er König wurde, und er regierte acht Jahre zu Jerusalem. Und er ging hin, ohne vermisst zu werden; und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber nicht in den Gräbern der Könige. Und {2. Kön. 8,25} die Bewohner von Jerusalem machten Ahasja {derselbe Name wie "Joahas" (Kap. 21,17), nur umgestellt}, seinen jüngsten Sohn, zum König an seiner Statt; denn alle die älteren hatte die Schar ermordet, welche mit den Arabern ins Lager gekommen war. Und Ahasja, der Sohn Jorams, des Königs von Juda, ward König. 22 {Im hebr. Texte steht: 42 (doch vergleiche 2. Könige 8,26)} Jahre war Ahasja alt, als er König wurde, und er regierte ein Jahr zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Athalja, die Tochter Omris. Auch er wandelte auf den Wegen des Hauses Ahabs; denn seine Mutter war seine Ratgeberin zum gesetzlosen Handeln. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, wie das Haus Ahabs; denn diese waren nach dem Tode seines Vaters seine Ratgeber, zu seinem Verderben. Auch ging er auf ihren Rat und zog hin mit Joram, dem Sohne Ahabs, dem König von Israel, in den Streit wider Hasael, den König von Syrien, nach Ramoth-Gilead. Und die Syrer verwundeten Joram. Da kehrte er zurück, um sich in Jisreel von den Wunden heilen zu lassen, die sie ihm zu Rama geschlagen hatten, als er wider Hasael, den König von Syrien, stritt. Und Asarja {Wahrscheinlich zu l.: Ahasja}, der Sohn Jorams, der König von Juda, zog hinab, um Joram, den Sohn Ahabs, in Jisreel zu besuchen, weil er krank war. Aber von Gott war es der Untergang Ahasjas, dass er zu Joram kam. Denn als er angekommen war, zog er mit Joram aus wider Jehu, den Sohn Nimsis, welchen Jahwe gesalbt hatte, um das Haus Ahabs auszurotten {2. Kön. 9,14-29; 10,12-15}. Und es geschah, als Jehu an dem Hause Ahabs Gericht übte, da traf er die Obersten von Juda und die Söhne der Brüder Ahasjas, welche Ahasja dienten; und er ermordete sie. Und er suchte Ahasja, und sie griffen ihn, als er sich in Samaria versteckt hielt; und sie brachten ihn zu Jehu und töteten ihn. Und sie begruben ihn, denn sie sprachen: Er ist ein Sohn Josaphats, der Jahwe gesucht hat mit seinem ganzen Herzen. Und das Haus Ahasjas hatte niemand mehr, der zum Königtum tüchtig gewesen wäre. Und {2. Kön. 11,1} als Athalja, die Mutter Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, da machte sie sich auf und brachte allen königlichen Samen vom Hause Juda um. Aber Josabath, die Tochter des Königs, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, und sie tat ihn und seine Amme in das Schlafgemach {S. die Anm. zu 2. Kön. 11,2}. Und so verbarg ihn Josabath, die Tochter des Königs Joram, das Weib Jojadas, des Priesters (denn sie war die Schwester Ahasjas) vor Athalja, so dass sie ihn nicht tötete. Und er war sechs Jahre bei ihnen im Hause Gottes versteckt. Athalja aber regierte über das Land. Und {2. Kön. 11,4} im siebten Jahre stärkte sich {O. fasste Mut} Jojada und verband die Obersten über hundert, Asarja, den Sohn Jerochams, und Ismael, den Sohn Jochanans, und Asarja, den Sohn Obeds, und Maaseja, den Sohn Adajas, und Elisaphat, den Sohn Sikris, mit sich in einem Bunde. Und sie zogen in Juda umher und versammelten die Leviten aus allen Städten Judas, und die Häupter der Väter {d.h. die Stamm- oder Familienhäupter} von Israel; und sie kamen nach Jerusalem. Und die ganze Versammlung machte im Hause Gottes einen Bund mit dem König. Und Jojada sprach zu ihnen: Siehe, der Sohn des Königs soll König sein, so wie Jahwe von den Söhnen Davids geredet hat. Dies ist es, was ihr tun sollt: Ein Drittel von euch, die ihr am Sabbat antretet, von den Priestern und von den Leviten, soll Türhüter der Schwellen sein; und ein Drittel soll im Hause des Königs sein; und ein Drittel am Tore Jesod {d.h. Grundtor}; und alles Volk in den Höfen des Hauses Jahwes. Und es soll niemand in das Haus Jahwes hineingehen, als nur die Priester und die diensttuenden Leviten; sie sollen hineingehen, denn sie sind heilig. Und alles Volk soll die Vorschriften Jahwes beobachten. Und die Leviten sollen den König rings umgeben, ein jeder mit seinen Waffen in seiner Hand; und wer in das Haus hineingeht, soll getötet werden; und ihr sollt bei dem König sein, wenn er eingeht und wenn er ausgeht. Und die Leviten und ganz Juda taten nach allem, was der Priester Jojada geboten hatte; und sie {d.h. die Leviten} nahmen ein jeder seine Männer, die am Sabbat antretenden samt den am Sabbat abtretenden; denn der Priester Jojada hatte die Abteilungen nicht entlassen. Und der Priester Jojada gab den Obersten über hundert die Speere und die Tartschen und die Schilde, welche dem König David gehört hatten, die im Hause Gottes waren. Und er stellte alles Volk auf, und zwar einen jeden mit seiner Waffe in seiner Hand, von der rechten Seite des Hauses bis zur linken Seite des Hauses, gegen den Altar und gegen das Haus hin, rings um den König. Und sie führten den Sohn des Königs heraus und setzten ihm die Krone auf und gaben ihm das Zeugnis, und sie machten ihn zum König; und Jojada und seine Söhne salbten ihn und riefen: Es lebe der König! Und als Athalja das Geschrei des Volkes hörte, das herzulief und den König pries, kam sie zu dem Volke in das Haus Jahwes. Und sie sah: und siehe, der König stand auf seinem Standorte am Eingang, und die Obersten und die Trompeter bei dem König; und alles Volk des Landes war fröhlich und stiess in die Trompeten; und die Sänger waren da mit Musikinstrumenten und leiteten den Lobgesang. Da zerriss Athalja ihre Kleider und rief: Verschwörung, Verschwörung! Und der Priester Jojada liess die Obersten über hundert, die über das Heer bestellt waren, heraustreten, und sprach zu ihnen: Führet sie hinaus ausserhalb der Reihen {O. zwischen den Reihen hindurch}, und wer ihr folgt, soll mit dem Schwerte getötet werden! Denn der Priester sprach: Ihr sollt sie nicht in dem Hause Jahwes töten. Und sie machten ihr Platz, und sie ging durch den Eingang des Rosstores in das Haus des Königs; und sie töteten sie daselbst. Und Jojada machte einen Bund zwischen sich und dem ganzen Volke und dem König, dass sie das Volk Jahwes sein sollten. Da ging alles Volk in das Haus des Baal und riss es nieder, und sie zerschlugen seine Altäre und seine Bilder; und Mattan, den Priester des Baal, töteten sie vor den Altären. Und Jojada legte die Ämter des Hauses Jahwes in die Hand der Priester, der Leviten, welche David über das Haus Jahwes abgeteilt hatte, um die Brandopfer Jahwes zu opfern, wie in dem Gesetz Moses geschrieben steht, mit Freuden und mit Gesang, nach der Anweisung Davids. Und er stellte die Torhüter an die Tore des Hauses Jahwes, dass keiner hineinginge, der irgendwie unrein wäre. Und er nahm die Obersten über hundert und die Vornehmen und die Gebieter im Volke, und alles Volk des Landes, und führte den König aus dem Hause Jahwes hinab, und sie kamen durch das obere Tor in das Haus des Königs; und sie setzten den König auf den Thron des Königreichs. Und alles Volk des Landes freute sich, und die Stadt hatte Ruhe. Athalja aber hatten sie mit dem Schwerte getötet. Sieben {2. Kön. 12} Jahre war Joas alt, als er König wurde, und er regierte vierzig Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Zibja, von Beerseba. Und Joas tat, was recht war in den Augen Jahwes, alle die Tage des Priesters Jojada. Und Jojada nahm ihm zwei Weiber; und er zeugte Söhne und Töchter. Und es geschah hernach, dass Joas im Herzen hatte, das Haus Jahwes zu erneuern. Und er versammelte die Priester und die Leviten und sprach zu ihnen: Ziehet aus in die Städte Judas, und sammelt Geld ein von ganz Israel, um das Haus eures Gottes auszubessern von Jahr zu Jahr; und ihr sollt mit der Sache eilen. Aber die Leviten eilten nicht. Da rief der König Jojada, das Haupt, und sprach zu ihm: Warum hast du die Leviten nicht aufgefordert, aus Juda und Jerusalem die Steuer einzubringen, welche Mose, der Knecht Jahwes, der Versammlung Israels für das Zelt des Zeugnisses auferlegt hat {W. einzubringen die Steuer Moses, des Knechtes Jahwes, und der Versammlung Israels für das Zelt usw.}? Denn die gottlose Athalja und ihre Söhne haben das Haus Gottes zerstört und haben auch alle geheiligten Dinge des Hauses Jahwes für die Baalim verwendet. Und der König befahl, und man machte eine Lade und stellte sie an das Tor des Hauses Jahwes, auswärts. Und man rief in Juda und in Jerusalem aus, dass man Jahwe die Steuer Moses, des Knechtes Gottes, bringen sollte, welche er Israel in der Wüste auferlegt hatte. Da freuten sich alle Obersten und das ganze Volk; und sie brachten und warfen in die Lade, bis man fertig war. Und es geschah zur Zeit, wenn man die Lade durch die Leviten zum Amte {d.h. zu der Aufsichtsbehörde. O. zu den Beamten; und nachher: wenn sie sahen} des Königs brachte, und wenn man sah, dass viel Geld darin war, so kamen der Schreiber des Königs und der Beamte des Hauptpriesters und leerten die Lade aus; und sie trugen sie und brachten sie wieder an ihren Ort. So taten sie Tag für Tag und sammelten Geld in Menge. Und der König und Jojada gaben es denen, welche das Werk der Arbeit am Hause Jahwes betrieben; und diese dingten Steinhauer und Zimmerleute, um das Haus Jahwes zu erneuern, und auch Arbeiter in Eisen und Erz, um das Haus Jahwes auszubessern. Und die das Werk taten, arbeiteten, und die Herstellung des Werkes nahm zu durch ihre Hand; und sie setzten das Haus Gottes wieder in seinen früheren Stand {Eig. richteten das Haus Gottes auf nach seinem Masse} und machten es fest. Und als sie fertig waren, brachten sie das übrige Geld vor den König und vor Jojada; und er machte davon Geräte für das Haus Jahwes, Geräte für den Dienst und für die Brandopfer, und Schalen, und goldene und silberne Geräte. Und man opferte Brandopfer im Hause Jahwes beständig, alle die Tage Jojadas. Und Jojada wurde alt und der Tage satt, und er starb; er war 130 Jahre alt, als er starb. Und man begrub ihn in der Stadt Davids bei den Königen, weil er Gutes getan hatte an Israel und gegen Gott und sein Haus. Und nach dem Tode Jojadas kamen die Obersten von Juda und beugten sich vor dem König nieder; und der König hörte auf sie. Und sie verliessen das Haus Jahwes, des Gottes ihrer Väter, und dienten den Ascherim und den Götzenbildern. Da kam ein Zorn über Juda und Jerusalem um dieser ihrer Verschuldung willen. Und er sandte Propheten unter sie, um sie zu Jahwe zurückzuführen, und diese zeugten wider sie {O. ermahnten, verwarnten sie}; aber sie nahmen es nicht zu Ohren. - Und der Geist Gottes kam über {Eig. bekleidete} Sekarja, den Sohn Jojadas, des Priesters; und er stand auf über dem Volke und sprach zu ihnen: So spricht Gott: Warum übertretet ihr die Gebote Jahwes? Es wird euch ja nicht gelingen. Weil ihr Jahwe verlassen habt, so hat er euch verlassen. Und sie machten eine Verschwörung wider ihn und steinigten ihn auf Befehl des Königs im Hofe des Hauses Jahwes. Und der König Joas gedachte nicht der Güte, die sein Vater Jojada an ihm erwiesen hatte, und ermordete dessen Sohn. Und als er starb, sprach er: Jahwe möge es sehen und fordern! Und es geschah beim Umlauf des Jahres, dass ein Heer der Syrer wider ihn heraufzog. Und sie kamen nach Juda und Jerusalem und schlachteten aus dem Volke alle Obersten des Volkes; und alle ihre Beute sandten sie zu dem König von Damaskus. Wiewohl das Heer der Syrer mit wenigen Männern gekommen war, gab doch Jahwe ein sehr zahlreiches Heer in ihre Hand, weil sie Jahwe, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten. Und sie übten Gericht an Joas. Und als sie von ihm weggezogen waren, sie verliessen ihn aber in grossen Schmerzen, machten seine Knechte eine Verschwörung wider ihn, um des Blutes der Söhne {And. l.: des Sohnes} des Priesters Jojada willen; und sie ermordeten ihn auf seinem Bette, und er starb. Und man begrub ihn in der Stadt Davids, aber man begrub ihn nicht in den Gräbern der Könige. Und diese sind es, die eine Verschwörung wider ihn machten: Sabad, der Sohn Schimeaths, der Ammonitin, und Josabad, der Sohn Schimriths, der Moabitin. - Seine Söhne aber, und die Grösse des Tributs, der ihm auferlegt wurde, und der Bau des Hauses Gottes, siehe, das ist geschrieben in der Beschreibung {Eig. ausführlichen Beschreibung} des Buches der Könige. Und Amazja, sein Sohn, ward König an seiner Statt. 25 {Siehe 2. Könige 14.} Jahre alt, wurde Amazja König, und er regierte 29 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Joaddan, von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, jedoch nicht mit ungeteiltem Herzen. Und es geschah, als das Königtum bei ihm erstarkt war, da tötete er seine Knechte, die den König, seinen Vater, erschlagen hatten. Aber ihre Söhne tötete er nicht, sondern er tat, wie im Gesetz, im Buche Moses, geschrieben steht, wo Jahwe geboten und gesagt hat: Nicht sollen Väter sterben um der Kinder willen, und Kinder sollen nicht sterben um der Väter willen, sondern sie sollen ein jeder für seine Sünde sterben {5. Mose 24,16}. Und Amazja versammelte Juda, und er stellte sie auf nach Vaterhäusern, nach Obersten über tausend und nach Obersten über hundert, von ganz Juda und Benjamin; und er musterte sie von zwanzig Jahren an und darüber, und fand ihrer 300000 Auserlesene, die zum Heere auszogen, die Lanze und Schild {Hier der grosse Schild; wie Kap. 11,12} führten. Und er dingte aus Israel 100000 tapfere Helden um hundert Talente Silber. Da kam ein Mann Gottes zu ihm und sprach: O König! lass das Heer von Israel nicht mit dir ziehen; denn Jahwe ist nicht mit Israel, mit allen Kindern Ephraim. Denn wenn du ziehst, - tue es, sei stark zum Streit! - so wird Gott dich zu Fall bringen vor dem Feinde; denn bei Gott ist Macht, zu helfen und zu Fall zu bringen. Und Amazja sprach zu dem Manne Gottes: Und was ist betreffs der hundert Talente zu tun, die ich der Schar von Israel gegeben habe? Und der Mann Gottes sprach: Jahwe hat, um dir mehr als das zu geben. Da sonderte Amazja sie ab, nämlich die Schar, welche von Ephraim zu ihm gekommen war, dass sie an ihren Ort gingen. Und ihr Zorn entbrannte sehr wider Juda, und sie kehrten an ihren Ort zurück in glühendem Zorn. Amazja aber fasste Mut und führte sein Volk aus; und er zog ins Salztal und schlug die Kinder Seir, 10000 Mann. Und die Kinder Juda führten 10000 lebendig gefangen hinweg und brachten sie auf die Spitze eines Felsens {O. von Sela; vergl. 2. Kön. 14,7}, und sie stürzten sie hinab von der Spitze des Felsens {O. von Sela; vergl. 2. Kön. 14,7}, dass sie allesamt zerbarsten. Aber die Männer der Schar, welche Amazja hatte zurückkehren lassen, dass sie nicht mit ihm in den Streit zögen, die fielen ein in die Städte Judas, von Samaria bis Beth-Horon, und erschlugen von ihnen dreitausend Mann und machten eine grosse Beute. Und es geschah, nachdem Amazja von der Edomiterschlacht {O. Niederlage; wie 2. Sam. 1,1} zurückgekommen war, da brachte er die Götter der Kinder Seir und stellte sie sich zu Göttern auf; und er beugte sich vor ihnen nieder und räucherte ihnen. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider Amazja; und er sandte einen Propheten zu ihm, und er sprach zu ihm: Warum hast du die Götter des Volkes gesucht, die ihr Volk nicht aus deiner Hand errettet haben? Und es geschah, während er zu ihm redete, da sprach Amazja {W. er} zu ihm: Haben wir dich zum Ratgeber des Königs gesetzt? Lass ab! warum soll man dich erschlagen? Und der Prophet liess ab und sprach: Ich weiss, dass Gott beschlossen hat, dich zu verderben, weil du solches getan und auf meinen Rat nicht gehört hast! Und Amazja, der König von Juda, beriet sich und sandte zu Joas, dem Sohne Joahas', des Sohnes Jehus, dem König von Israel, und liess ihm sagen: Komm, lass uns einander ins Angesicht sehen! Da sandte Joas, der König von Israel, zu Amazja, dem König von Juda, und liess ihm sagen: Der Dornstrauch {And.: Die Distel} auf dem Libanon sandte zu der Zeder auf dem Libanon und liess ihr sagen: Gib meinem Sohne deine Tochter zum Weibe! Da lief das Getier des Feldes, das auf dem Libanon ist, vorüber und zertrat den Dornstrauch. Du sagst: Siehe, du hast Edom geschlagen! und dein Herz erhebt sich {Eig. dich}, dir Ruhm zu erwerben. Bleibe nun in deinem Hause; warum willst du dich mit dem Unglück einlassen, dass du fallest, du und Juda mit dir? Aber Amazja hörte nicht; denn es war von Gott, damit er sie preisgäbe, weil sie die Götter von Edom gesucht hatten. Da zog Joas, der König von Israel, herauf; und sie sahen einander ins Angesicht, er und Amazja, der König von Juda, zu Beth-Semes, das zu Juda gehört. Und Juda wurde vor Israel geschlagen; und sie flohen, ein jeder nach seinem Zelte. Und Joas, der König von Israel, nahm Amazja, den König von Juda, den Sohn Joas', des Sohnes Joahas' {S. die Anm. zu Kap. 22,1}, zu Beth-Semes gefangen und brachte ihn nach Jerusalem. Und er machte einen Bruch in der Mauer Jerusalems, vom Tore Ephraim bis an das Ecktor, vierhundert Ellen. Und er nahm alles Gold und Silber, und alle Geräte, welche sich im Hause Gottes bei Obed-Edom {S. 1. Chron. 26,15} vorfanden, und die Schätze des Hauses des Königs, und Geiseln, und kehrte nach Samaria zurück. Und Amazja, der Sohn Joas', der König von Juda, lebte nach dem Tode Joas', des Sohnes Joahas', des Königs von Israel, fünfzehn Jahre. Und das Übrige der Geschichte Amazjas, die erste und die letzte, siehe, ist das nicht geschrieben in dem Buche der Könige von Juda und Israel? Und von der Zeit an, da Amazja von der Nachfolge Jahwes abgewichen {Eig. von hinter Jahwe gewichen} war, machten sie zu Jerusalem eine Verschwörung wider ihn; und er floh nach Lachis; und sie sandten ihm nach bis Lachis und töteten ihn daselbst. Und sie luden ihn auf Rosse und begruben ihn bei seinen Vätern in der Stadt Judas {And. l.: Davids}. Und {2. Kön. 14,21. 22; 15,1 usw.} das ganze Volk von Juda nahm Ussija {In 2. Kön. 14 und im Anfang von Kap. 15 "Asarja" genannt}, der sechzehn Jahre alt war, und sie machten ihn zum König an seines Vaters Amazja Statt. Er baute Eloth und brachte es an Juda zurück, nachdem der König sich zu seinen Vätern gelegt hatte. Sechzehn Jahre war Ussija alt, als er König wurde, und er regierte 52 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jekolja, von Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, nach allem, was sein Vater Amazja getan hatte. Und er suchte Gott in den Tagen Sekarjas, der kundig war {O. lehrte} in den Gesichten Gottes; und in den Tagen, da er Jahwe suchte, gab Gott ihm Gelingen. Und er zog aus und stritt wider sie Philister, und riss nieder die Mauer von Gath und die Mauer von Jabne und die Mauer von Asdod; und er baute Städte um Asdod her {Eig. in Asdod} und unter den Philistern. Und Gott half ihm wider die Philister und wider die Araber, die zu Gur-Baal wohnten, und wider die Meuniter {dasselbe wie Maoniter}. Und die Ammoniter gaben Ussija Geschenke {d.h. wurden ihm tributpflichtig}, und sein Name drang bis nach Ägypten hin; denn er war überaus stark geworden. Und Ussija baute Türme in Jerusalem auf dem Ecktor und auf dem Taltor und auf dem Winkel, und befestigte sie. Und er baute Türme in der Wüste und grub viele Zisternen; denn er hatte viel Vieh, sowohl in der Niederung {S. die Anm. zu 5. Mose 1,7} als auch in der Ebene, und Ackerleute und Weingärtner im Gebirge und im Fruchtgefilde {O. am Karmel}; denn er liebte den Ackerbau. Und Ussija hatte ein kriegführendes Heer, das in Scharen in den Kampf zog, nach der Zahl ihrer Musterung durch Jeghiel, den Schreiber, und Maaseja, den Vorsteher, unter der Leitung Hananjas, eines der Obersten des Königs. Die ganze Zahl der Häupter der Väter {d.h. der Stamm- oder Familienhäupter} der tapferen Helden war 2600. Und unter ihrer Leitung stand eine Heeresmacht von 307500 Mann, welche den Krieg führte mit gewaltiger Kraft, um dem König wider den Feind beizustehen. Und Ussija bereitete ihnen, dem ganzen Heere, Schilde und Lanzen und Helme und Panzer und Bogen und Schleudersteine. Und er machte zu Jerusalem Maschinen, ein Kunstwerk des Künstlers, dass sie auf den Türmen und auf den Zinnen sein sollten, um mit Pfeilen und mit grossen Steinen zu schiessen. Und sein Name ging aus bis in die Ferne; denn wunderbar ward ihm geholfen, bis er stark wurde. Und als er stark geworden war, erhob sich sein Herz, bis er verderbt handelte; und er handelte treulos gegen Jahwe, seinen Gott, und trat in den Tempel Jahwes, um auf dem Räucheraltar zu räuchern. Da kam Asarja, der Priester, hinter ihm her, und mit ihm achtzig Priester Jahwes, wackere Männer; und sie widerstanden dem König Ussija und sprachen zu ihm: Nicht dir, Ussija, geziemt es, Jahwe zu räuchern, sondern den Priestern, den Söhnen Aarons, die geheiligt sind zum Räuchern. Geh aus dem Heiligtum hinaus; denn du hast treulos gehandelt, und es wird dir nicht zur Ehre gereichen von Jahwe Gott. Aber Ussija wurde zornig; und er hatte in seiner Hand ein Räucherfass zum Räuchern; und als er über die Priester erzürnte, da brach der Aussatz aus an seiner Stirn, angesichts der Priester im Hause Jahwes neben dem Räucheraltar. Und Asarja, der Hauptpriester, und alle die Priester wandten sich zu ihm, und siehe, er war aussätzig an seiner Stirn, und sie trieben ihn eilends von dannen fort; und auch er selbst beeilte sich hinauszukommen, weil Jahwe ihn geschlagen hatte. Und der König Ussija war aussätzig bis zum Tage seines Todes, und er wohnte in einem Krankenhause {O. in einem abgesonderten Hause} als Aussätziger; denn er war von dem Hause Jahwes ausgeschlossen. Und Jotham, sein Sohn, war über das Haus des Königs und richtete das Volk des Landes. Und das Übrige der Geschichte Ussijas, die erste und die letzte, hat Jesaja geschrieben, der Sohn Amoz', der Prophet. Und Ussija legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn bei seinen Vätern auf dem Begräbnisacker der Könige; denn man sprach: Er ist aussätzig. Und Jotham, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Fünfundzwanzig {Siehe 2. Kön. 15,32} Jahre war Jotham alt, als er König wurde, und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jeruscha, die Tochter Zadoks. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, nach allem, was sein Vater Ussija getan hatte; nur ging er nicht in den Tempel Jahwes. Aber das Volk handelte noch verderbt. Er baute das obere Tor des Hauses Jahwes; auch an der Mauer des Ophel {d.h. Hügel; ein Stadtteil am südöstlichen Abhang des Tempelberges} baute er viel. Und er baute Städte im Gebirge Juda; und in den Wäldern baute er Burgen und Türme. Und er stritt mit dem König der Kinder Ammon und überwand sie; und die Kinder Ammon gaben ihm in selbigem Jahre 1000 Talente Silber und 10000 Kor Weizen und 10000 Kor Gerste. Das entrichteten ihm die Kinder Ammon auch im zweiten und im dritten Jahre. Und Jotham erstarkte; denn er richtete seine Wege vor dem Angesicht Jahwes, seines Gottes. Und das Übrige der Geschichte Jothams, und alle seine Kriege und seine Wege, siehe, sie sind geschrieben in dem Buche der Könige von Israel und Juda. 25 Jahre war er alt, als er König wurde, und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Und Jotham legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids. Und Ahas, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Zwanzig {2. Kön. 16} Jahre war Ahas alt, als er König wurde, und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Und er tat nicht, was recht war in den Augen Jahwes, wie sein Vater David; sondern er wandelte auf den Wegen der Könige von Israel, und auch machte er den Baalim gegossene Bilder; und er räucherte im Tale des Sohnes Hinnoms, und er verbrannte seine Söhne im Feuer, nach den Greueln der Nationen, die Jahwe vor den Kindern Israel ausgetrieben hatte; und er opferte und räucherte auf den Höhen und auf den Hügeln und unter jedem grünen Baume. Da gab ihn Jahwe, sein Gott, in die Hand des Königs von Syrien; und sie schlugen ihn und führten eine grosse Menge Gefangene von ihm weg und brachten sie nach Damaskus. Und auch in die Hand des Königs von Israel wurde er gegeben, welcher ihm eine grosse Niederlage beibrachte. Und Pekach, der Sohn Remaljas, erschlug in Juda an einem Tage 120000 Mann, alles tapfere Leute, weil sie Jahwe, den Gott ihrer Väter, verlassen hatten. Und Sikri, ein Held von Ephraim, erschlug Maaseja, den Sohn des Königs, und Asrikam, den Oberaufseher {O. Fürst} des Hauses, und Elkana, den Zweiten nach dem König. Und die Kinder Israel führten von ihren Brüdern 200000 Weiber, Söhne und Töchter gefangen hinweg; und auch raubten sie grosse Beute von ihnen und brachten die Beute nach Samaria. Und daselbst war ein Prophet Jahwes, namens Obed; und er ging hinaus, dem Heere entgegen, das nach Samaria kam, und sprach zu ihnen: Siehe, weil Jahwe, der Gott eurer Väter, gegen Juda zürnte {Eig. wegen des Zornes (od. im Zorne) Jahwes usw.}, hat er sie in eure Hand gegeben; und ihr habt sie mit einer Wut gemordet, die bis an den Himmel reicht. Und nun gedenket ihr, die Kinder Judas und Jerusalems euch zu Knechten und Mägden zu unterwerfen. Sind aber nicht bei euch selbst Verschuldungen gegen Jahwe, euren Gott? Und nun höret auf mich und sendet die Gefangenen zurück, die ihr von euren Brüdern weggeführt habt; denn die Zornglut Jahwes ist über euch. Da traten Männer von den Häuptern der Kinder Ephraim: Asarja, der Sohn Jochanans, Berekja, der Sohn Meschillemoths, und Jehiskia, der Sohn Schallums, und Amasa, der Sohn Hadlais, vor die vom Heereszuge Kommenden und sprachen zu ihnen: Ihr sollt nicht die Gefangenen hierher bringen; denn um eine Schuld gegen Jahwe über uns zu bringen, gedenket ihr solches, um unsere Sünden und unsere Verschuldungen zu mehren; denn wir haben schon eine grosse Schuld, und eine Zornglut ist über Israel! Da liessen die Gerüsteten die Gefangenen und die Beute vor den Obersten und der ganzen Versammlung. Und die Männer, die mit Namen angegeben waren, standen auf und nahmen die Gefangenen; und alle, die nackt waren unter ihnen, bekleideten sie von der Beute; sie bekleideten und beschuhten sie und speisten und tränkten sie und salbten sie; und alle, die ermattet waren, führten sie auf Eseln und brachten sie nach Jericho, der Palmenstadt, in die Nähe ihrer Brüder. Und sie kehrten nach Samaria zurück. In selbiger Zeit sandte der König Ahas zu den Königen von Assyrien, dass sie ihm helfen möchten. Und die Edomiter kamen abermals, und sie schlugen Juda und führten Gefangene hinweg. Und die Philister fielen ein in die Städte der Niederung und des Südens von Juda, und nahmen Beth-Semes ein und Ajalon und Gederoth und Soko und seine Tochterstädte, und Timna und seine Tochterstädte, und Gimso und seine Tochterstädte; und sie wohnten daselbst. Denn Jahwe demütigte Juda, um Ahas', des Königs von Israel {S. die Anm. zu Kap. 21,2}, willen, weil er in Juda zügellos gehandelt und sich ganz treulos gegen Jahwe erzeigt hatte. Und Tilgath-Pilneser, der König von Assyrien, kam wider ihn und bedrängte ihn, und stärkte ihn nicht. Denn Ahas beraubte das Haus Jahwes und das Haus des Königs und der Obersten, und gab das Geraubte dem König von Assyrien; aber er war ihm nicht zur Hilfe {O. es gereichte ihm nicht zur Hilfe}. Und in der Zeit seiner Bedrängnis, da handelte er noch treuloser gegen Jahwe, er, der König Ahas. Und er opferte den Göttern von Damaskus, die ihn geschlagen hatten, und sprach: Da die Götter der Könige von Syrien ihnen helfen, so will ich ihnen opfern, und sie werden mir helfen; sie aber dienten ihm und ganz Israel zum Fall. Und Ahas brachte die Geräte des Hauses Gottes zusammen und zerschlug die Geräte des Hauses Gottes; und er schloss die Türen des Hauses Jahwes, und machte sich Altäre an allen Ecken in Jerusalem. Und in jeder einzelnen Stadt von Juda machte er Höhen, um anderen Göttern zu räuchern. Und er reizte Jahwe, den Gott seiner Väter. Und das Übrige seiner Geschichte und alle seine Wege, die ersten und die letzten, siehe, sie sind geschrieben in dem Buche der Könige von Juda und Israel. Und Ahas legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt, in Jerusalem; denn man brachte ihn nicht in die Gräber der Könige von Israel. Und Jehiskia, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Jehiskia {2. Kön. 18; 19; 20} wurde König, als er 25 Jahre alt war, und er regierte 29 Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Abija, die Tochter Sekarjas. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes, nach allem, was sein Vater David getan hatte. Im ersten Jahre seiner Regierung, im ersten Monat, öffnete er die Türen des Hauses Jahwes und besserte sie aus. Und er liess die Priester und die Leviten kommen und versammelte sie auf dem Platze gegen Osten, und er sprach zu ihnen: Höret mich, ihr Leviten! Heiliget euch nun, und heiliget das Haus Jahwes, des Gottes eurer Väter, und bringet die Unreinigkeit aus dem Heiligtum hinaus. Denn unsere Väter haben treulos gehandelt und getan, was böse ist in den Augen Jahwes, unseres Gottes, und haben ihn verlassen; und sie haben ihr Angesicht von der Wohnung Jahwes abgewandt und ihr den Rücken zugekehrt; auch haben sie die Türen der Halle verschlossen, und die Lampen ausgelöscht, und dem Gott Israels kein Räucherwerk geräuchert und kein Brandopfer im Heiligtum dargebracht. Und der Zorn Jahwes ist über Juda und Jerusalem gekommen, und er hat sie der Misshandlung, der Verwüstung und dem Gezisch hingegeben, wie ihr mit euren Augen sehet. Und siehe, deswegen sind unsere Väter durch das Schwert gefallen, und unsere Söhne und unsere Töchter und unsere Weiber sind in Gefangenschaft. Nun ist es in meinem Herzen, einen Bund zu machen mit Jahwe, dem Gott Israels, dass die Glut seines Zornes sich von uns abwende. Meine Söhne, seid nun nicht lässig; denn euch hat Jahwe erwählt, um vor ihm zu stehen, dass ihr ihm dienet, und um seine Diener und Räucherer zu sein. Da machten sich die Leviten auf: Machath, der Sohn Amasais, und Joel, der Sohn Asarjas, von den Söhnen der Kehathiter; und von den Söhnen Meraris: Kis, der Sohn Abdis, und Asarja, der Sohn Jehallelels; und von den Gersonitern: Joach, der Sohn Simmas, und Eden, der Sohn Joachs; und von den Söhnen Elizaphans: Schimri und Jeghiel; und von den Söhnen Asaphs: Sekarja und Mattanja; und von den Söhnen Hemans: Jechiel und Simei; und von den Söhnen Jeduthuns: Schemaja und Ussiel. Und sie versammelten ihre Brüder und heiligten sich; und sie kamen nach dem Gebot des Königs, den Worten Jahwes gemäss, um das Haus Jahwes zu reinigen. Und die Priester gingen in das Innere des Hauses Jahwes, um es zu reinigen; und sie brachten alle Unreinigkeit, die sie in dem Tempel Jahwes fanden, in den Hof des Hauses Jahwes hinaus; und die Leviten nahmen sie auf, um sie an den Bach Kidron hinauszubringen. Und sie fingen am Ersten des ersten Monats an zu heiligen; und am achten Tage des Monats kamen sie in die Halle Jahwes und heiligten das Haus Jahwes acht Tage lang; und am sechzehnten Tage des ersten Monats waren sie fertig. Und sie gingen zu dem König Hiskia hinein und sprachen: Wir haben das ganze Haus Jahwes gereinigt, und den Brandopferaltar und alle seine Geräte und den Tisch der Schichtbrote und alle seine Geräte. Und alle Geräte, die der König Ahas während seiner Regierung in seiner Treulosigkeit entweiht {Eig. verstossen, verworfen. S. 2. Kön. 16,14. 17} hat, haben wir hergerichtet und geheiligt; und siehe, sie sind vor dem Altar Jahwes. Und der König Jehiskia machte sich früh auf und versammelte die Obersten der Stadt, und er ging hinauf in das Haus Jahwes. Und sie brachten sieben Farren und sieben Widder und sieben Schafe, und sieben Ziegenböcke zum Sündopfer, für das Königreich und für das Heiligtum und für Juda. Und er befahl den Söhnen Aarons, den Priestern, sie auf dem Altar Jahwes zu opfern. Und sie schlachteten die Rinder, und die Priester nahmen das Blut auf und sprengten es an den Altar; und sie schlachteten die Widder und sprengten das Blut an den Altar; und sie schlachteten die Schafe und sprengten das Blut an den Altar. Und sie brachten die Böcke des Sündopfers herzu vor den König und die Versammlung, und sie legten ihre Hände auf dieselben. Und die Priester schlachteten sie und taten ihr Blut zur Entsündigung an den Altar, um für ganz Israel Sühnung zu tun; denn für ganz Israel hatte der König das Brandopfer und das Sündopfer befohlen. Und er stellte die Leviten auf im Hause Jahwes, mit Zimbeln, mit Harfen und mit Lauten, nach dem Gebote Davids und Gads, des Sehers des Königs, und Nathans, des Propheten; denn das Gebot war durch Jahwe, durch seine Propheten. Und die Leviten standen da mit den Instrumenten Davids, und die Priester mit den Trompeten. Und Hiskia befahl, das Brandopfer auf dem Altar zu opfern. Und zur Zeit, als das Brandopfer anfing, begann der Gesang Jahwes und die Trompeten, und zwar unter Begleitung der Instrumente Davids, des Königs von Israel. Und die ganze Versammlung betete an, und der Gesang erscholl, und die Trompeten schmetterten; alles das währte bis zur Vollendung des Brandopfers. Und als man das Opfern des Brandopfers vollendet hatte, beugten sich {O. knieten nieder} der König und alle, die sich bei ihm befanden, und beteten an. Und der König Jehiskia und die Obersten sagten zu den Leviten, dass sie Jahwe lobsingen sollten mit den Worten Davids und Asaphs, des Sehers. Und sie lobsangen mit Freude und neigten sich und beteten an. Und Jehiskia hob an und sprach: Nun habt ihr euch Jahwe geweiht; tretet herzu und bringet Schlachtopfer und Dankopfer {O. Lobopfer} zum Hause Jahwes. Und die Versammlung brachte Schlachtopfer und Dankopfer {O. Lobopfer}, und jeder, der willigen Herzens war, brachte Brandopfer. Und die Zahl der Brandopfer, welche die Versammlung brachte, war: siebzig Rinder, hundert Widder, zweihundert Schafe; alle diese zum Brandopfer für Jahwe. Und der Geheiligten {Anderswo: geheiligte Dinge} waren: sechshundert Rinder und dreitausend Schafe {Eig. Stück Kleinvieh}. Nur waren der Priester zu wenig, so dass sie nicht allen Brandopfern die Haut abziehen konnten; und so unterstützten sie ihre Brüder, die Leviten, bis das Werk vollendet war, und bis die Priester sich geheiligt hatten; denn die Leviten waren redlichen Herzens, sich zu heiligen, mehr als die Priester. Aber der Brandopfer war auch eine Menge, mit den Fettstücken der Friedensopfer und mit den Trankopfern für die Brandopfer. Und so wurde der Dienst des Hauses Jahwes eingerichtet. Und Jehiskia und das ganze Volk freuten sich über das, was Gott dem Volke bereitet hatte; denn die Sache war plötzlich geschehen. Und Jehiskia sandte hin zu ganz Israel und Juda und schrieb auch Briefe an Ephraim und Manasse, dass sie zum Hause Jahwes in Jerusalem kommen möchten, um Jahwe, dem Gott Israels, Passah zu feiern. Und der König und seine Obersten und die ganze Versammlung in Jerusalem wurden Rats, das Passah im zweiten Monat {Vergl. 4. Mose 9,9-12} zu feiern. Denn sie konnten es zu jener Zeit nicht feiern, weil die Priester sich nicht in hinreichender Anzahl geheiligt hatten, und das Volk noch nicht nach Jerusalem versammelt war. Und die Sache war recht in den Augen des Königs und in den Augen der ganzen Versammlung. Und sie setzten fest, einen Ruf ergehen zu lassen durch ganz Israel, von Beerseba bis Dan, dass sie kämen, um Jahwe, dem Gott Israels, Passah zu feiern in Jerusalem; denn sie hatten es lange Zeit nicht gefeiert, wie es vorgeschrieben ist. Und die Läufer gingen mit den Briefen von der Hand des Königs und seiner Obersten durch ganz Israel und Juda, und nach dem Gebot des Königs, und sie sprachen: Kinder Israel! kehret um zu Jahwe, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels; so wird er umkehren zu den Entronnenen, die euch aus der Hand der Könige von Assyrien übriggeblieben sind. Und seid nicht wie eure Väter und wie eure Brüder, die treulos gehandelt haben gegen Jahwe, den Gott ihrer Väter, so dass er sie der Verwüstung hingegeben hat, wie ihr es sehet. Nun verhärtet euren Nacken nicht, wie eure Väter; gebet Jahwe die Hand und kommet zu seinem Heiligtum, das er geheiligt hat auf ewig, und dienet Jahwe, eurem Gott, damit die Glut seines Zornes sich von euch wende. Denn wenn ihr zu Jahwe umkehret, so werden eure Brüder und eure Kinder Barmherzigkeit finden vor denen, die sie gefangen weggeführt haben, und in dieses Land zurückkehren. Denn gnädig und barmherzig ist Jahwe, euer Gott, und er wird das Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm umkehret. - Und die Läufer zogen von Stadt zu Stadt durch das Land Ephraim und Manasse, und bis nach Sebulon; aber man verlachte und verspottete sie. Doch einige Männer von Aser und Manasse und von Sebulon demütigten sich und kamen nach Jerusalem. Auch über Juda kam die Hand Gottes, dass er ihnen ein einmütiges Herz gab, um das Gebot des Königs und der Obersten zu tun, nach dem Worte Jahwes. Und eine Menge Volks versammelte sich nach Jerusalem, um das Fest der ungesäuerten Brote im zweiten Monat zu feiern, eine sehr grosse Versammlung. Und sie machten sich auf und schafften die Altäre weg, die in Jerusalem waren; auch alle Räucheraltäre schafften sie weg und warfen sie in den Bach Kidron. Und man schlachtete das Passah am Vierzehnten des zweiten Monats. Denn die Priester und die Leviten hatten sich geschämt und hatten sich geheiligt; und sie brachten Brandopfer in das Haus Jahwes. Und sie standen an ihrem Standorte, nach ihrer Vorschrift, nach dem Gesetz Moses, des Mannes Gottes; die Priester sprengten das Blut aus der Hand der Leviten. Denn es waren viele in der Versammlung, die sich nicht geheiligt hatten; und so besorgten die Leviten das Schlachten der Passahopfer für einen jeden, der nicht rein war, um sie Jahwe zu heiligen. Denn ein grosser Teil des Volkes, viele von Ephraim und Manasse, Issaschar und Sebulon, hatten sich nicht gereinigt, sondern assen das Passah nicht, wie es vorgeschrieben ist. Doch Jehiskia bat für sie und sprach: Jahwe, der Gütige, möge einem jeden vergeben, der sein Herz darauf gerichtet hat, Gott zu suchen, Jahwe, den Gott seiner Väter, wenn auch nicht gemäss der Reinheit des Heiligtums! Und Jahwe erhörte Jehiskia und heilte das Volk. Und die Kinder Israel, die sich in Jerusalem befanden, feierten das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang mit grosser Freude; und die Leviten und die Priester lobten {O. lobsangen} Jahwe Tag für Tag mit den Instrumenten des Lobes {Eig. Instrumenten der Macht, d.h. die man zum Preise der Macht Jahwes spielte} Jahwes. Und Jehiskia redete zum Herzen aller Leviten, welche gute Einsicht in Bezug auf Jahwe bewiesen. Und sie assen das Festopfer die sieben Tage hindurch, indem sie Friedensopfer opferten und Jahwe, den Gott ihrer Väter, priesen {O. dankten}. Und die ganze Versammlung wurde Rats, noch sieben andere Tage zu feiern; und sie feierten die sieben Tage mit Freuden. Denn Jehiskia, der König von Juda, schenkte {Eig. hob ... hoben. Vergl. die Anm. zu Hebopfer,2. Mose 29,27} der Versammlung 1000 Farren und 7000 Stück Kleinvieh; und die Obersten schenkten {Eig. hob... hoben. Vergl. die Anm. zu Hebopfer,2. Mose 29,27} der Versammlung 1000 Farren und 10000 Stück Kleinvieh. Und die Priester hatten sich in Menge geheiligt. Und so freute sich die ganze Versammlung von Juda, und die Priester und die Leviten, und die ganze Versammlung, welche von Israel gekommen war, und die Fremdlinge, welche aus dem Lande Israel gekommen waren, und die in Juda wohnten. Und es war grosse Freude in Jerusalem; denn seit den Tagen Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, war desgleichen in Jerusalem nicht gewesen. Und die Priester, die Leviten, standen auf und segneten das Volk; und ihre Stimme wurde erhört, und ihr Gebet kam zu seiner heiligen Wohnung, in den Himmel. Und als sie dies alles vollendet hatten, zogen alle Israeliten, die sich daselbst befanden, hinaus zu den Städten Judas; und sie zerschlugen die Bildsäulen und hieben die Ascherim um, und rissen die Höhen und die Altäre nieder in ganz Juda und Benjamin und in Ephraim und Manasse, bis sie damit fertig waren. Und alle Kinder Israel kehrten in ihre Städte zurück, ein jeder zu seinem Besitztum. Und Jehiskia bestellte die Abteilungen der Priester und der Leviten, nach ihren Abteilungen, einen jeden seinem Dienste gemäss, sowohl die Priester als auch die Leviten, zu Brandopfern und zu Friedensopfern, zum Dienen und zum Preisen und zum Loben in den Toren der Lager Jahwes. Und er gab das Teil des Königs von seiner Habe zu den Brandopfern: zu den Morgen- und Abendbrandopfern, und zu den Brandopfern der Sabbate und der Neumonde und der Feste, wie es im Gesetz Jahwes vorgeschrieben ist. Und er befahl dem Volke, den Bewohnern von Jerusalem, das Teil der Priester und der Leviten zu geben, damit sie am Gesetz Jahwes festhalten möchten. Und als das Wort kund wurde {Eig. sich verbreitete}, brachten die Kinder Israel reichlich Erstlinge vom Getreide, Most und Öl und Honig und von allem Ertrage des Feldes; und den Zehnten von allem brachten sie in Menge. Und die Kinder Israel und Juda, die in den Städten Judas wohnten, auch sie brachten den Zehnten vom Rind- und Kleinvieh, und den Zehnten von den geheiligten Dingen, die Jahwe, ihrem Gott, geheiligt waren, und sie legten Haufen bei Haufen. Im dritten Monat fingen sie an, die Haufen aufzuschichten, und im siebten Monat waren sie damit fertig. Und Jehiskia und die Obersten kamen und besichtigten die Haufen, und sie priesen Jahwe und sein Volk Israel. Und Jehiskia befragte die Priester und die Leviten wegen der Haufen. Da sprach Asarja, der Hauptpriester, vom Hause Zadok, zu ihm und sagte: Seitdem man angefangen hat, das Hebopfer in das Haus Jahwes zu bringen, haben wir gegessen und sind satt geworden und haben übriggelassen in Menge; denn Jahwe hat sein Volk gesegnet; und das Übriggebliebene ist diese grosse Menge. Und Jehiskia befahl, Vorratskammern {Anderswo: Zellen} im Hause Jahwes zu bereiten; und sie bereiteten sie; und sie brachten das Hebopfer und den Zehnten und die geheiligten Dinge treulich hinein. Und Oberaufseher über dieselben war Konanja, der Levit, und Simei, sein Bruder, als zweiter. Und Jechiel und Asasja und Nachath und Asael und Jerimoth und Josabad und Eliel und Jismakja und Machath und Benaja waren Aufseher zur Hand Konanjas und Simeis, seines Bruders, durch Verordnung des Königs Jehiskia und Asarjas, des Fürsten {O. Oberaufsehers} des Hauses Gottes. Und Kore, der Sohn Jimnas, der Levit, der Torhüter gegen Osten, war über die freiwilligen Gaben Gottes, um das Hebopfer Jahwes und das Hochheilige herauszugeben. Und unter seiner Hand waren Eden und Minjamin und Jeschua und Schemaja, Amarja und Schekanja in den Städten der Priester, mit Treue {And. üb.:in Amtspflicht}, um ihren Brüdern nach den Abteilungen zu geben, dem Grössten wie dem Kleinsten; ausser denen von ihnen, welche als Männliche ins Geschlechtsverzeichnis eingetragen waren, von drei Jahren an und darüber, allen, die in das Haus Jahwes kamen, nach der täglichen Gebühr zu ihrem Dienst in ihren Ämtern, nach ihren Abteilungen; sowohl den ins Geschlechtsverzeichnis eingetragenen Priestern, nach ihren Vaterhäusern, als auch den Leviten, von zwanzig Jahren an und darüber, in ihren Ämtern, nach ihren Abteilungen, und den ins Geschlechtsverzeichnis Eingetragenen unter allen ihren Kindlein, ihren Weibern und ihren Söhnen und ihren Töchtern, der ganzen Versammlung. Denn in ihrer Treue heiligten sie sich, um heilig zu sein {Eig. heiligten sich heilig}. Und für die Söhne Aarons, die Priester {O. von den Söhnen Aarons, den Priestern}, auf den Feldern des Bezirks ihrer Städte, waren in jeder einzelnen Stadt Männer angestellt, die mit Namen angegeben waren, um jedem Männlichen unter den Priestern und jedem ins Geschlechtsverzeichnis Eingetragenen unter den Leviten Teile zu geben. Und desgleichen tat Jehiskia in ganz Juda. Und er tat, was gut und recht und wahr {O. treu} war vor Jahwe, seinem Gott. Und in allem Werke, das er anfing im Dienste des Hauses Gottes und in dem Gesetz und in dem Gebot, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit ganzem Herzen, und es gelang ihm. Nach {2. Kön. 18,13 usw.; Jes. 36} diesen Dingen und dieser Treue kam Sanherib, der König von Assyrien; und er drang in Juda ein und lagerte sich wider die festen Städte, und er gedachte, sie für sich zu erobern {Eig. erbrechen}. Und als Jehiskia sah, dass Sanherib gekommen und dass sein Angesicht zum Streit wider Jerusalem gerichtet war, da beriet er sich mit seinen Obersten und seinen Helden, die Wasser der Quellen zu verstopfen {Eig. verdecken, einschliessen; so auch V.4. 30}, welche ausserhalb der Stadt waren; und sie halfen ihm. Und es versammelte sich viel Volks, und sie verstopften alle Quellen und den Bach {den Gihon; vergl. V.30}, der mitten durch das Land fliesst, indem sie sprachen: Warum sollten die Könige von Assyrien kommen und viel Wasser finden? Und er fasste Mut und baute die ganze Mauer, wo sie eingerissen war, und führte sie auf bis an die Türme {Viell. ist zu l.: und führte Türme auf ihr auf}, und die andere Mauer ausserhalb, und befestigte das Millo {Wall, Burg; vergl. 1. Chron. 11,7. 8} der Stadt Davids; und er verfertigte Waffen in Menge und Schilde. Auch setzte er Kriegsoberste über das Volk; und er versammelte sie zu sich auf den Platz am Stadttore, und redete zu ihren Herzen und sprach: Seid stark und mutig! fürchtet euch nicht und erschrecket nicht vor dem König von Assyrien und vor all der Menge, die mit ihm ist; denn mit uns sind mehr als mit ihm. Mit ihm ist ein Arm des Fleisches; aber mit uns ist Jahwe, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Streite zu führen! Und das Volk verliess sich auf die Worte Jehiskias, des Königs von Juda. Nach diesem sandte Sanherib, der König von Assyrien, seine Knechte nach Jerusalem (er war aber noch vor Lachis, und seine ganze Macht mit ihm) an Jehiskia, den König von Juda, und an ganz Juda, das in Jerusalem war, und liess ihnen sagen: So spricht Sanherib, der König von Assyrien: Worauf vertrauet ihr, dass ihr in Belagerung bleibet zu Jerusalem? Verführt euch Jehiskia nicht, um euch dem Tode durch Hunger und Durst preiszugeben, indem er spricht: Jahwe, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assyrien erretten? Ist es nicht Jehiskia, der seine Höhen und seine Altäre hinweggetan, und zu Juda und zu Jerusalem gesprochen und gesagt hat: Vor einem Altar sollt ihr anbeten, und auf ihm sollt ihr räuchern? Wisset ihr nicht, was ich und meine Väter allen Völkern der Länder getan haben? Haben die Götter der Nationen der Länder irgendwie vermocht, ihr Land aus meiner Hand zu erretten? Wer ist unter allen Göttern dieser Nationen, die meine Väter vertilgt haben, der vermocht hätte, sein Volk aus meiner Hand zu erretten, dass euer Gott vermögen sollte, euch aus meiner Hand zu erretten? Und nun, dass euch Hiskia nicht täusche, und dass er euch nicht auf solche Weise verführe! und glaubet ihm nicht! Denn kein Gott {H. Eloah} irgend einer Nation und irgend eines Königreiches hat sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter zu erretten vermocht; wieviel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand erretten! Und noch mehr redeten seine Knechte wider Jahwe Gott {W. den Gott} und wider Jehiskia, seinen Knecht. Auch schrieb er einen Brief, um Jahwe, den Gott Israels, zu verhöhnen und wider ihn zu reden, indem er sprach: Gleich den Göttern der Nationen der Länder, welche ihr Volk nicht aus meiner Hand errettet haben, so wird auch der Gott Jehiskias sein Volk nicht aus meiner Hand erretten. Und sie riefen dem Volke von Jerusalem, das auf der Mauer war, mit lauter Stimme auf jüdisch zu, um sie zu schrecken und bestürzt zu machen, damit sie die Stadt einnähmen. Und sie redeten von dem Gott Jerusalems wie von den Göttern der Völker der Erde, einem Machwerk von Menschenhänden. Und der König Jehiskia und Jesaja, der Sohn Amoz', der Prophet, beteten dieserhalb und schrieen gen Himmel. Da sandte Jahwe einen Engel, der alle tapferen Helden und Fürsten und Obersten im Lager des Königs von Assyrien vertilgte; und dieser zog mit Beschämung des Angesichts in sein Land zurück. Und als er in das Haus seines Gottes ging, fällten ihn daselbst durch das Schwert solche, die aus seinem Leibe hervorgegangen waren. So rettete Jahwe Jehiskia und die Bewohner von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assyrien, und aus der Hand aller; und er schützte sie {And. l.: schaffte ihnen Ruhe} ringsum. Und viele brachten Gaben für Jahwe nach Jerusalem, und Kostbarkeiten für Jehiskia, den König von Juda; und er wurde danach erhoben in den Augen aller Nationen. In jenen Tagen wurde Jehiskia krank zum Sterben; und er betete zu Jahwe. Und Jahwe {W. er} redete zu ihm und gab {O. tat} ihm ein Wunder. Aber Jehiskia vergalt nicht nach der Wohltat, die ihm erwiesen worden war, denn sein Herz überhob sich; und es kam ein Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem. Da demütigte sich Jehiskia wegen der Überhebung seines Herzens, er und die Bewohner von Jerusalem; und der Zorn Jahwes kam nicht über sie in den Tagen Jehiskias. Und Jehiskia hatte sehr viel Reichtum und Ehre. Und er machte sich Schatzkammern für Silber und Gold und Edelsteine, und für Gewürze, und für Schilde und für allerlei kostbare Geräte; und Vorratshäuser für den Ertrag an Getreide und Most und Öl, und Ställe für allerlei Vieh, und er verschaffte sich Herden für die Ställe {Wahrsch. ist zu l.: und Ställe für die Herden}. Und er legte sich Städte an, und Herden von Kleinvieh und Rinder in Menge; denn Gott gab ihm eine sehr grosse Habe. Und er, Jehiskia, verstopfte den oberen Ausfluss der Wasser des Gihon und leitete sie unter dem Boden westwärts nach der Stadt Davids. Und Jehiskia hatte Gelingen in all seinem Tun. Und so {And. üb.: Jedoch} verliess ihn Gott bei den Gesandten der Fürsten von Babel (die zu ihm gesandt hatten, um nach dem Wunder zu fragen, welches im Lande geschehen war), um ihn zu versuchen, damit er alles erkennte, was in seinem Herzen war. Und das Übrige der Geschichte Jehiskias und seine guten {Eig. frommen} Taten, siehe, sie sind geschrieben in dem Gesichte Jesajas, des Sohnes Amoz', des Propheten, in dem Buche der Könige von Juda und Israel. Und Jehiskia legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn auf der Anhöhe der Gräber {O. auf dem Aufstieg zu den Gräbern} der Söhne Davids; und ganz Juda und die Bewohner von Jerusalem erzeigten ihm Ehre bei seinem Tode. Und Manasse, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Zwölf {2. Kön. 21} Jahre war Manasse alt, als er König wurde, und er regierte 55 Jahre zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, nach den Greueln der Nationen, die Jahwe vor den Kindern Israel ausgetrieben hatte. Und er baute die Höhen wieder auf, die sein Vater Jehiskia niedergerissen hatte, und errichtete den Baalim Altäre, und machte Ascheroth, und beugte sich nieder vor dem ganzen Heere des Himmels und diente ihnen. Und er baute Altäre in dem Hause Jahwes, von welchem Jahwe gesagt hatte: In Jerusalem soll mein Name sein ewiglich! Und er baute dem ganzen Heere des Himmels Altäre in den beiden Höfen des Hauses Jahwes. Und er liess seine Söhne durchs Feuer gehen im Tale des Sohnes Hinnoms, und er trieb Zauberei und Wahrsagerei und Beschwörung, und bestellte Totenbeschwörer und Wahrsager: er tat viel Böses in den Augen Jahwes, um ihn zu reizen. Und er stellte das geschnitzte Bild des Gleichnisses, das er gemacht hatte, in das Haus Gottes, von welchem Gott zu David und zu seinem Sohne Salomo gesagt hatte: In dieses Haus und in Jerusalem, das ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich meinen Namen setzen ewiglich! Und ich will den Fuss Israels nicht mehr aus dem Lande weichen lassen, welches ich euren Vätern bestimmt habe, wenn sie nur darauf achten, alles zu tun, was ich ihnen geboten habe, nach dem ganzen Gesetz und den Satzungen und den Rechten durch Mose. Aber Manasse verleitete Juda und die Bewohner von Jerusalem, mehr Böses zu tun, als die Nationen, welche Jahwe vor den Kindern Israel vertilgt hatte. Und Jahwe redete zu Manasse und zu seinem Volke; aber sie merkten nicht darauf. Da liess Jahwe die Heerobersten des Königs von Assyrien über sie kommen; und sie nahmen Manasse gefangen {Eig. sie fingen Manasse mit Haken} und banden ihn mit ehernen Fesseln {Eig. Doppelfesseln, wie Richt. 16,21; so auch Kap. 36,6} und führten ihn nach Babel. Und als er bedrängt war, flehte er Jahwe, seinen Gott, an und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter und betete zu ihm; und er liess sich von ihm erbitten und erhörte sein Flehen, und brachte ihn nach Jerusalem in sein Königreich zurück. Da erkannte Manasse, dass Jahwe Gott {W. der Gott} ist. Und hernach baute er die äussere Mauer der Stadt Davids, westlich gegen den Gihon hin, im Tale, und bis zum Eingang des Fischtores, und umgab den Ophel {S. die Anm. zu Kap. 27,3} mit einer Mauer und machte sie sehr hoch. Und er legte Kriegsoberste in alle festen Städte in Juda. Und er tat die Götter der Fremde hinweg und das Gleichnis aus dem Hause Jahwes, und alle Altäre, die er auf dem Berge des Hauses Jahwes und in Jerusalem gebaut hatte; und er warf sie hinaus ausserhalb der Stadt. Und er baute den Altar Jahwes wieder auf {Nach and. L.: richtete auf} und opferte auf demselben Friedens- und Dankopfer; und er befahl Juda, dass sie Jahwe, dem Gott Israels, dienen sollten. Aber das Volk opferte noch auf den Höhen, wiewohl Jahwe, ihrem Gott. Und das Übrige der Geschichte Manasses, und sein Gebet zu seinem Gott, und die Worte der Seher, die zu ihm redeten im Namen Jahwes, des Gottes Israels, siehe, das ist geschrieben in der Geschichte der Könige von Israel. Sein Gebet aber, und wie Gott sich von ihm erbitten liess {W. das sich von ihm Erbittenlassen}, und alle seine Sünde und seine Untreue, und die Orte, an welchen er Höhen gebaut und die Ascherim und die geschnitzten Bilder aufgestellt hatte, bevor er sich demütigte: siehe, das ist geschrieben in der Geschichte Hosais. Und Manasse legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in seinem Hause. Und Amon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Zweiundzwanzig {2. Kön. 21,19} Jahre war Amon alt, als er König wurde, und er regierte zwei Jahre zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, wie sein Vater Manasse getan hatte; und Amon opferte allen geschnitzten Bildern, welche sein Vater Manasse gemacht hatte, und diente ihnen. Und er demütigte sich nicht vor Jahwe, wie sein Vater Manasse sich gedemütigt hatte; sondern er, Amon, häufte die Schuld. Und seine Knechte machten eine Verschwörung wider ihn und töteten ihn in seinem Hause. Da erschlug das Volk des Landes alle, die sich wider den König Amon verschworen hatten; und das Volk des Landes machte Josia, seinen Sohn, zum König an seiner Statt. Acht {2. Kön. 22. u. 23} Jahre war Josia alt, als er König wurde, und er regierte 31 Jahre zu Jerusalem. Und er tat, was recht war in den Augen Jahwes; und er wandelte auf den Wegen seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken. Und im achten Jahre seiner Regierung, als er noch ein Knabe war, fing er an, den Gott seines Vaters David zu suchen; und im zwölften Jahre fing er an, Juda und Jerusalem von den Höhen und den Ascherim und den geschnitzten und den gegossenen Bildern zu reinigen. Und man riss die Altäre der Baalim vor ihm nieder; und die Sonnensäulen, welche oben auf denselben waren, hieb er um; und die Ascherim und die geschnitzten und die gegossenen Bilder zerschlug und zermalmte er, und streute sie auf die Gräber derer, welche ihnen geopfert hatten; und die Gebeine der Priester verbrannte er auf ihren Altären. Und so reinigte er Juda und Jerusalem. Und in den Städten von Manasse und Ephraim und Simeon, und bis nach Naphtali hin, in ihren Trümmern ringsum, riss er die Altäre nieder; und die Ascherim und die geschnitzten Bilder zertrümmerte er, indem er sie zermalmte {O. bis er sie zermalmt hatte}; und alle Sonnensäulen hieb er um im ganzen Lande Israel. Und er kehrte nach Jerusalem zurück. Und im achtzehnten Jahre seiner Regierung, während er das Land und das Haus reinigte {Viell. ist zu l.: nachdem er gereinigt hatte}, sandte er Schaphan, den Sohn Azaljas, und Maaseja, den Obersten der Stadt, und Joach, den Sohn Joachas', den Geschichtsschreiber {S. die Anm. zu 2. Sam. 8,16}, um das Haus Jahwes, seines Gottes, auszubessern. Und sie kamen zu Hilkija, dem Hohenpriester, und gaben das Geld, welches in das Haus Gottes gebracht worden war, das die Leviten, die Hüter der Schwelle, eingesammelt hatten, von der Hand Manasses und Ephraims und vom ganzen Überrest Israels, und von ganz Juda und Benjamin und den Bewohnern von Jerusalem: sie gaben es in die Hand derer, welche das Werk betrieben, die am Hause Jahwes bestellt waren. Und diese gaben es denen, welche das Werk taten, die im Hause Jahwes arbeiteten, um das Haus herzustellen und auszubessern: sie gaben es den Zimmerleuten und den Bauleuten, um gehauene Steine und Holz zu den Bindebalken zu kaufen, und um die Häuser zu bälken, welche die Könige von Juda verderbt hatten. Und die Männer handelten {O. arbeiteten; vergl. 2. Kön. 12,15; 22,7} getreulich an dem Werke. Und über sie waren bestellt Jachath und Obadja, die Leviten, von den Söhnen Meraris, und Sekarja und Meschullam von den Söhnen der Kehathiter, um die Aufsicht zu führen; und die Leviten, alle, welche der Musikinstrumente kundig waren, waren sowohl über die Lastträger gesetzt, als auch Aufseher über alle, die da arbeitete in jedem Dienste; und andere von den Leviten waren Schreiber und Vorsteher und Torhüter. Und als sie das Geld herausnahmen, welches in das Haus Jahwes gebracht worden war, fand der Priester Hilkija das Buch des Gesetzes Jahwes durch Mose. Da hob Hilkija an und sprach zu Schaphan, dem Schreiber: Ich habe das Buch des Gesetzes im Hause Jahwes gefunden. Und Hilkija gab das Buch dem Schaphan. Und Schaphan brachte das Buch zu dem König; und er brachte ferner dem König Nachricht und sprach: Alles, was der Hand deiner Knechte übergeben worden ist, das tun sie: sie haben das Geld, welches im Hause Jahwes gefunden worden ist, ausgeschüttet und es in die Hand derer gegeben, welche zur Aufsicht bestellt sind, und in die Hand derer, welche das Werk tun. Und Schaphan, der Schreiber, berichtete dem König und sprach: Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben. Und Schaphan las darin vor dem König. Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzes hörte, da zerriss er seine Kleider. Und der König gebot Hilkija und Achikam, dem Sohne Schaphans, und Abdon, dem Sohne Michas, und Schaphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knechte des Königs, und sprach: Gehet hin, befraget Jahwe für mich und für die Übriggebliebenen in Israel und in Juda wegen der Worte des aufgefundenen Buches. Denn gross ist der Grimm Jahwes, der sich über uns ergossen hat, darum dass unsere Väter das Wort Jahwes nicht beobachtet haben, um nach allem zu tun, was in diesem Buche geschrieben steht. Da gingen Hilkija und diejenigen, welche der König entboten hatte, zu der Prophetin Hulda, dem Weibe Schallums, des Sohnes Tokhaths, des Sohnes Hasras, des Hüters der Kleider; sie wohnte aber zu Jerusalem im zweiten Stadtteile; und sie redeten auf diese Weise zu ihr. Und sie sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Saget dem Manne, der euch zu mir gesandt hat: So spricht Jahwe: Siehe, ich will Unglück bringen über diesen Ort und über seine Bewohner: alle die Flüche, welche in dem Buche geschrieben sind, das man vor dem König von Juda gelesen hat. Darum dass sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert haben, um mich zu reizen mit all den Machwerken ihrer Hände, so hat mein Grimm sich über diesen Ort ergossen, und er wird nicht erlöschen. Zu dem König von Juda aber, der euch gesandt hat, um Jahwe zu befragen, zu ihm sollt ihr also sprechen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Die Worte anlangend, die du gehört hast, - weil dein Herz weich geworden, und du dich vor Gott gedemütigt hast, als du seine Worte über {O. gegen} diesen Ort und über {O. gegen} seine Bewohner hörtest, und du dich vor mir gedemütigt und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe ich es auch gehört, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}. Siehe, ich werde dich zu deinen Vätern versammeln, und du wirst zu deinen Gräbern versammelt werden in Frieden; und deine Augen sollen all das Unglück nicht ansehen, das ich über diesen Ort und über seine Bewohner bringen werde. Und sie brachten dem König Antwort. Und der König sandte hin und versammelte alle Ältesten von Juda und von Jerusalem. Und der König ging hinauf in das Haus Jahwes, und alle Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem, und die Priester und die Leviten, und alles Volk, vom Grössten bis zum Kleinsten; und man las vor ihren Ohren alle Worte des Buches des Bundes, das im Hause Jahwes gefunden worden war. Und der König stand auf seinem Standorte und machte den Bund vor Jahwe, Jahwe nachzuwandeln und seine Gebote und seine Zeugnisse und seine Satzungen zu beobachten mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele, um die Worte des Bundes zu tun, welche in diesem Buche geschrieben sind. Und er liess alle in den Bund treten, welche sich in Jerusalem und in Benjamin befanden. Und die Bewohner von Jerusalem taten nach dem Bunde Gottes, des Gottes ihrer Väter. Und Josia tat alle Greuel hinweg aus allen Ländern, welche den Kindern Israel gehörten; und er hielt alle an, die sich in Israel befanden, Jahwe, ihrem Gott, zu dienen. Alle seine Tage wichen sie nicht ab von der Nachfolge Jahwes {Eig. von hinter Jahwe weg}, des Gottes ihrer Väter. Und {2. Kön. 23,21} Josia feierte dem Jahwe Passah zu Jerusalem; und man schlachtete das Passah am Vierzehnten des ersten Monats. Und er stellte die Priester in ihre Ämter und ermutigte sie zum Dienst des Hauses Jahwes. Und er sprach zu den Leviten, welche ganz Israel unterwiesen, die Jahwe geheiligt waren: Setzet die heilige Lade in das Haus, welches Salomo, der Sohn Davids, der König von Israel, gebaut hat; ihr habt sie nicht mehr auf der Schulter zu tragen. Dienet nunmehr Jahwe, eurem Gott, und seinem Volke Israel; und bereitet euch nach euren Vaterhäusern, in euren Abteilungen, nach der Schrift Davids, des Königs von Israel, und nach der Schrift seines Sohnes Salomo; und stellet euch im Heiligtum auf nach den {O. für die} Klassen der Vaterhäuser eurer Brüder, der Kinder des Volkes, und zwar je eine Abteilung eines Vaterhauses der Leviten; und schlachtet das Passah, und heiliget euch und bereitet es für eure Brüder, dass ihr tuet nach dem Worte Jahwes durch Mose. Und Josia schenkte {S. die Anm. zu Kap. 30,24} den Kindern des Volkes an Kleinvieh: Lämmer und Ziegenböcklein, - alles zu den Passahopfern für alle, die sich vorfanden - 30000 an der Zahl, und 3000 Rinder; das war von der Habe des Königs. Und seine Obersten schenkten {S. die Anm. zu Kap. 30,24} freiwillig für das Volk, für die Priester und für die Leviten. Hilkija und Sekarja und Jechiel, die Fürsten {O. Oberaufseher} des Hauses Gottes, gaben den Priestern zu den Passahopfern 2600 Stück Kleinvieh und 300 Rinder. Und Konanja, und Schemanja und Nethaneel, seine Brüder, und Haschabja und Jeghiel und Josabad, die Obersten der Leviten, schenkten {S. die Anm. zu Kap. 30,24} den Leviten zu den Passahopfern 5000 Stück Kleinvieh und 500 Rinder. Und der Dienst wurde eingerichtet; und die Priester standen an ihrer Stelle und die Leviten in ihren Abteilungen, nach dem Gebote des Königs. Und sie schlachteten das Passah; und die Priester sprengten das Blut aus ihrer Hand, und die Leviten zogen die Haut ab. Und sie taten die Brandopfer beiseite, um sie den Klassen der Vaterhäuser der Kinder des Volkes zu geben, um sie Jahwe darzubringen, wie im Buche Moses geschrieben steht; und ebenso taten sie mit den Rindern. Und sie brieten das Passah am Feuer nach der Vorschrift; und die geheiligten Dinge kochten sie in Töpfen und in Kesseln und in Schüsseln, und verteilten sie eilends an alle Kinder des Volkes. Und danach bereiteten sie für sich und für die Priester; denn die Priester, die Söhne Aarons, waren mit dem Opfern der Brandopfer und der Fettstücke bis zur Nacht beschäftigt; und so bereiteten die Leviten für sich und für die Priester, die Söhne Aarons. Und die Sänger, die Söhne Asaphs, waren an ihrer Stelle, nach dem Gebote Davids und Asaphs und Hemans und Jeduthuns, des Sehers des Königs; und die Torhüter waren an jedem Tore: sie hatten nicht nötig, von ihrem Dienste zu weichen, weil ihre Brüder, die Leviten, für sie bereiteten. Und so wurde der ganze Dienst Jahwes an jenem Tage eingerichtet, um das Passah zu feiern und die Brandopfer auf dem Altar Jahwes zu opfern, nach dem Gebote des Königs Josia. Und die Kinder Israel, die sich vorfanden, feierten das Passah zu selbiger Zeit, und das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang. Und es war kein solches Passah in Israel gefeiert worden wie dieses, seit den Tagen Samuels, des Propheten; und alle Könige von Israel hatten kein Passah gefeiert wie dasjenige, welches Josia feierte und die Priester und die Leviten und ganz Juda und Israel, das sich vorfand, und die Bewohner von Jerusalem. Im achtzehnten Jahre der Regierung Josias ist dieses Passah gefeiert worden. Nach allem diesem, als Josia das Haus eingerichtet hatte, zog Neko, der König von Ägypten, hinauf, um wider {O. zu} Karchemis am Phrat zu streiten; und Josia zog aus, ihm entgegen. Da sandte er Boten zu ihm und liess ihm sagen: Was haben wir miteinander zu schaffen, König von Juda? Nicht wider dich komme ich heute, sondern wider das Haus, mit dem ich Krieg führe; und Gott hat gesagt, dass ich eilen sollte. Stehe ab von Gott, der mit mir ist, dass er dich nicht verderbe! Aber Josia wandte sein Angesicht nicht von ihm ab, sondern verkleidete sich, um wider ihn zu streiten; und er hörte nicht auf die Worte Nekos, die aus dem Munde Gottes kamen. Und er kam in das Tal {Eig. die Talebene, Niederung} Megiddo, um zu streiten. Und die Schützen schossen auf den König Josia. Da sprach der König zu seinen Knechten: Bringet mich hinweg, denn ich bin schwer verwundet! Und seine Knechte brachten ihn von dem Wagen hinweg und setzten ihn auf den zweiten Wagen, den er hatte, und führten ihn nach Jerusalem. Und er starb und wurde in den Gräbern seiner Väter begraben; und ganz Juda und Jerusalem trauerten um Josia. Und Jeremia stimmte ein Klagelied über Josia an. Und alle Sänger und Sängerinnen haben in ihren Klageliedern von Josia geredet bis auf den heutigen Tag; und man machte sie zu einem Gebrauch in Israel. Und siehe, sie sind geschrieben in den Klageliedern. Und das Übrige der Geschichte Josias und seine guten {Eig. frommen} Taten, nach dem, was im Gesetz Jahwes geschrieben steht, und seine Geschichte, die erste und die letzte, siehe, sie ist geschrieben in dem Buche der Könige von Israel und Juda. Und {2. Kön. 23,30} das Volk des Landes nahm Joahas, den Sohn Josias, und sie machten ihn zum König in Jerusalem an seines Vaters Statt. 23 Jahre war Joahas alt, als er König wurde, und er regierte drei Monate zu Jerusalem. Und der König von Ägypten setzte ihn ab zu Jerusalem; und er legte dem Lande eine Busse von hundert Talenten Silber und einem Talente Gold auf. Und der König von Ägypten machte seinen Bruder Eljakim zum König über Juda und Jerusalem und verwandelte seinen Namen in Jojakim. Seinen Bruder Joahas aber nahm Neko fest und führte ihn nach Ägypten. Fünfundzwanzig {2. Kön. 23,36} Jahre war Jojakim alt, als er König wurde, und er regierte elf Jahre zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, seines Gottes. Wider {2. Kön. 24} ihn zog Nebukadnezar, der König von Babel, herauf; und er band ihn mit ehernen Fesseln {Eig. Doppelfesseln}, um ihn nach Babel zu führen. Auch von den Geräten des Hauses Jahwes brachte Nebukadnezar nach Babel und legte sie in seinen Tempel zu Babel. Und das Übrige der Geschichte Jojakims, und seine Greuel, die er verübt hat, und was an ihm gefunden wurde, siehe, das ist geschrieben in dem Buche der Könige von Israel und Juda. Und Jojakin, sein Sohn, ward König an seiner Statt. Achtzehn Jahre war Jojakin {2. Kön. 24,8} alt, als er König wurde, und er regierte drei Monate und zehn Tage zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes. Und beim Umlauf des Jahres sandte der König Nebukadnezar hin und liess ihn nach Babel bringen samt den kostbaren Geräten des Hauses Jahwes; und er machte seinen Bruder {Hier in dem Sinne von "nahen Anverwandten". Vergl. 2. Kön. 24,17; 1. Chron. 3,14-16, wo Jojakin "Jekonja" genannt wird} Zedekia zum König über Juda und Jerusalem. Einundzwanzig {2. Kön. 24,18} Jahre war Zedekia alt, als er König wurde, und er regierte elf Jahre zu Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, seines Gottes. Er demütigte sich nicht vor dem Propheten Jeremia, als er nach dem Befehle Jahwes redete. Und auch empörte er sich gegen den König Nebukadnezar, der ihn bei Gott hatte schwören lassen. Und er verhärtete seinen Nacken und verstockte sein Herz, so dass er nicht umkehrte zu Jahwe, dem Gott Israels. Auch alle Obersten der Priester und das Volk {O. und des Volkes} häuften die Treulosigkeiten, nach allen Greueln der Nationen, und verunreinigten das Haus Jahwes, das er in Jerusalem geheiligt hatte. Und Jahwe, der Gott ihrer Väter, sandte zu ihnen durch seine Boten, früh sich aufmachend und sendend; denn er erbarmte sich seines Volkes und seiner Wohnung. Aber sie verspotteten die Boten Gottes und verachteten seine Worte und äfften seine Propheten, bis der Grimm Jahwes gegen sein Volk stieg, dass keine Heilung mehr war. Und er liess den König der Chaldäer wider sie heraufkommen, und der erschlug {And. üb.: und erschlug} ihre Jünglinge mit dem Schwerte im Hause ihres Heiligtums: er schonte nicht des Jünglings und der Jungfrau, des Alten und des Greises: alle gab er in seine Hand. Und alle Geräte des Hauses Gottes, die grossen und die kleinen, und die Schätze des Hauses Jahwes, und die Schätze des Königs und seiner Obersten: alles brachte er nach Babel. Und sie verbrannten das Haus Gottes und rissen die Mauer von Jerusalem nieder; und alle seine {d.h. von Jerusalem} Paläste verbrannten sie mit Feuer, und alle seine {d.h. von Jerusalem} kostbaren Geräte verderbten sie. Und die vom Schwerte Übriggebliebenen führte er nach Babel hinweg; und sie wurden ihm und seinen Söhnen zu Knechten, bis das Königreich der Perser zur Herrschaft kam; damit erfüllt würde das Wort Jahwes durch den Mund Jeremias {Jer. 25; Dan. 9,2}, bis das Land seine Sabbate genossen {Vergl. 3. Mose 26,34. 35} hätte. Alle die Tage seiner Verwüstung hatte es Ruhe, bis siebzig Jahre voll waren. Und im ersten Jahre Kores' {Cyrus}, des Königs von Persien - damit das Wort Jahwes durch den Mund Jeremias erfüllt würde - erweckte Jahwe den Geist Kores', des Königs von Persien; und er liess einen Ruf ergehen durch sein ganzes Königreich, und zwar auch schriftlich, indem er sprach: So spricht Kores, der König von Persien: Alle Königreiche der Erde hat Jahwe, der Gott des Himmels, mir gegeben; und er hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter euch aus seinem Volke ist, mit dem sei Jahwe, sein Gott; und er ziehe hinauf!
Und im ersten Jahre Kores' {Cyrus}, des Königs von Persien, damit das Wort Jahwes aus dem Munde Jeremias erfüllt würde, erweckte Jahwe den Geist Kores', des Königs von Persien; und er liess einen Ruf ergehen durch sein ganzes Königreich, und zwar auch schriftlich, indem er sprach: So spricht Kores, der König von Persien: Alle Königreiche der Erde hat Jahwe, der Gott des Himmels, mir gegeben; und er hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter euch aus seinem Volke ist, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf nach Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus Jahwes, des Gottes Israels (er ist Gott) {Eig. der Gott}, in Jerusalem {O. ... Israels; er ist der Gott, welcher in Jerusalem wohnt}. Und jeder, der übrigbleibt an irgend einem Orte, wo er sich aufhält, den sollen die Leute seines Ortes unterstützen mit Silber und mit Gold und mit Habe und mit Vieh, nebst den freiwilligen Gaben für das Haus Gottes in Jerusalem. Und es machten sich auf die Häupter der Väter von Juda und Benjamin, und die Priester und die Leviten, ein jeder, dessen Geist Gott erweckte, hinaufzuziehen, um das Haus Jahwes in Jerusalem zu bauen. Und alle, die um sie her waren, unterstützten sie mit silbernen Geräten, mit Gold, mit Habe und mit Vieh und mit Kostbarkeiten, ausser allem, was freiwillig gegeben wurde. Und der König Kores liess die Geräte des Hauses Jahwes herausbringen, welche Nebukadnezar aus Jerusalem weggeführt und in das Haus seines Gottes gelegt hatte. Und Kores, der König von Persien, liess sie herausbringen unter der Aufsicht Mithredaths, des Schatzmeisters; und dieser zählte sie dem Sesbazar {Chaldäischer Name für Serubbabel}, dem Fürsten Judas, dar. Und dies ist ihre Zahl: 30 goldene Becken {O. Schalen}, 1000 silberne Becken {O. Schalen},29 Messer, 30 goldene Becher, 410 silberne Becher von zweiter Gattung, 1000 andere Geräte. Aller Geräte von Gold und von Silber waren 5400. Das alles brachte Sesbazar hinauf, als die Weggeführten aus Babel nach Jerusalem hinaufgeführt wurden. Und {Vergl. Neh. 7,6-73} dies sind die Kinder der Landschaft Juda, welche aus der Gefangenschaft der Weggeführten, die Nebukadnezar, der König von Babel, nach Babel weggeführt hatte, hinaufzogen, und die nach Jerusalem und Juda zurückkehrten, ein jeder in seine Stadt, welche kamen mit Serubbabel, Jeschua {Anderswo: Josua (Joschua); aus "Jeschua" ist in der alexandrin. Übersetzung der Name "Jesus" entstanden}, Nehemia, Seraja, Reelaja, Mordokai, Bilschan, Mispar, Bigwai, Rechum, Baana. Zahl der Männer des Volkes Israel: Die Söhne Parhosch', 2172. Die Söhne Schephatjas, 372; die Söhne Arachs, 775; die Söhne Pachath-Moabs {d.h. des Stadthalters von Moab}, von den Söhnen Jeschuas und Joabs, 2812; die Söhne Elams, 1254; die Söhne Sattus, 945; die Söhne Sakkais, 760; die Söhne Banis, 642; die Söhne Bebais, 623; die Söhne Asgads, 1222; die Söhne Adonikams, 666; die Söhne Bigwais, 2056; die Söhne Adins, 454; die Söhne Aters, von Hiskia {Originaltext 1781: Jehiskia}, 98; die Söhne Bezais, 323; die Söhne Jorahs, 112; die Söhne Haschums, 223; die Söhne Gibbars, 95; die Söhne Bethlehems, 123; die Männer von Netopha, 56; die Männer von Anathoth, 128; die Söhne Asmaweths, 42; die Söhne Kirjath-Arims, Kephiras und Beeroths, 743; die Söhne Ramas und Gebas, 621; die Männer von Mikmas, 122; die Männer von Bethel und Ai, 223; die Söhne Nebos, 52; die Söhne Magbisch', 156; die Söhne des anderen {S. V.7} Elam, 1254; die Söhne Harims, 320; die Söhne Lods, Hadids und Onos, 725; die Söhne Jerechos, 345; die Söhne Senaas, 3630. Die Priester: die Söhne Jedajas, vom Hause Jeschua, 973; die Söhne Immers, 1052; die Söhne Paschchurs, 1247; die Söhne Harims, 1017. Die Leviten: die Söhne Jeschuas und Kadmiels, von den Söhnen Hodawjas, 74 {vierundsiebzig}. - Die Sänger: die Söhne Asaphs, 128. - Die Söhne der Torhüter: die Söhne Schallums, die Söhne Aters, die Söhne Talmons, die Söhne Akkubs, die Söhne Hatitas, die Söhne Schobais, allesamt 139. Die Nethinim {Tempeldiener}{S. die Anm. zu 1. Chron. 9,2}: die Söhne Zichas, die Söhne Hasuphas, die Söhne Tabbaoths, die Söhne Keros', die Söhne Siahas, die Söhne Padons, die Söhne Lebanas, die Söhne Hagabas, die Söhne Akkubs, die Söhne Hagabs, die Söhne Schalmais, die Söhne Hanans, die Söhne Giddels, die Söhne Gachars, die Söhne Reajas, die Söhne Rezins, die Söhne Nekodas, die Söhne Gassams, die Söhne Ussas, die Söhne Paseachs, die Söhne Besais, die Söhne Asnas, die Söhne der Meunim {d.h. der Meuniter; Maoniter}, die Söhne der Nephisim {Nach and. L.: Nephusim}, die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakuphas, die Söhne Harchurs, die Söhne Bazluths, die Söhne Mechidas, die Söhne Harschas, die Söhne Barkos', die Söhne Siseras, die Söhne Tamachs, die Söhne Neziachs, die Söhne Hatiphas. Die Söhne der Knechte Salomos: die Söhne Sotais, die Söhne Sophereths, die Söhne Perudas, die Söhne Jaalas, die Söhne Darkons, die Söhne Giddels, die Söhne Schephatjas, die Söhne Hattils, die Söhne Pokereths-Hazzebaim, die Söhne Amis. Alle Nethinim {Tempeldiener} und Söhne der Knechte Salomos: 392. Und diese sind es, die aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub, Addan, Immer hinaufzogen; aber sie konnten ihr Vaterhaus und ihre Abkunft {Eig. ihren Samen} nicht angeben, ob sie aus Israel wären: die Söhne Delajas, die Söhne Tobijas, die Söhne Nekodas, 652. Und von den Söhnen der Priester: die Söhne Habajas, die Söhne Hakkoz', die Söhne Barsillais, der ein Weib von den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, genommen hatte und nach ihrem Namen genannt wurde. Diese suchten ihr Geschlechtsregisterverzeichnis, aber es wurde nicht gefunden; und sie wurden von dem Priestertum als unrein ausgeschlossen. Und der Tirsatha {"Tirschatha" war der persische Titel des Statthalters oder Landpflegers} sprach zu ihnen, dass sie von dem Hochheiligen nicht essen dürften, bis ein Priester für die Urim und die Thummim aufstände. Die ganze Versammlung insgesamt war 42360, ausser ihren Knechten und ihren Mägden; dieser waren 7337. Und sie hatten noch 200 Sänger und Sängerinnen. Ihrer Rosse waren 736, ihrer Maultiere 245, ihrer Kamele 435, der Esel 6720. Und als sie zum Hause Jahwes in Jerusalem kamen, gaben einige von den Häuptern der Väter freiwillig für das Haus Gottes, um es an seiner Stätte aufzurichten. Nach ihrem Vermögen gaben sie für den Schatz des Werkes: an Gold 61000 Dariken {S. die Anm. zu 1. Chron. 29,7} und an Silber 5000 Minen, und 100 Priesterleibröcke. Und die Priester und die Leviten und die aus dem Volke und die Sänger und die Torhüter und die Nethinim wohnten in ihren Städten; und ganz Israel wohnte in seinen Städten. Und als der siebte Monat herankam, und die Kinder Israel in den Städten waren, da versammelte sich das Volk wie ein Mann nach Jerusalem. Und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und seine Brüder machten sich auf und bauten den Altar des Gottes Israels, um Brandopfer darauf zu opfern, wie geschrieben steht in dem Gesetz Moses, des Mannes Gottes. Und sie richteten den Altar auf an seiner Stätte, denn ein Schrecken war auf ihnen vor den Völkern der Länder; und sie opferten auf ihm Brandopfer dem Jahwe, die Morgen- und Abendbrandopfer. Und sie feierten das Laubhüttenfest, wie es vorgeschrieben ist; und sie opferten Brandopfer Tag für Tag, nach der Zahl, nach der Vorschrift, das Tägliche an seinem Tage; und danach das beständige Brandopfer und diejenigen der Neumonde und aller geheiligten Feste {S. die Anm. zu 3. Mose 23,2} Jahwes, und die Brandopfer eines jeden, der Jahwe eine freiwillige Gabe brachte. Am ersten Tage des siebten Monats fingen sie an, Jahwe Brandopfer zu opfern; aber der Grund des Tempels Jahwes war noch nicht gelegt. - Und sie gaben den Steinhauern und den Zimmerleuten Geld, und Speise und Trank und Öl den Zidoniern und den Tyrern, damit sie Zedernholz vom Libanon nach dem Meere von Japho brächten, gemäss der Vollmacht Kores', des Königs von Persien, an sie. Und im zweiten Jahre ihres Kommens zum Hause Gottes in Jerusalem, im zweiten Monat, begannen Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und ihre übrigen Brüder, die Priester und die Leviten, und alle, die aus der Gefangenschaft nach Jerusalem gekommen waren, und sie bestellten die Leviten von zwanzig Jahren an und darüber, um Aufsicht zu führen über das Werk des Hauses Jahwes. Und Jeschua, seine Söhne und seine Brüder, Kadmiel und seine Söhne, die Söhne Judas {Nach Kap. 2,40 ist zu lesen: Hodawjas}, standen wie ein Mann, um Aufsicht zu führen über die, welche das Werk am Hause Gottes taten; auch die Söhne Henadads, ihre Söhne und ihre Brüder, die Leviten. Und als die Bauleute den Grund zum Tempel Jahwes legten, liess man die Priester in ihrer Kleidung hintreten, mit Trompeten, und die Leviten, die Söhne Asaphs, mit Zimbeln, um Jahwe zu loben nach der Anweisung Davids, des Königs von Israel. Und sie hoben einen Wechselgesang an mit Lob und Dank {O. sie stimmten Lob und Dank an} dem Jahwe: denn er ist gütig, denn {O. weil er gütig ist, weil} seine Güte währt ewiglich über Israel. Und das ganze Volk erhob ein grosses Jubelgeschrei beim Lobe Jahwes, weil der Grund zum Hause Jahwes gelegt wurde. Viele aber von den Priestern und den Leviten und den Häuptern der Väter, den Alten, welche das erste Haus gesehen hatten, weinten mit lauter Stimme, als vor ihren Augen der Grund zu diesem Hause gelegt wurde; viele aber erhoben ihre Stimme mit freudigem Jauchzen. Und das Volk konnte den Schall des freudigen Jauchzens nicht unterscheiden von der Stimme des Weinens im Volke; denn das Volk erhob ein grosses Jubelgeschrei, und der Schall wurde gehört bis in die Ferne. Und die Feinde Judas und Benjamins hörten, dass die Kinder der Wegführung Jahwe, dem Gott Israels, einen Tempel bauten; und sie traten zu Serubbabel und zu den Häuptern der Väter und sprachen zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen; denn wir suchen euren Gott wie ihr; und ihm opfern wir seit den Tagen Esar-Haddons, des Königs von Assyrien, der uns hierher heraufgeführt hat {Vergl. 2. Kön. 17}. Aber Serubbabel und Jeschua und die übrigen Häupter der Väter Israels sprachen zu ihnen: Es geziemt euch nicht, mit uns unserem Gott ein Haus zu bauen; sondern wir allein wollen Jahwe, dem Gott Israels, bauen, wie der König Kores, der König von Persien, uns geboten hat. Da suchte das Volk des Landes die Hände des Volkes Juda schlaff zu machen und sie vom Bauen abzuschrecken. Und sie dingten Ratgeber wider sie, um ihren Plan zu vereiteln, alle die Tage Kores', des Königs von Persien, und bis zur Regierung Darius', des Königs von Persien. Und unter der Regierung des Ahasveros, im Anfange seiner Regierung, schrieben sie eine Anklage wider die Bewohner von Juda und Jerusalem. - Und in den Tagen Artasastas schrieben Bischlam, Mithredath, Tabeel und seine übrigen Genossen an Artasasta, den König von Persien. Die Schrift des Briefes war aber aramäisch geschrieben und ins Aramäische übersetzt {d.h. aramäisch verfasst}. Rechum, der Statthalter, und Schimschai, der Schreiber, schrieben an Artasasta, den König, einen Brief wider Jerusalem also: - damals schrieben nämlich Rechum, der Statthalter, und Schimschai, der Schreiber, und ihre übrigen Genossen, Diniter und Apharsathkiter, Tarpeliter, Apharsiter, Arkewiter, Babylonier, Susaniter, Dehiter und Elamiter, und die übrigen Völker, welche der grosse und erlauchte Osnappar wegführte und in den Städten Samarias {Vergl. 2. Kön. 17. 24} und in dem übrigen Gebiete jenseit des Stromes wohnen liess, und so weiter: - dies ist die Abschrift des Briefes, den sie an ihn, an den König Artasasta, sandten: Deine Knechte, die Männer diesseit des Stromes, und so weiter. Es sei dem König kundgetan, dass die Juden, die von dir heraufgezogen, zu uns nach Jerusalem gekommen sind; sie bauen die aufrührerische und böse Stadt wieder auf, und vollenden die Mauern und bessern die Grundlagen aus. So sei nun dem König kundgetan, dass, wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird, und die Mauern vollendet werden, sie Steuer, Zoll {Eig. Lebensmittelsteuer; so auch V.20; 7,24} und Weggeld nicht mehr geben werden, und solches {O. sie, d.h. die Stadt} schliesslich die Könige benachteiligen wird. Weil wir nun das Salz des Palastes essen und es uns nicht geziemt, den Schaden des Königs anzusehen, deswegen senden wir und tun es dem König kund, damit man in dem Buche der Denkwürdigkeiten deiner Väter nachsuche; und du wirst in dem Buche der Denkwürdigkeiten finden, und wirst erkennen, dass diese Stadt eine aufrührerische Stadt gewesen ist, und nachteilig den Königen und Ländern, und dass man von den Tagen der Vorzeit her Empörung darin gestiftet hat, weswegen diese Stadt zerstört worden ist. Wir tun dem König kund, dass, wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird, und die Mauern vollendet werden, du deshalb diesseit des Stromes kein Teil mehr haben wirst. Der König sandte eine Antwort an Rechum, den Statthalter, und Schimschai, den Schreiber, und an ihre übrigen Genossen, welche in Samaria und in dem übrigen Gebiete jenseit des Stromes wohnten: Frieden, und so weiter. Der Brief, den ihr an uns gesandt habt, ist deutlich vor mir gelesen worden. Und von mir ist Befehl gegeben worden, und man hat nachgesucht und gefunden, dass diese Stadt von den Tagen der Vorzeit her sich wider die Könige aufgelehnt hat, und dass Aufruhr und Empörung in ihr gestiftet worden sind. Und mächtige Könige sind über Jerusalem gewesen, die über alles geherrscht haben, was jenseit des Stromes ist; und Steuer, Zoll und Weggeld wurde ihnen gegeben. So gebet nun Befehl, diesen Männern zu wehren, damit diese Stadt nicht wieder aufgebaut werde, bis von mir Befehl gegeben wird. Und hütet euch, hierin einen Fehler zu begehen; warum sollte der Schaden wachsen, um den Königen Nachteil zu bringen? Hierauf, sobald die Abschrift des Briefes des Königs Artasasta vor Rechum und Schimschai, dem Schreiber, und ihren Genossen gelesen war, gingen sie eilends nach Jerusalem zu den Juden, und wehrten ihnen mit Gewalt und Macht. Damals hörte die Arbeit am Hause Gottes in Jerusalem auf, und sie unterblieb bis zum zweiten Jahre der Regierung des Königs Darius von Persien. Und Haggai, der Prophet, und Sacharja {H. Sekarja}, der Sohn Iddos, die Propheten, weissagten den Juden, die in Juda und in Jerusalem waren; im Namen des Gottes Israels weissagten sie ihnen {And. üb.:... waren, im Namen des Gottes Israels, der über ihnen war}. Da machten sich Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua {S. die Anm. zu Kap. 2,2}, der Sohn Jozadaks, auf und fingen an, das Haus Gottes in Jerusalem zu bauen, und mit ihnen die Propheten Gottes, welche sie unterstützten. In jener Zeit kamen Tatnai, der Landpfleger diesseit des Stromes, und Schethar-Bosnai und ihre Genossen zu ihnen und sprachen zu ihnen also: Wer hat euch Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen und diese Mauer zu vollenden? Darauf sagten wir ihnen, welches die Namen der Männer wären, die diesen Bau ausführten {And. l.: Darauf sprachen sie zu ihnen also: Welches sind die Namen der Männer, die ... ausführen?}. Aber das Auge ihres Gottes war über den Ältesten der Juden, dass sie ihnen nicht wehrten, bis die Sache an Darius gelangte und man dann einen Brief darüber zurückschickte. Abschrift des Briefes, den Tatnai, der Landpfleger jenseit des Stromes, und Schethar-Bosnai und seine Genossen, die Apharsakiter, die jenseit des Stromes wohnten, an den König Darius sandten. Sie sandten einen Bericht an ihn, und also war darin geschrieben: Darius, dem König, allen Frieden! Es sei dem König kundgetan, dass wir in die Landschaft Juda zu dem Hause des grossen Gottes gegangen sind; und es wird mit Quadersteinen {Eig. mit Steinen, die man wälzt; so auch Kap. 6,4} erbaut, und Balken {Eig. Holz; so auch Kap. 6,4. 11} werden in die Wände gelegt, und diese Arbeit wird eifrig betrieben, und sie gedeiht unter ihrer Hand. Da haben wir jene Ältesten gefragt und also zu ihnen gesprochen: Wer hat euch Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen und diese Mauer zu vollenden? Und auch nach ihren Namen haben wir sie gefragt, um sie dir kundzutun, damit wir die Namen der Männer aufschrieben, die ihre Häupter sind. Und also gaben sie uns Antwort und sprachen: Wir sind die Knechte des Gottes des Himmels und der Erde, und wir bauen das Haus wieder auf, das viele Jahre zuvor gebaut wurde; und ein grosser König von Israel hatte es gebaut und vollendet. Aber seitdem unsere Väter den Gott des Himmels gereizt haben, hat er sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, des Chaldäers, gegeben, und er hat dieses Haus zerstört und das Volk nach Babel weggeführt. Doch im ersten Jahre Kores', des Königs von Babel, hat der König Kores Befehl gegeben, dieses Haus Gottes wieder aufzubauen. Und auch die goldenen und silbernen Geräte des Hauses Gottes, welche Nebukadnezar aus dem Tempel, der zu Jerusalem war, herausgenommen und in den Tempel zu Babel gebracht hatte, die hat der König Kores aus dem Tempel zu Babel herausgenommen und sie einem gegeben, dessen Name Sesbazar war, den er zum Landpfleger einsetzte. Und er sprach zu ihm: Nimm diese Geräte, ziehe hin, lege sie nieder in dem Tempel, der zu Jerusalem ist; und das Haus Gottes werde wieder aufgebaut an seiner früheren Stätte. Da kam dieser Sesbazar und legte den Grund des Hauses Gottes, das in Jerusalem ist; und von da an bis jetzt wird daran gebaut, es ist aber noch nicht vollendet. Und nun, wenn es den König gut dünkt, so werde nachgesucht in dem Schatzhause des Königs, welches dort zu Babel ist, ob es so sei, dass vom König Kores Befehl gegeben worden ist, dieses Haus Gottes in Jerusalem zu bauen; und der König sende uns seinen Willen hierüber zu. Da gab der König Darius Befehl, und man suchte nach in dem Urkundenhause, worin man die Schätze niederlegte zu Babel. Und es wurde zu Achmetha {Chaldäischer Name für Ekbatana, die Hauptstadt von Medien}, in der Burg {O. Hauptstadt}, die in der Landschaft Medien liegt, eine Rolle gefunden; und darin war eine Denkschrift also geschrieben: Im ersten Jahre des Königs Kores gab der König Kores Befehl: Das Haus Gottes in Jerusalem anlangend: Dieses Haus soll wieder aufgebaut werden als eine Stätte, wo man Schlachtopfer opfert. Und seine Grundlagen sollen aufgerichtet werden: seine Höhe sechzig Ellen, seine Breite sechzig Ellen; drei Lagen von Quadersteinen und eine Lage von neuen Balken {Viell. ist zu lesen: und eine Lage von Balken}. Und die Kosten sollen aus dem Hause des Königs bestritten werden. Und auch die goldenen und silbernen Geräte des Hauses Gottes, welche Nebukadnezar aus dem Tempel, der zu Jerusalem war, herausgenommen und nach Babel gebracht hat, soll man zurückgeben, dass ein jedes wieder in den Tempel zu Jerusalem komme, an seinen Ort; und du sollst sie in dem Hause Gottes niederlegen. - Nun denn, Tatnai, Landpfleger jenseit des Stromes, Schethar-Bosnai und eure {Eig. ihre} Genossen, die Apharsakiter, die ihr jenseit des Stromes seid, entfernet euch von dannen! Lasst die Arbeit geschehen an diesem Hause Gottes; der Landpfleger der Juden und die Ältesten der Juden mögen dieses Haus Gottes an seiner früheren Stätte wieder aufbauen. Und von mir wird Befehl gegeben wegen dessen, was ihr diesen Ältesten der Juden für den Bau dieses Hauses Gottes tun sollt; nämlich, von den Gütern des Königs, aus der Steuer jenseit des Stromes, sollen diesen Männern die Kosten pünktlich gegeben werden, damit sie nicht gehindert seien. Und was nötig ist, sowohl junge Stiere, als auch Widder und Lämmer zu Brandopfern für den Gott des Himmels, Weizen, Salz, Wein und Öl, soll ihnen nach dem Geheiss der Priester, die in Jerusalem sind, Tag für Tag unfehlbar gegeben werden, damit sie dem Gott des Himmels Opfer lieblichen Geruchs darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten. Und von mir wird Befehl gegeben: Welcher Mensch diesen Erlass abändern wird, von dessen Hause soll ein Balken ausgerissen und er, aufgehängt, daran geschlagen werden; und sein Haus soll dieserhalb zu einer Kotstätte gemacht werden. Der Gott aber, der seinen Namen daselbst wohnen lässt, stürze jeden König und jedes Volk nieder, die ihre Hand ausstrecken werden, diesen Erlass abzuändern, um dieses Haus Gottes zu zerstören, das in Jerusalem ist! Ich, Darius, habe den Befehl gegeben; pünktlich soll er vollzogen werden! Da taten Tatnai, der Landpfleger jenseit des Stromes, Schethar-Bosnai und ihre Genossen, wegen dessen was {O. deswegen weil} der König Darius entboten hatte, pünktlich also. Und die Ältesten der Juden bauten; und es gelang ihnen durch die Weissagung Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Sohnes Iddos; und sie bauten und vollendeten nach dem Befehle des Gottes Israels, und nach dem Befehl Kores' und Darius' und Artasastas {Artaxerxes I., Langhand,464-424 v. Chr.; so auch Kap. 7,1}, des Königs von Persien. Und dieses Haus wurde beendet bis zum dritten Tage des Monats Adar, das ist das sechste Jahr der Regierung des Königs Darius. Und die Kinder Israel, die Priester und die Leviten und die übrigen Kinder der Wegführung, feierten die Einweihung dieses Hauses Gottes mit Freuden. Und sie brachten dar zur Einweihung dieses Hauses Gottes hundert Stiere, zweihundert Widder, vierhundert Lämmer; und zum Sündopfer für ganz Israel zwölf Ziegenböcke, nach der Zahl der Stämme Israels. Und sie stellten die Priester in ihre Klassen und die Leviten in ihre Abteilungen zum Dienste Gottes in Jerusalem, nach der Vorschrift des Buches Moses. Und die Kinder der Wegführung feierten das Passah am vierzehnten Tage des ersten Monats. Denn die Priester und die Leviten hatten sich gereinigt wie ein Mann; sie waren alle rein. Und sie schlachteten das Passah für alle Kinder der Wegführung und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst. Und die Kinder Israel, welche aus der Wegführung zurückgekehrt waren, und ein jeder, der sich von der Unreinigkeit der Nationen des Landes zu ihnen abgesondert hatte, um Jahwe, den Gott Israels, zu suchen, assen das Passah. Und sie feierten das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage mit Freuden; denn Jahwe hatte ihnen Freude gegeben und ihnen das Herz des Königs von Assyrien zugewandt, so dass er ihre Hände stärkte in dem Werke des Hauses Gottes, des Gottes Israels. Und nach diesen Begebenheiten, unter der Regierung Artasastas, des Königs von Persien, zog Esra, der Sohn Serajas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Hilkijas, des Sohnes Schallums, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Ahitubs, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Serachjas, des Sohnes Ussis, des Sohnes Bukkis, des Sohnes Abischuas, des Sohnes Pinehas', des Sohnes Eleasars, des Sohnes Aarons, des Hauptpriesters - dieser Esra zog herauf von Babel; und er war ein kundiger Schriftgelehrter in dem Gesetz Moses, welches Jahwe, der Gott Israels, gegeben hatte. Und weil die Hand Jahwes, seines Gottes, über ihm war {W. nach der Hand Jahwes... über ihm; so auch V. 9. 28 usw.}, gab ihm der König all sein Begehr. Und es zog mit ihm eine Anzahl von den Kindern Israel und von den Priestern und den Leviten und den Sängern und den Torhütern und den Nethinim {S. die Anm. zu 1. Chron. 9,2} nach Jerusalem hinauf, im siebten Jahre des Königs Artasasta. Und er kam nach Jerusalem im fünften Monat, das war das siebte Jahr des Königs. Denn am Ersten des ersten Monats hatte er den Hinaufzug aus Babel festgesetzt {Nach and. Punktierung: war der Beginn des Hinaufziehens aus Babel}; und am Ersten des fünften Monats kam er nach Jerusalem, weil die gute Hand seines Gottes über ihm war. Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz Jahwes zu erforschen und zu tun, und in Israel Satzung und Recht zu lehren. Und dies ist die Abschrift des Briefes, welchen der König Artasasta dem Priester Esra, dem Schriftgelehrten, gab, dem Schriftgelehrten in den Worten der Gebote Jahwes und seinen Satzungen für {Eig. betreffs} Israel: Artasasta, König der Könige, Esra, dem Priester, dem vollkommenen Schriftgelehrten im Gesetz des Gottes des Himmels, und so weiter. Von mir wird Befehl gegeben, dass ein jeder in meinem Reiche, von dem Volke Israel und seinen Priestern und den Leviten, der bereitwillig ist, nach Jerusalem zu ziehen, mit dir ziehen mag. Weil du von dem König und seinen sieben Räten gesandt wirst, um eine Untersuchung über Juda und Jerusalem anzustellen, nach dem Gesetz deines Gottes, das in deiner Hand ist, und das Silber und das Gold hinzubringen, das der König und seine Räte dem Gott Israels, dessen Wohnung in Jerusalem ist, freiwillig gegeben haben, sowie alles Silber und Gold, das du in der ganzen Landschaft Babel bekommen wirst, nebst der freiwilligen Gabe des Volkes und der Priester, die freiwillig geben für das Haus ihres Gottes, das in Jerusalem ist; deshalb kaufe mit Fleiss für dieses Geld Stiere, Widder, Lämmer, und ihre Speisopfer und ihre Trankopfer, und bringe sie dar auf dem Altar des Hauses eures Gottes, das in Jerusalem ist. Und was dich und deine Brüder gut dünkt, mit dem übrigen Silber und Gold zu tun, das möget ihr nach dem Willen eures Gottes tun. Und die Geräte, die dir zum Dienste des Hauses deines Gottes gegeben worden sind, liefere ab vor dem Gott Jerusalems. Und den übrigen Bedarf des Hauses deines Gottes, was dir auszugeben vorfallen wird, sollst du aus dem Schatzhause des Königs ausgeben. - Und von mir, dem König Artasasta, wird an alle Schatzmeister jenseit des Stromes Befehl gegeben, dass alles, was Esra, der Priester, der Schriftgelehrte im Gesetz des Gottes des Himmels, von euch fordern wird, pünktlich getan werde, bis zu hundert Talenten Silber und bis zu hundert Kor Weizen und bis zu hundert Bath Wein und bis zu hundert Bath Öl, und Salz ohne Mass {Eig. ohne Aufschreiben}. Alles, was nach dem Befehl des Gottes des Himmels ist, soll für das Haus des Gottes des Himmels sorgfältig getan werden; denn warum sollte ein Zorn kommen über das Reich des Königs und seiner Söhne? Und euch wird kundgetan, dass niemand ermächtigt ist, allen Priestern und Leviten, Sängern, Torhütern, Nethinim und Dienern dieses Hauses Gottes Steuer, Zoll und Weggeld aufzuerlegen. - Du aber, Esra, bestelle nach der Weisheit deines Gottes, die bei dir {W. in deiner Hand; vielleicht in dem Sinne von V. 14} ist, Richter und Rechtspfleger, welche alles Volk richten sollen, das jenseit des Stromes ist, alle, welche die Gesetze deines Gottes kennen; und dem, der sie nicht kennt, sollt ihr sie kundtun. Und ein jeder, der das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs nicht tun wird, an dem soll mit Eifer Gericht geübt werden, sei es zum Tode, oder zur Verbannung, oder zur Busse an Gütern, oder zum Gefängnis. Gepriesen sei Jahwe, der Gott unserer Väter, der solches in das Herz des Königs gegeben hat, um das Haus Jahwes zu verherrlichen, das in Jerusalem ist, und der mir Güte zugewandt hat vor dem König und seinen Räten und allen mächtigen Fürsten des Königs! Und ich erstarkte, weil die Hand Jahwes, meines Gottes, über mir war, und ich versammelte Häupter aus Israel, dass sie mit mir hinaufzögen. Und dies sind die Häupter ihrer Väter {d.h. die Stamm- oder Familienhäupter} und ihr Geschlechtsverzeichnis, nämlich derer, die unter der Regierung des Königs Artasasta mit mir aus Babel heraufzogen. Von den Söhnen Pinehas': Gersom; von den Söhnen Ithamars: Daniel; von den Söhnen Davids: Hattusch; von den Söhnen Schekanjas, von den Söhnen Parhosch': Sekarja, und mit ihm waren verzeichnet {d.h. im Geschlechtsregister} an Männlichen 150; von den Söhnen Pachath-Moabs: Eljoenai, der Sohn Serachjas, und mit ihm 200 Männliche; von den Söhnen Schekanjas {Wahrsch. ist mit and. zu l.: von den Söhnen Sattus: Schekanja usw. Ebenso V.10: von den Söhnen Banis: Schelomith}: der Sohn Jachasiels, und mit ihm 300 Männliche; und von den Söhnen Adins: Ebed, der Sohn Jonathans, und mit ihm 50 Männliche; und von den Söhnen Elams: Jesaja, der Sohn Athaljas, und mit ihm 70 Männliche; und von den Söhnen Schephatjas: Sebadja, der Sohn Michaels, und mit ihm achtzig Männliche; und von den Söhnen Joabs: Obadja, der Sohn Jechiels, und mit ihm 218 Männliche; und von den Söhnen Schelomiths: der Sohn Josiphjas, und mit ihm 160 Männliche; und von den Söhnen Bebais: Sekarja, der Sohn Bebais, und mit ihm 28 Männliche; und von den Söhnen Asgads: Jochanan, der Sohn Hakkatans, und mit ihm 110 Männliche; und von den Söhnen Adonikams: die letzten, und dies sind ihre Namen: Elipheleth, Jeghiel und Schemaja, und mit ihnen 60 Männliche; und von den Söhnen Bigwais: Uthai und Sabbud, und mit ihnen 70 Männliche. Und ich versammelte sie an den Fluss, der nach Ahawa fliesst; und wir lagerten daselbst drei Tage. Und ich sah mich um unter dem Volke und unter den Priestern, und ich fand keinen von den Söhnen Levis daselbst. Da sandte ich nach Elieser, Ariel, Schemaja und Elnathan und Jarib und Elnathan und Nathan und Sekarja und Meschullam, den Häuptern, und Jojarib und Elnathan, den einsichtigen Männern {O. Da sandte ich Elieser, ... die Häupter, ... einsichtige Männer usw.}, und entbot sie an Iddo, das Haupt in der Ortschaft Kasiphja, und ich legte ihnen Worte in den Mund, um sie zu Iddo zu reden und zu seinen Brüdern, den Nethinim {So nach der alexandr. Übersetzung, der Text: "Iddo, seinem Bruder, den Nethinim", ist unverständlich}, in der Ortschaft Kasiphja, dass sie uns Diener für das Haus unseres Gottes brächten. Und sie brachten uns, weil die gute Hand unseres Gottes über uns war, einen einsichtsvollen Mann von den Söhnen Machlis, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels; und Scherebja und seine Söhne und seine Brüder, achtzehn; und Haschabja und mit ihm Jesaja, von den Söhnen Meraris, seine Brüder und ihre Söhne, zwanzig; und von den Nethinim, welche David und die Fürsten zur Bedienung der Leviten gegeben hatten: 220 Nethinim; sie alle waren mit Namen angegeben. Und ich rief daselbst, am Flusse Ahawa, ein Fasten aus, um uns vor unserem Gott zu demütigen, um von ihm einen geebneten Weg zu erbitten für uns und für unsere Kinder und für alle unsere Habe. Denn ich schämte mich, von dem König eine Heeresmacht und Reiter zu fordern, um uns gegen den Feind auf dem Wege beizustehen; denn wir hatten zu dem König gesprochen und gesagt: Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zum Guten; aber seine Macht und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen. Und so fasteten wir und erbaten dieses von unserem Gott; und er liess sich von uns erbitten. Und ich sonderte von den Obersten {O. Fürsten; so auch V. 29; 9,1 usw.} der Priester zwölf aus: Scherebja, {Viell. ist zu l.: und Scherebja; vergl. V.18-20} Haschabja, und mit ihnen zehn von ihren Brüdern; und ich wog ihnen das Silber und das Gold und die Geräte dar, das Hebopfer für das Haus unseres Gottes, welches der König und seine Räte und seine Fürsten und ganz Israel, das vorhanden war, geschenkt {S. die Anm. zu 2. Chron. 30,24} hatten. Und ich wog in ihre Hand dar: 650 Talente Silber; und an silbernen Geräten: hundert Talente; an Gold: hundert Talente; und zwanzig goldene Becher zu tausend Dariken; und zwei Geräte von goldglänzendem, feinem Erze, kostbar wie Gold. Und ich sprach zu ihnen: Ihr seid Jahwe heilig, und die Geräte sind heilig; und das Silber und das Gold ist eine freiwillige Gabe für Jahwe, den Gott eurer Väter. Seid wachsam und bewahret es, bis ihr es darwäget vor den Obersten der Priester und der Leviten und den Obersten der Väter Israels zu Jerusalem, in die Zellen des Hauses Jahwes. Und die Priester und die Leviten nahmen das dargewogene Silber und Gold und die Geräte in Empfang, um sie nach Jerusalem in das Haus unseres Gottes zu bringen. Und wir brachen auf von dem Flusse Ahawa am Zwölften des ersten Monats, um nach Jerusalem zu ziehen; und die Hand unseres Gottes war über uns, und er errettete uns von der Hand des Feindes und des am Wege Lauernden. Und wir kamen nach Jerusalem und blieben daselbst drei Tage. Und am vierten Tage wurden das Silber und das Gold und die Geräte im Hause unseres Gottes dargewogen in die Hand Meremoths, des Sohnes Urijas, des Priesters, und mit ihm war Eleasar, der Sohn Pinehas', und mit ihnen Josabad, der Sohn Jeschuas, und Noadja, der Sohn Binnuis, die Leviten - nach der Zahl, nach dem Gewicht von allem; und das ganze Gewicht wurde zu selbiger Zeit aufgeschrieben. Die aus der Gefangenschaft Gekommenen, die Kinder der Wegführung, brachten dem Gott Israels Brandopfer dar: zwölf Farren für ganz Israel, 96 Widder, 77 Schafe, und zwölf Böcke zum Sündopfer, das Ganze als Brandopfer dem Jahwe. Und sie übergaben die Befehle des Königs den Satrapen des Königs und den Landpflegern diesseit des Stromes; und diese unterstützten das Volk und das Haus Gottes. Und als dieses ausgerichtet war, traten die Obersten zu mir und sprachen: Das Volk Israel und die Priester und die Leviten haben sich nicht von den Völkern der Länder, nach deren Greueln, abgesondert, nämlich der Kanaaniter, der Hethiter, der Perisiter, der Jebusiter, der Ammoniter, der Moabiter, der Ägypter und der Amoriter; denn sie haben von ihren Töchtern für sich und für ihre Söhne genommen, und so hat sich der heilige Same mit den Völkern der Länder vermischt; und die Hand der Obersten und der Vorsteher ist in dieser Treulosigkeit die erste gewesen. Und als ich diese Sache hörte, zerriss ich mein Kleid und mein Obergewand, und raufte mir Haare meines Hauptes und meines Bartes aus, und sass betäubt {Eig. hinstarrend} da. Und zu mir versammelten sich alle, die da zitterten vor den Worten des Gottes Israels wegen der Treulosigkeit der Weggeführten; und ich sass betäubt {Eig. hinstarrend} da bis zum Abendopfer {Eig. Abend-Speisopfer}. Und beim Abendopfer stand ich auf von meiner Demütigung, indem ich mein Kleid und mein Obergewand zerrissen hatte, und ich beugte mich auf meine Knie nieder und breitete meine Hände aus zu Jahwe, meinem Gott, und ich sprach: Mein Gott, ich schäme mich und scheue mich, mein Angesicht zu dir, mein Gott, zu erheben! denn unsere Missetaten sind uns über das Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist gross geworden bis an den Himmel. Von den Tagen unserer Väter an sind wir in grosser Schuld gewesen bis auf diesen Tag; und um unserer Missetaten willen sind wir, wir, unsere Könige, unsere Priester, der Hand der Könige der Länder übergeben worden, dem Schwerte, der Gefangenschaft und dem Raube und der Beschämung des Angesichts, wie es an diesem Tage ist. Und nun ist uns für einen kleinen Augenblick Gnade von seiten Jahwes, unseres Gottes, zuteil geworden, indem er uns Entronnene übriggelassen und uns einen Pflock gegeben hat an seiner heiligen Stätte, damit unser Gott unsere Augen erleuchte und uns ein wenig aufleben lasse in unserer Knechtschaft. Denn Knechte sind wir; aber in unserer Knechtschaft hat unser Gott uns nicht verlassen; und er hat uns Güte zugewandt vor den Königen von Persien, so dass sie uns ein Aufleben verliehen, um das Haus unseres Gottes aufzubauen und seine Trümmer aufzurichten, und uns eine Mauer {d.i. einen ummauerten Ort: einen sicheren Wohnsitz} zu geben in Juda und in Jerusalem. Und nun, unser Gott, was sollen wir nach diesem sagen? Denn wir haben deine Gebote verlassen, die du uns durch deine Knechte, die Propheten, geboten hast, indem du sprachst: Das Land, wohin ihr kommet, um es in Besitz zu nehmen, ist ein unreines Land, wegen der Unreinigkeit der Völker der Länder, wegen ihrer Greuel, mit denen sie es angefüllt haben von einem Ende bis zum anderen durch ihre Verunreinigung. So sollt ihr nun nicht eure Töchter ihren Söhnen geben, und ihre Töchter nicht für eure Söhne nehmen; und ihr sollt ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen ewiglich {Vergl. 5. Mose 23,6}: damit ihr stark seiet und das Gut des Landes esset und es auf eure Söhne vererbet ewiglich. Und nach allem, was wegen unserer bösen Taten und wegen unserer grossen Schuld über uns gekommen ist, - wiewohl du, unser Gott, mehr geschont hast, als unsere Missetaten es verdienten, und du uns Entronnene gegeben hast, wie diese hier - sollten wir wiederum deine Gebote brechen und uns mit diesen Greuelvölkern verschwägern? Wirst du nicht wider uns erzürnen bis zur Vertilgung, dass kein Überrest und keine Entronnenen mehr bleiben? Jahwe, Gott Israels, du bist gerecht; denn wir sind als Entronnene übriggeblieben, wie es an diesem Tage ist. Siehe, wir sind vor dir in unserer Schuld; denn dieserhalb kann man nicht vor dir bestehen. Und als Esra betete, und als er bekannte, weinend und vor dem Hause Gottes hingestreckt, versammelte sich zu ihm aus Israel eine sehr grosse Versammlung von Männern und Weibern und Kindern; denn das Volk weinte mit vielem Weinen. Und Schekanja, der Sohn Jechiels, von den Söhnen Elams, hob an und sprach zu Esra: Wir haben treulos gehandelt gegen unseren Gott und haben fremde Weiber aus den Völkern des Landes heimgeführt; nun aber ist noch Hoffnung für Israel betreffs dieser Sache. So lasst uns jetzt einen Bund machen mit unserem Gott, dass wir alle Weiber und die von ihnen geboren sind hinaustun, nach dem Rate meines Herrn {Im hebr. Texte steht: des Herrn} und derer, die da zittern vor dem Gebote unseres Gottes; und es soll nach dem Gesetz gehandelt werden. Stehe auf, denn dir liegt die Sache ob; und wir werden mit dir sein. Sei stark und handle! Da stand Esra auf, und er liess die Obersten der Priester, der Leviten und des ganzen Israel schwören, nach diesem Worte zu tun. Und sie schwuren. Und Esra stand auf vor {Eig. von vor} dem Hause Gottes und ging in die Zelle Jochanans, des Sohnes Eljaschibs; und er ging dahin, er ass kein Brot und trank kein Wasser, denn er trauerte über die Treulosigkeit der Weggeführten. Und sie liessen durch Juda und Jerusalem einen Ruf ergehen an alle Kinder der Wegführung, dass sie sich nach Jerusalem versammeln sollten. Und wer irgend binnen drei Tagen nicht käme, nach dem Rate der Obersten und Ältesten, dessen ganze Habe sollte verbannt {d.h. wahrsch. dem Heiligtum verfallen; vergl. 3. Mose 27,21 usw.}, und er selbst aus der Versammlung der Weggeführten ausgeschlossen werden. Da versammelten sich alle Männer von Juda und Benjamin binnen drei Tagen nach Jerusalem... das war der neunte Monat, am Zwanzigsten des Monats. Und das ganze Volk sass auf dem Platze des Hauses Gottes, zitternd um der Sache willen und infolge der Regengüsse. Da stand Esra, der Priester, auf und sprach zu ihnen: Ihr habt treulos gehandelt und habt fremde Weiber heimgeführt, um die Schuld Israels zu mehren. So leget nun Bekenntnis ab vor Jahwe, dem Gott eurer Väter; und tut sein Wohlgefallen und sondert euch ab von den Völkern des Landes und von den fremden Weibern! Und die ganze Versammlung antwortete und sprach mit lauter Stimme: Nach deinen Worten, also liegt es uns ob zu tun! Aber das Volk ist zahlreich; und es ist die Regenzeit, so dass man nicht draussen zu stehen vermag; auch ist es nicht ein Geschäft von einem Tage oder von zweien, denn viele unter uns haben in dieser Sache übertreten {Eig. denn wir haben viel übertreten in usw.}. Lass doch unsere Obersten für die ganze Versammlung dastehen; und alle, die in unseren Städten sind, welche fremde Weiber heimgeführt haben, mögen zu bestimmten Zeiten kommen, und mit ihnen die Ältesten jeder Stadt und ihre Richter, so lange diese Sache währt, bis die Glut des Zornes unseres Gottes von uns abgewendet werde. - Nur Jonathan, der Sohn Asaels, und Jachseja, der Sohn Tikwas, traten dagegen auf; und Meschullam und Schabbethai, der Levit, standen ihnen bei. Und die Kinder der Wegführung taten also. Und es wurden ausgesondert Esra, der Priester, und Männer, Häupter der Väter nach ihren Vaterhäusern, und zwar alle mit Namen {Hier und an einigen anderen Stellen wohl in dem Sinne von "namhafte Männer"}; und sie setzten sich nieder am ersten Tage des zehnten Monats, um die Sache zu untersuchen. Und sie kamen bis zum ersten Tage des ersten Monats mit allem zu Ende, hinsichtlich der Männer, die fremde Weiber heimgeführt hatten. Und es fanden sich unter den Söhnen der Priester, welche fremde Weiber heimgeführt hatten, folgende: von den Söhnen Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und seinen Brüdern: Maaseja und Elieser und Jarib und Gedalja. Und sie gaben ihre Hand darauf, dass sie ihre Weiber hinaustun und einen Widder vom Kleinvieh für ihre Schuld entrichten wollten. - {W. ihre Weiber hinauszutun und... für ihre Schuld schuldig zu sein} Und von den Söhnen Immers: Hanani und Sebadja; und von den Söhnen Harims: Maaseja und Elija und Schemaja und Jechiel und Ussija; und von den Söhnen Paschchurs: Eljoenai, Maaseja, Ismael, Nethaneel, Josabad und Elasa. - Und von den Leviten: Josabad und Simei und Kelaja (das ist Kelita), Pethachja, Juda und Elieser. - Und von den Sängern: Eljaschib. Und von den Torhütern: Schallum und Telem und Uri. - Und von Israel: von den Söhnen Parhosch': Ramja und Jissija und Malkija und Mijamin und Eleasar und Malkija und Benaja: und von den Söhnen Elams: Mattanja, Sekarja und Jechiel und Abdi und Jeremoth und Elija; und von den Söhnen Sattus: Eljoenai, Eljaschib, Mattanja und Jeremoth und Sabad und Asisa; und von den Söhnen Bebais: Jochanan, Hananja, Sabbai, Athlai; und von den Söhnen Banis: Meschullam, Malluk und Adaja, Jaschub und Scheal, Jeremoth; und von den Söhnen Pachath-Moabs: Adna und Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Bezaleel und Binnui und Manasse; und von den Söhnen Harims: Elieser, Jischija, Malkija, Schemaja, Simeon, Benjamin, Malluk, Schemarja; von den Söhnen Haschums: Mattenai; Mattatta, Sabad, Elipheleth, Jeremai, Manasse, Simei; von den Söhnen Banis: Maadai, Amram und Ül, Benaja, Bedja, Keluhi, Wanja, Meremoth, Eljaschib, Mattanja, Mattenai und Jaasai, und Bani und Binnui, Simei, und Schelemja und Nathan und Adaja, Maknadbai, Schaschai, Scharai, Asarel und Schelemja, Schemarja, Schallum, Amarja, Joseph; von den Söhnen Nebos: Jeghiel, Mattithja, Sabad, Sebina, Jaddai und Joel, Benaja. Alle diese hatten fremde Weiber genommen, und es gab unter ihnen Weiber, welche Kinder geboren hatten.
Geschichte Nehemias, des Sohnes Hakaljas. Und es geschah im Monat Kislew {der 3. Monat des bürgerlichen Jahres} des zwanzigsten Jahres {d.h. der Regierung Artasastas (Artaxerxes' I.); vergl. Kap. 2,1}, als ich in der Burg {O. Hauptstadt} Susan war, da kam Hanani, einer von meinen Brüdern, er und einige Männer aus Juda. Und ich fragte sie nach den Juden, den Entronnenen, die von der Gefangenschaft übriggeblieben waren, und nach Jerusalem. Und sie sprachen zu mir: Die Übriggebliebenen, die von der Gefangenschaft dort in der Landschaft übriggeblieben sind, sind in grossem Unglück und in Schmach; und die Mauer von Jerusalem ist niedergerissen, und seine Tore sind mit Feuer verbrannt. Und es geschah, als ich diese Worte hörte, setzte ich mich hin und weinte und trug Leid tagelang; und ich fastete und betete vor dem Gott des Himmels und sprach: Ach, Jahwe, Gott des Himmels, du, der grosse und furchtbare Gott {El}, der den Bund und die Güte denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten: lass doch dein Ohr aufmerksam und deine Augen offen sein, dass du hörest auf das Gebet deines Knechtes, welches ich heute, Tag und Nacht, für die Kinder Israel, deine Knechte, vor dir bete, und wie ich die Sünden der Kinder Israel bekenne, die wir gegen dich begangen haben! Auch wir, ich und meines Vaters Haus, haben gesündigt. Wir haben sehr verderbt gegen dich gehandelt und haben nicht beobachtet die Gebote und die Satzungen und die Rechte, welche du deinem Knechte Mose geboten hast. Gedenke doch des Wortes, das du deinem Knechte Mose geboten hast, indem du sprachst: 'Werdet ihr treulos handeln, so werde ich euch unter die Völker zerstreuen; wenn ihr aber zu mir umkehret und meine Gebote beobachtet und sie tut: sollten eure Vertriebenen am Ende des Himmels sein, so würde ich sie von dannen sammeln und sie an den Ort bringen, den ich erwählt habe, um meinen Namen daselbst wohnen zu lassen!' Sie sind ja deine Knechte und dein Volk, das du erlöst hast durch deine grosse Kraft und deine starke Hand. Ach, Herr, lass doch dein Ohr aufmerksam sein auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte, die Gefallen daran finden, deinen Namen zu fürchten; und lass es doch deinem Knechte heute gelingen und gewähre ihm Barmherzigkeit vor diesem Manne! - Ich war nämlich Mundschenk des Königs. Und es geschah im Monat Nisan {der 7. Monat des bürgerlichen Jahres}, im zwanzigsten Jahre des Königs Artasasta, als Wein vor ihm war, da nahm ich den Wein und gab ihn dem König; ich war aber nie traurig vor ihm gewesen. Und der König sprach zu mir: Warum ist dein Angesicht traurig? und doch bist du nicht krank; es ist nichts anderes als Traurigkeit des Herzens. Da fürchtete ich mich gar sehr. Und ich sprach zu dem König: Der König lebe ewiglich! Warum sollte mein Angesicht nicht traurig sein, da die Stadt, die Begräbnisstätte meiner Väter, wüst liegt, und ihre Tore vom Feuer verzehrt sind? Und der König sprach zu mir: Um was bittest du denn? Da betete ich zu dem Gott des Himmels; und ich sprach zu dem König: Wenn es den König gut dünkt, und wenn dein Knecht wohlgefällig vor dir ist, so bitte ich, dass du mich nach Juda sendest zu der Stadt der Begräbnisse meiner Väter, damit ich sie wieder aufbaue. Da sprach der König zu mir - und die Königin sass neben ihm: Wie lange wird deine Reise währen, und wann wirst du zurückkehren? Und es gefiel dem König, mich zu senden; und ich bestimmte ihm eine Zeit. Und ich sprach zu dem König: Wenn es den König gut dünkt, so gebe man mir Briefe an die Landpfleger jenseit des Stromes, dass sie mich durchziehen lassen, bis ich nach Juda komme; und einen Brief an Asaph, den Hüter des königlichen Forstes, dass er mir Holz gebe, um die Tore der Burg zu bälken, welche zum Hause gehört, und für die Mauer der Stadt, und für das Haus, in welches ich ziehen werde. Und der König gab es mir, weil die gute Hand meines Gottes über mir war {W. nach der guten Hand ... über mir}. Und ich kam zu den Landpflegern jenseit des Stromes und gab ihnen die Briefe des Königs. Der König hatte aber Heeroberste und Reiter mit mir gesandt. Und als Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der ammonitische Knecht, es hörten, verdross es sie gar sehr, dass ein Mensch gekommen war, um das Wohl der Kinder Israel zu suchen. Und ich kam nach Jerusalem und war daselbst drei Tage. Und ich machte mich des Nachts auf, ich und wenige Männer mit mir; ich hatte aber keinem Menschen kundgetan, was mein Gott mir ins Herz gegeben, für Jerusalem zu tun; und kein Tier war bei mir, ausser dem Tiere, auf welchem ich ritt. Und ich zog des Nachts durch das Taltor hinaus, und gegen die Drachenquelle hin, und nach dem Misttore; und ich besichtigte die Mauern von Jerusalem, welche niedergerissen, und ihre Tore, die vom Feuer verzehrt waren. Und ich zog hinüber zum Quellentore und zum Königsteiche, und es war kein Raum zum Durchkommen für das Tier, welches unter mir war. Und ich zog des Nachts das Tal hinauf und besichtigte die Mauer; und ich kam wieder durch das Taltor herein und kehrte zurück. Die Vorsteher wussten aber nicht, wohin ich gegangen war und was ich tat; denn ich hatte den Juden und den Priestern und den Edlen und den Vorstehern und den Übrigen, die das Werk taten, bis dahin nichts kundgetan. Und ich sprach zu ihnen: Ihr sehet das Unglück, in welchem wir sind, dass Jerusalem wüst liegt und seine Tore mit Feuer verbrannt sind. Kommt und lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen, dass wir nicht länger zum Hohne seien! Und ich tat ihnen kund, dass {O. wie} die Hand meines Gottes gütig über mir gewesen war, und auch die Worte des Königs, die er zu mir geredet hatte. Da sprachen sie: Wir wollen uns aufmachen und bauen! Und sie stärkten ihre Hände zum Guten. Als aber Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der ammonitische Knecht, und Geschem, der Araber, es hörten, spotteten sie über uns und verachteten uns und sprachen: Was ist das für eine Sache, die ihr tun wollt? Wollt ihr euch wider den König empören? Und ich gab ihnen Antwort und sprach zu ihnen: Der Gott des Himmels, er wird es uns gelingen lassen; und wir, seine Knechte, wollen uns aufmachen und bauen. Ihr aber habt weder Teil noch Recht, noch Gedächtnis in Jerusalem. Und Eljaschib {El-jaschib heisst: Gott bewirkt, dass er sich bekehrt}, der Hohepriester, und seine Brüder, die Priester, machten sich auf und bauten das Schaftor {3,1 Schaftor (1): Tor im Norden. Durch dieses Tor wurden die Opfertiere gebracht.}; sie heiligten es und setzten seine Flügel ein. Und sie heiligten es bis an den Turm Mea {3,1 Mea. 100 (Zahl).}, bis an den Turm Hananel {3,1 Hananel. Gnade Gottes}. Und ihm zur Seite bauten die Männer von Jericho. Und ihnen zur Seite baute Sakkur, der Sohn Imris. Und das Fischtor {(2)} bauten die Söhne Senaas; sie bälkten es und setzten seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel {Querbalken} ein. Und ihnen zur Seite besserte aus Meremoth, der Sohn Urijas, des Sohnes Hakkoz'. Und ihm zur Seite besserte aus Meschullam, der Sohn Berekja, des Sohnes Meschesabeels. Und ihm zur Seite besserte aus Zadok, der Sohn Baanas. Und ihm zur Seite besserten die Tekoiter aus; aber die Vornehmen unter ihnen beugten ihren Nacken nicht unter den Dienst {Eig. brachten ihren Nacken nicht in den Dienst} ihres Herrn. Und das Tor der alten Mauer {(3)} besserten aus Jojada, der Sohn Paseachs, und Meschullam, der Sohn Besodjas; sie bälkten es und setzten seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein. Und ihnen zur Seite besserten aus Melatja, der Gibeoniter, und Jadon, der Meronothiter, Männer von Gibeon und Mizpa, gegen den Gerichtsstuhl des Landpflegers diesseit des Stromes hin. Ihnen zur Seite besserte aus Ussiel, der Sohn Harchajas, welche Goldschmiede waren. Und ihm zur Seite besserte aus Hananja, von den Salbenmischern. Und sie liessen Jerusalem bis an die breite Mauer, wie es war. Und ihm zur Seite besserte aus Rephaja, der Sohn Hurs, der Oberste des halben Bezirks von Jerusalem. Und ihm zur Seite besserte aus Jedaja, der Sohn Harumaphs, und zwar seinem Hause gegenüber. Und ihm zur Seite besserte aus Hattusch, der Sohn Haschabnejas. Malkija, der Sohn Harims, und Haschub, der Sohn Pachath-Moabs, besserten eine andere Strecke aus und den Ofenturm {Eig. den Turm der Öfen}. Und ihnen zur Seite besserte aus Schallum, der Sohn Hallochesch', der Oberste des anderen halben Bezirks von Jerusalem, er und seine Töchter. Das Taltor {(4)} besserten aus Hanun und die Bewohner von Sanoach; sie bauten es und setzten seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein, und bauten tausend Ellen an der Mauer bis zum Misttore. Und das Misttor {(5)} besserte aus Malkija, der Sohn Rekabs, der Oberste des Bezirks von Beth-Kerem; er baute es und setzte seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein. Und das Quelltor {(6)} besserte aus Schallun, der Sohn Kol-Hoses, der Oberste des Bezirks von Mizpa; er baute es und überdachte es und setzte seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein; und er baute die Mauer am Teiche Siloah {Hebr. hier Schelach} bei dem Garten des Königs und bis zu den Stufen, welche von der Stadt Davids hinabgehen. Nächst ihm besserte aus Nehemia, der Sohn Asbuks, der Oberste des halben Bezirks von Beth-Zur, bis gegenüber den Gräbern Davids und bis zu dem Teiche, der angelegt worden war, und bis zu dem Hause der Helden. Nächst ihm besserten aus die Leviten, Rechum, der Sohn Banis. Ihm zur Seite besserte aus Haschabja, der Oberste des halben Bezirks von Kehila, für seinen Bezirk. Nächst ihm besserten aus ihre Brüder, Bawai, der Sohn Henadads, der Oberste des anderen halben Bezirks von Kehila. Und ihm zur Seite besserte Eser, der Sohn Jeschuas, der Oberste von Mizpa, eine andere Strecke aus, gegenüber dem Aufgang zum Zeughause des Winkels. Nächst ihm besserte Baruk, der Sohn Sabbais, eine andere Strecke eifrig aus, vom Winkel bis zum Eingang des Hauses Eljaschibs, des Hohenpriesters. Nächst ihm besserte Meremoth, der Sohn Urijas, des Sohnes Hakkoz', eine andere Strecke aus, vom Eingang des Hauses Eljaschibs bis zum Ende des Hauses Eljaschibs. Und nächst ihm besserten aus die Priester, die Männer des Jordankreises. Nächst ihnen besserten aus Benjamin und Haschub, ihrem Hause gegenüber. Nächst ihnen besserte aus Asarja, der Sohn Maasejas, des Sohnes Ananjas, neben seinem Hause. Nächst ihm besserte Binnui, der Sohn Henadads, eine andere Strecke aus, vom Hause Asarjas bis an den Winkel und bis an die Ecke. Palal, der Sohn Usais, besserte aus gegenüber dem Winkel und dem hohen Turme, welcher an dem Hause des Königs vorspringt, der bei dem Gefängnishofe ist. Nächst ihm Pedaja, der Sohn Parhosch'. - Und die Nethinim wohnten auf dem Ophel {S. die Anm. zu 2. Chron. 27,3} bis gegenüber dem Wassertore {(7)} nach Osten und dem vorspringenden Turme. - Nächst ihm besserten die Tekoiter eine andere Strecke aus, dem grossen vorspringenden Turme gegenüber und bis zur Mauer des Ophel. Oberhalb des Rosstores {(8) Ostseite. Bedeutung: siehe Philiper 3,12. Phil-iper bedeutet Pferdeliebhaber.} besserten die Priester aus, ein jeder seinem Hause gegenüber. Nächst ihnen besserte aus Zadok, der Sohn Immers, seinem Hause gegenüber. Und nächst ihm besserte aus Schemaja, der Sohn Schekanjas, der Hüter des Osttores {(9) Hebr. Misrach (Aufgang). Gleich Goldenes Tor. Liegt in der Mauer des 500 Ellen-Quadrates.}. Nächst ihm besserten Hananja, der Sohn Schelemjas, und Hanun, der sechste Sohn Zalaphs, eine andere Strecke aus. Nächst ihm besserte aus Meschullam, der Sohn Berekjas, seiner Zelle {Viell. Wohnung} gegenüber. Nächst ihm besserte aus Malkija, von den Goldschmieden, bis an das Haus der Nethinim und der Krämer, dem Tore Miphkad {(10) Miphkad heisst Vergeltung oder Belohnung.} gegenüber und bis an das Obergemach {Wahrsch. eine mit einem Obergemach versehene Bastei} der Ecke. Und zwischen dem Obergemach der Ecke und dem Schaftore {Wieder beim Schaftor angelangt.} besserten die Goldschmiede und die Krämer aus. Und es geschah, als Sanballat hörte, dass wir die Mauer bauten, da wurde er zornig und ärgerte sich sehr. Und er spottete über die Juden und sprach vor seinen Brüdern und dem Heere von Samaria und sagte: Was machen die ohnmächtigen Juden? Wird man es ihnen zulassen? Werden sie opfern? Werden sie es an diesem Tage vollenden? Werden sie die Steine aus den Schutthaufen wieder beleben, da sie doch verbrannt sind? Und Tobija, der Ammoniter, stand neben ihm und sprach: Was sie auch bauen; wenn ein Fuchs hinaufstiege, so würde er ihre steinerne Mauer auseinander reissen! - Höre, unser Gott, denn wir sind zur Verachtung geworden; und bringe ihren Hohn auf ihren Kopf zurück, und gib sie dem Raube hin in einem Lande der Gefangenschaft! Und decke ihre Ungerechtigkeit nicht zu, und ihre Sünde werde nicht ausgelöscht vor deinem Angesicht! Denn sie haben dich gereizt angesichts der Bauenden. - Aber wir bauten weiter an der Mauer; und die ganze Mauer wurde bis zur Hälfte {d.h. bis zur halben Höhe} geschlossen, und das Volk hatte Mut zur Arbeit. Und es geschah, als Sanballat und Tobija und die Araber und die Ammoniter und die Asdoditer hörten, dass die Herstellung der Mauern Jerusalems zunahm, dass die Risse sich zu schliessen begannen, da wurden sie sehr zornig. Und sie verschworen sich alle miteinander, zu kommen, um wider Jerusalem zu streiten und Schaden darin anzurichten. Da beteten wir zu unserem Gott und stellten aus Furcht vor ihnen {Eig. ihretwegen} Tag und Nacht Wachen gegen sie auf. Und Juda sprach: Die Kraft der Lastträger sinkt, und des Schuttes ist viel, und so vermögen wir nicht mehr an der Mauer zu bauen. Unsere Widersacher aber sprachen: Sie sollen es nicht wissen, noch sollen sie es sehen, bis wir mitten unter sie kommen und sie erschlagen und dem Werke Einhalt tun. Und es geschah, als die Juden, welche neben ihnen wohnten, kamen und uns wohl zehnmal sagten, aus allen Orten her: Kehret zu uns zurück! da stellte ich an niedrigen Stellen des Raumes hinter der Mauer an nackten Plätzen, - da stellte ich das Volk auf nach den Geschlechtern, mit ihren Schwertern, ihren Lanzen und ihren Bogen. Und ich sah zu und machte mich auf und sprach zu den Edlen und zu den Vorstehern und zu dem übrigen Volke: Fürchtet euch nicht vor ihnen! Gedenket des Herrn, des grossen und furchtbaren, und streitet für eure Brüder, eure Söhne und eure Töchter, eure Weiber und eure Häuser! Und es geschah, als unsere Feinde hörten, dass es uns kundgeworden war, und dass Gott ihren Rat vereitelt hatte, da kehrten wir alle zur Mauer zurück, ein jeder an sein Werk. Und es geschah von jenem Tage an, dass die Hälfte meiner Diener {Eig. Knaben, Knappen; so auch V.22. 23; 5,10. 15. 16; 6,5} an dem Werke arbeitete, während die andere Hälfte die Lanzen und die Schilde und die Bogen und die Panzer hielt; und die Obersten waren hinter dem ganzen Hause Juda, welches an der Mauer baute. Und die Lastträger luden auf {O. trugen}, mit der einen Hand am Werke arbeitend, während die andere die Waffe hielt. Und die Bauenden hatten ein jeder sein Schwert um seine Lenden gegürtet und bauten. Und der in die Posaune stiess, war neben mir. - Und ich sprach zu den Edlen und zu den Vorstehern und zu dem übrigen Volke: Das Werk ist gross und weitläufig, und wir sind auf der Mauer zerstreut, einer von dem anderen entfernt. An dem Orte, wo ihr den Schall der Posaune hören werdet, dahin versammelt euch zu uns. Unser Gott wird für uns streiten! So arbeiteten wir an dem Werke, und die Hälfte von ihnen hielt die Lanzen vom Aufgang der Morgenröte an, bis die Sterne hervortraten. Auch sprach ich in selbiger Zeit zu dem Volke: Ein jeder übernachte mit seinem Diener innerhalb Jerusalems, so dass sie uns des Nachts zur Wache und des Tages zum Werke dienen. Und weder ich, noch meine Brüder, noch meine Diener, noch die Männer der Wache, die in meinem Gefolge waren, zogen unsere Kleider aus; ein jeder hatte seine Waffe zu seiner Rechten. Und es entstand ein grosses Geschrei des Volkes und ihrer Weiber gegen ihre Brüder, die Juden. Und es gab solche, die da sprachen: Unserer Söhne und unserer Töchter, unser sind viele; und wir müssen Getreide erhalten, dass wir essen und leben! Und es gab solche, die da sprachen: Wir mussten unsere Felder und unsere Weinberge und unsere Häuser verpfänden, dass wir Getreide erhielten in der Hungersnot. Und es gab solche, die da sprachen: Wir haben Geld entlehnt auf unsere Felder und unsere Weinberge für die Steuer des Königs. Und nun, unser Fleisch ist wie das Fleisch unserer Brüder, unsere Kinder sind wie ihre Kinder; und siehe, wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter dem Knechtsdienst unterwerfen; und manche von unseren Töchtern sind schon unterworfen, und es steht nicht in der Macht unserer Hände, sie zu lösen; unsere Felder und unsere Weinberge gehören ja anderen. Und als ich ihr Geschrei und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig. Und mein Herz pflegte Rats in mir, und ich haderte mit den Edlen und mit den Vorstehern und sprach zu ihnen: Auf Wucher leihet ihr, ein jeder seinem Bruder! Und ich veranstaltete eine grosse Versammlung gegen sie {O. ihretwegen}; und ich sprach zu ihnen: Wir haben unsere Brüder, die Juden, welche den Nationen verkauft waren, soweit es uns möglich war, losgekauft; und ihr wollt gar eure Brüder verkaufen? Und sie sollen sich uns verkaufen {O. dass sie an uns verkauft werden!}? Da schwiegen sie und fanden keine Antwort. Und ich sprach: Nicht gut ist die Sache, die ihr tut! Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes wandeln, dass wir nicht den Nationen, unseren Feinden, zum Hohne seien? Aber auch ich, meine Brüder und meine Diener, wir haben ihnen Geld und Getreide auf Zins geliehen. Lasst uns doch diesen Zins {O. ... Getreide dargeliehen. Lasst uns doch dieses Darlehen} erlassen! Gebet ihnen doch gleich heute ihre Felder, ihre Weinberge, ihre Olivengärten und ihre Häuser zurück; und erlasst ihnen den Hundertsten von dem Gelde und dem Getreide, dem Moste und dem Öle, welches ihr ihnen auf Zins geliehen habt. Da sprachen sie: Wir wollen es zurückgeben und nichts von ihnen fordern; wir wollen also tun, wie du sagst. Und ich rief die Priester und liess sie schwören, nach diesem Worte zu tun. Auch schüttelte ich meinen Busen {d.h. den Bausch, den das Oberkleid über der Brust bildete, wenn man es zusammenfasste} aus und sprach: So möge Gott jedermann, der dieses Wort nicht aufrecht halten wird, aus seinem Hause und aus seinem Erwerbe schütteln; und so sei er ausgeschüttelt und ausgeleert! Und die ganze Versammlung sprach: Amen! Und sie lobten Jahwe. Und das Volk tat nach diesem Worte. Auch von dem Tage an, da er {d.h. der König} mich bestellt hatte, um ihr Landpfleger zu sein im Lande Juda, vom 20 Jahre bis zum 32 Jahre des Königs Artasasta, zwölf Jahre lang, habe ich mit meinen Brüdern die Speise des Landpflegers nicht gegessen. Aber die früheren Landpfleger, die vor mir gewesen waren, hatten das Volk beschwert und Brot und Wein von ihnen genommen, nebst vierzig Sekel Silber; auch ihre Diener schalteten willkürlich über das Volk. Ich aber tat nicht also, aus Furcht vor Gott. Und auch an dem Werke dieser Mauer griff ich mit an; und wir kauften kein Feld; und alle meine Diener waren daselbst zum Werke versammelt. Und die Juden, sowohl die Vorsteher, 150 Mann, als auch die, welche aus den Nationen, die ringsumher wohnten, zu uns kamen, waren an meinem Tische. Und was für einen Tag zubereitet wurde: ein Rind, sechs ausgewählte Schafe und Geflügel wurden mir zubereitet; und alle zehn Tage an allerlei Wein die Fülle; und trotzdem forderte ich nicht die Speise des Landpflegers, denn der Dienst lastete schwer auf diesem Volke. Gedenke mir, mein Gott, zum Guten, alles, was ich für dieses Volk getan habe! Und es geschah, als Sanballat und Tobija und Geschem, der Araber, und unsere übrigen Feinde vernahmen, dass ich die Mauer gebaut hätte und dass kein Riss mehr darin wäre, - doch hatte ich bis zu jener Zeit die Flügel noch nicht in die Tore eingesetzt - da sandten Sanballat und Geschem zu mir und liessen mir sagen: Komm und lass uns in einem der Dörfer {Eig. in den Dörfern} im Tale von Ono miteinander zusammentreffen! Sie gedachten aber, mir Böses zu tun. Und ich sandte Boten zu ihnen und liess ihnen sagen: Ich führe ein grosses Werk aus und kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk ruhen, wenn ich es liesse und zu euch hinabkäme? Und sie sandten auf diese Weise viermal zu mir, und ich erwiderte ihnen auf diesselbe Weise. Da sandte Sanballat auf diese Weise zum fünften Male seinen Diener zu mir mit einem offenen Briefe in seiner Hand. Darin stand geschrieben: Unter den Nationen verlautet, und Gaschmu {Derselbe Name wie: "Geschem"} sagt es, dass ihr, du und die Juden, euch zu empören gedenket; darum bauest du die Mauer; und du wollest, nach diesem Gerücht, ihr König werden; auch habest du Propheten bestellt, damit sie in Jerusalem über dich ausrufen und sagen: Es ist ein König in Juda! Und nun wird der König diese Gerüchte vernehmen. So komm nun, dass wir uns zusammen beraten. Da sandte ich zu ihm und liess ihm sagen: Es ist nicht geschehen nach diesen Worten, die du sprichst; sondern aus deinem eigenen Herzen erdichtest du sie. Denn sie alle wollten uns in Furcht setzen, indem sie sprachen: Ihre Hände werden von dem Werke ablassen, und es wird nicht ausgeführt werden. - Und nun, stärke meine Hände! Und ich kam in das Haus Schemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabeels, der sich eingeschlossen hatte. Und er sprach: Lass uns im Hause Gottes, im Innern des Tempels, zusammenkommen und die Türen des Tempels verschliessen; denn sie werden kommen, dich zu ermorden; und zwar werden sie bei der Nacht kommen, dich zu ermorden. Aber ich sprach: Ein Mann wie ich sollte fliehen? und wie könnte einer, wie ich bin, in den Tempel hineingehen und am Leben bleiben? Ich will nicht hineingehen! Und ich merkte, dass nicht Gott {Eig. dass, siehe, nicht Gott} ihn gesandt hatte; sondern er sprach diese Weissagung wider mich, und Tobija und Sanballat hatten ihn gedungen. Darum war er gedungen, damit ich mich fürchten und also tun und mich versündigen sollte, und damit sie ein böses Gerücht hätten, auf dass sie mich verlästern könnten. - Gedenke es, mein Gott, dem Tobija und dem Sanballat nach diesen ihren Werken, und auch der Prophetin Noadja und den übrigen Propheten, die mich in Furcht setzen wollten! Und die Mauer wurde vollendet am 25. des Elul {der 6. Monat des bürgerlichen Jahres}, in 52 Tagen. Und es geschah, als alle unsere Feinde es hörten, da fürchteten sich alle Nationen, die rings um uns her waren, und sie sanken sehr in ihren Augen; und sie erkannten, dass dieses Werk von unserem Gott aus geschehen war. Auch liessen in jenen Tagen Edle von Juda viele Briefe an Tobija abgehen, und solche von Tobija kamen an sie. Denn es gab viele in Juda, die ihm geschworen hatten {d.h. seine eidlich verbundenen Freunde waren}, denn er war ein Schwiegersohn Schekanjas, des Sohnes Arachs; und sein Sohn Jochanan hatte die Tochter Meschullams, des Sohnes Berekjas, genommen. Auch redeten sie vor mir von seinen guten Taten {O. Eigenschaften, Absichten} und hinterbrachten ihm meine Worte; und Tobija sandte Briefe, um mich in Furcht zu setzen. Und es geschah, als die Mauer gebaut war, da setzte ich die Türflügel ein; und die Torhüter und die Sänger und die Leviten wurden bestellt. Und ich beorderte über Jerusalem meinen Bruder Hanani und Hananja, den Obersten der Burg; denn er war ein sehr treuer Mann und gottesfürchtig vor vielen. Und ich sprach zu ihnen: Die Tore Jerusalems sollen nicht eher geöffnet werden, als bis die Sonne heiss scheint; und während sie {die Wachen} noch dastehen, soll man die Türflügel zumachen, und verschliesset sie. Und ihr sollt Wachen aus den Bewohnern Jerusalems aufstellen, den einen auf seine Wache und den anderen vor sein Haus. Die Stadt aber war geräumig {Eig. weit nach allen Seiten hin} und gross, und das Volk darin spärlich, und keine Häuser waren gebaut. Und mein Gott gab mir ins Herz, die Edlen und die Vorsteher und das Volk zu versammeln, um sie nach den Geschlechtern zu verzeichnen. Und ich fand das Geschlechtsverzeichnis derer, die zuerst heraufgezogen waren, und fand darin geschrieben: Dies {Vergl. Esra 2} sind die Kinder der Landschaft Juda, welche aus der Gefangenschaft der Weggeführten, die Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt hatte, hinaufzogen, und die nach Jerusalem und Juda zurückkehrten, ein jeder in seine Stadt, welche kamen mit Serubbabel, Jeschua, Nehemia, Asarja, Raamja, Nachamani, Mordokai, Bilschan, Mispereth, Bigwai, Nechum, Baana. Zahl der Männer des Volkes Israel: Die Söhne Parhosch', 2172; die Söhne Schephatjas, 372; die Söhne Arachs, 652; die Söhne Pachath-Moabs, von den Söhnen Jeschuas und Joabs, 2818; die Söhne Elams, 1254; die Söhne Sattus, 845; die Söhne Sakkais, 760; die Söhne Binnuis, 648; die Söhne Bebais, 628; die Söhne Asgads, 2322; die Söhne Adonikams, 667; die Söhne Bigwais, 2067; die Söhne Adins, 655; die Söhne Aters, von Hiskia, 98; die Söhne Haschums, 328; die Söhne Bezais, 324; die Söhne Hariphs, 112; die Söhne Gibeons, 95; die Männer von Bethlehem und Netopha, 188; die Männer von Anathoth, 128; die Männer von Beth-Asmaweth, 42; die Männer von Kirjath-Jearim, Kephira und Beeroth, 743; die Männer von Rama und Geba, 621; die Männer von Mikmas, 122; die Männer von Bethel und Ai, 123; die Männer von dem anderen Nebo {Wahrsch. ist zu l.: von Nebo}, 52; die Söhne des anderen {S. V.12} Elam, 1254; die Söhne Harims, 320; die Söhne Jerechos, 345; die Söhne Lods, Hadids und Onos, 721; die Söhne Senaas, 3930. Die Priester: die Söhne Jedajas, vom Hause Jeschuas, 973; die Söhne Immers, 1052; die Söhne Paschchurs, 1247; die Söhne Harims, 1017. Die Leviten: die Söhne Jeschuas und Kadmiels, von den Söhnen Hodwas {Nach and. L.: Hodawjas}, 74. - Die Sänger: die Söhne Asaphs, 148. - Die Torhüter: die Söhne Schallums, die Söhne Aters, die Söhne Talmons, die Söhne Akkubs, die Söhne Hatitas, die Söhne Schobais, 138. Die Nethinim: die Söhne Zichas, die Söhne Hasuphas, die Söhne Tabbaoths, die Söhne Keros', die Söhne Sias, die Söhne Padons, die Söhne Lebanas, die Söhne Hagabas, die Söhne Salmais, die Söhne Hanans, die Söhne Giddels, die Söhne Gachars, die Söhne Reajas, die Söhne Rezins, die Söhne Nekodas, die Söhne Gassams, die Söhne Ussas, die Söhne Paseachs, die Söhne Besais, die Söhne der Meunim {d.h. der Meuniter; (Maoniter)}, die Söhne der Nephisim {Nach and. L.: Nephusim}, die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakuphas, die Söhne Harchurs, die Söhne Bazluths {Nach and. L.: Bazliths}, die Söhne Mechidas, die Söhne Harschas, die Söhne Barkos', die Söhne Siseras, die Söhne Tamachs, die Söhne Neziachs, die Söhne Hatiphas. Die Söhne der Knechte Salomos: die Söhne Sotais, die Söhne Sophereths, die Söhne Peridas, die Söhne Jaalas, die Söhne Darkons, die Söhne Giddels, die Söhne Schephatjas, die Söhne Hattils, die Söhne Pokereths-Hazzebaim, die Söhne Amons. Alle Nethinim und Söhne der Knechte Salomos: 392. Und diese sind es, die aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub, Addon und Immer hinaufzogen; aber sie konnten ihr Vaterhaus und ihre Abkunft {Eig. ihren Samen} nicht angeben, ob sie aus Israel wären: die Söhne Delajas, die Söhne Tobijas, die Söhne Nekodas, 642. Und von den Priestern: die Söhne Habajas, die Söhne Hakkoz', die Söhne Barsillais, der ein Weib von den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, genommen hatte und nach ihrem Namen genannt wurde. Diese suchten ihr Geschlechtsregisterverzeichnis, aber es wurde nicht gefunden; und sie wurden von dem Priestertum als unrein ausgeschlossen. Und der Tirsatha {S. die Anm. zu Esra 2,63} sprach zu ihnen, dass sie von dem Hochheiligen nicht essen dürften, bis ein Priester für die Urim und die Thummim aufstände. Die ganze Versammlung insgesamt war 42360, ausser ihren Knechten und ihren Mägden; dieser waren 7337. Und sie hatten 245 Sänger und Sängerinnen. Ihrer Rosse waren 736, ihrer Maultiere 245, der Kamele 435, der Esel 6720. Und ein Teil der Häupter der Väter gab zum Werke. Der Tirsatha gab für den Schatz: an Gold 1000 Dariken {S. die Anm. zu 1. Chron. 29,7}, 50 Sprengschalen, 530 Priesterleibröcke. Und einige von den Häuptern der Väter gaben für den Schatz des Werkes: an Gold 20000 Dariken, und an Silber 2200 Minen. Und was das übrige Volk gab, war an Gold 20000 Dariken, und an Silber 2000 Minen, und 67 Priesterleibröcke. Und die Priester und die Leviten und die Torhüter und die Sänger und die aus dem Volke und die Nethinim und ganz Israel wohnten in ihren Städten. Und als der siebte Monat herankam und die Kinder Israel in ihren Städten waren, da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platze, der vor dem Wassertore liegt. Und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, dass er das Buch des Gesetzes Moses bringen sollte, welches Jahwe Israel geboten hatte. Und am ersten Tage des siebten Monats brachte Esra, der Priester, das Gesetz vor die Versammlung, sowohl der Männer als der Weiber, und vor alle, die Verständnis hatten, um zuzuhören. Und er las darin vor dem Platze, der vor dem Wassertore liegt, vom lichten Morgen bis zum Mittag, in Gegenwart der Männer und der Weiber und derer, die Verständnis hatten; und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Buch des Gesetzes gerichtet. Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem Gerüst von Holz, welches man zu diesem Zwecke gemacht hatte. Und neben ihm standen Mattithja und Schema und Anaja und Urija {And. l.: Anaja, Asarja und Urija} und Hilkija und Maaseja, zu seiner Rechten; und zu seiner Linken Pedaja und Mischael und Malkija und Haschum und Haschbaddana, Sekarja, Meschullam. Und Esra öffnete das Buch vor den Augen des ganzen Volkes, denn er ragte über dem ganzen Volke empor; und als er es öffnete, stand das ganze Volk auf. Und Esra pries Jahwe, den grossen Gott, und das ganze Volk antwortete: Amen, Amen! indem sie ihre Hände emporhoben und sich verneigten und vor Jahwe niederwarfen, mit dem Antlitz zur Erde. Und Jeschua und Bani und Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbethai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan, Pelaja und die Leviten {And. l.: ... Pelaja, die Leviten} belehrten das Volk über das Gesetz; und das Volk stand auf seiner Stelle. Und sie lasen in dem Buche, in dem Gesetz Gottes, deutlich, und gaben den Sinn an, so dass man das Gelesene verstand {And. üb.: und machten das Gelesene verständlich}. Und Nehemia, das ist der Tirsatha, und Esra, der Priester, der Schriftgelehrte, und die Leviten, welche das Volk belehrten, sprachen zu dem ganzen Volke: Dieser Tag ist Jahwe, eurem Gott, heilig; seid nicht traurig und weinet nicht! (Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte.) Und er sprach zu ihnen: Gehet hin, esset Fettes und trinket Süsses, und sendet Teile {d.h. Portionen, Gerichte} denen, für welche nichts zubereitet ist; denn der Tag ist unserem Herrn heilig; und betrübet euch nicht, denn die Freude an Jahwe ist eure Stärke {Eig. Feste, Schutzwehr}. Und die Leviten beschwichtigten das ganze Volk, indem sie sprachen: Seid stille, denn der Tag ist heilig; und betrübet euch nicht! Und das ganze Volk ging hin, um zu essen und zu trinken und Teile zu senden und ein grosses Freudenfest {Eig. eine grosse Freude} zu begehen. Denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen kundgetan hatte. Und am zweiten Tage versammelten sich die Häupter der Väter {d.h. die Stamm- oder Familienhäupter} des ganzen Volkes, die Priester und die Leviten, zu Esra, dem Schriftgelehrten, und zwar um aufzumerken auf die Worte des Gesetzes. Und sie fanden im Gesetz geschrieben, dass Jahwe durch Mose geboten hatte, dass die Kinder Israel am Feste im siebten Monat in Laubhütten {Eig. Hütten} wohnen sollten, und dass sie verkündigen und einen Ruf ergehen lassen sollten durch alle ihre Städte und durch Jerusalem, und sagen: Gehet hinaus auf das Gebirge und holet Zweige vom Olivenbaum und Zweige vom wilden Ölbaum und Myrtenzweige und Palmzweige und Zweige von dichtbelaubten Bäumen, um Hütten zu machen, wie geschrieben steht! Und das Volk ging hinaus und holte herbei; und sie machten sich Hütten, ein jeder auf seinem Dache und in ihren Höfen, und in den Höfen des Hauses Gottes, und auf dem Platze am Wassertore, und auf dem Platze am Tore Ephraim. Und die ganze Versammlung, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war, machte Hütten und wohnte in den Hütten. Denn die Kinder Israel hatten nicht also getan seit den Tagen Josuas {Hebr. Jeschua}, des Sohnes Nuns, bis auf jenen Tag. Und es war eine sehr grosse Freude. Und man las in dem Buche des Gesetzes Gottes Tag für Tag, vom ersten Tage bis zum letzten Tage. Und sie feierten das Fest sieben Tage lang; und am achten Tage war eine Festversammlung nach der Vorschrift. Und am 24. Tage dieses Monats versammelten sich die Kinder Israel unter Fasten, und in Sacktuch gekleidet, und mit Erde auf ihren Häuptern {Eig. und Erde war auf ihnen}. Und der Same Israels sonderte sich ab von allen Kindern der Fremde; und sie traten hin und bekannten ihre Sünden und die Ungerechtigkeiten ihrer Väter. Und sie standen auf an ihrer Stelle und lasen in dem Buche des Gesetzes Jahwes, ihres Gottes, ein Viertel des Tages. Und ein anderes Viertel des Tages bekannten sie ihre Sünden und warfen sich nieder vor Jahwe, ihrem Gott. Und Jeschua und Bani, Kadmiel, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani, Kenani traten auf die Erhöhung der Leviten, und sie schrieen mit lauter Stimme zu Jahwe, ihrem Gott. Und die Leviten Jeschua und Kadmiel, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja, Pethachja sprachen: Stehet auf, preiset Jahwe, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm! Du bist, der da ist {S. die Anm. zu 5. Mose 32,39}, Jahwe, du allein {O. Du bist Jahwe, du allein}; du hast die Himmel gemacht, der Himmel Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Und du machst dies alles lebendig {O. erhältst dies alles am Leben}, und das Heer des Himmels betet dich an. Du bist es, Jahwe, Gott, der du Abram erwählt und ihn aus Ur in Chaldäa herausgeführt, und ihm den Namen Abraham gegeben hast. Und du hast sein Herz treu vor dir erfunden und hast mit ihm den Bund gemacht, das Land der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter und der Perisiter und der Jebusiter und der Girgasiter zu geben - seinem Samen es zu geben; und du hast deine Worte erfüllt, denn du bist gerecht. Und du hast das Elend unserer Väter in Ägypten angesehen, und hast ihr Geschrei am Schilfmeere gehört. Und du hast Zeichen und Wunder getan an dem Pharao und an allen seinen Knechten und an allem Volke seines Landes; denn du wusstest, dass sie in Übermut gegen sie gehandelt hatten; und du hast dir einen Namen gemacht, wie es an diesem Tage ist. Und das Meer hast du vor ihnen gespalten, und sie zogen mitten durch das Meer auf dem Trockenen; aber ihre Verfolger hast du in die Tiefen gestürzt, wie einen Stein in mächtige Wasser. Und in einer Wolkensäule hast du sie geleitet des Tages, und in einer Feuersäule des Nachts, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf welchem sie ziehen sollten. Und auf den Berg Sinai bist du herabgestiegen, und hast vom Himmel her mit ihnen geredet; und du hast ihnen gerade Rechte und Gesetze der Wahrheit, gute Satzungen und Gebote gegeben. Und deinen heiligen Sabbat hast du ihnen kundgetan, und hast ihnen Gebote und Satzungen und ein Gesetz geboten durch Mose, deinen Knecht. Und Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben für ihren Hunger, und Wasser aus dem Felsen ihnen hervorgebracht für ihren Durst; und du hast ihnen gesagt, dass sie hineinziehen sollten, um das Land in Besitz zu nehmen, welches du ihnen zu geben geschworen {W. deine Hand aufgehoben} hattest. Aber sie, nämlich unsere Väter, waren übermütig, und sie verhärteten ihren Nacken und hörten nicht auf deine Gebote. Und sie weigerten sich zu gehorchen, und gedachten nicht deiner Wunder, welche du an ihnen getan hattest; sie verhärteten ihren Nacken und setzten sich in ihrer Widerspenstigkeit ein Haupt, um zu ihrer Knechtschaft zurückzukehren {Die alexandr. Übersetzung lautet: setzten sich ein Haupt, um zu ihrer Knechtschaft nach Ägypten zurückzukehren. (Vergl. 4. Mose 14,4)}. Du aber bist ein Gott {Eloah} der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und gross an Güte, und du verliessest sie nicht. Sogar als sie sich ein gegossenes Kalb machten und sprachen: Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat! und grosse Schmähungen verübten, verliessest du in deinen grossen Erbarmungen sie doch nicht in der Wüste. Die Wolkensäule wich nicht von ihnen des Tages, um sie auf dem Wege zu leiten, noch die Feuersäule des Nachts, um ihnen den Weg zu erleuchten {Eig. um ihnen zu leuchten und den Weg}, auf welchem sie ziehen sollten. Und du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zu unterweisen; und dein Manna versagtest du nicht ihrem Munde, und du gabst ihnen Wasser für ihren Durst. Und vierzig Jahre lang versorgtest du sie in der Wüste, sie hatten keinen Mangel; ihre Kleider zerfielen nicht, und ihre Füsse schwollen nicht. Und du gabst ihnen Königreiche und Völker und verteiltest ihnen dieselben nach Gegenden {Eig. gegendweise}; und sie nahmen das Land Sihons in Besitz, sowohl das Land des Königs von Hesbon, als auch das Land Ogs, des Königs von Basan. Und ihre Söhne mehrtest du wie die Sterne des Himmels; und du brachtest sie in das Land, von welchem du ihren Vätern gesagt hattest, dass sie hineingehen sollten, um es in Besitz zu nehmen; und die Söhne kamen hinein und nahmen das Land in Besitz. Und du beugtest vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, und gabst sie in ihre Hand, sowohl ihre Könige als auch die Völker des Landes, um mit ihnen zu tun nach ihrem Wohlgefallen. Und sie nahmen feste Städte ein und ein fettes Land, und nahmen Häuser in Besitz, die mit allerlei Gut gefüllt waren, ausgehauene Brunnen, Weinberge und Olivengärten und Obstbäume in Menge. Und sie assen und wurden satt und fett und liessen sich's wohl sein durch deine grosse Güte {O. in der Fülle deiner Güter, wie V.35}. Aber sie wurden widerspenstig und empörten sich gegen dich, und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken; und sie ermordeten deine Propheten, welche wider sie zeugten {O. sie warnten, ermahnten}, um sie zu dir zurückzuführen; und sie verübten grosse Schmähungen. Da gabst du sie in die Hand ihrer Bedränger, und diese bedrängten sie; und zur Zeit ihrer Bedrängnis schrieen sie zu dir, und du hörtest vom Himmel her und gabst ihnen Retter nach deinen grossen Erbarmungen, und diese retteten sie aus der Hand ihrer Bedränger. Aber sobald sie Ruhe hatten, taten sie wiederum Böses vor dir. Da überliessest du sie der Hand ihrer Feinde, dass diese über sie herrschten; und sie schrieen wiederum zu dir, und du hörtest vom Himmel her und errettetest sie nach deinen Erbarmungen viele Male. Und du zeugtest wider sie {O. warntest, ermahntest sie; so auch V.30 usw.}, um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen, sie aber waren übermütig und gehorchten deinen Geboten nicht, sondern sündigten wider deine Rechte, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird; und sie zogen die Schulter widerspenstig zurück und verhärteten ihren Nacken und gehorchten nicht. Und du verzogest mit ihnen viele Jahre und zeugtest wider sie durch deinen Geist, durch deine Propheten, aber sie gaben kein Gehör. Da gabst du sie in die Hand der Völker der Länder. Aber in deinen grossen Erbarmungen hast du ihnen nicht den Garaus gemacht und sie nicht verlassen; denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott {El}. Und nun, unser Gott, du grosser, starker und furchtbarer Gott {El}, der den Bund und die Güte bewahrt, lass nicht gering vor dir sein alle die Mühsal, die uns betroffen hat, unsere Könige, unsere Obersten und unsere Priester und unsere Propheten und unsere Väter und dein ganzes Volk, seit den Tagen der Könige von Assyrien bis auf diesen Tag! Doch du bist gerecht in allem, was über uns gekommen ist; denn du hast nach der Wahrheit gehandelt {W. Wahrheit geübt}, wir aber, wir haben gesetzlos gehandelt. Und unsere Könige, unsere Obersten, unsere Priester und unsere Väter haben dein Gesetz nicht gehalten, und haben nicht gemerkt auf deine Gebote und auf deine Zeugnisse, womit du wider sie gezeugt hast. Und sie haben dir nicht gedient in ihrem Königreiche und in der Fülle deiner Güter, welche du ihnen gegeben, und in dem weiten und fetten Lande, das du vor sie gelegt hattest, und sind nicht umgekehrt von ihren bösen Handlungen. Siehe, wir sind heute Knechte; und das Land, welches du unseren Vätern gegeben hast, um seine Früchte und seine Güter zu geniessen, - siehe, wir sind Knechte in demselben! Und seinen Ertrag mehrt es für die Könige, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast; und sie schalten über unsere Leiber und über unser Vieh nach ihrem Wohlgefallen, und wir sind in grosser Bedrängnis. Und bei diesem allem machten und schrieben wir einen festen Bund; und {Und auf dieses alles hin machen und schreiben wir einen festen Bund. Und usw.} auf der untersiegelten Schrift standen die Namen unserer Obersten {Eig. waren unsere Obersten (od. Fürsten) usw.}, unserer Leviten und unserer Priester. Und auf der untersiegelten Schrift standen die Namen: Nehemia, der Tirsatha, der Sohn Hakaljas, und Zidkija. - Seraja, Asarja, Jeremia, Paschchur, Amarja, Malkija, Hattusch, Schebanja, Malluk, Harim, Meremoth, Obadja, Daniel, Ginnethon, Baruk, Meschullam, Abija, Mijamin, Maasja, Bilgai, Schemaja; das waren die Priester. - Und die Leviten, nämlich Jeschua, der Sohn Asanjas, Binnui, von den Söhnen Henadads, Kadmiel; und ihre Brüder: Schebanja, Hodija, Kelita, Pelaja, Hanan, Micha, Rechob, Haschabja, Sakkur, Scherebja, Schebanja, Hodija, Bani, Beninu. - Die Häupter des Volkes: Parhosch, Pachath-Moab, Elam, Sattu, Bani, Bunni, Asgad, Bebai, Adonija, Bigwai, Adin, Ater, Hiskija, Assur, Hodija, Haschum, Bezai, Hariph, Anathoth, Nobai {Nach and. Lesart: Nibai}, Magpiasch, Meschullam, Hesir, Meschesabeel, Zadok, Jaddua, Pelatja, Hanan, Anaja, Hoschea, Hananja, Haschub, Hallochesch, Pilcha, Schobek, Rechum, Haschabna, Maaseja, und Achija, Hanan, Anan, Malluk, Harim, Baana. Und das übrige Volk, die Priester, die Leviten, die Torhüter, die Sänger, die Nethinim, und alle, welche sich von den Völkern der Länder zu dem Gesetz Gottes abgesondert hatten, ihre Weiber, ihre Söhne und ihre Töchter, alle, die Erkenntnis und Einsicht hatten, schlossen sich ihren Brüdern, den Vornehmen unter ihnen, an und traten in Eid und Schwur, nach dem Gesetz Gottes, welches durch Mose, den Knecht Gottes, gegeben worden ist, zu wandeln und alle Gebote Jahwes, unseres Herrn, und seine Rechte und seine Satzungen zu beobachten und zu tun; und dass wir unsere Töchter den Völkern des Landes nicht geben, noch ihre Töchter für unsere Söhne nehmen wollten; und dass, wenn die Völker des Landes am Sabbattage Waren und allerlei Getreide zum Verkauf brächten, wir es ihnen am Sabbat oder an einem anderen heiligen Tage nicht abnehmen wollten; und dass wir im siebten Jahre das Land brach liegen lassen und auf das Darlehn einer jeden Hand verzichten wollten {W. und dass wir das siebte Jahr und das Darlehn einer jeden Hand liegen lassen wollten. Vergl. 2. Mose 23,11; 5. Mose 15, 1. 2}. Und wir verpflichteten uns dazu {W. und wir setzten uns Gebote fest}, uns den dritten Teil eines Sekels im Jahre für den Dienst des Hauses unseres Gottes aufzuerlegen: für das Schichtbrot und das beständige Speisopfer, und für das beständige Brandopfer und für dasjenige der Sabbate und der Neumonde {Vergl. 4. Mose 28,9-15}, für die Feste {S. die Anm. zu 3. Mose 23,2} und für die heiligen {O. geheiligten} Dinge und für die Sündopfer, um Sühnung zu tun für Israel, und für alles Werk des Hauses unseres Gottes. Und wir, die Priester, die Leviten und das Volk, warfen Lose über die Holzspende, um sie {Eig. es, d.h. das Holz} zum Hause unseres Gottes zu bringen, nach unseren Vaterhäusern, zu bestimmten Zeiten, Jahr für Jahr, zum Verbrennen auf dem Altar Jahwes, unseres Gottes, wie es in dem Gesetz vorgeschrieben ist. Und wir verpflichteten uns, die Erstlinge unseres Landes und die Erstlinge aller Früchte von allerlei Bäumen Jahr für Jahr zum Hause Jahwes zu bringen, und die Erstgeborenen unserer Söhne und unseres Viehes, wie es in dem Gesetz vorgeschrieben ist; und die Erstgeborenen unserer Rinder und unseres Kleinviehes zum Hause unseres Gottes zu den Priestern zu bringen, welche den Dienst verrichten im Hause unseres Gottes. Und den Erstling unseres Schrotmehls und unsere Hebopfer, und die Früchte von allerlei Bäumen, Most und Öl wollen wir den Priestern bringen in die Zellen des Hauses unseres Gottes; und den Zehnten unseres Landes den Leviten. Denn sie, die Leviten, sind es, welche den Zehnten erheben in allen Städten unseres Ackerbaues; und der Priester, der Sohn Aarons, soll bei den Leviten sein, wenn die Leviten den Zehnten erheben. Und die Leviten sollen den Zehnten vom Zehnten zum Hause unseres Gottes hinaufbringen, in die Zellen des Schatzhauses. Denn in die Zellen sollen die Kinder Israel und die Kinder Levi das Hebopfer vom Getreide, vom Most und Öl bringen; denn dort sind die heiligen Geräte und die Priester, welche den Dienst verrichten, und die Torhüter und die Sänger. Und so wollen wir das Haus unseres Gottes nicht verlassen. Und die Obersten des Volkes wohnten in Jerusalem. Und das übrige Volk warf Lose, um je einen von zehn kommen zu lassen, damit er in Jerusalem, der heiligen Stadt, wohne, die neun anderen Teile aber in den Städten blieben. Und das Volk segnete alle Männer, die sich freiwillig erboten, in Jerusalem zu wohnen. Und dies sind die Häupter der Landschaft, welche in Jerusalem wohnten {Vergl. 1. Chron. 9,2}; in den Städten Judas aber wohnten, ein jeder in seinem Besitztum, in ihren Städten: Israel, die Priester und die Leviten und die Nethinim und die Söhne der Knechte Salomos. Und zwar wohnten in Jerusalem von den Söhnen Judas und von den Söhnen Benjamins; von den Söhnen Judas: Athaja, der Sohn Ussijas, des Sohnes Sekarjas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Schephatjas, des Sohnes Mahalalels, von den Söhnen Perez'; und Maaseja, der Sohn Baruks, des Sohnes Kol-Hoses, des Sohnes Hasajas, des Sohnes Adajas, des Sohnes Jojaribs, des Sohnes Sekarjas, von den Schilonitern {S. die Anm. zu 1. Chron. 9,5}. Aller Söhne des Perez, die in Jerusalem wohnten, waren 468 tapfere Männer. Und dies sind die Söhne Benjamins: Sallu, der Sohn Meschullams, des Sohnes Joeds, des Sohnes Pedajas, des Sohnes Kolajas, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Ithiels, des Sohnes Jesajas; und nach ihm Gabbai-Sallai, 928. Und Joel, der Sohn Sikris, war Aufseher über sie; und Juda, der Sohn Hassenuas, war über die Stadt als Zweiter. - Von den Priestern: Jedaja, [der Sohn des] {Das Eingeklammerte ist wahrscheinlich eingeschoben; vergl. 1. Chron. 9,10} Jojarib, Jakin, Seraja, der Sohn Hilkijas, des Sohnes Meschullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Ahitubs, Oberaufseher {O. Fürst} des Hauses Gottes, und ihre Brüder, welche die Geschäfte im Hause verrichteten: 822; und Adaja, der Sohn Jerochams, des Sohnes Pelaljas, des Sohnes Amzis, des Sohnes Sekarjas, des Sohnes Paschchurs, des Sohnes Malkijas, und seine Brüder, Häupter von Vaterhäusern {W. von Vätern}: 242; und Amaschsai, der Sohn Asarels, des Sohnes Achsais, des Sohnes Meschillemoths, des Sohnes Immers, und ihre Brüder, tüchtige Männer: 128. Und Aufseher über sie war Sabdiel, der Sohn Haggedolims. - Und von den Leviten: Schemaja, der Sohn Haschubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Bunnis; und Schabbethai und Josabad, von den Häuptern der Leviten, welche über die äusseren Geschäfte des Hauses Gottes gesetzt waren; und Mattanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Asaphs, das Haupt; er stimmte den Lobgesang an beim Gebet; und Bakbukja, der Zweite, von seinen Brüdern; und Abda, der Sohn Schammuas, des Sohnes Galals, des Sohnes Jeduthuns. Aller Leviten in der heiligen Stadt waren 284. - Und die Torhüter: Akkub, Talmon und ihre Brüder, die in den Toren Wache hielten, 172. - (Und das übrige Israel, die Priester, die Leviten, waren in allen Städten Judas, ein jeder in seinem Erbteil. - Und die Nethinim wohnten auf dem Ophel; und Zicha und Gischpa waren über die Nethinim. -) Und Aufseher der Leviten in Jerusalem war Ussi, der Sohn Banis, des Sohnes Haschabjas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Michas, von den Söhnen Asaphs, den Sängern, für das Geschäft im Hause Gottes. Denn ein Gebot des Königs war über sie ergangen, und eine Verpflichtung über die Sänger betreffs der täglichen Gebühr. Und Pethachja, der Sohn Meschesabeels, von den Söhnen Serachs, des Sohnes Judas, war zur Hand des Königs für alle Angelegenheiten des Volkes. Und was die Dörfer auf ihren Feldern betrifft, so wohnten von den Kindern Juda in Kirjath-Arba und seinen Tochterstädten und in Dibon und seinen Tochterstädten und in Jekabzeel und seinen Dörfern; und in Jeschua und in Molada und in Beth-Pelet, und in Hazar-Schual und in Beerseba und seinen Tochterstädten, und in Ziklag und in Mekona und in seinen Tochterstädten, und in En-Rimmon und in Zora und in Jarmuth, Sanoach, Adullam und seinen Dörfern, Lachis und seinen Feldern, Aseka und seinen Tochterstädten. Und sie liessen sich nieder von Beerseba bis zum Tale Hinnom. Und die Kinder Benjamin wohnten von Geba an in Mikmas und Aija und Bethel und seinen Tochterstädten, in Anathoth, Nob, Ananja, Hazor, Rama, Gittaim, Hadid, Zeboim, Neballat, Lod und Ono, dem Tale der Werkleute {S. die Anm. zu 1. Chron. 4,14}. Und von den Leviten gehörten Abteilungen von Juda zu Benjamin {d.h. hatten sich Benjamin angeschlossen}. Und dies sind die Priester und die Leviten, welche mit Serubbabel, dem Sohne Schealtiels, und Jeschua hinaufzogen: Seraja, Jeremia, Esra, Amarja, Malluk, Hattusch, Schekanja, Rechum {in V.15 Harim; wahrsch. ein Schreibfehler}, Meremoth, Iddo, Ginnethoi, Abija, Mijamin, Maadja, Bilga, Schemaja, und Jojarib, Jedaja, Sallu, Amok, Hilkija, Jedaja. Das waren die Häupter der Priester und ihrer Brüder in den Tagen Jeschuas. - Und die Leviten: Jeschua, Binnui, Kadmiel, Scherebja, Juda, Mattanja; er und seine Brüder waren über den Lobgesang; und Bakbukja und Unni, ihre Brüder, standen ihnen gegenüber, den Dienstabteilungen gemäss. Und Jeschua zeugte Jojakim, und Jojakim zeugte Eljaschib, und Eljaschib zeugte Jojada, und Jojada zeugte Jonathan {Wahrsch. ein Schreibfehler für Jochanan; vergl. V.22 und 23}, und Jonathan zeugte Jaddua. Und in den Tagen Jojakims waren Priester, Häupter der Väter: von Seraja: Meraja; von Jeremia: Hananja; von Esra: Meschullam; von Amarja: Jochanan; von Meluki: Jonathan; von Schebanja: Joseph; von Harim: Adna; von Merajoth: Helkai; von Iddo: Sacharja; von Ginnethon: Meschullam; von Abija: Sikri; von Minjamin ...; von Moadja: Piltai; von Bilga: Schammua; von Schemaja: Jonathan; und von Jojarib: Mattenai; von Jedaja: Ussi; von Sallai: Kallai; von Amok: Heber {O. Eber}; von Hilkija: Haschabja; von Jedaja: Nethaneel. - Von den Leviten wurden in den Tagen Eljaschibs, Jojadas und Jochanans und Jadduas die Häupter der Väter eingeschrieben, und von den Priestern, unter der Regierung Darius', des Persers {Darius II. (424-404 v. Chr.), der Nachfolger Artaxerxes I., Langhand}. Die Söhne Levis, die Häupter der Väter, sind in dem Buche der Chronika eingeschrieben, und zwar bis auf die Tage Jochanans, des Sohnes Eljaschibs. - Und die Häupter der Leviten waren Haschabja, Scherebja und Jeschua, der Sohn des Kadmiel {Wahrsch. ist zu lesen: Jeschua, Bani (od. Binnui), Kadmiel usw. Vergl. V.8. und Kap. 8,7; 9,4; 10,9. 10}, und ihre Brüder, die ihnen gegenüber standen, um zu loben und zu preisen, nach dem Gebote Davids, des Mannes Gottes, Abteilung gegenüber Abteilung {Eig. Dienstabteilung neben Dienstabteilung}. Mattanja und Bakbukja, Obadja, Meschullam {Wahrsch. ist nach Kap. 11,17 zu lesen: Abteilung neben Abteilung: Mattanja... Obadja. - Meschullam}, Talmon, Akkub hielten als Torhüter Wache bei den Vorratskammern der Tore. - Diese waren in den Tagen Jojakims, des Sohnes Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und in den Tagen Nehemias, des Landpflegers, und Esras, des Priesters, des Schriftgelehrten. Und bei der Einweihung der Mauer von Jerusalem suchte man die Leviten aus allen ihren Orten, dass man sie nach Jerusalem brächte, um die Einweihung zu feiern mit Freuden, und mit Lobliedern und mit Gesang, mit Zimbeln, Harfen und Lauten. Da versammelten sich die Söhne der Sänger, sowohl aus dem Kreise {O. Jordankreise} in der Umgebung von Jerusalem als auch aus den Dörfern der Netophathiter und aus Beth-Gilgal und aus den Gefilden von Geba und Asmaweth; denn die Sänger hatten sich in der Umgebung von Jerusalem Dörfer gebaut. Und die Priester und die Leviten reinigten sich; und sie reinigten das Volk und die Tore und die Mauer. Und ich liess die Obersten von Juda oben auf die Mauer steigen; und ich stellte zwei grosse Dankchöre und Züge auf. Der eine zog zur Rechten {d.h. südlich}, oben auf der Mauer, zum Misttore hin. Und hinter ihnen {d.h. dem ersten Chore} her gingen Hoschaja und die Hälfte der Obersten von Juda, und zwar Asarja, Esra und Meschullam, Juda und Benjamin, und Schemaja und Jeremia; und von den Söhnen der Priester mit Trompeten: Sekarja, der Sohn Jonathans, des Sohnes Schemajas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Mikajas, des Sohnes Sakkurs, des Sohnes Asaphs; und seine Brüder: Schemaja und Asarel, Milalai, Gilalai, Maai, Nethaneel und Juda, Hanani, mit den Musikinstrumenten Davids, des Mannes Gottes; und Esra, der Schriftgelehrte, vor ihnen her. Und sie zogen zum Quelltore; und sie stiegen gerade vor sich hin auf den Stufen der Stadt Davids den Aufgang der Mauer hinauf, und zogen an dem Hause Davids vorüber und bis an das Wassertor gegen Osten. Und der zweite Dankchor zog nach der entgegengesetzten Seite {Eig. gegenüber}, und ich und die Hälfte des Volkes ging hinter ihm her, ober auf der Mauer, an dem Ofenturm vorüber und bis an die breite Mauer; und an dem Tore Ephraim und dem Tore der alten Mauer und dem Fischtore und dem Turme Hananeel und dem Turme Mea vorüber und bis an das Schaftor; und sie blieben beim Gefängnistore stehen. Und beide Dankchöre stellten sich am Hause Gottes auf; und ich und die Hälfte der Vorsteher mit mir, und die Priester Eljakim, Maaseja, Minjamin, Mikaja, Eljoenai, Sekarja, Hananja, mit Trompeten; und Maaseja und Schemaja und Eleasar und Ussi und Jochanan und Malkija und Elam und Eser. Und die Sänger liessen ihre Stimme erschallen, und Jisrachja war ihr Vorsteher. Und sie opferten an selbigem Tage grosse Schlachtopfer und freuten sich, denn Gott hatte ihnen grosse Freude gegeben; und auch die Weiber und die Kinder freuten sich. Und die Freude Jerusalems wurde bis in die Ferne hin gehört. Und es wurden an selbigem Tage {d.h. zu jener Zeit; so auch Kap. 13,1} Männer bestellt über die Vorratskammern für die Hebopfer, für die Erstlinge und für die Zehnten, um von den Feldern {Eig. nach den Feldern; d.h. je nach ihrer Grösse} der Städte die gesetzlichen Teile für die Priester und für die Leviten darein zu sammeln; denn Juda hatte Freude an den Priestern und an den Leviten, welche dastanden {d.h. im Dienste}. Und sie warteten der Hut ihres Gottes und der Hut der Reinigung {d.h. sie beobachteten, was in Bezug auf ihren Gott und in Bezug auf die Reinigung zu beobachten war}; und so auch die Sänger und die Torhüter, nach dem Gebote Davids und seines Sohnes Salomo. Denn vor alters, in den Tagen Davids und Asaphs, gab es Häupter der Sänger, und Preis- und Lobgesänge {O. Danklieder} für Gott. Und ganz Israel gab in den Tagen Serubbabels und in den Tagen Nehemias die Teile der Sänger und der Torhüter, den täglichen Bedarf; das Geheiligte aber gaben sie den {Eig. heiligten sie für die ..., d.h. sie entrichteten als heilige Gabe den Zehnten; vergl. Kap. 10,38} Leviten, und die Leviten gaben das Geheiligte den {Eig. heiligten sie für die ..., d.h. sie entrichteten als heilige Gabe den Zehnten; vergl. Kap. 10,38} Söhnen Aarons. An selbigem Tage wurde in dem Buche Moses vor den Ohren des Volkes gelesen; und es fand sich darin geschrieben, dass kein Ammoniter und Moabiter in die Versammlung Gottes kommen sollte ewiglich; weil sie den Kindern Israel nicht mit Brot und mit Wasser entgegen gekommen waren, und Bileam wider sie gedungen hatten, um sie zu verfluchen {Vergl. 5. Mose 23,3. 4}; aber unser Gott wandelte den Fluch in Segen. Und es geschah, als sie das Gesetz hörten, da sonderten sie alles Mischvolk von Israel ab. Und vor diesem hatte Eljaschib, der Priester, der über die Zellen des Hauses unseres Gottes gesetzt war, ein Verwandter des Tobija, diesem eine grosse Zelle gemacht, wohin man vordem die Speisopfer legte, den Weihrauch und die Geräte und den Zehnten vom Getreide, Most und Öl, das für die Leviten und die Sänger und die Torhüter Gebotene, und die Hebopfer der Priester. Während diesem allem war ich aber nicht in Jerusalem; denn im 32. Jahre Artasastas, des Königs von Babel, war ich zu dem König zurückgekommen. Und nach Verlauf einer Zeit erbat ich mir Urlaub von dem König; und als ich nach Jerusalem kam, bemerkte ich das Böse, welches Eljaschib zugunsten Tobijas getan, indem er ihm eine Zelle in den Höfen des Hauses Gottes gemacht hatte. Und es missfiel mir sehr, und ich warf alle Hausgeräte Tobijas aus der Zelle hinaus; und ich befahl, dass man die Zellen reinigen sollte; und ich brachte die Geräte des Hauses Gottes, das Speisopfer und den Weihrauch wieder hinein. Und ich erfuhr, dass die Teile der Leviten nicht gegeben worden, und dass die Leviten und die Sänger, welche das Werk taten, entflohen waren, ein jeder auf sein Feld {S. Kap. 12, 28. 29}. Da zankte ich mit den Vorstehern und sprach: Warum ist das Haus Gottes verlassen worden? Und ich versammelte sie und stellte sie an ihre Stelle. Und ganz Juda brachte den Zehnten vom Getreide und Most und Öl in die Vorratskammern. Und ich bestellte zu Schatzmeistern über die Vorräte: Schelemja, den Priester, und Zadok, den Schreiber, und Pedaja, von den Leviten, und ihnen zur Seite Hanan, den Sohn Sakkurs, des Sohnes Mattanjas; denn sie wurden für treu geachtet, und ihnen lag es ob, ihren Brüdern auszuteilen. Gedenke meiner um dessentwillen, mein Gott, und tilge nicht aus meine guten Taten, die ich am Hause meines Gottes und an dessen Hut {Eig. an dessen Beobachtungen, Dienstleistungen} erwiesen habe! In jenen Tagen sah ich einige in Juda, welche am Sabbat die Keltern traten, und Garben einbrachten und auf Esel luden, und auch Wein, Trauben und Feigen und allerlei Last, und es am Sabbattage nach Jerusalem hereinbrachten; und ich zeugte wider sie {O. warnte, ermahnte sie; so auch V.21} an dem Tage, da sie die Lebensmittel verkauften. Auch Tyrer wohnten darin, welche Fische und allerlei Waren hereinbrachten und sie am Sabbat den Kindern Juda und in Jerusalem verkauften. Da zankte ich mit den Edlen von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr tut, dass ihr den Sabbattag entheiliget? Haben nicht eure Väter ebenso getan, so dass unser Gott all dieses Unglück über uns und über diese Stadt brachte? Und ihr mehret die Zornglut über Israel, indem ihr den Sabbat entheiliget! Und es geschah, sowie es in den Toren Jerusalems vor dem Sabbat dunkel wurde, da befahl ich, dass die Türen geschlossen würden; und ich befahl, dass man sie nicht auftun sollte bis nach dem Sabbat. Und ich bestellte einige von meinen Dienern {S. die Anm. zu Kap. 4,16} über die Tore, damit keine Last am Sabbattage hereinkäme. Da übernachteten die Krämer und die Verkäufer von allerlei Ware draussen vor Jerusalem einmal und zweimal. Und ich zeugte wider sie und sprach zu ihnen: Warum übernachtet ihr vor der Mauer? Wenn ihr es wieder tut, werde ich Hand an euch legen! Von dieser Zeit an kamen sie nicht mehr am Sabbat. Und ich befahl den Leviten, dass sie sich reinigen und kommen sollten, die Tore zu bewachen, um den Sabbattag zu heiligen. Auch das gedenke mir, mein Gott, und schone meiner nach der Grösse deiner Güte {O. Huld}! Auch besuchte ich in jenen Tagen die Juden, welche asdoditische, ammonitische und moabitische Weiber heimgeführt hatten {Vergl. Esra 9,1; 10,2 usw.}. Und die Hälfte ihrer Kinder redete asdoditisch und wusste nicht jüdisch zu reden, sondern redete nach der Sprache des einen oder anderen Volkes. Und ich zankte mit ihnen und fluchte ihnen, und schlug einige Männer von ihnen und raufte sie. Und ich beschwor sie bei Gott {O. liess sie schwören bei Gott und sprach}: Wenn ihr eure Töchter ihren Söhnen geben werdet, und wenn ihr von ihren Töchtern für eure Söhne und für euch nehmen werdet! Hat nicht Salomo, der König von Israel, ihretwegen {d.h. der fremden Weiber wegen} gesündigt? Und seinesgleichen ist unter den vielen Nationen kein König gewesen; und er war geliebt von seinem Gott, und Gott setzte ihn zum König über ganz Israel; doch ihn {O. selbst ihn} machten die fremden Weiber sündigen. Und sollten wir auf euch hören {O. und sollte man von euch hören}, dass ihr all dieses grosse Übel tut, treulos zu handeln gegen unseren Gott, indem ihr fremde Weiber heimführet! Und einer von den Söhnen Jojadas, des Sohnes Eljaschibs, des Hohenpriesters, war ein Eidam Sanballats, des Horoniters; und ich jagte ihn von mir weg. Gedenke es ihnen, mein Gott, wegen der Verunreinigungen des Priestertums und des Bundes des Priestertums und der Leviten! Und so reinigte ich sie von allem Fremden {O. allen Fremden}, und ich stellte die Dienstleistungen der Priester und der Leviten fest, für einen jeden in seinem Geschäft, und für die Holzspende zu bestimmten Zeiten und für die Erstlinge. Gedenke es mir, mein Gott, zum Guten!
Und es geschah in den Tagen des Ahasveros (das ist der Ahasveros, der von Indien bis Äthiopien über 127 Landschaften regierte) {In der Geschichte unter dem Namen "Xerxes" (Sohn Darius' I.) bekannt}, in selbigen Tagen, als der König Ahasveros auf dem Throne seines Königreiches sass, der in der Burg Susan {O. Hauptstadt} war, im dritten Jahre seiner Regierung, da machte er ein Gastmahl {O. Gelage; so auch V.5. 9 usw.} allen seinen Fürsten und Knechten, indem die Mächtigen {Eig. Heeresmacht, d.h. wahrsch. die Anführer derselben} von Persien und Medien, die Vornehmen und Fürsten der Landschaften vor ihm waren, als er den herrlichen Reichtum seines Königreiches und die glänzende Pracht seiner Grösse viele Tage lang, 180 Tage, sehen liess. Und als diese Tage erfüllt waren, machte der König allem Volke, das sich in der Burg Susan befand, vom Grössten bis zum Kleinsten, ein Gastmahl von sieben Tagen, im Hofe des Gartens des königlichen Palastes. Weisse und purpurblaue baumwollene Vorhänge waren befestigt mit Schnüren von Byssus und Purpur {d.h. von feinster weisser und purpurrot gefärbter Baumwolle} an silbernen Ringen und weissen Marmorsäulen; Polster von Gold und Silber {d.h. mit gold- und silberdurchwebten Stoffen überzogen} lagen auf einem Pflaster von grünem und weissem Marmor und Perlmutterstein und schwarzem Marmor. Und man reichte das Getränk in goldenen Gefässen, und die Gefässe waren von einander verschieden; und königlichen Wein gab es in Menge, nach der Freigebigkeit {Eig. dem Vermögen (W. der Hand)} des Königs. Und das Trinken geschah dem Befehle gemäss ohne Zwang {W. niemand nötigte}; denn also hatte der König allen Obersten seines Hauses verordnet, dass sie tun sollten nach jedermanns Belieben. Auch die Königin Vasti machte ein Gastmahl für die Weiber im königlichen Hause des Königs Ahasveros. Am siebten Tage, als das Herz des Königs vom Weine fröhlich war, befahl er Mehuman, Bistha, Harbona, Bigtha und Abagtha, Sethar und Karkas, den sieben Kämmerern {Eig. Eunuchen; so auch nachher}, welche vor dem König Ahasveros dienten, die Königin Vasti mit der königlichen Krone vor den König zu bringen, um den Völkern und Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war schön von Ansehen. Aber die Königin Vasti weigerte sich, auf das Wort des Königs zu kommen, welches ihr durch die Kämmerer überbracht wurde. Da erzürnte der König sehr, und sein Zorn entbrannte in ihm. Und der König sprach zu den Weisen, welche sich auf die Zeiten verstanden (denn also wurden die Angelegenheiten des Königs vor allen Gesetz- und Rechtskundigen behandelt; und die Nächsten bei ihm waren Karschna, Schethar, Admatha, Tharsis, Meres, Marsna, Memukan, die sieben Fürsten von Persien und Medien, welche das Angesicht des Königs sahen, die den ersten Sitz im Königreiche hatten): Was ist nach dem Gesetz mit der Königin Vasti zu tun, dafür dass sie das Wort des Königs Ahasveros durch die Kämmerer nicht befolgt hat? Da sprach Memukan vor dem König und den Fürsten: Nicht an dem König allein hat sich die Königin Vasti vergangen, sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern, die in allen Landschaften des Königs Ahasveros wohnen. Denn das Verhalten der Königin wird zu allen Weibern auskommen, so dass ihre Männer verächtlich sein werden in ihren Augen, indem sie sagen werden: Der König Ahasveros befahl, die Königin Vasti vor ihn zu bringen, aber sie kam nicht! Und an diesem Tage schon werden die Fürstinnen von Persien und Medien, welche das Verhalten der Königin erfahren haben, davon reden zu allen Fürsten des Königs; und es wird Verachtung und Zorn genug geben. Wenn es den König gut dünkt, so gehe ein königliches Wort von ihm aus und werde geschrieben in die Gesetze der Perser und Meder, dass es nicht vergehe: nämlich dass Vasti nicht mehr vor den König Ahasveros komme, und dass der König ihre königliche Würde einer anderen gebe, die besser ist als sie. Und wird man den Befehl des Königs, den er erlassen wird, in seinem ganzen Königreiche hören, - denn es ist gross - so werden alle Weiber ihren Männern Ehre geben, vom Grössten bis zum Kleinsten. Und das Wort {O. die Sache} gefiel dem König und den Fürsten; und der König tat nach dem Worte Memukans. Und er sandte Briefe in alle Landschaften des Königs, in jede Landschaft nach ihrer Schrift, und an jedes Volk nach seiner Sprache: dass jeder Mann Herr in seinem Hause sein und nach der Sprache seines Volkes reden solle. Nach diesen Begebenheiten, als der Zorn des Königs Ahasveros sich gelegt hatte, gedachte er an Vasti und an das, was sie getan, und was über sie beschlossen worden war. Da sprachen die Diener {Eig. Knaben, Knappen} des Königs, die ihn bedienten: Man suche dem König Mädchen, die Jungfrauen sind und schön von Ansehen; und der König bestellte Beamte in allen Landschaften seines Königreiches, damit sie alle Mädchen, die Jungfrauen sind und schön von Ansehen, nach der Burg Susan in das Frauenhaus zusammenbringen unter die Aufsicht Heges, des königlichen Kämmerers, des Hüters der Frauen; und man gebe ihnen Reinigungssalben. Und das Mädchen, welches dem König gefallen wird, werde Königin an Vastis Statt. Und das Wort {O. die Sache} gefiel dem König; und er tat also. Es war ein jüdischer Mann in der Burg Susan, sein Name war Mordokai, der Sohn Jairs, des Sohnes Simeis, des Sohnes Kis', ein Benjaminiter, der aus Jerusalem weggeführt worden war mit den Weggeführten, die mit Jekonja, dem König von Juda, weggeführt wurden, welche Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt hatte. Und er erzog Hadassa {Myrte}, das ist Esther {Stern, Glücksstern}, die Tochter seines Oheims; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und das Mädchen war schön von Gestalt und schön von Angesicht {O. von Ansehen}. Und als ihr Vater und ihre Mutter gestorben waren, hatte Mordokai sie als seine Tochter angenommen. Und es geschah, als das Wort des Königs und sein Befehl gehört, und als viele Mädchen in die Burg Susan unter die Aufsicht Hegais zusammengebracht wurden, da wurde auch Esther in das Haus des Königs aufgenommen, unter die Aufsicht Hegais, des Hüters der Frauen. Und das Mädchen gefiel ihm und erlangte Gunst vor ihm. Und er beeilte sich, ihre Reinigungssalben und ihre Teile {d.h. Portionen, Gerichte} ihr zu geben, und ihr die sieben Mägde zu geben, welche aus dem Hause des Königs ausersehen waren; und er versetzte sie mit ihren Mägden in die besten Gemächer {W. in das Beste} des Frauenhauses. Esther hatte ihr Volk und ihre Abstammung nicht kundgetan; denn Mordokai hatte ihr geboten, dass sie es nicht kundtun sollte. Und Tag für Tag wandelte Mordokai vor dem Hofe des Frauenhauses, um das Wohlergehen Esthers zu erfahren, und was mit ihr geschähe. Und wenn die Reihe an ein jedes Mädchen kam, zum König Ahasveros zu kommen, nachdem ihr zwölf Monate lang nach der Vorschrift für die Weiber geschehen war (denn also wurden die Tage ihrer Reinigung erfüllt, nämlich sechs Monate mit Myrrhenöl, und sechs Monate mit Gewürzen und mit Reinigungssalben der Weiber), und wenn alsdann das Mädchen zu dem König kam {O. der Weiber, und alsdann kam das Mädchen zu dem König}, so wurde ihr alles gegeben, was sie verlangte, um es aus dem Frauenhause in das Haus des Königs mitzunehmen. Am Abend kam sie, und am Morgen kehrte sie in das zweite Frauenhaus zurück, unter die Aufsicht Schaaschgas', des königlichen Kämmerers, des Hüters der Kebsweiber. Sie kam nicht wieder zu dem König, es sei denn, dass der König Gefallen an ihr hatte, und sie mit Namen gerufen wurde. Und als die Reihe an Esther kam, die Tochter Abichails, des Oheims Mordokais, welche er als seine Tochter angenommen hatte, dass sie zu dem König kommen sollte, verlangte sie nichts, ausser was Hegai, der königliche Kämmerer, der Hüter der Frauen, sagte. Und Esther erlangte Gnade in den Augen aller, die sie sahen. Und Esther wurde zu dem König Ahasveros in sein königliches Haus geholt im zehnten Monat, das ist der Monat Tebeth, im siebten Jahre seiner Regierung. Und der König gewann Esther lieb, mehr als alle Weiber, und sie erlangte Gnade und Gunst vor ihm, mehr als alle die Jungfrauen. Und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin an Vastis Statt. Und der König machte allen seinen Fürsten und Knechten ein grosses Gastmahl, das Gastmahl Esthers; und er gab den Landschaften einen Steuererlass {O. Arbeitserlass} und gab Geschenke nach der Freigebigkeit {S. die Anm. zu Kap. 1,7} des Königs. Und als zum zweiten Male Jungfrauen zusammengebracht wurden, und Mordokai im Tore des Königs sass (Esther tat ihre Abstammung und ihr Volk nicht kund, wie Mordokai ihr geboten hatte; und Esther tat, was Mordokai sagte, wie zur Zeit, da sie bei ihm erzogen wurde), in selbigen Tagen, als Mordokai im Tore des Königs sass, ergrimmten Bigthan und Teresch, zwei Kämmerer des Königs, von denen, welche die Schwelle hüteten, und trachteten danach, Hand an den König Ahasveros zu legen. Und die Sache wurde dem Mordokai kund, und er berichtete es der Königin Esther; und Esther sagte es dem König im Namen Mordokais. Und die Sache wurde untersucht und wahr gefunden; und sie wurden beide an ein Holz gehängt. Und es wurde vor dem König in das Buch der Chroniken {Eig. der Zeitbegebenheiten} eingeschrieben. Nach diesen Begebenheiten machte der König Ahasveros Haman, den Sohn Hammedathas, den Agagiter {d.h. wahrsch. vom königlichen Geschlecht der Amalekiter. Agag war der Titel der amalekitischen Könige; vergl. 4. Mose 24,7; 1. Sam. 15,8}, gross, und er erhob ihn und setzte seinen Stuhl über alle Fürsten, die bei ihm waren. Und alle Knechte des Königs, die im Tore des Königs waren, beugten sich {O. knieten nieder} und warfen sich nieder vor Haman; denn also hatte der König seinetwegen geboten. Aber Mordokai beugte sich nicht und warf sich nicht nieder. Da sprachen die Knechte des Königs, die im Tore des Königs waren, zu Mordokai: Warum übertrittst du des Königs Gebot? Und es geschah, als sie es Tag für Tag zu ihm sagten, und er nicht auf sie hörte, so berichteten sie es Haman, um zu sehen, ob die Worte {O. die Sachen} Mordokais bestehen würden; denn er hatte ihnen kundgetan, dass er ein Jude wäre. Und als Haman sah, dass Mordokai sich nicht vor ihm beugte und niederwarf, da ward Haman voll Grimmes. Aber er war in seinen Augen verächtlich, die Hand an Mordokai allein zu legen; denn man hatte ihm das Volk Mordokais kundgetan. Und Haman suchte alle Juden, die im ganzen Königreiche des Ahasveros waren, das Volk Mordokais, zu vertilgen. Im ersten Monat, das ist der Monat Nisan, im zwölften Jahre des Königs Ahasveros, warf man das Pur, das ist das Los, vor Haman, von Tag zu Tag und von Monat zu Monat, bis zum zwölften Monat, das ist der Monat Adar. Und Haman sprach zu dem König Ahasveros: Da ist ein Volk, zerstreut und abgesondert unter den Völkern in allen Landschaften deines Königreiches; und ihre Gesetze sind von denen jedes anderen Volkes verschieden, und die Gesetze des Königs tun sie nicht; und es ist für den König nicht geziemend, sie gewähren zu lassen. Wenn es den König gut dünkt, so werde geschrieben, dass man sie umbringe; und ich will zehntausend Talente Silber in die Hände derer darwägen, welche die Geschäfte besorgen, dass sie es in die Schatzkammern {Eig. Schätze; so auch Kap. 4,7} des Königs bringen. Da zog der König seinen Siegelring von seiner Hand und gab ihn Haman, dem Sohne Hammedathas, dem Agagiter, dem Widersacher der Juden. Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir gegeben, und das Volk, um mit ihm zu tun, wie es gut ist in deinen Augen. Da wurden die Schreiber des Königs berufen im ersten Monat, am dreizehnten Tage desselben; und es wurde nach allem, was Haman gebot, an die Satrapen des Königs geschrieben, und an die Landpfleger über jede Landschaft und an die Fürsten eines jeden Volkes, nach der Schrift jeder einzelnen Landschaft und nach der Sprache jedes einzelnen Volkes; es wurde geschrieben im Namen des Königs Ahasveros und mit dem Siegelringe des Königs untersiegelt. Und die Briefe wurden durch die Eilboten in alle Landschaften des Königs gesandt, um alle Juden zu vertilgen, zu ermorden und umzubringen, vom Knaben bis zum Greise, Kinder und Weiber, an einem Tage, am Dreizehnten des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und um ihre Habe zu plündern. Und auf dass der Befehl {O. das Edikt, der Erlass} in jeder einzelnen Landschaft erlassen würde, ward eine Abschrift des Schreibens allen Völkern bekannt gemacht, damit sie auf diesen Tag bereit wären. Die Eilboten zogen auf das Wort des Königs eilends aus. Und der Befehl {O. das Edikt, der Erlass} wurde in der Burg Susan erlassen. Und der König und Haman sassen und tranken; aber die Stadt Susan war in Bestürzung. Und als Mordokai alles erfuhr, was geschehen war, da zerriss Mordokai seine Kleider und legte Sacktuch an und Asche {d.h. streute Asche auf sein Haupt}; und er ging hinaus in die Stadt und erhob ein lautes und bitterliches Geschrei. Und er kam bis vor das Tor des Königs; denn zum Tore des Königs durfte man nicht in einem Sackkleide eingehen. Und in jeder einzelnen Landschaft, überall wohin das Wort des Königs und sein Befehl gelangte, war eine grosse Trauer bei den Juden, und Fasten und Weinen und Wehklage; viele sassen auf Sacktuch und Asche. Und die Mägde Esthers und ihre Kämmerer kamen und taten es ihr kund. Da geriet die Königin sehr in Angst. Und sie sandte Kleider, dass man sie Mordokai anziehe und sein Sacktuch von ihm wegnehme; aber er nahm sie nicht an. Da rief Esther Hathak, einen von den Kämmerern des Königs, den er zu ihrem Dienste bestellt {W. den er vor sie gestellt} hatte, und entbot ihn an Mordokai, um zu erfahren, was das wäre, und warum es wäre. Da ging Hathak zu Mordokai hinaus auf den Platz der Stadt, der vor dem Tore des Königs lag. Und Mordokai berichtete ihm alles, was ihm begegnet war, und den Betrag des Silbers, welches Haman versprochen hatte, in die Schatzkammern des Königs für {Eig. um, gegen (als Tausch)} die Juden darzuwägen, um sie umzubringen. Auch gab er ihm eine Abschrift des in Susan erlassenen schriftlichen Befehles, sie zu vertilgen: um sie der Esther zu zeigen und ihr kundzutun, und um ihr zu gebieten, dass sie zu dem König hineingehe, ihn um Gnade anzuflehen und für ihr Volk vor ihm zu bitten. Und Hathak kam und berichtete der Esther die Worte Mordokais. Da sprach Esther zu Hathak und entbot ihn an Mordokai: Alle Knechte des Königs und das Volk der Landschaften des Königs wissen, dass für einen jeden, Mann und Weib, der zu dem König in den inneren Hof hineingeht, ohne dass er gerufen wird, ein Gesetz gilt, nämlich dass er getötet werde; denjenigen ausgenommen, welchem der König das goldene Zepter entgegenreicht, dass er am Leben bleibe; ich aber bin seit nunmehr dreissig Tagen nicht gerufen worden, um zu dem König hineinzugehen. Und man berichtete Mordokai die Worte Esthers. Und Mordokai liess der Esther antworten: Denke nicht in deinem Herzen, dass du im Hause des Königs allein vor allen Juden entkommen werdest. Denn wenn du in dieser Zeit irgend schweigst, so wird Befreiung und Errettung für die Juden von einem anderen Orte her erstehen; du aber und deines Vaters Haus, ihr werdet umkommen. Und wer weiss, ob du nicht für eine Zeit, wie diese, zum Königtum gelangt bist? Da liess Esther dem Mordokai antworten: Gehe hin, versammle alle Juden, die sich in Susan befinden; und fastet meinethalben, und esset nicht und trinket nicht drei Tage lang, Nacht und Tag; auch ich werde mit meinen Mägden ebenso fasten. Und alsdann will ich zu dem König hineingehen, was nicht nach dem Gesetz ist; und wenn ich umkomme, so komme ich um! Und Mordokai ging hin und tat nach allem, was Esther ihm geboten hatte. Und es geschah am dritten Tage, da kleidete sich Esther königlich und trat in den inneren Hof des Hauses des Königs, dem Hause des Königs gegenüber. Und der König sass auf seinem königlichen Throne im königlichen Hause, dem Eingang des Hauses gegenüber. Und es geschah, als der König die Königin Esther im Hofe stehen sah, erlangte sie Gnade in seinen Augen; und der König reichte Esther das goldene Zepter entgegen, das in seiner Hand war; und Esther nahte herzu und rührte die Spitze des Zepters an. Und der König sprach zu ihr: Was ist dir, Königin Esther? Und was ist dein Begehr? Bis zur Hälfte des Königreiches, und sie soll dir gegeben werden! Und Esther sprach: Wenn es den König gut dünkt, so möge der König und Haman heute zu dem Mahle kommen, das ich ihm bereitet habe. Da sprach der König: Bringet eilends Haman her, damit wir tun, was Esther gesagt hat. Und der König und Haman kamen zu dem Mahle, das Esther bereitet hatte. Und der König sprach zu Esther beim Weingelage: Was ist deine Bitte? Und sie soll dir gewährt werden. Und was ist dein Begehr? Bis zur Hälfte des Königreiches, und es soll geschehen! Da antwortete Esther und sprach: Meine Bitte und mein Begehr ist: Wenn ich Gnade gefunden habe in den Augen des Königs, und wenn es den König gut dünkt, meine Bitte zu gewähren und mein Begehr zu tun, so möge der König und Haman zu dem Mahle kommen, das ich ihnen bereiten will; und morgen will ich tun nach dem Worte des Königs. Und Haman ging an selbigem Tage hinaus, fröhlich und guten Mutes. Als aber Haman den Mordokai im Tore des Königs sah, und dass er weder aufstand, noch sich vor ihm rührte, da ward Haman voll Grimmes über Mordokai; aber Haman bezwang sich. Und als er in sein Haus gekommen war, sandte er hin und liess seine Freunde und sein Weib Seresch kommen. Und Haman erzählte ihnen von der Herrlichkeit seines Reichtums und von der Menge seiner Söhne; und alles, wie der König ihn gross gemacht, und wie er ihn erhoben habe über die Fürsten und Knechte des Königs. Und Haman sprach: Auch hat die Königin Esther niemand mit dem König zu dem Mahle kommen lassen, das sie bereitet hatte, als nur mich; und auch auf morgen bin ich mit dem König von ihr geladen. Aber dieses alles gilt mir nichts, solange ich Mordokai, den Juden, im Tore des Königs sitzen sehe. Da sprachen sein Weib Seresch und alle seine Freunde zu ihm: Man richte einen Baum {Eig. ein Holz; so auch Kap. 6,4; 7,9. 10} her, fünfzig Ellen hoch; und am Morgen sage dem König, dass man Mordokai daran hänge. Dann gehe mit dem König fröhlich zum Mahle! Und das Wort dünkte Haman gut, und er liess den Baum herrichten. In jener Nacht floh dem König der Schlaf; und er befahl, das Gedächtnisbuch der Chroniken {Eig. das Buch der Denkwürdigkeiten der Zeitereignisse} zu bringen; und sie wurden vor dem König gelesen. Da fand sich geschrieben, dass Mordokai über Bigthana und Teresch, die beiden Kämmerer des Königs, von denen, welche die Schwelle hüteten, berichtet hatte, dass sie danach getrachtet hätten, Hand an den König Ahasveros zu legen. Und der König sprach: Welche Ehre und Auszeichnung ist dem Mordokai dafür erwiesen worden? Und die Diener {Eig. Knaben, Knappen; so auch V.5} des Königs, die ihn bedienten, sprachen: Es ist ihm nichts erwiesen worden. Da sprach der König: Wer ist im Hofe? Und Haman war eben in den äusseren Hof des Königshauses gekommen, um dem König sagen, man möge Mordokai an den Baum hängen, welchen er für ihn bereitet hatte. Und die Diener des Königs sprachen zu ihm: Siehe, Haman steht im Hofe. Und der König sprach: Er komme herein! Und Haman kam herein. Und der König sprach zu ihm: Was ist dem Manne zu tun, an dessen Ehre der König Gefallen hat? Da dachte Haman in seinem Herzen: Wem anders als mir sollte der König Gefallen haben, Ehre zu erweisen? Und Haman sprach zu dem König: Der Mann, an dessen Ehre der König Gefallen hat - man bringe ein königliches Kleid, womit der König sich bekleidet, und das Ross, auf welchem der König reitet, und auf dessen Kopf die königliche Krone gesetzt wird; und man übergebe das Kleid und das Ross den Händen eines der vornehmsten Fürsten des Königs; und man bekleide den Mann, an dessen Ehre der König Gefallen hat, und man lasse ihn auf dem Rosse durch die Strassen der Stadt reiten und rufe vor ihm her: Also wird dem Manne getan, an dessen Ehre der König Gefallen hat! Da sprach der König zu Haman: Eile, nimm das Kleid und das Ross, wie du gesagt hast, und tue so mit Mordokai, dem Juden, der im Tore des Königs sitzt; lass nichts ausfallen von allem, was du gesagt hast. Und Haman nahm das Kleid und das Ross, und er bekleidete Mordokai, und liess ihn durch die Strassen der Stadt reiten und rief vor ihm her: Also wird dem Manne getan, an dessen Ehre der König Gefallen hat! Und Mordokai kehrte zum Tore des Königs zurück. Haman aber eilte nach seinem Hause, traurig und mit verhülltem Haupte. Und Haman erzählte seinem Weibe Seresch und allen seinen Freunden alles, was ihm begegnet war. Da sprachen seine Weisen und sein Weib Seresch zu ihm: Wenn Mordokai, vor dem du zu fallen angefangen hast, vom Samen der Juden ist, so wirst du nichts gegen ihn vermögen, sondern du wirst gänzlich {O. gewisslich} vor ihm fallen. Während sie noch mit ihm redeten, kamen die Kämmerer des Königs herbei und führten Haman eilends zu dem Mahle, das Esther bereitet hatte. Und der König und Haman kamen zum Gelage {Eig. zu trinken} bei der Königin Esther. Und der König sprach zu Esther auch am zweiten Tage beim Weingelage: Was ist deine Bitte, Königin Esther? und sie soll dir gewährt werden. Und was ist dein Begehr? Bis zur Hälfte des Königreiches, und es soll geschehen. Da antwortete die Königin Esther und sprach: Wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, o König, und wenn es den König gut dünkt, so möge mir mein Leben geschenkt werden um meiner Bitte willen, und mein Volk um meines Begehrs willen. Denn wir sind verkauft, ich und mein Volk, um vertilgt, ermordet und umgebracht zu werden; und wenn wir zu Knechten und Mägden verkauft worden wären, so hätte ich geschwiegen, obgleich der Bedränger nicht imstande wäre {O. aber der Bedränger ist nicht usw.}, den Schaden des Königs zu ersetzen. Da sprach der König Ahasveros und sagte zu der Königin Esther: Wer ist der, und wo ist der, welchen sein Herz erfüllt hat, also zu tun? Und Esther sprach: Der Bedränger und Feind ist dieser böse Haman! Da erschrak Haman vor dem König und der Königin. Und der König stand in seinem Grimme auf von dem Weingelage und ging in den Garten des Palastes. Haman aber blieb zurück, um bei der Königin Esther für sein Leben zu bitten; denn er sah, dass das Unglück gegen ihn beschlossen war von seiten des Königs. Und als der König aus dem Garten des Palastes in das Haus des Weingelages zurückkam, da war Haman auf das Polster gesunken, auf welchem Esther sass. Da sprach der König: Will er gar der Königin Gewalt antun bei mir im Hause? Das Wort ging aus dem Munde des Königs, da verhüllte man das Angesicht Hamans. Und Harbona, einer von den Kämmerern, die vor dem König standen, sprach: Auch siehe, der Baum, welchen Haman für Mordokai hat machen lassen, der Gutes für den König geredet hat, steht im Hause Hamans, fünfzig Ellen hoch. Und der König sprach: Hänget ihn daran! Und man hängte Haman an den Baum, welchen er für Mordokai bereitet hatte. Und der Grimm des Königs legte sich. An selbigem Tage gab der König Ahasveros der Königin Esther das Haus Hamans, des Widersachers der Juden. Und Mordokai kam vor den König, denn Esther hatte ihm kundgetan, was er ihr wäre. Und der König zog seinen Siegelring ab, den er Haman weggenommen hatte, und gab ihn Mordokai. Und Esther setzte Mordokai über das Haus Hamans. Und Esther redete wiederum vor dem König und fiel zu seinen Füssen nieder; und sie weinte und flehte ihn an, die Bosheit Hamans, des Agagiters, abzuwenden und seinen Anschlag, den er wider die Juden ersonnen hatte. Und der König reichte Esther das goldene Zepter entgegen. Da erhob sich Esther und stand vor dem König; und sie sprach: Wenn es den König gut dünkt, und wenn ich Gnade vor ihm gefunden habe, und die Sache vor dem König recht ist und ich ihm wohlgefällig bin, so werde geschrieben, die Briefe zu widerrufen, nämlich den Anschlag Hamans, des Sohnes Hammedathas, des Agagiters, die er geschrieben hat, um die Juden umzubringen, welche in allen Landschaften des Königs sind. Denn wie vermöchte ich das Unglück anzusehen, das mein Volk treffen wird? und wie vermöchte ich den Untergang meines Geschlechtes anzusehen? Und der König Ahasveros sprach zu der Königin Esther und zu Mordokai, dem Juden: Siehe, das Haus Hamans habe ich Esther gegeben, und ihn hat man an das Holz gehängt, darum dass er seine Hand an die Juden gelegt hat. So schreibet ihr nun im Namen des Königs betreffs der Juden, wie es euch gut dünkt, und untersiegelt es mit dem Siegelringe des Königs. Denn eine Schrift, die im Namen des Königs geschrieben und mit dem Siegelringe des Königs untersiegelt ist, kann nicht widerrufen werden. Da wurden die Schreiber des Königs gerufen zu selbiger Zeit, im dritten Monat, das ist der Monat Siwan, am 23. desselben; und es wurde nach allem, was Mordokai gebot, an die Juden geschrieben, und an die Satrapen und die Landpfleger und die Fürsten der Landschaften, die von Indien bis Äthiopien waren, 127 Landschaften, nach der Schrift jeder einzelnen Landschaft und nach der Sprache jedes einzelnen Volkes; und auch an die Juden nach ihrer Schrift und nach ihrer Sprache. Und er schrieb im Namen des Königs Ahasveros und untersiegelte mit dem Siegelringe des Königs; und er sandte durch die berittenen Eilboten, welche auf den Rennern der königlichen Gestüte {Eig. auf den königlichen Rennern, Söhnen der Gestüte} ritten, Briefe, worin geschrieben stand, dass der König den Juden, die in jeder einzelnen Stadt wären, gestattet habe, sich zu versammeln und für ihr Leben einzustehen, zu vertilgen, zu töten und umzubringen alle Heeresmacht von Volk und Landschaft, die sie, ihre Kinder und Weiber bedrängen würden, und ihre Habe zu plündern: an einem Tage in allen Landschaften des Königs Ahasveros, am dreizehnten Tage des zwölften Monats, das ist der Monat Adar. Und auf dass der Befehl in jeder einzelnen Landschaft erlassen würde, ward eine Abschrift des Schreibens allen Völkern bekannt gemacht, und zwar damit die Juden auf diesen Tag bereit wären, sich an ihren Feinden zu rächen. Die Eilboten, welche auf den königlichen Rennern ritten, zogen auf das Wort des Königs schleunig und eilends aus. Und der Befehl {O. das Edikt, der Erlass} wurde in der Burg Susan erlassen. Und Mordokai ging von dem König hinaus in königlicher Kleidung von prupurblauer und weisser Baumwolle, und mit einer grossen goldenen Krone, und in einem Mantel von Byssus und Purpur; und die Stadt Susan jauchzte und war fröhlich. Den Juden war Licht und Freude und Wonne und Ehre zuteil geworden. Und in jeder einzelnen Landschaft und in jeder einzelnen Stadt, überall wohin das Wort des Königs und sein Befehl gelangte, war Freude und Wonne bei den Juden, Gastmahl und Festtag. Und viele aus den Völkern des Landes wurden Juden, denn die Furcht vor den Juden war auf sie gefallen. Und im zwölften Monat, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tage desselben, als das Wort des Königs und sein Befehl zur Ausführung kommen sollte, an dem Tage, da die Feinde der Juden gehofft hatten, sie zu überwältigen (es wandte sich aber, so dass sie, die Juden, ihre Hasser überwältigten), da versammelten sich die Juden in ihren Städten, in allen Landschaften des Königs Ahasveros, um Hand an diejenigen zu legen, welche ihr Unglück suchten. Und niemand konnte vor ihnen bestehen, denn die Furcht vor ihnen war auf alle Völker gefallen. Und alle Fürsten der Landschaften und die Satrapen und die Landpfleger und diejenigen, welche die Geschäfte des Königs besorgten, unterstützten die Juden; denn die Furcht vor Mordokai war auf sie gefallen. Denn Mordokai war gross im Hause des Königs, und sein Ruf ging durch alle Landschaften; denn der Mann Mordokai wurde immerfort grösser. Und die Juden richteten unter allen ihren Feinden eine Niederlage an, indem sie sie erstachen, ermordeten und umbrachten {W. eine Niederlage des Schwertes, des Ermordens und des Umbringens}; und sie taten an ihren Hassern nach ihrem Wohlgefallen. Und in der Burg Susan töteten die Juden und brachten um fünfhundert Mann; und sie töteten Parschandatha und Dalphon und Aspatha und Poratha und Adalja und Aridatha und Parmaschtha und Arisai und Aridai und Wajesatha, die zehn Söhne Hamans, des Sohnes Hammedathas, des Widersachers der Juden; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. An selbigem Tage kam die Zahl der in der Burg Susan Getöteten vor den König. Und der König sprach zu der Königin Esther: In der Burg Susan haben die Juden fünfhundert Mann und die zehn Söhne Hamans getötet und umgebracht; was mögen sie in den übrigen Landschaften des Königs getan haben! Doch was ist deinen Bitte? und sie soll dir gewährt werden. Und was ist noch dein Begehr? und es soll geschehen. Und Esther sprach: Wenn es den König gut dünkt, so werde auch morgen den Juden, die in Susan sind, gestattet, nach dem heutigen Befehle zu tun; und die zehn Söhne Hamans hänge man an das Holz. Da befahl der König, dass also geschehen sollte; und der Befehl wurde zu Susan erlassen, und man hängte die zehn Söhne Hamans. Und die Juden, die in Susan waren, versammelten sich auch am vierzehnten Tage des Monats Adar und töteten in Susan dreihundert Mann; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. Und die übrigen Juden, die in den Landschaften des Königs waren, versammelten sich und standen für ihr Leben ein und erhielten Ruhe vor ihren Feinden; und sie töteten unter ihren Hassern 75000; aber an die Beute legten sie ihre Hand nicht. Das geschah am dreizehnten Tage des Monats Adar; und am Vierzehnten des Monats {Eig. desselben} ruhten sie, und sie machten ihn zu einem Tage des Gastmahls und der Freude. Aber die Juden, die in Susan waren, hatten sich am Dreizehnten des Monats {Eig. desselben} und des Vierzehnten des Monats {Eig. desselben} versammelt; und sie ruhten am Fünfzehnten des Monats {Eig. desselben} und machten ihn zu einem Tage des Gastmahls und der Freude. Darum feiern die Juden des platten Landes, die in den offenen Städten wohnen, den vierzehnten Tag des Monats Adar als einen Tag der Freude und des Gastmahls, und als einen Festtag, wo man einander Teile sendet {Eig. und als gegenseitige Versendung von Teilen; vergl. Kap. 2,9}. Und Mordokai schrieb diese Begebenheiten auf. Und er sandte Briefe an alle Juden, in allen Landschaften des Königs Ahasveros, die nahen und die fernen, um ihnen festzusetzen {Eig. als Obliegenheit festzusetzen; so auch V.31}, dass sie den vierzehnten Tag des Monats Adar und den fünfzehnten Tag desselben Jahr für Jahr feiern sollten, als die Tage, an welchen die Juden Ruhe erlangt hatten vor ihren Feinden, und als den Monat, wo sich ihnen Kummer in Freude, und Trauer in einen Festtag verwandelt hatte - dass sie dieselben feiern sollten als Tage des Gastmahls und der Freude, wo man einander Teile sendet {Eig. und als gegenseitige Versendung von Teilen; vergl. Kap. 2,9} und Geschenke an die Armen gibt. Und die Juden nahmen als Brauch an, was sie zu tun angefangen, und was Mordokai ihnen geschrieben hatte. Denn Haman, der Sohn Hammedathas, der Agagiter, der Widersacher aller Juden, hatte gegen die Juden den Anschlag ersonnen, sie umzubringen, und hatte das Pur, das ist das Los, geworfen, um sie zu vertilgen und sie umzubringen. Und als es vor den König kam, befahl er durch einen Brief, dass sein böser Anschlag, den er gegen die Juden ersonnen hatte, auf seinen Kopf zurückkehre; und man hängte ihn und seine Söhne an das Holz. Darum nannte man diese Tage Purim, nach dem Namen des Pur. Deshalb, wegen all der Worte dieses Briefes, sowohl dessen, was sie selbst davon gesehen hatten, als auch was zu ihnen gelangt war, setzten die Juden fest und nahmen auf sich und auf ihre Nachkommen und auf alle, die sich ihnen anschlossen, als eine ewige Satzung {W. so dass es nicht vergehe}, diese beiden Tage zu feiern, nach dem, was darüber geschrieben worden war, und nach ihrer bestimmten Zeit, Jahr für Jahr; und dass diese Tage im Andenken bleiben und gefeiert werden sollten in jedem einzelnen Geschlecht, in jeder einzelnen Familie, in jeder einzelnen Landschaft und in jeder einzelnen Stadt; und dass diese Purimtage unter den Juden nicht untergehen, und ihr Andenken nicht aufhören sollte bei ihren Nachkommen. Und die Königin Esther, die Tochter Abichails, und Mordokai, der Jude, schrieben mit allem Nachdruck, um diesen {d.h. den folgenden zweiten Brief über das Fasten} zweiten Brief über die Purim festzusetzen. Und er sandte Briefe an alle Juden, in die 127 Landschaften, das Königreich Ahasveros', Worte des Friedens und der Wahrheit {O. der Treue}, um diese Purimtage in ihren bestimmten Zeiten festzusetzen, so wie Mordokai, der Jude, und die Königin Esther es ihnen festgesetzt hatten, und wie sie es für sich selbst und für ihre Nachkommen festgesetzt hatten, nämlich die Angelegenheit der Fasten und ihrer Wehklage. Und der Befehl Esthers setzte diese Purim-Angelegenheit fest, und er wurde in ein Buch geschrieben. Und der König Ahasveros legte dem Lande und den Inseln des Meeres eine Abgabe auf. Und alle Taten seiner Gewalt und seiner Macht und die Beschreibung der Grösse Mordokais, zu welcher {O. wie} der König ihn erhob, sind sie nicht geschrieben in dem Buche der Chroniken der Könige der Meder und Perser? Denn Mordokai, der Jude, war der Zweite nach dem König Ahasveros, und gross bei den Juden, und wohlgefällig der Menge seiner Brüder; er suchte das Wohl seines Volkes und redete zur Wohlfahrt seines ganzen Geschlechts {W. Samens}.
Es war Mann im Lande Uz {Wahrscheinlich im heutigen Hauran, einem Teile des Gebietes, welches jenseit des Jordan dem halben Stamme Manasse zufiel}, sein Name war Hiob; und selbiger Mann war vollkommen {O. unsträflich, untadelig} und rechtschaffen und gottesfürchtig und das Böse meidend. Und es wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter geboren. Und sein Besitztum bestand in siebentausend Schafen {Eig. Stück Kleinvieh} und dreitausend Kamelen und fünfhundert Joch Rindern und fünfhundert Eselinnen, und in sehr vielem Gesinde. Und selbiger Mann war grösser als alle Söhne des Ostens. Und seine Söhne gingen hin und machten in dem Hause eines jeden ein Gastmahl an seinem Tage; und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, um mit ihnen zu essen und zu trinken. Und es geschah, wenn die Tage des Gastmahls herum waren, so sandte Hiob hin {d.h. er liess sie holen} und heiligte sie; und er stand des Morgens früh auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: Vielleicht haben meine Kinder gesündigt und sich in ihrem Herzen von Gott losgesagt {Das hebr. Zeitwort bedeutet eigentlich: jemand Lebewohl sagen, und daher, in Verbindung mit Gott, sich von ihm lossagen, ihn fahren lassen; so auch V.11; 2,5. 9}. Also tat Hiob allezeit. Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jahwe zu stellen; und auch der Satan {d.i. der Widersacher, Ankläger; vergl. Ps. 109,6} kam in ihrer Mitte. Und Jahwe sprach zum Satan: Wo kommst du her? Und der Satan antwortete Jahwe und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln auf ihr. Und Jahwe sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? denn seinesgleichen ist kein Mann auf Erden, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend. Und der Satan antwortete Jahwe und sprach: Ist es umsonst, dass Hiob Gott fürchtet? Hast du nicht selbst ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingezäunt? Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitztum hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er sich nicht offen {W. ins Angesicht} von dir lossagen wird. Da sprach Jahwe zum Satan: Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand; nur nach ihm strecke deine Hand nicht aus. Und der Satan ging von dem Angesicht Jahwes hinweg. Und es geschah eines Tages, als seine Söhne und seine Töchter im Hause ihres erstgeborenen Bruders assen und Wein tranken, da kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten, und die Eselinnen weideten neben ihnen, da fielen Sabäer ein und nahmen sie weg, und die Knechte {Eig. Knaben, Knappen} erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes; und ich bin entronnen, nur ich allein, um es dir zu berichten. Dieser redete noch, da kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes ist vom Himmel gefallen und hat das Kleinvieh und die Knechte {Eig. Knaben, Knappen} verbrannt und sie verzehrt; und ich bin entronnen, nur ich allein, um es dir zu berichten. Dieser redete noch, da kam ein anderer und sprach: Die Chaldäer haben drei Haufen gebildet und sind über die Kamele hergefallen und haben sie weggenommen, und die Knechte {Eig. Knaben, Knappen} haben sie mit der Schärfe des Schwertes erschlagen; und ich bin entronnen, nur ich allein, um es dir zu berichten. Während dieser noch redete, da kam ein anderer und sprach: Deine Söhne und deine Töchter assen und tranken Wein im Hause ihres erstgeborenen Bruders; und siehe, ein starker Wind kam von jenseit der Wüste her und stiess an die vier Ecken des Hauses, und es fiel auf die jungen Leute, und sie starben; und ich bin entronnen, nur ich allein, um es dir zu berichten. - Da stand Hiob auf und zerriss sein Gewand und schor sein Haupt; und er fiel zur Erde nieder und betete an. Und er sprach: Nackt bin ich aus meiner Mutter Leibe gekommen, und nackt werde ich dahin zurückkehren {Vergl. Pred. 5,15}; Jahwe hat gegeben, und Jahwe hat genommen, der Name Jahwes sei gepriesen! Bei diesem allem sündigte Hiob nicht und schrieb Gott nichts Ungereimtes zu. Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jahwe zu stellen; und auch der Satan kam in ihrer Mitte, um sich vor Jahwe zu stellen. Und Jahwe sprach zum Satan: Von woher kommst du? Und der Satan antwortete Jahwe und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln auf ihr. Und Jahwe sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? denn seinesgleichen ist kein Mann auf Erden, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend; und noch hält er fest an seiner Vollkommenheit {O. Unsträflichkeit; so auch V.9}, wiewohl du mich wider ihn gereizt hast, ihn ohne Ursache zu verschlingen. Und der Satan antwortete Jahwe und sprach: Haut um Haut, ja, alles, was der Mensch hat, gibt er um sein Leben. Aber strecke einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, ob er sich nicht offen {W. ins Angesicht} von dir lossagen wird. Und Jahwe sprach zum Satan: Siehe, er ist in deiner Hand; nur schone seines Lebens. Und der Satan ging von dem Angesicht Jahwes hinweg, und er schlug Hiob mit bösen Geschwüren {O. bösartigen Beulen}, von seiner Fusssohle bis zu seinem Scheitel. Und er nahm einen Scherben, um sich damit zu schaben; und er sass mitten in der Asche. Da sprach sein Weib zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Vollkommenheit? Sage dich los von Gott und stirb! Und er sprach zu ihr: Du redest, wie eine der Törinnen {zugl.: Ruchlosen, Tor, gemeiner Mensch, Schlechtigkeit, Gemeinheit} redet. Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen? Bei diesem allem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen. Und die drei Freunde Hiobs hörten all dieses Unglück, das über ihn gekommen war; und sie kamen, ein jeder aus seinem Orte: Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter {d.h. von Schuach}, und Zophar, der Naamathiter; und sie verabredeten sich miteinander zu kommen, um ihm ihr Beileid zu bezeugen und ihn zu trösten. Und sie erhoben ihre Augen von ferne und erkannten ihn nicht; da erhoben sie ihre Stimme und weinten, und sie zerrissen ein jeder sein Gewand und streuten Staub auf ihre Häupter himmelwärts. Und sie sassen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte lang; und keiner redete ein Wort zu ihm, denn sie sahen, dass der Schmerz sehr gross war. Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag. Und Hiob hob an und sprach: Es verschwinde {Eig. gehe zu Grunde} der Tag, an dem ich geboren wurde, und die Nacht, welche sprach: Ein Knäblein ist empfangen! Jener Tag sei Finsternis! nicht frage Gott {Eloah; so gewöhnlich in Hiob. In Kap. 1,1. 5. 6. 8. 9. 16. 22; 2,1. 3. 9. 10; 5,8; 20,29; 28,23; 32,2; 34,9; 38,7 steht Elohim} nach ihm droben, und nicht erglänze über ihm das Licht! Finsternis und Todesschatten mögen ihn einlösen, Gewölk lagere sich über ihm, es schrecken ihn Tagesverfinsterungen! Jene Nacht, Dunkel ergreife sie; sie freue sich nicht unter den Tagen des Jahres, in die Zahl der Monde komme sie nicht! Siehe, jene Nacht sei unfruchtbar, es trete kein Jubel in sie ein! Verwünschen mögen sie die Verflucher des Tages, die fähig {Eig. geschickt} sind, den Leviathan aufzureizen {Wahrsch. eine Anspielung auf die Zauberer, welche, dem Volksaberglauben zufolge, den Drachen, den Feind der Sonne und des Mondes, anhetzen, so dass er diese verschlingt und dadurch Sonnen- und Mondfinsternisse verursacht}! Verfinstert seien die Sterne ihrer Dämmerung; sie harre auf Licht, und da sei keines; und nicht schaue sie die {Eig. nicht sehe sie ihre Lust an den} Wimpern der Morgenröte! Denn sie hat die Pforte meines Mutterschosses nicht verschlossen und Mühsal nicht verborgen vor meinen Augen. - Warum starb ich nicht von Mutterleibe an, kam aus dem Schosse hervor und verschied? Weshalb kamen Knie mir entgegen, und wozu Brüste, dass ich sog? Denn jetzt würde ich liegen und rasten, ich würde schlafen: dann hätte ich Ruhe, - mit Königen und Räten der Erde, welche sich verödete Plätze {d.h. entw. verödete Paläste usw., od. öde Grabkammern} erbauten, oder mit Fürsten, die Gold hatten, die ihre Häuser mit Silber füllten; oder, gleich einer verborgenen Fehlgeburt, wäre ich nicht da, gleich Kindern, die das Licht nicht erblickt haben. Dort lassen die Bösen {Anderswo: Gesetzlosen} ab vom Toben, und dort ruhen die an Kraft Erschöpften, rasten die Gefangenen allesamt, hören nicht die Stimme des Treibers. Der Kleine und der Grosse, dort sind sie gleich {Eig. derselbe}, und der Knecht ist frei von seinem Herrn. Warum gibt er dem Mühseligen Licht, und Leben denen, die bitterer Seele sind; die auf den Tod harren, und er ist nicht da, und die nach ihm graben, mehr als nach verborgenen Schätzen; die sich freuen bis zum Jubel, Wonne haben, wenn sie das Grab finden; - dem Manne, dessen Weg ihm verborgen ist, und den Gott eingeschlossen hat ringsum? Denn gleich {O. vor} meinem Brote kommt mein Seufzen, und wie Wasser ergiesst sich mein Gestöhn. Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich, und vor dem mir bangte, das kam über mich. Ich war nicht ruhig, und ich rastete nicht und ruhte nicht, da kam das Toben {O. Ich bin nicht ruhig, und ich raste nicht und ruhe nicht, da kommt neues Toben}. Und Eliphas, der Temaniter, antwortete und sprach: Wenn man ein Wort an dich versucht, wird es dich verdriessen? Doch die Worte zurückzuhalten, wer vermöchte es? Siehe, du hast viele unterwiesen {O. zurechtgeweisen}, und erschlaffte Hände stärktest du; den Strauchelnden richteten deine Worte auf, und sinkende Knie hast du befestigt. Doch nun kommt es an dich, und es verdriesst dich; es erreicht dich, und du bist bestürzt. Ist nicht deine Gottesfurcht deine Zuversicht, die Vollkommenheit deiner Wege deine Hoffnung? Gedenke doch: Wer ist als Unschuldiger umgekommen, und wo sind Rechtschaffene vertilgt worden? So wie ich es gesehen habe: die Unheil pflügen und Mühsal säen, ernten es. Durch den Odem Gottes kommen sie um, und durch den Hauch seiner Nase vergehen sie. Das Brüllen des Löwen und des Brüllers Stimme sind verstummt, und die Zähne der jungen Löwen sind ausgebrochen; der Löwe kommt um aus Mangel an Raub, und die Jungen der Löwin werden zerstreut {Eig. zerstieben}. Und zu mir gelangte verstohlen ein Wort, und mein Ohr vernahm ein Geflüster davon. In Gedanken, welche Nachtgesichte hervorrufen, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt, kam Schauer über mich und Beben, und durchschauerte alle meine Gebeine; und ein Geist {O. ein Hauch} zog vor meinem Angesicht vorüber, das Haar meines Leibes starrte empor. Es stand da, und ich erkannte sein Aussehen nicht; ein Bild war vor meinen Augen, ein Säuseln und eine Stimme hörte ich: Sollte ein Mensch gerechter sein als Gott, oder ein Mann reiner als der ihn gemacht hat? Siehe, auf seine Knechte vertraut er nicht, und seinen Engeln legt er Irrtum {And. l.: Torheit} zur Last: wieviel mehr denen, die in Lehmhäusern wohnen, deren Grund im Staube ist! Wie Motten werden sie zertreten. Von Morgen bis Abend {d.h. in sehr kurzer Zeit} werden sie zerschmettert; ohne dass man es beachtet, kommen sie um auf ewig. Ist es nicht so? wird ihr Zeltstrick an ihnen weggerissen {Der Mensch wird hier mit einem Zelte verglichen, welches durch Stricke und Pflöcke befestigt wird}, so sterben sie, und nicht in Weisheit. Rufe doch, ob einer da ist, der dir antwortet! und an welchen der Heiligen willst du dich wenden? Denn den Narren erwürgt der Gram, und den Einfältigen tötet der Eifer {O. die Erbitterung}. Ich, ich sah den Narren Wurzel schlagen, und alsbald verwünschte ich seine Wohnung. Fern blieben seine Kinder vom Glück {O. von Hilfe}; und sie wurden im Tore zertreten, und kein Erretter war da. Seine {Eig. Dessen} Ernte verzehrte der Hungrige, und bis aus den Dornhecken nahm er sie weg; und nach ihrem Vermögen schnappte die Schlinge {O. schnappten Durstige}. Denn nicht aus dem Staube geht Unheil hervor, und nicht sprosst Mühsal aus dem Erdboden; sondern der Mensch ist zur Mühsal geboren, wie die Funken sich erheben im Fluge. Ich jedoch würde Gott {El} suchen und Gott meine Sache darlegen {O. anheimstellen}, der Grosses und Unerforschliches tut, Wunder bis zur Unzahl; der Regen gibt auf die Fläche der Erde, und Wasser sendet auf die Fläche der Flur; um Niedrige in die Höhe zu setzen, und Trauernde steigen empor zum Glück. Der zunichte macht die Anschläge der Listigen, und ihre Hände führen den Plan {Eig. das, was fördert und nützt} nicht aus; der die Weisen erhascht in ihrer List, und der Verschmitzten Rat überstürzt sich. Bei Tage stossen sie auf Finsternis, und am Mittag tappen sie wie bei der Nacht. Und er rettet vom Schwerte, von ihrem Munde, und aus der Hand des Starken den Dürftigen. So wird dem Armen Hoffnung, und die Ungerechtigkeit verschliesst ihren Mund. Siehe, glückselig der Mensch, den Gott straft {O. zurechtweist}! So verwirf denn nicht die Züchtigung des Allmächtigen. Denn er bereitet Schmerz und verbindet, er zerschlägt, und seine Hände heilen. In sechs Drangsalen wird er dich erretten, und in sieben wird dich kein Übel antasten. In Hungersnot erlöst er dich von dem Tode, und im Kriege von der Gewalt des Schwertes. Vor der Zunge Geissel wirst du geborgen sein, und du wirst dich nicht fürchten vor der Verwüstung, wenn sie kommt. Der Verwüstung und des Hungers wirst du lachen, und vor dem Getier der Erde wirst du dich nicht fürchten; denn dein Bund wird mit den Steinen des Feldes sein, und das Getier des Feldes wird Frieden mit dir haben {O. dir befreundet sein}. Und du wirst erfahren, dass dein Zelt in Frieden ist, und überschaust du deine Wohnung, so wirst du nichts vermissen; und du wirst erfahren, dass deine Nachkommenschaft zahlreich sein wird, und deine Sprösslinge gleich dem Kraut der Erde. Du wirst in Rüstigkeit in das Grab kommen {d.h. rüstig sein bis an das Grab}, wie der Garbenhaufen eingebracht wird zu seiner Zeit. - Siehe, dieses, wir haben es erforscht, so ist es; höre es, und du, merke es dir! Und Hiob antwortete und sprach: O dass mein Gram doch gewogen würde, und man mein Missgeschick auf die Waagschale legte allzumal! Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der Meere; darum sind unbesonnen {O. verwegen} meine Worte. Denn die Pfeile des Allmächtigen sind in mir, ihr Gift trinkt mein Geist; die Schrecken Gottes stellen sich in Schlachtordnung wider mich auf. Schreit ein Wildesel beim Grase, oder brüllt ein Rind bei seinem Futter? Wird Fades, Salzloses gegessen? Oder ist Geschmack im Eiweiss {And.: im Burzelkrautschleim}? Was meine Seele sich weigerte anzurühren, das ist wie meine ekle Speise. O dass doch meine Bitte einträfe, und Gott mein Verlangen gewährte, dass es Gott gefiele, mich zu zermalmen, dass er seine Hand losmachte und mich vernichtete {Eig. abschnitte}! So würde noch mein Trost sein, und ich würde frohlocken in schonungsloser Pein, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe. Was ist meine Kraft, dass ich ausharren, und was mein Ende, dass ich mich gedulden sollte? Ist Kraft der Steine meine Kraft, oder ist mein Fleisch von Erz? Ist es nicht also, dass keine Hilfe in mir, und jede Kraft {Eig. Förderung} aus mir vertrieben ist? Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freunde, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen {O. Trifft den verzagten Unglimpf..., so verlässt er usw.}. Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, welche hinschwinden, welche trübe sind von Eis, in die der Schnee sich birgt. Zur Zeit, wenn sie erwärmt werden, versiegen sie; wenn es heiss wird, sind sie von ihrer Stelle verschwunden {Eig. erloschen}. Es schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, ziehen hinauf in die Öde {O. gehen auf in Öde, d.h. verflüchtigen sich an der Sonne} und verlieren sich {And. üb.: Karawanen biegen ab von ihrem Wege, ziehen hinauf in die Öde und kommen um}. Es blickten hin die Karawanen Temas, die Reisezüge Schebas hofften auf sie: sie wurden beschämt, weil sie auf sie vertraut hatten, sie kamen hin und wurden zu Schanden. Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden; ihr sehet einen Schrecken und fürchtet euch. Habe ich etwa gesagt: Gebet mir, und machet mir ein Geschenk von eurem Vermögen; und befreiet mich aus der Hand des Bedrängers, und erlöset mich aus der Hand der Gewalttätigen? Belehret mich, und ich will schweigen; und gebet mir zu erkennen, worin ich geirrt habe. Wie eindringlich sind richtige Worte! Aber was tadelt der Tadel, der von euch kommt? Gedenket ihr Reden zu tadeln? für den Wind sind ja die Worte eines Verzweifelnden! Sogar den Verwaisten würdet ihr verlosen, und über euren Freund einen Handel abschliessen. Und nun, lasst es euch gefallen, auf mich hinzublicken: euch ins Angesicht werde ich doch wahrlich nicht lügen. Kehret doch um, es geschehe kein Unrecht; ja, kehret noch um, um meine Gerechtigkeit handelt es sich {W. meine Gerechtigkeit ist drin}! Ist Unrecht auf meiner Zunge? oder sollte mein Gaumen Frevelhaftes nicht unterscheiden? Hat der Mensch nicht einen harten Dienst {O. eine Dienstzeit; eig. Kriegsdienst, dann auch: mühseliges Leben} auf Erden, und sind seine Tage nicht wie die Tage eines Tagelöhners? Wie ein Knecht, der sich nach dem Schatten sehnt, und wie ein Tagelöhner, der seines Lohnes harrt, so sind mir zuteil geworden Monde der Nichtigkeit {O. Täuschung}, und Nächte der Mühsal mir zugezählt. Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? und der Abend dehnt sich hin, und ich werde des Umherwerfens satt bis zur Dämmerung. Mein Fleisch ist bekleidet mit Gewürm und Erdkrusten, meine Haut zieht sich zusammen und eitert. Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen, und schwinden ohne Hoffnung. Gedenke, dass mein Leben ein Hauch ist! Nicht wird mein Auge das Glück wiedersehen. Nicht mehr wird mich schauen das Auge des mich Sehenden; richtest du deine Augen auf mich, so bin ich nicht mehr. Die Wolke schwindet und fährt dahin; so steigt, wer in den Scheol hinabfährt, nicht wieder herauf. Nicht mehr kehrt er zurück zu seinem Hause, und seine Stätte erkennt ihn nicht mehr. So will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten, will reden in der Bedrängnis meines Geistes, will klagen in der Bitterkeit meiner Seele. Bin ich ein Meer, oder ein Seeungeheuer, dass du eine Wache wider mich aufstellst? Wenn ich sage: Trösten wird mich mein Bett, mein Lager wird tragen helfen meine Klage, so erschreckst du mich mit Träumen, und durch Gesichte ängstigst du mich, so dass meine Seele Erstickung vorzieht, den Tod lieber wählt als meine Gebeine {d.h. wahrsch. meinen zum Skelett abgemagerten Leib}. Ich bin es überdrüssig - {Eig. Ich verschmähe} nicht ewiglich werde ich ja leben: Lass ab von mir! denn ein Hauch sind meine Tage. Was ist der Mensch, dass du ihn hochhältst, und dass du dein Herz {O. deinen Sinn} auf ihn richtest, und alle Morgen ihn heimsuchst {O. dich um ihn kümmerst}, alle Augenblicke ihn prüfst? Wie lange willst du nicht von mir wegblicken, nicht von mir ablassen, bis ich meinen Speichel verschlucke? Habe ich gesündigt, was tat ich dir an, du Beobachter der Menschen? Warum hast du mich dir zum Angriffspunkt gesetzt, dass ich mir selbst zur Last geworden bin? Und warum vergibst du nicht meine Übertretung und lässest nicht vorübergehen meine Missetat? Denn nun werde ich in den Staub mich legen, und suchst du nach mir, so bin ich nicht mehr. Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach: Wie lange willst du solches reden, und sollen die Worte deines Mundes ungestümer Wind sein? Wird Gott {El} das Recht beugen, oder wird der Allmächtige beugen die Gerechtigkeit? Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so gab er sie ihrer Übertretung preis. Wenn du Gott {El} eifrig suchst und zu dem Allmächtigen um Gnade flehst, wenn du lauter und rechtschaffen bist, ja, dann wird er zu deinen Gunsten aufwachen und Wohlfahrt geben der Wohnung deiner Gerechtigkeit; und dein Anfang wird gering erscheinen, aber dein Ende sehr gross werden. Denn befrage doch das vorige Geschlecht, und richte deinen Sinn auf das, was ihre Väter erforscht haben. (Denn wir sind von gestern und wissen nichts, denn ein Schatten sind unsere Tage auf Erden.) Werden jene dich nicht belehren, dir es sagen, und Worte aus ihrem Herzen hervorbringen? Schiesst Papierschilf auf, wo kein Sumpf ist? wächst Riedgras empor ohne Wasser? Noch ist es am Grünen, wird nicht ausgerauft, so verdorrt es vor allem Grase. Also sind die Pfade aller, die Gottes {El} vergessen; und des Ruchlosen Hoffnung geht zu Grunde. Sein Vertrauen wird abgeschnitten, und seine Zuversicht ist ein Spinnengewebe. Er stützt sich auf sein Haus, und es hält nicht stand; er hält sich daran fest, und es bleibt nicht aufrecht. - Saftvoll ist er vor der Sonne, und seine Schösslinge dehnen sich aus über seinen Garten hin; über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, er schaut die {O. drängt sich hindurch in die} Wohnung der Steine; wenn er {d.h. Gott} ihn wegreisst von seiner Stätte, so verleugnet sie ihn: "Ich habe dich nie gesehen!" Siehe, das ist die Freude seines Weges; und aus dem Staube sprossen andere hervor. Siehe, Gott {El} wird den Vollkommenen {S. die Anm. zu Kap. 1,1} nicht verwerfen, und nicht bei der Hand fassen die Übeltäter. Während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit Jubelschall, werden deine Hasser bekleidet werden mit Scham, und das Zelt der Gesetzlosen wird nicht mehr sein. Und Hiob antwortete und sprach: Wahrlich, ich weiss, dass es also ist; und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott {O. recht haben Gott (El) gegenüber}? Wenn er Lust hat, mit ihm zu rechten, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten. Er ist weise von Herzen und stark an Kraft: wer hat sich wider ihn verhärtet und ist unversehrt geblieben? Der Berge versetzt, ehe sie es merken, er, der sie umkehrt {And. üb.: merken, dass er sie umgekehrt hat} in seinem Zorn; der die Erde aufbeben macht von ihrer Stätte, und ihre Säulen erzittern; der der Sonne befiehlt, und sie geht nicht auf, und der die Sterne versiegelt; der die Himmel ausspannt, er allein, und einherschreitet auf {O. über} den Höhen des Meeres; der den grossen Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern des Südens {d.h. den südlichen Sternenhimmel}; der Grosses tut, dass es nicht zu erforschen, und Wundertaten, dass sie nicht zu zählen sind. Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe ihn nicht, und er zieht vorbei, und ich bemerke ihn nicht. Siehe, er rafft dahin, und wer will ihm wehren? wer zu ihm sagen: Was tust du? Gott wendet seinen Zorn nicht ab, unter ihn beugen {Eig. beugten} sich Rahabs Helfer {Vergl. Kap. 26,12}. Wieviel weniger könnte ich ihm antworten, meine Worte wählen ihm gegenüber! der ich, wenn ich gerecht wäre {O. recht hätte; so auch V.20}, nicht antworten könnte - um Gnade würde ich flehen zu meinem Richter. Wenn ich riefe, und er mir antwortete, nicht würde ich glauben, dass er meiner Stimme Gehör schenken würde: er, der mich zermalmt durch ein Sturmwetter, und meine Wunden mehrt ohne Ursache; er erlaubt mir nicht, Atem zu holen, denn er sättigt mich mit Bitterkeiten. Wenn es auf Kraft des Starken ankommt, so sagt er: "Siehe hier!" und wenn auf Recht: - "Wer will mich vorladen?" Wenn ich auch gerecht wäre, so würde mein Mund mich doch verdammen; wäre ich vollkommen {S. die Anm. zu Kap. 1,1}, so würde er mich für verkehrt erklären. Vollkommen {S. die Anm. zu Kap. 1,1} bin ich; nicht kümmert mich meine Seele, ich verachte mein Leben {And. üb.: Wäre ich vollkommen, so würde ich mich selber nicht kennen, ich würde mein Leben verachten}; es ist eins! Darum sage ich: Den Vollkommenen und den Gesetzlosen vernichtet er. Wenn die Geissel plötzlich tötet, so spottet er der Prüfung {O. des Verzagens, der Aufreibung} der Unschuldigen. Die Erde ist in die Hand des Gesetzlosen gegeben, das Angesicht ihrer Richter verhüllt er. - Wenn er es nun nicht ist, wer anders? Und meine Tage eilen schneller dahin als ein Läufer, sie entfliehen, schauen das Glück nicht. Sie ziehen {O. sind dahingeeilt... schauten... zogen} vorüber gleich Rohrschiffen, wie ein Adler, der auf Frass herabstürzt. Wenn ich sage: Ich will meine Klage vergessen, will mein Angesicht glätten {Eig. aufgeben, fahren lassen} und mich erheitern, so bangt mir vor allen meinen Schmerzen; ich weiss, dass du mich nicht für schuldlos halten wirst. Ich muss schuldig {O. ein Gesetzloser; so auch Kap. 10,7. 15} sein; wozu soll ich mich denn nutzlos abmühen? Wenn ich mich mit Schnee wüsche und meine Hände mit Lauge reinigte, alsdann würdest du mich in die Grube tauchen, und meinen eigenen Kleidern würde vor mir ekeln. Denn er ist nicht ein Mann wie ich, dass ich ihm antworten dürfte, dass wir miteinander vor Gericht gehen könnten. Es gibt zwischen uns keinen Schiedsmann, dass er seine Hand auf uns beide legte. Er tue seine Rute von mir weg, und sein Schrecken ängstige mich nicht: so will ich reden und ihn nicht fürchten; denn nicht also steht es bei mir. Meine Seele ist meines Lebens überdrüssig; ich will meiner Klage in mir freien Lauf lassen, will reden in der Bitterkeit meiner Seele. Ich will zu Gott sagen: Verdamme mich nicht! lass mich wissen, worüber du mit mir rechtest. Gefällt es dir, dass du bedrückst, dass du die Arbeit deiner Hände verwirfst und über den Rat der Gesetzlosen dein Licht leuchten lässest? Hast du Augen des Fleisches, oder siehst du, wie ein Mensch sieht? Sind deine Tage wie die Tage eines Menschen, oder deine Jahre wie die Tage eines Mannes, dass du nach meiner Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} suchst und nach meiner Sünde forschest, obwohl du weisst, dass ich nicht schuldig bin, und dass niemand ist, der aus deiner Hand errette? Deine Hände haben mich ganz gebildet und gestaltet um und um, und du verschlingst mich! Gedenke doch, dass du wie Ton mich gestaltet - und zum Staube willst du mich zurückkehren lassen! Hast du mich nicht hingegossen wie Milch, und wie Käse mich gerinnen lassen? Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet, und mit Knochen und Sehnen mich durchflochten. Leben und Huld hast du mir gewährt, und deine Obhut bewahrte meinen Geist. Doch solches bargest du in deinem Herzen; ich weiss, dass dieses bei dir war {d.h. dass du dieses im Sinne hattest}: Wenn ich sündigte, so würdest du mich beobachten, und von meiner Missetat mich nicht freisprechen. Wenn ich schuldig wäre, wehe mir! und wäre ich gerecht, so dürfte ich mein Haupt nicht erheben, gesättigt von Schande und mein Elend schauend. Und richtete es sich empor, wie ein Löwe würdest du mich jagen, und immer wieder deine Wunderkraft an mir erweisen. Du würdest deine Zeugen mir gegenüber erneuern {And. üb.: Und es (das Elend) wächst; wie ein Löwe jagst du mich und erweisest... Du erneuerst usw.} und deinen Zorn wider mich mehren, stets frische Scharen und ein Heer {W. Ablösungen und Heerschar. And. üb.: stets sich ablösende Heerscharen (von Qualen} wider mich entbieten. Warum hast du mich doch aus Mutterleibe hervorgehen lassen? Ich hätte verscheiden, und kein Auge hätte mich sehen sollen! Als ob ich nicht gewesen wäre, so hätte ich sein sollen, vom Mutterschosse zu Grabe getragen! Sind meiner Tage nicht wenige? Er lasse ab, wende sich {Nach and. Lesart: Lass ab, wende dich} von mir, dass ich ein wenig mich erheitere, ehe ich hingehe (und nicht wiederkomme) in das Land der Finsternis und des Todesschattens, in das Land, düster wie das Dunkel, das Land des Todesschattens und der Unordnung, und wo das Hellwerden dem Dunkel gleich ist! Und Zophar, der Naamathiter, antwortete und sprach: Sollte die Menge der Worte nicht beantwortet werden, oder sollte ein Schwätzer recht behalten? Sollte dein Gerede die Leute zum Schweigen bringen, dass du spotten solltest, und niemand dich beschämen, dass du sagen solltest: Meine Lehre ist lauter, und ich bin rein in deinen Augen? Aber möchte Gott doch reden und seine Lippen gegen dich öffnen, und dir kundtun die Geheimnisse der Weisheit, dass sie das Doppelte ist an Bestand {O. Wirklichkeit, Zuverlässigkeit}! Dann müsstest du erkennen, dass Gott dir viel von deiner Missetat übersieht {Eig. vergisst}. Kannst du die Tiefe Gottes erreichen, oder das Wesen des Allmächtigen ergründen {Eig. bis zur äussersten Grenze des Allmächtigen gelangen}? Himmelhoch sind sie - was kannst du tun? tiefer als der Scheol - was kannst du wissen? länger als die Erde ist ihr Mass und breiter als das Meer. Wenn er vorüberzieht und in Verhaft nimmt und zum Gericht versammelt, wer will ihm dann wehren? Denn er kennt die falschen Leute; und er sieht Frevel, ohne dass er achtgibt {d.h. zu geben braucht}. Auch ein Hohlköpfiger gewinnt Verstand, wenn auch der Mensch als ein Wildeselsfüllen geboren wird {O. Aber ein Hohlköpfiger (eig. ein hohler Mann) gewinnt ebensowenig Verstand wie ein Wildeselsfüllen zum Menschen geboren wird}. Wenn du dein Herz richtest {d.h. ihm die rechte Richtung gibst} und deine Hände zu ihm ausbreitest, - wenn Frevel in deiner Hand ist, so entferne ihn, und lass Unrecht nicht wohnen in deinen Zelten, ja, dann wirst du dein Angesicht erheben ohne Makel, und wirst unerschütterlich sein und dich nicht fürchten. Denn du wirst die Mühsal vergessen, wirst ihrer gedenken wie vorübergeflossener Wasser; und heller als der Mittag wird dein Leben erstehen; mag es finster sein - wie der Morgen wird es werden. Und du wirst Vertrauen fassen, weil es Hoffnung gibt; und du wirst Umschau halten, in Sicherheit dich niederlegen. Und du wirst dich lagern, und niemand wird dich aufschrecken; und viele werden deine Gunst suchen. Aber die Augen der Gesetzlosen werden verschmachten; und jede Zuflucht ist ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist das Aushauchen der Seele. Und Hiob antwortete und sprach: Fürwahr, ihr seid die Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben! Auch ich habe Verstand wie ihr; ich stehe nicht hinter euch zurück {Eig. ich falle nicht gegen euch ab; so auch Kap. 13,2}; und wer wüsste nicht dergleichen? Ich muss einer sein, der seinem Freunde zum Gespött ist, der zu Gott ruft, und er antwortet {O. rief... antwortete} ihm; der Gerechte, Vollkommene ist zum Gespött! Dem Unglück gebührt Verachtung nach den Gedanken des Sorglosen; sie ist bereit für die, welche mit dem Fusse wanken. Die Zelte der Verwüster sind in Ruhe, und Sicherheit ist für die, welche Gott {El} reizen, für den, welcher Gott in seiner Hand führt {d.h. welcher nur auf seine Hand vertraut. Vergl. Hab. 1,11}. Aber frage doch das Vieh, und es wird es dich lehren; und das Gevögel des Himmels, und es wird es dir kundtun; oder rede zu der Erde, und sie wird es dich lehren; und die Fische des Meeres werden es dir erzählen. Wer erkennte nicht an diesen allen, dass die Hand Jahwes solches gemacht hat, in dessen Hand die Seele alles Lebendigen ist und der Geist alles menschlichen Fleisches? Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, wie der Gaumen für sich die Speise kostet? Bei Greisen ist Weisheit, und Einsicht bei hohem Alter. Bei ihm ist Weisheit und Macht, sein ist Rat und Einsicht. Siehe, er reisst nieder, und es wird nicht wieder gebaut; er schliesst über jemand zu, und es wird nicht aufgetan. Siehe, er hemmt die Wasser, und sie vertrocknen; und er lässt sie los, und sie kehren das Land um. Bei ihm ist Kraft und vollkommenes Wissen; sein ist der Irrende und der Irreführende. Er führt Räte beraubt {Eig. ausgezogen} hinweg, und Richter macht er zu Narren. Die Herrschaft der Könige löst er auf, und schlingt eine Fessel {Eig. einen Gurt, ein Band} um ihre Lenden. Er führt Priester beraubt { Eig. ausgezogen} hinweg, und Feststehende stürzt er um. Zuverlässigen {d.h. solchen, auf deren Rat man sich verlassen kann} entzieht er die Sprache, und Alten benimmt er das Urteil. Verachtung schüttet er auf Edle, und den Gürtel der Starken macht er schlaff. Er enthüllt Tiefes aus der Finsternis, und Todesschatten zieht er an das Licht hervor. Er vergrössert Nationen, und er vernichtet sie; er breitet Nationen aus, und er führt sie hinweg. Er entzieht den Verstand den Häuptern der Völker der Erde, und macht sie umherirren in pfadloser Einöde; sie tappen in der Finsternis, wo kein Licht ist, und er macht sie umherirren gleich einem Trunkenen. Siehe, das alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr gehört und sich gemerkt. So viel ihr wisset, weiss auch ich; ich stehe nicht hinter euch zurück. Doch zu dem Allmächtigen will ich reden, und vor Gott {El} mich zu rechtfertigen begehre ich; ihr hingegen seid Lügenschmiede, nichtige Ärzte, ihr alle! O dass ihr doch stille schwieget! das würde euch zur Weisheit gereichen. Höret doch meine Rechtfertigung, und horchet auf die Beweisgründe meiner Lippen! Wollt ihr für Gott {El} Unrecht reden, und für ihn Trug reden? Wollt ihr für ihn Partei nehmen? oder wollt ihr für Gott {El} rechten? Ist es gut für euch, dass er euch erforsche? oder werdet ihr ihn täuschen, wie man einen Menschen täuscht? Strafen wird er euch, wenn ihr im Geheimen die Person ansehet. Wird nicht seine Hoheit euch bestürzen, und sein Schrecken auf euch fallen? Eure Denksprüche sind Sprüche von Asche, eure Schutzwehren erweisen sich als Schutzwehren von Lehm. Schweiget, lasst mich, und ich will reden, was auch über mich ergehen möge. Warum sollte ich mein Fleisch zwischen meine Zähne nehmen, und mein Leben meiner Hand anvertrauen {O. wie anderswo: mein Leben aufs Spiel setzen}? Siehe, tötet er mich, ich werde auf ihn warten {O. hoffen. Nach and. Les.: Siehe er will mich töten, ich habe nichts zu hoffen}, nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht rechtfertigen. Auch das wird mir zur Rettung sein, dass ein Ruchloser nicht vor sein Angesicht kommen darf. Höret, höret meine Rede, und meine Erklärung dringe in eure Ohren! Siehe doch, ich habe die Rechtssache gerüstet! Ich weiss, dass ich Recht behalten werde. Wer ist es, der mit mir rechten könnte? Denn dann wollte ich schweigen und verscheiden. Nur zweierlei tue mir nicht; dann werde ich mich nicht vor deinem Angesicht verbergen. Deine Hand entferne von mir, und dein Schrecken ängstige mich nicht. So rufe denn, und ich will antworten, oder ich will reden, und erwidere mir! Wie viele Missetaten und Sünden habe ich? Lass mich meine Übertretung und meine Sünde wissen! Warum verbirgst du dein Angesicht, und hältst mich für deinen Feind? Willst du ein verwehtes Blatt hinwegschrecken, und die dürre Stoppel verfolgen? Denn Bitteres verhängst {Eig. schreibst, verfügst} du über mich, und lässest mich erben die Missetaten meiner Jugend; und meine Füsse legst du in den Stock, und beobachtest alle meine Pfade, grenzest dir ein die Sohlen meiner Füsse; da ich doch zerfalle {Eig. da er doch zerfällt; nämlich der vorher beschriebene Mann} wie Moder, wie ein Kleid, das die Motte zerfressen hat. Der Mensch, vom Weibe geboren, ist kurz an Tagen und mit Unruhe gesättigt. Wie eine Blume kommt er hervor und verwelkt; und er flieht wie der Schatten und hat keinen Bestand. Dennoch hast du über einen solchen deine Augen geöffnet, und mich führst du ins Gericht mit dir! Wie könnte ein Reiner aus einem Unreinen kommen? Nicht ein einziger! Wenn denn bestimmt sind seine Tage, die Zahl seiner Monde bei dir sind {d.h. im voraus von dir beschlossen}, wenn du ihm Schranken gesetzt hast, die er nicht überschreiten darf, so blicke von ihm weg, dass er Ruhe habe, bis er wie ein Tagelöhner seinen Tag vollende {Eig. abtrage. O. und er habe Ruhe, so dass er... geniesse}. Denn für den Baum gibt es Hoffnung: wird er abgehauen, so schlägt er wieder aus, und seine Schösslinge hören nicht auf. Wenn seine Wurzel in der Erde altert, und sein Stumpf im Boden erstirbt: vom Dufte des Wassers sprosst er wieder auf und treibt Zweige wie ein Pflänzling. Der Mann aber stirbt und liegt da; und der Mensch verscheidet, und wo ist er? Es verrinnen die Wasser aus dem See, und der Fluss trocknet ein und versiegt: so legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf; bis die Himmel nicht mehr sind, erwachen sie nicht und werden nicht aufgeweckt aus ihrem Schlafe. O dass du in dem Scheol mich verstecktest, mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendete, mir eine Frist setztest und dann meiner gedächtest! (Wenn ein Mann stirbt, wird er wieder leben?) Alle Tage meiner Dienstzeit {S. die Anm. zu Kap. 7,1} wollte ich harren, bis meine Ablösung {O. Wandlung} käme! Du würdest rufen, und ich würde dir antworten; du würdest dich sehnen nach dem Werke deiner Hände. Denn nun zählst du meine Schritte; wachst du nicht über meine Sünde {O. du hälst nicht an dich über meine Sünde; and. l.: du gehst nicht vorüber an meiner Sünde}? Meine Übertretung ist versiegelt in einem Bündel, und du hast hinzugefügt zu meiner Missetat. Und doch, ein Berg stürzt ein {O. indem er einstürzt}, zerfällt, und ein Fels rückt weg von seiner Stelle; Wasser zerreiben die Steine, ihre Fluten schwemmen den Staub der Erde hinweg; aber du machst zunichte die Hoffnung des Menschen. Du überwältigst ihn für immer, und er geht dahin; sein Angesicht entstellend, sendest du ihn hinweg. Seine Kinder kommen zu Ehren, und er weiss es nicht; und sie werden gering, und er achtet nicht auf sie. Nur um ihn selbst hat sein Fleisch Schmerz, und nur um ihn selbst empfindet seine Seele Trauer. Und Eliphas, der Temaniter, antwortete und sprach: Wird ein Weiser windige Erkenntnis antworten, und wird er sein Inneres füllen mit Ostwind, streitend mit Reden, die nichts taugen, und mit Worten, womit er nicht nützt? Ja, du vernichtest die Gottesfurcht und schmälerst die Andacht vor Gott {El}. Denn deine Ungerechtigkeit belehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen. Dein Mund verdammt dich, und nicht ich; und deine Lippen zeugen wider dich. Bist du als Erster zum Menschen gezeugt, und vor den Hügeln du geboren? Hast du im Rate {Eig. im geheimen Rate} Gottes zugehört, und die Weisheit an dich gerissen? Was weisst du, das wir nicht wüssten, was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre? Unter uns sind auch Alte, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater. Sind dir zu wenig die Tröstungen Gottes {El}, und ein sanftes Wort an dich {Eig. mit dir} zu gering? Was reisst dein Herz dich hin, und was zwinken deine Augen, dass du gegen Gott {El} dein Schnauben kehrst, und Reden hervorgehen lässest aus deinem Munde? Was ist der Mensch, dass er rein sein sollte, und der vom Weibe Geborene, dass er gerecht wäre? Siehe, auf seine Heiligen vertraut er nicht, und die Himmel sind nicht rein in seinen Augen: wieviel weniger der Abscheuliche und Verderbte, der Mann, der Unrecht trinkt wie Wasser! Ich will dir es berichten, höre mir zu; und was ich gesehen, will ich erzählen, was die Weisen verkündigt und nicht verhehlt haben von ihren Vätern her, - ihnen allein war das Land übergeben, und kein Fremder zog durch ihre Mitte; - Alle seine Tage wird der Gesetzlose gequält, und eine kleine Zahl von Jahren ist dem Gewalttätigen aufgespart. Die Stimme von Schrecknissen ist in seinen Ohren, im Frieden kommt der Verwüster über ihn; er glaubt nicht an eine Rückkehr aus der Finsternis, und er ist ausersehen für das Schwert. Er schweift umher nach Brot - wo es finden? Er weiss, dass neben ihm ein Tag der Finsternis bereitet ist. Angst und Bedrängnis schrecken ihn, sie überwältigen ihn wie ein König, gerüstet zum Sturm. Weil er seine Hand wider Gott {El} ausgestreckt hat und wider den Allmächtigen trotzte, wider ihn anrannte mit gerecktem Halse, mit den dichten Buckeln seiner Schilde; weil er sein Angesicht bedeckt hat mit seinem Fette und Schmer angesetzt an den Lenden; und zerstörte Städte bewohnte, Häuser, die nicht bewohnt werden sollten, die zu Steinhaufen bestimmt waren: so wird er nicht reich werden, und sein Vermögen wird keinen Bestand haben; und nicht neigt sich zur Erde {d.h. durch die Schwere der Frucht}, was solche besitzen. Er entweicht nicht der Finsternis; seine Schösslinge versengt die Flamme; und er muss weichen durch den Hauch seines {d.h. des Allmächtigen (V.25)} Mundes. - Er verlasse sich nicht auf Nichtiges {O. Falschheit, Bosheit}, er wird getäuscht; denn Nichtiges wird seine Vergeltung {Eig. sein Eintausch} sein. Noch ist sein Tag nicht da, so erfüllt es sich; und sein Palmzweig wird nicht grün. Wie der Weinstock {der seine Herlinge nicht zur Reife kommen lässt} übt er Unbill an seinen unreifen Beeren, und wie der Olivenbaum wirft er seine Blüte ab. Denn der Hausstand {Eig. die Gemeinde; so auch Kap. 16,7} des Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frisst die Zelte der Bestechung. Sie sind schwanger mit Mühsal und gebären Unheil, und ihr Inneres bereitet Trug. Und Hiob antwortete und sprach: Ich habe vieles dergleichen gehört; leidige Tröster seid ihr alle! Hat es ein Ende mit den windigen Worten? oder was reizt dich, dass du antwortest? Auch ich könnte reden wie ihr. Wenn eure Seele an der Stelle meiner Seele wäre, könnte ich Worte wider euch zusammenreihen, und mein Haupt über euch schütteln; ich wollte euch stärken mit meinem Munde, und das Beileid meiner Lippen würde euch Linderung bringen. Wenn ich rede, so wird mein Schmerz nicht gehemmt; und unterlasse ich es, nicht weicht er von mir {Eig. was weicht von mir}. Ja, bereits hat er {d.h. Gott} mich erschöpft; - du hast meinen ganzen Hausstand verwüstet. Und du hast mich zusammenschrumpfen lassen {And. üb.: mich gepackt}, zum Zeugen ward es; und meine Abmagerung tritt wider mich auf, sie zeugt mir ins Angesicht. Sein Zorn hat mich zerfleischt und verfolgt, er hat mit seinen Zähnen wider mich geknirscht; als mein Feind schärft er seine Augen wider mich. Ihr Maul haben sie wider mich aufgesperrt, mit Hohn meine Backen geschlagen; allzumal verstärken sie sich wider mich. Gott {El} gab mich preis dem Ungerechten {O. an Buben; wie Kap. 19,18}, und in die Hände der Gesetzlosen stürzte er mich. Ich war in Ruhe, und er hat mich zerrüttelt, und er packte mich beim Nacken und zerschmetterte mich; und er stellte mich hin sich zur Zielscheibe. Seine Schützen umringten mich, er spaltete meine Nieren ohne Schonung; er schüttete meine Galle zur Erde. Er durchbrach mich, Bruch auf Bruch {O. Bresche auf Bresche; (wie bei einer Mauer)}; er rannte wider mich, wie ein Held. Ich habe Sacktuch über meine Haut genäht, und mit Staub mein Horn besudelt. Mein Angesicht glüht {O. ist überrot} vom Weinen, und auf meinen Wimpern ist der Schatten des Todes, - obwohl keine Gewalttat in meinen Händen, und mein Gebet lauter ist. Erde, bedecke nicht mein Blut, und für mein Geschrei sei kein Platz! Sogar jetzt, siehe, im Himmel ist mein Zeuge, und der mir Zeugnis gibt, in den Höhen. Meine Freunde sind meine Spötter: zu Gott tränt mein Auge, dass er schiedsrichterlich entscheide Gott gegenüber {O. gegen Gott} für einen Mann, und für einen Menschensohn hinsichtlich seines Freundes {Viell. ist zu l.: und zwischen einem Menschen und seinem Freunde}. Denn die zählbaren Jahre gehen vorüber, und ich werde einen Weg dahingehen, auf dem ich nicht wiederkehren werde. Mein Geist ist verstört, meine Tage erlöschen, die Gräber sind für mich. Sind nicht Spöttereien um mich her, und muss nicht mein Auge weilen auf ihren Beleidigungen? Setze doch ein, leiste Bürgschaft für mich bei dir selbst! wer ist es sonst, der in meine Hand einschlagen wird? Denn ihre Herzen hast du der Einsicht verschlossen; darum wirst du ihnen nicht die Oberhand geben. Wenn einer die Freunde zur Beute ausbietet, so werden die Augen seiner Kinder verschmachten. Und er hat mich hingestellt zum Sprichwort der Völker {O. der Leute; wie Kap. 12,2}, und ich bin zum Anspeien ins Angesicht. Und mein Auge ist trübe geworden vor Gram, und wie der Schatten sind alle meine Glieder. Die Aufrichtigen werden sich hierüber entsetzen, und der Schuldlose wird aufgebracht werden über {O. wird sich erheben wider} den Ruchlosen. Doch der Gerechte wird an seinem Wege festhalten, und der an Händen Reine wird an Stärke zunehmen. Aber ihr alle, kommet nur wieder heran! und einen Weisen werde ich nicht unter euch finden. Meine Tage sind vorüber, zerrissen sind meine Pläne, das Eigentum meines Herzens. Die Nacht machen sie {d.h. die Freunde Hiobs} zum Tage, das Licht nahe vor lauter Finsternis. Wenn ich hoffe, so ist der Scheol mein Haus, in der Finsternis bette ich mein Lager. Zur Verwesung rufe ich: Du bist mein Vater! zu dem Gewürm: Meine Mutter und meine Schwester! Wo denn also ist meine Hoffnung? ja, meine Hoffnung, wer wird sie schauen? Sie fährt hinab zu den Riegeln des Scheols, wenn wir miteinander im Staube Ruhe haben {W. wenn allzumal (od. zugleich) im Staube Ruhe}. Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach: Wie lange wollt ihr auf Worte Jagd machen? Werdet verständig, und hernach wollen wir reden! Warum werden wir dem Vieh gleich geachtet, sind dumm in euren Augen? Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn, soll um deinetwillen die Erde verlassen werden, und ein Fels wegrücken von seiner Stelle? Doch das Licht der Gesetzlosen wird erlöschen, und nicht leuchten wird die Flamme seines Feuers. Das Licht wird finster in seinem Zelte, und seine Lampe erlischt über ihm. Die Schritte seiner Kraft werden eingeengt werden, und sein Ratschlag wird ihn stürzen. Denn durch seine eigenen Füsse wird er ins Netz getrieben, und auf Fallgittern wird er einherwandeln. Der Fallstrick wird seine Ferse erfassen, die Schlinge ihn ergreifen. Sein Garn ist verborgen in der Erde, und seine Falle auf dem Pfade. Schrecken ängstigen ihn ringsum und scheuchen ihn auf Schritt und Tritt. Seine Kraft wird aufgezehrt werden durch Hunger {O. Sein Unheil hungert ihm nach}, und das Verderben steht bereit an seiner Seite {O. zu seinem Falle}. Der Erstgeborene des Todes wird fressen die Glieder seines Leibes {W. seiner Haut}, seine Glieder wird er fressen. Seine Zuversicht wird hinweggerissen werden aus seinem Zelte, und es wird ihn forttreiben zu dem König der Schrecken. Was nicht sein ist, wird in seinem Zelte wohnen, auf seine Wohnstätte wird Schwefel gestreut werden. Unten werden seine Wurzeln verdorren, und oben wird sein Gezweig verwelken. Sein Gedächtnis verschwindet von der Erde, und auf der Fläche des Landes hat er keinen Namen. Man wird ihn aus dem Licht in die Finsternis stossen, und aus der Welt ihn verjagen. Er wird keinen Sohn und keinen Nachkommen {Eig. keinen Spross und keinen Schoss} haben unter seinem Volke, noch wird ein Entronnener in seinen Wohnsitzen sein. Über seinen Tag entsetzen sich die im Westen Wohnenden, und die im Osten {And. üb.: entsetzen sich die Nachkommen, und die Vorfahren usw.} erfasst Schauder. - Ja, so sind die Wohnungen des Ungerechten, und so ist die Stätte dessen, der Gott {El} nicht kennt. Und Hiob antwortete und sprach: Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zermalmen? Schon zehnmal ist es, dass ihr mich geschmäht habt; ihr schämet euch nicht, mich zu verletzen {O. mich in Staunen zu versetzen}. Und habe ich auch wirklich geirrt, so bleibt doch mein Irrtum {O. gefehlt... meine Verfehlung} bei mir. Wenn ihr wirklich wider mich grosstun wollt, und wider mich dartun meine Schmach, so wisset denn, dass Gott mich in meinem Rechte gebeugt und mich umstellt hat mit seinem Netze. Siehe, ich schreie über Gewalttat, und werde nicht erhört; ich rufe um Hilfe, und da ist kein Recht. Er hat meinen Weg verzäunt, dass ich nicht hinüber kann, und auf meine Pfade legte er Finsternis. Meine Ehre hat er mir ausgezogen, und weggenommen die Krone meines Hauptes. Er hat mich niedergerissen ringsum, so dass ich vergehe, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum. Und seinen Zorn liess er wider mich entbrennen, und achtete mich seinen Feinden gleich. Allzumal kamen seine Scharen und bahnten ihren Weg {Eig. schütteten ihre Strasse auf} wider mich, und lagerten sich rings um mein Zelt. Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Bekannten sind mir ganz entfremdet. Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten haben mich vergessen. Meine Hausgenossen und meine Mägde achten mich für einen Fremden; ein Ausländer bin ich in ihren Augen geworden. Meinem Knechte rufe ich, und er antwortet nicht; mit meinem Munde muss ich zu ihm flehen. Mein Atem ist meinem Weibe zuwider, und mein übler Geruch den Kindern meiner Mutter {W. meines Mutterschosses}. Selbst Buben verachten mich; will ich aufstehen, so reden sie über mich. Alle meine Vertrauten {Eig. Leute meines vertrauten Umgangs} verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gekehrt. Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleische, und nur mit der Haut meiner Zähne bin ich entronnen. Erbarmet euch meiner, erbarmet euch meiner, ihr meine Freunde! denn die Hand Gottes hat mich angetastet. Warum verfolget ihr mich wie Gott {El}, und werdet meines Fleisches nicht satt? O dass doch meine Worte aufgeschrieben würden! o dass sie in ein Buch gezeichnet würden, mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen eingehauen auf ewig! Und ich, ich weiss, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen {O. sich erheben, auftreten}; und ist nach meiner Haut dieses da zerstört, so werde {O. und nach meiner Haut, die also zerstört ist, werde usw.} ich aus meinem Fleische Gott anschauen, welchen ich selbst mir {Eig. für mich (zu meinen Gunsten)} anschauen, und den meine Augen sehen werden, und kein anderer: meine Nieren verschmachten in meinem Innern. - Wenn ihr saget: Wie wollen wir ihn verfolgen? und dass die Wurzel der Sache in mir sich befinde, so fürchtet euch vor dem Schwerte! Denn das Schwert ist der Grimm über die Missetaten {So mit geringer Textänderung}; auf dass ihr wisset, dass ein Gericht ist. Und Zophar, der Naamathiter, antwortete und sprach: Darum geben meine Gedanken mir Antwort, und deswegen bin ich innerlich erregt: Eine Zurechtweisung, mir zur Schande, höre ich; aber mein Geist antwortet mir aus meiner Einsicht. Weisst du dieses, dass von jeher, seitdem der Mensch auf die Erde gesetzt wurde, der Jubel der Gesetzlosen kurz und die Freude des Ruchlosen für einen Augenblick war? Stiege auch seine Höhe bis zum Himmel hinauf, und rührte sein Haupt an die Wolken: gleich seinem Kote vergeht er auf ewig; die ihn gesehen haben, sagen: Wo ist er? Wie ein Traum verfliegt er, und man findet ihn nicht, und er wird hinweggescheucht wie ein Nachtgesicht. Das Auge hat ihn erblickt und sieht ihn nimmer wieder, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr. Seine Kinder müssen die Armen begütigen {d.h. wahrsch. sie zufriedenstellen durch Rückgabe des ihnen Geraubten}, und seine Hände sein Vermögen zurückgeben. Seine Knochen waren voll seiner Jugendkraft, und sie liegt mit ihm in dem Staube. - Wenn das Böse in seinem Munde süss war, und er es verbarg unter seiner Zunge, und es aufsparte und nicht fahren liess und es zurückhielt unter seinem Gaumen: so ist doch nun seine Speise in seinen Eingeweiden verwandelt; Natterngalle ist in seinem Innern. Reichtum hat er verschlungen, und er speit ihn aus: aus seinem Bauche treibt Gott {El} ihn heraus. Natterngift sog {O. saugt} er ein: es tötet ihn die Zunge der Otter. Nicht darf er sich laben {Eig. seine Lust sehen} an Bächen, flutenden Strömen von Honig und Milch {Eig. geronnener Milch}. Das Errungene gibt er zurück, und er darf es nicht verschlingen; gemäss dem Vermögen, das er erworben, darf er sich nicht freuen {And. üb.: Wie das Vermögen, so dessen Zurückhaltung; und er darf sich nicht freuen}. Denn er hat misshandelt, verlassen die Armen; Häuser hat er an sich gerissen und wird sie nicht ausbauen. Denn er kannte keine Ruhe in seinem Innern {W. Bauch}: mit seinem Teuersten wird er nicht entrinnen. Nichts entging seiner Fressgier; darum wird sein Wohlstand nicht dauernd sein. In der Fülle seines Überflusses {Eig. seines Genüges} wird er in Bedrängnis sein; die Hand jedes Notleidenden wird über ihn kommen. Es wird geschehen: um seinen Bauch zu füllen, wird Gott {W. er} die Glut seines Zornes in ihn entsenden, und sie auf ihn regnen lassen in sein Fleisch hinein {O. als seine Speise}. Flieht er vor den eisernen Waffen, so wird der eherne Bogen ihn durchbohren. Er zieht am Pfeile, und er kommt aus dem Leibe hervor, und das glänzende Eisen {W. der Blitz} aus seiner Galle: Schrecken kommen über ihn {O. Er geht dahin, Schrecken kommen über ihn}. Eitel Finsternis ist aufgespart für seine Schätze; ein Feuer, das nicht angeblasen ist, wird ihn fressen, wird verzehren, was in seinem Zelte übriggeblieben. Der Himmel wird seine Ungerechtigkeit enthüllen, und die Erde sich wider ihn erheben. Der Ertrag seines Hauses wird weggeführt werden, wird zerrinnen am Tage seines {d.h. Gottes} Zornes. - Das ist das Teil des gesetzlosen Menschen von Gott {El} und das von Gott ihm zugesprochene Los {Eig. Erbteil}. Und Hiob antwortete und sprach: Höret, höret meine Rede! Und dies ersetze {Eig. seien} eure Tröstungen. Ertraget mich, und ich will reden, und nachdem ich geredet habe, magst du spotten. Richtet sich meine Klage an einen Menschen? Oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein? Wendet euch zu mir und entsetzet euch, und leget die Hand auf den Mund! Ja, wenn ich daran denke, so bin ich bestürzt, und Schauder erfasst mein Fleisch. Warum leben die Gesetzlosen, werden alt, nehmen gar an Macht zu? Ihr Same steht fest vor ihnen, mit ihnen, und ihre Sprösslinge vor ihren Augen. Ihre Häuser haben Frieden, ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen. Sein Stier belegt und befruchtet sicher, seine Kuh kalbt und wirft nicht fehl. Ihre Buben schicken sie aus gleich einer Herde, und ihre Knaben hüpfen umher. Sie {d.h. die Gesetzlosen} erheben die Stimme bei Tamburin und Laute und sind fröhlich beim Klange der Schalmei. In Wohlfahrt verbringen sie ihre Tage, und in einem Augenblick sinken sie in den Scheol hinab. Und doch sprechen sie zu Gott {El}: Weiche von uns! und nach der Erkenntnis deiner Wege verlangen wir nicht. Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten, und was nützt es uns, dass wir ihn angehen? - Siehe, ihre Wohlfahrt steht nicht in ihrer Hand. Der Rat der Gesetzlosen sei {O. ist} fern von mir! Wie oft geschieht es, dass die Leuchte der Gesetzlosen erlischt und ihr Verderben über sie kommt, dass er ihnen Schlingen zuteilt in seinem Zorn, dass sie wie Stroh werden vor dem Winde, und wie Spreu, die der Sturmwind entführt? Gott spart, saget ihr, sein Unheil {das Unheil des Gesetzlosen, d.h. die Strafe dafür} auf für seine {d.h. des Gesetzlosen} Kinder. - Er vergelte ihm, dass er es fühle! Seine Augen sollen sein Verderben sehen, und von dem Grimme des Allmächtigen trinke er! Denn was liegt ihm an seinem Hause nach ihm, wenn die Zahl seiner Monde durchschnitten ist? - Kann man Gott {El} Erkenntnis lehren, da er es ja ist, der die Hohen richtet? Dieser stirbt in seiner Vollkraft, ganz wohlgemut und sorglos. Seine Gefässe sind voll Milch, und das Mark seiner Gebeine ist getränkt. Und jener stirbt mit bitterer Seele und hat des Guten nicht genossen. Zusammen liegen sie im Staube, und Gewürm bedeckt sie. Siehe, ich kenne eure Gedanken, und die Anschläge, womit ihr mir Gewalt antut. Denn ihr saget: Wo ist das Haus des Edlen {Im Sinne von "Tyrann", wie Kap. 12,21}, und wo das Wohngezelt der Gesetzlosen? Habt ihr nicht befragt, die des Weges vorüberziehen? und erkennet ihr ihre Merkmale nicht {O. und ihre (d.h. der Wanderer) merkwürdigen Berichte könnet ihr doch nicht verkennen}: dass der Böse verschont wird am Tage des Verderbens, dass am Tage der Zornesfluten {O. Zornausbrüche} sie weggeleitet werden? Wer wird ihm ins Angesicht seinen Weg kundtun? Und hat er gehandelt, wer wird es ihm vergelten? Und er wird zu den Gräbern hingebracht, und auf dem Grabhügel wacht er. Süss sind ihm die Schollen des Tales. Und hinter ihm her ziehen alle Menschen, und vor ihm her gingen sie {O. gehen sie (vom Leichenzuge verstanden)} ohne Zahl. - Wie tröstet ihr mich nun mit Dunst? und von euren Antworten bleibt nur Treulosigkeit übrig. Und Eliphas, der Temaniter, antwortete und sprach: Kann ein Mann Gott Nutzen bringen? Vielmehr sich selbst nützt der Einsichtige. Liegt dem Allmächtigen daran, wenn du gerecht bist, oder ist es ihm ein Gewinn, wenn du deine Wege vollkommen machst? Ist es wegen deiner Gottesfurcht, dass er dich straft, mit dir ins Gericht geht? Ist nicht deine Bosheit gross, und deiner Missetaten kein Ende? Denn du pfändetest deinen Bruder ohne Ursache, und die Kleider der Nackten zogest du aus; den Lechzenden tränktest du nicht mit Wasser, und dem Hungrigen verweigertest du das Brot. Und dem Manne der Gewalt {W. des Armes}, ihm gehörte das Land, und der Angesehene wohnte darin. Die Witwe schicktest du leer fort, und die Arme der Waisen wurden zermalmt {Eig. zermalmte man}. Darum sind Schlingen rings um dich her, und ein plötzlicher Schrecken macht dich bestürzt. Oder siehst du nicht die Finsternis und die Wasserflut, die dich bedeckt? Ist Gott nicht so hoch wie die Himmel? Sieh doch den Gipfel der Sterne {d.h. die höchsten Sterne}, wie erhaben sie sind! Und so sprichst du: Was sollte Gott {El} wissen? kann er richten durch Wolkendunkel hindurch? Die Wolken sind ihm eine Hülle, dass er nicht sieht, und er durchwandelt den Kreis des Himmels. Willst du den Pfad der Vorzeit einhalten, welchen die Frevler betraten, die weggerafft wurden vor der Zeit? wie ein Strom zerfloss ihr fester Grund; die zu Gott {El} sprachen: Weiche von uns! und was könnte der Allmächtige für uns tun {Eig. und was der Allmächtige für sie tun könnte}? Und doch hatte er ihre Häuser mit Wohlstand erfüllt. - Aber der Rat der Gesetzlosen sei {O. ist} fern von mir! - Die Gerechten sehen es und freuen sich, und der Schuldlose spottet ihrer: Sind nicht unsere Gegner vertilgt, und hat nicht Feuer ihren Überfluss gefressen? Verkehre doch freundlich mit ihm und halte {And. üb.: Versöhne (vertrage) dich mit ihm, und habe} Frieden; dadurch wird Wohlfahrt über dich kommen. Empfange doch Belehrung aus seinem Munde, und nimm dir seine Worte zu Herzen. Wenn du zu dem Allmächtigen umkehrst, so wirst du wieder aufgebaut werden; wenn du Unrecht entfernst aus deinen Zelten. Und lege das Golderz in den Staub und das Gold von Ophir unter den Kies der Bäche; so wird der Allmächtige dein Golderz und dein glänzendes Silber sein. Denn dann wirst du an dem Allmächtigen dich ergötzen und zu Gott dein Angesicht erheben. Du wirst zu ihm beten, und er wird dich erhören; und deine Gelübde wirst du bezahlen. Beschliessest du eine Sache, so wird sie zustande kommen, und Licht wird strahlen über deinen Wegen. Wenn sie abwärts gehen, so wirst du sagen: Empor! und den, der mit gesenkten Augen einhergeht, wird er {d.h. Gott} retten. Selbst den Nicht-Schuldlosen wird er befreien: er wird befreit werden durch die Reinheit deiner Hände. Und Hiob antwortete und sprach: Auch heute ist meine Klage trotzig; seine Hand lastet schwer auf meinem Seufzen. O dass ich ihn zu finden wüsste, dass ich kommen könnte bis zu seiner Wohnstätte! Ich würde meine Rechtssache vor ihm darlegen, und meinen Mund mit Beweisgründen füllen. Ich würde {O. wollte, möchte} die Worte wissen, die er mir antworten, und vernehmen, was er mir sagen würde. Würde er in der Grösse seiner Kraft mit mir streiten? Nein; er würde nur acht auf mich haben. Alsdann würde ein Rechtschaffener mit ihm rechten, und auf ewig würde ich meinem Richter entkommen. Siehe, gehe ich vorwärts, so ist er nicht da; und rückwärts, so bemerke ich ihn nicht; zur Linken, während er wirkt, so schaue ich ihn nicht; er verhüllt sich {O. biegt ab} zur Rechten {O. gehe ich nach Osten... nach Westen... nach Norden... nach Süden}, und ich sehe ihn nicht. Denn er kennt den Weg, der bei mir ist; prüfte er mich, wie Gold würde ich hervorgehen. An seinem Schritte hat mein Fuss festgehalten, und seinen Weg habe ich beobachtet und bin nicht abgebogen; von dem Gebote seiner Lippen bin ich nicht abgewichen, ich habe die Worte seines Mundes verwahrt, mehr als meinen eigenen Vorsatz. Doch er bleibt sich gleich {W. er ist als Einer}, und wer kann seinen Sinn ändern {Eig. ihn abbringen}? Was seine Seele begehrt, das tut er. Denn er wird vollenden, was über mich bestimmt ist; und dergleichen ist vieles bei ihm. Darum bin ich bestürzt vor seinem Angesicht; erwäge ich es, so erschrecke ich vor ihm. Ja, Gott {El} hat mein Herz verzagt gemacht, und der Allmächtige mich in Bestürzung versetzt. Denn nicht wegen der Finsternis bin ich vernichtet, noch weil Dunkelheit mein Angesicht bedeckt hat {W. und wegen meines Angesichts, welches die Dunkelheit bedeckt. And. üb.: Weil ich nicht vernichtet ward vor der Finsternis, und er vor meinem Angesicht die Dunkelheit nicht verborgen hat}. Warum sind nicht Zeiten aufgespart von dem Allmächtigen, und warum sehen die, welche ihn kennen, seine Tage nicht? Sie verrücken {d.h. die Gottlosen; od. man verrückt usw.} die Grenzen, sie rauben die Herde und weiden sie. Sie treiben den Esel der Waisen weg, nehmen das Rind der Witwe zum Pfande; sie stossen aus dem Wege die Dürftigen. Die Elenden des Landes verkriechen sich allesamt: Siehe, wie Wildesel in der Wüste gehen sie aus an ihr Werk, eifrig {O. frühe} nach Beute suchend; die Steppe liefert ihnen {Eig. ihm, d.h. jedem, der Kinder hat} Brot für die Kinder. Auf dem Felde schneiden sie sein Futterkorn ab und lesen den Weinberg des Gesetzlosen nach. Nackt übernachten sie, ohne Gewand, und haben keine Bedeckung in der Kälte. Vom Regenguss des Gebirges werden sie durchnässt, und obdachlos umklammern sie den Felsen. - Sie reissen die Waise von der Brust, und was der Elende anhat, nehmen sie zum Pfande {O. und gegen den Elenden handeln sie verderbt; and. l.: und nehmen den Säugling des Elenden zum Pfande}. Nackt gehen sie einher, ohne Gewand, und hungernd tragen sie die Garbe; zwischen ihren {d.h. der Gottlosen} Mauern pressen sie Öl, treten die Kelter {Eig. die Kufen} und dursten. Von der Stadt her ächzen Sterbende {So mit veränderter Punktierung; W. Männer}, und die Seele der Erschlagenen schreit. Und Gott rechnet es nicht als Ungebühr an. Jene gehören zu den Feinden des Lichtes, sie kennen seine Wege nicht und weilen nicht auf seinen Pfaden. Mit dem Lichte steht der Mörder auf, tötet den Elenden und den Dürftigen; und des Nachts ist er dem Diebe gleich. Und das Auge des Ehebrechers lauert auf die Dämmerung, indem er spricht: Kein Auge wird mich erblicken; und er legt einen Schleier {Eig. eine Gesichtshülle} an. In der Finsternis erbricht man die Häuser. Bei Tage schliessen sie sich ein, das Licht kennen sie nicht. Denn als Morgen gilt ihnen allesamt der Todesschatten {d.h. die tiefe Finsternis; vergl. Kap. 28,3. And. üb.: denn der Morgen ist ihnen allesamt Todesschatten}, denn ein jeder von ihnen ist bekannt mit den Schrecken des Todesschattens. Er ist schnell {O. leicht; d.h. er wird dahingetrieben wie ein auf dem Wasser schwimmender leichter Gegenstand} auf der Wasserfläche, verflucht wird ihr Grundbesitz {Eig. ihr Ackerstück} auf Erden; nicht mehr schlägt er den Weg zu den Weinbergen ein. Dürre und Hitze raffen Schneewasser hinweg: so der Scheol, die gesündigt haben. Der Mutterleib vergisst seiner, das Gewürm labt sich an ihm, nicht mehr wird seiner gedacht: und das Unrecht wird zerbrochen wie ein Baum - er, der die Unfruchtbare beraubt, die nicht gebiert, und der Witwe kein Gutes tut. Und Mächtige rafft er dahin durch seine Kraft; steht er auf, so getraut man sich nicht des Lebens {O. Und lange erhält er (Gott) Mächtige (Trotzige) durch seine Kraft; er (der Gottlose) steht wieder auf, wenn er auch am Leben verzweifelte}. Er {d.h. Gott} gibt ihm Sicherheit, und er wird gestützt. Aber seine Augen sind über ihren Wegen. Sie sind hochgestiegen: um ein Kleines, und sie sind nicht mehr; und sie sinken hin, werden zusammengerafft wie alle anderen; und wie der Kopf der Ähre werden sie abgeschnitten. Und wenn es nun nicht so ist, wer wird mich Lügen strafen und meine Rede zunichte machen? Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach: Herrschaft und Schrecken sind bei ihm; er schafft Frieden in seinen Höhen. Sind seine Scharen zu zählen? und über wem erhebt sich nicht sein Licht? Und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott {El. O. recht haben Gott gegenüber}, und wie könnte rein sein ein vom Weibe Geborener? Siehe, sogar der Mond scheint nicht hell, und die Sterne sind nicht rein in seinen Augen: wieviel weniger der Mensch, der Wurm, und das Menschenkind, die Made! Und Hiob antwortete und sprach: Wie hast du dem Ohnmächtigen geholfen, den kraftlosen Arm gerettet! Wie hast du den beraten, der keine Weisheit hat, und gründliches Wissen in Fülle kundgetan! An wen hast du Worte gerichtet {Eig. Wem... verkündet}, und wessen Odem ist von dir ausgegangen? Die Schatten {S. die Anm. zu Ps. 88,10} beben unter den Wassern und ihren Bewohnern. Der Scheol ist nackt vor ihm, und keine Hülle hat der Abgrund {S. die Anm. zu Ps. 88,11}. Er spannt den Norden {d.h. den nördlichen Himmel} aus über der Leere, hängt die Erde auf über dem Nichts. Er bindet die Wasser in seine Wolken, und das Gewölk zerreisst nicht unter ihnen. Er verhüllt den Anblick seines Thrones, indem er sein Gewölk darüber ausbreitet. Er rundete eine Schranke ab über der Fläche der Wasser bis zum äussersten Ende, wo Licht und Finsternis zusammentreffen. Die Säulen des Himmels wanken und entsetzen sich vor seinem Schelten. Durch seine Kraft erregt er das Meer, und durch seine Einsicht zerschellt er Rahab {Wahrsch. ein Seeungeheuer}. Durch seinen Hauch wird der Himmel heiter, seine Hand durchbohrt den flüchtigen Drachen {S. die Anm. zu Kap. 3,8}. Siehe, das sind die Säume seiner Wege; und wie wenig {Eig. welch flüsterndes Wort} haben wir von ihm gehört! und den Donner seiner Macht {Nach and. Lesart: Machttaten}, wer versteht ihn? Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch anzuheben, und sprach: So wahr Gott {El} lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele bitter gemacht hat, - so lange mein Odem in mir ist {O. denn mein Odem ist noch ganz in mir}, und der Hauch Gottes in meiner Nase: - wenn meine Lippen Unrecht reden werden, und wenn meine Zunge Trug aussprechen wird! Fern sei es von mir, dass ich euch recht geben sollte; bis ich verscheide, werde ich meine Unsträflichkeit nicht von mir weichen lassen. An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen: mein Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen. Mein Feind sei wie der Gesetzlose, und der wider mich auftritt wie der Ungerechte. Denn was ist des Ruchlosen Hoffnung, wenn Gott abschneidet, wenn er seine Seele herauszieht? Wird Gott {El} sein Geschrei hören, wenn Bedrängnis über ihn kommt? Oder wird er sich an dem Allmächtigen ergötzen, Gott anrufen zu aller Zeit? Ich will euch belehren über die Hand Gottes {El}; was bei dem Allmächtigen ist, will ich nicht verhehlen. Siehe, ihr selbst habt es alle erschaut, und warum denn schwatzet ihr so eitel? Dies ist das Teil des gesetzlosen Menschen bei Gott {El}, und das Erbe der Gewalttätigen, welches sie von dem Allmächtigen empfangen: Wenn seine Kinder sich mehren, so ist es für das Schwert, und seine Sprösslinge, - sie haben nicht satt Brot. Seine Übriggebliebenen werden begraben durch den Tod {d.h. werden eingescharrt ohne Trauerfeierlichkeit}, und seine Witwen weinen nicht {d.h. halten keine Totenklage. Vergl. Ps. 78,64}. Wenn er Silber aufhäuft wie Staub, und Kleider bereitet wie Lehm: er bereitet sie, aber der Gerechte bekleidet sich damit; und Schuldlose teilen sich in das Silber. Er hat sein Haus gebaut wie die Motte, und der Hütte gleich, die ein Wächter sich macht. Reich legt er sich ihn, und er tut es nicht wieder; er schlägt die Augen auf, und ist nicht mehr. Schrecken ereilen ihn wie Wasser, des Nachts entführt ihn ein Sturmwind. Der Ostwind hebt ihn empor, dass er dahinfährt, und stürmt ihn fort von seiner Stätte. Und Gott {W. er} schleudert auf ihn ohne Schonung; seiner Hand möchte er flüchtend entfliehen. Man klatscht über ihn in die Hände, und zischt ihm nach von seiner Stätte aus. Denn für das Silber gibt es einen Fundort, und eine Stätte für das Gold, das man läutert. Eisen wird hervorgeholt aus der Erde {Anderswo: Staub}, und Gestein schmelzt man zu Kupfer. Er {d.h. der Mensch} hat der Finsternis ein Ende gesetzt, und durchforscht bis zur äussersten Grenze das Gestein der Finsternis und des Todesschattens. Er bricht einen Schacht fern von dem Wohnenden; die von dem Fusse Vergessenen hangen hinab, fern von den Menschen schweben sie. Die Erde, - aus ihr kommt Brot hervor, und ihr Unteres wird zerwühlt wie vom Feuer. Ihr Gestein ist der Sitz des Saphirs, und Goldstufen sind darin {Eig. sind ihm (dem Sitze des Saphirs) eigen}. Ein Pfad, den der Raubvogel nicht kennt, und den das Auge des Habichts {O. Geiers} nicht erblickt hat; den die wilden Tiere {W. die Söhne des Stolzes} nicht betreten, über den der Löwe nicht hingeschritten ist. Er {d.h. der Mensch} legt seine Hand an das harte Gestein, wühlt die Berge um von der Wurzel aus. Kanäle haut er durch die Felsen, und allerlei Köstliches sieht sein Auge. Er dämmt Flüsse ein, dass sie nicht durchsickern, und Verborgenes zieht er hervor an das Licht. Aber die Weisheit, wo wird sie erlangt? und welches ist die Stätte des Verstandes? Kein Mensch kennt ihren Wert {Eig. das was ihr gleichkommt}, und im Lande der Lebendigen wird sie nicht gefunden. Die Tiefe spricht: Sie ist nicht in mir, und das Meer spricht: Sie ist nicht bei mir. Geläutertes Gold kann nicht für sie gegeben, und Silber nicht dargewogen werden als ihr Kaufpreis. Sie wird nicht aufgewogen mit Gold von Ophir, mit kostbarem Onyx und Saphir. Gold und Glas kann man ihr nicht gleichstellen, noch sie eintauschen gegen ein Gerät von gediegenem Golde. Korallen und Kristall kommen neben ihr nicht in Erwähnung; und der Besitz der Weisheit ist mehr wert als Perlen. Nicht kann man ihr gleichstellen den Topas von Äthiopien; mit feinem Golde wird sie nicht aufgewogen. Die Weisheit nun, woher kommt sie, und welches ist die Stätte des Verstandes? Denn sie ist verborgen vor den Augen aller Lebendigen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie verhüllt. Der Abgrund {S. die Anm. zu Ps. 88,11} und der Tod sagen: Mit unseren Ohren haben wir ein Gerücht von ihr gehört. Gott versteht ihren Weg {O. den Weg zu ihr}, und er kennt ihre Stätte. Denn er schaut bis zu den Enden der Erde; unter dem ganzen Himmel sieht er. Als er dem Winde ein Gewicht bestimmte, und die Wasser mit dem Masse abwog, als er dem Regen ein Gesetz bestimmte und eine Bahn dem Donnerstrahl: da sah er sie und tat sie kund {O. durchzählte sie}, er setzte sie ein {O. stellte sie hin} und durchforschte sie auch. Und zu dem Menschen sprach er: Siehe, die Furcht des Herrn ist Weisheit, und vom Bösen weichen ist Verstand. Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch anzuheben, und sprach: O dass ich wäre wie in den Monden der Vorzeit, wie in den Tagen, da Gott mich bewahrte, als seine Leuchte über meinem Haupte schien, und ich bei seinem Lichte durch die Finsternis wandelte; wie ich war in den Tagen meiner Reife {W. meines Herbstes}, als das Vertrauen {Eig. die vertraute Mitteilung, der vertraute Umgang} Gottes über meinem Zelte waltete, als der Allmächtige noch mit mir war, meine Knaben {O. Knappen, Knechte} rings um mich her; als meine Schritte sich in Milch badeten, und der Fels neben mir Ölbäche ergoss; als ich durch das Tor in die Stadt hineinging {Eig. als ich hinausging nach dem Tore zur Stadt}, meinen Sitz auf dem Platze aufstellte: Die Jünglinge sahen mich und verbargen sich, und die Greise erhoben sich, blieben stehen; die Fürsten hielten die Worte zurück und legten die Hand auf ihren Mund; die Stimme der Vornehmen verstummte {Eig. verbarg sich}, und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen. Denn wenn das Ohr von mir hörte, so pries es mich glücklich, und wenn das Auge mich sah, so legte es Zeugnis von mir ab. Denn ich befreite den Elenden, der um Hilfe rief, und die Waise, die {O. die Waise, und den, der usw.} keinen Helfer hatte. Der Segen des Umkommenden kam über mich, und das Herz der Witwe machte ich jubeln. Ich kleidete mich in Gerechtigkeit, - und sie bekleidete mich, - wie in Oberkleid und Kopfbund in mein Recht. Auge war ich dem Blinden, und Fuss dem Lahmen; Vater war ich den Dürftigen, und die Rechtssache dessen, den ich nicht kannte, untersuchte ich; und ich zerbrach das Gebiss des Ungerechten, und seinen Zähnen entriss ich die Beute. Und ich sprach: In meinem Neste werde ich verscheiden, und meine Tage vermehren wie der Sand {O. der Phönix}; meine Wurzel wird ausgebreitet sein am Wasser {Eig. geöffnet sein gegen das Wasser hin}, und der Tau wird übernachten auf meinem Gezweig; meine Ehre wird frisch bei mir bleiben, und mein Bogen sich in meiner Hand verjüngen. Sie hörten mir zu und harrten, und horchten schweigend auf meinen Rat. Nach meinem Worte sprachen sie nicht wieder, und auf sie träufelte meine Rede. Und sie harrten auf mich wie auf den Regen, und sperrten ihren Mund auf wie nach dem Spätregen. Ich lächelte ihnen zu, wenn sie kein Vertrauen hatten, und das Licht meines Angesichts konnten sie nicht trüben. Ich wählte für sie den Weg aus, und sass als Haupt, und thronte wie ein König unter der Kriegsschar, gleichwie einer, der Trauernde tröstet. Und nun lachen über mich Jüngere als ich an Jahren {Eig. an Tagen}, deren Väter ich verschmähte, den Hunden meiner Herde beizugesellen. Wozu sollte mir auch die Kraft ihrer Hände nützen? Die Rüstigkeit ist bei ihnen verschwunden. Durch Mangel und Hunger abgezehrt, nagen sie das dürre Land ab, welches längst öde und verödet ist; sie pflücken {Eig. sie, welche nagen... sie, welche pflücken} Salzkraut bei den Gesträuchen, und die Wurzel der Ginster ist ihre Speise. Aus der Mitte der Menschen werden sie vertrieben; man schreit über sie wie über einen Dieb. In grausigen Klüften müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen. Zwischen Gesträuchen kreischen sie, unter Dorngestrüpp {And.: Brennesseln} sind sie hingestreckt. Kinder von Verworfenen, ja, Kinder von Ehrlosen {Eig. von Namenlosen}, sind sie hinausgepeitscht aus dem Lande! Und nun bin ich ihr Spottlied geworden, und ward ihnen zum Gerede. Sie verabscheuen mich, treten fern von mir weg, und sie verschonen mein Angesicht nicht mit Speichel. Denn er hat meinen Strick {Vergl. Kap. 4,21} gelöst und mich gebeugt: so lassen sie vor mir den Zügel schiessen. Zu meiner Rechten erhebt sich die Brut; sie stossen meine Füsse hinweg und bahnen wider mich ihre verderblichen Wege. Sie zerstören meinen Pfad, befördern meinen Untergang, sie, die selbst hilflos sind. Sie kommen wie durch einen weiten Riss {S. die Anm. zu Kap. 16,14}, unter Gekrach wälzen sie sich heran. - Schrecknisse haben sich gegen mich gekehrt; sie verfolgen wie der Wind meine Würde, und mein Heil ist vorübergezogen wie eine Wolke. Und nun ergiesst sich in mir meine Seele; Tage des Elends haben mich ergriffen. Die Nacht durchbohrt meine Gebeine und löst sie von mir ab, und die an mir nagenden Schmerzen {O. Würmer} ruhen nicht. Durch die Grösse ihrer Kraft {W. Durch Grösse der Kraft} verändert sich mein Gewand, es umschliesst mich wie der Halssaum meines Leibrocks. Er hat mich in den Kot geworfen, und ich bin dem Staube und der Asche gleich geworden. Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht; ich stehe da, und du starrst mich an. In einen Grausamen verwandelst du dich mir, mit der Stärke deiner Hand befeindest du mich. Du hebst mich empor auf den Wind, du lässest mich dahinfahren und zerrinnen im Sturmgetöse {Eig. Gekrach}. Denn ich weiss es, du willst mich in den Tod zurückführen und in das Versammlungshaus aller Lebendigen. Doch streckt man beim Sturze nicht die Hand aus, oder erhebt man bei seinem Untergang nicht darob ein Hilfsgeschrei? Weinte ich denn nicht über den, der harte Tage hatte? war meine Seele nicht um den Dürftigen bekümmert? Denn ich erwartete Gutes, und es kam Böses; und ich harrte auf Licht, und es kam Finsternis. Meine Eingeweide wallen und ruhen nicht; Tage des Elends sind mir entgegengetreten. Trauernd gehe ich einher, ohne Sonne; ich stehe auf in der Versammlung und schreie. Ich bin ein Bruder geworden den Schakalen, und ein Genosse den Straussen. Meine Haut ist schwarz geworden und löst sich von mir ab, und mein Gebein ist brennend {O. verbrannt} vor Glut. Und so ist meine Laute zur Trauerklage geworden, und meine Schalmei zur Stimme der Weinenden {Vergl. Kap. 21,12}. Ich habe mit meinen Augen einen Bund gemacht {Eig. meinen Augen einen Bund vorgeschrieben}, und wie hätte ich auf eine Jungfrau geblickt! Denn was wäre das Teil Gottes von oben gewesen, und das Erbe des Allmächtigen aus den Höhen? Ist nicht Verderben für den Ungerechten, und Missgeschick für die, welche Frevel tun? Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? Wenn ich mit Falschheit umgegangen bin und mein Fuss dem Truge zugeeilt ist, - er wäge mich auf der Waage der Gerechtigkeit, und Gott wird meine Unsträflichkeit erkennen, - wenn mein Schritt von dem Wege abgebogen, und mein Herz meinen Augen gefolgt ist, und an meinen Händen ein Makel kleben blieb: so möge ich säen, und ein anderer essen, und meine Sprösslinge mögen entwurzelt werden! Wenn mein Herz zu einem Weibe {O. ob eines Weibes} verlockt worden ist und ich an der Tür meines Nächsten gelauert habe: so möge mein Weib für einen anderen mahlen, und andere mögen sich über sie beugen! Denn das ist eine Schandtat, und das eine Missetat für die Richter {d.h. die dem Richterspruch verfällt}. Denn ein Feuer ist es, das bis zum Abgrund {S. die Anm. zu Ps. 88,11} frisst, und das meinen ganzen Ertrag entwurzeln würde. Wenn ich das Recht meines Knechtes und meiner Magd missachtete, als sie mit mir stritten: was wollte ich dann tun, wenn Gott {El} sich erhöbe; und wenn er untersuchte, was ihm erwidern? Hat nicht er, der mich im Mutterleibe bereitete, auch ihn bereitet, und hat nicht einer im Schosse uns gebildet? Wenn ich den Armen ihr Begehr versagte, und die Augen der Witwe verschmachten liess, und ass meinen Bissen allein, so dass der Verwaiste nicht davon gegessen hat - ist er doch von meiner Jugend an bei mir aufgewachsen, wie bei einem Vater, und von meiner Mutter Leibe an habe ich sie {d.h. die Witwe} geleitet; - wenn ich jemand umkommen sah aus Mangel an Kleidung, und den Dürftigen ohne Decke, wenn seine Lenden mich nicht gesegnet haben, und er mit der Wolle {W. Schur} meiner Lämmer sich nicht erwärmte; wenn ich meine Hand geschwungen über eine Waise, weil ich im Tore meinen Beistand sah {d.h. vor Gericht auf Beistand rechnen konnte}: so falle meine Schulter aus ihrem Blatt, und mein Arm werde abgebrochen von der Röhre! Denn das Verderben Gottes {El} war mir ein Schrecken, und vor seiner Erhabenheit vermochte ich nichts {Denn ein Schrecken käme mich an, Verderben Gottes, und... vermöchte ich nichts}. Wenn ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht, und zu dem feinen Golde gesagt habe: Mein Vertrauen! - wenn ich mich freute, dass mein Vermögen gross war, und dass meine Hand Ansehnliches erworben hatte; wenn ich die Sonne {Eig. das Licht} sah, wie sie glänzte, und den Mond in Pracht dahinwandeln, und mein Herz im Geheimen verführt wurde und mein Mund meine Hand geküsst hat {d.h. um der Sonne und dem Monde Huldigung darzubringen; vergl. 1. Kön. 19,18; Hos. 13,2}: auch das wäre eine gerichtlich zu strafende Missetat; denn Gott {El} droben würde ich verleugnet haben. Wenn ich mich freute über das Unglück meines Hassers und aufjauchzte, als Böses ihn traf - nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt, zu sündigen, durch einen Fluch seine Seele zu fordern; - wenn die Leute meines Zeltes nicht gesagt haben: Wer wäre nicht von dem Fleische seines Schlachtviehes {W. von seinem Fleische} satt geworden! - der Fremdling übernachtete nicht draussen, ich öffnete dem Wanderer meine Tür {Nach der überlieferten Punktierung: ich öffnete meine Tür nach dem Wege hin}; wenn ich, wie Adam, meine Übertretungen zugedeckt habe, verbergend in meinem Busen meine Missetat, weil ich mich fürchtete vor der grossen Menge, und die Verachtung der Familien mich erschreckte, so dass ich mich still hielt, nicht zur Türe hinausging ... O dass ich einen hätte, der auf mich hörte, - hier ist meine Unterschrift; der Allmächtige antworte mir! - und die Klageschrift, welche mein Gegner geschrieben! Würde ich sie nicht auf meiner Schulter tragen, sie mir umbinden als Krone? Ich würde ihm kundtun die Zahl meiner Schritte, würde ihm nahen wie ein Fürst. Wenn mein Acker über mich schreit, und seine Furchen allesamt weinen; wenn ich seinen Ertrag {W. seine Kraft; wie 1. Mose 4,12} ohne Zahlung verzehrt habe, und die Seele seiner Besitzer aushauchen liess: so mögen Dornen statt Weizen, und Unkraut statt Gerste hervorkommen! Die Worte Hiobs sind zu Ende. Und jene drei Männer hörten auf, dem Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war. Da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barakeels, des Busiters, vom Geschlechte Ram; sein Zorn entbrannte wider Hiob, weil er sich selbst mehr rechtfertigte als Gott. Und sein Zorn entbrannte wider seine drei Freunde, darum, dass sie keine Antwort fanden und Hiob verdammten. Aber Elihu hatte auf Hiob gewartet mit Reden, weil jene älter an Jahren {W. an Tagen; so auch V.6} waren als er. Und als Elihu sah, dass keine Antwort in dem Munde der drei Männer war, da entbrannte sein Zorn. Und Elihu, der Sohn Barakeels, der Busiter, hob an und sprach: Ich bin jung an Jahren, und ihr seid Greise; darum habe ich mich gescheut {Eig. bin ich scheu zurückgetreten} und gefürchtet, euch mein Wissen kundzutun. Ich sagte: Mögen die Tage reden, und die Menge der Jahre Weisheit verkünden. Jedoch der Geist ist es in den Menschen, und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht. Nicht die Bejahrten {Eig. die grossen an Tagen} sind weise, noch verstehen die Alten, was recht ist. Darum sage ich: Höre mir zu, auch ich will mein Wissen kundtun. Siehe, ich harrte auf eure Reden, horchte auf eure Einsichten, bis ihr Worte ausfindig gemacht hättet, und ich richtete meine Aufmerksamkeit auf euch; und siehe, keiner ist unter euch, der Hiob widerlegt, der seine Reden beantwortet hätte. Dass ihr nur nicht saget: Wir haben Weisheit gefunden. Gott {El} wird ihn aus dem Felde schlagen, nicht ein Mensch! Er hat ja an mich keine Worte gerichtet, und mit euren Reden werde ich ihm nicht erwidern. - Sie sind bestürzt, sie antworten nicht mehr, die Worte sind ihnen ausgegangen {Eig. fortgewandert}. Und ich sollte warten, weil sie nicht reden, weil sie dastehen, nicht mehr antworten {O. ich habe gewartet, weil sie nicht redeten, ... dastanden, ... antworteten}? Auch ich will mein Teil erwidern, auch ich will mein Wissen kundtun. Denn voll bin ich von Worten; der Geist meines Innern drängt mich. Siehe, mein Inneres ist wie Wein, der nicht geöffnet ist; gleich neuen Schläuchen will es bersten. Ich will reden, dass mir Luft werde, will meine Lippen auftun und antworten. Dass ich nur ja für niemand Partei nehme! und keinem Menschen werde ich schmeicheln. Denn ich weiss nicht zu schmeicheln: gar bald würde mein Schöpfer mich hinwegnehmen. Nun aber, Hiob, höre doch meine Reden, und nimm zu Ohren alle meine Worte. Siehe doch, ich habe meinen Mund aufgetan, meine Zunge redet in meinem Gaumen. Meine Worte sollen die Geradheit meines Herzens sein, und was meine Lippen wissen, sollen sie rein heraussagen. Der Geist Gottes {El} hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich. Wenn du kannst, so antworte mir; rüste dich vor mir, stelle dich! Siehe, ich bin Gottes {El}, wie du; vom Tone abgekniffen bin auch ich. Siehe, mein Schrecken wird dich nicht ängstigen, und mein Druck wird nicht schwer auf dir lasten. Fürwahr, du hast vor meinen Ohren gesprochen, und ich hörte die Stimme der Worte: Ich bin rein, ohne Übertretung; ich bin makellos, und keine Ungerechtigkeit ist an mir. Siehe, er erfindet Feindseligkeiten wider mich; er hält mich für seinen Feind. Er legt meine Füsse in den Stock, beobachtet alle meine Pfade. - Siehe, darin hast du nicht recht, antworte ich dir; denn Gott ist erhabener als ein Mensch. Warum hast du wider ihn gehadert? Denn {O. wider ihn, dass er ...?} über all sein Tun gibt er keine Antwort {O. dass er keine seiner (des Menschen) Worte beantwortet?}. Doch in einer Weise redet Gott {El} und in zweien, ohne dass man es beachtet. Im Traume, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt, im Schlummer auf dem Lager: dann öffnet er das Ohr der Menschen und besiegelt die Unterweisung, die er ihnen gibt {W. ihre Unterweisung}, um den Menschen von seinem Tun abzuwenden, und auf dass er Übermut vor dem Manne verberge; dass er seine Seele zurückhalte von der Grube, und sein Leben vom Rennen ins Geschoss {Eig. Speer, Wurfspiess; so auch Kap. 36,12}. Auch wird er gezüchtigt mit Schmerzen auf seinem Lager und mit beständigem Kampf in seinen Gebeinen. Und sein Leben verabscheut das Brot, und seine Seele die Lieblingsspeise; sein Fleisch zehrt ab, dass man es nicht mehr sieht, und entblösst sind seine Knochen, die nicht gesehen wurden; und seine Seele nähert sich der Grube, und sein Leben den Würgern {Eig. den Tötenden}. Wenn es nun für ihn einen Gesandten gibt, einen Ausleger, einen aus tausend, um dem Menschen seine Geradheit kundzutun {d.h. um ihn zur Erkenntnis und zum Selbstgericht zu führen}, so wird er sich seiner erbarmen und sprechen: Erlöse ihn, dass er nicht in die Grube hinabfahre; ich habe eine Sühnung {O. ein Lösegeld; wie Kap. 36,18} gefunden. Sein Fleisch wird frischer sein als in der Jugend {O. wird strotzen von Jugendfrische}; er wird zurückkehren zu den Tagen seiner Jünglingskraft. Er wird zu Gott flehen, und Gott {Eig. er} wird ihn wohlgefällig annehmen, und er wird sein Angesicht schauen mit Jauchzen; und Gott {El} wird dem Menschen seine Gerechtigkeit vergelten. Er wird vor den Menschen singen und sagen: Ich hatte gesündigt und die Geradheit verkehrt, und es ward mir nicht vergolten; er hat meine Seele erlöst, dass sie nicht in die Grube fahre, und mein Leben erfreut sich des Lichtes. Siehe, das alles tut Gott {El} zwei-, dreimal mit dem Manne, um seine Seele abzuwenden von der Grube, dass sie erleuchtet werde von dem Lichte der Lebendigen. Merke auf, Hiob, höre mir zu; schweige, und ich will reden. Wenn du Worte hast, so antworte mir; rede, denn ich wünsche dich zu rechtfertigen. Wenn nicht, so höre du mir zu; schweige, und ich werde dich Weisheit lehren. Und Elihu hob wieder an und sprach: Höret, ihr Weisen, meine Worte, und ihr Kundigen, gebet mir Gehör! Denn das Ohr prüft die Worte, wie der Gaumen die Speise kostet {Eig. speisend kostet}. Erwählen wir für uns, was recht, erkennen wir unter uns, was gut ist! Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott {El} hat mir mein Recht entzogen. Trotz meines Rechtes soll ich lügen; meine Wunde {Eig. mein Pfeil; vergl. Kap. 6,4; 16,13} ist unheilbar, ohne dass ich übertreten habe. - Wer ist ein Mann wie Hiob, der Hohn trinkt wie Wasser, und in Gesellschaft geht mit denen, die Frevel tun, und wandelt mit gottlosen Menschen? Denn er hat gesagt: Keinen Nutzen hat ein Mann davon, dass er Wohlgefallen an Gott hat {Eig. gern mit Gott verkehrt}! Darum höret mir zu, ihr Männer von Verstand! Fern sei Gott von Gesetzlosigkeit, und der Allmächtige von Unrecht! Sondern des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach jemandes Wege lässt er es ihn finden. Ja, wahrlich, Gott {El} handelt nicht gesetzlos, und der Allmächtige beugt nicht das Recht. Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer den ganzen Erdkreis gegründet {Eig. gesetzt}? Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richtete, seinen Geist {O. Hauch} und seinen Odem an sich zurückzöge, so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staube zurückkehren. Und wenn du doch dieses einsehen und hören, der Stimme meiner Worte Gehör schenken wolltest! Sollte auch herrschen, wer das Recht hasst? oder willst du den Allgerechten {W. den Gerecht-Mächtigen} verdammen? Sagt man zu einem Könige: Belial {Nichtswürdiger}, zu Edlen: Du Gottloser? - Wieviel weniger zu ihm, der die Person der Fürsten nicht ansieht und den Reichen {O. Vornehmen} nicht vor dem Armen berücksichtigt! Denn sie alle sind das Werk seiner Hände. In einem Augenblick sterben sie; und in der Mitte der Nacht wird ein Volk erschüttert und vergeht, und Mächtige werden beseitigt ohne Hand {Eig. nicht durch Hand (d.h. Menschenhand)}. Denn seine Augen sind auf die Wege des Menschen gerichtet, und er sieht alle seine Schritte. Da ist keine Finsternis und kein Todesschatten, dass sich darein verbergen könnten, die Frevel tun. Denn er braucht nicht lange auf einen Menschen acht zu geben, damit er vor Gott {El} ins Gericht komme. Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung, und setzt andere an ihre Stelle. Daher kennt er ihre Handlungen, und kehrt sie um über Nacht; und sie werden zermalmt. Er schlägt sie, wie Übeltäter, auf öffentlichem Platze, darum dass sie von seiner Nachfolge {Eig. von hinter ihm} abgewichen sind {And. üb.: denn darum sind sie usw.} und alle seine Wege nicht bedacht haben, um zu ihm hinaufdringen zu lassen das Schreien des Armen, und damit er das Schreien der Elenden höre. Schafft er Ruhe, wer will beunruhigen? Und verbirgt er das Angesicht, wer kann ihn schauen? So handelt er sowohl gegen ein Volk, als auch gegen einen Menschen zumal, damit der ruchlose Mensch nicht regiere, damit sie nicht Fallstricke des Volkes seien. Denn hat er wohl zu Gott {El} gesagt: Ich trage meine Strafe, ich will nicht mehr verderbt handeln; was ich nicht sehe, zeige du mir; wenn ich Unrecht verübt habe, so will ich es nicht mehr tun? - Soll nach deinem Sinne er es vergelten? Denn du hast seine Vergeltung verworfen, und so musst du wählen {W. denn du hast verworfen, denn du musst wählen}, und nicht ich; was du weisst, reden denn! Männer von Verstand werden zu mir sagen, und ein weiser Mann, der mir zuhört: Hiob redet nicht mit Erkenntnis, und seine Worte sind ohne Einsicht. Ach, dass doch Hiob fort und fort geprüft würde wegen seiner Antworten nach Frevlerart! Denn er fügt seiner Sünde Übertretung {O. Vermessenheit} hinzu, klatscht unter uns in die Hände und mehrt seine Worte gegen Gott {El}. Und Elihu hob wieder an und sprach: Hältst du das für recht? Du hast gesagt: Meine Gerechtigkeit ist grösser als diejenige Gottes {El}. Denn du fragst, was sie dir nütze; was gewinne ich mehr, als wenn ich gesündigt hätte? - Ich will dir Worte erwidern und deinen Genossen mit dir. Blicke gen Himmel und sieh, und schaue die Wolken {Das hebr. Wort bezeichnet eigentl. die dünnen Luftschichten oberhalb der schweren Wolken, dann auch das Himmelsgewölbe; vergl. Kap. 37,18. 21} an, - sie sind höher als du. Wenn du sündigst, was tust du ihm an? und mehren sich deine Übertretungen, was fügst du ihm zu? Wenn du gerecht bist, was gibst du ihm, oder was empfängt er aus deiner Hand? Für einen Mann wie du gilt deine Gesetzlosigkeit etwas, und für ein Menschenkind deine Gerechtigkeit. Wegen der Menge der Bedrückungen schreit man; man ruft um Hilfe wegen des Armes der Grossen. Aber man spricht nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Gesänge gibt in der Nacht, der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde, und uns weiser macht als das {O. uns belehrt durch die Tiere..., weise macht durch das usw.; vergl. Kap. 12,7} Gevögel des Himmels? Alsdann schreit man, aber er antwortet nicht, wegen des Hochmuts der Bösen. Auf nur Eitles hört Gott {El} nicht, und der Allmächtige schaut es nicht an. Wenn du auch sagst, du schauest ihn nicht - die Rechtssache ist vor ihm; so harre sein. Und nun, wenn sein Zorn nicht heimgesucht hat, sollte er nicht sehr wohl um den Übermut wissen? Und so sperrt Hiob eitler Weise seinen Mund auf, häuft Worte ohne Erkenntnis. Und Elihu fuhr fort und sprach: Harre mir ein wenig, und ich will dir berichten; denn noch sind Worte da für Gott. Ich will mein Wissen von weither holen {O. zu Fernem erheben}, und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben. Denn wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein an Wissen {Eig. an Erkenntnissen; so auch Kap. 37,16} Vollkommener ist bei dir. Siehe, Gott {El} ist mächtig, und doch verachtet er niemand {Eig. nicht}, - mächtig an Kraft des Verstandes. Er erhält den Gesetzlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden gewährt er. Er zieht seine Augen nicht ab von dem Gerechten, und mit Königen auf den Thron, dahin setzt er sie auf immerdar, und sie sind erhöht. Und wenn sie mit Fesseln gebunden sind, in Stricken des Elends gefangen werden, dann macht er ihnen kund ihr Tun und ihre Übertretungen, dass sie sich trotzig gebärdeten; und er öffnet ihr Ohr der Zucht und spricht, dass sie umkehren sollen vom Frevel. Wenn sie hören und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Wohlfahrt verbringen und ihre Jahre in Annehmlichkeiten. Wenn sie aber nicht hören, so rennen sie ins Geschoss und verscheiden ohne Erkenntnis. Aber die ruchlosen Herzens sind, hegen Zorn: sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat. Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend, und ihr Leben unter den Schandbuben. Den Elenden errettet er in seinem {O. durch sein} Elend {O. den Dulder... in seinem Dulden}, und in der {O. durch die} Drangsal öffnet er ihnen das Ohr. So hätte er auch dich aus dem Rachen der Bedrängnis in einen weiten Raum geführt, wo keine Beengung gewesen {Eig. dessen Boden nicht beengt gewesen wäre}, und die Besetzung deines Tisches würde voll Fett sein. Aber du bist mit dem Urteil des Gesetzlosen erfüllt: Urteil und Gericht werden dich ergreifen. Denn der Grimm, möge er dich ja nicht verlocken zur {Eig. in} Verhöhnung, und die Grösse des Lösegeldes verleite dich nicht! Soll dich dein Schreien ausser Bedrängnis stellen und alle Anstrengungen der Kraft? Sehne dich nicht nach der Nacht, welche Völker plötzlich {W. auf ihrer Stelle} hinwegheben wird {O. wo Völker plötzlich hinweggehoben werden}. Hüte dich, wende dich nicht zum Frevel, denn das hast du dem Elend {O. dem Dulden; wie V.15} vorgezogen. Siehe, Gott {El} handelt erhaben in seiner Macht; wer ist ein Lehrer wie er? Wer hat ihm seinen Weg vorgeschrieben, und wer dürfte sagen: Du hast Unrecht getan? Gedenke daran, dass du sein Tun erhebest, welches Menschen besingen. Alle Menschen schauen es an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne. Siehe, Gott {El} ist zu erhaben für unsere Erkenntnis {W. ist erhaben, so dass wir nicht erkennen}; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich. Denn er zieht Wassertropfen herauf {And. üb.: nieder}; von dem Dunst, den er bildet, träufeln sie als Regen, den die Wolken {S. die Anm. zu Kap. 35,5} rieseln und tropfen lassen auf viele Menschen. Versteht man gar das Ausbreiten des Gewölks, das Krachen seines Zeltes? Siehe, er breitet sein Licht um sich aus, und die Gründe {W. Wurzeln} des Meeres bedeckt er {O. mit den Tiefen des Meeres umhüllt er sich}. Denn durch dieses richtet er Völker, gibt Speise im Überfluss. Seine Hände umhüllt er mit dem Blitz {W. mit Licht; so auch Kap. 37,3. 11. 15}, und er entbietet ihn gegen denjenigen, den er treffen soll {O. als einer, der sicher trifft. And.: gegen den Feind}. Sein Rollen kündigt ihn an, sogar das Vieh sein Heranziehen. Ja, darüber erzittert mein Herz und bebt auf von seiner Stelle. Höret, höret das Getöse seiner Stimme und das Gemurmel, das aus seinem Munde hervorgeht! Er sendet es aus unter den ganzen Himmel, und seinen Blitz bis zu den Säumen der Erde. Nach dem Blitze {W. nach ihm} brüllt eine Stimme; er donnert mit seiner erhabenen Stimme, und hält die Blitze {W. sie} nicht zurück, wenn seine Stimme gehört wird. Gott {El} donnert wunderbar mit seiner Stimme; er tut grosse Dinge, die wir nicht begreifen. Denn zum Schnee spricht er: Falle zur Erde! und zum Regengusse und den Güssen seines gewaltigen Regens. Er lähmt {Eig. versiegelt} die Hand eines jeden Menschen, damit alle Menschen sein Werk kennen lernen. Und das Wild geht in sein Versteck und bleibt in seinen Höhlen. Aus der Kammer des Südens kommt Sturm, und von den Nordwinden Kälte. Durch den Odem Gottes {El} entsteht Eis, und die Breite der Wasser zieht sich zusammen. Auch beladet er mit Wasserfülle das Gewölk, breitet weithin aus seine Blitzwolken. Und unter seiner Leitung wenden sie sich ringsumher zu ihrem Werke, zu allem, was er ihnen gebietet, über die Fläche des Erdkreises hin, sei es, dass er sie zur Geissel, oder für seine Erde, oder zur Erweisung seiner Gnade sich entladen lässt {Eig. treffen lässt}. Nimm dieses zu Ohren, Hiob; stehe und betrachte die Wunder Gottes {El}! Weisst du, wie Gott sie beladet, und leuchten lässt den Blitz seines Gewölks? Verstehst du dich auf das Schweben {Eig. die Schwebungen} der Wolke, auf die Wundertaten des an Wissen Vollkommenen? Du, dessen Kleider heiss werden, wenn das Land schwül wird von Süden her, kannst du, gleich ihm, das Himmelsgewölbe ausbreiten, fest wie ein gegossener Spiegel? Tue uns kund, was wir ihm sagen sollen! Wir können vor Finsternis nichts vorbringen. Soll ihm gemeldet werden, dass ich reden wolle? Wenn jemand zu ihm spricht, er wird gewiss verschlungen werden {O. Sollte wohl jemand wünschen verschlungen zu werden}. Und jetzt sieht man das Licht nicht, welches leuchtet am Himmelsgewölbe; aber ein Wind fährt daher und reinigt dasselbe. Aus dem Norden kommt Gold: - {Die Nordgegend galt bei den Alten als der Hauptsitz des Goldes} um Gott ist furchtbare Pracht; den Allmächtigen, den erreichen wir nicht, den Erhabenen an Kraft; und das Recht und der Gerechtigkeit Fülle beugt er nicht {And. üb. gegen die Accente: erreichen wir nicht. Gross an Kraft und an Recht und an Fülle der Gerechtigkeit, bedrückt er nicht}. Darum fürchten ihn die Menschen; er sieht keine an, die weisen Herzens sind. Und Jahwe antwortete Hiob aus dem Sturme und sprach: Wer ist es, der den Rat verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis? Gürte doch wie ein Mann deine Lenden; so will ich dich fragen, und du belehre mich! Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tue es kund, wenn du Einsicht besitzest! Wer hat ihre Masse bestimmt, wenn du es weisst? Oder wer hat über sie die Messschnur gezogen? In was wurden ihre Grundfesten eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten? Und wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es ausbrach, hervorkam aus dem Mutterschosse, als ich Gewölk zu seinem Gewande und Wolkendunkel zu seiner Windel machte, und ich ihm meine Grenze bestimmte {W. zuschnitt} und Riegel und Tore setzte, und sprach: Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter, und hier sei eine Schranke gesetzt dem Trotze deiner Wellen? - Hast du, seitdem du lebst, einem Morgen geboten? Hast du die Morgenröte ihre Stätte wissen lassen, dass sie erfasse die Säume der Erde, und die Gesetzlosen von ihr verscheucht {Eig. weggeschüttelt} werden? Sie {d.h. die Erde. Eig. dass sie sich verwandle usw.} verwandelt sich wie Siegelton, und alles steht da {Eig. dass sie dastehen} wie in einem Gewande; und den Gesetzlosen wird ihr Licht {Die Nacht ist das Licht der Gottlosen; vergl. Kap. 24,16. 17} entzogen, und der erhobene Arm wird zerbrochen. Bist du gekommen bis zu den Quellen des Meeres, und hast du die Gründe der Tiefe durchwandelt? Wurden dir die Pforten des Todes enthüllt, und sahest du die Pforten des Todesschattens? Hast du Einsicht genommen in die Breiten der Erde? Sage an, wenn du es alles weisst! Welches ist der Weg zur Wohnung des Lichtes, und die Finsternis, wo ist ihre Stätte? dass du sie hinbrächtest zu ihrer Grenze, und dass du der Pfade zu ihrem Hause kundig wärest. Du weisst es ja; denn damals wurdest du geboren, und die Zahl deiner Tage ist gross! Bist du zu den Vorräten des Schnees gekommen, und hast du gesehen die Vorräte des Hagels, die ich aufgespart habe für die Zeit der Bedrängnis, für den Tag des Kampfes und der Schlacht? Welches ist der Weg, auf dem das Licht sich verteilt, der Ostwind sich verbreitet über die Erde? Wer teilt der Regenflut Kanäle ab {Eig. spaltet Kanäle} und einen Weg dem Donnerstrahle, um regnen zu lassen auf ein Land ohne Menschen, auf die Wüste, in welcher kein Mensch ist, um zu sättigen die Öde und Verödung, und um hervorspriessen zu lassen die Triebe des Grases? Hat der Regen einen Vater, oder wer zeugt die Tropfen des Taues? Aus wessen Schosse kommt das Eis hervor, und des Himmels Reif, wer gebiert ihn? Wie das Gestein verdichten sich die Wasser, und die Fläche der Tiefe schliesst sich zusammen. Kannst du knüpfen das Gebinde des Siebengestirns, oder lösen die Fesseln des Orion? Kannst du die Bilder des Tierkreises hervortreten lassen zu ihrer Zeit, und den grossen Bären leiten samt seinen Kindern? Kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? Kannst du deine Stimme zum Gewölk erheben, dass eine Menge Wassers dich bedecke? Kannst du Blitze entsenden, dass sie hinfahren, dass sie zu dir sagen: Hier sind wir? - Wer hat Weisheit in die Nieren gelegt, oder wer hat dem Geiste {O. dem Herzen; and.: dem Hahne. Die Bedeutung des hebr. Wortes ist ungewiss} Verstand gegeben? Wer zählt die Wolken {S. die Anm. zu Kap. 35,5} mit Weisheit, und des Himmels Schläuche, wer giesst sie aus, wenn der Staub zu dichtem Gusse zusammenfliesst und die Schollen aneinander kleben? Erjagst du der Löwin den Raub, und stillst du die Gier der jungen Löwen, wenn sie in den Höhlen kauern, im Dickicht auf der Lauer sitzen? Wer bereitet dem Raben seine Speise, wenn seine Jungen zu Gott {El} schreien, umherirren ohne Nahrung? Weisst du die Gebärzeit der Steinböcke? Beobachtest du das Kreissen der Hindinnen? Zählst du die Monde, die sie erfüllen, und weisst du die Zeit ihres Gebärens? Sie krümmen sich, lassen ihre Jungen durchbrechen, entledigen sich ihrer Wehen. Ihre Kinder werden stark, wachsen auf im Freien; sie gehen aus und kehren nicht zu ihnen zurück. Wer hat den Wildesel frei entsandt, und wer gelöst die Bande des Wildlings {Anderer Name für Wildesel}, zu dessen Hause ich die Steppe gemacht, und zu seinen Wohnungen das Salzland? Er lacht des Getümmels der Stadt, das Geschrei des Treibers hört er nicht. Was er auf den Bergen erspäht, ist seine Weide, und allem Grünen spürt er nach. Wird der Wildochs dir dienen wollen, oder wird er an deiner Krippe übernachten? Wirst du den Wildochs mit seinem Seile an die Furche {Eig. an die Furche seines Seiles, d.h. wirst du ihn mit dem Seile in der Furche halten können} binden, oder wird er hinter dir her die Talgründe eggen? Wirst du ihm trauen, weil seine Kraft gross ist, und ihm deine Arbeit überlassen? Wirst du auf ihn dich verlassen, dass er deine Saat heimbringe, und dass er das Getreide deiner Tenne einscheuere? Fröhlich schwingt sich der Flügel der Straussin: ist es des Storches Fittich und Gefieder? Denn sie überlässt ihre Eier der Erde und erwärmt sie auf dem Staube; und sie vergisst, dass ein Fuss sie zerdrücken, und das Getier des Feldes sie zertreten kann. Sie behandelt ihre Kinder hart, als gehörten sie ihr nicht; ihre Mühe ist umsonst, es kümmert sie nicht. Denn Gott liess sie der Weisheit vergessen, und keinen Verstand teilte er ihr zu. Zur Zeit, wenn sie sich in die Höhe peitscht, lacht sie {O. Jetzt peitscht sie sich in die Höhe, lacht usw.} des Rosses und seines Reiters. Gibst du dem Rosse Stärke, bekleidest du seinen Hals mit der wallenden Mähne? Machst du es aufspringen gleich der Heuschrecke? Sein prächtiges Schnauben ist Schrecken. Es scharrt {Eig. sie scharren} in der Ebene und freut sich der Kraft, zieht aus, den Waffen entgegen. Es lacht der Furcht und erschrickt nicht, und kehrt vor dem Schwerte nicht um. Auf ihm klirrt der Köcher, der blitzende Speer und Wurfspiess. Mit Ungestüm und Zorn schlürft es den Boden {d.h. jagt mit Windeseile dahin}, und lässt sich nicht halten, wenn die Posaune ertönt. Beim Schall der Posaune ruft es: Hui! und aus der Ferne wittert es die Schlacht, den Donnerruf der Heerführer und das Feldgeschrei. Schwingt sich der Habicht durch deinen Verstand empor, breitet seine Flügel aus gegen Süden? Oder erhebt sich auf deinen Befehl der Adler, und baut in der Höhe sein Nest? In den Felsen wohnt und verweilt er, auf Felsenzacken und den Spitzen der Berge. Von dort aus erspäht er Nahrung, in die Ferne blicken seine Augen. Und seine Jungen schlürfen Blut, und wo Erschlagene sind, da ist er. Und Jahwe antwortete Hiob und sprach: Will der Tadler rechten mit dem Allmächtigen? Der da Gott zurechtweist, antworte darauf! Und Hiob antwortete Jahwe und sprach: Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet, und ich will nicht mehr antworten {O. anheben}, und zweimal, und ich will es nicht mehr tun. Und Jahwe antwortete Hiob aus dem Sturme und sprach: Gürte doch wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, und du belehre mich! Willst du gar mein Recht zunichte machen, mich verdammen, damit du gerecht seiest? Oder hast du einen Arm wie Gott {El}, und kannst du donnern mit einer Stimme wie er? Schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit, und kleide dich in Pracht und Majestät! Giesse aus die Ausbrüche {O. Fluten, wie Kap. 21,30} deines Zornes, und sieh an alles Hoffärtige und erniedrige es! Sieh an alles Hoffärtige, beuge es, und reisse nieder die Gesetzlosen auf ihrer Stelle! Verbirg sie allesamt in den Staub, schliesse ihre Angesichter in Verborgenheit ein! Dann werde auch ich dich preisen, dass deine Rechte dir Hilfe schafft. Sieh doch den Behemoth {wohl das Nilpferd}, den ich mit dir gemacht habe; er frisst Gras wie das Rind. Sieh doch, seine Kraft ist in seinen Lenden, und seine Stärke in den Muskeln seines Bauches. Er biegt seinen Schwanz gleich einer Zeder, die Sehnen seiner Schenkel sind verflochten. Seine Knochen sind Röhren von Erz, seine Gebeine gleich Barren von Eisen. Er ist der Erstling der Wege Gottes {El}; der ihn gemacht, hat ihm sein Schwert {d.h. wahrsch. die riesigen Schneidezähne des Nilpferdes} beschafft. Denn die Berge tragen ihm Futter, und daselbst spielt alles Getier des Feldes. Unter Lotosbüschen legt er sich nieder, im Versteck von Rohr und Sumpf; Lotosbüsche bedecken ihn mit ihrem Schatten {Eig. als sein Schatten}, es umgeben ihn die Weiden des Baches. Siehe, der Strom schwillt mächtig an, er flieht nicht ängstlich davon; er bleibt wohlgemut, wenn ein Jordan gegen sein Maul hervorbricht. Fängt man ihn wohl vor seinen Augen, durchbohrt man ihm die Nase mit einem Fangseile {Eig. mit einer Falle}? Ziehst du den Leviathan {wahrscheinlich das Krokodil} herbei mit der Angel, und senkst du seine Zunge in die Angelschnur? Kannst du einen Binsenstrick durch seine Nase ziehen, und seinen Kinnbacken mit einem Ringe durchbohren? Wird er viel Flehens an dich richten, oder dir sanfte Worte geben? Wird er einen Bund mit dir machen, dass du ihn zum ewigen Knechte nehmest? Wirst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel, und ihn anbinden für deine Mädchen? Werden die Fischergenossen ihn verhandeln, ihn verteilen unter Kaufleute? Kannst du seine Haut mit Spiessen füllen, und seinen Kopf mit Fischharpunen? Lege deine Hand an ihn, - gedenke des Kampfes, tue es nicht wieder! Siehe, eines jeden Hoffnung wird betrogen: wird man nicht schon bei seinem Anblick niedergeworfen? Niemand ist so kühn, dass er ihn aufreize. Und wer ist es, der sich vor mein Angesicht stellen dürfte? Wer hat mir zuvor gegeben? und ich werde ihm vergelten. Was unter dem ganzen Himmel ist, ist mein. Nicht schweigen will ich von seinen Gliedern und von seiner Kraftfülle {Eig. von dem, was seine Kraftfülle betrifft} und von der Schönheit seines Baues. Wer deckte die Oberfläche seines Gewandes auf? In sein Doppelgebiss, wer dringt da hinein? Wer tat die Pforte {Eig. die Türflügel} seines Angesichts auf? Der Kreis seiner Zähne ist ein Schrecken. Ein Stolz sind seine starken Schilder {O. die Rinnen seiner Schilder}, jedes einzelne verschlossen mit festem Siegel. Eines fügt sich ans andere, und keine Luft dringt dazwischen; Stück an Stück hangen sie fest zusammen, greifen ineinander und trennen sich nicht. Sein Niesen strahlt Licht aus, und seine Augen sind gleich den Wimpern der Morgenröte. Aus seinem Rachen gehen Fackeln, sprühen feurige Funken hervor. Aus seinen Nüstern fährt Rauch, wie aus einem siedenden Topfe und Kessel {O. und brennende Binsen}. Sein Hauch entzündet Kohlen, und eine Flamme fährt aus seinem Rachen. In seinem Halse wohnt Stärke, und die Angst hüpft vor ihm her. Die Wampen seines Fleisches schliessen an, sind ihm fest angegossen, unbeweglich. Sein Herz ist hart {Eig. fest, zähe} wie Stein, und hart wie ein unterer Mühlstein. Vor seinem Erheben fürchten sich Starke, vor Verzagtheit geraten sie ausser sich. Trifft man ihn mit dem Schwerte, es hält nicht stand, noch Speer, noch Wurfspiess, noch Harpune {O. Wurfpfeil}. Das Eisen achtet er für Stroh, das Erz für faules Holz. Der Pfeil jagt ihn nicht in die Flucht, Schleudersteine verwandeln sich ihm in Stoppeln. Wie Stoppeln gilt ihm die Keule, und er verlacht das Sausen des Wurfspiesses. Unter ihm sind scharfe {Eig. schärfste} Scherben; einen Dreschschlitten breitet er hin auf den Schlamm. Er macht die Tiefe sieden wie einen Topf, macht das Meer wie einen Salbenkessel. Hinter ihm leuchtet der Pfad, man könnte die Tiefe für graues Haar halten. Auf Erden ist keiner ihm gleich, der geschaffen ist ohne Furcht. Alles Hohe sieht er an; er ist König über alle wilden Tiere {S. die Anm. zu Kap. 28,8}. Und Hiob antwortete Jahwe und sprach: Ich weiss, dass du alles vermagst, und kein Vorhaben dir verwehrt werden kann. Wer ist es, der den Rat verhüllt ohne Erkenntnis {Vergl. Kap. 38,2}? So habe ich denn beurteilt, was ich nicht verstand {Eig. ohne zu verstehen}, Dinge, zu wunderbar für mich, die ich nicht kannte {Eig. ohne zu erkennen}. Höre doch, und ich will reden; ich will dich fragen, und du belehre mich! Mit dem Gehör des Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche. Und es geschah, nachdem Jahwe diese Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach Jahwe zu Eliphas, dem Temaniter: Mein Zorn ist entbrannt wider dich und wider deine beiden Freunde; denn nicht geziemend habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob. Und nun nehmet euch sieben Farren und sieben Widder, und gehet zu meinem Knechte Hiob und opfert ein Brandopfer für euch. Und Hiob, mein Knecht, möge für euch bitten; denn {O. nur} ihn will ich annehmen, damit ich nicht an euch tue nach eurer Torheit; denn nicht geziemend habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob. Da gingen Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zophar, der Naamathiter, und taten, wie Jahwe zu ihnen geredet hatte; und Jahwe nahm Hiob an. Und Jahwe wendete die Gefangenschaft Hiobs, als er für seine Freunde betete; und Jahwe mehrte alles, was Hiob gehabt hatte, um das Doppelte. Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle seine früheren Bekannten; und sie assen mit ihm in seinem Hause, und sie bezeugten ihm ihr Beileid und trösteten ihn über all das Unglück, welches Jahwe über ihn gebracht hatte; und sie gaben ihm ein jeder eine Kesita {ein gewisses Gewicht an Gold oder Silber, welches dem Empfänger als Geld dargewogen wurde}, und ein jeder einen goldenen Ring. Und Jahwe segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang; und er bekam vierzehntausend Stück Kleinvieh und sechstausend Kamele und tausend Joch Rinder und tausend Eselinnen. Und es wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter geboren. Und er gab der ersten den Namen Jemima {Taube}, und der zweiten den Namen Kezia {Kassia}, und der dritten den Namen Keren-Happuk {Schminkhorn}. Und so schöne Frauen wie die Töchter Hiobs wurden im ganzen Lande nicht gefunden. Und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil inmitten ihrer Brüder. Und Hiob lebte nach diesem 140 Jahre; und er sah seine Kinder und seine Kindeskinder, vier Geschlechter. Und Hiob starb, alt und der Tage satt.
{Die hebr. Überschrift des ganzen Buches der Psalmen bedeutet "Lobgesänge", während das in den einzelnen Überschriften vorkommende, mit "Psalm" (vom griech. psalmos) übersetzte Wort die Bedeutung von "Gesang mit Musikbegleitung, Singspiel" hat.} Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rate der Gottlosen, und nicht steht auf dem Wege der Sünder, und nicht sitzt auf dem Sitze {O. im Kreise} der Spötter, Sondern seine Lust hat am Gesetz Jahwes und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! Und er ist {O. wird sein} wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt {O. wird gelingen}. Nicht so die Gesetzlosen, sondern sie sind wie die Spreu, die der Wind dahintreibt. Darum werden die Gesetzlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn Jahwe kennt {d.h. nimmt Kenntnis von} den Weg der Gerechten; aber der Gesetzlosen Weg wird vergehen. Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Es treten auf {O. Warum treten auf usw.} die Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jahwe und wider seinen Gesalbten: Lasset uns zerreissen ihre Bande, und von uns werfen ihre Seile! Der im Himmel thront {O. wohnt}, lacht, der Herr spottet {O. wird lachen... wird spotten} ihrer. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn, und in seiner Zornglut wird er sie schrecken. Habe doch ich meinen König gesalbt {O. eingesetzt} auf Zion, meinem heiligen Berge! Vom Beschluss will ich erzählen: Jahwe hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Fordere von mir, und ich will dir zum Erbteil geben die Nationen, und zum Besitztum die Enden der Erde. Mit eisernem Zepter {O. eisener Zuchtrute} wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäss sie zerschmeissen. Und nun, ihr Könige, seid verständig, lasset euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde! Dienet Jahwe mit Furcht, und freuet euch {Eig. frohlocket} mit Zittern! Küsset den Sohn, dass er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege, wenn nur ein wenig entbrennt {O. denn gar bald möchte entbrennen} sein Zorn. Glückselig alle, die auf ihn trauen {Eig. Zuflucht zu ihm nehmen, sich in ihm bergen; so überall in den Psalmen}! Ein Psalm von David, als er vor seinem Sohne Absalom floh. Jahwe! wie viele sind meiner Bedränger! Viele erheben sich wider mich; Viele sagen von meiner Seele: Es ist keine Rettung für ihn bei {W. in} Gott! (Sela.) {Sela bedeutet wahrsch.: Zwischenspiel, od. Verstärkung der begleitenden Musik} Du aber, Jahwe, bist ein Schild um mich her, meine Herrlichkeit {O. Ehre}, und der mein Haupt emporhebt. Mit meiner Stimme rufe ich zu Jahwe, und er antwortet mir von seinem heiligen Berge. (Sela.) Ich legte mich nieder und schlief; ich erwachte, denn Jahwe stützt mich. Nicht fürchte ich mich vor Zehntausenden des Volkes, die sich ringsum wider mich gesetzt haben. Stehe auf, Jahwe! rette mich, mein Gott! denn du hast alle meine Feinde auf den Backen geschlagen; die Zähne der Gesetzlosen hast du zerschmettert. Von Jahwe ist die Rettung; dein Segen ist auf deinem Volke {O. komme auf dein Volk}. (Sela.) Dem Vorsänger {O. Musikleiter; so auch später} mit Saitenspiel. Ein Psalm von David. Wenn ich rufe, antworte mir, Gott meiner Gerechtigkeit! In Bedrängnis hast du mir Raum gemacht; sei mir gnädig und höre mein Gebet! Ihr Männersöhne, bis wann soll meine Herrlichkeit zur Schande sein? Bis wann werdet ihr Eitles lieben, Lüge suchen? (Sela.) Erkennet doch, dass Jahwe den Frommen für sich abgesondert {O. seinen Frommen ausgezeichnet} hat! Jahwe wird hören, wenn ich zu ihm rufe. Seid erregt {O. Zittert}, und sündiget nicht! Denket nach in eurem Herzen auf eurem Lager, und seid stille! (Sela.) Opfert Opfer der Gerechtigkeit, und vertrauet auf Jahwe! Viele sagen: Wer wird uns Gutes schauen lassen? Erhebe, Jahwe über uns das Licht deines Angesichts! Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als zur Zeit, da ihres Kornes und ihres Mostes viel war. In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen als auch schlafen; denn du, Jahwe, allein lässest mich in Sicherheit wohnen. Dem Vorsänger, zu Nechiloth {d.h. zu Flöten}. Ein Psalm von David. Nimm zu Ohren, Jahwe, meine Worte, merke auf mein Nachsinnen {O. meine Klage}! Horche auf die Stimme meines Schreiens, mein König und mein Gott! denn zu dir bete ich. Frühe {W. am Morgen} wirst du, Jahwe, meine Stimme hören, frühe {W. am Morgen} werde ich mein Anliegen dir vorstellen und harren {Eig. ausschauen}. Denn nicht ein Gott {El} bist du, der an Gesetzlosigkeit Gefallen hat; bei dir wird das Böse {O. der Böse} nicht weilen. Nicht werden die Toren {O. die Prahler, die Übermütigen} bestehen vor deinen Augen; du hassest alle, die Frevel tun. Du wirst vertilgen die Lügenredner; den Mann des Blutes und des Truges verabscheut Jahwe. Ich aber, ich werde in der {O. durch die} Grösse deiner Güte eingehen in dein Haus, ich werde anbeten {Eig. mich niederwerfen} in deiner Furcht gegen deinen heiligen Tempel {S. die Anm. zu 1. Kön. 6,3}. Leite mich, Jahwe, in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde {Eig. Nachsteller} willen; ebne vor mir deinen Weg. Denn in ihrem Munde ist nichts Zuverlässiges; ihr Inneres ist Verderben, ein offenes Grab ihr Schlund; ihre Zunge glätten sie {d.h. sie schmeicheln}. Lass sie büssen, o Gott; mögen sie fallen durch ihre Anschläge! Stosse sie hinweg wegen der Menge ihrer Übertretungen! denn sie sind widerspenstig gegen dich gewesen. So werden sich freuen alle, die auf dich trauen: ewig werden sie jubeln, und du wirst sie beschirmen; und in dir werden frohlocken, die deinen Namen lieben. Denn du wirst den Gerechten segnen; Jahwe, mit Gunst wirst du ihn umgeben wie mit einem Schilde {Hier der grosse Schild, der den ganzen Mann deckte}. Dem Vorsänger, mit Saitenspiel, auf der Scheminith {Vergl. 1. Chr. 15,20. 21}. Ein Psalm von David. Jahwe, strafe mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem Grimm! Sei mir gnädig, Jahwe! denn ich bin dahingewelkt; heile mich, Jahwe! denn meine Gebeine sind bestürzt. Und sehr bestürzt ist meine Seele... Und du, Jahwe, bis wann? Kehre um, Jahwe, befreie meine Seele; rette mich um deiner Güte willen! Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; im Scheol, wer wird dich preisen? Müde bin ich durch mein Seufzen; jede Nacht schwemme ich mein Bett, mache mit meinen Tränen mein Lager zerfliessen. Verfallen ist mein Auge vor Gram, gealtert ob all meiner Bedränger. Weichet von mir alle, die ihr Frevel tut! denn Jahwe hat gehört die Stimme meines Weinens; Jahwe hat mein Flehen gehört; mein Gebet nahm Jahwe an {O. wird Jahwe annehmen}. Alle meine Feinde werden beschämt und sehr bestürzt werden; sie werden umkehren, sie werden plötzlich beschämt werden. Schiggajon {Bedeutet wahrsch.: Lied in bewegten Rhythmen}, von David, das er Jahwe sang wegen der Worte Kusch', des Benjaminiters. Jahwe, mein Gott, auf dich traue ich; rette mich von allen meinen Verfolgern und befreie mich! Dass er nicht meine Seele zerreisse wie ein Löwe, sie zermalmend, und kein Erretter ist da. Jahwe, mein Gott! wenn ich solches getan habe, wenn Unrecht in meinen Händen ist, wenn ich Böses vergolten dem, der mit mir im Frieden war, - habe ich doch den befreit, der mich ohne Ursache bedrängte, - So verfolge der Feind meine Seele und erreiche sie, und trete mein Leben zu Boden und strecke meine Ehre {d.h. meine Seele (mein Köstlichstes)} hin in den Staub. (Sela.) Stehe auf, Jahwe, in deinem Zorn! Erhebe dich wider das Wüten meiner Bedränger, und wache auf zu mir: Gericht hast du befohlen. Und die Schar {Eig. Gemeinde} der Völkerschaften wird dich umringen {O. umringe dich}; und ihretwegen {O. über ihr} kehre wieder zur Höhe! Jahwe wird die Völker richten. Richte mich {d.h. Urteile über mich}, Jahwe, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit, die bei mir ist. Lass doch ein Ende nehmen die Bosheit der Gesetzlosen, und befestige den Gerechten! Es prüft ja Herzen und Nieren der gerechte Gott. Mein Schild ist bei Gott, der die von Herzen Aufrichtigen rettet. Gott ist ein gerechter Richter, und ein Gott {El}, der jeden Tag zürnt. Wenn er {d.h. der Gesetzlose} nicht umkehrt, so wetzt er sein Schwert; seinen Bogen hat er gespannt und ihn gerichtet {O. bereitet}. Und Werkzeuge des Todes hat er für ihn bereitet {O. auf ihn gerichtet}, seine Pfeile macht er brennend. Siehe, er {d.h. der Gesetzlose} ist in Geburtswehen mit Unheil; und, schwanger mit Mühsal {d.h. die er anderen bereitet}, gebiert er Falschheit. Er hat eine Grube gegraben und hat sie ausgehöhlt, und er ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat. Seine Mühsal {d.h. die er anderen bereitet} wird zurückkehren auf sein Haupt, und auf seinen Scheitel wird herabstürzen seine Gewalttat. Ich will Jahwe preisen {O. danken; so auch Ps. 9,1} nach seiner Gerechtigkeit, und besingen den Namen Jahwes, des Höchsten. Dem Vorsänger, auf der Gittith. Ein Psalm von David. Jahwe, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Majestät gestellt hast über die Himmel {And. üb.: mit deiner Majestät die Himmel angetan hast}! Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du Macht {And.: Lob} gegründet um deiner Bedränger willen, um zum Schweigen zu bringen den Feind und den Rachgierigen. Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achthast {O. dich fürsorglich seiner annimmst}? Denn ein wenig {O. eine kleine Zeit} hast du ihn unter die Engel {Hebr. Elohim} erniedrigt {Eig. geringer gemacht als}; und mit Herrlichkeit und Pracht hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrscher gemacht über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füsse gestellt: Schafe und Rinder allesamt und auch die Tiere des Feldes, das Gevögel des Himmels und die Fische des Meeres, was die Pfade der Meere durchwandert. Jahwe, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde! Dem Vorsänger, nach Muth Labben. Ein Psalm von David. Ich will Jahwe preisen mit meinem ganzen Herzen, will erzählen alle deine Wundertaten. In dir will ich mich freuen und frohlocken, will deinen Namen besingen, o Höchster! Als meine Feinde sich zurückwandten, strauchelten sie und kamen um {O. weil meine Feinde sich zurückwandten, strauchelten und umkamen} vor deinem Angesicht. Denn du hast ausgeführt mein Recht und meine Rechtssache; du hast dich auf den Thron gesetzt, ein gerechter Richter. Du hast die Nationen gescholten, den Gesetzlosen vertilgt; ihren Namen hast du ausgelöscht für immer und ewig; - O Feind! zu Ende sind die Trümmer für immer; - auch hast du Städte zerstört: ihr, ja, ihr Gedächtnis {O. und die Städte, die du zerstört hast, deren, ja, deren Gedächtnis} ist verschwunden. Jahwe aber thront ewiglich; er hat seinen Thron aufgestellt zum Gericht. Und er, er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, wird über die Völkerschaften Gericht halten in Geradheit. Und Jahwe wird eine hohe Feste sein dem Unterdrückten, eine hohe Feste in Zeiten der Drangsal. Und auf dich werden vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, Jahwe. Singet Psalmen {Eig. Singspielet} Jahwe, der Zion bewohnt, verkündet unter den Völkern seine Taten! Denn der dem vergossenen Blute nachforscht, hat ihrer gedacht; er hat das Schreien der Elenden {Eig. der Gebeugten. Nach and. Lesart: der Sanftmütigen oder Demütigen; so auch Ps. 10,12. (S. die Anm. zu V.18)} nicht vergessen. Sei mir gnädig, Jahwe! sieh an mein Elend von seiten meiner Hasser, indem du mich emporhebst aus den Toren des Todes; Auf dass ich all dein Lob erzähle in den Toren der Tochter Zion, frohlocke über deine Rettung. Versunken sind die Nationen in die Grube, die sie gemacht; ihr Fuss ward gefangen in dem Netze, das sie heimlich gelegt haben. Jahwe ist bekannt geworden: er hat Gericht ausgeübt, indem er den Gesetzlosen verstrickt hat in dem Werke seiner Hände. (Higgajon {Saitenspiel}, Sela.) Es werden zum Scheol umkehren die Gesetzlosen, alle Nationen, die Gottes vergessen. Denn nicht für immer wird der Arme vergessen sein, noch für ewig verloren die Hoffnung der Sanftmütigen {Nach and. Lesart: der Elenden; die beiden hebr. Wörter sind nach Form und Bedeutung eng miteinander verwandt}. Stehe auf, Jahwe! nicht habe der Mensch die Oberhand; vor deinem Angesicht mögen gerichtet werden die Nationen! Lege Furcht auf sie, Jahwe; mögen die Nationen wissen, dass sie Menschen sind! (Sela.) Warum, Jahwe, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der Drangsal? In seinem Hochmut verfolgt der Gesetzlose hitzig den Elenden {O. Durch den Hochmut des Gesetzlosen wird der Elende sehr geängstigt}. Sie werden erhascht werden in den Anschlägen, die sie ersonnen haben. Denn der Gesetzlose rühmt sich des Gelüstes seiner Seele; und er segnet den Habsüchtigen, er verachtet Jahwe. Der Gesetzlose spricht nach seinem Hochmut {Eig. seiner Hochnäsigkeit}: Er wird nicht nachforschen. Alle seine Gedanken sind: Es ist kein Gott! Es gelingen seine Wege {Eig. Kräftig (dauerhaft) sind seine Wege} allezeit; hoch sind deine Gerichte, weit von ihm entfernt; alle seine Widersacher - er bläst sie an. Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nicht wanken; von Geschlecht zu Geschlecht werde ich in keinem Unglück sein. Sein Mund ist voll Fluchens und Truges und Bedrückung; unter seiner Zunge ist Mühsal und Unheil. Er sitzt im Hinterhalt der Dörfer, an verborgenen Örtern ermordet er den Unschuldigen; seine Augen spähen dem Unglücklichen nach. Er lauert im Versteck, wie ein Löwe in seinem Dickicht; er lauert, um den Elenden zu erhaschen; er erhascht den Elenden, indem er ihn in sein Netz zieht. Er duckt sich, bückt sich, und in seine starken Klauen fallen die Unglücklichen. Er spricht in seinem Herzen: Gott {El} vergisst; er verbirgt sein Angesicht, niemals sieht er's! Stehe auf, Jahwe! Gott {El}, erhebe deine Hand! vergiss nicht der Elenden! Warum verachtet der Gesetzlose Gott, spricht in seinem Herzen, du werdest nicht nachforschen? Du hast es gesehen, denn du, du schaust auf Mühsal und Gram, um zu vergelten durch deine Hand; dir überlässt es der Unglückliche, der Waise Helfer bist du. Zerbrich den Arm des Gesetzlosen; und der Böse - suche {d.h. ahnde} seine Gesetzlosigkeit, bis dass du sie nicht mehr findest! Jahwe ist König immer und ewiglich; die Nationen sind umgekommen aus seinem Lande. Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört, Jahwe; du befestigtest ihr Herz, liessest dein Ohr aufmerken, um Recht zu schaffen der Waise und dem Unterdrückten, dass der Mensch, der von der Erde ist, hinfort nicht mehr schrecke. Dem Vorsänger. Von David. Auf Jahwe traue ich; wie saget ihr zu meiner Seele: Fliehet {Nach and. Lesart: Fliehe} wie ein Vogel {O. ihr Vögel} nach eurem Berge? Denn siehe, die Gesetzlosen spannen den Bogen, sie haben ihren Pfeil auf der Sehne gerichtet, um im Finstern zu schiessen auf die von Herzen Aufrichtigen. Wenn die Grundpfeiler umgerissen werden, was tut dann der Gerechte? Jahwe ist in seinem heiligen Palast {O. Tempel}. Jahwe - in den Himmeln ist sein Thron; seine Augen schauen, seine Augenlider prüfen die Menschenkinder. Jahwe prüft den Gerechten; und den Gesetzlosen und den, der Gewalttat liebt, hasst seine Seele. Er wird Schlingen {d.h. wahrsch. Blitze} regnen lassen auf die Gesetzlosen; Feuer und Schwefel und Glutwind wird das Teil ihres Bechers sein. Denn gerecht ist Jahwe, Gerechtigkeiten {d.h. Betätigungen der Gerechtigkeit} liebt er. Sein Angesicht schaut den Aufrichtigen an {O. Die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen}. Dem Vorsänger, auf der Scheminith. Ein Psalm von David. Rette, Jahwe! denn der Fromme ist dahin, denn die Treuen sind verschwunden unter den Menschenkindern. Sie reden Falschheit {O. Eitles}, ein jeder mit seinem Nächsten; ihre Lippen schmeicheln {W. schmeichelnde Lippe}, mit doppeltem Herzen reden sie. Jahwe wird ausrotten {O. rotte aus} alle schmeichelnden Lippen, die Zunge, die grosse Dinge redet, Die da sagen: Wir werden überlegen sein mit unserer Zunge, unsere Lippen sind mit uns; wer ist unser Herr? Wegen der gewalttätigen Behandlung der Elenden, wegen des Seufzens der Armen will ich nun aufstehen, spricht Jahwe; ich will in Sicherheit {Eig. Rettung, Heil} stellen den, der danach schmachtet {And. üb.: welchen man anschnaubt}. Die Worte Jahwes sind reine Worte - Silber, das geläutert in dem Schmelztiegel zur Erde fliesst, siebenmal gereinigt. Du, Jahwe, wirst sie bewahren, wirst sie {W. ihn; s. V.5} behüten vor diesem Geschlecht ewiglich. Die Gesetzlosen wandeln ringsumher, wenn die Gemeinheit erhöht ist bei den Menschenkindern. Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. Bis wann, Jahwe, willst du meiner vergessen immerdar? Bis wann willst du dein Angesicht vor mir verbergen? Bis wann soll ich Ratschläge hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen bei Tage? Bis wann soll sich mein Feind über mich erheben? Schaue her, antworte mir, Jahwe, mein Gott! erleuchte meine Augen, dass ich nicht entschlafe zum Tode, dass mein Feind nicht sage: Ich habe ihn übermocht! meine Bedränger nicht frohlocken, wenn ich wanke. Ich aber, ich habe auf deine Güte vertraut; mein Herz soll frohlocken über deine Rettung. Ich will Jahwe singen, denn er hat wohlgetan an mir. Dem Vorsänger. Von David. Der Tor {Auch: der gemeine, gottlose Mensch} spricht {O. hat gesprochen} in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Sie haben verderbt gehandelt, sie haben abscheulich getan; da ist keiner, der Gutes tue. Jahwe hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt verderbt; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. Haben keine Erkenntnis alle, die Frevel tun, die mein Volk fressen, als ässen sie Brot? Jahwe rufen sie nicht an. Da überfiel sie ein Schrecken, denn Gott ist unter dem gerechten Geschlecht. Ihr machet zum Hohn den Ratschlag des Elenden, weil Jahwe seine Zuflucht ist {O. doch Jahwe ist seine Zuflucht}. O dass aus Zion die Rettung Israels da wäre! Wenn Jahwe die Gefangenschaft seines Volkes wendet, soll Jakob frohlocken, Israel sich freuen. Ein Psalm; von David. Jahwe, wer wird in deinem Zelte weilen? Wer wird wohnen auf deinem heiligen Berge? Der in Lauterkeit {O. Vollkommenheit, Tadellosigkeit} wandelt und Gerechtigkeit wirkt und Wahrheit redet von Herzen {W. mit seinem Herzen}, Nicht verleumdet mit seiner Zunge, kein Übel tut seinem Genossen, und keine Schmähung bringt auf {O. ausspricht wider} seinen Nächsten; In dessen Augen verachtet ist der Verworfene, der aber die ehrt, welche Jahwe fürchten; hat er zum Schaden geschworen, so ändert er es nicht: Der sein Geld nicht auf Zins {O. Wucher} gibt, und kein Geschenk nimmt wider den Unschuldigen. Wer solches tut, wird nicht wanken in Ewigkeit. Ein Gedicht {Hebr. Miktam; der Sinn des Wortes ist zweifelhaft} von David. Bewahre mich, Gott {El}, denn ich traue auf dich! Du, meine Seele, hast {Viell. ist mit der alexandrin., syr. und lat. Übersetzung zu l.: Ich habe} zu Jahwe gesagt: Du bist der Herr; meine Güte reicht nicht hinauf zu dir {O. wie andere üb.: es gibt kein Gut (od. Glück) für mich ausser dir}. Du hast zu den Heiligen gesagt, die auf Erden sind, und zu den Herrlichen: An ihnen ist alle meine Lust {Der hebr. Text ist fehlerhaft; wahrsch. ist zu l.: Und zu den Heiligen, die auf Erden sind: Das sind die Herrlichen, an denen alle meine Lust ist}. Viele werden der Schmerzen derer sein, die einem anderen nacheilen; ihre Trankopfer von Blut werde ich nicht spenden, und ihre Namen nicht auf meine Lippen nehmen. Jahwe ist das Teil meines Erbes {Eig. meines Anteils} und meines Bechers; du erhältst mein Los. Die Messschnüre sind mir gefallen in lieblichen Örtern; ja, ein schönes Erbteil ist mir geworden. Jahwe werde ich preisen, der mich beraten hat, selbst des Nachts unterweisen mich meine Nieren. Ich habe Jahwe stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Darum freut sich mein Herz, und frohlockt meine Seele {W. Ehre, wie Ps. 7,5. And. l.: Zunge; vergl. Apg. 2,26}. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle {Eig. Sättigung} von Freuden ist vor deinem {Eig. bei, mit deinem, d.h. unzertrennlich davon} Angesicht, Lieblichkeiten in {O. zu} deiner Rechten immerdar. Ein Gebet; von David. Höre, Jahwe, die Gerechtigkeit, horche auf mein Schreien; nimm zu Ohren mein Gebet von Lippen ohne Trug! Von deiner Gegenwart gehe mein Recht aus; lass deine Augen Aufrichtigkeit anschauen! Du hast mein Herz geprüft, hast mich des Nachts durchforscht; du hast mich geläutert - nichts fandest du; mein Gedanke geht nicht weiter als mein Mund. Was das Tun des Menschen anlangt, so habe ich {O. Beim Tun des Menschen habe ich usw.} mich durch das Wort deiner Lippen bewahrt vor den Wegen des Gewalttätigen. Meine Schritte hielten fest an deinen Spuren, meine Tritte haben nicht gewankt. Ich, ich habe dich angerufen, denn du erhörest mich, o Gott {El}. Neige dein Ohr zu mir, höre meine Rede! Erweise wunderbar deine Gütigkeiten, der du durch deine Rechte die auf dich Trauenden {O. der du die auf deine Rechte Trauenden usw.} rettest vor denen, die sich wider sie erheben. Bewahre mich wie den Augapfel im Auge {Eig. den Augapfel, den Augenstern}; birg mich in dem Schatten deiner Flügel Vor den Gesetzlosen, die mich zerstören, meinen Todfeinden, die mich umzingeln. Ihr fettes Herz verschliessen sie, mit ihrem Munde reden sie stolz {W. in Hoffart}. In allen unseren Schritten haben sie uns jetzt umringt; sie richten ihre Augen, uns zu Boden zu strecken. Er ist gleich einem Löwen, der nach Raub schmachtet {Eig. der gierig ist zu zerfleischen}, und wie ein junger Löwe, sitzend im Versteck. Stehe auf, Jahwe! komm ihm zuvor {O. tritt ihm entgegen}, wirf ihn nieder! Errette meine Seele von dem Gesetzlosen durch dein Schwert {And.: dem Gesetzlosen, deinem Schwerte}; Von den Leuten durch deine Hand {And.: den Leuten deiner Hand}, Jahwe, von den Leuten dieses Zeitlaufs! Ihr Teil ist in diesem Leben, und ihren Bauch füllst du mit deinem Schatze; sie haben Söhne die Fülle, und ihren Überfluss lassen sie ihren Kindern. Ich, ich werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit deinem Bilde. {Vergl. 2. Sam. 22} Dem Vorsänger. Von dem Knechte Jahwes, von David, der die Worte dieses Liedes zu Jahwe redete an dem Tage, als Jahwe ihn errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls. Und er sprach: Ich liebe dich, Jahwe, meine Stärke! Jahwe ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter; mein Gott {El}, mein Hort {Eig. Felsen}, auf ihn werde ich trauen, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste. Ich werde Jahwe anrufen, der zu loben ist, und ich werde gerettet werden von meinen Feinden. Es umfingen mich die Bande des Todes, und die Ströme {Eig. Wildbäche} Belials erschreckten {O. überfielen; so auch 2. Sam. 22,5} mich; Die Bande des Scheols umringten mich, es ereilten mich die Fallstricke des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich zu Jahwe, und ich schrie zu meinem Gott; er hörte aus seinem Tempel {Eig. Palast} meine Stimme, und mein Schrei vor ihm kam in seine Ohren. Da wankte und bebte die Erde, und die Grundfesten der Berge erzitterten und wankten, weil er entbrannt war. Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer frass aus seinem Munde; glühende Kohlen brannten aus ihm. Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war unter seinen Füssen. Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher, und er schwebte auf den Fittichen des Windes. Finsternis machte er zu seinem Bergungsort, zu seinem Zelte rings um sich her, Finsternis der Wasser, dichtes Himmelsgewölk. Aus dem Glanze vor ihm fuhr sein dichtes Gewölk vorüber, Hagel {O. vor ihm durchfuhren sein dichtes Gewölk Hagel usw.} und feurige Kohlen. Und es donnerte Jahwe in den Himmeln, und der Höchste liess seine Stimme erschallen, Hagel - und feurige Kohlen. Und er schoss seine Pfeile und zerstreute sie {d.h. die Feinde}, und er schleuderte Blitze {And. üb.: und der Blitze viel} und verwirrte sie {d.h. die Feinde}. Und es wurden gesehen die Betten der Wasser, und die Grundfesten des Erdkreises wurden aufgedeckt vor deinem Schelten, Jahwe, vor dem Schnauben des Hauches deiner Nase. Er streckte seine Hand aus von der Höhe, er nahm mich, er zog mich aus grossen Wassern. Er errettete mich von meinem starken Feinde und von meinen Hassern, denn sie waren mächtiger als ich. Sie ereilten mich am Tage meines Unglücks, aber Jahwe ward mir zur Stütze. Und er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Lust an mir hatte. Jahwe vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände erstattete er mir. Denn ich habe die Wege Jahwes bewahrt, und bin von meinem Gott nicht frevelhaft abgewichen. Denn alle seine Rechte waren vor mir, und seine Satzungen, ich entfernte sie nicht von mir. Und ich war vollkommen {O. redlich, untadlig, lauter; so auch V.25. 30. 32} gegen ihn, und hütete mich vor meiner Ungerechtigkeit. Und Jahwe erstattete mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen. Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den vollkommenen Mann erzeigst du dich vollkommen; Gegen den Reinen erzeigst du dich rein, und gegen den Verkehrten erzeigst du dich entgegenstreitend {Eig. verdreht}. Denn du, du wirst retten das elende Volk, und die hohen Augen wirst du erniedrigen. Denn du, du machst meine Leuchte scheinen; Jahwe, mein Gott, erhellt meine Finsternis. Denn mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, und mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen. Gott {El}, - sein Weg ist vollkommen; Jahwes Wort ist geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn trauen. Denn wer ist Gott {Eloah}, ausser Jahwe? und wer ein Fels, als nur unser Gott? Der Gott {El}, der mich mit Kraft umgürtet und vollkommen macht meinen Weg; Der meine Füsse denen der Hindinnen gleich macht, und mich hinstellt auf meine Höhen; der meine Hände den Streit lehrt, und meine Arme spannen den ehernen Bogen! Und du gabst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stützte mich, und deine Herablassung machte mich gross. Du machtest Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knöchel haben nicht gewankt. Meinen Feinden jagte ich nach und erreichte sie, und ich kehrte nicht um, bis sie aufgerieben waren. Ich zerschmetterte sie, und sie vermochten nicht aufzustehen; sie fielen unter meine Füsse. Und du umgürtetest mich mit Kraft zum Streite, beugtest unter mich, die wider mich aufstanden. Und du hast mir gegeben den Rücken meiner Feinde; und meine Hasser, ich vernichtete sie. Sie schrieen, und kein Retter war da - zu Jahwe, und er antwortete ihnen nicht. Und ich zermalmte sie wie Staub vor dem Winde; wie Strassenkot schüttete ich sie aus. Du errettetest mich aus den Streitigkeiten des Volkes; du setztest mich zum Haupte der Nationen; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir {O. diente mir}. Sowie ihr Ohr hörte, gehorchten sie mir; die Söhne der Fremde unterwarfen sich mir mit Schmeichelei {Eig. heuchelten mir (d.h. Gehorsam)}. Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Schlössern. Jahwe lebt, und gepriesen sei mein Fels! und erhoben werde der Gott meines Heils! Der Gott {El}, der mir Rache gab und die Völker mir unterwarf, Der mich errettete von meinen Feinden. Ja, du erhöhtest mich über die, welche wider mich aufstanden; von dem Manne der Gewalttat befreitest du mich. Darum, Jahwe, will ich dich preisen unter den Nationen, und Psalmen singen {Eig. und singspielen} deinem Namen, Dich, der gross macht die Rettungen seines Königs, und Güte erweist seinem Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich. Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes {El}, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde {W. Ein Tag sprudelt dem Tage die Rede zu, und eine Nacht zeigt der Nacht Kenntnis an} davon {d.h. von der Herrlichkeit und den Werken Gottes}. Keine Rede und keine Worte, doch gehört wird ihre Stimme {Eig. deren Stimme unhörbar wäre}. Ihre Messschnur {d.h. die Ausdehnung ihres Zeugnisses} geht aus über die ganze Erde, und bis an das Ende des Erdkreises ihre Sprache {Eig. ihre Worte}; er hat der Sonne in ihnen ein Zelt gesetzt. Und sie ist wie ein Bräutigam, der hervortritt aus seinem Gemach; sie freut sich wie ein Held, zu durchlaufen die Bahn. Vom Ende der Himmel ist ihr Ausgang, und ihr Umlauf bis zu ihren Enden; und nichts ist vor ihrer Glut verborgen. Das Gesetz Jahwes ist vollkommen, erquickend die Seele; das Zeugnis Jahwes ist zuverlässig, macht weise den Einfältigen. Die Vorschriften Jahwes sind richtig, erfreuend das Herz; das Gebot Jahwes ist lauter, erleuchtend die Augen. Die Furcht Jahwes ist rein, bestehend in Ewigkeit. Die Rechte Jahwes sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; Sie, die köstlicher sind als Gold und viel gediegenes Gold, und süsser als Honig und Honigseim. Auch wird dein Knecht durch sie belehrt {O. gewarnt}; im Beobachten derselben ist grosser Lohn. Verirrungen, wer sieht sie ein? Von verborgenen Sünden reinige mich {O. sprich mich los}! Auch von übermütigen halte deinen Knecht zurück; lass sie mich nicht beherrschen! Dann bin ich tadellos und bin rein von grosser Übertretung {O. von der grossen Übertretung}. Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, Jahwe, mein Fels und mein Erlöser! Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. Jahwe erhöre dich am Tage der Drangsal, der Name des Gottes Jakobs setze dich in Sicherheit; Er sende deine Hilfe aus dem Heiligtum, und von Zion aus unterstütze er dich; Er gedenke aller deiner Speisopfer, und dein Brandopfer wolle er annehmen! (Sela.) Er gebe dir nach deinem Herzen, und alle deine Ratschläge erfülle er! Jubeln wollen wir über deine Rettung, und im Namen unseres Gottes das Panier erheben {O. schwingen}. Jahwe erfülle alle deine Bitten! Jetzt weiss ich, dass Jahwe seinen Gesalbten rettet; aus seinen heiligen Himmeln wird er ihn erhören durch die Machttaten des Heils seiner Rechten. Diese gedenken der Wagen und jene der Rosse, wir aber gedenken {d.h. rühmend} des Namens Jahwes, unseres Gottes. Jene krümmen sich und fallen, wir aber stehen und halten uns aufrecht. Jahwe, rette! Der König erhöre uns am Tage unseres Rufens! Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. In deiner Kraft {O. Über deine Kraft}, Jahwe, freut sich der König, und wie sehr frohlockt er {O. wird sich freuen... wird er frohlocken} über deine Rettung! Den Wunsch seines Herzens hast du ihm gegeben, und das Verlangen seiner Lippen nicht verweigert. (Sela.) Denn mit Segnungen des Guten kamst du ihm zuvor {O. entgegen}; auf sein Haupt setztest du eine Krone von gediegenem Golde. Leben erbat er von dir, du hast es ihm gegeben: Länge der Tage immer und ewiglich. Gross ist seine Herrlichkeit durch deine Rettung; Majestät und Pracht legtest du auf ihn. Denn zu Segnungen setztest du ihn ewiglich; du erfreutest ihn mit Freude durch dein {Eig. bei, mit deinem, d.h. unzertrennlich damit verbunden} Angesicht. Denn auf Jahwe vertraut der König, und durch des Höchsten Güte wird er nicht wanken. Deine Hand wird finden alle deine Feinde, finden wird deine Rechte deine Hasser. Wie einen Feuerofen wirst du sie machen zur Zeit deiner Gegenwart; Jahwe wird sie verschlingen in seinem Zorn, und Feuer wird sie verzehren. Ihre Frucht wirst du von der Erde vertilgen, und ihren Samen aus den Menschenkindern. Denn sie haben Böses wider dich geplant, einen Anschlag ersonnen: sie werden nichts vermögen. Denn du wirst sie umkehren machen, wirst deine Sehne gegen ihr Angesicht richten. Erhebe dich, Jahwe, in deiner Kraft! Wir wollen singen {O. so wollen wir singen} und Psalmen singen {Eig. singspielen} deiner Macht. Dem Vorsänger, nach [der Melodie]: "Hindin der Morgenröte". Ein Psalm von David. Mein Gott {El}, mein Gott {El}, warum hast du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns? Mein Gott! ich rufe des Tages, und du antwortest nicht; und des Nachts, und mir wird keine Ruhe. Doch du bist heilig, der du wohnst unter den Lobgesängen Israels. Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du errettetest sie. Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie vertrauten auf dich und wurden nicht beschämt. Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen Hohn und der vom Volke Verachtete. Alle, die mich sehen, spotten meiner; sie reissen die Lippen auf, schütteln den Kopf: "Er vertraut {Eig. Er wälzt seinen Weg} auf {O. Vertraue auf} Jahwe! der errette ihn, befreie ihn, weil er Lust an ihm hat!" Doch {O. Denn} du bist es, der mich aus dem Mutterleibe gezogen hat, der mich vertrauen {O. sorglos ruhen} liess an meiner Mutter Brüsten. Auf dich bin ich geworfen von Mutterschosse an, von meiner Mutter Leibe an bist du mein Gott {El}. Sei nicht fern von mir! denn Drangsal ist nahe, denn kein Helfer ist da. Viele {O. Grosse mächtige} Farren haben mich umgeben, Stiere {Eig. Starke; vergl. Ps. 50,13} von Basan mich umringt; Sie haben ihr Maul wider mich aufgesperrt, gleich einem reissenden und brüllenden Löwen. Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zerschmolzen inmitten meiner Eingeweide. Meine Kraft ist vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füsse durchgraben; Alle meine Gebeine könnte ich zählen. Sie schauen und sehen mich an {O. sehen ihre Lust an mir}; Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los. Du aber, Jahwe, sei nicht fern! meine Stärke, eile mir zur Hilfe! Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige {O. meine einsame, verlassene} von der Gewalt {O. Tatze} des Hundes; Rette mich aus dem Rachen des Löwen! Ja, du hast mich erhört von den Hörnern der Büffel {Eig. Wildochsen}. Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben. Ihr, die ihr Jahwe fürchtet, lobet ihn; aller Same Jakobs, verherrlichet ihn, und scheuet euch vor ihm, aller Same Israels! Denn nicht verachtet hat er, noch verabscheut das Elend des Elenden, noch sein Angesicht vor ihm verborgen; und als er zu ihm schrie, hörte er. Von dir kommt mein Lobgesang in der grossen Versammlung; bezahlen will ich meine Gelübde vor denen, die ihn fürchten. Die Sanftmütigen werden essen und satt werden; es werden Jahwe loben, die ihn suchen; euer Herz lebe {O. wird leben} immerdar. Es werden eingedenk werden und zu Jahwe umkehren alle Enden der Erde; und vor dir werden niederfallen {d.h. in Huldigung, Anbetung} alle Geschlechter der Nationen. Denn Jahwes ist das Reich, und unter den {O. über die} Nationen herrscht er. Es essen und fallen nieder {d.h. in Huldigung, Anbetung} alle Fetten der Erde; vor ihm werden sich beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und der seine Seele nicht am Leben erhält {d.h. erhalten kann}. Ein Same wird ihm dienen; er wird dem Herrn als ein Geschlecht zugerechnet werden {O. Es wird vom Herrn erzählt werden dem künftigen Geschlecht}. Sie werden kommen und verkünden seine Gerechtigkeit einem Volke, welches geboren wird, dass er es getan hat. Ein Psalm von David. Jahwe ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu {O. an} stillen Wassern. Er erquickt meine Seele, er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fliesst über. Fürwahr {O. Nur}, Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jahwes auf immerdar {W. auf Länge der Tage}. Von David. Ein Psalm. Jahwes ist die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen. Denn er, er hat sie gegründet über Meeren, und über Strömen sie festgestellt. Wer wird steigen auf den Berg Jahwes, und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte? Der unschuldiger Hände und reinen Herzens ist, der nicht zur Falschheit {O. Eitelkeit} erhebt seine Seele und nicht schwört zum Truge. Er wird Segen empfangen von Jahwe, und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten, die dein Angesicht suchen - Jakob. (Sela.) Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, dass einziehe der König der Herrlichkeit! Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jahwe, stark und mächtig! Jahwe, mächtig im Kampf! Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, dass einziehe der König der Herrlichkeit! Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Jahwe der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit! (Sela.) {Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Abteilungen dieses Psalmes folgen im Hebräischen (mit geringen Abweichungen) der alphabetischen Ordnung} Von David. Zu dir, Jahwe, erhebe ich meine Seele. {Aleph} Mein Gott, auf dich vertraue ich: lass mich nicht beschämt werden, lass meine Feinde nicht über mich frohlocken! {Gimmel} Auch werden alle, die auf dich harren, nicht beschämt werden; es werden beschämt werden, die treulos handeln ohne Ursache. {Dalet} Deine Wege, Jahwe, tue mir kund, deine Pfade lehre mich! {He} Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich harre ich den ganzen Tag. {Zayin} Gedenke deiner Erbarmungen, Jahwe, und deiner Gütigkeiten; denn von Ewigkeit her sind sie. {Khet} Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend, noch meiner Übertretungen; gedenke du meiner nach deiner Huld, um deiner Güte willen, Jahwe! {'Ayin} Gütig und gerade ist Jahwe, darum unterweist er die Sünder in dem Wege; {Jod} Er leitet die Sanftmütigen im Recht, und lehrt die Sanftmütigen seinen Weg. {Kaf} Alle Pfade Jahwes sind Güte und Wahrheit für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren. {Lamed} Um deines Namens willen, Jahwe, wirst du ja vergeben {O. vergib; wie 2. Mose 34,9} meine Ungerechtigkeit; denn sie ist gross. {Mem} Wer ist nun der Mann, der Jahwe fürchtet? Er wird ihn unterweisen in dem Wege, den er wählen soll. {Niun} Seine Seele wird im Guten {O. im Glück} wohnen, und sein Same die Erde {O. das Land} besitzen. {Resh} Das Geheimnis {Eig. Die vertraute Mitteilung, od. der vertraute Umgang} Jahwes ist für die, welche ihn fürchten, und sein Bund, um ihnen denselben kundzutun. {'Ayin} Meine Augen sind stets auf Jahwe gerichtet; denn er wird meine Füsse herausführen aus dem Netze. {Pe} Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn einsam und elend bin ich. {Tsade} Die Ängste meines Herzens haben sich vermehrt; führe {Wahrsch. ist zu lesen: Mach Raum den Ängsten meines Herzens, und führe usw.} mich heraus aus meinen Drangsalen! {Res} Sieh an mein Elend und meine Mühsal, und vergib alle meine Sünden! {Res} Sieh an meine Feinde, denn ihrer sind viele {O. dass ihrer viele sind}, und mit grausamem Hasse hassen sie mich. {Samek} Bewahre meine Seele und errette mich! Lass mich nicht beschämt werden, denn ich traue auf dich. {Taw} Lauterkeit und Geradheit mögen mich behüten, denn ich harre auf dich. {Pe} Erlöse Israel, o Gott, aus allen seinen Bedrängnissen! Von David. Richte mich {d.h. Urteile über mich}, Jahwe! denn in meiner Lauterkeit habe ich gewandelt; und auf Jahwe habe ich vertraut, ich werde nicht wanken. Prüfe mich, Jahwe, und erprobe mich; läutere meine Nieren und mein Herz! Denn deine Güte ist vor meinen Augen, und in deiner Wahrheit wandle ich. Nicht habe ich gesessen bei falschen Leuten, und mit Hinterlistigen ging ich nicht um. Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehasst, und bei Gesetzlosen sass ich nicht. Ich wasche in Unschuld meine Hände, und umgehe {O. will (möchte) umgehen} deinen Altar, Jahwe, Um hören zu lassen die Stimme des Lobes {O. Dankes}, und um zu erzählen alle deine Wundertaten. Jahwe, ich habe geliebt die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit. Raffe meine Seele nicht weg mit {O. Sammle... nicht zu} Sündern, noch mein Leben mit Blutmenschen, In deren Händen böses Vornehmen {O. Schandtat}, und deren Rechte voll Bestechung ist! Ich aber wandle {O. werde wandeln} in meiner Lauterkeit. Erlöse mich und sei mir gnädig! Mein Fuss steht auf ebenem Boden: Jahwe werde ich preisen in den Versammlungen. Von David. Jahwe ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Jahwe ist meines Lebens Stärke {Eig. Feste, Schutzwehr}, vor wem sollte ich erschrecken? Als Übeltäter mir nahten, um mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde - sie strauchelten und fielen. Wenn ein Heer sich wider mich lagert, nicht fürchtet sich mein Herz; wenn Krieg sich wider mich erhebt, hierauf vertraue ich: Eines habe ich von Jahwe erbeten, nach diesem will ich trachten: zu wohnen im Hause Jahwes alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit {O. Huld; wie Sach. 11,7. 10} Jahwes und nach ihm zu forschen in seinem Tempel. Denn er wird mich bergen in seiner {Nach and. Lesart: in einer; wie Ps. 31,20} Hütte am Tage des Übels, er wird mich verbergen in dem Verborgenen {O. Schirm, Schutz} seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich erhöhen. Und nun wird mein Haupt erhöht sein über meine Feinde rings um mich her; und Opfer des Jubelschalls will ich opfern in seinem Zelte, ich will singen und Psalmen singen {Eig. singspielen} Jahwe. Höre, Jahwe, mit meiner Stimme rufe ich; und sei mir gnädig und erhöre mich! Von dir {O. Zu dir; and.: Für dich} hat mein Herz gesagt: Du sprichst: Suchet mein Angesicht! - Dein Angesicht, Jahwe, suche ich {O. will ich suchen}. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, weise nicht ab im Zorne deinen Knecht! Du bist meine Hilfe gewesen; lass mich nicht und verlass mich nicht, Gott meines Heils! Denn hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch Jahwe mich auf. Lehre mich, Jahwe, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfade um meiner Feinde {Eig. Nachsteller} willen! Gib mich nicht preis der Gier meiner Bedränger! denn falsche Zeugen sind wider mich aufgestanden und der da Gewalttat schnaubt. Wenn ich nicht geglaubt hätte {O. glaubte}, das Gute {O. die Güte} Jahwes zu schauen im Lande der Lebendigen ...! Harre auf Jahwe! sei stark, und dein Herz fasse Mut, und harre auf Jahwe! Von David. Zu dir, Jahwe rufe ich; mein Fels, wende dich nicht schweigend von mir ab, damit nicht, wenn du gegen mich verstummst, ich denen gleich sei, die in die Grube hinabfahren! Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände aufhebe gegen deinen heiligen Sprachort {S. die Anm. zu 1. Kön. 6,5}. Reisse mich nicht fort mit den Gesetzlosen und mit denen, die Frevel tun, die friedlich reden mit ihrem Nächsten, und Böses ist in ihrem Herzen! Gib ihnen nach ihrem Tun und nach der Bosheit ihrer Handlungen; nach dem Werke ihrer Hände gib ihnen, vergilt ihnen ihr Betragen! Denn sie achten nicht auf die Taten Jahwes, noch auf das Werk seiner Hände. Er wird sie zerstören und nicht bauen. Gepriesen sei Jahwe! denn er hat die Stimme meines Flehens gehört. Jahwe ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein Herz, und ich werde ihn preisen {O. ihm danken} mit meinem Liede. Jahwe ist ihre Stärke, und er ist die Rettungsfeste {W. die Feste der Rettungen} seines Gesalbten. Rette dein Volk und segne dein Erbteil; und weide sie und trage sie bis in Ewigkeit! Ein Psalm; von David. Gebet Jahwe, ihr Söhne der Starken, gebet Jahwe Herrlichkeit und Stärke! Gebet Jahwe die Herrlichkeit seines Namens; betet Jahwe an in heiliger Pracht! Die Stimme Jahwes ist auf {O. über} den Wassern; der Gott {El} der Herrlichkeit donnert, Jahwe auf {O. über} grossen Wassern. Die Stimme Jahwes ist gewaltig, die Stimme Jahwes ist majestätisch. Die Stimme Jahwes zerbricht Zedern, ja, Jahwe zerbricht die Zedern des Libanon; Und er macht sie hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon {der zidonische Name für den Berg Hermon; vergl. 5. Mose 3,9} wie einen jungen Wildochsen. Die Stimme Jahwes sprüht Feuerflammen aus {W. spaltet Feuerflammen}; Die Stimme Jahwes erschüttert die Wüste, Jahwe erschüttert die Wüste Kades. Die Stimme Jahwes macht Hindinnen kreissen, und entblösst die Wälder; und in seinem Tempel spricht alles {W. sein Alles, d.h. alles was darin ist}: Herrlichkeit! Jahwe thront auf {O. thronte bei} der Wasserflut {Dasselbe Wort wie 1. Mose 6,17 usw.}, und Jahwe thront als König ewiglich. Jahwe wird Stärke geben seinem Volke, Jahwe wird sein Volk segnen mit Frieden. Ein Psalm, ein Einweihungslied des Hauses. Von David. Ich will dich erheben, Jahwe, denn {O. dass} du hast mich emporgezogen und hast nicht über mich sich freuen lassen meine Feinde. Jahwe, mein Gott! zu dir habe ich geschrieen, und du hast mich geheilt. Jahwe! du hast meine Seele aus dem Scheol heraufgeführt, hast mich belebt aus denen, die in die Grube hinabfahren. Singet Psalmen {Eig. Singspielte; so auch V.12; 33,2 usw.} Jahwe, ihr seine Frommen, und preiset sein heiliges Gedächtnis {d.h. seinen heiligen Namen; vergl. 2. Mose 3,15}! Denn ein Augenblick ist in seinem Zorn, ein Leben in seiner Gunst; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da. Ich zwar sagte in meinem Wohlergehen {Eig. in meiner Ruhe, Sorglosigkeit}: Ich werde nicht wanken ewiglich. Jahwe! in deiner Gunst hattest du festgestellt meinen Berg {Eig. Stärke bestellt meinem Berge}; du verbargst dein Angesicht, ich ward bestürzt. Zu dir, Jahwe, rief ich, und zum Herrn flehte ich: Was für Gewinn ist in meinem Blute, in meinem Hinabfahren in die Grube? Wird der Staub dich preisen? Wird er deine Wahrheit verkünden? Höre, Jahwe, und sei mir gnädig! Jahwe, sei mein Helfer! Meine Wehklage hast du mir in einen Reigen verwandelt, mein Sacktuch {d.h. mein Trauerkleid} hast du gelöst, und mit Freude mich umgürtet; auf dass meine Seele {W. Ehre; wie Ps. 7,5; 16,9} dich besinge und nicht schweige. Jahwe, mein Gott, in Ewigkeit werde ich dich preisen! Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. Auf dich, Jahwe, traue ich; lass mich nimmer beschämt werden; errette mich in deiner Gerechtigkeit! Neige zu mir dein Ohr, eilends errette mich! Sei mir ein Fels der Zuflucht, ein befestigtes Haus {Eig. ein Haus der Berghöhen}, um mich zu retten! Denn mein Fels und meine Burg bist du; und um deines Namens willen führe mich und leite mich. Ziehe mich aus dem Netze, das sie mir heimlich gelegt haben; denn du bist meine Stärke {Eig. Feste, Schutzwehr}. In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Jahwe, du Gott {El} der Wahrheit! Gehasst habe ich die, welche auf nichtige Götzen achten, und ich, ich habe auf Jahwe vertraut. Ich will frohlocken und mich freuen in deiner Güte; denn {O. dass} du hast mein Elend angesehen, hast Kenntnis genommen von den Bedrängnissen meiner Seele, und hast mich nicht überliefert in die Hand des Feindes, hast in weiten Raum gestellt meine Füsse. Sei mir gnädig, Jahwe! denn ich bin in Bedrängnis; vor Gram verfällt mein Auge, meine Seele und mein Bauch. Denn vor {O. in} Kummer schwindet mein Leben dahin, und meine Jahre vor {O. in} Seufzen; meine Kraft wankt durch meine Ungerechtigkeit, und es verfallen meine Gebeine. Mehr als allen {And. üb.: Wegen aller} meinen Bedrängern bin ich auch meinen Nachbarn zum Hohn geworden gar sehr, und zum Schrecken meinen Bekannten; die auf der Strasse mich sehen, fliehen vor mir. Meiner ist im {W. aus dem} Herzen vergessen wie eines Gestorbenen; ich bin geworden wie ein zertrümmertes Gefäss. Denn ich habe die Verleumdung {O. Schmähung} vieler gehört, Schrecken ringsum; indem sie zusammen wider mich ratschlagten, sannen sie darauf, mir das Leben zu nehmen. Ich aber, ich habe auf dich vertraut, Jahwe; ich sagte: Du bist mein Gott! In deiner Hand sind meine Zeiten {O. Geschicke}; errette mich aus der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern! Lass dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, rette mich in deiner Huld! Jahwe, lass mich nicht beschämt werden! denn ich habe dich angerufen; lass beschämt werden die Gesetzlosen, lass sie schweigen im Scheol! Lass verstummen die Lügenlippen, die in Hochmut und Verachtung Freches reden wider den Gerechten! Wie gross ist deine Güte, welche du aufbewahrt hast denen, die dich fürchten, gewirkt für die, die auf dich trauen, angesichts der Menschenkinder! Du verbirgst sie in dem Schirme deiner Gegenwart {O. in dem Schutze (eig. dem Verborgenen) deines Angesichts} vor den Verschwörungen {Eig. Zusammenrottungen} der Menschen; du birgst sie in einer Hütte vor dem Gezänk der Zunge. Gepriesen sei Jahwe! denn wunderbar hat er seine Güte an mir erwiesen in einer festen Stadt. Ich zwar sagte in meiner Bestürzung: Ich bin abgeschnitten von {Eig. von vor} deinen Augen; dennoch hörtest du die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie. Liebet Jahwe, ihr seine Frommen alle! Die Treuen behütet Jahwe, und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. Seid stark, und euer Herz fasse Mut, alle, die ihr auf Jahwe harret! Von David. Ein Maskil. {Wahrsch. eine Betrachtung, od. eine Unterweisung; and.: ein kunstvolles Lied} Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Glückselig der Mensch, dem Jahwe die Ungerechtigkeit nicht zurechnet, und in dessen Geist kein Trug ist! Als ich schwieg, verzehrten sich {Eig. zerfielen} meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt ward mein Saft in {O. wie durch} Sommerdürre. (Sela.) Ich tat dir kund meine Sünde und habe meine Ungerechtigkeit nicht zugedeckt. Ich sagte: Ich will Jahwe meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Ungerechtigkeit meiner Sünde. (Sela.) Deshalb wird {O. möge} jeder Fromme zu dir beten, zur Zeit, wo du zu finden bist; gewiss, bei Flut grosser Wasser - ihn werden sie nicht erreichen. Du bist ein Bergungsort für mich; vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel. (Sela.) Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten. Seid nicht wie ein Ross, wie ein Maultier, das keinen Verstand hat; mit Zaum und Zügel, ihrem Schmucke {And. üb.: Geschirr}, musst du sie bändigen, sonst nahen sie dir nicht. Viele Schmerzen hat der Gesetzlose; wer aber auf Jahwe vertraut, den wird Güte umgeben {O. den wird er mit Güte umgeben}. Freuet euch in Jahwe und frohlocket, ihr Gerechten, und jubelt, alle ihr von Herzen Aufrichtigen! Jubelt, ihr Gerechten, in Jahwe! den Aufrichtigen geziemt Lobgesang. Preiset Jahwe mit der Laute {Nicht unsere heutige Laute, sondern eine Art Leier}; singet ihm Psalmen mit der Harfe von zehn Saiten! Singet ihm ein neues Lied; spielet wohl mit Jubelschall! Denn gerade ist das Wort Jahwes, und all sein Werk in Wahrheit {O. Treue}. Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte Jahwes. Durch Jahwes Wort sind die Himmel gemacht, und all ihr Heer durch den Hauch seines Mundes. Er sammelt die Wasser des Meeres wie einen Haufen, legt in Behälter die Fluten {O. Tiefen; eig. eine tiefe, rauschende Wassermenge}. Es fürchte sich vor Jahwe die ganze Erde; mögen sich vor ihm scheuen alle Bewohner des Erdkreises! Denn er sprach, und es war; er gebot, und es stand da. Jahwe macht zunichte den Ratschluss der Nationen, er vereitelt die Gedanken der Völker. Der Ratschluss Jahwes besteht ewiglich, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht. Glückselig die Nation, deren Gott Jahwe ist, das Volk, das er sich erkoren zum Erbteil! Jahwe blickt von den Himmeln herab, er sieht alle Menschenkinder. Von der Stätte seiner Wohnung schaut er auf alle Bewohner der Erde; Er, der da bildet ihr Herz allesamt, der da merkt auf alle ihre Werke. Ein König wird nicht gerettet durch die Grösse seines Heeres; ein Held wird nicht befreit durch die Grösse der Kraft. Ein Trug ist das Ross zur Rettung, und durch die Grösse seiner Stärke lässt es nicht entrinnen. Siehe, das Auge Jahwes ist gerichtet auf die, so ihn fürchten, auf die, welche auf seine Güte harren, um ihre Seele vom Tode zu erretten und sie am Leben zu erhalten in Hungersnot. Unsere Seele wartet auf Jahwe; unsere Hilfe und unser Schild ist er. Denn in ihm wird unser Herz sich freuen, weil wir seinem heiligen Namen vertraut haben. Deine Güte, Jahwe, sei über uns, gleichwie wir auf dich geharrt haben. {S. die Anm. zu Ps. 25} Von David, als er seinen Verstand vor Abimelech {Abimelech war der Titel der Philisterkönige} verstellte, und dieser ihn wegtrieb, und er fortging. Jahwe will ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in meinem Munde sein. In Jahwe soll sich rühmen meine Seele; hören werden es die Sanftmütigen und sich freuen. Erhebet {W. Machet gross} Jahwe mit mir, und lasset uns miteinander erhöhen seinen Namen! Ich suchte Jahwe, und er antwortete mir; und aus allen meinen Beängstigungen errettete er mich. Sie blickten auf ihn und wurden erheitert, und ihre Angesichter wurden nicht beschämt. Dieser Elende rief, und Jahwe hörte, und aus allen seinen Bedrängnissen rettete er ihn. Der Engel Jahwes lagert sich um die her, welche ihn fürchten, und er befreit sie. Schmecket und sehet, dass Jahwe gütig ist! Glückselig der Mann, der auf ihn traut! Fürchtet Jahwe, ihr seine Heiligen! denn keinen Mangel haben, die ihn fürchten. Junge Löwen darben und hungern, aber die Jahwe suchen, ermangeln keines Guten. Kommet, ihr Söhne, höret mir zu: Die Furcht Jahwes will ich euch lehren. Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der Tage liebt, um Gutes zu sehen? Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden; weiche vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen Jahwes sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien; das Angesicht Jahwes ist wider die, welche Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten. Sie {d.h. die Gerechten} schreien, und Jahwe hört, und aus allen ihren Bedrängnissen errettet {O. schrieen... hörte... errettete} er sie. Nahe ist Jahwe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er. Viele sind der Widerwärtigkeiten {Eig. Übel} des Gerechten, aber aus allen denselben errettet ihn Jahwe; Er bewahrt alle seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerbrochen. Den Gesetzlosen wird das Böse töten; und die den Gerechten hassen, werden büssen {O. für schuldig gehalten werden}. Jahwe erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die auf ihn trauen, werden nicht büssen {O. für schuldig gehalten werden}. Von David. Streite, Jahwe, mit denen, die wider mich streiten, kämpfe mit denen, die mich bekämpfen! Ergreife Tartsche und Schild {S. die Anm. zu Ps. 5,12}, und stehe auf zu meiner {Eig. als meine} Hilfe! Und zücke den Speer und versperre den Weg wider {And. üb.: Und zücke Speer und Streitaxt wider} meine Verfolger; sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Rettung! Lass beschämt und zu Schanden werden, die nach meinem Leben trachten; lass zurückweichen und mit Scham bedeckt werden, die Übles wider mich ersinnen! Lass sie sein wie Spreu vor dem Winde, und der Engel Jahwes treibe sie fort {Eig. indem der Engel... sie hinwegstosse... sie verfolge}! Ihr Weg sei finster und schlüpfrig, und der Engel Jahwes verfolge sie {Eig. indem der Engel... sie hinwegstosse... sie verfolge}! Denn ohne Ursache haben sie mir ihr Netz heimlich gelegt, ohne Ursache meiner Seele eine Grube gegraben. Über ihn komme Verderben, ohne dass er es wisse, und sein Netz, das er heimlich gelegt hat, fange ihn; zum {Eig. mit od. ins} Verderben falle er hinein! Und meine Seele wird frohlocken in Jahwe, sich freuen in seiner Rettung. Alle meine Gebeine werden sagen: Jahwe, wer ist wie du! der du den Elenden errettest von dem, der stärker ist als er, und den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt. Es treten ungerechte Zeugen auf; was ich nicht weiss, fragen sie mich. Sie vergelten mir Böses für Gutes; verwaist ist meine Seele. Ich aber, als sie krank waren, kleidete mich in Sacktuch; ich kasteite mit Fasten meine Seele, und mein Gebet kehrte in meinen Busen zurück; Als wäre es mir ein Freund, ein Bruder gewesen, so bin ich einhergegangen; wie leidtragend um die Mutter habe ich mich trauernd niedergebeugt. Aber sie haben sich über mein Hinken {O. bei meinem Falle} gefreut und sich versammelt; Schmäher {O. pöbelhafte Menschen} haben sich wider mich versammelt, und ich kannte sie nicht {O. und solche, die ich nicht kannte}; sie haben gelästert {Eig. zerrissen} und nicht aufgehört. Gleich ruchlosen {O. den ruchlosesten} Schmarotzern knirschten sie wider mich mit ihren Zähnen. Herr, wie lange willst du zusehen? Bringe meine Seele zurück aus ihren Verwüstungen, von den jungen Löwen meine einzige {S. die Anm. zu Ps. 22,20}! Ich werde dich preisen in der grossen Versammlung, unter zahlreichem Volke dich loben. Lass sich nicht über mich freuen, die ohne Grund mir feind sind, nicht zwinken mit den Augen, die ohne Ursache mich hassen! Denn nicht von Frieden reden sie; und wider die Stillen im Lande ersinnen sie trügerische Dinge. Und sie haben ihr Maul wider mich aufgesperrt; sie haben gesagt: Haha! Haha! unser Auge hat's gesehen! Du hast es gesehen, Jahwe; schweige nicht! Herr, sei nicht fern von mir! Wache auf und erwache zu meinem Rechte, mein Gott und Herr, zu meinem Rechtsstreit! Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Jahwe, mein Gott! Und lass sie sich nicht über mich freuen! Lass sie nicht in ihrem Herzen sagen: Haha, so wollten wir's {Eig. unser Begehr! od. unsere Gier}! Lass sie nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen! Lass sie beschämt und mit Scham bedeckt werden allesamt, die meines Unglücks sich freuen! lass mit Scham und Schande bekleidet werden, die wider mich grosstun! Lass jubeln und sich freuen, die Lust haben an meiner Gerechtigkeit, und lass sie stets sagen: Erhoben sei Jahwe, der Lust hat an seines Knechtes Wohlfahrt! Und meine Zunge wird reden von deiner Gerechtigkeit, von deinem Lobe den ganzen Tag. Dem Vorsänger. Von dem Knechte Jahwes, von David. Die Übertretung des Gesetzlosen spricht {Eig. Spruch der Übertretung} im Innern meines Herzens: Es ist keine Furcht Gottes vor seinen Augen. Denn es {O. sie} schmeichelt ihm in seinen eigenen Augen, seine Ungerechtigkeit zu erreichen, Hass auszuüben. Frevel {O. Unheil} und Trug sind die Worte seines Mundes; er hat es aufgegeben, verständig zu sein, Gutes zu tun. Frevel {O. Unheil} ersinnt er auf seinem Lager; er stellt sich auf einen {O. er steht auf einem} Weg, der nicht gut ist; das Böse verabscheut er nicht. Jahwe! an die Himmel reicht deine Güte, bis zu den Wolken deine Treue. Deine Gerechtigkeit ist gleich Bergen Gottes {El; d.h. gleich hohen Bergen}, deine Gerichte {O. Urteile, Rechte} sind eine grosse Tiefe {S. die Anm. zu Ps. 33,7}; Menschen und Vieh rettest du, Jahwe. Wie köstlich ist deine Güte, o Gott! Und Menschenkinder nehmen Zuflucht zu deiner Flügel Schatten; sie werden reichlich trinken von der Fettigkeit deines Hauses, und mit dem Strome deiner Wonnen wirst du sie tränken. Denn bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Lichte werden wir das Licht sehen. Lass deine Güte fortdauern denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit den von Herzen Aufrichtigen! Nicht erreiche mich der Fuss der Hochmütigen {W. des Hochmuts}, und die Hand der Gesetzlosen vertreibe mich nicht! Da {O. Dort, dann} sind gefallen, die Frevel tun; sie wurden niedergestossen, und vermochten nicht aufzustehen. {S. die Anm. zu Ps. 25} {Von David.} Erzürne dich nicht über die Übeltäter, beneide nicht die, welche Unrecht tun! Denn wie das Gras werden sie schnell vergehen, und wie das grüne Kraut verwelken {Eig. hinwelken}. Vertraue auf Jahwe und tue Gutes; wohne im Lande und weide dich an Treue {Eig. weide, od. pflege (übe) Treue}; und ergötze dich an Jahwe: so wird er dir geben die Bitten deines Herzens. Befiehl {W. Wälze auf} Jahwe deinen Weg und vertraue auf ihn! und er wird handeln; und er wird deine Gerechtigkeit hervorkommen lassen wie das Licht, und dein Recht wie den Mittag. Vertraue still {W. Sei still} dem Jahwe und harre auf ihn! Erzürne dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann, der böse Anschläge ausführt! Stehe ab vom Zorn und lass den Grimm! Erzürne dich nicht! nur zum Übeltun verleitet es. Denn die Übeltäter werden ausgerottet werden; aber die auf Jahwe hoffen, diese werden das Land besitzen. Und noch um ein Kleines, und der Gesetzlose ist nicht mehr; und siehst du dich um nach seiner Stätte, so ist er {O. sie} nicht da. Aber die Sanftmütigen werden das Land besitzen, und werden sich ergötzen an Fülle von Wohlfahrt. Der Gesetzlose sinnt wider den Gerechten, und mit seinen Zähnen knirscht er wider ihn. Der Herr lacht seiner, denn er sieht, dass sein Tag kommt. Die Gesetzlosen haben das Schwert gezogen und ihren Bogen gespannt, um zu fällen den Elenden und den Armen, hinzuschlachten, die in Geradheit wandeln. Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihre Bogen werden zerbrochen werden. Besser das Wenige des Gerechten, als der Überfluss vieler Gesetzlosen. Denn die Arme der Gesetzlosen werden zerbrochen werden, aber Jahwe stützt die Gerechten. Jahwe kennt {d.h. nimmt Kenntnis von} die Tage derer, die lauter {O. vollkommen, tadellos} sind, und ihr Erbteil wird ewig sein; sie werden nicht beschämt werden in der Zeit des Übels, und in den Tagen des Hungers werden sie gesättigt werden. Denn die Gesetzlosen werden umkommen, und die Feinde Jahwes sind wie die Pracht der Auen {And.: wie das Fett der Lämmer}; sie schwinden, sie schwinden dahin wie Rauch. Der Gesetzlose borgt und erstattet nicht wieder; der Gerechte aber ist gnädig und gibt. Denn die von ihm Gesegneten werden das Land besitzen, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet werden. Von Jahwe werden befestigt des Mannes Schritte, und an seinem Wege hat er Wohlgefallen; wenn er fällt, wird er nicht hingestreckt werden, denn Jahwe stützt seine Hand. Ich war jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen, noch seinen Samen nach Brot gehen; den ganzen Tag ist er gnädig und leiht, und sein Same wird gesegnet sein {W. ist für Segen}. Weiche vom Bösen und tue Gutes, und bleibe {O. so wirst du bleiben (im Lande wohnen)} ewiglich! Denn Jahwe liebt das Recht und wird seine Frommen nicht verlassen; ewig werden sie bewahrt, aber der Same der Gesetzlosen wird ausgerottet. Die Gerechten werden das Land besitzen und werden darin wohnen immerdar. Der Mund des Gerechten spricht Weisheit aus, und seine Zunge redet das Recht; das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte werden nicht wanken. Der Gesetzlose lauert auf den Gerechten und sucht ihn zu töten; Jahwe wird ihn nicht in seiner Hand lassen, und ihn nicht verdammen, wenn er gerichtet wird. Harre auf Jahwe und bewahre seinen Weg, und er wird dich erhöhen, das Land zu besitzen. Wenn die Gesetzlosen ausgerottet werden, wirst du zusehen {O. An der Ausrottung der Gesetzlosen wirst du deine Lust sehen}. Ich habe einen Gesetzlosen gesehen, der gewaltig {Zugleich: gewalttätig} war, und der sich ausbreitete wie ein nicht verpflanzter grüner {O. saftvoller} Baum; und man ging vorbei, und siehe, er war nicht mehr; und ich suchte ihn, und er ward nicht gefunden. Achte auf den Unsträflichen und sieh auf den Aufrichtigen; denn für den Mann des Friedens gibt es eine Zukunft {O. Nachkommenschaft; wie Ps. 109,13}. Die Übertreter aber werden vertilgt allesamt, es wird abgeschnitten die Zukunft {O. Nachkommenschaft; wie Psalm 109,13} der Gesetzlosen. Aber die Rettung der Gerechten ist von Jahwe, der ihre Stärke {Eig. Feste, Schutzwehr} ist zur Zeit der Bedrängnis; und Jahwe wird ihnen helfen und sie erretten; er wird sie erretten von den Gesetzlosen und ihnen Rettung verschaffen, denn sie trauen auf ihn. Ein Psalm von David zum Gedächtnis. Jahwe, strafe mich nicht in deinem Zorn, noch züchtige mich in deinem Grimm! Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt. Nichts Heiles ist an meinem Fleische wegen deines Zürnens, kein Frieden {O. nichts Unversehrtes} in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde. Denn meine Ungerechtigkeiten sind über mein Haupt gegangen, wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich. Es stinken, es eitern meine Wunden wegen meiner Torheit. Ich bin gekrümmt, über die Massen gebeugt; den ganzen Tag gehe ich trauernd einher. Denn voll Brand sind meine Lenden, und nichts Heiles ist an meinem Fleische. Ich bin ermattet und über die Massen zerschlagen, ich heule vor Gestöhn meines Herzens. Herr, vor dir ist all mein Begehr, und mein Seufzen ist nicht vor dir verborgen. Mein Herz pocht, verlassen hat mich meine Kraft; und das Licht meiner Augen, auch das ist nicht bei mir. Meine Lieben und meine Genossen stehen fernab von meiner Plage, und meine Verwandten stehen von ferne. Und die nach meinem Leben trachten, legen mir Schlingen; und die mein Unglück suchen, reden von Schadentun {O. Verderben} und sinnen auf {O. sprechen} Trug den ganzen Tag. Ich aber, wie ein Tauber, höre nicht, und bin wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. Und ich bin wie ein Mann, der nicht hört, und in dessen Munde keine Gegenreden {O. Rechtfertigungsgründe} sind. Denn auf dich, Jahwe, harre ich; du, du wirst antworten, Herr, mein Gott. Denn ich sprach: Dass sie sich nicht über mich freuen! beim Wanken meines Fusses tun sie gross wider mich {O. die beim Wanken meines Fusses wider mich grosstun}. Denn ich bin nahe daran zu hinken {O. zu fallen}, und mein Schmerz ist beständig vor mir. Denn ich tue kund meine Ungerechtigkeit; ich bin bekümmert wegen meiner Sünde. Meine Feinde aber leben, sind stark {O. zahlreich}, und viele sind derer, die ohne Grund mich hassen; Und Böses für Gutes vergeltend, feinden sie mich an, weil ich dem Guten nachjage. Verlass mich nicht, Jahwe; mein Gott, sei nicht fern von mir! Eile zu meiner Hilfe, Herr, meine Rettung! Dem Vorsänger, dem Jeduthun {Vergl. 1. Chr. 16,41. 42; 25,1. 3}. Ein Psalm von David. Ich sprach: Ich will meine Wege bewahren, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge; ich will meinen Mund mit einem Maulkorbe verwahren, solange der Gesetzlose vor mir ist. Ich verstummte in Stille, ich schwieg vom Guten {Eig. vom Guten weg; daher viell.: fern vom Guten}, und mein Schmerz ward erregt. Mein Herz brannte in meinem Innern, bei meinem Nachsinnen entzündete sich Feuer; ich sprach mit meiner Zunge: Tue mir kund, Jahwe, mein Ende, und das Mass meiner Tage, welches es ist, dass ich wisse, wie vergänglich ich bin! Siehe, Handbreiten gleich hast du meine Tage gemacht, und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir; ja, eitel Hauch ist jeder Mensch, der dasteht {O. feststeht}. (Sela.) Ja, als ein Schattenbild wandelt der Mensch einher; ja, vergebens ist er {Eig. sind sie} voll Unruhe; er häuft auf und weiss nicht, wer es einsammeln wird. Und nun, auf was harre ich, Herr? Meine Hoffnung ist auf dich! Errette mich von allen meinen Übertretungen, mache mich nicht zum Hohne des Toren {S. die Anm. zu Ps. 14,1}! Ich bin verstummt, ich tue meinen Mund nicht auf; denn du, du hast es getan. Entferne von mir deine Plage! Durch die Schläge {Eig. die Befehdung, den Angriff} deiner Hand vergehe ich. Strafst du einen Mann mit Züchtigungen für die Ungerechtigkeit, so machst du, gleich der Motte, seine Schönheit zergehen; ja, ein Hauch sind alle Menschen. (Sela.) Höre mein Gebet, Jahwe, und nimm zu Ohren mein Schreien; schweige nicht zu meinen Tränen! Denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse wie alle meine Väter. Blicke von mir ab, dass ich mich erquicke {Eig. erheitere}, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin! Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm. Beharrlich habe ich auf Jahwe geharrt, und er hat sich zu mir geneigt und mein Schreien gehört. Er hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm; und er hat meine Füsse auf einen Felsen gestellt, meine Schritte befestigt; Und in meinen Mund hat er gelegt ein neues Lied, einen Lobgesang unserem Gott. Viele werden es sehen und sich fürchten und auf Jahwe vertrauen. Glückselig der Mann, der Jahwe zu seiner Zuversicht macht und sich nicht wendet zu den Stolzen {Eig. Ungestümen, Übermütigen} und zu denen, die zur Lüge abweichen! Vielfach hast du deine Wundertaten und deine Gedanken gegen uns erwiesen, Jahwe, mein Gott; nicht kann man sie der Reihe nach dir vorstellen. Wollte ich davon berichten und reden, es sind ihrer zu viele, um sie aufzuzählen. An Schlacht- und Speisopfern hattest du keine Lust; Ohren hast du mir bereitet {W. gegraben}: Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert. Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben. Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens {W. meiner Eingeweide}. Ich habe die Gerechtigkeit verkündet {Eig. als frohe Botschaft verkündet} in der grossen Versammlung; siehe, meine Lippen hemmte ich nicht - Jahwe, du weisst es! Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen im Innern meines Herzens; deine Treue und deine Rettung habe ich ausgesprochen, deine Güte und deine Wahrheit nicht verhehlt vor der grossen Versammlung. Du, Jahwe, halte deine Erbarmungen nicht von mir zurück; deine Güte und deine Wahrheit lass beständig mich behüten! Denn Übel bis zur Unzahl haben mich umgeben, meine Ungerechtigkeiten haben mich erreicht, dass ich nicht sehen kann {O. dass ich sie nicht übersehen kann}; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen. Lass dir gefallen, Jahwe, mich zu erretten! Jahwe, eile zu meiner Hilfe! Lass sie beschämt und mit Scham bedeckt werden allesamt, die nach meinem Leben trachten, es wegzuraffen; lass zurückweichen und zu Schanden werden, die Gefallen haben an meinem Unglück! Lass sich entsetzen ob ihrer Schande, die von mir sagen: Haha! Haha! Lass fröhlich sein und sich freuen in dir alle, die dich suchen; die deine Rettung lieben, lass stets sagen: Erhoben sei Jahwe! Ich aber bin elend und arm, der Herr denkt an mich. Meine Hilfe und mein Erretter bist du; mein Gott, zögere nicht! Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. Glückselig, wer achthat auf den Armen! am Tage des Übels wird Jahwe ihn erretten. Jahwe wird ihn bewahren und ihn am Leben erhalten; er wird glücklich sein auf Erden {O. im Lande}, und nicht wirst du ihn preisgeben der Gier seiner Feinde. Jahwe wird ihn stützen auf dem Siechbett, all sein Lager wandelst du um in seiner Krankheit. Ich sprach: Jahwe, sei mir gnädig! Heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt. Meine Feinde wünschen mir Böses: Wann wird er sterben und sein Name vergehen? Und wenn einer kommt, um mich zu sehen, so redet er Falschheit; sein Herz sammelt sich Unheil - er geht hinaus, redet davon. Miteinander raunen wider mich alle meine Hasser; Böses {Eig. mir Böses} ersinnen sie wider mich: Ein Belialsstück klebt ihm an {Eig. ist ihm angegossen}; und weil er nun daliegt, wird er nicht wieder aufstehen. Selbst der Mann meines Friedens {d.h. mein Freund}, auf den ich vertraute, der mein Brot ass, hat die Ferse wider mich erhoben. Du aber, Jahwe, sei mir gnädig und richte mich auf, dass ich es ihnen vergelte! Daran erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast, dass mein Feind nicht über mich jauchzt. Ich aber, in meiner Lauterkeit hast du mich aufrecht gehalten und mich vor dich gestellt auf ewig. Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit bis in Ewigkeit! Amen, ja, Amen. Dem Vorsänger. Ein Maskil {Siehe die Anm. zu Ps. 32 Überschrift} von den Söhnen Korahs. Wie ein Hirsch {Eig. wie eine Hindin, die} lechzt nach Wasserbächen, also lechzt meine Seele nach dir, o Gott! Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott {El}: Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht? Meine Tränen sind mir zur Speise geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt: Wo ist dein Gott? Daran will ich gedenken und in mir ausschütten meine Seele, wie ich einherzog in der Schar, mit ihnen wallte zum Hause Gottes, mit der Stimme des Jubels und des Lobes {O. Dankes}, - eine feiernde Menge. Was beugst du dich nieder, meine Seele, und bist unruhig {O. stöhnst; so auch V.11; 43,5} in mir? Harre auf Gott! denn ich werde ihn noch preisen {O. ihm noch danken} für das Heil {W. die Rettungen} seines Angesichts {W. preisen - Heil sein Angesicht!}. Mein Gott {Viell. ist zu lesen wie V.11 und 43,5: der das Heil meines Angesichts und mein Gott ist}, es beugt sich nieder in mir meine Seele; darum gedenke ich deiner aus dem Lande des Jordan und des Hermon, vom Berge Mizhar. Tiefe {O. Flut} ruft der Tiefe {O. Flut} beim Brausen deiner Wassergüsse; alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen. Des Tages wird Jahwe seine Güte entbieten, und des Nachts wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott {El} meines Lebens. Sagen will ich zu Gott {El}, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? warum gehe ich trauernd einher wegen der Bedrückung des Feindes? Wie eine Zermalmung in meinen Gebeinen höhnen mich meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott? Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott! denn ich werde ihn noch preisen, der das Heil {W. die Rettungen} meines Angesichts und mein Gott ist. Schaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit wider eine {Eig. von einer, d.h. indem du mich von ihr befreist} lieblose Nation {Eig. eine Nation ohne Güte}! Von dem Manne des Trugs und des Unrechts errette mich! Denn du bist der Gott meiner Stärke {Eig. Feste, Schutzwehr}. Warum hast du mich verworfen? Warum gehe ich trauernd einher wegen der Bedrückung des Feindes? Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berge und zu deinen Wohnungen. So werde ich kommen zum Altar Gottes, zu dem Gott {El}, der meine Jubelfreude ist, und werde dich preisen mit der Laute, Gott, mein Gott! Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihn noch preisen, der das Heil {W. die Rettungen} meines Angesichts und mein Gott ist. Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift}. Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Grosstat, die du gewirkt hast in ihren Tagen, in den Tagen vor alters. Du, mit deiner Hand hast du Nationen ausgetrieben, und sie {d.h. unsere Väter} hast du gepflanzt, Völkerschaften hast du verderbt, und sie {d.h. unsere Väter} hast du ausgebreitet. Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen, und nicht ihr Arm hat sie gerettet; sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest. Du selbst bist {O. viell.: Du bist derselbe; vergl. Ps. 102,27} mein König, o Gott; gebiete die Rettungen Jakobs! Durch dich werden wir niederstossen unsere Bedränger; durch deinen Namen werden wir zertreten, die wider uns aufstehen. Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und nicht wird mein Schwert mich retten. Denn du rettest uns von unseren Bedrängern, und unsere Hasser machst du beschämt {O. Du hast gerettet... hast beschämt gemacht}. In Gott rühmen wir uns den ganzen Tag, und deinen Namen werden wir preisen ewiglich. (Sela.) Doch du hast uns verworfen und zu Schanden gemacht, und zogest nicht aus mit unseren Heeren. Du liessest uns zurückweichen vor dem Bedränger, und unsere Hasser haben für sich geraubt. Du gabst uns hin wie Schlachtschafe {Eig. Speiseschafe}, und unter die Nationen hast du uns zerstreut. Du verkauftest dein Volk um ein Geringes und hast nicht hochgestellt ihren Preis. Du machtest uns zum Hohne unseren Nachbarn, zum Spott und Schimpf denen, die uns umgeben. Du machtest uns zum Sprichwort unter den Nationen, zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften. Den ganzen Tag ist vor mir meine Schande, und die Scham meines Angesichts hat mich bedeckt, Wegen der Stimme des Schmähers und Lästerers, wegen des Feindes und des Rachgierigen. Dieses alles ist über uns gekommen, und wir haben deiner nicht vergessen, noch betrüglich gehandelt wider deinen Bund. Nicht ist unser Herz zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von deinem Pfade; Obgleich {O. dass} du uns zermalmt hast am Orte der Schakale, und uns bedeckt mit dem Schatten des Todes. Wenn wir vergessen hätten den Namen unseres Gottes und unsere Hände ausgestreckt zu einem fremden Gott {El}, Würde Gott das nicht erforschen? denn er kennt die Geheimnisse des Herzens. Doch {O. Denn} um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wie Schlachtschafe sind wir geachtet. Erwache! warum schläfst du, Herr? Wache auf! Verwirf uns nicht auf ewig! Warum verbirgst du dein Angesicht, vergissest unser Elend und unsere Bedrückung? Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Bauch klebt an der Erde. Stehe auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Güte willen! Dem Vorsänger, nach Schoschannim. Von den Söhnen Korahs; ein Maskil, ein Lied der Lieblichkeiten {And.: ein Lied von dem Geliebten}. Es wallt mein Herz von gutem Worte. Ich sage: Meine Gedichte dem Könige! Meine Zunge {O. ist} sei der Griffel eines fertigen {d.h. geübten} Schreibers! Du bist schöner als die Menschensöhne, Holdseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet ewiglich. Gürte dein Schwert um die Hüfte, du Held, deine Pracht und deine Majestät! Und in deiner Majestät ziehe {Eig. fahre (d.h. auf dem Streitwagen)} glücklich hin um der Wahrheit willen {And.: wegen des Wortes der Wahrheit} und der Sanftmut und der Gerechtigkeit; und Furchtbares wird dich lehren deine Rechte. Deine Pfeile sind scharf - Völker fallen unter dir - im Herzen der Feinde des Königs {O. den Feinden des Königs ins Herz}. Dein Thron, o Gott, ist immer und ewiglich, ein Zepter der Aufrichtigkeit {Anderswo üb.: Geradheit} ist das Zepter deines Reiches. Gerechtigkeit hast du geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst: darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Genossen. Myrrhen und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel. Königstöchter sind unter deinen Herrlichen {d.h. herrlichen Frauen}; die Königin steht zu deiner Rechten in Gold von Ophir. Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiss deines Volkes und deines Vaters Hauses! Und der König wird deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: so huldige ihm! Und die Tochter Tyrus, die Reichen des Volkes {O. der Völker}, werden deine Gunst suchen mit Geschenken. Ganz herrlich ist des Königs Tochter drinnen {d.h. in den königlichen Gemächern}, von Goldwirkerei ihr Gewand; In buntgewirkten Kleidern wird sie zum König geführt werden; Jungfrauen hinter ihr her, ihre Gefährtinnen, werden zu dir gebracht werden. Sie werden geführt werden unter Freude und Jubel, sie werden einziehen in den Palast des Königs. An deiner Väter Statt werden deine Söhne sein; zu Fürsten wirst du sie einsetzen im ganzen Lande {O. auf der ganzen Erde}. Ich will deines Namens gedenken lassen alle Geschlechter hindurch; darum werden die Völker dich preisen immer und ewiglich. Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs; auf Alamoth {Vergl. 1. Chr. 15,20. 21}, ein Lied. Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden {O. leicht zu finden; eig. sich finden lassend, wie 2. Chr. 15,4} in Drangsalen. Darum werden wir uns nicht fürchten, wenngleich gewandelt würde die Erde, und wenn die Berge wankten im Herzen des Meeres, Wenn seine Wasser tobten und schäumten, die Berge erbebten durch sein Ungestüm. (Sela.) Ein Strom - seine Bäche erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen beim Anbruch des Morgens. Es toben die Nationen, die Königreiche wanken; er lässt seine Stimme erschallen: die Erde zerschmilzt. Jahwe der Heerscharen ist mit uns, eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs. (Sela.) Kommet, schauet die Grosstaten Jahwes, der {O. wie er} Verheerungen angerichtet hat auf der Erde! Der die Kriege beschwichtigt bis an das Ende der Erde, den Bogen zerbricht und den Speer zerschlägt, die Wagen mit Feuer verbrennt. Lasset ab und erkennet, dass ich Gott bin! Ich werde erhöht werden unter den Nationen, ich werde erhöht werden auf Erden. Jahwe der Heerscharen ist mit uns, eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs. (Sela.) Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. Ihr Völker alle, klatschet in die Hände! Jauchzet Gott mit Jubelschall! Denn Jahwe, der Höchste, ist furchtbar, ein grosser König über die ganze Erde. Er unterwarf uns die Völker, und die Völkerschaften unter unsere Füsse. Er erwählte für uns unser Erbteil, den Stolz Jakobs, den er geliebt hat. (Sela.) Gott ist emporgestiegen unter Jauchzen, Jahwe unter Posaunenschall. Singet Gott Psalmen {Eig. Singspielet}, singet Psalmen; singet Psalmen unserem König, singet Psalmen! Denn Gott ist König der ganzen Erde; singet Psalmen mit Einsicht {Eig. Singet Maskil. S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift}! Gott regiert über die Nationen; Gott hat sich auf den Thron seiner Heiligkeit gesetzt. Die Edlen der Völker haben sich versammelt und das Volk {O. als ein Volk} des Gottes Abrahams; denn die Schilde {d.h. die Fürsten, die Schirmherren} der Erde sind Gottes; er ist sehr erhaben. Ein Lied, ein Psalm {Eig. Ein Psalm-Lied}. Von den Söhnen Korahs. Gross ist Jahwe und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge. Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion, an der Nordseite, die Stadt des grossen Königs. Gott ist bekannt in ihren Palästen als eine hohe Feste. Denn siehe, die Könige hatten sich versammelt, waren herangezogen allesamt. Sie sahen, da erstaunten sie; sie wurden bestürzt, flohen ängstlich hinweg. Beben ergriff sie daselbst, Angst, der Gebärenden gleich. Durch den Ostwind zertrümmertest du die Tarsisschiffe. Wie wir gehört hatten, also haben wir es gesehen in der Stadt Jahwes der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit. (Sela.) Wir haben gedacht, o Gott, an deine Güte, im Innern deines Tempels. Wie dein Name, Gott, also ist dein Lob {O. Ruhm} bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte. Es freue sich der Berg Zion, es mögen frohlocken die Töchter Judas um deiner Gerichte willen! Umgehet Zion und umkreiset es, zählet seine Türme; Betrachtet genau seine Wälle, mustert {O. durchschreitet} seine Paläste, damit ihr's erzählet dem künftigen Geschlecht! Denn dieser Gott ist unser Gott immer und ewiglich! Er wird uns leiten bis an den Tod. Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. Höret dies, ihr Völker alle; nehmet es zu Ohren, alle Bewohner der Welt; Sowohl Menschensöhne als Männersöhne, Reiche und Arme allzumal! Mein Mund soll Weisheit {Eig. Weisheiten... Einsichten} reden, und das Sinnen meines Herzens soll Einsicht {Eig. Weisheiten... Einsichten} sein. Neigen will ich zu einem Spruche mein Ohr, mein Rätsel {Eig. Verschlungenes, d.h. rätselhafte, verschlungene Rede} eröffnen bei der Laute. Warum sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels, wenn die Ungerechtigkeit derer, die mir auf der Ferse sind, mich umringt. Welche auf ihr Vermögen vertrauen und der Grösse ihres Reichtums sich rühmen? Keineswegs vermag jemand seinen Bruder zu erlösen, nicht kann er Gott sein Lösegeld {Eig. seine Sühne} geben, (Denn kostbar ist die Erlösung ihrer Seele, und er muss davon abstehen auf ewig) Dass er fortlebe immerdar, die Grube nicht sehe. Denn er sieht, dass die Weisen sterben, dass der Tor und der Unvernünftige miteinander umkommen und anderen ihr Vermögen lassen. Ihr Gedanke {W. Ihr Inneres} ist, dass ihre Häuser stehen in Ewigkeit, ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht; sie nennen Ländereien nach ihrem Namen. Doch der Mensch, der in Ansehen ist, bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. Dieser ihr Weg ist ihre Torheit {O. ihre Zuversicht. O. Dies ist ihr Weg, derer, die Torheit haben}; und die nach ihnen kommen, haben Wohlgefallen an ihren Worten {Eig. an ihrem Munde}. (Sela.) Man legt sie in den Scheol wie Schafe, der Tod weidet sie; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie; und ihre Gestalt wird der Scheol verzehren, fern von ihrer Wohnung {O. ohne dass sie eine Wohnung hat}. Gott aber wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich aufnehmen {O. hinwegnehmen; wie 1. Mose 5,24}. (Sela.) Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert, wenn sich vergrössert die Herrlichkeit seines Hauses. Denn wenn er stirbt, nimmt er das alles nicht mit; nicht folgt ihm hinab seine Herrlichkeit. Ob er auch seine Seele segnete in seinem Leben, - und man wird dich loben, wenn du dir selbst Gutes tust - Sie wird kommen zu dem Geschlecht seiner Väter; nimmermehr werden sie das Licht sehen. Der Mensch, der in Ansehen ist und keine Einsicht hat, gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. Ein Psalm; von Asaph. Der Mächtige {El}, Gott, Jahwe, hat geredet und die Erde gerufen vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott hervorgestrahlt. Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frisst vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig. Er ruft dem Himmel droben und der Erde, um sein Volk zu richten: "Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer!" Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, denn Gott ist es, der richtet {O. denn Gott steht im Begriff zu richten}. (Sela.) "Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will wider dich zeugen! Ich, ich bin Gott, dein Gott. Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, und deine Brandopfer sind beständig vor mir. Nicht werde ich Farren nehmen aus deinem Hause, noch Böcke aus deinen Hürden. Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. Ich kenne alles Gevögel der Berge, und das Wild {Eig. was sich tummelt; so auch Ps. 80,13} des Gefildes ist mir bekannt. Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen: denn mein ist der Erdkreis und seine Fülle. Sollte ich das Fleisch von Stieren {Eig. von Starken} essen und das Blut von Böcken trinken? Opfere Gott Lob {O. Dank}, und bezahle dem Höchsten deine Gelübde; Und rufe mich an am Tage der Bedrängnis: ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!" Zu dem Gesetzlosen aber spricht Gott: "Was hast du meine Satzungen herzusagen und meinen Bund in deinen Mund zu nehmen? Du hast ja die Zucht {O. Unterweisung, Zurechtweisung} gehasst und hinter dich geworfen meine Worte. Wenn du einen Dieb sahst, so gingst du gern mit ihm um, und dein Teil war mit Ehebrechern. Deinen Mund liessest du los zum Bösen, und Trug flocht deine Zunge. Du sassest da, redetest wider deinen Bruder, wider den Sohn deiner Mutter stiessest du Schmähung aus. Solches hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich strafen {O. überführen} und es dir vor Augen stellen." Merket doch dieses, die ihr Gottes {Eloah} vergesset, damit ich nicht zerreisse, und kein Erretter sei da! Wer Lob {O. Dank} opfert, verherrlicht mich, und wer seinen Weg einrichtet, ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen. Dem Vorsänger. Ein Psalm von David, als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Bathseba eingegangen war. Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte: nach der Grösse deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen! Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir. Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertigt werdest, wenn du redest, rein erfunden, wenn du richtest. Siehe, in Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter. Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern {Eig. in den Nieren}, und im Verborgenen {d.h. im Innern des Herzens} wirst du mich Weisheit kennen lehren {O. lehre mich Weisheit kennen}. Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weisser sein als Schnee. Lass mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden, und tilge alle meine Ungerechtigkeiten! Schaffe {Eig. Erschaffe} mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in meinem Innern einen festen Geist! Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir! Lass mir wiederkehren die Freude deines Heils, und mit einem willigen Geiste stütze mich! Lehren will ich die Übertreter deine Wege, und die Sünder werden zu dir umkehren. Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meiner Rettung, so wird meine Zunge jubelnd preisen deine Gerechtigkeit. Herr, tue meine Lippen auf, und mein Mund wird dein Lob verkünden. Denn du hast keine Lust an Schlachtopfern, sonst gäbe ich sie; an Brandopfern hast du kein Wohlgefallen. Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Tue Zion Gutes in deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems! Dann wirst du Lust haben an Opfern der Gerechtigkeit, an Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Farren opfern auf deinem Altar. Dem Vorsänger. Ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift} von David, als Doeg, der Edomiter, kam und Saul berichtete und ihm sagte: David ist in das Haus Abimelechs gekommen. Was rühmst du dich des Bösen {O. der Bosheit}, du Gewaltiger? Die Güte Gottes {El} währt den ganzen Tag. Verderben sinnt deine Zunge, wie ein geschliffenes Schermesser Trug übend {O. du Trug Übender}. Du hast das Böse mehr geliebt, als das Gute, die Lüge mehr, als Gerechtigkeit zu reden. (Sela.) Du hast alle Vertilgungsworte geliebt, du Zunge des Trugs! Gott {El} wird dich auch zerstören für immerdar; er wird dich fassen und herausreissen aus dem Zelte und auswurzeln aus dem Lande der Lebendigen. (Sela.) Und sehen werden es die Gerechten und sich fürchten, und sie werden über ihn lachen: "Sieh den Mann, der Gott nicht zu seiner Stärke {Eig. die Feste, Schutzwehr} machte, sondern auf die Grösse seines Reichtums vertraute, durch sein Schadentun stark war!" Ich aber bin wie ein grüner Olivenbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf die Güte Gottes immer und ewiglich. Ich werde dich preisen ewiglich, weil {O. dir danken, dass} du es getan hast; und auf deinen Namen werde ich harren, denn er ist gut, vor deinen Frommen. {Vergleiche Ps. 14, auch bezüglich der Anmerkungen} Dem Vorsänger, nach Machalath {Viell.: nach schwermütiger Weise}. Ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift} von David. Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Sie haben verderbt gehandelt und haben abscheulich das Unrecht geübt; da ist keiner, der Gutes tue. Gott hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche. Alle sind {Eig. Ein jeder ist} abgewichen, sie sind allesamt verderbt; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer. Haben keine Erkenntnis die, welche Frevel tun, die mein Volk fressen, als ässen sie Brot? Gott rufen sie nicht an. Da überfiel sie ein Schrecken, ohne dass ein Schrecken da war; denn Gott hat zerstreut die Gebeine dessen, der dich belagerte. Du hast sie beschämt gemacht, denn Gott hat sie verworfen. O dass aus Zion die Rettungen Israels da wären! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, soll Jakob frohlocken, Israel sich freuen. Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift} von David, als die Siphiter kamen und zu Saul sprachen: Hält David sich nicht bei uns verborgen? Gott, durch deinen Namen rette mich, und schaffe mir Recht durch deine Macht! Gott, höre mein Gebet, nimm du Ohren die Reden meines Mundes! Denn Fremde sind wider mich aufgestanden, und Gewalttätige trachten nach meinem Leben; sie haben Gott nicht vor sich gestellt. (Sela.) Siehe, Gott ist mein Helfer; der Herr ist unter denen {d.h. ist der Inbegriff aller derer usw.; eine hebräische Ausdrucksweise}, die meine Seele stützen. Er wird das Böse zurückerstatten meinen Feinden {Eig. Nachstellern; so auch Ps. 56,2; 59,10}; nach deiner Wahrheit vertilge sie! Opfern will ich dir mit Freiwilligkeit; deinen Namen will ich preisen, Jahwe, denn er ist gut. Denn aus aller Bedrängnis hat er mich errettet; und mein Auge hat seine Lust gesehen an meinen Feinden. Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift} von David. Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen! Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in meiner Klage und muss stöhnen Vor der Stimme des Feindes, vor der Bedrückung des Gesetzlosen; denn sie wälzen Unheil auf mich, und im Zorn feinden sie mich an. Mein Herz ängstigte sich in meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen. Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich. Und ich sprach: O dass ich Flügel hätte wie die Taube! Ich wollte hinfliegen und ruhen. Siehe, weithin entflöhe ich, würde weilen in der Wüste. (Sela.) Ich wollte eilends entrinnen vor dem heftigen Winde, vor dem Sturme. Vernichte, Herr, zerteile ihre Zunge {d.h. vereitle ihren Ratschlag}! denn Gewalttat und Hader habe ich in der Stadt gesehen. Tag und Nacht machen sie die Runde um sie auf ihren Mauern; und Unheil und Mühsal {O. Frevel und Unrecht} sind in ihrer Mitte. Schadentun ist in ihrer Mitte, und Bedrückung und Trug weichen nicht von ihrer Strasse {O. ihrem Markte}. Denn nicht ein Feind ist es, der mich höhnt, sonst würde ich es ertragen; nicht mein Hasser ist es, der wider mich grossgetan hat, sonst würde ich mich vor ihm verbergen; sondern du, ein Mensch meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter; die wir trauten Umgang miteinander pflogen, ins Haus Gottes wandelten mit der Menge. Der Tod überrasche sie {Nach and. Lesart: Verwüstung über sie!}, lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol! denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern. Ich aber, ich rufe zu Gott, und Jahwe rettet mich. Abends und morgens und mittags muss ich klagen und stöhnen, und er hört meine Stimme. Er hat meine Seele in Frieden erlöst aus dem Kampfe wider mich {O. dass sie mir nicht nahten}; denn ihrer sind viele gegen mich gewesen. Hören wird Gott {El} und sie demütigen {O. ihnen antworten}, - er thront ja von alters her (Sela.); - weil es keine Änderung bei ihnen {O. sie, bei denen es keine usw.} gibt und sie Gott nicht fürchten. Er {d.h. der Gesetzlose} hat seine Hände ausgestreckt gegen die, welche mit ihm in Frieden waren; seinen Bund hat er gebrochen {Eig. entweiht}. Glatt sind die Milchworte seines Mundes, und Krieg ist sein Herz; geschmeidiger sind seine Worte als Öl, und sie sind gezogene Schwerter. Wirf auf Jahwe, was dir auferlegt {O. beschieden} ist, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, dass der Gerechte wanke! Und du, Gott, wirst sie hinabstürzen in die Grube des Verderbens; die Männer des Blutes und des Truges werden nicht zur Hälfte bringen ihre Tage. Ich aber werde auf dich vertrauen. Dem Vorsänger, nach: "Die Taube der fernen Terebinthen". Von David, ein Gedicht {Hebr. Miktam; so auch Ps. 57. 58. 59. 60}, als die Philister ihn zu Gath ergriffen. Sei mir gnädig, o Gott! denn es schnaubt {O. schnappt} nach mir der Mensch; den ganzen Tag mich befehdend, bedrückt er mich. Es schnauben {O. schnappen} meine Feinde den ganzen Tag; denn viele befehden mich in Hochmut. An dem Tage, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich. In {O. Durch; so auch V.10} Gott werde ich rühmen sein Wort; auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte das Fleisch mir tun? Meine Worte verdrehen {Eig. kränken} sie den ganzen Tag, alle ihre Gedanken sind wider mich zum Bösen. Sie rotten sich zusammen, verstecken sich {Nach and. Lesart: legen einen Hinterhalt}, sie beobachten meine Fersen, weil sie meiner Seele auflauern. Sollte bei ihrem Frevel Rettung für sie sein? Im Zorn stürze nieder die Völker, o Gott! Mein Umherirren {O. Klagen} zählst du. Lege {O. hast du gezählt. Gelegt sind usw.} in deinen Schlauch meine Tränen; sind sie nicht in deinem Buche {O. Verzeichnis}? Dann werden meine Feinde umkehren an dem Tage, da ich rufe; dieses weiss ich, dass Gott für mich ist {O. denn Gott ist für mich}. In Gott werde ich rühmen das Wort, in Jahwe werde ich rühmen das Wort. Auf Gott vertraue ich; ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun? Auf mir, o Gott, sind deine Gelübde {d.h. die ich dir gelobt habe}, ich werde dir Dankopfer entrichten. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, ja, meine Füsse vom Sturz, um zu wandeln vor dem Angesicht Gottes im Lichte der Lebendigen. Dem Vorsänger. "Verdirb nicht!" Von David, ein Gedicht, als er vor Saul in die Höhle floh. Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! denn zu dir nimmt Zuflucht meine Seele, und ich will Zuflucht nehmen zu dem Schatten deiner Flügel, bis vorübergezogen das Verderben. Zu Gott, dem Höchsten, will ich rufen, zu dem Gott {El}, der es für mich vollendet. Vom Himmel wird er senden und mich retten; er macht zum Hohn den, der nach mir schnaubt {O. schnappt}. (Sela.) Senden wird Gott seine Güte und seine Wahrheit. Mitten unter Löwen ist meine Seele, unter Flammensprühenden liege ich, unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile, und deren Zunge ein scharfes Schwert ist. Erhebe dich über die Himmel, o Gott! über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit! Ein Netz haben sie meinen Schritten bereitet, es beugte sich nieder {O. er (der Feind) beugte nieder} meine Seele; eine Grube haben sie vor mir gegraben, sie sind mitten hineingefallen. (Sela.) Befestigt {O. fest; vergl. Ps. 108,1-5} ist mein Herz, o Gott, befestigt {O. fest; vergl. Ps. 108,1-5} ist mein Herz! ich will singen und Psalmen singen {Eig. singspielen}. Wache auf, meine Seele {Vergl. Ps. 7,5; 16,9}! wachet auf, Harfe und Laute! ich will aufwecken die Morgenröte. Ich will dich preisen, Herr, unter den Völkern, will dich besingen unter den Völkerschaften. Denn gross bis zu den Himmeln ist deine Güte, und bis zu den Wolken deine Wahrheit. Erhebe dich über die Himmel, o Gott! Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit! Dem Vorsänger. "Verdirb nicht!" Von David, ein Gedicht. Redet ihr wirklich Gerechtigkeit durch Verstummen {And. l. mit veränderten Vokalen: Redet ihr wirklich Gerechtigkeit, ihr Richter? Der hebr. Text scheint fehlerhaft zu sein}? Richtet ihr in Geradheit, ihr Menschenkinder {O. die Menschenkinder}? Ja, im Herzen übet ihr Ungerechtigkeiten; eurer Hände Gewalttat wäget ihr dar im Lande. Abgewichen sind die Gesetzlosen von Mutterschosse an, es irren von Mutterleibe an die Lügenredner. Gift haben sie gleich Schlangengift, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verschliesst, Die nicht hört auf die {O. dass sie nicht höre die} Stimme der Beschwörer, des Zauberers, der der Zaubersprüche kundig ist. Zerschmettere, o Gott, ihre Zähne in ihrem Maule, brich aus das Gebiss der jungen Löwen, Jahwe! Lass sie zergehen wie Wasser, die zerfliessen! Legt er seine Pfeile an, so seien sie wie abgestumpft! Lass sie sein gleich der Schnecke, die zerschmelzend dahingeht, gleich der Fehlgeburt eines Weibes, welche die Sonne nie erblickt hat! Bevor eure Töpfe den Dorn merken {d.h. bevor sie erhizt werden}, möge {O. wird} er ihn, frisch oder brennend, hinwegstürmen! Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache anschaut; er wird seine Füsse {W. Schritte} baden im Blute des Gesetzlosen. Und der Mensch wird sagen: Fürwahr, es gibt Lohn {Eig. Frucht} für den Gerechten; fürwahr, es gibt einen Gott, der auf Erden richtet. Dem Vorsänger, "Verdirb nicht!" Von David, ein Gedicht, als Saul sandte, und sie sein Haus bewachten, um ihn zu töten. Befreie mich von meinen Feinden, o mein Gott! setze mich in Sicherheit vor denen, die sich wider mich erheben! Befreie mich von denen, die Frevel tun, und rette mich von den Blutmenschen! Denn siehe, sie lauern auf meine Seele; Starke rotten sich wider mich ohne meine Übertretung und ohne meine Sünde, Jahwe! Ohne eine Schuld meinerseits laufen und bereiten sie sich; wache auf, mir entgegen, und sieh! Ja, du, Jahwe, Gott der Heerscharen, Gott Israels, erwache, um heimzusuchen alle Nationen! sei keinem gnädig von den treulos Frevelnden! (Sela.) Am Abend kehren sie zurück, heulen wie Hunde, und rings umgehen sie die Stadt. Siehe, aus ihrem Munde sprudeln sie Böses hervor, Schwerter sind auf ihren Lippen - denn "wer hört?" Du aber, Jahwe, wirst ihrer lachen, wirst spotten aller Nationen. Meine {Eig. Seine; wahrsch. ein Fehler, vergl. V.17} Stärke, auf dich will ich achten; denn Gott ist meine hohe Feste. Mein Gott wird mir mit seiner Güte zuvorkommen {Nach and. Lesart: Der Gott meiner Güte wird mir zuvorkommen}; Gott wird mich meine Lust sehen lassen an meinen Feinden. Töte sie nicht, damit mein Volk es nicht vergesse; lass sie umherirren durch deine Macht, und stürze sie nieder, Herr, unser Schild! Sünde ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen; so lass sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen! Mache ein Ende im Grimm, mache ein Ende, dass sie nicht mehr seien, und erkennen {O. ... seien; damit sie erkennen}, dass Gott in Jakob herrscht bis an die Enden der Erde! (Sela.) Und am Abend kehren sie zurück, heulen wie Hunde, und rings umgehen sie die Stadt. Sie schweifen umher nach Speise; sie übernachten, wenn sie auch nicht satt sind. Ich aber will singen von deiner Stärke, und des Morgens jubelnd preisen deine Güte; denn du bist mir eine hohe Feste gewesen und ein Zuflucht am Tage meiner Bedrängnis. Dir, meine Stärke, will ich Psalmen singen {Eig. will ich singspielen}; denn Gott ist meine hohe Feste, der Gott meiner Güte {d.h. der mir Güte erweist}. Dem Vorsänger; nach Schuschan-Eduth. Ein Gedicht von David, zum Lehren, als er stritt mit den Syrern von Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztale schlug, zwölftausend Mann. Gott, du hast uns verworfen, hast uns zerstreut, bist zornig gewesen; führe uns wieder zurück! Du hast das Land {O. die Erde} erschüttert, hast es zerrissen; heile seine Risse, denn es wankt! Du hast dein Volk Hartes sehen lassen, mit Taumelwein hast du uns getränkt. Denen, die dich fürchten, hast du ein Panier gegeben, dass es sich erhebe um der Wahrheit willen. (Sela.) Damit befreit werden deine Geliebten, rette durch deine Rechte und erhöre uns {Nach and. Lesart: mich; vergl. Ps. 108,6-13}! Gott hat geredet in seiner Heiligkeit: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das Tal Sukkoth ausmessen. Mein ist Gilead, und mein Manasse, und Ephraim ist die Wehr meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab {And. üb.: mein Gesetzgeber}. Moab ist mein Waschbecken, auf Edom will ich meine Sandale werfen; Philistäa, jauchze mir zu! Wer wird mich führen in die feste Stadt, wer wird mich leiten bis nach Edom? Nicht du, Gott, der du uns verworfen hast, und nicht auszogest, o Gott, mit unseren Heeren? Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis {O. vom Bedränger}! Menschenrettung ist ja eitel. Mit Gott werden wir mächtige Taten {Eig. Mächtiges} tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten. Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Von David. Höre, Gott, mein Schreien, horche auf mein Gebet! Vom Ende der Erde werde ich zu dir rufen, wenn mein Herz verschmachtet; du wirst mich auf einen Felsen leiten, der mir zu hoch ist. Denn du bist mir eine Zuflucht gewesen, ein starker Turm, vor dem Feinde. Ich werde {O. will} weilen in deinem Zelte in Ewigkeit, werde {O. will} Zuflucht nehmen zu dem Schutze deiner Flügel. (Sela.) Denn du, Gott, hast auf meine Gelübde gehört, hast mir gegeben das Erbteil derer, die deinen Namen fürchten. Du wirst Tage hinzufügen zu den Tagen des Königs; seine Jahre werden sein wie Geschlechter und Geschlechter. Er wird ewiglich bleiben {O. thronen} vor dem Angesicht Gottes. Bestelle Güte und Wahrheit, dass sie ihn behüten! Also werde ich deinen Namen besingen immerdar, indem ich meine Gelübde bezahle Tag für Tag. Dem Vorsänger; für {O. nach} Jeduthun. Ein Psalm von David. Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Rettung. Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste; ich werde nicht viel wanken. Bis wann wollt ihr gegen einen Mann anstürmen? ihr alle ihn niederreissen wie eine überhängende Wand, eine angestossene Mauer? Sie ratschlagen nur, ihn von seiner Höhe zu stossen; sie haben Wohlgefallen an der Lüge; mit ihrem Munde segnen sie, und in ihrem Innern fluchen sie. (Sela.) Nur auf Gott vertraue still meine Seele! denn von ihm kommt meine Erwartung. Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste; ich werde nicht wanken. Auf Gott ruht mein Heil und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott. Vertrauet auf ihn allezeit, o Volk! schüttet vor ihm aus euer Herz! Gott ist unsere Zuflucht. (Sela.) Nur Eitelkeit {O. ein Hauch; dasselbe Wort wie am Ende des Verses} sind die Menschensöhne, Lüge die Männersöhne. Auf der Waagschale steigen sie empor, sie sind allesamt leichter als ein Hauch {And. üb.: sie sind allesamt ein Hauch}. Vertrauet nicht auf Erpressung, und setzet nicht eitle Hoffnung auf Raub {Eig. werdet nicht betört durch Raub}; wenn der Reichtum wächst, so setzet euer Herz nicht darauf! Einmal hat Gott geredet, zweimal habe ich dieses gehört, dass die Stärke Gottes sei. Und dein, o Herr, ist die Güte; denn du, du vergiltst einem jeden nach seinem Werke. Ein Psalm von David, als er in der Wüste Juda war. Gott, du bist mein Gott {El}! frühe suche ich dich. Es dürstet nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem dürren und lechzenden Lande ohne Wasser, gleichwie ich dich angeschaut habe im Heiligtum - um deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen. Denn deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen werden dich rühmen. Also werde ich dich preisen während meines Lebens, meine Hände aufheben in deinem Namen. Wie von Mark und Fett wird gesättigt werden meine Seele, und mit jubelnden Lippen wird loben mein Mund, Wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, über dich sinne {O. sinne ich über dich} in den Nachtwachen. Denn du bist mir zur Hilfe gewesen, und ich werde jubeln in dem Schatten deiner Flügel. Meine Seele hängt dir nach {d.h. folgt dir unmittelbar nach}, es hält mich aufrecht deine Rechte. Jene aber, die nach meinem Leben trachten, um es zu verderben, werden hineingehen in die untersten Örter der Erde. Man wird sie preisgeben der Gewalt des Schwertes, das Teil der Schakale werden sie sein. Und der König wird sich freuen in Gott; es wird sich rühmen ein jeder, der bei ihm schwört; denn der Mund der Lügenredner wird verstopft werden. Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage; vor dem Schrecken des Feindes behüte mein Leben! Verbirg mich vor dem geheimen Rat der Übeltäter, vor der Rotte derer, die Frevel tun! Welche ihre Zunge geschärft haben gleich einem Schwerte, ihren Pfeil angelegt, bitteres Wort, Um im Versteck zu schiessen auf den Unsträflichen: plötzlich schiessen sie auf ihn und scheuen sich nicht. Sie stärken sich in einer bösen Sache; sie reden davon, Fallstricke zu verbergen; sie sagen: Wer wird uns sehen {Eig. wer ihnen zusehen könnte}? Sie denken Schlechtigkeiten aus: "Wir haben's fertig, der Plan ist ausgedacht!" {O. "Wir haben fertig gebracht den ausgedachten Plan"} Und eines jeden Inneres und Herz ist tief. Aber Gott schiesst auf sie, - plötzlich kommt ein Pfeil {And. üb.: auf sie einen plötzlichen Pfeil}: ihre Wunden sind da. Und sie werden zu Fall gebracht, ihre Zunge {d.h. ihr Ratschlag, das was sie anderen zu tun gedachten} kommt über sie; alle, die sie sehen, werden den Kopf schütteln {And. üb.: werden sich flüchten}. Und es werden sich fürchten alle Menschen, und das Tun Gottes verkünden und sein Werk erwägen. Der Gerechte wird sich in Jahwe freuen und auf ihn trauen; und es werden sich rühmen alle von Herzen Aufrichtigen. Dem Vorsänger, ein Psalm. Von David, ein Lied. Deiner harrt schweigend der Lobgesang, o Gott, in Zion, und dir wird bezahlt werden das Gelübde. Hörer des Gebets! zu dir wird kommen alles Fleisch. Ungerechtigkeiten {d.h. Betätigungen der Ungerechtigkeit} haben mich überwältigt; unsere Übertretungen, du wirst sie vergeben. Glückselig der, den du erwählst und herzunahen lässest, dass er wohne in deinen Vorhöfen! wir werden gesättigt werden mit dem Guten deines Hauses, dem Heiligen deines Tempels {And. üb.: deines heiligen Tempels}. Du wirst uns antworten durch furchtbare Dinge in Gerechtigkeit, Gott unseres Heils, du Zuversicht aller Enden der Erde und der fernsten Meere {W. des Meeres der Fernen}! Der die Berge feststellt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Macht, Der da stillt das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wellen und das Getümmel der Völkerschaften. Und es fürchten sich die Bewohner der Enden der Erde, vor deinen Zeichen; du machst jauchzen die Ausgänge des Morgens und des Abends {d.h. den Osten und den Westen}. Du hast die Erde heimgesucht {O. dich der Erde fürsorglich angenommen} und ihr Überfluss gewährt, du bereicherst sie sehr: Gottes Bach ist voll Wassers. Du bereitest ihr {d.h. der Menschen} Getreide, wenn du sie also bereitest {O. denn also bereitest du sie}. Du tränkest ihre Furchen, ebnest ihre Schollen, du erweichst sie mit Regengüssen, segnest ihr Gewächs. Du hast gekrönt das Jahr deiner Güte, und deine Spuren triefen von Fett. Es triefen die Auen der Steppe, und mit Jubel umgürten sich die Hügel. Die Triften bekleiden sich mit Herden, und die Täler bedecken sich mit Korn; sie jauchzen, ja, sie singen. Dem Vorsänger. Ein Lied, ein Psalm {Eig. Ein Psalm-Lied}. Jauchzet Gott, ganze Erde! Besinget die Herrlichkeit seines Namens, machet herrlich sein Lob! Sprechet zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke! Wegen der Grösse deiner Stärke unterwerfen sich dir deine Feinde mit Schmeichelei {S. die Anm. zu Psalm 18,44}. Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird besingen deinen Namen. (Sela.) Kommet und sehet die Grosstaten Gottes; furchtbar ist er in seinem Tun gegen die Menschenkinder. Er wandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuss durch den Strom; da {O. dort} freuten wir uns in ihm. Er herrscht durch seine Macht auf ewig; seine Augen beobachten die {Eig. spähen unter den} Nationen. - Dass sich nicht erheben die Widerspenstigen! (Sela.) Preiset, ihr Völker, unseren Gott, und lasset hören die Stimme seines Lobes; der unsere Seele am Leben erhalten {W. ins Leben versetzt} und nicht zugelassen hat, dass unsere Füsse wankten! Denn du hast uns geprüft, o Gott, du hast uns geläutert, wie man Silber läutert. Du hast uns ins Netz gebracht, hast eine drückende Last auf unsere Lenden gelegt. Du hast Menschen reiten lassen auf unserem Haupte; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt zu überströmender Erquickung {W. zur Überströmung; and. l.: ins Weite}. Ich will eingehen in dein Haus mit Brandopfern, will dir bezahlen meine Gelübde, Wozu sich weit aufgetan meine Lippen, und die mein Mund ausgesprochen hat in meiner Bedrängnis. Brandopfer von Mastvieh will ich dir opfern samt Räucherwerk von Widdern; Rinder samt Böcken will ich opfern. (Sela.) Kommet, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet, und ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat. Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und seine Erhebung war unter meiner Zunge. Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel abgesehen hätte, so würde der Herr nicht gehört haben. Doch Gott hat gehört, er hat gemerkt auf die Stimme meines Gebets. Gepriesen sei Gott, der nicht abgewiesen hat mein Gebet, noch von mir abgewandt seine Güte! Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm, ein Lied {Eig. Ein Lied-Psalm}. Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten über {W. mit, bei} uns, (Sela.) Dass man auf der Erde erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Rettung! Es werden {O. mögen; so auch V.4 u. 5} dich preisen die Völker, o Gott; es werden {O. mögen; so auch V.4 u. 5} dich preisen die Völker alle. Es werden sich freuen und jubeln die Völkerschaften; denn du wirst die Völker richten in Geradheit, und die Völkerschaften auf der Erde, du wirst sie leiten. (Sela.) Es werden dich preisen die Völker, o Gott; es werden dich preisen die Völker alle. Die Erde gibt ihren Ertrag; Gott, unser Gott, wird uns segnen. Gott wird uns segnen, und alle Enden der Erde werden ihn fürchten. Dem Vorsänger. Von David. Ein Psalm, ein Lied {Eig. Ein Lied-Psalm}. Möge Gott aufstehen! mögen sich zerstreuen seine Feinde, und vor ihm fliehen seine Hasser {Vergl. 4. Mose 10,35}! Wie Rauch vertrieben wird, so wirst du sie vertreiben; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die Gesetzlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes. Aber freuen werden sich die Gerechten, sie werden frohlocken vor dem Angesicht Gottes und jubeln in Freude. Singet Gott, besinget seinen Namen! machet Bahn {W. schüttet auf, d.h. einen Weg} dem, der einherfährt durch die Wüsteneien, Jah ist sein Name, und frohlocket vor ihm! Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. Gott {O. ein Gott, der usw.} lässt Einsame {O. einzeln Zerstreute} in einem Hause {d.h. als Gründer eines Hausstandes} wohnen, führt Gefangene hinaus ins Glück; die Widerspenstigen aber wohnen in der Dürre. Gott, als du auszogest vor deinem Volke, als du einherschrittest durch die Wüste, (Sela.) Da bebte die Erde, - auch troffen die Himmel vor Gott - jener Sinai vor Gott, dem Gott Israels {Vergl. Richt. 5,4. 5}. Reichlichen Regen gossest du aus, o Gott; dein Erbteil - wenn es ermattet war, richtetest du es auf. Deine Schar hat darin gewohnt; du bereitetest in deiner Güte für den Elenden, o Gott! Der Herr erlässt das Wort; der Siegesbotinnen {Eig. Verkündigerinnen froher Botschaft} ist eine grosse Schar. Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen, und die Hausbewohnerin verteilt die Beute. Wenn ihr zwischen den Hürden lieget, werdet ihr sein wie die Flügel einer Taube, die überzogen sind mit Silber, und ihre Schwingen mit grüngelbem Golde. Wenn der Allmächtige Könige darin {d.h. in dem Lande} zerstreut, wird es schneeweiss {d.h. viell. von den Gebeinen der Erschlagenen} auf dem Zalmon {ein Berg bei Sichem; vergl. Richt. 9,48}. Der Berg Basans ist ein Berg Gottes, ein gipfelreicher Berg ist der Berg Basans. Warum blicket ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott begehrt hat zu seinem Wohnsitz? Auch wird Jahwe daselbst wohnen immerdar. Der Wagen Gottes sind zwei Zehntausende, Tausende und aber Tausende; der Herr ist unter ihnen: - ein Sinai an Heiligkeit. Du bist aufgefahren in die Höhe, du hast die Gefangenschaft gefangen geführt; du hast Gaben empfangen im Menschen, und selbst für Widerspenstige, damit Jahwe {Hebr. Jah}, Gott, eine Wohnung habe {O. im Menschen, damit Jah, Gott, selbst unter Widerspenstigen wohne}. Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last {Eig. trägt er Last für uns}; Gott {El} ist unsere Rettung. (Sela.) Gott {El} ist uns ein Gott {El} der Rettungen, und bei Jahwe, dem Herrn, stehen die Ausgänge vom Tode. Gewiss, Gott wird zerschmettern das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen, der da wandelt in seinen Vergehungen. Der Herr sprach: Ich werde zurückbringen aus Basan, zurückbringen aus den Tiefen des Meeres, Auf dass du deinen Fuss in Blut badest, und die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe. Gesehen haben sie deine Züge, o Gott, die Züge meines Gottes {El}, meines Königs im {O. ins} Heiligtum. Voran gingen Sänger, danach Saitenspieler, inmitten tamburinschlagender Jungfrauen. "Preiset Gott, den Herrn, in den Versammlungen, die ihr aus der Quelle Israels seid!" Da sind Benjamin, der Jüngste, ihr Herrscher, die Fürsten Judas, ihr Haufe, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis. Geboten hat dein Gott deine Stärke. Stärke, o Gott, das, was du für uns gewirkt hast! Um deines Tempels zu Jerusalem willen werden Könige dir Geschenke bringen. Schilt das Tier des Schilfes, die Schar der Stiere {Dasselbe Wort wie Ps. 50,13} mit den Kälbern der Völker; jeder {W. er} wird sich dir unterwerfen mit Silberbarren. Zerstreue {So wahrsch. zu lesen; Text: Er hat zerstreut} die Völker, die Lust haben am Kriege! Es werden kommen die Grossen aus Ägypten; Äthiopien wird eilends seine Hände ausstrecken {O. Äthiopien, seine Hände werden eilends Gaben bringen} zu Gott. Ihr Königreiche der Erde, singet Gott, besinget den Herrn, (Sela.) Den, der da einherfährt auf {O. in} den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit! Siehe, er lässt seine Stimme erschallen, eine mächtige Stimme. Gebet Gott Stärke! Seine Hoheit ist über Israel und seine Macht in den Wolken. Furchtbar bist du, Gott {O. Furchtbar ist Gott}, aus deinen Heiligtümern her; der Gott {El} Israels, er ist es, der Stärke und Kraft {Eig. Kraftfülle} gibt dem Volke. Gepriesen sei Gott! Dem Vorsänger, nach Schoschannim {O. nach: Lilien}. Von David. Rette mich, o Gott! denn die Wasser sind bis an die Seele gekommen. Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut überströmt mich. Ich bin müde vom {Eig. durch mein} Rufen, entzündet ist meine Kehle; meine Augen schwinden hin, harrend auf meinen Gott. Mehr als die Haare meines Hauptes sind derer, die ohne Ursache mich hassen; mächtig {O. zahlreich} sind meine Vertilger, die ohne Grund mir feind sind; was ich nicht geraubt habe, muss ich alsdann erstatten. Du, o Gott, weisst um meine Torheit, und meine Vergehungen sind dir nicht verborgen. Lass nicht durch mich beschämt werden, die auf dich harren {O. hoffen}, Herr, Jahwe der Heerscharen! Lass nicht durch mich zu Schanden werden, die dich suchen, Gott Israels! Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Antlitz. Entfremdet bin ich meinen Brüdern, und ein Fremdling geworden den Söhnen meiner Mutter. Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. Als ich weinte, und meine Seele im Fasten war, da wurde es mir zu Schmähungen; Als ich mich in Sacktuch kleidete, da ward ich ihnen zum Sprichwort. Die im Tore sitzen, reden über mich, und ich bin das Saitenspiel der Zecher {W. der Trinker starken Getränks}. Ich aber, mein Gebet ist zu dir, Jahwe, zur Zeit der Annehmung {O. der Huld; eig. der Betätigung des Wohlgefallens}. O Gott, nach der Grösse deiner Güte, erhöre mich nach der Wahrheit deines Heils! Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke! lass mich errettet werden von meinen Hassern und aus den Wassertiefen! Lass die Flut der Wasser mich nicht überströmen, und die Tiefe mich nicht verschlingen; und lass die Grube ihren Mund nicht über mir verschliessen! Erhöre mich, Jahwe! denn gut ist deine Güte; wende dich zu mir nach der Grösse deiner Erbarmungen! Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte! denn ich bin bedrängt; eilends erhöre mich! Nahe meiner Seele, erlöse sie; erlöse {Eig. kaufe mich los} mich um meiner Feinde willen! Du, du kennst meinen Hohn und meine Schmach und meine Schande; vor dir sind alle meine Bedränger. Der Hohn hat mein Herz gebrochen, und ich bin ganz elend; und ich habe auf Mitleiden gewartet, und da war keines, und auf Tröster, und ich habe keine gefunden. Und sie gaben in {O. als} meine Speise Galle {O. Gift}, und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig. Es werde zur Schlinge vor ihnen ihr Tisch, und ihnen, den Sorglosen, zum Fallstrick! Lass dunkel werden ihre Augen, dass sie nicht sehen; und lass beständig wanken ihre Lenden! Schütte über sie aus deinen Grimm, und deines Zornes Glut erreiche sie! Verwüstet sei ihre Wohnung {Eig. ihr Gehöft, Zeltlager}, in ihren Zelten sei kein Bewohner! Denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt, und von dem Schmerze deiner Verwundeten erzählen sie. Füge Ungerechtigkeit zu ihrer Ungerechtigkeit, und lass sie nicht kommen zu {Eig. eingehen in} deiner Gerechtigkeit! Lass sie ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens, und nicht eingeschrieben mit den Gerechten! Ich aber bin elend, und mir ist wehe; deine Rettung, o Gott, setze mich in Sicherheit! Rühmen will ich den Namen Gottes im Liede, und ihn erheben mit Lob {O. Dank}. Und es wird Jahwe wohlgefälliger sein als ein Stier, ein Farre mit Hörnern und gespaltenen Hufen. Die Sanftmütigen werden es sehen, sie werden {O. Wenn die Sanftmütigen es sehen, so werden sie usw.} sich freuen; ihr, die ihr Gott suchet, es lebe euer Herz {O. euer Herz wird leben}! Denn Jahwe hört auf die Armen, und seine Gefangenen verachtet er nicht. Ihn sollen loben Himmel und Erde, die Meere, und alles, was in ihnen wimmelt! Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen; und sie werden daselbst wohnen und es besitzen. Und der Same seiner Knechte wird es erben; und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. {Vergl. Ps. 40,14-17} Dem Vorsänger. Von David, zum Gedächtnis. Eile, Gott, mich zu erretten, Jahwe, zu meiner Hilfe! Lass beschämt und mit Scham bedeckt werden, die nach meinem Leben trachten! Lass zurückweichen und zu Schanden werden, die Gefallen haben an meinem Unglück! Lass umkehren ob ihrer Schande, die da sagen: Haha! Haha! Lass fröhlich sein und in dir sich freuen alle, die dich suchen! und die deine Rettung lieben, lass stets sagen: Erhoben sei Gott! Ich aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Erretter bist du; Jahwe, zögere nicht! Auf dich, Jahwe, traue ich: lass mich nimmer beschämt werden! In deiner Gerechtigkeit befreie mich und errette mich! Neige dein Ohr zu mir und schaffe mir Rettung! Sei mir ein Fels zur Wohnung, um stets dahin zu gehen! Du hast geboten, mich zu retten, denn du bist mein Fels und meine Burg. Mein Gott, errette mich aus der Hand des Gesetzlosen, aus der Faust des Ungerechten und des Gewaltsamen! Denn du bist meine Hoffnung, Herr, Jahwe; meine Zuversicht von meiner Jugend an. Auf dich habe ich mich gestützt von Mutterschosse an, aus meiner Mutter Leibe zogest du mich hervor; von dir ist stets mein Lobgesang. Vielen bin ich wie ein Wunder; du aber bist meine starke Zuflucht. Mein Mund ist erfüllt von deinem Lobe, von deinem Ruhm den ganzen Tag. Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlass mich nicht! Denn meine Feinde haben von mir geredet, und die auf meine Seele lauern, miteinander geratschlagt; und sie sagen: Gott hat ihn verlassen; verfolget und greifet ihn, denn kein Erretter ist da! O Gott, sei nicht fern von mir; mein Gott, eile zu meiner Hilfe! Lass beschämt werden, lass vergehen, die wider meine Seele sind! lass mit Hohn und Schande bedeckt werden {Eig. in Hohn und Schande sich hüllen}, die mein Unglück suchen! Ich aber will beständig harren und all dein Lob vermehren. Mein Mund soll erzählen deine Gerechtigkeit, den ganzen Tag deine Rettung; denn ich weiss sie nicht zu zählen {W. weiss keine Zahlen}. Ich werde kommen mit den Machttaten des Herrn Jahwe, werde gedenken {d.h. rühmend gedenken} deiner Gerechtigkeit, deiner allein. Gott! Du hast mich gelehrt von meiner Jugend an, und bis hierher habe ich deine Wundertaten verkündet. Und auch bis zum Alter und bis zum Greisentum verlass mich nicht, o Gott, bis ich verkünde deinen Arm dem künftigen Geschlecht, allen, die da kommen werden, deine Macht! Und deine Gerechtigkeit, o Gott, reicht bis zur Höhe; du, der du grosse Dinge getan hast, o Gott, wer ist wie du? Du, der du uns viele Bedrängnisse und Übel hast sehen lassen, du wirst uns wieder beleben, und uns wieder heraufführen aus den Tiefen der Erde. Du wirst meine Grösse mehren, und du wirst dich wenden und mich trösten. Auch will ich dich preisen mit der Harfe, ja, deine Wahrheit, mein Gott! Ich will dir Psalmen singen mit der Laute, du Heiliger Israels! Jubeln werden meine Lippen, wenn ich dir Psalmen singe, und meine Seele, die du erlöst hast; Auch meine Zunge wird von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag; denn beschämt, denn mit Scham sind bedeckt worden, die mein Unglück suchen. Für {O. von} Salomo. O Gott, gib dem Könige deine Gerichte {O. Rechte, Urteile}, und deine Gerechtigkeit dem Sohne des Königs! Er wird dein Volk richten in Gerechtigkeit, und deine Elenden nach Recht. Es werden dem Volke Frieden {O. Wohlfahrt} tragen die Berge und die Hügel durch Gerechtigkeit. Er wird Recht schaffen den Elenden des Volkes; er wird retten die Kinder des Armen, und den Bedrücker wird er zertreten. Man wird dich fürchten von Geschlecht zu Geschlecht, so lange Sonne und Mond bestehen. Er wird herabkommen wie ein Regen auf die gemähte Flur, wie Regenschauer, Regengüsse auf das Land. In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden {O. Wohlfahrt} wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. Und er wird herrschen von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde {O. des Landes}. Vor ihm werden sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine Feinde werden den Staub lecken; Die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Geschenke entrichten, es werden Abgaben darbringen die Könige von Scheba und Seba. Und alle Könige werden vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen. Denn erretten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden, der {O. und den, der} keinen Helfer hat; Er wird sich erbarmen des Geringen und des Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. Von Bedrückung und Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird teuer sein in seinen Augen. Und er wird leben, und von dem Golde Schebas wird man {O. er} ihm geben; und man {O. er} wird beständig für ihn beten, den ganzen Tag ihn segnen. Es wird Überfluss an Getreide sein im Lande {O. auf der Erde}, auf dem Gipfel der Berge; gleich dem Libanon wird rauschen seine Frucht; und Menschen werden hervorblühen aus den Städten wie das Kraut der Erde. Sein Name wird ewig sein; so lange die Sonne besteht, wird fortdauern sein Name; und in ihm wird man sich segnen; alle Nationen werden {O. in ihm werden sich segnen alle Nationen, sie werden usw.} ihn glücklich preisen. Gepriesen sei Jahwe, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein! Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Und die ganze Erde werde erfüllt mit seiner Herrlichkeit! Amen, ja, Amen. Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais. Ein Psalm; von Asaph. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. Ich aber - wenig fehlte, so wären meine Füsse abgewichen, um nichts wären ausgeglitten meine Schritte. Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich sah die Wohlfahrt der Gesetzlosen. Denn keine Qualen haben sie bei ihrem Tode, und {Wahrsch. ist zu lesen: Denn keine Qualen haben sie, vollkräftig usw.} wohlgenährt ist ihr Leib. Nicht sind sie im Ungemach der Sterblichen, und mit den Menschen werden sie nicht geplagt. Deshalb umgibt sie der Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge; sie wallen über in den Einbildungen des Herzens. Sie höhnen und reden in Bosheit von Bedrückung; von oben herab reden sie. Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge wandelt auf der Erde. Deshalb wendet sich hierher sein Volk, und Wasser in Fülle wird von ihnen geschlürft {O. für sie ausgepresst}. Und sie sprechen: Wie wüsste es Gott {El}, und wie sollte Wissen sein bei dem Höchsten? Siehe, diese sind Gesetzlose, und, immerdar sorglos {O. sicher ruhig}, erwerben sie sich Vermögen. Fürwahr, vergebens habe ich mein Herz gereinigt, und in Unschuld gewaschen meine Hände. Da ich ja geplagt ward den ganzen Tag, und alle Morgen meine Züchtigung da war. Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so wäre ich treulos gewesen dem Geschlecht deiner Söhne. Da dachte ich nach, um dieses zu begreifen: eine mühevolle Arbeit war es in meinen Augen; bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes {El} und jener Ende gewahrte. Fürwahr, auf schlüpfrige Örter setzest du sie, stürzest sie hin zu Trümmern. Wie sind sie so plötzlich verwüstet, haben ein Ende genommen, sind umgekommen durch Schrecknisse! Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild verachten. Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach, Da war ich dumm und wusste nichts; ein Tier {Eig. Vieh} war ich bei dir. Doch ich bin stets bei dir: du hast mich erfasst bei meiner rechten Hand; durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nach der Herrlichkeit {O. und nachher, in Herrlichkeit} wirst du mich aufnehmen. Wen habe ich im Himmel? und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde. Vergeht mein Fleisch und mein Herz - meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. Denn siehe, es werden umkommen, die dir ferne sind; du vertilgst alle, die buhlerisch von dir abweichen. Ich aber, Gott zu nahen ist mir gut; ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, Jahwe, gesetzt, um zu erzählen alle deine Taten. Ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32}; von Asaph. Gott, warum hast du verworfen für immer, raucht dein Zorn wider die Herde deiner Weide? Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erlöst als dein Erbteil {W. als Stamm deines Erbes}, - des Berges Zion, auf welchem du gewohnt hast! Erhebe deine Tritte zu den immerwährenden Trümmern! Alles im Heiligtum hat der Feind verderbt. Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Zeichen {O. Wunder; so auch V.9} als Zeichen {O. Wunder; so auch V.9} gesetzt. Sie erscheinen {W. Er (d.h. jeder einzelne von ihnen) wird wahrgenommen; od.: Es sieht sich an, wie wenn einer usw.} wie einer, der die Axt emporhebt im Dickicht des Waldes; und jetzt zerschlagen sie sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und mit Hämmern. Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, zu Boden entweiht die Wohnung deines Namens. Sie sprachen in ihrem Herzen: Lasst uns sie niederzwingen allesamt! - Verbrannt haben sie alle Versammlungsstätten Gottes {El} im Lande. Unsere Zeichen sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns, welcher weiss, bis wann. Bis wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort? Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Hervor aus deinem Busen, mache ein Ende {O. vernichte sie}! Gott ist ja mein König von alters her, der Rettungen schafft inmitten des Landes {O. der Erde}. Du zerteiltest das Meer durch deine Macht, zerschelltest die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern. Du zerschmettertest die Häupter des Leviathans, gabst ihn zur Speise dem Volke, den Bewohnern der Wüste {d.h. den Wüstentieren}. Du liessest Quell und Bach hervorbrechen, immerfliessende Ströme trocknetest du aus. Dein ist der Tag, dein auch die Nacht; den Mond {Eig. die Leuchte} und die Sonne hast du bereitet. Du hast festgestellt alle Grenzen der Erde; Sommer und Winter, du hast sie gebildet. Gedenke dessen: der Feind hat Jahwe gehöhnt, und ein törichtes {O. gemeines, gottloses} Volk hat deinen Namen verachtet. Gib nicht dem Raubtiere hin die Seele deiner Turteltaube; die Schar deiner Elenden vergiss nicht für immer! Schaue hin auf den Bund! denn die finsteren Örter der Erde sind voll von Wohnungen der Gewalttat. Nicht kehre beschämt zurück der Unterdrückte; lass den Elenden und Armen deinen Namen loben! Stehe auf, o Gott, führe deinen Rechtsstreit! gedenke deiner Verhöhnung von den Toren {wie Ps. 14,1} den ganzen Tag! Vergiss nicht die Stimme deiner Widersacher! das Getöse derer, die sich wider dich erheben, steigt auf beständig {O. das beständig aufsteigt}. Dem Vorsänger, "Verdirb nicht!" Ein Psalm von Asaph, ein Lied. Wir preisen dich, o Gott, wir preisen dich; und nahe ist dein Name, deine Wundertaten verkündigen es {O. ihn; od. man erzählt deine Wundertaten}. "Wenn ich die Versammlung empfangen werde {O. Wenn ich die bestimmte Zeit erreichen (W. erfassen) werde}, will ich in Geradheit richten. Zerschmolzen sind die Erde und alle ihre Bewohner: Ich habe ihre Säulen festgestellt." (Sela.) Ich sprach zu den Übermütigen: Seid nicht übermütig! und zu den Gesetzlosen: Erhebet nicht das Horn! Erhebet nicht hoch euer Horn; redet nicht Freches mit gerecktem Halse! Denn nicht von Osten, noch von Westen, und nicht von Süden her {W. von der Wüste her; die Wüste liegt südlich von Palästina} kommt Erhöhung. Denn Gott ist Richter; diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er. Denn ein Becher ist in der Hand Jahwes, und er schäumt von Wein, ist voll von Würzwein, und er schenkt daraus: ja, seine Hefen müssen schlürfend trinken alle Gesetzlosen der Erde. Ich aber, ich will es verkünden ewiglich, will Psalmen singen dem Gott Jakobs. Und alle Hörner der Gesetzlosen werde ich abhauen; es werden erhöht werden die Hörner der Gerechten. Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm von Asaph, ein Lied. Bekannt ist Gott in Juda, in Israel gross sein Name. Und in Salem ist {Eig. ward} seine Hütte, und seine Wohnung in Zion. Dort zerbrach er des Bogens Blitze, Schild und Schwert und Krieg. (Sela.) Glanzvoller bist du, herrlicher als die Berge des Raubes {O. Glanzvoll bist du, herrlich von den Bergen des Raubes her}. Zur Beute sind geworden die Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der tapferen Männer fand seine Hände. Vor deinem Schelten, Gott Jakobs, sind in tiefen Schlaf gesunken sowohl Wagen als Ross. Du, du bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du erzürnst! Du liessest Gericht hören {d.h. kündigtest Gericht an} von den Himmeln her; die Erde fürchtete sich und ward stille. Als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Sanftmütigen des Landes {O. der Erde}. (Sela.) Denn der Grimm des Menschen wird dich preisen; mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten. Tut und bezahlet Gelübde Jahwe, eurem Gott; mögen alle, die rings um ihn her sind, Geschenke bringen dem Furchtbaren! Er wird abmähen den Geist {O. das Schnauben} der Fürsten, er ist furchtbar den Königen der Erde. Dem Vorsänger, für Jeduthun. Von Asaph, ein Psalm. Meine Stimme ist zu Gott, und ich will schreien; meine Stimme ist zu Gott, und er wird mir Gehör schenken. Am Tage meiner Drangsal suchte ich den Herrn; meine Hand war des Nachts ausgestreckt und liess nicht ab {O. erschlaffe nicht}; meine Seele weigerte sich getröstet zu werden. Ich gedachte Gottes, und ich stöhnte; ich sann nach, und mein Geist ermattete. (Sela.) Du hieltest fest {d.h. offen} die Lider meiner Augen; ich war voll Unruhe und redete nicht. Ich durchdachte die Tage vor alters, die Jahre der Urzeit. Ich gedachte meines Saitenspiels in der Nacht; ich sann nach in meinem Herzen, und es forschte mein Geist. Wird der Herr auf ewig verwerfen, und hinfort keine Gunst mehr erweisen? Ist zu Ende seine Güte für immer? Hat das Wort {d.h. die Zusage (Verheissung)} aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht? Hat Gott {El} vergessen gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? (Sela.) Da sprach ich: Das ist mein Kranksein {O. Weh}. Der Jahre der Rechten des Höchsten, Will ich gedenken {d.h. rühmend gedenken. O. Das ist mein Kranksein: die Jahre der Rechten des Höchsten. Gedenken will ich usw.}, der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken; Und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen. Gott! dein Weg ist im Heiligtum; wer ist ein grosser Gott {El} wie Gott? Du bist der Gott {El}, der Wunder tut, du hast deine Stärke kundwerden lassen unter den Völkern. Du hast dein Volk erlöst mit erhobenem Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. (Sela.) Dich sahen die Wasser, o Gott, dich sahen die Wasser: sie bebten; ja, es erzitterten die Tiefen. Die Wolken ergossen Wasser; das Gewölk {S. die Anm. zu Hiob 35,5} liess eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her. Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis; es zitterte und bebte die Erde. Im Meere ist {O. war} dein Weg, und deine Pfade in grossen Wassern, und deine Fussstapfen sind {O. waren} nicht bekannt. Du hast dein Volk geleitet wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons. Ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift}; von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz {O. meine Lehre}! neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes! Ich will meinen Mund auftun zu {W. mit} einem Spruche, will Rätsel {S. die Anm. zu Ps. 49,4} hervorströmen lassen aus der Vorzeit. Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, Wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm {O. die Ruhmestaten} Jahwes und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat. Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob, und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren Söhnen kundzutun; Damit sie kennte das künftige Geschlecht, die Söhne, die geboren werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten; Und auf Gott ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes {El} nicht vergässen, und seine Gebote bewahrten; und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte {O. richtete, d.h. ihm die rechte Richtung gab}, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott {El}. Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten um am Tage des Kampfes. Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in seinem Gesetz zu wandeln; Und sie vergassen seine Taten und seine Wunderwerke, die er sie hatte schauen lassen. Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Lande Ägypten, dem Gefilde Zoans {Eine Stadt in Unter-Ägypten}. Er spaltete das Meer und liess sie hindurchgehen, und liess die Wasser stehen wie einen Damm. Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Lichte eines Feuers. Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie aus Tiefen {O. wie mit Fluten}. Und er liess Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen gleich Flüssen. Doch sie fuhren weiter fort, wider ihn zu sündigen, indem sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste. Und sie versuchten Gott {El} in ihren Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüst {Eig. ihre Gier}. Und sie redeten wider Gott {El}; sie sprachen: Sollte Gott {El} in der Wüste einen Tisch zu bereiten vermögen? Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten; wird er auch Brot zu geben vermögen, oder wird er seinem Volke Fleisch verschaffen? Darum, als Jahwe es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel; Weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung. Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet Und Manna auf sie regnen lassen, damit sie ässen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben. Der Mensch ass Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er herbei den Südwind; Und er liess Fleisch auf sie regnen wie Staub, und geflügeltes Gevögel wie Sand der Meere, Und liess es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen. Und sie assen und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst führte er ihnen zu. Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrem Gelüst, noch war ihre Speise in ihrem Munde, Da stieg der Zorn Gottes wider sie auf; und er würgte unter ihren Kräftigen, und die Auserlesenen {O. Jünglinge} Israels streckte er nieder. Bei alledem sündigten sie wiederum und glaubten nicht durch {O. an} seine Wunderwerke. Da liess er in Eitelkeit {Eig. im Hauch} hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken. Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm, und kehrten um und suchten Gott {El} eifrig; Und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels sei, und Gott {El}, der Höchste, ihr Erlöser. Und sie heuchelten ihm {Eig. betrogen ihn} mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge logen sie ihm; Denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten nicht treulich an seinem Bunde. Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und verderbte {O. ist... vergibt... verderbt} sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und liess nicht erwachen seinen ganzen Grimm. Und er gedachte daran, dass sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde! Und sie versuchten Gott {El} wiederum und kränkten den Heiligen Israels. Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste, Als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder in dem Gefilde Zoans: Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so dass sie ihre fliessenden Wasser nicht trinken konnten. Er sandte Hundsfliegen unter sie, welche sie frassen, und Frösche, die sie verderbten. Und er gab der Grille {Eig. dem Vertilger; eine Heuschreckenart} ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke. Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schlossen. Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis, und ihre Herden den Blitzen. Er liess gegen sie los seines Zornes Glut, Wut und Grimm und Drangsal, eine Schar {Eig. Sendung} von Unglücksengeln. Er bahnte seinem Zorne einen Weg, entzog nicht dem Tode ihre Seele und gab ihr Leben der Pest preis. Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. Und er liess sein Volk wegziehen gleich Schafen, und leitete sie gleich einer Herde in der Wüste; Und er führte sie sicher, so dass sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. Und er brachte sie zu der Grenze seines Heiligtums {d.h. in sein heiliges Land}, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben. Und er vertrieb Nationen vor ihnen, und verloste sie als Schnur des Erbteils {d.h. als zugemessenes Erbteil} und liess in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels. Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht. Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter; sie wandten sich um gleich einem trügerischen Bogen. Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder. Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete {O. verwarf} Israel sehr. Und er verliess {O. gab auf} die Wohnung zu Silo, das Zelt, welches er unter den Menschen aufgeschlagen hatte. Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers. Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er. Seine Jünglinge frass das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen {d.h. in Hochzeitsliedern}; Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht {d.h. konnten keine Totenklage halten}. Da erwachte, gleich einem Schlafenden, der Herr, gleich einem Helden, der da jauchzt vom Wein; Und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige Schmach. Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht; Sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe; hinter den Säugenden weg liess er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil. Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie. Ein Psalm; von Asaph. Gott! die Nationen sind in dein Erbteil gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht. Die Leichen deiner Knechte haben sie den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben, das Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren der Erde. Sie haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und niemand war da, der begrub. Wir sind ein Hohn geworden unseren Nachbarn, ein Spott und Schimpf denen, die uns umgeben. Bis wann, Jahwe? Willst du immerfort zürnen, soll wie Feuer brennen dein Eifer? Schütte deinen Grimm aus über die Nationen, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen! Denn man hat Jakob aufgezehrt, und seine Wohnung haben sie verwüstet. Gedenke uns nicht die Ungerechtigkeiten der Vorfahren; lass eilends uns entgegenkommen deine Erbarmungen! denn sehr gering {O. schwach} sind wir geworden. Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Herrlichkeit {O. Ehre} deines Namens willen; und errette uns, und vergib unsere Sünden um deines Namens willen! Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr Gott? Lass unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte! Lass vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Grösse deines Armes lass übrigbleiben die Kinder des Todes! Und gib unseren Nachbarn ihren Hohn, womit sie dich, Herr, gehöhnt haben, siebenfach in ihren Busen zurück! So werden wir, dein Volk, und die Herde deiner Weide, dich preisen {O. dir danken} ewiglich, dein Lob erzählen von Geschlecht zu Geschlecht. Dem Vorsänger, nach Schoschannim-Eduth. Von Asaph {O. nach Schoschannim (Lilien). Ein Zeugnis von Asaph}, ein Psalm. Hirte Israels, nimm zu Ohren! der du Joseph leitest wie eine Herde, der du thronst zwischen {O. über; vergl. 1. Chr. 28,18; Hes. 10,1} den Cherubim, strahle hervor! Vor Ephraim und Benjamin und Manasse erwecke deine Macht und komm zu unserer Rettung! O Gott! führe uns zurück, und lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. Jahwe, Gott der Heerscharen! Bis wann raucht dein Zorn wider das {O. beim} Gebet deines Volkes? Du hast sie mit Tränenbrot gespeist, und sie massweise getränkt mit Zähren. Du setztest uns zum Streit {d.h. zum Gegenstand des Streites, der Anfeindung} unseren Nachbarn, und unsere Feinde spotten untereinander. O Gott der Heerscharen! führe uns zurück, und lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. Einen Weinstock zogest du {Eig. rissest du heraus} aus Ägypten, vertriebest Nationen und pflanztest ihn. Du machtest Raum vor ihm, und er schlug Wurzeln und erfüllte das Land; Die Berge wurden bedeckt von seinem Schatten, und seine Äste waren gleich Zedern Gottes {And. üb.: und von seinen Ästen Zedern Gottes (d.h. mächtige Zedern)}; Er streckte seine Reben aus bis ans Meer, und bis zum Strome hin seine Schösslinge. Warum hast du seine Mauern niedergerissen, so dass ihn berupfen alle, die des Weges vorübergehen? Es zerwühlt ihn der Eber aus dem Walde, und das Wild des Gefildes weidet ihn ab. Gott der Heerscharen! kehre doch wieder; schaue vom Himmel und sieh, und suche heim diesen Weinstock {O. nimm dich dieses Weinstocks an usw.}, Und den Setzling, den {And. üb.: und beschütze was usw.} deine Rechte gepflanzt, und das Reis, das du dir gestärkt hattest! Er ist mit Feuer verbrannt, er ist abgeschnitten; vor dem Schelten deines Angesichts kommen {O. kamen} sie um. Deine Hand sei auf dem Manne deiner Rechten, auf dem Menschensohne, den du dir gestärkt hast! So werden wir nicht von dir abweichen; belebe uns, und wir werden deinen Namen anrufen. Jahwe, Gott der Heerscharen! führe uns zurück; lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden. Dem Vorsänger, auf der Gittith. Von Asaph. Jubelt Gott, unserer Stärke! jauchzet dem Gott Jakobs! Erhebet Gesang und lasset das Tamburin ertönen, die liebliche Laute samt der Harfe! Stosset am Neumonde in die Posaune, am Vollmonde zum Tage unseres Festes! Denn eine Satzung für Israel ist es, eine Verordnung des Gottes Jakobs. Er setzte es ein als ein Zeugnis in Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten, wo ich eine Sprache hörte, die ich nicht kannte. Ich entzog der Last seine Schulter, seine Hände entgingen dem Tragkorbe. In der Bedrängnis riefest du, und ich befreite dich; ich antwortete dir in des Donners Hülle {Eig. Verborgenheit}; ich prüfte dich an den Wassern von Meriba. (Sela.) Höre, mein Volk, und ich will wider dich zeugen. O Israel, wenn du mir gehorchtest! Es soll kein fremder Gott {El} unter dir sein, und du sollst dich nicht bücken vor einem Gott {El} des Auslandes. Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat; tue deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen. Aber mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört, und Israel ist nicht willig gegen mich gewesen. Und ich gab sie dahin der Verstocktheit ihres Herzens; sie wandelten nach ihren Ratschlägen. O dass mein Volk auf mich gehört, dass Israel in meinen Wegen gewandelt hätte! Bald würde ich ihre Feinde gebeugt und meine Hand gewendet haben gegen ihre Bedränger. Die Hasser Jahwes würden sich ihm mit Schmeichelei unterworfen haben {S. die Anm. zu Ps. 18,44}, und ihre Zeit würde ewig gewesen sein; Und mit dem Fette des Weizens würde er {And. l.: ich} es gespeist, und mit Honig aus dem Felsen würde ich dich gesättigt haben. Ein Psalm; von Asaph. Gott steht in der Versammlung {Anderswo üb.: Gemeinde} Gottes {El}, inmitten der Götter {d.h. der Richter; vergl. 2. Mose 21,6} richtet er. Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Person der Gesetzlosen ansehen? (Sela.) Schaffet Recht dem Geringen und der Waise; dem Elenden und dem Armen lasset Gerechtigkeit widerfahren! Befreiet den Geringen und den Dürftigen, errettet ihn aus der Hand der Gesetzlosen! Sie wissen nichts und verstehen nichts, in Finsternis wandeln sie einher: es wanken alle Grundfesten der Erde {O. des Landes}. Ich habe gesagt: Ihr seid Götter, und Söhne des Höchsten ihr alle! Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, und wie einer der Fürsten werdet ihr fallen. Stehe auf, o Gott, richte die Erde! denn du wirst zum Erbteil haben alle Nationen. Ein Lied, ein Psalm {Eig. Ein Psalm-Lied}. Von Asaph. Gott, schweige nicht {Eig. sei nicht ruhig, untätig}; verstumme nicht und sei nicht stille, o Gott {El}! Denn siehe, deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. Wider dein Volk machen sie listige Anschläge, und beraten sich wider deine Geborgenen {O. Schützlinge}. Sie sprechen: Kommet und lasset uns sie vertilgen, dass sie keine Nation mehr seien, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund wider dich gemacht: Die Zelte Edoms und die {O. der} Ismaeliter, Moab und die Hageriter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus; Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen; sie sind zu einem Arm geworden den Söhnen Lots. (Sela.) Tue ihnen wie Midian, wie Sisera, wie Jabin am Bache Kison; Die vertilgt wurden zu En-Dor, die dem Erdboden zum Dünger wurden! Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Herrscher {Eig. Eingesetzte}! Weil sie {O. Welche} gesagt haben: Lasset uns in Besitz nehmen die Wohnungen Gottes! Mein Gott, mache sie gleich einem Staubwirbel, gleich Stoppeln vor dem Winde! Wie Feuer den Wald verbrennt, und wie eine Flamme die Berge entzündet, Also verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwinde schrecke sie hinweg! Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Jahwe, suchen! Lass sie beschämt und hinweggeschreckt werden für immer, und mit Scham bedeckt werden und umkommen, Und erkennen {O. damit sie erkennen}, dass du allein, dessen Name Jahwe ist, der Höchste bist über die ganze Erde! Dem Vorsänger, auf der Gittith. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. Wie lieblich sind deine Wohnungen, Jahwe der Heerscharen! Es sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen Jahwes; mein Herz und mein Fleisch rufen laut nach dem lebendigen Gott {El}. Selbst der Sperling hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen hingelegt... deine Altäre, Jahwe der Heerscharen, mein König und mein Gott! Glückselig, die da wohnen in deinem Hause! stets werden sie dich loben. (Sela.) Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in deren Herzen gebahnte Wege sind! Durch das Tränental {hebräisch: bacha. Siehe Chronik 20,26, das Tal "Bracha", das Lobetal.}{Hebr. Bakatal} gehend, machen sie es zu einem Quellenort; ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen. Sie gehen von Kraft zu Kraft; sie erscheinen vor Gott in Zion. Jahwe, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet; nimm zu Ohren, du Gott Jakobs! (Sela.) Du, unser Schild, sieh, o Gott; und schaue an das Antlitz deines Gesalbten! Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend; ich will lieber an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als wohnen in den Zelten der Gesetzlosen {Eig. der Gesetzlosigkeit}. Denn Jahwe, Gott, ist Sonne und Schild; Gnade und Herrlichkeit wird Jahwe geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit {O. Vollkommenheit, Tadellosigkeit} wandeln. Jahwe der Heerscharen! glückselig der Mensch, der auf dich vertraut! Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm. Jahwe, du hast Gunst erzeigt deinem Lande, hast die Gefangenschaft Jakobs gewendet; Du hast vergeben die Ungerechtigkeit deines Volkes, all ihre Sünde hast du zugedeckt. (Sela.) Du hast zurückgezogen all deinen Grimm, hast dich abgewendet von der Glut deines Zornes. Führe uns zurück, Gott unseres Heils, und mache deinem Unwillen gegen uns ein Ende! Willst du ewiglich wider uns zürnen? Willst du deinen Zorn währen lassen von Geschlecht zu Geschlecht? Willst du uns nicht wieder beleben, dass dein Volk sich in dir erfreue? Lass uns, Jahwe, deine Güte sehen, und dein Heil gewähre uns! Hören will ich, was Gott {El}, Jahwe, reden wird; denn {O. ja} Frieden wird er reden zu seinem Volke und zu seinen Frommen, - nur dass sie nicht zur Torheit zurückkehren! Fürwahr, nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten, damit die Herrlichkeit wohne in unserem Lande. Güte und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst. Wahrheit wird sprossen aus der Erde, und Gerechtigkeit herniederschauen vom Himmel. Auch wird Jahwe das Gute geben, und unser Land wird darreichen seinen Ertrag. Die Gerechtigkeit wird vor ihm einhergehen und ihre Tritte zu seinem Wege machen {O. seine Tritte zu ihrem Wege machen, d.h. ihm nachfolgen}. Ein Gebet. Von David. Neige, Jahwe, dein Ohr, erhöre mich! Denn ich bin elend und arm. Bewahre meine Seele, denn ich bin fromm; rette du, mein Gott, deinen Knecht, der auf dich vertraut! Sei mir gnädig, Herr! denn zu dir rufe ich den ganzen Tag. Erfreue die Seele deines Knechtes! denn zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Denn du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit {W. vergebend}, und gross an Güte gegen alle, die dich anrufen. Nimm zu Ohren, Jahwe, mein Gebet, und horche auf die Stimme meines Flehens! Am Tage meiner Bedrängnis werde ich dich anrufen, denn du wirst mich erhören. Keiner ist wie du, Herr, unter den Göttern, und nichts gleich deinen Werken. Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen. Denn gross bist du und Wunder tuend, du bist Gott, du allein. Lehre mich, Jahwe, deinen Weg: ich werde wandeln in deiner Wahrheit; einige mein Herz zur Furcht deines Namens. Ich will dich preisen {O. dir danken}, Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen, und deinen Namen verherrlichen ewiglich. Denn deine Güte ist gross gegen mich, und du hast meine Seele errettet aus dem untersten Scheol. Gott! Übermütige sind wider mich aufgestanden, und der Gewalttätigen Rotte trachtet nach meinem Leben; und sie haben dich nicht vor sich gestellt. Du aber, Herr, bist ein Gott {El}, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und gross an Güte und Wahrheit. Wende dich zu mir und sei mir gnädig! gewähre deinem Knechte deine Kraft und rette den Sohn deiner Magd! Erweise mir ein Zeichen zum Guten, dass meine Hasser es sehen und beschämt werden, weil du, Jahwe, mir geholfen und mich getröstet hast. Von den Söhnen Korahs, ein Psalm, ein Lied {Eig. ein Lied-Psalm}. Seine Gründung {d.h. das, was Jahwe gegründet hat} ist auf den Bergen der Heiligkeit; Jahwe liebt die Tore Zions mehr als alle Wohnungen Jakobs. Herrliches ist von dir geredet, du Stadt Gottes. (Sela.) Erwähnen will ich Rahabs {d.h. Ägyptens} und Babels bei denen, die mich kennen; siehe, Philistäa und Tyrus samt Äthiopien: dieser ist daselbst geboren. Und von Zion wird gesagt werden: Der und der ist darin geboren; und der Höchste, er wird es befestigen. Jahwe wird schreiben beim Verzeichnen {O. aufzählen beim Einschreiben} der Völker: Dieser ist daselbst geboren. (Sela.) Und singend und den Reigen tanzend werden sie sagen: Alle meine Quellen sind in dir! Ein Lied, ein Psalm {Eig. Psalm-Lied} von den Söhnen Korahs; dem Vorsänger, nach Machalath Leannoth {Leannoth bedeutet wahrsch.: mit gedämpfter Stimme vorzutragen; zu Machalath s. die Anm. zu Ps. 53, Überschrift}; ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift}, von Heman, dem Esrachiter. Jahwe, Gott meiner Rettung! des Tages habe ich geschrieen {O. schreie ich} und des Nachts vor dir. Es komme vor dich mein Gebet! neige dein Ohr zu meinem Schreien! Denn satt ist meine Seele von Leiden, und mein Leben ist nahe am Scheol {Eig. am Scheol angelangt}. Ich bin gerechnet zu denen {O. denen gleich geachtet}, die in die Grube hinabfahren; ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat; Unter den Toten hingestreckt, gleich Erschlagenen, die im Grabe liegen, derer du nicht mehr gedenkst; denn sie sind von deiner Hand {Eig. von deiner Hand weg} abgeschnitten. Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in Finsternisse, in Tiefen. Auf mir liegt schwer dein Grimm, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt. (Sela.) Meine Bekannten {O. Vertrauten; so auch V.18} hast du von mir entfernt, hast mich ihnen zum Greuel gesetzt; ich bin eingeschlossen und kann nicht herauskommen. Mein Auge verschmachtet vor Elend; zu dir, Jahwe, habe ich jeden Tag gerufen, zu dir habe ich meine Hände ausgebreitet. Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die Schatten {Eig. die Hingestreckten, Schlaffen; daher: die Abgeschiedenen} aufstehen, dich preisen? (Sela.) Wird deine Güte erzählt werden im Grabe, im Abgrund {Eig. Verlorensein, Untergang; dann: Ort des Verlorenseins; Untergangs; Hebr. Abaddon. Vergl. Hiob 26,6; 28,22; Off. 9,11} deine Treue? Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder, und deine Gerechtigkeit in dem Lande der Vergessenheit? Ich aber, Jahwe, schreie zu dir, und am Morgen kommt mein Gebet dir zuvor {O. entgegen}. Warum, Jahwe, verwirfst du meine Seele, verbirgst dein Angesicht vor mir? Elend bin ich und verscheidend von Jugend auf; ich trage deine Schrecken, bin verwirrt {And. l.: erstarrt}. Deine Zorngluten sind über mich hingegangen, deine Schrecknisse haben mich vernichtet. Sie haben mich umringt wie Wasser den ganzen Tag, sie haben mich umgeben allesamt. Freund und Genossen hast du von mir entfernt; meine Bekannten sind Finsternis. Ein Maskil; von Ethan, dem Esrachiter. Die Gütigkeiten Jahwes will ich besingen ewiglich, von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Munde kundmachen deine Treue. Denn ich sagte: Auf ewig wird die Güte gebaut werden; die Himmel, in ihnen wirst du feststellen deine Treue. Einen Bund habe ich mit meinem Auserwählten gemacht, habe David, meinem Knechte, geschworen: "Bis in Ewigkeit will ich feststellen deinen Samen, und auf alle Geschlechter hin bauen deinen Thron." (Sela.) Und die Himmel werden deine Wunder preisen, Jahwe, und deine Treue in der Versammlung der Heiligen. Denn wer in den Wolken ist mit Jahwe zu vergleichen? Wer ist Jahwe gleich unter den Söhnen der Starken? Er ist ein Gott {El}, gar erschrecklich in der Versammlung {Eig. im vertrauten Kreise} der Heiligen, und furchtbar über alle, die rings um ihn her sind. Jahwe, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, o Jah? Und deine Treue ist rings um dich her. Du beherrschest des Meeres Toben {Eig. Übermut}; erheben sich seine Wogen - du stillest sie. Du hast Rahab {d.h. Ägypten} zertreten wie einen Erschlagenen; mit deinem starken Arme hast du deine Feinde zerstreut. Dein sind die Himmel und dein die Erde; der Erdkreis und seine Fülle, du hast sie gegründet. Norden und Süden, du hast sie erschaffen; Tabor und Hermon jubeln in deinem Namen {O. wegen deines Namens}. Du hast einen gewaltigen Arm, stark ist deine Hand, hoch deine Rechte. Gerechtigkeit und Gericht {O. Recht} sind deines Thrones Grundfeste; Güte und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her. Glückselig das Volk, das den Jubelschall kennt! Jahwe, im Lichte deines Angesichts wandeln sie. In deinem Namen {O. wegen deines Namens} frohlocken sie den ganzen Tag, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht. Denn die Zierde {O. der Ruhm, Stolz} ihrer Stärke bist du; und durch deine Gunst wird erhöht werden {Nach and. Lesart: wirst du erhöhen} unser Horn. Denn Jahwe {O. Jahwes} ist unser Schild, und der Heilige {O. des Heiligen} Israels unser König. Dazumal redetest du im Gesicht von deinem Frommen {Nach and. Lesart: zu deinen Frommen} und sagtest: Hilfe habe ich auf einen Mächtigen {O. Helden} gelegt, ich habe einen Auserwählten erhöht aus dem Volke. Ich habe David gefunden, meinen Knecht - mit meinem heiligen Öle habe ich ihn gesalbt - Mit welchem fest bleiben soll meine Hand, und mein Arm soll ihn stärken. Nicht soll ihn drängen {O. überfallen} der Feind, und der Sohn der Ungerechtigkeit ihn nicht bedrücken; Und ich will seine Bedränger vor ihm zerschmettern, und seine Hasser will ich schlagen. Und meine Treue und meine Güte werden mit ihm sein, und durch meinen Namen wird sein Horn erhöht werden. Und ich will seine Hand an das Meer legen, und seine Rechte an die Ströme. Er wird mir zurufen: Mein Vater bist du, mein Gott {El}, und der Fels meiner Rettung! So will auch ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten der Könige der Erde. Ewig will ich ihm meine Güte bewahren, und mein Bund soll ihm fest bleiben. Und ich will seinen Samen einsetzen für immer, und seinen Thron wie die Tage der Himmel. Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht wandeln in meinen Rechten, Wenn sie meine Satzungen entweihen und meine Gebote nicht halten, So werde ich mit der Rute heimsuchen ihre Übertretung, und mit Schlägen ihre Ungerechtigkeit. Aber meine Güte werde ich nicht von ihm weichen lassen, und nicht verleugnen meine Treue. Nicht werde ich entweihen meinen Bund, und nicht ändern, was hervorgegangen ist aus meinen Lippen. Einmal {O. Eines} habe ich geschworen bei meiner Heiligkeit: Wenn ich dem David lüge! Sein Same wird ewig sein, und sein Thron wie die Sonne vor mir; Ewiglich wird er feststehen wie der Mond; und der Zeuge in den Wolken ist treu. (Sela.) Du aber hast verworfen und verstossen, bist sehr zornig gewesen gegen deinen Gesalbten; Du hast verworfen den Bund deines Knechtes, hast zu Boden entweiht seine Krone; Du hast niedergerissen alle seine Mauern, hast seine Festen in Trümmer gelegt. Es haben ihn beraubt alle, die des Weges vorübergehen; er ist zum Hohn geworden seinen Nachbarn. Du hast erhöht die Rechte seiner Bedränger, hast erfreut alle seine Feinde; Auch hast du zurückgewandt die Schärfe seines Schwertes, und hast ihn nicht bestehen lassen im Kampfe; Du hast aufhören lassen seinen Glanz und zur Erde gestürzt seinen Thron; Du hast verkürzt die Tage seiner Jugend, mit Schmach hast du ihn bedeckt. (Sela.) Bis wann, Jahwe, willst du dich immerfort verbergen, soll wie Feuer brennen dein Grimm? Gedenke, was meine Lebensdauer ist, zu welcher Nichtigkeit du alle Menschenkinder erschaffen hast! Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen, wird seine Seele befreien von der Gewalt des Scheols? (Sela.) Wo sind, o Herr, deine früheren Gütigkeiten, die du David zugeschworen hast in deiner Treue? Gedenke, Herr, des Hohnes deiner Knechte, dass ich in meinem Busen trage den Hohn all der vielen {And. l.: trage den Schimpf vieler usw.} Völker, Womit deine Feinde gehöhnt haben, Jahwe, womit sie gehöhnt haben die Fussstapfen deines Gesalbten! Gepriesen sei Jahwe ewiglich! Amen, ja, Amen! Ein Gebet von Mose, dem Manne Gottes. Herr, du bist unsere Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. Ehe geboren waren die Berge, und du die Erde und den Erdkreis erschaffen {Eig. geboren} hattest - ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott {El}. Du lässest zum Staube {Eig. zur Zermalmung} zurückkehren den Menschen, und sprichst: Kehret zurück, ihr Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht. Du schwemmst sie hinweg, sie sind wie ein Schlaf, am Morgen wie Gras, das aufsprosst {Eig. nachsprosst; so auch V.6}; Am Morgen blüht es und sprosst auf; am Abend wird es abgemäht {O. welkt es} und verdorrt. Denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm werden wir hinweggeschreckt {O. bestürzt}. Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes Tun vor das Licht deines Angesichts. Denn alle unsere Tage schwinden durch deinen Grimm, wir bringen unsere Jahre zu wie einen Gedanken {O. ein Lispeln}. Die Tage unserer Jahre, - ihrer sind siebzig Jahre, und, wenn in Kraft {And.: wenn vollzählig}, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen dahin. Wer erkennt die Stärke deines Zornes, und, deiner Furcht gemäss, deinen Grimm? So lehre uns denn zählen unsere Tage, auf dass wir ein weises Herz erlangen! Kehre wieder, Jahwe! - Bis wann? - Und lass dich's gereuen {O. erbarme dich} über deine Knechte! Sättige uns früh {W. am Morgen} mit deiner Güte, so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen. Erfreue uns nach den Tagen, da du uns gebeugt hast, nach den Jahren, da wir Übles gesehen! Lass deinen Knechten erscheinen dein Tun, und deine Majestät ihren Söhnen {Eig. über ihren Söhnen}! Und die Huld {O. Lieblichkeit} des Herrn, unseres Gottes, sei über uns! Und befestige über uns das Werk unserer Hände; ja, das Werk unserer Hände, befestige es! Wer im Schirm {Eig. im Verborgenen} des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen. Ich sage von {O. zu} Jahwe: Meine Zuflucht und meine Burg; mein Gott, auf ihn will ich vertrauen {O. auf den ich vertraue}. Denn er wird dich erretten von der Schlinge des Vogelstellers, von der verderblichen Pest. Mit seinen Fittichen wird er dich decken, und du wirst Zuflucht finden unter seinen Flügeln; Schild und Tartsche ist seine Wahrheit. Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der bei Tage fliegt, Vor der Pest, die im Finstern wandelt, vor der Seuche, die am Mittag verwüstet. Tausend werden fallen an deiner Seite, und zehntausend an deiner Rechten - dich wird es nicht erreichen. Nur schauen wirst du es mit deinen Augen, und wirst sehen die Vergeltung der Gesetzlosen. Weil du Jahwe, meine Zuflucht, den Höchsten, gesetzt hast {O. Denn du, Jahwe, bist meine Zuflucht. - Du hast den Höchsten gesetzt usw.} zu deiner Wohnung, So wird dir kein Unglück widerfahren, und keine Plage deinem Zelte nahen; Denn er wird seinen Engeln über dir befehlen, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuss nicht an einen Stein stossest. Auf Löwen und Ottern wirst du treten, junge Löwen und Schlangen wirst du niedertreten. Weil er Wonne an mir hat {W. Weil er an mir hängt}, will ich ihn erretten; ich will ihn in Sicherheit setzen, weil er meinen Namen kennt. Er wird mich anrufen, und ich werde ihm antworten, ich werde bei ihm sein in der Bedrängnis; ich werde ihn befreien und ihn verherrlichen. Ich werde ihn sättigen mit Länge des Lebens {W. der Tage} und ihn schauen lassen meine Rettung {O. mein Heil}. Ein Psalm, ein Lied. Für den Tag des Sabbats. Es ist gut, Jahwe zu preisen {O. zu danken}, und Psalmen zu singen deinem Namen, o Höchster! Am Morgen zu verkünden deine Güte, und deine Treue in den Nächten, Zum Zehnsait und zur Harfe, zum Saitenspiel mit der Laute. Denn du hast mich erfreut, Jahwe, durch dein Tun; über die Werke deiner Hände will ich jubeln. Wie gross sind deine Werke, Jahwe! sehr tief sind deine Gedanken. Ein unvernünftiger Mensch erkennt es nicht, und ein Tor versteht solches nicht. Wenn die Gesetzlosen sprossen wie Gras {Eig. Kraut}, und alle, die Frevel tun, blühen, so geschieht es, damit sie vertilgt werden für immer. Du aber bist erhaben auf ewig, Jahwe! Denn siehe, deine Feinde, Jahwe, denn siehe, deine Feinde werden umkommen; es werden zerstreut werden alle, die Frevel tun. Aber du wirst mein Horn erhöhen gleich dem eines Wildochsen; mit frischem Öle werde ich übergossen werden. Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden {Eig. Laurern}, meine Ohren werden ihre Lust hören an den Übeltätern, die wider mich aufstehen. Der Gerechte wird sprossen wie der Palmbaum, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen. Die gepflanzt sind in dem Hause Jahwes, werden blühen {O. Gepflanzt in... werden sie blühen} in den Vorhöfen unseres Gottes. Noch im Greisenalter treiben sie, sind saftvoll und grün, Um zu verkünden, dass Jahwe gerecht {Eig. gerade} ist. Er ist mein Fels, und kein Unrecht ist in ihm. Jahwe regiert, er hat sich bekleidet mit Hoheit; Jahwe hat sich bekleidet, er hat sich umgürtet mit Stärke; auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Dein Thron steht fest von alters her, von Ewigkeit her bist du. Ströme erhoben, Jahwe, Ströme erhoben ihre Stimme, Ströme erhoben ihre Brandung. Jahwe in der Höhe ist gewaltiger als die Stimmen grosser Wasser, als die gewaltigen Wogen des Meeres. Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig. Deinem Hause geziemt Heiligkeit, Jahwe, auf immerdar {W. auf Länge der Tage}. Gott {El} der Rache {Eig. der Rachen, d.h. der Rache-Vollstreckungen}, Jahwe, Gott {El} der Rache, strahle hervor! Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Hoffärtigen ihr Tun! Bis wann werden die Gesetzlosen, Jahwe, bis wann werden die Gesetzlosen frohlocken, Werden übersprudeln, Freches reden, sich rühmen alle, die Frevel tun? Dein Volk, Jahwe, zertreten und dein Erbteil bedrücken sie. Sie töten die Witwe und den Fremdling, und sie ermorden die Waisen, Und sagen: Jah sieht es nicht, und der Gott Jakobs merkt es nicht. Habet Einsicht, ihr Unvernünftigen unter dem Volke! und ihr Toren, wann werdet ihr verständig werden? Der das Ohr gepflanzt hat, sollte er nicht hören? der das Auge gebildet, sollte er nicht sehen? Der die Nationen zurechtweist {O. züchtigt, wie V.12}, sollte er nicht strafen, er, der Erkenntnis lehrt den Menschen? Jahwe kennt die Gedanken des Menschen, dass sie Eitelkeit {Eig. ein Hauch} sind. Glückselig der Mann, den du züchtigst, Jahwe {Hebr. Jah}, und den du belehrst aus deinem Gesetz, um ihm Ruhe zu geben vor den bösen Tagen, bis dem Gesetzlosen die Grube gegraben wird! Denn Jahwe wird sein Volk nicht verstossen, und nicht verlassen sein Erbteil; Denn zur Gerechtigkeit wird zurückkehren das Gericht, und alle von Herzen Aufrichtigen werden ihm {d.h. dem Gericht} folgen. Wer wird für mich aufstehen wider die Übeltäter? Wer wird für mich auftreten wider die, welche Frevel tun? Wäre nicht Jahwe mir eine Hilfe gewesen, wenig fehlte, so hätte im Schweigen gewohnt meine Seele. Wenn ich sagte: Mein Fuss wankt, so unterstützte mich deine Güte, Jahwe. Bei der Menge meiner Gedanken {O. Sorgen, Kümmernisse} in meinem Innern erfüllten deine Tröstungen meine Seele mit Wonne. Sollte mit dir vereint sein der Thron des Verderbens, der aus Frevel eine Satzung macht? Sie dringen ein auf die Seele des Gerechten, und unschuldiges Blut verurteilen sie. Doch Jahwe ist meine hohe Feste, und mein Gott der Fels meiner Zuflucht. Und er lässt ihre Ungerechtigkeit auf sie zurückkehren, und durch {O. für} ihre Bosheit wird er sie vertilgen; vertilgen wird sie Jahwe, unser Gott. Kommet, lasset uns Jahwe zujubeln, lasset uns zujauchzen dem Felsen unseres Heils! Lasset uns ihm entgegengehen mit Lob {O. Dank}, lasset uns mit Psalmen ihm zujauchzen! Denn ein grosser Gott {El} ist Jahwe, und ein grosser König über alle Götter; In dessen Hand die Tiefen der Erde, und dessen die Höhen der Berge sind; Dessen das Meer ist, er hat es ja gemacht; und das Trockene, seine Hände haben es gebildet. Kommet, lasset uns anbeten und uns niederbeugen, lasset uns niederknien vor Jahwe, der uns gemacht hat! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand. - Heute, wenn ihr seine Stimme höret, Verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tage von Massa in der Wüste; Als eure Väter mich versuchten, mich prüften, und sie sahen doch mein Werk! Vierzig Jahre hatte ich Ekel an dem Geschlecht, und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie. Aber sie haben meine Wege nicht erkannt; So dass ich schwur in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden! {Vergl. 1. Chron. 16,23-33} Singet Jahwe ein neues Lied, singet Jahwe, ganze Erde! Singet Jahwe, preiset seinen Namen, verkündet {Eig. verkündet als frohe Botschaft} von Tag zu Tag seine Rettung! Erzählet unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten! Denn gross ist Jahwe und sehr zu loben, furchtbar ist er über alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Nichtigkeiten {O. Götzen}, aber Jahwe hat die Himmel gemacht. Majestät und Pracht sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. Gebet Jahwe, ihr Völkerstämme, gebet Jahwe Herrlichkeit und Stärke! Gebet Jahwe die Herrlichkeit seines Namens; bringet eine Opfergabe und kommet in seine Vorhöfe! Betet Jahwe an in heiliger Pracht! Erzittert vor ihm, ganze Erde! Saget unter den Nationen: Jahwe regiert! auch steht der Erdkreis fest, er wird nicht wanken. Er wird die Völker richten in Geradheit. Es freue sich der Himmel, und es frohlocke die Erde! es brause das Meer und seine Fülle! Es frohlocke das Gefilde und alles, was darauf ist! Dann werden jubeln alle Bäume des Waldes - Vor Jahwe; denn er kommt, denn er kommt, die Erde zu richten: er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, und die Völker in seiner Treue. Jahwe regiert. Es frohlocke die Erde, mögen sich freuen die vielen Inseln! Gewölk und Dunkel sind um ihn her; Gerechtigkeit und Gericht {O. Recht} sind seines Thrones Grundfeste. Feuer geht vor ihm her und entzündet seine Feinde ringsum. Seine Blitze erleuchteten den Erdkreis: die Erde sah es und bebte. Die Berge zerschmolzen wie Wachs, vor Jahwe, vor dem Herrn der ganzen Erde. Die Himmel verkündeten seine Gerechtigkeit, und alle Völker sahen seine Herrlichkeit. Mögen beschämt werden alle Diener der Bilder, die der Nichtigkeiten {O. Götzen} sich rühmen; fallet vor ihm nieder, ihr Götter {O. Engel; wie Ps. 8,5} alle! Zion hörte es und freute sich, und es frohlockten die Töchter Judas, wegen deiner Gerichte, Jahwe. Denn du, Jahwe, bist der Höchste über die ganze Erde; du bist sehr erhaben über alle Götter. Die ihr Jahwe liebet, hasset das Böse! Er bewahrt die Seelen seiner Frommen; aus der Hand der Gesetzlosen errettet er sie. Licht ist gesät dem Gerechten, und Freude den von Herzen Aufrichtigen. Freuet euch, ihr Gerechten, in Jahwe, und preiset sein heiliges Gedächtnis {S. die Anm. zu Ps. 30,4}! Ein Psalm. Singet Jahwe ein neues Lied! denn er hat Wunder getan; Rettung hat ihm verschafft seine Rechte und sein heiliger Arm. Jahwe hat kundgetan seine Rettung, vor den Augen der Nationen geoffenbart seine Gerechtigkeit. Er hat seiner Güte und seiner Treue gedacht dem Hause Israel; alle Enden der Erde haben die Rettung unseres Gottes gesehen. Jauchzet Jahwe, ganze Erde! brechet in Jubel aus und singet Psalmen! Singet Psalmen Jahwe mit der Laute mit der Laute und der Stimme des Gesanges! Mit Trompeten und dem Schall der Posaune jauchzet vor dem König Jahwe! Es brause das Meer und seine Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen! Mögen die Ströme in die Hände klatschen, mögen jubeln die Berge allzumal - vor Jahwe! denn er kommt, die Erde zu richten: er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und die Völker in Geradheit. Jahwe regiert: es zittern die Völker; er thront zwischen {O. über} den Cherubim: es wankt die Erde. Gross ist Jahwe in Zion, und hoch ist er über alle Völker. Preisen sollen sie deinen Namen, den grossen und furchtbaren, heilig ist er! - Und die Stärke des Königs, der das Recht liebt! Du stellst fest die Geradheit, du übst Recht und Gerechtigkeit in Jakob. Erhebet Jahwe, unseren Gott, und fallet nieder vor dem Schemel seiner Füsse! Heilig ist er. Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen, riefen zu Jahwe, und er antwortete ihnen. In der Wolkensäule redete er zu ihnen; sie bewahrten seine Zeugnisse und die Satzung, die er ihnen gegeben. Jahwe, unser Gott, du hast ihnen geantwortet! ein vergebender Gott {El} warst du ihnen, und ein Rächer ihrer Taten. Erhebet Jahwe, unseren Gott, und fallet nieder an seinem heiligen Berge! denn heilig ist Jahwe, unser Gott. Ein Lobpsalm {O. Ein Psalm beim Dankopfer}. Jauchzet Jahwe, ganze Erde! Dienet Jahwe mit Freuden; kommet vor sein Angesicht mit Jubel! Erkennet, dass Jahwe Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst {Nach and. Lesart: und wir sind sein}, - sein Volk und die Herde seiner Weide. Kommet in seine Tore mit Lob {O. Dank}, in seine Vorhöfe mit Lobgesang! Lobet ihn {O. Danket ihm}, preiset seinen Namen! Denn gut ist Jahwe; seine Güte währt ewiglich, und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht. Von David; ein Psalm. Von Güte und Recht will ich singen; dir, Jahwe, will ich Psalmen singen. Ich will weislich handeln auf vollkommenem Wege {O. achtsam sein auf den Weg der Vollkommenheit}; - wann wirst du zu mir kommen? - im Innern meines Hauses will ich wandeln in Lauterkeit meines Herzens. Ich will kein Belialsstück vor meine Augen stellen; das Tun der Abtrünnigen {O. Übertretungen zu begehen} hasse ich: es soll mir nicht ankleben. Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen, den Bösen {O. das Böse} will ich nicht kennen. Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen; wer stolzer Augen und hochmütigen {Eig. aufgeblasenen} Herzens ist, den will ich nicht dulden. Meine Augen werden gerichtet sein auf die Treuen im Lande, damit sie bei mir wohnen; wer auf vollkommenem Wege wandelt, der soll mir dienen. Nicht soll wohnen im Innern meines Hauses, wer Trug übt; wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gesetzlosen des Landes, um aus der Stadt Jahwes auszurotten alle, die Frevel tun. Gebet eines Elenden, wenn er verschmachtet und seine Klage vor Jahwe ausschüttet. Jahwe, höre mein Gebet, und lass zu dir kommen mein Schreien! Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tage meiner Bedrängnis; neige zu mir dein Ohr; an dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends! Denn wie Rauch entschwinden meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand. Wie Kraut ist versengt und verdorrt mein Herz, dass ich vergessen habe {O. denn ich habe vergessen}, mein Brot zu essen. Ob der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleische. Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie die Eule der Einöden {O. der Trümmer}. Ich wache, und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die wider mich rasen, schwören bei mir. Denn Asche esse ich wie Brot, und meinen Trank vermische ich mit Tränen Vor deinem Zorn und deinem Grimm; denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen. Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Kraut. Du aber, Jahwe, bleibst auf ewig, und dein Gedächtnis {Vergl. 2. Mose 3,15} ist von Geschlecht zu Geschlecht. Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit; Denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen und haben Mitleid mit seinem Schutt. Und die Nationen werden den Namen Jahwes fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. Denn Jahwe wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit; Er wird sich wenden zum Gebete des Entblössten, und ihr Gebet wird er nicht verachten. Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht; und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird Jahwe {Hebr. Jah} loben. Denn er hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums, Jahwe hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde, Um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes; Damit man den Namen Jahwes verkündige in Zion, und in Jerusalem sein Lob, Wenn die Völker sich versammeln werden allzumal, und die Königreiche, um Jahwe zu dienen. Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Wege, hat verkürzt meine Tage. Ich sprach: Mein Gott {El}, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! - Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre. Du hast vormals die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wirst du sie verwandeln {O. wechseln}, und sie werden verwandelt werden; Du aber bist derselbe {O. er; od.: der da ist, d.h. der unveränderlich in sich selbst ewig besteht; vergl. 5. Mose 32,39; Neh. 9,6}, und deine Jahre enden nicht. Die Söhne deiner Knechte werden wohnen {d.h. im Lande}, und ihr Same wird vor dir feststehen. Von David. Preise Jahwe, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! Preise Jahwe, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der da heilt alle deine Krankheiten; der dein Leben erlöst von der Grube, der dich krönt mit Güte und Erbarmungen; der mit Gutem {O. mit Gütern} sättigt dein Alter {Eig. deine Zierde; der Sinn des hebr. Wortes ist hier ungewiss}; deine Jugend erneuert sich wie die des Adlers {W. wie der Adler}. Jahwe übt Gerechtigkeit {Eig. Gerechtigkeiten; vergl. Ps. 11,7} und schafft Recht allen, die bedrückt werden. Er tat seine Wege kund dem Mose, den Kindern Israel seine Taten. Barmherzig und gnädig ist Jahwe, langsam zum Zorn und gross an Güte; Er wird nicht immerdar rechten und nicht ewiglich nachtragen. Er hat uns nicht getan nach unseren Sünden, und nach unseren Ungerechtigkeiten uns nicht vergolten. Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, ist gewaltig seine Güte über die, welche ihn fürchten; So weit der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen. Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich Jahwe über die, welche ihn fürchten. Denn er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, dass wir Staub sind. Der Mensch - wie Gras sind seine Tage; wie die Blume des Feldes, also blüht er. Denn ein Wind fährt darüber, und sie ist nicht mehr, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr. Die Güte Jahwes aber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, welche ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskinder hin; Für die, welche seinen Bund halten, und seiner Vorschriften gedenken, um sie zu tun. Jahwe hat in den Himmeln festgestellt seinen Thron, und sein Reich herrscht über alles. Preiset Jahwe, ihr seine Engel, ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, gehorsam der Stimme seines Wortes! Preiset Jahwe, alle seine Heerscharen, ihr seine Diener, Täter seines Wohlgefallens! Preiset Jahwe, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Preise Jahwe, meine Seele! Preise Jahwe, meine Seele! Jahwe, mein Gott, du bist sehr gross, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet; Du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel ausspannt gleich einer Zeltdecke; der seine Obergemächer bälkt in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Gefährt, der da einherzieht auf den Fittichen des Windes; Der seine Engel zu Winden {And.: zu Geistern} macht, seine Diener zu flammendem Feuer. Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten; sie wird nicht wanken immer und ewiglich. Mit der Tiefe {S. die Anm. zu Ps. 33,7} hattest du sie bedeckt wie mit einem Gewande; die Wasser standen über den Bergen. Vor deinem Schelten flohen sie, vor der Stimme deines Donners eilten sie hinweg - die Berge erhoben sich, es senkten sich die Täler - an den Ort, den du ihnen festgesetzt. Du hast ihnen eine Grenze gesetzt, die sie nicht überschreiten werden; sie werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken. Du, der Quellen entsendet in die Täler; zwischen den Bergen fliessen sie dahin; Sie tränken alle Tiere des Feldes, die Wildesel stillen ihren Durst; An denselben wohnen die Vögel des Himmels, zwischen den Zweigen hervor lassen sie ihre Stimme erschallen. Du, der die Berge tränkt aus seinen Obergemächern; von der Frucht deiner Werke wird die Erde gesättigt. Der Gras hervorsprossen lässt für das Vieh, und Kraut zum Dienste der Menschen: um Brot {O. Speise} hervorzubringen aus der Erde. Und damit Wein des Menschen Herz erfreue; um das Angesicht glänzen zu machen von Öl, und damit Brot des Menschen Herz stärke. Es werden gesättigt die Bäume Jahwes, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat, Woselbst die Vögel nisten; der Storch - Zypressen sind sein Haus. Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen eine Zuflucht für die Klippendächse. Er hat den Mond gemacht für die bestimmten Zeiten; die Sonne weiss ihren Untergang. Du machst Finsternis, und es wird Nacht; in ihr regen sich alle Tiere des Waldes; die jungen Löwen brüllen nach Raub und fordern von Gott {El} ihre Speise. Die Sonne geht auf: sie ziehen sich zurück und lagern sich in ihre Höhlen. Der Mensch geht aus an sein Werk und an seine Arbeit, bis zum Abend. Wie viele sind deiner Werke, Jahwe! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, voll ist die Erde deiner Reichtümer {O. Geschöpfe}. Dieses Meer, gross und ausgedehnt nach allen Seiten hin: daselbst wimmelt's, ohne Zahl, von Tieren klein und gross. Daselbst ziehen Schiffe einher, der Leviathan, den du gebildet hast, um sich darin zu tummeln. Sie alle warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gebest zu seiner Zeit. Du gibst ihnen: sie sammeln ein; du tust deine Hand auf: sie werden gesättigt mit Gutem {O. mit Gütern}. Du verbirgst dein Angesicht: sie erschrecken; du nimmst ihren Odem hinweg: sie hauchen aus und kehren zurück zu ihrem Staube. Du sendest deinen Odem {Eig. Hauch, od. Geist} aus: sie werden erschaffen, und du erneuerst die Fläche {O. das Aussehen} des Erdbodens. Jahwes Herrlichkeit wird ewig sein, Jahwe wird sich freuen seiner Werke; Der die Erde anschaut, und sie bebt; er rührt die Berge an, und sie rauchen. Singen will ich Jahwe mein Leben lang, will meinem Gott Psalmen singen, solange ich bin. Möge ihm angenehm sein mein Sinnen {O. mein Gedicht, meine Rede}! Ich, ich werde mich in Jahwe erfreuen. Die Sünder werden {O. mögen sollen} schwinden von der Erde, und die Gesetzlosen nicht mehr sein. Preise Jahwe, meine Seele! Lobet Jahwe {Hebr. Jah (Hallelu-Jah!}! {Vergl. 1. Chron. 16,8-22} Preiset {O. Danket} Jahwe, rufet an seinen Namen, machet kund unter den Völkern seine Taten! Singet ihm, singet ihm Psalmen; sinnet über alle {O. redet von allen} seine Wunderwerke! Rühmet euch seines heiligen Namens! es freue sich das Herz derer, die Jahwe suchen! Trachtet nach Jahwe und seiner Stärke, suchet sein Angesicht beständig! Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Wunderzeichen und der Gerichte {O. Urteile, Rechte} seines Mundes! Du Same Abrahams, seines Knechtes {O. sein Knecht}, ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten! Er, Jahwe, ist unser Gott; seine Gerichte sind auf der ganzen Erde. Er gedenkt ewiglich seines Bundes, des Wortes, das er geboten hat auf tausend Geschlechter hin, Den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides, den er Isaak geschworen hat {W. seines Eides an Isaak}. Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bunde, Indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als Schnur eures Erbteils; Als sie ein zählbares Häuflein {Eig. eine zählbare Mannschaft} waren, gar wenige und Fremdlinge darin; Und als sie wanderten von Nation zu Nation, von einem Reiche zu einem anderen Volke. Er liess keinem Menschen zu, sie zu bedrücken, und ihretwegen strafte er Könige: "Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Übles!" Und er rief eine Hungersnot über das Land herbei; jede Stütze des Brotes zerbrach er. Er sandte einen Mann vor ihnen her, Joseph wurde zum Knechte verkauft. Man presste seine Füsse in den Stock {Eig. in das Fusseisen}, er {W. seine Seele} kam in das Eisen. Bis zur Zeit, da sein Wort eintraf; das Wort Jahwes läuterte ihn {O. ihn geläutert hatte}. Der König sandte hin und liess ihn los, der Herrscher über Völker, und befreite ihn; Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus, und zum Herrscher über all sein Besitztum, Um seine Fürsten zu fesseln nach seiner Lust, und dass er seine Ältesten Weisheit lehre. Und Israel kam nach Ägypten, und Jakob hielt sich auf im Lande Hams. Und er machte sein Volk sehr fruchtbar, und machte es stärker {O. zahlreicher} als seine Bedränger. Er wandelte ihr Herz, sein Volk zu hassen, Arglist zu üben an seinen Knechten. Er sandte Mose, seinen Knecht, Aaron, den er auserwählt hatte. Sie taten unter ihnen seine Zeichen, und Wunder im Lande Hams. Er sandte Finsternis und machte finster; und sie waren nicht widerspenstig gegen seine Worte. Er verwandelte ihre Wasser in Blut, und liess sterben ihre Fische. Es wimmelte ihr Land von Fröschen, in den Gemächern ihrer Könige. Er sprach, und es kamen Hundsfliegen, Stechmücken in alle ihre Grenzen. Er gab ihnen Hagel als Regen, flammendes Feuer in ihrem Lande; Und er schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume, und zerbrach die Bäume ihres Landes {Eig. ihrer Grenzen}. Er sprach, und es kamen Heuschrecken und Grillen {Eig. Abfresser; eine Heuschreckenart} ohne Zahl; Und sie frassen alles Kraut in ihrem Lande und frassen die Frucht ihres Bodens. Und er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, die Erstlinge all ihrer Kraft. Und er führte sie heraus mit Silber und Gold, und kein Strauchelnder war in seinen Stämmen. Froh war Ägypten, dass {O. als} sie auszogen; denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. Er breitete eine Wolke aus zur Decke, und ein Feuer, die Nacht zu erleuchten. Sie forderten, und er liess Wachteln kommen; und mit Himmelsbrot sättigte er sie. Er öffnete den Felsen, und es flossen Wasser heraus; sie liefen in den dürren Örtern wie ein Strom. Denn er gedachte seines heiligen Wortes, Abrahams, seines Knechtes; Und er führte sein Volk heraus mit Freuden, mit Jubel seine Auserwählten. Und er gab ihnen die Länder der Nationen, und das von den Völkerschaften Errungene {Eig. die Mühe der Völkerschaften} nahmen sie in Besitz; Damit sie seine Satzungen beobachteten und seine Gesetze bewahrten. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Preiset {O. Danket} Jahwe! denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. Wer wird aussprechen die Machttaten Gottes, hören lassen all sein Lob {O. all seinen Ruhm}? Glückselig die das Recht bewahren, der Gerechtigkeit übt zu aller Zeit! Gedenke meiner, Jahwe, mit der Gunst gegen dein Volk; suche mich heim mit deiner Rettung! Dass ich anschaue die Wohlfahrt deiner Auserwählten, mich erfreue an {O. mit} der Freude deiner Nation, mich rühme mit deinem Erbteil. Wir haben gesündigt samt unseren Vätern {O. wie unsere Väter}, haben unrecht getan {Eig. verkehrt gehandelt}, haben gesetzlos gehandelt. Unsere Väter in Ägypten beachteten nicht deine Wundertaten, gedachten nicht der Menge deiner Gütigkeiten und waren widerspenstig am Meere, beim Schilfmeere. Aber er rettete sie um seines Namens willen, um kundzutun seine Macht. Und er schalt das Schilfmeer, und es ward trocken; und er liess sie durch die Tiefen {O. Fluten; s. die Anm. zu Ps. 33,7} gehen wie durch eine Wüste. Und er rettete sie aus der Hand des Hassers, und erlöste sie aus der Hand des Feindes. Und die Wasser bedeckten ihre Bedränger, nicht einer von ihnen blieb übrig. Da glaubten sie seinen Worten, sie sangen sein Lob. Schnell vergassen sie seine Taten, warteten nicht auf seinen Rat {Hier in dem Sinne von Plan, Ratschluss}; Und sie wurden lüstern in der Wüste und versuchten Gott {El} in der Einöde. Da gab er ihnen ihr Begehr, aber er sandte Magerkeit in ihre Seelen. Und sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron, den Heiligen Jahwes. Die Erde tat sich auf, und verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams; Und ein Feuer brannte unter ihrer Rotte, eine Flamme verzehrte die Gesetzlosen. Sie machten ein Kalb am Horeb und bückten sich vor einem gegossenen Bilde; Und sie vertauschten ihre Herrlichkeit gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst. Sie vergassen Gottes {El}, ihres Retters, der Grosses getan in Ägypten, Wundertaten im Lande Hams, Furchtbares am Schilfmeer. Da sprach er, dass er sie vertilgen wollte, wenn nicht Mose, sein Auserwählter, vor ihm in dem Riss gestanden hätte, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden. Und sie verschmähten das köstliche Land, glaubten nicht seinem Worte; Und sie murrten in ihren Zelten, hörten nicht auf die Stimme Jahwes. Da schwur er ihnen {Eig. erhob er ihnen seine Hand}, sie niederzuschlagen in der Wüste, Und ihren Samen niederzuschlagen unter den {And. l.: zu vertreiben unter die} Nationen und sie zu zerstreuen in die Länder. Und sie hängten sich an Baal-Peor und assen Schlachtopfer der Toten {d.h. der toten Götzen}; Und sie erbitterten ihn durch ihre Handlungen, und eine Plage brach unter sie ein. Da stand Pinehas auf und übte Gericht, und der Plage ward gewehrt. Und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit. Und sie erzürnten ihn an dem Wasser von Meriba, und es erging Mose übel ihretwegen; Denn sie reizten seinen Geist, so dass er {O. weil sie widerspenstig waren gegen seinen Geist, und er} unbedacht redete mit seinen Lippen. Sie vertilgten die Völker nicht, wie doch {W. welche} Jahwe ihnen gesagt hatte; Und sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre Werke; Und sie dienten ihren Götzen, und sie wurden ihnen zum Fallstrick. Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Dämonen. Und sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, welche sie den Götzen Kanaans opferten; und das Land wurde durch Blut entweiht. Und sie verunreinigten sich durch ihre Werke und hurten durch ihre Handlungen. Da entbrannte der Zorn Jahwes wider sein Volk, und er verabscheute sein Erbteil; Und er gab sie in die Hand der Nationen, und ihre Hasser herrschten über sie; Und ihre Feinde bedrückten sie, und sie wurden gebeugt unter ihre Hand. Oftmals errettete er sie; sie aber waren widerspenstig in ihren Anschlägen {Eig. in ihrem Ratschlag}, und sie sanken hin durch ihre Ungerechtigkeit. Und er sah an ihre Bedrängnis, wenn er ihr Schreien hörte; und er gedachte ihnen zugut an seinen Bund, und es reute ihn nach der Menge seiner Gütigkeiten. Und er liess sie Erbarmen finden vor allen, die sie gefangen weggeführt hatten. Rette uns, Jahwe, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen, dass wir deinen heiligen Namen preisen, dass wir uns rühmen deines Lobes! Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sage: Amen! Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Preiset {O. Danket} Jahwe, denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich! So sollen sagen die Erlösten Jahwes, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst, Und die er gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von Norden und vom Meere. Sie irrten umher in der Wüste, auf ödem Wege, sie fanden keine Wohnstadt. Hungrig waren sie und durstig, es verschmachtete in ihnen ihre Seele. Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen errettete er sie. Und er leitete sie auf rechtem Wege, dass sie zu einer Wohnstadt gelangten. Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern! Denn er hat die durstende Seele gesättigt und die hungernde Seele mit Gutem {O. mit Gütern} erfüllt. Die Bewohner der Finsternis und des Todesschattens, gefesselt in Elend und Eisen: Weil sie widerspenstig gewesen waren gegen die Worte Gottes {El} und verachtet hatten den Rat des Höchsten, So beugte er ihr Herz durch Mühsal; sie strauchelten, und kein Helfer war da. Da schrieen sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettete er sie. Er führte sie heraus aus der Finsternis und dem Todesschatten, und zerriss ihre Fesseln. Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern! Denn er hat zerbrochen die ehernen Türen und die eisernen Riegel zerschlagen. Die Toren leiden ob des Weges ihrer Übertretung und ob ihrer Ungerechtigkeiten. Ihre Seele verabscheut jede Speise, und sie kommen bis an die Pforten des Todes. Dann schreien {O. litten... verabscheute... kamen.... Da schrieen usw. bis V.21} sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettet er sie. Er sendet sein Wort und heilt sie, und er errettet sie aus ihren Gruben. Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern; Und Opfer des Lobes {O. Dankopfer; wie 3. Mose 7,12} opfern und mit Jubel erzählen seine Taten! Die sich auf Schiffen aufs Meer hinabbegeben, auf grossen Wassern Handel treiben, Diese sehen die Taten Jahwes und seine Wunderwerke in der Tiefe: Er spricht {O. sich hinabbegaben... trieben... sahen... sprach usw.} und bestellt einen Sturmwind, der hoch erhebt seine Wellen. Sie fahren hinauf zum Himmel, sinken hinab in die Tiefen; es zerschmilzt in der Not ihre Seele. Sie taumeln und schwanken wie ein Trunkener, und zunichte wird alle ihre Weisheit. Dann schreien sie zu Jahwe in ihrer Bedrängnis, und er führt sie heraus aus ihren Drangsalen. Er verwandelt den Sturm in Stille {O. Säuseln}, und es legen sich die {W. ihre} Wellen. Und sie freuen sich, dass sie sich beruhigen, und er führt sie in den ersehnten Hafen. Mögen sie Jahwe preisen wegen seiner Güte, und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern. Und ihn erheben in der Versammlung des Volkes, und in der Sitzung der Ältesten ihn loben! Er macht {O. machte; so auch V.35 usw.} Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürrem Lande, Fruchtbares Land zur Salzsteppe wegen der Bosheit der darin Wohnenden. Er macht zum Wasserteich die Wüste und dürres Land zu Wasserquellen; Und er lässt Hungrige daselbst wohnen und sie gründen eine Wohnstadt. Und sie besäen Felder und pflanzen Weinberge, welche Frucht bringen als Ertrag; Und er segnet sie, und sie mehren sich sehr, und ihres Viehes lässt er nicht wenig sein. Und sie vermindern sich und werden gebeugt durch Bedrückung, Unglück und Jammer. Er schüttet Verachtung auf Fürsten, und lässt sie umherirren in pfadloser Einöde; Und er hebt den Armen empor aus dem Elend, und macht Herden gleich seine Geschlechter. Die Aufrichtigen werden es sehen und sich freuen {O. sehen es und freuen sich usw.}, und alle Ungerechtigkeit wird ihren Mund verschliessen. Wer weise ist, der wird dieses beachten, und verstehen werden sie {O. der beachte dieses, und verstehen mögen sie} die Gütigkeiten Jahwes. Ein Lied, ein Psalm {Eig. Ein Psalm-Lied}. Von David. Befestigt {O. Fest; vergl. Ps. 57,7-11} ist mein Herz, o Gott! ich will singen und Psalmen singen; auch meine Seele {S. die Anm. zu Ps. 16,9}. Wachet auf, Harfe und Laute! ich will aufwecken die Morgenröte. Ich will dich preisen unter den Völkern, Jahwe, und dich besingen unter den Völkerschaften; Denn gross ist deine Güte über die Himmel hinaus, und bis zu den Wolken deine Wahrheit. Erhebe dich über die Himmel, o Gott! und über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit! Damit {Vergl. Ps. 60,5-12} befreit werden deine Geliebten, rette durch deine Rechte und erhöre uns! Gott hat geredet in seiner Heiligkeit: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen, und das Tal Sukkoth ausmessen. Mein ist Gilead, mein Manasse, und Ephraim ist die Wehr meines Hauptes, Juda mein Herrscherstab {And. üb.: Gesetzgeber}. Moab ist mein Waschbecken; auf Edom will ich meine Sandale werfen, über Philistäa will ich jauchzen. Wer wird mich führen in die befestigte Stadt, wer wird mich leiten bis nach Edom? Nicht du, Gott, der du uns verworfen hast und nicht auszogest, o Gott, mit unseren Heeren? Schaffe uns Hilfe aus der Bedrängnis {O. vom Bedränger}! Menschenrettung ist ja eitel. Mit Gott werden wir mächtige Taten {Eig. Mächtiges} tun; und er, er wird unsere Bedränger zertreten. Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm. Gott meines Lobes {O. Ruhmes}, schweige nicht! Denn der Mund des Gesetzlosen und der Mund des Truges haben sich wider mich geöffnet, mit Lügenzunge haben sie zu mir geredet; Und mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und haben wider mich gestritten ohne Ursache. Für meine Liebe feindeten sie mich an; ich aber bin stets im Gebet. Und sie haben mir Böses für Gutes erwiesen {Eig. haben Böses... auf mich gelegt} und Hass für meine Liebe. Bestelle einen Gesetzlosen über ihn, und ein Widersacher {O. Satan; dasselbe Wort wie in V.20 u. 29} stehe zu seiner Rechten! Wenn er gerichtet wird, gehe er schuldig aus, und sein Gebet werde zur Sünde {d.h. werde ihm als Sünde angerechnet}! Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein anderer! Seine Söhne seien Waisen, und sein Weib eine Witwe! Und mögen seine Söhne umherschweifen und betteln und fern von ihren verwüsteten Wohnungen {W. ihren Trümmern} nach Brot suchen! Der Wucherer umgarne alles, was er hat, und Fremde mögen rauben seine Arbeit {S. die Anm. zu Ps. 105,44}! Er habe niemand, der ihm Güte bewahre {Eig. fortdauern lasse}, und es sei niemand, der seinen Waisen gnädig sei {O. und seine Waisen niemand, der ihnen gnädig sei}! Seine Nachkommen mögen ausgerottet werden; im folgenden Geschlecht erlösche ihr Name! Gedacht werde vor Jahwe der Ungerechtigkeit seiner Väter, und nicht werde ausgelöscht die Sünde seiner Mutter! Sie seien beständig vor Jahwe, und er rotte ihr Gedächtnis aus von der Erde! Darum dass er nicht gedachte, Güte zu üben, und verfolgte den elenden und armen Mann, und den, der verzagten Herzens war, um ihn zu töten. Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn! und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm! Und er zog den Fluch an wie sein Kleid, so dringe er {O. und er kam auf ihn... und er war fern von ihm... und er drang usw} wie Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine! Er sei ihm wie ein Gewand, in das er sich hüllt, und zu einem Gürtel, womit er stets sich gürtet! Das sei der Lohn meiner Widersacher von seiten Jahwes, und derer, die Böses reden wider meine Seele! Du aber, Jahwe, Herr, wirke für mich {W. tue mit mir} um deines Namens willen; weil deine Güte gut ist, errette mich! Denn ich, ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meinem Innern. Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, gehe ich dahin, werde hinweggescheucht wie die Heuschrecke. Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch ist abgemagert {Eig. hat an Fett abgenommen}. Und ich, ich bin ihnen zum Hohn geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf. Hilf mir, Jahwe, mein Gott! rette mich nach deiner Güte! Damit sie wissen, dass dies deine Hand ist, dass du, Jahwe, es getan hast. Mögen sie fluchen, du aber segne! Stehen sie auf, so lass sie beschämt werden, und deinen Knecht sich freuen! Lass meine Widersacher bekleidet werden {O. Meine Widersacher werden bekleidet werden} mit Schande, und in ihre Schmach sich hüllen wie in einen Mantel {Eig. ein Oberkleid}! Ich werde Jahwe sehr preisen mit meinem Munde, und inmitten vieler werde ich ihn loben. Denn er stand zur Rechten des Armen, um ihn zu retten von denen, die seine Seele richteten. Von David. Ein Psalm. Jahwe sprach {Eig. Spruch Jahs} zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füsse! Den Stab deiner Macht wird Jahwe aus Zion senden {O. weithin strecken}; herrsche inmitten deiner Feinde! Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage deiner Macht {O. deines Heerzuges}; in heiliger Pracht, aus dem Schosse der Morgenröte wird dir der Tau deiner Jugend {d.h. deiner jungen Manschaft} kommen. Geschworen hat Jahwe, und es wird ihn nicht gereuen: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!" Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tage seines Zornes. Er wird richten unter den Nationen, er füllt alles mit {O. voll ist es von} Leichen; das Haupt über ein grosses Land zerschmettert er. Auf dem Wege wird er trinken aus dem Bache {O. Aus dem Bache am Wege usw.}, darum wird er das Haupt erheben. {Die Anfangsbuchstaben einer jeden Vershälfte dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung} Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Preisen will ich Jahwe von ganzem Herzen im Kreise {Dasselbe Wort wie Ps. 89,7} der Aufrichtigen {O. Rechtschaffenen; so auch Ps. 112,2. 4} und in der Gemeinde. Gross sind die Taten Jahwes, sie werden erforscht von allen, die Lust an ihnen haben. Majestät und Pracht ist sein Tun; und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. Er hat ein Gedächtnis gestiftet seinen Wundertaten; gnädig und barmherzig ist Jahwe. Er hat Speise gegeben denen, die ihn fürchten; er gedenkt in Ewigkeit seines Bundes. Er hat seinem Volke kundgemacht die Kraft seiner Taten, um ihnen zu geben {O. indem er ihnen gab} das Erbteil der Nationen. Die Taten seiner Hände sind Wahrheit und Recht; zuverlässig sind alle seine Vorschriften, Festgestellt auf immer, auf ewig, ausgeführt in Wahrheit und Geradheit. Er hat Erlösung gesandt seinem Volke, seinen Bund verordnet auf ewig; heilig und furchtbar ist sein Name. Die Furcht Jahwes ist der Weisheit Anfang; gute Einsicht haben alle, die sie {d.h. die Vorschriften V.7} ausüben. Sein Lob {O. Ruhm} besteht ewiglich. {Die Anfangsbuchstaben einer jeden Vershälfte dieses Psalmes folgen im Hebr. der alphabetischen Ordnung} Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Glückselig der Mann, der Jahwe fürchtet, der grosse Lust hat an seinen Geboten! Sein Same wird mächtig sein im Lande {O. auf Erden}; es wird gesegnet werden das Geschlecht der Aufrichtigen. Vermögen und Reichtum wird in seinem Hause sein, und seine Gerechtigkeit besteht ewiglich. Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis; er ist gnädig und barmherzig und gerecht. Wohl dem Manne, der gnädig ist und leiht! er wird seine Sachen durchführen im Gericht; Denn in Ewigkeit wird er nicht wanken. Zum ewigen Andenken wird der Gerechte sein. Nicht wird er sich fürchten vor böser Kunde; fest ist sein Herz, vertrauend auf Jahwe. Befestigt {O. Gestützt} ist sein Herz; er fürchtet sich nicht, bis er seine Lust sieht an seinen Bedrängern. Er streut aus, gibt den Armen; seine Gerechtigkeit besteht ewiglich; sein Horn wird erhöht werden in Ehre. Der Gesetzlose wird es sehen und sich ärgern; mit seinen Zähnen wird er knirschen und vergehen; das Begehren der Gesetzlosen wird untergehen. Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Lobet, ihr Knechte Jahwes, lobet den Namen Jahwes! Gepriesen sei der Name Jahwes von nun an bis in Ewigkeit! Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name Jahwes! Hoch über alle Nationen ist Jahwe, über die Himmel seine Herrlichkeit. Wer ist wie Jahwe, unser Gott, der hoch oben thront; Der sich herabneigt, um auf die Himmel und auf die Erde zu schauen? Der aus dem Staube emporhebt den Geringen, aus dem Kote erhöht den Armen, Um ihn sitzen zu lassen bei den Edlen {Vergl. 1. Sam. 2,8}, bei den Edlen seines Volkes. Der die Unfruchtbare des Hauses {d.h. das unfruchtbare Eheweib} wohnen lässt als eine fröhliche Mutter von Söhnen. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem Volke fremder Sprache, Da war Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft. Das Meer sah es und floh, der Jordan wandte sich zurück; Die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie junge Schafe. Was war dir, du Meer, dass du flohest? Du Jordan, dass du dich zurückwandtest? Ihr Berge, dass ihr hüpftet wie Widder? ihr Hügel, wie junge Schafe? Erbebe vor dem Herrn, du Erde, vor dem Gott {Eloah} Jakobs, Der den Felsen verwandelte in einen Wasserteich, den Kieselfelsen in einen Wasserquell! Nicht uns, Jahwe, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Güte, um deiner Wahrheit willen! Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist denn ihr Gott? Aber unser Gott ist in den Himmeln; alles was ihm wohlgefällt, tut er. Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht; Ohren haben sie und hören nicht; eine Nase haben sie und riechen nicht; Sie haben Hände und tasten nicht, Füsse, und sie gehen nicht; keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle. Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut. Israel, vertraue auf Jahwe! ihre Hilfe und ihr Schild ist er. Haus Aaron, vertrauet auf Jahwe! ihre Hilfe und ihr Schild ist er. Ihr, die ihr Jahwe fürchtet, vertrauet auf Jahwe! ihre Hilfe und ihr Schild ist er. Jahwe hat unser gedacht, er wird segnen; er wird segnen das Haus Israel, segnen das Haus Aaron. Er wird segnen, die Jahwe fürchten, die Kleinen mit den Grossen. Jahwe wird zu euch hinzufügen, zu euch und zu euren Kindern. Gesegnet seid ihr von Jahwe, der Himmel und Erde gemacht hat. Die Himmel sind die Himmel Jahwes, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben. Die Toten werden Jahwe {Hebr. Jah} nicht loben, noch alle, die zum Schweigen hinabfahren; Wir aber, wir werden Jahwe {Hebr. Jah} preisen von nun an bis in Ewigkeit. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Ich liebe Jahwe; denn er hörte {O. hört} meine Stimme, mein Flehen; Denn er hat zu mir geneigt sein Ohr; und ich will ihn anrufen in allen meinen Tagen. Es umfingen mich die Bande des Todes, und die Bedrängnisse des Scheols erreichten mich; ich fand Drangsal und Kummer. Und ich rief an den Namen Jahwes: Bitte, Jahwe, errette meine Seele! Gnädig ist Jahwe und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. Jahwe bewahrt die Einfältigen; ich war elend {O. schwach}, und er hat mich gerettet. Kehre wieder, meine Seele, zu deiner Ruhe {Eig. vollen Ruhe}! Denn Jahwe hat wohlgetan an dir. Denn du hast meine Seele errettet vom Tode, meine Augen von Tränen, meinen Fuss vom Sturz. Ich werde wandeln vor Jahwe in dem Lande {W. den Ländern} der Lebendigen. Ich glaubte, darum redete ich {Eig. denn ich redete}. Ich bin sehr gebeugt gewesen. Ich sprach in meiner Bestürzung: Alle Menschen sind Lügner! Wie soll ich Jahwe alle seine Wohltaten an mir vergelten? Den Becher der Rettungen will ich nehmen und anrufen den Namen Jahwes. Ich will Jahwe meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes. Kostbar ist in den Augen Jahwes der Tod seiner Frommen. Bitte, Jahwe! denn ich bin dein Knecht; ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; gelöst hast du meine Bande. Dir will ich Opfer des Lobes {S. die Anm. zu Ps. 107,22} opfern, und anrufen den Namen Jahwes. Ich will Jahwe meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes. In den Vorhöfen des Hauses Jahwes, in deiner Mitte, Jerusalem. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Lobet Jahwe, alle Nationen! Rühmet ihn, alle Völker! Denn mächtig über uns ist seine Güte; und die Wahrheit Jahwes währt ewiglich. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Preiset {O. Danket} Jahwe! denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. Es sage doch Israel: denn seine Güte währt ewiglich. Es sage doch das Haus Aaron: denn seine Güte währt ewiglich. Es sagen doch, die Jahwe fürchten: denn seine Güte währt ewiglich. Aus der Bedrängnis rief ich zu Jah; Jah erhörte mich und setzte mich in einen weiten Raum. Jahwe ist für mich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun? Jahwe ist für mich unter meinen Helfern {S. die Anm. zu Ps. 54,4}, und ich werde meine Lust sehen an meinen Hassern. Es ist besser, auf Jahwe zu trauen, als sich zu verlassen auf den Menschen. Es ist besser, auf Jahwe zu trauen, als sich zu verlassen auf Fürsten. Alle Nationen hatten mich umringt; gewiss, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. Sie hatten mich umringt, ja, mich umringt; gewiss, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. Sie hatten mich umringt wie Bienen; sie sind erloschen wie Dornenfeuer; gewiss, im Namen Jahwes vertilgte ich sie. Hart hast du mich gestossen, um mich zu Fall zu bringen; aber Jahwe hat mir geholfen. Meine Stärke und mein Gesang ist Jah, und er ist mir zur Rettung geworden. Die Stimme des Jubels und der Rettung ist in den Zelten der Gerechten; die Rechte Jahwes tut mächtige Taten {Eig. Mächtiges}. Die Rechte Jahwes ist erhoben, die Rechte Jahwes tut mächtige Taten {Eig. Mächtiges}. Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten Jahs erzählen. Hart {O. Wohl} hat mich Jah gezüchtigt, aber dem Tode hat er mich nicht übergeben. Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit: ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen {O. danken; so auch V.21. 28. 29}. Dies ist das Tor Jahwes: Die Gerechten werden durch dasselbe eingehen. Ich will dich preisen, denn {O. dass} du hast mich erhört und bist mir zur Rettung geworden. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein {W. Haupt der Ecke, d.h. Eck- und Hauptstein; ein Ausdruck, der nur hier vorkommt} geworden. Von Jahwe ist dies geschehen; wunderbar ist es {O. er} in unseren Augen. Dies ist der Tag, den Jahwe gemacht hat; frohlocken wir und freuen wir uns in ihm. Bitte, Jahwe, rette doch! bitte, Jahwe, gib doch Wohlfahrt! Gesegnet, der da kommt im Namen Jahwes! Von dem Hause Jahwes aus haben wir euch gesegnet {O. segnen wir euch}. Jahwe ist Gott {El}, und er hat uns Licht gegeben; bindet das Festopfer mit Stricken bis an die {O. und führet es bis zu den} Hörner des Altars. Du bist mein Gott {El}, und ich will dich preisen; mein Gott, ich will dich erheben. Preiset Jahwe! denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich. {Jede der 22 Strophen dieses Psalmes umfasst 8 Verse die alle mit demselben hebr. Buchstaben beginnen; und zwar vom ersten Buchstaben (Aleph) bis zum letzten (Thwaw) des hebr. Alphabetes.} Glückselig, die im Wege untadelig sind, die da wandeln im Gesetze Jahwes! Glückselig, die seine Zeugnisse bewahren, die von ganzem Herzen ihn suchen, Die auch kein Unrecht tun, in seinen Wegen wandeln! Du hast deine Vorschriften geboten, um sie fleissig zu beobachten. O dass meine Wege gerichtet wären {d.h. dass ihnen die rechte Richtung gegeben wäre; vergl. Hiob 11,13}, um deine Satzungen zu beobachten! Dann werde ich nicht beschämt werden, wenn ich achthabe auf alle deine Gebote. Preisen werde ich dich in Aufrichtigkeit {O. Geradheit} des Herzens, wenn ich gelernt habe die Rechte {d.h. die Urteile, Entscheidungen; so auch V.43. 52. 62 usw.} deiner Gerechtigkeit. Deine Satzungen werde ich beobachten; verlass mich nicht ganz und gar! Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln {Eig. reinigen od. rein erhalten}? Indem er sich bewahrt {Eig. auf der Hut ist} nach deinem Worte. Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht: lass mich nicht abirren von deinen Geboten! In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, auf dass ich nicht wider dich sündige. Gepriesen seiest du, Jahwe! lehre mich deine Satzungen! Mit meinen Lippen habe ich erzählt alle Rechte deines Mundes. An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich mich erfreut wie über allen Reichtum. Über deine Vorschriften will ich sinnen und achthaben auf deine Pfade. An deinen Satzungen habe ich meine Wonne; deines Wortes werde ich nicht vergessen. Tue wohl an deinem Knechte, so werde ich leben; und ich will dein Wort bewahren. Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in {Eig. aus} deinem Gesetz! Ein Fremdling bin ich im Lande {O. auf Erden}, verbirg nicht vor mir deine Gebote! Zermalmt ist meine Seele vor Verlangen nach deinen Rechten zu aller Zeit. Gescholten hast du die Übermütigen, die Verfluchten, welche abirren von deinen Geboten. Wälze von mir Hohn und Verachtung! denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt {O. bewahre ich}. Sitzen auch Fürsten und bereden sich wider mich, dein Knecht sinnt über deine Satzungen. Deine Zeugnisse sind auch meine Wonne, meine Ratgeber. Am Staube klebt meine Seele; belebe mich nach deinem Worte! Meine Wege habe ich erzählt, und du hast mich erhört; lehre mich deine Satzungen! Lass mich verstehen den Weg deiner Vorschriften, und sinnen will ich über deine Wundertaten. Vor Traurigkeit zerfliesst in Tränen meine Seele; richte mich auf {O. halte mich aufrecht} nach deinem Worte! Wende von mir ab den Weg der Lüge {O. Falschheit; so auch V.104 u. 128} und gewähre mir dein Gesetz! Den Weg der Treue habe ich erwählt, habe vor mich gestellt deine Rechte. Ich hange an deinen Zeugnissen; Jahwe, lass mich nicht beschämt werden! Den Weg deiner Gebote werde ich laufen, wenn du Raum gemacht haben wirst meinem Herzen. Lehre mich, Jahwe, den Weg deiner Satzungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende. Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen. Lass mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote! denn an ihm habe ich meine Lust. Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn! Wende meine Augen ab, dass sie Eitles nicht sehen! belebe mich in deinen Wegen! Bestätige {O. Halte aufrecht} deinem Knechte deine Zusage, welche deiner Furcht entspricht! Wende ab meinen Hohn, den ich fürchte! denn deine Rechte sind gut. Siehe, ich verlange nach deinen Vorschriften; belebe mich in deiner Gerechtigkeit! Und lass über mich kommen deine Gütigkeiten, Jahwe, deine Rettung nach deiner Zusage! So werde ich Antwort geben dem mich Höhnenden; denn ich vertraue auf dein Wort. Und entziehe meinem Munde nicht gänzlich das Wort der Wahrheit! denn ich harre auf deine Rechte. Und halten will ich dein Gesetz beständig, immer und ewiglich. Und ich werde wandeln in weitem Raume; denn nach deinen Vorschriften habe ich getrachtet. Und vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen und mich nicht schämen. Und ich werde meine Wonne haben an deinen Geboten, die ich liebe, Und werde meine Hände aufheben zu deinen Geboten, die ich liebe; und über deine Satzungen will ich sinnen. Gedenke des Wortes an deinen Knecht, auf welches du mich hast harren lassen! Dies ist mein Trost in meinem Elende, dass deine Zusage mich belebt hat {O. Das ist..., denn deine Zusage hat mich belebt}. Die Übermütigen haben mich über die Massen verspottet; von deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen. Ich gedachte, Jahwe, deiner Rechte von alters her, und ich tröstete mich. Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gesetzlosen, die dein Gesetz verlassen. Deine Satzungen sind meine Gesänge gewesen im Hause meiner Fremdlingschaft. Des Nachts habe ich deines Namens gedacht, Jahwe, und ich habe dein Gesetz gehalten. Dies ist mir geschehen, weil {O. mir geworden, dass} ich deine Vorschriften bewahrt habe. Mein Teil, Jahwe, habe ich gesagt, ist, deine Worte zu bewahren {O. Mein Teil ist Jahwe, habe ich gesagt, um deine Worte zu bewahren}. Von ganzem Herzen habe ich dich angefleht; sei mir gnädig nach deiner Zusage! Ich habe meine Wege überdacht, und meine Füsse gekehrt zu deinen Zeugnissen. Ich habe geeilt und nicht gesäumt, deine Gebote zu halten. Die Bande der Gesetzlosen haben mich umgeben; dein Gesetz habe ich nicht vergessen. Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der Rechte deiner Gerechtigkeit. Ich bin der Gefährte aller, die dich fürchten, und derer, die deine Vorschriften beobachten. Von deiner Güte, Jahwe, ist die Erde erfüllt; lehre mich deine Satzungen! Du hast Gutes getan an deinem Knechte, Jahwe, nach deinem Worte. Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! denn ich habe deinen Geboten geglaubt. Bevor ich gedemütigt ward, irrte ich; jetzt aber bewahre ich dein Wort. Du bist gut und guttätig; lehre mich deine Satzungen! Lügen haben die Übermütigen wider mich erdichtet; ich bewahre {O. werde bewahren} deine Vorschriften von ganzem Herzen. Ihr Herz ist dick geworden wie Fett; ich habe meine Wonne an deinem Gesetz. Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt ward, damit ich deine Satzungen lernte. Besser ist mir das Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold und Silber. Deine Hände haben mich gemacht und bereitet; gib mir Einsicht, und ich will deine Gebote lernen. Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen; denn ich habe auf dein Wort geharrt. Ich weiss, Jahwe, dass deine Gerichte Gerechtigkeit sind und dass du mich gedemütigt hast in Treue. Lass doch deine Güte mir zum Troste sein, nach deiner Zusage an deinen Knecht! Lass deine Erbarmungen über mich kommen, so werde ich leben; denn dein Gesetz ist meine Wonne. Lass beschämt werden die Übermütigen! denn sie haben mich gebeugt {d.h. in meinem Rechte} ohne Grund; ich, ich sinne über deine Vorschriften. Lass sich zu mir kehren, die dich fürchten und die deine Zeugnisse kennen! Lass mein Herz untadelig sein in deinen Satzungen, damit ich nicht beschämt werde! Meine Seele schmachtet nach deiner Rettung, ich harre auf dein Wort. Meine Augen schmachten nach deiner Zusage, indem ich spreche: Wann wirst du mich trösten? Denn wie ein Schlauch im Rauche bin ich geworden; deine Satzungen habe ich nicht vergessen. Wie viele werden der Tage deines Knechtes sein? Wann wirst du Gericht üben an meinen Verfolgern? Die Übermütigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach deinem Gesetz sind. Alle deine Gebote sind Treue. Sie haben mich verfolgt ohne Grund: hilf mir! Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde {O. im Lande}; ich aber, ich habe deine Vorschriften nicht verlassen. Belebe mich nach deiner Güte, und ich will bewahren das Zeugnis deines Mundes. In Ewigkeit, Jahwe, steht dein Wort fest in den Himmeln; Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue; du hast die Erde festgestellt, und sie steht. Nach deinen Verordnungen stehen sie heute da, denn alle Dinge {Eig. das Ganze, d.h. das ganze Weltall} dienen dir. Wäre nicht dein Gesetz meine Wonne gewesen, dann würde ich umgekommen sein in meinem Elende. Nimmermehr werde ich deine Vorschriften vergessen, denn durch sie hast du mich belebt. Ich bin dein, rette mich! denn ich habe nach deinen Vorschriften getrachtet. Die Gesetzlosen haben mir aufgelauert, um mich umzubringen; ich achte auf deine Zeugnisse. Von aller Vollkommenheit habe ich ein Ende gesehen; sehr ausgedehnt ist dein Gebot. Wie liebe ich dein Gesetz! Es ist mein Sinnen den ganzen Tag. Weiser als meine Feinde machen mich deine Gebote, denn immer sind sie bei mir {W. denn ewiglich sind sie mein}. Verständiger bin ich als alle meine Lehrer, denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen. Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn deine Vorschriften habe ich bewahrt. Von jedem bösen Pfade habe ich meine Füsse zurückgehalten, damit ich dein Wort bewahre. Nicht bin ich von deinen Rechten gewichen, denn du, du hast mich unterwiesen. Wie süss sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Munde! Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht; darum hasse ich jeden Lügenpfad. Dein Wort ist Leuchte meinem Fusse und Licht für meinen Pfad. Ich habe geschworen und halte es aufrecht, zu beobachten die Rechte deiner Gerechtigkeit. Ich bin über die Massen gebeugt; Jahwe, belebe mich nach deinem Worte! Lass dir doch wohlgefallen, Jahwe, die freiwilligen Opfer meines Mundes, lehre mich deine Rechte! Mein Leben ist stets in meiner Hand {d.h. stets in Gefahr}, aber dein Gesetz habe ich nicht vergessen. Die Gesetzlosen haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich nicht abgeirrt. Deine Zeugnisse habe ich mir als Erbteil genommen auf ewig, denn meines Herzens Freude sind sie. Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun ewiglich bis ans Ende. Die Doppelherzigen hasse ich, und ich liebe dein Gesetz. Mein Bergungsort und mein Schild bist du; auf dein Wort harre ich. Weichet von mir, ihr Übeltäter: ich will die Gebote meines Gottes bewahren. Unterstütze mich nach deiner Zusage, so werde ich leben; und lass mich nicht beschämt werden in meiner Hoffnung! Stütze mich, so werde ich gerettet werden; und ich will stets schauen auf deine Satzungen. Verworfen hast du alle, die von deinen Satzungen abirren; denn Lüge ist ihr Trug. Wie Schlacken hast du hinweggeräumt alle Gesetzlosen der Erde; darum liebe ich deine Zeugnisse. Vor deinem Schrecken schaudert mein Fleisch, und ich fürchte mich vor deinen Gerichten {O. Urteilen, Rechten}. Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt; überlass mich nicht meinen Bedrückern! Sei Bürge für deinen Knecht zum Guten; lass die Übermütigen mich nicht bedrücken! Meine Augen schmachten nach deiner Rettung und nach der Zusage deiner Gerechtigkeit. Handle mit deinem Knechte nach deiner Güte, und lehre mich deine Satzungen! Dein Knecht bin ich, gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen. Es ist Zeit für Jahwe zu handeln: sie haben dein Gesetz gebrochen. Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und gediegenes Gold; Darum halte ich alle deine Vorschriften für recht; jeden Lügenpfad hasse ich. Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie meine Seele. Die Eröffnung {And. übers.: Der Eingang} deines Wortes erleuchtet, gibt Einsicht den Einfältigen. Ich habe meinen Mund weit aufgetan und gelechzt, denn ich habe verlangt nach deinen Geboten. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, nach dem Rechte derer {O. wie es denen gebührt}, die deinen Namen lieben! Befestige meine Schritte in deinem Worte {O. durch dein Wort}, und lass kein Unrecht mich beherrschen {And.: über mich herrschen}! Erlöse mich von der Bedrückung des Menschen, und ich will deine Vorschriften beobachten. Lass dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, und lehre mich deine Satzungen! Wasserbäche fliessen herab aus meinen Augen, weil sie dein Gesetz nicht halten. Gerecht bist du, Jahwe, und gerade sind deine Gerichte {O. Urteile, Rechte}. Du hast in Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und in Treue gar sehr. Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedränger haben deine Worte vergessen. Wohlgeläutert ist dein Wort, und dein Knecht hat es lieb. Gering bin ich und verachtet; deine Vorschriften habe ich nicht vergessen. Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit. Angst und Bedrängnis haben mich erreicht; deine Gebote sind meine Wonne. Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse ewiglich; gib mir Einsicht, so werde ich leben. Von ganzem Herzen habe ich gerufen; erhöre mich, Jahwe! ich will deine Satzungen beobachten. Zu dir habe ich gerufen, rette mich! und ich will deine Zeugnisse bewahren. Der Morgendämmerung bin ich zuvorgekommen und habe geschrieen; auf dein Wort habe ich geharrt. Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um zu sinnen über dein Wort. Höre meine Stimme nach deiner Güte; Jahwe, belebe mich nach deinen Rechten! Es haben sich genaht, die bösen Plänen {O. Schandbarem} nachjagen; fern sind sie von deinem Gesetz. Du bist nahe, Jahwe; und alle deine Gebote sind Wahrheit. Von alters her habe ich aus deinen Zeugnissen gewusst, dass du sie gegründet hast auf ewig. Sieh an mein Elend und befreie mich! denn dein Gesetz habe ich nicht vergessen. Führe meinen Rechtsstreit und erlöse mich! belebe mich nach deiner Zusage! Fern ist von den Gesetzlosen Rettung, denn nach deinen Satzungen trachten sie nicht. Deiner Erbarmungen sind viele, Jahwe; belebe mich nach deinen Rechten! Viele sind meiner Verfolger und meiner Bedränger; von deinen Zeugnissen bin ich nicht abgewichen. Die Treulosen habe ich gesehen, und es ekelte mich an, weil sie dein Wort nicht bewahrten. Sieh, dass ich deine Vorschriften lieb habe; nach deiner Güte, Jahwe, belebe mich! Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und alles Recht {O. jede Entscheidung, Verordnung} deiner Gerechtigkeit währt ewiglich. Fürsten haben mich verfolgt ohne Ursache; aber vor deinem Worte hat mein Herz sich gefürchtet. Ich freue mich über dein Wort wie einer, der grosse Beute findet. Lüge {O. Falschheit} hasse und verabscheue ich; ich liebe dein Gesetz. Siebenmal des Tages lobe ich dich um der Rechte deiner Gerechtigkeit willen. Grosse Wohlfahrt {O. Grossen Frieden} haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie. Ich habe auf deine Rettung gewartet {O. gehofft}, Jahwe; und deine Gebote habe ich getan. Meine Seele hat deine Zeugnisse bewahrt, und ich liebe sie sehr. Deine Vorschriften und deine Zeugnisse habe ich bewahrt, denn alle meine Wege sind vor dir. Lass mein Schreien nahe vor dich kommen, Jahwe; gib mir Einsicht nach deinem Worte! Lass vor dich kommen mein Flehen; errette mich nach deiner Zusage! Meine Lippen sollen dein Lob hervorströmen lassen, wenn du mich gelehrt hast {O. weil du mich lehrst} deine Satzungen. Meine Zunge soll laut reden von deinem Worte {Eig. dein Wort anheben, anstimmen}, denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit. Lass deine Hand mir zu Hilfe kommen! denn ich habe deine Vorschriften erwählt. Ich sehne mich nach deiner Rettung, Jahwe; und dein Gesetz ist meine Wonne. Lass meine Seele leben, und sie wird dich loben {O. dass sie dich lobe}; und deine Rechte mögen mir helfen! Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht! denn ich habe deine Gebote nicht vergessen. Ein Stufenlied. Zu Jahwe rief ich in meiner Bedrängnis, und er erhörte mich. Jahwe, errette meine Seele von der Lippe der Lüge, von der Zunge des Truges! Was soll man {O. er (Gott)} dir geben und was dir hinzufügen, du Zunge des Truges? Scharfe Pfeile eines Gewaltigen, samt glühenden Kohlen der Ginster. Wehe mir, dass ich weile in Mesech, dass ich wohne bei den Zelten Kedars! Lange {O. Genug} hat meine Seele bei denen gewohnt, die den Frieden hassen. Ich will nur Frieden {W. Ich bin Friede}; aber wenn ich rede, so sind sie für Krieg. Ein Stufenlied. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher meine Hilfe kommen wird {O. woher wird meine Hilfe kommen?}. Meine Hilfe kommt von Jahwe, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird nicht zulassen, dass dein Fuss wanke; dein Hüter schlummert nicht. Siehe, der Hüter Israels, nicht schlummert noch schläft er. Jahwe ist dein Hüter, Jahwe ist dein Schatten über deiner rechten Hand. Nicht wird die Sonne dich stechen des Tages, noch der Mond des Nachts. Jahwe wird dich behüten vor allem Übel, er wird behüten deine Seele. Jahwe wird behüten deinen Ausgang und deinen Eingang, von nun an bis in Ewigkeit. Ein Stufenlied. Von David. Ich freute mich, als sie zu mir sagten: Lasset uns zum Hause Jahwes gehen! Unsere Füsse werden in deinen Toren stehen, Jerusalem! Jerusalem, die du aufgebaut bist als eine fest in sich geschlossene Stadt, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme Jahs, ein Zeugnis für Israel, zu preisen den Namen Jahwes! Denn daselbst stehen die Throne zum Gericht, die Throne des Hauses Davids. Bittet um die Wohlfahrt {O. den Frieden; so auch V.7. 8; 125,5 usw.} Jerusalems {O. Wünschet Jerusalem Frieden zu!}! Es gehe wohl denen {O. In sicherer Ruhe seien die}, die dich lieben! Wohlfahrt sei in deinen Festungswerken, sichere Ruhe in deinen Palästen! Um meiner Brüder und meiner Genossen willen will ich sagen: Wohlfahrt sei in dir! Um des Hauses Jahwes, unseres Gottes, willen will ich dein Bestes suchen. Ein Stufenlied. Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du thronst {O. wohnst} in den Himmeln! Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die Hand ihrer Gebieterin, also sind unsere Augen gerichtet auf Jahwe, unseren Gott, bis er uns gnädig ist. Sei uns gnädig, Jahwe, sei uns gnädig! denn reichlich {O. genugsam} sind wir mit Verachtung gesättigt; Reichlich {O. genugsam} ist unsere Seele gesättigt mit dem Spotte der Sorglosen, mit der Verachtung der Hoffärtigen. Ein Stufenlied. Von David. Wenn nicht Jahwe für uns gewesen wäre, sage doch Israel, Wenn nicht Jahwe für uns gewesen wäre, als die Menschen wider uns aufstanden, Dann würden sie uns lebendig verschlungen haben, als ihr Zorn gegen uns entbrannte; Dann würden die Wasser uns überflutet haben, würde ein Strom {Eig. ein Wildbach} über unsere Seele gegangen sein; Dann würden über unsere Seele gegangen sein die stolzen Wasser. Gepriesen sei Jahwe, der uns nicht zum Raube gab ihren Zähnen! Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller; die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entronnen. Unsere Hilfe ist im Namen Jahwes, der Himmel und Erde gemacht hat. Ein Stufenlied. Die auf Jahwe vertrauen, sind gleich dem Berge Zion, der nicht wankt, der ewiglich bleibt. Jerusalem - Berge sind rings um sie her: so ist Jahwe rings um sein Volk, von nun an bis in Ewigkeit. Denn die Rute {O. das Zepter} der Gesetzlosigkeit wird auf dem Lose der Gerechten nicht ruhen, damit die Gerechten ihre Hände nicht ausstrecken nach Unrecht. Tue Gutes, Jahwe, den Guten und denen, die aufrichtig sind in ihren Herzen! Die aber auf ihre krummen Wege abbiegen, die wird Jahwe dahinfahren lassen {O. die lasse Jahwe dahinfahren} mit denen, welche Frevel tun. Wohlfahrt über Israel! Ein Stufenlied. Als Jahwe die Gefangenen {Eig. die Heimkehrenden} Zions zurückführte, waren wir wie Träumende. Da ward unser Mund voll Lachens, und unsere Zunge voll Jubels; da sagte man unter den Nationen: Jahwe hat Grosses an ihnen {Eig. diesen} getan! Jahwe hat Grosses an uns getan: wir waren fröhlich! Führe unsere Gefangenen zurück, Jahwe, gleich Bächen im Mittagslande! Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Er geht hin unter Weinen und trägt den Samen zur Aussaat; er kommt heim mit Jubel und trägt seine Garben. Ein Stufenlied. Von Salomo. Wenn Jahwe das Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute; wenn Jahwe die Stadt nicht bewacht, vergeblich wacht der Wächter. Vergeblich ist es für euch, dass ihr früh aufstehet, spät aufbleibet, das Brot der Mühsal {Eig. das Brot der Mühen, d.h. das sauer erworbene Brot} esset; also gibt er seinem Geliebten im {O. den} Schlaf. Siehe, ein Erbteil Jahwes sind Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht; Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend: Glückselig der Mann, der mit ihnen seinen Köcher gefüllt hat! Sie werden nicht beschämt werden, wenn sie mit Feinden reden im Tore. Ein Stufenlied. Glückselig ein jeder, der Jahwe fürchtet, der da wandelt in seinen Wegen! Denn essen wirst du die Arbeit deiner Hände; glückselig wirst du sein, und es wird dir wohlgehen. Dein Weib wird gleich einem fruchtbaren Weinstock sein im Innern deines Hauses, deine Söhne gleich Ölbaumsprossen rings um deinen Tisch. Siehe, also wird gesegnet sein der Mann, der Jahwe fürchtet. Segnen wird dich Jahwe von Zion aus, und du wirst das Wohl Jerusalems schauen {O. Es segne dich..., und mögest du schauen} alle Tage deines Lebens, Und sehen deiner Kinder Kinder. - Wohlfahrt über Israel! Ein Stufenlied. Oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an, sage doch Israel, Oftmals haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an; dennoch haben sie mich nicht übermocht. Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, haben lang gezogen ihre Furchen. Jahwe ist gerecht; er hat durchschnitten das Seil der Gesetzlosen. Mögen beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen! Mögen sie sein wie das Gras der Dächer, welches verdorrt, ehe man es ausrauft {O. ehe es aufgeschlossen ist}, Womit der Schnitter seine Hand nicht füllt, noch der Garbenbinder seinen Schoss; Und die Vorübergehenden sagen nicht: Jahwes Segen über euch! Wir segnen euch im Namen Jahwes. Ein Stufenlied. Aus den Tiefen rufe ich zu dir, Jahwe! Herr, höre auf meine Stimme! lass deine Ohren aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! Wenn du, Jahwe {Hebr. Jah}, merkst auf {O. behältst} die Ungerechtigkeiten: Herr, wer wird bestehen? Doch bei dir ist Vergebung {Eig. das Vergeben}, damit du gefürchtet werdest. Ich warte {O. hoffe... hofft} auf Jahwe, meine Seele wartet {O. hoffe... hofft}; und auf sein Wort harre ich. Meine Seele harrt auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen, die Wächter auf den Morgen. Harre, Israel, auf Jahwe! denn bei Jahwe ist die Güte, und viel Erlösung bei ihm. Und er, er wird Israel erlösen von allen seinen Ungerechtigkeiten. Ein Stufenlied. Von David. Jahwe! nicht hoch ist mein Herz, noch tragen sich hoch meine Augen; und ich wandle nicht in Dingen, die zu gross und zu wunderbar für mich sind. Habe ich meine Seele nicht beschwichtigt und gestillt? Gleich einem entwöhnten Kinde bei seiner Mutter, gleich dem entwöhnten Kinde ist meine Seele in mir. Harre, Israel, auf Jahwe, von nun an bis in Ewigkeit! Ein Stufenlied. Gedenke, Jahwe, dem David alle seine Mühsal! Welcher {O. Wie er} Jahwe schwur, ein Gelübde tat dem Mächtigen Jakobs: "Wenn ich hineingehe in das Zelt meines Hauses, wenn ich steige auf das Lager meines Bettes; Wenn ich Schlaf gestatte meinen Augen, Schlummer meinen Augenlidern; Bis ich eine Stätte finde für Jahwe, Wohnungen für den Mächtigen Jakobs!" Siehe, wir hörten von ihr {d.h. von der Bundeslade} in Ephrata, wir fanden sie in dem Gefilde Jaars {Wahrsch. eine dichterische Bezeichnung für Kirjath-Jearim, welches im Gebiete von Ephrata lag}. Lasset uns eingehen in seine Wohnungen, niederfallen vor dem Schemel seiner Füsse! Stehe auf, Jahwe, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Stärke! Lass deine Priester bekleidet werden mit Gerechtigkeit, und deine Frommen jubeln! Um Davids, deines Knechtes, willen weise nicht ab das Angesicht deines Gesalbten {Vergl. 2. Chron. 6,41. 42}! Jahwe hat dem David geschworen in Wahrheit, er wird nicht davon abweichen: "Von der Frucht deines Leibes will ich auf deinen Thron setzen. Wenn deine Söhne meinen Bund und meine Zeugnisse bewahren, welche ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Söhne auf deinem Throne sitzen immerdar." Denn Jahwe hat Zion erwählt, hat es begehrt zu seiner Wohnstätte: Dies ist meine Ruhe immerdar; hier will ich wohnen, denn ich habe es {d.h. Zion} begehrt. Seine Speise will ich reichlich segnen, seine Armen mit Brot sättigen. Und seine Priester will ich bekleiden mit Heil, und seine Frommen werden laut jubeln. Dort will ich das Horn Davids wachsen lassen {Eig. dem David ein Horn sprossen lassen}, habe eine Leuchte zugerichtet meinem Gesalbten. Seine Feinde will ich bekleiden mit Schande, und auf ihm wird seine Krone blühen {O. glänzen}. Ein Stufenlied. Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen! Wie das köstliche Öl auf dem Haupte, das herabfliesst auf den Bart, auf den Bart Aarons, das herabfliesst {O. der herabfällt} auf den Saum {d.h. den Halssaum} seiner Kleider; Wie der Tau des Hermon, der herabfällt auf die Berge Zions; denn dort hat Jahwe den Segen verordnet, Leben bis in Ewigkeit. Ein Stufenlied. Siehe, preiset Jahwe, alle ihr Knechte Jahwes, die ihr stehet im Hause Jahwes in den Nächten! Erhebet eure Hände im {O. zum} Heiligtum und preiset Jahwe! Jahwe segne dich von Zion aus, der Himmel und Erde gemacht hat! Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Lobet den Namen Jahwes! Lobet, ihr Knechte Jahwes, Die ihr stehet im Hause Jahwes, in den Vorhöfen des Hauses unseres Gottes! Lobet Jahwe {Hallelujah!}! denn gut ist Jahwe; singet Psalmen seinem Namen! denn er {O. es} ist lieblich. Denn Jahwe {Hebr. Jah} hat sich Jakob erwählt, Israel zu seinem Eigentum. Denn ich weiss, dass Jahwe gross ist, und unser Herr gross vor allen Göttern. Alles, was Jahwe wohlgefällt, tut er in den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und in allen Tiefen; Der Dünste aufsteigen lässt vom Ende der Erde, der Blitze macht zum Regen {O. für den Regen, d.h. um ihn anzukündigen; vergl. Sach. 10,1}, der den Wind herausführt aus seinen Vorratskammern; Der die Erstgeborenen Ägyptens schlug vom Menschen bis zum Vieh, Zeichen und Wunder sandte in deine Mitte, Ägypten, wider den Pharao und wider alle seine Knechte; Der grosse Nationen schlug und starke Könige tötete: Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König von Basan, und alle Königreiche Kanaans; Und ihr Land als Erbteil gab, als Erbteil seinem Volke Israel. Jahwe, dein Name währt ewiglich, Jahwe, dein Gedächtnis {Vergl. 2. Mose 3,15} von Geschlecht zu Geschlecht. Denn Jahwe wird sein Volk richten {O. seinem Volke Recht schaffen}, und er wird sich's gereuen lassen {O. sich erbarmen} über seine Knechte {Vergl. 5. Mose 32,36}. Die Götzen der Nationen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht; Ohren haben sie und hören nicht; auch ist kein Odem in ihrem Munde. Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut. Haus Israel, preiset Jahwe! Haus Aaron, preiset Jahwe! Haus Levi, preiset Jahwe! Die ihr Jahwe fürchtet, preiset Jahwe! Gepriesen sei Jahwe von Zion aus, der zu Jerusalem wohnt! Lobet Jahwe {Halleluja!}! Preiset Jahwe! denn er ist gütig, denn seine Güte währt ewiglich. Preiset den Gott der Götter, denn seine Güte währt ewiglich. Preiset den Herrn der Herren! denn seine Güte währt ewiglich; Den, der grosse Wunder tut, er allein, denn seine Güte währt ewiglich; Den, der die Himmel gemacht hat mit Einsicht, denn seine Güte währt ewiglich. Den, der die Erde ausgebreitet hat über den Wassern, denn seine Güte währt ewiglich; Den, der grosse Lichter gemacht hat, denn seine Güte währt ewiglich: Die Sonne zur Beherrschung des Tages {O. zur Herrschaft am Tage... in der Nacht}, denn seine Güte währt ewiglich, Den Mond und die Sterne zur Beherrschung der Nacht {O. zur Herrschaft am Tage... in der Nacht}, denn seine Güte währt ewiglich; Den, der Ägypten schlug an seinen Erstgeborenen, denn seine Güte währt ewiglich, Und Israel herausführte aus ihrer Mitte, denn seine Güte währt ewiglich, Mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm, denn seine Güte währt ewiglich; Den, der das Schilfmeer in zwei Teile zerteilte, denn seine Güte währt ewiglich; Und Israel mitten hindurchgehen liess, denn seinen Güte währt ewiglich, Und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stürzte, denn seine Güte währt ewiglich; Den, der sein Volk durch die Wüste führte, denn seine Güte währt ewiglich; Den, der grosse Könige schlug, denn seine Güte währt ewiglich, Und mächtige Könige schlug, denn seine Güte währt ewiglich, Sihon, den König der Amoriter, denn seine Güte währt ewiglich, Und Og, den König von Basan, denn seine Güte währt ewiglich, Und ihr Land zum Erbteil gab, denn seine Güte währt ewiglich, Zum Erbteil seinem Knechte Israel, denn seine Güte währt ewiglich; Der unser gedachte in unserer Niedrigkeit, denn seine Güte währt ewiglich, Und uns errettete von unseren Bedrängern, denn seine Güte währt ewiglich; Der Speise gibt allem Fleische, denn seine Güte währt ewiglich. Preiset den Gott {El} der Himmel! denn seine Güte währt ewiglich. An den Flüssen Babels, da sassen wir und weinten, indem wir Zions gedachten. An die Weiden in ihr hängten wir unsere Lauten. Denn die uns gefangen weggeführt hatten, forderten daselbst von uns die Worte eines Liedes, und die uns wehklagen machten {O. uns peinigten}, Freude: "Singet uns eines von Zions Liedern!" Wie sollten wir ein Lied Jahwes singen auf fremder Erde? Wenn ich dein vergesse, Jerusalem, so vergesse meine Rechte {d.h. sie versage ihren Dienst}! Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht erhebe über die höchste meiner Freuden {O. zu meiner höchsten Freude}! Gedenke, Jahwe, den Kindern Edom den Tag Jerusalems, die da sprachen: Entblösset, entblösset sie bis auf ihre Grundfeste {Vergl. Obadja 1,11 usw.}! Tochter Babel, du Verwüstete {Viell.: zu verwüstende}! Glückselig, der dir dasselbe vergilt, was du uns getan hast! Glückselig, der deine Kindlein ergreift und sie hinschmettert an den Felsen! Von David. Preisen will ich dich mit meinem ganzen Herzen, will dich besingen vor den Göttern. Ich will anbeten gegen deinen heiligen Tempel, und deinen Namen preisen um deiner Güte und deiner Wahrheit willen; denn du hast dein Wort {O. deine Zusage} gross gemacht über all deinen Namen. An dem Tage, da ich rief, antwortetest du mir; du hast mich ermutigt: in meiner Seele war Kraft. Alle Könige der Erde werden dich preisen, Jahwe, wenn sie gehört haben die Worte deines Mundes; Und sie werden die Wege Jahwes besingen, denn {O. dass} gross ist die Herrlichkeit Jahwes. Denn Jahwe ist hoch, und er sieht den Niedrigen, und den Hochmütigen erkennt er von ferne. Wenn ich inmitten der Drangsal wandle, wirst du mich beleben; wider den Zorn meiner Feinde wirst du deine Hand ausstrecken, und deine Rechte wird mich retten. Jahwe wird's für mich vollenden. Jahwe, deine Güte währt ewiglich. Lass nicht {O. Du wirst nicht lassen} die Werke deiner Hände! Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm. Jahwe! du hast mich erforscht und erkannt {O. erforscht und kennst mich}. Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst meine Gedanken von ferne. Du sichtest mein Wandeln und mein Liegen und bist vertraut mit allen meinen Wegen. Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge, siehe, Jahwe, du weisst es ganz. Von hinten und von vorn hast du mich eingeengt, und auf mich gelegt deine Hand. Kenntnis, zu wunderbar für mich, zu hoch: ich vermag sie nicht zu erfassen {Eig. werde ihrer nicht mächtig}! Wohin sollte ich gehen vor deinem Geiste, und wohin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich auf zum Himmel, du bist da; und bettete ich mir in dem Scheol, siehe, du bist da. Nähme ich Flügel der Morgenröte, liesse ich mich nieder am äussersten Ende des Meeres, Auch daselbst würde deine Hand mich leiten, und deine Rechte mich fassen. Und spräche ich: Nur Finsternis möge mich umhüllen, und Nacht werde das Licht um mich her: Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht. Denn du besassest {O. bildetest} meine Nieren; du wobest mich in meiner Mutter Leibe. Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele weiss es sehr wohl. Nicht verhohlen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht ward im Verborgenen, gewirkt wie ein Stickwerk in den untersten Örtern der Erde. Meinen Keim {Eig. Knäuel, ungeformte Masse} sahen deine Augen, und in dein Buch waren {O. wurden} sie {d.h. die Gebeine (V.15)} alle eingeschrieben; während vieler Tage wurden sie gebildet, als nicht eines {O. eingeschrieben, die Tage, die vorentworfen waren, als nicht einer usw.} von ihnen war. Und wie köstlich sind mir deine Gedanken, o Gott {El}! wie gewaltig sind ihre Summen! Wollte ich sie zählen, ihrer sind mehr als des Sandes. Ich erwache und bin noch bei dir. Möchtest du, o Gott {Eloah}, den Gesetzlosen töten! und ihr Blutmenschen, weichet von mir! ... Sie, die dich nennen zum Verbrechen, die zu Eitlem {O. zur Lüge; vergl. 2. Mose 20,7} schwören, deine Feinde. Hasse ich nicht, Jahwe, die dich hassen, und verabscheue ich nicht {O. sollte ich nicht hassen... verabscheuen}, die wider dich aufstehen? Mit vollkommenem Hasse hasse ich sie; sie sind Feinde für mich. Erforsche mich, Gott {El}, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal {Eig. des Schmerzes, d.h. der zum Schmerze führt} bei mir ist, und leite mich auf ewigem Wege! Dem Vorsänger. Ein Psalm von David. Befreie mich, Jahwe, von dem bösen Menschen; vor dem Manne der Gewalttaten behüte mich! Welche Bosheiten ersinnen im Herzen, täglich Krieg erregen. Sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange; Otterngift ist unter ihren Lippen. (Sela.) Bewahre mich, Jahwe, vor den Händen des Gesetzlosen, vor dem Manne der Gewalttaten behüte mich, welche darauf sinnen, meine Tritte umzustossen! Die Hoffärtigen haben mir heimlich eine Schlinge und Fallstricke gelegt, ein Netz ausgespannt zur Seite des Weges, sie haben mir Fallen gestellt. (Sela.) Ich sprach zu Jahwe: Du bist mein Gott {El}! Nimm zu Ohren, Jahwe, die Stimme meines Flehens! Jahwe, der Herr, ist die Stärke meiner Rettung; du hast mein Haupt beschirmt am Tage der Waffen {O. am Tage der Rüstung, d.h. an dem man sich zum Kampfe rüstet}. Gewähre nicht, Jahwe, die Gelüste des Gesetzlosen, lass sein Vorhaben nicht gelingen: sie würden sich erheben. (Sela.) Die Häupter derer, die mich umringen {And. l.: ... gelingen! (Sela.) Erheben die mich Umringenden das Haupt usw.}, das Unheil ihrer Lippen bedecke sie! Mögen feurige Kohlen auf sie herabfallen! Ins Feuer stürze er sie, in Wasserfluten, dass sie nicht aufstehen! Der Mann von böser Zunge möge {O. wird} nicht feststehen im Lande; der Mann der Gewalttat - das Böse möge {O. wird} ihn jagen bis zum Sturz {O. in Sturmeseile}! Ich weiss, dass Jahwe ausführen wird die Rechtssache des Elenden, das Recht der Armen. Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen, die Aufrichtigen werden vor deinem {S. die Anm. zu Ps. 16,11} Angesicht wohnen. Ein Psalm. Von David. Jahwe! zu dir habe ich gerufen, eile zu mir; nimm zu Ohren meine Stimme, wenn ich zu dir rufe! Lass als Räucherwerk vor dir bestehen {d.h. gelten} mein Gebet, die Erhebung meiner Hände als Abendopfer {Eig. Abend-Speisopfer}! Setze, Jahwe, eine Wache meinem Munde; behüte die {O. einen Hüter an die} Tür meiner Lippen! Neige nicht mein Herz zu einer bösen Sache, um in Gesetzlosigkeit Handlungen zu verüben mit Männern, die Frevel tun; und möge ich nicht essen von ihren Leckerbissen! Der Gerechte schlage mich: es ist Güte, und er strafe {O. schlage mich in Güte und strafe} mich: es ist Öl des Hauptes; nicht wird mein Haupt sich weigern; denn noch ist in ihren Unglücksfällen mein Gebet für sie {O. denn noch ist wider ihre (d.h. der Gesetzlosen) bösen Handlungen mein Gebet}. Sind ihre Richter die Felsen hinabgestürzt worden, so werden sie meine Worte hören, dass sie lieblich sind. Wie einer die Erde schneidet und spaltet, so sind unsere Gebeine hingestreut am Rande {O. Rachen} des Scheols. Doch {O. Denn} auf dich, Jahwe, Herr, sind meine Augen gerichtet, auf dich traue ich; gib meine Seele nicht preis {Eig. schütte meine Seele nicht aus}! Bewahre mich vor der Schlinge {W. vor den Händen der Schlinge}, die sie mir gelegt haben, und vor den Fallstricken derer, die Frevel tun! Lass die Gesetzlosen in ihre eigenen Netze fallen, während {Eig. während zu gleicher Zeit} ich vorübergehe! Ein Maskil {S. die Anm. zu Ps. 32, Überschrift} von David. Ein Gebet, als er in der Höhle war. Mit meiner Stimme schreie ich zu Jahwe, mit meiner Stimme flehe ich zu Jahwe. Ich schütte meine Klage vor ihm aus, meine Bedrängnis tue ich vor ihm kund. Als mein Geist in mir ermattete, da kanntest du meinen Pfad. Auf dem Wege, den ich wandelte, haben sie mir heimlich eine Schlinge gelegt. Schaue zur Rechten, und sieh: ich habe ja niemand, der mich erkennt {O. beachtet}; verloren ist mir jede Zuflucht, niemand fragt nach meiner Seele. Zu dir habe ich geschrieen, Jahwe! Ich habe gesagt: Du bist meine Zuflucht, mein Teil im Lande der Lebendigen. Horche auf mein Schreien, denn ich bin sehr elend {O. schwach}; errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig! Führe aus dem Gefängnis heraus meine Seele, damit ich deinen Namen preise! Die Gerechten werden mich umringen, wenn du mir wohlgetan hast {O. weil du mir wohltun wirst}. Ein Psalm. Von David. Jahwe! höre mein Gebet, nimm zu Ohren mein Flehen; erhöre mich in deiner Treue, in deiner Gerechtigkeit! Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte! denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. Denn der Feind verfolgt meine Seele, zertritt zur Erde mein Leben, macht mich wohnen in Finsternissen gleich den Toten der Urzeit {O. gleich ewig Toten (die nie wiederkommen)}. Und mein Geist ermattet in mir, mein Herz ist betäubt in meinem Innern. Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all dein Tun; ich sinne über das Werk deiner Hände. Zu dir breite ich meine Hände aus; gleich einem lechzenden Lande lechzt meine Seele nach dir. (Sela.) Eilends erhöre mich, Jahwe! es verschmachtet mein Geist. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir! sonst werde ich denen gleich sein, die zur Grube hinabfahren. Lass mich früh {W. am Morgen} hören deine Güte, denn auf dich vertraue ich; tue mir kund den Weg, den ich wandeln soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele! Errette mich, Jahwe, von meinen Feinden! zu dir nehme ich meine Zuflucht. Lehre mich tun dein Wohlgefallen! denn du bist mein Gott; dein guter Geist leite mich in ebenem Lande! Um deines Namens willen, Jahwe, belebe mich {O. erhalte mich am Leben}; in deiner Gerechtigkeit führe meine Seele aus der Bedrängnis! Und in deiner Güte vertilge meine Feinde, und alle Bedränger meiner Seele bringe um! denn ich bin dein Knecht. Von David. Gepriesen sei Jahwe, mein Fels, der meine Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Kriege: Meine Güte und meine Burg, meine hohe Feste und mein Erretter; mein Schild und der, auf den ich traue, der mir mein Volk unterwirft! Jahwe, was ist der Mensch, dass du Kenntnis von ihm nimmst, der Sohn des Menschen, dass du ihn beachtest? Der Mensch gleicht dem Hauche; seine Tage sind wie ein vorübergehender Schatten. Jahwe, neige deine Himmel und fahre hernieder; rühre die Berge an, dass sie rauchen! Blitze mit Blitzen und zerstreue sie; schiesse deine Pfeile und verwirre sie! Strecke deine Hände aus von der Höhe; reisse mich und errette mich aus grossen Wassern, aus der Hand der Söhne der Fremde, Deren Mund Eitelkeit {O. Falschheit} redet, und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist! Gott! ein neues Lied will ich dir singen, mit der Harfe von zehn Saiten will ich dir Psalmen singen; Dir, der Rettung gibt den Königen, der seinen Knecht David entreisst dem verderblichen Schwerte. Reisse mich und errette mich aus der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Eitelkeit {O. Falschheit} redet, und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist; Dass unsere Söhne in ihrer Jugend seien gleich hochgezogenen Pflanzen, unsere Töchter gleich behauenen Ecksäulen {O. buntverzierten Ecken} nach der Bauart eines Palastes; Dass unsere Speicher voll seien, spendend von allerlei Art; dass unser Kleinvieh sich tausendfach mehre, zehntausendfach auf unseren Triften; Dass unsere Rinder trächtig seien; dass kein Einbruch {O. Riss, in der Mauer} und kein Ausfall {And.: keine Übergabe} sei und kein Klaggeschrei auf unseren Strassen! Glückselig {O. Wenn unsere Söhne... sind... unsere Speicher voll... unser Kleinvieh sich mehrt... unsere Rinder trächtig sind... Strassen: Glückselig usw} das Volk, dem also ist! Glückselig das Volk, dessen Gott Jahwe ist! {S. die Anm. zu Ps. 25} Ein Lobgesang. Von David. Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen preisen immer und ewiglich. Jeden Tag will ich dich preisen, und deinen Namen loben immer und ewiglich. Gross ist Jahwe und sehr zu loben, und seine Grösse ist unerforschlich. Ein Geschlecht wird dem anderen rühmen deine Werke, und deine Machttaten werden sie verkünden. Reden will ich von der herrlichen Pracht deiner Majestät und von deinen Wundertaten. Und sie werden sprechen von der Kraft deiner furchtbaren Taten, und deine Grosstaten werde ich erzählen. Das Gedächtnis deiner grossen Güte werden sie hervorströmen lassen, und deine Gerechtigkeit jubelnd preisen. Gnädig und barmherzig ist Jahwe, langsam zum Zorn und gross an Güte. Jahwe ist gut gegen alle, und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke. Es werden dich loben, Jahwe, alle deine Werke, und deine Frommen dich preisen. Sie werden sprechen von der Herrlichkeit deines Reiches und werden reden von deiner Macht, Um den Menschenkindern kundzutun seine Machttaten und die prachtvolle Herrlichkeit seines Reiches. Dein Reich ist ein Reich aller Zeitalter, und deine Herrschaft durch alle Geschlechter hindurch. Jahwe stützt alle Fallenden und richtet auf alle Niedergebeugten. Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit; Du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebendige nach Begehr {O. mit Huld; wie 5. Mose 33,23}. Jahwe ist gerecht in allen seinen Wegen und gütig in allen seinen Taten {O. Werken}. Nahe ist Jahwe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn anrufen in Wahrheit. Er tut das Verlangen derer, die ihn fürchten; ihr Schreien hört er und rettet sie. Jahwe bewahrt alle, die ihn lieben, und alle Gesetzlosen vertilgt er. Mein Mund soll das Lob Jahwes aussprechen; und alles Fleisch preise seinen heiligen Namen immer und ewiglich! Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Lobe Jahwe, meine Seele! Loben will ich Jahwe mein Leben lang, will Psalmen singen meinem Gott, solange ich bin. Vertrauet nicht auf Fürsten, auf einen Menschensohn, bei welchem keine Rettung ist! Sein Geist geht aus, er kehrt wieder zu seiner Erde: an selbigem Tage gehen seine Pläne zu Grunde. Glückselig der, dessen Hilfe der Gott {El} Jakobs, dessen Hoffnung auf Jahwe, seinen Gott, ist! Der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was in ihnen ist; der Wahrheit hält auf ewig; Der Recht schafft den Bedrückten, der Brot gibt den Hungrigen. Jahwe löst die Gebundenen. Jahwe öffnet die Augen der Blinden, Jahwe richtet auf die Niedergebeugten, Jahwe liebt die Gerechten; Jahwe bewahrt die Fremdlinge, die Waise und die Witwe hält er aufrecht; aber er krümmt den Weg der Gesetzlosen {d.h. er lässt sie irregehen}. Jahwe wird regieren in Ewigkeit, dein Gott, Zion, von Geschlecht zu Geschlecht. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! denn es ist gut, unseren Gott zu besingen; denn es ist lieblich, es geziemt sich Lobgesang. Jahwe baut Jerusalem, die Vertriebenen Israels sammelt er. Der da heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und ihre Wunden verbindet; Der da zählt die Zahl der Sterne, sie alle nennt mit Namen. Gross ist unser Herr, und gross {O. reich} an Macht; seiner Einsicht ist kein Mass {Eig. keine Zahl}. Jahwe hält aufrecht die Elenden; er erniedrigt bis zur Erde die Gesetzlosen. Stimmet Jahwe einen Lobgesang {O. Danklied} an, singet Psalmen unserem Gott mit der Laute! Ihm, der die Himmel mit Wolken bedeckt, der Regen bereitet für die Erde, der Gras sprossen lässt auf den Bergen; Der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die da rufen. Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an den Beinen des Mannes; Jahwe hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine Güte harren. Rühme, Jerusalem, Jahwe! lobe, Zion, deinen Gott! Denn er hat befestigt die Riegel deiner Tore, hat deine Kinder gesegnet in deiner Mitte; Er, der Frieden stellt in deine Grenzen, dich sättigt mit dem Fette des Weizens; Der seinen Befehl auf die Erde sendet: sehr schnell läuft sein Wort; Der Schnee gibt wie Wolle, Reif wie Asche streut; Der sein Eis {d.h. den Hagel} wirft wie Brocken: wer kann bestehen vor seinem Frost? Er sendet sein Wort und schmelzt sie; er lässt seinen Wind wehen: es rieseln die Wasser. Er verkündet {O. verkündete} Jakob sein Wort, Israel seine Satzungen und seine Rechte. Keiner Nation hat er also getan; und die Rechte, sie haben sie nicht gekannt {O. kennen sie nicht}. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Lobet Jahwe von den Himmeln her; lobet ihn in den Höhen! Lobet ihn, alle seine Engel; lobet ihn, alle seine Heerscharen! Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle ihr leuchtenden Sterne! Lobet ihn, ihr Himmel der Himmel, und ihr Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid! Loben sollen sie den Namen Jahwes! Denn er gebot, und sie waren geschaffen; und er stellte sie hin für immer und ewig; er gab ihnen eine Satzung, und sie werden sie nicht überschreiten. Lobet Jahwe von der Erde her, ihr Wasserungeheuer und alle Tiefen! Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, du Sturmwind, der du ausrichtest sein Wort; ihr Berge und alle Hügel, Fruchtbäume und alle Zedern; Wildes Getier und alles Vieh, kriechende Tiere und geflügeltes Gevögel! Ihr Könige der Erde und alle Völkerschaften, ihr Fürsten und alle Richter der Erde; Ihr Jünglinge und auch ihr Jungfrauen, ihr Alten samt den Jungen! Loben sollen sie den Namen Jahwes! Denn sein Name ist hoch erhaben, er allein; seine Majestät ist über Erde und Himmel. Und er hat erhöht das Horn seines Volkes {Eig. ein Horn seinem Volke}, das Lob {O. den Ruhm} all seiner Frommen, der Kinder Israel, des Volkes, das ihm nahe ist. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Singet Jahwe ein neues Lied, sein Lob in der Versammlung der Frommen! Israel freue sich seines Schöpfers; die Kinder Zions sollen frohlocken über ihren König! Loben sollen sie seinen Namen mit Reigen, mit Tamburin und Laute ihm Psalmen singen! Denn Jahwe hat Wohlgefallen an seinem Volke; er schmückt die Sanftmütigen mit Rettung. Es sollen jubeln die Frommen in {O. über die} Herrlichkeit, jauchzen auf ihren Lagern! Lobeserhebungen Gottes {El} seien in ihrer Kehle, und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand, Um Rache auszuüben an den Nationen, Bestrafungen an den Völkerschaften; Ihre Könige zu binden mit Ketten, und ihre Edlen mit eisernen Fesseln {Eig. Fusseisen}; An ihnen auszuüben das geschriebene Gericht! Das ist die Ehre aller seiner Frommen. Lobet Jahwe {Hallelujah!}! Lobet Jahwe {Hebr. Hallelujah!}! Lobet Gott {El} in seinem Heiligtum; lobet ihn in der Feste {Das gleiche Wort wie "Ausdehnung",1. Mose 1,6-8} seiner Stärke! Lobet ihn wegen seiner Machttaten; lobet ihn nach der Fülle seiner Grösse! Lobet ihn mit Posaunenschall; lobet ihn mit Harfe und Laute! Lobet ihn mit Tamburin und Reigen; lobet ihn mit Saitenspiel und Schalmei! Lobet ihn mit klingenden Zimbeln; lobet ihn mit schallenden Zimbeln! Alles, was Odem hat, lobe Jah! Lobet Jahwe {Hallelujah!}!
Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel: um Weisheit und Unterweisung zu kennen, um Worte des Verstandes zu verstehen, um zu empfangen einsichtsvolle Unterweisung, Gerechtigkeit und Recht und Geradheit; um Einfältigen {O. Unerfahrenen, Unverständigen, so überall in den Sprüchen} Klugheit zu geben, dem Jüngling Erkenntnis und Besonnenheit. Der Weise wird {O. möge} hören und an Kenntnis zunehmen, und der Verständige wird {O. möge} sich weisen Rat {Eig. Steuerungen, d.h. Verhaltensregeln, weise Lenkung} erwerben; um einen Spruch zu verstehen und verschlungene Rede {d.h. rätselhafter Spruch, bildliche Rede}, Worte der Weisen und ihre Rätsel. - Die Furcht Jahwes ist der Erkenntnis Anfang; die Narren verachten Weisheit und Unterweisung. Höre, mein Sohn, die Unterweisung deines Vaters, und verlass {O. verwirf} nicht die Belehrung deiner Mutter! Denn sie werden ein anmutiger Kranz sein deinem Haupte und ein Geschmeide deinem Halse. - Mein Sohn, wenn Sünder dich locken, so willige nicht ein. Wenn sie sagen: Geh mit uns, wir wollen auf Blut lauern, wollen den Unschuldigen nachstellen ohne Ursache; wir wollen sie lebendig verschlingen wie der Scheol, und unverletzt, gleich denen, welche plötzlich in die Grube hinabfahren; wir werden allerlei kostbares Gut erlangen, werden unsere Häuser mit Beute füllen; du sollst dein Los mitten unter uns werfen, wir alle werden einen Beutel haben: Mein Sohn, wandle nicht mit ihnen auf dem Wege, halte deinen Fuss zurück von ihrem Pfade; denn ihre Füsse laufen dem Bösen zu, und sie eilen, Blut zu vergiessen. Denn vergeblich wird das Netz ausgespannt vor den Augen alles Geflügelten; sie aber lauern auf ihr eigenes Blut, stellen ihren eigenen Seelen nach. So sind die Pfade aller derer, welche der Habsucht frönen: sie nimmt ihrem eigenen Herrn das Leben. Die Weisheit schreit draussen, sie lässt auf den Strassen ihre Stimme erschallen. Sie ruft an der Ecke lärmender Plätze; an den Eingängen der Tore, in der Stadt redet sie ihre Worte: Bis wann, ihr Einfältigen, wollt ihr Einfältigkeit lieben, und werden Spötter ihre Lust haben an Spott, und Toren Erkenntnis hassen? Wendet euch um zu meiner Zucht! Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen, will euch kundtun meine Reden. - Weil ich gerufen, und ihr euch geweigert habt, meine Hand ausgestreckt, und niemand aufgemerkt hat, und ihr all meinen Rat verworfen, und meine Zucht nicht gewollt habt: so werde auch ich bei eurem Unglück lachen, werde spotten, wenn euer Schrecken kommt; wenn euer Schrecken kommt wie ein Unwetter, und euer Unglück hereinbricht wie ein Sturm, wenn Bedrängnis und Angst über euch kommen. Dann werden sie zu mir rufen, und ich werde nicht antworten; sie werden mich eifrig suchen, und mich nicht finden: darum, dass sie Erkenntnis gehasst und die Furcht Jahwes nicht erwählt, nicht eingewilligt haben in meinen Rat, verschmäht alle meine Zucht. Und sie werden essen von der Frucht ihres Weges, und von ihren Ratschlägen sich sättigen. Denn die Abtrünnigkeit der Einfältigen wird sie töten, und die Sorglosigkeit der Toren sie umbringen; wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen, und wird ruhig sein vor des Übels Schrecken. Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, so dass du dein Ohr auf Weisheit merken lässt, dein Herz neigst zum Verständnis; ja, wenn du dem Verstande rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis; wenn du ihn suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst: dann wirst du die Furcht Jahwes verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn Jahwe gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis. Er bewahrt klugen Rat {O. Heil; eig. das, was fördert, frommt} auf für die Aufrichtigen, er ist ein Schild denen, die in Vollkommenheit {O. Lauterkeit} wandeln; indem er die Pfade des Rechts behütet und den Weg seiner Frommen bewahrt. Dann wirst du Gerechtigkeit verstehen und Recht und Geradheit, jede Bahn {Eig. Geleise, Spur; so auch später} des Guten. Denn Weisheit wird in dein Herz kommen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein; Besonnenheit wird über dich wachen, Verständnis dich behüten: um dich zu erretten von dem bösen Wege, von dem Manne, der Verkehrtes redet; die da verlassen die Pfade der Geradheit, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln; die sich freuen, Böses zu tun, über boshafte Verkehrtheit frohlocken; deren Pfade krumm sind, und die abbiegen in ihren Bahnen: um dich zu erretten von dem fremden Weibe {d.h. dem Eheweibe eines anderen}, von der Fremden {Eig. Ausländerin}, die ihre Worte glättet; welche den Vertrauten ihrer Jugend verlässt und den Bund ihres Gottes vergisst. Denn zum Tode sinkt ihr Haus hinab, und ihre Bahnen zu den Schatten {S. die Anm. zu Ps. 88,10}; alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht wieder und erreichen nicht die Pfade des Lebens: Damit du wandelst auf dem Wege der Guten und die Pfade der Gerechten einhältst. Denn die Aufrichtigen werden das Land bewohnen, und die Vollkommenen darin übrigbleiben; aber die Gesetzlosen werden aus dem Lande ausgerottet, und die Treulosen daraus weggerissen werden. Mein Sohn, vergiss nicht meine Belehrung, und dein Herz bewahre meine Gebote. Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren. - Güte und Wahrheit mögen dich nicht verlassen; binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens; so wirst du Gunst finden und gute Einsicht in den Augen Gottes und der Menschen. - Vertraue auf Jahwe mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen {O. ebnen} deine Pfade. - Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte Jahwe und weiche vom Bösen: es wird Heilung {O. Gesundheit} sein für deinen Nabel und Saft {Eig. Tränkung} für deine Gebeine. - Ehre Jahwe von deinem Vermögen und von den Erstlingen all deines Ertrages; so werden deine Speicher sich füllen mit Überfluss, und deine Kufen von Most überfliessen. Mein Sohn, verwirf nicht die Unterweisung Jahwes, und lass dich seine Zucht nicht verdriessen. Denn wen Jahwe liebt, den züchtigt er, und zwar wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. - Glückselig der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt! Denn ihr Erwerb ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Gewinn {O. Ertrag} besser als feines Gold; kostbarer ist sie als Korallen, und alles, was du begehren magst, kommt {O. alle deine Kostbarkeiten kommen} ihr an Wert nicht gleich. Länge des Lebens {W. der Tage} ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig. Jahwe hat durch Weisheit die Erde gegründet, und durch Einsicht die Himmel festgestellt. Durch seine Erkenntnis sind hervorgebrochen die Tiefen {S. die Anm. zu Ps. 33,7}, und die Wolken träufelten Tau herab. - Mein Sohn, lass sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre klugen Rat und Besonnenheit; so werden sie Leben sein für deine Seele und Anmut deinem Halse. Dann wirst du in Sicherheit deinen Weg gehen, und dein Fuss wird nicht anstossen. Wenn du dich niederlegst, wirst du nicht erschrecken; und liegst du, so wird dein Schlaf süss sein. Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken, noch vor der Verwüstung der Gesetzlosen, wenn sie kommt; denn Jahwe wird deine Zuversicht sein, und wird deinen Fuss vor dem Fange bewahren. Enthalte kein Gutes dem vor, welchem es zukommt, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun. - Sage nicht zu deinem Nächsten: "Geh hin und komm wieder, und morgen will ich geben," da es doch bei dir ist. - Schmiede nichts Böses wider deinen Nächsten, während er vertrauensvoll bei dir wohnt. - Hadere nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat. - Beneide nicht den Mann der Gewalttat, und erwähle keinen von seinen Wegen. - Denn der Verkehrte ist Jahwe ein Greuel, aber sein Geheimnis ist bei {Eig. sein vertrauter Umgang ist mit} den Aufrichtigen. Der Fluch Jahwes ist im Hause des Gesetzlosen, aber er segnet die Wohnung der Gerechten. Fürwahr, der Spötter spottet er {Eig. Wenn es sich um die Spötter handelt, so spottet auch er}, den Demütigen aber gibt er Gnade. Die Weisen erben Ehre, aber die Toren erhöht die Schande {O. tragen Schande davon}. Höret, Söhne, die Unterweisung des Vaters, und merket auf, um Verstand zu kennen! Denn gute Lehre gebe ich euch: verlasset meine Belehrung nicht. Denn ein Sohn bin ich meinem Vater gewesen, ein zarter und einziger vor meiner Mutter. Und er lehrte mich und sprach zu mir: Dein Herz halte meine Worte fest; beobachte meine Gebote und lebe. Erwirb Weisheit, erwirb Verstand; vergiss nicht und weiche nicht ab von den Reden meines Mundes. Verlass sie nicht, und sie wird dich behüten; liebe sie, und sie wird dich bewahren. Der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit; und um alles, was du erworben hast, erwirb Verstand. Halte sie hoch, und sie wird dich erhöhen; sie wird dich zu Ehren bringen, wenn du sie umarmst. Sie wird deinem Haupte einen anmutigen Kranz verleihen, wird dir darreichen eine prächtige Krone. Höre, mein Sohn, und nimm meine Reden an! und des Lebens Jahre werden sich dir mehren. Ich unterweise dich in dem Wege der Weisheit, leite dich auf Bahnen der Geradheit. Wenn du gehst, wird dein Schritt nicht beengt werden, und wenn du läufst, wirst du nicht straucheln. Halte fest an der Unterweisung, lass sie nicht los; bewahre sie, denn sie ist dein Leben. - Komm nicht auf den Pfad der Gesetzlosen, und schreite nicht einher auf dem Wege der Bösen. Lass ihn fahren, geh nicht darauf; wende dich von ihm ab und geh vorbei. Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses getan, und ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht zu Fall gebracht haben. Denn sie essen Brot der Gesetzlosigkeit, und trinken Wein der Gewalttaten. Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe. Der Weg der Gesetzlosen ist dem Dunkel gleich; sie erkennen nicht, worüber sie straucheln. Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden. Lass sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleische. - Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens. - Tue von dir die Verkehrtheit des Mundes, und die Verdrehtheit der Lippen entferne von dir. - Lass deine Augen geradeaus blicken, und deine Wimpern stracks vor dich hin schauen. - Ebne die Bahn deines Fusses, und alle deine Wege seien gerade {Eig. gerichtet; s. die Anm. zu Hiob 11,13}; biege nicht aus zur Rechten noch zur Linken, wende deinen Fuss ab vom Bösen. Mein Sohn, merke auf meine Weisheit, neige dein Ohr zu meiner Einsicht, um Besonnenheit zu beobachten, und damit deine Lippen Erkenntnis bewahren. Denn Honigseim träufeln die Lippen der Fremden, und glatter als Öl ist ihr Gaumen; aber ihr Letztes ist bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Ihre Füsse steigen hinab zum Tode, an dem Scheol haften ihre Schritte. Damit sie nicht den Weg des Lebens einschlage, schweifen ihre Bahnen, ohne dass sie es weiss. Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und weichet nicht ab von den Worten meines Mundes! Halte fern von ihr deinen Weg, und nahe nicht zu der Tür ihres Hauses: damit du nicht anderen deine Blüte gebest, und deine Jahre dem Grausamen; damit nicht Fremde sich sättigen an deinem Vermögen, und dein mühsam Erworbenes nicht komme in eines Ausländers Haus; und du nicht stöhnest bei deinem Ende, wenn dein Fleisch und dein Leib dahinschwinden, und sagest: Wie habe ich die Unterweisung gehasst, und mein Herz hat die Zucht verschmäht! Und ich habe nicht gehört auf die Stimme meiner Unterweiser, und mein Ohr nicht zugeneigt meinen Lehrern. Wenig fehlte, so wäre ich in allem Bösen gewesen, inmitten der Versammlung und der Gemeinde. Trinke Wasser aus deiner Zisterne und Fliessendes aus deinem Brunnen. Mögen nach aussen sich ergiessen deine Quellen, deine Wasserbäche auf die Strassen. Dir allein sollen sie gehören, und nicht Fremden mit dir. Deine Quelle sei gesegnet, und erfreue dich an dem Weibe deiner Jugend; die liebliche Hindin und anmutige Gemse - ihre Brüste mögen dich berauschen zu aller Zeit, taumle stets in ihrer Liebe. Und warum solltest du, mein Sohn, an einer Fremden taumeln, und den Busen einer Fremden {Eig. Ausländerin} umarmen? - Denn vor den Augen Jahwes sind eines jeden Wege, und alle seine Geleise wägt er ab {O. bahnt er}. Die eigenen Missetaten werden ihn, den Gesetzlosen, fangen, und in seiner Sünde Banden wird er festgehalten werden. Sterben wird er, weil ihm Zucht mangelt, und in der Grösse seiner Torheit wird er dahintaumeln. Mein Sohn, wenn du Bürge geworden bist für deinen Nächsten, für einen anderen deine Hand eingeschlagen hast; bist du verstrickt durch die Worte deines Mundes, gefangen durch die Worte deines Mundes: tue denn dieses, mein Sohn, und reisse dich los, da du in deines Nächsten Hand gekommen bist; geh hin, wirf dich nieder, und bestürme deinen Nächsten; gestatte deinen Augen keinen Schlaf, und keinen Schlummer deinen Wimpern; reisse dich los wie eine Gazelle aus der Hand, und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers. Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise. Sie, die keinen Richter, Vorsteher und Gebieter hat, sie bereitet im Sommer ihr Brot, hat in der Ernte ihre Nahrung eingesammelt. Bis wann willst du liegen, du Fauler? wann willst du von deinem Schlafe aufstehen? Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen: und deine Armut wird kommen wie ein rüstig Zuschreitender, und deine Not wie ein gewappneter Mann {W. ein Mann des Schildes}. Ein Belialsmensch, ein heilloser Mann ist, wer umhergeht mit Verkehrtheit {O. Verziehung} des Mundes, mit seinen Augen zwinkt, mit seinen Füssen scharrt, mit seinen Fingern deutet. Verkehrtheiten sind in seinem Herzen; er schmiedet Böses zu aller Zeit, streut Zwietracht aus. Darum wird plötzlich sein Verderben kommen; im Augenblick wird er zerschmettert werden ohne Heilung. - Sechs sind es, die Jahwe hasst, und sieben sind seiner Seele ein Greuel: Hohe Augen, eine Lügenzunge, und Hände, die unschuldiges Blut vergiessen; ein Herz, welches heillose Anschläge schmiedet, Füsse, die eilends zum Bösen hinlaufen; wer Lügen ausspricht als falscher Zeuge, und wer Zwietracht ausstreut zwischen Brüdern. Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlass nicht die Belehrung deiner Mutter; binde sie stets auf dein Herz, knüpfe sie um deinen Hals. Wenn du einhergehst, wird sie dich leiten; wenn du dich niederlegst {O. wenn du liegst}, wird sie über dich wachen; und erwachst du, so wird sie mit dir reden. Denn das Gebot ist eine Leuchte, und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisung der Zucht sind der Weg des Lebens: um dich zu bewahren vor dem bösen Weibe, vor der Glätte der Zunge einer Fremden {Eig. Ausländerin}. Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit, und sie fange dich nicht mit ihren Wimpern! Denn um eines hurerischen Weibes willen kommt man bis auf einen Laib Brot, und eines Mannes Weib stellt einer kostbaren Seele nach. - Sollte jemand Feuer in seinen Busen nehmen {Eig. wegnehmen (vom Herde)}, ohne dass seine Kleider verbrennten? Oder sollte jemand über glühende Kohlen gehen, ohne dass seine Füsse versengt würden? So der, welcher zu dem Weibe seines Nächsten eingeht: keiner, der sie berührt, wird für schuldlos gehalten werden. - {O. ungestraft bleiben} Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um seine Gier zu stillen, weil ihn hungert; und wenn er gefunden wird, kann er siebenfach erstatten, kann alles Gut seines Hauses hingeben. Wer mit einem Weibe Ehebruch begeht, ist unsinnig; wer seine Seele verderben will, der tut solches. Plage und Schande wird er finden, und seine Schmach wird nicht ausgelöscht werden. Denn Eifersucht ist eines Mannes Grimm, und am Tage der Rache schont er nicht. Er nimmt keine Rücksicht auf irgendwelche Sühne und willigt nicht ein, magst du auch das Geschenk vergrössern. Mein Sohn, bewahre meine Worte, und birg bei dir meine Gebote; bewahre meine Gebote und lebe, und meine Belehrung wie deinen Augapfel. Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens. Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! und nenne den Verstand deinen Verwandten; damit sie dich bewahre vor dem fremden Weibe, vor der Fremden {Eig. Ausländerin}, die ihre Worte glättet. - Denn an dem Fenster meines Hauses schaute ich durch mein Gitter hinaus; und ich sah unter den Einfältigen, gewahrte unter den Söhnen einen unverständigen {Eig. des Verstandes bar; so auch Kap. 6,32; 9,4; 10,13 und öfter} Jüngling, der hin und her ging auf der Strasse, neben ihrer Ecke, und den Weg nach ihrem Hause schritt, in der Dämmerung, am Abend des Tages, in der Mitte der Nacht und in der Dunkelheit. Und siehe, ein Weib kam ihm entgegen im Anzug einer Hure und mit verstecktem Herzen. - Sie ist leidenschaftlich und unbändig, ihre Füsse bleiben nicht in ihrem Hause; bald ist sie draussen, bald auf den Strassen, und neben jeder Ecke lauert sie. - Und sie ergriff ihn und küsste ihn, und mit unverschämtem Angesicht sprach sie zu ihm: Friedensopfer lagen mir ob, heute habe ich meine Gelübde bezahlt; darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Antlitz zu suchen, und dich habe dich gefunden. Mit Teppichen habe ich mein Bett bereitet, mit bunten Decken von ägyptischem Garne; ich habe mein Lager benetzt mit Myrrhe, Aloe und Zimmet. Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen bis an den Morgen, an Liebkosungen uns ergötzen. Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen; er hat den Geldbeutel in seine Hand genommen, am Tage des Vollmondes wird er heimkehren. Sie verleitete ihn durch ihr vieles Bereden, riss ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen. Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochs zur Schlachtbank geht, und wie Fussfesseln zur Züchtigung des Narren dienen {Wahrsch. ist zu l.: und ein Narr zur Züchtigung in Fussfesseln}, bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiss, dass es sein Leben gilt. - Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und horchet auf die Worte meines Mundes! Dein Herz wende sich nicht ab nach ihren Wegen, und irre nicht umher auf ihren Pfaden! Denn viele Erschlagene hat sie niedergestreckt, und zahlreich sind alle ihre Ermordeten. Ihr Haus sind Wege zum Scheol, die hinabführen zu den Kammern des Todes. Ruft nicht die Weisheit, und lässt nicht die Einsicht ihre Stimme erschallen? Oben auf den Erhöhungen am Wege, da wo Pfade zusammenstossen, hat sie sich aufgestellt. Zur Seite der Tore, wo die Stadt sich auftut, am Eingang der Pforten schreit sie: Zu euch, ihr Männer, rufe ich, und meine Stimme ergeht an die Menschenkinder. Lernet {Eig. Gewinnet Einsicht in} Klugheit, ihr Einfältigen, und ihr Toren, lernet {Eig. Gewinnet Einsicht in} Verstand! Höret! denn Vortreffliches will ich reden, und das Auftun meiner Lippen soll Geradheit sein. Denn mein Gaumen spricht Wahrheit aus, und Gesetzlosigkeit ist meinen Lippen ein Greuel. Alle Worte meines Mundes sind in Gerechtigkeit; es ist nichts Verdrehtes und Verkehrtes in ihnen. Sie alle sind richtig {Eig. geradeaus gehend} dem Verständigen, und gerade denen, die Erkenntnis erlangt haben. Nehmet an meine Unterweisung, und nicht Silber, und Erkenntnis lieber als auserlesenes, feines Gold. Denn Weisheit ist besser als Korallen, und alles, was man begehren mag, kommt {O. und alle Kostbarkeiten kommen} ihr nicht gleich. - Ich, Weisheit, bewohne die Klugheit, und finde die Erkenntnis der Besonnenheit {O. der wohl durchdachten Entschlüsse}. Die Furcht Jahwes ist: das Böse hassen. Hoffart und Hochmut und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit hasse ich. Mein sind Rat und Einsicht {S. die Anm. zu Kap. 2,7}; ich bin der Verstand, mein ist die Stärke. Durch mich regieren Könige, und Fürsten treffen gerechte Entscheidungen {W. beschliessen Gerechtigkeit}; durch mich herrschen Herrscher und Edle, alle Richter der Erde. Ich liebe, die mich lieben; und die mich früh {O. eifrig} suchen, werden mich finden. Reichtum und Ehre sind bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit. Meine Frucht ist besser als feines Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber. Ich wandle auf dem Pfade der Gerechtigkeit, mitten auf den Steigen des Rechts; um die, die mich lieben, beständiges Gut {Eig. Vorhandenes, Wirkliches} erben zu lassen, und um ihre Vorratskammern zu füllen. Jahwe besass mich im {O. als} Anfang seines Weges, vor seinen Werken von jeher. Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, von Anbeginn, vor den Uranfängen der Erde. Ich war geboren, als die Tiefen {S. die Anm. zu Ps. 33,7; so auch V.27 u. 28} noch nicht waren, als noch keine Quellen {Eig. Quellenorte} waren, reich an Wasser. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln war ich geboren; als er die Erde und die Fluren noch nicht gemacht hatte, und den Beginn der Schollen {O. die Summe des Staubes} des Erdkreises. Als er die Himmel feststellte, war ich da, als er einen Kreis abmass über der Fläche der Tiefe; als er die Wolken {S. die Anm. zu Hiob 35,5} droben befestigte, als er Festigkeit gab den Quellen der Tiefe {O. als die Quellen der Tiefe festen Halt gewannen}; als er dem Meere seine Schranken setzte, dass die Wasser seinen Befehl nicht überschritten, als er die Grundfesten der Erde feststellte: da war ich Schosskind {Eig. Pflegling, Liebling; oder Künstler, Werkmeister} bei ihm {Eig. an seiner Seite}, und war Tag für Tag seine Wonne {O. lauter Wonne}, vor ihm mich ergötzend allezeit, mich ergötzend auf dem bewohnten Teile {Eig. dem Erdreich} seiner Erde; und meine Wonne war bei den Menschenkindern. Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich: Glückselig sind, die meine Wege bewahren! Höret Unterweisung und werdet weise, und verwerfet sie nicht! Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er an meinen Türen wacht Tag für Tag, die Pfosten meiner Tore hütet! Denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von Jahwe. Wer aber an mir sündigt {O. mich verfehlt}, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich hassen, lieben den Tod. Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, hat ihre sieben Säulen ausgehauen; sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet, ihren Wein gemischt, auch ihren Tisch gedeckt; sie hat ihre Mägde ausgesandt, ladet ein auf den Höhen {Eig. Höhenrücken} der Stadt: "Wer ist einfältig? er wende sich hierher!" Zu den Unverständigen spricht sie: "Kommet, esset von meinem Brote, und trinket von dem Weine, den ich gemischt habe! Lasset ab von der Einfältigkeit {O. ihr Einfältigen} und lebet, und schreitet einher auf dem Wege des Verstandes!" - Wer den Spötter zurechtweist, zieht sich Schande zu; und wer den Gesetzlosen straft, sein Schandfleck ist es. Strafe den Spötter nicht, dass er dich nicht hasse; strafe den Weisen, und er wird dich lieben. Gib dem Weisen, so wird er noch weiser; belehre den Gerechten, so wird er an Kenntnis zunehmen. - Die Furcht Jahwes ist der Weisheit Anfang; und die Erkenntnis des Heiligen {Eig. Allerheiligsten} ist Verstand. Denn durch mich werden deine Tage sich mehren, und Jahre des Lebens werden dir hinzugefügt werden. Wenn du weise bist, so bist du weise für dich; und spottest du, so wirst du allein es tragen. Frau Torheit {d.i. die verkörperte Torheit} ist leidenschaftlich; sie ist lauter Einfältigkeit und weiss gar nichts. Und sie sitzt am Eingang ihres Hauses, auf einem Sitze an hochgelegenen Stellen der Stadt, um einzuladen, die des Weges vorübergehen, die ihre Pfade gerade halten: "Wer ist einfältig? er wende sich hierher!" Und zu dem Unverständigen spricht sie: "Gestohlene Wasser sind süss, und heimliches Brot ist lieblich". Und er weiss nicht, dass dort die Schatten {S. die Anm. zu Ps. 88,10} sind, in den Tiefen des Scheols ihre Geladenen. Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Kummer. Schätze der Gesetzlosigkeit nützen nichts, aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. Jahwe lässt die Seele des Gerechten nicht hungern, aber die Gier der Gesetzlosen stösst er hinweg. Wer mit lässiger Hand schafft, wird arm; aber die Hand der Fleissigen macht reich. Wer im Sommer einsammelt, ist ein einsichtsvoller Sohn; wer zur Erntezeit in tiefem Schlafe liegt, ist ein Sohn, der Schande bringt. Dem Haupte des Gerechten werden Segnungen zuteil, aber den Mund {O. aber der Mund} der Gesetzlosen bedeckt Gewalttat. Das Gedächtnis des Gerechten ist zum Segen, aber der Name der Gesetzlosen verwest. Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an; aber ein närrischer Schwätzer {Eig. ein Lippen-Narr} kommt zu Fall. Wer in Vollkommenheit {O. Lauterkeit, so auch V.29} wandelt, wandelt sicher; wer aber seine Wege krümmt, wird bekannt werden. Wer mit den Augen zwinkt, verursacht Kränkung; und ein närrischer Schwätzer {Eig. ein Lippen-Narr} kommt zu Fall. Ein Born des Lebens ist der Mund des Gerechten, aber den Mund {O. aber der Mund} der Gesetzlosen bedeckt Gewalttat. Hass erregt Zwietracht, aber Liebe deckt alle Übertretungen zu. Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden; aber der Stock gebührt dem Rücken des Unverständigen. Die Weisen bewahren Erkenntnis auf, aber der Mund des Narren ist drohender Unglücksfall. Der Wohlstand des Reichen ist seine feste Stadt, der Unglücksfall der Geringen ihre Armut. Der Erwerb des Gerechten gereicht zum Leben, der Ertrag des Gesetzlosen zur Sünde. Es ist der Pfad zum Leben, wenn einer Unterweisung beachtet; wer aber Zucht unbeachtet lässt, geht irre. Wer Hass verbirgt, hat Lügenlippen; und wer Verleumdung ausbringt, ist ein Tor. Bei der Menge der Worte fehlt Übertretung nicht; wer aber seine Lippen zurückhält, ist einsichtsvoll. Die Zunge des Gerechten ist auserlesenes Silber, der Verstand der Gesetzlosen ist wenig wert. Die Lippen des Gerechten weiden viele, aber die Narren sterben durch Mangel an Verstand. Der Segen Jahwes, er macht reich, und Anstrengung fügt neben ihm nichts hinzu {O. und keinen Kummer fügt er neben ihm hinzu}. Dem Toren ist es wie ein Spiel, Schandtat zu verüben, und Weisheit zu üben dem verständigen Manne. Wovor dem Gesetzlosen bangt, das wird über ihn kommen, und das Begehren der Gerechten wird gewährt. Wie {O. Sobald} ein Sturmwind daherfährt, so ist der Gesetzlose nicht mehr; aber der Gerechte ist ein ewig fester Grund. Wie der Essig den Zähnen, und wie der Rauch den Augen, so ist der Faule denen, die ihn senden. Die Furcht Jahwes mehrt die Tage, aber die Jahre der Gesetzlosen werden verkürzt. Das Harren der Gerechten wird Freude, aber die Hoffnung der Gesetzlosen wird zunichte. Der Weg Jahwes ist eine Feste für die Vollkommenheit, aber Untergang für die, welche Frevel tun. Der Gerechte wird nicht wanken in Ewigkeit, aber die Gesetzlosen werden das Land nicht bewohnen. Der Mund des Gerechten sprosst Weisheit, aber die Zunge der Verkehrtheit wird ausgerottet werden. Die Lippen des Gerechten verstehen sich {O. sind bedacht} auf Wohlgefälliges, aber der Mund der Gesetzlosen ist Verkehrtheit. Trügerische Waagschalen sind Jahwe ein Greuel, aber volles Gewicht ist sein Wohlgefallen. Kommt Übermut, so kommt auch Schande; bei den Bescheidenen aber ist Weisheit. Die Unsträflichkeit der Aufrichtigen {O. Geraden, Rechtschaffenen; so auch V.6. 11 usw.} leitet sie, aber der Treulosen Verkehrtheit {O. Schiefheit} zerstört sie. Vermögen nützt nichts am Tage des Zornes, aber Gerechtigkeit errettet vom Tode. Des Vollkommenen {O. Redlichen, Tadellosen; so auch V.20; 28,10. 18} Gerechtigkeit macht seinen Weg gerade {O. ebnet seinen Weg}, aber der Gesetzlose fällt durch seine Gesetzlosigkeit. Der Aufrichtigen Gerechtigkeit errettet sie, aber die Treulosen werden gefangen in ihrer Gier. Wenn ein gesetzloser Mensch stirbt, wird seine Hoffnung zunichte, und die Erwartung der Frevler {And. üb.: der Kraftvollen} ist zunichte geworden. Der Gerechte wird aus der Drangsal befreit, und der Gesetzlose tritt an seine Stelle. Mit dem Munde verdirbt der Ruchlose seinen Nächsten, aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit. Die Stadt frohlockt beim Wohle der Gerechten, und beim Untergang der Gesetzlosen ist Jubel. Durch den Segen der Aufrichtigen kommt eine Stadt empor, aber durch den Mund der Gesetzlosen wird sie niedergerissen. Wer seinen Nächsten verachtet, hat keinen Verstand; aber ein verständiger Mann schweigt still. Wer als Verleumder {O. Ausplauderer} umhergeht, deckt das Geheimnis auf; wer aber treuen Geistes ist, deckt die Sache zu. Wo keine Führung {Eig. Steuerungen, d.h. Verhaltensregeln, weise Lenkung} ist, verfällt ein Volk; aber Heil ist bei der Menge der Ratgeber. Sehr schlecht ergeht's einem, wenn er für einen anderen Bürge geworden ist; wer aber das Handeinschlagen hasst, ist sicher. Ein anmutiges Weib erlangt Ehre, und Gewalttätige erlangen Reichtum. Sich selbst {Eig. Seiner Seele} tut der Mildtätige wohl, der Unbarmherzige aber tut seinem Fleische wehe. Der Gesetzlose schafft sich trüglichen Gewinn, wer aber Gerechtigkeit sät, wahrhaftigen Lohn. Wie die Gerechtigkeit zum Leben, so gereicht es dem, der Bösem nachjagt, zu seinem Tode {O. Echte Gerechtigkeit gereicht zum Leben, und wer Bösem nachjagt, dem gereicht es zum Tode}. Die verkehrten Herzens sind, sind Jahwe ein Greuel; aber sein Wohlgefallen sind die im Wege Vollkommenen. Die Hand darauf! der Böse wird nicht für schuldlos gehalten werden {O. nicht ungestraft bleiben}; aber der Same der Gerechten wird entrinnen. Ein goldener Ring in der Nase eines Schweines, so ist ein schönes Weib ohne Anstand {Eig. Schicklichkeitsgefühl}. Das Begehren der Gerechten ist nur Gutes; die Hoffnung der Gesetzlosen ist der Grimm {O. die Vermessenheit}. Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr; und einer, der mehr spart als recht ist, und es ist nur zum Mangel. Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt. Wer Korn zurückhält, den verflucht das Volk; aber Segen wird dem Haupte dessen zuteil, der Getreide verkauft. Wer das Gute eifrig sucht, sucht Wohlgefallen; wer aber nach Bösem trachtet, über ihn wird es kommen. Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen; aber die Gerechten werden sprossen wie Laub. Wer sein Haus verstört, wird Wind erben; und der Narr wird ein Knecht dessen, der weisen Herzens ist. Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Seelen. Siehe, dem Gerechten wird auf Erden vergolten, wieviel mehr dem Gesetzlosen und Sünder! Wer Unterweisung liebt, liebt Erkenntnis; und wer Zucht hasst, ist dumm. Der Gütige erlangt Wohlgefallen von Jahwe, aber den Mann der Ränke spricht er schuldig. Ein Mensch wird nicht bestehen durch Gesetzlosigkeit, aber die Wurzel der Gerechten wird nicht erschüttert werden. Ein wackeres Weib ist ihres Mannes Krone, aber wie Fäulnis in seinen Gebeinen ist ein schändliches {O. eines, das Schande macht}. Die Gedanken der Gerechten sind Recht, die Überlegungen der Gesetzlosen sind Betrug. Die Worte der Gesetzlosen sind ein Lauern auf Blut; aber der Mund der Aufrichtigen errettet sie {d.h. die Aufrichtigen, od. solche, deren Leben durch die Gesetzlosen bedroht ist}. Man kehrt die Gesetzlosen um, und sie sind nicht mehr; aber das Haus der Gerechten bleibt bestehen. Gemäss seiner Einsicht wird ein Mann gelobt; wer aber verkehrten Herzens {O. Sinnes} ist, wird zur Verachtung sein. Besser, wer gering ist und einen Knecht hat, als wer vornehm tut und hat Mangel an Brot. Der Gerechte kümmert sich um das Leben seines Viehes, aber das Herz {Eig. die Eingeweide, das Innerste} der Gesetzlosen ist grausam. Wer sein Land bebaut, wird mit Brot gesättigt werden; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, ist unverständig. Den Gesetzlosen gelüstete nach dem Raube der Bösen, aber die Wurzel der Gerechten trägt ein. In der Übertretung der Lippen ist ein böser Fallstrick, aber der Gerechte entgeht der Drangsal. Von der Frucht seines Mundes wird ein Mann mit Gutem gesättigt, und das Tun der Hände eines Menschen kehrt zu ihm zurück {Nach and. Les.: vergilt man ihm}. Der Weg des Narren ist richtig in seinen Augen, aber der Weise hört auf Rat. Der Unmut des Narren tut sich am selben Tage kund, aber der Kluge verbirgt den Schimpf. Wer Wahrheit ausspricht, tut Gerechtigkeit kund, aber ein falscher Zeuge Trug. Da ist einer, der unbesonnene Worte redet gleich Schwertstichen; aber die Zunge der Weisen ist Heilung {O. Gesundheit, od. Lindigkeit}. Die Lippe der Wahrheit besteht ewiglich, aber nur einen Augenblick {Eig. aber solange ich mit den Augen zucke} die Zunge der Lüge. Trug ist im Herzen derer, die Böses schmieden; bei denen aber, die Frieden planen, ist Freude. Dem Gerechten wird keinerlei Unheil widerfahren, aber die Gesetzlosen haben Übel die Fülle. Die Lippen der Lüge sind Jahwe ein Greuel, die aber, welche Wahrheit üben, sein Wohlgefallen. Ein kluger Mensch hält die Erkenntnis verborgen, aber das Herz der Toren ruft Narrheit aus. Die Hand der Fleissigen wird herrschen, aber die lässige wird fronpflichtig sein. Kummer im Herzen des Mannes beugt es nieder, aber ein gutes Wort erfreut es. Der Gerechte weist seinem Nächsten den Weg {And. l.: Der Gerechte erspäht seine Weide}, aber der Weg der Gesetzlosen führt sie irre. Nicht erjagt {And.: brät} der Lässige sein Wild; aber kostbares Gut eines Menschen ist es, wenn er fleissig ist. Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben, und kein Tod auf dem Wege {Eig. ist der Weg} ihres Steiges. Ein weiser Sohn hört auf die {And. üb.: ist das Ergebnis der} Unterweisung des Vaters, aber ein Spötter hört nicht auf Schelten. Von der Frucht seines Mundes isst ein Mann Gutes, aber die Seele der Treulosen isst Gewalttat {O. die Gier der Treulosen ist Gewalttat}. Wer seinen Mund bewahrt, behütet seine Seele; wer seine Lippen aufreisst, dem wird's zum Untergang. Die Seele des Faulen begehrt, und nichts ist da; aber die Seele der Fleissigen wird reichlich gesättigt. Der Gerechte hasst Lügenrede {O. Lügnerisches}, aber der Gesetzlose handelt schändlich und schmählich {O. bringt in Schande (od. üblen Geruch) und in Schmach}. Die Gerechtigkeit behütet den im Wege Vollkommenen, und die Gesetzlosigkeit kehrt den Sünder um. Da ist einer, der sich reich stellt und hat gar nichts, und einer, der sich arm stellt und hat viel Vermögen. Lösegeld für das Leben eines Mannes ist sein Reichtum, aber der Arme hört keine Drohung. Das Licht der Gerechten brennt fröhlich, aber die Leuchte der Gesetzlosen erlischt. Durch Übermut gibt es nur Zank; bei denen aber, die sich raten lassen, Weisheit. Vermögen, das auf nichtige Weise erworben ist, vermindert sich; wer aber allmählich {Eig. auf der Hand, od. handweise} sammelt, vermehrt es. Lang hingezogenes Harren macht das Herz krank, aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens. Wer das Wort verachtet, wird von ihm gepfändet; wer aber das Gebot fürchtet, dem wird vergolten werden. Die Belehrung des Weisen ist ein Born des Lebens, um zu entgehen den Fallstricken des Todes. Gute Einsicht verschafft Gunst, aber der Treulosen Weg ist hart. Jeder Kluge handelt mit Bedacht; ein Tor aber breitet Narrheit aus. Ein gottloser Bote fällt {Viell. ist zu l.: stürzt} in Unglück, aber ein treuer Gesandter ist Gesundheit. Armut und Schande dem, der Unterweisung verwirft; wer aber Zucht beachtet, wird geehrt. Ein erfülltes Begehren ist der Seele süss, und den Toren ist's ein Greuel, vom Bösen zu weichen. Wer mit Weisen umgeht, wird weise; aber wer sich zu Toren gesellt, wird schlecht. Das Böse verfolgt die Sünder, aber den Gerechten wird man mit Gutem vergelten. Der Gute vererbt auf Kindeskinder, aber des Sünders Reichtum ist aufbewahrt für den Gerechten. Der Neubruch der Armen gibt viel Speise, aber mancher geht zu Grunde durch Unrechtlichkeit. Wer seine Rute spart, hasst seinen Sohn, aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung. Der Gerechte isst bis zur Sättigung seiner Seele, aber der Leib der Gesetzlosen muss darben. Der Weiber Weisheit baut ihr Haus, und ihre Narrheit reisst es mit eigenen Händen nieder. Wer in seiner Geradheit wandelt, fürchtet Jahwe; wer aber in seinen Wegen verkehrt ist, verachtet ihn {O. Wer Jahwe fürchtet, wandelt...; wer ihn aber verachtet, ist verkehrt usw.}. Im Munde des Narren ist eine Gerte des Hochmuts; aber die Lippen der Weisen, sie bewahren sie {d.h. die Weisen oder die Weisheit}. Wo keine Rinder sind, ist die Krippe rein; aber viel Ertrag ist durch des Stieres Kraft. Ein treuer Zeuge lügt nicht, aber ein falscher Zeuge spricht Lügen aus. Der Spötter sucht Weisheit, und sie ist nicht da; aber für den Verständigen ist Erkenntnis leicht. Geh hinweg von einem törichten Manne und bei wem du nicht Lippen der Erkenntnis merkst {O. denn Lippen der Erkenntnis hast du nicht bei ihm bemerkt}. Die Weisheit des Klugen ist, auf seinen Weg zu merken, und die Narrheit der Toren ist Betrug. Die Schuld spottet der Narren {And. üb.: die Narren spotten der Schuld}, aber unter den Aufrichtigen ist Wohlwollen. Das Herz kennt seine eigene Bitterkeit, und kein Fremder kann sich in seine Freude mischen. Das Haus der Gesetzlosen wird vertilgt werden, aber das Zelt der Aufrichtigen wird emporblühen. Da ist der Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes. Auch beim Lachen hat das Herz Kummer, und ihr, der Freude, Ende ist Traurigkeit. Von seinen Wegen wird gesättigt, wer abtrünnigen Herzens ist, und von dem, was in ihm ist, der gute Mann. Der Einfältige glaubt jedem Worte, aber der Kluge merkt auf seine Schritte. Der Weise fürchtet sich und meidet das Böse, aber der Tor braust auf und ist sorglos. Der Jähzornige begeht Narrheit, und der Mann von Ränken wird gehasst. Die Einfältigen erben Narrheit, die Klugen aber werden mit Erkenntnis gekrönt. Die Bösen beugen sich vor den Guten, und die Gesetzlosen stehen an den Toren des Gerechten. Selbst von seinem Nächsten wird der Arme gehasst; aber derer, die den Reichen lieben, sind viele. Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt; wer aber der Elenden sich erbarmt, ist glückselig. Werden nicht irregehen, die Böses schmieden, aber Güte und Wahrheit finden, die Gutes schmieden? Bei jeder Mühe wird Gewinn sein, aber Lippengerede gereicht nur zum Mangel {O. Nachteil, Verlust}. Der Weisen Krone ist ihr Reichtum; die Narrheit der Toren ist Narrheit. Ein wahrhaftiger Zeuge errettet Seelen; wer aber Lügen ausspricht, ist lauter Trug. In der Furcht Jahwes ist ein starkes Vertrauen, und seine {d.h. dessen, der Jahwe fürchtet} Kinder haben eine Zuflucht. Die Furcht Jahwes ist ein Born des Lebens, um zu entgehen den Fallstricken des Todes. In der Menge des Volkes ist die Herrlichkeit eines Königs, aber im Schwinden der Bevölkerung eines Fürsten Untergang. Ein Langmütiger hat viel Verstand, aber ein Jähzorniger erhöht die Narrheit {O. trägt Narrheit davon}. Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben, aber Ereiferung {O. Eifersucht} ist Fäulnis der Gebeine. Wer den Armen bedrückt, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer aber des Dürftigen sich erbarmt, ehrt ihn. In seinem Unglück wird der Gesetzlose umgestossen, aber der Gerechte vertraut {S. die Anm. zu Ps. 2,12} auch in seinem Tode. Die Weisheit ruht im Herzen des Verständigen; aber was im Inneren der Toren ist, tut sich kund. Gerechtigkeit erhöht eine Nation, aber Sünde ist der Völker Schande. Des Königs Gunst wird dem einsichtigen Knechte zuteil; aber der Schändliche wird Gegenstand seines Grimmes sein. Eine gelinde Antwort wendet den Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt den Zorn. Die Zunge der Weisen spricht tüchtiges Wissen aus, aber der Mund der Toren sprudelt Narrheit. Die Augen Jahwes sind an jedem Orte, schauen aus auf Böse und auf Gute. Lindigkeit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Verkehrtheit in ihr ist eine Verwundung des Geistes. Ein Narr verschmäht die Unterweisung seines Vaters; wer aber die Zucht beachtet, ist klug {O. wird klug}. Das Haus des Gerechten ist eine grosse Schatzkammer; aber im Einkommen des Gesetzlosen ist Zerrüttung. Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus, aber nicht also das Herz der Toren {O. aber das Herz der Toren ist nicht richtig}. Das Opfer der Gesetzlosen ist Jahwe ein Greuel, aber das Gebet der Aufrichtigen sein Wohlgefallen. Der Weg des Gesetzlosen ist Jahwe ein Greuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er. Schlimme Züchtigung wird dem zuteil, der den Pfad verlässt; wer Zucht hasst, wird sterben. Scheol und Abgrund {S. die Anm. zu Ps. 88,11} sind vor Jahwe, wieviel mehr die Herzen der Menschenkinder! Der Spötter liebt es nicht, dass man ihn zurechtweise; zu den Weisen geht er nicht. Ein frohes Herz erheitert das Antlitz; aber bei Kummer des Herzens ist der Geist zerschlagen. Des Verständigen Herz sucht Erkenntnis, aber der Mund der Toren weidet sich an {Eig. weidet, od. pflegt, (übt)} Narrheit. Alle Tage des Elenden sind böse, aber ein fröhliches Herz {Eig. wer fröhlichen Herzens ist} ist ein beständiges Festmahl. Besser wenig mit der Furcht Jahwes, als ein grosser Schatz und Unruhe dabei. Besser ein Gericht Gemüse und Liebe dabei, als ein gemästeter Ochs und Hass dabei. Ein zorniger Mann erregt Zank, aber ein Langmütiger beschwichtigt den Streit. Der Weg des Faulen ist wie eine Dornhecke {O. wie mit Dornen verzäunt}, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt. Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter. Die Narrheit ist dem Unverständigen Freude, aber ein verständiger Mann wandelt geradeaus. Pläne scheitern, wo keine Besprechung ist; aber durch viele Ratgeber kommen sie zustande. Ein Mann hat Freude an der Antwort seines Mundes; und ein Wort zu seiner Zeit, wie gut! Der Weg des Lebens ist für den Einsichtigen aufwärts, damit er dem Scheol unten entgehe. Das Haus der Hoffärtigen reisst Jahwe nieder, aber der Witwe Grenze stellt er fest. Böse Anschläge sind Jahwe ein Greuel, aber huldvolle Worte sind rein. Wer der Habsucht frönt, verstört sein Haus; wer aber Geschenke {d.h. Bestechungsgeschenke} hasst, wird leben. Das Herz des Gerechten überlegt, um zu antworten; aber der Mund der Gesetzlosen sprudelt Bosheiten. Jahwe ist fern von den Gesetzlosen, aber das Gebet der Gerechten hört er. Das Leuchten der Augen erfreut das Herz; eine gute Nachricht labt das Gebein. Ein Ohr, das auf die Zucht zum Leben hört, wird inmitten der Weisen weilen. Wer Unterweisung verwirft, verachtet seine Seele; wer aber auf Zucht hört, erwirbt Verstand. Die Furcht Jahwes ist Unterweisung zur Weisheit, und der Ehre geht Demut voraus. Die Entwürfe des Herzens sind des Menschen, aber die Antwort der Zunge kommt von Jahwe. Alle Wege eines Mannes sind rein in seinen Augen, aber Jahwe wägt die Geister. Befiehl Jahwe {W. Wälze auf Jahwe} deine Werke, und deine Gedanken werden zustande kommen. Jahwe hat alles zu seiner Absicht gemacht, und auch den Gesetzlosen für den Tag des Unglücks. Jeder Hochmütige ist Jahwe ein Greuel; die Hand darauf! er wird nicht für schuldlos gehalten werden {O. nicht ungestraft bleiben}. Durch Güte und Wahrheit wird die Missetat gesühnt, und durch die Furcht Jahwes weicht man vom Bösen {O. entgeht man dem Bösen}. Wenn eines Mannes Wege Jahwe wohlgefallen, so lässt er selbst seine Feinde mit ihm in Frieden sein. Besser wenig mit Gerechtigkeit, als viel Einkommen mit Unrechtlichkeit. Das Herz des Menschen erdenkt seinen Weg, aber Jahwe lenkt seine Schritte. Ein Orakelspruch ist auf den Lippen des Königs: sein Mund vergeht sich nicht am Recht {d.h. im Urteil, im Rechtsprechen}. Gerechte Waage und Waagschalen sind Jahwes; sein Werk sind alle Gewichtsteine des Beutels. Der Könige Greuel ist, Gesetzlosigkeit zu tun; denn durch Gerechtigkeit steht ein Thron fest. Der Könige Wohlgefallen sind gerechte Lippen; und wer Aufrichtiges redet, den liebt er. Des Königs Grimm gleicht Todesboten; aber ein weiser Mann versöhnt ihn {d.h. den Grimm}. Im Lichte des Angesichts des Königs ist Leben, und sein Wohlgefallen ist wie eine Wolke des Spätregens. Weisheit erwerben, wieviel besser ist es als feines Gold, und Verstand erwerben, wieviel vorzüglicher als Silber! Der Aufrichtigen Strasse ist: vom Bösen weichen; wer seinen Weg bewahrt, behütet seine Seele. Hoffart geht dem Sturze {Eig. dem Zusammenbruch; so auch Kap. 18,12}, und Hochmut dem Falle voraus. Besser niedrigen Geistes sein mit den Demütigen {O. Sanftmütigen}, als Raub teilen mit den Hoffärtigen. Wer auf das Wort achtet, wird Gutes {O. Glück} erlangen; und wer auf Jahwe vertraut, ist glückselig. Wer weisen Herzens ist, wird verständig genannt; und Süssigkeit der Lippen mehrt {d.h. fördert, steigert} die Lehre. Einsicht ist für ihre Besitzer ein Born des Lebens, aber die Züchtigung der Narren ist die Narrheit. Das Herz des Weisen gibt seinem Munde Einsicht und mehrt {d.h. fördert, steigert} auf seinen Lippen die Lehre. Huldvolle Worte sind eine Honigwabe, Süsses für die Seele und Gesundheit für das Gebein. Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes. Des Arbeiters Hunger arbeitet für ihn, denn sein Mund spornt ihn an. Ein Belialsmann gräbt nach Bösem, und auf seinen Lippen ist es wie brennendes Feuer. Ein verkehrter Mann streut Zwietracht aus, und ein Ohrenbläser entzweit Vertraute. Ein Mann der Gewalttat verlockt seinen Nächsten und führt ihn auf einen Weg, der nicht gut ist. Wer seine Augen zudrückt, um Verkehrtes zu ersinnen, seine Lippen zusammenkneift, hat das Böse beschlossen. Das graue Haar ist eine prächtige {O. zierende} Krone: auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie gefunden. Besser ein Langmütiger als ein Held, und wer seinen Geist beherrscht, als wer eine Stadt erobert. Das Los wird in dem Busen {S. die Anm. zu Neh. 5,13} geworfen, aber all seine Entscheidung kommt von Jahwe. Besser ein trockener Bissen und Friede {Eig. Sorglosigkeit} dabei, als ein Haus voll Opferfleisch mit Zank {W. Opferschlachtungen des Hades}. Ein einsichtiger Knecht wird über den schändlichen {S. die Anm. zu Kap. 12,4} Sohn herrschen, und inmitten der Brüder die Erbschaft teilen. Der Schmelztiegel für das Silber, und der Ofen für das Gold; aber Prüfer der Herzen ist Jahwe. Ein Übeltäter horcht auf die Lippe des Unheils, ein Lügner gibt Gehör der Zunge {And. üb.: ... Unheils, gibt Gehör der Lüge auf der Zunge usw.} des Verderbens. Wer des Armen spottet, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer über Unglück sich freut, wird nicht für schuldlos gehalten werden {O. nicht ungestraft bleiben}. Kindeskinder sind die Krone der Alten, und der Kinder Schmuck sind ihre Väter. Vortreffliche {O. Anmassende} Rede schickt sich nicht für einen gemeinen Menschen; wieviel weniger Lügenrede für einen Edlen! Das Geschenk {d.h. das Bestechungsgeschenk; so auch V.23} ist ein Edelstein in den Augen des Empfängers; wohin er sich wendet, gelingt es ihm. Wer Liebe sucht, deckt die Übertretung zu; wer aber eine Sache immer wieder anregt, entzweit Vertraute. Ein Verweis dringt bei einem Verständigen tiefer ein, als hundert Schläge bei einem Toren. Der Böse sucht nur Empörung {O. Der Empörer sucht nur Böses}; aber ein grausamer Bote wird gegen ihn gesandt werden. Eine Bärin, die der Jungen beraubt ist, begegne einem Manne, aber nicht ein Tor in seiner Narrheit! Wer Böses für Gutes vergilt, von dessen Hause wird das Böse nicht weichen. Der Anfang eines Zankes ist, wie wenn einer Wasser entfesselt; so lass den Streit, ehe er heftig wird {Eig. ehe es zum Zähnefletschen kommt}. Wer den Gesetzlosen rechtfertigt, und wer den Gerechten verdammt, sie alle beide sind Jahwe ein Greuel. Wozu doch Geld {Eig. ein Kaufpreis} in der Hand eines Toren, um Weisheit zu kaufen, da ihm doch der Verstand fehlt? Der Freund liebt zu aller Zeit, und als Bruder für die Drangsal wird er geboren {And.: und ein Bruder wird für die Drangsal geboren}. Ein unverständiger Mensch ist, wer in die Hand einschlägt, wer Bürgschaft leistet gegenüber seinem Nächsten. Wer Zank liebt, liebt Übertretung; wer seine Tür hoch macht, sucht Einsturz. Wer verkehrten Herzens ist, wird das Gute nicht finden; und wer sich mit seiner Zunge windet, wird ins Unglück fallen. Wer einen Toren zeugt, dem wird es zum Kummer, und der Vater eines Narren {zugl.: Gemeinen, Gottlosen} hat keine Freude. Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein zerschlagener Geist vertrocknet das Gebein. Der Gesetzlose nimmt ein Geschenk aus dem Busen, um die Pfade des Rechts zu beugen. Vor dem Angesicht des Verständigen ist Weisheit, aber die Augen des Toren sind am Ende der Erde. Ein törichter Sohn ist ein Gram für seinen Vater, und Bitterkeit für die, welche ihn geboren. Auch den Gerechten zu bestrafen, ist nicht gut, Edle zu schlagen um der Geradheit willen. Wer seine Worte zurückhält, besitzt Erkenntnis; und wer kühlen Geistes ist, ist ein verständiger Mann {O. und ein verständiger Mann ist kühlen Geistes}. Auch ein Narr, der schweigt, wird für weise gehalten, für verständig, wer {O. wenn er} seine Lippen verschliesst. Wer sich absondert, trachtet nach einem Gelüst; gegen alle Einsicht {S. die Anm. zu Kap. 2,7} geht er heftig an {Eig. fletscht er die Zähne}. Der Tor hat keine Lust an Verständnis, sondern nur daran, dass sein Herz sich offenbare. Wenn ein Gesetzloser kommt, so kommt auch Verachtung; und mit der Schande kommt Schmähung. Die Worte aus dem Munde eines Mannes sind tiefe Wasser, ein sprudelnder Bach, ein Born {And.: ist der Born} der Weisheit. Es ist nicht gut, die Person des Gesetzlosen anzusehen, um den Gerechten zu beugen im Gericht. Die Lippen des Toren geraten in Streit {O. führen Streit herbei}, und sein Mund ruft nach Schlägen. Der Mund des Toren wird ihm zum Untergang, und seine Lippen sind der Fallstrick seiner Seele. Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, und sie dringen hinab in das Innerste des Leibes. Auch wer sich lässig zeigt in seiner Arbeit, ist ein Bruder des Verderbers. Der Name Jahwes ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit. Das Vermögen des Reichen ist seine feste Stadt, und in seiner Einbildung gleich einer hochragenden Mauer. Vor dem Sturze wird hoffärtig des Mannes Herz, und der Ehre geht Demut voraus. Wer Antwort gibt, bevor er anhört, dem ist es Narrheit und Schande. Eines Mannes Geist erträgt seine Krankheit; aber ein zerschlagener Geist, wer richtet ihn auf {Eig. wer hebt (trägt) ihn?}? Das Herz des Verständigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis. Das Geschenk des Menschen macht ihm Raum und verschafft ihm Zutritt zu den Grossen. Der erste in seiner Streitsache hat recht; doch sein Nächster kommt und forscht ihn aus. Das Los schlichtet Zwistigkeiten und bringt Mächtige auseinander. Ein Bruder, an dem man treulos {frevelhaft} gehandelt hat, widersteht mehr als eine feste Stadt; und Zwistigkeiten sind wie der Riegel einer Burg. Von der Frucht des Mundes eines Mannes wird sein Inneres {Eig. sein Leib} gesättigt, vom Ertrage seiner Lippen wird er gesättigt. Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, wird ihre Frucht essen. Wer ein Weib gefunden, hat Gutes gefunden und hat Wohlgefallen erlangt von Jahwe. Flehentlich bittet der Arme, aber der Reiche antwortet Hartes. Ein Mann vieler Freunde wird zu Grunde gehen; doch es gibt einen, der liebt und anhänglicher ist als ein Bruder. Besser ein Armer, der in seiner Vollkommenheit {O. Lauterkeit} wandelt, als wer verkehrter {O. hämischer} Lippen und dabei ein Tor ist. Auch Unkenntnis der Seele ist nicht gut; und wer mit den Füssen hastig ist, tritt fehl. Die Narrheit des Menschen verdirbt {Eig. stürzt um} seinen Weg, und sein Herz grollt wider Jahwe. Reichtum verschafft viele Freunde; aber der Arme - sein Freund trennt sich von ihm. Ein falscher Zeuge wird nicht für schuldlos gehalten werden {O. nicht ungestraft bleiben}; und wer Lügen ausspricht, wird nicht entrinnen. Viele schmeicheln einem Edlen, und alle sind Freunde des Mannes {Eig. alles was Freund heisst, gehört dem Manne}, der Geschenke gibt. Alle Brüder des Armen hassen ihn; wieviel mehr entfernen sich von ihm seine Freunde {Viell. ist hier der Anfang eines neuen zweizeiligen Spruches ausgefallen}! Er jagt Worten nach, die nichts sind. Wer Verstand erwirbt, liebt seine Seele; wer auf Verständnis achtet, wird Glück erlangen. Ein falscher Zeuge wird nicht für schuldlos gehalten werden {O. nicht ungestraft bleiben}, und wer Lügen ausspricht, wird umkommen. Nicht geziemt einem Toren Wohlleben; wieviel weniger einem Knechte, über Fürsten zu herrschen! Die Einsicht eines Menschen macht ihn langmütig, und sein Ruhm ist es, Vergehung zu übersehen. Des Königs Zorn ist wie das Knurren eines jungen Löwen, aber sein Wohlgefallen wie Tau auf das Gras. Ein törichter Sohn ist Verderben für seinen Vater; und die Zänkereien eines Weibes sind eine beständige Traufe. Haus und Gut sind ein Erbteil der Väter, aber eine einsichtsvolle Frau kommt von Jahwe. Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und eine lässige Seele wird hungern. Wer das Gebot bewahrt, bewahrt seine Seele; wer seine Wege verachtet, wird sterben. Wer des Armen sich erbarmt, leiht Jahwe; und er wird ihm seine Wohltat vergelten. Züchtige deinen Sohn, weil noch Hoffnung da ist; aber trachte nicht danach, ihn zu töten. Wer jähzornig ist, muss dafür büssen; denn greifst du auch ein, so machst du's nur noch schlimmer {Eig. so steigerst du's noch}. Höre auf Rat und nimm Unterweisung {O. Zucht} an, damit du weise seiest in der {Eig. in deiner} Zukunft. Viele Gedanken sind in dem Herzen eines Mannes; aber der Ratschluss Jahwes, er kommt zustande. Die Willigkeit {Eig. das Wollen} des Menschen macht seine Mildtätigkeit aus, und besser ein Armer als ein lügnerischer Mann. Die Furcht Jahwes ist zum Leben; und gesättigt verbringt man die Nacht, wird nicht heimgesucht vom Übel. Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, nicht einmal zu seinem Munde bringt er sie zurück. Schlägst du den Spötter, so wird der Einfältige klug; und weist man den Verständigen zurecht, so wird er Erkenntnis verstehen. Wer den Vater zu Grunde richtet, die Mutter verjagt, ist ein Sohn, der Schande und Schmach bringt. Lass ab, mein Sohn, auf Unterweisung {O. Zucht} zu hören, die abirren macht von den Worten der Erkenntnis. Ein Belialszeuge spottet des Rechts, und der Mund der Gesetzlosen verschlingt Unheil. Für die Spötter sind Gerichte bereit, und Schläge für den Rücken der Toren. Der Wein ist ein Spötter, starkes Getränk ein Lärmer; und jeder, der davon taumelt, wird nicht weise. Des Königs Schrecken ist wie das Knurren eines jungen Löwen; wer ihn gegen sich aufbringt, verwirkt sein Leben. Ehre ist es dem Manne, vom Streite abzustehen; wer ein Narr ist, stürzt sich hinein {Eig. fletscht die Zähne}. Wegen des Winters {And.: Mit Eintritt des Herbstes} mag der Faule nicht pflügen; zur Erntezeit wird er begehren, und nichts ist da. Tiefes Wasser ist der Ratschluss im Herzen des Mannes, aber ein verständiger Mann schöpft ihn heraus. Die meisten Menschen rufen ein jeder seine Güte aus {O. begegnen einem Manne, der ihnen Güte erweist}; aber einen zuverlässigen Mann, wer wird ihn finden? Wer in seiner Vollkommenheit {O. Lauterkeit} gerecht {Eig. als ein Gerechter} wandelt, glückselig sind seine Kinder nach ihm! Ein König, der auf dem Throne des Gerichts sitzt, zerstreut alles Böse mit seinen Augen. Wer darf sagen: Ich habe mein Herz gereinigt, ich bin rein geworden von meiner Sünde? Zweierlei Gewichtsteine, zweierlei Epha, sie alle beide sind Jahwe ein Greuel. Selbst ein Knabe gibt sich durch seine Handlungen zu erkennen, ob sein Tun lauter, und ob es aufrichtig ist. Das hörende Ohr und das sehende Auge, Jahwe hat sie alle beide gemacht. Liebe nicht den Schlaf, damit du nicht verarmest; tue deine Augen auf, so wirst du satt Brot haben. Schlecht, schlecht! spricht der Käufer; und wenn er weggeht, dann rühmt er sich. Es gibt Gold und Korallen die Menge; aber ein kostbares Gerät sind Lippen der Erkenntnis. Nimm ihm das Kleid, denn er ist für einen anderen Bürge geworden; und der Fremden {Nach and. les.: der Ausländerin, od. fremder Sache} halber pfände ihn. Das Brot der Falschheit ist einem Manne süss, aber hernach wird sein Mund voll Kies. Pläne kommen durch Beratung zustande, und mit weiser Überlegung führe Krieg. Wer als Verleumder {O. Ausplauderer} umhergeht, enthüllt das Geheimnis; und mit dem, der seine Lippen aufsperrt, lass dich nicht ein. Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird erlöschen in tiefster Finsternis. Ein Erbe, das hastig erlangt wird im Anfang, dessen Ende wird nicht gesegnet sein. Sprich nicht: Ich will Böses vergelten. Harre auf Jahwe, so wird er dich retten {O. dir helfen}. Zweierlei Gewichtsteine sind Jahwe ein Greuel, und trügerische Waagschalen sind nicht gut. Des Mannes Schritte hängen ab von Jahwe; und der Mensch, wie sollte er seinen Weg verstehen? Ein Fallstrick des Menschen ist es, vorschnell zu sprechen: Geheiligt! und nach den Gelübden zu überlegen. Ein weiser König zerstreut {O. worfelt} die Gesetzlosen und führt das Dreschrad über sie hin. Der Geist des Menschen ist eine Leuchte Jahwes, durchforschend alle Kammern des Leibes. Güte und Wahrheit behüten den König, und durch Güte stützt er seinen Thron. Der Schmuck der Jünglinge ist ihre Kraft, und graues Haar die Zierde der Alten. Wundstriemen scheuern das Böse weg, und Schläge scheuern die Kammern des Leibes. Gleich Wasserbächen ist eines Königs Herz in der Hand Jahwes; wohin immer er will, neigt er es. Jeder Weg eines Mannes ist gerade in seinen Augen, aber Jahwe wägt die Herzen. Gerechtigkeit und Recht üben ist Jahwe angenehmer als Opfer. Stolz der Augen und Hochmut {Eig. Aufgeblasenheit} des Herzens, die Leuchte der Gesetzlosen, sind Sünde. Die Gedanken des Fleissigen führen nur zum Überfluss {O. Gewinn... Verlust}; und jeder, der hastig ist - es ist nur zum Mangel {O. Gewinn... Verlust}. Erwerb von Schätzen durch Lügenzunge ist verwehender Dunst; solche suchen den Tod {O. solcher, die den Tod suchen. And. l. mit der alexandr. Übersetzung: Fallstricke des Todes}. Die Gewalttätigkeit der Gesetzlosen rafft sie hinweg, denn Recht zu üben weigern sie sich. Vielgewunden ist der Weg des schuldbeladenen Mannes; der Lautere aber, sein Tun ist gerade. Besser ist es, auf einer Dachecke zu wohnen, als ein zänkisches Weib und ein gemeinsames Haus. Die Seele des Gesetzlosen begehrt das Böse: sein Nächster findet keine Gnade in seinen Augen. Wenn man den Spötter bestraft, so wird der Einfältige weise; und wenn man den Weisen belehrt, so nimmt er Erkenntnis an. Ein Gerechter hat acht auf das Haus des Gesetzlosen, er stürzt die Gesetzlosen ins Unglück. Wer sein Ohr verstopft vor dem Schrei des Armen, auch er wird rufen und nicht erhört werden. Eine Gabe im Verborgenen wendet den Zorn ab, und ein Geschenk im Busen den heftigen Grimm. Dem Gerechten ist es Freude, Recht zu üben; aber denen, die Frevel tun, ein Schrecken. Ein Mensch, der von dem Wege der Einsicht abirrt, wird ruhen in der Versammlung der Schatten {S. die Anm. zu Ps. 88,10}. Wer Freude liebt, wird ein Mann des Mangels werden; wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich. Der Gesetzlose ist ein Lösegeld für den Gerechten, und der Treulose tritt an die Stelle der Aufrichtigen. Besser ist es, in einem wüsten Lande zu wohnen, als ein zänkisches Weib und Ärger. Ein kostbarer Schatz und Öl ist in der Wohnung des Weisen, aber ein törichter Mensch verschlingt es. Wer der Gerechtigkeit und der Güte nachjagt, wird Leben finden, Gerechtigkeit und Ehre. Der Weise ersteigt die Stadt der Helden und stürzt nieder die Feste ihres {d.h. der Stadt} Vertrauens. Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt vor Drangsalen seine Seele. Der Übermütige, Stolze, Spötter ist sein Name, handelt mit vermessenem Übermut. Die Begierde des Faulen tötet ihn, denn seine Hände weigern sich zu arbeiten. Den ganzen Tag begehrt und begehrt man {O. er}, aber der Gerechte gibt und hält nicht zurück. Das Opfer der Gesetzlosen ist ein Greuel; wieviel mehr, wenn er es in böser Absicht {O. für eine Schandtat} bringt. Ein Lügenzeuge wird umkommen; ein Mann aber, welcher hört, darf immerdar reden. Ein gesetzloser Mann zeigt ein trotziges Gesicht; aber der Aufrichtige, er merkt auf seinen Weg {Nach and. Les.: er richtet seine Wege}. Da ist keine Weisheit und keine Einsicht und kein Rat gegenüber Jahwe. Das Ross wird gerüstet für den Tag des Streites, aber die Rettung {O. der Sieg} ist Jahwes. Ein guter Name ist vorzüglicher als grosser Reichtum, Anmut besser als Silber und Gold. Reiche und Arme begegnen sich: Jahwe hat sie alle gemacht. Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Einfältigen aber gehen weiter und leiden Strafe. Die Folge der Demut, der Furcht Jahwes, ist {And. üb.: Die Folge der Demut ist die Furcht Jahwes usw.} Reichtum und Ehre und Leben. Dornen, Schlingen sind auf dem Wege des Verkehrten; wer seine Seele bewahrt, hält sich fern von ihnen. Erziehe den Knaben seinem Wege gemäss {O. seiner Weise (d.h. der Natur des Knaben) angemessen}; er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird. Der Reiche herrscht über den Armen, und der Borgende ist ein Knecht des Leihenden. Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten, und seines Zornes Rute wird ein Ende nehmen. Wer gütigen Auges ist, der wird gesegnet werden; denn er gibt von seinem Brote dem Armen. Treibe den Spötter fort, so geht der Zank hinaus, und Streit und Schande hören auf. Wer Reinheit des Herzens liebt, wessen Lippen Anmut sind, dessen Freund ist der König. Die Augen Jahwes behüten die Erkenntnis, und er vereitelt {Eig. stürzt um} die Worte des Treulosen. Der Faule spricht: Ein Löwe ist draussen; ich möchte ermordet werden mitten auf den Strassen! Der Mund fremder Weiber ist eine tiefe Grube; wem Jahwe zürnt, der fällt hinein. Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen. Wer den Armen bedrückt, ihm zur Bereicherung ist es; wer dem Reichen gibt, es ist nur zum Mangel. Neige dein Ohr und höre die Worte der Weisen, und richte dein Herz auf mein Wissen! Denn lieblich ist es, wenn du sie in deinem Innern bewahrst; möchten sie allzumal auf deinen Lippen Bestand haben! Damit dein Vertrauen auf Jahwe sei, habe ich heute dich, ja dich, belehrt. Habe ich dir nicht Vortreffliches {O. Auserlesenes} aufgeschrieben an Ratschlägen und Erkenntnis, um dir kundzutun die Richtschnur {O. Regel, Norm} der Worte der Wahrheit: damit du denen, die dich senden, Worte zurückbringest {And. l.: damit du denen, welche dich befragen, Worte antwortest}, welche Wahrheit sind? Beraube nicht den Armen, weil er arm ist, und zertritt nicht den Elenden im Tore. Denn Jahwe wird ihre Rechtssache führen, und ihre Berauber des Lebens berauben. Geselle dich nicht zu einem Zornigen, und geh nicht um mit einem hitzigen {Eig. überaus hitzigen} Manne, damit du seine Pfade nicht lernest und einen Fallstrick davontragest für deine Seele. Sei nicht unter denen, die in die Hand einschlagen, unter denen, welche für Darlehn Bürgschaft leisten. Wenn du nicht hast, um zu bezahlen, warum soll er {d.h. der Gläubiger} dein Bett unter dir wegnehmen? Verrücke nicht die alte Grenze, welche deine Väter gemacht haben. Siehst du einen Mann, der gewandt ist in seinem Geschäft - vor Königen wird er stehen {d.h. in den Dienst von Königen berufen werden}, er wird nicht vor Niedrigen {Eig. Unansehnlichen} stehen. Wenn du dich hinsetzest, um mit einem Herrscher zu speisen, so beachte wohl, wen du vor dir hast; und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist. Lass dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen, denn sie sind eine trügliche Speise. Bemühe dich nicht, reich zu werden, lass ab von deiner Klugheit. Willst du deine Augen darauf hinfliegen lassen, und siehe, fort ist es? Denn sicherlich schafft es sich Flügel gleich dem Adler, der gen Himmel fliegt. Iss nicht das Brot des Scheelsehenden, und lass dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen. Denn wie er es {O. wie einer, der es usw.} abmisst in seiner Seele, so ist er. "Iss und trink!", spricht er zu dir, aber sein Herz ist nicht mit dir. Deinen Bissen, den du gegessen hast, musst du ausspeien, und deine freundlichen Worte wirst du verlieren. Rede nicht zu den Ohren eines Toren, denn er wird die Einsicht deiner Worte verachten. Verrücke nicht die alte Grenze, und dringe nicht ein in die Felder der Waisen. Denn ihr Erlöser ist stark; er wird ihren Rechtsstreit wider dich führen. Bringe dein Herz her zur Unterweisung, und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis. Entziehe dem Knaben nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute, und du errettest seine Seele von dem Scheol. Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so wird auch mein Herz sich freuen; und meine Nieren werden frohlocken, wenn deine Lippen Geradheit reden. Dein Herz beneide nicht die Sünder, sondern beeifere sich jeden Tag um die Furcht Jahwes. Wahrlich, es gibt ein Ende {O. eine Zukunft}, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden. Höre du, mein Sohn, und werde weise, und leite dein Herz geradeaus auf dem Wege. Sei nicht unter Weinsäufern, noch unter denen, die Fleisch verprassen; denn ein Säufer und ein Schlemmer verarmen, und Schlummer kleidet in Lumpen. Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist. Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, Weisheit und Unterweisung und Verstand. Hoch frohlockt der Vater eines Gerechten; und wer einen Weisen gezeugt hat, der freut sich seiner. Freuen mögen sich dein Vater und deine Mutter, und frohlocken, die dich geboren! Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und lass deine Augen Gefallen haben an meinen Wegen! Denn die Hure ist eine tiefe Grube und die Fremde {Eig. die Ausländerin} ein enger Brunnen; ja, sie lauert auf wie ein Räuber, und sie mehrt die Treulosen unter den Menschen. Wer hat Ach, wer hat Weh, wer Zänkereien, wer Klage, wer Wunden ohne Ursache? wer Trübung der Augen? Die spät beim Weine sitzen, die einkehren, um Mischtrank zu kosten. Sieh den Wein nicht an, wenn er sich rot zeigt, wenn er im Becher blinkt, leicht hinuntergleitet. Sein Ende ist, dass er beisst wie eine Schlange und sticht wie ein Basilisk. Deine Augen werden Seltsames sehen {And. üb.: nach fremden Weibern blicken}, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden. Und du wirst sein wie einer, der im Herzen des Meeres liegt, und wie einer, der da liegt auf der Spitze eines Mastes. "Man hat mich geschlagen, es schmerzte mich nicht; man hat mich geprügelt, ich fühlte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Ich will es wieder tun, will ihn abermals aufsuchen." Beneide nicht böse Menschen, und lass dich nicht gelüsten, mit ihnen zu sein; denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, und ihre Lippen reden Mühsal. Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, und durch Verstand wird es befestigt; und durch Erkenntnis füllen sich die Kammern mit allerlei kostbarem und lieblichem Gut. Ein weiser Mann ist stark, und ein Mann von Erkenntnis befestigt seine Kraft. Denn mit weiser Überlegung wirst du glücklich Krieg führen, und bei der Ratgeber Menge ist Heil {O. Sieg}. Weisheit ist dem Narren zu hoch {O. gleich Korallen, d.h. unerschwinglich}, im Tore tut er seinen Mund nicht auf. Wer darauf sinnt, Böses zu tun, den nennt man einen Ränkeschmied. Das Vorhaben der Narrheit ist die Sünde, und der Spötter ist den Menschen ein Greuel. Zeigst du dich schlaff am Tage der Drangsal, so ist deine Kraft gering {Eig. beschränkt}. Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück! Wenn du sprichst: Siehe, wir wussten nichts davon - wird nicht er, der die Herzen wägt, es merken? Und er, der auf deine Seele achthat, es wissen? und er wird dem Menschen vergelten nach seinem Tun. Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist deinem Gaumen {Eig. an deinem Gaumen} süss. Ebenso betrachte die Weisheit für deine Seele: wenn du sie gefunden hast, so gibt es eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden. Laure nicht, Gesetzloser, auf die Wohnung des Gerechten, zerstöre nicht seine Lagerstätte. Denn der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gesetzlosen stürzen nieder im Unglück. Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz frohlocke nicht über seinen Sturz: damit Jahwe es nicht sehe, und es böse sei in seinen Augen, und er seinen Zorn von ihm abwende. Erzürne dich nicht über die Übeltäter, beneide nicht die Gesetzlosen; denn für den Bösen wird keine Zukunft sein, die Leuchte der Gesetzlosen wird erlöschen. Mein Sohn, fürchte Jahwe und den König; mit Aufrührern {Eig. mit Andersgesinnten} lass dich nicht ein. Denn plötzlich erhebt sich ihr Verderben; und ihrer beider Untergang {And. l.: ihrer Jahre Untergang}, wer weiss ihn? Auch diese sind von den Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut. Wer zu dem Gesetzlosen {O. Schuldigen} spricht: Du bist gerecht, den verfluchen die Völker, den verwünschen die Völkerschaften; denen aber, welche gerecht entscheiden, geht es wohl, und über sie kommt Segnung des Guten. Die Lippen küsst, wer richtige Antwort gibt. Besorge draussen deine Arbeit und bestelle sie dir auf dem Felde; hernach magst du dann dein Haus bauen. Werde nicht ohne Ursache Zeuge wider deinen Nächsten; wolltest du denn täuschen mit deinen Lippen? Sprich nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun, will dem Manne vergelten nach seinem Werke. An dem Acker eines faulen Mannes kam ich vorüber, und an dem Weinberge eines unverständigen Menschen. Und siehe, er war ganz mit Disteln überwachsen, seine Fläche war mit Brennesseln bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen. Und ich schaute es, ich richtete mein Herz darauf; ich sah es, empfing Unterweisung: Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen - und deine Armut kommt herangeschritten, und deine Not {Eig. deine Nöte} wie ein gewappneter Mann {W. ein Mann des Schildes}. Auch diese sind Sprüche Salomos, welche die Männer Hiskias, des Königs von Juda, zusammengetragen haben: Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, aber der Könige Ehre, eine Sache zu erforschen. Der Himmel an Höhe, und die Erde an Tiefe, und das Herz der Könige sind unerforschlich. Man entferne die Schlacken von dem Silber, so geht für den Goldschmied ein Gerät hervor. Man entferne den Gesetzlosen vor dem König, so wird sein Thron feststehen durch Gerechtigkeit. Brüste dich nicht vor dem König, und stelle dich nicht an den Platz der Grossen. Denn besser ist es, dass man dir sage: Komm hier herauf, als dass man dich erniedrige vor dem Edlen, den deine Augen doch gesehen haben. Geh nicht eilig aus zu einem Streithandel, damit am Ende davon nicht fraglich werde, was du zu tun hast, wenn dein Nächster dich beschämt. - Führe deinen Streithandel mit deinem Nächsten, aber enthülle nicht das Geheimnis eines anderen; damit dich nicht schmähe, wer es hört, und dein übler Ruf nicht mehr weiche. Goldene Äpfel in silbernen Prunkgeräten: so ist ein Wort, geredet zu seiner Zeit {Eig. seinen Umständen gemäss}. Ein goldener Ohrring und ein Halsgeschmeide von feinem Golde: so ist ein weiser Tadler für ein hörendes Ohr. Wie Kühlung des Schnees an einem Erntetage ist ein treuer Bote denen, die ihn senden: er erquickt die Seele seines Herrn. Wolken und Wind, und kein Regen: so ist ein Mann, welcher mit trügerischem Geschenke prahlt. Ein Richter {O. Fürst} wird überredet durch Langmut, und eine gelinde Zunge zerbricht Knochen. Hast du Honig gefunden, so iss dein Genüge, damit du seiner nicht satt werdest und ihn ausspeiest. Mache deinen Fuss selten im Hause deines Nächsten, damit er deiner nicht satt werde und dich hasse. Hammer und Schwert und geschärfter Pfeil: so ist ein Mann, der wider seinen Nächsten falsches Zeugnis ablegt. Ein zerbrochener Zahn und ein wankender Fuss: so ist das Vertrauen auf einen Treulosen am Tage der Drangsal. Einer, der das Oberkleid ablegt am Tage der Kälte, Essig auf Natron: so, wer einem traurigen Herzen Lieder singt. Wenn deinen Hasser hungert, speise ihn mit Brot, und wenn ihn dürstet, tränke ihn mit Wasser; denn glühende Kohlen wirst du auf sein Haupt häufen, und Jahwe wird dir vergelten. Nordwind gebiert Regen, und eine heimliche Zunge verdriessliche Gesichter. Besser auf einer Dachecke wohnen, als ein zänkisches Weib und ein gemeinsames Haus. Frisches Wasser auf eine lechzende Seele: so eine gute Nachricht aus fernem Lande. Getrübter Quell und verderbter Brunnen: so ist der Gerechte, der vor dem Gesetzlosen wankt. Viel Honig essen ist nicht gut, aber schwere Dinge erforschen ist Ehre. Eine erbrochene Stadt ohne Mauer: so ist ein Mann, dessen Geist Beherrschung mangelt. Wie Schnee im Sommer und wie Regen in der Ernte, so ist Ehre dem Toren nicht geziemend. Wie der Sperling hin und her flattert, wie die Schwalbe wegfliegt, so ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein. Die Peitsche dem Pferde, der Zaum dem Esel, und der Stock dem Rücken der Toren. Antworte dem Toren nicht nach seiner Narrheit, damit nicht auch du ihm gleich werdest. Antworte dem Toren nach seiner Narrheit, damit er nicht weise sei in seinen Augen. Die Füsse haut sich ab, Unbill trinkt, wer Bestellungen ausrichten lässt durch einen Toren. Schlaff hängen die Beine des Lahmen {Eig. an dem Lahmen} herab: so ein Spruch im Munde der Toren. Wie das Binden eines Steines in eine Schleuder: so, wer einem Toren Ehre erweist. Ein Dorn, der in die Hand eines Trunkenen gerät: so ein Spruch im Munde der Toren. Ein Schütze, der alles verwundet: so, wer den Toren dingt und die Vorübergehenden dingt {O. mit geringer Textänderung: Viel bringt alles hervor, aber des Toren Lohn und wer ihn dingt, vergehen. Der hebr. Text ist schwer verständlich}. Wie ein Hund, der zurückkehrt zu seinem Gespei: so ist ein Tor, der seine Narrheit wiederholt. Siehst du einen Mann, der in seinen Augen weise ist, - für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn. Der Faule spricht: Der Brüller ist auf dem Wege, ein Löwe inmitten der Strassen. Die Tür dreht sich in ihrer Angel: so der Faule auf seinem Bette. Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, beschwerlich wird es ihm, sie zu seinem Munde zurückzubringen. Der Faule ist weiser in seinen Augen als sieben, die verständig antworten. Der ergreift einen Hund bei den Ohren, wer vorbeigehend sich über einen Streit ereifert {Mit anderer Interpunktion: Der ergreift einen vorüberlaufenden Hund bei den Ohren, wer sich über einen Streit ereifert usw.}, der ihn nichts angeht. Wie ein Wahnsinniger, der Brandgeschosse, Pfeile und Tod schleudert: so ein Mann, der seinen Nächsten betrügt und spricht: Habe ich nicht Scherz getrieben? Wo es an Holz fehlt, erlischt das Feuer; und wo kein Ohrenbläser ist, hört der Zank auf. Kohle zur Glut und Holz zum Feuer, und ein zänkischer Mann zum Schüren des Streites. Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, und sie dringen hinab in das Innerste des Leibes. Ein irdenes Geschirr, mit Schlackensilber {d.h. mit Glasur} überzogen: so sind feurige Lippen und ein böses Herz. Der Hasser verstellt sich mit seinen Lippen, aber in seinem Innern hegt er Trug. Wenn er seine Stimme holdselig macht, traue ihm nicht; denn sieben Greuel sind in seinem Herzen. Versteckt sich der Hass in Trug, seine Bosheit wird sich in der Versammlung enthüllen. Wer eine Grube gräbt, fällt hinein; und wer einen Stein wälzt, auf den kehrt er zurück. Eine Lügenzunge hasst diejenigen, welche sie zermalmt; und ein glatter Mund bereitet Sturz. Rühme dich nicht des morgenden Tages, denn du weisst nicht, was ein Tag gebiert. Es rühme dich ein anderer und nicht dein Mund, ein Fremder und nicht deine Lippen. Schwer ist der Stein, und der Sand eine Last; aber der Unmut des Narren ist schwerer als beide. Grimm ist grausam, und Zorn eine überströmende Flut; wer aber kann bestehen vor der Eifersucht! Besser offener Tadel als verhehlte Liebe. Treugemeint sind die Wunden dessen, der liebt, und überreichlich des Hassers Küsse. Eine satte Seele zertritt Honigseim; aber einer hungrigen Seele ist alles Bittere süss. Wie ein Vogel, der fern von seinem Neste schweift: so ein Mann, der fern von seinem Wohnorte schweift. Öl und Räucherwerk erfreuen das Herz, und die Süssigkeit eines {Eig. seines} Freundes kommt aus dem Rate der Seele. Verlass nicht deinen Freund und deines Vaters Freund, und geh nicht am Tage deiner Not in deines Bruders Haus: besser ein naher Nachbar als ein ferner Bruder. Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Schmäher. Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Einfältigen gehen weiter und leiden Strafe. Nimm ihm das Kleid, denn er ist für einen anderen Bürge geworden; und der Fremden {Eig. der Ausländerin; O. fremder Sache} halber pfände ihn. Wer frühmorgens aufsteht und seinem Nächsten mit lauter Stimme Glück {O. Segen} wünscht, als Verwünschung wird es ihm angerechnet. Eine beständige Traufe am Tage des strömenden Regens und ein zänkisches Weib gleichen sich. Wer dieses zurückhält, hält den Wind zurück und seine Rechte greift in Öl. Eisen wird scharf durch Eisen, und ein Mann schärft das Angesicht des anderen. Wer des Feigenbaumes wartet, wird seine Frucht essen; und wer über seinen Herrn wacht {O. auf seinen Herrn achthat}, wird geehrt werden. Wie im Wasser das Angesicht dem Angesicht entspricht, so das Herz des Menschen dem Menschen. Scheol und Abgrund sind unersättlich: so sind unersättlich die Augen des Menschen. Der Schmelztiegel für das Silber, und der Ofen für das Gold; und ein Mann nach Massgabe seines Lobes. Wenn du den Narren mit der Keule im Mörser zerstiessest, mitten unter der Grütze, so würde seine Narrheit doch nicht von ihm weichen. Bekümmere dich wohl um das Aussehen deines Kleinviehes, richte deine Aufmerksamkeit {Eig. dein Herz} auf die Herden. Denn Wohlstand ist nicht ewig; und währt eine Krone von Geschlecht zu Geschlecht? Ist geschwunden das Heu, und erscheint das junge Gras, und sind eingesammelt die Kräuter der Berge, so dienen Schafe zu deiner Kleidung, und der Kaufpreis für ein Feld sind Böcke; und genug Ziegenmilch ist da zu deiner Nahrung, zur Nahrung deines Hauses, und Lebensunterhalt für deine Mägde. Die Gesetzlosen fliehen, obgleich kein Verfolger da ist; die Gerechten aber sind getrost gleich einem jungen Löwen. Durch die Frevelhaftigkeit eines Landes werden seiner Fürsten viele; aber durch einen verständigen, einsichtigen Mann wird sein Bestand verlängert {O. dauert das Bestehende (od. die Ordnung) fort}. Ein armer Mann {And. l.: Ein Mann, der Haupt ist, und usw.}, der Geringe bedrückt, ist ein Regen, der hinwegschwemmt und kein Brot bringt. Die das Gesetz verlassen, rühmen die Gesetzlosen; die aber das Gesetz beobachten, entrüsten sich über sie. Böse Menschen verstehen das Recht nicht; die aber Jahwe suchen, verstehen alles. Besser ein Armer, der in seiner Vollkommenheit {O. Lauterkeit} wandelt, als ein Verkehrter {d.h. Falscher, Heuchler}, der auf zwei Wegen geht und dabei reich ist. Ein verständiger Sohn bewahrt das Gesetz {O. bewahrt Unterweisung}; wer sich aber zu Schlemmern gesellt, macht seinem Vater Schande. Wer sein Vermögen durch Zins und durch Wucher {Eig. der Aufschlag bei Zurückerstattung entlehnter Naturalien. Vergl. 3. Mose 25,36. 37} mehrt, sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt. Wer sein Ohr abwendet vom Hören des Gesetzes: selbst sein Gebet ist ein Greuel. Wer Aufrichtige {O. Rechtschaffene} irreführt auf bösen Weg, wird selbst in seine Grube fallen; aber die Vollkommenen werden Gutes erben. Ein reicher Mann ist weise in seinen Augen, aber ein verständiger Armer durchschaut ihn. Wenn die Gerechten frohlocken, ist die Pracht gross; wenn aber die Gesetzlosen emporkommen, verstecken sich die Menschen {Eig. lassen sich die Menschen suchen}. Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen. Glückselig der Mensch, der sich beständig fürchtet; wer aber sein Herz verhärtet, wird ins Unglück fallen. Ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär: so ist ein gesetzloser Herrscher über ein armes Volk. Du Fürst, ohne Verstand und reich an Erpressungen! Wer unrechtmässigen Gewinn hasst, wird seine Tage verlängern. Ein Mensch, belastet mit dem Blute einer Seele, flieht bis zur Grube: man unterstütze ihn nicht! Wer vollkommen wandelt, wird gerettet werden; wer aber verkehrt {d.h. falsch, heuchlerisch} auf zwei Wegen geht, wird auf einmal fallen. Wer sein Land bebaut, wird mit Brot gesättigt werden; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, wird mit Armut gesättigt werden. Ein treuer Mann hat viel Segen {Eig. viele Segnungen}; wer aber hastig ist, reich zu werden, wird nicht schuldlos sein {O. ungestraft bleiben}. Die Person ansehen ist nicht gut, und um einen Bissen Brot kann ein Mann übertreten. Ein scheelsehender Mann hascht nach Reichtum, und er erkennt nicht, dass Mangel über ihn kommen wird. Wer einen Menschen straft {d.h. tadelt, zurechtweist; wie Kap. 29,1}, wird hernach mehr Gunst finden {O. Wer einen Menschen straft, der rückwärts geht, wird mehr Gunst finden}, als wer mit der Zunge schmeichelt. Wer seinen Vater und seine Mutter beraubt und spricht: Kein Frevel ist es! der ist ein Genosse des Verderbers. Der Habgierige erregt Zank; wer aber auf Jahwe vertraut, wird reichlich gesättigt. Wer auf sein Herz vertraut, der ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen. Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden. Wenn die Gesetzlosen emporkommen, verbergen sich die Menschen; und wenn sie umkommen, mehren sich die Gerechten. Ein Mann, der, oft zurechtgewiesen, den Nacken verhärtet, wird plötzlich zerschmettert werden ohne Heilung. Wenn die Gerechten sich mehren, freut sich das Volk; wenn aber ein Gesetzloser herrscht, seufzt ein Volk. Ein Mann, der Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer sich aber zu Huren gesellt, richtet das Vermögen zu Grunde. Ein König gibt durch Recht dem Lande Bestand; aber ein Mann, der Geschenke liebt {Eig. ein Mann der Geschenke oder der Abgaben}, bringt es herunter. Ein Mann, der seinem Nächsten schmeichelt, breitet ein Netz aus vor seine Tritte. In der Übertretung des bösen Mannes ist ein Fallstrick; aber der Gerechte jubelt {And. l.: läuft} und ist fröhlich. Der Gerechte erkennt das Recht {O. nimmt Kenntnis von der Rechtssache} der Armen; der Gesetzlose versteht keine Erkenntnis. Spötter versetzen eine Stadt in Aufruhr {Eig. fachen eine Stadt an}, Weise aber wenden den Zorn ab. Wenn ein weiser Mann mit einem närrischen Manne rechtet, - mag er sich erzürnen oder lachen, er hat keine Ruhe {O. so braust dieser auf oder lacht, und es gibt keine Ruhe}. Blutmenschen hassen den Unsträflichen, aber die Aufrichtigen {O. Rechtschaffenen} bekümmern sich um seine Seele {Eig. suchen seine Seele, d.h. um sie am Leben zu erhalten. And. üb.: und Aufrichtige, ihnen trachten sie nach dem Leben}. Der Tor lässt seinen ganzen Unmut herausfahren, aber der Weise hält ihn beschwichtigend zurück. Ein Herrscher, der auf Lügenrede horcht, dessen Diener sind alle gesetzlos. Der Arme und der Bedrücker begegnen sich: Jahwe erleuchtet ihrer beider Augen. Ein König, der die Geringen in Wahrheit richtet, dessen Thron wird feststehen immerdar. Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande. Wenn die Gesetzlosen sich mehren, mehrt sich die Übertretung; aber die Gerechten werden ihrem Falle zusehen. Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Ruhe {Zugleich: Befriedigung} verschaffen und Wonne gewähren deiner Seele. Wenn kein Gesicht da ist, wird ein Volk zügellos; aber glückselig ist es, wenn es das Gesetz beobachtet. Durch Worte wird ein Knecht nicht zurechtgewiesen; denn er versteht, aber er folgt nicht. Siehst du einen Mann, der hastig ist in seinen Worten - für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn. Wenn einer seinen Knecht von Jugend auf verhätschelt, so wird dieser am Ende zum Sohne werden. Ein zorniger Mann erregt Zank, und ein Hitziger ist reich an Übertretung. Des Menschen Hoffart wird ihn erniedrigen; wer aber niedrigen Geistes ist, wird Ehre erlangen. Wer mit einem Diebe teilt, hasst seine eigene Seele: er hört den Fluch {Vergl. 3. Mose 5,1} und zeigt es nicht an. Menschenfurcht legt einen Fallstrick; wer aber auf Jahwe vertraut, wird in Sicherheit gesetzt. Viele suchen das Angesicht eines Herrschers, doch von Jahwe kommt das Recht des Mannes. Der ungerechte Mann ist ein Greuel für die Gerechten, und wer geraden Weges wandelt, ein Greuel für den Gottlosen. Worte Agurs, des Sohnes Jakes, der Ausspruch. Es spricht der Mann {Eig. Spruch des Mannes} zu Ithiel, zu Ithiel und Ukal: Fürwahr, ich {Viell. ist zu üb. mit veränderten Vokalen: Es spricht der Mann: Ich habe mich abgemüht, o Gott! ich habe mich abgemüht, o Gott! und bin verschmachtet. Denn ich usw.} bin unvernünftiger als irgend einer, und Menschenverstand habe ich nicht. Und Weisheit habe ich nicht gelernt, dass ich Erkenntnis des Heiligen {S. die Anm. zu Kap. 9,10} besässe {Eig. verstände}. Wer ist hinaufgestiegen gen Himmel und herniedergefahren? wer hat den Wind in seine Fäuste gesammelt? wer die Wasser in ein Tuch gebunden? wer hat aufgerichtet alle Enden der Erde? Was ist sein Name, und was der Name seines Sohnes, wenn du es weisst? Alle Rede Gottes {Eloah} ist geläutert; ein Schild ist er denen, die auf ihn trauen {S. die Anm. zu Ps. 2,12}. Tue nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht überführe und du als Lügner erfunden werdest. Zweierlei erbitte ich von dir; verweigere es mit nicht, ehe ich sterbe: Eitles {O. Falschheit} und Lügenwort entferne von mir, Armut und Reichtum gib mir nicht, speise mich mit dem mir beschiedenen Brote; damit ich nicht satt werde und dich verleugne und spreche: Wer ist Jahwe? und damit ich nicht verarme und stehle, und mich vergreife an dem Namen meines Gottes. Verleumde einen Knecht nicht bei seinem Herrn, damit er dir nicht fluche, und du es büssen müssest. Ein Geschlecht, das seinem Vater flucht und seine Mutter nicht segnet; ein Geschlecht, das rein ist in seinen Augen und doch nicht gewaschen von seinem Unflat; ein Geschlecht - wie stolz {Eig. hoch} sind seine Augen, und seine Wimpern erheben sich! - ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter sind, und Messer sein Gebiss {O. seine Hauer}, um wegzufressen die Elenden von der Erde und die Dürftigen aus der Menschen Mitte! Der Blutegel hat zwei Töchter: gib her! gib her! Drei sind es, die nicht satt werden, vier, die nicht sagen: Genug! Der Scheol und der verschlossene Mutterleib, die Erde, welche des Wassers nicht satt wird, und das Feuer, das nicht sagt: Genug! Ein Auge, das den Vater verspottet und den Gehorsam gegen die Mutter verachtet, das werden die Raben des Baches aushacken und die Jungen des Adlers fressen. Drei sind es, die zu wunderbar für mich sind, und vier, die ich nicht erkenne: der Weg des Adlers am Himmel, der Weg einer Schlange auf dem Felsen, der Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres {d.h. auf hoher See}, und der Weg eines Mannes mit einer Jungfrau. - Also ist der Weg eines ehebrecherischen Weibes: sie isst, und wischt ihren Mund und spricht: Ich habe kein Unrecht begangen. Unter dreien erzittert die Erde, und unter vieren kann sie es nicht aushalten: unter einem Knechte, wenn er König wird, und einem gemeinen Menschen, wenn er satt Brot hat; unter einem unleidlichen Weibe, wenn sie zur Frau genommen wird, und einer Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt. Vier sind die Kleinen der Erde, und doch sind sie mit Weisheit wohl versehen: die Ameisen, ein nicht starkes Volk, und doch bereiten sie im Sommer ihre Speise; die Klippendächse, ein nicht kräftiges Volk, und doch setzen sie ihr Haus auf den Felsen; die Heuschrecken haben keinen König, und doch ziehen sie allesamt aus in geordneten Scharen; die Eidechse kannst du mit Händen fangen, und doch ist sie in den Palästen der Könige. Drei haben einen stattlichen Schritt, und vier einen stattlichen Gang: der Löwe, der Held unter den Tieren, und der vor nichts zurückweicht; der Lendenstraffe {Ein unbekanntes Tier}, oder der Bock; und ein König, bei welchem der Heerbann ist. Wenn du töricht gehandelt hast, indem du dich erhobst, oder wenn du Böses ersonnen {O. Wenn du töricht handelst, indem du auftrittst, oder wenn bei Sinnen}: die Hand auf den Mund! Denn das Pressen der Milch ergibt Butter, und das Pressen der Nase ergibt Blut, und das Pressen des Zornes ergibt Hader. Worte Lemuels, des Königs; Ausspruch {O. Worte Lemuels, Königs von Massa}, womit seine Mutter ihn unterwies: Was, mein Sohn, und was, Sohn meines Leibes, und was, Sohn meiner Gelübde? Gib nicht den Weibern deine Kraft, noch deine Wege den Verderberinnen der Könige. Nicht für Könige ziemt es sich, Lemuel, nicht für Könige, Wein zu trinken, noch für Fürsten, zu fragen: Wo ist starkes Getränk? damit er nicht trinke und des Vorgeschriebenen vergesse, und verdrehe die Rechtssache aller Kinder des Elends. - Gebet starkes Getränk dem Umkommenden, und Wein denen, die betrübter Seele sind: er trinke, und vergesse seine Armut und gedenke seiner Mühsal nicht mehr. Tue deinen Mund auf für den Stummen, für die Rechtssache aller Unglücklichen {W. aller Kinder des Dahinschwindens}. Tue deinen Mund auf, richte gerecht, und schaffe Recht dem Elenden und dem Dürftigen. Ein {Im Hebr. folgen die Anfangsbuchstaben der einzelnen Verse von hier ab der alphabetischen Ordnung} wackeres Weib, wer wird es finden? denn ihr Wert steht weit über Korallen {fb2004: kostbaren Perlen?}. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen. Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens. Sie sucht Wolle und Flachs, und arbeitet dann mit Lust ihrer Hände. Sie ist Kaufmannsschiffen gleich, von fernher bringt sie ihr Brot herbei. Und sie steht auf, wenn es noch Nacht ist, und bestimmt die Speise für ihr Haus und das Tagewerk {O. und den Tagesbedarf; eig. das Zugemessene} für ihre Mägde. Sie sinnt auf ein Feld und erwirbt es; von der Frucht ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg. Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und stärkt ihre Arme. Sie erfährt, dass ihr Erwerb gut ist: des Nachts geht ihr Licht nicht aus; sie legt ihre Hände an den Spinnrocken, und ihre Finger erfassen die Spindel. Sie breitet ihre Hand aus zu dem Elenden und streckt ihre Hände dem Dürftigen entgegen. Sie fürchtet für ihr Haus den Schnee nicht, denn ihr ganzes Haus ist in Karmesin gekleidet. Sie verfertigt sich Teppiche; Byssus und Purpur sind ihr Gewand. Ihr Mann ist bekannt in den Toren, indem er sitzt bei den Ältesten des Landes. Sie verfertigt Hemden und verkauft sie, und Gürtel liefert sie dem Kaufmann {O. dem Kanaaniter, Phönizier}. Macht und Hoheit sind ihr Gewand, und so lacht sie des künftigen Tages. Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und liebreiche Lehre ist auf ihrer Zunge. Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Hause und isst nicht das Brot der Faulheit. Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, ihr Mann steht auf und rühmt sie: "Viele Töchter haben wacker gehandelt, du aber hast sie alle übertroffen!" Die Anmut ist Trug, und die Schönheit Eitelkeit; ein Weib, das Jahwe fürchtet, sie wird {O. soll} gepriesen werden. Gebet ihr von der Frucht ihrer Hände; und in den Toren mögen ihre Werke sie preisen!
Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. Eitelkeit der Eitelkeiten! spricht der Prediger; Eitelkeit der Eitelkeiten! Alles ist Eitelkeit. Welchen Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne? Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt; aber die Erde besteht ewiglich. Und die Sonne geht auf und die Sonne geht unter; und sie eilt ihrem Orte zu, wo sie aufgeht. Der Wind geht nach Süden, und wendet sich {Eig. kreist} nach Norden; sich wendend und wendend geht er, und zu seinen Wendungen {Eig. Kreisungen} kehrt der Wind zurück. Alle Flüsse gehen in das Meer, und das Meer wird nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie immer wieder. Alle Dinge mühen sich ab: niemand vermag es auszusprechen {d.h. mit Worten völlig erschöpfen}; das Auge wird des Sehens nicht satt, und das Ohr nicht voll vom Hören. Das, was gewesen, ist das, was sein wird; und das, was geschehen, ist das, was geschehen wird. Und es ist gar nichts Neues unter der Sonne. Gibt es ein Ding, von dem man sagt: Siehe, das ist neu, längst ist es gewesen in den Zeitaltern {Eig. nach Ewigkeiten (unabstellbar langen Zeiträumen) gemessen}, die vor uns gewesen sind. Da ist kein Andenken an die Früheren; und für die Nachfolgenden, die sein werden, für sie wird es auch kein Andenken bei denen geben, welche später sein werden. Ich, Prediger, war König über Israel, in Jerusalem. Und ich richtete mein Herz darauf, alles mit Weisheit zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht: ein übles Geschäft {Das hebr. Wort bedeutet eine Beschäftigung, welche Mühe und Anstrengung kostet}, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen. Ich habe alle die Taten gesehen, welche unter der Sonne geschehen; und siehe, alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. Das Krumme kann nicht gerade werden, und das Fehlende kann nicht gezählt werden. Ich sprach in {O. mit} meinem Herzen und sagte: Siehe, ich habe Weisheit vergrössert und vermehrt über alle hinaus, die vor mir über Jerusalem waren, und mein Herz hat Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesehen; und ich habe mein Herz darauf gerichtet, Weisheit zu erkennen, und Unsinn {Eig. Tollheit; so auch Kap. 2,12} und Torheit zu erkennen: ich habe erkannt, dass auch das ein Haschen nach Wind ist. Denn bei viel Weisheit ist viel Verdruss: und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer. Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan denn, ich will dich prüfen durch Freude und geniesse {Eig. sieh, schaue; wie V. 24 usw.} das Gute! Aber siehe, auch das ist Eitelkeit. Zum Lachen sprach ich, es sei unsinnig; und zur Freude, was sie denn schaffe! Ich beschloss {Eig. Ich spähte aus, ich ersah} in meinem Herzen, meinen Leib durch Wein zu pflegen, während mein Herz sich mit Weisheit benähme, und es mit der Torheit zu halten, bis ich sähe, was den Menschenkindern gut wäre, unter dem Himmel zu tun die Zahl ihrer Lebenstage. Ich unternahm grosse Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge; ich machte mir Gärten und Parkanlagen, und pflanzte darin Bäume von allerlei Frucht; ich machte mir Wasserteiche, um daraus den mit Bäumen sprossenden Wald zu bewässern. Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte Hausgeborene; auch hatte ich ein grosses Besitztum an Rind- und Kleinvieh, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Reichtum {Eig. eigenes Gut} der Könige und Landschaften; ich schaffte mir Sänger und Sängerinnen, und die Wonnen der Menschenkinder: Frau und Frauen. Und ich wurde gross und grösser, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Auch meine Weisheit verblieb mir. Und was irgend meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht; ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe. Und ich wandte mich hin zu allen meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, womit ich wirkend mich abgemüht hatte: und siehe, das alles war Eitelkeit und ein Haschen nach Wind; und es gibt keinen Gewinn unter der Sonne. Und ich wandte mich, um Weisheit und Unsinn und Torheit zu betrachten. Denn was wird der Mensch tun, der nach dem Könige kommen wird? Was man schon längst getan hat. Und ich sah, dass die Weisheit den Vorzug hat vor der Torheit, gleich dem Vorzuge des Lichtes vor der Finsternis: der Weise hat seine Augen in seinem Kopfe, der Tor aber wandelt in der Finsternis. Und ich erkannte zugleich {Eig. Und ich, derselbe, erkannte}, dass einerlei Geschick {Eig. Begegnis, Zufall; so auch V. 15} ihnen allen widerfährt; und ich sprach in meinem Herzen: Gleich dem Geschick des Toren wird auch mir widerfahren, und wozu bin ich dann überaus weise gewesen? Und ich sprach in meinem Herzen, dass auch das Eitelkeit sei. Denn dem Weisen, gleichwie dem Toren, wird kein ewiges Andenken zuteil, weil in den kommenden Tagen alles längst vergessen sein wird. Und wie stirbt der Weise gleich dem Toren hin! Da hasste ich das Leben; denn das Tun, welches unter der Sonne geschieht, missfiel mir; denn alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. - Und ich hasste alle meine Mühe {O. Arbeit; so auch nachher}, womit ich mich abmühte unter der Sonne, weil ich sie dem Menschen hinterlassen muss, der nach mir sein wird. Und wer weiss, ob er weise oder töricht sein wird? Und doch wird er schalten über alle meine Mühe, womit ich mich abgemüht habe, und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch das ist Eitelkeit. Da wandte ich mich zu verzweifeln {Eig. mein Herz (meinen Mut) aufzugeben} ob all der Mühe, womit ich mich abgemüht hatte unter der Sonne. Denn da ist ein Mensch, dessen Mühe mit Weisheit und mit Kenntnis und mit Tüchtigkeit geschieht: und doch muss er sie einem Menschen als sein Teil abgeben, der sich nicht darum gemüht hat. Auch das ist Eitelkeit und ein grosses Übel. - Denn was wird dem Menschen bei all seiner Mühe und beim Trachten seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne? Denn alle seine Tage sind Kummer {Eig. Schmerzen}, und seine Geschäftigkeit {O. Anstrengung; s. die Anm. zu Kap. 1,13} ist Verdruss; selbst des Nachts ruht sein Herz nicht. Auch das ist Eitelkeit. Es gibt nichts Besseres unter den Menschen, als dass man esse und trinke und seine Seele Gutes sehen lasse bei seiner Mühe. Ich habe gesehen, dass auch das von der Hand Gottes abhängt. Denn wer kann essen und wer kann geniessen ohne ihn {So die alten Übersetzungen mit geringfügiger Textänderung; im hebr. Text steht: geniessen ausser mir?}? Denn dem Menschen, der ihm wohlgefällig ist, gibt er Weisheit und Kenntnis und Freude; dem Sünder aber gibt er das Geschäft, einzusammeln und aufzuhäufen, um es dem abzugeben, der Gott wohlgefällig ist. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. Alles hat eine bestimmte Zeit, und jedes Vornehmen {O. jede Sache, Angelegenheit} unter dem Himmel hat seine {Eig. eine; so auch nachher} Zeit. Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte Ausreissen hat seine Zeit; Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit; Abbrechen hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit; Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit; Klagen hat seine Zeit und Tanzen hat seine Zeit; Steinewerfen hat seine Zeit, und Steinesammeln hat seine Zeit; Umarmen hat seine Zeit, und vom Umarmen sich Fernhalten hat seine Zeit; Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit; Aufbewahren hat seine Zeit, und Fortwerfen hat seine Zeit; Zerreissen hat seine Zeit, und Nähen hat seine Zeit; Schweigen hat seine Zeit, und Reden hat seine Zeit; Lieben hat seine Zeit, und Hassen hat seine Zeit; Krieg hat seine Zeit, und Frieden hat seine Zeit. Was für einen Gewinn hat der Schaffende bei dem, womit er sich abmüht? Ich habe das Geschäft {S. die Anm. zu Kap.1,13} gesehen, welches Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen. Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit; auch hat er die Ewigkeit {S. die Anm. zu Kap.1,13} in ihr Herz gelegt, ohne dass der Mensch das Werk, welches Gott gewirkt hat, von Anfang bis zu Ende zu erfassen {Eig. zu dem} vermag. Ich habe erkannt, dass es nichts Besseres unter ihnen gibt, als sich zu freuen und sich in seinem Leben gütlich zu tun; und auch, dass er esse und trinke und Gutes sehe bei all seiner Mühe, ist für jeden Menschen eine Gabe Gottes. Ich habe erkannt, dass alles, was Gott tut, für ewig sein wird: es ist ihm nichts hinzuzufügen, und nichts davon wegzunehmen; und Gott hat es also gemacht, damit man sich vor ihm fürchte. Was da ist, war längst, und was sein wird, ist längst gewesen; und Gott sucht das Vergangene {Eig. das Verdrängte} wieder hervor. Und ferner habe ich unter der Sonne gesehen: an der Stätte des Rechts, da war die Gesetzlosigkeit, und an der Stätte der Gerechtigkeit, da war die Gesetzlosigkeit. Ich sprach in meinem Herzen: Gott wird den Gerechten und den Gesetzlosen richten; denn er hat eine Zeit gesetzt {So mit geringfügiger Textänderung; im hebr. Text steht: denn dort ist eine Zeit} für jedes Vornehmen und für jedes Werk. Ich sprach in meinem Herzen: Wegen der Menschenkinder geschieht es, damit Gott sie prüfe, und damit sie sehen, dass sie an und für sich Tiere sind. Denn was das Geschick der Menschenkinder und das Geschick der Tiere betrifft, so haben sie einerlei Geschick {And. üb. Denn ein Zufall sind die Menschenkinder und ein Zufall die Tiere, und sie haben einerlei Zufall; d.h. sie haben kein selbstbestimmtes Dasein}: wie diese sterben, so sterben jene, und einen Odem haben sie alle; und da ist kein Vorzug des Menschen vor dem Tiere, denn alles ist Eitelkeit. Alles geht an einen Ort; alles ist aus dem Staube geworden, und alles kehrt zum Staube zurück. Wer weiss von dem Odem der Menschenkinder, ob er aufwärts fährt, und von dem Odem der Tiere, ob er niederwärts zur Erde hinabfährt? Und so habe ich gesehen, dass nichts besser ist, als dass der Mensch sich freue an seinen Werken; denn das ist sein Teil. Denn wer wird ihn dahin bringen, dass er Einsicht gewinne in das, was nach ihm werden wird? Und ich wandte mich und sah {O. Und wiederum sah ich; so auch V. 7} alle die Bedrückungen, welche unter der Sonne geschehen: und siehe, da waren Tränen der Bedrückten, und sie hatten keinen Tröster; und von der Hand ihrer Bedrücker ging Gewalttat aus, und sie hatten keinen Tröster. Und ich pries die Toten, die längst gestorben, mehr als die Lebenden, welche jetzt noch leben; und glücklicher als beide pries ich den, der noch nicht gewesen ist, der das böse Tun nicht gesehen hat, welches unter der Sonne geschieht. Und ich sah all die Mühe und all die Geschicklichkeit in der Arbeit, dass es Eifersucht des einen gegen den anderen ist. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. - Der Tor faltet seine Hände und verzehrt sein eigenes Fleisch. - Besser eine Hand voll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühe {O. Arbeit} und Haschen nach Wind. Und ich wandte mich und sah Eitelkeit unter der Sonne: Da ist ein einzelner und kein zweiter, auch hat er weder Sohn noch Bruder, und all seiner Mühe ist kein Ende; gleichwohl werden seine Augen des Reichtums nicht satt: "Für wen mühe ich mich doch, und lasse meine Seele Mangel leiden am Guten?" Auch das ist Eitelkeit und ein übles Geschäft {S. die Anm. zu Kap. 1,13}. Zwei sind besser daran als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre Mühe haben; denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Genossen auf. Wehe aber dem einzelnen, welcher fällt, ohne dass ein zweiter da ist, um ihn aufzurichten! Auch wenn zwei beieinander liegen, so werden sie warm; der einzelne aber, wie will er warm werden? Und wenn jemand den einzelnen {Eig. ihn, den einzelnen} gewalttätig angreift, so werden ihm die zwei widerstehen; und eine dreifache Schnur zerreisst nicht so bald. Besser ein armer und weiser Jüngling als ein alter und törichter König, der nicht mehr weiss, sich warnen zu lassen. Denn aus dem Hause der Gefangenen ging er hervor, um König zu sein, obwohl er im Königreiche jenes arm geboren war. Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandeln, mit dem Jünglinge, dem zweiten, welcher an jenes Stelle treten sollte: kein Ende all des Volkes, aller derer, welchen er vorstand; dennoch werden die Nachkommen sich seiner nicht freuen. Denn auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. Bewahre deinen Fuss, wenn du zum Hause Gottes gehst; und nahen, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Schlachtopfer geben: denn sie haben keine Erkenntnis, so dass sie Böses tun. - Sei nicht vorschnell mit deinem Munde, und dein Herz eile nicht, ein Wort vor Gott hervorzubringen; denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde: darum seien deiner Worte wenige. Denn Träume kommen durch viel Geschäftigkeit, und der Tor wird laut durch viele Worte {Eig. und die Stimme des Toren durch viele Worte}. - Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat {Eig. denn es gibt} kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle. Besser, dass du nicht gelobst, als dass du gelobst und nicht bezahlst. Gestatte deinem Munde nicht, dass er dein Fleisch sündigen mache; und sprich nicht vor dem Boten {Vergl. Mal. 2,7} Gottes, es sei ein Versehen gewesen: warum sollte Gott über deine Stimme zürnen und das Werk deiner Hände verderben? Denn bei vielen Träumen und Worten sind auch viele Eitelkeiten {So mit Umstellung des hebr. Satzes}. Vielmehr fürchte Gott. Wenn du die Bedrückung des Armen und den Raub des Rechts und der Gerechtigkeit in der Landschaft siehst, so verwundere dich nicht über die Sache; denn ein Hoher lauert über dem Hohen, und Hohe über ihnen. Aber ein König, der sich dem Ackerbau widmet, ist durchaus ein Vorteil für ein Land {And. üb. mit veränd. Interpunktion: Aber ein Vorteil ist das Land in allem; selbst ein König ist dem Felde dienstbar}. Wer das Geld liebt {Eig. dem Reichtum mit Liebe anhängt}, wird des Geldes nicht satt; und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrages {O. hat keinen Ertrag (Gewinn)}. Auch das ist Eitelkeit. - Wenn das Gut sich mehrt, so mehren sich, die davon zehren; und welchen Nutzen hat dessen Besitzer, als das Anschauen seiner Augen? - Der Schlaf des Arbeiters ist süss, mag er wenig oder viel essen; aber der Überfluss des Reichen lässt ihn nicht schlafen. - Es gibt ein schlimmes Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, welcher von dessen Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird. Solcher Reichtum geht nämlich durch irgend ein Missgeschick verloren; und hat er einen Sohn gezeugt, so ist gar nichts in dessen Hand. Gleichwie er aus dem Leibe seiner Mutter hervorgekommen ist, wird er nackt wieder hingehen, wie er gekommen ist; und für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen könnte. Und auch dies ist ein schlimmes Übel: ganz so wie er gekommen ist, also wird er hingehen; und was für einen Gewinn hat er davon, dass er in den Wind sich müht? Auch isset er alle seine Tage in Finsternis, und hat viel Verdruss und Leid und Zorn. Siehe, was ich als gut, was ich als schön ersehen habe: dass einer esse und trinke und Gutes sehe bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne, die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat; denn das ist sein Teil. Auch ist für jeden Menschen, welchem Gott Reichtum und Güter gegeben, und den er ermächtigt hat, davon zu geniessen und sein Teil zu nehmen und sich bei seiner Mühe zu freuen, eben dieses eine Gabe Gottes. Denn er wird nicht viel an die Tage seines Lebens denken, weil Gott ihm die Freude seines Herzens gewährt {Eig. denn Gott antwortete auf die Freude seines Herzens, d.h. stimmt ihr bei}. Es gibt ein Übel, welches ich unter der Sonne gesehen habe, und schwer lastet es auf dem Menschen: Einer, dem Gott Reichtum und Güter und Ehre gibt, und welcher nichts für seine Seele entbehrt von allem, was er wünschen mag; aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu geniessen, sondern ein Fremder geniesst es. Das ist Eitelkeit und ein schlimmes Übel {Eig. Leid}. - Wenn einer hundert Söhne zeugte und viele Jahre lebte, und der Tage seiner Jahre wären viele, und seine Seele sättigte sich nicht an Gutem, und auch würde ihm kein Begräbnis zuteil, so sage ich: Eine Fehlgeburt ist besser daran als er. Denn in Nichtigkeit kommt sie, und in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis wird ihr Name bedeckt; auch hat sie die Sonne nicht gesehen noch gekannt. Diese hat mehr Ruhe als jener. Und wenn er auch zweimal tausend Jahre gelebt, und Gutes nicht gesehen hätte: geht nicht alles an einen Ort? Alle Mühe des Menschen ist für seinen Mund, und dennoch wird seine Begierde nicht gestillt {Eig. seine Seele nicht gefüllt}. Denn was hat der Weise vor dem Toren voraus, was der Arme, der vor den Lebenden zu wandeln versteht? Besser das Anschauen der Augen als das Umherschweifen der Begierde. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. Was entsteht, schon längst war sein Name genannt; und es ist bekannt {Eig. gewusst, d.h. von Gott}, was ein Mensch sein wird, und er vermag nicht {Auch: darf nicht} mit dem zu rechten, der stärker ist als er. Denn es gibt viele Worte {O. Dinge}, welche die Eitelkeit mehren; welchen Nutzen hat der Mensch davon? Denn wer weiss, was dem Menschen gut ist im Leben, die Zahl der Tage seines eitlen Lebens, welche er wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen kundtun, was nach ihm sein wird unter der Sonne? Besser ein guter Name als gutes {d.h. wohlriechendes} Salböl, und der Tag des Todes als der Tag, da einer geboren wird. Besser, in das Haus der Trauer zu gehen, als in das Haus des Gelages zu gehen, indem jenes das Ende aller Menschen ist; und der Lebende nimmt es zu Herzen. - Besser Bekümmernis als Lachen; denn bei traurigem Angesicht ist es dem Herzen wohl. - Das Herz der Weisen ist im Hause der Trauer, und das Herz der Toren im Hause der Freude. Besser, das Schelten der Weisen zu hören, als dass einer den Gesang der Toren hört. Denn wie das Geknister der Dornen unter dem Topfe, so das Lachen des Toren. Auch das ist Eitelkeit. ... Denn die Erpressung macht den Weisen toll, und das Bestechungsgeschenk richtet das Herz {O. den Verstand} zu Grunde. Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang; besser der Langmütige als der Hochmütige. Sei nicht vorschnell in deinem Geiste zum Unwillen, denn der Unwille ruht im Busen der Toren. Sprich nicht: Wie ist es, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach. Weisheit ist gut wie ein {O. mir einem} Erbbesitz, und ein Vorteil für die, welche die Sonne sehen. Denn im Schatten ist, wer Weisheit hat, im Schatten, wer Geld hat {Eig. im Schatten ist die Weisheit, im Schatten ist das Geld}; aber der Vorzug der Erkenntnis ist dieser, dass die Weisheit ihren Besitzern Leben gibt {O. ihre Besitzer am Leben erhält}. Schaue das Werk Gottes an; denn wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat? Am Tage der Wohlfahrt sei guter Dinge; aber am Tage des Unglücks bedenke {Eig. siehe}: auch diesen wie jenen hat Gott gemacht, damit der Mensch nicht irgend etwas nach sich finde {d.h. wahrsch.: nicht ausfindig mache, was nach ihm geschehen wird}. Allerlei habe ich gesehen in den Tagen meiner Eitelkeit: da ist ein Gerechter, der bei seiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist ein Gesetzloser, der bei seiner Bosheit seine Tage verlängert. Sei nicht allzu gerecht, und erzeige dich nicht übermässig weise: warum willst du dich verderben? Sei nicht allzu gesetzlos, und sei nicht töricht: warum willst du sterben, ehe deine Zeit da ist? Es ist gut, dass du an diesem festhältst, und auch von jenem deine Hand nicht abziehst; denn der Gottesfürchtige entgeht dem allen {d.h. den beiden Extremen und ihre Folgen}. Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Machthaber, die in der Stadt sind. Denn unter den Menschen ist kein Gerechter auf Erden, der Gutes tue und nicht sündige. Auch richte dein Herz nicht auf alle Worte, die man redet, damit du nicht deinen Knecht dir fluchen hörst; denn auch viele Male, dein Herz weiss es, hast auch du anderen geflucht. Das alles habe ich mit Weisheit geprüft. Ich sprach: Ich will weise werden; aber sie blieb fern von mir. Fern ist das, was ist, und tief, tief: wer kann es erreichen? - Ich wandte mich, und mein Herz ging darauf aus {And. l.: Ich wandte mich in meinem Herzen}, Weisheit und ein richtiges Urteil {Eig. Rechenschaft, Denkergebnis} zu erkennen und zu erkunden und zu suchen, und zu erkennen, dass die Gesetzlosigkeit Torheit ist, und die Narrheit Tollheit. Und ich fand, was bitterer ist als der Tod: das Weib, welches Netzen gleicht, und dessen Herz Fanggarne, dessen Hände Fesseln sind. Wer Gott wohlgefällig ist, wird ihr entrinnen; aber der Sünder wird durch sie gefangen werden. Siehe, dieses habe ich gefunden, spricht der Prediger, indem ich eines zum anderen fügte, um ein richtiges Urteil {Eig. Rechenschaft, Denkergebnis} zu finden: Was meine Seele fort und fort gesucht und ich nicht gefunden habe, ist dies: einen Mann aus Tausenden habe ich gefunden, aber ein Weib unter diesen allen habe ich nicht gefunden. Allein, siehe, dieses habe ich gefunden, dass Gott den Menschen aufrichtig {Eig. gerade} geschaffen hat; sie aber haben viele Ränke {Eig. gerade} gesucht. Wer ist wie der Weise, und wer versteht die Deutung der Dinge? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht, und der Trotz seines Angesichts wird verwandelt. Ich sage: Habe acht auf den Befehl des Königs, und zwar wegen des Eides Gottes. Übereile dich nicht, von ihm wegzugehen, lass dich nicht ein in eine böse Sache, denn er tut alles, was er will; weil des Königs Wort eine Macht {Eig. machtgebietend} ist, und wer will zu ihm sagen: Was tust du? Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren, und eines Weisen Herz kennt {O. wird erfahren} Zeit und richterliche Entscheidung. Denn für jede Sache gibt es eine Zeit und eine richterliche Entscheidung; denn das Unglück des Menschen lastet schwer {O. denn das Böse des Menschen wird gross} auf ihm; denn er weiss nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm kundtun, wie es werden wird? Kein Mensch hat Macht über den Wind {O. Geist}, den Wind {O. Geist} zurückzuhalten; und niemand hat Macht {Eig. ist machtgebietend} über den Tag des Todes; und keine Entlassung gibt es im Kriege; und die Gesetzlosigkeit wird den nicht retten, der sie übt {Eig. wird ihren Herrn nicht retten}. Das alles habe ich gesehen, und habe mein Herz auf alles Tun gerichtet, welches unter der Sonne geschieht, zur Zeit, wo der Mensch über die Menschen herrscht zu ihrem Unglück. Und alsdann habe ich Gesetzlose gesehen, die begraben wurden und zur Ruhe eingingen; diejenigen aber, welche recht gehandelt hatten, mussten von der heiligen Stätte wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Eitelkeit. Weil das Urteil über böse Taten nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder in ihnen voll, Böses zu tun; weil ein Sünder hundertmal Böses tut und doch seine Tage verlängert obgleich ich weiss, dass es denen, die Gott fürchten, wohlgehen wird, weil sie sich {O. welche sich} vor ihm fürchten; aber dem Gesetzlosen wird es nicht wohlgehen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor Gott nicht fürchtet. Es ist eine Eitelkeit, die auf Erden geschieht: dass es Gerechte gibt, welchen nach dem Tun der Gesetzlosen widerfährt, und dass es Gesetzlose gibt, welchen nach dem Tun der Gerechten widerfährt. Ich sagte, dass auch das Eitelkeit sei. Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen; und dies wird {O möge} ihn begleiten bei seiner Mühe, die Tage seines Lebens hindurch, welche Gott ihm unter der Sonne gegeben hat. Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen, und das Treiben {S. die Anm. zu Kap. 1,13} zu besehen, welches auf Erden geschieht (denn weder bei Tage noch bei Nacht sieht er {nämlich der Mensch} den Schlaf mit seinen Augen), da habe ich bezüglich des ganzen Werkes Gottes gesehen, dass der Mensch das Werk nicht zu erfassen {Eig. zu erreichen, zu dem Werke hinzugelangen; so auch nachher} vermag, welches unter der Sonne geschieht, indem der Mensch sich abmüht es zu suchen, aber es nicht erfasst. Und selbst wenn der Weise es zu erkennen meint {sich vornimmt}, vermag er es doch nicht zu erfassen. Denn dies alles habe ich mir zu Herzen genommen {O. in Erwägung gezogen}, und zwar um dies alles zu prüfen {O. und ich suchte dies alles mir klar zu machen}: dass die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand Gottes sind; weder Liebe noch Hass kennt der Mensch im voraus: alles ist vor ihnen {d.h. in der Zukunft verborgen}. Alles ist gleicherweise für alle {W. Alles ist so wie allen}: einerlei Geschick {Eig. Begegnis, zufall; so auch V. 3} für den Gerechten und den Gesetzlosen, für den Guten und den Reinen und den Unreinen, und für den, der opfert, und den, der nicht opfert: wie der Gute, so der Sünder, der, welcher schwört, wie der, welcher den Eid fürchtet. Das ist ein Übel in allem, was unter der Sonne geschieht, dass einerlei Geschick allen zuteil wird; und auch ist das Herz der Menschenkinder voll Bosheit, und Narrheit {Eig. Tollheit} ist in ihrem Herzen während ihres Lebens; und danach {W. nach ihm, d.h. wenn es mit dem Menschen aus ist} geht's zu den Toten. Denn für einen jeden, der all den Lebenden zugesellt wird, gibt es Hoffnung; denn selbst ein lebendiger Hund ist besser daran als ein toter Löwe. Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Gedächtnis ist vergessen. Sowohl ihre Liebe als auch ihr Hass und ihr Eifern sind längst verschwunden; und sie haben ewiglich kein Teil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht. Geh, iss dein Brot mit Freude und trinke deinen Wein mit frohem Herzen; denn längst hat Gott Wohlgefallen an deinem Tun. Deine Kleider seien weiss zu aller Zeit, und das Öl mangle nicht auf deinem Haupte! Geniesse das Leben mit dem Weibe, das du liebst, alle Tage deines eitlen Lebens, welches er dir unter der Sonne gegeben hat, alle deine eitlen Tage hindurch; denn das ist dein Teil am Leben und an deiner Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne. Alles, was du zu tun vermagst {Eig. was deine Hand erreichen mag} mit deiner Kraft, das tue {And. üb. mit veränd. hebr. Interpunktion: Alles was deine Hand zu tun findet, das tue mit deiner Kraft}; denn es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst. Ich wandte mich und sah {O. Wiederum sah ich} unter der Sonne, dass nicht den Schnellen der Lauf gehört, und nicht den Helden der Krieg, und auch nicht den Weisen das Brot, und auch nicht den Verständigen der Reichtum, und auch nicht den Kenntnisreichen die Gunst; denn Zeit und Schicksal trifft sie alle. Denn der Mensch weiss auch seine Zeit nicht; gleich den Fischen, welche gefangen werden im verderblichen Netze, und gleich den Vögeln, welche in der Schlinge gefangen werden: gleich diesen werden die Menschenkinder verstrickt zur Zeit des Unglücks, wenn dieses sie plötzlich überfällt. Auch dieses habe ich als Weisheit unter der Sonne gesehen, und sie kam mir gross vor: Es war eine kleine Stadt, und wenig Männer waren darin; und wider sie kam ein grosser König, und er umzingelte sie und baute grosse Belagerungswerke wider sie. Und es fand sich darin ein {Eig. er fand darin einen usw.} armer weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit rettete; aber kein Mensch gedachte dieses armen Mannes. Da sprach ich: Weisheit ist besser als Kraft; aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte werden nicht gehört. - Worte der Weisen, in Ruhe gehört, sind mehr wert als das Geschrei des Herrschers unter den Toren. - Weisheit ist besser als Kriegsgeräte; aber ein Sünder vernichtet viel Gutes. - Tote Fliegen {O. Giftige Fliegen; eig. Fliegen des Todes} machen das Öl des Salbenmischers stinkend und gärend: ein wenig Torheit hat mehr Gewicht als Weisheit und Ehre. - Des Weisen Herz {Zugl: Verstand} ist nach seiner Rechten, und des Toren Herz nach seiner Linken gerichtet. Und auch wenn der Tor auf dem Wege wandelt, fehlt ihm der Verstand, und er sagt allen, er sei ein Tor {d.h. er trägt seine Torheit zur Schau}. Wenn der Zorn des Herrschers wider dich aufsteigt, so verlass deine Stelle nicht; denn Gelassenheit verhindert grosse Sünden. - Es gibt ein Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe, gleich einem Irrtum, welcher von dem Machthaber ausgeht: Die Torheit wird in grosse Würden eingesetzt {W. auf grosse Höhen gestellt}, und Reiche sitzen in Niedrigkeit. Ich habe Knechte auf Rossen gesehen, und Fürsten, die wie Knechte zu Fuss {W. auf der Erde} gingen. Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen; und wer eine Mauer einreisst, den kann eine Schlange beissen. Wer Steine bricht, kann sich daran verletzen; wer Holz spaltet, kann sich dadurch gefährden. - Wenn das Eisen stumpf geworden ist, und er hat die Schneide nicht geschliffen, so muss er seine Kräfte mehr anstrengen; aber die Weisheit ist vorteilhaft, um etwas in Stand zu setzen {And. üb.: um Gelingen zu haben, oder: um etwas gelingen zu machen}. - Wenn die Schlange beisst, ehe die Beschwörung da ist, so hat der Beschwörer keinen Nutzen. Die Worte des Mundes eines Weisen sind Anmut, aber die Lippen eines Toren verschlingen ihn. Der Anfang der Worte seines Mundes ist Torheit, und das Ende seiner Rede {Eig. seines Mundes} ist schlimmer Unsinn {Eig. schlimme Tollheit}. Und der Tor macht viele Worte: doch weiss der Mensch nicht, was sein wird; und was nach ihm sein wird, wer wird es ihm kundtun? Die Mühe des Toren macht ihn müde, ihn, der nicht einmal nach der Stadt zu gehen weiss. Wehe dir, Land, dessen König ein Knabe ist, und dessen Fürsten am Morgen schmausen {Eig. speisen, wie V. 17}! Glücklich, du Land, dessen König ein Sohn der Edlen ist, und dessen Fürsten zu rechter Zeit speisen, als Männer und nicht als Schwelger {Eig. mit Mannhaftigkeit und nicht mit Betrinken}! - Durch Faulenzen senkt sich das Gebälk, und durch Lässigkeit der Hände tropft das Haus. - Um sich zu belustigen, hält man Mahlzeiten, und Wein erheitert das Leben, und das Geld gewährt alles. - Auch in deinen Gedanken fluche dem Könige nicht, und in deinen Schlafgemächern fluche nicht dem Reichen; denn das Gevögel des Himmels möchte die Stimme entführen, und das Geflügelte das Wort anzeigen. Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden. Gib einen Teil an sieben, ja, sogar an acht {O. zerlege den Teil in sieben, ja, sogar in acht}; denn du weisst nicht, was für Unglück sich auf der Erde ereignen wird. - Wenn die Wolken voll Regen sind, so entleeren sie sich auf die Erde; und wenn ein Baum nach Süden oder nach Norden fällt: an dem Orte, wo der Baum fällt, da bleibt er liegen. - Wer auf den Wind achtet, wird nicht säen, und wer auf die Wolken sieht, wird nicht ernten. - Gleichwie du nicht weisst, welches der Weg des Windes ist, wie die Gebeine in dem Leibe der Schwangeren sich bilden, ebenso weisst du das Werk Gottes nicht, der alles wirkt. - Am Morgen säe deinen Samen, und des Abends ziehe deine Hand nicht ab; denn du weisst nicht, welches gedeihen wird: ob dieses oder jenes, oder ob beides zugleich gut werden wird. - Und süss ist das Licht, und wohltuend den Augen, die Sonne zu sehen. Denn wenn der Mensch auch viele Jahre lebt, möge er in ihnen allen sich freuen und der Tage der Finsternis gedenken, dass ihrer viele sein werden: alles, was kommt, ist Eitelkeit. Freue dich, Jüngling, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deiner Jugendzeit, und wandle in den Wegen deines Herzens und im Anschauen deiner Augen; doch wisse, dass um dies alles Gott dich ins Gericht bringen wird. Und entferne den Unmut aus deinem Herzen, und tue das Übel von deinem Leibe weg; denn die Jugend und das Mannesalter {Eig. das schwarze Haar And. üb.: die Morgenröte} sind Eitelkeit. Und gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen, und die Jahre herannahen, von welchen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen; - ehe sich verfinstern die Sonne und das Licht, und der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem Regen wiederkehren; an dem Tage, da die Hüter des Hauses zittern, und sich krümmen die starken Männer, und die Müllerinnen feiern, weil ihrer wenig geworden, und sich verfinstern die durch die Fenster Sehenden, und die Türen nach der Strasse geschlossen werden; indem das Geräusch der Mühle dumpf wird, und er {d.h. der zum Greise gewordene Mensch} aufsteht bei der Stimme des Vogels, und gedämpft werden alle Töchter des Gesanges. Auch fürchten sie {die Greise} sich vor der Höhe, und Schrecknisse sind auf dem Wege; und der Mandelbaum steht in Blüte, und die Heuschrecke schleppt sich hin, und die Kaper {als mittel zur Reizung der Esslust} ist wirkungslos. Denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Hause, und die Klagenden ziehen umher auf der Strasse; - ehe zerrissen wird die silberne Schnur, und zerschlagen die goldene Schale, und zerbrochen der Eimer am Quell, und zerschlagen die Schöpfwelle an der Zisterne {Eig. in die Zisterne hinein}; und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat. Eitelkeit der Eitelkeiten! spricht der Prediger; alles ist Eitelkeit! Und überdem, dass der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte, verfasste viele Sprüche. Der Prediger suchte angenehme Worte zu finden; und das Geschriebene ist richtig {O. und Niedergeschriebenes in Geradheit}, Worte der Wahrheit. Die Worte der Weisen sind wie Treibstacheln, und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten Sprüche; sie sind gegeben von einem Hirten. Und überdies, mein Sohn, lass dich warnen: Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ist Ermüdung des Leibes. Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören {O. Das Endergebnis, nachdem alles vernommen, ist}: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch {O. denn das soll jeder Mensch}. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.
Das Lied der Lieder, von Salomo. Er küsse mich mit den Küssen seines Mundes, denn deine Liebe ist besser als Wein. Lieblich an Geruch {O. dem Geruch} sind deine Salben, ein ausgegossenes Salböl ist dein Name; darum lieben dich die Jungfrauen. Ziehe mich: wir werden dir nachlaufen. Der König hat mich in seine Gemächer geführt: wir wollen {O. Hat mich der König ... geführt, so werden wir usw.} frohlocken und deiner uns freuen, wollen deine Liebe preisen {O. deiner Liebkosungen gedenken} mehr als Wein! Sie lieben dich in Aufrichtigkeit. Ich bin schwarz, aber anmutig, Töchter Jerusalems, wie die Zelte {welche aus dunklen Ziegenhaardecken verfertigt wurden} Kedars {S. die Anm. zu Hes. 27,21}, wie die Zeltbehänge Salomos. Sehet mich nicht an, weil ich schwärzlich bin, weil die Sonne mich verbrannt hat; meiner Mutter Söhne zürnten mir, bestellten mich zur Hüterin der Weinberge; meinen eigenen Weinberg habe ich nicht gehütet. - Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo weidest du, wo lässest du lagern am Mittag? Denn warum sollte ich wie eine Verschleierte {And. l.: Umherirrende} sein bei den Herden deiner Genossen? - Wenn du es nicht weisst, du Schönste unter den Frauen, so geh hinaus, den Spuren der Herde {Eig. des Kleinviehs} nach und weide deine Zicklein bei den Wohnungen der Hirten. Einem Rosse {Eig. Einer Stute} an des Pharao Prachtwagen {O. Prachtgespann} vergleiche ich dich, meine Freundin. Anmutig sind deine Wangen in den Kettchen {Eig. rundliche Schmuckstücke, welche zu beiden Seiten vom Kopfbunde harabhingen}, dein Hals in den Schnüren. Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit Punkten von Silber. - Während der König an seiner Tafel {Eig. bei seiner Tafelrunde} war, gab {O. ist, gibt} meine Narde ihren Duft. Mein Geliebter ist mir ein Bündel Myrrhe, das zwischen meinen Brüsten ruht. Eine Zypertraube {d.i. der traubenförmigen Blumenbüschel der Zyperpflanze} ist mir mein Geliebter, in den Weinbergen von Engedi. - Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön, deine Augen sind Tauben. - Siehe, du bist schön, mein Geliebter, ja, holdselig; ja, unser Lager ist frisches Grün. Die Balken unserer Behausung sind Zedern, unser Getäfel Zypressen. Ich bin eine Narzisse Sarons, eine Lilie der Täler. - Wie eine Lilie inmitten der Dornen, so ist meine Freundin inmitten der Töchter. - Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter inmitten der Söhne; ich habe mich mit Wonne in seinen Schatten gesetzt, und seine Frucht ist meinem Gaumen süss. Er hat mich in das Haus des Weines geführt, und sein Panier über mir ist die Liebe. Stärket mich mit Traubenkuchen, erquicket mich mit Äpfeln, denn ich bin krank vor Liebe! - Seine Linke ist unter meinem Haupte, und seine Rechte umfasst mich. Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hindinnen des Feldes, dass ihr nicht wecket noch aufwecket die Liebe, bis es ihr gefällt! Horch! mein Geliebter {W. Stimme meines Geliebten! So auch nach späteren Stellen}! Siehe, da kommt er, springend über die Berge, hüpfend über die Hügel. Mein Geliebter gleicht einer Gazelle, oder einem Jungen der Hirsche. Siehe, da steht er hinter unserer Mauer, schaut durch die Fenster, blickt durch die Gitter. Mein Geliebter hob an und sprach zu mir: Mache dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm! Denn siehe, der Winter ist vorbei, der Regen ist vorüber, er ist dahin. Die Blumen erscheinen im Lande, die Zeit des Gesanges ist gekommen, und die Stimme der Turteltaube lässt sich hören in unserem Lande. Der Feigenbaum rötet seine Feigen, und die Weinstöcke sind in der Blüte, geben Duft. Mache dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm! Meine Taube im Geklüft der Felsen, im Versteck der Felswände, lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören; denn deine Stimme ist süss und deine Gestalt anmutig. - Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse, welche die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge sind in der Blüte! Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein, der unter den Lilien weidet. - Bis der Tag sich kühlt und die Schatten fliehen, wende dich, sei, mein Geliebter, gleich einer Gazelle oder einem Jungen der Hirsche auf den zerklüfteten Bergen! Auf meinem Lager in den Nächten suchte ich, den meine Seele liebt: ich suchte ihn und fand ihn nicht. Ich will doch aufstehen und in der Stadt umhergehen, auf den Strassen und auf den Plätzen, will suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen: Habt ihr den gesehen, den meine Seele liebt? Kaum war ich an ihnen vorüber, da fand ich, den meine Seele liebt. Ich ergriff ihn und liess ihn nicht, bis ich ihn gebracht hatte in das Haus meiner Mutter und in das Gemach meiner Gebärerin. Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hindinnen des Feldes, dass ihr nicht wecket noch aufwecket die Liebe, bis es ihr gefällt! Wer ist die, die da heraufkommt von der Wüste her wie Rauchsäulen, durchduftet von Myrrhe und Weihrauch, von allerlei Gewürzpulver des Krämers? Siehe da, Salomos Tragbett: Sechzig Helden rings um dasselbe her von den Helden Israels. Sie alle führen das Schwert, sind geübt im Kriege; ein jeder hat sein Schwert an seiner Hüfte, zum Schutz vor dem Schrecken in den Nächten. - Der König Salomo hat sich ein Prachtbett gemacht von dem Holze des Libanon. Seine Säulen hat er von Silber gemacht, seine Lehne von Gold, seinen Sitz von Purpur; das Innere ist kunstvoll gestickt {Eig. ist ausgelegt}, aus Liebe, von den Töchtern Jerusalems. Kommet heraus, Töchter Zions, und betrachtet den König Salomo in der Krone, mit welcher seine Mutter ihn gekrönt hat {O. in dem Kranze (Diadem), mit welchem ... bekränzt hat} am Tage seiner Vermählung und am Tage der Freude seines Herzens! Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön: Deine Augen sind Tauben hinter deinem Schleier. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die an den Abhängen des Gebirges Gilead lagern. Deine Zähne sind wie eine Herde geschorener Schafe, die aus der Schwemme heraufkommen, welche allzumal Zwillinge gebären, und keines unter ihnen ist unfruchtbar. Deine Lippen sind wie eine Karmesinschnur, und dein Mund ist zierlich. Wie ein Schnittstück einer Granate ist deine Schläfe hinter deinem Schleier. Dein Hals ist wie der Turm Davids, der in Terrassen {O. zum Aufhängen von Waffen} gebaut ist: tausend Schilde hängen daran, alle Schilde der Helden. Deine beiden Brüste sind wie ein Zwillingspaar junger Gazellen, die unter den Lilien weiden. - Bis der Tag sich kühlt und die Schatten fliehen, will ich zum Myrrhenberge hingehen und zum Weihrauchhügel. - "Ganz schön bist du, meine Freundin, und kein Makel ist an dir. Mit mir vom Libanon herab, meine Braut, mit mir vom Libanon sollst du kommen; vom Gipfel des Amana {Diejenige Gruppe des Antilibanon, von welcher die Quellen des Amana-Flusses sich ergiessen; vergl. 2. Kön. 5,12} herab sollst du schauen, vom Gipfel des Senir und Hermon, von den Lagerstätten der Löwen, von den Bergen der Panther. Du hast mir das Herz geraubt, meine Schwester, meine Braut; du hast mir das Herz geraubt mit einem deiner Blicke, mit einer Kette von deinem Halsschmuck. Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, meine Braut; wieviel besser ist deine Liebe als Wein, und der Duft deiner Salben als alle Gewürze! Honigseim träufeln deine Lippen, meine Braut; Honig und Milch ist unter deiner Zunge, und der Duft deiner Gewänder wie der Duft des Libanon. Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, meine Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle. Was dir entsprosst, ist ein Lustgarten von Granaten nebst edlen Früchten, Zyperblumen nebst Narden; Narde und Safran, Würzrohr und Zimt, nebst allerlei Weihrauchgehölz, Myrrhe und Aloe nebst allen vortrefflichsten Gewürzen; eine Gartenquelle, ein Brunnen lebendigen Wassers, und Bäche, die vom Libanon fliessen." - Wache auf, Nordwind, und komm, Südwind: durchwehe meinen Garten, lass träufeln seine Wohlgerüche! Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse die ihm köstliche Frucht. - Ich bin in meinen Garten gekommen, meine Schwester, meine Braut, habe meine Myrrhe gepflückt samt meinem Balsam, habe meine Wabe gegessen samt meinem Honig, meinen Wein getrunken samt meiner Milch. Esset, Freunde; trinket und berauschet euch, Geliebte! Ich schlief, aber mein Herz wachte. Horch! Mein Geliebter! Er klopft: Tue mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Vollkommene! Denn mein Haupt ist voll Tau, meine Locken voll Tropfen der Nacht. - Ich habe mein Kleid {Eig. meinem Leibrock} ausgezogen, wie sollte ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füsse gewaschen, wie sollte ich sie wieder beschmutzen? - Mein Geliebter streckte seine Hand durch die Öffnung {das Guckloch der Tür}, und mein Inneres ward seinetwegen erregt. Ich stand auf, um meinem Geliebten zu öffnen, und meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fliessender {d.h. von selbst entquellender, köstlichster} Myrrhe an dem Griffe des Riegels. Ich öffnete meinem Geliebten; aber mein Geliebter hatte sich umgewandt, war weitergegangen. Ich war ausser mir {Eig. Ich war entseelt}, während er redete. Ich suchte ihn und fand ihn nicht; ich rief ihn und er antwortete mir nicht. Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen: sie schlugen mich, verwundeten mich; die Wächter der Mauern nahmen mir meinen Schleier {Eig. meinen Überwurf} weg. Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was sollt ihr ihm berichten? Dass ich krank bin vor Liebe. - Was ist dein Geliebter vor einem anderen Geliebten, du Schönste unter den Frauen? Was ist dein Geliebter vor einem anderen Geliebten, dass du uns also beschwörst? - Mein Geliebter ist weiss und rot, ausgezeichnet vor Zehntausenden. Sein Haupt ist gediegenes, feines Gold, seine Locken sind herabwallend {Eig. hügelig, d.h. gewellt}, schwarz wie der Rabe; seine Augen wie Tauben an Wasserbächen, badend in Milch, eingefasste Steine {Eig. sitzend in ihrer Einfassung}; seine Wangen wie Beete von Würzkraut, Anhöhen von duftenden Pflanzen {Da das mit "Anhöhe" übersetzte Wort eigentlich "Turm" bedeutet, so lesen And.: Beete von Würzkraut, duftende Pflanzen tragend}; seine Lippen Lilien, träufelnd von fliessender Myrrhe; seine Hände {nämlich die einzelnen Finger} goldene Rollen, mit Topasen besetzt; sein Leib ein Kunstwerk von Elfenbein, bedeckt mit Saphiren; seine Schenkel Säulen von weissem Marmor, gegründet auf Untersätze von feinem Golde; seine Gestalt wie der Libanon, auserlesen wie die Zedern; sein Gaumen ist {d.h. seine Worte sind; vergl. Kap. 4,11} lauter Süssigkeit, und alles an ihm ist lieblich. Das ist mein Geliebter, und das mein Freund, ihr Töchter Jerusalems! - Wohin ist dein Geliebter gegangen, du Schönste unter den Frauen? wohin hat dein Geliebter sich gewendet? Und wir wollen ihn mit dir suchen. - Mein Geliebter ist in seinen Garten hinabgegangen, zu den Würzkrautbeeten, um in den Gärten zu weiden und Lilien zu pflücken. Ich bin meines Geliebten; und mein Geliebter ist mein, der unter den Lilien weidet. Du bist schön, meine Freundin, wie Tirza, lieblich wie Jerusalem, furchtbar wie Kriegsscharen {Eig. Bannerscharen}. Wende deine Augen von mir ab, denn sie überwältigen mich. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die an den Abhängen des Gilead lagern; deine Zähne sind wie eine Herde Mutterschafe, die aus der Schwemme heraufkommen, welche allzumal Zwillinge gebären, und keines unter ihnen ist unfruchtbar; wie ein Schnittstück einer Granate ist deine Schläfe hinter deinem Schleier. Sechzig sind der Königinnen und achtzig der Kebsweiber, und Jungfrauen ohne Zahl. Eine ist meine Taube, meine Vollkommene; sie ist die einzige ihrer Mutter, sie ist die Auserkorene ihrer Gebärerin. Töchter sahen sie und priesen sie glücklich, Königinnen und Kebsweiber, und sie rühmten sie. Wer ist sie, die da hervorglänzt wie die Morgenröte, schön wie der Mond, rein wie die Sonne, furchtbar wie Kriegsscharen {Eig. Bannerscharen}? - In den Nussgarten ging ich hinab, um die jungen Triebe des Tales zu besehen, um zu sehen, ob der Weinstock ausgeschlagen wäre, ob die Granaten blühten. Unbewusst setzte mich meine Seele auf den Prachtwagen meines willigen {O. edlen} Volkes. - Kehre um, kehre um, Sulamith; kehre um, kehre um, dass wir dich anschauen! Was möget ihr an der Sulamith schauen? Wie den Reigen von Machanaim. Wie schön sind deine Tritte in den Schuhen, Fürstentochter! Die Biegungen deiner Hüften sind wie ein Halsgeschmeide, ein Werk von Künstlerhand. Dein Nabel ist eine runde Schale, in welcher der Mischwein nicht mangelt; dein Leib ein Weizenhaufen, umzäunt mit Lilien. Deine beiden Brüste sind wie ein Zwillingspaar junger Gazellen. Dein Hals ist wie ein Turm von Elfenbein {O. wie der Elfenbeinturm}; deine Augen wie die Teiche zu Hesbon am Tore der volkreichen Stadt; deine Nase wie der Libanonturm, der nach Damaskus hinschaut. Dein Haupt auf dir ist wie der Karmel, und das herabwallende Haar deines Hauptes wie Purpur: ein König ist gefesselt durch deine Locken! Wie schön bist du, und wie lieblich bist du, o Liebe, unter den Wonnen! Dieser dein Wuchs gleicht der Palme, und deine Brüste den Trauben. Ich sprach: Ich will die Palme ersteigen, will ihre Zweige erfassen; und deine Brüste sollen mir sein wie Trauben des Weinstocks, und der Duft deiner Nase wie Äpfel, und dein Gaumen {S. die Anm. zu Kap. 5,16} wie der beste Wein, ... der meinem Geliebten sanft hinuntergleitet, der über die Lippen der Schlummernden schleicht {Viell. ist mit Änderung eines Buchstabens zu lesen: der die Lippen usw. reden macht}. Ich bin meines Geliebten und nach mir ist sein Verlangen. Komm, mein Geliebter, lass uns aufs Feld hinausgehen, in den Dörfern übernachten. Wir wollen uns früh aufmachen nach den Weinbergen, wollen sehen, ob der Weinstock ausgeschlagen ist, die Weinblüte sich geöffnet hat, ob die Granaten blühen; dort will ich dir meine Liebe geben. Die Liebesäpfel {wie 1. Mose 30,14; Mandragoren, Alraunen} duften, und über unseren Türen sind allerlei edle Früchte, neue und alte, die ich, mein Geliebter, dir aufbewahrt habe. O wärest du mir gleich einem Bruder, der die Brüste meiner Mutter gesogen! Fände ich dich draussen, ich wollte dich küssen; und man würde mich nicht verachten. Ich würde dich führen, dich hineinbringen in meiner Mutter Haus, du würdest mich belehren; ich würde dich tränken mit Würzwein, mit dem Moste meiner Granaten. - Seine Linke sei unter meinem Haupte, und seine Rechte umfasse {O. ist unter... umfasst} mich. Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, dass ihr nicht wecket noch aufwecket die Liebe, bis es ihr gefällt! Wer ist sie, die da heraufkommt von der Wüste her, sich lehnend auf ihren Geliebten? Unter dem Apfelbaume habe ich dich geweckt. Dort hat mit dir Wehen gehabt deine Mutter, dort hat Wehen gehabt, die dich geboren. - Lege mich wie einen Siegelring an dein Herz, wie einen Siegelring an deinen Arm! Denn die Liebe ist gewaltsam wie der Tod, hart {d.h. unerweichlich} wie der Scheol ihr Eifer; ihre Gluten sind Feuergluten {Eig. ihre Blitze sind feurige Blitzstrahlen}, eine Flamme Jahs. Grosse Wasser vermögen nicht die Liebe auszulöschen, und Ströme überfluten sie nicht. Wenn ein Mann allen Reichtum seines Hauses um die Liebe geben wollte, man würde ihn nur verachten. Wir haben eine Schwester, eine kleine, die noch keine Brüste hat; was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tage, da man um sie werben wird? Wenn sie eine Mauer ist, so wollen wir eine Zinne von Silber darauf bauen; und wenn sie eine Tür ist, so wollen wir sie mit einem Zedernbrett verschliessen {Eig. umsperren}. Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme; da wurde ich in seinen Augen wie eine, die Frieden findet. Salomo hatte einen Weinberg zu Baal-Hamon; er übergab den Weinberg den Hütern: ein jeder sollte für seine Frucht tausend Silbersekel bringen. Mein eigener Weinberg ist vor mir {d.h. steht zu meiner Verfügung}; die tausend sind dein, Salomo, und zweihundert seien den Hütern seiner Frucht. Bewohnerin der Gärten, die Genossen horchen auf deine Stimme; lass sie mich hören! Enteile, mein Geliebter, und sei gleich einer Gazelle oder einem Jungen der Hirsche auf den duftenden Bergen!
Das Gesicht Jesajas, des Sohnes Amoz', welches er über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen Ussijas, Jothams, Ahas', Jehiskias, der Könige von Juda. Höret, ihr Himmel, und horche auf, du Erde! Denn Jahwe hat geredet: Ich habe Kinder grossgezogen und auferzogen, und sie sind von mir abgefallen. Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn; Israel hat keine Erkenntnis, mein Volk hat kein Verständnis. Wehe der sündigen Nation, dem Volke, belastet mit Ungerechtigkeit {O. Schuld, Missetat}, dem Samen der Übeltäter, den verderbt handelnden Kindern! Sie haben Jahwe verlassen, haben den Heiligen Israels verschmäht, sind rückwärts gewichen. - Warum solltet ihr weiter geschlagen werden, da ihr nur den Abfall mehren würdet? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. Von der Fusssohle bis zum Haupte ist nichts Gesundes an ihm: Wunden und Striemen und frische Schläge; sie sind nicht ausgedrückt und nicht verbunden, und nicht erweicht worden mit Öl. Euer Land ist eine Wüste, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; eure Flur, - Fremde verzehren sie vor euren Augen; und eine Wüste ist es, gleich einer Umkehrung durch Fremde. Und die Tochter Zion ist übriggeblieben wie eine Hütte im Weinberge, wie eine Nachthütte im Gurkenfelde, wie eine belagerte Stadt. Wenn Jahwe der Heerscharen uns nicht einen gar kleinen Überrest gelassen hätte, wie Sodom wären wir, Gomorra gleich geworden. Höret das Wort Jahwes, Vorsteher von Sodom; horchet auf das Gesetz unseres Gottes, Volk von Gomorra! Wozu soll mir die Menge eurer Schlachtopfer? spricht Jahwe; ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber, und am Blute von Farren und Lämmern und jungen Böcken habe ich kein Gefallen. Wenn ihr kommet, um vor meinem Angesicht zu erscheinen, wer hat dieses von eurer Hand gefordert, meine Vorhöfe zu zertreten? Bringet keine eitle {O. falsche, lügenhafte} Opfergabe {O. kein eitles Speisopfer} mehr! Räucherwerk ist mir ein Greuel {And. üb.: ein Greuelräucherwerk ist es mir}. Neumond und Sabbat, das Berufen von Versammlungen: Frevel und Festversammlung mag ich nicht {Eig. vermag ich nicht zu ertragen}. Eure Neumonde und eure Festzeiten hasst meine Seele; sie sind mir zur Last geworden, ich bin des Tragens müde. Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch; selbst wenn ihr des Betens viel machet, höre ich nicht: eure Hände sind voll Blutes. Waschet euch, reiniget euch; schaffet die Schlechtigkeit eurer Handlungen mir aus den Augen, lasset ab vom Übeltun! Lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, leitet den Bedrückten; schaffet Recht der Waise, führet der Witwe Sache! Kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht Jahwe. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiss werden; wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden. Wenn ihr willig seid und höret, so sollt ihr das Gute des Landes essen. Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so sollt ihr vom Schwerte verzehrt werden. Denn der Mund Jahwes hat geredet. Wie ist zur Hure geworden die treue Stadt! Sie war voll Recht, Gerechtigkeit weilte darin, und jetzt Mörder! Dein Silber ist zu Schlacken geworden, dein edler Wein mit Wasser verdünnt. Deine Fürsten sind Widerspenstige und Diebsgesellen, ein jeder von ihnen liebt Geschenke und jagt nach Belohnungen; der Waise schaffen sie nicht Recht, und der Witwe Sache kommt nicht vor sie. Darum spricht der Herr {Eig. ist der Spruch des Herrn; so auch später an vielen Stellen}, Jahwe der Heerscharen, der Mächtige Israels: Ha! ich werde mich letzen an meinen Widersachern und Rache nehmen an meinen Feinden. Und ich werde meine Hand gegen dich wenden, und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit Laugensalz und hinwegschaffen all dein Blei. Und ich werde deine Richter wiederherstellen wie zuerst, und deine Räte wie im Anfang. Danach wird man dich nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt. Zion wird erlöst werden durch Gericht, und seine Rückkehrenden durch Gerechtigkeit. Aber Zerschmetterung der Übertreter {O. der Abtrünnigen} und der Sünder allzumal; und die Jahwe verlassen, werden untergehen. Denn sie werden beschämt werden wegen der Terebinthen, die ihr begehrt, und ihr werdet mit Scham bedeckt werden wegen der Gärten, an denen ihr Gefallen hattet. Denn ihr werdet sein wie eine Therebinthe, deren Laub verwelkt ist, und wie ein Garten, der kein Wasser hat. Und der Starke wird zum Werge werden und sein Tun zum Funken; und sie werden beide miteinander verbrennen, und niemand wird löschen. Das Wort, welches Jesaja, der Sohn Amoz', über Juda und Jerusalem geschaut hat. Und {Vergl. Micha 4} es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jahwes feststehen auf dem Gipfel der Berge {d.h. hoch über allen Bergen} und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berge Jahwes, zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz {O. die Lehre} ausgehen, und das Wort Jahwes von Jerusalem; und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Kommt, Haus Jakob, und lasst uns wandeln im Lichte Jahwes! Denn du hast dein Volk, das Haus Jakob, verstossen; denn sie sind voll dessen, was vom Morgenlande kommt {And. l.: sind voll Wahrsagerei}, und sind Zauberer gleich den Philistern, und schlagen ein mit den Kindern der Fremden. Und ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; und ihr Land ist voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. Und ihr Land ist voll Götzen; sie werfen sich nieder vor dem Werke ihrer Hände, vor dem, was ihre Finger gemacht haben. Und der Mensch wird gebeugt und der Mann erniedrigt werden; und du wirst ihnen nicht vergeben. Verkrieche dich in die Felsen und verbirg dich im Staube vor dem Schrecken Jahwes und vor der Pracht seiner Majestät! Die hochmütigen Augen des Menschen werden erniedrigt, und die Hoffart des Mannes wird gebeugt werden; und Jahwe wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tage. Denn Jahwe der Heerscharen hat einen Tag über alles Hoffärtige und Hohe, und über alles Erhabene {O. Emporragende}, und es wird erniedrigt werden; und über alle Zedern des Libanon, die hohen und erhabenen, und über alle Eichen Basans; und über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel; und über jeden hohen Turm und über jede feste Mauer; und über alle Tarsisschiffe {Siehe zu "Tarsis" die Anm. zu Hes. 27,12} und über alle kostbaren Schauwerke. Und der Hochmut des Menschen wird gebeugt und die Hoffart des Mannes erniedrigt werden; und Jahwe wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tage. Und die Götzen werden gänzlich verschwinden. Und sie werden sich in Felsenhöhlen und in Löcher der Erde verkriechen vor dem Schrecken Jahwes und vor der Pracht seiner Majestät, wenn er sich aufmacht, die Erde zu schrecken. An jenem Tage wird der Mensch seine Götzen von Silber und seine Götzen von Gold, die man ihm zum Anbeten gemacht hat, den Maulwürfen und den Fledermäusen hinwerfen, um sich in die Spalten der Felsen und in die Felsenklüfte zu verkriechen vor dem Schrecken Jahwes und vor der Pracht seiner Majestät, wenn er sich aufmacht, die Erde zu schrecken. Lasset ab von dem Menschen, in dessen Nase nur ein Odem ist! denn wofür ist er zu achten? Denn siehe, der Herr, Jahwe der Heerscharen, nimmt von Jerusalem und von Juda Stütze und Unterstützung hinweg, jede Stütze des Brotes und jede Stütze des Wassers; Held und Kriegsmann, Richter und Prophet und Wahrsager und Ältesten; den Obersten über fünfzig und den Angesehenen und den Rat, und den geschickten Künstler {O. den Kunstverständigen} und den Zauberkundigen. Und ich werde Jünglinge zu ihren Fürsten machen, und Buben sollen über sie herrschen. Und das Volk wird sich gegenseitig bedrücken, der eine den anderen, und ein jeder seinen Nächsten; der Knabe wird frech auftreten gegen den Greis, und der Verachtete gegen den Geehrten. Wenn jemand seinen Bruder in seines Vaters Hause ergreift und sagt: Du hast ein Kleid {Eig. ein Oberkleid}, unser Vorsteher sollst du sein; und dieser Einsturz sei unter deiner Hand! so wird er an jenem Tage seine Stimme erheben und sagen: Ich kann kein Wundarzt sein; ist doch in meinem Hause weder Brot noch Kleid: machet mich nicht zum Vorsteher des Volkes. - Denn Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen, weil ihre Zunge und ihre Taten wider Jahwe sind, um zu trotzen den Augen seiner Herrlichkeit. Der Ausdruck ihres Angesichts zeugt wider sie; und von ihrer Sünde sprechen sie offen wie Sodom, sie verhehlen sie nicht. Wehe ihrer Seele! denn sich selbst bereiten sie Böses. Saget vom Gerechten, dass es ihm wohlgehen wird; denn die Frucht ihrer Handlungen werden sie geniessen. Wehe dem Gesetzlosen! es wird ihm übelgehen; denn das Tun seiner Hände wird ihm angetan werden. Mein Volk, - seine Bedrücker sind Buben, und Weiber herrschen über dasselbe. Mein Volk, deine Leiter führen irre, und den Weg deiner Pfade haben sie dir entrückt {W. haben sie verschlungen}. Jahwe steht da, um zu rechten; und er tritt auf, um die Völker zu richten. Jahwe wird ins Gericht gehen mit den Ältesten seines Volkes und dessen Fürsten: Und ihr, ihr habt den Weinberg abgeweidet, der Raub des Elenden ist in euren Häusern; was habt ihr, dass ihr mein Volk zertretet und das Angesicht der Elenden zermalmet? spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen. Und Jahwe sprach: Weil die Töchter Zions hoffärtig sind, und einhergehen mit gerecktem Halse und blinzelnden Augen, und trippelnd einhergehen und mit ihren Fussspangen klirren: so wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und Jahwe ihre Scham entblössen. An jenem Tage wird der Herr wegnehmen den Schmuck der Fussspangen und der Stirnbänder {And. üb.: der Sönnchen} und der Halbmonde; die Ohrgehänge und die Armketten und die Schleier; die Kopfbunde und die Schrittkettchen und die Gürtel und die Riechfläschchen und die Amulette; die Fingerringe und die Nasenringe; die Prachtkleider und die Oberröcke und die Umhänge und die Beutel; die Handspiegel und die Hemden und die Turbane und die Überwürfe {weite Schleier, die über Kopf und Schultern geworfen wurden}. Und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchs wird Moder sein, und statt des Gürtels ein Strick, und statt des Lockenwerks eine Glatze, und statt des Prunkgewandes ein Kittel von Sacktuch, Brandmal statt Schönheit. Deine Männer werden durchs Schwert fallen, und deine Helden im Kriege. Und ihre {d.h. der Tochter Zion} Tore werden klagen und trauern, und ausgeleert wird sie sein, sich zur Erde niedersetzen. Und an jenem Tage werden sieben Weiber einen Mann ergreifen und sprechen: Wir wollen unser eigenes Brot essen und uns mit unseren eigenen Kleidern bekleiden; nur lass uns nach deinem Namen genannt werden, nimm unsere Schmach hinweg. An jenem Tage wird der Spross {Vergl. Sach. 3,8; 6,12} Jahwes zur Zierde und zur Herrlichkeit sein, und die Frucht der Erde zum Stolz und zum Schmuck {O. Ruhm} für die Entronnenen Israels. Und es wird geschehen, wer in Zion übriggeblieben und wer in Jerusalem übriggelassen ist, wird heilig heissen, ein jeder, der zum Leben eingeschrieben ist in Jerusalem: wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschulden Jerusalems aus dessen Mitte hinweggefegt haben wird durch den Geist des Gerichts und durch den Geist des Vertilgens. Und Jahwe wird {O. (V.4) wenn der Herr... Geist des Vertilgens: dann wird Jahwe usw.} über jede Wohnstätte des Berges Zion und über seine {nämlich Zions} Versammlungen eine Wolke und einen Rauch schaffen bei Tage, und den Glanz eines flammenden Feuers bei Nacht; denn über der ganzen Herrlichkeit wird eine Decke sein. Und eine Hütte wird sein zum Schatten bei Tage vor der Hitze, und zur Zuflucht und zur Bergung vor Sturm und vor Regen. Wohlan, ich will singen von meinem Geliebten, ein Lied meines Lieben von seinem Weinberge: Mein Geliebter hatte einen Weinberg auf einem fetten Hügel {Eig. Horne, d.h. einem freistehenden Hügel}. Und er grub ihn um und säuberte ihn von Steinen und bepflanzte ihn mit Edelreben; und er baute einen Turm in seine Mitte und hieb auch eine Kelter {Eig. einen Keltertrog} darin aus; und er erwartete, dass er Trauben brächte, aber er brachte Herlinge. Nun denn, Bewohner von Jerusalem und Männer von Juda, richtet doch zwischen mir und meinem Weinberge! Was war noch an meinem Weinberge zu tun, das ich nicht an ihm getan hätte? Warum habe ich erwartet, dass er Trauben brächte, und er brachte Herlinge? Nun, so will ich euch denn kundmachen, was ich meinem Weinberge tun will: seinen Zaun wegnehmen, dass er abgeweidet werde, seine Mauer niederreissen, dass er zertreten werde. Und ich werde ihn zu Grunde richten; er soll nicht beschnitten noch behackt werden, und Dornen und Disteln sollen in ihm aufschiessen {Eig. und er soll in Dornen und Disteln aufgehen}; und ich will den Wolken gebieten, dass sie keinen Regen auf ihn fallen lassen. Denn der Weinberg Jahwes der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Pflanzung seines Ergötzens; und er wartete auf Recht, und siehe da: Blutvergiessen {O. gewaltsames Wegraffen}, auf Gerechtigkeit, und siehe da: Wehgeschrei. Wehe denen, die Haus an Haus reihen, Feld an Feld rücken, bis gar kein Raum mehr ist, und ihr allein sesshaft seid inmitten des Landes! Vor meinen {Eig. In meine} Ohren hat Jahwe der Heerscharen gesprochen: Wenn nicht die vielen Häuser zur Wüste werden, die grossen und schönen ohne Bewohner! Denn zehn Juchart Weinberge werden ein Bath bringen, und ein Homer Samen wird ein Epha {ein Homer = 12 Epha} bringen. - Wehe denen, die des Morgens früh sich aufmachen, um starkem Getränk nachzulaufen, bis spät am Abend bleiben, der Wein erhitzt sie! Und Laute und Harfe, Tamburin und Flöte und Wein sind bei ihrem Gelage; aber auf das Tun Jahwes schauen sie nicht, und das Werk seiner Hände sehen sie nicht. Darum wird mein Volk weggeführt aus Mangel an Erkenntnis, und seine Edlen verhungern {W. sind Männer des Hungers. Viell. ist zu l.: sind ausgezehrt durch Hunger}, und seine Menge lechzt vor Durst. Darum sperrt der Scheol weit auf seinen Schlund und reisst seinen Rachen auf ohne Mass; und hinab fährt seine {d.i. Jerusalems} Pracht und sein Getümmel und sein Getöse und wer darin frohlockt. Und der Mensch wird gebeugt und der Mann erniedrigt, und die Augen der Hoffärtigen werden erniedrigt. Und Jahwe der Heerscharen wird im Gericht erhaben sein, und Gott, der Heilige, sich heilig erweisen in Gerechtigkeit. - Und Schafe werden dort weiden wie auf ihrer Trift, und Fremdlinge {Wahrsch. Wanderhirten} in den verwüsteten Fluren der Fetten sich nähren. Wehe denen, welche die Ungerechtigkeit einherziehen mit Stricken der Falschheit, und die Sünde wie mit Wagenseilen! die da sprechen: Er beeile, er beschleunige sein Werk, damit wir es sehen; und der Ratschluss des Heiligen Israels möge herannahen und kommen, damit wir ihn erfahren! - Wehe denen, die das Böse gut heissen, und das Gute böse; welche Finsternis zu Licht machen, und Licht zu Finsternis; welche Bitteres zu Süssem machen, und Süsses zu Bitterem! - Wehe denen, die in ihren Augen weise und bei sich selbst verständig sind! - Wehe denen, die Helden sind, um Wein zu trinken, und tapfere Männer, um starkes Getränk zu mischen; welche den Gesetzlosen um eines Geschenkes willen gerecht sprechen, und die Gerechtigkeit {O. das Recht} der Gerechten ihnen entziehen! Darum, wie des Feuers Zunge die Stoppeln verzehrt, und dürres Gras in der Flamme zusammensinkt, so wird ihre Wurzel wie Moder werden, und ihre Blüte auffliegen wie Staub; denn sie haben das Gesetz Jahwes der Heerscharen verworfen und das Wort des Heiligen Israels verschmäht. Darum ist der Zorn Jahwes wider sein Volk entbrannt, und er hat seine Hand gegen dasselbe ausgestreckt und es geschlagen; und die Berge erbebten, und ihre Leichname wurden wie Kehricht inmitten der Strassen. - Bei dem allen wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Und er wird ein Panier erheben den fernen Nationen, und eine {Eig. sie; (die nachher beschriebene Nation)} wird er herbeizischen vom Ende der Erde; und siehe, eilends, schnell wird sie kommen. Bei ihr ist kein Müder und kein Strauchelnder, keiner schlummert noch schläft; auch ist nicht gelöst der Gürtel ihrer {Eig. seiner, d.h. jedes einzelnen von ihnen} Lenden, noch zerrissen der Riemen ihrer {Eig. seiner, d.h. jedes einzelnen von ihnen} Schuhe. Ihre Pfeile sind geschärft, und alle ihre Bogen gespannt; die Hufe ihrer Rosse sind Kieseln gleich zu achten, und ihre Räder dem Wirbelwinde. Ihr Gebrüll ist wie das einer Löwin, sie brüllt wie die jungen Löwen; und sie knurrt und packt die Beute und bringt sie in Sicherheit, und kein Erretter ist da. Und sie knurrt über ihr an jenem Tage gleich dem Rauschen des Meeres. Und man blickt zur Erde, und siehe, Finsternis, Drangsal; und das Licht ist verfinstert durch ihr Gewölk {der Erde}. Im Todesjahre des Königs Ussija, da sah ich den Herrn sitzen auf hohem und erhabenem Throne, und seine Schleppen erfüllten den Tempel. Seraphim standen über ihm; ein jeder von ihnen hatte sechs Flügel: mit zweien bedeckte er sein Angesicht, und mit zweien bedeckte er seine Füsse, und mit zweien flog er. Und einer rief dem anderen zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist Jahwe der Heerscharen, die ganze Erde ist voll seiner Herrlichkeit! Und es erbebten die Grundfesten der Schwellen von der Stimme der Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt. - Und ich sprach: Wehe mir! denn ich bin verloren; denn ich bin ein Mann von unreinen Lippen, und inmitten eines Volkes von unreinen Lippen wohne ich; denn meine Augen haben den König, Jahwe der Heerscharen, gesehen. Und einer der Seraphim flog zu mir; und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte. Und er berührte meinen Mund damit und sprach: Siehe, dieses hat deine Lippen berührt; und so ist deine Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} gewichen und deine Sünde gesühnt. Und ich hörte die Stimme des Herrn, welcher sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich. Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volke: Hörend höret {Eine bekannte hebr. Redeweise, um die durch das Zeitwort ausgedrückte Handlung hervorzuheben}, und verstehet nicht; und sehend sehet {Eine bekannte hebr. Redeweise, um die durch das Zeitwort ausgedrückte Handlung hervorzuheben}, und erkennet nicht! Mache das Herz dieses Volkes fett, und mache seine Ohren schwer, und verklebe seine Augen: damit es mit seinen Augen nicht sehe und mit seinen Ohren nicht höre und sein Herz nicht verstehe, und es nicht umkehre und geheilt werde. Und ich sprach: Wie lange, Herr? Und er sprach: Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist, und Jahwe die Menschen weit entfernt hat, und der verlassenen Orte viele sind inmitten des Landes. Und ist noch ein Zehntel darin, so wird es wiederum vertilgt werden, gleich der Terebinthe und gleich der Eiche, von welchen, wenn sie gefällt sind, ein Wurzelstock bleibt; ein heiliger Same ist sein Wurzelstock. Und es geschah in den Tagen Ahas', des Sohnes Jothams, des Sohnes Ussijas, des Königs von Juda, da zog Rezin, der König von Syrien, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, nach Jerusalem hinauf zum Streit wider dasselbe; aber er vermochte nicht wider dasselbe zu streiten. Und es wurde dem Hause David berichtet und gesagt: Syrien hat sich in Ephraim gelagert. Da bebte sein Herz und das Herz seines Volkes, wie die Bäume des Waldes vor dem Winde beben. Und Jahwe sprach zu Jesaja: Geh doch hinaus, dem Ahas entgegen, du und dein Sohn Schear-Jaschub {Bedeutet: der Überrest wird umkehren; vergl. Kap. 10,21}, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, nach der Strasse des Walkerfeldes hin, und sprich zu ihm: Hüte dich und halte dich ruhig; fürchte dich nicht, und dein Herz verzage nicht vor diesen beiden rauchenden Brandscheitstümpfen, bei {O. wegen} der Zornglut Rezins und Syriens und des Sohnes Remaljas. Darum, dass Syrien Böses wider dich beratschlagt hat, Ephraim und der Sohn Remaljas und gesagt: Lasst uns wider Juda hinaufziehen und ihm Grauen einjagen und es uns erobern {Eig. erbrechen} und den Sohn Tabeels zum König darin machen; so spricht der Herr Jahwe: Es wird nicht zustande kommen und nicht geschehen. Denn Damaskus ist das Haupt von Syrien, und Rezin das Haupt von Damaskus; und in noch 65 Jahren wird Ephraim zerschmettert werden, dass es kein Volk mehr sei. Und Samaria ist das Haupt von Ephraim, und der Sohn Remaljas das Haupt von Samaria. Wenn ihr nicht glaubet, werdet ihr, fürwahr, keinen Bestand haben! Und Jahwe fuhr fort, zu Ahas zu reden, und sprach: Fordere dir ein Zeichen von Jahwe, deinem Gott; fordere es in der Tiefe oder oben in der Höhe. Und Ahas sprach: Ich will nicht fordern und will Jahwe nicht versuchen. Da sprach er: Höret doch, Haus David! Ist es euch zu wenig, Menschen zu ermüden, dass ihr auch meinen Gott ermüdet? Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und wird seinen Namen Immanuel {Gott mit uns} heissen. Rahm {Eig. dicke, geronnene Milch} und Honig wird er essen, wenn er weiss, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen. Denn ehe der Knabe weiss, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird das Land verlassen sein, vor dessen beiden Königen dir graut {Vergl. 2. Kön. 15,29; 16,9}. Jahwe wird über dich und über dein Volk und über das Haus deines Vaters Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit dem Tage, da Ephraim von Juda gewichen ist - den König von Assyrien. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird Jahwe die Fliege, die am Ende der Ströme {Das hebr. Wort bezeichnet die Kanäle und Arme des Nil} Ägyptens, und die Biene, die im Lande Assyrien ist, herbeizischen. Und sie werden kommen und sich allesamt niederlassen in den Tälern der steilen Höhen und in den Spalten der Felsen und in allen Dornstäuchern und auf allen Triften. An jenem Tage wird der Herr durch ein gedungenes {Eig. durch das zur Miete stehende, feile} Schermesser, auf der anderen Seite des Stromes, durch den König von Assyrien, das Haupt und das Haar der Beine abscheren; ja, auch den Bart wird es wegnehmen. Und es wird geschehen an jenem Tage, dass jemand eine junge Kuh und zwei Schafe {O. Ziegen} füttern wird. Und es wird geschehen, wegen der Menge des Milchertrags wird er Rahm {Eig. dicke geronnene Milch} essen, denn Rahm und Honig wird jeder essen, der im Lande übriggeblieben ist. Und es wird geschehen an jenem Tage, dass jeder Ort, wo tausend Weinstöcke von tausend Silbersekel waren, zu Dornen und Disteln geworden sein wird. Mit Pfeilen und mit Bogen wird man dorthin kommen; denn das ganze Land wird Dornen und Disteln sein. Und alle Berge, die mit der Hacke behackt wurden, dahin wirst du nicht kommen, aus Furcht vor Dornen und Disteln; und sie werden ein Ort sein, wohin man Rinder treibt, und welcher vom Kleinvieh zertreten wird. Und Jahwe sprach zu mir: Nimm dir eine grosse Tafel und schreibe darauf mit Menschengriffel {d.h. mit leicht leserlicher Schrift}: Es eilt der Raub, bald kommt die Beute; und ich will mir {O. und ich sollte mir. And. üb.: ich nahm mir} zuverlässige Zeugen nehmen: Urija, den Priester, und Sacharja, den Sohn Jeberekjas. - Und ich nahte der Prophetin, und sie ward schwanger und gebar einen Sohn. Und Jahwe sprach zu mir: Gib ihm den Namen: "Es eilt der Raub, bald kommt die Beute". Denn ehe der Knabe zu rufen weiss "mein Vater" und "meine Mutter", wird man vor dem König von Assyrien hertragen den Reichtum von Damaskus und die Beute von Samaria. Und Jahwe fuhr fort, weiter zu mir zu reden, und sprach: Darum, dass dieses Volk die Wasser von Siloah verachtet, die still fliessen, und Freude hat an Rezin und an dem Sohne Remaljas: darum, siehe, lässt der Herr über sie heraufkommen die Wasser des Stromes, die mächtigen und grossen - den König von Assyrien und alle seine Herrlichkeit {O. seine ganze Heeresmenge}; und er wird über alle seine Betten steigen und über alle seine Ufer gehen. Und er wird in Juda eindringen, überschwemmen und überfluten; bis an den Hals wird er reichen. Und die Ausdehnung seiner Flügel wird die Breite deines Landes füllen, Immanuel! Tobet {Eig. Erboset euch}, ihr Völker, und werdet zerschmettert! Und nehmet es zu Ohren, alle ihr Fernen der Erde! Gürtet euch und werdet zerschmettert, gürtet euch und werdet zerschmettert! Beschliesset einen Ratschlag, und er soll vereitelt werden; redet ein Wort, und es soll nicht zustande kommen; denn Gott ist mit uns. Denn also hat Jahwe zu mir gesprochen, indem seine Hand stark auf mir war und er {Eig. gesprochen, mit starker Hand, indem er usw. (Vergl. Hes. 3,14)} mich warnte, nicht auf dem Wege dieses Volkes zu wandeln: Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dieses Volk Verschwörung nennt; und fürchtet nicht ihre Furcht {d.h. das, was sie fürchten} und erschrecket nicht davor. Jahwe der Heerscharen, den sollt ihr heiligen; und er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken. Und er wird zum Heiligtum sein; aber zum Stein des Anstosses und zum Fels des Strauchelns den beiden Häusern Israels, zur Schlinge und zum Fallstrick den Bewohnern von Jerusalem. Und viele unter ihnen werden straucheln, und werden fallen und zerschmettert und verstrickt und gefangen werden. - Binde das Zeugnis zu, versiegele das Gesetz {O. die Lehre, Unterweisung} unter {O.in} meinen Jüngern. - Und ich will auf Jahwe harren, der sein Angesicht verbirgt vor dem Hause Jakob, und will auf ihn hoffen. Siehe, ich und die Kinder, die Jahwe mir gegeben hat, wir sind zu Zeichen und zu Wundern {O. Vorbildern} in Israel, vor Jahwe der Heerscharen, der da wohnt auf dem Berge Zion. Und wenn sie zu euch sprechen werden: Befraget die Totenbeschwörer und die Wahrsager, die da flüstern und murmeln, so sprechet: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? soll es für die Lebenden die Toten befragen? Zum Gesetz und zum Zeugnis! Wenn sie nicht nach diesem Worte sprechen, so gibt es für sie keine Morgenröte {Eig. so ist es (das Volk) ein solches, für welches es keine Morgenröte gibt}. Und es wird darin {d.h. im Lande} umherziehen, schwer gedrückt und hungernd. Und es wird geschehen, wenn es Hunger leidet, so wird es erzürnt sein und seinen König und seinen Gott verfluchen. Und es wird aufwärts schauen und wird zur Erde blicken: und siehe, Drangsal und Finsternis, angstvolles Dunkel; und in dichte Finsternis ist es hineingestossen. Doch {O. denn} nicht bleibt Finsternis dem Lande, welches Bedrängnis hat. Um die erste Zeit hat er das Land Sebulon und das Land Naphtali verächtlich gemacht; und in der letzten bringt er zu Ehren den Weg am Meere {d.h. am Meere Tiberias}, das Jenseitige des Jordan, den Kreis {Hebr. Gelil; das nördliche Grenzgebiet Palästinas, ein Teil des späteren Galiläa} der Nationen. Das Volk {And. üb.: Doch wird die Finsternis nicht sein, wie die Bedrängnis auf der Erde war, als es im Anfang leicht auf dem Lande Sebulon und dem Lande Naphtali lag, und später schwerer wurde... Weg am Meere, jenseit des Jordan, Galiläa der Nationen: das Volk}, das im Finstern wandelt, hat ein grosses Licht gesehen; die da wohnen im Lande des Todesschattens, Licht hat über sie geleuchtet. Du hast die Nation vermehrt, hast ihr gross gemacht {And. l.: Du hast das Frohlocken vermehrt, hast gross gemacht usw.} die Freude; sie freuen sich vor dir, gleich der Freude in der Ernte, wie man frohlockt beim Verteilen der Beute. Denn das Joch ihrer Last und den Stab ihrer Schulter, den Stock ihres Treibers hast du zerschlagen wie am Tage Midians. Denn jeder Stiefel der Gestiefelten im Getümmel, und jedes Gewand, in Blut gewälzt, die werden zum Brande, ein Frass des Feuers. Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater {O. Wunder-Rat}, starker Gott {El}, Vater der Ewigkeit {O. Ewigvater}, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jahwes der Heerscharen wird dieses tun. Der Herr hat ein Wort gesandt wider Jakob, und es steigt hernieder in Israel. Und das ganze Volk wird es erfahren, Ephraim und die Bewohner von Samaria, die in Hochmut und in Überhebung des Herzens sprechen: Die Ziegelsteine sind eingefallen, aber mit behauenen Steinen bauen wir auf; die Sykomoren sind abgehauen, aber wir setzen Zedern an ihre Stelle. Denn Jahwe wird die Bedränger Rezins über dasselbe erheben {d.h. wird ihnen die Übermacht über Ephraim geben} und seine Feinde aufreizen: die Syrer von Osten und die Philister von Westen; und sie werden Israel fressen mit vollem Maule. - Bei dem allen wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Und das Volk kehrt nicht um zu dem, der es schlägt, und Jahwe der Heerscharen suchen sie nicht. Und Jahwe wird aus Israel Haupt und Schwanz, Palmzweig und Binse ausrotten {Eig. Da rottet Jahwe aus usw.} an einem Tage. Der Älteste und Angesehene, er ist das Haupt; und der Prophet, der Lüge lehrt, er ist der Schwanz. Denn die Leiter dieses Volkes führen irre, und die von ihnen Geleiteten werden verschlungen. Darum wird sich der Herr über dessen Jünglinge nicht freuen {And. l.: wird der Herr dessen Jünglinge nicht verschonen}, und seiner Waisen und seiner Witwen sich nicht erbarmen; denn sie allesamt sind Ruchlose und Übeltäter, und jeder Mund redet Torheit {Zugl.: Gottlosigkeit, Gemeinheit}. Bei dem allen wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Denn die Gesetzlosigkeit brennt wie Feuer: sie verzehrt Dornen und Disteln, und zündet in den Dickichten des Waldes, dass sie emporwirbeln in hoch aufsteigendem Rauche. Durch den Grimm Jahwes der Heerscharen ist das Land verbrannt, und das Volk ist wie eine Speise des Feuers geworden; keiner schont den anderen. Und man schlingt zur Rechten und hungert, und man frisst zur Linken und wird nicht satt. Sie fressen ein jeder das Fleisch seines eigenen Armes: Manasse den Ephraim, und Ephraim den Manasse; diese miteinander fallen über Juda her. - Bei dem allen wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Wehe denen, die Satzungen des Unheils verordnen, und den Schreibern, welche Mühsal ausfertigen, um die Armen vom Gericht zu verdrängen und die Elenden meines Volkes ihres Rechtes zu berauben, damit die Witwen ihre Beute werden und sie die Waisen plündern. Und was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und beim Sturme, der {O. Verderben, das} von fern daherkommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe, und wohin eure Herrlichkeit in Sicherheit bringen {Eig. hinterlegen}? Nichts anderes bleibt übrig, als unter Gefesselten sich zu krümmen; und unter Erschlagenen fallen sie hin. - Bei dem allen wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. He {O. Wehe!}! Assyrer {Eig. Assyrien (Assur), wie V. 24}, Rute meines Zornes! und der Stock in seiner Hand ist mein Grimm. Wider eine ruchlose Nation werde ich ihn senden und gegen das Volk meines Grimmes ihn entbieten, um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, und es der Zertretung hinzugeben gleich Strassenkot. Er aber meint es nicht also, und sein Herz denkt nicht also; sondern zu vertilgen hat er im Sinne und auszurotten nicht wenige Nationen. Denn er spricht: Sind nicht meine Fürsten {O. Feldherren} allesamt Könige? Ist nicht Kalno {Dasselbe wie Kalne; 1. Mose 10,10} wie Karchemis? nicht Hamath wie Arpad? nicht Samaria wie Damaskus? So wie meine Hand die Königreiche der Götzen erreicht hat, - und ihre geschnitzten Bilder waren mehr {d.h. mächtiger} als die von Jerusalem und von Samaria - werde ich nicht, wie ich Samaria und seinen Götzen getan habe, ebenso Jerusalem und seinen Götzen {Eig. Götzenbildern} tun? Und es wird geschehen, wenn der Herr sein ganzes Werk an dem Berge Zion und an Jerusalem vollbracht hat, so werde ich heimsuchen die Frucht der Überhebung des Herzens des Königs von Assyrien und den Stolz der Hoffart seiner Augen. Denn er hat gesagt: Durch die Kraft meiner Hand und durch meine Weisheit habe ich es getan, denn ich bin verständig; und ich verrückte die Grenzen der Völker und plünderte ihre Schätze und stiess, als ein Gewaltiger, Thronende hinab; und meine Hand hat den Reichtum der Völker erreicht wie ein Nest, und wie man verlassene Eier zusammenrafft, so habe ich die ganze Erde zusammengerafft: da war keiner, der den Flügel regte, oder den Schnabel aufsperrte und zirpte. - Darf die Axt sich rühmen wider den, der damit haut? oder die Säge sich brüsten wider den, der sie zieht? als schwänge ein Stock die, welche ihn emporheben, als höbe ein Stab den empor, der kein Holz ist! Darum wird der Herr, Jahwe der Heerscharen, Magerkeit {d.h. Abzehrung} senden unter seine Fetten; und unter {d.h. unterhalb} seiner Herrlichkeit wird ein Brand auflodern wie ein Feuerbrand. Und das Licht Israels wird zum Feuer werden, und sein Heiliger zur Flamme, die seine Dornen und seine Disteln in Brand setzen und verzehren wird an einem Tage. Und er wird die Herrlichkeit seines Waldes und seines Fruchtgefildes von der Seele bis zum Fleische vernichten, dass es sein wird, wie wenn ein Kranker hinsiecht. Und der Rest der Bäume seines Waldes wird zu zählen sein: ein Knabe könnte sie aufschreiben. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Überrest Israels und das Entronnene des Hauses Jakob sich nicht mehr stützen auf den, der es schlägt; sondern es wird sich stützen auf Jahwe, den Heiligen Israels, in Wahrheit. Der Überrest wird umkehren {S. Kap. 7,3}, der Überrest Jakobs zu dem starken Gott {El}. Denn wenn auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres wäre, nur ein Überrest davon wird umkehren. Vertilgung ist festbeschlossen, sie bringt einherflutend Gerechtigkeit {Eig. welche Gerechtigkeit einherflutet}. Denn der Herr, Jahwe der Heerscharen, vollführt Vernichtung und Festbeschlossenes inmitten der ganzen Erde {O. des ganzen Landes}. Darum spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen, also: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, wenn er dich mit dem Stocke schlagen und seinen Stab wider dich erheben wird nach der Weise Ägyptens! Denn noch um ein gar Kleines, so wird der Grimm zu Ende sein und mein Zorn sich wenden zu ihrer Vernichtung. Und Jahwe der Heerscharen wird über ihn die Geissel schwingen wie in der Niederlage Midians am Felsen Oreb {S. Richter 7,25}; und sein Stab wird über das Meer sein, und er wird ihn erheben, wie er ihn über Ägypten erhob {Eig. in der Weise Ägyptens}. Und es wird geschehen an jenem Tage, dass seine Last weichen wird von deiner Schulter und sein Joch von deinem Halse; und das Joch wird gesprengt werden infolge des Fettes {And. üb.: der Salbung}. Er kommt gegen Aijath, zieht durch Migron; in Mikmas legt er sein Gepäck ab. Sie ziehen über den Pass, zu Geba schlagen sie ihr Nachtlager auf {O. über den Pass (od. die Furt); - "Geba sei unser Nachtquartier!"}. Rama bebt, Gibea Sauls flieht. Schreie laut, Tochter Gallims! Horche auf, Lais {Hebr. Laischa}! Armes Anathoth! Madmena eilt davon, die Bewohner von Gebim flüchten {O. retten ihre Habe}. Noch heute macht er halt in Nob; - er schwingt seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, den Hügel Jerusalems. - Siehe, der Herr, Jahwe der Heerscharen, haut mit Schreckensgewalt die Äste herunter; und die von hohem Wuchse werden gefällt, und die Emporragenden werden erniedrigt. Und er schlägt die Dickichte des Waldes nieder mit dem Eisen, und der Libanon fällt durch einen Mächtigen {Zugl.: Herrlichen}. Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpfe Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen. Und auf ihm wird ruhen der Geist Jahwes, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht Jahwes; und sein Wohlgefallen wird sein an der Furcht Jahwes. Und er wird nicht richten nach dem Sehen seiner Augen, und nicht Recht sprechen nach dem Hören seiner Ohren; und er wird die Geringen richten in Gerechtigkeit, und den Demütigen {O. Sanftmütigen} des Landes Recht sprechen in Geradheit. Und er wird die Erde schlagen mit der Rute seines Mundes, und mit dem Hauche seiner Lippen den Gesetzlosen töten. Und Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein, und die Treue der Gurt seiner Hüften. - Und der Wolf wird bei dem Lamme weilen, und der Pardel bei dem Böcklein lagern; und das Kalb und der junge Löwe und das Mastvieh werden zusammen sein, und ein kleiner Knabe wird sie treiben. Und Kuh und Bärin werden miteinander weiden, ihre Jungen zusammen lagern; und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Und der Säugling wird spielen an dem Loche der Natter, und das entwöhnte Kind seine Hand ausstrecken nach der Höhle des Basilisken. Man wird nicht übeltun, noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen Gebirge; denn die Erde {O. das Land} wird voll sein der Erkenntnis Jahwes, gleichwie die Wasser den Meeresgrund {W. das Meer} bedecken. - Und es wird geschehen an jenem Tage: der Wurzelspross {Das hebr. Wort bedeutet zugl.: Wurzel und Wurzelspross} Isais, welcher dasteht als Panier der Völker, nach ihm werden die Nationen fragen; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Herr noch zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleiben wird, loszukaufen {Eig. zu erkaufen, wie anderswo} aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros {Oberägypten} und aus Äthiopien und aus Elam {die persische Provinz, deren Hauptstadt Susa war} und aus Sinear {d.i. Babylonien} und aus Hamath und aus den Inseln des Meeres {die Inseln und Küstengebiete des Mittelländischen Meeres}. Und er wird den Nationen ein Panier erheben {Vergl. Kap. 49,22} und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Zerstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde. Und der Neid Ephraims wird weichen, und die Bedränger Judas werden ausgerottet werden; Ephraim wird Juda nicht beneiden, und Juda wird Ephraim nicht bedrängen. Und sie werden den Philistern auf die Schultern fliegen gegen Westen, werden miteinander plündern die Söhne des Ostens; an Edom und Moab werden sie ihre Hand legen, und die Kinder Ammon werden ihnen gehorsam sein. Und Jahwe wird die Meereszunge Ägyptens zerstören {Eig. verbannen; den Bannfluch darüber aussprechen; and. l.: austrocknen}; und er wird seine Hand über den Strom {den Euphrat} schwingen mit der Glut seines Hauches, und ihn in sieben Bäche zerschlagen und machen, dass man mit Schuhen hindurchgeht. Und so wird eine Strasse sein von Assyrien her für den Überrest seines Volkes, der übrigbleiben wird, wie eine Strasse für Israel war an dem Tage, da es aus dem Lande Ägypten heraufzog. Und an jenem Tage wirst du sagen: Ich preise dich {O. Ich danke dir}, Jahwe; denn du warst gegen mich erzürnt: dein Zorn hat sich gewendet, und du hast mich getröstet. Siehe, Gott ist mein Heil {O. meine Rettung; so auch nachher. (Vergl. 2. Mose 15,2; Ps. 118,14)}, ich vertraue, und fürchte mich nicht; denn Jah, Jahwe, ist meine Stärke und mein Gesang, und er ist mir zum Heil geworden. - Und mit Wonne werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils, und werdet sprechen an jenem Tage: Preiset {O. Danket} Jahwe, rufet seinen Namen aus, machet unter den Völkern kund seine Taten, verkündet {Eig. erwähnet rühmend}, dass sein Name hoch erhaben ist! Besinget Jahwe, denn Herrliches {Eig. Erhabenes} hat er getan; solches werde kund auf der ganzen Erde! Jauchze und jubele, Bewohnerin von Zion! denn gross ist in deiner Mitte der Heilige Israels. Ausspruch über Babel, welchen Jesaja, der Sohn Amoz', geschaut hat. Erhebet ein Panier auf kahlem Berge, rufet ihnen zu mit lauter Stimme, schwinget die Hand, dass sie einziehen in die Tore der Edlen! Ich habe meine Geheiligten entboten, auch meine Helden gerufen zu meinem Zorne, meine stolz Frohlockenden. Horch! ein Getümmel {W. Stimme eines Getümmels, (Getöse)} auf den Bergen, wie von einem grossen Volke; horch! ein Getöse {W. Stimme eines Getümmels, (Getöse)} von Königreichen versammelter Nationen: Jahwe der Heerscharen mustert ein Kriegsheer, aus fernem Lande Gekommene, vom Ende des Himmels, - Jahwe und die Werkzeuge seines Grimmes, um das ganze Land {d.i. das ganze Reich Babel} zu verderben. Heulet, denn nahe ist der Tag Jahwes; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Darum werden alle Hände erschlaffen, und jedes Menschenherz wird zerschmelzen. Und sie werden bestürzt sein, Wehen und Schmerzen werden sie ergreifen, sie werden sich winden gleich einer Gebärenden; einer starrt den anderen an, ihre Angesichter glühen {d.i. vor Angst; W. ihre Angesichter sind Flammenangesichter}. Siehe, der Tag Jahwes kommt grausam, und Grimm und Zornglut, um die Erde zur Wüste zu machen; und ihre Sünder wird er von derselben vertilgen. Denn die Sterne des Himmels und seine Gestirne {Eig. seine Orione; d.h. der Orion und die gleich ihm hell strahlenden Sterne} werden ihr Licht nicht leuchten lassen; die Sonne wird finster sein bei ihrem Aufgang, und der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen. Und ich werde an dem Erdkreis heimsuchen die Bosheit, und an den Gesetzlosen ihre Missetat; und ich werde ein Ende machen dem Hochmut der Stolzen {O. Übermütigen, Frechen} und die Hoffart der Gewalttätigen erniedrigen. Ich will den Sterblichen kostbarer machen als gediegenes Gold, und den Menschen als Gold von Ophir. Darum werde ich die Himmel erzittern machen, und die Erde wird aufbeben von ihrer Stelle: beim Grimme Jahwes der Heerscharen und am Tage seiner Zornglut. Und es wird sein wie mit einer verscheuchten Gazelle und wie mit einer Herde, die niemand sammelt: ein jeder wird sich zu seinem Volke wenden, und ein jeder in sein Land fliehen. Wer irgend gefunden wird, wird durchbohrt werden; und wer irgend erhascht wird, wird durchs Schwert fallen. Und ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Weiber geschändet werden. Siehe, ich erwecke wider sie die Meder, welche Silber nicht achten und an Gold kein Gefallen haben. Und ihre Bogen werden Jünglinge niederstrecken, und über die Leibesfrucht werden sie sich nicht erbarmen, ihr Auge wird der Kinder nicht schonen {Eig. nicht mitleidig blicken auf}. Und Babel, die Zierde der Königreiche, der Stolz des Hochmuts der Chaldäer, wird gleich sein der Umkehrung Sodoms und Gomorras durch Gott. Es wird in Ewigkeit nicht bewohnt werden, und keine Niederlassung mehr sein von Geschlecht zu Geschlecht; und der Araber wird dort nicht zelten, und Hirten werden dort nicht lagern lassen. Aber Wüstentiere werden dort lagern, und ihre Häuser mit Uhus angefüllt sein; und Strausse werden dort wohnen und Böcke {d.h. wahrsch. bockgestaltige Dämonen; vergl. Kap. 34,14; 3. Mose 17,7} dort hüpfen; und wilde Hunde werden heulen in seinen Palästen und Schakale in den Lustschlössern. Und seine Zeit steht nahe bevor, und seine Tage werden nicht verlängert werden. Denn Jahwe wird sich Jakobs erbarmen und Israel noch erwählen, und wird sie in ihr Land einsetzen. Und der Fremdling wird sich ihnen anschliessen, und sie werden sich dem Hause Jakob zugesellen. Und die Völker werden sie nehmen und sie an ihren Ort bringen; und das Haus Israel wird sich dieselben zu Knechten und zu Mägden zueignen im Lande Jahwes. Und sie werden gefangen wegführen, die sie gefangen wegführten, und werden herrschen über ihre Bedrücker. Und es wird geschehen an dem Tage, an welchem Jahwe dir Ruhe schafft von deiner Mühsal und von deiner Unruhe und von dem harten Dienst, welchen man dir auferlegt hat, da wirst du diesen Spruch anheben über den König von Babel und sprechen: Wie hat aufgehört der Bedrücker, aufgehört die Erpressung {And.: der Ort des Verschmachtens; der hebr. Ausdruck kommt nur hier vor}! Zerbrochen hat Jahwe den Stab der Gesetzlosen, den Herrscherstab, welcher Völker schlug im Grimme mit Schlägen ohne Unterlass, Nationen unterjochte im Zorn mit Verfolgung ohne Einhalt. Es ruht, es rastet die ganze Erde; man bricht in Jubel aus. Auch die Zypressen freuen sich über dich, die Zedern des Libanon: "Seit du daliegst, kommt niemand mehr herauf, uns abzuhauen." {Eig. kommt der Holzhauer nicht mehr gegen uns herauf} Der Scheol drunten ist in Bewegung um deinetwillen, deiner Ankunft entgegen; er stört deinetwegen die Schatten {Eig. die Hingestreckten, Schlaffen; daher die Verstorbenen} auf, alle Mächtigen {Eig. Leitböcke} der Erde, er lässt von ihren Thronen aufstehen alle Könige der Nationen. Sie alle heben an und sagen zu dir: "Auch du bist kraftlos geworden wie wir, bist uns gleich geworden!" In den Scheol hinabgestürzt ist deine Pracht, das Rauschen deiner Harfen. Maden sind unter dir gebettet, und Würmer sind deine Decke. Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! zur Erde gefällt, Überwältiger der Nationen! Und du, du sprachst in deinem Herzen: "Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über die Sterne Gottes {El} meinen Thron erheben, und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äussersten Norden {Dort dachten sich die Assyrer den Sitz ihrer Götterversammlung}. Ich will hinauffahren auf Wolkenhöhen, mich gleichmachen dem Höchsten." - Doch in den Scheol wirst du hinabgestürzt, in die tiefste Grube. Die dich sehen, betrachten dich, schauen dich an: "Ist das der Mann, der die Erde beben machte, Königreiche erschütterte; der den Erdkreis der Wüste gleich machte und dessen Städte niederriss, dessen Gefangene nicht in die Heimat entliess?" Alle Könige der Nationen insgesamt liegen mit Ehren, ein jeder in seinem Hause; du aber bist hingeworfen fern von deiner Grabstätte, wie ein verabscheuter Schössling, bedeckt mit Erschlagenen, vom Schwerte Durchbohrten, die zu den Steinen der Grube hinabgefahren sind {d.h. die in eine Grube geworfen und mit Steinen bedeckt wurden}, wie ein zertretenes Aas. Nicht wirst du mit ihnen vereint werden im Begräbnis; denn du hast dein Land zu Grunde gerichtet, dein Volk hingemordet. Der Same der Übeltäter wird nicht genannt werden in Ewigkeit. Bereitet seinen Söhnen die Schlachtung, um der Missetat ihrer Väter willen! Nicht sollen sie aufstehen und die Erde in Besitz nehmen, und mit Städten füllen die Fläche des Erdkreises. Und ich werde wider sie aufstehen, spricht Jahwe der Heerscharen, und werde von Babel ausrotten Namen und Überrest, und Sohn und Nachkommen {Eig. Spross und Schoss}, spricht Jahwe. Und ich werde es zum Besitztum der Igel machen und zu Wassersümpfen; und ich werde es ausfegen mit dem Besen der Vertilgung, spricht Jahwe der Heerscharen. Jahwe der Heerscharen hat geschworen und gesprochen: Wahrlich! Wie ich es vorbedacht, also geschieht es; und wie ich es beschlossen habe, also wird es zustande kommen: dass ich Assyrien in meinem Lande zerschmettern und es auf meinen Bergen zertreten werde. Und so wird sein Joch von ihnen weichen, und seine Last wird weichen von ihrer Schulter. Das ist der Ratschluss, der beschlossen ist über die ganze Erde; und das ist die Hand, die ausgestreckt ist über alle Nationen. Denn Jahwe der Heerscharen hat es beschlossen, und wer wird es vereiteln? und seine ausgestreckte Hand - wer {Eig. wer denn} könnte sie abwenden? Im Todesjahre des Königs Ahas geschah dieser Ausspruch: Freue dich nicht gänzlich Philistäa, dass zerbrochen ist der Stock, der dich schlug! Denn aus der Wurzel der Schlange wird ein Basilisk hervorkommen, und seine Frucht wird sein eine fliegende, feurige Schlange. Und die Erstgeborenen der Armen {d.h. die Ärmsten unter den Armen} werden weiden, und die Dürftigen sich in Sicherheit lagern; aber deine Wurzel werde ich durch Hunger töten, und deinen Überrest wird er umbringen. Heule, Tor! schreie Stadt! gänzlich hinschmelzen sollst du, Philistäa; denn von Norden her kommt Rauch und kein Vereinzelter ist unter seinen Scharen. Und was antwortet man den Boten {O. Und was für Antwort bringen die Boten} der Nationen? Dass Jahwe Zion gegründet hat, und dass die Elenden seines Volkes darin Zuflucht finden. Ausspruch über Moab. Denn über Nacht ist Ar-Moab verwüstet, vernichtet; denn über Nacht ist Kir-Moab verwüstet, vernichtet. Man {O. Es, Moab} steigt zum Götzentempel {And. üb.: nach Baith} hinauf, und nach Dibon auf die Höhen, um zu weinen; auf Nebo und auf Medeba jammert Moab; auf allen seinen Häuptern ist eine Glatze, jeder Bart ist abgeschoren. Auf seinen Gassen gürten sie sich Sacktuch um, auf seinen Dächern und auf seinen Märkten jammert alles, zerfliessend in Tränen {W. niederrinnend in Weinen}. Und Hesbon schreit und Elale; bis Jahaz wird ihre Stimme gehört. Darum schreien die Gerüsteten Moabs laut auf, seine Seele bebt in ihm. Mein Herz schreit über Moab - seine Flüchtlinge fliehen bis Zoar, bis Eglath-Schelischija {And. üb:: Zoar, der dreijährigen Färse, d.h. der bisher unbezwungenen Stadt. Ebenso Jer. 48,34}. Denn die Anhöhe von Luchith steigt man mit Weinen hinauf; denn auf dem Wege nach Horonaim erhebt man Jammergeschrei {Eig. Geschrei der Zertrümmerung, d.h. über drohenden Untergang}. Denn die Wasser von Nimrim sollen zu Wüsten werden. Denn verdorrt ist das Gras, verschmachtet das Kraut; das Grün ist nicht mehr. Darum tragen sie was sie erübrigt haben und ihr Aufbewahrtes über den Weidenbach. Denn das Wehgeschrei hat die Runde gemacht in den Grenzen von Moab: bis Eglaim dringt sein Jammern, und bis Beer-Elim sein Jammern. Denn die Wasser Dimons sind voll von Blut; denn ich verhänge noch mehr Unheil über Dimon: einen Löwen über die Entronnenen Moabs und über den Überrest des Landes. Sendet die Fettschafe des Landesherrschers {d.h. den ihm zukommenden Tribut} von Sela {d.h. von der felsigen Gegend} durch die Wüste nach dem Berge der Tochter Zion. Und es geschieht, wie umherflatternde Vögel, wie ein aufgescheuchtes Nest sind die Töchter Moabs an den Übergängen des Arnon. Schaffe Rat, triff Entscheidung; mache deinen Schatten der Nacht gleich am hellen Mittag, verbirg die Vertriebenen, den Flüchtling entdecke nicht! lass meine Vertriebenen bei dir weilen, Moab! sei ein Schutz vor dem Verwüster! - Denn der Bedrücker hat ein Ende, die Zerstörung hat aufgehört, die Zertreter sind aus dem Lande verschwunden. Und ein Thron wird durch Güte aufgerichtet werden; und auf ihm wird im Zelte Davids einer sitzen in Wahrheit, der da richtet und nach Recht trachtet und der Gerechtigkeit kundig ist. Wir haben vernommen den Hochmut Moabs, des sehr Hochmütigen, seine Hoffart und seinen Hochmut und sein Wüten, sein eitles Prahlen. Darum wird Moab heulen über Moab; alles wird heulen. Um die Traubenkuchen {And. üb.: Über die Trümmer} von Kir-Hareseth werdet ihr seufzen, tief betrübt; denn Hesbons Fluren sind verwelkt, der Weinstock von Sibma. Die Herren der Nationen schlugen seine Edelreben nieder {O. Seine Edelreben berauschen die Herren der Nationen}; sie reichten bis Jaser, irrten durch die Wüste; seine Ranken breiteten sich aus, gingen über das Meer {das Tote Meer}. Darum weine ich mit dem Weinen Jasers über den Weinstock von Sibma, ich überströme dich mit meinen Tränen, Hesbon und Elale. Denn über deine Obsternte und über deine Weinlese ist ein lauter Ruf {d.h. Schlachtruf von seiten der Feinde; vergl. Jer. 48,32. 33} gefallen; und verschwunden sind Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde, und in den Weinbergen wird nicht gejubelt, nicht gejauchzt; der Keltertreter tritt keinen Wein in den Keltern; dem lauten Rufe {d.h. dem Jubelruf der Kelterer, während sie die Trauben ausstampfen; vergl. Jer. 25,30; 48,33} habe ich ein Ende gemacht. Darum rauschen meine Eingeweide wegen Moabs wie eine Laute, und mein Inneres wegen Kir-Heres'. Und es wird geschehen, wenn Moab erscheint, sich abmüht auf der Höhe und in sein Heiligtum eintritt, um zu beten, so wird es nichts ausrichten. Das ist das Wort, welches Jahwe vorlängst über Moab geredet hat. Jetzt aber redet Jahwe und spricht: In drei Jahren, wie die Jahre eines Tagelöhners, da wird die Herrlichkeit Moabs verächtlich gemacht werden samt all der grossen Menge; und der Überrest wird sehr gering, nicht gross sein. Ausspruch über Damaskus. Siehe, Damaskus hört auf, eine Stadt zu sein, und wird ein Trümmerhaufen. Verlassen sind die Städte Aroer, sie werden den Herden preisgegeben; und diese lagern, und niemand schreckt sie auf. Und die Festung nimmt ein Ende in Ephraim und das Königtum in Damaskus, sowie der Überrest von Syrien: er wird sein wie die Herrlichkeit der Kinder Israel, spricht Jahwe der Heerscharen. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird die Herrlichkeit Jakobs verkümmert sein und das Fett seines Fleisches mager werden. Und es wird sein, wie wenn ein Schnitter Getreidehalme zusammenfasst und sein Arm Ähren abmäht; und es wird sein, wie wenn einer Ähren sammelt in der Talebene Rephaim. Doch wird eine Nachlese davon übrigbleiben wie beim Abschlagen der Oliven: zwei, drei Beeren oben im Wipfel, vier, fünf an seinen, des Fruchtbaumes, Zweigen, spricht Jahwe, der Gott Israels. - An jenem Tage wird der Mensch auf den hinschauen, der ihn gemacht hat, und seine Augen werden auf den Heiligen Israels blicken. Und er wird nicht schauen auf die Altäre, das Werk seiner Hände; und was seine Finger gemacht haben, wird er nicht ansehen, noch die Ascherim, noch die Sonnensäulen. - An jenem Tage werden seine Festungsstädte sein wie die verlassenen Orte des Waldes und des Berggipfels {d.h. wie die Wald- und Bergruinen}, welche man vor den Kindern Israel verliess; und es wird eine Wüste sein. - Denn du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht des Felsen deiner Stärke {Eig. Feste, Schutzwehr}. Darum pflanzest du liebliche Pflanzungen und besetzest sie mit ausländischen Reben. Am Tage deiner Pflanzung hegst du sie ein, und am Morgen bringst du deine Pflanzen zur Blüte: ein Haufen Reisig {And. üb.: ein Erntehaufen, d.h. ein Haufen, welcher der richterlichen Ernte anheimfällt} am Tage gefährlicher Wunde und tödlichen Schmerzes. Wehe dem Getümmel vieler Völker: wie das Brausen der Meere brausen sie; und dem Rauschen von Völkerschaften: wie das Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie! Völkerschaften rauschen wie das Rauschen vieler Wasser. Und er schilt sie, und sie fliehen weithin; und sie werden gejagt wie Spreu der Berge vor dem Winde und wie Stoppeln vor dem Sturme. Zur Abendzeit, siehe da, Bestürzung! ehe es Morgen wird, sind sie nicht mehr. Das ist das Teil derer, die uns plündern, und das Los derer, die uns berauben. He {O. Wehe!}! Land des Flügelgeschwirres, jenseit der Ströme {Bezeichnung des äthiopischen Reiches in seiner grössten Ausdehnung; wie Zeph. 3,10} von Äthiopien {Hebr. Kusch}, welches Boten entsendet auf dem Meere und in Rohrschiffchen {Eig. Papyrusschiffchen} über der Wasserfläche! Gehet hin, schnelle Boten, zu der Nation, die weithin geschleppt und gerupft ist, zu dem Volke, wunderbar seitdem es ist und hinfort, der Nation von Vorschrift auf Vorschrift und von Zertretung, deren Land Ströme beraubt haben. Ihr alle, Bewohner des Erdkreises und die ihr auf der Erde ansässig seid, wenn man ein Panier auf den Bergen erhebt, so sehet hin; und wenn man in die Posaune stösst, so höret! Denn also hat Jahwe zu mir gesprochen: Ich will still sein und will zuschauen in meiner Wohnstätte, wie heitere Wärme bei Sonnenschein, wie Taugewölk in der Ernte Glut. Denn vor der Ernte, sobald die Blüte vorbei ist und die Blume zur reifenden Traube wird, da wird er die Reben abschneiden mit Winzermessern und die Ranken hinwegtun, abhauen. Sie werden allzumal den Raubvögeln der Berge und den Tieren der Erde überlassen werden; und die Raubvögel werden darauf übersommern, und alle Tiere der Erde werden darauf überwintern. In jener Zeit wird Jahwe der Heerscharen ein Geschenk dargebracht werden: ein Volk, das weithin geschleppt und gerupft ist, und von einem Volke {O. und zwar aus einem Volke, d.h. aus diesem bestehend}, wunderbar seitdem es ist und hinfort, einer Nation von Vorschrift auf Vorschrift und von Zertretung, deren Land Ströme beraubt haben, - {Die neueren Übersetzer beziehen das ganze Kapitel auf die Äthiopier (vergl. Ps. 68,31) und übers. V.2: Gehet hin, schnelle Boten, zu der Nation, die} Ausspruch über Ägypten. Siehe, Jahwe fährt auf schneller Wolke und kommt nach Ägypten. Und die Götzen Ägyptens beben vor ihm, und das Herz Ägyptens zerschmilzt in seinem Innern. Und ich will Ägypten aufreizen gegen Ägypten; und sie werden streiten, ein jeder wider seinen Bruder und ein jeder wider seinen Nächsten, Stadt wider Stadt, Königreich wider Königreich. Und der Geist Ägyptens wird vergehen {Eig. ausgeleert werden} in seinem Innern, und ich will seinen Ratschlag zunichte machen: und sie werden die Götzen und die Beschwörer und die Zauberer und die Wahrsager befragen. Und ich will die Ägypter überliefern in die Hand eines harten Herrn; und ein grausamer König wird über sie herrschen, spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen. - Und die Wasser werden sich aus dem Meere {Eine im Altertum bekannte Bezeichnung für grosse Ströme; hier der vereinigte Nil} verlaufen {Eig. seicht werden}, und der Strom wird versiegen und austrocknen, und die Ströme {d.h. die verschiedenen Arme des Nil} werden stinken; die Kanäle Mazors {Mazor. eig. Unterägypten, bezeichnet auch als poetischer Name das ganze Ägyptenland} nehmen ab und versiegen, Rohr und Schilf verwelken. Die Auen am Nil, am Ufer des Nil, und jedes Saatfeld am Nil verdorrt, zerstiebt und ist nicht mehr. Und die Fischer klagen, und es trauern alle, welche Angeln in den Nil auswerfen; und die das Netz ausbreiten auf der Wasserfläche, schmachten hin {O. stehen kläglich da}. Und beschämt sind die Wirker gehechelten Flachses und die Weber von Baumwollenzeug. Und seine Grundpfeiler {d.h. die Pfeiler des Staates} sind zerschlagen; alle, die um Lohn arbeiten, sind seelenbetrübt. - Eitel Toren sind die Fürsten von Zoan, die weisen Räte des Pharao; ihr Ratschlag ist dumm geworden. Wie saget ihr zu dem Pharao: "Ich bin ein Sohn der Weisen, ein Sohn der Könige von ehemals?" Wo sind sie denn, deine Weisen? mögen sie dir doch verkünden und erkennen, was Jahwe der Heerscharen über {O. gegen; so auch V.17} Ägypten beschlossen hat. Die Fürsten von Zoan sind betört, die Fürsten von Noph {Memphis} sind betrogen; es haben Ägypten irregeführt die Häupter {W. Ecksteine} seiner Stämme. Jahwe hat in sein Inneres einen Geist des Schwindels ausgegossen, dass sie Ägypten irregeführt haben in all seinem Tun, wie ein Trunkener taumelt in seinem Gespei. Und von Ägypten wird keine Tat geschehen, welche Haupt oder Schwanz, Palmzweig oder Binse verrichte. - An jenem Tage werden die Ägypter wie Weiber sein; und sie werden zittern und beben vor dem Schwingen der Hand Jahwes der Heerscharen, die er wider sie schwingen wird. Und das Land Juda wird für Ägypten zum Schrecken sein. So oft jemand es bei den Ägyptern {Eig. vor ihm; (Ägypten)} erwähnt, werden sie beben wegen des Ratschlusses Jahwes der Heerscharen, welchen er über sie beschlossen hat. An jenem Tage werden fünf Städte im Lande Ägypten sein, welche die Sprache Kanaans reden und bei Jahwe der Heerscharen schwören werden. Eine wird die Stadt Heres {Stadt des Niederreissens; and. l.: Cheres: die Sonnenstadt, Heliopolis} heissen. An jenem Tage wird inmitten des Landes Ägypten ein Altar dem Jahwe geweiht sein, und eine Denksäule nahe an seiner Grenze dem Jahwe; und das wird zu einem Denkzeichen und zu einem Zeugnis sein dem Jahwe der Heerscharen im Lande Ägypten. Denn sie werden zu Jahwe schreien wegen der Bedrücker, und er wird ihnen einen Retter und Streiter {O. Feldherrn} senden und sie erretten. Und Jahwe wird sich den Ägyptern kundgeben, und die Ägypter werden Jahwe erkennen an jenem Tage; und sie werden dienen mit Schlachtopfern und Speisopfern, und werden Jahwe Gelübde tun und bezahlen. Und Jahwe wird die Ägypter schlagen, schlagen und heilen {Eig. schlagend und heilend}; und sie werden sich zu {Eig. bis zu} Jahwe wenden, und er wird sich von ihnen erbitten lassen und sie heilen. An jenem Tage wird eine Strasse {Eig. ein hoher, aufgeworfener Weg} sein von Ägypten nach Assyrien; und die Assyrer werden nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen, und die Ägypter werden mit den Assyrern Jahwe dienen. An jenem Tage wird Israel das dritte sein mit Ägypten und mit Assyrien, ein Segen inmitten der Erde; denn Jahwe der Heerscharen segnet es und spricht: Gesegnet sei mein Volk Ägypten, und Assyrien, meiner Hände Werk, und Israel, mein Erbteil! In dem Jahre, da der Tartan {Assyrischer Amtsname des Oberfeldherrn} nach Asdod kam, als Sargon, der König von Assyrien, ihn gesandt hatte, und er wider Asdod stritt und es einnahm: in dieser Zeit redete Jahwe durch Jesaja, den Sohn Amoz', und sprach: Geh und löse das Sacktuch von deinen Lenden und ziehe deine Sandalen von deinen Füssen. Und er tat also, ging nackt {d.h. ohne Oberkleid} und barfuss. Und Jahwe sprach: Gleichwie mein Knecht Jesaja nackt und barfuss gegangen ist, drei Jahre lang ein Zeichen und Vorbild betreffs Ägyptens und betreffs Äthiopiens: also wird der König von Assyrien die Gefangenen Ägyptens und die Weggeführten Äthiopiens hinwegtreiben, Jünglinge und Greise, nackt und barfuss und mit entblösstem Gesäss, zur Schande Ägyptens. Und sie werden bestürzt und beschämt sein wegen Äthiopiens, ihrer Zuversicht, und wegen Ägyptens, ihres Ruhmes. Und die Bewohner dieses Küstenlandes {d.i. Palästinas} werden an jenem Tage sprechen: Siehe, also ist es mit unserer Zuversicht, wohin wir um Hilfe flohen, um vor dem Könige von Assyrien errettet zu werden! und wie sollten wir entrinnen? Ausspruch über die Wüste des Meeres {d.h. wahrscheinlich Babel; Südbabylonien hiess im Assyrischen, wegen der häufigen Überschwemmungen des Euphrat, das Meerland, und dessen König der König des Meeres}. Wie Stürme, wenn sie im Süden daherfahren, so kommt's aus der Wüste, aus furchtbarem Lande. Ein hartes Gesicht ist mir kundgetan: Der Räuber {Eig. treulos und räuberisch Handelnde} raubt, und der Verwüster verwüstet. Ziehe hinauf, Elam! belagere, Medien! All ihrem {d.h. der Bedrückten} Seufzen mache ich ein Ende. Darum sind meine Lenden voll Schmerzes {Eig. Krampfes}, Wehen haben mich ergriffen wie die Wehen einer Gebärenden; ich krümme mich, dass ich nicht hören, bin bestürzt, dass ich nicht sehen kann. Mein Herz schlägt wild {Eig. taumelt, schwindelt}, Schauder ängstigt mich; die Dämmerung, die ich liebe, hat er mir in Beben verwandelt. Man rüstet den Tisch, es wacht die Wache, man isst, man trinkt... Stehet auf, ihr Fürsten! salbet den Schild! - Denn also hat der Herr zu mir gesprochen: Geh hin, stelle einen Wächter {Eig. einen Späher} auf; was er sieht, soll er berichten. Und er sah einen Reiterzug: Reiter bei Paaren; einen Zug Esel, einen Zug Kamele. Und er horchte gespannt, mit grosser Aufmerksamkeit; und er rief wie ein Löwe: Herr, ich stehe auf der Turmwarte beständig bei Tage, und auf meinem Wachtposten stehe ich da alle Nächte hindurch! Und siehe da, es kam ein Zug Männer, Reiter bei Paaren ... Und er hob an und sprach: Gefallen, gefallen ist Babel, und alle geschnitzten Bilder seiner Götzen hat er zu Boden geschmettert! Du mein Gedroschenes und Sohn meiner Tenne! Was ich von Jahwe der Heerscharen, dem Gott Israels, gehört, habe ich euch verkündigt. Ausspruch über Duma {Stillschweigen, Totenstille}. Aus Seir ruft man mir zu: Wächter, wie weit ist's in der Nacht? Wächter, wie weit in der Nacht? Der Wächter spricht: Der Morgen kommt, und auch die Nacht {d.h. ein Morgenschimmer und gleich wieder Umnachtung}. Wollt ihr fragen, so fraget! Kehret wieder {O. um}, kommet her! Ausspruch über Arabien. In der Wildnis von Arabien müsst ihr übernachten, Karawanen der Dedaniter. Bringet dem Durstigen Wasser entgegen! Die Bewohner des Landes Tema kommen mit seinem Brote dem Flüchtling entgegen. Denn sie flüchten vor den Schwertern, vor dem gezückten Schwerte und vor dem gespannten Bogen und vor der Wucht des Krieges. Denn also hat der Herr zu mir gesprochen: Binnen Jahresfrist, wie die Jahre eines Tagelöhners, wird alle Herrlichkeit Kedars verschwinden. Und die übriggebliebene Zahl der Bogen, der Helden der Söhne Kedars, wird gering sein; denn Jahwe, der Gott Israels, hat geredet. Ausspruch über das Tal der Gesichte. Was ist dir denn, dass du insgesamt auf die Dächer gestiegen bist? O getümmelvolle, lärmende Stadt, du frohlockende Stadt, deine Erschlagenen sind nicht vom Schwert Erschlagene und nicht in der Schlacht Getötete! Alle deine Oberen, flüchtend allzumal, wurden ohne Bogen {d.h. ohne dass man den Bogen gegen sie zu spannen brauchte} gefesselt; alle in dir Gefundenen wurden miteinander gefesselt, fernhin wollten sie fliehen. Darum sage ich: Schauet von mir weg, dass ich bitterlich weine; dringet nicht in mich, um mich zu trösten über die Zerstörung der Tochter meines Volkes! Denn es ist ein Tag der Bestürzung und der Zertretung und der Verwirrung vom Herrn, Jahwe der Heerscharen {Eig. denn Jahwe... hat einen Tag usw.}, im Tal der Gesichte, ein Tag, der Mauern zertrümmert; und Wehgeschrei {O. Hilfsgeschrei} hallt nach dem Gebirge hin. Und Elam trägt den Köcher, mit bemannten Wagen und mit Reitern; und Kir entblösst den Schild. Und es wird geschehen, deine auserlesenen Täler {Eig. Talebenen} werden voll Wagen sein, und die Reiter nehmen Stellung gegen das Tor. - Und er deckt den Schleier auf von Juda, und du blickst an jenem Tage nach den Waffen des Waldhauses {Vergl. 1. Kön. 10,17}. Und ihr sehet die Risse der Stadt Davids, dass ihrer viele sind; und ihr sammelt die Wasser des unteren Teiches; und ihr zählet die Häuser von Jerusalem und brechet die Häuser ab, um die Mauer zu befestigen; und ihr machet einen Behälter zwischen den beiden Mauern für die Wasser des alten Teiches. Aber ihr blicket nicht auf den, der es getan, und sehet den nicht an, der von fernher es gebildet hat. - Und es ruft der Herr, Jahwe der Heerscharen, an jenem Tage zum Weinen und zur Wehklage, und zum Haarscheren und zur Sackumgürtung. Aber siehe, Wonne und Freude, Rinderwürgen und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: "Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!" Und Jahwe der Heerscharen hat sich meinen Ohren geoffenbart: Wenn euch diese Missetat vergeben wird, bis ihr sterbet! spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen. So sprach der Herr, Jahwe der Heerscharen: Auf! geh zu diesem Verwalter da, zu Schebna, der über das Haus ist, und sprich: Was hast du hier, und wen hast du hier, dass du dir hier ein Grab aushaust? du, der sein Grab aushaut auf der Höhe, sich eine Wohnung im Felsen gräbt? Siehe, Jahwe wird dich weithin wegschleudern mit Manneswurf; und er wird dich zusammenwickeln {And. üb.: fest packen}, zu einem Knäuel wird er dich fest zusammenrollen, wie einen Ball dich wegschleudern in ein geräumiges Land. Dort sollst du sterben, und dorthin sollen deine Prachtwagen kommen, du Schande des Hauses deines Herrn! Und ich werde dich von deinem Posten hinwegstossen, und von deinem Standorte wird er dich herunterreissen. - Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich meinen Knecht Eljakim rufen, den Sohn Hilkijas. Und ich werde ihn mit deinem Leibrock bekleiden und ihm deinen Gürtel {Der hebr. Ausdruck bezeichnet nur den Gürtel der Priester und der Amtspersonen} fest umbinden, und werde deine Herrschaft in seine Hand legen; und er wird den Bewohnern von Jerusalem und dem Hause Juda zum Vater sein. Und ich werde den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen; und er wird öffnen, und niemand wird schliessen, und er wird schliessen, und niemand wird öffnen. Und ich werde ihn als Pflock einschlagen an einen festen Ort; und er wird seinem Vaterhause zum Throne der Ehre sein. Und man wird an ihn hängen die gesamte Herrlichkeit seines Vaterhauses: die Sprösslinge und die Seitenschosse, alle kleinen Gefässe, von den Beckengefässen bis zu allen Kruggefässen. - An jenem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen, wird der Pflock weichen, der eingeschlagen war an einem festen Orte, und er wird abgehauen werden und fallen; und die Last, die er trug, wird zu Grunde gehen {Eig. ausgerottet werden}; denn Jahwe der Heerscharen hat geredet. Ausspruch über Tyrus. Heulet, ihr Tarsisschiffe {S. zu "Tarsis" die Anm. zu Hes. 27,12}! denn Tyrus ist verwüstet, ist ohne Haus, ohne Eingehenden {Eig. ohne Eintritt}. Vom Lande der Kittäer {Hebr. Kittim, die Bewohner Cyperns} her ist es ihnen kundgeworden. Verstummet, ihr Bewohner der Insel {d.i. der Insel Tyrus und des phönizischen Küstenlandes}! Zidonische Kaufleute, die das Meer befahren, füllten dich; und auf grossen Wassern war die Saat des Sichor {Eig. Schichor: der trübe Fluss; hier und in Jer. 2,18 eine Benennung des Nil}, die Ernte des Nil ihr Ertrag; und sie war die Erwerbsquelle {And. üb.: der Markt, Handelsplatz} der Nationen. Sei beschämt, Zidon! denn das Meer spricht, des Meeres Feste {d.i. Tyrus}, und sagt: Ich habe keine Wehen gehabt und nicht geboren, und keine Jünglinge grossgezogen, noch Jungfrauen auferzogen. Sobald die Kunde nach Ägypten kommt, werden sie zittern bei der Kunde von Tyrus. Fahret hinüber nach Tarsis; heulet, ihr Bewohner der Insel {d.i. der Insel Tyrus und des phönizischen Küstenlandes}! Ist das eure frohlockende Stadt {So ergeht es euch, du Frohlockende}, deren Ursprung aus den Tagen der Vorzeit ist, welche ihre Füsse tragen, um in der Ferne zu weilen {O. trugen, um in der Ferne sich anzusiedeln}? Wer hat solches beschlossen über Tyrus, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Fürsten, deren Händler die Vornehmsten der Erde waren? Jahwe der Heerscharen hat es beschlossen, um zu entweihen den Stolz jeder Pracht, um verächtlich zu machen alle Vornehmen der Erde. Überflute dein Land wie der Nil, Tochter Tarsis! es gibt keinen Gürtel mehr. Er {d.i. Jahwe} hat seine Hand über das Meer ausgestreckt, hat Königreiche in Beben versetzt; Jahwe hat über Kanaan {d.i. über Phönizien} geboten, seine Festen zu zerstören. Und er sprach: Du sollst nicht mehr frohlocken, du geschändete Jungfrau, Tochter {Eig. du geschändete jungfräuliche Tochter} Zidon! Mache dich auf nach Kittim, fahre hinüber! auch dort wird dir keine Ruhe werden. Siehe, das Land der Chaldäer, dieses Volk, das nicht war (Assur hat es den Bewohnern der Wüste angewiesen) {Eig. festgesetzt}, richtet {Da diese Stelle schwer verständlich ist, so lesen and.: "Kanaaniter" statt "Chaldäer", und üb.: Siehe, das Land der Kanaaniter, dieses Volk ist nicht mehr; Assur hat es den Wüstentieren angewiesen. Es (Assur) richtet usw.} seine Belagerungstürme auf, schleift dessen {bezieht sich im Hebr. auf Tyrus (od. nach der and. Lesart auf das Land der} Heulet, ihr Tarsisschiffe {S. zu "Tarsis" die Anm. zu Hes. 27,12}! Denn eure Feste ist verwüstet. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird Tyrus siebzig Jahre vergessen werden, gleich den Tagen eines Königs. Am Ende von siebzig Jahren wird es Tyrus ergehen nach dem Liede von der Hure: "Nimm die Laute, geh umher in der Stadt, vergessene Hure! Spiele, so gut du kannst, singe Lied auf Lied, dass man deiner gedenke". Denn es wird geschehen am Ende von siebzig Jahren, da wird Jahwe Tyrus heimsuchen {d.h. sich Tyrus' annehmen, nach ihm sehen}; und sie wird wieder zu ihrem Hurenlohn kommen, und wird Hurerei treiben mit allen Königreichen der Erde auf der Fläche des Erdbodens. Und ihr Erwerb und ihr Hurenlohn wird Jahwe heilig sein; er wird nicht aufgehäuft und nicht aufbewahrt werden; sondern ihr Erwerb wird für die sein, die vor Jahwe wohnen, damit sie essen bis zur Sättigung und prächtig gekleidet seien. Siehe, Jahwe leert das Land {O. die Erde; so auch V.3 usw. Die Prophezeiung beginnt, wie es scheint, mit dem Lande Israel und geht nachher auf die ganze Erde über} aus und verödet es; und er kehrt seine Oberfläche um und zerstreut seine Bewohner. Und wie dem Volke, so ergeht es dem Priester; wie dem Knechte, so seinem Herrn; wie der Magd, so ihrer Gebieterin; wie dem Käufer, so dem Verkäufer; wie dem Leiher, so dem Borger; wie dem Schuldner, so seinem Gläubiger. Das Land wird völlig ausgeleert und geplündert; denn Jahwe hat dieses Wort geredet. Es trauert, es welkt hin das Land; es schmachtet, es welkt hin der Erdkreis; es schmachten hin die Hohen des Volkes im Lande. Und die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung überschritten, gebrochen den ewigen Bund. Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büssen ihre Bewohner; darum sind verbrannt der Erde Bewohner, und wenig Menschen bleiben übrig. Es trauert der Most, es schmachtet der Weinstock; es seufzen alle, die fröhlichen Herzens waren; es feiert die Freude der Tamburine, aufgehört hat der Frohlockenden Getümmel, es feiert die Freude der Laute; man trinkt keinen Wein mehr unter Gesang, bitter schmeckt das starke Getränk denen, die es trinken. Zertrümmert ist die Stadt der Öde, verschlossen jedes Haus, so dass niemand hineingeht {O. hineingehen kann; Eig. ohne Eintritt}. Klaggeschrei ob des Weines ist auf den Strassen {O. Fluren}; untergegangen ist alle Freude, weggezogen die Wonne der Erde. Von der Stadt ist nur eine Wüste übriggeblieben, und in Trümmer zerschlagen ward das Tor. Denn so wird es geschehen inmitten der Erde, in der Mitte der Völker: wie beim Abschlagen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte zu Ende ist. Jene {d.h. die Entronnenen aus der Zerstreuung Israels} werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Ob der Majestät Jahwes jauchzen sie vom Meere her: Darum gebet Jahwe Ehre im Osten {Eig. in den Lichtgegenden}, auf den Inseln des Meeres {d.h. den Inseln und Küstenländern des Mittelländischen Meeres} dem Namen Jahwes, des Gottes Israels! Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: "Herrlichkeit dem Gerechten!" - Da sprach ich: Ich vergehe, ich vergehe, wehe mir! Räuber {S. die Anm. zu Kap. 21,2} rauben, und räuberisch raubend rauben sie. Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner der Erde! Und es geschieht, wer vor der Stimme des Grauens {d.h. vor der grauenvollen Kunde} flieht, fällt in die Grube; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garne gefangen. Denn die Fenster in der Höhe tun sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde. Die Erde klafft auseinander, die Erde zerberstet, die Erde schwankt hin und her; die Erde taumelt wie ein Trunkener und schaukelt wie eine Hängematte; und schwer lastet auf ihr ihre Übertretung {O. ihr Frevel, (eig. Treubruch, Abfall)}: und sie fällt und steht nicht wieder auf. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird Jahwe heimsuchen die Heerschar der Höhe in der Höhe, und die Könige der Erde auf der Erde. Und sie werden in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt, und in den Kerker eingeschlossen; und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden. Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden; denn Jahwe der Heerscharen herrscht als König auf dem Berge Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit. Jahwe, du bist mein Gott; ich will dich erheben, preisen will ich deinen Namen; denn du hast Wunder gewirkt, Ratschlüsse von fernher, Treue und Wahrheit. Denn du hast aus einer Stadt einen Steinhaufen gemacht, die feste Stadt zu einem Trümmerhaufen, den Palast der Fremden, dass er keine Stadt mehr sei: er wird in Ewigkeit nicht aufgebaut werden. Darum wird dich ehren ein trotziges {O. mächtiges} Volk, Städte gewalttätiger Nationen werden dich fürchten. Denn du bist eine Feste gewesen dem Armen, eine Feste dem Dürftigen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Regensturm, ein Schatten vor der Glut; denn das Schnauben der Gewalttätigen war wie ein Regensturm gegen eine Mauer. Wie die Glut in einem dürren Lande, beugtest du der Fremden Ungestüm; wie die Glut durch einer Wolke Schatten, wurde gedämpft der Gewalttätigen Siegesgesang. Und Jahwe der Heerscharen wird auf diesem Berge allen Völkern ein Mahl von Fettspeisen bereiten, ein Mahl von Hefenweinen, von markigen Fettspeisen, geläuterten Hefenweinen. Und er wird auf diesem Berge den Schleier vernichten {Eig. verschlingen, wie V.8}, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist. Den Tod verschlingt er auf ewig {And. üb.: "in Sieg", der Bedeutung gemäss, welche das hebr. Wort im Aramäischen hat}; und der Herr, Jahwe, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht, und die Schmach seines Volkes wird er hinwegtun von der ganzen Erde. Denn Jahwe hat geredet. Und an jenem Tage wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, dass er uns retten würde; da ist Jahwe, auf den wir harrten! Lasst uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung! Denn die Hand Jahwes wird ruhen auf diesem Berge {O. sich niedersenken auf diesen Berg}; und Moab wird unter ihm zertreten {Eig. zerstampft} werden, wie Stroh zertreten {Eig. zerstampft} wird in einer Mistlache. Und er wird seine Hände darin {d.h. in Moab} ausbreiten, wie der Schwimmer sie ausbreitet, um zu schwimmen; und er wird seinen Hochmut niederzwingen samt den Ränken seiner Hände {And. üb.: Mistlache; und es (Moab) wird seine Hände darin ausbreiten, wie... schwimmen; aber er wird... niederzwingen trotz der Fertigkeit seiner Hände}. Und deine festen, hochragenden Mauern wird er niederwerfen, niederstürzen, zu Boden strecken bis in den Staub. An jenem Tage wird dieses Lied im Lande Juda gesungen werden: Wir haben eine starke Stadt; Rettung setzt er zu Mauern und zum Bollwerk. Machet auf die Tore, dass einziehe ein gerechtes Volk {Anderswo mit "Nation" übersetzt}, welches Treue bewahrt! Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich. Vertrauet auf Jahwe ewiglich; denn in Jah, Jahwe, ist ein Fels der Ewigkeiten. Denn er hat Hochwohnende niedergebeugt, die hochragende Stadt; er hat sie niedergestürzt, zu Boden gestürzt, hat sie niedergestreckt bis in den Staub. Es zertritt sie der Fuss, die Füsse der Elenden, die Tritte der Armen. - Der Pfad des Gerechten ist gerade {O. eben}; du bahnest gerade {O. eben} den Weg {Eig. das Geleise} des Gerechten. Ja, wir haben dich, Jahwe, erwartet auf dem Pfade deiner Gerichte; nach deinem Namen und nach deinem Gedächtnis {d.h. nach demjenigen, wodurch Gott seiner gedenken macht; vergl. 2. Mose 3,15} ging das Verlangen der Seele. Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geiste in meinem Innern suchte ich dich früh {O. eifrig}; denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdkreises. Wird dem Gesetzlosen Gnade erzeigt, so lernt er nicht Gerechtigkeit: im Lande der Geradheit handelt er unrecht und sieht nicht die Majestät Jahwes. Jahwe, deine Hand war hoch erhoben, sie wollten nicht schauen. Schauen werden sie den Eifer um das Volk und beschämt werden; ja, deine Widersacher, Feuer wird sie verzehren. - Jahwe, du wirst uns Frieden geben, denn du hast ja alle unsere Werke für uns vollführt. Jahwe, unser Gott, über uns haben Herren geherrscht ausser dir; durch dich allein gedenken wir {d.h. rühmend} deines Namens. Tote leben nicht auf, Schatten {S. die Anm. zu Kap. 14,9} erstehen nicht wieder; darum hast du sie heimgesucht und vertilgt und hast all ihr Gedächtnis zunichte gemacht. Du hast die Nation vermehrt, Jahwe, du hast die Nation vermehrt, du hast dich verherrlicht; du hast hinausgerückt alle Grenzen {Eig. Enden} des Landes. Jahwe, in der Bedrängnis haben sie dich gesucht {Eig. vermisst}; als deine Züchtigung sie traf, flehten sie mit flüsterndem Gebet {Eig. ergossen sie ein flüsterndes Gebet}. Wie eine Schwangere, die, dem Gebären nahe, sich windet und schreit in ihren Wehen: also sind wir gewesen, Jahwe, fern von deinem Angesicht. Wir gingen schwanger, wir wanden uns; es war, als ob wir Wind geboren hätten: Rettung verschafften wir dem Lande nicht, und die Bewohner des Erdkreises sind nicht gefallen {O. und Bewohner des Erdkreises wurden keine geboren}. Deine Toten werden aufleben, meine Leichen wieder erstehen. Wachet auf und jubelt, die ihr im Staube lieget {Eig. ihr Bewohner des Staubes}! Denn ein Tau des Lichtes {Eig. der Lichter} ist dein Tau; und die Erde wird die Schatten {S. die Anm. zu Kap. 14,9} auswerfen. Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Gemächer und schliesse deine Tür hinter dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe! Denn siehe, Jahwe tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit {O. Schuld} der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen; und die Erde enthüllt ihr Blut und bedeckt nicht länger ihre Ermordeten. An jenem Tage wird Jahwe mit seinem Schwerte, dem harten und grossen und starken, heimsuchen den Leviathan, die flüchtige Schlange, und den Leviathan, die gewundene Schlange, und wird das Ungeheuer töten, welches im Meere {S. die Anm. zu Kap. 19,5} ist {Das Ungeheuer, welches im Meere ist: stehendes Sinnbild von Ägypten; vergl. Kap. 51,9; Hes. 29,3}. An jenem Tage wird man singen: Ein Weinberg feurigen Weines {And. l.: Ein anmutiger Weinberg!}! Besinget ihn! Ich, Jahwe, behüte ihn, bewässere ihn alle Augenblicke; dass nichts ihn heimsuche, behüte ich ihn Nacht und Tag. Grimm habe ich nicht. O hätte ich Dornen und Disteln vor mir, im Kriege würde ich auf sie losschreiten, sie verbrennen allzumal! Oder man müsste meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir. In Zukunft wird Jakob Wurzel schlagen, Israel blühen und knospen; und sie werden mit Früchten füllen die Fläche des Erdkreises. - Hat er es geschlagen, wie er seinen Schläger schlug? Oder ist es ermordet worden, wie er die Ermordeten jenes ermordete? Mit Massen, als du es {Eig. sie... ihr... sie (Israel als Weib betrachtet)} verstiessest, hast du mit ihm {Eig. sie... ihr... sie (Israel als Weib betrachtet)} gerechtet; er scheuchte es {Eig. sie... ihr... sie (Israel als Weib betrachtet)} hinweg mit seinem heftigen Hauche am Tage des Ostwindes. Deshalb wird dadurch gesühnt werden die Ungerechtigkeit {O. Schuld} Jakobs. Und dies ist die ganze Frucht der Hinwegnahme seiner Sünde: wenn es alle Altarsteine gleich zerschlagenen Kalksteinen machen wird, und Ascherim und Sonnensäulen sich nicht mehr erheben. Denn die feste Stadt ist einsam, eine preisgegebene und verlassene Wohnstätte wie die Steppe; daselbst weiden Kälber, und daselbst lagern sie und fressen ihre Zweige ab; wenn ihre Reiser dürr geworden sind, werden sie abgebrochen: Weiber kommen und zünden sie an. Denn es ist kein verständiges Volk; darum erbarmt sich seiner nicht, der es gemacht, und der es gebildet hat, erweist ihm keine Gnade. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird Jahwe Getreide ausschlagen von der Strömung des Euphrat {W. des Stromes} bis zum Bache Ägyptens; und ihr werdet zusammengelesen werden, einer zu dem anderen, ihr Kinder Israel. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird in eine grosse Posaune gestossen werden, und die Verlorenen im Lande Assyrien und die Vertriebenen im Lande Ägypten werden kommen und Jahwe anbeten auf dem heiligen Berge zu Jerusalem. Wehe der stolzen Krone {Wahrsch. Samaria} der Trunkenen Ephraims, und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupte des fetten Tales {Samaria lag auf einem Hügel} der vom Weine Überwältigten! Siehe, der Herr hat einen Starken und Mächtigen, gleich einem Hagelwetter, einem verderbenden Sturmwinde; wie ein Wetter gewaltiger, überflutender Wasser reisst er zu Boden mit Macht. Mit Füssen wird zertreten die stolze Krone der Trunkenen Ephraims. Und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupte des fetten Tales ergeht es wie dessen {d.i. des Tales} Frühfeige vor der Obsternte: kaum ist sie in der Hand dessen, der sie erblickt, so verschlingt er sie. An jenem Tage wird Jahwe der Heerscharen dem Überrest seines Volkes zur prächtigen Krone und zum herrlichen Kranze sein; und zum Geiste des Rechts dem, der zu Gericht sitzt; und zur Heldenkraft denen, welche den Streit zurückdrängen ans Tor. Und auch diese wanken vom Wein und taumeln von starkem Getränk: Priester und Prophet wanken von starkem Getränk, sind übermannt {Eig. verschlungen} vom Wein, taumeln vom starken Getränk; sie wanken beim Gesicht, schwanken beim Rechtsprechen. Denn alle Tische sind voll unflätigen Gespeies, dass kein Platz mehr ist. Wen soll {O. will} er Erkenntnis lehren, und wem die Botschaft verständlich machen? Den von der Milch Entwöhnten, den von den Brüsten Entfernten? Denn es ist Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift, hier ein wenig, da ein wenig! - Ja, durch stammelnde Lippen {d.h. durch solche, die eine unverständliche Sprache reden; vergl. Kap. 33,19} und durch eine fremde Sprache wird er zu diesem Volke reden, er, der zu ihnen sprach: Dies ist die Ruhe, schaffet Ruhe dem Ermüdeten; und dies die Erquickung! Aber sie wollten nicht hören. Und so wird ihnen das Wort Jahwes sein: Gebot auf Gebot, Gebot auf Gebot, Vorschrift auf Vorschrift, Vorschrift auf Vorschrift, hier ein wenig, da ein wenig; auf dass sie hingehen und rücklings fallen und zerschmettert werden und verstrickt und gefangen werden. Darum höret das Wort Jahwes, ihr Spötter, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! Denn ihr sprechet: Wir haben einen Bund mit dem Tode geschlossen und einen Vertrag mit dem Scheol gemacht: Wenn die überflutende Geissel hindurchfährt, wird sie an uns nicht kommen; denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in der Falschheit uns geborgen. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich gründe {Eig. Siehe, ich bin der, der gegründet hat} einen Stein in Zion, einen bewährten Stein {Eig. einen Stein der Bewährung}, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet {Eig. gegründetster Gründung}; wer glaubt {O. wer auf ihn vertraut}, wird nicht ängstlich eilen. Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen, und die Gerechtigkeit zum Senkblei. Und der Hagel wird hinwegraffen die Zuflucht der Lüge, und die Wasser werden den Bergungsort wegschwemmen. Und euer Bund mit dem Tode wird zunichte werden, und euer Vertrag mit dem Scheol nicht bestehen: Wenn die überflutende Geissel hindurchfährt, so werdet ihr von derselben zertreten werden. So oft sie hindurchfährt, wird sie euch hinraffen; denn jeden Morgen wird sie hindurchfahren, bei Tage und bei Nacht. Und es wird eitel Schrecken sein, die Botschaft zu vernehmen. Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken und die Decke zu schmal, um sich einzuhüllen. Denn Jahwe wird sich aufmachen wie bei dem Berge Perazim {Vergl. 1. Chron. 14,11}, wie im Tale zu Gibeon {Vergl. 1. Chron. 14,13-16} wird er zürnen: um sein Werk zu tun - befremdend ist sein Werk! - und um seine Arbeit zu verrichten, - aussergewöhnlich {Eig. fremdartig} ist seine Arbeit! Und nun treibet nicht Spott, damit eure Bande nicht fester gemacht werden; denn ich habe Vernichtung vernommen und Festbeschlossenes von seiten des Herrn, Jahwes der Heerscharen, über die ganze Erde. Nehmet zu Ohren und höret meine Stimme, merket auf und höret meine Rede! Pflügt wohl der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen? Furcht und eggt er den ganzen Tag sein Ackerland? Ist es nicht so? wenn er dessen Fläche geebnet hat, so streut er Dill und sät Kümmel, und wirft Weizen reihenweise, und Gerste auf das abgesteckte Stück, und den Spelt an seinen Rand. So unterwies ihn sein Gott zum richtigen Verfahren, er belehrte ihn. Denn Dill wird nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen und das Wagenrad nicht über Kümmel gerollt; sondern Dill wird mit dem Stabe ausgeschlagen und Kümmel mit dem Stocke. Wird Brotkorn zermalmt? Nein, nicht unaufhörlich drischt er es; und wenn er das Rad seines Wagens und seine Pferde darüber hintreibt, so zermalmt er es nicht. Auch dieses geht aus von Jahwe der Heerscharen; er ist wunderbar in seinem Rat, gross an Verstand. Wehe Ariel {Gotteslöwe, d.h. Heldenstadt; oder Gottesherd (Hes. 43,15. 16); vergl. Kap. 31,9}, Ariel, Stadt, wo David lagerte! Füget Jahr zu Jahr, lasst die Feste kreisen! Und ich werde Ariel bedrängen, und es wird Seufzen und Stöhnen geben. Und sie wird mir sein wie ein Ariel. Und ich werde dich im Kreise umlagern, und dich mit Heeresaufstellung einschliessen, und Belagerungswerke wider dich aufrichten. Und erniedrigt wirst du aus der Erde reden, und deine Sprache wird dumpf aus dem Staube ertönen; und deine Stimme wird wie die eines Geistes {Eig. eines durch Totenbeschwörung Heraufbeschworenen. And. üb.: eines Totenbeschwörers} aus der Erde hervorkommen, und deine Sprache wird aus dem Staube flüstern. - Aber wie feiner Staub wird die Menge deiner Feinde sein, und wie dahinfahrende Spreu die Menge der Gewaltigen; und in einem Augenblick, plötzlich, wird es geschehen. Von seiten Jahwes der Heerscharen wird sie heimgesucht werden {d.h. Jahwe wird sich der Stadt wieder annehmen} mit Donner und mit Erdbeben und grossem Getöse, - Sturmwind und Gewitter und eine Flamme verzehrenden Feuers. Und wie ein nächtliches Traumgesicht wird die Menge all der Nationen sein, welche Krieg führen wider Ariel, und alle, welche sie und ihre Festung bestürmen und sie bedrängen. Und es wird geschehen, gleichwie der Hungrige träumt, und siehe, er isst - und er wacht auf, und seine Seele ist leer; und gleichwie der Durstige träumt, und siehe, er trinkt - und er wacht auf, und siehe, er ist matt und seine Seele lechzt: also wird die Menge all der Nationen sein, welche Krieg führen wider den Berg Zion. Stutzet und staunet! blendet euch und erblindet! Sie sind trunken, doch nicht von Wein; sie schwanken, doch nicht von starkem Getränk. Denn Jahwe hat einen Geist tiefen Schlafes über euch ausgegossen und hat eure Augen verschlossen; die Propheten und eure Häupter, die Seher, hat er verhüllt. Und jedes Gesicht {Eig. das Gesicht von allem} ist euch geworden wie die Worte einer versiegelten Schrift, die man einem gibt, der lesen kann, indem man sagt: Lies doch dieses! er aber sagt: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt; und man gibt die Schrift einem, der nicht lesen kann, indem man sagt: Lies doch dieses! er aber sagt: Ich kann nicht lesen. Und der Herr hat gesprochen: Weil dieses Volk mit seinem Munde sich naht und mit seinen Lippen mich ehrt, und sein Herz fern von mir hält, und ihre Furcht vor mir angelerntes Menschengebot ist: Darum, siehe, will ich fortan wunderbar mit diesem Volke handeln, wunderbar und wundersam; und die Weisheit seiner Weisen wird zunichte werden, und der Verstand seiner Verständigen sich verbergen. Wehe denen, welche ihre Pläne tief verbergen vor Jahwe, und deren Werke im Finstern geschehen, und die da sprechen: Wer sieht uns, und wer kennt uns? O über eure Verkehrtheit! Soll denn der Töpfer dem Tone gleichgeachtet werden? dass das Werk von seinem Meister spreche: Er hat mich nicht gemacht! und das Gebilde von seinem Bildner spreche: Er versteht es nicht! Ist es nicht noch um ein gar Kleines, dass der Libanon sich in ein Fruchtgefilde verwandeln und das Fruchtgefilde dem Walde gleichgeachtet werden wird? Und an jenem Tage werden die Tauben die Worte des Buches {Eig. Schriftworte, d.h. geschriebene Worte} hören, und aus Dunkel und Finsternis hervor werden die Augen der Blinden sehen. Und die Sanftmütigen werden ihre Freude in Jahwe mehren, und die Armen unter den Menschen werden frohlocken in dem Heiligen Israels. Denn der Gewalttätige hat ein Ende, und der Spötter verschwindet; und ausgerottet werden alle, die auf Unheil bedacht sind, die einen Menschen schuldig erklären um eines Wortes willen und dem Schlingen legen, welcher im Tore Recht spricht {O. gerecht entscheidet}, und um nichts den Gerechten aus seinem Recht verdrängen. Darum, so spricht Jahwe, der Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob: Nunmehr wird Jakob nicht beschämt werden, und nunmehr wird sein Angesicht nicht erblassen. Denn wenn er, wenn {Eig. nämlich} seine Kinder das Werk meiner Hände in seiner Mitte sehen werden, so werden sie meinen Namen heiligen; und sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und vor dem Gott Israels beben. Und die verirrten Geistes sind, werden Verständnis erlangen, und Murrende werden Lehre annehmen. Wehe den widerspenstigen Kindern, spricht Jahwe, welche Pläne ausführen {Eig. indem sie Pläne ausführen, od.: um Pläne auszuführen}, aber nicht von mir aus, und Bündnisse schliessen, aber nicht nach meinem Geiste, um Sünde auf Sünde zu häufen; die hingehen, um nach Ägypten hinabzuziehen, - aber meinen Mund haben sie nicht befragt - um sich zu flüchten unter den Schutz des Pharao und Zuflucht zu suchen unter dem Schatten Ägyptens! Und der Schutz des Pharao wird euch zur Schmach werden, und die Zuflucht unter dem Schatten Ägyptens zur Schande. Denn seine {d.i. Judas} Fürsten waren in Zoan, und seine Gesandten langten in Hanes an. Alle werden beschämt werden über ein Volk, das ihnen nichts nützt, das nicht zur Hilfe und nicht zum Nutzen, sondern zur Beschämung und auch zum Hohne wird. - Ausspruch über den Behemoth {das Nilpferd, ein Sinnbild Ägyptens} des Südens: Durch ein Land der Bedrängnis und der Angst, aus welchem Löwin und Löwe, Ottern und fliegende, feurige Schlangen {S. die Anm. zu 4. Mose 21,6} kommen, tragen sie auf den Rücken der Eselsfüllen ihren Reichtum und auf den Höckern der Kamele ihre Schätze zu einem Volke, das nichts nützt. Denn umsonst und vergebens wird Ägypten helfen. Darum nenne ich dieses Ägypten: Grosstuer {Eig. Übermut, Prahlerei; Hebr. Rahab}, die still sitzen. Geh nun hin, schreibe es vor ihnen auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch {O. auf ein Blatt} ein; und es bleibe für die zukünftige Zeit {Eig. für den zukünftigen Tag}, auf immer {And. l.: zum Zeugnis} bis in Ewigkeit. Denn es ist ein widerspenstiges Volk, betrügerische Kinder, Kinder, die das Gesetz Jahwes nicht hören wollen; die zu den Sehern sprechen: Sehet nicht! und zu den Schauern: Schauet uns nicht das Richtige, saget uns Schmeicheleien, schauet uns Täuschungen! weichet ab vom Wege, bieget ab vom Pfade; schaffet den Heiligen Israels vor unserem Angesicht hinweg! Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dieses Wort verwerfet und auf Bedrückung und Verdrehung {O. List; eig. Verbogenes, Gewundenes} vertrauet und euch darauf stützet, darum wird euch diese Missetat wie ein sturzdrohender Riss sein, wie eine Ausbauchung an einer hochragenden Mauer, deren Einsturz in einem Augenblick, plötzlich kommt. Und er wird sie {die Mauer} zerbrechen, wie man einen Töpferkrug zerbricht, der ohne Schonung zertrümmert wird, und von welchem, wenn er zertrümmert ist, nicht ein Scherben gefunden wird, um damit Feuer vom Herd zu holen oder Wasser aus einer Zisterne {O. aus einem Teiche} zu schöpfen. Denn so spricht der Herr, Jahwe, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe würdet ihr gerettet werden; in Stillsein und in Vertrauen würde eure Stärke sein. Aber ihr habt nicht gewollt; und ihr sprachet: "Nein, sondern auf Rossen wollen wir fliegen", darum werdet ihr fliehen; und: "Auf Rennern wollen wir reiten", darum werden eure Verfolger rennen. Ein Tausend wird fliehen vor dem Dräuen eines einzigen; vor dem Dräuen von Fünfen werdet ihr fliehen, bis ihr übrigbleibet wie eine Stange {O. eine Pinie} auf des Berges Spitze und wie ein Panier auf dem Hügel. Und darum wird Jahwe verziehen, euch gnädig zu sein; und darum wird er sich hinweg erheben, bis er sich euer erbarmt; denn Jahwe ist ein Gott des Gerichts. Glückselig alle, die auf ihn harren! Denn ein Volk wird in Zion wohnen, in Jerusalem. Du wirst nie mehr weinen; er wird dir gewisslich Gnade erweisen auf die Stimme deines Schreiens. Sobald er hört, wird er dir antworten. Und der Herr wird euch Brot der Drangsal und Wasser der Trübsal geben. Und deine Lehrer werden sich nicht mehr verbergen, sondern deine Augen werden deine Lehrer sehen; und wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken abbieget, so werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, wandelt darauf! Und ihr werdet den Überzug deiner silbernen Schnitzbilder und die Bekleidung deiner goldenen Gussbilder verunreinigen; du wirst sie wegwerfen {Eig. zerstreuen} wie ein unflätiges Kleid: "Hinaus!" wirst du zu ihnen sagen. - Und er wird Regen geben zu deiner Saat {Eig. deinen Saatregen geben, d.h. den Frühregen}, womit du den Erdboden besäst, und Brot als Ertrag des Erdbodens, und es wird fett und nahrhaft sein. Deine Herden werden an jenem Tage weiden auf weiter Aue; und die Ochsen und die Eselsfüllen, die das Ackerland bearbeiten, werden gesalzenes {d.h. mit Salzkräutern gesalzen} Futter fressen, welches man mit der Schaufel und mit der Gabel geworfelt hat. Und auf jedem hohen Berge und auf jedem erhabenen Hügel werden Bäche, Wasserströme sein an dem Tage des grossen Gemetzels, wenn Türme fallen. Und das Licht des Mondes wird sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfältig sein, wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tage, da Jahwe den Schaden seines Volkes verbinden und seiner Schläge Wunden heilen wird. Siehe, der Name Jahwes kommt von fernher. Sein Zorn brennt, und der aufsteigende Rauch ist gewaltig; seine Lippen sind voll Grimmes, und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer, und sein Odem wie ein überflutender Bach, der bis an den Hals reicht: um die Nationen zu schwingen mit einer Schwinge der Nichtigkeit {d.h. mit einer Schwinge, durch welche alles, was nicht Korn ist, als Nichtigkeit erwiesen und behandelt wird}, und einen irreführenden Zaum an die Kinnbacken der Völker zu legen {O. und ein irreführender Zaum kommt an die usw.}. Gesang werdet ihr haben wie in der Nacht, da das Fest geweiht wird, und Freude des Herzens gleich denen, die unter Flötenspiel hinziehen, um zu kommen auf den Berg Jahwes, zum Felsen Israels. Und Jahwe wird hören lassen die Majestät seiner Stimme, und sehen lassen das Herabfahren seines Armes mit Zornesschnauben und einer Flamme verzehrenden Feuers - Wolkenbruch und Regenguss und Hagelsteine. Denn vor der Stimme Jahwes wird Assur zerschmettert werden {O. zusammenschrecken}, wenn er mit dem Stocke schlägt. Und es wird geschehen, jeder Streich der verhängten Rute {Eig. der Rute der göttlichen Bestimmung}, die Jahwe auf ihn herabfahren lässt, ergeht unter Tamburin- und Lautenspiel; und mit geschwungenem Arme {Eig. mit Kämpfen der Schwingung} wird er gegen ihn kämpfen. Denn vorlängst ist eine Greuelstätte {Hebr. Taphetech, ein von Tophet (2. Kön. 23,10) abgeleitetes Wort} zugerichtet; auch für den König ist sie bereitet. Tief, weit hat er sie gemacht, ihr Holzstoss hat Feuer und Holz in Menge; wie ein Schwefelstrom setzt der Hauch Jahwes ihn in Brand. Wehe denen, welche nach Ägypten hinabziehen um Hilfe, auf Rosse sich stützen, und die ihr Vertrauen auf Wagen setzen, weil ihrer viele, und auf Reiter, weil sie zahlreich sind; und die auf den Heiligen Israels nicht schauen und nach Jahwe nicht fragen! Aber auch er ist weise und führt Unglück herbei, und nimmt seine Worte nicht zurück; und er steht auf wider das Haus der Übeltäter und wider die Helferschaft derer, welche Frevel tun. Und die Ägypter sind Menschen und nicht Gott {El}, und ihre Rosse sind Fleisch und nicht Geist. Und Jahwe streckt seine Hand aus, und es strauchelt der Helfer, und es stürzt der, welchem geholfen wird; und sie werden zunichte alle miteinander. Denn also hat Jahwe zu mir gesprochen: Wie der Löwe und der junge Löwe, wider den der Hirten Menge zusammengerufen wird, über seinem Raube knurrt, vor ihrer Stimme nicht erschrickt und sich vor ihrem Lärmen nicht ergibt, also wird Jahwe der Heerscharen herniedersteigen, um auf dem Berge Zion {O. gegen den Berg Zion usw., d.h. gegen die dort wohnenden Frevler} und auf seinem Hügel zu streiten. Gleich schwirrenden {d.h. über ihren Jungen} Vögeln, also wird Jahwe der Heerscharen Jerusalem beschirmen: beschirmen und erretten, schonen {Dasselbe Wort wie: vorübergehen,2. Mose 12,13} und befreien. - Kehret um, Kinder Israel, zu dem, von welchem ihr so weit abgewichen seid! Denn an jenem Tage werden sie verabscheuen, ein jeder seine Götzen von Silber und seine Götzen von Gold, die eure Hände euch gemacht haben zur Sünde. Und Assyrien wird fallen durch ein Schwert, nicht eines Mannes; und ein Schwert, nicht eines Menschen, wird es verzehren. Und es wird vor dem Schwerte fliehen, und seine Jünglinge werden fronpflichtig werden. Und sein Fels {d.h. wahrscheinlich der König von Assyrien} wird vor Schrecken entweichen, und seine Fürsten werden vor dem Panier verzagen, spricht Jahwe, der sein Feuer in Zion und seinen Ofen in Jerusalem hat. Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen. Und ein Mann {O. vielleicht: Und jeder von ihnen} wird sein wie ein Bergungsort vor dem Winde und ein Schutz vor dem Regensturm, wie Wasserbäche in dürrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens in lechzendem Lande. Und die Augen der Sehenden werden nicht mehr verklebt sein, und die Ohren der Hörenden werden aufmerken; und das Herz der Unbesonnenen wird Erkenntnis erlangen {Eig. verstehen, unterscheiden}, und die Zunge der Stammelnden wird fertig und deutlich reden. Der gemeine Mensch wird nicht mehr edel genannt und der Arglistige {O. Tückische} nicht mehr vornehm geheissen werden. Denn ein gemeiner Mensch redet Gemeinheit; und sein Herz geht mit Frevel {O. Unheil} um, um Ruchlosigkeit zu verüben und Irrtum {Eig. Irreführendes, d.h. was von Gott abirren macht} zu reden wider Jahwe, um leer zu lassen die Seele des Hungrigen und dem Durstigen den Trank zu entziehen. Und der Arglistige, seine Werkzeuge sind böse: er entwirft böse Anschläge, um die Sanftmütigen durch Lügenreden zu Grunde zu richten, selbst wenn der Arme sein Recht dartut {Eig.das Recht redet}. Aber der Edle entwirft Edles, und auf Edlem besteht er. Stehet auf, ihr sorglosen Weiber, höret meine Stimme! ihr sicheren Töchter, nehmet zu Ohren meine Rede! Nach Jahr und Tag werdet ihr zittern, ihr Sicheren; denn die Weinlese ist dahin, die Obsternte kommt nicht. Bebet, ihr Sorglosen; zittert, ihr Sicheren! Ziehet euch aus und entblösset euch und umgürtet mit Sacktuch die Lenden! An die Brust schlägt man sich wegen der lieblichen Fluren, wegen des fruchtbaren Weinstocks. Auf dem Felde {Eig. Erdboden} meines Volkes schiessen Gestrüpp und Dornen auf, ja, auf allen Häusern der Wonne in der frohlockenden Stadt. Denn der Palast ist aufgegeben, verlassen das Getümmel der Stadt; Ophel {der von Jotham befestigte Südhang des Tempelberges; vergl. 2. Chron. 27,3} und Wartturm dienen zu Höhlen auf ewig, zur Freude der Wildesel, zum Weideplatz der Herden - bis der Geist über uns ausgegossen wird aus der Höhe, und die Wüste zum Fruchtgefilde wird, und das Fruchtgefilde dem Walde gleichgeachtet wird. Und das Recht wird sich niederlassen in der Wüste, und die Gerechtigkeit auf dem Fruchtgefilde wohnen; und das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit ewiglich. Und mein Volk wird wohnen an einer Wohnstätte des Friedens und in sicheren Wohnungen und an stillen {Zugl. sorglosen} Ruhestätten. - Und es wird hageln beim Niedersturz des Waldes, und die Stadt wird in Niedrigkeit versinken. - Glückselig ihr, die ihr an allen Wassern säet, frei umherschweifen lasset den Fuss der Rinder und der Esel! Wehe dir, Verwüster, und du selbst wurdest nicht verwüstet; und dir, Räuber {S. die Anm. zu Kap. 21,2}, und man hat dich nicht beraubt! Sobald du das Verwüsten vollendet hast, wirst du verwüstet werden; sobald du mit dem Rauben fertig bist {Eig. zum Ziele gekommen bist}, wirst du beraubt werden. - Jahwe, sei uns gnädig! auf dich harren wir; sei ihr Arm jeden Morgen, ja, unsere Rettung zur Zeit der Bedrängnis! - Vor dem Brausen deines {Eig. eines} Getümmels entfliehen die Völker, vor deiner Erhebung zerstreuen sich die Nationen. Und weggerafft wird eure Beute, wie die Heuschrecken wegraffen; wie Heuschrecken rennen, rennt man darauf los. Jahwe ist hocherhaben; denn er wohnt in der Höhe, er füllt Zion mit Recht und Gerechtigkeit. Und es wird Festigkeit deiner Zeiten {d.h. Zeitverhältnisse, Geschicke; wie Ps. 31,15}, Fülle von Heil, von Weisheit und Erkenntnis geben; die Furcht Jahwes wird sein {d.i. Israels} Schatz sein. Siehe, ihre Helden schreien draussen, die Friedensboten weinen bitterlich. Die Strassen sind verödet, der Wanderer feiert. Er hat den Bund gebrochen, die Städte verachtet, keines Menschen geachtet. Es trauert, es schmachtet das Land; der Libanon steht beschämt da, er verdorrt; Saron ist einer Steppe gleich geworden, und Basan und Karmel schütteln ihr Laub ab. Nun will ich aufstehen, spricht Jahwe; nun will ich mich emporrichten, nun mich erheben. Ihr gehet schwanger mit Heu, Stoppeln werdet ihr gebären; euer Schnauben ist ein Feuer, das euch verzehren wird. Und die Völker werden zu Kalkbränden, wie abgehauene Dornen, die im Feuer verbrannt werden. Höret, ihr Fernen, was ich getan, und ihr Nahen, erkennet meine Macht! Die Sünder in Zion sind erschrocken {O. zittern}, Beben hat die Ruchlosen ergriffen. "wer von uns kann weilen bei verzehrendem Feuer? Wer von uns kann weilen bei ewigen Gluten?" - Wer in Gerechtigkeit {Eig. in Gerechtigkeiten, d.h. in Betätigungen der Gerechtigkeit} wandelt und Aufrichtigkeit {O. Redlichkeit} redet; wer den Gewinn der Bedrückungen verschmäht; wer seine Hände schüttelt, um keine Bestechung anzunehmen; wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören, und seine Augen verschliesst, um Böses nicht zu sehen: der wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg; sein Brot wird ihm dargereicht, sein Wasser versiegt nie. - {Eig. ist bestädig} Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land. Dein Herz wird des Schreckens gedenken: Wo ist der Schreiber {d.h. der Schätzer bei der Tributerhebung}? wo der Wäger {der das Gewicht der eingezahlten Geldes prüfte}? wo, der die Türme zählte? Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk von unverständlicher Sprache {W. Lippe; wie Kap. 28,11}, dass man sie nicht vernehmen, von stammelnder Zunge, die man nicht verstehen kann. Schaue Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine ruhige {Zugl.: sorglose} Wohnstätte, ein Zelt, das nicht wandern wird, dessen Pflöcke ewiglich nicht herausgezogen, und von dessen Seilen keines je losgerissen werden wird; - sondern daselbst ist ein Mächtiger {Zugl.: ein Herrlicher}, Jahwe, bei uns {Eig. haben wir einen Mächtigen, Jahwe}; ein Ort von Flüssen, von breiten Strömen {O. Kanälen}: kein Ruderschiff kommt hinein, und durch denselben zieht kein mächtiges Schiff. Denn Jahwe ist unser Richter, Jahwe unser Feldherr {And. üb.: Gesetzgeber}, Jahwe unser König; er wird uns retten. - Schlaff hängen deine Taue; sie halten nicht fest das Gestell ihres Mastes, halten das Segel nicht ausgebreitet. - Dann wird ausgeteilt des Raubes Beute in Menge, selbst Lahme plündern die Beute. Und kein Einwohner wird sagen: Ich bin schwach. Dem Volke, das darin wohnt, wird die Missetat vergeben sein. - Tretet herzu, ihr Nationen, um zu hören; und ihr Völkerschaften, merket auf! Es höre die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis {Eig. das Erdreich} und alles, was ihm entsprosst! Denn der Zorn Jahwes ergeht wider alle Nationen, und sein Grimm {Eig. Denn Jahwe hat einen Zorn... und einen Grimm; d.h. er ist im Begriff, ihn zu verwirklichen} wider all ihr Heer. Er hat sie der Vertilgung geweiht {Eig. sie verbannt, mit dem Banne belegt}, zur Schlachtung hingegeben. Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen, und der Gestank ihrer Leichname steigt auf, und die Berge zerfliessen von ihrem Blute. Und alles Heer der Himmel zerschmilzt; und die Himmel werden zusammengerollt wie ein Buch; und all ihr Heer fällt herab, wie das Blatt vom Weinstock abfällt und wie das Verwelkte {Eig. das Abfallende} vom Feigenbaum. Denn trunken ist im Himmel mein Schwert; siehe, auf Edom fährt es herab und auf das Volk meines Bannes {d.h. welches ich mit dem Banne belegt, der Vertilgung geweiht habe; vergl. V.2} zum Gericht. Das Schwert Jahwes ist voll Blut, es ist getränkt von Fett, vom Blute der Fettschafe und Böcke, vom Nierenfett der Widder; denn Jahwe hat ein Schlachtopfer in Bozra und eine grosse Schlachtung im Lande Edom. Und Wildochsen stürzen mit ihnen hin, und Farren samt Stieren; und ihr Land wird trunken von Blut, und ihr Staub von Fett getränkt. Denn Jahwe hat einen Tag der Rache, ein Jahr der Vergeltungen für die Rechtssache Zions. - Und Edoms {Eig. seine} Bäche verwandeln sich in Pech, und sein Staub in Schwefel; und sein Land wird zu brennendem Peche. Tag und Nacht erlischt es nicht, ewiglich steigt sein Rauch empor. Von Geschlecht zu Geschlecht liegt es verödet, für immer und ewig zieht niemand hindurch. Und Pelikan und Igel nehmen es in Besitz, und Eule und Rabe wohnen darin. Und er zieht darüber die Messschnur der Öde und das Senkblei der Leere. Seine Edlen - keine sind da, welche das Königtum ausrufen; und alle seine Fürsten sind zu nichts geworden. Und in seinen Palästen schiessen Dornen auf, Nesseln und Disteln in seinen Burgen; und es wird zur Wohnstätte der Schakale, zur Wohnung der Strausse {O. zum grasigen Platze für Strausse}. Und Wüstentiere treffen mit wilden Hunden zusammen, und Böcke {S. die Anm. zu Kap. 13,21} begegnen einander {O. rufen einander zu}; ja, dort rastet die Lilith {eine Nachtgottheit} und findet einen Ruheplatz für sich. Dort nistet die Pfeilschlange und legt Eier {Eig. und gebiert und legt} und brütet sie aus in ihrem Schatten; ja, daselbst versammeln sich die Geier, einer zum anderen. - Forschet nach im Buche Jahwes und leset! Es fehlt nicht eines von diesen, keines vermisst das andere. Denn mein Mund, er hat es geboten; und sein Geist {O. sein Hauch}, er hat sie zusammengebracht; und er selbst hat ihnen das Los geworfen, und seine Hand hat es {das Land Edom} ihnen zugeteilt mit der Messschnur. Ewiglich werden sie es besitzen, von Geschlecht zu Geschlecht darin wohnen. Die Wüste und das dürre Land werden sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und aufblühen wie eine Narzisse. Sie wird in voller Blüte stehen und frohlocken, ja, frohlockend und jubelnd; die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht des Karmel und Sarons: sehen werden sie die Herrlichkeit Jahwes, die Pracht unseres Gottes. Stärket die schlaffen Hände und befestiget die wankenden Kniee! Saget zu denen, welche zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht! siehe, euer Gott kommt, Rache kommt, die Vergeltung Gottes! er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und aufjauchzen wird die Zunge des Stummen. Denn es brechen Wasser hervor in der Wüste, und Bäche in der Steppe; und die Kimmung {die trügerische Wasserspiegelung der Wüste} wird zum Teiche, und das dürre Land zu Wasserquellen; an der Wohnstätte der Schakale, wo sie lagern {Im hebr. Texte steht: der Schakale, ihrem (der Schakalin) Lagerplatze}, wird Gras nebst Rohr und Binse {Eig. Papyrusschilf} sein. Und daselbst wird eine Strasse {S. die Anm. zu Kap. 19,23} sein und ein Weg, und er wird der heilige Weg genannt werden; kein Unreiner wird darüber hinziehen, sondern er wird für sie {And. l.: für sein Volk} sein. Wer auf dem Wege wandelt - selbst Einfältige werden nicht irregehen. Daselbst wird kein Löwe sein, und kein reissendes Tier wird ihn ersteigen noch daselbst gefunden werden; und die Erlösten werden darauf wandeln. Und die Befreiten {Eig. die Losgekauften} Jahwes werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen. Und {2. Kön. 18,13 usw.} es geschah im vierzehnten Jahre des Königs Hiskia, da zog Sanherib, der König von Assyrien, herauf wider alle festen Städte Judas und nahm sie ein. Und der König von Assyrien sandte von Lachis den Rabsake zum König Hiskia, mit einem grossen Heere, nach Jerusalem; und er hielt an der Wasserleitung des oberen Teiches, an der Strasse des Walkerfeldes. Da gingen zu ihm hinaus Eljakim, der Sohn Hilkijas, der über das Haus war, und Schebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Geschichtsschreiber. Und der Rabsake sprach zu ihnen: Saget doch zu Hiskia: So spricht der grosse König, der König von Assyrien: Was ist das für ein Vertrauen, womit du vertraust? Ich sage: Nur ein Wort der Lippen {d.h. eitel Geschwätz} ist Rat und Macht zum Kriege. Nun, auf wen vertraust du, dass du dich wider mich empört hast? Siehe, du vertraust auf jenen geknickten Rohrstab, auf Ägypten, der, wenn jemand sich auf ihn stützt, ihm in die Hand fährt und sie durchbohrt. So ist der Pharao, der König von Ägypten, allen, die auf ihn vertrauen. Und wenn du zu mir sprichst: Auf Jahwe, unseren Gott, vertrauen wir; - ist er es nicht, dessen Höhen und dessen Altäre Hiskia hinweggetan, da er zu Juda und zu Jerusalem gesagt hat: Vor diesem Altar sollt ihr anbeten? Und nun, lass dich doch ein {O. geh doch eine Wette ein} mit meinem Herrn, dem König von Assyrien; und ich will dir zweitausend Rosse geben, wenn du dir Reiter darauf setzen kannst. Und wie wolltest du einen einzigen Befehlshaber von den geringsten Knechten meines Herrn zurücktreiben? Aber du vertraust auf Ägypten der Wagen und Reiter wegen. Und nun, bin ich ohne Jahwe wider dieses Land heraufgezogen, um es zu verheeren? Jahwe hat zu mir gesagt: Ziehe hinauf in dieses Land und verheere es. Und Eljakim und Schebna und Joach sprachen zu dem Rabsake: Rede doch zu deinen Knechten auf aramäisch, denn wir verstehen es; und rede nicht zu uns auf jüdisch vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist. Und der Rabsake sprach: Hat mein Herr mich zu deinem Herrn und zu dir gesandt, um diese Worte zu reden? nicht zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, um mit euch ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken? Und der Rabsake trat hin und rief mit lauter Stimme auf jüdisch und sprach: Höret die Worte des grossen Königs, des Königs von Assyrien! So spricht der König: Dass Hiskia euch nicht täusche; denn er wird euch nicht zu erretten vermögen. Und dass Hiskia euch nicht auf Jahwe vertröste, indem er spricht: Jahwe wird uns gewisslich erretten; diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden. Höret nicht auf Hiskia; denn also spricht der König von Assyrien: Machet Frieden mit mir und kommet zu mir heraus, so sollt ihr ein jeder von seinem Weinstock und ein jeder von seinem Feigenbaum essen, und ein jeder das Wasser seines Brunnens {Eig. seine Zisterne} trinken, bis ich komme und euch in ein Land hole wie euer Land, ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weinbergen. Dass Hiskia euch nicht verführe, indem er spricht: Jahwe wird uns erretten! Haben die Götter der Nationen ein jeder sein Land von der Hand des Königs von Assyrien errettet? Wo sind die Götter von Hammath und Arpad? wo die Götter von Sepharwaim? Und haben sie {O. Und um wieviel weniger haben sie (d.h. die Götter von Samaria)} Samaria von meiner Hand errettet? Welche sind es unter allen Göttern dieser Länder, die ihr Land von meiner Hand erretten haben, dass Jahwe Jerusalem von meiner Hand erretten sollte? Und sie schwiegen still und antworteten ihm kein Wort; denn es war das Gebot des Königs, der gesagt hatte: Ihr sollt ihm nicht antworten. - Und Eljakim, der Sohn Hilkijas, der über das Haus war, und Schebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Geschichtsschreiber, kamen zu Hiskia mit zerrissenen Kleidern und berichteten ihm die Worte des Rabsake. Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, da zerriss er seine Kleider und hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus Jahwes. Und er sandte Eljakim, der über das Haus war, und Schebna, den Schreiber, und die Ältesten der Priester, in Sacktuch gehüllt zu dem Propheten Jesaja, dem Sohne Amoz'. Und sie sprachen zu ihm: So spricht Hiskia: Dieser Tag ist ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmähung; denn die Kinder sind bis an die Geburt gekommen, aber da ist keine Kraft zum Gebären. Vielleicht wird Jahwe, dein Gott, die Worte des Rabsake hören, welchen sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat {O. womit... ihn gesandt hat}, um den lebendigen Gott zu verhöhnen, und wird die Worte bestrafen {O. wegen der Worte strafen}, die Jahwe, dein Gott, gehört hat. Erhebe denn ein Gebet für den Überrest, der sich noch vorfindet. Und die Knechte des Königs Hiskia kamen zu Jesaja. Und Jesaja sprach zu ihnen: Also sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht Jahwe: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, womit die Diener {Eig. die Knappen} des Königs von Assyrien mich gelästert haben. Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Gerücht hören und in sein Land zurückkehren wird {S. die Anm. zu 2. Kön. 19,7}; und ich will ihn durchs Schwert fällen in seinem Lande. Und der Rabsake kehrte zurück und fand den König von Assyrien streitend wider Libna; denn er hatte gehört, dass er von Lachis aufgebrochen wäre. Und er hörte von Tirhaka, dem König von Äthiopien, sagen: Er ist ausgezogen, um wider dich zu streiten. Und als er es hörte, sandte er Boten zu Hiskia und sprach: So sollt ihr zu Hiskia, dem Könige von Juda, sprechen und sagen: Dass dich nicht täusche dein Gott, auf den du vertraust, indem du sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden! Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern getan haben, indem sie sie vertilgten; und du solltest errettet werden? Haben die Götter der Nationen, welche meine Väter vernichtet haben, sie errettet: Gosan und Haran und Rezeph und die Kinder Edens, die in Telassar waren? Wo ist der König von Hamath und der König von Arpad und der König der Stadt Sepharwaim, von Hena und Iwa? Und Hiskia nahm den Brief aus der Hand der Boten und las ihn; und er ging hinauf in das Haus Jahwes, und Hiskia breitete ihn vor Jahwe aus. Und Hiskia betete zu Jahwe und sprach: Jahwe der Heerscharen, Gott Israels, der du zwischen {O. über} den Cherubim thronst, du allein bist es, der der Gott ist von allen Königreichen der Erde; du hast den Himmel und die Erde gemacht. Jahwe, neige dein Ohr und höre! Jahwe, tue deine Augen auf und sieh! Ja, höre alle die Worte Sanheribs, der gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen! Wahrlich, Jahwe, die Könige von Assyrien haben alle Nationen {Im hebr. Texte steht: Länder; vergl. 2. Kön. 19,17} und ihr Land verwüstet; und sie haben ihre Götter ins Feuer geworfen, denn sie waren nicht Götter, sondern ein Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, und sie haben sie zerstört. Und nun, Jahwe, unser Gott, rette uns von seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde wissen, dass du allein Jahwe bist! Da sandte Jesaja, der Sohn Amoz', zu Hiskia und liess ihm sagen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast wegen Sanheribs, des Königs von Assyrien - dies ist das Wort, welches Jahwe über ihn geredet hat: Es verachtet dich, es spottet deiner die Jungfrau, die Tochter {Eig. die jungfräuliche (d.h. unbesiegte) Tochter} Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt dir nach. Wen hast du verhöhnt und gelästert, und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet! Durch deine Knechte hast du den Herrn verhöhnt und hast gesprochen: "Mit meiner Wagen Menge habe ich die Höhen der Berge erstiegen, das äusserste Ende des Libanon; und ich werde umhauen den Hochwuchs seiner Zedern, die Auswahl seiner Zypressen, und ich werde kommen auf seine äusserste Höhe, in seinen Gartenwald. Ich habe gegraben und Wasser getrunken; und mit der Sohle meiner Füsse werde ich austrocknen alle Ströme {Stehende Bezeichnung für die Kanäle und Arme des Nil} Mazors." {S. die Anm. zu Kap. 19,6} Hast du nicht gehört, dass ich von fernher es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe? Nun habe ich es kommen lassen, dass du feste Städte verwüstest zu öden Steinhaufen. Und ihre Bewohner waren machtlos, sie wurden bestürzt und beschämt; sie waren wie Kraut des Feldes und grünes Gras, wie Gras der Dächer, und Korn, das verbrannt ist {Hier steht im hebr. Texte: und ein Getreidefeld; doch vergl. 2. Kön. 19,26}, ehe es aufschiesst. Und ich kenne dein Sitzen, und dein Aus- und dein Eingehen, und dein Toben wider mich. Wegen deines Tobens wider mich, und weil dein Übermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und mein Gebiss in deine Lippen, und werde dich zurückführen auf dem Wege, auf welchem du gekommen bist. Und dies soll dir das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahre den Nachwuchs der Ernte essen, und im zweiten Jahre was ausgesprosst ist; und im dritten Jahre säet und erntet, und pflanzet Weinberge und esset ihre Frucht. Und das Entronnene vom Hause Juda, das übriggeblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen, und ein Entronnenes vom Berge Zion. Der Eifer Jahwes der Heerscharen wird solches tun. Darum, so spricht Jahwe von dem König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen, und er soll keinen Pfeil darein schiessen und keinen Schild ihr zukehren, und er soll keinen Wall gegen sie aufschütten. Auf dem Wege, den er gekommen ist, auf dem soll er zurückkehren und soll in diese Stadt nicht kommen, spricht Jahwe. Und ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinet- und um Davids, meines Knechtes, willen. Und ein Engel Jahwes zog aus und schlug in dem Lager der Assyrer 185000 Mann. Und als man des Morgens früh aufstand, siehe, da waren sie allesamt Leichname {Eig. tote Leichname}. Und Sanherib, der König von Assyrien, brach auf, und er zog fort und kehrte zurück und blieb in Ninive. Und es geschah, als er sich niederbeugte im Hause Nisroks, seines Gottes, da erschlugen ihn Adrammelek und Scharezer, seine Söhne, mit dem Schwerte; und sie entrannen {Eig. sie aber entrannen} in das Land Ararat. Und Esar-Haddon, sein Sohn, ward König an seiner Statt. In jenen Tagen wurde Hiskia krank zum Sterben. Und Jesaja, der Sohn Amoz', der Prophet, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht Jahwe: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht genesen {W. leben}. Da wandte Hiskia sein Angesicht gegen die Wand und betete zu Jahwe und sprach: Ach, Jahwe! gedenke doch, dass ich vor deinem Angesicht gewandelt habe in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen, und dass ich getan, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr. Da geschah das Wort Jahwes zu Jesaja also: Geh hin und sage zu Hiskia: So spricht Jahwe, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen; siehe, ich will zu deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzufügen. Und von der Hand des Königs von Assyrien will ich dich und diese Stadt erretten; und ich will diese Stadt beschirmen. Und dies wird dir das Zeichen sein von seiten Jahwes, dass Jahwe dieses Wort tun wird, welches er geredet hat: Siehe, ich lasse den Schatten der Grade, welche er an dem Sonnenzeiger {Eig. an den Graden} Ahas' durch die Sonne niederwärts gegangen ist {Viell. ist zu l.: welche die Sonne niederwärts gegangen ist}, um zehn Grade rückwärts gehen. Und die Sonne kehrte an dem Sonnenzeiger {Eig. an den Graden} zehn Grade zurück, welche sie niederwärts gegangen war. Aufzeichnung Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit genesen war. Ich sprach: In der Ruhe meiner Tage soll ich hingehen zu den Pforten des Scheol, bin beraubt des Restes {Eig. bin heimgesucht um den Rest d.h. bestraft mit Verlust des Restes} meiner Jahre. Ich sprach: Ich werde Jahwe {Hebr. Jah} nicht sehen, Jahwe {Hebr. Jah} im Lande der Lebendigen; ich werde Menschen nicht mehr erblicken bei den Bewohnern des Totenreiches {Eig. des Aufhörens, des Hingeschiedenseins}. Meine Wohnung ist abgebrochen und ward von mir weggeführt wie ein Hirtenzelt. Ich habe, dem Weber gleich, mein Leben aufgerollt: vom Trumme schnitt er mich los. Vom Tage bis zur Nacht {d.h. in kürzester Frist} wirst du ein Ende mit mir machen! Ich beschwichtigte meine Seele bis zum Morgen... dem Löwen gleich, also zerbrach er alle meine Gebeine. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen! Wie eine Schwalbe, wie ein Kranich, so klagte ich; ich girrte wie die Taube. Schmachtend blickten meine Augen zur Höhe: O Herr, mir ist bange! tritt als Bürge für mich ein! Was soll ich sagen? Dass er es mir zugesagt und es auch ausgeführt hat. Ich will sachte wallen alle meine Jahre wegen der Betrübnis meiner Seele. O Herr! durch dieses lebt man, und in jeder Hinsicht {W. in Bezug auf alles} ist darin das Leben meines Geistes. Und du machst mich gesund und erhältst mich am Leben. Siehe, zum Heile ward mir bitteres Leid: Du, du zogest liebevoll meine Seele aus der Vernichtung Grube; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen. Denn nicht der Scheol preist dich, der Tod lobsingt dir nicht; die in die Grube hinabgefahren sind, harren nicht auf deine Treue. Der Lebende, der Lebende, der preist dich, wie ich heute: der Vater gibt den Kindern Kunde von deiner Treue. Jahwe war bereit, mich zu retten; und wir wollen mein Saitenspiel rühren alle Tage unseres Lebens im Hause Jahwes. Und Jesaja sagte, dass man einen Feigenkuchen als Pflaster nehmen und ihn auf das Geschwür legen solle, damit er genese. Und Hiskia sprach: Welches ist das Zeichen, dass ich in das Haus Jahwes hinaufgehen werde {Die beiden letzten Verse scheinen durch ein Versehen an das Ende des Kapitels gestellt worden sein. vergl. V.6 und 7 mit den entsprechenden Versen in 2. Kön. 20}? Zu jener Zeit sandte Merodak-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, Brief und Geschenk an Hiskia; denn er hatte gehört, dass er krank gewesen und wieder gesund geworden {Eig. erstarkt} war. Und Hiskia freute sich über sie und zeigte ihnen sein Schatzhaus: Das Silber und das Gold und die Gewürze und das köstliche Öl; und sein ganzes Zeughaus, und alles, was sich in seinen Schätzen vorfand; es war nichts in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte. Da kam Jesaja, der Prophet, zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Männer gesagt? und woher sind sie zu dir gekommen? Und Hiskia sprach: Aus fernem Lande sind sie zu mir gekommen, von Babel. Und er sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Und Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause ist; es gibt nichts in meinen Schätzen, das ich ihnen nicht gezeigt hätte. Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort Jahwes der Heerscharen! Siehe, es kommen Tage, da alles, was in deinem Hause ist und was deine Väter aufgehäuft haben bis auf diesen Tag, nach Babel weggebracht werden wird; es wird nichts übrigbleiben, spricht Jahwe. Und von deinen Söhnen, die aus dir hervorkommen werden, die du zeugen wirst, wird man nehmen, und sie werden Kämmerer sein im Palaste des Königs von Babel. Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort Jahwes ist gut, das du geredet hast; und er sprach: Es wird ja Friede und Bestand sein in meinen Tagen. Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott. Redet zum Herzen Jerusalems, und rufet ihr zu, dass ihre Mühsal vollendet, dass ihre Schuld {O. Missetat} abgetragen ist, dass sie von der Hand Jahwes Zwiefältiges empfangen hat für alle ihre Sünden. Stimme eines Rufenden: In der Wüste bahnet {So nach der hebr. Interpunktion; die alexandr. Übersetzung liest: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnet usw.", und lässt die Worte "in der Steppe" weg} den Weg Jahwes; ebnet in der Steppe eine Strasse {S. die Anm zu Kap. 19,23} für unseren Gott! Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden; und das Höckerichte soll zur Ebene werden, und das Hügelige zur Niederung! Und die Herrlichkeit Jahwes wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie sehen; denn der Mund Jahwes hat geredet. Stimme eines Sprechenden: Rufe! Und er spricht: Was soll ich rufen? "Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes. Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen {O. verwelkt}; denn der Hauch Jahwes hat sie angeweht. Fürwahr, das Volk ist Gras. Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen {O. verwelkt}; aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit." Auf einen hohen Berg steige hinauf, Zion, du Verkündigerin froher Botschaft; erhebe mit Macht deine Stimme, Jerusalem, du Verkündigerin froher Botschaft! Erhebe sie, fürchte dich nicht; sprich zu den Städten Judas: Siehe da, euer Gott! Siehe, der Herr, Jahwe, kommt mit Kraft {Eig. als ein Starker}, und sein Arm übt Herrschaft für ihn; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirt, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Busen tragen, die Säugenden wird er sanft leiten. Wer hat die Wasser gemessen mit seiner hohlen Hand und die Himmel abgegrenzt mit der Spanne, und hat den Staub der Erde in ein Mass {Eig. in den Dreiling; (ein Drittel Epha)} gefasst, und die Berge mit der Waage gewogen und die Hügel mit Waagschalen? Wer hat den Geist Jahwes gelenkt {Eig. geregelt, abgegrenzt}, und wer, als sein Ratgeber, ihn unterwiesen? Mit wem beriet er sich, dass er ihm Verstand gegeben und ihn belehrt hätte über den Pfad des Rechts, und ihn Erkenntnis gelehrt und ihm den Weg der Einsicht {Eig. der Einsichten, d.h. der vollen Einsicht} kundgemacht hätte? Siehe, Nationen sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waagschale. Siehe, Inseln sind wie ein Stäubchen, das emporschwebt {And. üb.: Siehe, Inseln hebt er empor wie ein Stäubchen}. Und der Libanon reicht nicht hin zum Brennholz {Eig. zum Brennen}, und sein Wild reicht nicht hin zum Brandopfer. Alle Nationen sind wie nichts vor ihm, und werden von ihm geachtet wie Nichtigkeit und Leere. - Und wem wollt ihr Gott {El} vergleichen? Und was für ein Gleichnis wollt ihr ihm an die Seite stellen? Hat der Künstler das Bild gegossen, so überzieht es der Schmelzer mit Gold und schweisst silberne Ketten daran. Wer arm ist, so dass er nicht viel opfern kann {Eig. Wer verarmt ist in Bezug auf ein Hebopfer}, der wählt ein Holz, das nicht fault; er sucht sich einen geschickten Künstler, um ein Bild herzustellen, das nicht wanke. - Wisset ihr es nicht? Höret ihr es nicht? Ist es euch nicht von Anbeginn verkündet worden? habt ihr nicht Einsicht erlangt in die Grundlegung {W. in die Grundfesten} der Erde? Er ist es, der da thront über dem Kreise der Erde, und ihre Bewohner sind wie Heuschrecken; der die Himmel ausgespannt hat wie einen Flor und sie ausgebreitet wie ein Zelt zum Wohnen; der die Fürsten zu nichts macht, die Richter der Erde in Nichtigkeit verwandelt {Eig. der Öde gleichmacht}. Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum hat ihr Stock Wurzeln in der Erde getrieben: da bläst er sie schon an, und sie verdorren, und ein Sturmwind rafft sie wie Stoppeln hinweg. Wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich wäre? spricht der Heilige. Hebet zur Höhe eure Augen empor und sehet: Wer hat diese da geschaffen? Er, der ihr Heer herausführt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: Wegen der Grösse seiner Macht und der Stärke seiner Kraft {Eig. und als Starker an Kraft} bleibt keines aus. Warum sprichst du, Jakob, und redest du, Israel: Mein Weg ist verborgen vor Jahwe, und mein Recht entgeht meinem Gott? Weisst du es nicht? oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist Jahwe, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand. Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle. Und Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer fallen hin; aber die auf Jahwe harren, gewinnen neue Kraft: sie heben die Schwingen empor wie die Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht. Wendet euch schweigend zu mir, ihr Inseln; und die Völkerschaften mögen neue Kraft gewinnen; sie mögen herannahen, dann mögen sie reden; lasst uns miteinander vor Gericht treten! Wer hat vom Aufgang her den erweckt, welchem Gerechtigkeit auf Schritt und Tritt begegnet? Er gab {O. gibt; so auch weiterhin in diesem und dem folgenden Verse} Nationen vor ihm dahin und liess ihn Könige unterjochen, machte sie wie Staub vor seinem Schwerte, wie fortgetriebene Stoppeln vor seinem Bogen. Er verfolgte sie, zog hin in Frieden {O. unversehrt} einen Weg, den er mit seinen Füssen nie gegangen war. Wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anbeginn. Ich, Jahwe, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe {S. die Anm. zu Ps. 102,27}. Die Inseln sahen es und fürchteten sich, es erbebten die Enden der Erde; sie näherten sich und kamen herbei: Einer half dem anderen und sprach zu seinem Bruder: Sei mutig! Und der Künstler ermutigte den Schmelzer, der mit dem Hammer glättet ermutigte den, der auf den Amboss schlägt, und sprach von der Lötung: sie ist gut; und er befestigte es {das Götzenbild} mit Nägeln, dass es nicht wanke. Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Same Abrahams, meines Freundes; du, den ich ergriffen von den Enden der Erde und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe, und zu welchem ich sprach: Du bist mein Knecht, ich habe dich erwählt und nicht verschmäht - fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schaue nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit. Siehe, es sollen beschämt und zu Schanden werden alle, die wider dich entbrannt sind; es sollen wie nichts werden und umkommen deine Widersacher {Eig. die Männer deiner Streitsache}. Du wirst sie suchen und nicht finden, die Männer, die mit dir hadern; wie nichts und wie Nichtigkeit sollen die Männer werden, die dich bekriegen. Denn ich, Jahwe, dein Gott, ergreife deine Rechte, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! - Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel; ich helfe dir, spricht Jahwe, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. Siehe, ich habe dich zu einem scharfen, neuen Dreschschlitten gemacht, mit Doppelschneiden versehen: du wirst Berge dreschen und zermalmen, und Hügel der Spreu gleich machen; du wirst sie worfeln, dass der Wind sie entführt und der Sturm sie zerstreut. Du aber, du wirst in Jahwe frohlocken und in dem Heiligen Israels dich rühmen. - Die Elenden und die Armen, welche nach Wasser suchen, und keines ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: ich, Jahwe, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. Ich werde Ströme hervorbrechen {Eig. öffnen} lassen auf den kahlen Höhen, und Quellen inmitten der Talebenen; ich werde die Wüste zum Wasserteich machen, und das dürre Land zu Wasserquellen. Ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien und Myrten und Olivenbäume, werde in die Steppe pflanzen {Eig. stellen} Zypressen, Platanen und Scherbinzedern miteinander; damit sie sehen und erkennen und zu Herzen nehmen und verstehen allzumal, dass die Hand Jahwes dieses getan und der Heilige Israels es geschaffen hat. Bringet eure Rechtssache vor, spricht Jahwe; bringet eure Beweisgründe herbei, spricht der König Jakobs. Sie mögen herbeibringen und uns verkünden, was sich ereignen wird: das Zunächstkommende, was es sein wird, verkündet, damit wir es zu Herzen nehmen und dessen Ausgang wissen; oder lasst uns das Künftige hören, verkündet das späterhin Kommende, damit wir erkennen {O. so wollen wir anerkennen}, dass ihr Götter seid! Ja, tut Gutes oder tut Böses, damit wir uns gegenseitig anblicken {O. so wollen wir uns gegenseitig anblicken (d.h. uns prüfend od. messend ins Auge schauen)} und miteinander es sehen. Siehe, ihr seid nichts, und euer Tun ist Nichtigkeit; ein Greuel ist, wer euch erwählt. Ich habe ihn von Norden her erweckt, und er kam herbei - von Sonnenaufgang her den, der meinen Namen anruft. Und er tritt auf Fürsten {Eig. Satrapen, Statthalter} wie auf Lehm, und wie ein Töpfer, welcher Ton zerknetet. Wer hat es verkündet von Anbeginn, dass wir es wüssten? und von ehedem, dass wir sagen könnten {O. von Anbeginn? so wollen wir es anerkennen, und von ehedem? so wollen wir sagen}: Es ist recht! Ja, da war keiner, der es verkündete, ja, keiner, der es hören liess, ja, keiner, der eure Worte gehört hätte. Als Erster habe ich zu Zion gesagt: Siehe, siehe, da ist es {Eig. da sind sie (die Dinge, Ereignisse)}! Und Jerusalem will ich einen Freudenboten geben! Und ich sah hin: und da war niemand, und unter diesen war kein Bescheidgeber, dass ich sie hätte fragen können, und sie mir Antwort gegeben hätten. Siehe, sie allesamt - Eitelkeit, Nichtigkeit sind ihre Machwerke, Wind und Leere {Eig. Öde} ihre gegossenen Bilder. Siehe, mein Knecht, den ich stütze, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er wird den Nationen das Recht kundtun {Eig. das Recht hinausbringen zu den Nationen}. Er wird nicht schreien und nicht rufen {Eig. erheben, (seine Stimme)}, noch seine Stimme hören lassen auf der Strasse. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen; er wird der Wahrheit gemäss das Recht kundtun {Eig. hervorgehen lassen}. Er wird nicht ermatten noch niedersinken {Eig. nicht verglimmen noch knicken}, bis er das Recht auf Erden gegründet hat; und die Inseln werden auf seine Lehre harren. - So spricht Gott {Eig. der Gott (El)}, Jahwe, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete mit ihren Gewächsen, dem Volke auf ihr den Odem gab {O. gibt}, und den Lebenshauch denen, die darauf wandeln: Ich, Jahwe, ich habe dich gerufen in Gerechtigkeit und ergriff dich bei der Hand; und ich werde dich behüten und dich setzen zum Bunde des Volkes {Vergl. Kap. 49,8}, zum Licht der Nationen: um blinde Augen aufzutun, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen, und aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen. - {Eig. die Bewohner der Finsternis} Ich bin Jahwe, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern. Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsprosst, lasse ich es euch hören. Singet Jahwe ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: die ihr das Meer befahret, und alles, was es erfüllt, ihr Inseln und ihre Bewohner! Es mögen ihre Stimme erheben die Steppe und ihre Städte, die Dörfer, welche Kedar {S. die Anm. zu Hes. 27,21} bewohnt; jubeln mögen die Bewohner von Sela {d.i. der felsigen Gegend}, jauchzen vom Gipfel der Berge her! Man möge Jahwe Ehre geben und seinen Ruhm verkündigen auf den Inseln. Jahwe wird ausziehen wie ein Held, wie ein Kriegsmann den Eifer anfachen; er wird einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Kriegsgeschrei erheben, sich als Held beweisen gegen seine Feinde. Von lange her {Eig. Ewig lang} habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Gleich einer Gebärenden will ich tief aufatmen, schnauben und schnaufen zumal. Ich will Berge und Hügel öde machen und all ihr Kraut vertrocknen lassen; und ich will Ströme zu Inseln machen; und Seen trocken legen. Und ich will die Blinden auf einem Wege führen, den sie nicht kennen; auf Steigen, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen; die Finsternis vor ihnen will ich zum Lichte machen, und das Höckerichte zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tun und nicht unterlassen werde. Die auf das geschnitzte Bild vertrauen, die zu dem gegossenen Bilde sagen: Du bist unser Gott! werden zurückweichen, werden gänzlich beschämt werden. Höret, ihr Tauben! und ihr Blinden, schauet her, um zu sehen! Wer ist blind, als nur mein Knecht? und taub wie mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie der Vertraute, und blind wie der Knecht Jahwes? Du hast vieles gesehen, aber du beachtest es nicht; bei offenen Ohren hört er nicht. Jahwe gefiel es um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz gross und herrlich zu machen {And. üb.: Jahwe hatte Gefallen an ihm um seiner Gerechtigkeit willen; er machte das Gesetz gross usw.}. Und doch ist es ein beraubtes und ausgeplündertes Volk; sie sind in Löchern gefesselt und allesamt in Kerkern versteckt; sie sind zur Beute geworden, und kein Erretter ist da, zur Plünderung, und niemand spricht: Gib wieder heraus! Wer unter euch will dieses zu Ohren nehmen, will aufmerken und in Zukunft hören? Wer hat Jakob der Plünderung hingegeben und Israel den Räubern? Nicht Jahwe, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln, und hörten nicht auf sein Gesetz. Da hat er die Glut seines Zornes {O. in Glut seinen Zorn; wie Kap. 66,15} und die Gewalt des Krieges über ihn ausgegossen; und diese hat ihn ringsum angezündet, aber er ist nicht zur Erkenntnis gekommen; und sie hat ihn in Brand gesteckt, aber er nahm es nicht zu Herzen. Und nun, so spricht Jahwe, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin Jahwe, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Heiland {O. Retter, Helfer}; ich gebe als dein Lösegeld Ägypten hin, Äthiopien und Seba {Nubien} an deiner Statt. Weil du teuer, wertvoll bist in meinen Augen, und ich dich lieb habe, so werde ich Menschen hingeben an deiner Statt und Völkerschaften anstatt deines Lebens. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deinen Samen bringen, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! und zum Süden: Halte nicht zurück, bringe meine Söhne von fernher und meine Töchter vom Ende der Erde, einen jeden, der mit meinem Namen genannt ist, und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja, gemacht habe! Führe heraus das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben! Alle Nationen mögen sich miteinander versammeln, und die Völkerschaften zusammenkommen! Wer unter ihnen kann solches verkünden? so mögen sie uns Früheres {d.h. früher Geweissagtes, welches in Erfüllung gegangen ist} hören lassen! mögen sie ihre Zeugen stellen und gerechtfertigt werden, dass man es höre und sage: Es ist wahr! Ihr seid meine Zeugen, spricht Jahwe, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennet und mir glaubet und einsehet, dass ich derselbe bin {S. die Anm. zu Ps. 102,27; vergl. auch Kap. 41,4}. Vor mir ward kein Gott {El} gebildet, und nach mir wird keiner sein. Ich, ich bin Jahwe, und ausser mir ist kein Heiland {O. Retter, Helfer}. Ich habe verkündigt und gerettet und vernehmen lassen, und kein fremder Gott war unter euch; und ihr seid meine Zeugen, spricht Jahwe, und ich bin Gott {El}. Ja, von jeher {O. Auch von heute ab} bin ich derselbe {S. die Anm zu Ps. 102,27; vergl. auch Kap. 41,4}; und da ist niemand, der aus meiner Hand errette. Ich wirke, und wer kann es abwenden {O. rückgängig machen}? So spricht Jahwe, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um euretwillen habe ich nach Babel gesandt; und ich werde sie alle als Flüchtlinge hinabtreiben, und auch die Chaldäer, auf den Schiffen ihres Jubels {d.h. auf den Schiffen, die ihren Stolz ausmachen}. Ich, Jahwe, bin euer Heiliger, ich, der Schöpfer Israels, euer König. - So spricht Jahwe, der einen Weg gibt im Meere, und einen Pfad in mächtigen Wassern; der ausziehen lässt Wagen und Ross, Heer und Held - zusammen liegen sie da, stehen nicht wieder auf; sie sind erloschen, verglommen wie ein Docht: - Gedenket nicht des Früheren, und über die Dinge der Vorzeit sinnet nicht nach! Siehe, ich wirke Neues; jetzt sprosst es auf; werdet ihr es nicht erfahren? Ja, ich mache durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde. Das Getier des Feldes wird mich preisen {Eig. mir Ehre geben}, Schakale und Strausse; denn ich werde Wasser geben in der Wüste, Ströme in der Einöde, um mein Volk zu tränken, mein auserwähltes. Dieses Volk, das ich mir gebildet habe, sie sollen meinen Ruhm erzählen. - Doch nicht mich hast du angerufen, Jakob, dass du dich um mich gemüht hättest, Israel {And. üb.: denn du bist meiner müde geworden, Israel}! Du hast mir die Schafe deiner Brandopfer nicht gebracht, und mit deinen Schlachtopfern hast du mich nicht geehrt; ich habe dir nicht mit Speisopfern zu schaffen gemacht {Eig. dich nicht mit... geknechtet; so auch nachher}, noch mit Weihrauch dich ermüdet; du hast mir nicht um Geld Würzrohr gekauft, noch mit dem Fette deiner Schlachtopfer mich gelabt. Aber du hast mir zu schaffen gemacht mit deinen Sünden, du hast mich ermüdet mit deinen Missetaten. Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen; und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken. - Rufe mir ins Gedächtnis, wir wollen rechten miteinander; erzähle doch, damit du gerechtfertigt werdest! Dein erster Vater hat gesündigt, und deine Mittler {Eig. Dolmetscher, Ausleger (d.h. die Priester und die Propheten)} sind von mir abgefallen. Und ich habe die Fürsten des Heiligtums entweiht, und Jakob dem Banne {S. die Anm. zu Kap. 34,5} und Israel den Schmähungen hingegeben. Und nun höre, Jakob, mein Knecht, und du, Israel, den ich erwählt habe. So spricht Jahwe, der dich gemacht und von Mutterleibe an dich gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun {S. die Anm. zu 5. Mose 32,15}, den ich erwählt habe. Denn ich werde Wasser giessen auf das Durstige, und Bäche auf das Trockene; ich werde meinen Geist ausgiessen auf deinen Samen, und meinen Segen auf deine Sprösslinge. Und sie werden aufsprossen zwischen dem Grase wie Weiden an Wasserbächen. Dieser wird sagen: Ich bin Jahwes; und der wird den Namen Jakobs ausrufen {d.h. als den, zu welchem er sich hält}; und jener wird mit seiner Hand schreiben: Ich bin Jahwes, und wird den Namen Israels ehrend nennen {Eig. wird Israel einen Ehrennamen geben}. So spricht Jahwe, der König Israels und sein Erlöser, Jahwe der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir ist kein Gott. Und wer ruft aus {d.h. verkündet} wie ich, so verkünde er es und lege es mir vor! - seitdem ich das Volk der Urzeit eingesetzt habe? Und das Zukünftige und was da kommen wird, mögen sie {nämlich die Götzen} verkünden! Erschrecket nicht und zittert nicht! Habe ich es nicht von längsther dich hören lassen und dir verkündet? und ihr seid meine Zeugen. Gibt es einen Gott {Eloah} ausser mir? und es gibt keinen Fels, ich weiss keinen. Die Bildner geschnitzter Bilder sind allesamt nichtig {Eig. eine Öde}, und ihre Lieblinge nützen nichts; und die für sie {d.h. für die Götzen} zeugen, sehen nicht und haben keine Erkenntnis, damit sie beschämt werden. Wer hat einen Gott gebildet und ein Bild gegossen, dass es nichts nütze? Siehe, alle seine Genossen {Eig. die mit ihm (dem Götzen) verbunden sind; vergl. Hos. 4,17} werden beschämt werden; und die Künstler sind ja nur Menschen. Mögen sie sich alle versammeln, hintreten: erschrecken sollen sie, beschämt werden allzumal! Der Eisenschmied hat ein Werkzeug und arbeitet bei Kohlenglut, und er gestaltet es {das Götzenbild} mit Hämmern und verarbeitet es mit seinem kräftigen Arm. Er wird auch hungrig und kraftlos; er hat kein Wasser getrunken und ermattet. Der Holzschnitzler spannt die Schnur, zeichnet es ab mit dem Stifte, führt es aus mit den Hobeln und zeichnet es ab mit dem Zirkel; und er macht es wie das Bildnis eines Mannes, wie die Schönheit eines Menschen, damit es in einem Hause wohne. Man haut sich Zedern ab, oder nimmt eine Steineiche oder eine Eiche, und wählt sich aus unter den Bäumen des Waldes; man pflanzt eine Fichte, und der Regen macht sie wachsen. Und es dient dem Menschen zur Feuerung, und er nimmt davon und wärmt sich; auch heizt er und bäckt Brot; auch verarbeitet er es zu einem Gott {El} und wirft sich davor nieder, macht ein Götzenbild daraus und betet es an. Die Hälfte davon hat er im Feuer verbrannt; bei der Hälfte davon isst er Fleisch, brät einen Braten und sättigt sich; auch wärmt er sich und spricht: Ha! mir wird's warm, ich spüre Feuer. Und das Übrige davon macht er zu einem Gott, zu seinem Götzenbilde; er betet es an und wirft sich nieder, und er betet zu ihm und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott! Sie haben keine Erkenntnis und keine Einsicht; denn er hat ihre Augen verklebt {O. denn ihre Augen sind verklebt}, dass sie nicht sehen, und ihre Herzen, dass sie nicht verstehen. Und man nimmt es nicht zu Herzen, und da ist keine Erkenntnis und keine Einsicht, dass man sagte: Die Hälfte davon habe ich im Feuer verbrannt, und auch habe ich auf seinen Kohlen Brot gebacken, Fleisch gebraten, und habe gegessen; und den Rest davon sollte ich zu einem Greuel machen, ich sollte ein Stück Holz anbeten? Wer der Asche nachgeht - ein betörtes Herz hat ihn irregeführt, so dass er seine Seele nicht errettet und sagt: Ist nicht Lüge in meiner Rechten? Gedenke dessen, Jakob und Israel! denn du bist mein Knecht. Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht; Israel, du wirst nicht von mir vergessen werden. Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst! Jubelt, ihr Himmel! denn Jahwe hat es vollführt; jauchzet, ihr Tiefen der Erde! brechet in Jubel aus, ihr Berge, du Wald und jeder Baum darin! Denn Jahwe hat Jakob erlöst, und an Israel verherrlicht er sich. So spricht Jahwe, dein Erlöser und der von Mutterleibe an dich gebildet hat: Ich, Jahwe, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannte, ich allein, die Erde ausbreitete durch mich selbst {Eig. von mir aus}; der die Wunderzeichen der Lügner vereitelt und die Wahrsager zu Narren macht; der die Weisen zurückdrängt und ihr Wissen zur Torheit macht; der das Wort seines Knechtes bestätigt und den Bescheid {Eig. was sie bestimmt haben} seiner Boten vollführt; der von Jerusalem spricht: Es soll bewohnt werden! und von den Städten Judas: Sie sollen aufgebaut werden, und ich will seine Trümmer wieder aufrichten! der zu der Flut spricht: Versiege, und ich will deine Ströme {O. Strömungen} austrocknen! Der von Kores {Cyrus} spricht: Mein Hirt, und der all mein Wohlgefallen {O. meinen Willen} vollführt, indem er {Eig. und zwar indem er} von Jerusalem sprechen wird: Es werde aufgebaut! und vom Tempel: Er werde gegründet! So spricht Jahwe zu seinem Gesalbten, zu Kores, dessen Rechte ich ergriffen habe, um Nationen vor ihm niederzuwerfen, und damit ich die Lenden der Könige entgürte, um Pforten vor ihm aufzutun, und damit Tore nicht verschlossen bleiben. Ich, ich werde vor dir herziehen und werde das Höckerichte eben machen; eherne Pforten werde ich zerbrechen und eiserne Riegel zerschlagen; und ich werde dir verborgene Schätze {W. Schätze der Finsternis} und versteckte Reichtümer {Eig. Kostbarkeiten} geben, auf dass du wissest, dass ich Jahwe bin, der dich bei deinem Namen gerufen hat, der Gott Israels. Um Jakobs, meines Knechtes, und Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen, ich gab dir einen Beinamen {in dem Sinne von: Ehrennamen}, und du kanntest mich nicht; ich bin Jahwe, und sonst ist keiner, ausser mir ist kein Gott; ich gürtete dich, und du kanntest mich nicht: - auf dass man wisse vom Aufgang der Sonne und von ihrem Niedergang her, dass ausser mir gar keiner ist. Ich bin Jahwe, und sonst ist keiner! Der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, den Frieden {O. die Wohlfahrt} mache und das Unglück schaffe; ich, Jahwe, bin es, der dieses alles wirkt. Träufelt, ihr Himmel droben, und Gerechtigkeit mögen rieseln die Wolken! Die Erde tue sich auf, und es sprosse Heil, und sie lasse Gerechtigkeit hervorwachsen zugleich! Ich, Jahwe, habe es geschaffen. Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet - ein Tongefäss unter irdenen Tongefässen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? und dein Werk von dir: Er hat keine Hände? Wehe dem, der zum Vater spricht: Warum zeugst du? und zum Weibe: Warum gebierst du? So spricht Jahwe, der Heilige Israels und der es gebildet hat: Über das Zukünftige fraget mich; meine Kinder und das Werk meiner Hände lasset mir anbefohlen sein! Ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen; meine Hände haben die Himmel ausgespannt, und all ihr Heer habe ich bestellt. Ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege werde ich ebnen; er wird meine Stadt bauen und meine Weggeführten entlassen, nicht um Kaufgeld und nicht um ein Geschenk, spricht Jahwe der Heerscharen. So spricht Jahwe: Der Reichtum {Eig. Das Erarbeitete} Ägyptens und der Erwerb Äthiopiens und die Sabäer, Männer von hohem Wuchse, werden zu dir übergehen {O. an dir vorbeiziehen (als Gefangene)} und dir gehören; sie werden dir nachfolgen, in Fesseln werden sie zu dir übergehen {O. an dir vorbeiziehen (als Gefangene)}; und sie werden sich vor dir niederwerfen, werden zu dir flehen: Fürwahr, Gott {El} ist in dir; und sonst ist kein, gar kein Gott! - Wahrlich, du bist ein Gott {El}, der sich verborgen hält, du Gott Israels, du Heiland! - {O. Retter, Helfer} Sie alle werden beschämt {Eig. sind beschämt worden usw.} und auch zu Schanden, sie gehen insgesamt mit Schande dahin, die Götzenmacher {Eig. die Künstler von Götzengestalten}. Israel wird gerettet durch Jahwe mit ewiger Rettung; ihr werdet nicht beschämt und nicht zu Schanden werden in alle Ewigkeiten. Denn so spricht Jahwe, der die Himmel geschaffen (er ist Gott) {Eig. der Gott}, der die Erde gebildet und sie gemacht hat (er hat sie bereitet) {O. festgestellt}; nicht als eine Öde {O. nicht wüst; dasselbe Wort wie 1. Mose 1,2} hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet): Ich bin Jahwe, und sonst ist keiner! Nicht im verborgenen habe ich geredet, an einem Orte des Landes der Finsternis; ich sprach nicht zu dem Samen Jakobs: Suchet mich vergeblich. Ich bin Jahwe, der Gerechtigkeit redet, Aufrichtiges verkündet. Versammelt euch und kommet, nähert euch insgesamt, ihr Entronnenen der Nationen! Es haben keine Erkenntnis, die das Holz ihres geschnitzten Bildes tragen und zu einem Gott {El} flehen, der nicht retten kann. Tut kund und bringet herbei {Vergl. Kap. 41,21. 22}; ja, beraten mögen sie sich miteinander! Wer hat dieses von alters her hören lassen, vorlängst es verkündet? Nicht ich, Jahwe? und es ist sonst kein Gott ausser mir; ein gerechter und rettender Gott {El} ist keiner ausser mir! Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! denn ich bin Gott {El}, und keiner sonst. Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Munde ist ein Wort in Gerechtigkeit hervorgegangen {O. aus dem Munde der Gerechtigkeit ist ein Wort hervorgegangen}, und es wird nicht rückgängig werden, dass jedes Knie sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören wird. Nur in Jahwe, wird man von mir sagen, ist Gerechtigkeit {Eig. sind Gerechtigkeiten, d.h. Fülle von Gerechtigkeit} und Stärke. Zu ihm wird man kommen, und es werden beschämt werden alle, die wider ihn entbrannt waren. In Jahwe wird gerechtfertigt werden und sich rühmen aller Same Israels. Bel krümmt sich, Nebo {Bel und Nebo waren die Hauptgottheiten von Babel} sinkt zusammen; ihre Bilder sind dem Saumtiere und dem Lastvieh zuteil geworden; eure Tragbilder {welche feierlich umhergetragen wurden; vergl. Kap 45,20; Jer. 10,5; Amos 5,26} sind aufgeladen, eine Last für das ermüdete Vieh. Sie sind zusammengesunken, haben sich gekrümmt allzumal und haben die Last nicht retten können; und sie selbst sind in die Gefangenschaft gezogen. Höret auf mich, Haus Jakob und aller Überrest des Hauses Israel, die ihr von Mutterleibe an aufgeladen, von Mutterschosse an getragen worden seid! Und bis in euer Greisenalter bin ich derselbe {S. die Anm. zu Ps. 102,27}, und bis zu eurem grauen Haare werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten. Wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und mich ähnlich machen, dass wir gleich seien? - Sie, die Gold aus dem Beutel schütten und Silber mit der Waage darwägen, dingen einen Schmelzer, dass er einen Gott {El} daraus mache; sie beten an, ja, sie werfen sich nieder. Sie heben ihn auf, tragen ihn auf der Schulter und lassen ihn nieder auf seine Stelle, und er steht da: von seinem Orte weicht er nicht. Auch schreit man zu ihm, aber er antwortet nicht: niemand rettet er aus seiner Not. - Gedenket dessen und werdet fest, nehmet es zu Herzen, ihr Abtrünnigen! Gedenket des Anfänglichen von der Urzeit her, dass ich Gott {El} bin, und sonst ist keiner, dass ich Gott bin und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun {O. all meinen Willen werde ich vollführen}; der ich einen Raubvogel rufe von Osten her, aus fernem Lande den Mann meines Ratschlusses. Ich habe geredet, und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen, und werde es auch ausführen. - Höret auf mich, ihr Trotzigen {W. Starkherzigen}, die ihr fern seid von Gerechtigkeit! Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht fern, und mein Heil {O. meine Rettung} zögert nicht; und ich gebe in Zion Heil, und Israel meine Herrlichkeit. Steige herunter und setze dich in den Staub, Jungfrau, Tochter Babel! Setze dich hin zur Erde, ohne Thron, Tochter der Chaldäer! denn nicht mehr sollst du Weichliche und Verzärtelte genannt werden. Nimm die Mühle und mahle Mehl; schlage deinen Schleier zurück, ziehe die Schleppe herauf, entblösse die Schenkel, wate durch Ströme; aufgedeckt werde deine Blösse, ja, gesehen deine Schande! Ich werde Rache nehmen und Menschen nicht verschonen. - {Eig. und Menschen nicht entgegenkommen} Unser Erlöser, Jahwe der Heerscharen ist sein Name, der Heilige Israels! - Sitze stumm und geh in die Finsternis, Tochter der Chaldäer! denn nicht mehr sollst du Herrin der Königreiche genannt werden. Ich war ergrimmt über mein Volk, ich entweihte mein Erbteil, und ich gab sie in deine Hand. Du hast ihnen kein Erbarmen erzeigt, auf den Greis legtest du schwer dein Joch; und du sprachst: In Ewigkeit werde ich Herrin sein! so dass du dir dieses nicht zu Herzen nahmst, das Ende davon nicht bedachtest. Und nun höre dieses, du Üppige, die in Sicherheit wohnt, die in ihrem Herzen spricht: Ich bin's und gar keine sonst! ich werde nicht als Witwe sitzen, noch Kinderlosigkeit kennen. Dieses beides wird über dich kommen in einem Augenblick, an einem Tage: Kinderlosigkeit und Witwentum; in vollstem Masse werden sie über dich kommen, trotz der Menge deiner Zaubereien, trotz der gewaltigen Zahl deiner Bannsprüche. Und du vertrautest auf deine Bosheit, du sprachst: Niemand sieht mich. Deine Weisheit und dein Wissen, das hat dich irregeführt; und du sprachst in deinem Herzen: Ich bin's, und gar keine sonst! Aber es kommt ein Unglück über dich, das du nicht wegzaubern kannst; und ein Verderben wird über dich herfallen, welches du nicht zu sühnen vermagst; und plötzlich wird eine Verwüstung über dich kommen, die du nicht ahnst. - Tritt doch auf mit deinen Bannsprüchen und mit der Menge deiner Zaubereien, worin du dich abgemüht hast von deiner Jugend an! vielleicht kannst du dir Nutzen schaffen, vielleicht wirst du Schrecken einflössen. Du bist müde geworden durch die Menge deiner Beratungen. Sie mögen doch auftreten und dich retten, die Himmelszerleger, die Sternebeschauer, welche jeden Neumond kundtun, was über dich kommen wird! ... Siehe, sie sind wie Stoppeln geworden, Feuer hat sie verbrannt! Vor der Gewalt der Flamme konnten sie ihr Leben nicht retten: es war keine Kohle, um sich zu wärmen, kein Feuer, um davor zu sitzen. Also sind dir geworden, für welche du dich abgemüht hast; deine Handelsgenossen von deiner Jugend an, sie irren umher, ein jeder nach seiner Richtung hin {d.h. seiner Heimat zu}; niemand hilft dir. Höret dieses, Haus Jakob! Die ihr mit dem Namen Israel genannt und aus den Wassern Judas hervorgegangen seid, die ihr schwöret bei dem Namen Jahwes und des Gottes Israels rühmend gedenket, doch nicht in Wahrheit und nicht in Gerechtigkeit; denn nach der heiligen Stadt nennen sie sich, und sie stützen sich {O. und nicht in Gerechtigkeit, wenn sie sich auch... nennen und sich stützen} auf den Gott Israels, Jahwe der Heerscharen ist sein Name: Ich habe das Frühere vorlängst verkündet, und aus meinem Munde ist es hervorgegangen, und ich habe es hören lassen; plötzlich vollführte ich es, und es traf ein. Weil ich wusste, dass du hart bist, und dass dein Nacken eine eiserne Sehne und deine Stirn von Erz ist, so habe ich es vorlängst dir verkündet, ehe es eintraf, habe ich es dich hören lassen; damit du nicht sagen möchtest: Mein Götze {Eig. Götzenbild} hat es getan, und mein geschnitztes und mein gegossenes Bild hat es geboten. Du hast es gehört, betrachte es alles; und ihr, wollt ihr es nicht bekennen? Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgengehaltenes und was du nicht gewusst hast. Jetzt ist es geschaffen und nicht vorlängst, und vor diesem Tage hast du nicht davon gehört; damit du nicht sagen möchtest: Siehe, ich habe es gewusst. Du hast es weder gehört noch gewusst, noch war von längsther dein Ohr geöffnet {Eig. offen}; denn ich wusste, dass du gar treulos bist, und dass man dich von Mutterleibe an einen Übertreter {O. einen Abtrünnigen} genannt hat. Um meines Namens willen verziehe ich meinen Zorn, und um meines Ruhmes willen bezwinge ich ihn, dir zu gut, um dich nicht auszurotten. Siehe, ich habe dich geläutert, doch nicht wie Silber; ich habe dich geprüft im Schmelzofen des Elends. Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es tun; denn wie würde mein Name {W. er} entweiht werden {Vergl. Hes. 36,19-24}! und meine Ehre gebe ich keinem anderen. Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist {O. derselbe}, ich der Erste, ich auch der Letzte. Auch hat meine Hand die Erde gegründet, und meine Rechte die Himmel ausgespannt; ich rufe ihnen zu: allesamt stehen sie da. Versammelt euch, ihr alle, und höret! Wer unter ihnen hat dieses verkündet? Den Jahwe liebt, der wird sein Wohlgefallen {O. seinen Willen} vollführen an Babel und seinen Arm an den Chaldäern. Ich, ich habe geredet, ja, ich habe ihn gerufen; ich habe ihn kommen lassen, und sein Weg wird gelingen. Nahet euch zu mir, höret dieses! Ich habe vom Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es ward, bin ich da. - Und nun hat der Herr, Jahwe, mich gesandt und sein Geist. - {O. mit seinem Geiste} So spricht Jahwe, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich lehrt {O. Ich, Jahwe, dein Gott lehre dich}, zu tun, was dir frommt, der dich leitet auf dem Wege, den du gehen sollst. O dass du gemerkt hättest auf meine Gebote! dann würde dein Friede gewesen sein wie ein Strom, und deine Gerechtigkeit wie des Meeres Wogen; und dein Same würde gewesen sein wie der Sand, und die Sprösslinge deines Leibes wie seine Körner; sein Name würde nicht ausgerottet und nicht vertilgt werden vor meinem Angesicht. Ziehet aus Babel, fliehet aus Chaldäa mit Jubelschall; verkündiget, lasst dieses hören, bringet es aus bis an das Ende der Erde! Sprechet: Jahwe hat seinen Knecht Jakob erlöst. Und sie dürsteten nicht, als er sie durch die Wüste führte; er liess ihnen Wasser rieseln aus dem Felsen, er spaltete den Felsen, und Wasser flossen heraus. - Kein Friede den Gesetzlosen! spricht Jahwe. - Höret auf mich, ihr Inseln, und merket auf, ihr Völkerschaften in der Ferne! Jahwe hat mich berufen von Mutterleibe an, hat von meiner Mutter Schosse an meines Namens Erwähnung getan. Und er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, hat mich versteckt in dem Schatten seiner Hand; und er machte mich zu einem geglätteten Pfeile, hat mich verborgen in seinem Köcher. Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, bist Israel, an dem ich mich verherrlichen werde. - Ich aber sprach: Umsonst habe ich mich abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verzehrt; doch mein Recht ist bei Jahwe und mein Lohn bei meinem Gott. - Und nun spricht Jahwe, der mich von Mutterleibe an zu seinem Knechte gebildet hat, um Jakob zu ihm zurückzubringen, und Israel ist nicht gesammelt worden; aber {O. nach and. Les.: und damit Israel zu ihm gesammelt werde - und usw.} ich bin geehrt in den Augen Jahwes, und mein Gott ist meine Stärke geworden - ja, er spricht: Es ist zu gering, dass du mein Knecht seiest, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen; ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt {O. und ich werde dich... setzen}, um mein Heil zu sein bis an das Ende der Erde. So spricht Jahwe, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem von jedermann {Eig. von jeder Seele} Verachteten {And. üb.: zu dem, der nicht wertgeachtet war, zu leben}, zu dem Abscheu der Nation, zu dem Knechte der Herrscher: Könige werden es sehen und aufstehen, Fürsten, und sie werden sich niederwerfen, um Jahwes willen, der treu ist, des Heiligen Israels, der dich {O. dass er dich} erwählt hat. So spricht Jahwe: Zur Zeit der Annehmung {O. der Huld; eig. der Betätigung des Wohlgefallens} habe ich dich erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen. Und ich werde dich behüten und dich setzen zum Bunde des Volkes {Vergl. Kap. 42,6}, um das Land aufzurichten, um die verwüsteten Erbteile auszuteilen, um den Gefangenen zu sagen: Gehet hinaus! zu denen, die in Finsternis sind: Kommet ans Licht! Sie werden an den Wegen weiden, und auf allen kahlen Höhen wird ihre Weide sein; sie werden nicht hungern und nicht dürsten, und weder Kimmung noch Sonne wird sie treffen {d.h. weder die Kimmung (s. die Anm. zu Kap. 35,7) wird sie täuschen, noch die Sonne stechen}. Denn ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie leiten an Wasserquellen. Und alle meine Berge will ich zum Wege machen, und meine Strassen {S. die Anm. zu Kap. 19,23} werden erhöht werden. Siehe, diese werden von fernher kommen, und siehe, diese von Norden und von Westen, und diese aus dem Lande der Sinim {d.h. vielleicht der Sinesen oder Chinesen}. Jubelt, ihr Himmel, und frohlocke, du Erde; und ihr Berge, brechet in Jubel aus! denn Jahwe hat sein Volk getröstet, und seiner Elenden erbarmt er sich. Und Zion sprach: Jahwe hat mich verlassen, und der Herr hat meiner vergessen. Könnte auch ein Weib ihres Säuglings vergessen, dass sie sich nicht erbarmte über den Sohn ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, ich werde deiner nicht vergessen. Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet; deine Mauern sind beständig vor mir. Deine Kinder eilen herbei, deine Zerstörer und deine Verwüster ziehen aus dir hinweg. Erhebe ringsum deine Augen und sieh: sie alle versammeln sich, kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht Jahwe, du wirst sie alle wie ein Geschmeide anlegen und dich damit gürten wie eine Braut. Denn deine Trümmer und deine Wüsten und dein zerstörtes Land - ja, nun wirst du zu enge werden für die Bewohner; und deine Verschlinger werden fern sein. Die Kinder deiner Kinderlosigkeit {Eig. deiner Kinderberaubung} werden noch vor deinen Ohren sagen: Der Raum ist mir zu eng; mache mir Platz, dass ich wohnen möge. Und du wirst in deinem Herzen sprechen: Wer hat mir diese geboren, da ich doch der Kinder beraubt und unfruchtbar war, verbannt und umherirrend {Eig. fernweggegangen}? Und diese, wer hat sie grossgezogen? Siehe, ich war ja allein übriggeblieben; diese, wo waren sie? So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben, und zu den Völkern hin mein Panier aufrichten; und sie werden deine Söhne im Busen bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen werden. Und Könige werden deine Wärter sein, und ihre Fürstinnen deine Ammen; sie werden sich vor dir niederwerfen mit dem Antlitz zur Erde, und den Staub deiner Füsse lecken. Und du wirst erkennen {O. erfahren}, dass ich Jahwe bin: die auf mich harren, werden nicht beschämt werden {Eig. dass ich Jahwe bin, ich, dessen Hoffer nicht beschämt werden}. Sollte wohl einem Helden die Beute entrissen werden? oder sollen rechtmässig Gefangene entrinnen? Ja, so spricht Jahwe: Auch die Gefangenen des Helden werden ihm entrissen werden, und die Beute des Gewaltigen wird entrinnen. Und ich werde den befehden, der dich befehdet; und ich werde deine Kinder retten. Und ich werde deine Bedrücker speisen mit ihrem eigenen Fleische, und von ihrem Blute sollen sie trunken werden wie von Most. Und alles Fleisch wird erkennen, dass ich, Jahwe, dein Heiland {O. Retter, Helfer} bin, und ich, der Mächtige Jakobs, dein Erlöser. So spricht Jahwe: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie entliess? oder welchem von meinen Gläubigern habe ich euch verkauft? Siehe, um eurer Missetaten willen seid ihr verkauft, und um eurer Übertretungen willen ist eure Mutter entlassen. Warum bin ich gekommen, und kein Mensch war da? habe gerufen, und niemand antwortete? Ist meine Hand etwa zu kurz zur Erlösung? oder ist in mir keine Kraft, um zu erretten? Siehe, durch mein Schelten trockne ich das Meer aus, mache Ströme zu einer Wüste: es stinken ihre Fische, weil kein Wasser da ist, und sie sterben vor Durst. Ich kleide die Himmel in Schwarz und mache Sacktuch zu ihrer Decke. - Der Herr, Jahwe, hat mir eine Zunge der Belehrten {d.h. solcher, welche, durch eine göttliche Offenbarung unterwiesen, belehrt werden; dasselbe Wort wie "gelehrt" (Kap. 54,13) und "Jünger" (Kap. 8,16} gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten {Eig. dem Müden durch ein Wort beizustehen}. Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre gleich solchen, die belehrt werden. Der Herr, Jahwe, hat mir das Ohr geöffnet, und ich, ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurückgewichen. Ich bot meinen Rücken den Schlagenden und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach {Eig. Beschimpfungen} und Speichel. Aber der Herr, Jahwe, hilft mir; darum bin ich nicht zu Schanden geworden, darum machte ich mein Angesicht wie einen Kieselstein, und wusste, dass ich nicht würde beschämt werden. Nahe ist der mich rechtfertigt: Wer will mit mir rechten? lasst uns zusammen hintreten! Wer hat eine Rechtssache wider mich? er trete her zu mir! Siehe, der Herr, Jahwe, wird mir helfen: wer ist es, der mich für schuldig erklären könnte? Siehe, allesamt werden sie zerfallen wie ein Kleid, die Motte wird sie fressen. Wer unter euch fürchtet Jahwe? wer hört auf die Stimme seines Knechtes? Wer in Finsternis wandelt und welchem kein Licht glänzt, vertraue auf den Namen Jahwes und stütze sich auf seinen Gott. Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet, mit Brandpfeilen euch rüstet: hinweg in die Glut eures Feuers und in die Brandpfeile, die ihr angesteckt habt! Solches geschieht euch von meiner Hand; in Herzeleid sollt ihr daliegen. Höret auf mich, die ihr der Gerechtigkeit nachjaget, die ihr Jahwe suchet! Blicket hin auf den Felsen, aus dem ihr gehauen, und auf die Höhlung der Grube, aus welcher ihr gegraben seid. Blicket hin auf Abraham, euren Vater, und auf Sara, die euch geboren hat; denn ich rief ihn, den einen {Eig. als einen od. als einzelnen; vergl. Hes. 33,24}, und ich segnete ihn und mehrte ihn. Denn Jahwe tröstet Zion, tröstet alle ihre Trümmer; und er macht ihre Wüste gleich Eden, und ihre Steppe gleich dem Garten Jahwes. Wonne und Freude werden darin gefunden werden, Danklied und Stimme des Gesanges. Merket auf mich, mein Volk, und meine Nation {Anderswo mit "Völkerschaft." übersetzt}, horchet auf mich! denn ein Gesetz {O. denn Lehre, Unterweisung; wie Kap. 42,4} wird von mir ausgehen, und mein Recht werde ich aufstellen zum Lichte der Völker. Nahe ist meine Gerechtigkeit, mein Heil ist ausgezogen, und meine Arme werden die Völker richten. Auf mich werden die Inseln hoffen, und sie werden harren auf meinen Arm. Hebet eure Augen auf gen Himmel und blicket auf die Erde unten! denn die Himmel werden zergehen wie Rauch, und die Erde wird zerfallen wie ein Kleid, und ihre Bewohner werden dahinsterben {Eig. sterben wie das! d.h. wie etwas durchaus Wertloses, Nichtiges}. Aber mein Heil wird in Ewigkeit sein, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerschmettert werden. Höret auf mich, die ihr Gerechtigkeit kennet, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist: Fürchtet nicht der Menschen Hohn, und erschrecket nicht vor ihren Schmähungen! Denn wie ein Kleid wird sie verzehren die Motte, und wie Wolle sie verzehren die Schabe; aber meine Gerechtigkeit wird in Ewigkeit sein, und mein Heil durch alle Geschlechter hindurch. Wache auf, wache auf; kleide dich in Macht, du Arm Jahwes! Wache auf wie in den Tagen der Vorzeit, in den Geschlechtern vor alters! Bist du es nicht, der Rahab {Ungestüm, auch Wasserungeheuer (sinnbildlicher Name Ägyptens)} zerhauen, das Seeungeheuer {Vergl. Hes. 29,3} durchbohrt hat? Bist du es nicht, der das Meer, die Wasser der grossen Flut, trocken gelegt, der die Tiefen des Meeres zu einem Wege gemacht hat, damit die Erlösten hindurchzögen? Und die Befreiten {Eig. die Losgekauften; vergl. Kapitel 35,10} Jahwes werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, Kummer und Seufzen werden entfliehen {O. entflohen sind Kummer und Seufzen}. Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, dass du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt, und vor dem Menschenkinde, welches wie Gras dahingegeben wird? und dass du Jahwe vergissest, der dich gemacht, der die Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat; und dich beständig, den ganzen Tag, vor dem Grimme des Bedrängers fürchtest {O. weil}, wenn er sich rüstet {Eig. wenn er richtet (den Pfeil oder den Bogen}, um zu verderben? Wo ist denn der Grimm des Bedrängers? Der in Fesseln Gekrümmte wird alsbald losgelassen werden und wird nicht hinsterben in die Grube, und sein Brot wird ihm nicht mangeln. Denn ich bin Jahwe, dein Gott, der das Meer erregt, und seine Wogen brausen; Jahwe der Heerscharen ist sein Name. - Und ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und dich bedeckt mit dem Schatten meiner Hand, um die Himmel aufzuschlagen {wie ein Zelt; and. üb.: zu pflanzen} und die Erde zu gründen, und zu Zion zu sagen: Du bist mein Volk! Erwache, erwache; stehe auf, Jerusalem, die du aus der Hand Jahwes den Becher seines Grimmes getrunken! Den Kelchbecher des Taumels hast du getrunken, hast ihn ausgeschlürft. Da war niemand, der sie leitete, von allen Kindern, die sie geboren; und niemand, der sie bei der Hand nahm von allen Kindern, die sie grossgezogen. Zweierlei war es, was dir begegnete - wer sollte dir Beileid bezeigen?: - die Verheerung und die Zerschmetterung, und die Hungersnot und das Schwert. Wie könnte ich dich trösten? Deine Kinder sind ohnmächtig hingesunken, sie lagen an allen Strassenecken wie eine Antilope im Netze; sie waren voll {Eig. sie, die voll waren} des Grimmes Jahwes, des Scheltens deines Gottes. Darum höre doch dieses, du Elende und Trunkene, aber nicht von Wein! So spricht Jahwe, dein Herr, und dein Gott, der die Rechtssache seines Volkes führt: Siehe, ich nehme aus deiner Hand den Taumelbecher, den Kelchbecher meines Grimmes; du wirst ihn hinfort nicht mehr trinken. Und ich gebe ihn in die Hand deiner Peiniger, die zu deiner Seele sprachen: Bücke dich, dass wir darüber hinschreiten! Und du machtest deinen Rücken der Erde gleich, und gleich einer Strasse für die darüber Schreitenden. Wache auf, wache auf; kleide dich, Zion, in deine Macht! Kleide dich in deine Prachtgewänder, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn hinfort wird kein Unbeschnittener und kein Unreiner in dich eintreten. Schüttle den Staub von dir ab, stehe auf, setze dich hin, Jerusalem! mache dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion! Denn so spricht Jahwe: Umsonst seid ihr verkauft worden, und nicht um Geld sollt ihr gelöst werden. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Nach Ägypten zog mein Volk im Anfang hinab, um sich daselbst aufzuhalten; und Assyrien hat es ohne Ursache bedrückt. Und nun, was habe ich hier zu schaffen? spricht Jahwe. Denn mein Volk ist umsonst hinweggenommen; seine Beherrscher jauchzen, spricht Jahwe, und beständig, den ganzen Tag, wird mein Name gelästert. Darum soll mein Volk meinen Namen kennen lernen, darum an jenem Tage erfahren, dass ich es bin, der da spricht: Hier bin ich! Wie lieblich sind auf den Bergen die Füsse dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der Botschaft des Guten {O. des Glückes} bringt, der Heil verkündigt, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als König! Stimme deiner Wächter {Eig. Späher}! Sie erheben die Stimme, sie jauchzen insgesamt; denn Auge in Auge sehen sie, wie Jahwe Zion wiederbringt. Brechet in Jubel aus, jauchzet insgesamt, ihr Trümmer Jerusalems! denn Jahwe hat sein Volk getröstet, hat Jerusalem erlöst. Jahwe hat seinen heiligen Arm entblösst vor den Augen aller Nationen, und alle Enden der Erde sehen die Rettung unseres Gottes. - Weichet, weichet, gehet von dannen hinaus, rühret nichts Unreines an! Gehet hinaus aus ihrer Mitte, reiniget euch, die ihr die Geräte Jahwes traget! Denn nicht in Hast sollt ihr ausziehen, und nicht in Flucht weggehen; denn Jahwe zieht vor euch her, und eure Nachhut ist der Gott Israels. Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln; er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein. Gleichwie sich viele über dich entsetzt haben, - so entstellt war sein Aussehen, mehr als irgend eines Mannes, und seine Gestalt, mehr als der Menschenkinder - ebenso wird er viele Nationen in Staunen setzen {Eig. vor Bewunderung aufbeben machen}, über ihn werden Könige ihren Mund verschliessen. Denn sie werden sehen, was ihnen nicht erzählt worden war; und was sie nicht gehört hatten, werden sie wahrnehmen {Eig. denn sie sehen..., denn sie nehmen wahr, was usw.}. Wer hat unserer Verkündigung {O. der uns betreffenden Kunde} geglaubt, und wem ist der Arm Jahwes offenbar geworden? - {Eig. enthüllt worden} Und er ist wie ein Reis vor ihm aufgeschossen, und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich {Vergl. Kap. 11,1}. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass wir seiner begehrt hätten {O. Gefallen an ihm gefunden hätten}. Er war verachtet und verlassen von den Menschen {Eig. von den Männern, d.h. den Hochgestellten}, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft {Eig. für einen von göttlicher Strafe Getroffenen}, von Gott geschlagen und niedergebeugt; doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen Weg; und Jahwe hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit. - Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, gleich dem Lamme, welches zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. - Er ist hinweggenommen worden aus der Angst {Eig. aus der Bedrückung} und aus dem Gericht. Und wer wird sein Geschlecht aussprechen? denn er wurde abgeschnitten aus dem Lande der Lebendigen: wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe {Eig. Schlag, Plage} getroffen {Und wer von seinen Zeitgenossen bedachte es, dass er... abgeschnitten wurde, indem ihn Strafe traf wegen der Übertretung meines Volkes?}. Und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt; aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tode {Eig. seinem qualvollen Tode; vergl. die Anm. zu Hes. 28,8}, weil er kein Unrecht begangen hat {O. (aber bei einem Reichen usw.), obwohl er kein Unrecht begangen hat} und kein Trug in seinem Munde gewesen ist. Doch Jahwe gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlängern; und das Wohlgefallen {O. der Wille} Jahwes wird in seiner Hand gedeihen. Von der Mühsal seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sättigen. Durch seine Erkenntnis wird mein gerechter Knecht die Vielen zur Gerechtigkeit weisen {O. den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, die Vielen gerecht machen}, und ihre Missetaten wird er auf sich laden. Darum werde ich ihm die Grossen zuteil geben {Eig. Anteil geben an den Grossen}, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und den Übertretern {O. den (die) Abtrünnigen} beigezählt worden ist {O. sich beizählen liess}; er aber {O. jedoch, hingegen} hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter {O. den (die) Abtrünnigen} Fürbitte getan. Juble, du Unfruchtbare, die nicht geboren, brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen gehabt hat! denn der Kinder der Vereinsamten sind mehr als der Kinder der Vermählten, spricht Jahwe. Mache weit den Raum deines Zeltes, und man spanne aus die Behänge deiner Wohnstätte {Eig. deiner Wohnstätten, d.h. deiner geräumigen Wohnung}; wehre nicht {O. spare nicht}! Mache deine Seile lang, und deine Pflöcke stecke fest! Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken; und dein Same wird die Nationen in Besitz nehmen, und wird die verödeten Städte bevölkern. Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht beschämt werden, und schäme dich nicht, denn du wirst nicht zu Schanden werden; sondern du wirst der Schmach deiner Jugend vergessen und der Schande deiner Witwenschaft nicht mehr gedenken. Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann, - Jahwe der Heerscharen ist sein Name - und der Heilige Israels ist dein Erlöser: er wird der Gott der ganzen Erde genannt werden. Denn wie ein verlassenes und im Geiste betrübtes Weib ruft dich Jahwe, und wie ein Weib der Jugend, wenn sie verstossen ist, spricht dein Gott. Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, aber mit grossem Erbarmen will ich dich sammeln {O. aufnehmen}; im Zorneserguss habe ich einen Augenblick mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Güte werde ich mich deiner erbarmen, spricht Jahwe, dein Erlöser. Denn dieses soll mir sein wie die Wasser Noahs, als ich schwur, dass die Wasser Noahs die Erde nicht mehr überfluten sollten; so habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich ergrimmen, noch dich schelten werde. Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Güte wird {O. wenn auch die Berge wichen..., so wird doch usw.} nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht Jahwe, dein Erbarmer. Du Elende, Sturmbewegte, Ungetröstete! siehe, ich lege deine Steine in Bleiglanz {Eig. Stibium, womit die orientalischen Frauen ihre Augenlider schwarz färbten, um den Glanz der Augen zu erhöhen; hier als Mörtel gedacht} und gründe dich mit Saphiren; und ich mache deine Zinnen aus Rubinen und deine Tore von Karfunkeln und dein ganzes Gebiet von Edelsteinen. Und alle deine Kinder werden von Jahwe gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird gross sein. Durch Gerechtigkeit wirst du befestigt werden. Sei fern von Angst, denn du hast dich nicht zu fürchten, und von Schrecken, denn er wird dir nicht nahen. Siehe, wenn man sich auch rottet, so ist es nicht von mir aus; wer sich wider dich rottet, der wird um deinetwillen fallen. Siehe, ich habe den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer anbläst und die Waffe hervorbringt, seinem Handwerk gemäss; und ich habe den Verderber geschaffen, um zu zerstören. Keiner Waffe, die wider dich gebildet wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die vor Gericht wider dich aufsteht, wirst du schuldig sprechen {Eig. als schuldig erweisen}. Das ist das Erbteil der Knechte Jahwes und ihre Gerechtigkeit von mir aus {O. mit veränderter Interpunktion: und ihre Gerechtigkeit ist aus mir}, spricht Jahwe. He! ihr Durstigen alle, kommet zu den Wassern; und die ihr kein Geld habt, kommet, kaufet ein und esset! Ja, kommet, kaufet ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! Warum wäget ihr Geld dar für das, was nicht Brot ist, und euren Erwerb für das, was nicht sättigt? Höret doch auf mich und esset das Gute, und eure Seele labe sich an Fettem! Neiget euer Ohr und kommet zu mir; höret, und eure Seele wird leben. Und ich will einen ewigen Bund mit euch schliessen: die gewissen {O. zuversichtlichen, unwandelbaren} Gnaden Davids. - Siehe, ich habe ihn zu einem Zeugen für Völkerschaften gesetzt, zum Fürsten und Gebieter von Völkerschaften. Siehe, du wirst eine Nation herbeirufen, die du nicht kanntest; und eine Nation, die dich nicht kannte, wird dir zulaufen, um Jahwes willen, deines Gottes, und wegen des Heiligen Israels; denn er hat dich herrlich gemacht. Suchet Jahwe, während er sich finden lässt; rufet ihn an, während er nahe ist. Der Gesetzlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu Jahwe, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung. Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht Jahwe. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel herabfällt und nicht dahin zurückkehrt, er habe denn die Erde getränkt und befruchtet und sie sprossen gemacht, und dem Säemann Samen gegeben und Brot dem Essenden: also wird mein Wort sein, das aus meinem Munde hervorgeht; es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe. Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden; die Berge und die Hügel werden vor euch in Jubel ausbrechen, und alle Bäume des Feldes werden in die Hände klatschen; statt der Dornsträucher werden Zypressen aufschiessen, und statt der Brennesseln werden Myrten aufschiessen. Und es wird Jahwe zum Ruhme {W. zum Namen}, zu einem ewigen Denkzeichen sein, das nicht ausgerottet wird. So spricht Jahwe: Wahret das Recht und übet Gerechtigkeit! Denn mein Heil steht im Begriff {W. ist nahe} zu kommen, und meine Gerechtigkeit geoffenbart zu werden. Glückselig der Mensch, der dieses tut, und das Menschenkind, welches hieran festhält: Der den Sabbat hält, dass er ihn nicht entweihe, und seine Hand davor bewahrt, irgend etwas Böses zu tun! Und der Sohn der Fremde, der sich Jahwe angeschlossen hat, spreche nicht und sage: Jahwe wird mich sicherlich von seinem Volke ausschliessen; und der Verschnittene sage nicht: Siehe, ich bin ein dürrer Baum. Denn so spricht Jahwe: Den Verschnittenen, welche meine Sabbate halten und das erwählen, woran ich Gefallen habe, und festhalten an meinem Bunde, ihnen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern einen Platz {O. einen Anteil} geben, und einen Namen, besser als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen werde ich ihnen {Eig. ihm, d.h. einem jeden von ihnen} geben, der nicht ausgerottet werden soll. Und die Söhne der Fremde, die sich Jahwe angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen Jahwes zu lieben, ihm zu Knechten zu sein, einen jeden, der den Sabbat hält, dass er ihn nicht entweihe, und die da festhalten an meinem Bunde: die werde ich zu meinem heiligen Berge bringen und sie erfreuen in meinem Bethause; ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen wohlgefällig sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker. Es spricht der Herr, Jahwe, der die Vertriebenen Israels sammelt: Zu ihm, zu seinen Gesammelten, werde ich noch mehr hinzusammeln. Kommet her, um zu fressen, alle ihr Tiere des Feldes, alle ihr Tiere im Walde! Seine Wächter {Eig. Späher} sind blind, sind alle ohne Erkenntnis; sie alle sind stumme Hunde, die nicht bellen können; sie träumen {Eig. phantasieren}, liegen da, lieben den Schlummer. Und die Hunde sind gefrässig, kennen keine Sättigung; und das sind Hirten! Sie haben kein Verständnis {Eig. wissen nicht zu verstehen, d.h. sind unfähig ein verständiges Urteil zu fällen}; sie alle wenden sich auf ihren eigenen Weg, ein jeder von ihnen allen seinem Vorteil nach: "Kommet her, ich will Wein holen, und lasst uns starkes Getränk saufen; und der morgende Tag soll wie dieser sein, herrlich über alle Massen!" Der Gerechte kommt um, und niemand nimmt es zu Herzen, und die Frommen werden hinweggerafft, ohne dass jemand es beachtet, dass der Gerechte vor dem Unglück hinweggerafft wird. Er geht ein zum Frieden; sie ruhen auf ihren Lagerstätten, ein jeder, der in Geradheit {Eig. gerade vor sich hin} gewandelt hat. Und ihr, nahet hierher, Kinder der Zauberin, Same des Ehebrechers und der Hure! Über wen machet ihr euch lustig {Eig. empfindet ihr Wonne, d.h. Schadenfreude}, über wen sperret ihr das Maul auf und strecket die Zunge heraus? Seid ihr nicht Kinder des Abfalls, ein Same der Lüge, die ihr für die Götzen entbranntet unter {O. die ihr bei den Terebinthen entbranntet, unter usw.} jedem grünen Baume, die ihr Kinder in den Tälern schlachtetet unter den Klüften der Felsen? An den glatten Steinen {d.h. Steinblöcken} des Talbaches war dein Teil; sie, sie waren dein Los; auch gossest du ihnen Trankopfer aus, opfertest ihnen Speisopfer. Sollte ich mich darüber trösten? Auf einem hohen und erhabenen Berge schlugest du dein Lager auf; auch stiegest du dort hinauf, um Schlachtopfer zu opfern. Und hinter die Tür und den Pfosten setztest du dein Gedächtnis {Vergl. 5. Mose 6,9}. Denn von mir abgewendet {Eig. von mir hinweg} decktest du auf und bestiegest, machtest breit dein Lager, und du bedingtest dir Lohn von ihnen aus; du liebtest ihr Beilager, schautest ihre Blösse. Und du zogest mit Öl zu dem König und machtest viel deiner wohlriechenden Salben; und du sandtest deine Boten in die Ferne und erniedrigtest dich bis zum Scheol. Durch die Weite deines Weges bist du müde geworden, doch du sprachst nicht: Es ist umsonst! Du gewannst neue Kraft {Eig. Wiederbelebung deiner Kraft}, darum bist du nicht erschlafft. Und vor wem hast du dich gescheut und gefürchtet, dass du gelogen hast, und meiner nicht gedachtest, es nicht zu Herzen nahmst? Habe ich nicht geschwiegen, und zwar seit langer Zeit {Eig. seit ewiglang}? und mich fürchtest du nicht. Ich, ich werde deine Gerechtigkeit kundtun; und deine Machwerke, sie werden dir nichts nützen. Wenn du schreist, mögen dich deine Götzenhaufen erretten! Aber ein Wind wird sie allesamt entführen, ein Hauch sie hinwegnehmen. Wer aber zu mir seine Zuflucht nimmt, wird das Land erben und meinen heiligen Berg besitzen. Und man wird sagen: Machet Bahn, machet Bahn; bereitet {Eig. räumet auf, lichtet} einen Weg, hebet aus dem Wege meines Volkes jeden Anstoss hinweg! Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt {O. bleibt}, und dessen Name der Heilige ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum, und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen. Denn ich will nicht ewiglich rechten und nicht auf immerdar ergrimmt sein; denn der Geist würde vor mir verschmachten, und die Seelen {W. die Odem}, die ich ja gemacht habe. Wegen der Missetat seiner Habsucht ergrimmte ich und schlug es, indem ich mich verbarg und ergrimmt war; und es wandelte abtrünnig auf dem Wege seines Herzens. Seine Wege habe ich gesehen und werde es heilen; und ich werde es leiten, und Tröstungen erstatten ihm und {O. und zwar} seinen Trauernden. Die Frucht der Lippen schaffend, spricht Jahwe: Friede, Friede den Fernen und den Nahen {W. Gespross der Lippen schaffend, Friede... den Nahen, spricht Jahwe}, und ich will es heilen. - Aber die Gesetzlosen sind wie das aufgewühlte Meer; denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf. Kein Friede den Gesetzlosen! spricht mein Gott. - Rufe aus voller Kehle, halte nicht zurück! erhebe deine Stimme gleich einer Posaune, und tue meinem Volke seine Übertretung {Eig. ihren Abfall} kund, und dem Hause Jakob seine Sünden! Und doch fragen sie nach mir Tag für Tag und begehren meine Wege zu kennen; gleich einer Nation, welche Gerechtigkeit übt und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hat, fordern sie von mir Gerichte der Gerechtigkeit, begehren das Herannahen Gottes. "Warum haben wir gefastet, und du hast es nicht gesehen, unsere Seelen kasteit, und du hast es nicht gemerkt?" Siehe, am Tage eures Fastens geht ihr euren Geschäften nach und dränget alle eure Arbeiter {O. und fordert streng alle eure Arbeiten}. Siehe, zu Hader und Zank fastet ihr, und um zu schlagen mit boshafter Faust. Heutzutage fastet ihr nicht, um eure Stimme hören zu lassen in der Höhe. Ist dergleichen ein Fasten, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an welchem der Mensch seine Seele kasteit? Seinen Kopf zu beugen wie ein Schilf, und Sacktuch und Asche unter sich zu betten, nennst du das ein Fasten und einen dem Jahwe wohlgefälligen Tag? Ist nicht dieses ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: dass man löse die Schlingen der Bosheit, dass man losmache die Knoten des Joches und gewalttätig Behandelte als Freie entlasse, und dass ihr jedes Joch zersprenget? Besteht es nicht darin, dein Brot dem Hungrigen zu brechen, und dass du verfolgte {O. umherirrende} Elende ins Haus führst? wenn du einen Nackten siehst, dass du ihn bedeckst und deinem Fleische dich nicht entziehst? Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird eilends sprossen; und deine Gerechtigkeit wird vor dir herziehen, die Herrlichkeit Jahwes wird deine Nachhut sein. Dann wirst du rufen, und Jahwe wird antworten; du wirst um Hilfe schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! Wenn du das Joch, das Fingerausstrecken {d.h. das Fingerdeuten, als Verhöhnung; wie Spr. 6,13} und unheilvolle Reden aus deiner Mitte hinwegtust, und deine Speise {W. Seele; od.: Gier, Hunger; d.h. also hier was den Hunger stillt} dem Hungrigen darreichst und die niedergedrückte Seele sättigst: so wird dein Licht aufgehen in der Finsternis, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und beständig wird Jahwe dich leiten, und er wird deine Seele sättigen in Zeiten {O. an Örtern} der Dürre und deine Gebeine rüstig machen. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Gewässer nicht trügen. Und die aus dir kommen, werden die uralten Trümmer aufbauen; die Grundmauern vergangener Geschlechter wirst du aufrichten; und du wirst genannt werden: Vermaurer der Lücken, Wiederhersteller bewohnbarer Strassen. Wenn du deinen Fuss vom Sabbat zurückhältst, dass du dein Geschäft nicht tust an meinem heiligen Tage, und den Sabbat ein Ergötzen und den heiligen Tag Jahwes ehrwürdig nennst; und wenn du ihn ehrst, so dass du nicht deine Wege verfolgst {Eig. tust}, dein Geschäft treibst und eitle Worte redest: dann wirst du dich an Jahwe ergötzen, und ich werde dich einherfahren lassen auf den Höhen der Erde {Vergl. 5. Mose 32,13; 33,29}, und werde dich speisen mit dem Erbteil Jakobs, deines Vaters; denn der Mund Jahwes hat geredet. Siehe, die Hand Jahwes ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören; sondern eure Missetaten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht {Eig. das Angesicht; d.h. das Angesicht, welches alles sieht und überall gegenwärtig ist} vor euch verhüllt, dass er nicht hört. Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Ungerechtigkeit; eure Lippen reden Lüge, eure Zunge spricht Unrecht. Niemand ruft Gerechtigkeit aus {And. üb.: ruft Gerechtigkeit an}, und niemand rechtet in Treue; man vertraut auf Nichtigkeit und redet Falschheit; man ist schwanger mit Mühsal und gebiert Unheil. Basiliskeneier brüten sie aus, und sie weben Spinnengewebe: wer von ihren Eiern isst, muss sterben, und wird eines zertreten, so fährt eine Otter heraus; ihr Gewebe taugt nicht zur Bekleidung, und mit ihrem Gewirke kann man sich nicht bedecken. Ihre Werke sind Werke des Unheils, und Gewalttat {Eig. Verübung von Gewalttat} ist in ihren Händen. Ihre Füsse laufen zum Bösen und eilen, unschuldiges Blut zu vergiessen; ihre Gedanken sind Gedanken des Unheils, Verwüstung und Zertrümmerung ist auf ihren Bahnen. Den Weg des Friedens kennen sie nicht, und kein Recht ist in ihren Geleisen; ihre Pfade machen sie krumm: Wer irgend sie betritt, kennt keinen Frieden. Darum ist das Recht fern von uns, und die Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir harren auf Licht, und siehe, Finsternis; auf Helle, aber in dichtem Dunkel wandeln wir. Wie Blinde tappen wir an der Wand herum, und wir tappen herum wie solche, die keine Augen haben; wir straucheln am Mittag wie in der Dämmerung. Wir sind unter Gesunden den Toten gleich. Wir brummen alle wie die Bären, und wir girren wie die Tauben. Wir harren auf Recht, und da ist keines; auf Rettung, aber sie ist fern von uns. Denn viele sind unserer Übertretungen {Eig. Treubrüche, Abtrünnigkeiten} vor dir, und unsere Sünden zeugen wider uns; denn unserer Übertretungen sind wir uns bewusst, und unsere Missetaten, die kennen wir: Abfallen von Jahwe und ihn verleugnen und zurückweichen von unserem Gott {Eig. von hinter unserem Gott, d.h. von seiner Nachfolge}, reden von Bedrückung und Abfall, Lügenworte in sich aufnehmen und sie aus dem Herzen sprechen. Und das Recht ist zurückgedrängt, und die Gerechtigkeit steht von ferne; denn die Wahrheit ist gestrauchelt auf dem Markte, und die Geradheit findet keinen Einlass. Und die Wahrheit wird vermisst; und wer das Böse meidet, setzt sich der Beraubung aus. Und Jahwe sah es, und es war böse in seinen Augen, dass kein Recht vorhanden war. Und er sah, dass kein Mann da war; und er staunte, dass kein Vermittler {Eig. kein Fürbittender} vorhanden. Da half ihm sein Arm, und seine Gerechtigkeit, sie unterstützte ihn. Und er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzte den Helm des Heils auf sein Haupt, und er zog Rachegewänder an als Kleidung und hüllte sich in Eifer wie in einen Mantel {Eig. Talar}. Nach den Taten, danach wird er vergelten: Grimm seinen Widersachern, Vergeltung seinen Feinden; den Inseln wird er Vergeltung erstatten. Und sie werden den Namen Jahwes fürchten vom Niedergang an, und vom Sonnenaufgang seine Herrlichkeit. Wenn der Bedränger kommen wird wie ein Strom, so wird der Hauch Jahwes ihn in die Flucht schlagen. Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, welche in Jakob von der Übertretung {Eig. dem Treubruch, dem Abfall} umkehren, spricht Jahwe. Und ich, dies ist mein Bund mit ihnen, spricht Jahwe: Mein Geist, der auf dir ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem Munde weichen, noch aus dem Munde deiner Nachkommen, noch aus dem Munde der Nachkommen deiner Nachkommen {W. deines Samens}, spricht Jahwe, von nun an bis in Ewigkeit. Stehe auf, leuchte! denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jahwes ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt Jahwe auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und Nationen wandeln zu deinem Lichte hin, und Könige zu dem Glanze deines Aufgangs. Erhebe ringsum deine Augen und sieh! Sie alle versammeln sich, kommen zu dir: deine Söhne kommen von ferne, und deine Töchter werden auf den Armen {Eig. an der Seite} herbeigetragen. - Dann wirst du es sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird beben und weit werden; denn des Meeres Fülle wird sich zu dir wenden, der Reichtum der Nationen zu dir kommen. Eine Menge Kamele wird dich bedecken, junge Kamele von Midian und Epha. Allesamt werden sie aus Scheba {Jemen, das glückliche Arabien} kommen, Gold und Weihrauch bringen, und sie werden das Lob {O. die Ruhmestaten} Jahwes fröhlich verkündigen. Alle Herden Kedars werden sich zu dir versammeln, die Widder Nebajoths werden dir zu Diensten stehen: Wohlgefällig werden sie auf meinen Altar kommen; und das Haus meiner Pracht werde ich prächtig machen. - Wer sind diese, die wie eine Wolke geflogen kommen und gleich Tauben zu ihren Schlägen? Denn auf mich hoffen die Inseln, und die Tarsisschiffe ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen, und ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, zu dem Namen Jahwes, deines Gottes, und zu dem Heiligen Israels, weil er dich herrlich gemacht hat. - Und die Söhne der Fremde werden deine Mauern bauen, und ihre Könige dich bedienen; denn in meinem Grimm habe ich dich geschlagen, aber in meiner Huld habe ich mich deiner erbarmt. Und deine Tore werden beständig offen stehen; Tag und Nacht werden sie nicht geschlossen werden, um zu dir zu bringen den Reichtum der Nationen und ihre hinweggeführten {O. herbeigetriebenen} Könige. Denn die Nation und das Königreich, welche dir nicht dienen wollen, werden untergehen, und diese Nationen werden gewisslich vertilgt werden. Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen, Zypresse, Platane und Scherbinzeder miteinander, um die Stätte meines Heiligtums zu schmücken; und ich werde herrlich machen die Stätte meiner Füsse. Und gebeugt werden zu dir kommen die Kinder deiner Bedrücker, und alle deine Schmäher werden niederfallen zu den Sohlen deiner Füsse; und sie werden dich nennen: Stadt Jahwes, Zion des Heiligen Israels. Statt dass du verlassen warst und gehasst, und niemand hindurchzog, will ich dich zum ewigen Stolz machen, zur Wonne von Geschlecht zu Geschlecht. Und du wirst saugen die Milch der Nationen, und saugen an der Brust der Könige; und du wirst erkennen {O. erfahren}, dass ich, Jahwe, dein Heiland bin, und ich, der Mächtige Jakobs, dein Erlöser. Statt des Erzes werde ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen, und statt des Holzes Erz, und statt der Steine Eisen. Und ich werde den Frieden setzen zu deinen Aufsehern, und die Gerechtigkeit zu deinen Vögten. Nicht wird man ferner von Gewalttat hören in deinem Lande, von Verheerung und Zertrümmerung in deinen Grenzen; sondern deine Mauern wirst du Heil nennen, und deine Tore Ruhm. Nicht wird ferner die Sonne dir zum Licht sein bei Tage, noch zur Helle der Mond dir scheinen; sondern Jahwe wird dir zum ewigen Licht sein, und dein Gott zu deinem Schmuck. Nicht wird ferner deine Sonne untergehen, noch dein Mond sich zurückziehen {O. verschwinden}; denn Jahwe wird dir zum ewigen Licht sein. Und die Tage deines Trauerns werden ein Ende haben. Und dein Volk, sie alle werden Gerechte sein, werden das Land besitzen auf ewig, sie, ein Spross meiner Pflanzungen, ein Werk meiner Hände, zu meiner Verherrlichung. Der Kleinste wird zu einem Tausend werden, und der Geringste zu einer gewaltigen Nation. Ich, Jahwe, werde es zu seiner Zeit eilends ausführen. Der Geist des Herrn, Jahwes, ist auf mir, weil Jahwe mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen, weil er mich gesandt hat, um zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers den Gebundenen; um auszurufen das Jahr der Annehmung {O. der Huld; eig. der Betätigung des Wohlgefallens} Jahwes und den Tag der Rache unseres Gottes und zu trösten alle Trauernden; um den Trauernden Zions aufzusetzen und ihnen zu geben Kopfschmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten {Eig. verglimmenden} Geistes; damit sie genannt werden Terebinthen der Gerechtigkeit, eine Pflanzung Jahwes, zu seiner Verherrlichung. Und sie werden die uralten Trümmer aufbauen, die Verwüstungen der Vorzeit {Eig. der Vorfahren} aufrichten; und sie werden die verödeten Städte erneuern, was wüst lag von Geschlecht zu Geschlecht. Und Fremdlinge werden dastehen und eure Herden weiden, und Söhne der Fremde werden eure Ackersleute und eure Weingärtner sein. Ihr aber, ihr werdet Priester Jahwes genannt werden; Diener unseres Gottes wird man euch heissen. Ihr werdet der Nationen Reichtümer geniessen und in ihre Herrlichkeit eintreten {And. üb.: und ihre Herrlichkeit euch rühmen}. Anstatt eurer Schmach werdet ihr das Doppelte haben, und anstatt der Schande werden sie jubeln über ihr Teil; darum {d.h. somit, folglich} werden sie in ihrem Lande das Doppelte besitzen, werden ewige Freude haben. Denn ich, Jahwe, liebe das Recht, ich hasse den frevelhaften Raub; und ich werde ihnen ihre Belohnung getreulich geben und einen ewigen Bund mit ihnen schliessen. Und ihr Same wird bekannt werden unter den Nationen, und ihre Sprösslinge inmitten der Völker: Alle, die sie sehen, werden sie erkennen, dass sie ein Same sind, den Jahwe gesegnet hat. Hoch erfreue ich mich in Jahwe; meine Seele soll frohlocken in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils, den Mantel {Eig. Talar} der Gerechtigkeit mir umgetan, wie ein Bräutigam den Kopfschmuck {d.i. den Turban} nach Priesterart anlegt, und wie eine Braut sich schmückt mit ihrem Geschmeide. Denn wie die Erde ihr Gespross hervorbringt, und wie ein Garten sein Gesätes aufsprossen lässt, also wird der Herr, Jahwe, Gerechtigkeit und Ruhm aufsprossen lassen vor allen Nationen. Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht still sein, bis ihre Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und ihr Heil wie eine lodernde Fackel. Und die Nationen werden deine Gerechtigkeit sehen, und alle Könige deine Herrlichkeit; und du wirst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen der Mund Jahwes bestimmen wird. Und du wirst eine prachtvolle Krone sein in der Hand Jahwes und ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes. Nicht mehr wird man dich "Verlassene" heissen, und dein Land nicht mehr "Wüste" heissen; sondern man wird dich nennen "meine Lust an ihr", und dein Land "Vermählte" {Land ist im Hebräischen weiblich}; denn Jahwe wird Lust an dir haben, und dein Land wird vermählt werden. Denn wie der Jüngling sich mit der Jungfrau vermählt, so werden deine Kinder sich mit dir vermählen; und wie der Bräutigam sich an der Braut erfreut, so wird dein Gott sich an dir erfreuen. Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt; den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr Jahwe erinnert, gönnet euch keine Ruhe und lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem befestigt und bis er es zum Ruhme macht auf Erden! - Jahwe hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm: Wenn ich fortan deinen Feinden dein Korn zur Speise gebe, und wenn Söhne der Fremde deinen Most trinken werden, um welchen du dich abgemüht hast! Sondern die es einsammeln, sollen es essen und Jahwe preisen; und die ihn einbringen, sollen ihn trinken in den Vorhöfen meines Heiligtums. Ziehet, ziehet durch die Tore, bereitet {Eig. räumet auf, lichtet} den Weg des Volkes; bahnet, bahnet die Strasse, reiniget sie von Steinen; erhebet ein Panier über die Völker! Siehe, Jahwe hat eine Kunde erschallen lassen nach dem Ende der Erde hin: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt; siehe sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung geht vor ihm her. Und man wird sie nennen: das heilige Volk, die Erlösten Jahwes; und dich wird man nennen: die Gesuchte {Eig. die, nach welcher man fragt; vergl. Jer. 30,17}, Stadt, die nicht mehr verlassen wird. Wer ist dieser, der von Edom kommt, von Bozra in hochroten Kleidern, dieser, prächtig in seinem Gewande, der einherzieht {Eig. stolz einhergeht} in der Grösse seiner Kraft? Ich bin's, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten. - {O. zu helfen} Warum ist Rot an deinem Gewande, und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? - Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war niemand bei mir; und ich zertrat sie {d.h. die Völker; wie V.6} in meinem Zorn und zerstampfte sie in meinem Grimm; und ihr Saft spritzte auf meine Kleider, und ich besudelte mein ganzes Gewand. Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Erlösung {And. üb.: meiner Erlösten} war gekommen. Und ich blickte umher, und da war kein Helfer; und ich staunte, und da war kein Unterstützer. Da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm, er hat mich unterstützt. Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meinem Grimm, und ich liess ihren Saft zur Erde rinnen. Ich will der Gütigkeiten Jahwes gedenken {d.h. rühmend gedenken}, der Ruhmestaten Jahwes, nach allem, was Jahwe uns erwiesen hat, und der grossen Güte gegen das Haus Israel, welche er ihnen erwiesen nach seinen Erbarmungen und nach der Menge seiner Gütigkeiten. Und er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht trügen werden; und er ward ihnen zum Heiland {O. Retter, Helfer}. In all ihrer Bedrängnis war er bedrängt, und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seiner Erbarmung {Eig. seiner Schonung, seinem Mitleid} hat er sie erlöst; und er hob sie empor und trug sie alle Tage vor alters. Sie aber sind widerspenstig gewesen und haben seinen heiligen Geist betrübt; da wandelte er sich ihnen in einen Feind: Er selbst stritt wider sie. Da gedachte sein Volk der Tage vor alters, der Tage Moses {O. vor alters und Moses}: "Wo ist der, welcher sie aus dem Meere heraufführte samt den Hirten seiner Herde? Wo ist der, welcher seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab {Eig. legte (vergl. Neh. 9,20)}; der seinen herrlichen {O. majestätischen} Arm zur Rechten Moses einherziehen liess; der die Wasser vor ihnen her spaltete, um sich einen ewigen Namen zu machen; der sie durch die Tiefen {O. Fluten} ziehen liess, gleich dem Rosse in der Steppe, ohne dass sie strauchelten? Gleich dem Vieh, welches in das Tal hinabsteigt, brachte der Geist Jahwes sie zur Ruhe. Also hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen." - "Blicke vom Himmel herab und sieh, von der Wohnstätte deiner Heiligkeit und deiner Majestät! wo sind dein Eifer und deine Machttaten? Die Regung deines Innern und deine Erbarmungen halten sich gegen mich zurück. Denn du bist unser Vater; denn Abraham weiss nicht von uns, und Israel kennt uns nicht; du, Jahwe, bist unser Vater; unser Erlöser von alters her ist dein Name {Nach and. Interpunktion: unser Erlöser ist dein Name von alters her}. Warum, Jahwe, lässt du uns von deinen Wegen abirren, verhärtest unser Herz, dass wir dich nicht fürchten? Kehre zurück um deiner Knechte willen, der Stämme deines Erbteils! Auf eine kleine Zeit hat dein heiliges Volk es besessen: Unsere Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. Wir sind zu solchen geworden, über die du von alters her nicht geherrscht hast, die nicht genannt gewesen sind nach deinem Namen." - "O dass du die Himmel zerrissest, herniederführest, dass vor deinem Angesicht die Berge erbebten - wie Feuer Reisig entzündet, Feuer die Wasser wallen macht, um deinen Namen kundzutun deinen Widersachern: Damit die Nationen vor deinem Angesicht erzittern, indem du furchtbare Taten vollziehst, die wir nicht erwarteten; o dass du herniederführest, dass vor deinem Angesicht die Berge erbebten {And. üb.:... erzittern. Als du furchtbare Taten vollzogst..., fuhrst du hernieder, vor deinem Angesicht erbebten die Berge}! Denn von alters her hat man nicht gehört noch vernommen, hat kein Auge einen Gott gesehen, ausser dir, der sich wirksam erwiese für den auf ihn Harrenden. Du kommst dem entgegen, der Freude daran hat, Gerechtigkeit zu üben {O. der Freude an Gerechtigkeit hat und sie übt}, denen, die auf deinen Wegen deiner gedenken. Siehe, du, du ergrimmtest, und wir haben gesündigt; darin {d.h. in diesem Zustande; W. in ihnen, (den soeben beschriebenen Dingen)} sind wir schon lang {Eig. ewig lang. And. üb.: in ihnen (auf "Wege" bezogen) ist Beständigkeit. (W. Ewigkeit)}, so lass uns gerettet werden {O. und sollten wir gerettet werden?}! Und wir allesamt sind dem Unreinen gleich geworden, und alle unsere Gerechtigkeiten gleich einem unflätigen Kleide; und wir verwelkten allesamt wie ein Blatt, und unsere Missetaten rafften uns dahin wie der Wind. Und da war niemand, der deinen Namen anrief, der sich aufmachte, dich zu ergreifen; denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und uns vergehen lassen durch unsere Missetaten." - {Eig. und uns zerrinnen lassen, indem du unseren Missetaten uns preisgabst} "Und nun, Jahwe, du bist unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Bildner, und wir alle sind das Werk deiner Hände. Jahwe, zürne nicht allzusehr {Eig. ganz und gar}, und gedenke nicht ewiglich der Missetat. Sieh, schau doch her, dein Volk sind wir alle! Deine heiligen Städte sind eine Wüste geworden, Zion ist eine Wüste geworden, Jerusalem eine Einöde. Unser heiliges und herrliches Haus, worin unsere Väter dich lobten, ist mit Feuer verbrannt, und alle unsere Kostbarkeiten sind verheert. Willst du, Jahwe, bei solchem {O. trotzdem} an dich halten? Willst du schweigen und uns ganz und gar niederbeugen?" Ich bin gesucht worden von denen, die nicht nach mir fragten; ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten {O. Ich war zu erfragen für die, welche nicht fragten; ich war zu finden für die, welche mich nicht suchten}. Ich sprach: Hier bin, ich, hier bin ich! zu einer Nation, die nicht mit meinem Namen genannt war {And. l.: die meinen Namen nicht anrief}. Ich habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volke, welches seinen eigenen Gedanken nach auf dem Wege wandelt, der nicht gut ist. Das Volk, das mich beständig ins Angesicht reizt, in den Gärten opfert und auf Ziegelsteinen räuchert; welches in {O. unter} den Gräbern sitzt und in verborgenen Orten übernachtet; welches Schweinefleisch isst und Greuelbrühe in seinen Gefässen hat; das da spricht: Bleibe für dich und nahe mir nicht, denn ich bin dir heilig: - diese sind ein Rauch in meiner Nase, ein Feuer, das den ganzen Tag brennt. Siehe, das ist vor mir aufgeschrieben. Ich werde nicht schweigen, ich habe denn vergolten; und in ihren Busen werde ich vergelten eure Missetaten und die Missetaten eurer Väter miteinander, spricht Jahwe, die {O. weil sie} auf den Bergen geräuchert und mich auf den Hügeln verhöhnt haben; und ich werde zuvor {d.h. bevor die Segnungen kommen; vergl. Jer. 16,18} ihren Lohn in ihren Busen messen. So spricht Jahwe: Wie wenn sich Most in der Traube findet, und man spricht: Verdirb sie nicht, denn ein Segen ist in ihr; so werde ich tun um meiner Knechte willen, dass ich nicht das Ganze verderbe. Und ich werde aus Jakob einen Samen hervorgehen lassen, und aus Juda einen Besitzer meiner Berge; und meine Auserwählten sollen es {d.h. das Land} besitzen, und meine Knechte sollen daselbst wohnen. Und Saron {Vergl. Kap. 33,9} wird zu einer Trift der Schafe {Eig. des Kleinviehes}, und das Tal Achor zu einem Lagerplatz der Rinder werden, für mein Volk, das mich gesucht hat {Eig. nach mir gefragt hat}. Ihr aber, die ihr Jahwe verlasset, die ihr meines heiligen Berges vergesset, die ihr dem Gad einen Tisch zurichtet und der Meni {Gad (der Planet Jupiter) wurde als Glücksgott verehrt, Meni (der Planet Venus) als Schicksals- oder Bestimmungsgöttin} Mischtrank einschenket: Ich habe euch dem Schwerte bestimmt {Im Hebr. ein Wortspiel mit dem Namen "Meni"}, und ihr alle werdet zur Schlachtung niedersinken; weil ich gerufen, und ihr nicht geantwortet habt, geredet, und ihr nicht gehört habt, sondern getan, was böse ist in meinen Augen, und das erwählet, woran ich kein Gefallen habe. Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Siehe, meine Knechte werden essen, ihr aber werdet hungern; siehe, meine Knechte werden trinken, ihr aber werdet dürsten. Siehe, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber werdet beschämt sein; siehe, meine Knechte werden jubeln vor Freude {Eig. Wohlsein, Behagen} des Herzens, ihr aber werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Kummer {Eig. Zerschlagung, Verwundung} des Geistes. Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten zum Fluchwort hinterlassen; und der Herr, Jahwe, wird dich töten. Seine Knechte aber wird er mit einem anderen Namen nennen: so dass, wer sich im Lande segnet, sich bei dem Gott der Treue {O. der Wahrheit; W. des Amen} segnen wird, und wer im Lande schwört, bei dem Gott der Treue {O. der Wahrheit, W. des Amen} schwören wird; denn die früheren Drangsale werden vergessen und vor meinen Augen verborgen sein. Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; und der früheren wird man nicht mehr gedenken, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. Sondern freuet euch und frohlocket für und für über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich wandle {Eig. schaffe} Jerusalem in Frohlocken um und sein Volk in Freude. Und ich werde über Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen; und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird nicht mehr darin gehört werden. Und dort wird kein Säugling von einigen Tagen und kein Greis mehr sein {Eig. Und von dort wird... entstehen}, der seine Tage nicht erfüllte; denn der Jüngling wird als Hundertjähriger sterben, und der Sünder als Hundertjähriger verflucht werden. Und sie werden Häuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen, sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen; denn gleich den Tagen der Bäume sollen die Tage meines Volkes sein, und meine Auserwählten werden das Werk ihrer Hände verbrauchen. Nicht vergeblich werden sie sich mühen, und nicht zum jähen Untergang werden sie zeugen {O. gebären}; denn sie sind der Same der Gesegneten Jahwes, und ihre Sprösslinge werden bei ihnen sein. Und es wird geschehen: ehe sie rufen, werde ich antworten; während sie noch reden, werde ich hören. Wolf und Lamm werden beisammen weiden; und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind; und die Schlange: Staub wird ihre Speise sein. Man wird nicht übeltun noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen Gebirge, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füsse. Welches ist das Haus, das ihr mir bauen könntet, und welches der Ort zu meiner Ruhestätte? Hat doch meine Hand dieses alles gemacht, und alles dieses ist geworden, spricht Jahwe. Aber auf diesen will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist, und der da zittert vor meinem Worte. Wer ein Rind schlachtet, erschlägt einen Menschen; wer ein Schaf opfert, bricht einem Hunde das Genick; wer Speisopfer opfert: es ist Schweinsblut; wer Weihrauch als Gedächtnisopfer darbringt, preist einen Götzen. So wie diese ihre Wege erwählt haben und ihre Seele Lust hat an ihren Scheusalen, ebenso werde ich ihre Missgeschicke erwählen und ihre Schrecknisse über sie bringen; weil ich gerufen, und niemand geantwortet hat, geredet, und sie nicht gehört haben, sondern getan, was böse ist in meinen Augen, und das erwählten, woran ich kein Gefallen habe. Höret das Wort Jahwes, die ihr zittert vor seinem Worte! Es sagen eure Brüder, die euch hassen, die euch verstossen um meines Namens willen: Jahwe erzeige sich herrlich, dass wir eure Freude sehen mögen! aber sie werden beschämt werden. Stimme eines Getöses von der Stadt her! Stimme aus dem Tempel! Stimme Jahwes, der Vergeltung erstattet seinen Feinden! Ehe sie Wehen hatte, hat sie geboren; ehe Schmerzen sie ankamen, wurde sie von einem Knaben entbunden. Wer hat solches gehört, wer hat dergleichen gesehen? Kann ein Land an einem Tage zur Welt gebracht {And. üb.: kreissend gemacht}, oder eine Nation mit einem Male geboren werden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren. Sollte ich zum Durchbruch bringen und nicht gebären lassen? spricht Jahwe; oder sollte ich, der gebären lässt, verschliessen? spricht dein Gott. Freuet euch mit Jerusalem und frohlocket über sie, alle, die ihr sie liebet; seid hocherfreut mit ihr, alle, die ihr über sie trauert! auf dass ihr sauget und euch sättiget an der Brust ihrer Tröstungen, auf dass ihr schlürfet und euch ergötzet an der Fülle ihrer Herrlichkeit. Denn so spricht Jahwe: Siehe, ich wende ihr Frieden {O. Wohlfahrt} zu wie einen Strom, und die Herrlichkeit der Nationen wie einen überflutenden Bach, und ihr werdet saugen; auf den Armen {Eig. an der Seite} werdet ihr getragen und auf den Knieen geliebkost werden. Wie einen, den seine Mutter tröstet, also werde ich euch trösten; und in Jerusalem sollt ihr getröstet werden. Und ihr werdet es sehen, und euer Herz wird sich freuen; und eure Gebeine werden sprossen wie das junge Gras. Und die Hand Jahwes wird sich kundgeben an seinen Knechten, und gegen seine Feinde wird er ergrimmen. Denn siehe, Jahwe wird kommen im Feuer, und seine Wagen sind wie der Sturmwind, um seinen Zorn zu vergelten in Glut und sein Schelten in Feuerflammen. Denn durch Feuer und durch sein Schwert wird Jahwe Gericht üben an allem Fleische, und der Erschlagenen Jahwes werden viele sein. Die sich weihen und sich reinigen für die Gärten {d.h. für den Götzendienst, der in den Gärten stattfindet}, hinter einem her in der Mitte; die Schweinefleisch essen und Greuel und Mäuse: allzumal werden sie ein Ende nehmen, spricht Jahwe. Und ich, ihre Werke und ihre Gedanken sind vor mir. Es kommt die Zeit, alle Nationen und Sprachen zu versammeln; und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen. Und ich werde ein Wunderzeichen an ihnen tun, und werde von ihnen Entronnene an die Nationen senden, nach Tarsis, Pul {Wahrsch. ist "Put" zu lesen, wie Hes. 27,10; 30,5} und Lud, die den Bogen spannen, nach Tubal und Jawan {Griechenland}, nach den fernen Inseln, die von mir {Eig. die meine Kunde} nicht gehört und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie werden meine Herrlichkeit unter den Nationen verkündigen. Und sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen als Opfergabe für Jahwe bringen, auf Rossen und auf Wagen und auf Sänften und auf Maultieren und auf Dromedaren, nach meinem heiligen Berge, nach Jerusalem, spricht Jahwe, gleichwie die Kinder Israel das Speisopfer in einem reinen Gefässe zum Hause Jahwes bringen. Und auch aus ihnen werde ich zu Priestern und zu Leviten nehmen {O. zu den Priestern und zu den Leviten hinzunehmen}, spricht Jahwe. Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir bestehen, spricht Jahwe, also wird euer Same und euer Name bestehen. Und es wird geschehen: von Neumond zu Neumond und von Sabbat zu Sabbat wird alles Fleisch kommen, um vor mir anzubeten, spricht Jahwe. Und sie werden hinausgehen und sich die Leichname der Menschen ansehen, die von mir abgefallen sind; denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen, und sie werden ein Abscheu sein allem Fleische.
Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, von den Priestern, die zu Anathoth waren im Lande Benjamin, zu welchem das Wort Jahwes geschah in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung; und es geschah auch in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Ehe ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterschosse hervorkamst, habe ich dich geheiligt: zum Propheten an die Nationen habe ich dich bestellt {Eig. eingesetzt}. Und ich sprach: Ach, Herr, Jahwe! Siehe, ich weiss nicht zu reden, denn ich bin jung {Eig. ein Knabe}. Da sprach Jahwe zu mir: Sage nicht: Ich bin jung {Eig. ein Knabe}; denn zu allen, wohin ich dich senden werde, sollst du gehen, und alles, was ich dir gebieten werde, sollst du reden. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes; so öfter}. Und Jahwe streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an, und Jahwe sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. Siehe, ich bestelle dich an diesem Tage über die Nationen und über die Königreiche, um auszurotten und niederzureissen und zu zerstören und abzubrechen, um zu bauen und um zu pflanzen. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Was siehst du, Jeremia? Und ich sprach: Ich sehe einen Mandelstab {Der Mandelbaum, welcher vor allen anderen Bäumen zu blühen beginnt, heisst im Hebr. der Wachsame (Vergl. V. 12)}. Und Jahwe sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich werde über mein Wort wachen, es auszuführen. Und das Wort Jahwes geschah zu mir zum zweiten Male also: Was siehst du? Und ich sprach: Ich sehe einen siedenden Topf, dessen Vorderteil gegen Süden gerichtet ist {Eig. von Norden her ist}. Und Jahwe sprach zu mir: Von Norden her wird das Unglück losbrechen über alle Bewohner des Landes. Denn siehe, ich rufe allen Geschlechtern der Königreiche gegen Norden, spricht Jahwe, dass sie kommen und ein jeder seinen Thron stellen an den Eingang der Tore Jerusalems und wider alle seine Mauern ringsum, und wider alle Städte Judas. Und ich werde meine Gerichte über sie sprechen wegen all ihrer Bosheit, dass sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert und vor den Werken ihrer Hände sich niedergebeugt haben. Du aber gürte deine Lenden und mache dich auf, und rede zu ihnen alles, was ich dir gebieten werde; verzage nicht vor ihnen, damit ich dich nicht vor ihnen verzagt mache. Und ich, siehe, ich mache dich heute zu einer festen Stadt und zu einer eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer wider das ganze Land, sowohl wider die Könige von Juda als auch dessen Fürsten, dessen Priester und das Volk des Landes. Und sie werden gegen dich streiten, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, spricht Jahwe, um dich zu erretten. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Geh und rufe vor den Ohren Jerusalems und sprich: So spricht Jahwe: Ich gedenke dir die Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein Wandeln hinter mir her in der Wüste, im unbesäten Lande. Israel war heilig dem Jahwe, der Erstling seines Ertrags; alle, die es verzehren wollten, verschuldeten sich: Unglück kam über sie, spricht Jahwe. Höret das Wort Jahwes, Haus Jakob und alle Geschlechter des Hauses Israel! So spricht Jahwe: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, dass sie sich von mir entfernt haben und der Nichtigkeit {d.h. den nichtigen Götzen; vergl. Kap. 16,19} nachgegangen und nichtig geworden sind? Und sie sprachen nicht: Wo ist Jahwe, der uns aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat, der uns leitete in der Wüste, in dem Lande der Steppen und der Gruben, in dem Lande der Dürre und des Todesschattens, in dem Lande, durch welches niemand zieht, und wo kein Mensch wohnt? Und ich brachte euch in ein Land der Fruchtgefilde {Eig. in ein Gartenland}, um seine Frucht und seinen Ertrag {W. sein Gut} zu essen; und ihr kamet hin und verunreinigtet mein Land, und mein Erbteil habt ihr zum Greuel gemacht. Die Priester sprachen nicht: Wo ist Jahwe? Und die das Gesetz handhabten, kannten mich nicht, und die Hirten fielen von mir ab; und die Propheten weissagten durch den Baal und sind denen nachgegangen, welche nichts nützen. Darum werde ich weiter mit euch rechten, spricht Jahwe; und mit euren Kindeskindern werde ich rechten. Denn gehet hinüber zu den Inseln der Kittäer {d.h. nach Westen; s. die Anm. zu Hes. 27,6} und sehet, und sendet nach Kedar {d.h. nach Osten; s. die Anm. zu Hes. 27,21} und merket wohl auf; und sehet, ob dergleichen geschehen ist! Hat irgend eine Nation die Götter vertauscht? und doch sind sie nicht Götter {O. Nichtgötter; wie Kap. 5,7}; aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nützt. Entsetzet euch darüber, ihr Himmel, und schaudert, starret sehr! spricht Jahwe. Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, den Born lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, geborstene Zisternen, die kein Wasser halten. Ist Israel ein Knecht, oder ist er ein Hausgeborener? Warum ist er zur Beute geworden? Junge Löwen haben wider ihn gebrüllt, liessen ihre Stimme hören, und haben sein Land zur Wüste gemacht; seine Städte sind verbrannt worden, so dass niemand darin wohnt. Auch die Söhne von Noph {S. die Anm. zu Hes. 30,13} und Tachpanches {S. die Anm. zu Hes. 30,18} weideten dir den Scheitel ab. Ist es nicht dein Verlassen Jahwes, deines Gottes, zur Zeit, da er dich auf dem Wege führte, welches dir dieses bewirkt? Und nun, was hast du mit dem Wege nach Ägypten zu schaffen, um die Wasser des Sichor {S. die Anm. zu Jes. 23,3} zu trinken? und was hast du mit dem Wege nach Assyrien zu schaffen, um die Wasser des Stromes zu trinken? Deine Bosheit züchtigt dich und deine Abtrünnigkeiten strafen dich; so erkenne und sieh, dass es schlimm und bitter ist, dass du Jahwe, deinen Gott, verlässest, und dass meine Furcht nicht bei dir ist, spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen. Denn vor alters hast du dein Joch zerbrochen, deine Bande zerrissen, und hast gesagt: Ich will nicht dienen! sondern auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baume gabst du dich preis als Hure. Und ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs {Eig. echter Same (Setzling)}; und wie hast du dich mir verwandelt in entartete Ranken eines fremden Weinstocks! Ja, wenn du dich mit Natron wüschest und viel Laugensalz nähmest: schmutzig bleibt deine Ungerechtigkeit {O. Schuld} vor mir, spricht der Herr, Jahwe. Wie sprichst du: Ich habe mich nicht verunreinigt, ich bin den Baalim nicht nachgegangen? Sieh deinen Weg im Tale, erkenne, was du getan hast, du flinke Kamelin, die rechts und links umherläuft {Eig. die ihre Wege kreuzt}! Eine Wildeselin, die Wüste gewohnt, in ihrer Lustbegierde schnappt sie nach Luft; ihre Brunst, wer wird sie hemmen? Alle, die sie suchen, brauchen sich nicht abzumüden: in ihrem Monat werden sie sie finden. Bewahre deinen Fuss vor dem Barfussgehen {d.h. viell.: Laufe dir die Schuhe nicht ab durch das Rennen nach den Götzen} und deine Kehle vor dem Durste! Aber du sprichst: Es ist umsonst, nein! denn ich liebe die Fremden, und ihnen gehe ich nach. Wie ein Dieb beschämt ist, wenn er ertappt wird, also ist beschämt worden das Haus Israel, sie, ihre Könige, ihre Fürsten und ihre Priester und ihre Propheten, die zum Holze sprechen: Du bist mein Vater, und zum Steine: Du hast mich geboren; denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Aber zur Zeit ihres Unglücks sprechen sie: Stehe auf und rette uns! Wo sind nun deine Götter, die du dir gemacht hast? Mögen sie aufstehen, ob sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda. Warum rechtet ihr mit mir? Allesamt seid ihr von mir abgefallen, spricht Jahwe. Vergeblich habe ich eure Kinder geschlagen, sie haben keine Zucht angenommen; euer Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein verderbender Löwe. O Geschlecht, das ihr seid, merket das Wort Jahwes! Bin ich für Israel eine Wüste gewesen, oder ein Land tiefer Finsternis? Warum spricht mein Volk: Wir schweifen umher, wir kommen nicht mehr zu dir? Vergisst auch eine Jungfrau ihres Schmuckes, eine Braut ihres Gürtels? aber mein Volk hat meiner vergessen Tage ohne Zahl. Wie schön richtest du deinen Weg ein, um Liebe zu suchen! Darum hast du auch an Übeltaten deine Wege gewöhnt. Ja, an den Säumen deiner Kleider findet sich das Blut {W. Blut von Seelen} unschuldiger Armer; und nicht beim Einbruch hast du sie betroffen {Vergl. 2. Mose 22,2}, sondern wegen all jener Dinge {d.h. wegen deines Abfalls und deines Götzendienstes} hast du es getan. Und du sagst {O. mit veränderter Interpunktion: ... hast du sie betroffen. Aber trotz alledem sagst du usw.}: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn hat sich von mir abgewandt. Siehe, ich werde Gericht an dir üben, weil du sagst: Ich habe nicht gesündigt. Was läufst du so sehr, um deinen Weg zu ändern? Auch wegen Ägyptens wirst du beschämt werden, wie du wegen Assyriens beschämt worden bist; auch von diesen wirst du weggehen mit deinen Händen auf deinem Haupte. Denn Jahwe verwirft die, auf welche du vertraust, und es wird dir mit ihnen nicht gelingen. Er spricht {Eig. indem er spricht}: Wenn ein Mann sein Weib entlässt, und sie von ihm weggeht und eines anderen Mannes wird, darf er wieder zu ihr zurückkehren? Würde nicht selbiges Land entweiht werden? Du aber hast mit vielen Buhlen gehurt, und doch solltest du zu mir zurückkehren! spricht Jahwe. Hebe deine Augen auf zu den kahlen Höhen und sieh! wo bist du nicht geschändet worden? An den Wegen sassest du für sie, wie ein Araber in der Wüste; und du hast das Land entweiht durch deine Hurerei und durch deine Bosheit. Und die Regenschauer wurden zurückgehalten, und es ist kein Spätregen gewesen; aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes, weigertest dich, dich zu schämen. Nicht wahr? von jetzt an rufst du mir zu: Mein Vater, der Freund meiner Jugend bist du! wird er ewiglich nachtragen, wird er immerdar Zorn bewahren? Siehe, so redest du, und begehst Übeltaten und setzest sie durch. Und Jahwe sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was die abtrünnige Israel getan hat? Sie ging auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum und hurte daselbst. Und ich sprach: Nachdem sie dies alles getan hat, wird sie zu mir zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah es; und ich sah, dass trotz alledem, dass ich die abtrünnige Israel, weil sie die Ehe gebrochen, entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben hatte, doch die treulose Juda, ihre Schwester, sich nicht fürchtete, sondern hinging und selbst auch hurte. Und es geschah, wegen des Lärmes ihrer Hurerei entweihte sie das Land; und sie trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz. Und selbst bei diesem allen ist ihre treulose Schwester Juda nicht zu mir zurückgekehrt mit ihrem ganzen Herzen, sondern nur mit Falschheit, spricht Jahwe. Und Jahwe sprach zu mir: Die abtrünnige Israel hat sich gerechter erwiesen als Juda, die treulose. Geh, und rufe diese Worte aus gegen Norden und sprich: Kehre zurück, du abtrünnige Israel, spricht Jahwe; ich will nicht finster auf euch blicken { Eig. mein Angesicht nicht gegen euch senken}. Denn ich bin gütig, spricht Jahwe, ich werde nicht ewiglich nachtragen. Nur erkenne deine Missetat {O. Schuld}, dass du von Jahwe, deinem Gott, abgefallen und zu den Fremden {d.h. fremden Göttern} hin und her gelaufen bist unter jeden grünen Baum; aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört, spricht Jahwe. Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht Jahwe, denn ich habe mich ja mit euch vermählt; und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen. Und ich werde euch Hirten geben nach meinem Herzen, und sie werden euch weiden mit Erkenntnis und Einsicht. Und es wird geschehen, wenn ihr euch im Lande mehret und fruchtbar seid in jenen Tagen, spricht Jahwe, so wird man nicht mehr sagen: "Die Bundeslade Jahwes"; und sie wird nicht mehr in den Sinn kommen, und man wird ihrer nicht mehr gedenken noch sie suchen {O. vermissen}, und sie wird nicht wieder gemacht werden. In jener Zeit wird man Jerusalem den Thron Jahwes nennen, und alle Nationen werden sich zu ihr versammeln wegen des Namens Jahwes in Jerusalem; und sie werden nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens nachwandeln. In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Hause Israel ziehen, und sie werden miteinander aus dem Lande des Nordens in das Land kommen, welches ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe. Und ich sprach: Wie will ich dich stellen {d.h. dir eine besondere Stellung geben} unter den Söhnen und dir ein köstliches Land geben, ein Erbteil, das die herrlichste Zierde der Nationen ist! Und ich sprach: Ihr werdet mir zurufen: Mein Vater! und werdet euch nicht von mir {Eig. von hinter mir} abwenden. Fürwahr, wie ein Weib ihren Freund treulos verlässt, so habt ihr treulos gegen mich gehandelt, Haus Israel, spricht Jahwe. Eine Stimme wird gehört auf den kahlen Höhen, ein Weinen, ein Flehen der Kinder Israel; weil {O. dass} sie ihren Weg verkehrt, Jahwes, ihres Gottes, vergessen haben. - Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder; ich will eure Abtrünnigkeiten heilen. - "Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist Jahwe, unser Gott. Fürwahr, trüglich ist von den Hügeln, von den Bergen her das Lärmen {Wahrsch. die lärmende Anrufung der Götzen. (Vergl. V. 9) And. üb.: Fürwahr, vergeblich erwartet man Hilfe von den Hügeln, von der Menge der Berge her.}; fürwahr, in Jahwe, unserem Gott, ist das Heil {O. die Rettung} Israels! Denn die Schande {d.i. der Schandgötze; vergl. Kap. 11,13} hat den Erwerb unserer Väter verzehrt von unserer Jugend an, ihr Kleinvieh und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter. In unserer Schande müssen wir daliegen, und unsere Schmach bedeckt uns! denn wir haben gegen Jahwe, unseren Gott, gesündigt, wir und unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und wir haben nicht auf die Stimme Jahwes, unseres Gottes, gehört." Wenn du umkehrst, Israel, spricht Jahwe, zu mir umkehrst, und wenn du deine Scheusale von meinem Angesicht hinwegtust, und nicht mehr umherschweifst, sondern schwörst {And. üb.: so sollst du nicht mehr umherirren; und schwörst du}: So wahr Jahwe lebt! in Wahrheit, in Recht {d.i. in gerechter Sache} und in Gerechtigkeit, so werden die Nationen sich in ihm segnen und sich seiner rühmen. Denn so spricht Jahwe zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflüget euch einen Neubruch, und säet nicht unter die Dornen. Beschneidet euch für Jahwe und tut hinweg die Vorhäute eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit mein Grimm nicht ausbreche wie ein Feuer und unauslöschlich brenne wegen der Bosheit eurer Handlungen. Verkündiget in Juda und lasst in Jerusalem vernehmen, und sprechet: Stosset in die Posaune im Lande! rufet aus voller Kehle und sprechet: Versammelt euch und lasst uns in die festen Städte ziehen! Erhebet ein Panier gegen Zion hin; flüchtet, bleibet nicht stehen! denn ich bringe Unglück von Norden her und grosse Zerschmetterung. Ein Löwe steigt herauf aus seinem Dickicht, und ein Verderber der Nationen bricht auf; er zieht von seinem Orte aus, um dein Land zur Wüste zu machen, dass deine Städte zerstört werden, ohne Bewohner. Darum gürtet euch Sacktuch um, klaget und jammert! denn die Glut des Zornes Jahwes hat sich nicht von uns abgewendet. Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jahwe, da wird das Herz des Königs und das Herz der Fürsten vergehen; und die Priester werden sich entsetzen, und die Propheten erstarrt sein. Da sprach ich: Ach, Herr, Jahwe! fürwahr, getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem, indem du sprachst: Ihr werdet Frieden haben; und das Schwert dringt bis an die Seele! In jener Zeit wird diesem Volke und Jerusalem gesagt werden: Ein scharfer Wind von den kahlen Höhen in der Wüste kommt des Weges zur Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Säubern; ein Wind zu voll dazu {Eig. voller als diese} wird mir kommen. Nun will auch ich Gerichte über sie aussprechen. Siehe, gleich Wolken zieht er herauf, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Rosse. Wehe uns! denn wir sind verwüstet. Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, damit du gerettet werdest! Wie lange sollen deine heillosen Anschläge in deinem Innern weilen? Denn eine Stimme berichtet von Dan und verkündet Unheil {O. Denn die Stimme eines Berichtenden von Dan und eines Unheilverkündenden} vom Gebirge Ephraim her. Meldet es den Nationen, siehe, verkündet es Jerusalem: Belagerer kommen aus fernem Lande und lassen ihre Stimme erschallen wider die Städte Judas; wie Feldwächter sind sie ringsumher wider dasselbe. Denn gegen mich ist es widerspenstig gewesen, spricht Jahwe. Dein Weg und deine Handlungen haben dir solches bewirkt; dies ist deine Bosheit {d.h. die Folge deiner Bosheit}; ja, es ist bitter, ja, es dringt bis an dein Herz. Meine Eingeweide, meine Eingeweide! Mir ist angst! Die Wände meines Herzens! Es tobt in mir mein Herz! Ich kann nicht schweigen! Denn du, meine Seele, hörst den Schall der Posaune, Kriegsgeschrei: Zerstörung {Eig. Zerschmetterung} über Zerstörung wird ausgerufen. Denn das ganze Land ist verwüstet; plötzlich sind meine Zelte zerstört, meine Zeltbehänge in einem Augenblick. Wie lange soll ich das Panier sehen, den Schall der Posaune hören? - Denn mein Volk ist närrisch, mich kennen sie nicht; törichte Kinder sind sie und unverständig. Weise sind sie, Böses zu tun; aber Gutes zu tun verstehen sie nicht. - Ich schaue die Erde an und siehe, sie ist wüst und leer {Derselbe Ausdruck wie 1. Mose 1,2}; und gen Himmel, und sein Licht ist nicht da. Ich schaue die Berge an, und siehe, sie beben; und alle Hügel schwanken. Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle Vögel des Himmels sind entflohen. Ich schaue, und siehe, der Karmel {O. das Fruchtgefilde} ist eine Wüste; und alle seine Städte sind niedergerissen vor Jahwe, vor der Glut seines Zornes. Denn so spricht Jahwe: Das ganze Land soll eine Wüste werden; doch will ich es nicht gänzlich zerstören. Darum wird die Erde trauern, und der Himmel oben schwarz werden, weil ich es geredet, beschlossen habe; und ich werde es mich nicht gereuen lassen und nicht davon zurückkommen. Vor dem Geschrei der Reiter und der Bogenschützen flieht jede Stadt: sie gehen ins Dickicht und ersteigen die Felsen; jede Stadt ist verlassen, und kein Mensch wohnt darin. Und du, Verwüstete, was wirst du tun? Wenn du dich auch in Karmesin kleidest, wenn du mit goldenem Geschmeide dich schmückst, wenn du deine Augen mit Schminke aufreissest: vergeblich machst du dich schön; die Buhlen verschmähen dich, sie trachten nach deinem Leben. Denn ich höre eine Stimme wie von einer Kreissenden, Angst wie von einer Erstgebärenden, die Stimme der Tochter Zion; sie seufzt, sie breitet ihre Hände aus: Wehe mir! denn kraftlos erliegt meine Seele den Mördern. Durchstreifet die Gassen Jerusalems, und sehet doch und erkundet und suchet auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht: so will ich ihr vergeben. Und wenn sie sprechen: So wahr Jahwe lebt! so schwören sie darum doch falsch. - Jahwe, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt; du hast sie vernichtet: Sie haben sich geweigert, Zucht anzunehmen; sie haben ihre Angesichter härter gemacht als einen Fels, sie haben sich geweigert, umzukehren. Und ich sprach: Nur Geringe sind es; die sind betört, weil sie den Weg Jahwes, das Recht ihres Gottes, nicht kennen. Ich will doch zu den Grossen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg Jahwes, das Recht ihres Gottes. Doch sie haben allzumal das Joch zerbrochen, die Bande zerrissen. Darum erschlägt sie ein Löwe aus dem Walde, ein Wolf der Steppen vertilgt sie, ein Pardel belauert ihre Städte: jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen; denn ihrer Übertretungen sind viele, zahlreich ihre Abtrünnigkeiten. - Weshalb sollte ich dir vergeben? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören liess {O. sie durch einen Eid verpflichtete; and. l.: sie sättigte}, haben sie Ehebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus. Wie wohlgenährte Pferde schweifen sie umher; sie wiehern ein jeder nach seines Nächsten Weibe. Sollte ich solches nicht heimsuchen? spricht Jahwe; oder sollte an einer Nation, wie diese, meine Seele sich nicht rächen? Ersteiget seine {auf den Weinstock (Kap. 2,21) bezogen} Mauern und zerstöret, doch richtet ihn nicht völlig zu Grunde; nehmet seine Ranken weg, denn nicht Jahwes sind sie. Denn das Haus Israel und das Haus Juda haben gar treulos gegen mich gehandelt, spricht Jahwe. Sie haben Jahwe verleugnet und gesagt: Er ist nicht; und kein Unglück wird über uns kommen, und Schwert und Hunger werden wir nicht sehen; und die Propheten werden zu Wind werden, und der da redet, ist nicht in ihnen {d.h. sie reden nach ihren eigenen Gedanken}: also wird ihnen geschehen. Darum, so spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen: Weil ihr dieses Wort redet, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dieses Volk zu Holz, und es soll sie verzehren. Siehe, ich bringe über euch eine Nation aus der Ferne, Haus Israel, spricht Jahwe; es ist eine starke Nation, es ist eine Nation von alters her, eine Nation, deren Sprache du nicht kennst, und deren Rede du nicht verstehst. Ihr Köcher ist wie ein offenes Grab; sie sind Helden allesamt. Und sie wird deine Ernte verzehren und dein Brot, sie wird deine Söhne und deine Töchter verzehren, sie wird verzehren dein Kleinvieh und deine Rinder, verzehren deinen Weinstock und deinen Feigenbaum; deine festen Städte, auf welche du dich verlässest, wird sie mit dem Schwerte zerstören. Aber auch in selbigen Tagen, spricht Jahwe, werde ich euch nicht den Garaus machen. - Und es soll geschehen, wenn ihr sagen werdet: Weshalb hat Jahwe, unser Gott, uns dies alles getan? so sprich zu ihnen: Gleichwie ihr mich verlassen und fremden Göttern gedient habt in eurem Lande, also sollt ihr Fremden dienen in einem Lande, das nicht euer ist. Verkündet dieses im Hause Jakob und lasst es hören in Juda, und sprechet: Höret doch dieses, törichtes Volk, ohne Verstand, die Augen haben und nicht sehen, die Ohren haben und nicht hören. Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht Jahwe, und vor mir nicht zittern? der ich dem Meere Sand zur Grenze gesetzt habe, eine ewige Schranke, die es nicht überschreiten wird; und es regen sich seine Wogen, aber sie vermögen nichts, und sie brausen, aber überschreiten sie nicht. Aber dieses Volk hat ein störriges und widerspenstiges Herz; sie sind abgewichen und weggegangen. Und sie sprachen nicht in ihrem Herzen: Lasst uns doch Jahwe, unseren Gott, fürchten, welcher Regen gibt, sowohl Frühregen als Spätregen, zu seiner Zeit; der die bestimmten Wochen der Ernte uns einhält. Eure Missetaten haben dieses weggewendet, und eure Sünden das Gute von euch abgehalten. Denn unter meinem Volke finden sich Gesetzlose; sie lauern {Eig. man lauert}, wie Vogelsteller sich ducken; sie stellen Fallen, fangen Menschen. Wie ein Käfig voll Vögel, so sind ihre Häuser voll Betrugs; darum sind sie gross und reich geworden. Sie sind fett, sie sind glatt; ja, sie überschreiten das Mass {Eig. die Kundgebungen} der Bosheit. Die Rechtssache richten sie nicht, die Rechtssache der Waisen, so dass es ihnen gelingen könnte; und die Rechtssache der Armen entscheiden sie nicht {d.h. sie verhelfen den Armen nicht zu ihrem Recht}. Sollte ich solches nicht heimsuchen? spricht Jahwe; oder sollte an einer Nation wie diese meine Seele sich nicht rächen? - Entsetzliches und Schauderhaftes ist im Lande geschehen: die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen unter ihrer Leitung, und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber tun am Ende von dem allen? Flüchtet, ihr Kinder Benjamin, aus Jerusalem hinaus, und stosset in die Posaune zu Tekoa, und errichtet ein Zeichen über Beth-Hakkerem; denn Unglück ragt herein von Norden her und grosse Zerschmetterung. Die Schöne und die Verzärtelte, die Tochter Zion, vertilge ich. Hirten kommen zu ihr mit ihren Herden; sie schlagen Zelte rings um sie auf, weiden ein jeder seinen Raum {O. sein Teil} ab. "Heiliget einen Krieg {d.h. Weihet einen Krieg; vergl. Kap. 12,3; 22,7; 51,27} wider sie! Machet euch auf und lasst uns am Mittag hinaufziehen! ... Wehe uns! denn der Tag hat sich geneigt, denn die Abendschatten strecken sich. Machet euch auf und lasst uns in der Nacht hinaufziehen und ihre Paläste verderben!" Denn so hat Jahwe der Heerscharen gesprochen: Fället Bäume und schüttet einen Wall wider Jerusalem auf! Sie ist die Stadt, die heimgesucht werden soll; sie ist voll Bedrückung in ihrem Innern. Wie ein Brunnen sein Wasser quellen lässt, so lässt sie ihre Bosheit quellen. Gewalttat und Zerstörung werden in ihr gehört, Wunde und Schlag sind beständig vor meinem Angesicht. Lass dich zurechtweisen, Jerusalem, damit meine Seele sich nicht von dir losreisse, damit ich dich nicht zur Wüste mache, zu einem unbewohnten Lande. So spricht Jahwe der Heerscharen: Wie am Weinstock wird {O. soll} man Nachlese halten an dem Überrest Israels. Lege wieder deine Hand an, wie der Winzer an die Ranken. Zu wem soll ich reden und wem Zeugnis ablegen, dass sie hören? Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten, und sie können nicht aufmerken; siehe, das Wort Jahwes ist ihnen zum Hohn geworden, sie haben keine Lust daran. Und ich bin voll des Grimmes Jahwes, bin müde, ihn zurückzuhalten. - Ergiesse ihn über die Kinder auf der Gasse und über den Kreis der Jünglinge allzumal; denn sowohl Mann als Weib werden getroffen werden {d.h. vom Zorne}, der Alte wie der Hochbetagte; und ihre Häuser werden anderen zugewandt werden, Felder und Weiber allzumal. Denn ich strecke meine Hand aus wider die Bewohner des Landes, spricht Jahwe. Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten sind sie insgesamt der Gewinnsucht ergeben; und vom Propheten bis zum Priester üben sie allesamt Falschheit {O. Lüge}, und sie heilen die Wunde {eig. den Bruch; so auch später} der Tochter meines Volkes leichthin und sprechen: Friede, Friede! und da ist doch kein Friede. Sie werden beschämt werden {Eig. sind beschämt worden (prophetisches Perfektum); so auch Kap. 8,9. 12.}, weil sie Greuel verübt haben. Ja, sie schämen sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit, da ich sie heimsuchen werde, werden sie straucheln {O. hinstürzen}, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Tretet auf die Wege, und sehet und fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei, und wandelt darauf; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf wandeln. Und ich habe Wächter über euch bestellt, die da sagen: Merket auf den Schall der Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf merken. Darum höret, ihr Nationen, und wisse {O. nimm wahr}, du Gemeinde, was wider sie {And. üb.: unter ihnen} geschieht! Höre es, Erde! Siehe, ich bringe Unglück über dieses Volk, die Frucht ihrer Gedanken; denn auf meine Worte haben sie nicht gemerkt, und mein Gesetz - sie haben es verschmäht. Wozu soll mir denn Weihrauch aus Scheba {S. die Anm. zu Jes. 60,6} kommen, und das gute Würzrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefällig und eure Schlachtopfer mir nicht angenehm. Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich lege diesem Volke Anstösse, dass Väter und Kinder darüber straucheln, dass der Nachbar und sein Genosse zumal umkommen. So spricht Jahwe: Siehe, es kommt ein Volk aus dem Lande des Nordens, und eine grosse Nation macht sich auf {Eig. regt sich} von dem äussersten Ende der Erde. Bogen und Wurfspiess führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen; ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Rossen reiten sie: gerüstet wider dich, Tochter Zion, wie ein Mann zum Kriege. - Wir haben die Kunde von ihm vernommen: Unsere Hände sind schlaff geworden; Angst hat uns ergriffen, Wehen, der Gebärenden gleich. - Geh nicht hinaus aufs Feld und wandle nicht auf dem Wege; denn der Feind hat ein Schwert, - Schrecken ringsum! Tochter meines Volkes, gürte dir Sacktuch um und wälze dich in der Asche, trauere wie um den Eingeborenen, führe bittere Klage! denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen. Ich habe dich zum Prüfer unter meinem Volke gesetzt, als eine Feste {d.h. unerschütterlich}, damit du ihren Weg erkennen und prüfen möchtest. Allesamt sind sie die Widerspenstigsten der Widerspenstigen; sie gehen als Verleumder umher, sie sind Erz und Eisen {d.h. unedles Metall}; sie handeln verderbt allesamt. Versengt vom Feuer ist der Blasebalg, zu Ende ist das Blei {das Blei, welches zugesetzt wird, um die Masse in Fluss zu bringen}; vergebens hat man geschmolzen und geschmolzen: Die Bösen sind nicht ausgeschieden worden. Verworfenes Silber nennt man sie, denn Jahwe hat sie verworfen. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, also: Stelle dich in das Tor des Hauses Jahwes, und rufe daselbst dieses Wort aus und sprich: Höret das Wort Jahwes, ganz Juda, die ihr durch diese Tore eingehet, um Jahwe anzubeten. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Machet gut eure Wege und eure Handlungen, so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen. Und verlasset euch nicht auf Worte der Lüge, indem man spricht: Der Tempel Jahwes, der Tempel Jahwes, der Tempel Jahwes ist dies! Sondern wenn ihr eure Wege und eure Handlungen wirklich gut machet, wenn ihr wirklich Recht übet zwischen dem einen und dem anderen, den Fremdling, die Waise und die Witwe nicht bedrücket, und unschuldiges Blut an diesem Orte nicht vergiesset, und anderen Göttern nicht nachwandelt euch zum Unglück: so will ich euch an diesem Orte, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe, wohnen lassen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Siehe, ihr verlasset euch auf Worte der Lüge, die nichts nutzen. Wie? stehlen, morden und Ehebruch treiben und falsch schwören und dem Baal räuchern und anderen Göttern nachwandeln, die ihr nicht kennet! und dann kommet ihr und tretet vor mein Angesicht in diesem Hause, welches nach meinem Namen genannt ist, und sprechet: Wir sind errettet - damit ihr alle diese Greuel verübet! Ist denn dieses Haus, welches nach meinem Namen genannt ist, eine Räuberhöhle geworden in euren Augen? Ich selbst, siehe, ich habe es gesehen, spricht Jahwe. Denn gehet doch hin nach meiner Stätte, die zu Silo war, woselbst ich zuerst meinen Namen wohnen liess, und sehet, was ich ihr getan habe wegen der Bosheit meines Volkes Israel. Und nun, weil ihr alle diese Werke getan habt, spricht Jahwe, und ich zu euch geredet habe, früh mich aufmachend und redend, ihr aber nicht gehört habt; und ich euch gerufen, ihr aber nicht geantwortet habt: so werde ich diesem Hause, welches nach meinem Namen genannt ist, worauf ihr euch verlasset, und dem Orte, den ich euch und euren Vätern gegeben, ebenso tun, wie ich Silo getan habe. Und ich werde euch wegwerfen von meinem Angesicht, so wie ich alle eure Brüder, den ganzen Samen Ephraims, weggeworfen habe. Du aber, bitte nicht für dieses Volk und erhebe weder Flehen noch Gebet für sie, und dringe nicht in mich; denn ich werde nicht auf dich hören. Siehst du nicht, was sie in den Städten Judas und auf den Strassen von Jerusalem tun? Die Kinder lesen Holz auf, und die Väter zünden das Feuer an; und die Weiber kneten den Teig, um Kuchen zu bereiten für die Königin des Himmels und anderen Göttern Trankopfer zu spenden, um mich zu kränken. Kränken sie mich, spricht Jahwe, nicht vielmehr sich selbst zur Beschämung ihres Angesichts? Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird sich über diesen Ort ergiessen, über die Menschen und über das Vieh, und über die Bäume des Feldes und über die Frucht des Landes; und er wird brennen und nicht erlöschen. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Füget eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und esset Fleisch. Denn ich habe nicht mit euren Vätern geredet und ihnen nicht betreffs des Brandopfers und des Schlachtopfers geboten, an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten herausführte; sondern dieses Wort habe ich ihnen geboten, und gesagt: Höret auf meine Stimme, so werde ich euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein {Eig. euch zum Gott ... mir zum Volke sein; so auch Kap. 11,4; 24,7 usw.}; und wandelt auf dem ganzen Wege, den ich euch gebiete, auf dass es euch wohlgehe. Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern haben gewandelt in den Ratschlägen, in dem Starrsinn ihres bösen Herzens; und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Von dem Tage an, da eure Väter aus dem Lande Ägypten auszogen, bis auf diesen Tag habe ich alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, täglich früh mich aufmachend und sendend. Aber sie haben nicht auf mich gehört und ihr Ohr nicht geneigt; und sie haben ihren Nacken verhärtet, haben es ärger gemacht als ihre Väter. Und wenn du alle diese Worte zu ihnen redest, so werden sie nicht auf dich hören; und rufst du ihnen zu, so werden sie dir nicht antworten. So sprich denn zu ihnen: Dies ist das Volk, welches auf die Stimme Jahwes, seines Gottes, nicht hört und keine Zucht annimmt; die Treue ist untergegangen und ist ausgerottet aus ihrem Munde. Schere {Anrede an die Tochter Zion} deinen Haarschmuck {O. dein ungeschnittenes Haar} und wirf ihn weg, und erhebe ein Klagelied {O. eine Klage} auf den kahlen Höhen: denn Jahwe hat das Geschlecht seines Grimmes verworfen und verstossen. Denn die Kinder Juda haben getan, was böse ist in meinen Augen, spricht Jahwe; sie haben ihre Scheusale in das Haus gestellt, welches nach meinem Namen genannt ist, um es zu verunreinigen. Und sie haben die Höhen des Topheth {S. die Anm. zu 2. Kön. 23,10} gebaut, welches im Tale des Sohnes Hinnoms ist, um ihre Söhne und ihre Töchter im Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist. Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da man nicht mehr Topheth, noch Tal des Sohnes Hinnoms, sondern Würgetal sagen wird; man wird im Topheth begraben aus Mangel an Raum. Und die Leichname dieses Volkes werden dem Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zur Speise sein, und niemand wird sie wegscheuchen. Und ich werde in den Städten Judas und auf den Strassen von Jerusalem aufhören lassen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut; denn das Land soll zur Einöde werden. In jener Zeit, spricht Jahwe, wird man die Gebeine der Könige von Juda und die Gebeine seiner Fürsten und die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner von Jerusalem aus ihren Gräbern herausnehmen. Und man wird sie ausbreiten vor der Sonne und vor dem Monde und vor dem ganzen Heere des Himmels, welche sie geliebt und welchen sie gedient haben, und denen sie nachgewandelt sind, und welche sie gesucht und vor denen sie sich niedergebeugt haben; sie werden nicht gesammelt noch begraben werden, zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden. Und der Tod wird dem Leben vorgezogen werden von dem ganzen Rest, der von diesem bösen Geschlecht übriggeblieben ist an allen Orten, wohin ich die Übriggebliebenen verstossen haben werde, spricht Jahwe der Heerscharen. Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe: Fällt man denn und steht nicht wieder auf? Oder wendet man sich ab und kehrt nicht wieder zurück? Warum kehrt sich dieses Volk Jerusalems ab in immerwährender Abkehr? Sie halten fest am Truge, sie weigern sich umzukehren. Ich habe gehorcht und zugehört: Sie reden, was nicht recht ist; da ist keiner, der seine Bosheit bereue und spreche: Was habe ich getan! Allesamt wenden sie sich zu ihrem Laufe, wie ein in den Kampf stürmendes Ross. Selbst der Storch am Himmel kennt seine bestimmten Zeiten, und Turteltaube und Schwalbe und Kranich halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt das Recht Jahwes nicht. Wie möget ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz Jahwes ist bei uns? Siehe, fürwahr, zur Lüge hat es {das Gesetz} gemacht der Lügengriffel der Schriftgelehrten. Die Weisen werden beschämt, bestürzt und gefangen {Eig. ergriffen, getroffen; d.h. vom Gericht} werden; siehe, das Wort Jahwes haben sie verschmäht, und welcherlei Weisheit haben sie? - Darum werde ich ihre Weiber anderen geben, ihre Felder anderen Besitzern {Eig. ihre Felder solchen, die in Besitz nehmen}. Denn vom Kleinsten bis zum Grössten sind sie insgesamt der Gewinnsucht ergeben; vom Propheten bis zum Priester üben sie allesamt Falschheit {O. Lüge}, und sie heilen die Wunde der Tochter meines Volkes leichthin und sprechen: Friede, Friede! und da ist doch kein Friede. Sie werden beschämt werden, weil sie Greuel verübt haben. Ja, sie schämen sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie straucheln {O. hinstürzen}, spricht Jahwe. Wegraffen werde ich sie, spricht Jahwe. Keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Blatt ist verwelkt: so will ich ihnen solche bestellen, die sie verheeren werden {Eig. so setze ich für sie solche, die sie feindlich überziehen werden}. Wozu bleiben wir sitzen? Versammelt euch, und lasst uns in die festen Städte ziehen und dort umkommen! denn Jahwe, unser Gott, hat uns zum Untergang bestimmt, und uns mit bitterem Wasser getränkt, weil wir gegen Jahwe gesündigt haben. Man hofft auf Frieden {O. Wohlfahrt}, und da ist nichts Gutes; auf die Zeit der Heilung, und siehe da, Schrecken. - Von Dan her wird das Schnauben seiner Rosse gehört; vom Schall des Wieherns seiner starken Rosse erzittert das ganze Land. Und sie kommen und verzehren das Land und seine Fülle, die Städte und ihre Bewohner. Denn siehe, ich sende unter euch Schlangen, Basilisken, gegen welche es keine Beschwörung gibt; und sie werden euch beissen, spricht Jahwe. - O meine Erquickung im Kummer! Mein Herz ist siech in mir. Siehe, die Stimme des Geschreies der Tochter meines Volkes kommt aus fernem Lande: "Ist Jahwe nicht in Zion, oder ist ihr König nicht darin?" Warum haben sie mich gereizt durch ihre geschnitzten Bilder, durch Nichtigkeiten der Fremde? "Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!" Ich bin zerschlagen wegen der Zerschmetterung der Tochter meines Volkes; ich gehe trauernd einher {Eig. ich bin schwarz gekleidet}, Entsetzen hat mich ergriffen. Ist kein Balsam in Gilead, oder kein Arzt daselbst? Denn warum ist der Tochter meines Volkes kein Verband angelegt worden? O dass mein Haupt Wasser wäre und mein Auge ein Tränenquell, so wollte ich Tag und Nacht beweinen die Erschlagenen der Tochter meines Volkes! O dass ich in der Wüste eine Wanderer-Herberge hätte, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen wegziehen! Denn sie sind allesamt Ehebrecher, eine Rotte Treuloser. Und sie spannen ihre Zunge, ihren Bogen, mit Lüge, und nicht nach Treue schalten sie im Lande; denn sie schreiten fort von Bosheit zu Bosheit, und mich kennen sie nicht, spricht Jahwe. Hütet euch ein jeder vor seinem Freunde, und auf keinen Bruder vertrauet; denn jeder Bruder treibt Hinterlist, und jeder Freund geht als Verleumder einher. Und sie betrügen einer den anderen, und Wahrheit reden sie nicht; sie lehren ihre Zunge Lügen reden, sie mühen sich ab, verkehrt zu handeln. Deine Wohnung ist mitten unter Trug. Vor Trug weigern sie sich, mich zu erkennen, spricht Jahwe. Darum, so spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich will sie schmelzen und läutern; denn wie sollte ich anders handeln wegen der Tochter meines Volkes? Ihre Zunge ist ein mörderischer Pfeil, man redet Trug; mit seinem Munde redet man Frieden mit seinem Nächsten, und in seinem Innern legt man ihm einen Hinterhalt. Sollte ich solches nicht an ihnen heimsuchen? spricht Jahwe; oder sollte an einer Nation wie diese meine Seele sich nicht rächen? Über die Berge will ich ein Weinen und eine Wehklage erheben, und über die Auen der Steppe ein Klagelied. Denn sie sind verbrannt, so dass niemand hindurchzieht und man die Stimme der Herde nicht hört; sowohl die Vögel des Himmels als auch das Vieh sind entflohen, weggezogen. Und ich werde Jerusalem zu Steinhaufen machen, zur Wohnung der Schakale, und die Städte von Juda zur Wüste machen, ohne Bewohner. - Wer ist der weise Mann, dass er dieses verstehe, und zu wem hat der Mund Jahwes geredet, dass er es kundtue, warum das Land zu Grunde geht und verbrannt wird gleich der Wüste, so dass niemand hindurchzieht? Und Jahwe sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen haben, das ich ihnen vorgelegt, und auf meine Stimme nicht gehört, und nicht darin gewandelt haben, sondern dem Starrsinn ihres Herzens und den Baalim nachgegangen sind, was ihre Väter sie gelehrt haben. Darum, so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will sie, dieses Volk, mit Wermut speisen und sie mit bitterem Wasser tränken, und sie unter die Nationen zerstreuen, die sie nicht gekannt haben, weder sie noch ihre Väter; und ich will das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie vernichtet habe. So spricht Jahwe der Heerscharen: Gebet acht, und rufet Klageweiber, dass sie kommen, und schicket zu den weisen Frauen, dass sie kommen und eilends eine Wehklage über uns erheben, damit unsere Augen von Tränen rinnen und unsere Wimpern von Wasser fliessen. Denn eine Stimme der Wehklage wird aus Zion gehört: "Wie sind wir verwüstet! wir sind völlig zu Schanden geworden; denn wir haben das Land verlassen müssen, denn sie haben unsere Wohnungen umgestürzt". Denn höret, ihr Weiber, das Wort Jahwes, und euer Ohr fasse das Wort seines Mundes; und lehret eure Töchter Wehklage und eine die andere Klaggesang. Denn der Tod ist durch unsere Fenster gestiegen, er ist in unsere Paläste gekommen, um das Kind auszurotten von der Gasse, die Jünglinge von den Strassen. Rede: So spricht Jahwe: Ja, die Leichen der Menschen werden fallen wie Dünger auf der Fläche des Feldes und wie eine Garbe hinter dem Schnitter, die {Eig. und} niemand sammelt. So spricht Jahwe: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen: Einsicht zu haben und mich zu erkennen, dass ich Jahwe bin, der Güte, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde; denn daran habe ich Gefallen, spricht Jahwe. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich heimsuchen werde alle Beschnittenen mit den Unbeschnittenen {Eig. mit Nichtbeschneidung; daher üb. and.: die unbeschnitten sind}: Ägypten und Juda und Edom und die Kinder Ammon und Moab, und alle mit geschorenen Haarrändern {Vergl. 3. Mose 19,27}, die in der Wüste wohnen; denn alle Nationen sind unbeschnitten, und das ganze Haus Israel ist unbeschnittenen Herzens. Höret das Wort, welches Jahwe zu euch redet, Haus Israel! So spricht Jahwe: Lernet nicht den Weg {O. Gewöhnet euch nicht an den Weg} der Nationen, und erschrecket nicht vor den Zeichen des Himmels, weil die Nationen vor ihnen erschrecken. Denn die Satzungen der Völker sind Nichtigkeit; denn Holz ist es, das einer aus dem Walde gehauen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Beile verfertigt. Er schmückt es mit Silber und mit Gold; mit Nägeln und mit Hämmern befestigen sie es, dass es nicht wanke; sie sind wie eine gedrechselte Säule und reden nicht; sie werden getragen, denn sie gehen {Eig. schreiten} nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn sie können nichts Böses tun, und Gutes zu tun steht auch nicht bei ihnen. Gar niemand ist dir gleich, Jahwe; du bist gross, und gross ist dein Name in Macht. Wer sollte dich nicht fürchten, König der Nationen? denn dir gebührt es. Denn unter allen Weisen der Nationen und in allen ihren Königreichen ist gar niemand dir gleich, sondern sie sind allzumal dumm und töricht; die Unterweisung der Nichtigkeiten ist Holz {d.h. die Unterweisung der Götzen ist ihnen gleich: Holz}. Dünngeschlagenes Silber wird aus Tarsis {S. die Anm. zu Hes. 27,12} gebracht und Gold aus Uphas, ein Werk des Künstlers und der Hände des Goldschmieds; blauer und roter Purpur ist ihr Gewand, ein Werk von Kunstfertigen sind sie allesamt. Aber Jahwe, Gott, ist Wahrheit {O. Jahwe ist Gott in Wahrheit}; er ist der lebendige Gott und ein ewiger König. Vor seinem Grimm erbebt die Erde, und seinen Zorn können die Nationen nicht ertragen. So sollt ihr zu ihnen sprechen: Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht gemacht haben, diese werden verschwinden von der Erde und unter diesem Himmel hinweg {Dieser Vers ist bis auf ein Wort in aramäischer Sprache verfasst}. Er hat die Erde gemacht {Eig. der die Erde machte usw.} durch seine Kraft, den Erdkreis festgestellt durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht. Wenn er beim Schalle {Eig. Beim Schalle, wenn er usw.} des Donners Wasserrauschen am Himmel bewirkt und Dünste aufsteigen lässt vom Ende der Erde, Blitze zum Regen macht {S. die Anm. zu Ps. 135,7} und den Wind herausführt {O. so lässt er Dünste aufsteigen ... macht Blitze ... führt heraus usw.} aus seinen Vorratskammern: - dumm wird jeder Mensch, ohne Erkenntnis; beschämt wird jeder Goldschmied über das Götzenbild; denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und kein Geist ist in ihnen. Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: Zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zu Grunde. Jakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der das All gebildet hat, und Israel ist der Stamm seines Erbteils; Jahwe der Heerscharen ist sein Name. Raffe dein Gepäck zusammen aus dem Lande, du Bewohnerin der Festung {O. die du in Belagerung sitzest}! Denn so spricht Jahwe: Siehe, ich werde diesmal die Bewohner des Landes hinwegschleudern und sie ängstigen {O. bedrängen}, damit sie {d.h. die Feinde} sie finden. - Wehe mir ob meiner Wunde! Schmerzlich {O. gefährlich, tödlich} ist mein Schlag. Doch ich spreche: Ja, das ist mein Leiden, und ich will es tragen. Mein Zelt ist zerstört, und alle meine Seile sind zerrissen; meine Kinder sind von mir weggezogen und sind nicht mehr. Da ist niemand, der ferner mein Zelt ausspannt und meine Zeltbehänge aufrichtet. Denn die Hirten sind dumm geworden und haben Jahwe nicht gesucht; darum haben sie nicht verständig gehandelt {O. haben sie kein Gelingen gehabt}, und ihre ganze Herde hat sich zerstreut. - Horch! ein Gerücht: siehe, es kommt, und ein grosses Getöse vom Lande des Nordens, um die Städte Judas zur Wüste zu machen, zur Wohnung der Schakale. - Ich weiss, Jahwe, dass nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten. Züchtige mich, Jahwe, doch nach Gebühr; nicht in deinem Zorne, dass du mich nicht aufreibest {Eig. gering machtest}. Ergiesse deinen Grimm über die Nationen, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen! denn sie haben Jakob aufgezehrt, ja, sie haben ihn aufgezehrt und ihn vernichtet und seine Wohnung verwüstet. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, also: Höret auf die Worte dieses Bundes und redet zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem! Und du, sprich zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Verflucht sei der Mann, der nicht hört auf die Worte dieses Bundes, welchen ich euren Vätern geboten habe an dem Tage, da ich sie herausführte aus dem Lande Ägypten, aus dem eisernen Schmelzofen, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme und tut diese Worte {W. dieselben}, nach allem, was ich euch gebiete, so werdet ihr mein Volk, und ich werde euer Gott sein; auf dass ich den Eid aufrecht halte, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig fliesst, wie es an diesem Tage ist. Und ich antwortete und sprach: Amen, Jahwe! Und Jahwe sprach zu mir: Rufe alle diese Worte aus in den Städten Judas und auf den Strassen von Jerusalem, und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und tut sie! Denn ich habe euren Vätern ernstlich bezeugt an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten heraufführte, bis auf diesen Tag, früh mich aufmachend und bezeugend, indem ich sprach: Höret auf meine Stimme! Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern sie wandelten ein jeder in dem Starrsinn ihres bösen Herzens. Und ich brachte über sie alle Worte dieses Bundes, welche ich zu tun geboten, und die sie nicht getan haben. Und Jahwe sprach zu mir: Es hat sich eine Verschwörung gefunden unter den Männern von Juda und unter den Bewohnern von Jerusalem. Sie sind zurückgekehrt zu den Missetaten ihrer ersten Väter, die sich geweigert haben, auf meine Worte zu hören; und sie selbst sind anderen Göttern nachgegangen, um ihnen zu dienen. Das Haus Israel und das Haus Juda haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern gemacht habe. Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich bringe über sie ein Unglück, dem sie nicht werden entgehen können; und sie werden zu mir schreien, aber ich werde nicht auf sie hören. Und die Städte von Juda und die Bewohner von Jerusalem werden hingehen und zu den Göttern schreien, welchen sie geräuchert haben; aber retten werden diese sie nicht zur Zeit ihres Unglücks. Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda; und nach der Zahl der Strassen von Jerusalem habt ihr der Schande Altäre gesetzt, Altäre, um dem Baal zu räuchern. - Du aber, bitte nicht für dieses Volk und erhebe weder Flehen noch Gebet für sie; denn ich werde nicht hören zu der Zeit, da sie wegen ihres Unglücks zu mir rufen werden. Was hat mein Geliebter in meinem Hause zu schaffen, da die Vielen Arglist üben? Wird heiliges Fleisch deine Bosheit von dir wegnehmen? dann mögest du frohlocken {And. üb.: ... Arglist üben, und heiliges Fleisch an dir vorübergeht? Wenn dein Unglück kommt, dann mögest du frohlocken. (Der hebr. Text ist wohl verderbt.)}. Einen grünen Olivenbaum, schön an herrlicher Frucht, hatte Jahwe dich {Eig. deinen Namen} genannt; bei dem Lärm eines grossen Getümmels legte er Feuer an ihn, und es brachen seine Äste. Und Jahwe der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat Böses über dich geredet wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie verübt haben {O. wegen des Bösen, das sie sich selbst angetan haben}, um mich zu reizen, indem sie dem Baal räucherten. Und Jahwe hat es mir kundgetan, und ich erfuhr es; damals zeigtest du mir ihre Handlungen. Und ich war wie ein zahmes Lamm, das zum Schlachten geführt wird; und ich wusste nicht, dass sie Anschläge wider mich ersannen: "Lasst uns den Baum mit seiner Frucht verderben und ihn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, dass seines Namens nicht mehr gedacht werde!" Aber du, Jahwe der Heerscharen, der du gerecht richtest, Nieren und Herz prüfst, lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut. - Darum, so spricht Jahwe über die Männer von Anathoth, welche nach deinem Leben trachten und sprechen: Du sollst nicht weissagen im Namen Jahwes, damit du nicht durch unsere Hände sterbest - darum, so spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich suche sie heim; die Jünglinge werden durchs Schwert sterben, ihre Söhne und ihre Töchter werden vor Hunger sterben, und sie werden keinen Überrest haben; denn ich bringe Unglück über die Männer von Anathoth, das Jahr ihrer Heimsuchung. Du bist gerecht, Jahwe, wenn ich mit dir hadere; doch von deinen Urteilen {d.h. von der Art und Weise, wie du Recht übst} möchte ich mit dir reden: Warum ist der Weg der Gesetzlosen glücklich, sind sicher {O. sorglos, wohlgemut} alle, die Treulosigkeit üben? Du hast sie gepflanzt, sie haben auch Wurzel geschlagen; sie kommen vorwärts, tragen auch Frucht. Du bist nahe in ihrem Munde, doch fern von ihren Nieren. Du aber, Jahwe, du kennst mich, du siehst mich und prüfst mein Herz gegen dich. Reisse sie hinweg wie Schafe zur Schlachtung, und weihe sie für den Tag des Würgens! Wie lange soll das Land trauern und das Kraut des ganzen Feldes welken? Wegen der Bosheit seiner Bewohner sind Vieh und Gevögel dahin; denn sie sprechen: Er wird unser Ende nicht sehen. - Wenn du mit Fussgängern liefest, und sie dich ermüdeten, wie wolltest du denn mit Rossen wetteifern? Und wenn du auf ein Land des Friedens dein Vertrauen setzest, wie willst du es denn machen in der Pracht des Jordan {d.h. an den üppig bewachsenen Ufern des Jordan, wo Löwen lagern; vergl. Kap. 49,19; 50,44; Sach. 11,3}? Denn auch deine Brüder und deines Vaters Haus, auch sie sind treulos gegen dich, auch sie rufen dir nach aus voller Kehle. Glaube ihnen nicht, wenn sie freundlich mit dir reden. Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbteil verstossen, ich habe den Liebling {Eig. den Gegenstand der Liebe} meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben. Mein Erbteil ist mir geworden wie ein Löwe im Walde; es hat seine Stimme gegen mich erhoben, darum habe ich es gehasst. Ist mir mein Erbteil ein bunter Raubvogel, dass Raubvögel rings um dasselbe her sind? Auf! versammelt alle Tiere des Feldes, bringet sie zum Frasse herbei! Viele Hirten {Vergl. Kap. 6,3} haben meinen Weinberg verderbt, mein Ackerstück zertreten; sie haben mein köstliches Ackerstück zur öden Wüste gemacht. Man {O. er (der Feind)} hat es zur Öde gemacht: verwüstet trauert es um mich her. Das ganze Land ist verwüstet, weil niemand es zu Herzen nahm. Über alle kahlen Höhen in der Steppe {d.i. überall, wo Weide zu finden war} sind Verwüster gekommen; denn ein Schwert von Jahwe frisst von einem Ende des Landes bis zum anderen Ende des Landes: kein Friede allem Fleische! Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet; sie haben sich erschöpft und nichts ausgerichtet. So werdet zu Schanden an euren Erträgen vor der Glut des Zornes Jahwes! So spricht Jahwe über alle meine bösen Nachbarn, welche das Erbteil antasten, das ich mein Volk Israel habe erben lassen: Siehe, ich werde sie aus ihrem Lande herausreissen, und das Haus Juda werde ich aus ihrer Mitte reissen. Und es soll geschehen, nachdem ich sie herausgerissen habe, werde ich mich ihrer wieder erbarmen und sie zurückbringen, einen jeden in sein Erbteil und einen jeden in sein Land. Und es soll geschehen, wenn sie die Wege meines Volkes wirklich lernen, so dass sie bei meinem Namen schwören: So wahr Jahwe lebt! gleichwie sie mein Volk gelehrt haben, bei dem Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volkes aufgebaut werden. Wenn sie aber nicht hören, so werde ich selbige Nation ausreissen, ausreissen und vertilgen, spricht Jahwe. So hat Jahwe zu mir gesprochen: Geh und kaufe dir einen leinenen Gürtel und lege ihn um deine Lenden; aber ins Wasser sollst du ihn nicht bringen. Und ich kaufte den Gürtel, nach dem Worte Jahwes, und legte ihn um meine Lenden. Und das Wort Jahwes geschah zum zweiten Male zu mir also: Nimm den Gürtel, den du gekauft hast, der um deine Lenden ist, und mache dich auf, geh an den Euphrat und verbirg ihn daselbst in einer Felsenspalte. Da ging ich hin und verbarg ihn am Euphrat, wie Jahwe mir geboten hatte. Und es geschah am Ende vieler Tage, da sprach Jahwe zu mir: Mache dich auf, geh an den Euphrat und hole von dort den Gürtel, den ich dir geboten habe daselbst zu verbergen. Und ich ging an den Euphrat und grub, und nahm den Gürtel von dem Orte, wo ich ihn verborgen hatte; und siehe, der Gürtel war verdorben, taugte zu gar nichts mehr. - Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: So spricht Jahwe: Also werde ich verderben die Hoffart Judas und die grosse Hoffart Jerusalems. Dieses böse Volk, das sich weigert meine Worte zu hören, das da wandelt in dem Starrsinn seines Herzens, und anderen Göttern nachgeht, um ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzubeugen: Es soll werden wie dieser Gürtel, der zu gar nichts taugt. Denn gleichwie der Gürtel sich an die Lenden eines Mannes anschliesst, so habe ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda an mich geschlossen, spricht Jahwe, damit sie mir zum Volk und zum Namen und zum Ruhm und zum Schmuck seien; aber sie haben nicht gehört. Und sprich dieses Wort zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Jeder Krug wird mit Wein gefüllt. Und wenn sie zu dir sagen: Wissen wir nicht sehr wohl, dass jeder Krug mit Wein gefüllt wird? so sprich zu ihnen: Also spricht Jahwe: Siehe, ich werde alle Bewohner dieses Landes, und die Könige, die auf dem Throne Davids sitzen {Eig. die dem David (od. von David) auf seinem Throne sitzen}, und die Priester und die Propheten und alle Bewohner von Jerusalem mit Trunkenheit erfüllen. Und ich werde sie zerschmettern einen gegen den anderen, die Väter und die Kinder allzumal, spricht Jahwe; ich werde nicht Mitleid haben, noch schonen, noch mich erbarmen, dass ich sie nicht verderbe. Höret und nehmet zu Ohren, überhebet euch nicht! denn Jahwe hat geredet. Gebet Jahwe, eurem Gott, Ehre, bevor er finster macht, und bevor eure Füsse sich an Bergen der Dämmerung stossen, und ihr auf Licht wartet, und er es in Todesschatten verwandelt und zur Dunkelheit macht. Wenn ihr aber nicht höret, so wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen eures Hochmuts; und tränen wird mein Auge und von Tränen rinnen, weil {O. dass} die Herde Jahwes gefangen weggeführt ist. Sprich zu dem König und zu der Königin: Setzet euch tief herunter; denn von euren Häuptern ist herabgesunken {Eig. denn herabgesunken ist, was euch zu Häupten war} die Krone eurer Herrlichkeit. Die Städte des Südens {Das hebr. Wort bezeichnet stets den Süden Palästinas} sind verschlossen, und niemand öffnet; Juda ist weggeführt insgesamt, ist gänzlich weggeführt. Hebet eure Augen auf und sehet die von Norden Kommenden! Wo ist die Herde, die dir gegeben war, deine herrliche Herde? Was willst du sagen, wenn er die zum Haupte über dich bestellt, welche du als Vertraute an dich gewöhnt hast {And. üb.: sagen, wenn er dich heimsuchen wird, da du sie doch daran gewöhnt hast, als Fürsten über dich zu herrschen?}? Werden nicht Wehen dich ergreifen, einer Gebärenden gleich? Und wenn du in deinem Herzen sprichst: Warum ist mir dieses begegnet? Um der Grösse deiner Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} willen sind deine Säume {O. Schleppen} aufgedeckt und haben deine Fersen Gewalt gelitten. - Kann ein Mohr {Eig. ein Äthiopier} seine Haut wandeln, ein Pardel seine Flecken? dann könntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Bösestun gewöhnt seid. Darum werde ich sie zerstreuen wie Stoppeln, welche durch den Wind der Wüste dahinfahren. Das ist dein Los, dein von mir zugemessenes Teil, spricht Jahwe, weil du meiner vergessen und auf Lüge vertraut hast. Und so werde auch ich deine Säume {O. Schleppen} aufstreifen über dein Angesicht, dass deine Schande gesehen werde. Dein Ehebrechen und dein Wiehern, die Schandtat {O. das Laster} deiner Hurerei auf den Hügeln im Felde: deine Greuel habe ich gesehen. Wehe dir, Jerusalem! Du wirst nicht rein werden - wie lange wird's noch währen? Das Wort Jahwes, welches zu Jeremia geschah {Eig. Was als Wort Jahwes zu Jeremia geschah} betreffs der Dürre {W. der Dürren}. Juda trauert, und seine Tore schmachten, liegen in Trauer am Boden, und Jerusalems Klaggeschrei steigt empor. Und seine Vornehmen schicken seine Geringen nach Wasser; sie kommen zu den Zisternen, finden kein Wasser, sie kommen leer zurück mit ihren Gefässen; sie sind beschämt und mit Scham bedeckt und verhüllen ihr Haupt. Wegen des Erdbodens, der bestürzt ist, weil kein Regen im Lande war, sind die Ackerleute beschämt, verhüllen ihr Haupt. Ja, auch die Hindin auf dem Felde, sie gebiert und verlässt ihre Jungen; denn kein Gras ist da. Und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen schmachten hin, denn kein Kraut ist da. Wenn unsere Missetaten wider uns zeugen, Jahwe, so handle um deines Namens willen; denn viele sind unserer Abtrünnigkeiten, gegen dich haben wir gesündigt. Du Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis, warum willst du sein wie ein Fremdling im Lande, und wie ein Wanderer, der zum Übernachten eingekehrt ist? Warum willst du sein wie ein bestürzter Mann, wie ein Held, der nicht zu retten vermag? Du bist doch in unserer Mitte, Jahwe, und wir sind nach deinem Namen genannt; verlass uns nicht! So spricht Jahwe zu diesem Volke: Also haben sie geliebt umherzuschweifen, sie hielten ihre Füsse nicht zurück; und Jahwe hat kein Wohlgefallen an ihnen: nun wird er ihrer Missetaten gedenken und ihre Sünden heimsuchen. - Und Jahwe sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk zum Guten. Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hören; und wenn sie Brandopfer und Speisopfer opfern, werde ich kein Wohlgefallen an ihnen haben; sondern ich werde sie durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest vernichten. Und ich sprach: Ach, Herr, Jahwe! siehe, die Propheten sprechen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht treffen, sondern ich werde euch einen sicheren Frieden geben an diesem Orte. Und Jahwe sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und sie nicht entboten {O. ihnen nichts geboten}, noch zu ihnen geredet; sie weissagen euch Lügengesicht und Wahrsagung und Nichtigkeit und Trug ihres Herzens. Darum spricht Jahwe also über die Propheten, welche in meinem Namen weissagen, und ich habe sie doch nicht gesandt, und die da sprechen: Weder Schwert noch Hunger wird in diesem Lande sein: - Die Propheten sollen durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben werden. Und das Volk, welchem sie weissagen, soll wegen des Hungers und des Schwertes hingeworfen liegen auf den Strassen von Jerusalem; und niemand wird sie begraben, sie, ihre Weiber und ihre Söhne und ihre Töchter; und ich werde ihre Bosheit über sie ausschütten. Und du sollst dieses Wort zu ihnen sprechen: Nacht und Tag rinnen meine Augen von Tränen und hören nicht auf; denn die Jungfrau, die Tochter {Eig. die jungfräuliche Tochter} meines Volkes, ist mit grosser Zerschmetterung, mit einem sehr schmerzlichen {O. gefährlichen, tödlichen} Schlage zerschmettert. Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da, vom Schwert Erschlagene; und wenn ich in die Stadt komme, siehe da, vor Hunger Verschmachtende. Denn {O. Ja} sowohl Propheten als Priester ziehen im Lande umher und wissen nicht Rat {Eig. und wissen nichts}. Hast du Juda gänzlich verworfen? oder verabscheut deine Seele Zion? Warum hast du uns geschlagen, dass keine Heilung für uns ist? Man hofft auf Frieden {O. Wohlfahrt}, und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung, und siehe da, Schrecken. Jahwe, wir kennen unsere Gesetzlosigkeit, die Ungerechtigkeit unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt. Verschmähe uns nicht um deines Namens willen, entehre nicht {Eig. mache nicht verächtlich} den Thron deiner Herrlichkeit; gedenke, brich nicht deinen Bund mit uns! Gibt es unter den Nichtigkeiten {d.h. den nichtigen Götzen} der Nationen Regenspender, oder kann der Himmel Regengüsse geben? Bist du es nicht, Jahwe, unser Gott? Und wir hoffen auf dich; denn du, du hast dieses alles gemacht. Und Jahwe sprach zu mir: Wenn auch Mose und Samuel vor mir ständen, so würde meine Seele sich nicht zu diesem Volke wenden. Treibe sie von meinem Angesicht hinweg, dass sie fortgehen. Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sagen: Wohin sollen wir fortgehen? so sage ihnen: So spricht Jahwe: Wer zum Tode bestimmt ist, gehe zum Tode; und wer zum Schwerte, zum Schwerte; und wer zum Hunger, zum Hunger; und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft. Denn ich bestelle über sie vier Arten von Übeln, spricht Jahwe: Das Schwert zum Würgen, und die Hunde zum Zerren {Eig. Herumzerren, Herumsschleppen}, und das Gevögel des Himmels und die Tiere der Erde zum Fressen und zum Vertilgen. Und ich will sie zur Misshandlung hingeben allen Königreichen der Erde, um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Königs von Juda, wegen dessen, was er in Jerusalem getan hat. - Denn wer wird sich über dich erbarmen, Jerusalem, und wer dir Beileid bezeigen, und wer wird einkehren, um nach deinem Wohlergehen zu fragen? Du hast mich verstossen, spricht Jahwe, du gingst {O. gehst} rückwärts; und so werde ich meine Hand wider dich ausstrecken {Eig. und so habe ich ... ausgestreckt usw., bis zum Schluss von Vers 8 (prophetisches Perfektum)} und dich verderben; ich bin des Bereuens müde. Und ich werde sie mit der Worfschaufel zu den Toren des Landes hinausworfeln; ich werde mein Volk der Kinder berauben, es zu Grunde richten. Sie sind von ihren Wegen nicht umgekehrt. Ihre Witwen werden mir zahlreicher sein als der Sand der Meere; ich bringe ihnen über die Mütter der Jünglinge einen Verwüster am hellen Mittag, lasse plötzlich Angst und Schrecken auf sie {d.i. die Mütter} fallen. Die sieben gebar, verschmachtet, sie haucht ihre Seele aus; ihre Sonne ist untergegangen, als es noch Tag war; sie ist beschämt und zu Schanden geworden. Und ihren Überrest werde ich dem Schwerte hingeben angesichts ihrer Feinde, spricht Jahwe. "Wehe mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, einen Mann des Haders und einen Mann des Zankes für das ganze Land! Ich habe nicht ausgeliehen, und man hat mir nicht geliehen; alle fluchen mir." - Jahwe spricht: Wenn ich dich nicht zum Guten stärken {Nach and. Les.: befreien}, wenn ich nicht machen werde, dass zur Zeit des Unglücks und zur Zeit der Bedrängnis der Feind dich bittend angeht! Kann man Eisen, Eisen aus Norden, und Erz zerbrechen {O. Kann Eisen usw. brechen?}? Dein Vermögen und deine Schätze will ich zur Beute geben ohne Kaufpreis, und zwar wegen all deiner Sünden und in allen deinen Grenzen. Und ich werde es deine Feinde in ein Land bringen lassen {Eig. mit deinen Feinden ... hinübergehen lassen.}, das du nicht kennst; denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, über euch wird es brennen. - Jahwe, du weisst es ja; gedenke meiner und nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht hin nach deiner Langmut {d.h. indem du meinen Feinden gegenüber langmütig bist}; erkenne, dass ich um deinetwillen Schmach trage. Deine Worte waren vorhanden, und ich habe sie gegessen, und deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens; denn ich bin nach deinem Namen genannt, Jahwe, Gott der Heerscharen. Ich sass nicht im Kreise der Scherzenden und frohlockte; wegen deiner Hand sass ich allein, weil du mit deinem Grimm mich erfüllt hast. Warum ist mein Schmerz beständig und mein Schlag tödlich? er will nicht heilen. Willst du mir wirklich wie ein trügerischer Bach sein, wie Wasser, die versiegen {Eig. nicht andauern}? - Darum spricht Jahwe also: Wenn du umkehrst, so will ich dich zurückbringen, dass du vor mir stehest {d.h. mir dienest}; und wenn du das Köstliche vom Gemeinen ausscheidest {absonderst}, so sollst du wie mein Mund sein. Jene sollen zu dir umkehren, du aber sollst nicht zu ihnen umkehren. Und ich werde dich diesem Volke zu einer festen ehernen Mauer machen, und sie werden wider dich streiten, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten und dich zu befreien, spricht Jahwe. Und ich werde dich befreien aus der Hand der Bösen und dich erlösen aus der Faust der Gewalttätigen. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Du sollst dir kein Weib nehmen, und weder Söhne noch Töchter haben an diesem Orte. Denn so spricht Jahwe über die Söhne und über die Töchter, welche an diesem Orte geboren werden, und über ihre Mütter, die sie gebären, und über ihre Väter, die sie zeugen in diesem Lande: Sie sollen an schmerzlichen Krankheiten {Eig. an Toden (s. die Anm. zu Hes. 28,8) von Krankheiten} sterben, sie sollen nicht beklagt noch begraben werden, zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden; und durch Schwert und durch Hunger sollen sie vernichtet werden, und ihre Leichname sollen dem Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zur Speise dienen. Denn so spricht Jahwe: Geh nicht in ein Haus der Klage, und geh nicht hin, um zu trauern, und bezeige ihnen kein Beileid; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volke weggenommen, spricht Jahwe, die Gnade und die Barmherzigkeit. Und Grosse und Kleine werden in diesem Lande sterben, ohne begraben zu werden; und man wird nicht um sie trauern, und sich nicht ritzen und sich nicht kahl scheren ihretwegen. Und man wird ihnen nicht Brot brechen bei der Trauer, um jemand zu trösten über den Toten, noch ihnen zu trinken geben aus dem Becher des Trostes über jemandes Vater und über jemandes Mutter. Auch in ein Haus des Gastmahls sollst du nicht gehen, bei ihnen zu sitzen, um zu essen und zu trinken. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde an diesem Orte vor euren Augen und in euren Tagen aufhören lassen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut. Und es soll geschehen, wenn du diesem Volke alle diese Worte verkünden wirst, und sie zu dir sprechen: Warum hat Jahwe all dieses grosse Unglück über uns geredet? und was ist unsere Missetat, und was unsere Sünde, die wir gegen Jahwe, unseren Gott, begangen haben? so sollst du zu ihnen sprechen: Darum, dass eure Väter mich verlassen haben, spricht Jahwe, und anderen Göttern nachgegangen sind, und ihnen gedient und sich vor ihnen niedergebeugt, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht beobachtet haben; und ihr es ärger getrieben habt als eure Väter - und siehe, ihr gehet ein jeder dem Starrsinn seines bösen Herzens nach, so dass ihr nicht auf mich höret: - So werde ich euch aus diesem Lande wegschleudern in ein Land, welches ihr nicht gekannt habt, weder ihr noch eure Väter; und daselbst werdet {O. möget} ihr anderen Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade schenken werde. Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da nicht mehr gesagt werden wird: So wahr Jahwe lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat! sondern: So wahr Jahwe lebt, der die Kinder Israel heraufgeführt hat aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht Jahwe, dass sie sie fischen; und danach will ich zu vielen Jägern senden, dass sie sie jagen von jedem Berge und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften. Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet; sie sind vor mir nicht verborgen, und ihre Ungerechtigkeit {O. Schuld} ist nicht verhüllt vor meinen Augen. Und zuvor {d.h. vor dem in V.15 angekündigten Segen} will ich zwiefach vergelten ihre Ungerechtigkeit {O. Schuld} und ihre Sünde, weil sie mein Land mit den Leichen ihrer Scheusale entweiht und mein Erbteil mit ihren Greueln erfüllt haben. Jahwe, meine Stärke und mein Hort {Eig. Feste, od. Bergungsort}, und meine Zuflucht am Tage der Bedrängnis! Zu dir werden Nationen kommen von den Enden der Erde und sprechen: Nur Lüge haben unsere Väter ererbt, nichtige Götter {W. einen Hauch, Nichtigkeit}; und unter ihnen ist keiner, der etwas nützt. Soll ein Mensch sich Götter machen, die doch keine Götter sind? Darum siehe, dieses Mal werde ich ihnen kundtun, werde ihnen kundtun meine Hand und meine Macht; und sie werden wissen {O. erkennen, erfahren}, dass mein Name Jahwe ist. Die Sünde Judas ist geschrieben mit eisernem Griffel, mit diamantener Spitze; sie ist eingegraben in die Tafel ihres Herzens und an die Hörner eurer Altäre. Wie ihrer Kinder, so gedenken sie ihrer Altäre und ihrer Ascherim bei den grünen Bäumen, auf den hohen Hügeln. Meinen Berg im Gefilde, dein Vermögen, alle deine Schätze werde ich zur Beute geben - deine Höhen, um der Sünde willen in allen deinen Grenzen. Und du wirst, und zwar durch dich selbst {d.h. durch deine eigene Schuld}, dein Erbteil fahren lassen müssen, welches ich dir gegeben habe, und ich werde dich deinen Feinden dienen lassen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer angezündet in meinem Zorn, es wird ewiglich brennen. So spricht Jahwe: Verflucht ist der Mann, der auf den Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arme macht, und dessen Herz von Jahwe weicht! Und er wird sein wie ein Entblösster {And.: wie ein Wachholderstrauch} in der Steppe und nicht sehen, dass Gutes kommt {d.h. kein Gutes erfahren}; und an dürren Örtern in der Wüste wird er wohnen, in einem salzigen und unbewohnten Lande. Gesegnet ist der Mann, der auf Jahwe vertraut und dessen Vertrauen Jahwe ist! Und er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bache seine Wurzeln ausstreckt, und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt; und sein Laub ist grün, und im Jahre der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht zu tragen. - Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt {Eig. bösartig} ist es; wer mag es kennen? Ich, Jahwe, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Handlungen. - Ein Rebhuhn, das Eier brütet, die es nicht gelegt hat, so ist, wer Reichtum erwirbt und nicht mit Recht: In der Hälfte seiner Tage wird er ihn verlassen, und an seinem Ende wird er ein Tor sein. Thron der Herrlichkeit, Höhe {Vergl. Hes. 17,23; 20,40} von Anbeginn, du Ort unseres Heiligtums! Hoffnung Israels, Jahwe! alle, die dich verlassen, werden beschämt werden. - Und die von mir weichen, werden in die Erde geschrieben werden {d.h. so, dass die Schrift bald verwischt od. verweht wird}; denn sie haben den Born lebendigen Wassers, Jahwe, verlassen. Heile mich, Jahwe, so werde ich geheilt werden; rette mich, so werde ich gerettet werden; denn du bist mein Ruhm. Siehe, jene sprechen zu mir: Wo ist das Wort Jahwes? es möge doch kommen! Ich aber habe mich nicht entzogen, Hirte hinter dir her zu sein {And. üb.: mich nicht beeilt, vom Hirtenberuf dir nachzugehen}, und habe den unheilvollen Tag nicht herbeigewünscht; du weisst es ja. Was aus meinen Lippen hervorging, war vor deinem Angesicht. Sei mir nicht zum Schrecken, du bist meine Zuflucht am Tage des Unglücks! Lass meine Verfolger beschämt werden, aber lass mich nicht beschämt werden, lass sie verzagt werden, aber lass mich nicht verzagt werden; bringe über sie den Tag des Unglücks, und zerschmettere sie mit zweifacher Zerschmetterung! So spricht Jahwe zu mir: Geh hin und stelle dich in das Tor der Kinder des Volkes {d.h. des gemeinen Volkes}, durch welches die Könige von Juda einziehen und durch welches sie ausziehen, und in alle Tore Jerusalems, und sprich zu ihnen: Höret das Wort Jahwes, ihr Könige von Juda, und ganz Juda und alle Bewohner von Jerusalem, die ihr durch diese Tore einziehet! So spricht Jahwe: Hütet euch bei euren Seelen {d.h. um eures Lebens willen}, und traget keine Last am Sabbattage, dass ihr sie durch die Tore Jerusalems hereinbringet! Und ihr sollt am Sabbattage keine Last aus euren Häusern hinausbringen, und sollt keinerlei Arbeit tun; sondern heiliget den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe. Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, und sie haben ihren Nacken verhärtet, um nicht zu hören und Zucht nicht anzunehmen. Und es wird geschehen, wenn ihr fleissig auf mich höret, spricht Jahwe, dass ihr am Sabbattage keine Last durch die Tore dieser Stadt hereinbringet, und dass ihr den Sabbattag heiliget, indem ihr keinerlei Arbeit an demselben tut: so werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten einziehen, welche auf dem Throne Davids sitzen, auf Wagen fahrend und auf Rossen reitend, sie und ihre Fürsten, die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem; und diese Stadt wird bewohnt werden ewiglich. Und sie werden aus den Städten Judas kommen und aus den Umgebungen von Jerusalem und aus dem Lande Benjamin, und aus der Niederung und vom Gebirge und aus dem Süden, indem sie Brandopfer und Schlachtopfer und Speisopfer und Weihrauch bringen, und Lob {O. Dank} bringen in das Haus Jahwes. Wenn ihr aber nicht auf mich höret, den Sabbattag zu heiligen und keine Last zu tragen, und nicht durch die Tore Jerusalems einzugehen am Sabbattage: so werde ich ein Feuer in seinen Toren anzünden, dass es die Paläste Jerusalems verzehren und nicht erlöschen wird. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, also: Mache dich auf und geh in das Haus des Töpfers hinab, und daselbst werde ich dich meine Worte hören lassen. Und ich ging in das Haus des Töpfers hinab, und siehe, er machte eine Arbeit auf der Scheibe. Und das Gefäss, das er aus dem Ton machte, missriet in der Hand des Töpfers; und er machte wiederum ein anderes Gefäss daraus, wie es zu machen den Töpfer gut dünkte. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Vermag ich euch nicht zu tun wie dieser Töpfer, Haus Israel? spricht Jahwe; siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus Israel. Einmal rede ich über ein Volk {Anderswo mit "Nation" üb.; so auch V.8.9} und über ein Königreich, es auszureissen und abzubrechen und zu zerstören; kehrt aber jenes Volk, über welches ich geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse ich mich des Übels gereuen, das ich ihm zu tun gedachte. Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu bauen und zu pflanzen; tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so dass es auf meine Stimme nicht hört, so lasse ich mich des Guten gereuen, das ich ihm zu erweisen gesagt hatte. Und nun rede zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem und sage: So spricht Jahwe: Siehe, ich bereite ein Unglück wider euch und sinne wider euch einen Anschlag; kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege, und machet gut eure Wege und eure Handlungen. Aber sie sagen: Es ist umsonst; denn unseren Gedanken wollen wir nachgehen und ein jeder nach dem Starrsinn seines bösen Herzens tun. Darum, so spricht Jahwe: Fraget doch unter den Nationen! wer hat dergleichen gehört? Gar Schauderhaftes hat die Jungfrau Israel getan. Verlässt wohl der Schnee des Libanon den Fels des Gefildes {d.h. den über das umliegende Land hervorragenden Fels; wahrsch. ist der mit ewigem Schnee bedeckte Hermon gemeint}? Oder versiegen weither kommende, kalte, rieselnde Wasser? Denn mein Volk hat mich vergessen, sie räuchern den nichtigen Götzen {Eig. der Nichtigkeit, od. der Falschheit, Lüge}; und diese haben sie straucheln gemacht auf ihren Wegen, den Pfaden der Vorzeit, um Steige zu gehen, einen Weg, der nicht gebahnt ist, damit sie ihr Land zum Entsetzen machen, zu ewigem Gezisch: Jeder, der an demselben vorüberzieht, wird sich entsetzen und den Kopf schütteln. Wie der Ostwind werde ich sie vor dem Feinde zerstreuen; mit dem Rücken und nicht mit dem Angesicht werde ich sie ansehen an dem Tage ihres Verderbens {O. Untergangs}. Da sprachen sie: Kommt und lasst uns Anschläge wider Jeremia ersinnen; denn nicht geht dem Priester das Gesetz verloren, noch der Rat dem Weisen und das Wort dem Propheten. Kommt und lasst uns ihn mit der Zunge schlagen und nicht aufmerken auf alle seine Worte! - Merke du, Jahwe, auf mich, und höre die Stimme meiner Gegner! Soll Böses für Gutes vergolten werden? denn sie haben meiner Seele eine Grube gegraben. Gedenke, dass ich vor dir gestanden habe, Gutes über sie zu reden, um deinen Grimm von ihnen abzuwenden. Darum übergib ihre Kinder dem Hunger, und gib sie preis der Gewalt des Schwertes, damit ihre Weiber kinderlos und Witwen werden, und ihre Männer vom Tode erwürgt, ihre Jünglinge vom Schwerte erschlagen werden im Kriege. Es erschalle ein Geschrei aus ihren Häusern, wenn du plötzlich Kriegsscharen über sie bringst; denn sie haben eine Grube gegraben, um mich zu fangen, und meinen Füssen haben sie heimlich Schlingen gelegt. Und du, Jahwe, du kennst alle ihre Mordanschläge wider mich; vergib nicht ihre Missetat, und tilge ihre Sünde nicht aus vor deinem Angesicht, sondern lass sie niedergestürzt vor dir liegen; zur Zeit deines Zornes handle mit ihnen! So sprach Jahwe: Geh und kaufe einen irdenen Krug {Eig. einen Töpferkrug}, und nimm mit dir von den Ältesten des Volkes und von den Ältesten der Priester; und geh hinaus in das Tal des Sohnes Hinnoms, welches vor dem Eingang des Tores Charsuth {d.h. des Scherbentores} liegt, und rufe daselbst die Worte aus, die ich zu dir reden werde, und sprich: Höret das Wort Jahwes, ihr Könige von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe Unglück über diesen Ort, dass einem jeden, der es hört, seine Ohren gellen werden. Darum, dass sie mich verlassen und diesen Ort verkannt und in ihm anderen Göttern geräuchert haben, die sie nicht kannten, weder sie noch ihre Väter noch die Könige von Juda, und diesen Ort mit dem Blute Unschuldiger erfüllt haben, und die Höhen des Baal gebaut, um ihre Kinder als Brandopfer für den Baal im Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten noch geredet habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist: darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da dieser Ort nicht mehr Topheth {S. die Anm. zu 2. Kön. 23,10}, noch Tal des Sohnes Hinnoms, sondern Würgetal genannt werden wird. Und ich werde den Rat von Juda und Jerusalem vereiteln {Eig. ausleeren} an diesem Orte, und werde sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren Feinden und durch die Hand derer, welche nach ihrem Leben trachten; und ich werde ihre Leichname dem Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zur Speise geben. Und ich werde diese Stadt zum Entsetzen und zum Gezisch machen: jeder, der an ihr vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle ihre Plagen {O. Schläge}. Und ich werde sie das Fleisch ihrer Söhne und das Fleisch ihrer Töchter essen lassen, und sie sollen einer des anderen Fleisch essen in der Belagerung und in der Bedrängnis, womit ihre Feinde und die nach ihrem Leben trachten sie bedrängen werden. - Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit dir gegangen sind, und zu ihnen sprechen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Also werde ich dieses Volk und diese Stadt zerschmettern, wie man ein Töpfergefäss zerschmettert, das nicht wiederhergestellt werden kann. Und man wird im Topheth begraben, aus Mangel an Raum zu begraben. Also werde ich diesem Orte tun, spricht Jahwe, und seinen Bewohnern, um diese Stadt dem Topheth gleich zu machen. Und die Häuser von Jerusalem und die Häuser der Könige von Juda sollen unrein werden wie der Ort Topheth: alle die Häuser, auf deren Dächern sie dem ganzen Heere des Himmels geräuchert und anderen Göttern Trankopfer gespendet haben. Und Jeremia kam vom Topheth, wohin Jahwe ihn gesandt hatte zu weissagen, und er trat in den Vorhof des Hauses Jahwes und sprach zu dem ganzen Volke: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will über diese Stadt und über alle ihre Städte all das Unglück bringen, welches ich über sie geredet habe; denn sie haben ihren Nacken verhärtet, um meine Worte nicht zu hören. Und als Paschchur, der Sohn Immers, der Priester (er war Oberaufseher im Hause Jahwes), Jeremia diese Worte weissagen hörte, da schlug Paschchur den Propheten Jeremia, und legte ihn in den Stock im oberen Tore Benjamin, das im Hause Jahwes ist. Und es geschah am folgenden Tage, als Paschchur Jeremia aus dem Stock herausbringen liess, da sprach Jeremia zu ihm: Nicht Paschchur {Erlösung, Wohlfahrt} heisst Jahwe deinen Namen, sondern Magor-Missabib {Schrecken ringsum}. Denn so spricht Jahwe: Siehe, ich mache dich zum Schrecken, dir selbst und allen deinen Freunden; und sie sollen durch das Schwert ihrer Feinde fallen, indem deine Augen es sehen; und ich werde ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben, damit er sie nach Babel wegführe und sie mit dem Schwerte erschlage. Und ich werde den ganzen Reichtum dieser Stadt dahingeben und all ihren Erwerb und alle ihr Kostbarkeiten; und alle Schätze der Könige von Juda werde ich in die Hand ihrer Feinde geben; und sie werden sie plündern und wegnehmen und nach Babel bringen. Und du, Paschchur, und alle Bewohner deines Hauses, ihr werdet in die Gefangenschaft gehen; und du wirst nach Babel kommen und daselbst sterben und daselbst begraben werden, du und alle deine Freunde, welchen du falsch geweissagt hast. - Jahwe, du hast mich beredet, und ich habe mich bereden lassen; du hast mich ergriffen und überwältigt. Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag, jeder spottet meiner. Denn so oft ich rede, muss ich schreien, Gewalttat und Zerstörung rufen; denn das Wort Jahwes ist mir zur Verhöhnung und zum Spott geworden den ganzen Tag. Und spreche ich: Ich will ihn nicht mehr erwähnen, noch in seinem Namen reden, so ist es in meinem Herzen wie brennendes Feuer; eingeschlossen in meinen Gebeinen; und ich werde müde, es auszuhalten, und vermag es nicht. Denn ich habe die Verleumdung {O. Schmähung} vieler gehört, Schrecken ringsum: "Zeiget an, so wollen wir ihn anzeigen!" Alle meine Freunde lauern auf meinen Fall: "Vielleicht lässt er sich bereden, so dass wir ihn überwältigen und uns an ihm rächen können." Aber Jahwe ist mit mir wie ein gewaltiger Held, darum werden meine Verfolger straucheln und nichts vermögen {O. nicht die Oberhand haben}; sie werden sehr beschämt werden, weil sie nicht verständig gehandelt haben {O. weil es ihnen nicht gelungen ist}: Eine ewige Schande, die nicht vergessen werden wird. Und du, Jahwe der Heerscharen, der du den Gerechten prüfst, Nieren und Herz siehst, lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Rechtssache anvertraut. Singet Jahwe, preiset Jahwe! denn er hat die Seele des Armen errettet aus der Hand der Übeltäter. Verflucht sei der Tag, an welchem ich geboren wurde; der Tag, da meine Mutter mich gebar, sei nicht gesegnet! Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft brachte und sprach: "Ein männliches Kind ist dir geboren", und der ihn hoch erfreute! Und jener Mann werde den Städten gleich, die Jahwe umgekehrt hat, ohne sich's gereuen zu lassen; und er höre ein Geschrei am Morgen und Feldgeschrei zur Mittagszeit: weil er mich nicht tötete im Mutterleibe {W. von Mutterleibe an}, so dass meine Mutter mir zu meinem Grabe geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre! Warum bin ich doch aus dem Mutterleibe hervorgekommen, um Mühsal und Kummer zu sehen, und dass meine Tage in Schande vergingen? - Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, als der König Zedekia Paschchur, den Sohn Malkijas, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zu ihm sandte und sagen liess: Befrage doch Jahwe für uns, denn Nebukadrezar, der König von Babel, streitet wider uns; vielleicht wird Jahwe mit uns handeln nach allen seinen Wundern, dass er von uns abziehe. Und Jeremia sprach zu ihnen: Also sollt ihr zu Zedekia sagen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Siehe, ich will die Kriegswaffen umwenden, die in eurer Hand sind, mit welchen ihr ausserhalb der Mauer wider den König von Babel und wider die Chaldäer streitet, die euch belagern, und sie {näml. die Kriegswaffen} in diese Stadt hinein versammeln. Und ich selbst werde wider euch streiten mit ausgestreckter Hand und mit starkem Arm und mit Zorn und mit Grimm und mit grosser Wut. Und ich werde die Bewohner dieser Stadt schlagen, sowohl Menschen als Vieh; an einer grossen Pest sollen sie sterben. Und danach, spricht Jahwe, werde ich Zedekia, den König von Juda, und seine Knechte und das Volk, und zwar die in dieser Stadt von der Pest, vom Schwerte und vom Hunger Übriggebliebenen, in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, geben, und in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer, welche nach ihrem Leben trachten; und er wird sie schlagen mit der Schärfe des Schwertes, er wird ihrer nicht schonen, noch Mitleid haben, noch sich erbarmen. Und zu diesem Volke sollst du sagen: So spricht Jahwe: Siehe, ich lege euch den Weg des Lebens vor und den Weg des Todes. Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest; wer aber hinausgeht und zu den Chaldäern überläuft, die euch belagern, wird leben, und seine Seele wird ihm zur Beute sein. Denn ich habe mein Angesicht wider diese Stadt gerichtet zum Bösen und nicht zum Guten, spricht Jahwe; sie wird in die Hand des Königs von Babel gegeben werden, und er wird sie mit Feuer verbrennen. - Und zu dem Hause des Königs von Juda sollst du sagen: Höret das Wort Jahwes! Haus David, so spricht Jahwe: Haltet jeden Morgen Gericht und befreiet den Beraubten aus der Hand des Bedrückers, damit mein Grimm nicht ausbreche wie ein Feuer und unauslöschlich brenne wegen der Bosheit eurer Handlungen. Siehe, ich will an dich, du Bewohnerin {d.i. Jerusalem und seine Einwohnerschaft} des Tales, des Felsens {der Berg Zion; vergl. Kap. 17,3} der Ebene, spricht Jahwe; die ihr sprechet: Wer wird wider uns herabsteigen, und wer wird in unsere Wohnungen kommen? Und ich will euch heimsuchen nach der Frucht eurer Handlungen, spricht Jahwe; und ich will ein Feuer anzünden in ihrem {bezieht sich auf die Bewohnerin des Tales} Walde, dass es alle ihre Umgebungen verzehre. So sprach Jahwe: Geh hinab in das Haus des Königs von Juda, und rede daselbst dieses Wort und sprich: Höre das Wort Jahwes, König von Juda, der du auf dem Throne Davids sitzest, du und deine Knechte und dein Volk, die ihr durch diese Tore einziehet. So spricht Jahwe: Übet {O. Schaffet} Recht und Gerechtigkeit, und befreiet den Beraubten aus der Hand des Bedrückers; und den Fremdling, die Waise und die Witwe bedrücket und vergewaltiget nicht, und vergiesset nicht unschuldiges Blut an diesem Orte. Denn wenn ihr dieses Wort wirklich tun werdet, so werden durch die Tore dieses Hauses Könige einziehen, welche auf dem Throne Davids sitzen {S. die Anm. zu Kap. 13,13}, auf Wagen fahrend und auf Rossen reitend, er und seine Knechte und sein Volk. Wenn ihr aber nicht auf diese Worte höret, so habe ich bei mir geschworen, spricht Jahwe, dass dieses Haus zur Einöde werden soll. Denn also spricht Jahwe über das Haus des Königs von Juda: Du bist mir ein Gilead {Gilead ist noch heutzutage durch seine Waldungen berühmt}, ein Haupt des Libanon; wenn ich dich nicht zur Wüste machen werde, zu unbewohnten Städten! Und ich werde Verderber wider dich weihen, einen jeden mit seinen Waffen, und sie werden die Auswahl deiner Zedern umhauen und ins Feuer werfen. Und viele Nationen werden an dieser Stadt vorüberziehen, und einer wird zum anderen sagen: Warum hat Jahwe an dieser grossen Stadt also getan? Und man wird sagen: Weil sie den Bund Jahwes, ihres Gottes, verlassen und sich vor anderen Göttern niedergebeugt und ihnen gedient haben. Weinet nicht um den Toten, und beklaget ihn nicht; weinet vielmehr um den Weggezogenen, denn er wird nicht mehr zurückkehren und das Land seiner Geburt sehen. Denn so spricht Jahwe von Schallum {Derselbe wie Joahas; vergl. 1. Chr. 3,15; 2. Chr. 36,1}, dem Sohne Josias, dem König von Juda, welcher König ward an seines Vaters Josia Statt, und der aus diesem Orte weggezogen ist: er wird nicht mehr hierher zurückkehren; sondern an dem Orte, wohin sie ihn weggeführt haben, daselbst wird er sterben, und er wird dieses Land nicht wiedersehen. Wehe dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut und seine Obergemächer mit Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und ihm seinen Lohn nicht gibt; der da spricht: Ich will mir ein geräumiges Haus bauen und weite Obergemächer! und er haut sich Fenster aus und deckt mit Zedern, und er streicht es an mit Zinnober. Bist du ein König, weil du in Zedern wetteiferst? Hat nicht dein Vater gegessen und getrunken und Recht und Gerechtigkeit geübt? da erging es ihm wohl. Er hat die Rechtssache des Elenden und des Armen gerichtet; da stand es wohl. Heisst das nicht mich erkennen? spricht Jahwe. Denn deine Augen und dein Herz {O. Sinn} sind auf nichts gerichtet als auf deinen Gewinn, und auf das Blut des Unschuldigen, um es zu vergiessen, und auf Bedrückung und Gewalttat, um sie zu verüben. Darum spricht Jahwe von Jojakim, dem Sohne Josias, dem König von Juda, also: man wird nicht um ihn klagen: Wehe, mein Bruder! und: Wehe, Schwester! Man wird nicht um ihn klagen: Wehe, Herr! und: Wehe, seine Herrlichkeit! Mit dem Begräbnis eines Esels wird er begraben werden; man wird ihn fortschleifen und wegwerfen weit hinweg von den Toren Jerusalems. Steige auf den Libanon und schreie, und erhebe deine Stimme auf dem Gebirge Basan und schreie vom Abarim her; denn zerschmettert sind alle deine Buhlen. Ich redete zu dir in deinem Wohlergehen; du sprachst: Ich will nicht hören. Das war dein Weg von deiner Jugend an, dass du auf meine Stimme nicht hörtest. Der Wind wird alle deine Hirten abweiden {d.h. wegraffen}, und deine Buhlen werden in die Gefangenschaft gehen. Ja, dann wirst du beschämt und zu Schanden werden ob all deiner Bosheit. Die du auf dem Libanon wohnst und auf den Zedern nistest, wie mitleidswürdig wirst du sein {And.: wie wirst du seufzen}, wenn Schmerzen dich ankommen, Wehen, der Gebärenden gleich! So wahr ich lebe, spricht Jahwe, wenn auch Konja {Der Name Konja oder Jekonja ist gleichbedeutend mit Jojakin}, der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, so würde ich dich doch von dannen wegreissen. Und ich werde dich in die Hand derer geben, welche nach deinem Leben trachten, und in die Hand derer, vor welchen du dich fürchtest, und in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand der Chaldäer. Und ich werde dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein anderes Land schleudern, wo ihr nicht geboren seid; und daselbst werdet ihr sterben. Und in das Land, wohin sie sich sehnen zurückzukehren, dahin werden sie nicht zurückkehren. - Ist denn dieser Mann Konja ein verachtetes Gefäss, das man zertrümmert, oder ein Gerät, an welchem man kein Gefallen hat? Warum werden sie weggeschleudert, er und sein Same, und in ein Land geworfen, das sie nicht kennen? - O Land, Land, Land, höre das Wort Jahwes! So spricht Jahwe: Schreibet diesen Mann auf als kinderlos, als einen Mann, der kein Gedeihen hat in seinen Tagen; denn von seinem Samen wird nicht einer gedeihen, der auf dem Throne Davids sitze und fortan über Juda herrsche. Wehe den Hirten, welche die Schafe meiner Weide zu Grunde richten und zerstreuen! spricht Jahwe. Darum spricht Jahwe, der Gott Israels, also über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie vertrieben, und habt nicht nach ihnen gesehen {O. euch ihrer nicht angenommen}; siehe, ich werde die Bosheit eurer Handlungen an euch heimsuchen, spricht Jahwe. Und ich werde den Überrest meiner Schafe sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben habe; und ich werde sie auf ihre Triften zurückbringen, dass sie fruchtbar seien und sich mehren. Und ich werde Hirten über sie erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen sich nicht mehr fürchten und nicht erschrecken, noch vermisst werden, spricht Jahwe. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich dem David einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln, und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Jahwe, unsere Gerechtigkeit {H. Jahwe-Tsidkenu}. Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da man nicht mehr sagen wird: So wahr Jahwe lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat! - sondern: So wahr Jahwe lebt, der den Samen des Hauses Israel heraufgeführt und ihn gebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben hatte! Und sie sollen in ihrem Lande wohnen. Über die Propheten. Mein Herz ist gebrochen in meinem Innern, es schlottern alle meine Gebeine; ich bin wie ein Trunkener und wie ein Mann, den der Wein überwältigt hat, wegen Jahwes und wegen seiner heiligen Worte. Denn das Land ist voll von Ehebrechern; denn das Land trauert wegen des Fluches, die Auen der Steppe verdorren, und ihr Lauf ist böse, und ihre Macht {O. Kraft} ist Unrecht. Denn sowohl Propheten als Priester sind ruchlos; sogar in meinem Hause habe ich ihre Bosheit gefunden, spricht Jahwe. Darum wird ihnen ihr Weg sein wie schlüpfrige Orte in der Dunkelheit, sie werden gestossen werden und auf ihm fallen; denn ich bringe Unglück über sie, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht Jahwe. Und an den Propheten Samarias habe ich Torheit gesehen: Sie weissagten durch den Baal und führten mein Volk Israel irre. Aber an den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen: Ehebrechen und in der Lüge Wandeln, und sie stärken die Hände der Übeltäter, auf dass sie nicht umkehren, ein jeder von seiner Bosheit; sie sind mir allesamt wie Sodom geworden, und seine {d.i. Jerusalem} Bewohner wie Gomorra. Darum spricht Jahwe der Heerscharen über die Propheten also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und sie mit bitterem Wasser tränken; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land. So spricht Jahwe der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen; sie täuschen euch, sie reden das Gesicht ihres Herzens und nicht aus dem Munde Jahwes. Sie sagen stets zu denen, die mich verachten: "Jahwe hat geredet: Ihr werdet Frieden haben"; und zu jedem, der in dem Starrsinn seines Herzens wandelt, sprechen sie: "Es wird kein Unglück über euch kommen". Denn wer hat im Rate Jahwes gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat auf mein {Nach anderer Les.: sein.} Wort gemerkt und gehört? Siehe, ein Sturmwind Jahwes, ein Grimm ist ausgegangen, ja, ein wirbelnder Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den Kopf der Gesetzlosen. Nicht wenden wird sich der Zorn Jahwes, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr dessen mit Verständnis inne werden. Ich habe die Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt. Hätten sie aber in meinem Rate gestanden, so würden sie mein Volk meine Worte hören lassen und es abbringen von seinem bösen Wege und von der Bosheit seiner Handlungen. - Bin ich ein Gott aus der Nähe, spricht Jahwe, und nicht ein Gott aus der Ferne? Oder kann sich jemand in Schlupfwinkel verbergen, und ich sähe ihn nicht? spricht Jahwe. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht Jahwe. Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: Einen Traum, einen Traum habe ich gehabt! Wie lange sollen das im Sinne haben die Propheten, welche Lüge weissagen, und die Propheten des Truges ihres Herzens, welche gedenken {O. wie lange soll das währen? Haben im Sinne die Propheten, welche ... Herzens gedenken sie usw.} meinen Namen bei meinem Volke in Vergessenheit zu bringen durch ihre Träume, die sie einer dem anderen erzählen, so wie ihre Väter meines Namens vergassen über dem Baal? Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; und wer mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemein? spricht Jahwe. Ist mein Wort nicht also - wie Feuer, spricht Jahwe, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert? Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht Jahwe, die einer vom anderen meine Worte stehlen. Siehe, ich will an die Propheten, spricht Jahwe, die Zungen nehmen und sprechen: Er hat geredet {Eig. sprechen: Spruch!}. Siehe, ich will an die, spricht Jahwe, welche Lügenträume weissagen und sie erzählen und mein Volk irreführen mit ihrer Prahlerei; da ich sie doch nicht gesandt und sie nicht entboten {O. ihnen nichts geboten} habe, und sie diesem Volke gar nichts nützen, spricht Jahwe. Und wenn dieses Volk, oder ein Prophet oder ein Priester dich fragt und spricht: Was ist die Last {Der hebr. Ausdruck hat die doppelte Bedeutung: "Last" und "wichtiger Ausdruck". (Vergl. Jes. 13,1; 15,1 usw.)} Jahwes? so sprich zu ihnen: Was die Last sei? - ich {And. üb. nach anderer Wortabteilung: Ihr seid die Last, und ich usw.} werde euch abwerfen, spricht Jahwe. Und der Prophet und der Priester und das Volk, welche sagen werden: "Last Jahwes", diesen Mann und sein Haus werde ich heimsuchen. Also sollt ihr sprechen, ein jeder zu seinem Nächsten und ein jeder zu seinem Bruder: Was hat Jahwe geantwortet und was hat Jahwe geredet? Und die Last Jahwes sollt ihr {Eig. Und "Last Jahwes" (d.h. diesen Ausdruck) sollt ihr usw.; vergl. V.38} nicht mehr erwähnen, denn die Last wird für einen jeden sein eigenes Wort sein; denn ihr verdrehet die Worte des lebendigen Gottes, Jahwes der Heerscharen, unseres Gottes. Also sollst du zu dem Propheten sagen: Was hat Jahwe dir geantwortet und was hat Jahwe geredet? Wenn ihr aber saget: "Last Jahwes", darum, so spricht Jahwe: Weil ihr dieses Wort saget: "Last Jahwes", und ich doch zu euch gesandt und gesprochen habe: Ihr sollt nicht sagen: "Last Jahwes" - darum, siehe, werde ich euch ganz vergessen {Nach and.: aufheben, aufladen}, und euch und die Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht verstossen; und ich werde ewigen Hohn auf euch legen und eine ewige Schande, die nicht vergessen werden wird. Jahwe liess mich sehen, - und siehe, zwei Körbe Feigen waren vor dem Tempel Jahwes aufgestellt - nachdem Nebukadrezar, der König von Babel, Jekonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda und die Fürsten von Juda und die Werkleute und die Schlosser aus Jerusalem weggeführt und sie nach Babel gebracht hatte. In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, gleich den Frühfeigen; und in dem anderen Korbe waren sehr schlechte Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden konnten. Und Jahwe sprach zu mir: Was siehst du, Jeremia? Und ich sprach: Feigen; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten sehr schlecht, so dass sie vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen, also werde ich die Weggeführten von Juda, die ich aus diesem Orte in das Land der Chaldäer weggeschickt habe, ansehen zum Guten. Und ich werde mein Auge auf sie richten zum Guten und sie in dieses Land zurückbringen; und ich werde sie bauen und nicht abbrechen, und sie pflanzen und nicht ausreissen. Und ich will ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, dass ich Jahwe bin; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren. - Und wie die schlechten Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können: ja, so spricht Jahwe, also werde ich Zedekia, den König von Juda, machen, und seine Fürsten und den Überrest von Jerusalem, die in diesem Lande Übriggebliebenen und die im Lande Ägypten Wohnenden. Und ich werde sie zur Misshandlung, zum Unglück hingeben allen Königreichen der Erde, zum Hohn und zum Sprichwort, zur Spottrede und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie vertreiben werde. Und ich werde das Schwert, den Hunger und die Pest unter sie senden, bis sie aufgerieben sind aus dem Lande, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe. Das Wort, welches zu Jeremia geschah über das ganze Volk von Juda, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, das ist das erste Jahr Nebukadrezars, des Königs von Babel, welches Jeremia, der Prophet, zu dem ganzen Volke von Juda und zu allen Bewohnern von Jerusalem redete, indem er sprach: Vom dreizehnten Jahre Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag, diese 23 Jahre, ist das Wort Jahwes zu mir geschehen; und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend, aber ihr hörtet nicht. Und Jahwe hat alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh sich aufmachend und sendend; aber ihr hörtet nicht und neigtet eure Ohren nicht, um zu hören. Und er sprach: Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege und von der Bosheit eurer Handlungen, so sollt ihr in dem Lande, das Jahwe euch und euren Vätern gegeben hat, wohnen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und wandelt nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzubeugen; und reizet mich nicht durch das Werk eurer Hände, dass ich euch nicht Übles tue. Aber ihr habt nicht auf mich gehört, spricht Jahwe, um mich durch das Werk eurer Hände zu reizen, euch zum Unglück. Darum, so spricht Jahwe der Heerscharen: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt, siehe, so sende ich hin und hole alle Geschlechter des Nordens, spricht Jahwe, und sende zu Nebukadrezar, dem König von Babel, meinem Knechte, und bringe sie über dieses Land und über seine Bewohner und über alle diese Nationen ringsum; und ich will sie vertilgen {Eig. verbannen, dem Bannfluch anheimgeben} und sie zum Entsetzen machen und zum Gezisch und zu ewigen Einöden. Und ich will unter ihnen aufhören lassen die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Geräusch der Mühlen und das Licht der Lampe. Und dieses ganze Land wird zur Einöde, zur Wüste werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre. Und es wird geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, werde ich an dem König von Babel und an jenem Volke, spricht Jahwe, ihre Schuld heimsuchen, und an dem Lande der Chaldäer; und ich werde es zu ewigen Wüsteneien machen. Und ich werde über jenes Land alle meine Worte bringen, die ich über dasselbe geredet habe: alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Nationen. Denn viele Nationen und grosse Könige werden auch sie {d.h. die Chaldäer} dienstbar machen; und ich werde ihnen nach ihrem Tun und nach dem Werke ihrer Hände vergelten. Denn so hat Jahwe, der Gott Israels, zu mir gesprochen: Nimm diesen Becher Zornwein aus meiner Hand, und gib ihn zu trinken all den Nationen, zu welchen ich dich sende; damit sie trinken, und taumeln und rasen wegen des Schwertes, das ich unter sie sende. - Und ich nahm den Becher aus der Hand Jahwes und liess trinken all die Nationen, zu welchen Jahwe mich gesandt hatte: Jerusalem und die Städte von Juda, und ihre Könige, ihre Fürsten, um sie zur Einöde, zum Entsetzen, zum Gezisch und zum Fluche zu machen, wie es an diesem Tage ist; den Pharao, den König von Ägypten, und seine Knechte und seine Fürsten und sein ganzes Volk, und alle gemischten Völker, und alle Könige des Landes Uz {Vergl. Klag. 4,21}; und alle Könige des Landes der Philister, und Askalon und Gasa und Ekron und den Überrest von Asdod; Edom und Moab und die Kinder Ammon; und alle Könige von Tyrus und alle Könige von Zidon; und die Könige der Inseln, welche jenseit des Meeres sind {d.h. der Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres}; Dedan und Tema und Bus, und alle mit geschorenen Haarrändern {Vergl. 3. Mose 19,27}; und alle Könige von Arabien und alle Könige der gemischten Völker, die in der Wüste wohnen; und alle Könige von Simri und alle Könige von Elam und alle Könige von Medien; und alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, den einen nach dem anderen {Eig. zu dem anderen hin, d.h. der Reihe nach}; und alle Königreiche der Erde, die auf der Fläche des Erdbodens sind. - Und der König von Scheschak {Eine durch künstliche Buchstabenversetzung entstandene Benennung von Babel} soll nach ihnen trinken. Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Trinket, und werdet berauscht und speiet, und fallet und stehet nicht wieder auf wegen des Schwertes, das ich unter euch sende. Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen: Also spricht Jahwe der Heerscharen: Ihr sollt trinken. Denn siehe, bei der Stadt, welche nach meinem Namen genannt ist, beginne ich Übles zu tun {O. zu verderben, zu vernichten}, und ihr solltet etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde, spricht Jahwe der Heerscharen. Und du, weissage ihnen alle diese Worte und sprich zu ihnen: Jahwe wird brüllen aus der Höhe und seine Stimme erschallen lassen aus seiner heiligen Wohnung; brüllen wird er gegen seine Wohnstätte, einen lauten Ruf erheben, wie die Keltertreter, gegen alle Bewohner der Erde. Ein Getöse dringt bis an das Ende der Erde, denn Jahwe rechtet mit den Nationen, er hält Gericht mit allem Fleische; die Gesetzlosen gibt er dem Schwerte hin, spricht Jahwe. - So spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, Unglück geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf von dem äussersten Ende der Erde. Und die Erschlagenen Jahwes werden an jenem Tage liegen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht beklagt und nicht gesammelt noch begraben werden; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden. - Heulet, ihr Hirten, und schreiet! und wälzet euch in der Asche, ihr Herrlichen der Herde! denn eure Tage sind erfüllt, um geschlachtet zu werden; und ich zerstreue euch, dass ihr hinfallen werdet wie ein kostbares Gefäss. Und die Zuflucht ist den Hirten verloren, und das Entrinnen den Herrlichen der Herde. Horch! Geschrei {W. Stimme des Geschreis} der Hirten, und Heulen der Herrlichen der Herde; denn Jahwe verwüstet ihre Weide. Und die Auen des Friedens werden zerstört vor der Glut des Zornes Jahwes. Gleich einem jungen Löwen hat er sein Dickicht verlassen; denn ihr Land ist zur Wüste geworden vor dem verderbenden {O. gewalttätigen} Schwerte {Im hebr. Texte steht: vor der verderbenden Glut; doch vergl. Kap. 46,16; 50,16} und vor der Glut seines Zornes. Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dieses Wort von seiten Jahwes also: So spricht Jahwe: Tritt in den Vorhof des Hauses Jahwes und zu allen Städten Judas, welche kommen, um anzubeten im Hause Jahwes, rede alle die Worte, welche ich dir geboten habe, zu ihnen zu reden; tue kein Wort davon. Vielleicht werden sie hören und ein jeder von seinem bösen Wege umkehren: So werde ich mich des Übels gereuen lassen, welches ich ihnen zu tun gedenke wegen der Bosheit ihrer Handlungen. Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe: Wenn ihr nicht auf mich höret, dass ihr in meinem Gesetz wandelt, welches ich euch vorgelegt habe, dass ihr auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, höret, welche ich zu euch sende, früh mich aufmachend und sendend (ihr habt aber nicht gehört): so will ich dieses Haus wie Silo machen, und diese Stadt werde ich zum Fluche machen allen Nationen der Erde. Und die Priester und die Propheten und alles Volk hörten Jeremia diese Worte reden im Hause Jahwes. Und es geschah, als Jeremia alles zu Ende geredet, was Jahwe geboten hatte, zu dem ganzen Volke zu reden, da ergriffen ihn die Priester und die Propheten und alles Volk und sprachen: Du musst gewisslich sterben. Warum hast du im Namen Jahwes geweissagt und gesprochen: Dieses Haus wird wie Silo werden, und diese Stadt verwüstet, ohne Bewohner? Und alles Volk versammelte sich gegen Jeremia im Hause Jahwes. Und als die Fürsten von Juda diese Worte hörten, gingen sie hinauf aus dem Hause des Königs zum Hause Jahwes und setzten sich in den Eingang des neuen Tores Jahwes. Und die Priester und die Propheten redeten zu den Fürsten und zu allem Volke und sprachen: Diesem Manne gebührt die Todesstrafe {Eig. ein Todesurteil; so auch V.16}, denn er hat wider diese Stadt geweissagt, wie ihr mit euren Ohren gehört habt. Und Jeremia redete zu den Fürsten und zu allem Volke und sprach: Jahwe hat mich gesandt, um wider dieses Haus und wider diese Stadt all die Worte zu weissagen, welche ihr gehört habt. Und nun machet gut eure Wege und eure Handlungen, und höret auf die Stimme Jahwes, eures Gottes: so wird Jahwe sich des Übels gereuen lassen, welches er über euch geredet hat. Ich aber, siehe, ich bin in eurer Hand; tut mir, wie es gut und wie es recht ist in euren Augen. Doch wisset bestimmt, dass ihr, wenn ihr mich tötet, unschuldiges Blut bringen werdet auf euch und auf diese Stadt und auf ihre Bewohner; denn in Wahrheit, Jahwe hat mich zu euch gesandt, um alle diese Worte vor euren Ohren zu reden. Und die Fürsten und alles Volk sprachen zu den Priestern und zu den Propheten: Diesem Manne gebührt nicht die Todesstrafe; denn er hat im Namen Jahwes, unseres Gottes, zu uns geredet. Und es erhoben sich Männer von den Ältesten des Landes, und sie sprachen zu der ganzen Versammlung des Volkes und sagten: Micha, der Moraschtiter {d.h. von Morescheth-Gath; vergl. Micha 1,1. 14.}, hat in den Tagen Hiskias, des Königs von Juda, geweissagt und zu dem ganzen Volke von Juda gesprochen und gesagt: So spricht Jahwe der Heerscharen: "Zion wird als Acker gepflügt werden, und Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Berg des Hauses {d.h. des Tempels} zu Waldeshöhen werden" {Micha 3,12}. Haben denn Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda ihn getötet? Hat er {d.i. Hiskia} nicht Jahwe gefürchtet und Jahwe angefleht, so dass Jahwe sich des Übels gereuen liess, welches er über sie geredet hatte? Und wir wollen eine so grosse Übeltat wider unsere Seelen begehen! Und es war auch ein Mann, der im Namen Jahwes weissagte, Urija, der Sohn Schemajas, aus Kirjath-Jearim; und er weissagte wider diese Stadt und wider dieses Land nach allen Worten Jeremias. Und als der König Jojakim und alle seine Helden und alle Fürsten seine Worte hörten, suchte der König ihn zu töten. Und als Urija es hörte, fürchtete er sich und floh, und er kam nach Ägypten. Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten, Elnathan, den Sohn Akbors, und Männer mit ihm nach Ägypten. Und sie brachten Urija aus Ägypten und führten ihn zu dem König Jojakim; und er erschlug ihn mit dem Schwerte und warf seinen Leichnam auf die Gräber der Kinder des Volkes {d.h. auf die Gräber des geringen Volkes}. Doch die Hand Achikams, des Sohnes Schaphans, war mit Jeremia, dass man ihn nicht in die Hand des Volkes gab, um ihn zu töten. Im Anfang der Regierung Zedekias {Im hebr. Text steht irrtümlich: Jojakims. (Vergl. V.3 u. 12.)}, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dieses Wort zu Jeremia von seiten Jahwes also: - so sprach Jahwe zu mir: Mache dir Bande und Jochstäbe, und lege sie um deinen Hals; und sende sie an den König von Edom und an den König von Moab und an den König der Kinder Ammon, und an den König von Tyrus und an den König von Zidon, durch die Boten, welche nach Jerusalem zu Zedekia, dem König von Juda, gekommen sind; und befiel ihnen, dass sie ihren Herren sagen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Also sollt ihr euren Herren sagen: Ich habe die Erde gemacht, die Menschen und das Vieh, die auf der Fläche der Erde sind, durch meine grosse Kraft und durch meinen ausgestreckten Arm; und ich gebe sie, wem es mich gut dünkt. Und nun habe ich alle diese Länder in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, meines Knechtes, gegeben; und auch die Tiere des Feldes habe ich ihm gegeben, dass sie ihm dienen. Und alle Nationen werden ihm dienen und seinem Sohne und seinem Sohnessohne, bis die Zeit auch seines Landes gekommen ist, und viele Völker und grosse Könige ihn dienstbar machen. Und es wird geschehen, die Nation und das Königreich, welche ihm, Nebukadnezar, dem König von Babel, nicht dienen und ihren Hals unter {Eig. in; so auch nachher} das Joch des Königs von Babel nicht geben wollen, selbige Nation, spricht Jahwe, werde ich heimsuchen mit dem Schwerte und mit dem Hunger und mit der Pest, bis ich sie durch seine Hand aufgerieben habe. Und ihr, höret nicht auf eure Propheten und auf eure Wahrsager und auf eure Träume und auf eure Zauberer und auf eure Beschwörer, die zu euch sprechen und sagen: Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen. Denn sie weissagen euch Lüge, um euch aus eurem Lande zu entfernen, und damit ich euch vertreibe und ihr umkommet. Die Nation aber, welche ihren Hals unter das Joch des Königs von Babel bringen und ihm dienen wird, die werde ich in ihrem Lande lassen, spricht Jahwe; und sie wird es bebauen und darin wohnen. Und ich redete zu Zedekia, dem König von Juda, nach allen diesen Worten und sprach: Bringet eure Hälse unter das Joch des Königs von Babel und dienet ihm und seinem Volke, so werdet ihr leben. Warum wolltet ihr, du und dein Volk, durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest sterben, wie Jahwe über die Nation geredet hat, welche dem König von Babel nicht dienen will? Und höret nicht auf die Worte der Propheten, die zu euch sprechen und sagen: Ihr werdet dem König von Babel nicht dienen; denn sie weissagen euch Lüge. Denn ich habe sie nicht gesandt, spricht Jahwe, und sie weissagen falsch in meinem Namen, damit ich euch vertreibe und ihr umkommet, ihr und die Propheten, die euch weissagen. Und ich redete zu den Priestern und zu diesem ganzen Volke und sprach: So spricht Jahwe: Höret nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch weissagen und sprechen: Siehe, die Geräte des Hauses Jahwes werden nun bald aus Babel zurückgebracht werden; denn sie weissagen euch Lüge. Höret nicht auf sie; dienet dem König von Babel, so werdet ihr leben; warum sollte diese Stadt zur Einöde werden? Wenn sie aber Propheten sind, und wenn das Wort Jahwes bei ihnen ist, so mögen sie doch bei Jahwe der Heerscharen Fürbitte tun, damit die Geräte, welche im Hause Jahwes und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem übriggeblieben sind, nicht nach Babel kommen. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen von den Säulen und von dem Meere und von den Gestellen und von den übrigen Geräten, die in dieser Stadt übriggeblieben sind, welche Nebukadnezar, der König von Babel, nicht weggenommen hat, als er Jekonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Edlen von Juda und Jerusalem, von Jerusalem nach Babel wegführte - denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, von den Geräten, welche im Hause Jahwes und im Hause des Königs von Juda und in Jerusalem übriggeblieben sind: Sie sollen nach Babel gebracht werden, und sollen daselbst sein bis auf den Tag, da ich nach ihnen sehen {O. mich ihrer annehmen} werde, spricht Jahwe, und ich sie heraufführe und sie an diesen Ort zurückbringe. Und es geschah in demselben Jahre, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, im vierten Jahre, im fünften Monat, da sprach zu mir Hananja, der Sohn Assurs, der Prophet, der von Gibeon war, im Hause Jahwes vor den Augen der Priester und alles Volkes, und sagte: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, und sagt: Ich zerbreche das Joch des Königs von Babel. Binnen zwei Jahren {Eig. Jahren von Tagen, d.h. nach genau zwei Jahren; so auch V.11} werde ich alle Geräte des Hauses Jahwes an diesen Ort zurückbringen, welche Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Orte weggenommen und nach Babel gebracht hat. Und Jekonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und alle Weggeführten von Juda, die nach Babel gekommen sind, werde ich an diesen Ort zurückbringen, spricht Jahwe; denn ich werde das Joch des Königs von Babel zerbrechen. Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja vor den Augen der Priester und vor den Augen alles Volkes, das im Hause Jahwes stand; und der Prophet Jeremia sprach: Amen, Jahwe tue also! Jahwe bestätige deine Worte, die du geweissagt hast, dass er die Geräte des Hauses Jahwes und alle Weggeführten von Babel an diesen Ort zurückbringe! Nur höre doch dieses Wort, welches ich vor deinen Ohren und vor den Ohren alles Volkes rede: Die Propheten, welche von alters her vor mir und vor dir gewesen sind, sie haben auch über viele Länder und über grosse Königreiche geweissagt von Krieg und von Unglück und von Pest. Der Prophet, der von Frieden weissagt, wird, wenn das Wort des Propheten eintrifft, als der Prophet erkannt werden, welchen Jahwe in Wahrheit gesandt hat. Und Hananja, der Prophet, nahm die Jochstäbe {Eig. den Jochstab} vom Halse des Propheten Jeremia und zerbrach sie. Und Hananja redete vor den Augen alles Volkes und sprach: So spricht Jahwe: Ebenso werde ich binnen zwei Jahren das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, zerbrechen vom Halse aller Nationen. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja die Jochstäbe {Eig. den Jochstab} vom Halse des Propheten Jeremia zerbrochen hatte, also: Geh und sprich zu Hananja und sage: So spricht Jahwe: Hölzerne Jochstäbe hast du zerbrochen, aber an ihrer Statt eiserne Jochstäbe gemacht. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich auf den Hals aller dieser Nationen gelegt, damit sie Nebukadnezar, dem König von Babel, dienen, und sie werden ihm dienen; und auch die Tiere des Feldes habe ich ihm gegeben. Und der Prophet Jeremia sprach zu dem Propheten Hananja: Höre doch, Hananja! Jahwe hat dich nicht gesandt, sondern du hast dieses Volk auf eine Lüge vertrauen lassen. Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich werfe dich vom Erdboden hinweg; dieses Jahr wirst du sterben; denn du hast Abfall geredet wider Jahwe. Und der Prophet Hananja starb in demselben Jahre im siebten Monat. Und dies sind die Worte des Briefes, welchen der Prophet Jeremia von Jerusalem an die übriggebliebenen Ältesten der Weggeführten und an die Priester und an die Propheten und an das ganze Volk sandte, welches Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte (nachdem der König Jekonja und die Königin, und die Kämmerer, die Fürsten von Juda und Jerusalem, und die Werkleute und die Schlosser aus Jerusalem weggezogen waren), durch Eleasar, den Sohn Schaphans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, welche Zedekia, der König von Juda, nach Babel zu Nebukadnezar, dem König von Babel, sandte: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel weggeführt habe: Bauet Häuser und bewohnet sie, und pflanzet Gärten und esset ihre Frucht. Nehmet Weiber und zeuget Söhne und Töchter, und nehmet Weiber für eure Söhne, und eure Töchter gebet Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären; und mehret euch daselbst, und mindert euch nicht. Und suchet den Frieden {O. die Wohlfahrt} der Stadt, wohin ich euch weggeführt habe, und betet für sie zu Jahwe; denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Lasst euch von euren Propheten, die in eurer Mitte sind, und von euren Wahrsagern nicht täuschen; und höret nicht auf eure Träume, die ihr euch träumen lasset. Denn sie weissagen euch falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, spricht Jahwe. Denn so spricht Jahwe: Sobald siebzig Jahre für Babel voll sind {Vergl. Kap. 25,11 usw.}, werde ich mich eurer annehmen und mein gutes Wort an euch erfüllen, euch an diesen Ort zurückzubringen. Denn ich weiss ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht Jahwe, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang {O. Zukunft} und Hoffnung zu gewähren. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir beten, und ich werde auf euch hören. Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen {Eig. trachten} mit eurem ganzen Herzen {Vergl. 5. Mose 4,29; Jer. 24,7}; und ich werde mich von euch finden lassen, spricht Jahwe. Und ich werde eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht Jahwe; und ich werde euch an den Ort zurückbringen, von wo ich euch weggeführt habe. Wenn ihr saget: Jahwe hat uns in Babel Propheten erweckt, ja, so spricht Jahwe von dem König, der auf dem Throne Davids sitzt, und von dem ganzen Volke, das in dieser Stadt wohnt, euren Brüdern, welche nicht mit euch in die Gefangenschaft {in die Wegführung, Verbannung} weggezogen sind, so spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich sende unter sie das Schwert, den Hunger und die Pest, und will sie machen wie die abscheulichen Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können {Vergl. Kap. 24,8}. Und ich will ihnen nachjagen mit dem Schwerte, mit dem Hunger und mit der Pest; und ich will sie zur Misshandlung hingeben allen Königreichen der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen und zum Gezisch und zum Hohn unter allen Nationen, wohin ich sie vertrieben habe: darum, dass sie auf meine Worte nicht gehört haben, spricht Jahwe, womit ich meine Knechte, die Propheten, zu ihnen sandte, früh mich aufmachend und sendend. Und auch ihr habt nicht gehört, spricht Jahwe. Ihr nun, höret das Wort Jahwes, ihr Weggeführten alle, die ich von Jerusalem nach Babel weggeschickt habe! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, von Ahab, dem Sohne Kolajas, und von Zedekia, dem Sohne Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, damit er sie vor euren Augen erschlage. Und von ihnen wird ein Fluch entnommen werden seitens aller Weggeführten Judas, die in Babel sind, so dass man sagen wird: Jahwe mache dich wie Zedekia und wie Ahab, welche der König von Babel im Feuer braten liess! Weil sie eine Ruchlosigkeit {Anderswo:Torheit, Gmeinheit} begangen in Israel und Ehebruch getrieben haben mit den Weibern ihrer Nächsten, und in meinem Namen Lügenworte geredet haben, was ich ihnen nicht geboten hatte; und ich, ich weiss es und bin Zeuge, spricht Jahwe. - Und zu Schemaja, dem Nechelamiter, sollst du sprechen und sagen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, und sagt: Weil du in deinem Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in Jerusalem ist, und an den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, und an alle die Priester, und gesagt: "Jahwe hat dich zum Priester gesetzt anstatt des Priesters Jojada, damit Aufseher seien im Hause Jahwes betreffs jedes Rasenden und Weissagenden, damit du ihn in den Stock und in das Halseisen legest. Und nun, warum hast du Jeremia, den Anathothiter, nicht gescholten, der euch weissagt? da er ja zu uns nach Babel gesandt und gesagt hat {And. üb.: denn darum hat er ... gesagt}: Es wird lange dauern; bauet Häuser und bewohnet sie, und pflanzet Gärten und esset ihre Frucht." ... (Und der Priester Zephanja hatte diesen Brief vor den Ohren des Propheten Jeremia gelesen.) Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also: Sende hin zu allen Weggeführten und sprich: Also spricht Jahwe von Schemaja, dem Nechelamiter: Weil Schemaja euch geweissagt, und ich ihn doch nicht gesandt habe, und er euch auf Lügen hat vertrauen lassen, darum spricht Jahwe also: Siehe, ich will Schemaja, den Nechelamiter, und seinen Samen heimsuchen: Er soll niemand haben, der inmitten dieses Volkes wohne, und er soll das Gute nicht sehen, welches ich meinem Volke tun werde, spricht Jahwe; denn er hat Abfall geredet wider Jahwe. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, also: So spricht Jahwe, der Gott Israels, und sagt: Schreibe dir alle Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch. Denn siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich die Gefangenschaft meines Volkes Israel und Juda wenden werde, spricht Jahwe; und ich werde sie in das Land zurückbringen, welches ich ihren Vätern gegeben habe, damit sie es besitzen. Und dies sind die Worte, welche Jahwe über Israel und über Juda geredet hat. Denn so spricht Jahwe: Eine Stimme des Schreckens haben wir gehört; da ist Furcht und kein Friede. Fraget doch und sehet, ob ein Mann {Eig. ein Männliches} gebiert? Warum sehe ich eines jeden Mannes Hände auf seinen Lenden, einer Gebärenden gleich, und jedes Angesicht in Blässe verwandelt? Wehe! denn gross ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob; doch wird er aus ihr gerettet werden. Denn es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen, dass ich sein Joch von deinem Halse zerbrechen und deine Fesseln zerreissen werde, und Fremde sollen ihn {d.i. Jakob} nicht mehr dienstbar machen; sondern sie werden Jahwe, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, den ich ihnen erwecken werde. Und du, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht Jahwe, und erschrick nicht, Israel! denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen {Eig. deinen Samen} aus dem Lande ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken. Denn ich bin mit dir, spricht Jahwe, um dich zu retten. Denn ich werde den Garaus machen allen {Eig. unter allen} Nationen, wohin ich dich zerstreut habe; nur dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen. Denn so spricht Jahwe: Deine Wunde ist unheilbar, schmerzlich {O. gefährlich, tödlich} ist dein Schlag; niemand führt deine Streitsache, für das Geschwür gibt es kein Heilmittel, da ist kein Pflaster für dich! Alle deine Buhlen haben dich vergessen, sie fragen nicht nach dir. Denn ich habe dich geschlagen mit dem Schlage eines Feindes, mit grausamer Züchtigung, um der Grösse deiner Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} willen, weil deine Sünden zahlreich sind. Was schreist du über deine Wunde, dass dein Schmerz unheilbar ist? Um der Grösse deiner Ungerechtigkeit willen, weil deine Sünden zahlreich sind, habe ich dir solches getan. Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden, und alle deine Bedränger sollen insgesamt in die Gefangenschaft gehen; und deine Berauber sollen zum Raube werden, und alle deine Plünderer werde ich zur Plünderung hingeben. Denn ich will dir einen Verband anlegen und dich von deinen Schlägen heilen, spricht Jahwe, weil man dich eine Verstossene nennt: "Das ist Zion, nach der niemand fragt!" So spricht Jahwe: Siehe, ich will die Gefangenschaft der Zelte Jakobs wenden, und seiner Wohnungen will ich mich erbarmen. Und die Stadt wird auf ihrem Hügel wieder erbaut, und der Palast nach seiner Weise bewohnt werden; und Lobgesang und die Stimme der Spielenden {O. Tanzenden} wird von ihnen ausgehen. Und ich will sie mehren, und sie werden sich nicht mindern; und ich will sie herrlich machen, und sie werden nicht gering werden. Und seine Söhne werden sein wie ehedem, und seine Gemeinde wird vor mir feststehen; und alle seine Bedrücker werde ich heimsuchen. Und sein Herrlicher wird aus ihm sein, und sein Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen; und ich will ihn herzutreten lassen, dass er mir nahe; denn wer ist es wohl, der sein Herz verpfändete, um zu mir zu nahen? spricht Jahwe. Und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein. Siehe, ein Sturmwind Jahwes, ein Grimm ist ausgegangen, ein sausender Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den Kopf der Gesetzlosen. Nicht wenden wird sich die Glut des Zornes Jahwes, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Gedanken seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr dessen innewerden. In jener Zeit, spricht Jahwe, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie werden mein Volk sein. So spricht Jahwe: Das Volk der dem Schwerte Entronnenen hat Gnade gefunden in der Wüste. Ich will gehen, um Israel {Eig. um es, Israel} zur Ruhe zu bringen. - Jahwe ist mir von fern erschienen: Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir fortdauern lassen meine Güte. Ich will dich wieder bauen, und du wirst gebaut werden, Jungfrau Israel! Du wirst dich wieder mit deinen Tamburinen schmücken und ausziehen im Reigen der Tanzenden. Du wirst wieder Weinberge pflanzen auf den Bergen Samarias; die Pflanzer werden pflanzen und geniessen {Eig. entweihen; vergl. 5. Mose 20,6}. Denn ein Tag wird sein, da die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen werden: Machet euch auf und lasset uns nach Zion hinaufziehen zu Jahwe, unserem Gott! Denn so spricht Jahwe: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet an der Spitze {O. über das Haupt; vergl. Amos 6,1} der Nationen! Lobsinget laut und sprechet: Rette dein Volk, Jahwe, den Überrest Israels! Siehe, ich bringe sie aus dem Lande des Nordens und sammle sie von dem äussersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende allzumal; in grosser Versammlung kehren sie hierher zurück. Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen leite ich sie; ich führe sie zu Wasserbächen auf einem ebenen Wege, auf dem sie nicht straucheln werden. Denn ich bin Israel zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. - Höret das Wort Jahwes, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sprechet: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und es hüten wie ein Hirt seine Herde. Denn Jahwe hat Jakob losgekauft und hat ihn erlöst aus der Hand dessen, der stärker war als er. Und sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions, und herbeiströmen zu den Gütern Jahwes: zum Korn und zum Most und zum Öl und zu den jungen Schafen und Rindern; und ihre Seele wird sein wie ein bewässerter Garten, und sie werden hinfort nicht mehr verschmachten. Dann wird die Jungfrau sich freuen im Reigen, und Jünglinge und Greise allzumal; und ich will ihre Trauer in Freude verwandeln und sie trösten, und will sie erfreuen, indem ich sie von ihrem Kummer befreie {Eig. will sie erfreuen aus ihrem Kummer heraus}. Und ich will die Seele der Priester laben mit Fett, und mein Volk wird sich an meinen Gütern sättigen, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Eine Stimme wird in Rama gehört, Wehklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder; sie will sich nicht trösten lassen {Eig. sie weigert sich, sich trösten zu lassen} über ihre Kinder, weil sie nicht mehr sind. So spricht Jahwe: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen; denn es gibt Lohn für deine Arbeit, spricht Jahwe, und sie werden aus dem Lande des Feindes zurückkehren; und Hoffnung ist da für dein Ende {O. deine Zukunft}, spricht Jahwe, und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren. Wohl habe ich Ephraim klagen hören: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein nicht ans Joch gewöhntes Kalb; bekehre mich, dass ich mich bekehre, denn du bist Jahwe, mein Gott. Denn nach meiner Umkehr {O. meiner Bekehrung} empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gebracht worden bin {Eig. nachdem ich gewitzigt bin}, schlage ich mich auf die Lenden. Ich schäme mich und bin auch zu Schanden geworden, denn ich trage die Schmach meiner Jugend. - Ist mir Ephraim ein teurer Sohn oder ein Kind der Wonne? Denn sooft ich auch wider ihn geredet habe, gedenke ich seiner doch immer wieder. Darum ist mein Innerstes um ihn erregt; ich will mich gewisslich seiner erbarmen, spricht Jahwe. Richte dir Wegweiser auf, setze dir Stangen, richte dein Herz auf die Strasse, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre um, Jungfrau Israel, kehre um zu diesen deinen Städten! Wie lange willst du dich hin und her wenden, du abtrünnige Tochter? Denn Jahwe hat ein Neues geschaffen auf der Erde: Das Weib wird den Mann umgeben. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Dieses Wort wird man noch sprechen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihre Gefangenschaft wenden werde: Jahwe segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! Und Juda und alle seine Städte werden allzumal darin wohnen, Ackersleute und die mit der Herde umherziehen. Denn ich habe die lechzende Seele reichlich getränkt und jede schmachtende Seele gesättigt {Eig. gefüllt}. Darüber erwachte ich und sah, und mein Schlaf war mir süss. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich das Haus Israel und das Haus Juda besäen werde mit Samen von Menschen und Samen von Vieh. Und es wird geschehen, wie ich über sie gewacht habe, um auszureissen und abzubrechen und niederzureissen und zu zerstören und zu verderben, also werde ich über sie wachen, um zu bauen und zu pflanzen, spricht Jahwe. In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben Herlinge gegessen, und die Zähne der Söhne sind stumpf geworden; sondern ein jeder wird für seine Missetat sterben: Jeder Mensch, der Herlinge isst, dessen Zähne sollen stumpf werden. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen werde: nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, da ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen, welchen meinen Bund sie gebrochen haben; und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt, spricht Jahwe. Sondern dies ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel machen werde nach jenen Tagen, spricht Jahwe: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein. Und sie werden nicht mehr ein jeder seinen Nächsten und ein jeder seinen Bruder lehren und sprechen: Erkennet Jahwe! denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten, spricht Jahwe. Denn ich werde ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken. - So spricht Jahwe, der die Sonne gesetzt hat zum Lichte bei Tage, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Lichte bei Nacht, der das Meer erregt, und seine Wogen brausen, Jahwe der Heerscharen ist sein Name: Wenn diese Ordnungen vor {Eig. von vor} meinem Angesicht weichen werden, spricht Jahwe, so soll auch der Same Israels aufhören, eine Nation zu sein vor meinem Angesicht alle Tage. So spricht Jahwe: Wenn die Himmel oben gemessen, und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie getan haben, spricht Jahwe. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da diese Stadt dem Jahwe gebaut werden wird vom Turme Hananel bis zum Ecktore. Und die Messschnur wird weiter fortlaufen geradeaus über den Hügel Gareb, und sich nach Goah wenden. Und das ganze Tal der Leichen und der Asche, und alles Gefilde bis zum Bache {O. Tale} Kidron, bis zur Ecke des Rosstores gegen Osten, wird Jahwe heilig sein; es soll nicht ausgerottet noch zerstört werden in Ewigkeit. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah im zehnten Jahre Zedekias, des Königs von Juda; dieses Jahr war das achtzehnte Jahr Nebukadnezars. Und das Heer des Königs von Babel belagerte damals Jerusalem. Und der Prophet Jeremia war im Gefängnishofe eingesperrt, der im Hause des Königs von Juda ist; denn Zedekia, der König von Juda, hatte ihn eingesperrt und gesagt: "Warum weissagst du und sprichst: So spricht Jahwe: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, dass er sie einnehme; und Zedekia, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen, sondern gewisslich in die Hand des Königs von Babel gegeben werden; und sein Mund wird mit dessen Munde reden, und seine Augen werden dessen Augen sehen; und er wird Zedekia nach Babel führen, und daselbst wird er sein, bis ich mich seiner annehme {Vergl. Kap. 34,3-5}, spricht Jahwe. Wenn ihr mit den Chaldäern streitet, so wird es euch nicht gelingen?" Und Jeremia sprach: Das Wort Jahwes ist zu mir geschehen also: Siehe, Hanamel, der Sohn Schallums, deines Oheims, wird zu dir kommen und sagen: Kaufe dir mein Feld, das zu Anathoth ist; denn du hast das Lösungsrecht, um es zu kaufen. Und Hanamel, der Sohn meines Oheims, kam zu mir, nach dem Worte Jahwes, in den Gefängnishof und sprach zu mir: Kaufe doch mein Feld, das zu Anathoth im Lande Benjamin ist, denn du hast das Erbrecht {Eig. das Eigentumsrecht}, und du hast die Lösung; kaufe es dir. Und ich erkannte, dass es das Wort Jahwes war. Und ich kaufte von Hanamel, dem Sohne meines Oheims, das Feld, das zu Anathoth ist, und wog ihm das Geld dar: siebzehn Sekel Silber. Und ich schrieb einen Kaufbrief {W. schrieb in den Brief} und versiegelte ihn und nahm Zeugen, und ich wog das Geld auf der Waage dar. Und ich nahm den Kaufbrief, den versiegelten: die Festsetzung und die Bestimmungen, und auch den offenen; und ich gab den Kaufbrief Baruk, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen Hanamels, meines Vetters, und vor den Augen der Zeugen, welche den Kaufbrief unterschrieben hatten, vor den Augen aller Juden, die im Gefängnishofe sassen. Und ich befahl Baruk vor ihren Augen und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, diesen Kaufbrief, sowohl den versiegelten als auch diesen offenen Brief, und lege sie in ein irdenes Gefäss, auf dass sie viele Tage erhalten bleiben. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Es werden wiederum Häuser und Felder und Weinberge in diesem Lande gekauft werden. Und nachdem ich Baruk, dem Sohne Nerijas, den Kaufbrief gegeben hatte, betete ich zu Jahwe und sprach: Ach, Herr, Jahwe! Siehe, du hast die Himmel und die Erde gemacht durch deine grosse Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm: kein Ding ist dir unmöglich {Eig. zu wunderbar}; der du Güte übst an Tausenden, und die Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} der Väter vergiltst in den Busen ihrer Kinder nach ihnen; du grosser, mächtiger Gott {El}, dessen Name Jahwe der Heerscharen ist, gross an Rat und mächtig an Tat; du, dessen Augen über alle Wege der Menschenkinder offen sind, um einem jeden zu geben nach seinen Wegen und nach der Frucht seiner Handlungen; der du Zeichen und Wunder getan im Lande Ägypten und bis auf diesen Tag, sowohl an Israel als auch an anderen Menschen, und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tage ist. Und du hast dein Volk Israel aus dem Lande Ägypten herausgeführt mit Zeichen und mit Wundern und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit grossem Schrecken; und hast ihnen dieses Land gegeben, welches du ihren Vätern geschworen hattest ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fliesst. Und sie sind hineingekommen und haben es in Besitz genommen; aber sie hörten nicht auf deine Stimme und wandelten nicht in deinem Gesetz: sie haben nichts getan von allem, was du ihnen zu tun geboten hattest. Da hast du ihnen all dieses Unglück widerfahren lassen. Siehe, die Wälle reichen bis an die Stadt, um sie einzunehmen; und durch das Schwert und den Hunger und durch die Pest ist die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben, welche wider sie streiten. Und was du geredet hast, ist geschehen; und siehe, du siehst es. Und doch hast du zu mir gesprochen, Herr, Jahwe: Kaufe dir das Feld für Geld und nimm Zeugen; - und die Stadt ist ja in die Hand der Chaldäer gegeben! Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also: Siehe, ich bin Jahwe, der Gott alles Fleisches; sollte mir irgend ein Ding unmöglich {Eig. zu wunderbar} sein? Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, dass er sie einnehme. Und die Chaldäer, die wider diese Stadt streiten, werden hineinkommen und werden diese Stadt mit Feuer anzünden und sie verbrennen, samt den Häusern, auf deren Dächern sie dem Baal geräuchert und anderen Göttern Trankopfer gespendet haben, um mich zu reizen. Denn die Kinder Israel und die Kinder Juda taten von ihrer Jugend an nur, was böse ist in meinen Augen; denn die Kinder Israel haben mich nur gereizt durch das Werk ihrer Hände, spricht Jahwe. Denn zu meinem Zorne und zu meinem Grimme ist mir diese Stadt gewesen von dem Tage an, da man sie gebaut hat, bis auf diesen Tag, auf dass ich sie von meinem Angesicht hinwegtäte: Wegen all der Bosheit der Kinder Israel und der Kinder Juda, die sie verübt haben, um mich zu reizen, sie, ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Priester und ihre Propheten, und die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem. Und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Und ob ich sie auch lehrte, früh mich aufmachend und lehrend, so hörten sie doch nicht, um Zucht anzunehmen. Und sie haben ihre Scheusale in das Haus gesetzt, welches nach meinem Namen genannt ist, um es zu verunreinigen. Und sie haben die Höhen des Baal gebaut, welche im Tale des Sohnes Hinnoms sind, um ihre Söhne und ihre Töchter dem Moloch {Eig. Molech} durch das Feuer gehen zu lassen, - was ich nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist - um diesen Greuel zu verüben, damit sie Juda sündigen machten. Und darum spricht Jahwe, der Gott Israels, nun also betreffs dieser Stadt, von welcher ihr saget: sie ist in die Hand des Königs von Babel gegeben durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest: Siehe, ich werde sie aus all den Ländern sammeln, wohin ich sie vertrieben haben werde in meinem Zorn und in meinem Grimm, und in grosser Entrüstung {Eig. Wut}; und ich werde sie an diesen Ort zurückbringen und sie in Sicherheit wohnen lassen. Und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein. Und ich werde ihnen ein Herz und einen Weg geben, damit sie mich fürchten alle Tage, ihnen und ihren Kindern nach ihnen zum Guten. Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen machen, dass ich nicht von ihnen lassen {W. mich nicht hinter ihnen zurückziehen} werde, ihnen wohlzutun; und ich werde meine Furcht in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen. Und ich werde mich über sie freuen, ihnen wohlzutun, und werde sie in diesem Lande pflanzen in Wahrheit {O. Treue} mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. Denn so spricht Jahwe: Gleichwie ich über dieses Volk all dieses grosse Unglück gebracht habe, also will ich über sie all das Gute bringen, das ich über sie rede. Und es sollen Felder gekauft werden in diesem Lande, von welchem ihr saget: Es ist öde, ohne Menschen und ohne Vieh, es ist in die Hand der Chaldäer gegeben. Man wird Felder um Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben {W. und in den Brief schreiben} und sie versiegeln und Zeugen nehmen im Lande Benjamin und in den Umgebungen von Jerusalem und in den Städten Judas, sowohl in den Städten des Gebirges als auch in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens. Denn ich werde ihre Gefangenschaft wenden, spricht Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zum zweiten Male zu Jeremia, als er noch im Gefängnishofe verhaftet war, also: So spricht Jahwe, der es tut, Jahwe, der es bildet, um es zu verwirklichen, Jahwe ist sein Name: Rufe zu mir, und ich will dir antworten und will dir grosse und unerreichbare Dinge kundtun, die du nicht weisst. Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels, über die Häuser dieser Stadt und über die Häuser der Könige von Juda, welche abgebrochen werden wegen der Wälle und wegen des Schwertes; indem man kommt {O. und über die, welche kommen}, um gegen die Chaldäer zu streiten und die Häuser {W. sie} mit den Leichnamen der Menschen zu füllen, welche ich in meinem Zorn und in meinem Grimm geschlagen, und um all deren Bosheit willen ich mein Angesicht vor dieser Stadt verborgen habe: Siehe, ich will ihr einen Verband anlegen und Heilung bringen und sie heilen, und ich will ihnen eine Fülle von Frieden {O. Wohlfahrt} und Wahrheit {O. Treue} offenbaren. Und ich werde die Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels wenden, und werde sie bauen wie im Anfang. Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich gesündigt haben; und ich werde alle ihre Missetaten vergeben, womit sie gegen mich gesündigt haben und womit sie von mir abgefallen sind. Und sie {d.i. Jerusalem} soll mir zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck sein bei allen Nationen der Erde, welche all das Gute hören werden, das ich ihnen tue. Und sie werden zittern und beben {Vergl. Jes. 60,5; Hos. 3,5} über all das Gute und über all den Frieden, den {O. die Wohlfahrt die} ich ihr {d.i. Jerusalem} angedeihen lasse. - So spricht Jahwe: An diesem Orte, von dem ihr saget: "Er ist verödet, ohne Menschen und ohne Vieh", in den Städten Judas und auf den Strassen Jerusalems, die verwüstet sind, ohne Menschen und ohne Bewohner und ohne Vieh, wird wiederum gehört werden die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, welche sagen: Lobet {O. Danket} Jahwe der Heerscharen, denn Jahwe ist gütig, denn seine Güte währt ewiglich! die Stimme derer, welche Lob {O. Dank} in das Haus Jahwes bringen. Denn ich werde die Gefangenschaft des Landes wenden wie im Anfang, spricht Jahwe. So spricht Jahwe der Heerscharen: An diesem Orte, der verödet ist, ohne Menschen und ohne Vieh, und in allen seinen Städten wird wiederum eine Wohnung sein für die Hirten, welche Herden {Eig. Kleinvieh} lagern lassen. In den Städten des Gebirges, in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens, und im Lande Benjamin und in den Umgebungen von Jerusalem und in den Städten Judas werden wiederum die Herden unter den Händen des Zählers vorüberziehen, spricht Jahwe. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich das gute Wort erfüllen werde, welches ich über das Haus Israel und über das Haus Juda geredet habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich dem David einen Spross der Gerechtigkeit hervorsprossen lassen, und er wird Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden und Jerusalem in Sicherheit wohnen; und dies wird der Name sein, mit welchem man es {d.i. Jerusalem} benennen wird: Jahwe, unsere Gerechtigkeit {H. Jahwe-Tsidkenu}. Denn so spricht Jahwe: Nie soll es dem David an einem Manne fehlen, der auf dem Throne des Hauses Israel sitze. Und den Priestern, den Leviten, soll es nie an einem Manne vor mir fehlen, der Brandopfer opfere und Speisopfer anzünde und Schlachtopfer zurichte alle Tage. - Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also: So spricht Jahwe: Wenn ihr meinen Bund betreffs des Tages und meinen Bund betreffs der Nacht brechen könnt, so dass Tag und Nacht nicht mehr seien zu ihrer Zeit, so wird auch mein Bund mit meinem Knechte David gebrochen werden, dass er keinen Sohn habe, der auf seinem Throne König sei, und auch mit den Leviten, den Priestern, meinen Dienern. Wie das Heer des Himmels nicht gezählt und der Sand des Meeres nicht gemessen werden kann, also werde ich den Samen Davids, meines Knechtes, und die Leviten mehren, die mir dienen. - Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also: Hast du nicht gesehen, was dieses Volk redet, indem es spricht: "Die zwei Geschlechter {Israel und Juda}, welche Jahwe erwählt hatte, die hat er verworfen"? Und so verachten sie mein Volk, so dass es vor ihnen keine Nation mehr ist. So spricht Jahwe: Wenn nicht mein Bund betreffs des Tages und der Nacht besteht, wenn ich nicht die Ordnungen des Himmels und der Erde festgesetzt habe, so werde ich auch den Samen Jakobs und Davids, meines Knechtes, verwerfen, dass ich nicht mehr von seinem Samen Herrscher nehme über den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich werde ihre Gefangenschaft wenden und mich ihrer erbarmen. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, als Nebukadnezar, der König von Babel, und sein ganzes Heer und alle Königreiche der Erde, die unter der Herrschaft seiner Hand waren, und alle Völker wider Jerusalem und wider alle seine Städte stritten: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Geh und sprich zu Zedekia, dem König von Juda, und sage ihm: So spricht Jahwe: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, dass er sie mit Feuer verbrenne. Und du, du wirst seiner Hand nicht entrinnen, sondern gewisslich ergriffen und in seine Hand gegeben werden; und deine Augen werden die Augen des Königs von Babel sehen, und sein Mund wird mit deinem Munde reden, und du wirst nach Babel kommen. Doch höre das Wort Jahwes, Zedekia, König von Juda! So spricht Jahwe über dich: Du wirst nicht durch das Schwert sterben; in Frieden wirst du sterben, und gleich den Bränden deiner Väter, der früheren Könige, die vor dir gewesen sind, also wird man dir einen Brand machen, und man wird über dich klagen: "Wehe, Herr!" denn ich habe das Wort geredet, spricht Jahwe. - Und Jeremia, der Prophet, redete zu Zedekia, dem König von Juda, alle diese Worte in Jerusalem, während das Heer des Königs von Babel wider Jerusalem und wider alle übriggebliebenen Städte Judas stritt, wider Lachis und wider Aseka; denn diese waren als feste Städte unter den Städten Judas übriggeblieben. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, nachdem der König Zedekia einen Bund mit dem ganzen Volke, das zu Jerusalem war, gemacht hatte, um ihnen Freiheit auszurufen, damit ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd, den Hebräer und die Hebräerin, frei entliesse, so dass niemand mehr einen Juden, seinen Bruder, zum Dienst anhielte. Und es gehorchten alle Fürsten und das ganze Volk, welches den Bund eingegangen war, dass ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd frei entliesse, ohne sie ferner zum Dienst anzuhalten; sie gehorchten und entliessen sie. Aber nachher wandten sie sich um und liessen die Knechte und Mägde wiederkommen, welche sie frei entlassen hatten, und unterjochten sie zu Knechten und zu Mägden. - Und das Wort Jahwes geschah von seiten Jahwes zu Jeremia also: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe einen Bund mit euren Vätern gemacht an dem Tage, da ich sie aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft {Eig. aus dem Hause der Knechte od. Sklaven}, herausführte, und habe gesprochen: Am Ende von sieben Jahren sollt ihr ein jeder seinen Bruder entlassen, den Hebräer, der sich dir verkauft hat; er soll dir sechs Jahre dienen, und dann sollst du ihn frei von dir entlassen. Aber eure Väter hörten nicht auf mich und neigten ihr Ohr nicht. Und ihr seid heute zwar umgekehrt und habt getan, was recht ist in meinen Augen, dass ein jeder seinem Nächsten Freiheit ausrief; und ihr habt einen Bund vor mir gemacht in dem Hause, welches nach meinem Namen genannt ist; aber ihr habt euch wieder umgewandt und meinen Namen entweiht, und habt ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd wiederkommen lassen, die ihr nach ihrem Belieben frei entlassen hattet; und ihr habt sie unterjocht, dass sie euch zu Knechten und zu Mägden seien. Darum spricht Jahwe also: Ihr habt nicht auf mich gehört, Freiheit auszurufen, ein jeder seinem Bruder und ein jeder seinem Nächsten; siehe, so rufe ich euch Freiheit aus, spricht Jahwe, für das Schwert, für die Pest und für den Hunger, und gebe euch zur Misshandlung hin allen Königreichen der Erde. Und ich will die Männer, welche meinen Bund übertreten haben, welche die Worte des Bundes nicht gehalten, den sie vor mir gemacht haben, wie das Kalb machen, das sie entzweigeschnitten und zwischen dessen Stücken sie hindurchgegangen sind {Ein uralter Gebrauch beim Abschliessen von Bündnissen; vergl. 1. Mose 15,17}: Die Fürsten von Juda und die Fürsten von Jerusalem, die Kämmerer und die Priester und alles Volk des Landes, welche zwischen den Stücken des Kalbes hindurchgegangen sind, die will ich in die Hand ihrer Feinde geben und in die Hand derer, welche nach ihrem Leben trachten; und ihre Leichname sollen dem Gevögel des Himmels und den Tieren der Erde zur Speise dienen. Und Zedekia, den König von Juda, und seine Fürsten werde ich in die Hand ihrer Feinde geben und in die Hand derer, welche nach ihrem Leben trachten, und in die Hand des Heeres des Königs von Babel, das von euch abgezogen ist. Siehe, ich gebiete, spricht Jahwe, und bringe sie zu dieser Stadt zurück, damit sie wider dieselbe streiten und sie einnehmen und sie mit Feuer verbrennen; und ich werde die Städte Judas zur Wüste machen, ohne Bewohner. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, also: Geh zum Hause {d.h. zum Geschlecht} der Rekabiter {Die Rekabiter waren ein Zweig der Keniter. (S. 1. Chr. 2,55; Richter 1,16} und rede mit ihnen, und bringe sie in das Haus Jahwes in eine der Zellen {Nebengebäude in den Höfen des Tempels; vergl. 1. Chr. 28,12}, und gib ihnen Wein zu trinken. Und ich nahm Jaasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Chabazinjas, und seine Brüder und alle seine Söhne und das ganze Haus der Rekabiter, und ich brachte sie in das Haus Jahwes, in die Zelle der Söhne Chanans, des Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, neben der Zelle der Fürsten, welche oberhalb der Zelle Maasejas war, des Sohnes Schallums, des Hüters der Schwelle. Und ich setzte den Söhnen des Hauses der Rekabiter Kelche, mit Wein gefüllt, und Becher vor und sprach zu ihnen: Trinket Wein! Aber sie sprachen: Wir trinken keinen Wein; denn Jonadab {S. 2. Kön. 10,15}, der Sohn Rekabs, unser Vater, hat uns geboten und gesagt: Ihr sollt keinen Wein trinken, weder ihr noch eure Kinder, ewiglich; und ihr sollt kein Haus bauen und keinen Samen säen und keinen Weinberg pflanzen, noch sie besitzen; sondern in Zelten sollt ihr wohnen alle eure Tage, auf dass ihr viele Tage lebet auf dem Erdboden, wo ihr euch aufhaltet. Und wir haben der Stimme Jonadabs, des Sohnes Rekabs, unseres Vaters, gehorcht nach allem, was er uns geboten hat: keinen Wein zu trinken alle unsere Tage, weder wir, noch unsere Weiber, noch unsere Söhne, noch unsere Töchter, und keine Häuser zu unserer Wohnung zu bauen; und wir besitzen weder Weinberg, noch Feld, noch Saat; und wir haben in Zelten gewohnt, und haben gehorcht und getan nach allem, was unser Vater Jonadab uns geboten hat. Und es geschah, als Nebukadrezar, der König von Babel, nach diesem Lande heraufzog, da sprachen wir: Kommt und lasst uns nach Jerusalem ziehen vor dem Heere der Chaldäer und vor dem Heere der Syrer; und so wohnen wir in Jerusalem. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia also: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Geh und sprich zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern von Jerusalem: Werdet ihr keine Zucht annehmen, um auf meine Worte zu hören? spricht Jahwe. Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rekabs, die er seinen Kindern geboten hat, keinen Wein zu trinken, sind gehalten worden, und bis auf diesen Tag trinken sie keinen Wein; denn sie haben dem Gebot ihres Vaters gehorcht. Und ich habe zu euch geredet, früh mich aufmachend und redend; aber ihr habt nicht auf mich gehört. Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh mich aufmachend und sendend, und habe gesprochen: Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege, und machet eure Handlungen gut, und wandelt nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen, so sollt ihr in dem Lande wohnen, das ich euch und euren Vätern gegeben habe; aber ihr habt eurer Ohr nicht geneigt und nicht auf mich gehört. Ja, die Kinder Jonadabs, des Sohnes Rekabs, haben das Gebot ihres Vaters gehalten, welches er ihnen geboten hat; aber dieses Volk hat nicht auf mich gehört. Darum spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich bringe über Juda und über alle Bewohner von Jerusalem all das Unglück, welches ich über sie geredet habe, weil ich zu ihnen geredet und sie nicht gehört, und ich ihnen zugerufen und sie nicht geantwortet haben. Und Jeremia sprach zu dem Hause der Rekabiter: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot Jonadabs, eures Vaters, gehorcht und alle seine Gebote bewahrt, und getan habt nach allem, was er euch geboten hat, darum spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, also: Es soll Jonadab, dem Sohne Rekabs, nicht an einem Manne fehlen, der vor mir stehe, alle Tage. Und es geschah im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, da geschah dieses Wort von seiten Jahwes zu Jeremia also: Nimm dir eine Buchrolle und schreibe darauf alle die Worte, welche ich zu dir geredet habe über Israel und über Juda und über alle Nationen, von dem Tage an, da ich zu dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis auf diesen Tag. Vielleicht wird das Haus Juda auf all das Böse hören, welches ich ihnen zu tun gedenke, damit sie umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege, und ich ihre Missetat {O. Schuld} und ihre Sünde vergebe. - Und Jeremia rief Baruk, den Sohn Nerijas; und Baruk schrieb aus dem Munde Jeremias auf eine Buchrolle alle die Worte Jahwes, welche er zu ihm geredet hatte. Und Jeremia gebot Baruk und sprach: Ich bin verhindert, ich kann nicht in das Haus Jahwes gehen; so geh du hin und lies aus der Rolle, was du aus meinem Munde aufgeschrieben hast, die Worte Jahwes, vor den Ohren des Volkes im Hause Jahwes am Tage des Fastens; und du sollst sie auch vor den Ohren aller Juden {Eig. von ganz Juda} lesen, die aus ihren Städten kommen. Vielleicht wird ihr Flehen vor Jahwe kommen {Eig. niederfallen, weil der Anbeter vor Gott niederfiel; so auch Kap. 37,20; 42,2.9}, so dass sie umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege; denn gross ist der Zorn und der Grimm, den Jahwe über dieses Volk ausgesprochen hat. Und Baruk, der Sohn Nerijas, tat nach allem, was der Prophet Jeremia ihm geboten hatte, indem er aus dem Buche die Worte Jahwes im Hause Jahwes vorlas. Und es geschah im fünften Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, da rief man allem Volke in Jerusalem und allem Volke, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam, ein Fasten aus vor Jahwe. Und Baruk las aus dem Buche die Worte Jeremias im Hause Jahwes, in der Zelle Gemarjas, des Sohnes Schaphans, des Schreibers, im oberen Vorhof, im Eingang des neuen Tores des Hauses Jahwes, vor den Ohren des ganzen Volkes. Und Mikaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schaphans, hörte alle Worte Jahwes aus dem Buche, und er ging zum Hause des Königs hinab in das Gemach des Schreibers; und siehe, daselbst sassen alle Fürsten {d.h. die Obersten von Jerusalem}: Elischama, der Schreiber, und Delaja, der Sohn Schemajas, und Elnathan, der Sohn Akbors, und Gemarja, der Sohn Schaphans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle Fürsten. Und Mikaja berichtete ihnen alle die Worte, die er gehört hatte, als Baruk vor den Ohren des Volkes aus dem Buche las. Da sandten alle Fürsten Jehudi, den Sohn Nethanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruk und liessen ihm sagen: Die Rolle, aus welcher du vor den Ohren des Volkes gelesen hast, nimm sie in deine Hand und komm! Und Baruk, der Sohn Nerijas, nahm die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen. Und sie sprachen zu ihm: Setze dich doch und lies sie vor unseren Ohren. Und Baruk las vor ihren Ohren. Und es geschah, als sie alle die Worte hörten, sahen sie einander erschrocken an und sprachen zu Baruk: Wir müssen dem König alle diese Worte berichten. Und sie fragten Baruk und sprachen: Teile uns doch mit, wie du alle diese Worte aus seinem Munde aufgeschrieben hast. Und Baruk sprach zu ihnen: Aus seinem Munde sagte er mir alle diese Worte vor, und ich schrieb sie mit Tinte in das Buch. Und die Fürsten sprachen zu Baruk: Geh, verbirg dich, du und Jeremia, dass niemand wisse, wo ihr seid. - Und sie gingen zu dem König in den Hof {d.h. den inneren Hof des königlichen Palastes}; die Rolle aber hatten sie in dem Gemach Elischamas, des Schreibers, niedergelegt; und sie berichteten alle die Worte vor den Ohren des Königs. Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle zu holen; und er holte sie aus dem Gemach Elischamas, des Schreibers; und Jehudi las sie vor den Ohren des Königs und vor den Ohren aller Fürsten, die um den König standen. Der König aber sass im Winterhause, im neunten Monat, und der Kohlentopf war vor ihm angezündet. Und es geschah, sooft Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, zerschnitt sie der König {W. er} mit dem Schreibermesser und warf sie in das Feuer, das im Kohlentopf war, bis die ganze Rolle in dem Feuer des Kohlentopfes vernichtet war. Und der König und alle seine Knechte, welche alle diese Worte hörten, erschraken nicht und zerrissen nicht ihre Kleider. Und obwohl Elnathan und Delaja und Gemarja den König angingen, dass er die Rolle nicht verbrennen möchte, hörte er doch nicht auf sie. Und der König gebot Jerachmeel, dem Königssohne {d.h. einem Prinzen aus dem königl. Geschlecht; wie in 1. Kön. 22,26; 2. Kön.11,2}, und Seraja, dem Sohne Asriels, und Schelemja, dem Sohne Abdeels, Baruk, den Schreiber, und Jeremia, den Propheten, zu greifen; aber Jahwe hatte sie verborgen. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia, nachdem der König die Rolle und die Worte, welche Baruk aus dem Munde Jeremias aufgeschrieben, verbrannt hatte, also: Nimm dir wieder eine andere Rolle und schreibe darauf alle die vorigen Worte, die auf der vorigen Rolle waren, welche Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat. Und über Jojakim, den König von Juda, sollst du sprechen: So spricht Jahwe: Du hast diese Rolle verbrannt, indem du sprachst: "Warum hast du darauf geschrieben: Der König von Babel wird gewisslich kommen und dieses Land verderben und Menschen und Vieh daraus vertilgen?" Darum spricht Jahwe also über Jojakim, den König von Juda: Er wird niemand haben, der auf dem Throne Davids sitze; und sein Leichnam wird hingeworfen sein der Hitze bei Tage und der Kälte bei Nacht {Vergl. Kap. 22,19}. Und ich will an ihm und an seinem Samen und an seinen Knechten ihre Missetat {O. Schuld} heimsuchen, und will über sie und über die Bewohner von Jerusalem und über die Männer von Juda all das Unglück bringen, welches ich über sie geredet habe; aber sie haben nicht gehört. - Und Jeremia nahm eine andere Rolle und gab sie Baruk, dem Sohne Nerijas, dem Schreiber. Und er schrieb darauf aus dem Munde Jeremias alle Worte des Buches, welche Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Und es wurden noch viele Worte gleichen Inhalts {W. gleich jenen} hinzugefügt. Und Zedekia, der Sohn Josias, welchen Nebukadrezar, der König von Babel, zum König gemacht hatte im Lande Juda, regierte als König an der Stelle Konjas, des Sohnes Jojakims. Und weder er, noch seine Knechte, noch das Volk des Landes hörten auf die Worte Jahwes, welche er durch Jeremia, den Propheten, geredet hatte. Und der König Zedekia sandte Jehukal, den Sohn Schelemjas, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zu dem Propheten Jeremia und liess ihm sagen: Bete doch für uns zu Jahwe, unserem Gott! Und Jeremia ging ein und aus inmitten des Volkes, und man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis gesetzt. Und das Heer des Pharao war aus Ägypten ausgezogen; und die Chaldäer, welche Jerusalem belagerten, hatten die Kunde von ihnen vernommen und waren von Jerusalem abgezogen. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia, dem Propheten, also: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Also sollt ihr dem König von Juda sagen, der euch zu mir gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, welches euch zu Hilfe ausgezogen ist, wird in sein Land Ägypten zurückkehren. Und die Chaldäer werden wiederkommen und gegen diese Stadt streiten, und sie werden sie einnehmen und mit Feuer verbrennen. So spricht Jahwe: Täuschet euch nicht selbst, dass ihr sprechet: Die Chaldäer werden gewisslich von uns wegziehen; denn sie werden nicht wegziehen. Denn wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer schlüget, die wider euch streiten, und es blieben unter ihnen nur einige durchbohrte Männer übrig, so würden diese ein jeder in seinem Zelte aufstehen und diese Stadt mit Feuer verbrennen. Und es geschah, als das Heer der Chaldäer von Jerusalem abgezogen war vor dem Heere des Pharao, da ging Jeremia aus Jerusalem hinaus, um in das Land Benjamin unter das Volk zu gehen, um seinen Anteil von dort zu holen. Und als er im Tore Benjamin war, wo ein Befehlshaber der Wache stand, namens Jerija, der Sohn Schelemjas, der Sohnes Hananjas, ergriff dieser den Propheten Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen. Und Jeremia sprach: Eine Lüge! ich will nicht zu den Chaldäern überlaufen. Aber er hörte nicht auf ihn, und Jerija nahm Jeremia fest und brachte ihn zu den Fürsten. Und die Fürsten gerieten in Zorn über Jeremia und schlugen ihn, und sie setzten ihn in Gewahrsam im Hause Jonathans, des Schreibers; denn dieses hatten sie zum Gefängnis gemacht. Als Jeremia in den Kerker {W. Haus der Grube; wahrsch. ein unterirdischer Kerker}, und zwar in die Gewölbe, gekommen war, und Jeremia viele Tage dort gesessen hatte, da sandte der König Zedekia hin und liess ihn holen. Und der König fragte ihn in seinem Hause insgeheim und sprach: Ist ein Wort da von seiten Jahwes? Und Jeremia sprach: Es ist eines da, nämlich: Du wirst in die Hand des Königs von Babel gegeben werden. Und Jeremia sprach zu dem König Zedekia: Was habe ich an dir, oder an deinen Knechten, oder an diesem Volke gesündigt, dass ihr mich ins Gefängnis gesetzt habt? Wo sind denn eure Propheten, die euch geweissagt und gesagt haben: Der König von Babel wird nicht über euch noch über dieses Land kommen? Und nun höre doch, mein Herr König: Lass doch mein Flehen vor dich kommen und bringe mich nicht in das Haus Jonathans, des Schreibers, zurück, damit ich nicht daselbst sterbe. Da gebot der König Zedekia, und man versetzte Jeremia in den Gefängnishof; und man gab ihm täglich einen Laib Brot aus der Bäckerstrasse, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia im Gefängnishofe. Und Schephatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschchurs, und Jukal, der Sohn Schelemjas, und Paschchur, der Sohn Malkijas, hörten die Worte, welche Jeremia zu allem Volke redete, indem er sprach: So spricht Jahwe: Wer in dieser Stadt bleibt, wird sterben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest; wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, wird leben, und seine Seele wird ihm zur Beute sein, dass er lebe. So spricht Jahwe: Diese Stadt wird gewisslich in die Hand des Heeres des Königs von Babel gegeben werden, und er wird sie einnehmen. Und die Fürsten sprachen zu dem König: Möge doch dieser Mann getötet werden! da er ja nur die Hände der Kriegsleute schlaff macht {And. üb.: denn darum (and.: warum) macht er ... schlaff}, die in dieser Stadt übriggeblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, indem er nach allen diesen Worten zu ihnen redet; denn dieser Mann sucht nicht den Frieden {O. die Wohlfahrt}, sondern das Unglück dieses Volkes. Und der König Zedekia sprach: Siehe, er ist in eurer Hand, denn der König vermag nichts neben euch. Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Grube Malkijas, des Königssohnes, welche im Gefängnishofe war, und sie liessen Jeremia mit Stricken hinab; und in der Grube war kein Wasser, sondern Schlamm, und Jeremia sank in den Schlamm. Und Ebedmelech, der Äthiopier, ein Eunuch, der im Hause des Königs war, hörte, dass sie Jeremia in die Grube getan hatten; der König aber sass im Tore Benjamin. Und Ebedmelech ging aus dem Hause des Königs hinaus und redete zum König und sprach: Mein Herr König, diese Männer haben übel gehandelt in allem, was sie dem Propheten Jeremia getan, den sie in die Grube geworfen haben; er muss ja da, wo er ist, vor Hunger sterben, denn es ist kein Brot mehr in der Stadt. Und der König gebot Ebedmelech, dem Äthiopier, und sprach: Nimm von hier dreissig Männer unter deine Hand und hole den Propheten Jeremia aus der Grube herauf, bevor er stirbt. Und Ebedmelech nahm die Männer unter seine Hand und ging in das Haus des Königs, unter die Schatzkammer, und er nahm von dort zerrissene Lappen und abgetragene Lumpen, und er liess sie an Stricken zu Jeremia in die Grube hinab. Und Ebedmelech, der Äthiopier, sprach zu Jeremia: Lege doch diese zerrissenen Lappen und abgetragenen Lumpen unter die Achseln deiner Arme, unter die Stricke. Und Jeremia tat also. Und sie zogen Jeremia an den Stricken empor und holten ihn aus der Grube herauf; und Jeremia blieb im Gefängnishof. Und der König Zedekia sandte hin und liess den Propheten Jeremia zu sich holen in den dritten Eingang, der im Hause Jahwes war. Und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich um ein Wort {d.h. um ein Wort Gottes} fragen, verhehle mir nichts. Und Jeremia sprach zu Zedekia: Wenn ich es dir kundtue, wirst du mich nicht sicherlich töten? und wenn ich dir einen Rat erteile, wirst du nicht auf mich hören. Da schwur der König Zedekia dem Jeremia insgeheim und sprach: So wahr Jahwe lebt, der uns diese Seele gemacht hat, wenn ich dich töten, oder wenn ich dich in die Hand dieser Männer geben werde, die nach deinem Leben trachten! Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du zu den Fürsten {O. Obersten} des Königs von Babel hinausgehst {d.h. dich ihnen ergibst}, so wird deine Seele am Leben bleiben, und diese Stadt wird nicht mit Feuer verbrannt werden; und du wirst am Leben bleiben, du und dein Haus. Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babel hinausgehst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden, und sie werden sie mit Feuer verbrennen; und du, du wirst ihrer Hand nicht entrinnen. Und der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich fürchte mich vor den Juden, die zu den Chaldäern übergelaufen sind, dass man mich in ihre Hand liefere und sie mich misshandeln. Und Jeremia sprach: Man wird dich nicht überliefern; höre doch auf die Stimme Jahwes nach dem, was ich zu dir rede, so wird es dir wohlgehen, und deine Seele wird leben. Wenn du dich aber weigerst hinauszugehen, so ist dies das Wort, welches Jahwe mich hat sehen lassen: Siehe, alle Weiber, die im Hause des Königs von Juda übriggeblieben sind, werden hinausgeführt werden zu den Fürsten des Königs von Babel; und sie werden sprechen: "Deine Freunde haben dich betrogen und überwältigt; deine Füsse sanken ein in den Sumpf: sie wichen zurück". Und alle deine Weiber und deine Söhne wird man zu den Chaldäern hinausführen; und du, du wirst ihrer Hand nicht entrinnen, sondern wirst von der Hand des Königs von Babel ergriffen werden, und du wirst diese Stadt mit Feuer verbrennen {d.h. schuld daran sein, dass sie verbrannt wird}. - Und Zedekia sprach zu Jeremia: Niemand soll um diese Worte wissen, damit du nicht sterbest! Und wenn die Fürsten hören, dass ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und zu dir sprechen: Berichte uns doch, was du zu dem König geredet hast, verhehle es uns nicht, dass wir dich nicht töten; und was hat der König zu dir geredet? so sollst du ihnen sagen: Ich legte mein Flehen vor dem König nieder, dass er mich nicht in das Haus Jonathans {Vergl. Kap. 37,15} zurückbrächte, um daselbst zu sterben. - Und alle Fürsten kamen zu Jeremia und fragten ihn; und er berichtete ihnen nach allen jenen Worten, welche der König geboten hatte. Und sie wandten sich schweigend von ihm ab, denn die Sache war nicht ruchbar geworden. Und Jeremia blieb im Gefängnishofe bis zu dem Tage, da Jerusalem eingenommen wurde. Und {2. Kön. 25} es geschah, als Jerusalem eingenommen wurde (im neunten Jahre Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat, war Nebukadrezar, der König von Babel, und sein ganzes Heer gegen Jerusalem gekommen, und sie belagerten es; im elften Jahre Zedekias, im vierten Monat, am Neunten des Monats, wurde die Stadt erbrochen), da zogen alle Fürsten des Königs von Babel ein und besetzten das {Eig. setzen sich im} Mitteltor: Nergal-Scharezer, Samgar-Nebusarsekim, der Oberkämmerer, Nergal-Scharezer, der Obermagier, und alle übrigen Fürsten des Königs von Babel. Und es geschah, als Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, da flohen sie und zogen des Nachts aus der Stadt hinaus den Weg des Königsgartens, durch das Tor zwischen den beiden Mauern; und er zog hinaus den Weg zur Ebene {Hebr. Araba; s. die Anm. zu 5. Mose 1,1}. Aber das Heer der Chaldäer jagte ihnen nach, und sie erreichten Zedekia in den Ebenen {O. Steppen} von Jericho; und sie fingen ihn und führten ihn hinauf zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla im Lande Hamath; und er sprach das Urteil über ihn. Und der König von Babel schlachtete die Söhne Zedekias in Ribla vor seinen Augen, und der König von Babel schlachtete alle Edlen von Juda. Und er blendete die Augen Zedekias, und er band ihn mit ehernen Fesseln {Eig. Doppelfesseln}, um ihn nach Babel zu bringen. Und die Chaldäer verbrannten das Haus des Königs und die Häuser des Volkes mit Feuer, und rissen die Mauern von Jerusalem nieder. Und den Rest des Volkes, die in der Stadt Übriggebliebenen und die Überläufer, die zu ihm übergelaufen waren, und den Rest des Volkes, die Übriggebliebenen, führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel hinweg. Aber von dem Volke, den Geringen, die nichts hatten, liess Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, im Lande Juda zurück; und er gab ihnen Weinberge und Äcker an jenem Tage. Und betreffs Jeremias gebot Nebukadrezar, der König von Babel, durch Nebusaradan, den Obersten der Leibwache, und sprach: Nimm ihn und richte deine Augen auf ihn und tue ihm nichts zuleide, sondern wie er zu dir reden wird, so tue mit ihm. Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Oberkämmerer, und Nergal-Scharezer, der Obermagier, und alle Grossen des Königs von Babel, sie sandten hin und liessen Jeremia aus dem Gefängnishofe holen; und sie übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Achikams, des Sohnes Schaphans, dass er ihn ins Haus {in welchem Gedalja als Stadthalter wohnte} hinausführe. Und so wohnte er inmitten des Volkes. Und das Wort Jahwes war zu Jeremia geschehen, als er im Gefängnishofe verhaftet war, also: Geh und sprich zu Ebedmelech {S. Kap. 38,7}, dem Äthiopier, und sage: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe meine Worte über diese Stadt zum Bösen und nicht zum Guten, und sie werden an selbigem Tage vor dir geschehen. Aber ich werde dich an jenem Tage erretten, spricht Jahwe, und du wirst nicht in die Hand der Männer gegeben werden, vor welchen du dich fürchtest. Denn ich werde dich gewisslich entrinnen lassen, und du wirst nicht durch das Schwert fallen; und du sollst deine Seele zur Beute haben, weil du auf mich vertraut hast, spricht Jahwe. Das Wort, welches von seiten Jahwes zu Jeremia geschah, nachdem Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, ihn von Rama entlassen hatte, als er ihn holen liess, und er mit Ketten gebunden war inmitten aller Weggeführten von Jerusalem und Juda, die nach Babel weggeführt wurden. Und der Oberste der Leibwache liess Jeremia holen und sprach zu ihm: Jahwe, dein Gott, hat dieses Unglück über diesen Ort geredet; und Jahwe hat es kommen lassen und hat getan, wie er geredet hatte; denn ihr habt gegen Jahwe gesündigt und auf seine Stimme nicht gehört, und so ist euch solches geschehen. Und nun siehe, ich löse dich heute von den Ketten, die an deinen Händen sind; wenn es gut ist in deinen Augen, mit mir nach Babel zu kommen, so komm, und ich werde mein Auge auf dich richten; wenn es aber übel ist in deinen Augen, mit mir nach Babel zu kommen, so lass es. Siehe, das ganze Land ist vor dir; wohin es gut und wohin es recht ist in deinen Augen zu gehen, dahin geh. - Und da er sich noch nicht entschliessen konnte {Eig. sich noch nicht dahin oder dorthin wenden wollte}, sprach er: So kehre zurück zu Gedalja, dem Sohne Achikams, des Sohnes Schaphans, welchen der König von Babel über die Städte Judas bestellt hat, und wohne bei ihm inmitten des Volkes; oder wohin irgend es recht ist in deinen Augen zu gehen, dahin geh. Und der Oberste der Leibwache gab ihm Zehrung und ein Geschenk und entliess ihn. Und Jeremia kam zu Gedalja, dem Sohne Achikams, nach Mizpa; und er wohnte bei ihm inmitten des Volkes, das im Lande übriggeblieben war. Und als alle Heerobersten, die im Gefilde waren {d.h. die sich in das Innere des Landes geflüchtet hatten}, sie und ihre Männer, hörten, dass der König von Babel Gedalja, den Sohn Achikams, über das Land bestellt, und dass er ihm Männer und Weiber und Kinder und von den Geringen des Landes anvertraut hatte, von denen, welche nicht nach Babel weggeführt worden waren, da kamen sie zu Gedalja nach Mizpa: nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, und Jochanan und Jonathan, die Söhne Kareachs, und Seraja, der Sohn Tanchumeths, und die Söhne Ophais {Nach and. Les.: Ephais}, des Netophathiters, und Jesanja, der Sohn eines Maakathiters, sie und ihre Männer. Und Gedalja, der Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, schwur ihnen und ihren Männern und sprach: Fürchtet euch nicht, den Chaldäern zu dienen; bleibet im Lande und dienet dem König von Babel, so wird es euch wohlgehen. Und ich, siehe, ich bleibe in Mizpa, um vor den Chaldäern zu stehen, die zu uns kommen werden. Ihr aber sammelt Wein und Obst und Öl ein, und tut sie in eure Gefässe; und wohnet in euren Städten, die ihr in Besitz genommen habt. Und auch alle Juden, welche in Moab und unter den Kindern Ammon und in Edom, und welche in allen diesen Ländern waren, hörten, dass der König von Babel einen Überrest in Juda gelassen, und dass er Gedalja, den Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, über sie bestellt hatte; und alle Juden kehrten aus all den Orten zurück, wohin sie vertrieben worden waren, und sie kamen in das Land Juda zu Gedalja nach Mizpa. Und sie sammelten sehr viel Wein und Obst ein. Und Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die im Gefilde gewesen waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa, und sie sprachen zu ihm: Weisst du auch, dass Baalis, der König der Kinder Ammon, Ismael, den Sohn Nethanjas, ausgesandt hat, um dich zu ermorden? Aber Gedalja, der Sohn Achikams, glaubte ihnen nicht. Und Jochanan, der Sohn Kareachs, sprach insgeheim zu Gedalja in Mizpa und sagte: Lass mich doch hingehen und Ismael, den Sohn Nethanjas, erschlagen, und niemand wird es wissen; warum soll er dich ermorden, dass alle Juden {Eig. ganz Juda}, die sich zu dir gesammelt haben, zerstreut werden, und der Überrest von Juda umkomme? Aber Gedalja, der Sohn Achikams, sprach zu Jochanan, dem Sohne Kareachs: Tue diese Sache nicht, denn du redest eine Lüge über Ismael. Und es geschah im siebten Monat, da kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des Sohnes Elischamas, vom königlichen Geschlecht {W. Samen} und von den Grossen des Königs, und zehn Männer mit ihm, zu Gedalja, dem Sohne Achikams, nach Mizpa; und sie speisten daselbst zusammen in Mizpa. Und Ismael, der Sohn Nethanjas, stand auf, und die zehn Männer, die mit ihm waren, und sie erschlugen Gedalja, den Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, mit dem Schwerte; und er tötete ihn, den der König von Babel über das Land bestellt hatte. Und Ismael erschlug alle Juden, die bei ihm, bei Gedalja, in Mizpa waren, und auch die Chaldäer, die Kriegsleute, welche sich daselbst befanden. Und es geschah am zweiten Tage, nachdem er Gedalja getötet hatte (niemand aber wusste es), da kamen Leute von Sichem, von Silo und von Samaria, achtzig Mann, die den Bart abgeschoren und die Kleider zerrissen und sich Ritze {als Zeichen der Trauer (vergl. Kap. 16,6) über die Zerstörung des Tempels} gemacht hatten, mit Speisopfer und Weihrauch in ihrer Hand, um es zu dem Hause Jahwes zu bringen. Und Ismael, der Sohn Nethanjas, ging aus von Mizpa, ihnen entgegen, indem er weinend einherging; und es geschah, als er sie antraf, da sprach er zu ihnen: Kommet zu Gedalja, dem Sohne Achikams. Und es geschah, als sie in die Stadt hineingekommen waren, da schlachtete sie Ismael, der Sohn Nethanjas, und warf sie in die Grube, er und die Männer, die mit ihm waren. Es fanden sich aber unter ihnen zehn Männer, die zu Ismael sprachen: Töte uns nicht! denn wir haben verborgene Vorräte {Eig. verborgene (unterirdische) Speicher, wie sie in Palästina noch heute gebräuchlich sind} im Felde: Weizen und Gerste und Öl und Honig. Und er liess ab und tötete sie nicht inmitten ihrer Brüder. Und die Grube, in welche Ismael alle Leichname der Männer, die er erschlagen hatte, neben Gedalja warf, war diejenige, welche der König Asa wegen {O. aus Furcht vor} Baesas, des Königs von Israel, machen liess; diese füllte Ismael, der Sohn Nethanjas, mit den Erschlagenen. Und Ismael führte den ganzen Überrest des Volkes, der in Mizpa war, gefangen weg: die Königstöchter und alles Volk, welches in Mizpa übriggeblieben war, welches Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Gedalja, dem Sohne Achikams, anvertraut hatte; und Ismael, der Sohn Nethanjas, führte sie gefangen weg und zog hin, um zu den Kindern Ammon hinüberzugehen. Und als Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die mit ihm waren, all das Böse hörten, welches Ismael, der Sohn Nethanjas, verübt hatte, da nahmen sie alle Männer und zogen hin, um wider Ismael, den Sohn Nethanjas, zu streiten; und sie fanden ihn an dem grossen Wasser {Vergl. 2. Sam. 2,13}, das bei Gibeon ist. Und es geschah, als alles Volk, welches mit Ismael war, Jochanan, den Sohn Kareachs, sah und alle Heerobersten, die mit ihm waren, da freuten sie sich. Und alles Volk, welches Ismael von Mizpa gefangen weggeführt hatte, wandte sich und kehrte um und ging zu Jochanan, dem Sohne Kareachs, über. Ismael aber, der Sohn Nethanjas, entrann vor Jochanan mit acht Männern und zog zu den Kindern Ammon. Da nahmen Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die mit ihm waren, den ganzen Überrest des Volkes, welchen er von Ismael, dem Sohne Nethanjas, von Mizpa zurückgebracht {Viell. ist ein Fehler im hebr. Texte; daher l. and.: welche Ismael, der Sohn Nethanjas, aus Mizpa gefangen weggeführt hatte}, - nachdem dieser den Gedalja, den Sohn Achikams, erschlagen hatte - die Männer, die Kriegsleute, und die Weiber und die Kinder und die Kämmerer, welche er von Gibeon zurückgebracht hatte; und sie zogen hin und machten halt in der Herberge Kimhams, welche bei Bethlehem ist, um fortzuziehen, damit sie nach Ägypten kämen, aus Furcht vor den Chaldäern; denn sie fürchteten sich vor ihnen, weil Ismael, der Sohn Nethanjas, Gedalja, den Sohn Achikams, erschlagen, welchen der König von Babel über das Land bestellt hatte. Da traten herzu alle Heerobersten und Jochanan, der Sohn Kareachs, und Jesanja, der Sohn Hoschajas, und das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Grössten, und sprachen zu dem Propheten Jeremia: Lass doch unser Flehen vor dich kommen, und bete für uns zu Jahwe, deinem Gott, für diesen ganzen Überrest; denn wenige sind wir übriggeblieben von vielen, wie deine Augen uns sehen: damit Jahwe, dein Gott, uns den Weg kundtue, auf welchem wir gehen, und die Sache, die wir tun sollen. Und der Prophet Jeremia sprach zu ihnen: Ich habe es gehört; siehe, ich will zu Jahwe, eurem Gott, beten nach euren Worten; und es soll geschehen, jedes Wort, das Jahwe euch antworten wird, werde ich euch kundtun, ich werde euch kein Wort vorenthalten. Und sie sprachen zu Jeremia: Jahwe sei wider uns ein wahrhaftiger und zuverlässiger Zeuge, wenn wir nicht nach jedem Worte, womit Jahwe, dein Gott, dich zu uns senden wird, also tun werden. Es sei Gutes oder Böses, wir wollen hören auf die Stimme Jahwes, unseres Gottes, an den wir dich senden; damit es uns wohlgehe, wenn wir auf die Stimme Jahwes, unseres Gottes, hören. Und es geschah am Ende von zehn Tagen, da geschah das Wort Jahwes zu Jeremia. Und er berief Jochanan, den Sohn Kareachs, und alle Heerobersten, die mit ihm waren, und das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Grössten, und sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels, an welchen ihr mich gesandt habt, um euer Flehen vor ihn kommen zu lassen: Wenn ihr in diesem Lande wohnen bleibet, so werde ich euch bauen und nicht abbrechen, und euch pflanzen und nicht ausreissen; denn es reut mich des Übels, das ich euch getan habe. Fürchtet euch nicht vor dem König von Babel, vor dem ihr euch fürchtet; fürchtet euch nicht vor ihm, spricht Jahwe; denn ich bin mit euch, um euch aus seiner Hand zu retten und zu befreien. Und ich werde euch Barmherzigkeit zuwenden, dass er sich euer erbarme und euch in euer Land zurückkehren lasse. Wenn ihr aber sprechet: Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben, so dass ihr nicht höret auf die Stimme Jahwes, eures Gottes, und sprechet: Nein, sondern wir wollen in das Land Ägypten ziehen, wo wir keinen Krieg sehen und den Schall der Posaune nicht hören und nicht nach Brot hungern werden, und daselbst wollen wir wohnen - nun denn, darum höret das Wort Jahwes, ihr Überrest von Juda! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr eure Angesichter wirklich dahin richtet, nach Ägypten zu ziehen, und hinziehet, um euch daselbst aufzuhalten, so wird es geschehen, dass das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, euch dort, im Lande Ägypten, erreichen wird; und der Hunger, vor dem euch bange ist, wird dort, in Ägypten, hinter euch her sein; und ihr werdet dort sterben. Und es wird geschehen, alle Männer, die ihre Angesichter dahin gerichtet haben, nach Ägypten zu ziehen, um sich daselbst aufzuhalten, werden sterben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest; und sie werden keinen Übriggeliebenen noch Entronnenen haben vor dem Unglück, welches ich über sie bringen werde. Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Gleichwie mein Zorn und mein Grimm sich ergossen haben über die Bewohner von Jerusalem, also wird mein Grimm sich über euch ergiessen, wenn ihr nach Ägypten ziehet; und ihr werdet zum Fluch und zum Entsetzen und zur Verwünschung und zum Hohne sein, und werdet diesen Ort nicht mehr sehen. - Jahwe hat zu euch geredet, ihr Überrest von Juda: Ziehet nicht nach Ägypten! Wisset bestimmt, dass ich es euch heute ernstlich bezeugt habe. Denn ihr habt um den Preis eurer Seelen geirrt. Denn ihr habt mich an Jahwe, euren Gott, gesandt und gesprochen: Bete für uns zu Jahwe, unserem Gott; und nach allem, was Jahwe, unser Gott, sagen wird, also tue uns kund, und wir werden es tun. Und ich habe es euch heute kundgetan; aber ihr habt nicht auf die Stimme Jahwes, eures Gottes, gehört, nach allem {Eig. und zwar nach allem}, womit er mich zu euch gesandt hat. Und nun wisset bestimmt, dass ihr sterben werdet durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest an dem Orte, wohin es euch zu ziehen gelüstet, um euch daselbst aufzuhalten. Und es geschah, als Jeremia zu dem ganzen Volke alle Worte Jahwes, ihres Gottes, zu Ende geredet, womit ihn Jahwe, ihr Gott, zu ihnen gesandt hatte, alle jene Worte, da sprachen Asarja {Wahrsch. ist zu l.: Jesanja (S. Kap. 42,1)}, der Sohn Hoschajas, und Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle frechen Männer - sie sprachen zu Jeremia: Du redest Lügen! Jahwe, unser Gott, hat dich nicht gesandt und gesagt: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen, um euch daselbst aufzuhalten; sondern Baruk, der Sohn Nerijas, hetzt dich wider uns auf, um uns in die Hand der Chaldäer zu liefern, damit sie uns töten und uns nach Babel wegführen. - Und so hörten Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten und das ganze Volk nicht auf die Stimme Jahwes, im Lande Juda zu bleiben. Und Jochanan, der Sohn Kareachs, und alle Heerobersten nahmen den ganzen Überrest von Juda, welche aus allen Nationen, wohin sie vertrieben worden, zurückgekehrt waren {S. Kap. 40,11. 12.}, um sich im Lande Juda aufzuhalten: die Männer und die Weiber und die Kinder und die Königstöchter, und alle Seelen, welche Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja, dem Sohne Achikams, des Sohnes Schaphans, zurückgelassen hatte, und auch den Propheten Jeremia und Baruk, den Sohn Nerijas; und sie zogen nach Ägypten, denn sie hörten nicht auf die Stimme Jahwes. Und sie kamen nach Tachpanches {S. die Anm. zu Hes. 30,18}. Und das Wort Jahwes geschah zu Jeremia in Tachpanches also: Nimm grosse Steine in deine Hand und senke sie in Mörtel ein am Ziegelofen, der bei dem Eingang des Hauses des Pharao in Tachpanches ist, vor den Augen der jüdischen Männer; und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich sende hin und hole Nebukadrezar, den König von Babel, meinen Knecht, und setze seinen Thron über diese Steine, die ich eingesenkt habe; und er wird seinen Prachtteppich über ihnen ausbreiten. Und er wird kommen und das Land Ägypten schlagen: Wer zum Tode bestimmt ist, gehe zum Tode; und wer zur Gefangenschaft, zur Gefangenschaft; und wer zum Schwerte, zum Schwerte. Und ich werde ein Feuer anzünden in den Häusern der Götter Ägyptens, und er wird sie verbrennen und sie wegführen. Und er wird das Land Ägypten um sich wickeln, wie der Hirt sein Oberkleid um sich wickelt; und er wird von dannen ziehen in Frieden. Und er wird die Säulen {d.h. die Obelisken} von Beth-Semes {Beth Schemesch (Sonnenhaus) ist die hebr. Übersetzung des heiligen Namens der Stadt On, welche durch ihre dem Sonnengott geweihten Tempel berühmt war}, welche im Lande Ägypten sind, zerschlagen, und die Häuser der Götter Ägyptens mit Feuer verbrennen. Das Wort, welches zu Jeremia geschah an alle {O. betreffs aller} Juden, die im Lande Ägypten wohnten, welche in Migdol {an der nördlichen Grenze Ägyptens} und in Tachpanches und in Noph {Memphis} und im Lande Pathros {Unterägypten} wohnten: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unglück gesehen, welches ich über Jerusalem und über alle Städte Judas gebracht habe; und siehe, sie sind eine Einöde an diesem Tage, und niemand wohnt darin, um ihrer Bosheit willen, die sie verübt haben, um mich zu reizen, indem sie hingingen, zu räuchern und anderen Göttern zu dienen, welche sie nicht kannten, weder sie noch ihr und eure Väter. Und ich habe alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, früh mich aufmachend und sendend, indem ich sprach: Tut doch nicht diesen Greuel, den ich hasse! Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, um von ihrer Bosheit umzukehren, dass sie anderen Göttern nicht räucherten. Da ergoss sich mein Grimm und mein Zorn, und er brannte in den Städten Judas und auf den Strassen von Jerusalem; und sie sind zur Einöde, zur Wüste geworden, wie es an diesem Tage ist. Und nun, so spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Warum begehet ihr eine so grosse Übeltat wider eure Seelen, um euch Mann und Weib, Kind und Säugling aus Juda auszurotten, so dass ihr euch keinen Überrest übriglasset; indem ihr mich reizet durch die Werke eurer Hände, dadurch dass ihr anderen Göttern räuchert im Lande Ägypten, wohin ihr gekommen seid, um euch daselbst aufzuhalten, auf dass ihr euch ausrottet und zum Fluch und zum Hohne werdet unter allen Nationen der Erde? Habt ihr die Übeltaten eurer Väter vergessen und die Übeltaten der Könige von Juda und die Übeltaten ihrer Weiber und eure Übeltaten und die Übeltaten eurer Weiber, welche sie im Lande Juda und auf den Strassen von Jerusalem begangen haben? Bis auf diesen Tag sind sie nicht gedemütigt {Eig. zerschlagen, zerknirscht}, und sie haben sich nicht gefürchtet und haben nicht gewandelt in meinem Gesetz und in meinen Satzungen, die ich euch und euren Vätern vorgelegt habe. - Darum, so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will mein Angesicht wider euch richten zum Unglück, und zur Ausrottung von ganz Juda. Und ich werde den Überrest von Juda wegraffen, die ihre Angesichter dahin gerichtet haben, in das Land Ägypten zu ziehen, um sich daselbst aufzuhalten; und sie sollen alle aufgerieben werden, im Lande Ägypten sollen sie fallen; durch das Schwert, durch den Hunger sollen sie aufgerieben werden, vom Kleinsten bis zum Grössten; durch das Schwert und durch den Hunger sollen sie sterben. Und sie sollen zum Fluche, zum Entsetzen und zur Verwünschung und zum Hohne werden. Und ich will die im Lande Ägypten Wohnenden heimsuchen, wie ich Jerusalem heimgesucht habe durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest. Und der Überrest von Juda, der in das Land Ägypten gekommen ist, um sich daselbst aufzuhalten, wird keinen Entronnenen noch Übriggebliebenen haben, um in das Land Juda zurückzukehren, wohin sie sich sehnen zurückzukehren, um dort zu wohnen; denn sie werden nicht zurückkehren, ausser einigen Entronnenen. Und alle Männer, welche wussten, dass ihre Weiber anderen Göttern räucherten, und alle Weiber, die in grosser Menge dastanden, und alles Volk, das im Lande Ägypten, in Pathros wohnte, antworteten dem Jeremia und sprachen: Was das Wort betrifft, welches du im Namen Jahwes zu uns geredet hast, so werden wir nicht auf dich hören; sondern wir wollen gewisslich alles tun, was aus unserem Munde hervorgegangen ist, der Königin des Himmels zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden, so wie wir getan haben, wir und unsere Väter, unsere Könige und unsere Fürsten, in den Städten Judas und auf den Strassen von Jerusalem. Da hatten wir Brot in Fülle, und es ging uns wohl, und wir sahen kein Unglück. Aber seitdem wir aufgehört haben, der Königin des Himmels zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden, haben wir an allem Mangel gehabt und sind durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben worden. Und wenn wir der Königin des Himmels räucherten und ihr Trankopfer spendeten, haben wir ihr denn ohne unsere Männer {d.h. ohne die Zustimmung unserer Männer} Kuchen bereitet, um sie abzubilden, und ihr Trankopfer gespendet? Und Jeremia sprach zu dem ganzen Volke, zu den Männern und zu den Weibern und zu allem Volke, welches ihm Antwort gegeben hatte, und sagte: Das Räuchern, mit welchem ihr in den Städten Judas und auf den Strassen von Jerusalem geräuchert habt, ihr und eure Väter, eure Könige und eure Fürsten und das Volk des Landes - hat nicht Jahwe daran gedacht, und ist es ihm nicht in den Sinn gekommen? Und Jahwe konnte es nicht mehr ertragen wegen der Bosheit eurer Handlungen, wegen der Greuel, die ihr verübtet. Darum ist euer Land zur Einöde, zum Entsetzen und zum Fluche geworden, ohne Bewohner, wie es an diesem Tage ist. Darum dass ihr geräuchert und gegen Jahwe gesündigt und auf die Stimme Jahwes nicht gehört, und in seinem Gesetz und in seinen Satzungen und in seinen Zeugnissen nicht gewandelt habt, darum ist euch dieses Unglück widerfahren, wie es an diesem Tage ist. - Und Jeremia sprach zu dem ganzen Volke und zu allen Weibern: Höret das Wort Jahwes, alle Juden {Eig. ganz Juda}, die ihr im Lande Ägypten seid! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, und sagt: Ihr und eure Weiber, ihr habt es mit eurem Munde geredet und es mit euren Händen vollführt und gesprochen: Wir wollen unsere Gelübde gewisslich erfüllen, die wir getan haben, der Königin des Himmels zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden. So haltet nur eure Gelübde und erfüllet nur eure Gelübde! Darum höret das Wort Jahwes, alle Juden {Eig. ganz Juda}, die ihr im Lande Ägypten wohnet! Siehe, ich habe bei meinem grossen Namen geschworen, spricht Jahwe: Wenn je wieder mein Name im Munde irgend eines Mannes von Juda genannt werden soll, dass er spreche: "So wahr der Herr, Jahwe, lebt!" im ganzen Lande Ägypten! Siehe, ich wache über sie zum Bösen und nicht zum Guten; und alle Männer von Juda, die im Lande Ägypten sind, sollen durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben werden, bis sie vernichtet sind. Und dem Schwert Entronnene werden aus dem Lande Ägypten in das Land Juda zurückkehren, ein zählbares Häuflein. Und der ganze Überrest von Juda, der in das Land Ägypten gekommen ist, um sich daselbst aufzuhalten, wird wissen {O. erfahren}, welches Wort sich bestätigen wird, das meinige oder das ihrige. Und dies sei euch das Zeichen, spricht Jahwe, dass ich euch an diesem Orte heimsuchen werde, auf dass ihr wisset, dass meine Worte über euch {O. an euch} sich gewisslich bestätigen werden zum Unglück; so spricht Jahwe: Siehe, ich gebe den Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, welche nach seinem Leben trachten, so wie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand Nebukadrezars gegeben habe, des Königs von Babel, seines Feindes, der {W. und der} ihm nach dem Leben trachtete. Das Wort, welches der Prophet Jeremia zu Baruk, dem Sohne Nerijas, redete, als er diese Worte aus dem Munde Jeremias in ein Buch schrieb, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda {S. Kap. 36}, indem er sprach: So spricht Jahwe, der Gott Israels, von dir, Baruk: Du sprichst: Wehe mir! denn Jahwe hat Kummer zu meinem Schmerze gefügt; ich bin müde von meinem Seufzen, und Ruhe finde ich nicht. So sollst du zu ihm sagen: So spricht Jahwe: Siehe, was ich gebaut habe, breche ich ab; und was ich gepflanzt habe, reisse ich aus, und zwar das ganze Land. Und du, du trachtest nach grossen Dingen für dich? Trachte nicht danach! denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch, spricht Jahwe; aber ich gebe dir deine Seele zur Beute an allen Orten, wohin du ziehen wirst. Das Wort Jahwes, welches zu Jeremia, dem Propheten, geschah {Eig. Was als Wort Jahwes zu Jeremia, dem Propheten, geschah} wider {O. über} die Nationen. Über Ägypten. Wider {O. über} die Heeresmacht des Pharao Neko, des Königs von Ägypten, welche zu Karchemis war, am Strome Euphrat, welche Nebukadrezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda. Rüstet Tartsche und Schild und rücket heran zum Streit! Spannet die Rosse an und besteiget die Reitpferde {And. üb.: und sitzet auf, ihr Reiter}! Und stellet euch auf in Helmen, putzet die Lanzen, ziehet die Panzer an! Warum sehe ich sie bestürzt zurückweichen? Und ihre Helden sind zerschmettert, und sie ergreifen die Flucht und sehen sich nicht um - Schrecken ringsum! spricht Jahwe. Der Schnelle soll nicht entfliehen, und der Held nicht entrinnen; gegen Norden, zur Seite des Stromes Euphrat, sind sie gestrauchelt und gefallen. - Wer ist es, der heraufzieht wie der Nil, wie Ströme wogen seine Gewässer? Ägypten zieht herauf wie der Nil, und wie Ströme wogen seine Gewässer; und es spricht: Ich will hinaufziehen, will das Land bedecken, will Städte zerstören und ihre Bewohner. Ziehet hinauf {O. Bäumet euch}, ihr Rosse, und raset, ihr Wagen; und ausziehen mögen die Helden, Kusch {Äthiopien} und Put, die den Schild fassen, und die Ludim {Put und Ludim waren nordafrikanische Völkerschaften}, die den Bogen fassen und spannen! Aber selbiger Tag ist dem Herrn, Jahwe der Heerscharen, ein Tag der Rache, um sich zu rächen an seinen Widersachern; und fressen wird das Schwert und sich sättigen, und sich laben an {O. reichlich getränkt werden mit} ihrem Blute. Denn der Herr, Jahwe der Heerscharen, hat ein Schlachtopfer im Lande des Nordens, am Strome Euphrat. Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du die Heilmittel; da ist kein Pflaster für dich. Die Nationen haben deine Schande gehört, und die Erde ist voll deines Klagegeschreis; denn ein Held ist über den anderen gestrauchelt, sie sind gefallen beide zusammen. Das Wort, welches Jahwe zu Jeremia, dem Propheten, redete betreffs der Ankunft Nebukadrezars, des Königs von Babel, um das Land Ägypten zu schlagen: Verkündiget es in Ägypten, und lasst es hören in Migdol, und lasst es hören in Noph und in Tachpanches! Sprechet: Stelle dich und rüste dich! Denn das Schwert frisst alles rings um dich her. Warum sind deine Starken niedergeworfen? Keiner hielt stand, denn Jahwe hat sie niedergestossen {Dieser Vers im Hebr. verderbt zu sein, und die Übersetzung ist nicht sicher}. Er machte der Strauchelnden viele; ja, einer fiel über den anderen, und sie sprachen: Auf! und lasst uns zurückkehren zu unserem Volke und zu unserem Geburtslande vor dem verderbenden {O. gewalttätigen} Schwerte! Man rief daselbst: Der Pharao, der König von Ägypten, ist verloren {Eig. ist Untergang}; er hat die bestimmte Zeit {d.h. die Frist, welche Gott ihm gewährte} vorübergehen lassen! So wahr ich lebe, spricht der König, Jahwe der Heerscharen ist sein Name: Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meere wird er {d.h. der alle anderen überragende König von Babel} kommen! Mache dir Auswanderungsgeräte, du Bewohnerin, Tochter Ägyptens; denn Noph wird zur Wüste werden und verbrannt, ohne Bewohner. - Eine sehr schöne junge Kuh ist Ägypten; eine Bremse von Norden kommt, sie kommt. Auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete Kälber; ja, auch sie wandten um, sind geflohen allzumal, haben nicht standgehalten; denn der Tag ihres Verderbens {O. Untergangs} ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. Sein {d.i. Ägyptens} Laut ist wie das Geräusch einer Schlange {Eig. ist wie die Schlange}, welche davoneilt; denn sie {die Chaldäer} ziehen mit Heeresmacht einher und kommen über Ägypten {W. es} mit Beilen, wie Holzhauer. Sie haben seinen Wald umgehauen, spricht Jahwe, denn sie sind unzählig {Eig. denn es ist unerforschlich (nicht zu ermitteln); and. üb.: obgleich er undurchdringlich ist}; denn ihrer sind mehr als der Heuschrecken, und ihrer ist keine Zahl. Die Tochter Ägyptens ist zu Schanden geworden, sie ist in die Hand des Volkes von Norden gegeben. Es spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den Amon von No {d.h. von Theben, wo der Gott Amon verehrt wurde}, und den Pharao und Ägypten und seine Götter und seine Könige, ja, den Pharao und die auf ihn vertrauen. Und ich gebe sie in die Hand derer, welche nach ihrem Leben trachten, und zwar in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. Hernach aber soll es bewohnt werden wie in den Tagen der Vorzeit, spricht Jahwe. Du aber {Vergl. Kap. 30,10. 11.}, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und erschrick nicht, Israel! denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken. Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, spricht Jahwe, denn ich bin mit dir. Denn ich werde den Garaus machen allen Nationen, wohin ich dich vertrieben habe; aber dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen. Das Wort Jahwes, welches zu Jeremia, dem Propheten, geschah {Im Hebr. wie Kap. 14,1; 46,1} über {O. wider} die Philister, ehe der Pharao Gasa schlug. So spricht Jahwe: Siehe, Wasser steigen herauf von Norden her und werden zu einem überschwemmenden Wildbach; und sie überschwemmen das Land und seine Fülle, die Städte und ihre Bewohner. Und es schreien die Menschen, und alle Bewohner des Landes heulen, vor dem Schalle des Stampfens der Hufe seiner starken Rosse, vor dem Getöse seiner Wagen, dem Gerassel seiner Räder, - Väter sehen sich nicht um nach den Söhnen vor Erschlaffung der Hände - wegen des Tages, der da kommt, um alle Philister zu zerstören und für Tyrus und Zidon jeden hilfebringenden Überrest zu vertilgen. Denn Jahwe zerstört die Philister, den Überrest der Insel {O. des Küstengebietes} Kaphtor. Kahlheit ist über Gasa gekommen, vernichtet ist Askalon, der Überrest ihres {bezieht sich auf Gasa und Askalon} Tales {Eig. ihrer Talebene}. Wie lange willst du dich ritzen? - Wehe! Schwert Jahwes, wie lange willst du nicht rasten? Fahre zurück in deine Scheide, halte dich ruhig und still! Wie sollte es rasten, da doch Jahwe ihm geboten hat? Gegen Askalon und gegen das Gestade des Meeres, dorthin hat er es bestellt. Über Moab. So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo! denn es ist verwüstet. Zu Schanden geworden, eingenommen ist Kirjathaim; zu Schanden geworden ist die hohe Feste und bestürzt. Moabs Ruhm ist dahin. In Hesbon {Zur Zeit Jeremias gehörte Hesbon den Ammonitern. (Vergl. Kap. 49,3} hat man Böses ersonnen gegen dasselbe: "Kommt und lasst es uns ausrotten, dass es keine Nation mehr sei!" Auch du, Madmen, wirst vernichtet werden; das Schwert zieht hinter dir her. Horch! ein Geschrei aus Horonaim: Verheerung und grosse Zertrümmerung! Moab ist zerschmettert, seine Geringen haben ein lautes Geschrei erhoben. Denn die Anhöhe von Luchith steigt man mit Weinen hinauf, mit Weinen {Wahrsch. ist statt des zweiten "mit Weinen" zu lesen "hinauf", wie Jes. 15,5}; denn am Abhang von Horonaim hat man Angstgeschrei der Zerschmetterung gehört. Fliehet, rettet euer Leben, und seid wie ein Entblösster {And.: wie ein Wacholderstrauch} in der Wüste! Denn weil du auf deine Werke und auf deine Schätze vertrautest, sollst auch du eingenommen werden; und Kamos {Hebr. Kemosch, die Hauptgottheit der Moabiter} wird in die Gefangenschaft {Eig. in der Wegführung, Verbannung} ziehen, seine Priester und seine Fürsten allzumal. Und der Verwüster wird über jede Stadt kommen, und keine Stadt wird entrinnen; und das Tal wird zu Grunde gehen und die Ebene vernichtet werden, wie Jahwe gesprochen hat. Gebet Moab Flügel, denn fliegend wird es wegziehen; und seine Städte werden zur Wüste werden, so dass niemand darin wohnt. Verflucht sei, wer das Werk Jahwes lässig treibt, und verflucht, wer sein Schwert vom Blute zurückhält! Sorglos {O. ungestört} war Moab von seiner Jugend an, und still lag es auf seinen Hefen und wurde nicht ausgeleert von Fass zu Fass, und in die Gefangenschaft {Eig. in der Wegführung, Verbannung} ist es nie gezogen; daher ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert. Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich ihm Schröter senden werde, die es schroten {Eig. neigen (zum Ausgiessen)} und seine Fässer ausleeren und seine Krüge zerschmeissen werden. Und Moab wird sich über Kamos schämen, gleichwie das Haus Israel sich geschämt hat über Bethel, ihre Zuversicht. Wie sprechet ihr: Wir sind Helden und tapfere Männer zum Streit? Moab ist verwüstet, und seine Städte hat man erstiegen, und die Auswahl seiner Jünglinge ist zur Schlachtung hingestürzt, spricht der König, Jahwe der Heerscharen ist sein Name. Moabs Verderben steht nahe bevor, und sein Unglück eilt sehr. Beklaget es, ihr seine Umwohner alle, und alle, die ihr seinen Namen kennet! Sprechet: Wie ist zerbrochen das Zepter der Macht, der Stab der Majestät! Steige herab von der Herrlichkeit und wohne in dürrem Lande, du Bewohnerin, Tochter Dibons; denn Moabs Verwüster ist wider dich heraufgezogen, hat deine Festen zerstört. Tritt an den Weg und schaue, Bewohnerin von Aroer! Frage den Fliehenden und die Entronnenen, sprich: Was ist geschehen? Moab ist zu Schanden geworden, denn es ist bestürzt. Heulet und schreiet, verkündet am Arnon, dass Moab verwüstet ist! Und das Gericht ist gekommen über das Land der Ebene, über Cholon und über Jahza und über Mephaath, und über Dibon und über Nebo und über Beth-Diblathaim, und über Kirjathaim und über Beth-Gamul und über Beth-Meon, und über Kerijoth und über Bozra, und über alle Städte des Landes Moab, die fernen und die nahen. Das Horn Moabs ist abgehauen, und sein Arm ist zerschmettert, spricht Jahwe. Berauschet es, - denn wider Jahwe hat es grossgetan - damit Moab sich wälze in seinem Gespei {Eig. hineinschlage in sein Gespei} und auch selbst zum Gelächter werde! Oder war dir Israel nicht zum Gelächter? oder war es unter Dieben ertappt worden, dass, sooft du von ihm sprachest, du den Kopf schütteltest? Verlasset die Städte und wohnet in den Felsen {W. im Sela; wahrsch. die schwer zugängliche Felsengegend am Arnon}, ihr Bewohner von Moab, und seid wie die Taube, welche an den Rändern des Abgrundes nistet! Wir haben vernommen den Hochmut Moabs, des sehr hochmütigen, seinen Stolz und seinen Hochmut und seine Hoffart und die Erhebung seines Herzens. Ich kenne wohl sein Wüten, spricht Jahwe, und sein eitles Prahlen; unwahr haben sie gehandelt. Darum jammere ich über Moab, und wegen ganz Moab schreie ich; über die Leute von Kir-Heres seufzt man. Mehr als das Weinen Jasers weine ich über dich, du Weinstock von Sibma; deine Ranken gingen über das Meer, sie reichten bis zum Meere von Jaser. Über deine Obsternte und über deine Weinlese ist der Verwüster hergefallen, und verschwunden sind Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde und aus dem Lande Moab. Und dem Weine aus den Kufen habe ich ein Ende gemacht: Man tritt nicht mehr die Kelter unter Jubelruf; der laute Ruf ist kein Jubelruf {d.h. der Jubelruf (eig. laute Ruf) der Keltertreter hat sich in den Schlachtruf des Verwüsters (V.32) verwandelt}. Von dem Geschrei Hesbons haben sie bis Elale, bis Jahaz ihre Stimme erschallen lassen, von Zoar bis Horonaim, bis Eglath-Schelischija; denn auch die Wasser von Nimrim sollen zu Wüsten werden. Und ich mache ein Ende in Moab, spricht Jahwe, dem, der auf die Höhe steigt und seinen Göttern räuchert. Deshalb klagt {Eig. rauscht} gleich Flöten mein Herz um Moab, und klagt {Eig. rauscht} gleich Flöten mein Herz um die Leute von Kir-Heres. Deshalb geht, was es erübrigt hat, zu Grunde. Denn jedes Haupt ist kahl und jeder Bart abgeschoren; auf allen Händen sind Ritze, und Sacktuch ist an den Lenden. Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Strassen ist lauter Klage; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäss, an dem man kein Gefallen hat, spricht Jahwe. Wie ist es bestürzt! sie heulen. Wie hat Moab den Rücken gewandt vor Scham {Eig. den Rücken gewandt, ist beschämt worden!}! Und allen seinen Umwohnern wird Moab zum Gelächter und zur Bestürzung sein. Denn so spricht Jahwe: Siehe, wie der Adler fliegt er daher und breitet seine Flügel aus über Moab. Kerijoth ist eingenommen, und die Festen sind erobert. Und das Herz der Helden Moabs wird an selbigem Tage sein wie das Herz eines Weibes in Kindesnöten. Und Moab wird vertilgt werden, dass es kein Volk mehr sei, weil es grossgetan hat wider Jahwe. Grauen und Grube und Garn über dich, du Bewohner von Moab! spricht Jahwe. Wer vor dem Grauen flieht, wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube heraufsteigt, wird in dem Garne gefangen werden; denn ich bringe über dasselbe, über Moab, das Jahr seiner Heimsuchung, spricht Jahwe. Im Schatten Hesbons bleiben Flüchtlinge kraftlos stehen; denn ein Feuer ist ausgegangen von Hesbon und eine Flamme aus der Mitte Sihons, und hat die Seite Moabs verzehrt und den Scheitel der Söhne des Getümmels. Wehe dir, Moab! verloren ist das Volk des Kamos! denn deine Söhne sind als Gefangene weggeführt, und deine Töchter in die Gefangenschaft. - Aber ich werde die Gefangenschaft Moabs wenden am Ende der Tage, spricht Jahwe. Bis hierher das Gericht über Moab. Über die Kinder Ammon. So spricht Jahwe: Hat denn Israel keine Söhne, oder hat es keinen Erben? Warum hat ihr König {Hebr. Malkam; wohl zugleich eine Anspielung auf den Götzen Milkom (Molech); so auch V.3} Gad in Besitz genommen, und warum wohnt sein Volk in dessen Städten? Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich wider Rabba der Kinder Ammon Kriegsgeschrei werde erschallen lassen; und es soll zum Schutthaufen werden, und seine Tochterstädte sollen mit Feuer verbrannt werden. Und Israel wird seine Erben beerben, spricht Jahwe. Heule, Hesbon, denn Ai ist verwüstet! Schreiet, ihr Töchter von Rabba, gürtet euch Sacktuch um; klaget und laufet hin und her in den Einzäunungen {d.h. auf freiem Felde}! denn ihr König wird in die Gefangenschaft {Eig. in die Wegführung, Verbannung} gehen, seine Priester und seine Fürsten allzumal. Was rühmst du dich der Täler? Dein Tal zerfliesst {And. üb.: dass dein Tal überströme}, du abtrünnige Tochter, die auf ihre Schätze vertraut: "Wer sollte an mich kommen?" Siehe, ich lasse Schrecken über dich kommen von allen deinen Umwohnern, spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen; und ihr sollt weggetrieben werden, ein jeder vor sich hin, und niemand wird die Flüchtigen sammeln. - Aber nachher werde ich die Gefangenschaft der Kinder Ammon wenden, spricht Jahwe. Über Edom. So spricht Jahwe der Heerscharen: Ist keine Weisheit mehr in Teman? ist den Verständigen der Rat entschwunden, ist ihre Weisheit ausgeschüttet? Fliehet, wendet um, verkriechet euch, Bewohner von Dedan! Denn Esaus Verderben habe ich über ihn gebracht, die Zeit, da ich ihn heimsuche. Wenn Winzer über dich kommen, so werden sie keine Nachlese übriglassen; wenn Diebe in der Nacht, so verderben sie nach ihrem Genüge. Denn ich, ich habe Esau entblösst, ich habe seine Verstecke aufgedeckt; und will er sich verbergen, so kann er es nicht. Zerstört sind seine Nachkommen {Eig. sein Same} und seine Brüder und seine Nachbarn, und sie sind nicht mehr. Verlasse deine Waisen, ich werde sie am Leben erhalten; und deine Witwen sollen auf mich vertrauen. Denn so spricht Jahwe: Siehe, deren Urteil es nicht war, den Becher zu trinken, die müssen ihn trinken; und du solltest der sein, welcher ungestraft bliebe? Du wirst nicht ungestraft bleiben, sondern sicherlich sollst du ihn trinken. Denn ich habe bei mir geschworen, spricht Jahwe, dass Bozra zum Entsetzen, zum Hohne, zur Verwüstung und zum Fluche werden soll, und alle seine {bezieht sich auf Edom} Städte zu ewigen Einöden. Eine Kunde habe ich vernommen von Jahwe, und ein Bote ist unter die Nationen gesandt: Versammelt euch und kommet über dasselbe {bezieht sich auf Edom}, und machet euch auf zum Kriege! Denn siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Nationen, verachtet unter den Menschen. Deine Furchtbarkeit {d.i. furchterweckende Macht (Grösse)} und der Übermut deines Herzens haben dich verführt, der du in Felsenklüften wohnst, den Gipfel des Hügels inne hast. Wenn du dein Nest hoch baust wie der Adler, ich werde dich von dort hinabstürzen, spricht Jahwe. Und Edom soll zum Entsetzen werden; ein jeder, der an demselben vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle seine Plagen {O. Schläge}. Gleich der Umkehrung von Sodom und Gomorra und ihrer Nachbarn, spricht Jahwe, wird niemand daselbst wohnen und kein Menschenkind darin weilen. Siehe, er steigt herauf, wie ein Löwe von der Pracht des Jordan, wider die feste {O. unzerstörbare} Wohnstätte; denn ich werde es {Edom} plötzlich von ihr hinwegtreiben, und den, der auserkoren ist, über sie bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen {d.h. vor Gericht}? und wer ist der Hirt, der vor mir bestehen könnte? Darum höret den Ratschluss Jahwes, welchen er beschlossen hat über Edom, und seine Gedanken, die er denkt über die Bewohner von Teman: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, die Geringen der Herde {And. üb.: die Kleinen der Herde werden sie fortschleppen}; wahrlich, ihre Trift {O. ihre Wohnstätte} wird sich über sie entsetzen! Von dem Getöse ihres Falles erbebt die Erde; Geschrei - am Schilfmeere wird sein Schall vernommen. Siehe, wie der Adler zieht er herauf und fliegt und breitet seine Flügel aus über Bozra; und das Herz der Helden Edoms wird an selbigem Tage sein wie das Herz eines Weibes in Kindesnöten. Über Damaskus. Beschämt sind Hamath und Arpad; denn sie haben eine böse Kunde vernommen, sie verzagen. Am Meere ist Bangigkeit, ruhen kann man nicht {And. üb.: Im Meere (d.h. im Völkermeere) ist Bangigkeit, ruhen kann es nicht}. Damaskus ist schlaff {d.h. mutlos} geworden; es hat sich umgewandt, um zu fliehen, und Schrecken hat es ergriffen; Angst und Wehen haben es erfasst, der Gebärenden gleich. Wie ist es, dass sie nicht verlassen ist {And. üb.: Wie ist sie nicht verlassen}, die Stadt des Ruhmes, die Stadt meiner Freude? Darum werden ihre Jünglinge auf ihren Strassen fallen und alle Kriegsmänner umkommen an selbigem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen. Und ich werde ein Feuer anzünden in den Mauern von Damaskus, und es wird die Paläste Ben-Hadads verzehren. Über Kedar {S. die Anm. zu Hes. 27,21} und über die Königreiche Hazors, welche Nebukadrezar, der König von Babel, schlug. So spricht Jahwe: Machet euch auf, ziehet hinauf wider Kedar und zerstöret die Kinder des Ostens. Ihre Zelte und ihr Kleinvieh werden sie nehmen, ihre Zeltbehänge und alle ihre Geräte und ihre Kamele sich wegführen, und werden über sie ausrufen: Schrecken ringsum! Fliehet, flüchtet schnell, verkriechet euch, Bewohner von Hazor! spricht Jahwe; denn Nebukadrezar, der König von Babel, hat einen Ratschluss wider euch beschlossen und einen Anschlag wider euch ersonnen. Machet euch auf, ziehet hinauf wider eine sorglose Nation, die in Sicherheit wohnt! spricht Jahwe: Sie hat weder Tore noch Riegel, sie wohnen allein. Und ihre Kamele sollen zum Raube und die Menge ihrer Herden zur Beute werden; und ich werde sie, die mit geschorenen Haarrändern, nach allen Winden hin zerstreuen, und werde ihr Verderben bringen von allen Seiten her, spricht Jahwe. Und Hazor wird zur Wohnung der Schakale werden, zur Wüste in Ewigkeit; niemand wird daselbst wohnen und kein Menschenkind darin weilen. Das Wort Jahwes, welches zu Jeremia, dem Propheten, geschah {Im Hebr. wie Kap. 14,1; 46,1; 47,1} über {O. wider; so auch später} Elam {Name der persischen Provinz, deren Hauptstadt Susa war}, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, indem er sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich zerbreche den Bogen Elams, seine vornehmste Stärke. Und ich werde die vier Winde von den vier Enden des Himmels her über Elam bringen und es nach allen diesen Winden hin zerstreuen; und es soll keine Nation geben, wohin nicht Vertriebene Elams kommen werden. Und ich werde Elam verzagt machen vor ihren Feinden und vor denen, welche nach ihrem Leben trachten, und werde Unglück über sie bringen, die Glut meines Zornes, spricht Jahwe; und ich werde das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie vernichtet habe. Und ich werde meinen Thron in Elam aufstellen und werde König und Fürsten daraus vertilgen, spricht Jahwe. - Aber es wird geschehen am Ende der Tage, da werde ich die Gefangenschaft Elams wenden, spricht Jahwe. Das Wort, welches Jahwe über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia geredet hat. Verkündiget es unter den Nationen und lasst es hören, und erhebet ein Panier; lasst es hören, verhehlet es nicht! Sprechet: Babel ist eingenommen, Bel zu Schanden geworden, Merodak {Bel-Merodak war die Schutzgottheit Babylons} bestürzt; ihre Götzenbilder sind zu Schanden geworden, ihre Götzen {Eig. ihre Klötze} sind bestürzt. Denn wider dasselbe ist eine Nation heraufgezogen von Norden her: Diese wird sein Land zur Wüste machen, dass kein Bewohner mehr darin sein wird; sowohl Menschen als Vieh sind entflohen, weggezogen. In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht Jahwe, werden die Kinder Israel kommen, sie und die Kinder Juda zusammen; fort und fort weinend werden sie gehen und Jahwe, ihren Gott, suchen. Sie werden nach Zion fragen, indem ihr Angesicht dahin gerichtet ist: Kommet und schliesset euch an Jahwe an mit einem ewigen Bunde, der nicht vergessen werde! - Mein Volk war eine verlorene Schafherde: ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische Berge {Eig. abtrünnig machende Berge (Anspielung auf den Höhenkultus); nach and. Les.: machten sie abtrünnig auf die Berge hin}; sie gingen von Berg zu Hügel, vergassen ihre Lagerstätte. Alle, die sie fanden, frassen sie; und ihre Feinde {O. Bedränger} sprachen: Wir verschulden uns nicht, weil sie gegen Jahwe gesündigt haben, die Wohnung der Gerechtigkeit, und gegen Jahwe, die Erwartung ihrer Väter. Flüchtet aus Babel hinaus, und ziehet aus dem Lande der Chaldäer; und seid wie die Böcke vor der Herde her! Denn siehe, ich erwecke und führe herauf wider Babel eine Versammlung grosser Nationen aus dem Lande des Nordens, und sie werden sich wider dasselbe aufstellen: Von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten {O. glücklichen} Helden, keiner kehrt leer zurück {O. der nicht leer zurückkehrt}. Und Chaldäa wird zum Raube werden; alle, die es berauben, werden satt werden, spricht Jahwe. Denn möget ihr euch auch freuen, denn möget ihr auch frohlocken, Plünderer meines Erbteils, denn möget ihr auch hüpfen wie eine dreschende junge Kuh, und wiehern gleich starken Rossen: sehr beschämt ist eure Mutter, zu Schanden geworden eure Gebärerin. Siehe, es {Chaldäa} ist die letzte der Nationen, eine Wüste, eine Dürre und eine Steppe. Vor dem Grimm Jahwes wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern eine Wüste sein ganz und gar. Ein jeder, der an Babel vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle seine Plagen {O. Schläge}. Stellet euch ringsum auf wider Babel, alle, die ihr den Bogen spannet; schiesset nach ihm, schonet die Pfeile nicht! denn gegen Jahwe hat es gesündigt. Erhebet ein Schlachtgeschrei gegen dasselbe ringsum! Es hat sich ergeben {W. Es hat seine Hand gereicht}; gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache Jahwes. Rächet euch an ihm, tut ihm, wie es getan hat! Rottet aus Babel den Säemann aus und den, der die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem verderbenden {O. gewalttätigen} Schwerte wird ein jeder zu seinem Volke sich wenden und ein jeder in sein Land fliehen. Israel ist ein versprengtes Schaf, welches Löwen verscheucht haben. Zuerst hat der König von Assyrien es gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadrezar, der König von Babel, ihm die Knochen zermalmt. Darum spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich suche heim den König von Babel und sein Land, gleichwie ich den König von Assyrien heimgesucht habe. Und ich will Israel zu seiner Trift zurückbringen, dass es den Karmel und Basan beweide, und seine Seele sich sättige auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead. In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht Jahwe, wird Israels Missetat {O. Schuld} gesucht werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übriglasse. Wider das Land "Doppelte Widerspenstigkeit", wider dasselbe ziehe hinauf und gegen die Bewohner von "Heimsuchung" {O. von Pekod (eine Benennung Babels)}. Verwüste und vertilge {Eig. verbanne, gib dem Bannfluch anheim; so auch V.26 und Kap. 51,3} hinter ihnen her, spricht Jahwe, und tue nach allem, was ich dir geboten habe! Kriegslärm im Lande und grosse Zertrümmerung! Wie ist zerhauen und zertrümmert der Hammer der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen! Ich habe dir Schlingen gelegt, und du wurdest auch gefangen, Babel, ohne dass du es wusstest; du wurdest gefunden und auch ergriffen, weil du dich wider Jahwe in Krieg eingelassen hast. Jahwe hat seine Rüstkammer aufgetan und hervorgeholt die Waffen seines Grimmes; denn der Herr, Jahwe der Heerscharen, hat ein Werk in dem Lande der Chaldäer. Kommet über dasselbe von allen Seiten her, öffnet seine Scheunen, schüttet es auf wie Garbenhaufen und vertilget es; nicht bleibe ihm ein Überrest! Erwürget alle seine Farren, zur Schlachtung sollen sie hinstürzen! Wehe über sie! denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. Horch! Flüchtlinge und Entronnene aus dem Lande Babel, um in Zion zu verkünden die Rache Jahwes, unseres Gottes, die Rache seines Tempels. Rufet Schützen herbei wider Babel, alle, die den Bogen spannen! belagert es ringsum, niemand entrinne! Vergeltet ihm nach seinem Werke, tut ihm nach allem, was es getan hat; denn es hat vermessen gehandelt gegen Jahwe, gegen den Heiligen Israels. Darum sollen seine Jünglinge auf seinen Strassen fallen und alle seine Kriegsmänner umkommen an selbigem Tage, spricht Jahwe. Siehe, ich will an dich, du Stolze {Eig. du (der) Stolz, oder du (der) Übermut}, spricht der Herr, Jahwe der Heerscharen; denn gekommen ist dein Tag, die Zeit, da ich dich heimsuche. Dann wird die Stolze {Eig. du (der) Stolz, oder du (der) Übermut} straucheln und fallen, und niemand wird sie aufrichten; und ich werde ein Feuer anzünden in ihren Städten, dass es alle ihre Umgebung verzehre. So spricht Jahwe der Heerscharen: Die Kinder Israel und die Kinder Juda sind Bedrückte allzumal; und alle, die sie gefangen weggeführt, haben sie festgehalten, haben sich geweigert, sie zu entlassen. Ihr Erlöser ist stark, Jahwe der Heerscharen ist sein Name; er wird ihre Rechtssache gewisslich führen, auf dass er dem Lande Ruhe schaffe und die Bewohner von Babel erzittern mache. Das Schwert über die Chaldäer, spricht Jahwe, und über die Bewohner von Babel und über seine Fürsten und über seine Weisen! Das Schwert über die Schwätzer {O. Lügner; vergl. Jes. 44,25}, dass sie zu Narren werden! das Schwert über seine Helden, dass sie verzagen! das Schwert über seine Rosse und über seine Wagen und über das ganze Mischvolk, welches in seiner Mitte ist, dass sie zu Weibern werden! das Schwert über seine Schätze, dass sie geplündert werden! Dürre über seine Gewässer, dass sie austrocknen! Denn es ist ein Land der geschnitzten Bilder, und sie rasen {d.h. haben allen Verstand verloren} durch ihre erschreckenden Götzen {Eig. durch Schrecknisse, d.i. Schreckbilder, Schreckgestalten.}. Darum werden Wüstentiere mit wilden Hunden darin wohnen, und Strausse darin wohnen; und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden, und keine Niederlassung sein von Geschlecht zu Geschlecht. Gleich der Umkehrung Sodoms und Gomorras und ihrer Nachbarn durch Gott, spricht Jahwe, wird niemand daselbst wohnen und kein Menschenkind darin weilen. Siehe, es kommt ein Volk von Norden her, und eine grosse Nation und viele Könige machen sich auf von dem äussersten Ende der Erde. Bogen und Wurfspiess führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen; ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Rossen reiten sie: gerüstet wider dich, Tochter Babel, wie ein Mann zum Kriege {Vergl. Kap. 6,23}. Der König von Babel hat die Kunde von ihnen vernommen, und seine Hände sind schlaff geworden; Angst hat ihn ergriffen, Wehen, der Gebärenden gleich. Siehe, er steigt herauf, wie ein Löwe von der Pracht des Jordan, wider die feste {S. die Anm. zu Kap. 49,19} Wohnstätte; denn ich werde es {Babel} plötzlich von ihr hinwegtreiben und den, der auserkoren ist, über sie bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen? und wer ist der Hirt, der vor mir bestehen könnte? Darum höret den Ratschluss Jahwes, welchen er über Babel beschlossen hat, und seine Gedanken, die er denkt über das Land der Chaldäer: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, die Geringen der Herde {And. üb.: die Kleinen der Herde werden sie fortschleppen}; wahrlich, die Trift {O. die Wohnstätte} wird sich über sie entsetzen! Von dem Rufe: Babel ist erobert! erzittert die Erde und wird ein Geschrei unter den Nationen vernommen. So spricht Jahwe: Siehe, ich erwecke wider Babel und gegen die, welche im Herzen meiner Widersacher {Eig. in "leb kamai", welches durch eine künstliche Buchstabenversetzung des Wortes Kasdim, das Land Chaldäa bezeichnen soll. S. d. Anm. zu Kap. 25,26} wohnen, einen verderbenden Wind {O. den Geist eines Verderbers; vergl. V.11}. Und ich sende nach Babel Fremde, die es worfeln {O. zerstreuen} und sein Land ausleeren werden; denn sie werden ringsumher wider dasselbe sein am Tage des Unglücks. Der Schütze spanne seinen Bogen gegen den, der da spannt, und gegen den, der sich in seinem Panzer erhebt; und schonet seiner Jünglinge nicht, vertilget sein ganzes Kriegsheer! Und Erschlagene sollen fallen im Lande der Chaldäer und Durchbohrte auf seinen Strassen. Denn nicht verwitwet ist Israel noch Juda von seinem Gott, von Jahwe der Heerscharen; denn jener Land ist voll Schuld wegen des Heiligen Israels. Fliehet aus Babel hinaus und rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner {O. für seine} Ungerechtigkeit {O. Schuld, Missetat}! denn es ist die Zeit der Rache Jahwes: was es getan hat, vergilt er ihm. Babel war ein goldener Becher in der Hand Jahwes, der die ganze Erde berauschte; von seinem Weine haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen rasend geworden. Plötzlich ist Babel gefallen und zertrümmert. Jammert über dasselbe! holet Balsam für seinen Schmerz; vielleicht wird es geheilt werden! "Wir haben Babel heilen wollen, aber es ist nicht genesen. Verlasset es und lasst uns ein jeder in sein Land ziehen; denn sein Gericht reicht bis an den Himmel und erhebt sich bis zu den Wolken." Jahwe hat unsere Gerechtigkeiten ans Licht gebracht; kommt und lasst uns in Zion erzählen die Tat Jahwes, unseres Gottes. Schärfet die Pfeile, fasset den Schild! Jahwe hat den Geist der Könige von Medien erweckt; denn wider Babel ist ein Vornehmen, es zu verderben; denn es ist die Rache Jahwes, die Rache seines Tempels. Erhebet das Panier gegen die Mauern von Babel hin, verschärfet die Bewachung {O. die Belagerung}, stellet Wächter auf, bereitet die Hinterhalte! denn wie Jahwe es sich vorgenommen, also führt er aus, was er über die Bewohner von Babel geredet hat. Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen bist, dein Ende ist gekommen, das Mass deines Raubes. Jahwe der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Habe ich dich auch mit Menschen gefüllt wie mit Heuschrecken, so wird man doch Triumphgeschrei {O. den Kriegsruf} über dich anstimmen! Er {Vergl. Kap. 10,12 usw., auch bezüglich der Anmerkungen} hat die Erde gemacht durch seine Kraft, den Erdkreis festgestellt durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht. Wenn er beim Schalle des Donners Wasserrauschen am Himmel bewirkt und Dünste aufsteigen lässt vom Ende der Erde, Blitze zum Regen macht und den Wind herausführt aus seinen Vorratskammern: - dumm wird jeder Mensch, ohne Erkenntnis; beschämt wird jeder Goldschmied über das Götzenbild; denn sein gegossenes Bild ist Lüge, und kein Geist ist in ihnen. Nichtigkeit sind sie, ein Werk des Gespöttes: zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zu Grunde. Jakobs Teil ist nicht wie diese; denn er ist es, der das All gebildet hat und den Stamm seines Erbteils {Viell. ist zu l. wie Kap. 10,16}; Jahwe der Heerscharen ist sein Name. Du bist mir ein Streithammer, eine Kriegswaffe; und mit dir zerschmettere ich Nationen, und mit dir zerstöre ich Königreiche; und mit dir zerschmettere ich das Ross und seinen Reiter, und mit dir zerschmettere ich den Wagen und seinen Lenker {Eig. und den darauf Fahrenden}; und mit dir zerschmettere ich Mann und Weib, und mit dir zerschmettere ich Greis und Knaben, und mit dir zerschmettere ich Jüngling und Jungfrau; und mit dir zerschmettere ich den Hirten und seine Herde, und mit dir zerschmettere ich den Ackersmann und sein Gespann, und mit dir zerschmettere ich Landpfleger und Statthalter. Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldäas all ihr Böses, das sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten, spricht Jahwe. Siehe, ich will an dich, spricht Jahwe, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verderbt {O. verderbte}; und ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von dem Felsen hinabwälzen und dich zu einem verbrannten Berge machen, so dass man von dir weder Eckstein noch Grundstein nehmen kann; denn eine ewige Wüstenei {Eig. ewige Wüsteneien} sollst du sein, spricht Jahwe. Erhebet das Panier im Lande, stosset in die Posaune unter den Nationen! weihet Nationen wider dasselbe, rufet wider dasselbe die Königreiche Ararat, Minni {Ein Name von Armenien} und Aschkenas {eine Landschaft in der Nähe von Armenien} herbei; bestellet Kriegsoberste {Der Sinn des nur hier und Nahum 3,17 vorkommenden nichthebräischen Wortes ist unsicher} wider dasselbe, lasset Rosse heraufziehen wie furchtbare {And.: borstige} Heuschrecken! Weihet Nationen wider dasselbe, die Könige von Medien, dessen Landpfleger und alle seine Statthalter und das ganze Land ihrer {Eig. seiner, d.i. des obersten Königs der Meder} Herrschaft! Da erbebt und erzittert die Erde; denn die Gedanken Jahwes erfüllen sich wider Babel, um das Land Babel zu einer Wüste zu machen, ohne Bewohner. Babels Helden haben aufgehört zu streiten, sie sitzen in den Bergfesten; versiegt ist ihre Kraft, sie sind zu Weibern geworden; man hat ihre Wohnungen angezündet, ihre Riegel sind zerbrochen. Ein Läufer läuft dem anderen entgegen {Eig. entgegen einem Läufer, d.h. sie kommen von allen Seiten her}, und der Bote dem Boten, um dem König von Babel die Botschaft zu bringen, dass seine Stadt von allen Seiten her eingenommen ist. Und die Übergänge sind besetzt, und die Teiche hat man mit Feuer ausgebrannt, und die Kriegsmänner sind erschrocken. - Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, zur Zeit, da man sie stampft; noch um ein Kleines, so wird die Zeit der Ernte für sie kommen. Nebukadrezar, der König von Babel, hat mich gefressen, hat mich vernichtet, hat mich hingestellt als ein leeres Gefäss {d.h. zum leeren Gefäss (menschenleer) gemacht}; er verschlang mich wie ein Ungeheuer, füllte seinen Bauch mit meinen Leckerbissen, stiess mich fort. Die an mir begangene Gewalttat und mein Fleisch komme über Babel! spreche die Bewohnerin von Zion, und mein Blut über die Bewohner von Chaldäa! spreche Jerusalem. Darum spricht Jahwe also: Siehe, ich will deine Rechtssache führen und deine Rache vollziehen, und ich werde sein Meer {den Euphrat} austrocknen und seine Quelle versiegen lassen. Und Babel soll zum Steinhaufen, zur Wohnung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gezisch werden, ohne Bewohner. Sie brüllen allzumal wie junge Löwen, knurren wie die Jungen der Löwinnen. Wenn sie erhitzt sind, richte ich ihnen ein Trinkgelage an und berausche sie, auf dass sie frohlocken, und entschlafen zu ewigem Schlafe und nicht mehr erwachen, spricht Jahwe. Gleich Fettschafen, gleich Widdern samt Böcken stürze ich sie hinab zur Schlachtung. - Wie ist Scheschak {S. die Anm. zu Kap. 25,26} eingenommen, und erobert der Ruhm der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen! Das Meer ist heraufgestiegen über Babel; mit seiner Wellen Brausen ist es bedeckt. Seine Städte sind zur Wüste geworden, ein dürres Land und eine Steppe, ein Land, worin niemand wohnt, und durch welches kein Menschenkind zieht. Und ich werde den Bel zu Babel heimsuchen und aus seinem Maule herausnehmen, was er verschlungen hat; und nicht mehr sollen Nationen zu ihm strömen. Auch Babels Mauer ist gefallen. Ziehet aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet ein jeder sein Leben vor der Glut des Zornes Jahwes! Und dass euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! denn in dem einen Jahre kommt dieses Gerücht, und in dem Jahre nachher jenes Gerücht und Gewalttat im Lande {O. auf der Erde}, Herrscher gegen Herrscher. Darum siehe, Tage kommen, da ich die geschnitzten Bilder Babels heimsuchen werde; und sein ganzes Land wird beschämt werden, und alle seine Erschlagenen werden in seiner Mitte fallen. Und Himmel und Erde, und alles, was in ihnen ist, werden jubeln über Babel; denn von Norden her kommen ihm die Verwüster, spricht Jahwe. Wie Babel darauf ausging, dass Erschlagene Israels fielen, also werden wegen Babel Erschlagene der ganzen Erde fallen. - Ihr dem Schwert Entronnenen, gehet, bleibet nicht stehen! gedenket Jahwes aus der Ferne, und Jerusalem komme euch in den Sinn! - Wir sind beschämt worden, denn wir haben Verhöhnung gehört; Schmach hat unser Angesicht bedeckt; denn Fremde sind über die Heiligtümer des Hauses Jahwes gekommen {O. in die Heiligtümer eingedrungen}. - Darum siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da ich seine geschnitzten Bilder heimsuchen werde; und tödlich Verwundete werden ächzen in seinem ganzen Lande. Wenn auch Babel bis zum Himmel hinaufstiege und die Höhe seiner Stärke befestigte, von mir aus werden ihm Verwüster kommen, spricht Jahwe. Horch! ein Geschrei aus Babel, und grosse Zertrümmerung von dem Lande der Chaldäer her. Denn Jahwe verwüstet Babel und tilgt aus demselben das laute Getöse; und es brausen seine Wogen wie grosse Wasser, es erschallt das Geräusch ihres Getöses. Denn über dasselbe, über Babel, kommt ein Verwüster; und seine Helden werden gefangen, ihre Bogen sind zerbrochen. Denn ein Gott {El} der Vergeltung ist Jahwe, er wird gewisslich erstatten. Und ich berausche seine Fürsten und seine Weisen, seine Landpfleger und seine Statthalter und seine Helden, dass sie entschlafen zu ewigem Schlafe und nicht mehr erwachen, spricht der König, Jahwe der Heerscharen ist sein Name. So spricht Jahwe der Heerscharen: Die Mauern von Babel, die breiten, sollen gänzlich geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden. - Und so mühen sich Völker vergebens ab, und Völkerschaften fürs Feuer, und sie ermatten. Das Wort, welches der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Machsejas, gebot, als er mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel zog; und Seraja war Reisemarschall {W. Fürst des Ruheortes}. Und Jeremia schrieb in ein Buch all das Unglück, welches über Babel kommen sollte, alle diese Worte, welche gegen Babel geschrieben sind. Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies alle diese Worte, und sprich: Jahwe, du hast gegen diesen Ort geredet, dass du ihn ausrotten werdest, so dass kein Bewohner mehr darin sei, weder Mensch noch Vieh, sondern dass er zu ewigen Wüsteneien werden solle. Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat und sprich: Also wird Babel versinken und nicht wieder emporkommen wegen des Unglücks, welches ich über dasselbe bringe; und sie werden erliegen. Bis hierher die Worte Jeremias. Einundzwanzig Jahre war Zedekia {2. Kön. 24,28} alt, als er König wurde, und er regierte elf Jahre zu Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jeremias, von Libna. Und er tat, was böse war in den Augen Jahwes, nach allem, was Jojakim getan hatte. Denn wegen des Zornes Jahwes erging es Jerusalem und Juda also, bis er sie weggeworfen hatte von seinem Angesicht. Und Zedekia empörte sich gegen den König von Babel. Und {Vergl. Kap. 39,1-14} es geschah im neunten Jahre seiner Regierung, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats, da kamen Nebukadrezar, der König von Babel, er und sein ganzes Heer, wider Jerusalem und lagerten sich wider dasselbe; und sie bauten Belagerungstürme wider dasselbe ringsumher. Und die Stadt kam in Belagerung bis in das elfte Jahr des Königs Zedekia. Im vierten Monat, am Neunten des Monats, da nahm der Hunger in der Stadt überhand; und es war kein Brot mehr da für das Volk des Landes. Und die Stadt wurde erbrochen, und alle Kriegsmänner flohen und zogen des Nachts aus der Stadt hinaus auf dem Wege durch das Tor, welches zwischen den beiden Mauern bei dem Garten des Königs war (die Chaldäer aber waren rings um die Stadt her); und sie zogen den Weg zur Ebene {H. Araba; s. die Anm. zu 5. Mose 1,1}. Aber das Heer der Chaldäer jagte dem König nach, und sie erreichten Zedekia in den Ebenen {O. Steppen} von Jericho; und sein ganzes Heer zerstreute sich von ihm weg. Und sie ergriffen den König und führten ihn hinauf zu dem König von Babel, nach Ribla im Lande Hamath; und er sprach das Urteil über ihn. Und der König von Babel schlachtete die Söhne Zedekias vor seinen Augen, und er schlachtete auch alle Fürsten von Juda zu Ribla. Und er blendete die Augen Zedekias und band ihn mit ehernen Fesseln; und der König von Babel brachte ihn nach Babel und setzte ihn in Gewahrsam {Eig. in das Haus der Wachen} bis zum Tage seines Todes. Und im fünften Monat, am Zehnten des Monats, das war das neunzehnte Jahr des Königs Nebukadrezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der vor dem König von Babel stand, nach Jerusalem; und er verbrannte das Haus Jahwes und das Haus des Königs; und alle Häuser von Jerusalem und jedes grosse Haus verbrannte er mit Feuer. Und das ganze Heer der Chaldäer, welches bei dem Obersten der Leibwache war, riss alle Mauern von Jerusalem ringsum nieder. Und von den Geringen des Volkes und den Rest des Volkes, die in der Stadt Übriggebliebenen, und die Überläufer, die zum König von Babel übergelaufen waren, und den Rest der Menge führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, hinweg. Aber von den Geringen des Landes liess Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, zurück zu Weingärtnern und zu Ackersleuten. Und die Chaldäer zerschlugen die ehernen Säulen, die am Hause Jahwes waren, und die Gestelle und das eherne Meer, welche im Hause Jahwes waren; und sie führten alles Erz davon nach Babel. Und sie nahmen die Töpfe weg und die Schaufeln und die Lichtmesser und die Sprengschalen und die Schalen und alle ehernen Geräte, womit man den Dienst verrichtete. Auch die Becken und die Räucherpfannen und die Sprengschalen und die Töpfe und die Leuchter und die Schalen und die Spendschalen, was von Gold war, das Gold, und was von Silber war, das Silber, nahm der Oberste der Leibwache weg. Die zwei Säulen, das eine Meer und die zwölf ehernen Rinder, welche unter demselben waren, und die Gestelle, welche der König Salomo für das Haus Jahwes gemacht hatte: das Erz aller dieser Geräte war nicht zu wägen. Und die Säulen: achtzehn Ellen war die Höhe der einen Säule, und ein Faden von zwölf Ellen umfasste sie; und ihre Dicke war vier Finger, sie war hohl. Und ein Kapitäl von Erz war darauf, und die Höhe des einen Kapitäls war fünf Ellen; und ein Netzwerk und Granatäpfel waren an dem Kapitäl ringsum: alles von Erz; und desgleichen war die andere Säule, und Granatäpfel daran. Und der Granatäpfel waren 96 nach den vier Winden hin {Eig. nach dem Winde hin}; aller Granatäpfel waren hundert am Netzwerk ringsum. Und der Oberste der Leibwache nahm Scheraja, den Oberpriester, und Zephanja, den zweiten Priester, und die drei Hüter der Schwelle: und aus der Stadt nahm er einen Kämmerer, der über die Kriegsleute bestellt war, und sieben Männer von denen, welche das Angesicht des Königs sahen, die in der Stadt vorgefunden wurden, und den Schreiber des Heerobersten, welcher das Volk des Landes zum Heere aushob, und sechzig Mann von dem Volke des Landes, die in der Stadt vorgefunden wurden. Und Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nahm sie und brachte sie zu dem König von Babel nach Ribla. Und der König von Babel erschlug sie und tötete sie zu Ribla im Lande Hamath. - Und so wurde Juda aus seinem Lande weggeführt. Dies ist das Volk, welches Nebukadrezar weggeführt hat: Im 7. Jahre 3023 Juden; im 18. Jahre Nebukadrezars 832 Seelen aus Jerusalem; im 23. Jahre Nebukadrezars führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, von den Juden 745 Seelen weg; aller Seelen waren 4600. Und es geschah im 37. Jahre der Wegführung Jojakins, des Königs von Juda, im 12. Monat, am 25. des Monats, da erhob Ewil-Merodak, der König von Babel, im ersten Jahre seiner Regierung das Haupt Jojakins, des Königs von Juda, und führte ihn aus dem Gefängnis. Und er redete gütig mit ihm und setzte seinen Stuhl über den Stuhl der Könige, die bei ihm in Babel waren; und er veränderte die Kleider seines Gefängnisses. Und Jojakin {W. er} ass beständig vor ihm alle Tage seines Lebens; und sein Unterhalt: ein beständiger Unterhalt wurde ihm von dem König von Babel gegeben, soviel er täglich bedurfte {W. das Tägliche an seinem Tage}, bis zum Tage seines Todes, alle Tage seines Lebens.
Wie {Im Hebr. bestehen die beiden ersten Lieder aus dreizeiligen Strophen (mit Ausnahme von Kap. 1,7 und Kap. 2,11), deren Anfangsbuchstaben der alphabetischen Reihenfolge entsprechen} sitzt einsam die volkreiche Stadt, ist einer Witwe gleich geworden die Grosse unter den Nationen; die Fürstin unter den Landschaften ist zinsbar geworden! Bitterlich weint sie des Nachts, und ihre Tränen sind auf ihren Wangen; sie hat keinen Tröster unter allen, die sie liebten; alle ihre Freunde haben treulos an ihr gehandelt, sind ihr zu Feinden geworden. Juda ist ausgewandert vor Elend und vor schwerer Dienstbarkeit {Eig. vor vieler Dienstbarkeit}; es wohnt unter den Nationen, hat keine Ruhe {O. Ruhestätte} gefunden; seine Verfolger haben es in der Bedrängnis ergriffen {Eig. zwischen den Bedrängnissen erreicht}. Die Wege Zions trauern, weil niemand zum Feste kommt; alle ihre Tore sind öde; ihre Priester seufzen; ihre Jungfrauen sind betrübt, und ihr selbst ist es bitter. Ihre Bedränger sind zum Haupte geworden {Vergl. 5. Mose 28,44}, ihre Feinde sind wohlgemut {O. sorglos sicher}; denn Jahwe hat sie betrübt wegen der Menge ihrer Übertretungen; vor dem Bedränger her sind ihre Kinder in Gefangenschaft gezogen. Und von der Tochter Zion ist all ihre Pracht gewichen; ihre Fürsten sind wie Hirsche geworden, die keine Weide finden, und kraftlos gingen sie vor dem Verfolger einher. In den Tagen ihres Elends und ihres Umherirrens gedenkt Jerusalem all ihrer Kostbarkeiten, die seit den Tagen der Vorzeit waren, da nun ihr Volk durch die Hand des Bedrängers gefallen ist und sie keinen Helfer hat: Die Bedränger sehen sie an, spotten ihres Feierns {And.: ihres Untergangs}. Jerusalem hat schwer gesündigt, darum ist sie wie eine Unreine {Eig. zu einer Unreinheit; so auch V.17} geworden; alle, die sie ehrten, verachten sie, weil sie ihre Blösse gesehen haben; auch sie selbst seufzt und wendet sich ab. Ihre Unreinigkeit ist an ihren Säumen {O. Schleppen}; sie hat ihr Ende nicht bedacht und ist wunderbar heruntergekommen: Da ist niemand, der sie tröste. Sieh, Jahwe, mein Elend, denn der Feind hat grossgetan! Der Bedränger hat seine Hand ausgebreitet über alle ihre Kostbarkeiten; denn sie hat gesehen, dass Nationen in ihr Heiligtum gekommen sind, von welchen du geboten hast: Sie sollen nicht in deine Versammlung kommen! All ihr Volk seufzt, sucht nach Brot; sie geben ihre Kostbarkeiten für Speise hin, um sich {W. um die Seele} zu erquicken. Sieh, Jahwe, und schaue, dass ich verachtet bin! Merket ihr es nicht {Eig. Kommet es nicht an (bis zu) euch?}, alle, die ihr des Weges ziehet? Schauet und sehet, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mir angetan worden, mir, die Jahwe betrübt hat am Tage seiner Zornglut. Aus der Höhe hat er ein Feuer in meine Gebeine gesandt, dass es sie überwältigte; ein Netz hat er meinen Füssen ausgebreitet, hat mich zurückgewendet; er hat mich zur Wüste gemacht, siech den ganzen Tag. Angeschirrt durch seine Hand ist das Joch meiner Übertretungen: Sie haben sich verflochten, sind auf meinen Hals gekommen; er {O. es} hat meine Kraft gebrochen {Eig. zu Fall gebracht}. Der Herr hat mich in Hände gegeben, dass ich mich nicht aufrichten kann {O. vor welchen ich nicht bestehen kann}. Der Herr hat alle meine Starken weggerafft in meiner Mitte; er hat ein Fest {O. eine Festversammlung, näml. der Feinde; vergl. Kap. 2,22} wider mich ausgerufen, um meine Jünglinge zu zerschmettern; der Herr hat der Jungfrau, der Tochter Juda, die Kelter getreten. Darüber weine ich, rinnt mein Auge, mein Auge von Wasser; denn fern von mir ist ein Tröster, der meine Seele erquicken könnte; meine Kinder sind vernichtet {Eig. verwüstet}, denn der Feind hat obgesiegt. Zion breitet ihre Hände aus: da ist niemand, der sie tröste. Jahwe hat seine Bedränger ringsum gegen Jakob entboten; wie eine Unreine ist Jerusalem unter ihnen geworden. Jahwe ist gerecht, denn ich bin widerspenstig gegen seinen Mund gewesen. Höret doch, ihr Völker alle, und sehet meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind in die Gefangenschaft gezogen. Ich rief meinen Liebhabern, sie aber betrogen mich; meine Priester und meine Ältesten sind in der Stadt verschieden, als sie für sich Speise suchten, damit sie ihre Seele erquicken möchten. Sieh, Jahwe, wie {Eig. dass} mir angst ist! Meine Eingeweide wallen {Eig. gären; so auch Kap. 2,11}, mein Herz wendet sich um in meinem Innern; denn ich bin sehr widerspenstig {O. trotzig} gewesen. Draussen hat mich das Schwert der Kinder beraubt, drinnen ist es wie der Tod. Sie haben gehört, dass ich seufzte: Ich habe niemand, der mich tröstet! Alle meine Feinde haben mein Unglück gehört, haben sich gefreut, dass du es getan hast. Führst du den Tag herbei, den du verkündigt hast, so werden sie sein wie ich. Lass alle ihre Bosheit vor dein Angesicht kommen und tue ihnen, wie du mir getan hast wegen aller meiner Übertretungen; denn viele sind meiner Seufzer, und mein Herz ist siech. Wie umwölkt der Herr in seinem Zorne die Tochter Zion! Er hat die Herrlichkeit {O. Zierde} Israels vom Himmel zur Erde geworfen, und hat des Schemels seiner Füsse nicht gedacht am Tage seines Zornes. Der Herr hat schonungslos vernichtet {W. verschlungen; so auch V.5} alle Wohnstätten Jakobs; er hat in seinem Grimme niedergerissen die Festen der Tochter Juda; zu Boden geworfen, entweiht hat er das Königtum und seine Fürsten. In Zornesglut hat er abgehauen jedes Horn Israels; er hat seine Rechte zurückgezogen vor dem Feinde, und hat Jakob in Brand gesteckt wie ein flammendes Feuer, das ringsum frisst. Seinen Bogen hat er gespannt wie ein Feind, hat mit seiner Rechten sich hingestellt wie ein Gegner und alle Lust der Augen {Eig. alles was dem Auge köstlich ist} getötet; in das Zelt der Tochter Zion hat er seinen Grimm ausgegossen wie Feuer. Der Herr ist wie ein Feind geworden, er hat Israel vernichtet, vernichtet alle ihre {d.h. der Tochter Zion} Paläste, seine Festen zerstört; und bei der Tochter Juda hat er Seufzen und Stöhnen gemehrt. Und er hat sein Gehege zerwühlt wie einen Garten, hat den Ort seiner Festversammlung zerstört; Jahwe machte in Zion Fest und Sabbat vergessen; und in seines Zornes Grimm verschmähte er König und Priester. Der Herr hat seinen Altar verworfen, sein Heiligtum verschmäht; er hat die Mauern ihrer {d.h. der Tochter Zion} Prachtgebäude der Hand des Feindes preisgegeben: Sie haben im Hause Jahwes Lärm erhoben wie an einem Festtage. Jahwe hat sich vorgenommen, die Mauer der Tochter Zion zu zerstören; er zog die Messschnur, wandte seine Hand vom Verderben {W. Verschlingen} nicht ab; und Wall und Mauer hat er trauern lassen: zusammen liegen sie kläglich da. In die Erde gesunken sind ihre Tore, zerstört und zerschlagen hat er ihre Riegel; ihr König und ihre Fürsten sind unter den Nationen, kein Gesetz ist mehr; auch ihre Propheten erlangen kein Gesicht von Jahwe. Verstummt sitzen auf der Erde die Ältesten der Tochter Zion; sie haben Staub auf ihr Haupt geworfen, Sacktuch sich umgegürtet; die Jungfrauen Jerusalems haben ihr Haupt zur Erde gesenkt. Durch Tränen vergehen meine Augen, meine Eingeweide wallen, meine Leber hat sich zur Erde ergossen: wegen der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes, weil Kind und Säugling auf den Strassen der Stadt verschmachten. Zu ihren Müttern sagen sie: Wo ist Korn und Wein? indem sie wie tödlich Verwundete hinschmachten auf den Strassen der Stadt, indem ihre Seele sich ergiesst in den Busen ihrer Mütter. Was soll ich dir bezeugen, was dir vergleichen, Tochter Jerusalem? Was soll ich dir gleichstellen, dass ich dich tröste, du Jungfrau, Tochter Zion? Denn deine Zertrümmerung ist gross wie das Meer: wer kann dich heilen? Nichtiges {O. Falsches} und Ungereimtes haben deine Propheten dir geschaut; und sie deckten deine Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} nicht auf, um deine Gefangenschaft zu wenden; sondern sie schauten dir Aussprüche der Nichtigkeit {O. Falschheit} und der Vertreibung {Vergl. Jer. 27,10. 15.}. Alle, die des Weges ziehen, schlagen über dich die Hände zusammen, sie zischen und schütteln ihren Kopf über die Tochter Jerusalem: "Ist das die Stadt, von der man sagte: Der Schönheit Vollendung, eine Freude der ganzen Erde?" Alle deine Feinde sperren ihren Mund über dich auf, sie zischen und knirschen mit den Zähnen; sie sprechen: wir haben sie verschlungen; fürwahr, dies ist der Tag, den wir erhofft haben: Wir haben ihn erreicht, gesehen {Eig. den wir erhofft, erreicht, gesehen haben!}! Jahwe hat getan, was er beschlossen, hat sein Wort erfüllt, das er von den Tagen der Vorzeit her entboten hat. Er hat schonungslos niedergerissen und den Feind sich über dich freuen lassen, hat das Horn deiner Bedränger erhöht. Ihr {bezieht sich auf die Einwohner von Jerusalem} Herz schreit zu dem Herrn. Du Mauer der Tochter Zion, lass, einem Bache gleich, Tränen rinnen Tag und Nacht; gönne dir keine Rast, deinem Augapfel keine Ruhe {Eig. dein Augapfel ruhe nicht}! Mache dich auf, klage in der Nacht beim Beginn der Nachtwachen, schütte dein Herz aus wie Wasser vor dem Angesicht des Herrn; hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kinder, die vor Hunger verschmachten an allen Strassenecken! Sieh, Jahwe, und schaue, wem du also getan hast! Sollen Weiber ihre Leibesfrucht essen, die Kindlein, welche sie auf den Händen tragen? Sollen im Heiligtum des Herrn ermordet werden Priester und Prophet? Knaben und Greise liegen am Boden auf den Strassen; meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind durchs Schwert gefallen; hingemordet hast du am Tage deines Zornes, geschlachtet ohne Schonung. Meine Schrecknisse hast du von allen Seiten herbeigerufen wie an einem Festtage, und nicht einer entrann oder blieb übrig am Tage des Zornes Jahwes; die ich auf den Händen getragen und erzogen habe, mein Feind hat sie vernichtet. Ich {Das dritte Lied ist wie die beiden ersten gebildet, nur mit dem Unterschiede, dass hier jede Strophenzeile mit dem Anfangsbuchstaben der Strophe beginnt} bin der Mann, der Elend gesehen durch die Rute seines Grimmes. Mich hat er geleitet und geführt in Finsternis und Dunkel {Eig. und Nicht-Licht}. Nur {O. Fürwahr} gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand den ganzen Tag. Er hat verfallen lassen mein Fleisch und meine Haut, meine Gebeine hat er zerschlagen. Bitterkeit {Eig. Gift} und Mühsal hat er wider mich gebaut und mich damit umringt. Er liess mich wohnen in Finsternissen, gleich den Toten der Urzeit {O. gleich ewig Toten (welche nie wiederkommen); vergl. auch Ps. 143,3}. Er hat mich umzäunt, dass ich nicht herauskommen kann; er hat schwer gemacht meine Fesseln. Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet {Vergl. V.44}. Meine Wege hat er mit Quadern vermauert, meine Pfade umgekehrt {d.h. von Grund aus zerstört}. Ein lauernder Bär ist er mir, ein Löwe im Versteck. Er hat mir die Wege entzogen und hat mich zerfleischt, mich verwüstet. Er hat seinen Bogen gespannt und mich wie ein Ziel dem Pfeile hingestellt. Er liess in meine Nieren dringen die Söhne seines Köchers. Meinem ganzen Volke bin ich zum Gelächter geworden, bin ihr Saitenspiel den ganzen Tag. Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt, mit Wermut mich getränkt. Und er hat mit Kies meine Zähne zermalmt, hat mich niedergedrückt in die Asche. Und du verstiessest meine Seele vom Frieden {O. von der Wohlfahrt}, ich habe des Guten {O. des Glücks} vergessen. Und ich sprach: Dahin ist meine Lebenskraft und meine Hoffnung auf {Eig. von} Jahwe. Gedenke meines Elends und meines Umherirrens, des Wermuts und der Bitterkeit {Eig. des Giftes}! Beständig denkt meine Seele daran und ist niedergebeugt in mir. Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich hoffen: Es sind die Gütigkeiten Jahwes, dass wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende {O. nicht aufgerieben, dass seine Erbarmungen nicht zu Ende sind}; sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist gross. Jahwe ist mein Teil, sagt meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. Gütig ist Jahwe gegen die, welche auf ihn harren, gegen die Seele, die nach ihm trachtet. Es ist gut, dass man still warte {Eig. warte, und zwar still} auf die Rettung Jahwes. Es ist dem Manne gut, dass er das Joch in seiner Jugend trage. Er sitze einsam und schweige, weil er es ihm {O. wenn er ihm etwas} auferlegt hat; er lege seinen Mund in den Staub; vielleicht gibt es Hoffnung. Dem, der ihn schlägt, reiche er den Backen dar, werde mit Schmach gesättigt {d.h. lasse sich mit Schmach sättigen}. Denn der Herr verstösst nicht ewiglich; sondern wenn er betrübt hat, erbarmt er sich nach der Menge seiner Gütigkeiten. Denn nicht von Herzen plagt {O. demütiget} und betrübt er die Menschenkinder. Dass man alle Gefangenen der Erde unter seinen Füssen zertrete, das Recht eines Mannes beuge vor dem Angesicht des Höchsten, einem Menschen Unrecht tue in seiner Streitsache: Sollte der Herr nicht darauf achten? Wer ist, der da sprach, und es geschah, ohne dass der Herr es geboten? Das Böse und das Gute, geht es nicht aus dem Munde des Höchsten hervor? Was beklagt sich der lebende Mensch? über seine Sünden beklage sich der Mann {O. Was beklagt sich der lebende Mensch, der Mann über seine Sündenstrafe?}! Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu Jahwe {Eig. bis zu Jahwe hin} umkehren! lasst uns unser Herz samt den Händen erheben zu Gott {El} im Himmel! Wir, wir sind abgefallen und sind widerspenstig gewesen; du hast nicht vergeben. Du hast dich in Zorn gehüllt und hast uns verfolgt; du hast hingemordet ohne Schonung. Du hast dich in eine Wolke gehüllt, so dass kein Gebet hindurchdrang. Du hast uns zum Kehricht und zum Ekel gemacht inmitten der Völker. Alle unsere Feinde haben ihren Mund gegen uns aufgesperrt. Grauen und Grube sind über uns gekommen, Verwüstung und Zertrümmerung. Mit Wasserbächen rinnt mein Auge wegen der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes. Mein Auge ergiesst sich ruhelos und ohne Rast, bis Jahwe vom Himmel herniederschaue und dareinsehe. Mein Auge schmerzt mich {W. schmerzt meine Seele} wegen aller Töchter meiner Stadt. Wie einen Vogel haben mich heftig gejagt, die ohne Ursache meine Feinde sind. Sie haben mein Leben in die Grube hinein vernichtet und Steine auf mich geworfen. Wasser strömten über mein Haupt; ich sprach: Ich bin abgeschnitten! Jahwe, ich habe deinen Namen angerufen aus der tiefsten Grube. Du hast meine Stimme gehört; verbirg dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, meinem Schreien! Du hast dich genaht an dem Tage, da ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht! Herr, du hast die Rechtssachen meiner Seele geführt, hast mein Leben erlöst. Jahwe, du hast meine Bedrückung gesehen; verhilf mir zu meinem Rechte {Eig. entscheide meine Rechtssache}! Du hast gesehen alle ihre Rache, alle ihre Anschläge gegen mich. Jahwe, du hast ihr Schmähen gehört, alle ihre Anschläge wider mich, das Gerede derer, die wider mich aufgestanden sind, und ihr Sinnen wider mich den ganzen Tag. Schaue an ihr Sitzen und ihr Aufstehen! ich bin ihr Saitenspiel. Jahwe, erstatte ihnen Vergeltung nach dem Werke ihrer Hände! Gib ihnen {O. du wirst ihnen erstatten ... wirst ihnen geben usw.} Verblendung {Eig. Verdeckung} des Herzens, dein Fluch komme über sie! Verfolge sie im Zorne und tilge sie unter Jahwes Himmel hinweg! Wie {Im vierten Liede folgen die einzelnen, zweizeiligen Strophen, wie im 1. und 2., der alphabetischen Ordnung} ward verdunkelt das Gold, verändert das gute, feine Gold! wie wurden verschüttet {Eig. Wie wird verdunkelt ... wie werden verschüttet} die Steine des Heiligtums an allen Strassenecken! Die Kinder Zions, die kostbaren, die mit gediegenem Golde aufgewogenen, wie sind sie irdenen Krügen gleichgeachtet, dem Werke von Töpferhänden! Selbst Schakale reichen die Brust, säugen ihre Jungen; die Tochter meines Volkes ist grausam geworden wie die Strausse in der Wüste. Die Zunge des Säuglings klebt vor Durst an seinem Gaumen; die Kinder fordern Brot, niemand bricht es ihnen. Die von Leckerbissen assen, verschmachten auf den Strassen; die auf Karmesin getragen wurden, liegen auf {Eig. umarmen; wie Hiob 24,8} Misthaufen. Und die Schuld der Tochter meines Volkes ist grösser geworden als die Sünde Sodoms, welches plötzlich umgekehrt wurde, ohne dass Hände dabei tätig waren. Ihre Fürsten {O. Nasiräer} waren reiner als Schnee, weisser als Milch; röter waren sie am Leibe als Korallen, wie Saphir ihre Gestalt. Dunkler als Schwärze ist ihr Aussehen, man erkennt sie nicht auf den Strassen; ihre Haut klebt an ihrem Gebein, ist dürr geworden wie Holz. Die vom Schwert Erschlagenen sind glücklicher als die vom Hunger Getöteten {Eig. Erschlagenen}, welche hinschmachten, durchbohrt vom Mangel an Früchten des Feldes. Die Hände barmherziger Weiber haben ihre Kinder gekocht; sie wurden ihnen zur Speise bei der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes. Jahwe hat seinen Grimm vollendet, seine Zornglut ausgegossen; und er hat in Zion ein Feuer angezündet, das seine Grundfesten verzehrt hat. Die Könige der Erde hätten es nicht geglaubt, noch alle Bewohner des Erdkreises, dass Bedränger und Feind in die Tore Jerusalems kommen würden. Es ist wegen der Sünden seiner Propheten, der Missetaten seiner Priester, welche in seiner Mitte das Blut der Gerechten vergossen haben. Sie irrten blind auf den Strassen umher; sie waren mit Blut befleckt, so dass man ihre Kleider nicht anrühren mochte. "Weichet! Unrein!" rief man ihnen zu; "Weichet, weichet, rühret nicht an!" Wenn sie flüchteten, so irrten sie umher {Vergl. 5. Mose 28,65}; man sagte unter den Nationen: Sie sollen nicht länger bei uns weilen! Jahwes Angesicht hat sie zerstreut, er schaut sie nicht mehr an. Auf die Priester hat man keine Rücksicht genommen, an Greisen nicht Gnade geübt. Noch schmachten unsere Augen nach unserer nichtigen Hilfe; in unserem Warten warten wir auf ein {Eig. in unserem Ausschauen schauen wir aus nach einem} Volk, das nicht retten wird. Sie stellen unseren Schritten nach, dass wir auf unseren Strassen nicht gehen können. Unser Ende ist nahe, voll sind unsere Tage; ja, unser Ende ist gekommen. Unsere Verfolger waren schneller als die Adler des Himmels; sie jagten uns nach auf den Bergen, in der Wüste lauerten sie auf uns. Unser Lebensodem {W. Der Hauch unserer Nasen}, der Gesalbte Jahwes, wurde in ihren Gruben gefangen, von welchem wir sagten: In seinem Schatten werden wir leben unter den Nationen. Sei fröhlich und freue dich, Tochter Edom, Bewohnerin des Landes Uz {S. die Anm. zu Hiob 1,1}! Auch an dich wird der Becher kommen; du wirst trunken werden und dich entblössen. Zu Ende ist deine Schuld, Tochter Zion! Er wird dich nicht mehr wegführen. er wird deine Missetat heimsuchen, Tochter Edom, er wird deine Sünden aufdecken. Gedenke {Das fünfte Lied besteht aus zweizeiligen Strophen, welche bloss ihrer Zahl nach den Buchstaben des Alphabets entsprechen}, Jahwe, dessen, was uns geschehen! schaue her und sieh unsere Schmach! Unser Erbteil ist Fremden zugefallen, unsere Häuser Ausländern. Wir sind Waisen, ohne Vater; unsere Mütter sind wie Witwen. Unser Wasser trinken wir um Geld, unser Holz bekommen wir gegen Zahlung. Unsere Verfolger sind uns auf dem Nacken; wir ermatten, man lässt uns keine Ruhe. Ägypten reichen wir die Hand {d.h. unterwerfen wir uns}, und Assyrien, um mit Brot gesättigt zu werden. Unsere Väter haben gesündigt, sie sind nicht mehr; wir, wir tragen ihre Missetaten. Knechte herrschen über uns; da ist niemand, der uns aus ihrer Hand reisse. Wir holen unser Brot mit Gefahr unseres Lebens, wegen des Schwertes der Wüste. Vor den Gluten des Hungers brennt unsere Haut wie ein Ofen. Sie haben Weiber geschwächt in Zion, Jungfrauen in den Städten Judas. Fürsten sind durch ihre Hand aufgehängt, das Angesicht der Alten wird nicht geehrt. Jünglinge tragen die Handmühle, und Knaben straucheln unter dem Holze. Die Alten bleiben fern {Eig. feiern} vom Tore, die Jünglinge von ihrem Saitenspiel. Die Freude unseres Herzens hat aufgehört, in Trauer ist unser Reigen verwandelt. Gefallen ist die Krone unseres Hauptes. Wehe uns! denn wir haben gesündigt. Darum ist unser Herz siech geworden, um dieser Dinge willen sind unsere Augen verdunkelt: Wegen des Berges Zion, der verwüstet ist; Füchse streifen auf ihm umher. Du, Jahwe, thronst in Ewigkeit; dein Thron ist von Geschlecht zu Geschlecht. Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen auf immerdar {W. auf Länge der Tage}? Jahwe, bringe uns zu dir zurück, dass wir umkehren; erneuere unsere Tage wie vor alters! Oder solltest du uns gänzlich verworfen haben, gar zu sehr auf uns zürnen?
Und es geschah im dreissigsten Jahre, im vierten Monat, am Fünften des Monats, als ich inmitten der Weggeführten war, am Flusse Kebar, da taten sich die Himmel auf, und ich sah Gesichte Gottes. Am Fünften des Monats, das war das fünfte Jahr der Wegführung des Königs Jojakin {Vergl. 2.Kön. 24,15}, geschah das Wort Jahwes ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohne Busis, dem Priester, im Lande der Chaldäer, am Flusse Kebar; und daselbst kam die Hand Jahwes über ihn. Und ich sah: und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine grosse Wolke und ein Feuer, sich ineinander schlingend {Eig. zusammengeballtes Feuer; nur hier und 2. Mose 9,24}, und ein Glanz rings um dieselbe; und aus seiner Mitte, aus der Mitte des Feuers her, strahlte es wie der Anblick von glänzendem Metall. Und aus seiner Mitte hervor erschien die Gestalt {Eig. eine Ähnlichkeit; so auch nachher} von vier lebendigen Wesen; und dies war ihr Aussehen: Sie hatten die Gestalt eines Menschen. Und jedes hatte vier Angesichter, und jedes von ihnen hatte vier Flügel. Und ihre Füsse waren gerade Füsse, und ihre Fusssohlen wie die Fusssohle eines Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick von leuchtendem {Viell. geglättetem} Erze. Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; und die vier hatten ihre Angesichter und ihre Flügel. Ihre Flügel waren verbunden {Eig. sich verbindend; d.h. der rechte Flügel des einen Cherubs rührte an den linken Flügel des anderen (vergl. Kap. 3,13 und 1,23), indem die Cherubim paarweise einander gegenüber standen und ein Ganzes bildeten (Vergl. V.22; Kap. 9,3; 10,2. 4.15.)} einer mit dem anderen; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen: Sie gingen ein jeder stracks vor sich hin. Und die Gestalt ihres Angesichts war eines Menschen Angesicht; und rechts hatten die vier eines Löwen Angesicht, und links hatten die vier eines Stieres Angesicht, und eines Adlers Angesicht {nämlich an ihrer Hinterseite} hatten die vier. Und ihre Angesichter und ihre Flügel waren oben getrennt; jedes hatte zwei Flügel miteinander verbunden {Eig. sich verbindend; d.h. der rechte Flügel des einen Cherubs rührte an den linken Flügel des anderen (vergl. Kap. 3,13 und 1,23), indem die Cherubim paarweise einander gegenüber standen und ein Ganzes bildeten (Vergl. V.22; Kap. 9,3; 10,2. 4.15.)}, und zwei, welche ihre Leiber bedeckten. Und sie gingen ein jedes stracks vor sich hin; wohin der Geist gehen wollte, gingen sie; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen. Und die Gestalt der lebendigen Wesen: ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln. Das Feuer {Eig. es} fuhr umher zwischen den lebendigen Wesen; und das Feuer hatte einen Glanz, und aus dem Feuer gingen Blitze hervor. Und die lebendigen Wesen liefen hin und her wie das Aussehen von Blitzstrahlen {Eig. von Zickzack des Blitzes}. Und ich sah die lebendigen Wesen, und siehe, da war ein Rad auf der Erde neben den lebendigen Wesen, nach ihren vier Vorderseiten {d.h. neben der Vorderseite eines jeden Cherubs}. Das Aussehen der Räder und ihre Arbeit war wie der Anblick eines Chrysoliths {O. eines Topases; so auch nachher}, und die vier hatten einerlei Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Arbeit war, wie wenn ein Rad inmitten eines Rades wäre. Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: sie wandten sich nicht, wenn sie gingen. Und ihre Felgen, sie waren hoch und furchtbar; und ihre Felgen waren voll Augen ringsum bei den vieren. Und wenn die lebendigen Wesen gingen, so gingen die Räder neben ihnen; und wenn die lebendigen Wesen sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die Räder. Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen wollte; und die Räder erhoben sich neben ihnen {Eig. gleichlaufend mit ihnen}, denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern. Wenn sie gingen, gingen auch sie, und wenn sie stehen blieben, blieben auch sie stehen; und wenn sie sich von der Erde erhoben, so erhoben sich die Räder neben ihnen {Eig. gleichlaufend mit ihnen}; denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern. Und über den Häuptern des lebendigen Wesens war das Gebilde {Eig. eine Ähnlichkeit; so auch nachher} einer Ausdehnung {O. eines Firmaments; d.h. einer dem Himmelsgewölbe ähnlichen Wölbung}, wie der Anblick eines wundervollen {O. erschreckenden} Kristalls, ausgebreitet oben über ihren Häuptern. Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel gerade {d.h. waagerecht} gerichtet, einer gegen den anderen; ein jedes von ihnen hatte zwei Flügel, welche ihre Leiber bedeckten {Eig. ein jedes von ihnen hatte zwei, bedeckend, und ein jedes von ihnen hatte zwei, bedeckend ihre Leiber; hieraus erhellt, dass die Cherubim in zwei Paare geteilt waren}. Und wenn sie gingen, hörte ich das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen grosser Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, das Rauschen eines Getümmels, wie das Rauschen eines Heerlagers. Wenn sie still standen, liessen sie ihre Flügel sinken. Und es kam eine Stimme {O. ein Donner} von oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war. Wenn sie still standen, liessen sie ihre Flügel sinken. Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, war die Gestalt eines Thrones wie das Aussehen eines Saphirsteines; und auf der Gestalt des Thrones eine Gestalt wie das Aussehen eines Menschen oben darauf. Und ich sah wie den Anblick von glänzendem Metall, wie das Aussehen von Feuer innerhalb desselben ringsum; von seinen Lenden {Eig. von dem Aussehen seiner Lenden} aufwärts und von seinen Lenden {Eig. von dem Aussehen seiner Lenden} abwärts sah ich wie das Aussehen von Feuer; und ein Glanz war rings um denselben. Wie das Aussehen des Bogens, der am Regentage in der Wolke ist, also war das Aussehen des Glanzes ringsum. Das war das Aussehen des Bildes der Herrlichkeit Jahwes. - Und als ich es sah, fiel ich nieder auf mein Angesicht; und ich hörte die Stimme eines Redenden. Und er sprach zu mir: Menschensohn, stelle dich auf deine Füsse, und ich will mit dir reden. Und als er zu mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füsse; und ich hörte den, der zu mir redete. Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israel, zu den empörerischen Nationen {O. zu Nationen, den Empörern}, die sich wider mich empört haben; sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis auf diesen selbigen Tag. Und diese Kinder sind schamlosen Angesichts und harten Herzens; zu ihnen sende ich dich, und du sollst zu ihnen sprechen: "So spricht der Herr, Jahwe!" Und sie, mögen sie hören oder es lassen (denn sie sind ein widerspenstiges Haus) sie sollen doch wissen {O. erkennen, erfahren}, dass ein Prophet in ihrer Mitte war. Und du, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen und fürchte dich nicht vor ihren Worten; denn Nesseln und Dornen sind bei dir, und bei Skorpionen wohnst du {O. und auf Skorpionen sitzest du}. Fürchte dich nicht vor ihren Worten, und erschrick nicht vor ihrem Angesicht; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, mögen sie hören oder es lassen; denn sie sind widerspenstig. Und du, Menschensohn, höre, was ich zu dir rede; sei nicht widerspenstig wie das widerspenstige Haus; tue deinen Mund auf und iss, was ich dir gebe. - Und ich sah: Und siehe, eine Hand war gegen mich ausgestreckt; und siehe, in derselben war eine Buchrolle. Und er breitete sie vor mir aus, und sie war auf der Vorder- und auf der Hinterseite beschrieben; und es waren darauf geschrieben Klagen und Seufzer und Wehe. - Und er sprach zu mir: Menschensohn, iss, was du findest; iss diese Rolle, und geh hin, rede zu dem Hause Israel. Und ich öffnete meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen. Und er sprach zu mir: Menschensohn, speise deinen Bauch und fülle deinen Leib mit dieser Rolle, welche ich dir gebe. Und ich ass sie, und sie war in meinem Munde süss wie Honig. Und er sprach zu mir: Menschensohn! auf, geh hin zu dem Hause Israel und rede zu ihnen mit meinen Worten! Denn nicht zu einem Volke von unverständlicher Sprache und schwieriger Rede bist du gesandt, sondern zum Hause Israel; nicht zu vielen Völkern von unverständlicher Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du nicht verstehst, sondern zu ihnen habe ich dich gesandt; sie können auf dich hören {And. üb.: gewiss, hätte ich dich zu ihnen gesandt, sie würden auf dich hören}. Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel ist von harter Stirn und verstockten Herzens. Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht gegenüber ihrem Angesicht, und deine Stirn hart gegenüber ihrer Stirn; wie einen Diamant, der härter ist als ein Fels, habe ich deine Stirn gemacht. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht, denn ein widerspenstiges Haus sind sie. - Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz auf und höre sie mit deinen Ohren; und mache dich auf, geh hin zu den Weggeführten, zu den Kindern deines Volkes, und rede zu ihnen und sprich zu ihnen: "So spricht der Herr, Jahwe!" Sie mögen hören oder es lassen. Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir den Schall eines starken Getöses: "Gepriesen sei die Herrlichkeit Jahwes von ihrer Stätte her!" und das Rauschen der Flügel der lebendigen Wesen, welche einander berührten, und das Sausen der Räder neben ihnen {Eig. gleichlaufend mit ihnen}, und den Schall eines starken Getöses. Und der Geist hob mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Glut meines Geistes; und die Hand Jahwes war stark auf mir. Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggeführten, die am Flusse Kebar wohnten; und daselbst, wo sie sassen, dort sass ich sieben Tage betäubt {O. entsetzt; eig. hinstarrend vor Entsetzen} in ihrer Mitte. Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah das Wort Jahwes zu mir also: Menschensohn, ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt; und du sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich zu dem Gesetzlosen spreche: Du sollst gewisslich sterben! und du warnst ihn nicht und redest nicht, um den Gesetzlosen vor seinem gesetzlosen Wege zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, der Gesetzlose, wegen seiner {O. durch seine} Ungerechtigkeit sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gesetzlosen warnst, und er kehrt nicht um von seiner Gesetzlosigkeit und von seinem gesetzlosen Wege, so wird er wegen seiner {O. durch seine} Ungerechtigkeit sterben; du aber hast deine Seele errettet. Und wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, und ich einen Anstoss vor ihn lege, so soll er sterben. Wenn du ihn nicht warnst, so wird er wegen seiner {O. durch seine} Sünde sterben, und seiner gerechten Taten {W. seiner Gerechtigkeiten}, die er getan hat, wird nicht gedacht werden; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber ihn, den Gerechten, warnst, damit der Gerechte nicht sündige, und er sündigt nicht, so wird er gewisslich leben, weil er sich hat warnen lassen; und du, du hast deine Seele errettet. Und die Hand Jahwes kam daselbst über mich, und er sprach zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal {Eig. in die Talebene; so auch V.23}, und dort will ich mit dir reden. Und ich machte mich auf und ging hinaus in das Tal; und siehe, daselbst stand die Herrlichkeit Jahwes, gleich der Herrlichkeit, die ich am Flusse Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füsse. Und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh, schliesse dich in deinem Hause ein. Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, dass du nicht wirst hinausgehen können in ihre Mitte. Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, damit du verstummest und sie nicht mehr zurechtweisest {W. und ihnen nicht zum zurechtweisenden Manne seiest}; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund auftun, und du sollst zu ihnen sprechen: "So spricht der Herr, Jahwe!" Wer hören will, der höre, und wer es lässt, der lasse es {And. üb.: "So spricht der Herr, Jahwe: Wer ... der lasse es!"}; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin, und zeichne darauf eine Stadt, Jerusalem. Und mache eine Belagerung wider sie, und baue Belagerungstürme wider sie, und schütte wider sie einen Wall auf, und stelle Heerlager wider sie, und errichte Sturmböcke wider sie ringsum. Und du, nimm dir eine eiserne Pfanne und stelle sie als eine eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt; und richte dein Angesicht gegen sie, dass sie in Belagerung sei und du sie belagerst. Das sei ein Wahrzeichen dem Hause Israel. - Und du, lege dich auf deine linke Seite und lege darauf die Ungerechtigkeit {O. Schuld} des Hauses Israel: Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre Ungerechtigkeit tragen. Denn ich habe dir die Jahre ihrer Ungerechtigkeit zu einer Anzahl Tage gemacht: 390 Tage; und du sollst die Ungerechtigkeit des Hauses Israel tragen. Und hast du diese vollendet, so lege dich zum zweiten auf deine rechte Seite und trage die Ungerechtigkeit des Hauses Juda vierzig Tage; je einen Tag für ein Jahr habe ich dir auferlegt {Eig. gemacht}. - Und du sollst dein Angesicht und deinen entblössten Arm gegen die Belagerung Jerusalems hin richten {nämlich gegen die Zeichnung hin. (V.1)}, und du sollst wider dasselbe weissagen. Und siehe, ich lege dir Stricke an, dass du dich nicht von einer Seite auf die andere wirst umwenden können, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast. Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Spelt, und tue sie in ein Gefäss; und mache dir Brot daraus, nach der Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen. Und deine Speise, die du essen wirst, soll nach dem Gewicht sein: zwanzig Sekel für den Tag; von Zeit zu Zeit sollst du davon essen. Und Wasser sollst du nach dem Masse trinken: ein sechstel Hin; von Zeit zu Zeit sollst du trinken. Und wie Gerstenkuchen sollst du sie {nämlich die in V.9 genannten Dinge} essen, und du sollst sie auf Ballen von Menschenkot vor ihren Augen backen. Und Jahwe sprach: Also werden die Kinder Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde. - Da sprach ich: Ach, Herr, Jahwe! siehe, meine Seele ist nie verunreinigt worden, und weder Aas noch Zerrissenes habe ich gegessen von meiner Jugend an bis jetzt, und kein Greuelfleisch ist in meinen Mund gekommen. Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt Menschenkot gestattet; und darauf magst du dein Brot bereiten {Im Osten verwendet man heute noch vielfach trockenen Mist als Brennmaterial}. Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich will in Jerusalem den Stab {d.i. die Stütze} des Brotes zerbrechen; und sie werden Brot essen nach dem Gewicht und in Angst, und Wasser trinken nach dem Masse und in Entsetzen, weil Brot und Wasser mangeln werden, und sie miteinander verschmachten und in ihrer {O. wegen ihrer} Ungerechtigkeit hinschwinden werden. Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert: als Schermesser sollst du es dir nehmen und damit über dein Haupt und über deinen Bart fahren; und nimm dir Waagschalen und teile die Haare {Eig. sie}. Ein Drittel sollst du mit Feuer verbrennen inmitten der Stadt {S. Kap. 4,1}, wenn die Tage der Belagerung voll sind; und ein Drittel sollst du nehmen, und rings um sie her mit dem Schwerte schlagen; und ein Drittel sollst du in den Wind streuen, denn ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. Und du sollst davon eine kleine Zahl nehmen und in deine Rockzipfel binden. Und von diesen sollst du abermals nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer verbrennen; davon wird ein Feuer ausgehen wider das ganze Haus Israel. So spricht der Herr, Jahwe: Dieses Jerusalem, inmitten der Nationen habe ich es gesetzt, und Länder rings um dasselbe her. Und es war widerspenstig gegen meine Rechte in Gesetzlosigkeit, mehr als die Nationen, und gegen meine Satzungen, mehr als die Länder, welche rings um dasselbe her sind; denn meine Rechte haben sie verworfen, und in meinen Satzungen haben sie nicht gewandelt. Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Weil ihr getobt habt, mehr als die Nationen, die rings um euch her sind, in meinen Satzungen nicht gewandelt und meine Rechte nicht getan habt, ja, selbst nach den Rechten der Nationen, die rings um euch her sind, nicht getan habt, darum spricht der Herr, Jahwe, also: Siehe, auch ich will wider dich sein, und will Gerichte in deiner Mitte üben vor den Augen der Nationen. Und ich will an dir tun, was ich nicht getan habe und desgleichen ich nicht wieder tun werde, um all deiner Greuel willen. Darum werden Väter ihre Kinder essen in deiner Mitte, und Kinder werden ihre Väter essen; und ich will Gerichte an dir üben, und will deinen ganzen Überrest in alle Winde zerstreuen. Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe {Eig. ist der Spruch des Herrn, Jahwes; so auch später}: Wahrlich, weil du mein Heiligtum verunreinigt hast durch alle deine Scheusale und durch alle deine Greuel, so will auch ich mein Auge abziehen ohne Mitleid {Eig. ohne dass es mitleidig blicke}, und auch ich will mich nicht erbarmen. Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und durch Hunger umkommen in deiner Mitte; und ein Drittel soll durchs Schwert fallen rings um dich her; und ein Drittel werde ich in alle Winde zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. - Und mein Zorn soll sich vollenden, und meinen Grimm werde ich an ihnen stillen und Rache nehmen. Und wenn ich meinen Grimm an ihnen vollende, so werden sie wissen {O. erkennen, erfahren; so auch nachher}, dass ich, Jahwe, in meinem Eifer geredet habe. Und ich werde dich zur Einöde machen und zum Hohne unter den Nationen, die rings um dich her sind, vor den Augen jedes Vorübergehenden. Und es soll ein Hohn und ein Spott {Eig. eine Verhöhnung} sein, eine Warnung und ein Entsetzen für die Nationen, die rings um dich her sind, wenn ich Gerichte an dir üben werde im Zorn und im Grimm und in Züchtigungen des Grimmes. Ich, Jahwe, habe geredet. Wenn ich die bösen Pfeile des Hungers wider sie sende, welche zum Verderben sein werden, die ich senden werde, um euch zu verderben, so werde ich den Hunger über euch häufen und euch den Stab {d.i. die Stütze} des Brotes zerbrechen. Und ich werde Hunger über euch senden und böse Tiere, dass sie dich der Kinder berauben; und Pest und Blut sollen über dich ergehen {Eig. durch dich ziehen}, und das Schwert werde ich über dich bringen. Ich, Jahwe, habe geredet. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Berge Israels, und weissage über sie und sprich: Berge Israels, höret das Wort des Herrn, Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Tälern und zu den Gründen: Siehe, ich, ich bringe das Schwert über euch und werde eure Höhen zerstören; und eure Altäre sollen verwüstet und eure Sonnensäulen zerbrochen werden. Und ich werde eure Erschlagenen fallen machen vor euren Götzen {Eig. Klötzen (eine verächtliche Beziehung der Götzen); so fast immer in Hesekiel}; und die Leichname der Kinder Israel werde ich vor ihre Götzen hinlegen und eure Gebeine rings um eure Altäre streuen. In allen euren Wohnsitzen sollen die Städte verödet und die Höhen verwüstet werden, auf dass eure Altäre verödet und wüst, und eure Götzen zerbrochen und vernichtet {Eig. zerbrochen seien und ein Ende nehmen}, und eure Sonnensäulen umgehauen und eure Machwerke vertilgt seien; und Erschlagene sollen in eurer Mitte fallen. Und ihr werdet wissen {O. erkennen, erfahren; so auch nachher}, dass ich Jahwe bin. - Doch will ich einen Überrest lassen, indem ihr unter den Nationen solche haben werdet, die dem Schwert entronnen sind, wenn ihr in die Länder zerstreut seid. Und eure Entronnenen werden meiner gedenken unter den Nationen, wohin sie gefangen weggeführt sind, wenn ich mir ihr hurerisches Herz, das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen nachhurten, zerschlagen haben werde; und sie werden an sich selbst Ekel empfinden wegen der Übeltaten, die sie begangen haben nach allen ihren Greueln. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Nicht umsonst habe ich geredet, dass ich ihnen dieses Übel tun würde. So spricht der Herr, Jahwe: Schlage in deine Hand und stampfe mit deinem Fusse und sprich: Wehe über alle bösen Greuel des Hauses Israel! denn sie müssen fallen durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest! Wer fern ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe ist, wird durch das Schwert fallen, und wer übriggeblieben und bewahrt worden ist, wird vor Hunger sterben; und ich werde meinen Grimm an ihnen vollenden. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen sein werden, um ihre Altäre her, auf jedem hohen Hügel, auf allen Gipfeln der Berge und unter jedem grünen Baume und unter jeder dichtbelaubten Terebinthe, an den Orten, wo sie allen ihren Götzen lieblichen Geruch dargebracht haben. Und ich werde meine Hand wider sie ausstrecken und das Land zur Wüste und Verwüstung machen, mehr als die Wüste Diblath, in allen ihren Wohnsitzen. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, Jahwe, zum Lande Israel: Es hat ein Ende! das Ende kommt über die vier Ecken des Landes! Nun kommt das Ende über dich, und ich werde meinen Zorn wider dich senden und dich nach deinen Wegen richten; und alle deine Greuel werde ich über dich bringen. Und mein Auge wird deiner nicht schonen {Eig. nicht mitleidig auf dir ruhen (auf dich blicken); so auch V.9 usw. (Vergl. Kap. 16,5)}, und ich werde mich nicht erbarmen; sondern ich will deine Wege über dich bringen, und deine Greuel sollen in deiner Mitte sein. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. So spricht der Herr, Jahwe: Unglück, einziges Unglück, siehe, es kommt! das Ende kommt; es kommt das Ende, es erwacht wider dich; siehe, es kommt! Es kommt das Verhängnis über dich, Bewohner des Landes; es kommt die Zeit, nahe ist der Tag; Getümmel und nicht Jubel auf den Bergen {Eig. der Berge}! Jetzt, bald werde ich meinen Grimm über dich ausgiessen und meinen Zorn an dir vollenden, und dich nach deinen Wegen richten; und alle deine Greuel werde ich über dich bringen. Und mein Auge soll nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen; nach deinen Wegen will ich's über dich bringen, und deine Greuel sollen in deiner Mitte sein. Und ihr werdet wissen, dass ich, Jahwe, es bin, der schlägt. - Siehe, der Tag! siehe, es kommt! Das Verhängnis wächst hervor; es blüht die Rute {d.h. die Zuchtrute (eig. der Stock)}, es sprosst der Übermut; die Gewalttat erhebt sich zur Rute der Gesetzlosigkeit. Nichts von ihnen wird bleiben, nichts von ihrer Menge und nichts von ihrem Getümmel, und nichts Herrliches an ihnen. Die Zeit kommt, der Tag trifft ein! Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer betrübe sich nicht; denn Zornglut kommt über seine {bezieht sich auf das Wort "Land" in V.2} ganze Menge. Denn der Verkäufer wird nicht wieder zu dem Verkauften gelangen {Vergl. 3. Mose 25,14-28}, und wenn er auch noch am Leben wäre unter den Lebenden; denn das Gesicht wider seine {bezieht sich auf das Wort "Land" in V.2} ganze Menge wird nicht rückgängig werden, und niemand wird durch seine Ungerechtigkeit sein Leben befestigen. Man stösst in das Horn und macht alles bereit, aber niemand zieht in den Streit; denn meine Zornglut kommt über seine {bezieht sich auf das Wort "Land" in V.2} ganze Menge. - Das Schwert ist draussen und die Pest und der Hunger drinnen. Wer auf dem Felde ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt ist, den werden Hunger und Pest verzehren. Und wenn Entronnene von ihnen entrinnen, so werden sie auf den Bergen sein wie die Tauben der Täler, alle girrend, ein jeder wegen seiner Missetat. Alle Hände werden erschlaffen, und alle Knie werden zerfliessen wie Wasser. Und sie werden sich Sacktuch umgürten, und Schauder wird sie bedecken, und auf allen Angesichtern wird Scham sein, und Kahlheit auf allen ihren Häuptern. Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jahwes; ihren Hunger werden sie damit nicht stillen und ihren Bauch davon nicht füllen. Denn es ist ein Anstoss zu ihrer Missetat gewesen. Und seinen zierenden Schmuck, zur Hoffart hat es {d.h. das Volk} ihn gebraucht {Eig. gestellt} und ihre Greuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus verfertigt; darum habe ich ihnen denselben zum Unflat gemacht. Und ich will ihn der Hand der Fremden zur Beute geben und den Gesetzlosen der Erde zum Raube, dass sie ihn entweihen. Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, dass sie meine verborgene Stätte {O. wie anderswo: meinen Schatz} entweihen; und Gewalttätige werden in dieselbe eindringen und sie entweihen. Verfertige die Kette! denn das Land ist voll Blutschuld, und die Stadt voll Gewalttat. Und ich werde die bösesten der Nationen kommen lassen, dass sie ihre Häuser in Besitz nehmen; und ich werde der Hoffart der Starken ein Ende machen, dass ihre Heiligtümer entweiht werden. Schrecken kommt; und sie werden Frieden suchen, aber da ist keiner. Verderben auf Verderben wird kommen, und Gerücht auf Gerücht wird entstehen. Und sie werden von Propheten Gesichte suchen; aber das Gesetz wird dem Priester entschwinden und den Ältesten der Rat. Der König wird trauern, und der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden, und die Hände des Volkes des Landes werden zittern. Nach ihren Wegen will ich mit ihnen handeln, und mit ihren Rechten will ich sie richten, und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und es geschah im sechsten Jahre, im sechsten Monat, am Fünften des Monats: Ich sass in meinem Hause, und die Ältesten von Juda sassen vor mir, - da fiel daselbst die Hand des Herrn, Jahwes, auf mich. Und ich sah: und siehe, eine Gestalt {Eig. eine Ähnlichkeit} wie das Aussehen von Feuer: von ihren Lenden {Eig. von dem Aussehen ihrer Lenden} abwärts Feuer; und von ihren Lenden {Eig. von dem Aussehen ihrer Lenden} aufwärts wie das Aussehen eines Lichtglanzes, wie der Anblick von glänzendem Metall. Und er streckte das Gebilde einer Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines Hauptes; und der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des Tores des inneren Vorhofs, welches gegen Norden sieht, wo der Standort des Bildes der Eifersucht war, welches zum Eifer {O. zur Eifersucht} reizt. Und siehe, daselbst war die Herrlichkeit des Gottes Israels, gleich dem Gesicht, welches ich im Tale gesehen hatte {Vergl. Kap. 3,22}. Und er sprach zu mir: Menschensohn, hebe nun deine Augen auf gegen Norden! Und ich hob meine Augen auf gegen Norden, und siehe, nördlich vom Tore des Altars war dieses Bild der Eifersucht, am Eingang. Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun, die grossen Greuel, welche das Haus Israel hier verübt, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne? Und du sollst noch weiter grosse Greuel sehen. - Und er brachte mich an den Eingang des Vorhofs; und ich sah: Und siehe, ein Loch war in der Mauer. Und er sprach zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Mauer. Und ich durchbrach die Mauer; und siehe, da war eine Tür. Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die bösen Greuel, die sie hier verüben. Und ich ging hinein und sah: und siehe, da waren allerlei Gebilde von scheusslichem Gewürm und Vieh, und allerlei Götzen des Hauses Israel, ringsumher an die Wand gezeichnet. Und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und Jaasanja, der Sohn Schaphans, in ihrer Mitte stehend, standen davor, jeder mit seinem Räucherfass in seiner Hand; und der Duft einer Weihrauchwolke stieg empor. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, ein jeder in seinen Bilderkammern? denn sie sagen: Jahwe sieht uns nicht, Jahwe hat das Land verlassen! Und er sprach zu mir: Du sollst noch weiter grosse Greuel sehen, die sie verüben. - Und er brachte mich an den Eingang des Tores des Hauses Jahwes, das gegen Norden ist; und siehe, dort sassen die Weiber, welche den Tammuz {Diese Gottheit stellte in der babylonischen Mythologie die absterbende und wiederauflebende Sonne dar} beweinten. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Du sollst weiter noch grössere Greuel sehen als diese. - Und er brachte mich in den inneren Vorhof des Hauses Jahwes; und siehe, am Eingang des Tempels Jahwes, zwischen der Halle und dem Altar, waren 25 Männer, ihre Rücken gegen den Tempel Jahwes und ihre Angesichter gegen Osten gerichtet; und sie bückten sich gegen Osten hin vor der Sonne. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist es dem Hause Juda zu gering, die Greuel zu verüben, die sie hier verüben, dass sie auch das Land mit Gewalttat füllen und mich immer wieder reizen? denn siehe, sie halten das Reis an ihre Nase {Vielleicht eine Anspielung auf die Sitte der Parsen, welche beim Gebet zur Sonne einen Büschel aus Baumzweigen vor den Mund hielten}. So will auch ich handeln im Grimm, mein Auge soll nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen; und rufen sie auch vor meinen Ohren mit lauter Stimme, so werde ich sie doch nicht hören. Und er rief vor meinen Ohren mit lauter Stimme und sprach: Nahet euch, ihr Aufseher der Stadt, ein jeder mit seinem Werkzeug der Zerstörung in seiner Hand! Und siehe, sechs Männer kamen des Weges vom oberen Tore, welches gegen Norden sieht, ein jeder mit seinem Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand; und ein Mann war in ihrer Mitte, in Linnen gekleidet, mit einem Schreibzeug an seiner Hüfte; und sie kamen und stellten sich neben den ehernen Altar. - Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über welchem sie war, zu der Schwelle des Hauses hin. Und er rief dem in Linnen gekleideten Manne, der das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, und Jahwe sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und mache ein Zeichen {Eig. zeichne ein T.} an die Stirnen der Leute, welche seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen. Und zu jenen sprach er vor meinen Ohren: Gehet hinter ihm her durch die Stadt und schlaget; euer Auge schone nicht, und erbarmet euch nicht. Mordet bis zur Vertilgung {O. Mordet zur Vertilgung} Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und Weiber! aber nahet euch niemand, an welchem das Zeichen ist; und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen. Und sie fingen an bei den alten Männern, welche vor dem Hause {d.h. dem Tempel} waren. - Und er sprach zu ihnen: Verunreiniget das Haus und füllet die Vorhöfe mit Erschlagenen; gehet hinaus! Und sie gingen hinaus und schlugen in der Stadt. Und es geschah, als sie schlugen, und ich allein übrigblieb, da fiel ich nieder auf mein Angesicht und schrie und sprach: Ach, Herr, Jahwe! willst du den ganzen Überrest Israels verderben, indem du deinen Grimm über Jerusalem ausgiessest? Und er sprach zu mir: Die Schuld {O. Ungerechtigkeit, Missetat} des Hauses Israel und Juda ist über die Massen gross, und das Land ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voll Beugung des Rechts; denn sie sagen: Jahwe hat das Land verlassen, und Jahwe sieht uns nicht! So auch ich, - mein Auge soll nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen; ihren Weg will ich auf ihren Kopf bringen. Und siehe, der in Linnen gekleidete Mann, welcher das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte Antwort und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten hast. Und ich sah: Und siehe, auf der Ausdehnung {S. d. Anm. zu Kap. 1,22}, die über dem Haupte der Cherubim war, war es wie ein Saphirstein, wie das Aussehen der Gestalt eines Thrones, der über ihnen erschien. Und er sprach zu dem in Linnen gekleideten Manne und sagte: Geh hinein zwischen den Räderwirbel unterhalb des Cherubs {Der Ausdruck "Cherub" oder das "das lebendige Wesen" (V.15) bezeichnet die gesamte Erscheinung der Cherubim; s. die Anm. zu Kap. 1,9}, und fülle deine Hände mit Feuerkohlen von dem Raume {Eig. von heraus} zwischen den Cherubim, und streue sie über die Stadt hin. Und er ging vor meinen Augen hinein. Die Cherubim aber standen zur rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof. Und die Herrlichkeit Jahwes hatte sich von dem Cherub auf die Schwelle des Hauses hin erhoben; und das Haus war von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von dem Glanze der Herrlichkeit Jahwes. Und das Rauschen der Flügel der Cherubim wurde bis in den äusseren Vorhof gehört wie die Stimme Gottes {El}, des Allmächtigen, wenn er redet. Und es geschah, als er dem in Linnen gekleideten Manne gebot und sprach: Nimm Feuer zwischen dem Räderwirbel, zwischen den Cherubim weg, und er hineinging und zur Seite des Rades trat, da streckte ein Cherub seine Hand zwischen den Cherubim hervor, zu dem Feuer hin, welches zwischen den Cherubim war, und hob es ab und gab es in die Hände dessen, der in Linnen gekleidet war; der nahm es und ging hinaus. Und es erschien an den Cherubim das Gebilde einer Menschenhand unter ihren Flügeln. - Und ich sah: und siehe, vier Räder waren neben den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub. Und das Aussehen der Räder war wie der Anblick eines Chrysolithsteines; und ihr Aussehen: die vier hatten einerlei Gestalt, wie wenn ein Rad inmitten eines Rades wäre. Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: Sie wandten sich nicht, wenn sie gingen; denn nach dem Orte, wohin das Vorderteil gerichtet war, folgten sie demselben: sie wandten sich nicht, wenn sie gingen. Und ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren voll Augen ringsum; alle vier hatten ihre Räder. Die Räder, sie wurden vor meinen Ohren "Wirbel" genannt. Und ein jedes hatte vier Angesichter; das Angesicht {nämlich das dem Propheten zugekehrte} des ersten war das Angesicht eines Cherubs, und das Angesicht des zweiten das Angesicht eines Menschen, und des dritten das Angesicht eines Löwen, und des vierten das Angesicht eines Adlers. Und die Cherubim hoben sich empor. Das war das lebendige Wesen, welches ich am Flusse Kebar gesehen hatte. Und wenn die Cherubim gingen, so gingen die Räder neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Flügel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich die Räder auch nicht von ihrer Seite. Wenn sie stehen blieben, blieben auch sie stehen; und wenn sie sich emporhoben, hoben sie sich mit ihnen empor; denn der Geist des lebendigen Wesens war in ihnen. - Und die Herrlichkeit Jahwes begab sich von der Schwelle des Hauses hinweg und stellte sich über die Cherubim. Und die Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von der Erde empor, als sie sich hinwegbegaben; und die Räder waren neben ihnen {S. die Anm. zu Kap. 1,20}. Und sie stellten sich an den Eingang des östlichen Tores des Hauses Jahwes, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Das war das lebendige Wesen, welches ich unter dem Gott Israels am Flusse Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, dass es Cherubim waren. Jeder hatte vier Angesichter, und jeder hatte vier Flügel, und das Gebilde von Menschenhänden war unter ihren Flügeln. Und was die Gestalt ihrer Angesichter betrifft, so waren es die Angesichter, welche ich am Flusse Kebar gesehen hatte, ihr Aussehen und sie selbst. Sie gingen ein jeder stracks vor sich hin. Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum östlichen Tore des Hauses Jahwes, welches gegen Osten sieht. Und siehe, an dem Eingang des Tores waren 25 Männer; und ich sah in ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Assurs, und Pelatja, den Sohn Benajas, die Fürsten {O. Obersten} des Volkes. Und er sprach zu mir: Menschensohn, das sind die Männer, welche Unheil sinnen und bösen Rat erteilen in dieser Stadt, die da sprechen: Es ist nicht an der Zeit {O. Es eilt nicht}, Häuser zu bauen {Vergl. Jer. 29,5-11}; sie ist der Topf, und wir sind das Fleisch {d.h. die Stadt soll sie vor dem Verderben schützen, wie der Topf das Fleisch vor dem Verbrennen; vergl. V.11}. Darum weissage wider sie; weissage, Menschensohn! - Und der Geist Jahwes fiel auf mich und sprach zu mir: Sprich: So spricht Jahwe: Also sprechet ihr, Haus Israel; und was in eurem Geiste aufsteigt, das weiss ich. Ihr habt eurer Erschlagenen viele gemacht in dieser Stadt und ihre Strassen mit Erschlagenen gefüllt. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Eure Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte hingestreckt habt, die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; euch aber wird man aus ihrer Mitte hinausführen. Ihr fürchtet das Schwert; und das Schwert werde ich über euch bringen, spricht der Herr, Jahwe. Und ich werde euch aus ihrer Mitte hinausführen und euch in die Hand der Fremden geben, und werde Gerichte an euch üben. Durch das Schwert sollt ihr fallen: an der Grenze Israels werde ich euch richten. Und ihr werdet wissen {O. erkennen, erfahren}, dass ich Jahwe bin. Sie wird euch nicht der Topf {Eig. als Topf ... als Fleisch}, und ihr werdet in ihrer Mitte nicht das Fleisch {Eig. als Topf ... als Fleisch} sein: an der Grenze Israels werde ich euch richten. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin, ich, in dessen Satzungen ihr nicht gewandelt und dessen Rechte ihr nicht getan habt; sondern ihr habt nach den Rechten der Nationen getan, welche rings um euch her sind. - Und es geschah, als ich weissagte, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach, Herr, Jahwe! willst du dem Überrest Israels den Garaus machen? Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Männer deiner Verwandtschaft, sind es und das ganze Haus Israel insgesamt, zu welchen die Bewohner von Jerusalem sprechen: Bleibet fern von Jahwe; uns ist das Land zum Besitztum gegeben! Darum sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Obgleich ich sie unter die Nationen entfernt, und obgleich ich sie in die Länder zerstreut habe, so bin ich ihnen doch {And. üb.: fürwahr, ich habe sie ... entfernt, und fürwahr, ich habe sie ... zerstreut; doch bin ich ihnen} ein wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern, wohin sie gekommen sind. Darum sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Ja, ich werde {O. Auch werde ich} euch aus den Völkern sammeln und euch zusammenbringen aus den Ländern, in welche ihr zerstreut worden seid, und werde euch das Land Israel geben. Und sie werden dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine Greuel daraus entfernen. Und ich werde ihnen ein Herz geben, und werde einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleische wegnehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben: auf dass sie in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte bewahren und sie tun; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein. Deren Herz aber nach dem Herzen {d.h. nach dem Sinne} ihrer Scheusale und ihrer Greuel wandelt: denen will ich ihren Weg auf ihren Kopf bringen, spricht der Herr, Jahwe. Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die Räder waren neben ihnen; und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Und die Herrlichkeit Jahwes erhob sich aus der Mitte der Stadt und stellte sich auf den Berg, welcher gegen Osten der Stadt ist {d.i. auf den Ölberg; vergl. Sach. 14,4}. Und der Geist hob mich empor und brachte mich im Gesicht durch den Geist {O. im Geiste} Gottes zu den Weggeführten nach Chaldäa; und das Gesicht, welches ich gesehen hatte, hob sich von mir weg. Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte Jahwes, die er mich hatte sehen lassen. - Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, du wohnst inmitten des widerspenstigen Hauses, welche Augen haben zu sehen und nicht sehen, Ohren haben zu hören und nicht hören; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Und du, Menschensohn, mache dir Auswanderergeräte und wandere bei Tage vor ihren Augen aus, und du sollst vor ihren Augen von deinem Orte zu einem anderen Orte auswandern: Ob sie vielleicht sehen möchten; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Und trage deine Geräte wie Auswanderergeräte bei Tage vor ihren Augen hinaus; und du, ziehe am Abend vor ihren Augen aus, wie man auszieht, um auszuwandern. Vor ihren Augen durchbrich dir die Mauer, und trage sie dadurch hinaus; vor ihren Augen nimm sie auf die Schulter, in dichter Finsternis trage sie hinaus; du sollst dein Angesicht verhüllen, damit du das Land nicht sehest. Denn ich habe dich zu einem Wahrzeichen gemacht für das Haus Israel. - Und ich tat also, wie mir geboten war. Meine Geräte trug ich wie Auswanderergeräte bei Tage hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die Mauer mit der Hand; in dichter Finsternis trug ich sie hinaus, ich nahm sie vor ihren Augen auf die Schulter. - Und das Wort Jahwes geschah zu mir am Morgen also: Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: Was tust du? Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Den Fürsten in Jerusalem betrifft dieser Ausspruch und das ganze Haus Israel, in dessen Mitte sie sind. Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen für euch {Eig. Ich bin euer Wahrzeichen}; gleichwie ich getan habe, also soll ihnen getan werden: in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie gehen. Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird es {d.h. was auf der Flucht mitgenommen wird} in dichter Finsternis auf die Schulter nehmen und ausziehen; sie werden die Mauer durchbrechen, um es {d.h. was auf der Flucht mitgenommen wird} dadurch hinauszutragen; er wird sein Angesicht verhüllen, auf dass er mit seinen Augen das Land nicht sehe. Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meinem Garne wird er gefangen werden; und ich will ihn nach Babel bringen, in das Land der Chaldäer, aber sehen wird er es nicht; und er wird daselbst sterben. Und alle, die um ihn her sind, seine Hilfe und alle seine Scharen, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen hinter ihnen her. Und sie werden wissen {O. erkennen, erfahren; so auch V.16 u. 20. und weiterhin}, dass ich Jahwe bin, wenn ich sie unter die Nationen versprenge und sie in die Länder zerstreue. Und ich werde von ihnen einige Leute übriglassen vom Schwert, vom Hunger und von der Pest, auf dass sie alle ihre Greuel erzählen unter den Nationen, wohin sie kommen werden. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, mit Beben sollst du dein Brot essen, und mit Zittern und in Angst dein Wasser trinken. Und sprich zu dem Volke des Landes: So spricht der Herr, Jahwe, von den Bewohnern Jerusalems im Lande Israel: In Angst werden sie ihr Brot essen und in Entsetzen ihr Wasser trinken, weil ihr Land veröden wird von seiner Fülle wegen der Gewalttat aller seiner Bewohner. Und die bewohnten Städte werden wüst, und das Land wird eine Einöde werden. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, was ist das für ein Spruch, den ihr im Lande Israel habt, indem ihr sprechet: Die Tage werden sich in die Länge ziehen, und jedes Gesicht wird zunichte werden? Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Ich will diesem Spruche ein Ende machen, und man soll ihn nicht mehr als Spruch gebrauchen in Israel; sondern rede zu ihnen: Nahe sind die Tage und das Wort eines jeden Gesichts. Denn kein eitles {O. nichtiges, falsches} Gesicht und keine schmeichlerische Wahrsagung wird mehr sein inmitten des Hauses Israel. Denn ich bin Jahwe, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, es wird nicht mehr hinausgeschoben werden. Denn in euren Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, siehe, das Haus Israel spricht: Das Gesicht, welches dieser schaut, ist auf viele Tage hin; und auf ferne Zeiten hin weissagt er. Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Keines meiner Worte soll mehr hinausgeschoben werden; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, weissage über die Propheten Israels, die da weissagen, und sprich zu denen, welche aus ihrem Herzen weissagen {Eig. zu den Propheten aus ihrem Herzen}: Höret das Wort Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe: Wehe den törichten {Zugl.: ruchlosen, gottlosen} Propheten, welche ihrem eigenen Geiste nachgehen und dem, was sie nicht gesehen haben! Wie Füchse in den Trümmern sind, Israel, deine Propheten geworden. In die Risse seid ihr nicht getreten, und die Mauer habt ihr nicht vermauert um das Haus Israel her, um standzuhalten im Streit am Tage Jahwes. Sie schauten Eitles {O. Nichtiges, Falsches} und Lügenwahrsagung, die da sagen: "Spruch Jahwes!", obwohl Jahwe sie nicht gesandt hat; und sie liessen hoffen, dass ihr {W. das} Wort erfüllt würde. Schautet ihr nicht ein eitles {O. nichtiges, falsches} Gesicht, und sprachet ihr nicht Lügenwahrsagung, als ihr sagtet: "Spruch Jahwes!", und ich hatte doch nicht geredet? Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Weil ihr Eitles {O. Nichtiges, Falsches} redet und Lüge schauet, darum, siehe, will ich an euch, spricht der Herr, Jahwe; und meine Hand wird wider die Propheten sein, die Eitles {O. Nichtiges, Falsches} schauen und Lüge wahrsagen. Im Rate meines Volkes sollen sie nicht stehen, und in das Buch des Hauses Israel nicht eingeschrieben werden, und in das Land Israel sollen sie nicht kommen. Und ihr werdet wissen, dass ich der Herr, Jahwe, bin. Darum, ja, darum dass sie mein Volk irreführen und sprechen: Friede! obwohl kein Friede da ist; und baut dieses eine Wand, siehe, sie bestreichen sie mit Tünche {Eig. mit Kalkbewurf}; - sprich zu den Übertünchern: Sie soll fallen! Es kommt ein überschwemmender Regen; und ihr Hagelsteine, ihr werdet fallen, und ein Sturmwind wird losbrechen; und siehe, die Mauer fällt. Wird man euch nicht sagen: Wo ist das Getünchte, das ihr getüncht habt? - Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Ich will {Eig. Und so will ich} einen Sturmwind losbrechen lassen in meinem Grimm, und ein überschwemmender Regen wird kommen in meinem Zorn, und Hagelsteine im Grimm, zur Vernichtung. Und ich will die Mauer abbrechen, die ihr mit Tünche bestrichen habt, und sie zur Erde niederwerfen, dass ihr Grund entblösst werde; und sie {bezieht sich auf die Stadt Jerusalem} soll fallen, und ihr werdet in ihrer {bezieht sich auf die Stadt Jerusalem} Mitte umkommen. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. Und so werde ich meinen Grimm vollenden an der Mauer und an denen, die sie mit Tünche bestreichen; und ich werde zu euch sagen: Die Mauer ist nicht mehr, und die sie tünchten, sind nicht mehr - die Propheten Israels, welche über Jerusalem weissagen und für dasselbe Gesichte des Friedens schauen, obwohl kein Friede da ist, spricht der Herr, Jahwe. Und du, Menschensohn, richte dein Angesicht wider die Töchter deines Volkes, welche aus ihrem Herzen weissagen; und weissage wider sie und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Wehe denen, welche Binden zusammennähen über alle Gelenke der Hände {Im hebr. Text steht: meiner Hände} und Kopfhüllen machen für Häupter {Eig. nach dem Haupte} jedes Wuchses, um Seelen zu fangen! Die Seelen meines Volkes fanget ihr, und eure Seelen erhaltet ihr am Leben? Und ihr entheiliget mich bei meinem Volke für einige Hände voll Gerste und für einige Bissen Brotes, indem ihr Seelen tötet, die nicht sterben, und Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben sollten; indem ihr mein Volk belüget, das auf Lügen hört? - Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Siehe, ich will an eure Binden, mit welchen ihr fanget, will die Seelen wegfliegen lassen und sie von euren Armen wegreissen; und ich will die Seelen freilassen, die ihr fanget, die Seelen, dass sie wegfliegen. Und ich werde eure Kopfhüllen zerreissen und mein Volk aus eurer Hand erretten, damit sie nicht mehr zur Beute werden in eurer Hand. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. Weil ihr das Herz des Gerechten mit Lüge kränket, da ich ihn doch nicht betrübt habe, und weil ihr die Hände des Gesetzlosen stärket, damit er von seinem bösen Wege nicht umkehre, um sein Leben zu erhalten: darum sollt ihr nicht mehr Eitles {O. Nichtiges, Falsches} schauen und nicht ferner Wahrsagerei treiben; und ich werde mein Volk aus eurer Hand erretten. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. Und es kamen Männer von den Ältesten Israels zu mir, und sie setzten sich vor mir nieder. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, diese Männer haben ihre Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen und den Anstoss zu ihrer Missetat vor ihr Angesicht gestellt; sollte ich mich wohl von ihnen befragen lassen? Darum rede mit ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Jedermann aus dem Hause Israel, der seine Götzen in seinem Herzen aufkommen lässt und den Anstoss zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt, und zu dem Propheten kommt - ich, Jahwe, werde ihm demgemäss antworten, gemäss der Menge seiner Götzen: damit ich das Haus Israel an seinem Herzen fasse, weil sie allesamt durch ihre Götzen von mir abgewichen sind. - Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe: Kehret um, und wendet euch ab von euren Götzen, und wendet von allen euren Greueln euer Angesicht ab! Denn jedermann aus dem Hause Israel und von den Fremdlingen, die in Israel weilen, welcher sich {Eig. wenn er} von mir {Eig. von hinter mir} trennt und seine Götzen in seinem Herzen aufkommen lässt und den Anstoss zu seiner Missetat vor sein Angesicht stellt, und zu dem Propheten kommt, um mich für sich zu befragen - ich, Jahwe, werde ihm in meiner Weise {Eig. mir gemäss} antworten. Und ich werde mein Angesicht wider selbigen Mann richten, und werde ihn zu einem Denkzeichen und zu Sprichwörtern machen {And. l.: und werde ihn zum Ersetzen machen, zu einem Denkzeichen und zu Sprichwörtern}; und ich werde ihn ausrotten aus der Mitte meines Volkes. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. - Wenn aber der Prophet sich bereden lässt und ein Wort redet, so habe ich, Jahwe, diesen Propheten beredet; und ich werde meine Hand wider ihn ausstrecken und ihn aus der Mitte meines Volkes Israel vertilgen. Und so sollen sie ihre Schuld tragen; wie die Schuld des Fragenden, also wird die Schuld des Propheten sein: damit das Haus Israel nicht mehr von mir { Eig. von hinter mir} abirre und sie sich nicht mehr durch alle ihre Übertretungen verunreinigen; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt, indem es Treulosigkeit begeht, und ich meine Hand wider dasselbe ausstrecke, und ihm den Stab {d.i. die Stütze} des Brotes zerbreche und Hunger darein sende, und Menschen und Vieh darin ausrotte, und diese drei Männer wären in demselben: Noah, Daniel und Hiob - sie würden durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten, spricht der Herr, Jahwe. - Wenn ich böse Tiere in das Land bringe, damit sie es entvölkern und es eine Wüste werde, so dass wegen der Tiere niemand hindurchzieht: wären diese drei Männer in demselben, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten können; sie allein würden errettet, das Land aber würde eine Wüste werden. - Oder wenn ich das Schwert über selbiges Land bringe und spreche: Schwert, fahre durch das Land! und Menschen und Vieh darin ausrotte, und diese drei Männer wären in demselben: so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, sie würden weder Söhne noch Töchter erretten können; sondern sie allein würden errettet werden. - Oder wenn ich die Pest in selbiges Land sende, und meinen Grimm in Blut über dasselbe ausgiesse, um Menschen und Vieh darin auszurotten, und Noah, Daniel und Hiob wären in demselben: so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, sie würden weder Sohn noch Tochter erretten können; sie würden durch ihre Gerechtigkeit nur ihre eigene Seele erretten. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Wieviel mehr, wenn ich meine vier bösen Gerichte, Schwert und Hunger und böse Tiere und die Pest, gegen Jerusalem entsenden werde, um Menschen und Vieh darin auszurotten! Doch siehe, Entronnene sollen darin übrigbleiben, die herausgeführt werden, Söhne und Töchter; siehe, sie werden zu euch hinausziehen, und ihr werdet ihren Weg und ihre Handlungen sehen; und ihr werdet euch trösten über das Unglück, welches ich über Jerusalem gebracht, alles, was ich über dasselbe gebracht habe. Und sie werden euch trösten, wenn ihr ihren Weg und ihre Handlungen sehen werdet; und ihr werdet erkennen, dass ich nicht ohne Ursache alles getan habe, was ich an ihm getan, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, was ist das Holz des Weinstocks mehr als alles andere Holz, die Rebe, welche unter den Bäumen des Waldes war? Wird Holz davon genommen, um es zu einer Arbeit zu verwenden? oder nimmt man davon einen Pflock, um irgend ein Gerät daran zu hängen? Siehe, es wird dem Feuer zur Speise gegeben. Hat das Feuer seine beiden Enden verzehrt und ist seine Mitte versengt, wird es zu einer Arbeit taugen? Siehe, wenn es unversehrt ist, wird es zu keiner Arbeit verwendet; wieviel weniger, wenn das Feuer es verzehrt hat und es versengt ist, kann es noch zu einer Arbeit verwendet werden! - Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Wie das Holz des Weinstocks unter den Bäumen des Waldes, welches ich dem Feuer zur Speise gebe, also gebe ich die Bewohner von Jerusalem dahin; und ich werde mein Angesicht wider sie richten: aus dem Feuer kommen sie heraus, und Feuer wird sie verzehren. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich mein Angesicht wider sie richte. Und ich werde das Land zur Wüste machen, weil sie Treulosigkeit begangen haben, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, tue Jerusalem seine Greuel kund und sprich: So spricht der Herr, Jahwe, zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung {O. Geburt; wie V.4} ist aus dem Lande der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter, und deine Mutter eine Hethiterin. Und was deine Geburt betrifft - an dem Tage, da du geboren wurdest, wurde dein Nabel nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht in Wasser gebadet zur Reinigung, und nicht mit Salz abgerieben, und nicht in Windeln gewickelt. Kein Auge blickte mitleidig auf dich hin, um dir eines dieser Dinge zu tun, um sich deiner zu erbarmen; und du wurdest auf das freie Feld geworfen, vor Abscheu an deinem Leben, an dem Tage, da du geboren wurdest. - Da ging ich an dir vorüber und sah dich zappeln in deinem Blute; und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe! und ich sprach zu dir: In deinem Blute lebe! Zu Zehntausenden, wie das Gewächs des Feldes, machte ich dich; und du wuchsest heran und wurdest gross, und du gelangtest zu höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs; aber du warst nackt und bloss. Und ich ging an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel über dich aus, und bedeckte deine Blösse; und ich schwur dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der Herr, Jahwe, und du wurdest mein. Und ich badete dich in Wasser, und spülte dein Blut von dir ab, und salbte dich mit Öl. Und ich bekleidete dich mit Buntgewirktem und beschuhte dich mit Seekuhfellen, und ich umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide; und ich schmückte dich mit Schmuck: ich legte Armringe an deine Hände und eine Kette um deinen Hals, und legte einen Reif in deine Nase und Ringe in deine Ohren, und setzte eine Prachtkrone auf dein Haupt. Und so wurdest du mit Gold und Silber geschmückt, und deine Kleidung war Byssus und Seide und Buntgewirktes; du assest Feinmehl und Honig und Öl. Und du warst überaus schön und gelangtest zum Königtum. Und dein Ruf ging aus unter die Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war vollkommen durch meine Herrlichkeit, die ich auf dich gelegt hatte, spricht der Herr, Jahwe. Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und du hurtest auf deinen Ruf hin und gossest deine Hurereien aus über jeden Vorübergehenden: ihm ward sie. Und du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Höhen, und du hurtest auf denselben - was nicht vorkommen und nicht geschehen sollte. Und du nahmst deine prächtigen Geschmeide von meinem Golde und von meinem Silber, welches ich dir gegeben hatte, und machtest dir Mannsbilder und hurtest mit ihnen. Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und bedecktest sie damit; und mein Öl und mein Räucherwerk setztest du ihnen vor; und meine Speise, die ich dir gegeben: Feinmehl und Öl und Honig, womit ich dich gespeist hatte, die setztest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Und das ist geschehen, spricht der Herr, Jahwe. - Und du nahmst deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren, und opfertest sie ihnen zum Frass. War es zu wenig an deiner Hurerei, dass du meine Kinder schlachtetest und sie hingabst, indem du sie ihnen durch das Feuer gehen liessest? Und bei allen deinen Greueln und deinen Hurereien gedachtest du nicht der Tage deiner Jugend, als du nackt und bloss warst, zappelnd in deinem Blute lagst. - Und es geschah, nach aller deiner Bosheit (wehe, wehe dir! spricht der Herr, Jahwe) bautest du dir Gewölbe und machtest dir Höhen auf allen Strassen; an jedem Scheidewege bautest du deine Höhen, und du schändetest deine Schönheit und spreiztest deine Füsse gegen jeden Vorübergehenden; und du mehrtest deine Hurerei. Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, die gross an Fleisch sind; und du mehrtest deine Hurerei, um mich zu reizen. Und siehe, ich streckte meine Hand wider dich aus und verkürzte das dir Bestimmte; und ich gab dich hin der Gier derer, die dich hassen, der Töchter der Philister, die sich vor deinem unzüchtigen {O. lasterhaften} Wege schämen. Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du nie satt werden kannst; und du hurtest mit ihnen und wurdest auch nicht satt. Und du mehrtest deine Hurerei nach dem Krämerlande Chaldäa hin; und auch davon wurdest du nicht satt. Wie schmachtend ist dein Herz! spricht der Herr, Jahwe, indem du dieses alles tust, das Tun eines ausgelassenen Hurenweibes, indem du deine Gewölbe baust an jedem Scheidewege und deine Höhen auf allen Strassen machst. Und du warst nicht einmal wie eine Hure, indem du den Lohn verschmähtest; das ehebrecherische Weib nimmt statt ihres Mannes {Eig. unter ihrem Manne stehend; vergl. Kap. 23,5; 4. Mose 5,19} Fremde an! Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine Geschenke allen deinen Buhlen, und du beschenktest sie, damit sie von ringsumher zu dir kämen, um Hurerei mit dir zu treiben {Eig. um deiner Hurereien willen}. Und es geschah bei dir das Umgekehrte von den Weibern bei deinen Hurereien, dass man nicht dir nachhurte; denn indem du Lohn gabst und dir kein Lohn gegeben wurde, bist du das Umgekehrte gewesen. Darum, Hure, höre das Wort Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe: Weil deine Unreinigkeit ausgegossen und deine Blösse aufgedeckt worden ist in deinen Hurereien mit deinen Buhlen, und wegen all deiner greuelhaften Götzen und wegen des Blutes {Eig. und gemäss dem Blute} deiner Kinder, die du ihnen gegeben hast: darum, siehe, werde ich alle deine Buhlen sammeln, denen du gefielst, und alle, die du geliebt, samt allen, die du gehasst hast. Und ich werde sie von ringsumher wider dich sammeln und deine Blösse vor ihnen aufdecken, so dass sie deine ganze Blösse sehen werden. Und ich werde dich richten nach den Rechten der Ehebrecherinnen und der Blutvergiesserinnen, und dich machen zum Blute des Grimmes und der Eifersucht. Und ich werde dich in ihre Hand geben, damit sie deine Gewölbe zerstören und deine Höhen niederreissen, und dir deine Kleider ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen und dich nackt und bloss liegen lassen. Und sie werden eine Versammlung wider dich heraufführen und dich steinigen, und werden dich mit ihren Schwertern durchbohren. Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und Gerichte an dir üben vor den Augen vieler Weiber. Und so werde ich dich aufhören lassen, eine Hure zu sein, und du wirst auch keinen Lohn mehr geben. Und ich werde meinen Grimm an dir stillen, und mein Eifer wird von dir weichen; und ich werde ruhig sein und mich nicht mehr kränken. - Darum, dass du nicht gedacht hast der Tage deiner Jugend und mich durch alles dieses gereizt hast, siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf gebracht, spricht der Herr, Jahwe, damit du nicht mehr diese Schandtat begehest {O. damit du nicht mehr Unzucht begehest} zu allen deinen Greueln hinzu. Siehe, jeder Spruchredner wird über dich das Sprichwort reden und sprechen: Wie die Mutter, so ihre Tochter. Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder verschmähte; und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und ihre Kinder verschmähten. Eure Mutter war eine Hethiterin, und euer Vater ein Amoriter. Und deine grössere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern {d.i. Tochterstädten; so auch nachher}, die zu deiner Linken wohnt; und deine Schwester, die kleiner ist als du, und die zu deiner Rechten wohnt, ist Sodom mit ihren Töchtern. Aber nicht auf ihren Wegen hast du gewandelt, und nicht nur ein wenig nach ihren Greueln getan; denn du hast verderbter gehandelt als sie auf allen deinen Wegen. So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, Sodom, deine Schwester, sie und ihre Töchter haben nicht getan, wie du getan hast, du und deine Töchter! Siehe, dies war die Missetat Sodoms, deiner Schwester: Hoffart, Fülle von Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht; und sie waren hochmütig und verübten Greuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah. Und Samaria hat nicht gesündigt gleich der Hälfte deiner Sünden; und du hast deiner Greuel mehr gemacht als sie {d.i. Sodom und Samaria}, und hast deine Schwestern gerechtfertigt durch alle deine Greuel, die du verübt hast. So trage auch du deine Schmach, welche du deinen Schwestern zuerkannt hast; durch deine Sünden, die du greulicher begangen hast als sie, sind sie gerechter als du. Und so werde auch du zu Schanden und trage deine Schmach, weil du deine Schwestern gerechtfertigt hast. Und ich werde ihre Gefangenschaft wenden, die Gefangenschaft Sodoms und ihrer Töchter und die Gefangenschaft Samarias und ihrer Töchter, und die Gefangenschaft deiner Gefangenen {O. und deine eigene Gefangenschaft} in ihrer Mitte: auf dass du deine Schmach tragest und dich schämest alles dessen, was du getan hast, indem du sie tröstest. Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und Samaria und ihre Töchter werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und auch du und deine Töchter, ihr werdet zurückkehren zu eurem früheren Stande. Und Sodom, deine Schwester, wurde nicht erwähnt {O. wurde nicht zur Predigt, Lehre} in deinem Munde am Tage deiner Hoffärtigkeiten, ehe deine Bosheit aufgedeckt wurde, wie zur Zeit des Hohnes der Töchter Syriens und aller seiner Umgebungen, der Töchter der Philister, die dich verachteten ringsumher. Deine Unzucht und deine Greuel, du wirst sie tragen, spricht Jahwe. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Ja, ich will dir tun, so wie du getan, die du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast {Eig. indem du den Bund brachtest}. - Doch ich will gedenken {O. Doch gedenken will ich} meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugend, und will dir einen ewigen Bund errichten. Und du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine Schwestern empfangen wirst, die grösser sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht infolge deines Bundes. Und ich werde meinen Bund mit dir errichten, und du wirst wissen, dass ich Jahwe bin: auf dass du eingedenk seiest und dich schämest, und den Mund nicht mehr auftuest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, gib ein Rätsel auf und rede ein Gleichnis zu dem Hause Israel, und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Ein grosser Adler mit grossen Flügeln, langen Schwingen, voll buntfarbigen Gefieders, kam zum Libanon und nahm den Wipfel einer Zeder. Den obersten ihrer Schösslinge brach er ab und brachte ihn in ein Krämerland, in eine Stadt von Kaufleuten setzte er ihn. Und er nahm von dem Samen {d.h. von den Setzlingen} des Landes und setzte ihn in ein Saatfeld, er brachte ihn zu vielen Wassern, behandelte ihn wie eine Weide {W. setzte ihn als Weide}. Und er wuchs und wurde zu einem üppigen Weinstock von niedrigem Wuchse, damit seine Ranken sich zu ihm hin {d.h. zu dem Adler hin} wendeten und seine Wurzeln unter ihm wären; und er wurde zu einem Weinstock und trieb Äste und breitete sein Laubwerk aus. - Und da war ein anderer grosser Adler mit grossen Flügeln und vielem Gefieder. Und siehe, von den Beeten seiner Pflanzung aus streckte dieser Weinstock seine Wurzeln lechzend zu ihm hin und breitete seine Ranken nach ihm aus, damit er ihn tränke. In ein gutes Feld, an vielen Wassern war er gepflanzt, um Zweige zu treiben und Frucht zu tragen, um zu einem herrlichen Weinstock zu werden. Sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Wird er gedeihen? Wird man nicht seine Wurzeln ausreissen und seine Frucht abschneiden, so dass er verdorrt? Alle frischen Blätter seines Triebes werden verdorren; und nicht mit grossem Arme und zahlreichem Volke wird es möglich sein, ihn von seinen Wurzeln emporzuheben {d.h. ihm wieder aufzuhelfen; vergl. V.17}. Und siehe, wenngleich er gepflanzt ist, wird er gedeihen? Wird er nicht, sobald der Ostwind ihn berührt, ganz verdorren? Auf den Beeten, wo er wächst, wird er verdorren. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Sprich doch zu dem widerspenstigen Hause: Wisset ihr nicht, was das ist? Sprich: Siehe, der König von Babel {Vergl. 2. Kön. 24,11 usw.; Jer. 24,1; 29,2} ist nach Jerusalem gekommen, und hat seinen König und seine Fürsten weggenommen und hat sie zu sich nach Babel geführt. Und er hat von dem königlichen Samen genommen und einen Bund mit ihm gemacht, und hat ihn einen Eid eingehen lassen; die Mächtigen des Landes aber hat er mitgenommen, damit das Königreich niedrig wäre, auf dass es sich nicht erhöbe, und damit er seinen Bund hielte, auf dass es bestände. Aber er empörte sich wider ihn, indem er seine Boten nach Ägypten sandte, damit es ihm Rosse und viel Volks gäbe. Wird er gedeihen? Wird er, der solches getan hat, entrinnen? Da er den Bund gebrochen hat, sollte er entrinnen? So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, wenn er nicht an dem Orte des Königs, der ihn zum König gemacht hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er gebrochen hat, bei ihm in Babel sterben wird! Und nicht wird der Pharao mit einem grossen Heere und mit einer zahlreichen Schar für ihn etwas ausrichten im Kriege, wenn man einen Wall aufschüttet und Belagerungstürme baut, um viele Seelen auszurotten {Vergl. Jer. 34. 21; 37,5}. Da er den Eid verachtet und den Bund gebrochen hat - und siehe, er hatte seine Hand darauf gegeben und tat dennoch alles dieses, - so wird er nicht entrinnen. Darum spricht der Herr, Jahwe, also: So wahr ich lebe, wenn ich nicht meinen Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat, ihm auf seinen Kopf bringe! Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meinem Garne wird er gefangen werden; und ich will ihn nach Babel bringen und daselbst mit ihm rechten wegen seiner Treulosigkeit, die er gegen mich begangen hat. Und alle seine Flüchtlinge unter allen seinen Scharen, sie werden durchs Schwert fallen, und die Übriggebliebenen in alle Winde zerstreut werden. Und ihr werdet wissen, dass ich, Jahwe, geredet habe. So spricht der Herr, Jahwe: Und ich werde von dem Wipfel der hohen Zeder einen Schössling nehmen und ihn setzen; von dem obersten ihrer Schösslinge werde ich einen zarten abbrechen und ihn pflanzen auf einen hohen und erhabenen Berg. Auf den hohen Berg {Vergl. Kap. 20,40} Israels werde ich ihn pflanzen; und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder werden; und unter ihr werden alle Vögel wohnen, alles Geflügelte: Im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen. Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, dass ich, Jahwe, den hohen Baum erniedrigt, den niedrigen Baum erhöht habe, den grünen Baum verdorren und den dürren Baum grünen {Eig. treiben, blühen} liess. Ich, Jahwe, habe geredet und werde es tun. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Was habt ihr, dass ihr diesen Spruch im Lande Israel gebrauchet und sprechet: Die Väter essen Herlinge, und die Zähne der Söhne werden stumpf? So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, wenn ihr ferner diesen Spruch in Israel gebrauchen sollt! Siehe, alle Seelen sind mein; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes: Sie sind mein; die Seele, welche sündigt, die soll sterben {Vergl. Jer. 31,29. 30}. Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt, auf den Bergen nicht isset und seine Augen nicht erhebt zu den Götzen des Hauses Israel, und das Weib seines Nächsten nicht verunreinigt und dem Weibe in ihrer Unreinigkeit nicht naht, und niemand bedrückt, sein Schuldpfand zurückgibt, keinen Raub begeht, sein Brot dem Hungrigen gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt, auf Zins nicht gibt und Wucher {Eig. Aufschlag bei der Rückerstattung entlehnter Naturerzeugnisse; so auch V.13} nicht nimmt, seine Hand vom Unrecht zurückhält, der Wahrheit gemäss zwischen Mann und Mann richtet, in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte hält, um nach Wahrheit zu handeln: der ist gerecht; er soll gewisslich leben, spricht der Herr, Jahwe. - Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn, der Blut vergiesst und irgend eines von diesen tut - er selbst aber hat alles dieses nicht getan - wenn er sogar auf den Bergen isset, und das Weib seines Nächsten verunreinigt, den Elenden und den Armen bedrückt, Raub begeht, das Pfand nicht zurückgibt, und seine Augen zu den Götzen erhebt, Greuel verübt, auf Zins gibt und Wucher nimmt: sollte er leben? Er soll nicht leben! Alle diese Greuel hat er verübt: er soll gewisslich getötet werden, sein Blut soll auf ihm sein. - Und siehe, es zeugt einer einen Sohn, und dieser sieht alle Sünden seines Vater, die er tut; er sieht sie und tut nicht dergleichen: er isset nicht auf den Bergen und erhebt nicht seine Augen zu den Götzen des Hauses Israel, er verunreinigt nicht das Weib seines Nächsten, und er bedrückt niemand, nimmt kein Pfand und begeht keinen Raub, er gibt dem Hungrigen sein Brot und bedeckt den Nackten mit Kleidung, er hält seine Hand von dem Elenden zurück, nimmt weder Zins noch Wucher, er tut meine Rechte, wandelt in meinen Satzungen: der wird nicht wegen der Ungerechtigkeit seines Vaters sterben; er soll gewisslich leben. Sein Vater, weil er Erpressung {O. Gewalttat} verübt, Raub am Bruder begangen, und was nicht gut war inmitten seines Volkes getan hat: siehe, der soll wegen seiner Ungerechtigkeit sterben. Und sprechet ihr: Warum trägt der Sohn die Ungerechtigkeit des Vaters nicht mit? Der Sohn hat ja Recht und Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Satzungen gehalten und sie getan: er soll gewisslich leben. Die Seele, welche sündigt, die soll sterben. Ein Sohn soll nicht die Ungerechtigkeit des Vaters mittragen, und ein Vater nicht die Ungerechtigkeit des Sohnes mittragen; die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen soll auf ihm sein. Wenn aber der Gesetzlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat, und alle meine Satzungen hält und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewisslich leben, er soll nicht sterben. Aller seiner Übertretungen, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, soll er leben. Habe ich irgendwie Gefallen an dem Tode des Gesetzlosen, spricht der Herr, Jahwe? nicht vielmehr daran, dass er von seinen Wegen umkehre und lebe? Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, nach all den Greueln tut, die der Gesetzlose verübt hat, sollte er leben? aller seiner gerechten Taten {W. Gerechtigkeiten}, die er getan hat, soll nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, wegen dieser soll er sterben. - Und ihr sprechet: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Höret doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht? Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, und um deswillen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das er getan hat. Wenn aber ein Gesetzloser umkehrt von seiner Gesetzlosigkeit, die er begangen hat, und Recht und Gerechtigkeit übt: er wird seine Seele am Leben erhalten. Sieht er es ein und kehrt er um von allen seinen Übertretungen, die er begangen hat, so soll er gewisslich leben, er soll nicht sterben. - Aber das Haus Israel spricht: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht? Darum werde ich euch richten, Haus Israel, einen jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr, Jahwe. Kehret um, und wendet euch ab von allen euren Übertretungen, dass es euch nicht ein Anstoss zur Missetat werde; werfet von euch alle eure Übertretungen, womit ihr übertreten habt, und schaffet euch ein neues Herz und einen neuen Geist! denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr, Jahwe. So kehret um und lebet! Und du, erhebe ein Klagelied über die Fürsten Israels und sprich: Welch eine Löwin war deine Mutter! Zwischen Löwen lagerte sie, unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen gross {O. Warum lagerte deine Mutter, eine Löwin, zwischen Löwen, zog unter ... gross?}. Und sie zog eines von ihren Jungen auf, es wurde ein junger Löwe; und er lernte Raub rauben, er frass Menschen. Und die Völker {Anderswo mit "Nationen" übersetzt} hörten von ihm, in ihrer Grube wurde er gefangen; und sie brachten ihn mit Nasenringen {Eig. Haken (welche durch die Nase gezogen wurde); dasselbe Wort wie Hiob 40,21} in das Land Ägypten. Und als sie sah, dass ihre Hoffnung dahin, verloren war, da nahm sie ein anderes von ihren Jungen, machte es zu einem jungen Löwen. Und es wandelte unter Löwen, wurde ein junger Löwe; und er lernte Raub rauben, er frass Menschen. Und er zerstörte ihre Paläste {So mit geringer Veränderung. Im hebr. Text steht: Und er kannte ihre Paläste (oder Schlösser)}, verheerte ihre Städte; und das Land und seine Fülle entsetzte sich {O. verödete} vor der Stimme seines Gebrülls. Da stellten sich gegen ihn die Völker {Anderswo mit "Nationen" übersetzt} ringsum aus den Landschaften; und sie breiteten ihr Netz über ihn aus, in ihrer Grube wurde er gefangen. Und sie setzten ihn mit Nasenringen {Eig. Haken (welche durch die Nase gezogen wurde); dasselbe Wort wie Hiob 40,21} in den Käfig und brachten ihn zu dem König von Babel; sie brachten ihn in eine der Festen, auf dass seine Stimme nicht mehr gehört würde auf den Bergen Israels. Deine Mutter war wie ein Weinstock, gleich dir {And. üb.: zur Zeit deiner Ruhe} an Wassern gepflanzt; von vielen Wassern wurde er fruchtbar und voll Ranken. Und er bekam starke Zweige zu Herrscherzeptern, und sein Wuchs erhob sich bis zwischen die Wolken; und er wurde sichtbar durch seine Höhe, durch die Menge seiner Äste. Da wurde er ausgerissen im Grimm, zu Boden geworfen, und der Ostwind dörrte seine Frucht; seine starken Zweige wurden abgerissen und dürr, Feuer verzehrte sie. Und nun ist er in die Wüste gepflanzt, in ein dürres und durstiges Land. Und ein Feuer ist ausgegangen vom Gezweige seiner Ranken, hat seine Frucht verzehrt; und an ihm ist kein starker Zweig mehr, kein Zepter zum Herrschen. Das ist ein Klagelied und wird zum Klageliede. Und es geschah im siebten Jahre, im fünften Monat, am Zehnten des Monats, da kamen Männer von den Ältesten Israels, um Jahwe zu befragen; und sie setzten sich vor mir nieder. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, rede zu den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Um mich zu befragen, seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen lasse! spricht der Herr, Jahwe. Willst du sie richten? willst du richten, Menschensohn? Tue ihnen kund die Greuel ihrer Väter und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: An dem Tage, da ich Israel erwählte, und ich meine Hand dem Samen des Hauses Jakob erhob {d.h. zum Schwure}, und ihnen im Lande Ägypten mich kundgab, und meine Hand ihnen erhob und sprach: Ich bin Jahwe, euer Gott - an jenem Tage erhob ich ihnen meine Hand, dass ich sie aus dem Lande Ägypten führen würde in ein Land, welches ich für sie erspäht hatte, das von Milch und Honig fliesst; die Zierde ist es von allen Ländern. Und ich sprach zu ihnen: Werfet ein jeder die Scheusale seiner Augen weg, und verunreiniget euch nicht mit den Götzen Ägyptens; ich bin Jahwe, euer Gott. Aber sie waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht auf mich hören; keiner warf die Scheusale seiner Augen weg, und von den Götzen Ägyptens liessen sie nicht. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszugiessen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden mitten im Lande Ägypten. Aber ich handelte um meines Namens willen, auf dass er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, in deren Mitte sie waren, vor deren Augen ich mich ihnen kundgegeben hatte, um sie aus dem Lande Ägypten zu führen; und ich führte sie aus dem Lande Ägypten und brachte sie in die Wüste. Und ich gab ihnen meine Satzungen und tat ihnen meine Rechte kund, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird. Und auch meine Sabbate gab ich ihnen, damit sie zum Denkzeichen wären zwischen mir und ihnen, auf dass sie wissen {O. erkennen, erfahren; so auch nachher} möchten, dass ich Jahwe bin, der sie heiligt {O. dass ich, Jahwe, sie heilige}. - Aber das Haus Israel war widerspenstig gegen mich in der Wüste; sie wandelten nicht in meinen Satzungen und verwarfen meine Rechte, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird; und sie entweihten meine Sabbate sehr. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszugiessen in der Wüste, um sie zu vernichten. Aber ich handelte um meines Namens willen, auf dass er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie ausgeführt hatte. Und ich erhob ihnen auch {Eig. Und ich, derselbe, erhob ihnen; so auch V.23} meine Hand in der Wüste, dass ich sie nicht in das Land bringen würde, welches ich ihnen gegeben hatte, das von Milch und Honig fliesst; die Zierde ist es von allen Ländern: weil sie meine Rechte verwarfen und in meinen Satzungen nicht wandelten und meine Sabbate entweihten; denn ihr Herz wandelte ihren Götzen nach. Aber mein Auge schonte ihrer, dass ich sie nicht verderbte und ihnen nicht den Garaus machte in der Wüste. Und ich sprach zu ihren Kindern in der Wüste: Wandelt nicht in den Satzungen eurer Väter, und haltet ihre Rechte nicht, und verunreiniget euch nicht mit ihren Götzen. Ich bin Jahwe, euer Gott: wandelt in meinen Satzungen, und haltet meine Rechte und tut sie; und heiliget meine Sabbate, damit sie zum Denkzeichen seien zwischen mir und euch, auf dass ihr wisset, dass ich Jahwe bin, euer Gott. - Aber die Kinder waren widerspenstig gegen mich; sie wandelten nicht in meinen Satzungen und hielten meine Rechte nicht, um sie zu tun, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird; sie entweihten meine Sabbate. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszugiessen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden in der Wüste. Aber ich zog meine Hand zurück, und handelte um meines Namens willen, auf dass er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie ausgeführt hatte. Auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste, dass ich sie unter die Nationen versprengen und sie in die Länder zerstreuen würde, weil sie meine Rechte nicht taten und meine Satzungen verwarfen und meine Sabbate entweihten, und ihre Augen hinter den Götzen ihrer Väter her waren. Und auch ich gab ihnen Satzungen, die nicht gut waren, und Rechte, durch welche sie nicht leben konnten. Und ich verunreinigte sie durch ihre Gaben, indem sie alles, was die Mutter bricht, durch das Feuer gehen liessen: auf dass ich sie verwüstete {O. zum Entsetzen brächte}, damit sie wissen möchten, dass ich Jahwe bin. Darum, Menschensohn, rede zum Hause Israel und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Auch noch dadurch haben eure Väter mich geschmäht {O. verlästert}, als sie Treulosigkeit gegen mich begingen: Als ich sie in das Land gebracht, welches ihnen zu geben ich meine Hand erhoben hatte, ersahen sie jeden hohen Hügel und jeden dichtbelaubten Baum; und sie opferten daselbst ihre Schlachtopfer, und gaben daselbst ihre Ärger erregenden Opfergaben {W. die Kränkung (oder Reizung) ihrer Opfergaben}, und brachten daselbst den Duft ihrer Wohlgerüche dar, und spendeten daselbst ihre Trankopfer. Und ich sprach zu ihnen: Was ist das für eine Höhe, wohin ihr gehet? Und ihr Name wird Bama {Höhe} genannt bis auf diesen Tag. - Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe: Wie? ihr verunreiniget euch auf dem Wege eurer Väter und huret ihren Scheusalen nach; und ihr verunreiniget euch bis auf diesen Tag an allen euren Götzen durch das Darbringen {Eig. Erheben} eurer Gaben, indem ihr eure Kinder durch das Feuer gehen lasset! und ich sollte mich von euch befragen lassen, Haus Israel? So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, wenn ich mich von euch befragen lasse! Und was in eurem Geiste aufgestiegen ist, wird keineswegs geschehen, dass ihr sprechet: Wir wollen sein wie die Nationen und wie die Geschlechter der Länder, indem wir Holz und Stein dienen. So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, wenn ich nicht mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm über euch regieren werde! Und ich werde euch herausführen aus den Völkern und euch aus den Ländern sammeln, in welche ihr zerstreut worden seid, mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm. Und ich werde euch in die Wüste der Völker bringen und daselbst mit euch rechten von Angesicht zu Angesicht; wie ich mit euren Vätern gerechtet habe in der Wüste des Landes Ägypten, also werde ich mit euch rechten, spricht der Herr, Jahwe. Und ich werde euch unter dem Stabe hindurchziehen lassen {wie der Hirt, um die Schafe zu zählen; vergl. 3. Mose 27,32; Jer. 33,13}, und euch in das Band des Bundes bringen. Und ich werde die Empörer und die von mir Abgefallenen von euch ausscheiden; ich werde sie herausführen aus dem Lande ihrer Fremdlingschaft, aber in das Land Israel soll keiner von ihnen kommen. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. Ihr denn, Haus Israel, so spricht der Herr, Jahwe: Gehet hin, dienet ein jeder seinen Götzen. Aber nachher - wahrlich, ihr werdet auf mich hören, und werdet meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen mit euren Gaben und mit euren Götzen. Denn auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen Berge Israels, spricht der Herr, Jahwe, daselbst wird mir das ganze Haus Israel insgesamt dienen im Lande; daselbst werde ich sie wohlgefällig annehmen, und daselbst werde ich eure Hebopfer fordern und die Erstlinge eurer Gaben, in allen euren geheiligten Dingen. Als einen lieblichen Geruch werde ich euch wohlgefällig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern herausführe und euch aus den Ländern sammle, in welche ihr zerstreut worden seid, und ich mich vor den Augen der Nationen an euch heilige {d.h. mich heilig erweise}. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich euch in das Land Israel bringe, in das Land, welches euren Vätern zu geben ich meine Hand erhoben habe. Und ihr werdet daselbst eurer Wege und all eurer Handlungen gedenken, durch welche ihr euch verunreinigt habt; und ihr werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen all eurer Übeltaten, die ihr begangen habt. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich mit euch handle um meines Namens willen, und nicht nach euren bösen Wegen und nach euren verderbten Handlungen, Haus Israel, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Süden und rede {Eig. träufle deine Worte} gegen Mittag, und weissage über den Wald des Gefildes im Süden {Das hebr. Wort bezeichnet stets den Süden Palästinas} und sprich zu dem Walde des Südens: Höre das Wort Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, welches jeden grünen Baum und jeden dürren Baum in dir verzehren wird; die lodernde Flamme wird nicht erlöschen, und vom Süden bis zum Norden werden alle Angesichter dadurch versengt werden. Und alles Fleisch soll sehen, dass ich, Jahwe, es angezündet habe; es wird nicht erlöschen. Und ich sprach: Ach, Herr, Jahwe! sie sagen von mir: Redet er nicht in Gleichnissen? Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Jerusalem und rede {Eig. träufle deine Worte} über die Heiligtümer, und weissage über das Land Israel; und sprich zu dem Lande Israel: So spricht Jahwe: Siehe, ich will an dich, und will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen; und ich will aus dir ausrotten den Gerechten und den Gesetzlosen! Darum, weil ich aus dir den Gerechten und den Gesetzlosen ausrotten will, darum soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren wider alles Fleisch vom Süden bis zum Norden. Und alles Fleisch wird wissen, dass ich, Jahwe, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder zurückkehren. Und du, Menschensohn, seufze, dass die Hüften brechen {Eig. mit Brechen der Hüften, d.h. mit einem Schmerze, der die Hüften brechen könnte}, und mit bitterem Schmerze seufze vor ihren Augen! Und es soll geschehen, wenn sie zu dir sprechen: Warum seufzest du? so sollst du sprechen: Wegen des kommenden Gerüchtes {W. Wegen des Gerüchtes, weil es kommt}; und jedes Herz wird zerschmelzen, und alle Hände werden erschlaffen, und jeder Geist wird verzagen, und alle Knie werden zerfliessen wie Wasser; siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr: Sprich: Ein Schwert, ein Schwert, geschärft und auch geschliffen! Damit es eine Schlachtung anrichte, ist es geschärft; damit es blitze, ist es geschliffen. Oder sollen wir uns freuen und sagen: Das Zepter meines Sohnes verachtet alles Holz? Aber man hat es zu schleifen gegeben, um es in der Hand zu führen. Das Schwert, geschärft ist es und geschliffen, um es in die Hand des Würgers zu geben. Schreie und heule, Menschensohn! denn es ist gegen mein Volk, es ist gegen alle Fürsten Israels: samt meinem Volke sind sie dem Schwerte verfallen; darum schlage dich auf die Lenden. Denn die Probe ist gemacht; und was? wenn sogar das verachtende Zepter nicht mehr sein wird {O. zu nichts wird}? spricht der Herr, Jahwe. - Und du, Menschensohn, weissage und schlage die Hände zusammen; denn das Schwert, das Schwert der Erschlagenen, wird sich ins Dreifache vervielfältigen; es ist das Schwert des erschlagenen Grossen {Vergl. V.30}, welches sie umkreist. Damit das Herz zerfliesse und viele hinstürzen {W. und die Anstösse sich mehren}, habe ich das schlachtende Schwert wider alle ihre Tore gerichtet. Wehe! Zum Blitzen ist es gemacht, zum Schlachten geschärft {And.: gezückt}. Nimm dich zusammen nach rechts, richte dich nach links, wohin deine Schneide bestimmt ist! Und auch ich will meine Hände zusammenschlagen und meinen Grimm stillen. Ich, Jahwe, habe geredet. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Und du, Menschensohn, machte dir zwei Wege, auf welchen das Schwert des Königs von Babel kommen soll {Eig. damit das Schwert ... komme (wie V.25)}: von einem Lande sollen sie beide ausgehen; und zeichne einen Wegweiser, am Anfang des Weges nach der Stadt zeichne ihn. Du sollst einen Weg machen, damit das Schwert nach Rabbath der Kinder Ammon komme, und nach Juda in das befestigte Jerusalem. Denn der König von Babel bleibt am Kreuzwege stehen, am Anfang der beiden Wege, um sich wahrsagen zu lassen {Eig. um Wahrsagung vorzunehmen}; er schüttelt die Pfeile, befragt die Teraphim, beschaut die Leber. In seine Rechte fällt {Eig. wird, kommt} die Wahrsagung {O. das Los} "Jerusalem" {d.h. die Wahrsagung, die sich auf Jerusalem bezieht}, dass er Sturmböcke aufstelle, den Mund auftue mit Geschrei, die Stimme erhebe mit Feldgeschrei, Sturmböcke gegen die Tore aufstelle, Wälle aufschütte und Belagerungstürme baue. - Und es wird ihnen wie eine falsche Wahrsagung in ihren Augen sein; Eide um Eide {Eig. Eide der Eide, d.h. die stärksten Eide} haben sie; er aber wird die Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} in Erinnerung bringen, auf dass sie ergriffen werden. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Weil ihr eure Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} in Erinnerung bringet, indem eure Übertretungen offenbar werden, so dass eure Sünden in allen euren Handlungen zum Vorschein kommen - weil ihr in Erinnerung kommet, werdet ihr von der Hand {d.i. des Würgers (V.16)} ergriffen werden. Und du, Unheiliger, Gesetzloser, Fürst Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes! so spricht der Herr, Jahwe: Hinweg mit dem Kopfbund {d.h. des Hohenpriesters} und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein {Eig. Dieses wird nicht mehr dieses sein}. Das Niedrige werde erhöht und das Hohe erniedrigt! Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein - bis der kommt, welchem das Recht gehört: dem werde ich's geben. Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr, Jahwe, über die Kinder Ammon und über ihren Hohn; und sprich: Ein Schwert, ein Schwert, zur Schlachtung gezückt, geschliffen, damit es fresse, damit es blitze (während man dir Eitles {O. Nichtiges, Falsches; so auch Kap. 22,28} schaut, während man dir Lügen wahrsagt), um dich zu den Hälsen der erschlagenen Gesetzlosen zu legen, deren Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes! Stecke es wieder in seine Scheide! An dem Orte, wo du geschaffen bist, in dem Lande deines Ursprungs, werde ich dich richten. Und ich werde meinen Zorn über dich ausgiessen, das Feuer meines Grimmes wider dich anfachen; und ich werde dich in die Hand roher {Eig. viehischer} Menschen geben, welche Verderben schmieden. Du wirst dem Feuer zum Frasse werden, dein Blut wird inmitten des Landes sein; deiner wird nicht mehr gedacht werden. Denn ich, Jahwe, habe geredet. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Und du, Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der Blutschuld? So tue ihr kund alle ihre Greuel und sprich: so spricht der Herr, Jahwe: Stadt, die Blut vergiesst in ihrer Mitte, damit ihre Zeit komme, und welche sich {Eig. bei sich} Götzen macht, um sich zu verunreinigen! durch dein Blut, das du vergossen, hast du dich verschuldet, und durch deine Götzen, die du gemacht, hast du dich verunreinigt; und du hast deine Tage herbeigeführt und bist zu deinen Jahren gekommen. Darum habe ich dich den Nationen zum Hohne gemacht und allen Ländern zum Spott. Die Nahen und die von dir Entfernten werden dich verspotten als befleckten Namens {d.h. befleckten Rufes} und reich an Verwirrung. - Siehe, in dir waren die Fürsten Israels, ein jeder nach seiner Kraft, um Blut zu vergiessen. Vater und Mutter verachteten sie {d.h. die ganze Bevölkerung; wie V.10. 12.} in dir, an dem Fremdling handelten sie gewalttätig in deiner Mitte, Waisen und Witwen bedrückten sie in dir. Meine heiligen Dinge hast du verachtet und meine Sabbate entweiht. Verleumder waren in dir, um Blut zu vergiessen; und auf den Bergen in dir haben sie {d.h. die ganze Bevölkerung; wie V.10. 12.} gegessen, sie haben in deiner Mitte Schandtaten verübt. In dir hat man die Blösse des Vaters aufgedeckt, in dir haben sie die Unreine in ihrer Unreinigkeit geschwächt. Und der eine hat Greuel verübt mit dem Weibe seines Nächsten, und der andere hat seine Schwiegertochter durch Schandtat verunreinigt, und ein anderer hat in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters, geschwächt. In dir haben sie Geschenke genommen, um Blut zu vergiessen; du hast Zins und Wucher {S. die Anm. zu Kap. 18,8} genommen und deinen Nächsten mit Gewalt übervorteilt. Mich aber hast du vergessen, spricht der Herr, Jahwe. Und siehe, ich schlage in meine Hand {als Zeichen der Entrüstung} wegen deines unrechtmässigen Gewinnes, den du gemacht hast, und über deine Blutschuld, die in deiner Mitte ist. Wird dein Herz feststehen, oder werden deine Hände stark sein an dem Tage, da ich mit dir handeln werde? Ich, Jahwe, habe geredet und werde es tun. Und ich werde dich versprengen unter die Nationen und dich zerstreuen in die Länder und deine Unreinigkeit gänzlich aus dir wegschaffen. Und du wirst durch dich selbst entweiht werden vor den Augen der Nationen; und du wirst wissen {O. erkennen, erfahren; so auch nachher}, dass ich Jahwe bin. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden; sie alle sind Erz und Zinn und Eisen und Blei im Schmelzofen; Silberschlacken sind sie geworden. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum, siehe, werde ich euch in Jerusalem zusammentun. Wie man Silber und Erz und Eisen und Blei und Zinn in einen Schmelzofen zusammentut, um Feuer darüber anzublasen zum Schmelzen, also werde ich euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammentun und euch hineinlegen und schmelzen. Und ich werde euch sammeln und das Feuer meines Grimmes über euch anblasen, dass ihr in Jerusalem {W. in ihr} geschmolzen werdet. Wie Silber im Ofen geschmolzen wird, also werdet ihr in Jerusalem {W. in ihr} geschmolzen werden. Und ihr werdet wissen, dass ich, Jahwe, meinen Grimm über euch ausgegossen habe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht beschienen {And. üb.: gereinigt}, nicht beregnet wird {O. ist} am Tage des Zornes. Verschwörung seiner Propheten {And. l.: seiner Fürsten} ist in ihm; gleich einem brüllenden Löwen, der Beute zerreisst, fressen sie Seelen, nehmen Reichtum und Kostbarkeiten, mehren {Eig. haben sie gefressen ... nahmen ... haben gemehrt usw., bis Schluss von V.29} seine Witwen in seiner Mitte. Seine Priester tun meinem Gesetze Gewalt an und entweihen meine heiligen Dinge; zwischen Heiligem und Unheiligem unterscheiden sie nicht, und den Unterschied zwischen Unreinem und Reinem tun sie nicht kund; und vor meinen Sabbaten verhüllen sie ihre Augen, und ich werde in ihrer Mitte entheiligt. Seine Fürsten in ihm sind wie Wölfe, die Beute zerreissen, indem sie Blut vergiessen, Seelen vertilgen, um unrechtmässigen Gewinn zu erlangen. Und seine Propheten bestreichen ihnen {den Priestern und den Fürsten} alles mit Tünche, indem sie Eitles schauen und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: So spricht der Herr, Jahwe! und doch hat Jahwe nicht geredet. Das Volk des Landes {d.i. das geringe Volk} verübt Erpressung {O. Gewalttat} und begeht Raub; und den Elenden und Dürftigen bedrücken sie, und den Fremdling übervorteilen {O. vergewaltigen} sie widerrechtlich. Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten möchte für das Land, auf dass ich es nicht verderbte; aber ich fand keinen. Und ich giesse meinen Zorn über sie aus, vernichte sie durch das Feuer meines Grimmes; ich bringe ihren Weg auf ihren Kopf, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, es waren zwei Weiber, Töchter einer Mutter. Und sie hurten in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort betastete man ihren jungfräulichen Busen. Und ihre Namen sind Ohola {ihr Zelt}, die grössere, und Oholiba {mein Zelt in ihr}, ihre Schwester. Und sie wurden mein und gebaren Söhne und Töchter; und was ihre Namen betrifft: Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba. Und Ohola hurte, als sie unter mir war. Und sie entbrannte gegen ihre Buhlen, gegen die Assyrer, die nahe waren, gekleidet in Purpurblau, Landpfleger und Statthalter, allesamt anmutige Jünglinge {O. Auserlesene, d.h. junge, kräftige Männer; so auch V.12. 23.}, Reiter, auf Rossen reitend. Und sie richtete ihre Hurereien auf sie, die Auswahl der Söhne Assurs insgesamt; und mit allen, gegen welche sie entbrannte, mit allen deren Götzen verunreinigte sie sich. Und auch ihre Hurereien von Ägypten her liess sie nicht; denn sie hatten bei ihr gelegen in ihrer Jugend, und hatten ihren jungfräulichen Busen betastet und ihre Hurerei über sie ausgegossen. Darum habe ich sie in die Hand ihrer Buhlen gegeben, in die Hand der Söhne Assurs, gegen welche sie entbrannt war. Sie deckten ihre Blösse auf, nahmen ihre Söhne und ihre Töchter weg, und sie selbst töteten sie mit dem Schwerte; und so wurde sie berüchtigt unter den Weibern, und man übte Gerichte an ihr. Und ihre Schwester Oholiba sah es, und sie trieb ihre Lüsternheit ärger als sie, und ihre Hurereien weiter als die Hurereien ihrer Schwester. Sie entbrannte gegen die Söhne Assurs, Landpfleger und Statthalter, die nahe waren, prächtig gekleidet, Reiter, auf Rossen reitend, allesamt anmutige Jünglinge. Und ich sah, dass sie sich verunreinigt hatte: einerlei Weg hatten beide. Aber sie trieb ihre Hurereien noch weiter; denn sie sah Männer, an die Wand gezeichnet, Bilder von Chaldäern, mit Zinnober gezeichnet, mit Gürteln an ihren Hüften gegürtet, überhängende Mützen {O. Turbane} auf ihren Häuptern, von Aussehen Ritter {O. vornehme Krieger} insgesamt, ähnlich den Söhnen Babels in Chaldäa, ihrem Geburtslande; und sie entbrannte gegen sie, als ihre Augen sie sahen, und sie sandte Boten zu ihnen nach Chaldäa. Und die Söhne Babels kamen zu ihr zum Liebeslager und verunreinigten sie durch ihre Hurerei. Und als sie sich an ihnen verunreinigt hatte, riss sich ihre Seele von ihnen los. Und als sie ihre Hurereien aufdeckte und ihre Blösse aufdeckte, da riss sich meine Seele von ihr los, so wie meine Seele sich von ihrer Schwester losgerissen hatte. Und sie mehrte ihre Hurereien, indem sie der Tage ihrer Jugend gedachte, als sie im Lande Ägypten hurte. Und sie entbrannte gegen dessen Buhlen, deren Fleisch wie das Fleisch der Esel, und deren Erguss wie der Erguss der Rosse ist. Und du schautest dich um nach der Schandtat {O. Unzucht; so auch V.2729. 35 usw.} deiner Jugend, als die von Ägypten deinen Busen betasteten um deiner jugendlichen Brüste willen. - Darum Oholiba, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich erwecke wider dich deine Buhlen, von welchen deine Seele sich losgerissen hat, und lasse sie von ringsumher über dich kommen: Die Söhne Babels und alle Chaldäer, Pekod und Schoa und Koa {Babylonische Völkerschaften; and. üb.: Aufseher und Vornehme und Edle}, alle Söhne Assurs mit ihnen, anmutige Jünglinge, Landpfleger und Statthalter insgesamt, Ritter {O. vornehme Krieger} und Räte {Eig. Berufene; dasselbe Wort Wort wie 4. Mose 1,16}, allesamt auf Rossen reitend. Und sie werden über dich kommen mit Waffen, Wagen und Rädern, und mit einer Schar von Völkern; Schild und Tartsche und Helm werden sie ringsum wider dich richten. Und ich werde ihnen das Gericht übergeben, und sie werden dich richten nach ihren Rechten. Und ich will meinen Eifer wider dich richten, und sie werden im Grimme mit dir verfahren: deine Nase und deine Ohren werden sie abschneiden, und was dir übrigbleibt wird durch das Schwert fallen; deine Söhne und deine Töchter werden sie wegnehmen, und was dir übrigbleibt wird durch das Feuer verzehrt werden. Und sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine herrlichen Geschmeide nehmen. Und ich will machen, dass deine Schandtat von dir ablässt, und deine Hurerei vom Lande Ägypten, so dass du deine Augen nicht mehr zu ihnen erheben und Ägyptens nicht mehr gedenken wirst. - Denn so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich gebe dich in die Hand derer, die du hassest, in die Hand derer, von welchen deine Seele sich losgerissen hat. Und sie werden im Hass mit dir verfahren, und deinen ganzen Erwerb wegnehmen und dich nackt und bloss lassen; und deine hurerische Blösse und deine Schandtat und deine Hurereien werden aufgedeckt werden. Solches wird dir geschehen, weil du den Nationen nachgehurt, weil du dich mit ihren Götzen verunreinigt hast. Auf dem Wege deiner Schwester hast du gewandelt, und so will ich ihren Becher in deine Hand geben. - So spricht der Herr, Jahwe: Du wirst den Becher deiner Schwester trinken, den tiefen und weiten: Zum Gelächter und zum Spott wird er gereichen, weil er so viel fasst. Voll Trunkenheit und Kummer wirst du werden; der Becher deiner Schwester Samaria ist ein Becher des Entsetzens und der Betäubung {Eig. des betäubten Hinstarrens. O. ein Becher der Wüste und der Verwüstung}. Und du wirst ihn trinken und ausschlürfen, und wirst seine Scherben benagen und deine Brüste zerreissen; denn ich habe geredet, spricht der Herr, Jahwe. - Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Weil du meiner vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage du auch deine Schandtat und deine Hurereien. Und Jahwe sprach zu mir: Menschensohn, willst du die Ohola und die Oholiba richten? so tue ihnen ihre Greuel kund. Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren Händen; und mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben, und sogar ihre Kinder, die sie mir geboren, haben sie ihnen durch das Feuer gehen lassen zum Frass. Noch dieses haben sie mir getan: Sie haben mein Heiligtum verunreinigt an selbigem Tage und meine Sabbate entweiht. Denn wenn sie ihre Kinder ihren Götzen schlachteten, so kamen sie an demselben Tage in mein Heiligtum, es zu entweihen; und siehe, also haben sie getan inmitten meines Hauses. Ja, sie haben sogar zu Männern gesandt, die von ferne kommen sollten, - zu welchen ein Bote gesandt wurde, und siehe, sie kamen - für welche du dich badetest, deine Augen schminktest und dir Schmuck anlegtest, und dich auf ein prächtiges Polster setztest, vor welchem ein Tisch zugerichtet war; und darauf setztest du mein Räucherwerk und mein Öl. Und dabei war die Stimme einer sorglosen Menge. Und zu den Männern aus der Menschenmenge wurden Zecher {Nach and. Les.: Sabäer} gebracht aus der Wüste; und sie legten Armringe an ihre {bezieht sich auf die beiden Weiber} Hände und setzten prächtige Kronen auf ihre Häupter. Da sprach ich von der durch Ehebruch Entkräfteten: Wird sie, ja sie, jetzt noch ihre Hurereien treiben? Und man ging zu ihr ein, wie man zu einer Hure eingeht; so gingen sie ein zu Ohola und zu Oholiba, den lasterhaften Weibern. Aber gerechte Männer, die werden sie richten nach dem Rechte der Ehebrecherinnen und nach dem Rechte der Blutvergiesserinnen; denn sie sind Ehebrecherinnen, und Blut ist an ihren Händen. - Denn so spricht der Herr, Jahwe: Ich will eine Versammlung wider sie heraufführen, und sie zur Misshandlung und zur Beute übergeben. Und die Versammlung wird sie steinigen und sie mit ihren Schwertern zerhauen; ihre Söhne und ihre Töchter wird sie töten und ihre Häuser mit Feuer verbrennen. Und so werde ich die Schandtat wegschaffen aus dem Lande, damit alle Weiber sich zurechtweisen lassen und nicht nach eurer Schandtat tun. Und sie werden eure Schandtat auf euch bringen, und die Sünden eurer Götzen werdet ihr tragen. Und ihr werdet wissen {O. erkennen, erfahren; so auch Kap. 24,24 und später}, dass ich der Herr, Jahwe, bin. Und das Wort Jahwes geschah zu mir im neunten Jahre, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats, also: Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, dieses selbigen Tages! An diesem selbigen Tage rückt der König von Babel gegen Jerusalem heran. Und rede ein Gleichnis zu dem widerspenstigen Hause und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Setze den Topf auf, setze auf, und giesse auch Wasser darein. Tue seine Stücke zusammen darein, alle guten Stücke, Lende und Schulter; fülle ihn mit den besten {Eig. mit auserlesenen} Knochen. Nimm das beste {Eig. auserlesenes} Kleinvieh, und auch einen Holzstoss für die Knochen darunter; lass es tüchtig sieden, dass auch seine Knochen darin kochen. - Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Wehe, Stadt der Blutschuld! Topf, an welchem sein Rost ist, und dessen Rost nicht von ihm abgeht! Stück für Stück hole sie {die Stadt, d.i. die Bevölkerung derselben} heraus; nicht ist über sie das Los gefallen {so dass einzelne verschont bleiben würden}. Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte: sie hat es auf einen kahlen Felsen getan, sie hat es nicht auf die Erde gegossen, dass man es mit Staub bedecken könnte. Um Grimm heraufzuführen, um Rache zu üben, habe ich ihr Blut auf einen kahlen Felsen getan, damit es nicht bedeckt würde. - Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Wehe, Stadt der Blutschuld! Auch ich werde den Holzstoss gross machen. Häufe das Holz, zünde das Feuer an, mache das Fleisch gar und lass die Brühe auskochen, und die Knochen sollen verbrennen! Und stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit sein Erz heiss und glühend werde, und seine Unreinigkeit in ihm schmelze, sein Rost vergehe. Die Bemühungen hat er erschöpft, und sein vieler Rost geht nicht von ihm ab; ins Feuer mit seinem Rost! - In deiner Unreinigkeit ist Schandtat. Weil ich dich gereinigt habe und du nicht rein geworden bist, so wirst du von deiner Unreinigkeit nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm an dir stille. Ich, Jahwe, habe geredet. Es kommt, und ich werde es tun; ich werde nicht nachlassen und werde kein Mitleid haben und es mich nicht gereuen lassen. Nach deinen Wegen und nach deinen Handlungen werden sie dich richten, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, siehe, ich nehme die Lust deiner Augen von dir weg durch einen Schlag; und du sollst nicht klagen und nicht weinen, und keine Träne soll dir kommen. Seufze schweigend, Totenklage stelle nicht an; binde dir deinen Kopfbund um und ziehe deine Schuhe an deine Füsse, und deinen Bart sollst du nicht verhüllen und Brot der Leute nicht essen {d.h. Brot, welches man zur Bezeichnung seiner Teilnahme in das Trauerhaus zu schicken pflegte; vergl. 5. Mose 26,14; Jer. 16,7}. Und ich redete zu dem Volke am Morgen, und am Abend starb mein Weib. Und ich tat am Morgen, wie mir geboten war. Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht kundtun, was dies uns bedeuten soll, dass du so tust? Und ich sprach zu ihnen: Das Wort Jahwes ist zu mir geschehen also: Sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde mein Heiligtum entweihen, den Stolz eurer Stärke {O. Macht}, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seele; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert fallen. Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: den Bart werdet ihr nicht verhüllen und Brot der Leute nicht essen, und eure Kopfbunde werden auf euren Häuptern sein, und eure Schuhe an euren Füssen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern werdet hinschwinden in euren {O. wegen eurer} Missetaten, und seufzen einer gegen den anderen. Und so wird euch Hesekiel zu einem Wahrzeichen sein: nach allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, dann werdet ihr wissen, dass ich der Herr, Jahwe, bin. Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tage, da ich von ihnen wegnehmen werde ihre Stärke {Eig. Feste, Schutzwehr (vergl. V.21)}, die Freude ihrer Pracht, die Lust ihrer Augen und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter: an jenem Tage wird ein Entronnener zu dir kommen, um es deinen Ohren vernehmen zu lassen; an jenem Tage wird dein Mund aufgetan werden gegen den Entronnenen, und du wirst reden und nicht mehr verstummen {Vergl. Kap. 3,26. 27}. Und so sollst du ihnen zu einem Wahrzeichen sein; und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Kinder Ammon und weissage wider sie; und sprich zu den Kindern Ammon: Höret das Wort des Herrn, Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe: Weil du Haha! sprichst über mein Heiligtum, dass es entweiht ist, und über das Land Israel, dass es verwüstet ist, und über das Haus Juda, dass sie in die Gefangenschaft zogen: darum siehe, werde ich dich den Kindern des Ostens zum Besitztum geben, und sie werden ihre Zeltlager in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir errichten; sie werden deine Früchte essen, und sie werden deine Milch trinken. Und ich werde Rabba zur Trift der Kamele machen, und die Kinder Ammon zum Lagerplatz der Herden {Eig. des Kleinviehes}. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. - Denn so spricht der Herr, Jahwe: Weil du in die Hände geklatscht und mit dem Fusse gestampft und mit aller Verachtung deiner Seele dich über das Land Israel gefreut hast: darum, siehe, werde ich meine Hand wider dich ausstrecken und dich den Nationen zur Beute geben, und ich werde dich ausrotten aus den Völkern und dich aus den Ländern vertilgen; ich werde dich vernichten, und du wirst wissen, dass ich Jahwe bin. So spricht der Herr, Jahwe: Weil Moab und Seir sprechen: Siehe, das Haus Juda ist wie alle Nationen; darum, siehe, werde ich die Seiten Moabs öffnen von den Städten her, von seinen Städten her, in seinem ganzen Umfange, die Zierde des Landes, Beth-Jesimoth, Baal-Meon und bis nach Kirjathaim hin, den Kindern des Ostens, zu den Kindern Ammon hinzu {S. Vers 4}, und werde es ihnen zum Besitztum geben, auf dass der Kinder Ammon nicht mehr gedacht werde unter den Nationen. Und ich werde an Moab Gerichte üben; und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. So spricht der Herr, Jahwe: Weil Edom mit Rachsucht gegen das Haus Juda gehandelt, und sie sich sehr verschuldet haben, indem sie sich an ihnen rächten: darum, so spricht der Herr, Jahwe, werde ich meine Hand wider Edom ausstrecken und Menschen und Vieh aus ihm ausrotten; und ich werde es von Teman an zur Einöde machen, und bis nach Dedan hin werden sie durchs Schwert fallen. Und ich werde meine Rache über Edom bringen durch die Hand meines Volkes Israel {Vergl. 4. Mose 24,18}, und sie werden an Edom handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm. Und sie werden meine Rache kennen lernen, spricht der Herr, Jahwe. So spricht der Herr, Jahwe: Weil die Philister mit Rachsucht gehandelt und Rache geübt haben mit Verachtung der Seele, zur Zerstörung in ewiger Feindschaft: darum, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde meine Hand wider die Philister ausstrecken, und werde die Kerethiter ausrotten und den Überrest an der Küste des Meeres vertilgen. Und ich werde durch Züchtigungen des Grimmes grosse Rache an ihnen üben. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich meine Rache über sie bringe. Und es geschah im elften Jahre, am Ersten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also: Menschensohn, darum, dass Tyrus über Jerusalem spricht: Haha! zerbrochen ist die Pforte der Völker; sie hat sich mir zugewandt; ich werde erfüllt werden, sie ist verwüstet! darum, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich werde viele Nationen wider dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt. Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen; und ich werde seine Erde von ihm wegfegen und es zu einem kahlen Felsen machen; ein Ort zum Ausbreiten der Netze wird es sein mitten im Meere {Tyrus lag auf einer Insel unweit des Festlandes}. Denn ich habe geredet, spricht der Herr, Jahwe. Und es wird den Nationen zur Beute werden; und seine Töchter, die auf dem Gefilde sind {d.i. seine Tochterstädte auf dem Festlande}, werden mit dem Schwerte getötet werden. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. - Denn so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde Nebukadrezar, den König, von Babel, den König der Könige, von Norden her gegen Tyrus bringen, mit Rossen und Wagen und Reitern und mit einer grossen Volksschar. Er wird deine Töchter auf dem Gefilde mit dem Schwerte töten; und er wird Belagerungstürme gegen dich aufstellen und einen Wall gegen dich aufschütten und Schilde {d.h. Schilddächer} gegen dich aufrichten, und wird seine Mauerbrecher wider deine Mauern ansetzen und deine Türme mit seinen Eisen niederreissen. Von der Menge seiner Rosse wird ihr Staub dich bedecken; vor dem Lärm der Reiter und Räder und Wagen werden deine Mauern erbeben, wenn er in deine Tore einziehen wird, wie man in eine erbrochene Stadt einzieht {Eig. wie die Einmärsche in eine erbrochene Stadt}. Mit den Hufen seiner Rosse wird er alle deine Strassen zerstampfen; dein Volk wird er mit dem Schwerte töten, und die Bildsäulen deiner Stärke {d.i. die dem Baal geweihten Bild- oder Denksäulen} werden zu Boden sinken. Und sie werden dein Vermögen rauben und deine Waren plündern, und deine Mauern abbrechen und deine Prachthäuser niederreissen; und deine Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie ins Wasser werfen. Und ich werde dem Getöne deiner Lieder ein Ende machen, und der Klang deiner Lauten wird nicht mehr gehört werden. Und ich werde dich zu einem kahlen Felsen machen; ein Ort zum Ausbreiten der Netze wirst du sein, du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, Jahwe, habe geredet, spricht der Herr, Jahwe. - So spricht der Herr, Jahwe, zu Tyrus: Werden nicht vom Gedröhne deines Sturzes, wenn der Erschlagene stöhnt, wenn in deiner Mitte gemordet wird, die Inseln erbeben? Und alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen, und ihre Mäntel {Eig. Talare} ablegen und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen; in Schrecken werden sie sich kleiden, werden auf der Erde sitzen und jeden Augenblick erzittern und sich über dich entsetzen. Und sie werden ein Klagelied über dich erheben und zu dir sprechen: Wie bist du untergegangen, du von den Meeren her {Eig. aus dem Meeren heraus} Bewohnte, du berühmte Stadt, die mächtig auf dem Meere war, sie und ihre Bewohner, welche allen, die darin wohnten, ihren Schrecken einflössten! Nun erzittern die Inseln, am Tage deines Sturzes; und die Inseln die im Meere sind, sind bestürzt wegen deines Ausgangs. - Denn so spricht der Herr, Jahwe: Wenn ich dich zu einer verwüsteten Stadt mache, den Städten gleich, die nicht mehr bewohnt werden; wenn ich die Flut über dich heraufführe, und die grossen Wasser dich bedecken: so werde ich dich hinabstürzen zu denen, welche in die Grube hinabgefahren sind, zu dem Volke der Urzeit, und werde dich wohnen lassen in den untersten Örtern der Erde, in den Trümmern von der Vorzeit her, mit denen, welche in die Grube hinabgefahren sind, auf dass du nicht mehr bewohnt werdest; und ich werde Herrlichkeit setzen {O. Herrliches schaffen} in dem Lande der Lebendigen. Zum Schrecken {Eig. Zu Schrecknissen} werde ich dich machen, und du wirst nicht mehr sein; und du wirst gesucht und in Ewigkeit nicht wiedergefunden werden, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Und du, Menschensohn, erhebe ein Klagelied über Tyrus und sprich zu Tyrus: Die du wohnst an den Zugängen des Meeres und Handel treibst mit den Völkern nach vielen Inseln {Das hebr. Wort bedeutet sowohl Insel als Küstengebiet} hin, so spricht der Herr, Jahwe: Tyrus, du sprichst: Ich bin vollkommen an Schönheit {Eig. der Schönheit Vollendung, wie Ps. 50,2; Klag. 2,15}! Deine Grenzen sind im Herzen der Meere; deine Bauleute haben deine Schönheit vollkommen gemacht. Aus Zypressen von Senir {Der amoritische Name des Hermon oder Antilibanon (5. Mose 3,9)} bauten sie dir alles Doppelplankenwerk; sie nahmen Zedern vom Libanon, um dir {Eig. auf dir} einen Mast zu machen; aus Eichen von Basan machten sie deine Ruder; dein Verdeck machten sie aus Elfenbein, eingefasst in Scherbinzeder von den Inseln der Kittäer {Hebr. Kittim, d.i. Cyprier; dann allgemeine Benennung der Bewohner der Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres}. Byssus in Buntwirkerei aus Ägypten war dein Segel, um dir als Flagge zu dienen; blauer und roter Purpur von den Inseln Elischas war dein Zeltdach {W. deine Decke}. Die Bewohner von Zidon und Arwad waren deine Ruderer; deine Weisen {d.i. Kundigen, Erfahrenen}, die in dir waren, Tyrus, waren deine Steuermänner; die Ältesten von Gebal und seine Weisen waren in dir als Ausbesserer deiner Lecke. Alle Schiffe des Meeres und ihre Seeleute waren in dir, um deine Waren einzutauschen. Perser und Lud und Put {Lud und Put waren nordafrikanische Völker} waren in deinem Heere deine Kriegsleute; Schild und Helm hängten sie in dir auf, sie gaben dir Glanz. Die Söhne Arwads und dein Heer waren auf deinen Mauern ringsum, und Tapfere waren auf deinen Türmen; ihre Schilde hängten sie ringsum an deinen Mauern auf; sie machten deine Schönheit vollkommen. Tarsis {Älteste Niederlassung der Tyrer in Südspanien, berühmt durch ihre Silberbergwerke} trieb Handel mit dir wegen der Menge von allerlei Gütern; mit Silber, Eisen, Zinn und Blei bezahlten sie deinen Absatz. Jawan {Griechenland}, Tubal und Mesech {Tubal und Meschek waren ursprünglich Völkerstämme zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meere} waren deine Kaufleute: mit Menschenseelen und ehernen Geräten trieben sie Tauschhandel mit dir. Die vom Hause Togarma {Wahrsch. Armenien} zahlten Rosse und Reitpferde und Maulesel für deinen Absatz. Die Söhne Dedans waren deine Kaufleute. Viele Inseln {Das hebr. Wort bedeutet sowohl Insel als Küstengebiet} standen in Handelsbeziehungen mit dir {W. waren Händler deiner Hand; so auch V.21}: Elefantenzähne {W. Elfenbeinhörner} und Ebenholz erstatteten sie dir als Zahlung. Aram {Eine allgemeine Benennung der in Syrien und Mesopotamien sesshaften Völker} trieb Handel mit dir wegen der Menge deiner Erzeugnisse; mit Karfunkeln, rotem Purpur und Buntwirkerei und Byssus und Korallen und Rubinen bezahlten sie deinen Absatz. Juda und das Land Israel waren deine Kaufleute; mit Weizen von Minnith und süssem Backwerk und Honig und Öl und Balsam trieben sie Tauschhandel mit dir. Damaskus trieb Handel mit dir um die Menge deiner Erzeugnisse, wegen der Menge von allerlei Gütern, mit Wein von Chelbon und Wolle von Zachar. Wedan und Jawan von Usal zahlten bearbeitetes Eisen für deinen Absatz; Kassia und Würzrohr waren für deinen Tauschhandel. Dedan trieb Handel mit dir in Prachtdecken {Eig. Spreitdecken} zum Reiten. Arabien und alle Fürsten Kedars {Arabische Beduinenstämme zwischen dem peträischen Arabien und Babylonien. Kedar war ein Sohn Ismaels} standen in Handelsbeziehungen mit dir; mit Fettschafen und Widdern und Böcken, damit trieben sie Handel mit dir. Die Kaufleute von Scheba und Raghma {im südöstlichen Arabien} waren deine Kaufleute; mit den vorzüglichsten Gewürzen und mit allerlei Edelsteinen und Gold bezahlten sie deinen Absatz. Haran und Kanne und Eden, die Kaufleute von Scheba, Assur und Kilmad waren deine Kaufleute. Sie handelten mit dir in Prachtgewändern, in Mänteln von blauem Purpur und Buntwirkerei, und in Schätzen von gezwirnten Garnen, in gewundenen und festen Schnüren, gegen deine Waren. Die Tarsisschiffe waren deine Karawanen für deinen {Viell. ist zu l.: dienten dir in Bezug auf deinen usw.} Tauschhandel. Und du wurdest angefüllt und sehr herrlich im Herzen der Meere. Deine Ruderer führten dich auf grossen Wassern; der Ostwind zerschellte dich im Herzen der Meere. Deine Güter und dein Absatz, deine Tauschwaren, deine Seeleute und deine Steuermänner, die Ausbesserer deiner Lecke und die deine Waren eintauschten, und alle deine Kriegsleute, die in dir sind, samt {Eig. und zwar samt} deiner ganzen Schar, die in deiner Mitte ist, werden ins Herz der Meere fallen am Tage deines Sturzes. Von dem Getöse des Geschreies deiner Steuermänner werden die Gefilde {Wahrsch. das zu Tyrus gehörige Landgebiet} erbeben. Und alle, die das Ruder führen, die Seeleute, alle Steuermänner des Meeres, werden aus ihren Schiffen steigen, werden ans Land treten; und sie werden ihre Stimme über dich hören lassen und bitterlich schreien; und sie werden Staub auf ihre Häupter werfen und sich in der Asche wälzen. Und sie werden sich deinethalben kahl scheren und sich Sacktuch umgürten und werden deinetwegen weinen mit Betrübnis der Seele in bitterer Klage. Und in ihrem Jammern werden sie ein Klagelied über dich erheben und über dich klagen: Wer ist wie Tyrus, wie die Vernichtete inmitten des Meeres! Als die Meere dir Absatz für deine Waren brachten {W. Als deine Waren aus den Meeren hervorgingen}, hast du viele Völker gesättigt; mit der Menge deiner Güter und deiner Waren hast du die Könige der Erde bereichert. Jetzt, da du von den Meeren weg zerschellt bist in den Tiefen der Wasser, und deine Waren und deine ganze Schar in deiner Mitte gefallen sind {And. l.: Jetzt bist du zerschellt ..., und deine Waren ... sind gefallen usw.}, entsetzen sich alle Bewohner der Inseln über dich, und ihre Könige schaudern, ihre Angesichter zittern; die Händler unter den Völkern zischen über dich. Ein Schrecken {Eig. Schrecknisse; so auch Kap. 28,19} bist du geworden, und bist dahin auf ewig! Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, sprich zu dem Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr, Jahwe: Weil dein Herz sich erhebt, und du sprichst: "Ich bin ein Gott, ich sitze auf einem Gottessitze im Herzen der Meere!" (da du doch ein Mensch bist und nicht Gott) und hegst einen Sinn wie eines Gottes Sinn; - siehe, du bist weiser als Daniel, nichts Verborgenes ist dunkel für dich; durch deine Weisheit und durch deinen Verstand hast du dir Reichtum {Zugl. Macht} erworben, und hast Gold und Silber in deine Schatzkammern geschafft; durch die Grösse deiner Weisheit hast du mit deinem Handel deinen Reichtum gemehrt, und dein Herz hat sich wegen deines Reichtums erhoben; - darum, so spricht der Herr, Jahwe: Weil du einen Sinn hegst, wie eines Gottes Sinn, darum, siehe, werde ich Fremde, die Gewalttätigsten der Nationen, über dich bringen; und sie werden ihre Schwerter ziehen wider die Schönheit deiner Weisheit, und deinen Glanz entweihen. In die Grube werden sie dich hinabstürzen, und du wirst des Todes {Eig. der Tode: Mehrzahl, welche das Qualvolle der Todesart ausdrückt} eines Erschlagenen sterben im Herzen der Meere. Wirst du wohl angesichts deines Mörders sagen: Ich bin ein Gott! da du doch ein Mensch bist, und nicht Gott, in der Hand derer, die dich erschlagen? Des Todes {Eig. der Tode: Mehrzahl, welche das Qualvolle der Todesart ausdrückt} der Unbeschnittenen wirst du sterben durch die Hand der Fremden; denn ich habe geredet, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sprich zu ihm: So spricht der Herr, Jahwe: Der du das Bild der Vollendung warst {Eig. Der du die Vollendung besiegeltest}, voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit, du warst in Eden, dem Garten Gottes; allerlei Edelgestein war deine Decke: Sardis, Topas und Diamant, Chrysolith, Onyx {O. Beryll} und Jaspis, Saphir, Karfunkel und Smaragd und Gold. Das Kunstwerk deiner Tamburine und deiner Pfeifen war bei dir; an dem Tage, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet. Du warst ein schirmender, gesalbter Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht {O. ich hatte dich eingesetzt}; du warst auf Gottes heiligem Berge, du wandeltest inmitten feuriger Steine. Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen worden, bis Unrecht an dir gefunden wurde. Durch die Grösse deines Handels wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, und du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berge Gottes hinweg und habe dich, du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der feurigen Steine. Dein Herz hat sich erhoben ob deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichte gemacht wegen deines Glanzes {O. samt deinem Glanze}; ich habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir sehen. Durch die Menge deiner Missetaten, in der Unrechtlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht; darum habe ich aus deinem Innern ein Feuer ausgehen lassen, welches dich verzehrt hat, und ich habe dich zu Asche gemacht auf der Erde vor den Augen aller derer, die dich sehen. Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; ein Schrecken bist du geworden, und bist dahin auf ewig! Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Zidon und weissage wider dasselbe und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Zidon, und will mich verherrlichen in deiner Mitte; und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich Gerichte an ihm übe und mich an ihm heilige {d.h. heilig erweise; so auch V.25} Und ich werde die Pest darein senden und Blut auf seine Strassen; und Erschlagene werden in seiner Mitte fallen durch das Schwert, welches ringsum wider dasselbe sein wird. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. - Und für das Haus Israel soll es nicht mehr einen stechenden Dorn und einen schmerzenden Stachel geben {Vergl. 4. Mose 33,55} von allen um sie her, die sie verachteten. Und sie werden wissen, dass ich der Herr, Jahwe, bin. So spricht der Herr, Jahwe: Wenn ich das Haus Israel aus den Völkern sammeln werde, unter welche sie zerstreut worden sind, und ich mich an ihnen heilige vor den Augen der Nationen, dann werden sie in ihrem Lande wohnen, das ich meinem Knechte Jakob gegeben habe. Und sie werden in Sicherheit darin wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen; und sie werden in Sicherheit wohnen, wenn ich Gerichte geübt habe an allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe, ihr Gott, bin. Im zehnten Jahre, im zehnten Monat, am Zwölften des Monats, geschah das Wort Jahwes zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht wider den Pharao, den König von Ägypten, und weissage wider ihn und wider ganz Ägypten. Rede und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Pharao, König von Ägypten, du grosses Seeungeheuer, das in seinen Strömen {Das hier und V.4 usw. gebrauchte hebr. Wort bezeichnet stets die Arme und Kanäle des Nils} liegt, das da spricht: Mein Strom gehört mir, und ich habe ihn mir gemacht. Und ich werde Haken in deine Kinnbacken legen und die Fische deiner Ströme an deine Schuppen sich hängen lassen, und werde dich aus deinen Strömen heraufziehen samt allen Fischen deiner Ströme, die an deinen Schuppen hängen. Und ich werde dich in die Wüste werfen, dich und alle Fische deiner Ströme; auf des Feldes Fläche wirst du fallen; du wirst nicht aufgelesen und nicht gesammelt werden: den Tieren der Erde und den Vögeln des Himmels habe ich dich zur Speise gegeben. Und alle Bewohner von Ägypten werden wissen, dass ich Jahwe bin. Weil sie dem Hause Israel ein Rohrstab gewesen sind - wenn sie dich mit der Hand erfassten, knicktest du und rissest ihnen die ganze Schulter auf; und wenn sie sich auf dich lehnten, zerbrachst du und machtest ihnen alle Hüften wanken darum, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich bringe das Schwert über dich und werde Menschen und Vieh aus dir ausrotten; und das Land Ägypten wird zur Wüste und Einöde werden. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Weil der Pharao {W. er} spricht: Der Strom ist mein, und ich habe ihn gemacht, darum, siehe, will ich an dich und an deine Ströme; und ich werde das Land Ägypten zu öden, wüsten Einöden machen, von Migdol {an der nordöstlichen Grenze Ägyptens (Vergl. 2. Mose 14,2} bis nach Syene {in der Nähe des jetzigen Assuan}, bis an die Grenze von Äthiopien. Der Fuss des Menschen wird es nicht durchwandern, und der Fuss des Tieres wird es nicht durchwandern, und es wird nicht bewohnt sein, vierzig Jahre. Und ich werde das Land Ägypten zu einer Wüste machen inmitten verwüsteter Länder, und seine Städte werden inmitten verödeter Städte eine Wüste sein, vierzig Jahre; und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen und sie in die Länder zerstreuen. - Denn so spricht der Herr, Jahwe: Am Ende von vierzig Jahren werde ich die Ägypter aus den Völkern sammeln, wohin sie versprengt waren; und ich werde die Gefangenschaft der Ägypter wenden und sie in das Land Pathros {Oberägypten}, in das Land ihres Ursprungs, zurückbringen, und daselbst werden sie ein niedriges Königreich sein. Und es wird niedriger sein als die anderen Königreiche und sich nicht mehr über die Nationen erheben; und ich will sie vermindern, dass sie nicht mehr über die Nationen herrschen. Und nicht soll es ferner dem Hause Israel zu einer Zuversicht sein, welche Missetat in Erinnerung bringt, indem sie sich nach ihnen hinwenden. Und sie werden wissen, dass ich der Herr, Jahwe, bin. Und es geschah im 27. Jahre, im ersten Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also: Menschensohn, Nebukadrezar, der König von Babel, hat sein Heer eine schwere Arbeit tun lassen gegen Tyrus. Jedes Haupt ist kahl geworden, und jede Schulter ist abgerieben; und von Tyrus ist ihm und seinem Heere kein Lohn geworden für die Arbeit, welche er wider dasselbe getan hat. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich gebe Nebukadrezar, dem König von Babel, das Land Ägypten; und er wird seinen Reichtum wegtragen und seinen Raub rauben und seine Beute erbeuten, und das wird der Lohn sein für sein Heer. Als seine Belohnung, um welche er gearbeitet hat, habe ich ihm das Land Ägypten gegeben, weil sie für mich gearbeitet haben {Eig. für das was sie (Nebukadrezar und sein Heer) für mich getan haben}, spricht der Herr, Jahwe. - An jenem Tage {O. In jener Zeit} werde ich dem Hause Israel ein Horn hervorsprossen lassen, und dir werde ich den Mund auftun in ihrer Mitte; und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Heulet! Wehe der Tag! denn nahe ist der Tag; ja, der Tag Jahwes ist nahe, ein Tag des Gewölks: Die Zeit der Nationen wird er sein. Und das Schwert wird über Ägypten kommen; und im Lande Äthiopien wird grosse Angst sein, wenn Erschlagene in Ägypten fallen und man seinen Reichtum wegnimmt, und seine Grundfesten niedergerissen werden. Äthiopien und Put und Lud und alles Mischvolk und Kub und die Kinder des Bundeslandes werden mit ihnen durchs Schwert fallen. - So spricht Jahwe: Ja, die, welche Ägypten stützen, werden fallen, und hinsinken wird der Stolz seiner Kraft {O. Macht}; von Migdol bis nach Syene werden sie darin durchs Schwert fallen, spricht der Herr, Jahwe. Und sie werden verwüstet liegen inmitten verwüsteter Länder, und seine Städte werden inmitten verödeter Städte sein. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich Feuer anlege in Ägypten und alle seine Helfer zerschmettert werden. An jenem Tage werden Boten von mir {Eig. von vor mir} in Schiffen ausfahren, um das sichere Äthiopien zu erschrecken; und grosse Angst wird unter ihnen sein am Tage {So nach der letzten krit. Ausgabe des hebr. Textes; mehrere Handschr. lesen: wie am Tage} Ägyptens; denn siehe, es kommt! - So spricht der Herr, Jahwe: Ja, ich werde dem Getümmel {d.h. allem, wodurch der Wohlstand Ägyptens sich kundgab} Ägyptens ein Ende machen durch die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel. Er und sein Volk mit ihm, die Gewalttätigsten der Nationen, werden herbeigeführt werden, um das Land zu verderben; und sie werden ihre Schwerter ziehen wider Ägypten und das Land mit Erschlagenen füllen. Und ich werde die Ströme {S. die Anm. zu Kap. 29,3} trocken legen, und das Land in die Hand von Bösewichtern verkaufen, und das Land und seine Fülle durch die Hand Fremder verwüsten. Ich, Jahwe, habe geredet. - So spricht der Herr, Jahwe: Ja, ich werde die Götzen vertilgen und die Götzen {Eig. die Nichtigkeiten} aus Noph {Memphis, die Hauptstadt Unterägyptens, ein Hauptsitz des Götzendienstes} wegschaffen, und kein Fürst aus dem Lande Ägypten soll mehr sein; und ich werde Furcht bringen in das Land Ägypten. Und ich werde Pathros verwüsten, und Feuer anlegen in Zoan, und Gerichte üben an No {Theben, die Hauptstadt Oberägyptens}. Und ich werde meinen Grimm ausgiessen über Sin {Pelusium}, die Feste Ägyptens; und die Menge von No werde ich ausrotten. Und ich werde Feuer anlegen in Ägypten; Sin wird beben vor Angst, und No wird erbrochen werden, und Noph - Feinde bei Tage! Die Jünglinge von Awen {On (Griech. Heliopolis), der Hauptsitz des ägyptischen Sonnendienstes} und Pi-Beseth {Ägypt. Pa-Bast (Bubasits), wo die Gottheit Bast verehrt wurde} werden durch das Schwert fallen, und sie selbst werden in die Gefangenschaft ziehen. Und zu Tachpanches {Eine Grenzfestung gegen Syrien und Palästina, in der Nähe von Pelusium} wird der Tag sich verfinstern, wenn ich daselbst die Joche Ägyptens zerbreche, und der Stolz seiner Kraft {O. Macht} darin ein Ende nimmt; Gewölk wird es bedecken, und seine Tochterstädte werden in die Gefangenschaft ziehen. Und so werde ich Gerichte üben an Ägypten; und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und es geschah im elften Jahre, im ersten Monat, am Siebten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also: Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs von Ägypten, habe ich zerbrochen; und siehe, er ist nicht verbunden worden, dass man Heilmittel angewandt, dass man einen Verband angelegt hätte, ihn zu verbinden, um ihn zu stärken, damit er das Schwert fasse. - Darum spricht der Herr, Jahwe, also: Siehe, ich will an den Pharao, den König von Ägypten, und werde seine beiden Arme zerbrechen, den starken und den zerbrochenen, und werde das Schwert seiner Hand entfallen lassen. Und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen und sie in die Länder zerstreuen. Und ich werde die Arme des Königs von Babel stärken und mein Schwert in seine Hand geben; und die Arme des Pharao werde ich zerbrechen, dass er wie ein Erschlagener {W. dass er Geächze eines Durchbohrten usw.} vor ihm ächzen wird. Und ich werde die Arme des Königs von Babel stärken, aber die Arme des Pharao werden sinken. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich mein Schwert in die Hand des Königs von Babel gebe, und er es recken wird gegen das Land Ägypten. Und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen und sie in die Länder zerstreuen; und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und es geschah im elften Jahre, im dritten Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also: Menschensohn, sprich zu dem Pharao, dem König von Ägypten, und zu seiner Menge {O. zu seinem Getümmel; so auch V.18 (S. die Anm. zu Kap. 30,10)}: Wem gleichst du in deiner Grösse? Siehe, Assur war eine Zeder auf dem Libanon, mit schönen Zweigen, ein schattendes Dickicht und von hohem Wuchs; und sein Wipfel war zwischen den Wolken. Die Wasser zogen ihn gross, die Flut machte ihn hoch; ihre Ströme gingen rings um ihre {näml. der Flut} Pflanzung, und sie entsandte ihre Kanäle zu allen Bäumen des Feldes; Darum wurde sein Wuchs höher als alle Bäume des Feldes; und seine Zweige wurden gross und seine Äste lang von den vielen Wassern, als er sich ausbreitete. Alle Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen, und alle Tiere des Feldes gebaren unter seinen Ästen; und in seinem Schatten wohnten alle grossen Nationen. Und er war schön in seiner Grösse und in der Länge seiner Schösslinge; denn seine Wurzeln waren an vielen Wassern. Die Zedern im Garten Gottes verdunkelten ihn nicht, Zypressen kamen seinen Zweigen nicht gleich, und Platanen waren nicht wie seine Äste; kein Baum im Garten Gottes kam ihm an Schönheit gleich. Ich hatte ihn schön gemacht in der Menge seiner Schösslinge; und es beneideten ihn alle Bäume Edens, die im Garten Gottes waren. Darum, so sprach der Herr, Jahwe: Weil du hoch geworden bist an Wuchs, und er seinen Wipfel bis zwischen die Wolken streckte, und sein Herz sich erhob wegen seiner Höhe: so werde ich ihn in die Hand des Mächtigen der Nationen geben; nach seiner Bosheit soll er mit ihm handeln; ich habe ihn verstossen. Und Fremde, die Gewalttätigsten der Nationen, hieben ihn um und warfen ihn hin; seine Schösslinge fielen auf die Berge und in alle Täler, und seine Äste wurden zerbrochen und geworfen in alle Gründe der Erde; und alle Völker der Erde zogen aus seinem Schatten hinweg und liessen ihn liegen; auf seinen umgefallenen Stamm {bedeutet zugleich im Hebr.: auf seinen Leichnam} liessen sich alle Vögel des Himmels nieder, und über seine Äste kamen alle Tiere des Feldes: auf dass keine Bäume am Wasser wegen ihres Wuchses sich überheben und ihren Wipfel bis zwischen die Wolken strecken, und keine Wassertrinkenden {d.h. im Sinne des Bildes: Fürsten, welche durch reichliche Hilfsmittel zu grosser Macht gelangt sind.} auf sich selbst sich stützen wegen ihrer Höhe; denn sie alle sind dem Tode hingegeben in die untersten Örter der Erde, mitten unter den Menschenkindern, zu denen hin, welche in die Grube hinabgefahren sind. - So spricht der Herr, Jahwe: An dem Tage, da er in den Scheol hinabfuhr, machte ich ein Trauern; ich verhüllte um seinetwillen die Tiefe und hielt ihre Ströme zurück, und die grossen Wasser wurden gehemmt; und den Libanon hüllte ich in Schwarz um seinetwillen, und um seinetwillen verschmachteten alle Bäume des Feldes. Von dem Getöse seines Falles machte ich die Nationen erbeben, als ich ihn in den Scheol hinabfahren liess zu denen, welche in die Grube hinabgefahren sind. Und alle Bäume Edens, das Auserwählte und Beste des Libanon, alle Wassertrinkenden, trösteten sich in den untersten Örtern der Erde. Auch sie fuhren mit ihm in den Scheol hinab zu den vom Schwerte Erschlagenen, die als seine Helfer {Eig. und zwar die als sein Arm} in seinem Schatten sassen unter den Nationen. Wem gleichst du {Vergl. V.2} so an Herrlichkeit und an Grösse unter den Bäumen Edens? Und so sollst du mit {O. zu.} den Bäumen Edens hinabgestürzt werden in die untersten Örter der Erde, sollst unter den Unbeschnittenen liegen, bei den vom Schwerte Erschlagenen. Das ist der Pharao und seine ganze Menge, spricht der Herr, Jahwe. Und es geschah im zwölften Jahre, im zwölften Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also: Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den Pharao, den König von Ägypten, und sprich zu ihm: Einem jungen Löwen unter den Nationen {Eig. der Nationen} wurdest du verglichen; und doch warst du wie ein Seeungeheuer in den Meeren, und du brachst hervor in deinen Strömen und trübtest die Wasser mit deinen Füssen und wühltest ihre Ströme auf. So spricht der Herr, Jahwe: Daher werde ich mein Netz über dich ausbreiten durch eine Schar vieler Völker, und sie werden dich in meinem Garne heraufziehen. Und ich werde dich auf das Land werfen, werde dich auf das freie Feld schleudern; und ich werde machen, dass alle Vögel des Himmels sich auf dir niederlassen und die Tiere der ganzen Erde sich von dir sättigen. Und ich werde dein Fleisch auf die Berge bringen und die Täler mit deinem Aase {Eig. Leichenhaufen} füllen. Und ich werde das Land bis an die Berge mit den Strömen {Eig. dem Ausfluss} deines Blutes tränken, und die Gründe sollen von dir angefüllt werden. - Und ich werde, wenn ich dich auslösche, den Himmel bedecken und seine Sterne verdunkeln; ich werde die Sonne mit Gewölk bedecken, und der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen. Alle leuchtenden Lichter {Eig. Leuchter des Lichtes} am Himmel werde ich deinetwegen verdunkeln, und ich werde Finsternis über dein Land bringen, spricht der Herr, Jahwe. Und ich werde das Herz vieler Völker traurig machen, wenn ich deinen Sturz {Eig. deinen Zusammenbruch, deine Zerschmetterung} unter die Nationen ausbringe, in die Länder, die du nicht gekannt hast. Und ich werde machen, dass viele Völker sich über dich entsetzen, und ihre Könige werden über dich schaudern, wenn ich mein Schwert vor ihnen schwingen werde; und sie werden jeden Augenblick zittern, ein jeder für sein Leben, am Tage deines Falles. - Denn so spricht der Herr, Jahwe: Das Schwert des Königs von Babel wird über dich kommen. Durch die Schwerter von Helden werde ich deine Menge {S. die Anm. Kap. 31,2} fällen: Die Gewalttätigsten der Nationen sind sie alle; und sie werden die Hoffart Ägyptens zerstören, und seine ganze Menge {S. die Anm. Kap. 31,2} wird vertilgt werden. Und ich werde all sein Vieh an den vielen Wassern {Eig. von den vielen Wassern hinweg} vernichten, dass der Fuss des Menschen sie nicht mehr trübe, noch sie trüben die Klauen des Viehes. Dann werde ich ihre Wasser sich klären {Eig. sich senken} und ihre Flüsse wie Öl fliessen lassen, spricht der Herr, Jahwe. Wenn ich das Land Ägypten zu einer Wüste mache, und wenn das Land seiner Fülle beraubt wird {W. von seiner Fülle wüst wird.}, indem ich alle seine Bewohner schlage, so werden sie wissen, dass ich Jahwe bin. Das ist ein Klagelied, und man wird es klagend singen, die Töchter der Nationen werden es klagend singen; sie werden es klagend singen über Ägypten und über seine ganze Menge {S. die Anm. zu Kap. 31,2}, spricht der Herr, Jahwe. Und es geschah im zwölften Jahre, am Fünfzehnten des Monats, da geschah das Wort Jahwes zu mir also: Menschensohn, wehklage über die Menge {S. die Anm. zu Kap. 31,2} Ägyptens, und stürze sie hinab, sie {Eig. es (Ägypten)} und die Töchter herrlicher Nationen, in die untersten Örter der Erde, zu denen, welche in die Grube hinabgefahren sind. Wen übertriffst du an Lieblichkeit? Fahre hinab und werde zu den Unbeschnittenen hingelegt! Inmitten der vom Schwert Erschlagenen sollen sie fallen! Das Schwert ist übergeben {d.h. dem König von Babel (Kap. 31,11)}; schleppet Ägypten {W. es} herbei und seine ganze Menge {S. die Anm. zu Kap. 31,2}! Aus der Mitte des Scheols reden von ihm die Mächtigen der Helden mit seinen Helfern. Sie sind hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen, vom Schwert erschlagen! Dort ist Assur und seine ganze Schar; rings um ihn her ihre Gräber: Sie alle sind erschlagen, durchs Schwert Gefallene. Seine Gräber sind in der tiefsten Grube gemacht, und seine Schar ist rings um sein Grab. Sie alle sind erschlagen, durchs Schwert gefallen, welche Schrecken verbreiteten im Lande der Lebendigen. Dort ist Elam {Die persische Provinz, deren Hauptstadt Susa war.}, und seine ganze Menge rings um sein Grab. Sie alle sind erschlagen, durchs Schwert Gefallene, welche unbeschnitten hinabfuhren in die untersten Örter der Erde, welche ihren Schrecken verbreiteten im Lande der Lebendigen; und sie tragen ihre Schmach bei denen, welche in die Grube hinabgefahren sind. Mitten unter Erschlagenen hat man ihm ein Lager gegeben mit seiner ganzen Menge; rings um ihn her sind ihre Gräber. Sie alle, unbeschnitten, sind vom Schwert erschlagen, weil ihr Schrecken verbreitet war im Lande der Lebendigen; und sie tragen ihre Schmach bei denen, welche in die Grube hinabgefahren sind. Mitten unter Erschlagene ist er gelegt. Dort ist Mesech-Tubal und seine ganze Menge; rings um ihn her ihre Gräber. Sie alle, unbeschnitten, sind vom Schwert erschlagen, weil sie ihren Schrecken verbreiteten im Lande der Lebendigen. Und sie liegen nicht bei den Helden der Unbeschnittenen, die gefallen sind, welche in den Scheol hinabfuhren mit ihren Kriegswaffen, und denen man ihre Schwerter unter ihre Häupter legte. Und ihre Missetaten sind über ihre Gebeine gekommen, weil sie ein Schrecken der Helden waren im Lande der Lebendigen. - Auch du, Ägypten, wirst inmitten der Unbeschnittenen zerschmettert werden und bei den vom Schwert Erschlagenen liegen. Dort ist Edom, seine Könige und alle seine Fürsten, die trotz {Eig. in, bei; so auch V.30} ihrer Macht {O. Tapferkeit} zu den vom Schwert Erschlagenen gelegt wurden; sie liegen bei den Unbeschnittenen und bei denen, welche in die Grube hinabgefahren sind. Dort sind die Fürsten des Nordens insgesamt und alle Zidonier, welche zu den Erschlagenen hinabgefahren und trotz des Schreckens vor ihrer Macht {Eig. trotz des Schreckens vor ihnen wegen ihrer Macht (od. Tapferkeit)} zu Schanden geworden sind; und sie liegen unbeschnitten bei den vom Schwert Erschlagenen, und tragen ihre Schmach mit denen, welche in die Grube hinabgefahren sind. Der Pharao wird sie sehen und sich trösten über seine ganze Menge. Vom Schwert erschlagen sind der Pharao und sein ganzes Heer, spricht der Herr, Jahwe. Denn ich liess ihn seinen Schrecken verbreiten im Lande {Eig. Denn ich habe seinen Schrecken gelegt in das Land} der Lebendigen; und so wird er hingelegt werden inmitten der Unbeschnittenen zu den vom Schwert Erschlagenen, der Pharao und seine ganze Menge, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, rede zu den Kindern deines Volkes und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, und das Volk des Landes einen Mann aus seiner Gesamtheit nimmt und ihn für sich zum Wächter setzt, und er sieht das Schwert über das Land kommen, und stösst in die Posaune und warnt das Volk: - wenn einer den Schall der Posaune hört und sich nicht warnen lässt, so dass das Schwert kommt und ihn wegrafft, so wird sein Blut auf seinem Kopfe sein. Er hat den Schall der Posaune gehört und hat sich nicht warnen lassen: sein Blut wird auf ihm sein; denn hätte er sich warnen lassen, so würde er seine Seele errettet haben. Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht, und er stösst nicht in die Posaune, und das Volk wird nicht gewarnt, so dass das Schwert kommt und von ihnen eine Seele wegrafft, so wird dieser wegen seiner Ungerechtigkeit weggerafft; aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern. - Du nun, Menschensohn, ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt: du sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich zu dem Gesetzlosen spreche: Gesetzloser, du sollst gewisslich sterben! und du redest nicht, um den Gesetzlosen vor seinem Wege zu warnen, so wird er, der Gesetzlose, wegen seiner {O. durch seine; vergl. Kap. 3,18 usw.} Ungerechtigkeit sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gesetzlosen vor seinem Wege warnst, damit er von demselben umkehre, und er von seinem Wege nicht umkehrt, so wird er wegen seiner Ungerechtigkeit sterben; du aber hast deine Seele errettet. Und du, Menschensohn, sprich zu dem Hause Israel: Also sprechet ihr und saget: Unsere Übertretungen und unsere Sünden sind auf uns, und in denselben {O. durch dieselben} schwinden wir dahin; wie könnten wir denn leben? Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, ich habe kein Gefallen am Tode des Gesetzlosen, sondern dass der Gesetzlose von seinem Wege umkehre und lebe! Kehret um, kehret um von euren bösen Wegen! denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel? Und du, Menschensohn, sprich zu den Kindern deines Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht erretten am Tage seiner Übertretung; und die Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen - er wird nicht durch dieselbe fallen an dem Tage, da er von seiner Gesetzlosigkeit umkehrt; und der Gerechte wird nicht durch seine Gerechtigkeit {W. durch dieselbe} leben können an dem Tage, da er sündigt. Wenn ich dem Gerechten sage, dass er gewisslich leben soll, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und tut unrecht: so wird aller seiner gerechten Taten {W. Gerechtigkeiten} nicht gedacht werden, und wegen seines Unrechts, das er getan hat, deswegen wird er sterben. Wenn ich aber zu dem Gesetzlosen spreche: Du sollst gewisslich sterben; und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit, so dass der Gesetzlose das Pfand zurückgibt, Geraubtes erstattet, in den Satzungen des Lebens wandelt, ohne unrecht zu tun, so soll er gewisslich leben, er soll nicht sterben; aller seiner Sünden, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und Gerechtigkeit hat er geübt: er soll gewisslich leben. - Und die Kinder deines Volkes sprechen: Der Weg des Herrn ist nicht recht; aber ihr Weg ist nicht recht. Wenn der Gerechte von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, so wird er deswegen sterben. Und wenn der Gesetzlose von seiner Gesetzlosigkeit umkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er um deswillen leben. Und doch sprechet ihr: Der Weg Jahwes ist nicht recht. Ich werde euch richten, einen jeden nach seinen Wegen, Haus Israel. Und es geschah im zwölften Jahre unserer Wegführung, im zehnten Monat, am Fünften des Monats, da kam ein Entronnener aus Jerusalem zu mir und sprach: Die Stadt ist geschlagen! Und die Hand Jahwes war am Abend über mich gekommen vor der Ankunft des Entronnenen, und er hatte meinen Mund aufgetan, bis jener am Morgen zu mir kam; und so war mein Mund aufgetan, und ich verstummte nicht mehr {Vergl. Kap. 24,25-27}. - Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, die Bewohner jener Trümmer im Lande Israel sprechen und sagen: Abraham war ein einzelner, und er erhielt das Land zum Besitztum; wir aber sind viele, uns ist das Land zum Besitztum gegeben! Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Ihr esset mit dem Blute, und erhebet eure Augen zu euren Götzen und vergiesset Blut, und ihr solltet das Land besitzen? Ihr steifet euch auf euer Schwert, verübet Greuel und verunreiniget einer des anderen Weib, und ihr solltet das Land besitzen? So sollst du zu ihnen sprechen: So spricht der Herr, Jahwe: So wahr ich lebe, die in den Trümmern sind, sollen durchs Schwert fallen; und wer auf dem freien Felde ist, den gebe ich den wilden Tieren hin, dass sie ihn fressen; und die in den Festungen und in den Höhlen sind, sollen an der Pest sterben! Und ich werde das Land zur Wüste und Verwüstung machen, und der Stolz seiner Stärke {O. Macht; vergl. Kap. 24,21} wird ein Ende haben; und die Berge Israels werden wüst sein, so dass niemand darüber hinwandert. Und sie werden wissen {O. erkennen, erfahren; so auch V.33 usw.}, dass ich Jahwe bin, wenn ich das Land zur Wüste und Verwüstung mache wegen all ihrer Greuel, die sie verübt haben. Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes unterreden sich über dich an den Wänden und in den Türen der Häuser; und einer redet mit dem anderen, ein jeder mit seinem Bruder, und spricht: Kommet doch und höret, was für ein Wort von Jahwe ausgeht. Und sie kommen scharenweise {W. wie das Kommen eines Volkes} zu dir und sitzen vor dir als mein Volk und hören deine Worte, aber sie tun sie nicht; sondern sie tun, was ihrem Munde angenehm ist {d.h. was ihrem Geschmack zusagt}, ihr Herz geht ihrem Gewinne nach. Und siehe, du bist ihnen wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hören deine Worte, doch sie tun sie nicht. Wenn es aber kommt - siehe, es kommt! - so werden sie wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, weissage wider die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr, Jahwe: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden {Eig. weideten}! Sollen die Hirten nicht die Herde {Eig. das Kleinvieh; dasselbe Wort wie "Schafe" (V.6); so auch V.3. 17. 31} weiden? Ihr esset das Fett und kleidet euch mit der Wolle, das fette Vieh schlachtet ihr; die Herde weidet ihr nicht. Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das Verwundete nicht verbunden, und das Versprengte führtet ihr nicht zurück, und das Verlorene suchtet ihr nicht; und mit Strenge habt ihr über sie geherrscht und mit Härte. Und so wurden sie zerstreut, weil sie ohne Hirten waren; und sie wurden allen Tieren des Feldes zur Speise, und wurden zerstreut. Meine Schafe irren umher auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel; und über das ganze Land hin sind meine Schafe zerstreut worden, und da ist niemand, der nach ihnen fragt, und niemand, der sie sucht. - Darum, ihr Hirten, höret das Wort Jahwes! So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe: Weil meine Schafe zur Beute und meine Schafe allen Tieren des Feldes zur Speise geworden sind, weil kein Hirte da ist, und meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragen, und die Hirten sich selbst weiden, aber nicht meine Schafe weiden: darum, ihr Hirten, höret das Wort Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde meine Schafe von ihrer Hand fordern und machen, dass sie aufhören, die Schafe zu weiden, damit die Hirten nicht mehr sich selbst weiden; und ich werde meine Schafe von ihrem Munde erretten, dass sie ihnen nicht mehr zur Speise seien. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich bin da, und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen. Wie ein Hirt sich seiner Herde annimmt an dem Tage, da er unter seinen zerstreuten Schafen ist, also werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie erretten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tage des Gewölks und des Wolkendunkels. Und ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land bringen; und ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Wohnplätzen des Landes. Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels wird ihre Trift sein; daselbst, auf den Bergen Israels, werden sie auf guter Trift lagern und fette Weide beweiden. Ich will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern, spricht der Herr, Jahwe. Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückführen, und das Verwundete will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber und das Starke werde ich vertilgen: nach Recht werde ich sie weiden. - Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken. Ist es euch zu wenig, dass ihr die gute Weide abweidet und das Übrige eurer Weide mit euren Füssen zertretet, und dass ihr das abgeklärte Wasser trinket und das Übriggebliebene mit euren Füssen trübet? Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füssen zertreten, und trinken, was mit euren Füssen getrübt ist? Darum, so spricht der Herr, Jahwe, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf. Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter verdränget und mit euren Hörnern stosset, bis ihr sie nach aussen hin zerstreut habt, so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zur Beute seien; und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf. Und ich werde einen Hirten über sie erwecken, und er wird sie weiden - meinen Knecht David: der wird sie weiden, und der wird ihr Hirt {Eig. ihnen zum Hirten (zum Gott)} sein. Und ich, Jahwe, werde ihr Gott {Eig. ihnen zum Hirten (zum Gott)} sein, und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, Jahwe, habe geredet. Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen, und werde die bösen Tiere aus dem Lande vertilgen; und sie werden in der Wüste sicher wohnen und in den Wäldern schlafen. Und ich werde sie und die Umgebungen meines Hügels zum Segen machen; und ich werde den Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regen des Segens werden es sein. Und der Baum des Feldes wird seine Frucht geben, und das Land wird seinen Ertrag geben; und sie werden in ihrem Lande sicher sein. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich die Stäbe ihres Joches zerbreche und sie aus der Hand derer errette, welche sie knechteten. Und sie werden nicht mehr den Nationen zur Beute sein, und die wilden Tiere der Erde werden sie nicht mehr fressen; sondern sie werden in Sicherheit wohnen, und niemand wird sie aufschrecken. Und ich werde ihnen eine Pflanzung erwecken zum Ruhme {Eig. zum Namen}, und sie werden nicht mehr durch Hunger weggerafft werden im Lande und nicht mehr die Schmach der Nationen tragen. Und sie werden wissen, dass ich, Jahwe, ihr Gott, mit ihnen bin, und dass sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der Herr, Jahwe. Und ihr, meine Herde, Herde meiner Weide, ihr seid Menschen; ich bin euer Gott, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht wider das Gebirge Seir, und weissage wider dasselbe und sprich zu ihm: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir; und ich werde meine Hand wider dich ausstrecken und dich zur Wüste und Verwüstung machen; und ich werde deine Städte zur Einöde machen, und du selbst wirst eine Wüste werden. Und du wirst wissen, dass ich Jahwe bin. - Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Kinder Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst zur Zeit ihrer Not, zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes: darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, werde ich dich zu Blut machen, und Blut wird dich verfolgen; weil du Blut nicht gehasst, so soll Blut dich verfolgen. Und ich werde das Gebirge Seir zur Wüstenei und Verwüstung machen, und den Hin- und Wiederziehenden aus ihm ausrotten. Und seine Berge werde ich mit seinen Erschlagenen füllen; auf deinen Hügeln und in deinen Tälern und in allen deinen Gründen sollen vom Schwert Erschlagene fallen. Zu ewigen Wüsteneien werde ich dich machen, und deine Städte sollen nicht mehr bewohnt werden. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. - Weil du sprachst: Die beiden Nationen und die beiden Länder sollen mein sein, und wir werden es {nämlich das Land} in Besitz nehmen, da doch Jahwe daselbst war: darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, Jahwe, werde ich handeln nach deinem Zorn und nach deiner Eifersucht, wie du infolge deines Hasses gegen sie gehandelt hast; und ich werde mich unter ihnen {O. an ihnen} kundtun, sobald ich dich gerichtet habe. Und du wirst wissen, dass ich, Jahwe, alle deine Schmähungen gehört habe, welche du gegen die Berge Israels ausgesprochen hast, indem du sagtest: Sie sind verwüstet {Eig. es (das Land) ist verwüstet}, uns sind sie zur Speise gegeben! Und ihr habt mit eurem Munde gegen mich grossgetan und eure Worte gegen mich gehäuft; ich habe es gehört. - So spricht der Herr, Jahwe: Wenn die ganze Erde sich freut, werde ich dir Verwüstung bereiten. Wie du deine Freude hattest an dem Erbteil des Hauses Israel, darum dass es verwüstet war, ebenso werde ich dir tun: eine Wüste sollst du werden, Gebirge Seir und ganz Edom insgesamt! Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Berge Israels, höret das Wort Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe: Weil der Feind über euch spricht: Haha! und: Die ewigen Höhen, sie sind uns zum Besitztum geworden! darum weissage und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Darum, ja darum, dass man euch von allen Seiten her verwüstet und angeschnaubt {O. nach euch geschnappt} hat, so dass ihr dem Überrest der Nationen ein Besitztum geworden und ins Gerede der Zunge und ins Geschwätz der Leute gekommen seid: darum, ihr Berge Israels, höret das Wort des Herrn, Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern, und zu den wüsten Trümmern und zu den verlassenen Städten, welche dem Überrest der Nationen ringsum zur Beute und zum Spott geworden sind - darum, so spricht der Herr, Jahwe: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich geredet wider den Überrest der Nationen und wider ganz Edom, die sich mein Land zum Besitztum gemacht haben, mit ganzer Herzensfreude, mit Verachtung der Seele, um es zur Plünderung auszuleeren! Darum weissage von dem Lande Israel und sprich zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Gründen und zu den Tälern: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, in meinem Eifer und in meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der Nationen getragen habt. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Ich, ich habe meine Hand erhoben {d.i. zum Schwure}: Wenn nicht die Nationen, welche rings um euch her sind, ihre eigene Schmach tragen sollen! Ihr aber, Berge Israels, ihr sollt meinem Volke Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie {d.h. die Zweige und die Frucht} sind nahe daran zu kommen. Denn siehe, ich will zu euch kommen, und ich will mich zu euch wenden, und ihr sollt bebaut und besät werden. Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel insgesamt; und die Städte sollen bewohnt und die Trümmer aufgebaut werden. Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich mehren und fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt machen, wie in euren Vorzeiten, und werde euch wohltun, mehr als in euren Anfängen. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch wandeln lassen, und sie werden dich {bezieht sich nach dem Hebr. auf das Gebirge Israels} besitzen, und du wirst ihnen zum Erbteil sein; und du wirst sie hinfort nicht mehr der Kinder berauben. - So spricht der Herr, Jahwe: Weil sie zu euch sprechen: Du {bezieht sich nach dem Hebr. auf das Land} verzehrst Menschen und hast deine Nation der Kinder beraubt, darum wirst du nicht mehr Menschen verzehren, und wirst deine Nation nicht mehr straucheln machen {Nach and. Lesart: der Kinder berauben}, spricht der Herr, Jahwe. Und ich will dich nicht mehr die Schmähung der Nationen hören lassen, und den Hohn der Völker sollst du nicht mehr tragen; und du sollst deine Nation nicht mehr straucheln machen, spricht der Herr, Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, das Haus Israel wohnte in seinem Lande, und sie verunreinigten es durch ihren Weg und durch ihre Handlungen; ihr Weg war vor mir wie die Unreinigkeit eines unreinen Weibes. Da goss ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie im Lande vergossen, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten. Und ich versprengte sie unter die Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut; ich richtete sie nach ihrem Wege und nach ihren Handlungen. Und als sie zu den Nationen kamen, wohin sie kamen, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: Jahwes Volk sind diese, und aus seinem Lande sind sie gezogen. Aber ich habe meinen heiligen Namen verschont {Eig. ich habe mich meines heiligen Namens erbarmt}, welchen das Haus Israel entweiht hat unter den Nationen, wohin sie kamen. - Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe: Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. Und ich werde meinen grossen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden wissen, dass ich Jahwe bin, spricht der Herr, Jahwe, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige {d.h. heilig erweise}. - Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen. Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von allen euren Unreinigkeiten und von allen euren Götzen werde ich euch reinigen. Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret und tut. Und ihr werdet in dem Lande wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe; und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott sein. Und ich werde euch befreien von allen euren Unreinigkeiten. Und ich werde das Getreide herbeirufen und es mehren, und keine Hungersnot mehr auf euch bringen; und ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des Feldes mehren, auf dass ihr nicht mehr den Schimpf einer Hungersnot traget unter den Nationen. Und ihr werdet eurer bösen Wege gedenken und eurer Handlungen, die nicht gut waren, und werdet Ekel an euch selbst empfinden wegen eurer Missetaten und eurer Greuel. Nicht um euretwillen tue ich es, spricht der Herr, Jahwe, das sei euch kund; schämet euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel! - So spricht der Herr, Jahwe: An dem Tage, da ich euch reinigen werde von allen euren Missetaten, da will ich die Städte bewohnt machen, und die Trümmer sollen aufgebaut werden. Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt dass es eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden. Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt. Und die Nationen, welche rings um euch her übrigbleiben werden, werden wissen, dass ich, Jahwe, das Zerstörte aufbaue, das Verwüstete bepflanze. Ich, Jahwe, habe geredet und werde es tun. - So spricht der Herr, Jahwe: Auch noch um dieses werde ich mich vom Hause Israel erbitten {Eig. ersuchen} lassen, dass ich es ihnen tue: Ich werde sie an Menschen vermehren wie eine Herde. Wie eine geheiligte Herde, wie die Herde Jerusalems an seinen Festen {Eig. bestimmten Zeiten, d.h. alle geheiligten Zeiten und Tage; so auch Kap. 44,24}, also werden die verödeten Städte voll Menschenherden sein. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Die Hand Jahwes kam über mich, und Jahwe führte mich im Geiste hinaus und liess mich nieder mitten im Tale {Vergl. Kap. 3,22}; und dieses war voll Gebeine. Und er führte mich ringsherum an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele auf der Fläche des Tales, und siehe, sie waren sehr verdorrt. Und er sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine lebendig werden? Und ich sprach: Herr, Jahwe, du weisst es. Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret das Wort Jahwes! So spricht der Herr, Jahwe, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, dass ihr lebendig werdet. Und ich werde Sehnen über euch legen und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut überziehen, und ich werde Odem in euch legen, dass ihr lebendig werdet. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin. - Und ich weissagte, wie mir geboten war. Da entstand ein Geräusch, als ich weissagte, und siehe, ein Getöse: und die Gebeine rückten zusammen, Gebein an Gebein. Und ich sah, und siehe, es kamen Sehnen über sie, und Fleisch wuchs, und Haut zog sich darüber obenher; aber es war kein Odem in ihnen. Und er sprach zu mir: Weissage dem Odem, weissage, Menschensohn, und sprich zu dem Odem: So spricht der Herr, Jahwe: Komm von den vier Winden her, du Odem, und hauche diese Getöteten an, dass sie lebendig werden! Und ich weissagte, wie er mir geboten hatte; und der Odem kam in sie, und sie wurden lebendig und standen auf ihren Füssen, ein überaus grosses Heer. - Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren; wir sind dahin {W. abgeschnitten}. Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde eure Gräber öffnen und euch aus euren Gräbern heraufkommen lassen, mein Volk, und werde euch in das Land Israel bringen. Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch aus euren Gräbern heraufkommen lasse, mein Volk. Und ich werde meinen Geist in euch geben, dass ihr lebet, und werde euch in euer Land setzen. Und ihr werdet wissen, dass ich, Jahwe, geredet und es getan habe, spricht Jahwe. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Und du, Menschensohn, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: Für Juda und für die Kinder Israel, seine Genossen. Und nimm ein anderes Holz und schreibe darauf: Für Joseph, Holz Ephraims und des ganzen Hauses Israel, seiner Genossen. Und bringe sie zusammen, eines zum anderen, dir zu einem Holze, so dass sie geeint seien in deiner Hand. Und wenn die Kinder deines Volkes zu dir sprechen und sagen: Willst du uns nicht kundtun, was diese dir bedeuten sollen? so rede zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde das Holz Josephs nehmen, welches in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels, seine Genossen; und ich werde sie dazu tun, zu dem Holze Judas, und werde sie zu einem Holze machen, so dass sie eins seien in meiner Hand. Und die Hölzer, auf welche du geschrieben hast, sollen in deiner Hand sein vor ihren Augen. Und rede zu ihnen: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich werde die Kinder Israel aus den Nationen herausholen, wohin sie gezogen sind, und ich werde sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land bringen. Und ich werde sie zu einer Nation machen im Lande, auf den Bergen Israels, und sie werden allesamt einen König zum König haben; und sie sollen {Nach and. Les.: und sie soll} nicht mehr zu zwei Nationen werden, und sollen sich fortan nicht mehr in zwei Königreiche teilen. Und sie werden sich nicht mehr verunreinigen durch ihre Götzen und durch ihre Scheusale und durch alle ihre Übertretungen; und ich werde sie retten aus allen ihren Wohnsitzen, in welchen sie gesündigt haben, und werde sie reinigen; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein. Und mein Knecht David wird König über sie sein, und sie werden allesamt einen Hirten haben; und sie werden in meinen Rechten wandeln, und meine Satzungen bewahren und sie tun. Und sie werden wohnen in dem Lande, das ich meinem Knechte Jakob gegeben, worin eure Väter gewohnt haben; und sie werden darin wohnen, sie und ihre Kinder und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit; und mein Knecht David wird ihr Fürst sein ewiglich. Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen, ein ewiger Bund wird es mit ihnen sein; und ich werde sie einsetzen und sie vermehren, und werde mein Heiligtum in ihre Mitte setzen ewiglich. Und meine Wohnung wird über ihnen sein; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein. Und die Nationen werden wissen, dass ich Jahwe bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in ihrer Mitte sein wird ewiglich. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Gog vom Lande Magog {Eig. vom Lande des Magogvolkes (1. Mose 10,2)}, den Fürsten von Rosch, Mesech und Tubal {O. den Hauptfürsten von Mesech und Tubal; so auch nachher}, und weissage wider ihn und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Tubal. Und ich werde dich herumlenken {O. verleiten, d.h. zum Kriege; so auch Kap. 39,2} und Haken in deine Kinnbacken legen; und ich werde dich herausführen und dein ganzes Heer, Rosse und Reiter, allesamt prächtig gekleidet, eine grosse Schar mit Schild und Tartsche, welche Schwerter führen allesamt: Perser, Äthiopier und Put mit ihnen, allesamt mit Schild und Helm; Gomer und alle seine Haufen, das Haus Togarma im äussersten Norden und alle seine Haufen; viele Völker mit dir. Rüste dich und rüste dir zu, du und alle deine Scharen, die sich zu dir versammelt haben, und sei ihr Anführer! Nach vielen Tagen sollst du heimgesucht werden: am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwerte wiederhergestellt, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, welche beständig verödet waren; und es ist herausgeführt aus den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit allesamt. Und du sollst heraufziehen, wie ein Sturm herankommen, sollst wie eine Wolke sein, um das Land zu bedecken, du und alle deine Haufen und viele Völker mit dir. So spricht der Herr, Jahwe: Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden Dinge in deinem Herzen aufsteigen, und du wirst einen bösen Anschlag ersinnen und sprechen: Ich will hinaufziehen in das Land der offenen Städte, will über die kommen, welche in Ruhe sind, in Sicherheit wohnen, die allesamt ohne Mauern wohnen und Riegel und Tore nicht haben: um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, um deine Hand zu kehren gegen die wiederbewohnten Trümmer {O. Einöden} und gegen ein Volk, das aus den Nationen gesammelt ist, welches Hab und Gut erworben hat, welches den Mittelpunkt {W. den Nabel} der Erde bewohnt. Scheba und Dedan und die Kaufleute von Tarsis und alle ihre jungen Löwen {d.h. ihre raubgierigen Herrscher. (Vergl. Kap. 32,2)} werden zu dir sagen: Kommst du, um Raub zu rauben? hast du deine Scharen versammelt, um Beute zu erbeuten, um Silber und Gold wegzuführen, Hab und Gut wegzunehmen, um einen grossen Raub zu rauben? - Darum, weissage, Menschensohn, und sprich zu Gog: So spricht der Herr, Jahwe: Wirst du es an jenem Tage nicht wissen, wenn mein Volk Israel in Sicherheit wohnt? Und du wirst von deinem Orte kommen, vom äussersten Norden her, du und viele Völker mit dir, auf Rossen reitend allesamt, eine grosse Schar und ein zahlreiches Heer. Und du wirst wider mein Volk Israel heraufziehen wie eine Wolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, dass ich dich heranbringen werde wider {O. über} mein Land, auf dass die Nationen mich kennen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen heilige {d.h. heilig erweise}. So spricht der Herr, Jahwe: Bist du der, von welchem ich in vergangenen Tagen geredet habe durch meine Knechte, die Propheten Israels, welche in jenen Tagen Jahre lang weissagten, dass ich dich wider sie heranbringen würde? Und es wird geschehen an selbigem Tage, an dem Tage, wenn Gog in das Land Israel kommt, spricht der Herr, Jahwe, da wird mein Grimm in meiner Nase aufsteigen. Und in meinem Eifer, im Feuer meines Zornes habe ich geredet: Wahrlich, an selbigem Tage wird ein grosses Beben sein im Lande Israel! Und es werden vor mir beben die Fische des Meeres und die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes und alles Gewürm, das sich auf dem Erdboden regt, und alle Menschen, die auf der Fläche des Erdbodens sind; und die Berge werden niedergerissen werden, und die steilen Höhen werden einstürzen, und jede Mauer wird zu Boden fallen. Und ich werde nach allen meinen Bergen hin das Schwert über {O. wider} ihn herbeirufen, spricht der Herr, Jahwe; das Schwert des einen wird wider den anderen sein. Und ich werde Gericht an ihm üben durch die Pest und durch Blut; und einen überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde ich regnen lassen auf ihn und auf seine Haufen und auf die vielen Völker, die mit ihm sind. Und ich werde mich gross und heilig erweisen, und werde mich kundtun vor den Augen vieler Nationen. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und du, Menschensohn, weissage wider Gog und sprich: So spricht der Herr, Jahwe: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Tubal. Und ich werde dich herumlenken und herbeiführen, und dich heraufziehen lassen vom äussersten Norden her, und dich auf die Berge Israels bringen. Und ich werde dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und deine Pfeile aus deiner rechten Hand werfen. Auf den Bergen Israels wirst du fallen, du und alle deine Haufen und die Völker, die mit dir sind; den Raubvögeln allerlei Gefieders und den Tieren des Feldes habe ich dich zur Speise gegeben; auf dem freien Felde sollst du fallen. Denn ich habe geredet, spricht der Herr, Jahwe. Und ich werde Feuer senden unter Magog und unter die, welche auf den Inseln {d.h. den Inseln und Küstenländern des Mittelländischen Meeres} sicher wohnen. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin. Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel, und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden wissen, dass ich Jahwe bin, der Heilige {Eig. heilig} in Israel. Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der Herr, Jahwe. Das ist der Tag, von welchem ich geredet habe. Und die Bewohner der Städte Israels werden hinausgehen, und werden Feuer machen und heizen mit Waffen und Tartschen und Schilden, mit Bogen und Pfeilen und mit Handstäben und Lanzen; und sie werden Feuer damit machen sieben Jahre lang. Und sie werden kein Holz vom Felde holen noch aus den Wäldern hauen, sondern werden Feuer machen mit den Waffen. Und sie werden ihre Räuber berauben und ihre Plünderer plündern, spricht der Herr, Jahwe. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich Gog eine Grabstätte geben in Israel, das Tal der Wanderer {O. der Durchziehenden} auf der Ostseite {Eig. Vorderseite} des Meeres; und es wird den Wanderern den Weg versperren. Und daselbst werden sie Gog und seine ganze Menge begraben, und sie werden es nennen: Tal der Menge Gogs {O. Tal Hamon-Gog}. Und das Haus Israel wird sie begraben, um das Land zu reinigen, sieben Monate lang; und das ganze Volk des Landes wird sie begraben, und es wird ihnen zum Ruhme {Eig. zum Namen} sein an dem Tage, da ich mich verherrlichen werde, spricht der Herr, Jahwe. Und sie werden Männer aussondern, die beständig im Lande umherziehen, und solche, welche mit den Umherziehenden die auf der Fläche des Landes Übriggebliebenen begraben, um es zu reinigen; nach Verlauf von sieben Monaten {Vergl. V.12} werden sie es durchsuchen. Und die Umherziehenden werden im Lande umherziehen; und wenn einer ein Menschengebein sieht, so wird er ein Mal daneben errichten, bis die Totengräber es im Tale der Menge Gogs begraben. Und auch der Name der {O. einer} Stadt soll Hamona {Menge, Getümmel; vergl. V.11} sein. Und so werden sie das Land reinigen. - Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, Jahwe: Sprich zu dem Gevögel allerlei Gefieders und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt euch und kommet, sammelt euch von allen Seiten her zu meinem Schlachtopfer, das ich für euch schlachte, einem grossen Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und fresset Fleisch und trinket Blut! Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und Blut von Fürsten der Erde sollt ihr trinken: Widder, Fettschafe und Böcke und Farren, in Basan gemästet allesamt. Und Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung und Blut trinken bis zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich für euch geschlachtet habe. Und ihr sollt euch sättigen an meinem Tische von Rossen und Reitern, von Helden und allerlei Kriegsleuten, spricht der Herr, Jahwe. Und ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen erweisen {Eig. unter die Nationen setzen}; und alle Nationen sollen mein Gericht sehen, welches ich gehalten, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe. Und von jenem Tage an und hinfort wird das Haus Israel wissen, dass ich, Jahwe, ihr Gott bin. Und die Nationen werden wissen, dass das Haus Israel um seiner Ungerechtigkeit willen weggeführt wurde, weil sie treulos gegen mich gewesen sind, und ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in die Hand ihrer Bedränger gegeben habe, so dass sie allesamt durch das Schwert gefallen sind. Nach ihrer Unreinigkeit und nach ihren Übertretungen habe ich mit ihnen gehandelt, und habe mein Angesicht vor ihnen verborgen. - Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Nun werde ich die Gefangenschaft Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen, und werde eifern für meinen heiligen Namen. Und sie werden ihre Schmach tragen {S. Kap. 16,63} und alle ihre Treulosigkeit, mit welcher sie treulos gegen mich gehandelt haben, wenn sie in ihrem Lande sicher wohnen und niemand sie aufschreckt, wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt, und ich mich an ihnen geheiligt {d.h. heilig erwiesen} habe vor den Augen der vielen Nationen. Und sie werden wissen, dass ich, Jahwe, ihr Gott bin, indem ich sie zu den Nationen weggeführt habe und sie wieder in ihr Land sammle und keinen mehr von ihnen dort übriglasse. Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn {O. weil} ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr, Jahwe. Im 25. Jahre unserer Wegführung, im Anfang des Jahres, am Zehnten des Monats, im 14. Jahre, nachdem die Stadt geschlagen war, an diesem selbigen Tage kam die Hand Jahwes über mich, und er brachte mich dorthin. In Gesichten Gottes brachte er mich in das Land Israel, und er liess mich nieder auf einen sehr hohen Berg; und auf demselben, gegen Süden, war es wie der Bau einer Stadt. Und er brachte mich dorthin; und siehe da, ein Mann, dessen Aussehen war wie das Aussehen von Erz; und in seiner Hand war eine leinene Schnur und eine Messrute; und er stand im Tore. Und der Mann redete zu mir: Menschensohn, sieh mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde; denn damit es dir gezeigt werde, bist du hierher gebracht worden. Berichte dem Hause Israel alles, was du siehst. Und siehe, eine Mauer {die Ringmauer des äusseren Vorhofs} war ausserhalb des Hauses ringsherum; und in der Hand des Mannes war eine Messrute von sechs Ellen, jede von einer Elle und einer Handbreite {die alte hebr. Elle von 7 Handbreiten}. Und er mass die Breite des Baues: eine Rute, und die Höhe: eine Rute. - Und er ging zu dem Tore, das gegen Osten gerichtet war, und stieg dessen Stufen hinauf. Und er mass die Schwelle des Tores: eine Rute breit, und zwar die erste Schwelle eine Rute breit {der Dicke des Baues (d.h. der Mauer, V.5) entsprechend}; und jedes Wachtzimmer {für die Torwache}: eine Rute lang und eine Rute breit, und zwischen den Wachtzimmern fünf Ellen; und die Torschwelle neben der Torhalle nach dem Hause hin {d.h. die zweite Schwelle am Ausgang des Torgebäudes in den äusseren Vorhof}: eine Rute. Und er mass die Torhalle nach dem Hause hin: eine Rute {O. sechs Ellen, für die Tiefe des inneren Raumes}; und er mass die Torhalle: acht Ellen {für die Tiefe des äusseren Raumes}, und ihre Pfeiler: zwei Ellen dick, und die Torhalle war nach dem Hause hin. Und der Wachtzimmer des Tores gegen Osten {d.h. des östlichen Torgebäudes (V.6)} waren drei auf dieser und drei auf jener Seite; ein Mass hatten alle drei, und ein Mass die Pfeiler auf dieser und auf jener Seite. Und er mass die Breite der Toröffnung: zehn Ellen, und die Länge des Tores {d.h. viell. eines jeden der beiden bedeckten Teile des Torweges, in dessen Mitte ein unbedeckter Raum war.}: dreizehn Ellen. Und eine Grenzwehr {W. eine Grenze} war vor den Wachtzimmern, von einer Elle auf dieser Seite; und eine Elle Grenzwehr war auf jener Seite. Und jedes Wachtzimmer war sechs Ellen auf dieser und sechs Ellen auf jener Seite. Und er mass das Tor vom Dache eines Wachtzimmers bis zum Dache des anderen: 25 Ellen Breite, Tür gegen Tür {d.i. die Breite des ganzen Torgebäudes, die an beiden Seiten des Torweges befindlichen Wachtzimmer inbegriffen} Und er bestimmte {Eig. machte} die Pfeiler zu sechzig Ellen Höhe. Und an die Pfeiler stiess der Vorhof rings um das Torgebäude. Und von der Vorderseite des Eingangstores bis zur Vorderseite der Halle des inneren Tores waren fünfzig Ellen {Das war die Länge oder Tiefe des ganzen Osttorgebäudes}. Und vergitterte {Eig. geschlossen; vergl. 1. Kön. 6,4} Fenster waren an den Wachtzimmern, und zwar an ihren Pfeilern, nach dem Inneren des Torgebäudes zu, ringsherum, und ebenso an den Wandvorsprüngen; und so waren Fenster ringsherum nach innen zu; und an den Pfeilern waren Palmen. Und er brachte mich in den äusseren Vorhof. Und siehe, da waren Zellen und ein Steinpflaster ringsum am Vorhof gemacht; dreissig Zellen waren auf dem Steinpflaster. Und das Steinpflaster war zur Seite der Tore {d.h. die Breite des Pflasters innerhalb der Ringmauer entsprach der Tiefe der Torgebäude des äusseren Vorhofs}, entsprechend der Länge der Tore, nämlich das untere {Der äussere Vorhof lag tiefer als der innere} Steinpflaster. Und er mass die Breite von der Vorderseite des Tores {Eig. von vor dem Tore} des unteren Vorhofs bis vor den inneren Vorhof, von aussen, hundert Ellen; so war es an der Ostseite und an der Nordseite. - Und das Tor, welches gegen Norden gerichtet war, am äusseren Vorhof: er mass seine Länge und seine Breite; und seine Wachtzimmer, drei auf dieser und drei auf jener Seite; und seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge. Es war nach dem Masse des ersten Tores, fünfzig Ellen seine Länge und 25 Ellen die Breite {Vergl. V.13} Und seine Fenster und seine Wandvorsprünge und seine Palmen waren nach dem Masse des Tores, das gegen Osten gerichtet war; und auf sieben Stufen stieg man hinauf, und seine Wandvorsprünge waren vor ihnen {d.h. vor den Stufen}. Und ein Tor zum inneren Vorhof war dem Tore nach Norden und nach Osten gegenüber; und er mass von Tor zu Tor hundert Ellen {wie V.19}. - Und er führte mich gegen Süden. Und siehe, da war ein Tor gegen Süden; und er mass seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge nach jenen Massen. Und Fenster waren an ihm und an seinen Wandvorsprüngen ringsherum, gleich jenen Fenstern. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. Und sieben Stufen bildeten seine Stiege, und seine Wandvorsprünge waren vor ihnen; und es hatte Palmen an seinen Pfeilern, eine auf dieser und eine auf jener Seite. Und ein Tor zum inneren Vorhof war gegen Süden; und er mass vom Tore {d.h. von dem soeben beschriebenen Tore des äusseren Vorhofs} zu dem Tore gegen Süden, hundert Ellen. Und er brachte mich durch das Südtor in den inneren Vorhof. Und er mass das Südtor nach jenen Massen, und seine Wachtzimmer und seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge nach jenen Massen. Und Fenster waren an ihm und an seinen Wandvorsprüngen ringsherum. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. Und Wandvorsprünge waren ringsherum, die Länge 25 Ellen und die Breite fünf Ellen. Und seine Wandvorsprünge waren gegen den äusseren Vorhof hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern; und acht Stufen bildeten seine Stiege. - Und er brachte mich in den inneren Vorhof gegen Osten. Und er mass das Tor nach jenen Massen, und seine Wachtzimmer und seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge nach jenen Massen. Und Fenster waren an ihm und an seinen Wandvorsprüngen ringsherum. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. Und seine Wandvorsprünge waren gegen den äusseren Vorhof hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen bildeten seine Stiege. - Und er brachte mich zu dem Nordtore. Und er mass es nach jenen Massen: seine Wachtzimmer, seine Pfeiler und seine Wandvorsprünge. Und Fenster waren an ihm ringsherum. Die Länge war fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. Und seine Pfeiler waren nach dem äusseren Vorhof zu; und Palmen waren an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen bildeten seine Stiege. Und eine Zelle und ihr Eingang war an den Pfeilern der Tore; daselbst spülte man das Brandopfer ab. Und in der Torhalle waren zwei Tische auf dieser und zwei Tische auf jener Seite, um auf dieselben das geschlachtete Brandopfer und Sündopfer und Schuldopfer zu legen {W. um auf dieselben hin das Brandopfer usw. zu schlachten; so auch V.41}. Und draussen, an der dem zum Toreingang hinaufgehenden nördlich liegenden Seite {Eig. Schulter: der äussere Vorsprung, den die Torhalle bildete. (Diese Beschreibung bezieht sich auf alle drei Tore des inneren Vorhofs)}, waren zwei Tische; und an der anderen Seite {Eig. Schulter: der äussere Vorsprung, den die Torhalle bildete. (Diese Beschreibung bezieht sich auf alle drei Tore des inneren Vorhofs)} der Torhalle zwei Tische: vier Tische auf dieser und vier Tische auf jener Seite, an der Seite {Eig. auf jener Seite der Schulter} des Tores: acht Tische, auf welche man das geschlachtete Fleisch legte. Und bei der Stiege waren vier Tische aus behauenen Steinen, anderthalb Ellen lang und anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch; auf diese legte man die Geräte, womit man das Brandopfer und das Schlachtopfer schlachtete. Und die Doppelpflöcke {zum Aufhängen der geschlachteten Tiere}, eine Handbreit lang, waren ringsherum am Torhause befestigt; und auf die Tische kam das Opferfleisch. - Und ausserhalb des inneren Tores waren zwei Zellen im inneren Vorhof: eine an der Seite {W. Schulter; wie V.18 und 40} des Nordtores, und ihre Vorderseite gegen Süden; eine an der Seite {W. Schulter; wie V.18 und 40} des Südtores {So nach der alexandr. Übersetzung. Im hebr. Texte steht: waren die Zellen der Sänger im inneren Vorhof, welcher an der Seite des Nordtores war, und ihre Vorderseite gegen Süden; eine an der Seite des Osttores} in der Richtung gegen Norden. Und er sprach zu mir: Diese Zelle, deren Vorderseite gegen Süden liegt, ist für die Priester, welche der Hut des Hauses warten. Und die Zelle, deren Vorderseite gegen Norden liegt, ist für die Priester, welche der Hut des Altars warten. Das sind die Söhne Zadoks, welche aus den Söhnen Levis Jahwe nahen, um ihm zu dienen. Und er mass den Vorhof: die Länge hundert Ellen und die Breite hundert Ellen ins Geviert. Und der Altar war vor dem Hause. Und er brachte mich zur Halle des Hauses. Und er mass den Pfeiler {d.h. das Pfeilerwerk: zwei Pfeiler von je fünf Ellen Breite} der Halle: fünf Ellen auf dieser und fünf Ellen auf jener Seite; und die Breite des Tores: drei Ellen auf dieser und drei Ellen auf jener Seite. Die Länge der Halle war zwanzig Ellen und die Breite elf Ellen, und zwar an den Stufen, auf welchen man zu ihr hinaufstieg. Und Säulen waren an den Pfeilern, eine auf dieser und eine auf jener Seite. Und er brachte mich in den Tempel. Und er mass die Pfeiler: sechs Ellen Breite auf dieser und sechs Ellen Breite auf jener Seite, die Breite des Zeltes {Wahrsch. wird hier der innere Tempelraum mit dem Zelte der Zusammenkunft verglichen}. Und die Breite der Tür war zehn Ellen, und die Türschultern fünf Ellen auf dieser und fünf Ellen auf jener Seite. Und er mass seine Länge: vierzig Ellen, und die Breite: zwanzig Ellen. Und er ging nach innen {d.h. ins Allerheiligste}. Und er mass den Türpfeiler {d.h. das Pfeilerwerk der Tür: die Wandteile zu beiden Seiten, von je zwei Ellen Dicke}: zwei Ellen; und die Tür: sechs Ellen Höhe, und die Breite der Tür: sieben Ellen. Und er mass seine Länge: zwanzig Ellen, und die Breite: zwanzig Ellen gegen den Tempel hin; und er sprach zu mir: Dies ist das Allerheiligste. Und er mass die Wand des Hauses: sechs Ellen, und die Breite der Seitenzimmer {d.h. des ganzen Seitenstockwerks}: vier Ellen, rings um das Haus herum. Und die Seitenzimmer waren Zimmer über Zimmer, drei, und zwar dreissigmal; und sie gingen in die Wand, welche das Haus ringsherum für die Seitenzimmer {O. nach den Seitenzimmern hin.} hatte, damit sie festgehalten würden; doch wurden sie nicht in der Wand des Hauses festgehalten {Die Mauer des Hauses hatte bei jedem Stockwerk einen Absatz, um dessen Breite sie zurücktrat}. Und die Erweiterung und Umgebung nahm nach oben hin mehr und mehr zu, hinsichtlich der Seitenzimmer; denn die Umgebung des Hauses vergrösserte sich nach oben hin mehr und mehr rings um das Haus {Der Anbau der Seitenstockwerke wurde nach oben hin immer breiter, während die Mauer in demselben Masse zurücktrat}, wodurch Breite am Hause nach oben hin entstand. Und so stieg das untere Stockwerk zum oberen auf nach Verhältnis des mittleren. Und ich sah am Hause eine Erhöhung ringsherum: die Seitenzimmer hatten nämlich eine Grundlage von einer vollen Rute, sechs Ellen nach der Verbindung hin {Die vorspringende untere Grundlage war sechs Ellen hoch bis zu dem Punkte, wo die Stockwerksmauer begann}. Die Breite der Wand, welche die Seitenzimmer nach aussen hatten, war fünf Ellen; und auch was freigelassen war am Seitenzimmergebäude des Hauses. Und zwischen den Zellen {d.h. zwischen dem Zellengebäude (Kap. 42,1 usw.) und dem freigelassenen Raume} war eine Breite von zwanzig Ellen, rings um das Haus, ringsherum. Und die Tür der Seitenzimmer ging nach dem freigelassenen Raume, eine Tür gegen Norden und eine Tür gegen Süden. Und die Breite des freigelassenen Raumes war fünf Ellen ringsherum. Und das Bauwerk an der Vorderseite des abgesonderten Platzes {Hebr. Gisra (das Abgeschnittene), ein vom Heiligtum abgesonderter Platz auf der hinteren oder West-Seite des Tempels}, an der gegen Westen gerichteten Seite {d.h. des Tempels}, war siebzig Ellen breit, und die Mauer des Bauwerks fünf Ellen breit ringsherum, und seine Länge neunzig Ellen. Und er mass das Haus {den Tempel}: die Länge hundert Ellen; und den abgesonderten Platz und das Bauwerk und seine Mauern: die Länge hundert Ellen; und die Breite der Vorderseite des Hauses und des abgesonderten Platzes gegen Osten: hundert Ellen. Und so mass er die Länge des an der Vorderseite des abgesonderten Platzes befindlichen Bauwerks, welches sich bis zu seiner Hinterseite hin erstreckte; und seine Galerien auf dieser und auf jener Seite: hundert Ellen; und den inneren Tempel {d.h. das Tempelgebäude im inneren Vorhof} und die Hallen des Vorhofs. - Die Schwellen und die vergitterten {S. die Anm. zu Kap. 40,16} Fenster und die Galerien rings um diese drei Gebäude - den Schwellen gegenüber war getäfeltes Holz ringsherum {d.h. an der ganzen Türeinfassung}, und vom {Eig. der} Boden bis an die Fenster (und die Fenster waren verdeckt) - der Raum über den Türen und das ganze Haus, sowohl inwendig als auswendig, und der Raum an allen Wänden ringsherum, innen und aussen: alles hatte seine Masse. Und Cherubim und Palmen waren gemacht, und zwar eine Palme zwischen Cherub und Cherub. Und der Cherub hatte zwei Angesichter: eines Menschen Angesicht gegen die Palme auf dieser, und eines Löwen Angesicht gegen die Palme auf jener Seite; so war es gemacht am ganzen Hause ringsherum. Vom Boden bis hinauf über die Tür waren die Cherubim und die Palmen gemacht, und zwar an der Wand des Tempels. Der Tempel hatte viereckige Türpfosten; und die auf der Vorderseite des Heiligtums {d.h. des Allerheiligsten} hatten die gleiche Gestalt. Der Altar {der Räucheraltar} war von Holz, drei Ellen hoch, und seine Länge zwei Ellen; und er hatte seine Ecken; und sein Gestell und seine Wände waren von Holz. Und er sprach zu mir: Das ist der Tisch, der vor Jahwe steht. Und der Tempel und das Heiligtum hatten zwei Flügeltüren. Und die Türflügel hatten zwei Flügelblätter, zwei drehbare Flügelblätter, zwei an dem einen Türflügel und zwei Flügelblätter an dem anderen. Und an ihnen, an den Flügeltüren des Tempels, waren Cherubim und Palmen gemacht, wie sie an den Wänden gemacht waren. Und ein hölzernes Dachgesims {O. Gebälk; so auch V.26. Die Bedeutung des hebr. Wortes ist ungewiss} war an der Vorderseite der Halle draussen. Und vergitterte {S. die Anm. zu Kap. 40,16} Fenster und Palmen waren auf dieser und auf jener Seite, an den Seitenwänden {W. den Schultern} der Halle und an den Seitenzimmern des Hauses und den Dachgesimsen. Und er führte mich hinaus in den äusseren Vorhof, des Weges gegen Norden. Und er brachte mich zu den Zellen {d.i. dem nördlichen Zellengebäude}, welche dem abgesonderten Platze gegenüber und dem Bauwerk nach Norden gegenüber waren, vor die Langseite hin von hundert Ellen, mit dem Eingang gegen Norden, und die Breite fünfzig Ellen; gegenüber den zwanzig Ellen des inneren Vorhofs und gegenüber dem Pflaster des äusseren Vorhofs, Galerie gegen Galerie war im dritten Stockwerk. Und vor den Zellen war ein Gang von zehn Ellen Breite: nach dem inneren Vorhof hin ein Weg von hundert Ellen. Und ihre Türen waren gegen Norden gerichtet. Und weil die Galerien Raum von ihnen wegnahmen, waren die oberen Zellen schmäler als die unteren und die mittleren des Baues. Denn sie waren dreistöckig, hatten aber keine Säulen wie die Säulen der Vorhöfe; darum waren sie schmäler am Boden als die unteren und die mittleren. Und eine Mauer ausserhalb, gleichlaufend den Zellen, nach dem äusseren Vorhof hin, war an der Vorderseite der Zellen; ihre Länge war fünfzig Ellen. Denn die Länge der Zellen am äusseren Vorhof war fünfzig Ellen; und siehe, vor dem Tempel war sie hundert Ellen. Und unterhalb dieser Zellen war der Zugang von Osten her, wenn man zu ihnen ging, vom äusseren Vorhof her. - An der Breite der Mauer des Vorhofs gegen Süden, vor dem abgesonderten Platze und vor dem Bauwerk {S. Kap. 41,12}, waren Zellen {das südliche Zellengebäude} - und ein Weg vor ihnen - von gleicher Gestalt wie die Zellen, die gegen Norden waren, wie nach ihrer Länge so nach ihrer Breite, und nach allen ihren Ausgängen wie nach ihren Einrichtungen. Und wie ihre Eingänge, so waren auch die Eingänge der Zellen, welche gegen Süden waren: ein Eingang am Anfang des Weges, des Weges, welcher gegenüber der entsprechenden Mauer war gegen Osten, wenn man zu ihnen kam. Und er sprach zu mir: Die Zellen im Norden und die Zellen im Süden, welche vor dem abgesonderten Platze sind, sind die heiligen Zellen, wo die Priester, welche Jahwe nahen, die hochheiligen Dinge essen sollen. Dahin sollen sie die hochheiligen Dinge legen, sowohl das Speisopfer als auch das Sündopfer und das Schuldopfer; denn der Ort ist heilig. Wenn die Priester hineingehen, so sollen sie nicht aus dem Heiligtum in den äusseren Vorhof hinausgehen, sondern sollen dort ihre Kleider niederlegen, in welchen sie den Dienst verrichten; denn sie sind heilig; sie sollen andere Kleider anziehen und sich dem nahen, was für das Volk ist. Und als er die Masse des inneren Hauses vollendet hatte, führte er mich hinaus des Weges zum Tore, das gegen Osten gerichtet war; und er mass es {d.h. er mass einen Raum, welcher ausserhalb der Tore des äusseren Vorhofs war.} ringsherum. Er mass die Ostseite mit der Messrute, fünfhundert Ruten mit der Messrute ringsum. Er mass die Nordseite, fünfhundert Ruten mit der Messrute ringsum. Die Südseite mass er, fünfhundert Ruten mit der Messrute. Er wandte sich um nach der Westseite und mass fünfhundert Ruten mit der Messrute. Er mass es nach den vier Seiten {Eig. Winden}. Es hatte eine Mauer ringsherum: die Länge war fünfhundert und die Breite fünfhundert, um zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen zu scheiden. Und er führte mich zum Tore, dem Tore, das gegen Osten sah. Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen grosser Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit. Und das Ansehen des Gesichtes {O. der Erscheinung; so auch nachher}, das ich sah, war wie das Gesicht, welches ich gesehen hatte, als ich kam, um die Stadt zu verderben; und es waren Gesichte wie das Gesicht, welches ich am Flusse Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und die Herrlichkeit Jahwes kam in das Haus, den Weg des Tores, welches gegen Osten gerichtet war. Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus. Und ich hörte einen, der aus dem Hause zu mir redete; und ein Mann stand neben mir. Und er sprach zu mir: Menschensohn, dies ist der Ort meines Thrones und der Ort meiner Fusssohlen, wo ich inmitten der Kinder Israel wohnen werde ewiglich. Und das Haus Israel wird meinen heiligen Namen nicht mehr verunreinigen, sie und ihre Könige, durch ihre Hurerei und durch die Leichname ihrer Könige und ihre Höhen: indem sie ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Türpfosten neben meine Türpfosten setzten, dass nur die Wand zwischen mir und ihnen war; und meinen heiligen Namen verunreinigten durch ihre Greuel, die sie verübten, so dass ich sie in meinem Zorne vernichtet habe. Nunmehr werden sie ihre Hurerei und die Leichname ihrer Könige von mir entfernen, und ich werde in ihrer Mitte wohnen ewiglich. Du, Menschensohn, berichte dem Hause Israel über dieses Haus, damit sie sich ihrer Missetaten schämen und den Bau {O. Entwurf, Bauplan} messen. Und wenn sie sich alles dessen schämen, was sie getan haben, so zeige ihnen die Form des Hauses und seine Einrichtung, und seine Ausgänge und seine Eingänge, und alle seine Formen und alle seine Satzungen, und alle seine Formen und alle seine Gesetze; und schreibe es vor ihren Augen auf, damit sie seine ganze Form und alle seine Satzungen behalten und sie tun. - Dies ist das Gesetz des Hauses: Auf dem Gipfel des Berges {Vergl. Kap. 40,2} soll sein ganzes Gebiet ringsherum hochheilig sein; siehe, das ist das Gesetz des Hauses. - Und dies sind die Masse des Altars {des Brandopferaltars} nach Ellen, die Elle eine Elle und eine Handbreite: ein Untersatz, eine Elle {Eig. diese (beschriebene) Elle} hoch und eine Elle breit {d.h. vorspringend}; und sein Gesims an seinem Rande ringsum: eine Spanne; und das ist der Sockel des Altars. Und von dem Untersatz {And. l.: Und dies ist die Höhe des Altas: von dem Untersatz usw.} am Boden bis zur unteren Umwandung: zwei Ellen Höhe und eine Elle Breite {d.h. Vorsprung}; und von der kleineren Umwandung bis zur grösseren Umwandung: vier Ellen Höhe und eine Elle Breite {d.h. Vorsprung}. Und der Gottesberg {Der Gottesberg ist die Grundlage des Feuerherdes}: vier Ellen Höhe; und von dem Gottesherde {Hebr. Ariel} aufwärts die vier Hörner. Und der Gottesherd: zwölf Ellen Länge bei zwölf Ellen Breite, quadratförmig, an seinen vier Seiten. Und die untere Umwandung: vierzehn Ellen Länge bei vierzehn Ellen Breite, an ihren vier Seiten; und das Gesims rings um dieselbe: eine halbe Elle {entspricht einer Spanne (s.V. 13)}, und ihr Untersatz eine Elle ringsum. Und seine Stufen waren gegen Osten gerichtet. Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht der Herr, Jahwe: Dies sind die Satzungen des Altars, an dem Tage, da er gemacht wird, um Brandopfer darauf zu opfern und Blut darauf zu sprengen. Und du sollst den Priestern, den Leviten, welche vom Samen Zadoks sind, die mir nahen, spricht der Herr, Jahwe, um mir zu dienen, einen jungen Farren geben zum Sündopfer. Und du sollst von seinem Blute nehmen und es an seine vier Hörner tun und an die vier Ecken der Umwandung und an das Gesims ringsum; und so sollst du ihn entsündigen und Sühnung für ihn tun. Und du sollst den Farren des Sündopfers nehmen, und man soll ihn an dem bestimmten Orte des Hauses, ausserhalb des Heiligtums, verbrennen. Und am zweiten Tage sollst du einen Ziegenbock ohne Fehl zum Sündopfer darbringen; und man soll den Altar entsündigen, so wie man ihn mit dem Farren entsündigt hat. Wenn du das Entsündigen vollendet hast, sollst du einen jungen Farren ohne Fehl und einen Widder ohne Fehl vom Kleinvieh darbringen: du sollst sie vor Jahwe darbringen, und die Priester sollen Salz auf sie streuen {Eig. schütten} und sie dem Jahwe als Brandopfer opfern. Sieben Tage lang sollst du täglich einen Bock als Sündopfer opfern; und einen jungen Farren und einen Widder vom Kleinvieh, ohne Fehl, soll man opfern. Sieben Tage lang soll man Sühnung tun für den Altar und ihn reinigen und ihn einweihen. Und wenn man die Tage vollendet hat, so soll es am achten Tage und fernerhin geschehen, dass die Priester eure Brandopfer und eure Friedensopfer auf dem Altar opfern; und ich werde euch wohlgefällig annehmen, spricht der Herr, Jahwe. Und er führte mich zurück des Weges zum äusseren Tore des Heiligtums, welches gegen Osten sah; und es war verschlossen. Und Jahwe sprach zu mir: Dieses Tor soll verschlossen sein; es soll nicht geöffnet werden, und niemand soll durch dasselbe eingehen; weil Jahwe, der Gott Israels, durch dasselbe eingezogen ist {Vergl. Kap. 43,2. 4.}, so soll es verschlossen sein. Was den Fürsten betrifft, er, der Fürst, soll darin sitzen, um zu essen {d.h. um eine Opfermahlzeit zu halten. (Vergl. 2. Mose 18,12)} vor Jahwe; auf dem Wege der Torhalle soll er hineingehen, und auf demselben {W. ihrem} Wege soll er hinausgehen. Und er brachte mich auf dem Wege des Nordtores vor das Haus; und ich sah: und siehe, die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus Jahwes; und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und Jahwe sprach zu mir: Menschensohn, richte dein Herz darauf, und sieh mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren alles, was ich mit dir rede betreffs aller Satzungen des Hauses Jahwes und betreffs aller seiner Gesetze; und richte dein Herz auf den Eingang des Hauses samt allen Ausgängen des Heiligtums. Und sprich zu den Widerspenstigen, zu dem Hause Israel: So spricht der Herr, Jahwe: Lasst es genug sein an allen euren Greueln, Haus Israel! indem ihr Söhne der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleische, hineinführtet, um in meinem Heiligtum zu sein, mein Haus {W. es, mein Haus} zu entweihen, wenn ihr meine Speise {W. mein Brot}, Fett und Blut, darbrachtet, so dass sie meinen Bund brachen zu allen euren Greueln hinzu. Und ihr habt der Hut meiner heiligen Dinge nicht gewartet, sondern habt sie {näml. die Fremden (V.7)} euch zu Wärtern meiner Hut gesetzt in meinem Heiligtum. - So spricht der Herr, Jahwe: Kein Sohn der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleische, von allen Söhnen der Fremde, welche inmitten der Kinder Israel sind, soll in mein Heiligtum kommen. Wahrlich, die Leviten, die sich von mir entfernt haben bei der Verirrung Israels, welches von mir abgeirrt ist, seinen Götzen nach, sie sollen ihre Missetat {O. ihre Ungerechtigkeit, Schuld; so auch nachher} tragen; aber sie sollen in meinem Heiligtum Diener sein, als Wachen an den Toren des Hauses und als Diener des Hauses; sie sollen das Brandopfer und das Schlachtopfer für das Volk schlachten, und sie sollen vor ihnen stehen, um ihnen zu dienen. Weil sie ihnen vor ihren Götzen gedient haben und dem Hause Israel ein Anstoss zur Verschuldung gewesen sind, darum habe ich meine Hand wider sie erhoben {d.h. zum Schwure}, spricht der Herr, Jahwe, dass sie ihre Missetat tragen sollen. Und sie sollen mir nicht nahen, um mir den Priesterdienst auszuüben, und um allen meinen heiligen Dingen, den hochheiligen, zu nahen; sondern sie sollen ihre Schmach und ihre Greuel tragen, die sie verübt haben. Und ich werde sie zu Wärtern der Hut des Hauses machen, für {O. nach, gemäss} all seinen Dienst und für {O. nach, gemäss} alles, was darin verrichtet wird. Aber die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks {Vergl. 2. Sam. 15,24 usw.; 1. Kön. 1,32 usw.; 2,26. 27. 35.}, welche der Hut meines Heiligtums gewartet haben, als die Kinder Israel von mir abirrten, sie sollen mir nahen, um mir zu dienen, und sollen vor mir stehen, um mir das Fett und das Blut darzubringen, spricht der Herr, Jahwe. Sie sollen in mein Heiligtum kommen, und sie sollen meinem Tische {Vergl. Kap. 41,22} nahen, um mir zu dienen, und sollen meiner Hut warten. - Und es soll geschehen, wenn sie zu den Toren des inneren Vorhofs eingehen, sollen sie leinene Kleider anziehen; aber Wolle soll nicht auf sie kommen, wenn sie in den Toren des inneren Vorhofs und gegen das Haus hin dienen. Leinene Kopfbunde sollen auf ihrem Haupte sein, und leinene Beinkleider an ihren Lenden; sie sollen sich nicht in Schweiss {d.h. in etwas, das Schweiss hervorbringt} gürten. Und wenn sie in den äusseren Vorhof hinausgehen, in den äusseren Vorhof zum Volke, so sollen sie ihre Kleider, in welchen sie gedient haben, ausziehen in die heiligen Zellen niederlegen, und sollen andere Kleider anziehen, damit sie nicht das Volk mit ihren Kleidern heiligen. Und sie sollen weder ihr Haupt kahl scheren, noch auch das Haar frei wachsen lassen; sie sollen ihr Haupthaar schneiden. Und kein Priester soll Wein trinken, wenn sie in den inneren Vorhof gehen. Und eine Witwe und eine Verstossene sollen sie sich nicht zu Weibern nehmen; sondern Jungfrauen vom Samen des Hauses Israel und die Witwe, welche von einem Priester Witwe geworden ist, mögen sie nehmen. Und sie sollen mein Volk den Unterschied lehren zwischen Heiligem und Unheiligem, und sollen ihm den Unterschied kundtun zwischen Unreinem und Reinem. Und über Streitsachen sollen sie zum Gericht dastehen, nach meinen Rechten sollen sie richten; und sie sollen meine Gesetze und meine Satzungen bei allen meinen Festen beobachten und meine Sabbate heiligen. Und keiner soll zu dem Leichnam eines Menschen gehen, dass er unrein werde; nur allein wegen Vater und Mutter, und wegen Sohn und Tochter, wegen eines Bruders und wegen einer Schwester, die keines Mannes gewesen ist, dürfen sie sich verunreinigen. Und nach seiner Reinigung soll man ihm sieben Tage zählen; und an dem Tage, da er in das Heiligtum, in den inneren Vorhof, hineingeht, um im Heiligtum zu dienen, soll er sein Sündopfer darbringen, spricht der Herr, Jahwe. - Und dies soll ihr Erbteil sein: ich bin ihr Erbteil {Eig. Und es soll ihnen zum Erbteil sein, dass ich ihr Erbteil bin}; und ihr sollt ihnen kein Besitztum in Israel geben: ich bin ihr Besitztum. Das Speisopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer, die sollen sie essen; und alles Verbannte {Vergl. 4. Mose 18,14} in Israel soll ihnen gehören. Und das Erste aller Erstlinge von allem, und alle Hebopfer {Hier, wie öfters, in dem allgemeinen Sinne von Gaben, Schenkungen} von allem, von allen euren Hebopfern sollen den Priestern gehören; und die Erstlinge eures Schrotmehls sollt ihr dem Priester geben, damit Segen auf deinem Hause ruhe. Kein Aas noch Zerrissenes vom Gevögel und vom Vieh sollen die Priester essen. Und wenn ihr das Land als Erbteil verlosen werdet, sollt ihr für Jahwe ein Hebopfer heben, als Heiliges {O. Geheiligtes; so auch V.4} vom Lande: die Länge 25000 Ruten lang, und die Breite 20000 {So nach der alexandr. Übersetzung. Im hebr. Texte steht: zehntausend. (Vergl. zu dieser Stelle Kap. 48}; dasselbe soll heilig sein in seiner ganzen Grenze ringsum. Davon sollen zum Heiligtum {Eig. zum Heiligen} gehören fünfhundert bei fünfhundert ins Geviert ringsum, und fünfzig Ellen Freiplatz dazu ringsum. Und von jenem Masse sollst du eine Länge messen von 25000 und eine Breite von 10000; und darin soll das Heiligtum, das Allerheiligste, sein. Dies soll ein Heiliges vom Lande sein; den Priestern, den Dienern des Heiligtums, soll es gehören, welche nahen, um Jahwe zu dienen, und es soll ihnen ein Platz für Häuser sein, und ein Geheiligtes für das Heiligtum. Und 25000 Ruten in die Länge und 10000 in die Breite soll den Leviten, den Dienern, des Hauses, gehören, ihnen zum Eigentum, als Städte zum Wohnen {Im hebr. Texte steht: zum Eigentum, zwanzig Zellen. And. l. mit geringerer Veränderung als oben: als Tore zum Wohnen}. Und als Eigentum der Stadt sollt ihr 5000 in die Breite und 25000 in die Länge geben, gleichlaufend dem heiligen Hebopfer; dem ganzen Hause Israel soll es gehören. Und dem Fürsten sollt ihr geben auf dieser und auf jener Seite des heiligen Hebopfers und des Eigentums der Stadt, längs des heiligen Hebopfers und längs des Eigentums der Stadt, an der Westseite westwärts und an der Ostseite ostwärts, und der Länge nach {d.h. eigentlich der Breite nach, da es die Schmalseite ist; aber hier und in Kap. 48 bedeutet der Ausdruck "Länge" stets die von Osten nach Westen sich erstreckende Seite. S. die Anm. zu Kap. 48,21} gleichlaufend einem der Stammteile, Als Land soll es ihm gehören, als Eigentum in Israel; und meine Fürsten sollen nicht mehr mein Volk bedrücken, sondern das Land dem Hause Israel nach seinen Stämmen überlassen {Eig. geben}. So spricht der Herr, Jahwe: Lasst es euch genug sein, ihr Fürsten Israels! tut Gewalttat und Bedrückung hinweg, und übet Recht und Gerechtigkeit; höret auf, mein Volk aus seinem Besitze zu vertreiben, spricht der Herr, Jahwe. Gerechte Waage und gerechtes Epha und gerechtes Bath sollt ihr haben. Das Epha und das Bath sollen von einerlei Mass sein, so dass das Bath den zehnten Teil des Homer enthalte, und das Epha den zehnten Teil des Homer; nach dem Homer soll ihr Mass sein. Und der Sekel soll zwanzig Gera sein; zwanzig Sekel, 25 Sekel und fünfzehn Sekel soll euch die Mine sein. Dies ist das Hebopfer, welches ihr heben sollt: ein sechstel Epha vom Homer Weizen und ein sechstel Epha vom Homer Gerste sollt ihr geben; und die Gebühr an Öl, vom Bath Öl: ein zehntel Bath vom Kor {Kor ist eine spätere Benennung für Homer}, von zehn Bath, von einem Homer, denn zehn Bath sind ein Homer; und ein Stück vom Kleinvieh, von zweihundert, von dem bewässerten Lande Israel: - zum Speisopfer und zum Brandopfer und zu den Friedensopfern, um Sühnung für sie zu tun, spricht der Herr, Jahwe. Das ganze Volk des Landes soll zu diesem Hebopfer für den Fürsten in Israel gehalten sein. Und dem Fürsten sollen obliegen die Brandopfer und das Speisopfer und das Trankopfer an den Festen {Das hebr. Wort bezeichnet nur die grossen Jahresfeste} und an den Neumonden und an den Sabbaten, zu allen Festzeiten {S. die Anm. zu Kap. 36,38} des Hauses Israel. Er soll das Sündopfer und das Speisopfer und das Brandopfer und die Friedensopfer opfern, um Sühnung zu tun für das Haus Israel. So spricht der Herr, Jahwe: Im ersten Monat, am Ersten des Monats, sollst du einen jungen Farren ohne Fehl nehmen und das Heiligtum entsündigen. Und der Priester soll von dem Blute des Sündopfers nehmen, und es tun an die Türpfosten des Hauses und an die vier Ecken der Umwandung des Altars und an die Pfosten der Tore des inneren Vorhofs. Und ebenso sollst du tun am Siebten des Monats für den, der aus Versehen sündigt, und für den Einfältigen. Und so sollt ihr Sühnung tun für das Haus. Im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, soll euch das Passah sein, ein Fest von sieben Tagen; Ungesäuertes soll gegessen werden. Und der Fürst soll an selbigem Tage für sich und für das ganze Volk des Landes einen Farren als Sündopfer opfern. Und die sieben Tage des Festes soll er dem Jahwe sieben Farren und sieben Widder, ohne Fehl, täglich, die sieben Tage als Brandopfer opfern, und einen Ziegenbock täglich als Sündopfer. Und als Speisopfer soll er ein Epha Feinmehl zu jedem Farren und ein Epha zu jedem Widder opfern; und Öl, ein Hin zu jedem Epha. Im siebten Monat, am fünfzehnten Tage des Monats, am Feste {d.i. am Laubhüttenfeste}, soll er desgleichen tun die sieben Tage, betreffs des Sündopfers wie des Brandopfers und betreffs des Speisopfers wie des Öles. So spricht der Herr, Jahwe: Das Tor des inneren Vorhofs, welches gegen Osten sieht, soll die sechs Werktage geschlossen sein; aber am Sabbattage soll es geöffnet werden, und am Tage des Neumondes soll es geöffnet werden. Und der Fürst soll durch die Torhalle hineingehen von aussen her und sich an die Pfosten des Tores stellen; und die Priester sollen sein Brandopfer und seine Friedensopfer opfern, und er soll auf der Schwelle des Tores anbeten und hinausgehen; das Tor soll aber nicht geschlossen werden bis zum Abend. Und das Volk des Landes soll anbeten am Eingang dieses Tores, an den Sabbaten und an den Neumonden, vor Jahwe. - Und das Brandopfer, welches der Fürst dem Jahwe am Sabbattage darbringen soll: sechs Lämmer ohne Fehl und ein Widder ohne Fehl. Und als Speisopfer: ein Epha Feinmehl zu jedem Widder; und zu den Lämmern als Speisopfer: eine Gabe seiner Hand {Derselbe Sinn wie V.7; so auch V.11}; und Öl, ein Hin zu jedem Epha. Und am Tage des Neumondes: ein junger Farren ohne Fehl und sechs Lämmer und ein Widder; ohne Fehl sollen sie sein. Und ein Epha zu jedem Farren und ein Epha zu jedem Widder soll er als Speisopfer opfern; und zu den Lämmern, nach dem was seine Hand aufbringen kann; und Öl, ein Hin zu jedem Epha. - Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch die Torhalle {d.i. die Halle des Osttores; wie V.2} hineingehen; und durch sie soll er hinausgehen. Und wenn das Volk des Landes an den Festen {S. die Anm. zu Kap. 36,38} vor Jahwe kommt: wer durch das Nordtor hineingeht, um anzubeten, soll durch das Südtor hinausgehen; und wer durch das Südtor hineingeht, soll durch das Nordtor hinausgehen; er soll nicht durch das Tor zurückkehren, durch welches er hineingegangen ist, sondern stracks vor sich hinausgehen. Und der Fürst soll mitten unter ihnen hineingehen, wenn sie hineingehen; und wenn sie hinausgehen, sollen sie zusammen hinausgehen. - Und an den Festen {S. die Anm. zu Kap. 45,17} und zu den Festzeiten soll das Speisopfer sein: ein Epha Feinmehl zu jedem Farren und ein Epha zu jedem Widder; und zu den Lämmern eine Gabe seiner Hand; und Öl, ein Hin zu jedem Epha. Und wenn der Fürst ein freiwilliges Brandopfer oder freiwillige Friedensopfer dem Jahwe opfern will, so soll man ihm das Tor öffnen, welches gegen Osten sieht; und er soll sein Brandopfer und seine Friedensopfer opfern, gleichwie er am Sabbattage tut; und wenn er hinausgeht, so soll man das Tor verschliessen, nachdem er hinausgegangen ist. - Und du sollst täglich ein einjähriges Lamm ohne Fehl dem Jahwe als Brandopfer opfern, Morgen für Morgen sollst du es opfern. Und ein Speisopfer sollst du dazu opfern, Morgen für Morgen: ein sechstel Epha; und Öl, ein drittel Hin, um das Feinmehl zu befeuchten, als Speisopfer - dem Jahwe: ewige Satzungen, die beständig währen sollen. Und opfert {Nach and. Les.: man soll opfern} das Lamm und das Speisopfer und das Öl, Morgen für Morgen, als ein beständiges Brandopfer. So spricht der Herr, Jahwe: Wenn der Fürst einem seiner Söhne ein Geschenk gibt, so ist es dessen Erbteil; es soll seinen Söhnen gehören, es ist ihr Erbeigentum. Wenn er aber einem seiner Knechte ein Geschenk von seinem Erbteil gibt, so soll es demselben bis zum Freijahre gehören, und dann wieder an den Fürsten kommen; es ist ja sein Erbteil: seinen Söhnen, ihnen soll es gehören. Und der Fürst soll nichts von dem Erbteil des Volkes nehmen, so dass er sie aus ihrem Eigentum verdrängt; von seinem Eigentum soll er seinen Söhnen vererben, auf dass mein Volk nicht zerstreut werde, ein jeder aus seinem Eigentum. Und er brachte mich durch den Zugang, der an der Seite {W. Schulter, nämlich des nördlichen Binnentores} des Tores war, zu den heiligen Zellen für die Priester, welche gegen Norden sahen; und siehe, daselbst war ein Ort an der äussersten Seite gegen Westen. Und er sprach zu mir: Das ist der Ort, wo die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer kochen, wo sie das Speisopfer backen sollen, damit sie es nicht in den äusseren Vorhof hinaustragen, das Volk zu heiligen. - Und er führte mich hinaus in den äusseren Vorhof und liess mich an den vier Ecken des Vorhofs vorübergehen; und siehe, in jeder Ecke des Vorhofs war ein Hof. In den vier Ecken des Vorhofs waren geschlossene Höfe, vierzig Ellen lang und dreissig breit; alle vier Eckhöfe hatten einerlei Mass. Und in denselben war eine Mauerreihe ringsherum bei allen vieren; und Kochherde waren unter den Mauerreihen angebracht ringsum. Und er sprach zu mir: Dies sind die Kochhäuser, wo die Diener des Hauses das Schlachtopfer des Volkes kochen sollen. Und er führte mich zurück zu der Tür des Hauses {d.h. zum Eingang in das Heilige}; und siehe, Wasser flossen unter der Schwelle des Hauses hervor gegen Osten, denn die Vorderseite des Hauses war gegen Osten; und die Wasser flossen herab von unten, von der rechten Seite {W. Schulter} des Hauses her, südlich vom Altar. Und er führte mich hinaus durch das Nordtor, und führte mich draussen herum zum äusseren Tore, des Weges zu dem gegen Osten gerichteten Tore; und siehe, Wasser rieselten von der rechten Torseite {W. Schulter} her. Und als der Mann gegen Osten hinausging, war eine Messschnur in seiner Hand. Und er mass tausend Ellen, und liess mich durch die Wasser gehen - Wasser bis an die Knöchel; und er mass tausend Ellen, und liess mich durch die Wasser gehen - Wasser bis an die Knie; und er mass tausend Ellen, und liess mich hindurchgehen - Wasser bis an die Hüften; und er mass tausend Ellen - ein Fluss, durch den ich nicht gehen konnte; denn die Wasser waren hoch, Wasser zum Schwimmen, ein Fluss, der nicht zu durchgehen war. Und er sprach zu mir: Hast du es gesehen, Menschensohn? Und er führte mich wieder zurück an dem Ufer des Flusses. Als ich zurückkehrte, siehe, da standen an dem Ufer des Flusses sehr viele Bäume auf dieser und auf jener Seite. Und er sprach zu mir: Diese Wasser fliessen hinaus nach dem östlichen Kreise {O. Bezirke (Jos. 22,10), die Gegend oberhalb des Toten Meeres}, und fliessen in die Ebene {Hebr. Araba. S. die Anm. zu 5. Mose 1,1} hinab und gelangen in das Meer; und werden sie in das Meer hinausgeführt, so werden die Wasser des Meeres gesund werden. Und es wird geschehen, dass alle lebendigen Seelen, die da wimmeln, überall wohin der Doppelfluss kommt, leben werden. Und der Fische werden sehr viele sein; denn wenn diese Wasser dorthin kommen, so werden die Wasser des Meeres {W. so werden sie} gesund werden, und alles wird leben, wohin der Fluss kommt. Und es wird geschehen, dass Fischer an demselben stehen werden: von En-Gedi bis En-Eglaim werden Plätze sein zur Ausbreitung der Netze. Nach ihrer Art werden seine Fische sein, sehr zahlreich, wie die Fische des grossen Meeres. Seine Sümpfe und seine Lachen werden nicht gesund werden, sie werden salzig bleiben {Eig. dem Salze sind sie hingegeben}. Und an dem Flusse, an seinem Ufer, auf dieser und auf jener Seite, werden allerlei Bäume wachsen, von denen man isst, deren Blätter nicht verwelken und deren Früchte nicht ausgehen werden. Monat für Monat {W. Nach ihren Monaten} werden sie reife Früchte tragen, denn seine Wasser fliessen aus dem Heiligtum hervor; und ihre Früchte werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Heilung. So spricht der Herr, Jahwe: Dies ist die Grenze, nach welcher ihr euch das Land als Erbe verteilen sollt {Eig. ihr das Land für euch erben sollt.} nach den zwölf Stämmen Israels: für Joseph zwei Lose. Und ihr sollt es erben, der eine wie der andere, das Land, welches euren Vätern zu geben ich meine Hand erhoben habe; und dieses Land soll euch als Erbteil zufallen. - Und dies ist die Grenze des Landes: Auf der Nordseite, vom grossen Meere an, des Weges nach Hethlon, gegen Zedad hin; Hamath, Berotha, Sibraim, welches zwischen der Grenze von Damaskus und der Grenze von Hamath liegt, das mittlere Hazer, welches an der Grenze von Hauran liegt. Und die Grenze vom Meere her {d.h. der östliche Endpunkt, vom Meere an gerechnet} soll Hazar-Enon sein, die Grenze von Damaskus; und den Norden betreffend nordwärts, so ist Hamath die Grenze. Und das ist die Nordseite. - Und was die Ostseite betrifft, so ist zwischen Hauran und Damaskus und Gilead und dem Lande Israel der Jordan; von der Nordgrenze nach dem östlichen Meere hin sollt ihr messen. Und das ist die Ostseite. - Und die Mittagseite südwärts: von Thamar bis zum Haderwasser Kades, und nach dem Bache Ägyptens hin bis an das grosse Meer. Und das ist die Südseite gegen Mittag. - Und die Westseite: das grosse Meer, von der Südgrenze, bis man Hamath gegenüber kommt; das ist die Westseite. - Und dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach den Stämmen Israels. Und es soll geschehen: euch und den Fremdlingen, die in eurer Mitte weilen, welche Kinder in eurer Mitte gezeugt haben, sollt ihr es als Erbteil verlosen; und sie sollen euch sein wie Eingeborene unter den Kindern Israel; mit euch sollen sie um ein Erbteil losen inmitten der Stämme Israels. Und es soll geschehen, in dem Stamme, bei welchem der Fremdling weilt, daselbst sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht der Herr, Jahwe. Und dies sind die Namen der Stämme: Vom Nordende an, zur Seite des Weges nach Hethlon, gegen Hamath hin, und nach Hazar-Enon hin, der Grenze von Damaskus {Vergl. Kap. 47,17}, nordwärts, zur Seite von Hamath - die Ost- und die Westseite sollen Dan gehören: ein Los. Und an der Grenze Dans, von der Ostseite bis zur Westseite: Aser eines. Und an der Grenze Asers, von der Ostseite bis zur Westseite: Naphtali eines. Und an der Grenze Naphtalis, von der Ostseite bis zur Westseite: Manasse eines. Und an der Grenze Manasses, von der Ostseite bis zur Westseite: Ephraim eines. Und an der Grenze Ephraims, von der Ostseite bis zur Westseite: Ruben eines. Und an der Grenze Rubens, von der Ostseite bis zur Westseite: Juda eines. Und an der Grenze Judas, von der Ostseite bis zur Westseite soll das Hebopfer sein, welches ihr heben sollt: 25000 Ruten Breite, und die Länge wie eines der Stammteile von der Ostseite bis zur Westseite: und das Heiligtum soll in dessen Mitte sein. Das Hebopfer, welches ihr für Jahwe heben sollt, soll 25000 Ruten in die Länge, und 10000 in die Breite sein. Und diesen soll das heilige Hebopfer gehören, den Priestern: gegen Norden 25000 Ruten in die Länge, und gegen Westen 10000 in die Breite, und gegen Osten 10000 in die Breite und gegen Süden 25000 in die Länge; und das Heiligtum Jahwes soll in dessen Mitte sein. Den Priestern, - wer geheiligt ist von den Söhnen Zadoks - die meiner Hut gewartet haben, welche, als die Kinder Israel abirrten, nicht abgeirrt sind, wie die Leviten abgeirrt sind, ihnen soll ein Gehobenes von dem Hebopfer des Landes gehören, ein Hochheiliges an der Grenze der Leviten. Und die Leviten sollen, gleichlaufend dem Gebiete der Priester, 25000 Ruten in die Länge und 10000 in die Breite erhalten; die ganze Länge {d.h. die beiden Langseiten von Osten nach Westen} soll 25000 und die Breite 10000 sein. Und sie sollen nichts davon verkaufen noch vertauschen; und der Erstling des Landes soll nicht an andere übergehen, denn er ist Jahwe heilig. Und die 5000 Ruten, die in der Breite übrig sind, längs der 25000, soll gemeines Land sein für die Stadt zur Wohnung und zum Freiplatz; und die Stadt soll in der Mitte desselben sein. Und dies sollen ihre Masse sein: die Nordseite 4500 Ruten, und die Südseite 4500, und an der Ostseite 4500, und die Westseite 4500. Und der Freiplatz der Stadt soll sein: gegen Norden 250 Ruten, und gegen Süden 250, und gegen Osten 250, und gegen Westen 250. Und das Übrige in der Länge, gleichlaufend dem heiligen Hebopfer, 10000 Ruten, gegen Osten und 10000 gegen Westen (es ist gleichlaufend dem heiligen Hebopfer), dessen Ertrag soll den Arbeitern der Stadt zur Nahrung dienen. Und die Arbeiter der Stadt, die sollen es bebauen aus allen Stämmen Israels. Das ganze Hebopfer soll 25000 Ruten bei 25000 sein. Den vierten Teil des heiligen Hebopfers sollt ihr heben zum Eigentum der Stadt {d.h. vom ganzen Hebopfer soll der vierte Teil vom Flächenraum des heiligen Hebopfers (des Anteils der Priester und der Leviten) der Stadt gegeben werden}. Und das Übrige soll dem Fürsten gehören; auf dieser und auf jener Seite des heiligen Hebopfers und des Eigentums der Stadt, längs der 25000 Ruten des Hebopfers bis zur Ostgrenze, und gegen Westen längs der 25000, nach der Westgrenze hin, gleichlaufend den Stammteilen {Das Gebiet des Fürsten soll demnach auf beiden Seiten des Gebietes der Priester, der Leviten und der Stadt liegen, und zwar westlich bis zum Meere und östlich bis zum Jordan hin reichen, indem es sich westlich und östlich so...} Und von dem Eigentum der Leviten und von dem Eigentum der Stadt ab, welche in der Mitte dessen liegen, was dem Fürsten gehört, was zwischen der Grenze Judas und der Grenze Benjamins ist, soll dem Fürsten gehören. Und die übrigen Stämme: Von der Ostseite bis zur Westseite: Benjamin ein Los. Und an der Grenze Benjamins, von der Ostseite bis zur Westseite: Simeon eines. Und an der Grenze Simeons, von der Ostseite bis zur Westseite: Issaschar eines. Und an der Grenze Issaschars, von der Ostseite bis zur Westseite: Sebulon eines. Und an der Grenze Sebulons, von der Ostseite bis zur Westseite: Gad eines. Und an der Grenze Gads, nach der Mittagseite hin südwärts, da soll die Grenze sein von Thamar nach dem Wasser Meriba-Kades, nach dem Bache Ägyptens hin bis an das grosse Meer. Das ist das Land, welches ihr den Stämmen Israels als Erbteil verlosen sollt; und das sind ihre Teile, spricht der Herr, Jahwe. Und dies sollen die Ausgänge {d.h. die vier äussersten Seiten} der Stadt sein: Von der Nordseite an 4500 Ruten Mass; und die Tore der Stadt, nach den Namen der Stämme Israels: drei Tore gegen Norden: das Tor Rubens eines, das Tor Judas eines, das Tor Levis eines. Und nach der Ostseite hin, 4500 Ruten, und drei Tore: das Tor Josephs eines, das Tor Benjamins eines, das Tor Dans eines. Und an der Südseite, 4500 Ruten Mass, und drei Tore: das Tor Simeons eines, das Tor Issaschars eines, das Tor Sebulons eines. An der Westseite, 4500 Ruten, ihrer Tore drei: das Tor Gads eines, das Tor Asers eines, das Tor Naphtalis eines. Ringsum 18000 Ruten. Und der Name der Stadt soll von nun an heissen: Jahwe daselbst {H. Jahwe-Schammah}.
Im dritten Jahre der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. Und der Herr gab Jojakim, den König von Juda, in seine Hand, und einen Teil der Geräte des Hauses Gottes; und er brachte sie in das Land Sinear, in das Haus seines Gottes: die Geräte brachte er in das Schatzhaus seines Gottes. Und der König befahl dem Aschpenas, dem Obersten seiner Kämmerer, dass er von den Kindern Israel, sowohl von dem königlichen Samen als auch von den Vornehmen, Jünglinge brächte, an welchen keinerlei Fehl wäre, und schön von Ansehen und unterwiesen in aller Weisheit und kenntnisreich und mit Einsicht begabt, und welche tüchtig wären, im Palaste des Königs zu stehen; und dass man sie die Schriften und die Sprache der Chaldäer lehre. Und der König verordnete ihnen ein Tagtägliches von der Tafelkost des Königs und von dem Weine, den er trank, und dass man sie drei Jahre lang erzöge; und am Ende derselben sollten sie vor dem König stehen. Und es waren unter ihnen, von den Kindern Juda: Daniel, Hananja, Misael und Asarja. Und der Oberste der Kämmerer gab ihnen Namen; und er nannte Daniel Beltsazar, und Hananja Sadrach, und Misael Mesach, und Asarja Abednego. Und Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs und mit dem Weine, den er trank, zu verunreinigen; und er erbat sich von dem Obersten der Kämmerer, dass er sich nicht verunreinigen müsse. Und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem Obersten der Kämmerer. Und der Oberste der Kämmerer sprach zu Daniel: Ich fürchte meinen Herrn, den König, der eure Speise und euer Getränk verordnet hat; denn warum sollte er sehen, dass eure Angesichter verfallener wären als die der Jünglinge eures Alters, so dass ihr meinen Kopf beim König verwirktet {Eig. in Schuld brächtet}? Und Daniel sprach zu dem Aufseher, welchen der Oberste der Kämmerer über Daniel, Hananja, Misael und Asarja bestellt hatte: Versuche es doch mit deinen Knechten zehn Tage, und man gebe uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken; und dann mögen unser Aussehen und das Aussehen der Jünglinge, welche die Tafelkost des Königs essen, von dir geprüft {Eig. vor dir gezeigt} werden; und tue mit deinen Knechten nach dem, was du sehen wirst. Und er hörte auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage mit ihnen. Und am Ende der zehn Tage zeigte sich ihr Aussehen besser und völliger an Fleisch als dasjenige aller Jünglinge, welche die Tafelkost des Königs assen. Da tat der Aufseher ihre Tafelkost und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemüse. Und diesen vier Jünglingen, ihnen gab Gott Kenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit; und Daniel hatte Verständnis für alle Gesichte und Träume. Und am Ende der Tage, nach welchen der König sie zu bringen befohlen hatte, brachte sie der Oberste der Kämmerer vor Nebukadnezar. Und der König redete mit ihnen; und unter ihnen allen wurde keiner gefunden wie Daniel, Hananja, Misael und Asarja; und sie standen vor dem König. Und in allen Sachen einsichtsvoller Weisheit, welche der König von ihnen erfragte, fand er sie zehnmal allen Schriftgelehrten {d.h. Kennern der heiligen chaldäischen Schriften} und Beschwörern überlegen, die in seinem ganzen Königreiche waren. - Und Daniel blieb bis zum ersten Jahre des Königs Kores. Und im zweiten Jahre der Regierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Träume, und sein Geist wurde beunruhigt, und sein Schlaf war für ihn dahin. Und der König befahl, dass man die Schriftgelehrten und die Beschwörer und die Zauberer und die Chaldäer {d.h. die zu dem alten Volksstamme der in Babylonien eingewanderten Chaldäer gehörigen Priester} rufen sollte, um dem König seine Träume kundzutun; und sie kamen und traten vor den König. Und der König sprach zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, um den Traum zu wissen. Und die Chaldäer sprachen zu dem König auf aramäisch: O König, lebe ewiglich! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir die Deutung anzeigen. Der König antwortete und sprach zu den Chaldäern: Die Sache ist von mir fest beschlossen: wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht kundtut, so sollt ihr in Stücke zerhauen, und eure Häuser sollen zu Kotstätten gemacht werden; wenn ihr aber den Traum und seine Deutung anzeiget, so sollt ihr Geschenke und Gaben und grosse Ehre von mir empfangen. Darum zeiget mir den Traum und seine Deutung an. Sie antworteten zum zweiten Male und sprachen: Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir die Deutung anzeigen. Der König antwortete und sprach: Ich weiss zuverlässig, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr sehet, dass die Sache von mir fest beschlossen ist, dass, wenn ihr mir den Traum nicht kundtut, es bei eurem Urteil verbleibt {Eig. euer Urteil eines ist}; denn ihr habt euch verabredet, Lug und Trug {Eig. heillose Lüge} vor mir zu reden, bis die Zeit sich ändere. Darum saget mir den Traum, und ich werde wissen, dass ihr mir seine Deutung anzeigen könnt. Die Chaldäer antworteten vor dem König und sprachen: Kein Mensch ist auf dem Erdboden, der die Sache des Königs anzeigen könnte; weil kein grosser und mächtiger König jemals eine Sache wie diese von irgend einem Schriftgelehrten oder Zauberer oder Chaldäer verlangt hat. Denn die Sache, welche der König verlangt, ist schwer; und es gibt keinen anderen, der sie vor dem König anzeigen könnte, als nur die Götter, deren Wohnung nicht bei dem Fleische ist. Dieserhalb ward der König zornig und ergrimmte sehr, und er befahl, alle Weisen von Babel umzubringen. Und der Befehl ging aus, und die Weisen wurden getötet {Die Form des aramäischen Zeitwortes deutet an, dass die Tötung eben erst begann}; und man suchte Daniel und seine Genossen, um sie zu töten. Da erwiderte Daniel mit Verstand und Einsicht dem Arioch, dem Obersten der Leibwache des Königs, welcher ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu töten; er antwortete und sprach zu Arioch, dem Oberbeamten des Königs: Warum der strenge Befehl vom König? Da tat Arioch die Sache dem Daniel kund. Und Daniel ging hinein und erbat sich von dem König, dass er ihm eine Frist gewähren möge, um dem König die Deutung anzuzeigen. Hierauf ging Daniel in sein Haus; und er tat die Sache seinen Genossen Hananja, Misael und Asarja kund, auf dass sie von dem Gott des Himmels Barmherzigkeit erbitten möchten wegen dieses Geheimnisses, damit nicht Daniel und seine Genossen mit den übrigen Weisen von Babel umkämen. Hierauf wurde dem Daniel in einem Nachtgesicht das Geheimnis geoffenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels. Daniel hob an und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn Weisheit und Macht, sie sind sein. Und er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen Weisheit und Verstand den Verständigen; er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiss, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht. Dich, Gott meiner Väter, lobe und rühme ich, dass du mir Weisheit und Kraft gegeben, und mir jetzt kundgetan hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns die Sache des Königs kundgetan. Dieserhalb ging Daniel zu Arioch hinein, welchen der König bestellt hatte, die Weisen von Babel umzubringen; er ging hin und sprach zu ihm also: Bringe die Weisen von Babel nicht um; führe mich vor den König, und ich werde dem König die Deutung anzeigen. Da führte Arioch eilends den Daniel vor den König, und sprach zu ihm also: Ich habe einen Mann unter den Weggeführten {Eig. unter den Kindern der Wegführung; so auch Kap. 5,13} von Juda gefunden, welcher dem König die Deutung kundtun wird. Der König hob an und sprach zu Daniel, dessen Name Beltsazar war: Bist du imstande, den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung mir kundzutun? Daniel antwortete vor dem König und sprach: Das Geheimnis, welches der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Schriftgelehrte und Wahrsager dem König nicht anzeigen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart; und er hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen wird. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes auf deinem Lager waren diese: Dir, o König, stiegen auf deinem Lager Gedanken auf, was nach diesem geschehen werde; und der, welcher die Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird. Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis geoffenbart worden, sondern deshalb, damit man dem König die Deutung kundtue und du deines Herzens Gedanken erfahrest. Du, o König, sahst: und siehe, ein grosses Bild; dieses Bild war gewaltig, und sein Glanz aussergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich. Dieses Bild, sein Haupt war von feinem Golde; seine Brust und seine Arme von Silber; sein Bauch und seine Lenden von Erz; seine Schenkel von Eisen; seine Füsse teils von Eisen und teils von Ton. Du schautest, bis ein Stein sich losriss ohne Hände {Eig. nicht durch Hände; d.h. ohne menschiche Vermittlung}, und das Bild an seine Füsse von Eisen und Ton schlug und sie zermalmte. Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, das Erz, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu der Sommertennen; und der Wind führte sie hinweg, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und der Stein, der das Bild geschlagen hatte, wurde zu einem grossen Berge und füllte die ganze Erde. Das ist der Traum; und seine Deutung wollen wir vor dem König ansagen: Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre gegeben hat; und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt - du bist das Haupt von Gold. Und nach dir wird ein anderes Königreich aufstehen, niedriger als du; und ein anderes, drittes Königreich, von Erz, welches über die ganze Erde herrschen wird. Und ein viertes Königreich wird stark sein wie Eisen; ebenso wie {O. dieweil} das Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es, dem Eisen gleich, welches zertrümmert, alle diese zermalmen und zertrümmern. Und dass du die Füsse und die Zehen teils von Töpferton und teils von Eisen gesehen hast - es wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast. Und die Zehen der Füsse, teils von Eisen und teils von Ton: zum Teil wird das Königreich stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein. Dass du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast - sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften: gleichwie sich Eisen mit Ton nicht vermischt. Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen: weil du gesehen hast, dass von dem Berge ein Stein sich losriss ohne Hände und das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der grosse Gott hat dem Könige kundgetan, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist gewiss und seine Deutung zuverlässig. Da fiel der König Nebukadnezar nieder auf sein Angesicht und betete Daniel an; und er befahl, ihm Speisopfer und Räucherwerk darzubringen. Der König antwortete Daniel und sprach: In Wahrheit, euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige, und ein Offenbarer der Geheimnisse, da du vermocht hast, dieses Geheimnis zu offenbaren. Alsdann machte der König den Daniel gross und gab ihm viele grosse Geschenke, und er setzte ihn als Herrscher ein über die ganze Landschaft Babel und zum Obervorsteher über alle Weisen von Babel. Und Daniel bat den König, und er bestellte Sadrach, Mesach und Abednego über die Verwaltung der Landschaft Babel. Und Daniel war im Tore {d.h. am Hofe wie Esther 3,2 usw.} des Königs. Der König Nebukadnezar machte ein Bild von Gold: seine Höhe sechzig Ellen, seine Breite sechs Ellen; er richtete es auf in der Ebene Dura, in der Landschaft Babel. Und der König Nebukadnezar sandte aus, um die Satrapen, die Statthalter und die Landpfleger, die Oberrichter, die Schatzmeister, die Gesetzeskundigen, die Rechtsgelehrten und alle Oberbeamten der Landschaften zu versammeln, damit sie zur Einweihung des Bildes kämen, welches der König Nebukadnezar aufgerichtet hatte. Da versammelten sich die Satrapen, die Statthalter und die Landpfleger, die Oberrichter, die Schatzmeister, die Gesetzeskundigen, die Rechtsgelehrten und alle Oberbeamten der Landschaften zur Einweihung des Bildes, welches der König Nebukadnezar aufgerichtet hatte; und sie standen vor dem Bilde, welches Nebukadnezar aufgerichtet hatte. Und der Herold rief mit Macht: Euch wird befohlen, ihr Völker, Völkerschaften und Sprachen: Sobald ihr den Klang des Hornes, der Pfeife, der Zither, der Sambuke {ein der Harfe ähnliches, viersaitiges Instrument}, der Laute, der Sackpfeife, und allerlei Art von Musik hören werdet, sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, welches der König Nebukadnezar aufgerichtet hat. Und wer nicht niederfällt und anbetet, der soll sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Darum, sobald alle Völker den Klang des Hornes, der Pfeife, der Zither, der Sambuke, der Laute, und allerlei Art von Musik hörten, fielen alle Völker, Völkerschaften und Sprachen nieder, indem sie das goldene Bild anbeteten, welches der König Nebukadnezar aufgerichtet hatte. Deswegen traten zur selben Zeit chaldäische Männer herzu, welche die Juden anzeigten. Sie hoben an und sprachen zum König Nebukadnezar: O König, lebe ewiglich! Du, o König, hast den Befehl gegeben, dass jedermann, der den Klang des Hornes, der Pfeife, der Zither, der Sambuke, der Laute und der Sackpfeife, und allerlei Art von Musik hören würde, niederfallen und das goldene Bild anbeten solle; und wer nicht niederfalle und anbete, der solle in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Es sind nun jüdische Männer da, welche du über die Verwaltung der Landschaft Babel bestellt hast: Sadrach, Mesach und Abednego; diese Männer, o König, achten nicht auf dich; deinen Göttern dienen sie nicht, und das goldene Bild, welches du aufgerichtet hast, beten sie nicht an. Da befahl Nebukadnezar im Zorn und Grimm, Sadrach, Mesach und Abednego herbeizubringen. Da wurden diese Männer vor den König gebracht. Nebukadnezar hob an und sprach zu ihnen: Ist es Absicht, Sadrach, Mesach und Abednego, dass ihr meinen Göttern nicht dienet und das goldene Bild nicht anbetet, welches ich aufgerichtet habe? Nun, wenn ihr bereit seid, zur Zeit, da ihr den Klang des Hornes, der Pfeife, der Zither, der Sambuke, der Laute und der Sackpfeife, und allerlei Art von Musik hören werdet, niederzufallen und das Bild anzubeten, welches ich gemacht habe ...; wenn ihr es aber nicht anbetet, sollt ihr sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden; und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten wird? Sadrach, Mesach und Abednego antworteten und sprachen zu dem König: Nebukadnezar, wir halten es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern. Ob unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten vermag - und er wird uns aus deiner Hand, o König, erretten - oder ob nicht, es sei dir kund, o König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Bild, welches du aufgerichtet hast, nicht anbeten werden. Da wurde Nebukadnezar voll Grimmes, und das Aussehen seines Antlitzes veränderte sich gegen Sadrach, Mesach und Abednego. Er hob an und befahl, den Ofen siebenmal mehr zu heizen, als zur Heizung hinreichend war. Und er befahl Männern, den stärksten Männern in seinem Heere, Sadrach, Mesach und Abednego zu binden, um sie in den brennenden Feuerofen zu werfen. Da wurden diese Männer in ihren Leibröcken, Oberröcken und Mänteln und ihren sonstigen Kleidern gebunden und in den brennenden Feuerofen geworfen. Darum, weil das Wort des Königs streng, und der Ofen aussergewöhnlich geheizt war, tötete die Flamme des Feuers jene Männer, welche Sadrach, Mesach und Abednego hinaufbrachten. Und diese drei Männer, Sadrach, Mesach und Abednego, fielen gebunden in den brennenden Feuerofen. Da erschrak der König Nebukadnezar, und er stand eilends auf, hob an und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen? Sie antworteten und sprachen zu dem König: Gewiss, o König! Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei wandeln mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten ist gleich einem Sohne der Götter {Eig. einem Göttersohne; d.h. einem, der zum Geschlecht der Götter gehört}. Da trat Nebukadnezar an die Öffnung des brennenden Feuerofens, hob an und sprach: Sadrach, Mesach und Abednego, ihr Knechte des höchsten Gottes, gehet heraus und kommet her! Da gingen Sadrach, Mesach und Abednego aus dem Feuer heraus. Und es versammelten sich die Satrapen, die Statthalter und die Landpfleger und die Räte des Königs; sie sahen diese Männer, dass das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte: das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Leibröcke waren nicht verändert, und der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen. Nebukadnezar hob an und sprach: Gepriesen sei der Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die auf ihn vertrauten und das Wort des Königs übertraten und ihre Leiber dahingaben, um keinem Gott zu dienen noch ihn anzubeten, als nur ihrem Gott! Und von mir wird Befehl gegeben, dass jedes Volk, jede Völkerschaft und Sprache - wer Unrechtes spricht wider den Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos, in Stücke zerhauen, und dass sein Haus zu einer Kotstätte gemacht werde; weil es keinen anderen Gott gibt, der auf solche Weise zu erretten vermag. Alsdann beförderte der König Sadrach, Mesach und Abednego in der Landschaft Babel. Nebukadnezar, der König, allen Völkern, Völkerschaften und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Friede euch in Fülle! Es hat mir gefallen, die Zeichen und Wunder kundzutun, welche der höchste Gott an mir getan hat. Wie gross sind seine Zeichen, und wie mächtig seine Wunder! Sein Reich {O. Königtum} ist ein ewiges Reich {O. Königtum}, und seine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht! - Ich, Nebukadnezar, war ruhig in meinem Hause und hatte Gedeihen in meinem Palaste. Ich sah einen Traum, er erschreckte mich; und Gedanken auf meinem Lager und Gesichte meines Hauptes ängstigten mich. Und von mir wurde Befehl gegeben, alle Weisen von Babel vor mich zu führen, auf dass sie mir die Deutung des Traumes kundtäten. Alsdann kamen die Schriftgelehrten, die Beschwörer, die Chaldäer und die Wahrsager herbei; und ich trug ihnen den Traum vor, aber sie taten mir seine Deutung nicht kund. Und zuletzt trat vor mich Daniel, dessen Name Beltsazar ist, nach dem Namen meines Gottes, und in welchem der Geist der heiligen Götter ist; und ich trug ihm den Traum vor: "Beltsazar, du Oberster der Schriftgelehrten, da ich weiss, dass der Geist der heiligen Götter in dir ist, und dass kein Geheimnis dir zu schwer ist, so sage mir die Gesichte meines Traumes, den ich gesehen habe, und seine Deutung. Was nun die Gesichte meines Hauptes auf meinem Lager betrifft, so sah ich: und siehe, ein Baum stand mitten auf der Erde, und seine Höhe war gewaltig. Der Baum wurde gross und stark, und seine Höhe reichte bis an den Himmel, und er wurde gesehen bis an das Ende der ganzen Erde; sein Laub war schön und seine Frucht zahlreich, und es war Nahrung an ihm für alle; die Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen, und alles Fleisch nährte sich von ihm. Ich schaute in den Gesichten meines Hauptes auf meinem Lager, und siehe, ein Wächter und Heiliger stieg vom Himmel hernieder. Er rief mit Macht und sprach also: Hauet den Baum um und schneidet seine Zweige weg; streifet sein Laub ab und streuet seine Frucht umher! die Tiere unter ihm sollen wegfliehen und die Vögel aus seinen Zweigen! Doch seinen Wurzelstock lasset in der Erde, und zwar in Fesseln von Eisen und Erz, im Grase des Feldes; und von dem Tau des Himmels werde er benetzt, und mit den Tieren habe er teil an dem Kraut der Erde. Sein menschliches Herz werde verwandelt und das Herz eines Tieres ihm gegeben; und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen. Durch Beschluss der Wächter ist dieser Ausspruch, und ein Befehl der Heiligen ist diese Sache: auf dass die Lebenden erkennen, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber bestellt. Diesen Traum habe ich, der König Nebukadnezar, gesehen; und du, Beltsazar, sage seine Deutung, da alle Weisen meines Königreichs mir die Deutung nicht kundzutun vermögen; du aber vermagst es, weil der Geist der heiligen Götter in dir ist." Da entsetzte sich {Eig. wurde starr vor Entsetzen} Daniel, dessen Name Beltsazar ist, eine Zeitlang, und seine Gedanken ängstigten ihn. Der König hob an und sprach: Beltsazar, der Traum und seine Deutung ängstige dich nicht. Beltsazar antwortete und sprach: Mein Herr, der Traum gelte deinen Hassern und seine Deutung deinen Feinden! Der Baum, den du gesehen hast, der gross und stark wurde, dessen Höhe an den Himmel reichte, und der über die ganze Erde hin gesehen wurde; und dessen Laub schön und dessen Frucht zahlreich, und an welchem Nahrung war für alle; unter welchem die Tiere des Feldes wohnten, und in dessen Zweigen die Vögel des Himmels sich aufhielten: das bist du, o König, der du gross und stark geworden bist; und deine Grösse wuchs und reichte bis an den Himmel, und deine Herrschaft bis an das Ende der Erde. Und dass der König einen Wächter und Heiligen vom Himmel herniedersteigen sah, welcher sprach: Hauet den Baum um und verderbet ihn! doch seinen Wurzelstock lasset in der Erde, und zwar in Fesseln von Eisen und Erz, im Grase des Feldes; und von dem Tau des Himmels werde er benetzt, und er habe sein Teil mit den Tieren des Feldes, bis sieben Zeiten über ihm vergehen - dies ist die Deutung, o König, und dies der Beschluss des Höchsten, der über meinen Herrn, den König, kommen wird: Man wird dich von den Menschen ausstossen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein; und man wird dir Kraut zu essen geben, wie den Rindern, und dich vom Tau des Himmels benetzt werden lassen; und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. Und dass man gesagt hat, den Wurzelstock des Baumes zu lassen - dein Königtum wird dir wieder werden {Eig. dir erstehen}, sobald du erkannt haben wirst, dass die Himmel herrschen. Darum, o König, lass dir meinen Rat gefallen, und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Missetaten durch Barmherzigkeit gegen Elende, wenn deine Wohlfahrt Dauer haben soll. Alles das kam über den König Nebukadnezar. Nach Verlauf von zwölf Monaten wandelte er umher auf dem königlichen Palaste zu Babel; und der König hob an und sprach: Ist das nicht das grosse Babel, welches ich zum königlichen Wohnsitz erbaut habe durch die Stärke meiner Macht und zu Ehren meiner Herrlichkeit? Noch war das Wort im Munde des Königs, da kam eine Stimme vom Himmel herab: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Das Königtum ist von dir gewichen! und man wird dich von den Menschen ausstossen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein, und man wird dir Kraut zu essen geben wie den Rindern; und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. In demselben Augenblick wurde das Wort über Nebukadnezar vollzogen; und er wurde von den Menschen ausgestossen, und er ass Kraut wie die Rinder, und sein Leib ward benetzt von dem Tau des Himmels, bis sein Haar wuchs gleich Adlerfedern {Eig. gleich dem der Adler ... gleich denen der Vögel} und seine Nägel gleich Vogelkrallen {Eig. gleich dem der Adler ... gleich denen der Vögel}. Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder; und ich pries den Höchsten, und ich rühmte und verherrlichte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist, und dessen Reich {O. Königtum} von Geschlecht zu Geschlecht währt. Und alle Bewohner der Erde werden wie nichts geachtet, und nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde; und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du? Zur selben Zeit kam mir mein Verstand wieder, und zur Ehre meines Königtums kamen meine Herrlichkeit und mein Glanz mir wieder; und meine Räte und meine Gewaltigen suchten mich auf, und ich wurde wieder in mein Königtum eingesetzt, und ausnehmende Grösse wurde mir hinzugefügt. Nun rühme ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König des Himmels, dessen Werke allesamt Wahrheit und dessen Wege Recht sind, und der zu erniedrigen vermag, die in Hoffart wandeln. Der König Belsazar machte seinen tausend Gewaltigen ein grosses Mahl, und er trank Wein vor den Tausend. Belsazar befahl, als der Wein ihm schmeckte, dass man die goldenen und die silbernen Gefässe herbeibrächte, welche sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, auf dass der König und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Kebsweiber daraus tränken. Dann brachte man die goldenen Gefässe, welche man aus dem Tempel des Hauses Gottes zu Jerusalem weggenommen hatte; und der König und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Kebsweiber tranken daraus. Sie tranken Wein und rühmten die Götter von Gold und Silber, von Erz, Eisen, Holz und Stein. In demselben Augenblick kamen Finger einer Menschenhand hervor und schrieben, dem Leuchter gegenüber, auf den Kalk der Wand des königlichen Palastes; und der König sah die Hand {Eig. die Fläche (and.: das Ende) der Hand; so auch V.24}, welche schrieb. Da veränderte sich die Gesichtsfarbe des Königs, und seine Gedanken ängstigten ihn; und die Bänder seiner Hüften lösten sich, und seine Knie schlugen aneinander. Der König rief mit Macht, dass man die Beschwörer, die Chaldäer und die Wahrsager hereinbringe; und der König hob an und sprach zu den Weisen von Babel: Jeder, der diese Schrift lesen und ihre Deutung mir anzeigen wird, der soll mit Purpur bekleidet werden, mit einer goldenen Kette um seinen Hals, und er soll als Dritter im Königreich herrschen. Dann kamen alle Weisen des Königs herbei; aber sie vermochten nicht die Schrift zu lesen, noch die Deutung derselben dem König kundzutun. Da geriet der König Belsazar in grosse Angst, und seine Gesichtsfarbe veränderte sich an ihm; und seine Gewaltigen wurden bestürzt. Infolge der Worte des Königs und seiner Gewaltigen trat die Königin {d.h. wie auch aus V.2 hervorgeht, die Königin-Mutter} in das Haus des Gelages. Die Königin hob an und sprach: O König, lebe ewiglich! lass deine Gedanken dich nicht ängstigen und deine Gesichtsfarbe sich nicht verändern! Es ist ein Mann in deinem Königreich, in welchem der Geist der heiligen Götter ist; und in den Tagen deines Vaters wurden Erleuchtung und Verstand und Weisheit gleich der Weisheit der Götter bei ihm gefunden; und der König Nebukadnezar, dein Vater, hat ihn zum Obersten der Schriftgelehrten, der Beschwörer, der Chaldäer und der Wahrsager erhoben, dein Vater, o König! darum dass ein aussergewöhnlicher Geist, und Kenntnis und Verstand, ein Geist der Traumdeutung und der Rätselerklärung und der Knotenlösung bei ihm gefunden wurde, bei Daniel, welchem der König den Namen Beltsazar gegeben hat. So werde nun Daniel gerufen, und er wird die Deutung anzeigen. Darauf wurde Daniel vor den König geführt. Der König hob an und sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Weggeführten von Juda, welche der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? Und ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir ist, und dass Erleuchtung und Verstand und aussergewöhnliche Weisheit bei dir gefunden werden. Und nun sind die Weisen, die Beschwörer, vor mich geführt worden, damit sie diese Schrift läsen und ihre Deutung mir kundtäten; aber sie vermögen nicht, die Deutung der Sache anzuzeigen. Ich habe aber von dir gehört, dass du Deutung zu geben und Knoten zu lösen vermagst. Nun, wenn du diese Schrift zu lesen und ihre Deutung mir kundzutun vermagst, so sollst du mit Purpur bekleidet werden, mit einer goldenen Kette um deinen Hals, und du sollst als Dritter im Königreich herrschen. Da antwortete Daniel und sprach vor dem König: Deine Gaben mögen dir verbleiben, und deine Geschenke gib einem anderen; jedoch werde ich die Schrift dem König lesen und die Deutung ihm kundtun. Du, o König! der höchste Gott hatte Nebukadnezar, deinem Vater, das Königtum und die Grösse und die Ehre und die Herrlichkeit verliehen; und wegen der Grösse, die er ihm verliehen, bebten und fürchteten sich vor ihm alle Völker, Völkerschaften und Sprachen. Wen er wollte, tötete er, und wen er wollte liess er leben; und wen er wollte, erhob er, und wen er wollte, erniedrigte er. Als aber sein Herz sich erhob und sein Geist bis zur Vermessenheit sich verstockte, wurde er von seinem königlichen Throne gestürzt, und man nahm ihm seine Würde. Und er wurde von den Menschenkindern ausgestossen, und sein Herz wurde dem der Tiere gleich, und seine Wohnung war bei den Wildeseln; man gab ihm Kraut zu essen wie den Rindern, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt - bis er erkannte, dass der höchste Gott über das Königtum der Menschen herrscht, und darüber bestellt, wen er will. Und du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du dieses alles gewusst hast. Und du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefässe seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und deine Kebsweiber, ihr habt Wein daraus getrunken. Und du hast die Götter von Silber und Gold, von Erz, Eisen, Holz und Stein gerühmt, die nicht sehen und nicht hören und nicht wahrnehmen {O. fühlen}; aber den Gott, in dessen Hand dein Odem ist, und bei dem alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt. Da wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift gezeichnet. Und dies ist die Schrift, welche gezeichnet worden ist: Mene, mene, tekel upharsin {Gezählt, gezählt, gewogen und zerteilt. Das aramäische Wort für "gewogen" hat einen ähnlichen Klang wie dasjenige für "leicht erfunden werden"}. Dies ist die Deutung der Sache: Mene - Gott hat dein Königtum gezählt und macht ihm ein Ende. Tekel - du bist auf der Waage gewogen und zu leicht erfunden worden. Peres {Peres, statt der Mehrzahl pharsin, klingt an den Namen "Perser" an} - dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben. Alsdann befahl Belsazar, und man bekleidete Daniel mit Purpur, mit einer goldenen Kette um seinen Hals; und man rief über ihn aus, dass er der dritte Herrscher im Königreich sein solle. - In derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet. Und Darius, der Meder, bekam das Königreich, als er ungefähr 62 Jahre alt war. Es gefiel Darius, über das Königreich 120 Satrapen zu bestellen, die im ganzen Königreich sein sollten, und über diese drei Vorsteher, von welchen Daniel einer war: damit jene Satrapen ihnen Rechenschaft gäben und der König keinen Schaden erlitte. Da übertraf dieser Daniel die Vorsteher und die Satrapen, weil ein aussergewöhnlicher Geist in ihm war; und der König gedachte, ihn über das ganze Königreich zu bestellen. Da suchten die Vorsteher und die Satrapen einen Anklagegrund gegen Daniel von seiten der Verwaltung {Eig. der Regierung} zu finden; aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden wurden. Da sprachen diese Männer: Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn dass wir in dem Gesetz seines Gottes einen gegen ihn finden. Dann liefen diese Vorsteher und Satrapen eilig zu dem König und sprachen zu ihm also: König Darius, lebe ewiglich! Alle Vorsteher des Königreichs, die Statthalter und Satrapen, die Räte und Landpfleger, sind Rats geworden, dass der König eine Verordnung aufstelle und ein Verbot erlasse {Eig. festmache}, dass ein jeder, der binnen dreissig Tagen von irgend einem Gott oder Menschen etwas erbittet ausser von dir, o König, in die Löwengrube geworfen werden soll. Nun, o König, erlass das Verbot und lass eine Schrift aufzeichnen, die nach dem Gesetz der Meder und Perser, welches unwiderruflich ist, nicht abgeändert werden darf. Deshalb liess der König Darius die Schrift und das Verbot aufzeichnen. Und als Daniel erfuhr, dass die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus; und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster gegen Jerusalem hin; und dreimal des Tages kniete er auf seine Knie und betete und lobpries vor seinem Gott, wie er vordem getan hatte. Da liefen jene Männer eilig herbei und fanden Daniel betend und flehend vor seinem Gott. Dann nahten sie und sprachen vor dem König betreffs des königlichen Verbotes: Hast du nicht ein Verbot aufzeichnen lassen, dass jedermann, der binnen dreissig Tagen von irgend einem Gott oder Menschen etwas erbitten würde, ausser von dir, o König, in die Löwengrube geworfen werden sollte? Der König antwortete und sprach: Die Sache steht fest nach dem Gesetz der Meder und Perser, welches unwiderruflich ist. Hierauf antworteten sie und sprachen vor dem König: Daniel, einer der Weggeführten von Juda, achtet nicht auf dich, o König, noch auf das Verbot, welches du hast aufzeichnen lassen; sondern er verrichtet dreimal des Tages sein Gebet. Da wurde der König, als er die Sache hörte, sehr betrübt {Eig. Da missfiel es dem König sehr}, und er sann darauf, Daniel zu retten {Eig. und er richtete das Herz auf Daniel, ihn zu retten}; und bis zum Untergang der Sonne bemühte er sich, ihn zu befreien. Da liefen jene Männer eilig zum König und sprachen zum König: Wisse, o König, dass die Meder und Perser ein Gesetz haben, dass kein Verbot und keine Verordnung, die der König aufgestellt hat, abgeändert werden darf. Dann befahl der König, und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube. Der König hob an und sprach zu Daniel: Dein Gott, welchem du ohne Unterlass dienst, er möge dich retten! Und ein Stein wurde gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt; und der König versiegelte ihn mit seinem Siegelringe und mit dem Siegelringe seiner Gewaltigen, damit hinsichtlich Daniels nichts verändert würde. Darauf ging der König in seinen Palast, und er übernachtete fastend und liess keine Kebsweiber zu sich hereinführen; und sein Schlaf floh von ihm. Dann stand der König bei der Morgenröte, sobald es hell wurde, auf und ging eilends zu der Löwengrube. Und als er sich der Grube nahte, rief er mit trauriger Stimme nach Daniel. Der König hob an und sprach zu Daniel: Daniel, Knecht des lebendigen Gottes, hat dein Gott, welchem du ohne Unterlass dienst, vermocht, dich von den Löwen zu retten? Da sprach Daniel zu dem König: O König, lebe ewiglich! Mein Gott hat seinen Engel gesandt und hat den Rachen der Löwen verschlossen, dass sie mich nicht verletzt haben, weil vor ihm Unschuld an mir gefunden wurde; und auch vor dir, o König, habe ich kein Verbrechen begangen. Da freute sich der König sehr, und er befahl, Daniel aus der Grube herauszuholen. Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt; und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte. Und der König befahl, und man brachte jene Männer, welche Daniel angezeigt hatten, und man warf sie in die Löwengrube, sie, ihre Kinder und ihre Weiber; und ehe sie noch auf den Boden der Grube gekommen waren, bemächtigten sich ihrer die Löwen und zermalmten alle ihre Gebeine. Alsdann schrieb der König Darius an alle Völker, Völkerschaften und Sprachen, welche auf der ganzen Erde wohnten: Friede euch in Fülle! Von mir wird Befehl gegeben, dass man in der ganzen Herrschaft meines Königreichs bebe und sich fürchte vor dem Gott Daniels; denn er ist der lebendige Gott und besteht in Ewigkeit, und sein Reich wird nie zerstört werden, und seine Herrschaft währt bis ans Ende; der da rettet und befreit, und Zeichen und Wunder tut im Himmel und auf der Erde: denn er hat Daniel aus der Gewalt der Löwen errettet. Und dieser Daniel hatte Gedeihen unter der Regierung des Darius und unter der Regierung Kores', des Persers. Im ersten Jahre Belsazars, des Königs von Babel, sah Daniel einen Traum und Gesichte seines Hauptes auf seinem Lager. Dann schrieb er den Traum auf, die Summe der Sache berichtete er. Daniel hob an und sprach: Ich schaute in meinem Gesicht bei der Nacht, und siehe, die vier Winde des Himmels brachen los auf das grosse Meer. Und vier grosse Tiere stiegen aus dem Meere herauf, eines verschieden von dem anderen. - Das erste war gleich einem Löwen und hatte Adlersflügel; ich schaute, bis seine Flügel ausgerissen wurden, und es von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf seine Füsse gestellt und ihm eines Menschen Herz gegeben wurde. - Und siehe, ein anderes, zweites Tier, gleich einem Bären; und es richtete sich auf einer Seite auf, und es hatte drei Rippen in seinem Maule zwischen seinen Zähnen; und man sprach zu ihm also: Stehe auf, friss viel Fleisch! - Nach diesem schaute ich, und siehe, ein anderes, gleich einem Pardel; und es hatte vier Flügel eines Vogels auf seinem Rücken; und das Tier hatte vier Köpfe, und Herrschaft wurde ihm gegeben. Nach diesem schaute ich in Gesichten der Nacht: und siehe, ein viertes Tier, schrecklich und furchtbar und sehr stark, und es hatte grosse eiserne Zähne; es frass und zermalmte, und was übrigblieb, zertrat es mit seinen Füssen; und es war verschieden von allen Tieren, die vor ihm gewesen, und es hatte zehn Hörner. Während ich auf die Hörner achtgab, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horne waren Augen wie Menschenaugen, und ein Mund, der grosse {d.i. prahlerische, vermessene; so auch V.11 u. 20} Dinge redete. Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Alter an Tagen sich setzte: sein Gewand war weiss wie Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer. Ein Strom von Feuer floss und ging von ihm {Eig. von vor ihm} aus; tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden aufgetan. Dann schaute ich wegen der Stimme der grossen Worte, welche das Horn redete: ich schaute, bis das Tier getötet, und sein Leib zerstört und dem Brande des Feuers übergeben wurde. - Und was die übrigen Tiere betrifft: ihre Herrschaft wurde weggenommen, aber Verlängerung des Lebens ward ihnen gegeben {O. doch Lebensdauer war ihnen gegeben} bis auf Zeit und Stunde. Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht. Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird. Mir, Daniel, ward mein Geist in mir {W. in seiner Scheide} tief ergriffen, und die Gesichte meines Hauptes ängstigten mich. Ich nahte zu einem der Dastehenden, um von ihm Gewissheit über dies alles zu erbitten. Und er sagte mir, dass er mir die Deutung der Sache kundtun wolle: Diese grossen Tiere, deren vier waren, sind vier Könige, die von der Erde aufstehen werden. Aber die Heiligen der höchsten Örter werden das Reich {O. das Königtum} empfangen, und werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten. Darauf begehrte ich Gewissheit über das vierte Tier, welches von allen anderen verschieden war, sehr schrecklich, dessen Zähne von Eisen und dessen Klauen von Erz waren, welches frass, zermalmte, und was übrigblieb, mit seinen Füssen zertrat; und über die zehn Hörner auf seinem Kopfe; und über das andere Horn, welches emporstieg, und vor welchem drei abfielen; und das Horn hatte Augen und einen Mund, der grosse Dinge redete, und sein Aussehen war grösser als das seiner Genossen. Ich sah, wie dieses Horn Krieg wider die Heiligen führte und sie besiegte, bis der Alte an Tagen kam, und das Gericht den Heiligen der höchsten Örter gegeben wurde, und die Zeit kam, da die Heiligen das Reich in Besitz nahmen. - Er sprach also: Das vierte Tier: ein viertes Königreich wird auf Erden sein, welches von allen Königreichen verschieden sein wird; und es wird die ganze Erde verzehren und sie zertreten und sie zermalmen. Und die zehn Hörner: aus jenem Königreich werden zehn Könige aufstehen; und ein anderer wird nach ihnen aufstehen, und dieser wird verschieden sein von den vorigen und wird drei Könige erniedrigen. Und er wird Worte reden gegen den Höchsten und die Heiligen der höchsten Örter vernichten; und er wird darauf sinnen, Zeiten und Gesetz zu ändern, und sie werden eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit in seine Hand gegeben werden. Aber das Gericht wird sich setzen; und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstören bis zum Ende. Und das Reich {O. das Königtum} und die Herrschaft und die Grösse der Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volke der Heiligen der höchsten Örter gegeben werden. Sein {S. V.14} Reich ist ein ewiges Reich, und alle Herrschaften werden ihm dienen und gehorchen. - Bis hierher das Ende der Sache. Mich, Daniel, ängstigten meine Gedanken sehr, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir; und ich bewahrte die Sache in meinem Herzen. Im dritten Jahre der Regierung des Königs Belsazar erschien mir, Daniel, ein Gesicht, nach demjenigen, welches mir im Anfang erschienen war. Und ich sah im Gesicht; und es geschah, als ich sah, da war ich in der Burg {O. Hauptstadt} Susan, welche in der Landschaft Elam ist; und ich sah im Gesicht, und ich war am Flusse Ulai. Und ich erhob meine Augen und sah: und siehe, ein Widder stand vor dem Flusse, der hatte zwei Hörner; und die zwei Hörner waren hoch, und das eine war höher als das andere, und das höhere stieg zuletzt empor. Ich sah den Widder nach Westen und nach Norden und nach Süden stossen, und kein Tier konnte vor ihm bestehen, und niemand rettete aus seiner Hand; und er handelte nach seinem Gutdünken und wurde gross. Und während ich achtgab, siehe, da kam ein Ziegenbock von Westen her über die ganze Erde, und er berührte die Erde nicht; und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. Und er kam bis zu dem Widder mit den zwei Hörnern, welchen ich vor dem Flusse hatte stehen sehen; und er rannte ihn an im Grimme seiner Kraft. Und ich sah ihn bei dem Widder anlangen, und er erbitterte sich gegen ihn, und er stiess den Widder und zerbrach seine beiden Hörner; und in dem Widder war keine Kraft, um vor ihm zu bestehen. Und er warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand rettete den Widder aus seiner Hand. Und der Ziegenbock wurde gross über die Massen; und als er stark geworden war, zerbrach das grosse Horn, und vier ansehnliche Hörner wuchsen an seiner Statt nach den vier Winden des Himmels hin. Und aus dem einen von ihnen kam ein kleines Horn {Eig. ein Horn aus kleinem Anfang} hervor; und es wurde ausnehmend gross gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde {d.i. das Land der Zierde (Palästina); vergl. Kap. 11,16. 41. 45.}. Und es wurde gross bis zum Heere des Himmels, und es warf von dem Heere und von den Sternen zur Erde nieder und zertrat sie. Selbst bis zu dem Fürsten des Heeres tat es {Eig. er, so auch in V.12. Viell. auf die durch das kleine Horn dargestellte Person hinweisend} gross; und es nahm ihm das beständige Opfer weg {Nach and. Les.: und das beständige Opfer wurde ihm weggenommen}, und die Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und das Heer wurde dahingegeben samt dem {And. üb.: Und eine Zeit der Mühsal wurde auferlegt dem} beständigen Opfer, um des Frevels {O. des Abfalls} willen. Und es warf {O. wird dahingegeben ... wirft usw.} die Wahrheit zu Boden und handelte und hatte Gelingen. - Und ich hörte einen Heiligen reden; und ein Heiliger sprach zu jenem, welcher redete: Bis wann geht das Gesicht von dem beständigen Opfer und von dem verwüstenden Frevel {O. von dem verwüstenden Abfall}, dass sowohl das Heiligtum als auch das Heer zur Zertretung hingegeben ist? Und er sprach zu mir: Bis zu 2300 Abenden und Morgen {W. Abend-Morgen}; dann wird das Heiligtum gerechtfertigt werden. Und es geschah, als ich, Daniel, das Gesicht sah, da suchte ich Verständnis darüber; und siehe, da stand vor mir wie die Gestalt eines Mannes. Und ich hörte eine Menschenstimme zwischen den Ufern des Ulai {Eig. zwischen dem Ulai}, welche rief und sprach: Gabriel, gib diesem das Gesicht zu verstehen! Und er trat an den Ort, wo ich stand; und als er herzutrat, erschrak ich und fiel nieder auf mein Angesicht. Und er sprach zu mir: Merke auf, Menschensohn! denn das Gesicht geht auf die Zeit des Endes. Und als er mit mir redete, sank ich betäubt auf mein Angesicht zur Erde. Er aber rührte mich an und stellte mich auf meinen früheren Standort. Und er sprach: Siehe, ich will dir kundtun, was in der letzten Zeit des Zornes geschehen wird; denn es geht auf die bestimmte Zeit des Endes. Der Widder mit den zwei Hörnern, welchen du gesehen hast, sind die Könige von Medien und Persien. Und der zottige Ziegenbock ist der König von Griechenland; und das grosse Horn, das zwischen seinen Augen war, ist der erste König. Und dass es zerbrach und vier an seiner Statt aufkamen: vier Königreiche werden aus dieser Nation aufstehen, aber nicht mit seiner Macht. Und am Ende ihres Königtums, wenn die Frevler {Eig. die Abtrünnigen} das Mass voll gemacht haben werden, wird ein König aufstehen, frechen Angesichts und der Ränke kundig. Und seine Macht wird stark sein, aber nicht durch seine eigene Macht; und er wird erstaunliches Verderben anrichten, und Gelingen haben und handeln; und er wird Starke und das Volk der Heiligen verderben. Und durch seine Klugheit wird der Trug in seiner Hand gelingen; und er wird in seinem Herzen grosstun und unversehens viele verderben. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er sich auflehnen, aber ohne Menschenhand zerschmettert werden. Und das Gesicht von den Abenden und von den Morgen {S. V.14}, wovon gesprochen worden, ist Wahrheit; und du, verschliesse das Gesicht, denn es sind noch viele Tage bis dahin {W. es ist auf viele Tage hin}. Und ich, Daniel, war dahin und war einige Tage krank. Dann stand ich auf und verrichtete die Geschäfte des Königs. Und ich war entsetzt über das Gesicht, und niemand verstand es. Im ersten Jahre Darius', des Sohnes Ahasveros', aus dem Samen der Meder, welcher über das Reich der Chaldäer König geworden war, im ersten Jahre seiner Regierung merkte ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, betreffs welcher das Wort Jahwes zu dem Propheten Jeremia geschehen war, dass nämlich siebzig Jahre für die Verwüstung {Eig. die Trümmer} Jerusalems vollendet werden sollten. Und ich richtete mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen zu suchen, in Fasten und Sacktuch und Asche. Und ich betete zu Jahwe, meinem Gott, und ich bekannte und sprach: Ach, Herr! du grosser und furchtbarer Gott, der den Bund und die Güte denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten! wir haben gesündigt und verkehrt und gesetzlos gehandelt, und wir haben uns empört und sind von deinen Geboten und von deinen Rechten abgewichen. Und wir haben nicht auf deine Knechte, die Propheten, gehört, welche in deinem Namen zu unseren Königen, unseren Fürsten und unseren Vätern und zu allem Volke des Landes geredet haben. Dein, o Herr, ist die Gerechtigkeit, unser aber die Beschämung des Angesichts, wie es an diesem Tage ist: der Männer von Juda und der Bewohner von Jerusalem, und des ganzen Israel, der Nahen und der Fernen, in allen Ländern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Treulosigkeit, die sie gegen dich begangen haben. Jahwe {So nach der letzten kritischen Ausgabe des hebr. Textes. And. l.: Herr!}! unser ist die Beschämung des Angesichts, unserer Könige, unserer Fürsten und unserer Väter, weil wir gegen dich gesündigt haben. Des Herrn, unseres Gottes, sind die Erbarmungen und die Vergebungen; denn wir haben uns gegen ihn empört, und wir haben der Stimme Jahwes, unseres Gottes, nicht gehorcht, um in seinen Gesetzen zu wandeln, welche er uns durch seine Knechte, die Propheten, vorgelegt hat. Und ganz Israel hat dein Gesetz übertreten und ist abgewichen, so dass es deiner Stimme nicht gehorcht hat. Und so hat sich der Fluch und der Schwur über uns ergossen, welcher im Gesetz Moses, des Knechtes Gottes, geschrieben steht, weil wir gegen ihn gesündigt haben. Und er hat seine Worte erfüllt, die er über uns und über unsere Richter geredet hat, welche uns richteten, indem er ein grosses Unglück über uns brachte {O. dass er ein grosses Unglück über uns bringen würde}; so dass unter dem ganzen Himmel keines geschehen ist wie dasjenige, welches an Jerusalem geschehen ist. So wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, ist all dieses Unglück über uns gekommen. Und wir flehten Jahwe, unseren Gott, nicht an, dass wir von unseren Missetaten umgekehrt wären und Einsicht erlangt hätten für deine Wahrheit. Und so hat Jahwe über das Unglück gewacht {Vergl. Jer. 1,12; 31,28} und es über uns kommen lassen. Denn Jahwe, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Taten, die er getan hat {O. tut}; aber wir haben seiner Stimme nicht gehorcht. Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus dem Lande Ägypten mit starker Hand herausgeführt und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tage ist - wir haben gesündigt, wir haben gesetzlos gehandelt. Herr, nach allen deinen Gerechtigkeiten {d.h. den Erweisungen, Betätigungen deiner Gerechtigkeit.} lass doch deinen Zorn und deinen Grimm sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berge! denn wegen unserer Sünden und der Missetaten unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk zum Hohne geworden allen denen, die uns umgeben. Und nun höre, unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen; und um des Herrn willen lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum! Neige, mein Gott, dein Ohr und höre! tue deine Augen auf und sieh unsere Verwüstungen und die Stadt, welche nach deinem Namen genannt ist! Denn nicht um unserer Gerechtigkeiten willen legen wir unser Flehen vor dir nieder, sondern um deiner vielen Erbarmungen willen. Herr, höre! Herr, vergib! Herr, merke auf und handle; zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! denn deine Stadt und dein Volk sind nach deinem Namen genannt. Während ich noch redete und betete, und meine Sünde und die Sünde meines Volkes Israel bekannte, und mein Flehen vor Jahwe, meinem Gott, für den heiligen Berg meines Gottes niederlegte, während ich noch redete im Gebet, da kam der Mann Gabriel, den ich im Anfang im Gesicht, als ich ganz ermattet war, gesehen hatte, zu mir her {And. üb.: im Gesicht gesehen hatte, schnell fliegend zu mir her} zur Zeit des Abendopfers {Eig. Abendspeisopfers}. Und er gab mir Verständnis und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren. Im Anfang deines Flehens ist ein Wort ausgegangen, und ich bin gekommen, um es dir kundzutun; denn du bist ein Vielgeliebter. So merke auf das Wort, und verstehe das Gesicht: Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um die Übertretung zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen {Nach and. Les.: die Sünden zu versiegeln}, und die Ungerechtigkeit zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen, und Gesicht und Propheten zu versiegeln, und ein Allerheiligstes zu salben. So wisse denn und verstehe: Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten {Eig. bis auf einen Gesalbten, einen Fürsten}, sind sieben Wochen und 62 Wochen. Strassen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut werden {Eig. Es (Jerusalem) wird wiederhergestellt usw. werden zu Strassen und Gräben}, und zwar in Drangsal der Zeiten. Und nach den 62 Wochen wird der Messias weggetan {Eig. ausgerottet} werden und nichts haben. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein {O. die Stadt und das Heiligtum wird das Volk des Fürsten zerstören, welcher kommen und dessen Ende in der überströmenden Flut sein wird}; und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen. Und er wird einen festen Bund mit den Vielen {d.h. mit der Masse des jüdischen Volkes} schliessen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Greuel {Viell. der Greuelgötzen. O. über den Flügel (Beschirmer) der Greuel} wird ein Verwüster kommen {And. üb.: neben dem Flügel (näml. der Cherubim) werden Greuel der Verwüstung stehen}, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes {Vergl. Jes. 10,23; 28,22} über das Verwüstete {And.: den Verwüster} Im dritten Jahre Kores', des Königs von Persien, wurde dem Daniel, welcher Beltsazar genannt wird, eine Sache geoffenbart, und die Sache ist Wahrheit und betrifft eine grosse Mühsal; und er verstand die Sache und bekam Verständnis über das Gesicht {O. die Erscheinung; so auch V.7. 8. 16.}. - In selbigen Tagen trauerte ich, Daniel, drei volle Wochen. Köstliche Speise ass ich nicht, und weder Fleisch noch Wein kam in meinen Mund; und ich salbte mich nicht, bis drei volle Wochen um waren. Und am 24. Tage des ersten Monats, da war ich am Ufer des grossen Stromes, das ist der Hiddekel {der Tigris}. Und ich erhob meine Augen und sah: und siehe, da war ein Mann in Linnen gekleidet, und seine Lenden waren umgürtet mit Gold von Uphas; und sein Leib war wie ein Chrysolith, und sein Angesicht wie das Aussehen des Blitzes, und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und seine Füsse {Eig. die Gegend der Füsse} wie der Anblick von leuchtendem Erze; und die Stimme seiner Worte war wie die Stimme einer Menge. Und ich, Daniel, allein sah das Gesicht; die Männer aber, welche bei mir waren, sahen das Gesicht nicht; doch fiel ein grosser Schrecken auf sie, und sie flohen und verbargen sich. Und ich blieb allein übrig und sah dieses grosse Gesicht; und es blieb keine Kraft in mir, und meine Gesichtsfarbe verwandelte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft. Und ich hörte die Stimme seiner Worte; und als ich die Stimme seiner Worte hörte, sank ich betäubt auf mein Angesicht, mit meinem Angesicht zur Erde. Und siehe, eine Hand rührte mich an und machte, dass ich auf meine Knie und Hände emporwankte. Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! merke auf die Worte, die ich zu dir rede, und stehe auf deiner Stelle; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort zu mir redete, stand ich zitternd auf. Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! denn von dem ersten Tage an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden; und um deiner Worte willen bin ich gekommen. Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir 21 Tage entgegen; und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich trug daselbst den Sieg davon bei den Königen von Persien. Und ich bin gekommen, um dich verstehen zu lassen, was deinem Volke am Ende der Tage widerfahren wird; denn das Gesicht geht noch auf ferne Tage. Und als er in dieser Weise {Eig. nach diesen Worten} mit mir redete, richtete ich mein Angesicht zur Erde und verstummte. Und siehe, einer, den Menschenkindern gleich, berührte meine Lippen; und ich tat meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, wegen des Gesichts überfielen mich die Wehen, und ich habe keine Kraft behalten. Und wie vermag ein Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn zu reden? Und ich - von nun an bleibt keine Kraft mehr in mir, und kein Odem ist in mir übrig. Da rührte mich wiederum einer an, von Aussehen wie ein Mensch, und stärkte mich. Und er sprach: Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann! Friede dir! sei stark, ja, sei stark! Und als er mit mir redete, fühlte ich mich gestärkt und sprach: Mein Herr möge reden, denn du hast mich gestärkt. Da sprach er: Weisst du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt werde ich zurückkehren, um mit dem Fürsten von Persien zu streiten; aber wenn ich ausziehe, siehe, so wird der Fürst von Griechenland kommen. Doch will ich dir kundtun, was in dem Buche der Wahrheit verzeichnet ist. Und es ist kein einziger, der mir wider jene mutig beisteht, als nur Michael, euer Fürst. Und auch ich stand im ersten Jahre Darius', des Meders, ihm bei als Helfer und Schutz. Und nun will ich dir die Wahrheit kundtun: Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der vierte wird grösseren Reichtum erlangen als alle; und wenn er durch seinen Reichtum stark geworden ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland {O. nach dem Königreich Griechenland hin} aufregen. Und ein tapferer {O. gewaltiger} König wird aufstehen, und er wird mit grosser Macht herrschen und nach seinem Gutdünken handeln. Und sobald er aufgestanden ist, wird sein Reich zertrümmert und nach den vier Winden des Himmels hin zerteilt werden. Aber nicht für seine Nachkommen wird es sein und nicht nach der Macht, mit welcher er geherrscht hat; denn sein Reich wird zerstört und anderen zuteil werden, mit Ausschluss von jenen. Und der König des Südens, und zwar einer von seinen {d.h. des Königs von Südens} Obersten, wird stark werden. Und einer wird stark werden über ihn hinaus und wird herrschen: seine Herrschaft wird eine grosse Herrschaft sein. Und nach Verlauf von Jahren werden sie sich verbünden; und die Tochter des Königs des Südens wird zu dem König des Nordens kommen {d.i. als Gattin}, um einen Ausgleich zu bewirken. Aber sie wird die Kraft des Armes nicht behalten, und er {der König des Südens} wird nicht bestehen noch sein Arm; und sie wird ahingegeben werden, sie und die sie eingeführt haben, und der sie gezeugt, und der sie in jenen Zeiten unterstützt hat. Doch einer von den Schösslingen ihrer Wurzeln wird an seiner {des Königs des Südens} Statt aufstehen; und er wird gegen die Heeresmacht kommen, und wird in die Festungen des Königs des Nordens eindringen und mit ihnen nach Gutdünken verfahren, und wird siegen. Und auch wird er ihre Götter samt ihren gegossenen Bildern, samt ihren kostbaren Geräten, Silber und Gold, nach Ägypten in die Gefangenschaft führen; und er wird Jahre lang standhalten vor {And. üb.: einige Jahre abstehen von} dem König des Nordens. Und dieser wird in das Reich des Königs des Südens kommen, aber in sein Land zurückkehren. Aber seine Söhne werden sich zum Kriege rüsten und eine Menge grosser Heere zusammenbringen; und einer {d.h. einer der Söhne. W. er} wird kommen und überschwemmen und überfluten; und er wird wiederkommen, und sie werden {Nach and. Les.: und wird} Krieg führen bis zu seiner Festung. Und der König des Südens wird sich erbittern, und wird ausziehen und mit ihm, dem König des Nordens, streiten; und dieser wird eine grosse Menge aufstellen, aber die Menge wird in seine {des Königs von Ägypten oder des Südens} Hand gegeben werden. Und wie die Menge weggenommen wird, wird sein Herz sich erheben {Zugleich: sein Mut steigen}; und er wird Zehntausende niederwerfen, aber nicht zu Macht kommen. Und der König des Nordens wird wiederkommen und eine Menge aufstellen, grösser als die frühere; und nach Verlauf der Zeiten von Jahren wird er mit einem grossen Heere und mit grosser Ausrüstung kommen. Und in jenen Zeiten werden viele aufstehen gegen den König des Südens; und Gewalttätige deines Volkes werden sich erheben, um das Gesicht zu erfüllen, und werden zu Fall kommen. Und der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufwerfen und eine befestigte Stadt einnehmen; und die Streitkräfte des Südens werden nicht standhalten, selbst sein auserlesenes Volk wird keine Kraft haben, um standzuhalten. Und der, welcher gegen ihn gekommen ist, wird nach seinem Gutdünken handeln, und niemand wird vor ihm bestehen; und er wird seinen Stand nehmen im Lande der Zierde, und Vertilgung wird in seiner Hand sein. Und er wird sein Angesicht darauf richten, mit der Macht seines ganzen Reiches zu kommen, indem er einen Ausgleich im Sinne hat, und er wird ihn bewirken; und er wird ihm {dem König des Südens} eine Tochter der Weiber geben, zu ihrem Verderben; und sie wird nicht bestehen und wird nichts für ihn sein. Und er wird sein Angesicht nach den Inseln hinwenden und viele einnehmen; aber ein Feldherr wird seinem Hohne ein Ende machen {Eig. ihm seinen Hohn aufhören machen}, dazu noch seinen Hohn ihm zurückgeben. Und er wird sein Angesicht nach den Festungen seines Landes hinwenden, und wird straucheln und fallen und nicht mehr gefunden werden. Und an seiner Statt wird einer aufstehen, welcher einen Eintreiber der Abgaben durch die Herrlichkeit des Reiches ziehen lässt; aber in wenigen Tagen wird er zerschmettert werden, und zwar weder durch Zorn noch durch Krieg. Und an seiner Statt wird ein Verachteter aufstehen, auf den man nicht die Würde des Königtums legen wird; und er wird unversehens kommen und durch Schmeicheleien {Eig. durch gleissnerisches Benehmen} sich des Königtums bemächtigen. Und die überschwemmenden Streitkräfte werden vor ihm überschwemmt und zertrümmert werden, und sogar ein Fürst des Bundes. Denn seitdem er sich mit ihm verbündet hat, wird er Trug üben, und wird hinaufziehen und mit wenig Volk Macht gewinnen. Unversehens wird er in die fettesten Gegenden der Landschaft eindringen und tun, was weder seine Väter noch die Väter seiner Väter getan haben: Raub und Beute und Gut wird er ihnen zerstreuen {d.h. ihnen zum Schaden vergeuden} und wider die Festungen seine Anschläge ersinnen, und zwar eine Zeitlang. Und er wird seine Kraft und seinen Mut wider den König des Südens erwecken mit einem grossen Heere. Und der König des Südens wird sich zum Kriege rüsten mit einem grossen und überaus starken Heere; aber er wird nicht bestehen, denn man wird Anschläge wider ihn ersinnen; und die seine Tafelkost essen, werden ihn zerschmettern; und sein Heer wird überschwemmen, und viele Erschlagene werden fallen. Und die beiden Könige: ihre Herzen werden auf Bosheit bedacht sein, und an einem Tische werden sie Lügen reden; aber es wird nicht gelingen, denn das Ende verzieht sich noch bis zur bestimmten Zeit. Und er {der König des Nordens} wird mit grossem Reichtum in sein Land zurückkehren, und sein Herz wird wider den heiligen Bund gerichtet sein; und er wird handeln und in sein Land zurückkehren. Zur bestimmten Zeit wird er wiederkehren und gegen den Süden ziehen, aber es wird zuletzt nicht sein wie im Anfang. Denn Schiffe von Kittim {Vergl. die Anm. zu Hes. 27,6} werden wider ihn kommen; und er wird verzagen und umkehren, und er wird gegen den heiligen Bund ergrimmen und handeln: er wird umkehren und sein Augenmerk auf diejenigen richten, welche den heiligen Bund verlassen. Und Streitkräfte von ihm werden dastehen; und sie werden das Heiligtum, die Feste, entweihen, und werden das beständige Opfer abschaffen und den verwüstenden Greuel aufstellen. Und diejenigen, welche gottlos handeln {O. welche freveln} gegen den Bund, wird er durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; aber das Volk, welches seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und handeln. Und die Verständigen des Volkes werden die Vielen {d.h. die Masse des jüdischen Volkes; so auch V.39; Kap. 12,3} unterweisen, aber sie werden fallen durch Schwert und Flamme, durch Gefangenschaft und Raub, eine Zeitlang. Und wenn sie fallen, wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden; und viele werden sich ihnen mit Heuchelei anschliessen. Und von den Verständigen werden einige fallen, um sie zu läutern und zu reinigen und weiss zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es verzieht sich noch bis zur bestimmten Zeit. Und der König wird nach seinem Gutdünken handeln, und er wird sich erheben und gross machen über jeden Gott, und wider den Gott der Götter wird er Erstaunliches reden; und er wird Gelingen haben, bis der Zorn vollendet ist, denn das Festbeschlossene wird vollzogen. Und auf den Gott seiner Väter wird er nicht achten, und weder auf die Sehnsucht {d.h. auf den Gegenstand der Sehnsucht} der Weiber noch auf irgend einen Gott wird er achten, sondern er wird sich über alles erheben. Und an dessen Statt wird er den Gott der Festungen ehren: den Gott, den seine Väter nicht gekannt haben, wird er ehren mit Gold und mit Silber und mit Edelsteinen und mit Kleinodien. Und er wird gegen die starken Festungen {d.h. gegen die Bewohner derselben} so verfahren mit dem fremden Gott: wer ihm Anerkennung zollt, dem wird er viel Ehre erweisen, und er wird ihm Herrschaft verleihen über die Vielen und das Land austeilen zum Lohne. Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens mit ihm zusammenstossen, und der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen; und er wird in die Länder eindringen und wird sie überschwemmen und überfluten. Und er wird in das Land der Zierde eindringen, und viele Länder werden zu Fall kommen; diese aber werden seiner Hand entrinnen: Edom und Moab und die Vornehmsten der Kinder Ammon. Und er wird seine Hand an die Länder legen, und das Land Ägypten wird nicht entrinnen; und er wird die Schätze an Gold und Silber und alle Kostbarkeiten Ägyptens in seine Gewalt bringen, und Libyer und Äthiopier werden in seinem Gefolge sein. Aber Gerüchte von Osten und von Norden her werden ihn erschrecken; und er wird ausziehen in grossem Grimme, um viele zu vernichten und zu vertilgen. Und er wird sein Palastgezelt aufschlagen zwischen dem Meere {Eig. den Meeren, zur Bezeichnung des grossen Mittelländischen Meeres} und dem Berge der heiligen Zierde. Und er wird zu seinem Ende kommen, und niemand wird ihm helfen. Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der grosse Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird. Und viele von denen, die im Staube der Erde schlafen, werden erwachen: diese zu ewigem Leben, und jene zur Schande {Eig. zu Schanden, d.h. zur Fülle von Schande}, zu ewigem Abscheu. Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne, immer und ewiglich. Und du, Daniel, verschliesse {O. verwahre} die Worte und versiegele das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden es durchforschen, und die Erkenntnis wird sich mehren. Und ich, Daniel, sah: und siehe, zwei andere standen da, einer hier am Ufer des Stromes, und einer dort am Ufer des Stromes. Und einer sprach zu dem in Linnen gekleideten Mann, welcher oben über dem Wasser des Stromes war {Vergl. Kap. 10,4. 5.}: Wie lange wird dauern das Ende {d.h. der Zeitabschnitt des Endes} dieser wunderbaren Dinge? Und ich hörte den in Linnen gekleideten Mann, welcher oben über dem Wasser des Stromes war, und er erhob seine Rechte und seine Linke zum Himmel und schwur bei dem, der ewig lebt: Eine Zeit, Zeiten {Eig. Bis auf eine bestimmte Zeit, bestimmte Zeiten} und eine halbe Zeit; und wenn die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes vollbracht sein wird, dann werden alle diese Dinge vollendet sein. Und ich hörte es, aber ich verstand es nicht; und ich sprach: Mein Herr, was wird der Ausgang von diesem sein? Und er sprach: Gehe hin, Daniel; denn die Worte sollen verschlossen und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes. Viele werden sich reinigen und weiss machen und läutern, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; und keine der Gottlosen werden es verstehen, die Verständigen aber werden es verstehen. Und von der Zeit an, da das beständige Opfer abgeschafft wird, und zwar um den verwüstenden Greuel aufzustellen, sind 1290 Tage. Glückselig der, welcher harrt und 1335 Tage erreicht! Du aber gehe hin bis zum Ende; und du wirst ruhen, und wirst auferstehen zu deinem Lose am Ende der Tage.
Das Wort Jahwes, welches zu Hosea, dem Sohne Beeris, geschah in den Tagen Ussijas, Jothams, Ahas', Hiskias, der Könige von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes Joas', des Königs von Israel. Als Jahwe anfing mit Hosea zu reden, da sprach Jahwe zu Hosea: Gehe hin, nimm dir ein Hurenweib und Hurenkinder; denn das Land treibt beständig Hurerei, von {Eig. von hinter} Jahwe hinweg. Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblaims; und sie ward schwanger und gebar ihm einen Sohn. Und Jahwe sprach zu ihm: Gib ihm den Namen Jisreel {D.h. Gott sät (o. zerstreut)}; denn noch um ein Kleines, so werde ich die Blutschuld von Jisreel an dem Hause Jehus heimsuchen und dem Königtum des Hauses Israel ein Ende machen. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich den Bogen Israels zerbrechen im Tale Jisreel. - Und sie ward wiederum schwanger und gebar eine Tochter. Und er sprach zu ihm: Gib ihr den Namen Lo-Ruchama {D.i. Nicht-Begnadigte (o. Nicht-Erbarmen)}; denn ich werde mich fortan des Hauses Israel nicht mehr erbarmen, dass ich ihnen irgendwie vergebe. Aber des Hauses Juda werde ich mich erbarmen und sie retten durch Jahwe, ihren Gott; und nicht werde ich sie retten durch Bogen und durch Schwert und durch Krieg, durch Rosse und durch Reiter. - Und sie entwöhnte die Lo-Ruchama. Und sie ward schwanger und gebar einen Sohn. Und er sprach: Gib ihm den Namen Lo-Ammi {D.i. Nicht-mein-Volk}; denn ihr seid nicht mein Volk, und ich, ich will nicht euer sein. Doch die Zahl der Kinder Israel wird sein wie der Sand des Meeres, der nicht gemessen und nicht gezählt werden kann; und es wird geschehen, an dem Orte, wo zu ihnen gesagt wurde: 'Ihr seid nicht mein Volk', wird zu ihnen gesagt werden: 'Kinder des lebendigen Gottes {El}'. Und die Kinder Juda und die Kinder Israel werden sich miteinander versammeln, und sich ein Haupt setzen und aus dem Lande heraufziehen; denn gross ist der Tag von Jisreel. Sprechet zu euren Brüdern: 'Mein Volk {Hebr. Ammi}', und zu euren Schwestern: 'Begnadigte {Hebr. Ruchama}'. Rechtet mit eurer Mutter, rechtet! - denn sie ist nicht mein Weib, und ich bin nicht ihr Mann - damit sie ihre Hurerei von ihrem Angesicht wegtue und ihren Ehebruch zwischen ihren Brüsten hinweg: auf dass ich sie nicht nackt ausziehe und sie hinstelle wie an dem Tage, da sie geboren wurde, und ich sie der Wüste gleich mache und sie setze wie ein dürres Land und sie sterben lasse vor Durst. - Und ihrer Kinder werde ich mich nicht erbarmen, weil sie Hurenkinder sind. Denn ihre Mutter hat gehurt, ihre Gebärerin hat Schande getrieben; denn sie sprach: 'Ich will meinen Buhlen nachgehen, die mir mein Brot und mein Wasser geben, meine Wolle und meinen Flachs, mein Öl und mein Getränk.' Darum siehe, ich will deinen Weg mit Dornen verzäunen, und ich will ihr eine Mauer errichten, dass sie ihre Pfade nicht finden soll. Und sie wird ihren Buhlen {d.i. Liebhabern} nachlaufen und sie nicht erreichen, und sie wird sie suchen und nicht finden; und sie wird sagen: 'Ich will hingehen und zu meinem ersten Manne zurückkehren, denn damals ging es mir besser als jetzt.' Und sie erkannte nicht, dass ich ihr das Korn und den Most und das Öl gab, und ihr Silber und Gold mehrte, was sie für den Baal verwendet haben. Darum werde ich mein Korn zurücknehmen zu seiner Zeit, und meinen Most zu seiner bestimmten Zeit, und werde ihr meine Wolle und meinen Flachs entreissen, die ihre Blösse bedecken sollten. Und nun werde ich ihre Schande aufdecken vor den Augen ihrer Buhlen, und niemand wird sie aus meiner Hand erretten. Und ich werde all ihrer Freude, ihren Festen, ihren Neumonden und ihren Sabbaten und allen ihren Festzeiten ein Ende machen. Und ich werde ihren Weinstock und ihren Feigenbaum verwüsten, von welchen sie sagte: 'Diese sind mein Lohn, den mir meine Buhlen gegeben haben.' Und ich werde dieselben zu einem Walde machen, und die Tiere des Feldes werden sie abfressen. Und ich werde an ihr die Tage der Baalim heimsuchen, da sie denselben räucherte und sich mit ihren Ohrringen und ihrem Halsgeschmeide schmückte und ihren Buhlen nachging; mich aber hat sie vergessen, spricht Jahwe. Darum siehe, ich werde sie locken und sie in die Wüste führen und ihr zum Herzen reden; und ich werde ihr von dort aus ihre Weinberge geben, und das Tal Achor {Trübsal, Unglück} zu einer Tür der Hoffnung. Und sie wird daselbst singen {Eig. anheben zu singen; od. antworten} wie in den Tagen ihrer Jugend, und wie an dem Tage, da sie aus dem Lande Ägypten heraufzog. Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes; so auch nachher}, da wirst du mich nennen: 'Mein Mann'; und du wirst mich nicht mehr nennen: 'Mein Baal'. Und ich werde die Namen der Baalim aus ihrem Munde hinwegtun, und sie werden nicht mehr mit ihrem Namen erwähnt werden. Und ich werde an jenem Tage einen Bund für sie schliessen mit den Tieren des Feldes und mit den Vögeln des Himmels und mit den kriechenden Tieren der Erde; und ich werde Bogen und Schwert und den Krieg aus dem Lande zerbrechen und werde sie in Sicherheit wohnen lassen. Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Gericht, und in Güte und in Barmherzigkeit, und ich will dich mir verloben in Treue; und du wirst Jahwe erkennen. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich erhören, spricht Jahwe: ich werde den Himmel erhören, und dieser wird die Erde erhören; und die Erde wird erhören das Korn und den Most und das Öl; und sie, sie werden Jisreel {bedeutet: den Gott sät} erhören. Und ich will sie {bezieht sich nach dem Hebr. auf das Weib (V.13. 14.)} mir säen in dem Lande und will mich der Lo-Ruchama erbarmen. Und ich will zu Lo-Ammi {D.i. Nicht-mein-Volk} sagen: 'Du bist mein Volk'; und es {Eig. und es seinerseits} wird sagen: 'Mein Gott'. Und Jahwe sprach zu mir: Geh wiederum hin, liebe ein Weib, das von ihrem Freunde geliebt wird und Ehebruch treibt: wie Jahwe die Kinder Israel liebt, welche sich aber zu anderen Göttern hinwenden und Traubenkuchen {Traubenkuchen wurde Götzen geopfert} lieben. Und ich kaufte sie mir für fünfzehn Silbersekel und einen Homer Gerste und einen Letech {entspricht einem halben Homer} Gerste. Und ich sprach zu ihr: Du sollst mir viele Tage also bleiben, du sollst nicht huren und keines Mannes sein; und so werde auch ich dir gegenüber tun. Denn die Kinder Israel werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten, und ohne Schlachtopfer und ohne Bildsäule {O. Denksäule (des Baal)}, und ohne Ephod und Teraphim. Danach werden die Kinder Israel umkehren und Jahwe, ihren Gott, und David, ihren König, suchen; und sie werden sich zitternd wenden zu Jahwe und zu seiner Güte am Ende der Tage. Höret das Wort Jahwes, ihr Kinder Israel! denn Jahwe hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes; denn es ist keine Wahrheit und keine Güte und keine Erkenntnis Gottes im Lande. Schwören und Lügen, und Morden und Stehlen, und Ehebruchtreiben; sie brechen ein, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld. Darum trauert das Land und verschmachtet alles, was darin wohnt, sowohl die Tiere des Feldes als auch die Vögel des Himmels; und auch die Fische des Meeres werden hinweggerafft. Doch niemand rechte und niemand tadle! ist doch dein Volk wie die, welche mit dem Priester rechten. Und du wirst fallen bei Tage, und auch der Prophet wird mit dir fallen bei Nacht; und ich werde deine Mutter vertilgen. Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis; weil du die Erkenntnis verworfen hast, so verwerfe ich dich, dass du mir nicht mehr Priesterdienst ausübest; und du hast das Gesetz deines Gottes vergessen: so werde auch ich deine Kinder vergessen. Je mehr ihrer geworden sind, desto mehr haben sie gegen mich gesündigt: ich werde ihre Herrlichkeit in Schande verwandeln. Sie essen die Sünde {Das hebr. Wort bedeutet "Sünde" und Sündopfer"} meines Volkes und verlangen nach seiner Missetat. Und so wird, wie das Volk, der Priester sein, und ich werde ihre Wege an ihnen heimsuchen und ihre Handlungen ihnen vergelten; und sie werden essen und nicht satt werden. Sie treiben Hurerei, aber sie werden sich nicht ausbreiten; denn sie haben es aufgegeben, auf Jahwe zu achten. Hurerei, Wein und Most nehmen den Verstand weg. Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab tut es ihm kund {d.h. wahrsagt ihm}; denn der Geist der Hurerei hat es irregeführt, und, ihren Gott verlassend, huren sie {Eig. sie huren unter ihrem Gott hinweg}. Sie opfern auf den Gipfeln der Berge und räuchern auf den Hügeln, unter Eiche und Pappel und Terebinthe, weil ihr Schatten gut ist; darum huren eure Töchter und treiben eure Schwiegertöchter Ehebruch. Ich werde es an euren Töchtern nicht heimsuchen, dass sie huren, und an euren Schwiegertöchtern, dass sie Ehebruch treiben; denn sie selbst {d.h. das Volk} gehen mit den Huren beiseite und opfern mit den Buhldirnen; und das Volk, das keinen Verstand hat, kommt zu Fall. Wenn du hurst, Israel, so verschulde sich Juda nicht! und kommet nicht nach Gilgal und ziehet nicht hinauf nach Beth-Awen {bedeutet: Götzenhaus, ironische Bezeichnung für Bethel (Gotteshaus); vergl. 1. Kön. 12,29}, und schwöret nicht: So wahr Jahwe lebt! Denn Israel ist widerspenstig geworden wie eine widerspenstige Kuh; nun wird Jahwe sie weiden wie ein Lamm in weitem Raume {d.h. allen Gefahren preisgegeben}. Ephraim ist mit Götzen verbündet; lass ihn gewähren! Ihr Zechgelage ist ausgeartet: der Hurerei geben sie sich hin; leidenschaftlich lieben seine Fürsten {Eig. ihre (auf Ephraim, als Weib, bezogen) Schilde; wie Ps. 47,9} die Schande. Der Wind hat ihn {Eig. sie (Ephraim)} in seine Flügel geschlossen, und sie werden beschämt werden wegen ihrer Opfer. Höret dieses, ihr Priester, und merket auf, Haus Israel! und ihr, Haus des Königs, nehmet es zu Ohren! denn euch gilt das Gericht; denn ihr seid eine Schlinge zu Mizpa geworden und ein ausgebreitetes Netz auf Tabor; und im Verderbthandeln haben es die Abtrünnigen weit getrieben {And. üb.: und ins verderbliche Treiben der Ausschweifung sind sie tief versunken}. Ich aber werde sie alle züchtigen. Ich kenne Ephraim wohl, und Israel ist nicht vor mir verborgen; denn nun hast du Hurerei getrieben, Ephraim, Israel hat sich verunreinigt. Ihre Handlungen gestatten ihnen nicht, zu ihrem Gott umzukehren; denn der Geist der Hurerei ist in ihrem Innern, und Jahwe kennen sie nicht. Und der Stolz {ELB: Hoffart} Israels zeugt ihm ins Angesicht, und Israel und Ephraim werden fallen durch ihre Ungerechtigkeit {O. Verschuldung}; auch Juda fällt mit ihnen. Mit ihrem Kleinvieh und mit ihren Rindern werden sie hingehen, um Jahwe zu suchen, und werden ihn nicht finden: er hat sich ihnen entzogen. Sie haben treulos gegen Jahwe gehandelt, denn sie haben fremde Kinder gezeugt; nun wird sie der Neumond {d.h. ihr heuchlerischer Gottesdienst} verzehren mit ihren Erbteilen {O. Feldern}. Stosset in die Posaune zu Gibea, in die Trompete zu Rama; rufet laut {O. blaset Lärm} zu Beth-Awen: Der Feind hinter dir her, Benjamin! Ephraim wird zur Wüste werden am Tage der Strafe; über die Stimme Israels habe ich Gewisses {O. Dauerndes, d.h. andauerndes Unglück} verkündigt. Die Fürsten von Juda sind wie diejenigen geworden, welche die Grenze verrücken; über sie werde ich meinen Grimm ausgiessen wie Wasser. Ephraim ist bedrückt, zerschlagen vom Gericht; denn willig wandelte es nach Menschengeboten {O. Satzungen}. Und ich werde für Ephraim wie die Motte sein, und für das Haus Juda wie der Wurmfrass. Und Ephraim sah seine Krankheit, und Juda sein Geschwür; und Ephraim ging nach Assyrien und sandte zu dem König Jareb {Streiter, Streitsüchtiger}; der aber vermag euch nicht zu heilen und wird euer Geschwür nicht vertreiben. Denn ich werde für Ephraim wie ein Löwe sein, und für das Haus Juda wie ein junger Löwe. Ich, ich werde zerreissen und davongehen; ich werde wegtragen, und niemand wird erretten. Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie ihre Schuld büssen und mein Angesicht suchen. In ihrer Bedrängnis werden sie mich eifrig suchen. "Kommt und lasst uns zu Jahwe umkehren; denn er hat zerrissen und wird uns heilen, er hat geschlagen und wird uns verbinden. Er wird uns nach zwei Tagen wieder beleben, am dritten Tage uns aufrichten; und so werden wir vor seinem Angesicht leben. So lasst uns Jahwe erkennen, ja, lasst uns trachten {Eig. jagen} nach seiner Erkenntnis! Sein Hervortreten ist sicher wie die Morgendämmerung; und er wird für uns kommen wie der Regen, wie der Spätregen die Erde benetzt." Was soll ich dir tun, Ephraim, was soll ich dir tun, Juda, da eure Frömmigkeit wie die Morgenwolke ist und wie der Tau, der früh verschwindet? Darum habe ich sie behauen durch die Propheten, habe sie getötet durch die Worte meines Mundes; und mein Gericht geht hervor wie das Licht. Denn an Frömmigkeit habe ich Gefallen und nicht am Schlachtopfer, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern. Sie aber haben den Bund übertreten wie Adam, haben dort treulos gegen mich gehandelt. Gilead ist eine Stadt von Übeltätern {Anderswo mit "Frevler" übersetzt}, voll Blutspuren. Und wie ein Strassenräuber {W. ein Mann der Streifscharen} auflauert, so die Rotte der Priester; sie morden auf dem Wege nach Sichem, ja, sie verüben Schandtat. Im Hause Israel habe ich Schauderhaftes gesehen: daselbst ist Ephraims Hurerei, Israel hat sich verunreinigt. Auch über dich, Juda, ist eine Ernte verhängt, wenn ich die Gefangenschaft meines Volkes wenden werde. Sobald ich Israel heilen will, werden die Ungerechtigkeit {O. die Schuld} Ephraims und die Bosheiten Samarias offenbar; denn sie üben Falschheit {O. Lüge}, und der Dieb dringt ein, draussen raubt die Streifschar. Und sie sprechen nicht in ihrem Herzen, dass ich all ihrer Bosheit gedenke; nun haben ihre Handlungen sie umringt, sie stehen vor meinem Angesicht. Mit ihrer Bosheit erfreuen sie den König und mit ihren Lügen die Fürsten. Sie sind Ehebrecher allesamt, gleich einem Ofen, vom Bäcker geheizt, der zu schüren aufhört vom Kneten des Teiges an bis zu seiner Gärung. Am Tage unseres Königs machen sich die Fürsten krank von der Glut des Weines; er streckt seine Hand aus mit den Spöttern. Denn sie haben ihr Herz wie einen Ofen ihrer Arglist nahe gebracht; ihr Bäcker schläft die ganze Nacht; am Morgen brennt jener wie ein flammendes Feuer. Sie allesamt glühen wie ein Ofen und verzehren ihre Richter. Alle ihre Könige sind gefallen; niemand unter ihnen ruft mich an. Ephraim vermischt sich mit den Völkern; Ephraim ist wie ein Kuchen geworden, der nicht umgewendet ist. Fremde haben seine Kraft verzehrt, und er weiss es nicht; auch ist graues Haar auf sein Haupt {Eig. auf ihn} gesprengt, und er weiss es nicht. Und der Stolz {ELB: Hoffart} Israels zeugt ihm ins Angesicht; und sie kehren nicht um zu Jahwe, ihrem Gott, und bei alledem suchen sie ihn nicht. Und Ephraim ist wie eine einfältige Taube geworden, ohne Verstand; sie rufen Ägypten an, sie gehen nach Assyrien. Sobald sie hingehen, werde ich mein Netz über sie ausbreiten, wie das Gevögel des Himmels werde ich sie herniederziehen. Ich werde sie züchtigen gemäss dem, was ihrer Gemeinde verkündigt worden ist {Vergl. 5. Mose 28,15 usw.}. Wehe ihnen! denn sie sind von mir geflohen; Zerstörung über sie! denn sie sind von mir abgefallen. Und ich möchte sie erlösen, sie aber reden Lügen über mich. Und sie schreien nicht zu mir in ihrem Herzen, sondern {O. wenn.} sie heulen auf ihren Lagern; um Korn und Most scharen sie sich; sie weichen ab und wenden sich gegen mich. Und ich, ich hatte ihre Arme unterwiesen {Vergl. Ps. 18,34} und gestärkt, aber sie ersinnen Böses gegen mich. Sie wenden sich um, doch nicht nach oben: sie sind wie ein trüglicher Bogen geworden. Ihre Fürsten werden durchs Schwert fallen wegen der Wut ihrer Zunge: das wird ihre Verspottung sein im Lande Ägypten. Die Posaune an deinen Mund! Wie ein Adler stürzt er auf das Haus Jahwes, weil sie meinen Bund übertreten und gegen mein Gesetz gefrevelt haben. Sie werden zu mir schreien: Mein Gott, wir kennen dich, wir, Israel! - Israel hat das Gute verworfen: der Feind verfolge es! Sie haben Könige gemacht, aber nicht von mir aus; sie haben Fürsten eingesetzt, und ich wusste es nicht. Von ihrem Silber und von ihrem Golde haben sie sich Götzenbilder gemacht, damit es vernichtet werde. Er {nämlich Gott} hat dein Kalb verworfen, Samaria: mein Zorn ist wider sie entbrannt. Bis wann sind sie der Reinheit unfähig? Denn auch dieses ist von Israel; ein Künstler hat es gemacht, und es ist kein Gott, denn {O. sondern} das Kalb Samarias wird zu Stücken werden. Denn Wind säen sie, und Sturm ernten sie; Halme hat es {das Gesäte} nicht, das Ausgesprosste bringt kein Mehl; wenn es auch Mehl brächte, so würden Fremde es verschlingen. Israel ist verschlungen; nun sind sie unter den Nationen wie ein Gefäss geworden, an welchem man kein Gefallen hat. Denn sie sind nach Assyrien hinaufgezogen. Der Wildesel bleibt für sich allein {d.h. selbst der unvernünftige Wildesel behauptet seine Unabhängigkeit}, aber Ephraim hat Buhlen gedungen. Ob sie auch unter den Nationen dingen, nun will ich sie sammeln; und sie werden anfangen, sich zu vermindern wegen der Last des Königs der Fürsten {nämlich des Königs von Assyrien; vergl. Jes. 10,8}. Denn Ephraim hat die Altäre vermehrt zur Versündigung, und die Altäre sind ihm zur Versündigung geworden. Ich schreibe ihm zehntausend {Nach and. Les.: Mengen} Satzungen meines Gesetzes vor: wie Fremdes werden sie geachtet. Als Schlachtopfer meiner Opfergaben opfern sie Fleisch und essen es; Jahwe hat kein Wohlgefallen an denselben. Nun wird er ihrer Ungerechtigkeit {O. Schuld; so auch Kap. 9,7. 9.} gedenken und ihre Sünden heimsuchen: sie werden nach Ägypten zurückkehren. Und Israel hat den vergessen, der es gemacht, und hat Paläste gebaut, und Juda hat die festen Städte vermehrt; aber ich werde ein Feuer in seine Städte senden, welches seine Schlösser verzehren wird. Freue dich nicht, Israel, bis zum Frohlocken, wie die Völker; denn du hast von deinem Gott weg gehurt, hast Buhlerlohn geliebt auf allen Korntennen. Tenne und Kelter werden sie nicht ernähren, und der Most wird sie täuschen. Sie werden nicht im Lande Jahwes bleiben, sondern Ephraim wird nach Ägypten zurückkehren, und sie werden Unreines essen in Assyrien. Sie werden Jahwe keinen Wein spenden, und ihre Schlachtopfer werden ihm nicht angenehm sein: wie Trauerspeise {d.h. wie die bei Leichenmahlzeiten genossene Speise} wird es ihnen sein; alle, die davon essen, werden sich verunreinigen; denn für ihren Hunger {And. üb.: für sie selbst. W. für ihre Seele} wird ihre Speise sein, in das Haus Jahwes wird sie nicht kommen. Was werdet ihr tun am Tage der Feier und am Tage des Festes Jahwes? Denn siehe, sie sind weggezogen wegen der Zerstörung; Ägypten wird sie sammeln, Moph {Memphis} sie begraben; ihre Kostbarkeiten an Silber werden die Nesseln in Besitz nehmen, Dornen werden in ihren Zelten sein. Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung; Israel wird es erfahren {O. erkennen}. Der Prophet wird närrisch, der Mann des Geistes {d.h. der mit dem Geiste Gottes erfüllt ist} wahnsinnig, wegen der Grösse deiner Ungerechtigkeit und der grossen Feindseligkeit. Ephraim schaut nach Offenbarungen aus neben meinem Gott; der Prophet - eines Vogelstellers Schlinge ist auf allen seinen Wegen, Feindseligkeit ist im Hause seines Gottes. Tief haben sie sich verderbt {O. Sie sind tief (od. weit) gegangen im Verderbthandeln} wie in den Tagen von Gibea {Vergl. Richt. 19 usw.}. Er wird ihrer Ungerechtigkeit gedenken, er wird ihre Sünden heimsuchen. Ich fand Israel wie Trauben in der Wüste; wie eine Frühfrucht am Feigenbaum, in seinem ersten Triebe {Eig. in seiner ersten Zeit}, ersah ich eure Väter. Sie aber gingen nach Baal-Peor und weihten sich der Schande {Vergl. Jer. 3,24}, und sie wurden Greuel wie ihr Buhle. Ephraim - dem Vogel gleich wird ihre Herrlichkeit wegfliegen. Kein Gebären und keine Schwangerschaft und keine Empfängnis: ja, wenn sie auch ihre Söhne gross ziehen, so werde ich sie doch derselben berauben, so dass kein Mann mehr bleibt; denn wehe ihnen {Eig. ja ihnen, od eben ihnen}, wenn ich von ihnen weichen werde! Ephraim, wie ich hinschaute, war ein Tyrus {And.: eine Palme; der hebräische Text ist schwer verständlich}, auf der Aue gepflanzt; aber Ephraim muss {And. üb.: Ephraim - gleichwie ich es zu einem Tyrus ersehen hatte ..., so soll Ephraim} seine Söhne zum Würger hinausbringen. Gib ihnen, Jahwe; was wirst du ihnen geben? Gib ihnen einen unfruchtbaren Mutterleib und trockene Brüste! Alle ihre Bosheit ist zu Gilgal, denn daselbst habe ich sie gehasst. Wegen der Bosheit ihrer Handlungen werde ich sie aus meinem Hause vertreiben; ich werde sie nicht mehr lieben; alle ihre Fürsten sind Abtrünnige. Ephraim ist geschlagen: ihre Wurzel ist verdorrt, sie werden keine Frucht bringen; selbst wenn sie gebären, werde ich die Lieblinge ihres Leibes töten. Mein Gott verwirft sie, weil sie nicht auf ihn gehört haben; und sie sollen Flüchtlinge sein unter den Nationen. Israel ist ein wuchernder Weinstock, der seine Frucht ansetzte; nach der Menge seiner Frucht hat er die Altäre vermehrt, nach der Güte seines Landes haben sie die Bildsäulen {O. Denksäulen (des Baal)} verschönert. Gleissnerisch war ihr Herz, nun werden sie es büssen: er wird ihre Altäre zertrümmern, ihre Bildsäulen zerstören. Ja, nun werden sie sagen: Wir haben keinen König; denn wir haben Jahwe nicht gefürchtet, und der König, was wird er für uns tun? Sie haben eitle Worte geredet, falsch geschworen, Bündnisse geschlossen: so wird das Gericht sprossen wie Giftkraut {O. Bitterkraut} in den Furchen des Feldes. Sie Bewohner von Samaria werden bange sein für das Kalb von Beth-Awen {S. die Anm. zu Kap. 4,15}; ja, sein Volk wird über dasselbe trauern, und seine Götzenpriester werden seinetwegen beben, wegen seiner Herrlichkeit, weil sie von ihm fortgezogen ist; auch dieses wird nach Assyrien gebracht werden als Geschenk für den König Jareb {S. die Anm. zu Kap. 5,13}. Scham wird Ephraim ergreifen, und Israel wird zu Schanden werden wegen seines Ratschlags. Dahin ist Samaria und sein König, wie ein Splitter auf des Wassers Fläche. Und die Höhen von Awen, die Sünde Israels, werden vertilgt werden; Dornen und Disteln werden über ihre Altäre wachsen. Und sie werden zu den Bergen sagen: Bedecket uns! und zu den Hügeln: Fallet auf uns! Seit den Tagen von Gibea hast du gesündigt, Israel: dort sind sie stehen geblieben {d.h. wahrsch.: sie sind bei der Sünde Gibeas geblieben}; nicht erreichte sie zu Gibea der Streit wider die Kinder des Frevels {O. des Unrechts Vergl. Richt. 20 usw.}. Nach meiner Lust werde ich sie züchtigen, und Völker werden gegen sie versammelt werden, wenn ich sie an ihre beiden Sünden {Eig. Missetaten, Verschuldungen} binden werde. Und Ephraim ist eine ans Joch gewöhnte junge Kuh, die zu dreschen liebt; und ich, ich bin über die Schönheit ihres Halses hergefahren: ich werde Ephraim einspannen, Juda soll pflügen, Jakob soll eggen. Säet euch zur {O. nach} Gerechtigkeit, erntet der Güte {O. Frömmigkeit} gemäss; pflüget euch einen Neubruch: denn es ist Zeit, Jahwe zu suchen, bis er komme und euch Gerechtigkeit regnen lasse. Ihr habt Gesetzlosigkeit gepflügt, Unrecht geerntet, die Frucht der Lüge gegessen; denn du hast auf deinen Weg vertraut, auf die Menge deiner Helden. Und es wird sich ein Getümmel erheben unter deinen Völkern {O. wider deine Völker}, und alle deine Festen werden zerstört werden, wie Schalman Beth-Arbel zerstörte am Tage des Krieges; die Mutter samt den Kindern wurde zerschmettert. Also hat Bethel euch getan um der Bosheit eurer Bosheit willen: mit dem Morgenrot wird Israels König gänzlich vernichtet sein. Als Israel jung war, da liebte ich es, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. So oft sie {nämlich die Propheten} ihnen riefen, gingen sie von ihrem Angesicht hinweg: sie opferten den Baalim und räucherten den geschnitzten Bildern. Und ich, ich gängelte Ephraim, - er nahm sie auf seine Arme - aber sie erkannten nicht, dass ich sie heilte. Mit Menschenbanden zog ich sie, mit Seilen der Liebe; und ich ward ihnen wie solche, die das Joch auf ihren Kinnbacken emporheben {d.h. zur Erleichterung lüpfen}, und sanft gegen sie, gab ich ihnen Speise. Es wird nicht nach dem Lande Ägypten zurückkehren; sondern der Assyrer, der wird sein König sein, weil sie sich geweigert haben umzukehren. Und das Schwert wird kreisen in seinen Städten und seine Riegel vernichten, und wird fressen um ihrer Ratschläge willen; denn mein Volk hängt an dem Abfall {Eig. ist an den Abfall befestigt (wie an einen Pfahl)} von mir, und ruft man es nach oben, keiner von ihnen erhebt sich. Wie sollte ich dich hingeben, Ephraim, dich überliefern, Israel? Wie sollte ich dich wie Adama machen, wie Zeboim dich setzen? Mein Herz hat sich in mir umgewendet, erregt sind alle meine Erbarmungen. Nicht will ich ausführen die Glut meines Zornes, nicht wiederum Ephraim verderben; denn ich bin Gott {El} und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte, und ich will nicht in Zornesglut kommen. - Sie werden Jahwe nachwandeln: wie ein Löwe wird er brüllen; denn er wird brüllen, und zitternd werden die Kinder herbeieilen vom Meere {d.h. von den Inseln und Ländern des Westens}; wie Vögel werden sie zitternd herbeieilen aus Ägypten und wie Tauben aus dem Lande Assyrien; und ich werde sie in ihren Häusern wohnen lassen, spricht Jahwe. Mit Lüge hat Ephraim mich umringt, und das Haus Israel mit Trug; und Juda ist immer noch zügellos gegen Gott {El. - Eig. schweift immer noch umher in Bezug auf Gott} und gegen den Heiligen {S. die Anm. zu Spr. 9,10}, der treu ist. Ephraim weidet sich an Wind und jagt dem Ostwinde nach; den ganzen Tag mehrt es Lüge und Gewalttat; und sie schliessen einen Bund mit Assyrien, und Öl wird nach Ägypten gebracht. Auch mit Juda hat Jahwe einen Rechtsstreit; und er wird Jakob heimsuchen nach seinen Wegen, nach seinen Handlungen ihm vergelten. - Im Mutterleibe hielt er seines Bruders Ferse, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott {El}: er kämpfte mit dem Engel und überwand, er weinte und flehte zu ihm; zu Bethel fand er ihn, und daselbst redete er mit uns. Und Jahwe, der Gott der Heerscharen - Jahwe ist sein Gedenkname {Eig. sein Gedächtnis}. Du denn, kehre um zu deinem Gott; bewahre Güte und Recht, und hoffe beständig auf deinen Gott. Ein Kaufmann ist er; in seiner Hand ist eine Waage des Betrugs, er liebt zu übervorteilen. Und Ephraim spricht: ich bin doch reich geworden, habe mir Vermögen erworben; in all meinem Erwerb wird man mir keine Ungerechtigkeit nachweisen {Eig. finden}, welche Sünde wäre. Ich aber bin Jahwe, dein Gott, vom Lande Ägypten her; ich werde dich wieder in Zelten wohnen lassen wie in den Tagen der Festfeier. Und ich habe zu den Propheten geredet, ja, ich habe Gesichte vermehrt und durch die Propheten in Gleichnissen geredet. Wenn Gilead {S. Kap. 6,8} Frevel {O. Nichtswürdigkeit, Nichtigkeit} ist, so werden sie nur Nichtiges werden. In Gilgal opferten sie Stiere; so werden auch ihre Altäre wie Steinhaufen sein auf den Furchen des Feldes. Und Jakob entfloh nach dem Gefilde von Aram, und Israel diente um ein Weib und hütete um ein Weib. Und Jahwe führte Israel durch einen Propheten aus Ägypten herauf, und durch einen Propheten wurde es gehütet. Ephraim erzürnte ihn bitterlich, und sein Herr wird seine Blutschuld auf ihm lassen und seine Schmähung ihm vergelten. Wenn Ephraim redete, war Schrecken; es erhob sich in Israel. Aber es verschuldete sich durch Baal und starb. Und nun fahren sie fort zu sündigen und machen sich von ihrem Silber gegossene Bilder, Götzenbilder nach ihrem Verstande, allesamt ein Werk der Künstler; von eben diesen sagt man: Die Menschen, welche opfern, küssen die Kälber {And. üb.: Menschen opfern, Kälber küssen sie!}! Darum werden sie sein wie die Morgenwolke und wie der Tau, der früh verschwindet, wie Spreu, welche von der Tenne dahinfliegt, und wie Rauch aus dem Gitter. Ich aber bin Jahwe, dein Gott, vom Lande Ägypten her; und du kennst keinen Gott ausser mir, und da ist kein Retter als ich. Ich habe dich ja gekannt in der Wüste, in dem Lande der Gluten. Ihrer Weide gemäss wurden sie satt, sie wurden satt, und ihr Herz erhob sich; darum haben sie mich vergessen. Und so wurde ich ihnen wie ein Löwe; wie ein Pardel laure ich am Wege; ich werde sie anfallen wie eine Bärin, welche der Jungen beraubt ist, und werde den Verschluss ihres Herzens {d.i. ihre Brust} zerreissen; und ich werde sie daselbst verzehren wie ein Löwe; die Tiere des Feldes werden sie zerfleischen. Es hat dich zu Grunde gerichtet, Israel, dass du wider mich, wider deine Hilfe, bist. Wo ist nun dein König, dass er dich rette in allen deinen Städten, und wo deine Richter, von welchen du sagtest: Gib mir einen König und Fürsten? Ich gab dir einen König in meinem Zorn, und nahm {O. gebe ... nehme} ihn weg in meinem Grimm. Die Ungerechtigkeit {O. Verschuldung} Ephraims ist zusammengebunden, aufbewahrt seine Sünde; Wehen einer Gebärenden werden ihn ankommen. Er ist ein unweiser Sohn; denn wenn es Zeit ist, tritt er nicht ein in den Durchbruch der Kinder. Von Gewalt des Scheols werde ich sie erlösen, vom Tode sie befreien! Wo sind, o Tod, deine Seuchen? wo ist, o Scheol, dein Verderben? Reue ist vor meinen Augen verborgen. Denn er wird Frucht tragen unter den Brüdern. Ein Ostwind wird kommen, ein Wind Jahwes, von der Wüste heraufsteigend, und sein Born wird vertrocknen und sein Quell versiegen; er {der als Ostwind kommende Eroberer} wird die Schatzkammer aller kostbaren Geräte plündern. Samaria wird büssen, denn es ist widerspenstig gewesen gegen seinen Gott; sie werden durchs Schwert fallen, ihre Kinder werden zerschmettert und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden. Kehre um, Israel, bis zu Jahwe, deinem Gott, denn du bist gefallen durch deine Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld}. Nehmet Worte mit euch und kehret um zu Jahwe; sprechet zu ihm: Vergib alle Ungerechtigkeit, und nimm an, was gut ist, dass wir die Frucht unserer Lippen als Schlachtopfer darbringen {Eig. als Farren erstatten}. Assyrien wird uns nicht retten; auf Rossen wollen wir nicht reiten, und zu dem Machwerk unserer Hände nicht mehr sagen: Unser Gott! denn die Waise findet Erbarmen bei dir. Ich will ihre Abtrünnigkeit heilen, will sie willig lieben; denn mein Zorn hat sich von ihm abgewendet. Ich werde für Israel sein wie der Tau: blühen soll es wie die Lilie, und Wurzel schlagen wie der Libanon. Seine Schösslinge sollen sich ausbreiten, und seine Pracht soll sein wie der Olivenbaum, und sein Geruch wie der Libanon. Die unter seinem Schatten Wohnenden sollen wiederum Getreide hervorbringen, und blühen wie ein Weinstock, dessen Ruf wie der Wein des Libanon ist. Ephraim wird sagen: Was habe ich fortan mit den Götzen zu schaffen? - Ich, ich habe ihn erhört und auf ihn geblickt. - Ich bin wie eine grünende Zypresse. - Aus mir wird deine Frucht gefunden. Wer weise ist, der wird dieses verstehen; wer verständig ist, der wird es erkennen {O. Wer ist weise, dass er dieses verstehe? wer verständig, dass er es erkenne?}. Denn die Wege Jahwes sind gerade, und die Gerechten werden darauf wandeln; die Abtrünnigen aber werden darauf fallen.
Das Wort Jahwes, welches zu Joel, dem Sohne Pethuels, geschah. Höret dieses, ihr Alten, und nehmet es zu Ohren, alle ihr Bewohner des Landes! Ist solches in euren Tagen geschehen oder in den Tagen eurer Väter? Erzählet davon euren Kindern, und eure Kinder ihren Kindern, und ihre Kinder dem folgenden Geschlecht: Was der Nager {Verschiedene Arten oder Benennungen der Heuschrecke} übriggelassen hatte, frass die Heuschrecke {Eig. der Mehrling, die gewöhnliche hebr. Benennung der Heuschrecke}; und was die Heuschrecke übriggelassen, frass der Abfresser {Verschiedene Arten oder Benennungen der Heuschrecke}; und was der Abfresser übriggelassen, frass der Vertilger {Verschiedene Arten oder Benennungen der Heuschrecke}. Wachet auf, ihr Trunkenen, und weinet! und heulet, alle ihr Weinsäufer, über den Most, weil er weggenommen ist von eurem Munde! Denn eine Nation ist über mein Land heraufgezogen, mächtig und ohne Zahl; ihre Zähne sind Löwenzähne, und sie hat das Gebiss einer Löwin. Sie hat meinen Weinstock zu einer Wüste gemacht und meinen Feigenbaum zerknickt; sie hat ihn gänzlich abgeschält und hingeworfen, seine Ranken sind weiss geworden. Wehklage wie eine Jungfrau, die mit Sacktuch umgürtet ist wegen des Gatten ihrer Jugend! Speisopfer und Trankopfer sind weggenommen vom Hause Jahwes; es trauern die Priester, die Diener Jahwes. - Das Feld ist verwüstet, es trauert der Erdboden; denn das Korn ist verwüstet, der Most ist vertrocknet, verwelkt das Öl. Seid beschämt, ihr Ackersleute, heulet, ihr Winzer, über den Weizen und über die Gerste! Denn die Ernte des Feldes ist zu Grunde gegangen; der Weinstock ist verdorrt und der Feigenbaum verwelkt; Granate, auch Palme und Apfelbaum, alle Bäume des Feldes sind verdorrt; ja {O. denn}, verdorrt ist die Freude von den Menschenkindern. - Umgürtet euch und wehklaget, ihr Priester; heulet, ihr Diener des Altars! kommet, übernachtet in Sacktuch, ihr Diener meines Gottes! denn Speisopfer und Trankopfer sind dem Hause eures Gottes entzogen. Heiliget ein Fasten, rufet eine Festversammlung aus; versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, zum Hause Jahwes, eures Gottes, und schreiet zu Jahwe! Ach über den Tag! denn nahe ist der Tag Jahwes, und er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Ist nicht die Speise vor unseren Augen weggenommen, Freude und Frohlocken von dem Hause unseres Gottes? Vermodert sind die Samenkörner unter ihren Schollen; verödet sind die Vorratshäuser, zerfallen die Scheunen, denn das Korn ist verdorrt. Wie stöhnt das Vieh! die Rinderherden sind bestürzt, weil sie keine Weide haben; auch die Kleinviehherden büssen. Zu dir, Jahwe, rufe ich; denn ein Feuer hat die Auen der Steppe verzehrt, und eine Flamme alle Bäume des Feldes versengt. Auch die Tiere des Feldes schreien lechzend zu dir; denn vertrocknet sind die Wasserbäche, und ein Feuer hat die Auen der Steppe verzehrt. Stosset in die Posaune auf Zion, und blaset Lärm auf meinem heiligen Berge! Beben sollen alle Bewohner des Landes; denn es kommt der Tag Jahwes, denn er ist nahe: ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und der Wolkennacht. Wie die Morgendämmerung ist es ausgebreitet über die Berge, ein grosses und mächtiges Volk, desgleichen von Ewigkeit her nicht gewesen ist und nach ihm nicht mehr sein wird bis in die Jahre der Geschlechter und Geschlechter. Vor ihm her verzehrt das Feuer, und nach ihm lodert die Flamme; vor ihm ist das Land wie der Garten Eden, und nach ihm eine öde Wüste, und auch keine Entronnenen lässt es übrig. Sein Aussehen ist wie das Aussehen von Rossen; und wie Reitpferde, also rennen sie. Gleich Wagengerassel hüpfen sie auf den Gipfeln der Berge, gleich dem Prasseln der Feuerflamme, welche Stoppeln verzehrt; sie sind wie ein mächtiges Volk, zum Kampfe gerüstet. Vor ihm zittern die Völker, alle Angesichter erblassen. Sie rennen wie Helden, wie Kriegsleute ersteigen sie die Mauer; und sie ziehen ein jeder auf seinem Wege, und ihre Pfade wechseln sie nicht; und keiner drängt den anderen, sie ziehen jeder einzeln auf seiner Bahn; und sie stürzen zwischen den Waffen hindurch und verwunden sich nicht {O. brechen nicht ab, d.h. halten in ihrem Zuge nicht inne}. Sie laufen in der Stadt umher, rennen auf die Mauer, steigen in die Häuser; durch die Fenster dringen sie ein wie der Dieb. Vor ihnen erbebt die Erde, erzittert der Himmel; Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verhalten ihren Glanz. Und Jahwe lässt vor seinem Heere her seine Stimme erschallen, denn sein Heerlager ist sehr gross, denn der Vollstrecker seines Wortes ist mächtig; denn gross ist der Tag Jahwes und sehr furchtbar, und wer kann ihn ertragen? Aber auch jetzt noch, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}, kehret um zu mir {Eig. bis zu mir, d.i. völlig zu mir} mit eurem ganzen Herzen, und mit Fasten und mit Weinen und mit Klagen. Und zerreisset euer Herz und nicht eure Kleider, und kehret um zu Jahwe, eurem Gott; denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und gross an Güte, und lässt sich des Übels gereuen. Wer weiss? er möchte umkehren und es sich gereuen lassen, und er möchte Segen hinter sich zurücklassen: Speisopfer und Trankopfer für Jahwe, euren Gott {Vergl. Kap. 1,9-12}. Stosset in die Posaune auf Zion, heiliget ein Fasten, rufet eine Festversammlung aus! Versammelt das Volk, heiliget eine Versammlung, bringet die Ältesten zusammen, versammelt die Kinder und die Säuglinge an den Brüsten; der Bräutigam trete aus seiner Kammer, und die Braut aus ihrem Gemach! Die Priester, die Diener Jahwes, sollen weinen zwischen der Halle und dem Altar und sprechen: Schone, Jahwe, deines Volkes und gib nicht dein Erbteil der Schmähung hin, dass sie den Nationen zur Spottrede {Eig. zum Sprichwort} seien! Warum soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott? Dann eifert Jahwe für sein Land, und er hat Mitleid mit seinem Volke. Und Jahwe antwortet und spricht zu seinem Volke: Siehe, ich sende euch das Korn und den Most und das Öl, dass ihr davon satt werdet; und ich werde euch nicht mehr zum Hohne machen unter den Nationen. Und ich werde den von Norden Kommenden von euch entfernen und ihn in ein dürres und wüstes Land vertreiben, seinen Vortrab in das vordere Meer und seinen Nachtrab in das hintere Meer {d.h. in das Tote und in das Mittelländische Meer}; und sein Gestank wird aufsteigen, und aufsteigen sein übler Geruch {Eig. seine Fäulnis}, weil er Grosses getan hat {Zugleich: sich überholen hat}. Fürchte dich nicht, Erde; frohlocke und freue dich! denn Jahwe tut Grosses. Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! denn es grünen die Auen der Steppe; denn der Baum trägt seine Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag {W. ihre Kraft}. Und ihr, Kinder Zions, frohlocket und freuet euch in Jahwe, eurem Gott! Denn er gibt euch den Frühregen nach rechtem Masse, und er lässt euch Regen herabkommen: Frühregen und Spätregen wie zuvor {So mit geringer Textänderung; im hebr. Texte steht: Frühregen und Spätregen zuerst}. Und die Tennen werden voll Getreide sein, und die Kufen überfliessen von Most und Öl. Und ich werde euch die Jahre erstatten, welche die Heuschrecke, der Abfresser und der Vertilger und der Nager gefressen haben - mein grosses Heer, das ich unter euch gesandt habe. Und ihr werdet essen, essen und satt werden, und werdet den Namen Jahwes, eures Gottes, preisen, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nimmermehr beschämt werden. Und ihr werdet wissen {O. erkennen, erfahren}, dass ich in Israels Mitte bin, und dass ich, Jahwe, euer Gott bin, und keiner sonst. Und mein Volk soll nimmermehr beschämt werden. Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgiessen werde über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte sehen. Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde ich meinen Geist ausgiessen in jenen Tagen. - Und ich werde Wunder geben im Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag Jahwes kommt, der grosse und furchtbare. - Und es wird geschehen, ein jeder, der den Namen Jahwes anrufen wird, wird errettet werden; denn auf dem Berge Zion und in Jerusalem wird Errettung {O. werden Entronnene} sein, wie Jahwe gesprochen hat, und unter den Übriggebliebenen, welche {O. wen} Jahwe berufen wird. Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich die Gefangenschaft Judas und Jerusalems wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln und sie in das Tal {Eig. in die Talebene} Josaphat {bedeutet: Jahwe hat gerichtet} hinabführen; und ich werde daselbst mit ihnen rechten über mein Volk und mein Erbteil Israel, welches sie unter die Nationen zerstreut haben; und mein Land haben sie geteilt, und über mein Volk das Los geworfen; und den Knaben haben sie um eine Hure gegeben, und das Mädchen um Wein verkauft, den sie getrunken haben. - Und auch ihr, was wollt ihr mir, Tyrus und Zidon und alle ihr Bezirke Philistäas? Wollt ihr mir eine Tat vergelten, oder wollt ihr mir etwas antun? Schnell, eilends werde ich euer Tun auf euren Kopf zurückbringen, dass ihr mein Silber und mein Gold weggenommen und meine besten Kleinode in eure Tempel {Zugleich: Paläste} gebracht, und die Kinder Judas und die Kinder Jerusalems den Kindern der Griechen verkauft habt, um sie weit von ihrer Grenze zu entfernen. Siehe, ich will sie erwecken {Eig. aufregen, antreiben; so auch V.9} von dem Orte, wohin ihr sie verkauft habt, und will euer Tun auf euren Kopf zurückbringen. Und ich werde eure Söhne und eure Töchter in die Hand der Kinder Judas verkaufen; und diese werden sie an die Sabäer {ein Handelsvolk im Glücklichen Arabien} verkaufen, an eine ferne Nation; denn Jahwe hat geredet. Rufet dieses aus unter den Nationen, heiliget einen Krieg {S. die Anm. zu Jer. 6,4}, erwecket die Helden; es sollen herankommen und heraufziehen alle Kriegsmänner! Schmiedet eure Pflugmesser zu Schwertern und eure Winzermesser zu Speeren; der Schwache sage: Ich bin ein Held! Eilet und kommet her, alle ihr Nationen ringsum, und versammelt euch! Dahin, Jahwe, sende deine Helden hinab! Die Nationen sollen sich aufmachen und hinabziehen in das Tal {Eig. in die Talebene} Josaphat; denn dort werde ich sitzen, um alle Nationen ringsum zu richten. Leget die Sichel an, denn die Ernte ist reif; kommet, stampfet, denn die Kelter ist voll, die Kufen fliessen über! Denn gross ist ihre Bosheit. - Getümmel {Eig. Lärmende Menschenmengen}, Getümmel {Eig. Lärmende Menschenmengen} im Tale der Entscheidung; denn nahe ist der Tag Jahwes im Tale der Entscheidung. Die Sonne und der Mond verfinstern sich, und die Sterne verhalten ihren Glanz. Und Jahwe brüllt aus Zion und lässt aus Jerusalem seine Stimme erschallen, und Himmel und Erde erbeben. Und Jahwe ist eine Zuflucht für sein Volk und eine Feste für die Kinder Israel. Und ihr werdet erkennen, dass ich, Jahwe, euer Gott bin, der auf Zion wohnt, meinem heiligen Berge. Und Jerusalem wird heilig sein, und Fremde werden es nicht mehr durchziehen. Und es wird geschehen, an jenem Tage, da werden die Berge von Most triefen, und die Hügel von Milch fliessen, und alle Bäche Judas werden von Wasser fliessen; und eine Quelle wird aus dem Hause Jahwes hervorbrechen und das Tal Sittim {Das unfruchtbare Jordantal oberhalb des Toten Meeres} bewässern. Ägypten wird zur Einöde und Edom zu einer öden Wüste werden wegen der Gewalttat an den Kindern Judas, weil sie in ihrem Lande unschuldiges Blut vergossen haben. Aber Juda soll ewiglich bewohnt werden, und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht. Und ich werde sie von ihrem Blute reinigen, von dem ich sie nicht gereinigt hatte. Und Jahwe wird in Zion wohnen.
Worte des Amos, der unter den Hirten von Tekoa war, welche er über Israel geschaut hat in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes Joas', des Königs von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben. Und er sprach: Jahwe wird aus Zion brüllen und aus Jerusalem seine Stimme erschallen lassen, und die Auen der Hirten werden trauern, und der Gipfel des Karmel wird verdorren. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten von Damaskus und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil sie Gilead mit eisernen Dreschschlitten gedroschen haben, so werde ich ein Feuer senden in das Haus Hasaels, und es wird die Paläste Ben-Hadads verzehren; und ich werde den Riegel von Damaskus zerbrechen, und den Bewohner ausrotten aus dem Tale Awen, und den, der das Zepter hält, aus Beth-Eden; und das Volk von Syrien wird nach Kir weggeführt werden, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten von Gaza und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil sie Gefangene in voller Zahl weggeführt haben, um sie an Edom auszuliefern, so werde ich ein Feuer senden in die Mauer von Gaza, und es wird seine Paläste verzehren; und ich werde den Bewohner ausrotten aus Asdod, und den, der das Zepter hält, aus Askalon; und ich werde meine Hand wenden wider Ekron, und der Überrest der Philister wird untergehen, spricht der Herr, Jahwe. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten von Tyrus und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil sie Gefangene in voller Zahl an Edom ausgeliefert und des Bruderbundes nicht gedacht haben, so werde ich ein Feuer senden in die Mauer von Tyrus, und es wird seine Paläste verzehren. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten von Edom und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil es seinen Bruder mit dem Schwerte verfolgt und sein Erbarmen erstickt hat, und weil sein Zorn beständig zerfleischt, und es seinen Grimm immerdar bewahrt, so werde ich ein Feuer senden nach Teman, und es wird die Paläste von Bozra verzehren. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten der Kinder Ammon und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil sie die Schwangeren von Gilead aufgeschlitzt haben, um ihre Grenze zu erweitern, so werde ich ein Feuer anzünden in der Mauer von Rabba, und es wird seine Paläste verzehren unter Kriegsgeschrei am Tage des Kampfes, unter Sturm am Tage des Ungewitters; und ihr König wird in die Gefangenschaft gehen, er und seine Fürsten miteinander, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten von Moab und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil es die Gebeine des Königs von Edom zu Kalk verbrannt hat, so werde ich ein Feuer senden nach Moab, und es wird die Paläste von Kerijoth verzehren; und Moab wird sterben im Getümmel, unter Kriegsgeschrei, unter Posaunenschall; und ich werde den Richter ausrotten aus seiner Mitte und alle seine Fürsten mit ihm umbringen, spricht Jahwe. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten von Juda und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil sie das Gesetz Jahwes verworfen und seine Satzungen nicht bewahrt haben, und ihre Lügen sie verführten, denen ihre Väter nachgewandelt sind, so werde ich ein Feuer senden nach Juda, und es wird die Paläste Jerusalems verzehren. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten von Israel und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil sie den Gerechten für Geld und den Dürftigen um ein Paar Schuhe verkaufen; sie, welche danach lechzen, den Staub der Erde auf dem Haupte der Armen zu sehen, und den Weg der Sanftmütigen {O. Demütigen} krümmen; und ein Mann und sein Vater gehen zu derselben Dirne, um meinen heiligen Namen zu entweihen; und neben jedem Altare strecken sie sich hin auf gepfändeten Oberkleidern {Vergl. 2. Mose 22,26. 27; 5. Mose 24,12. 13.}, und im Hause ihres Gottes trinken sie Wein von Strafgeldern {W. Wein der an Geld Gestraften}. Und doch habe ich den Amoriter vor ihnen vertilgt, dessen Höhe wie die Höhe der Zedern war, und er war stark wie die Eichen; und ich habe seine Frucht vertilgt von oben und seine Wurzeln von unten. Und doch habe ich euch aus dem Lande Ägypten heraufgeführt und euch vierzig Jahre in der Wüste geleitet, damit ihr das Land des Amoriters in Besitz nähmet. Und ich habe Propheten erweckt aus euren Söhnen und Nasiräer aus euren Jünglingen. Ja, ist es nicht also, ihr Kinder Israel, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes; so auch nachher}? Aber ihr habt den Nasiräern Wein zu trinken gegeben, und den Propheten geboten und gesagt: Ihr sollt nicht weissagen! - Siehe, ich werde euch niederdrücken, wie der Wagen drückt, der voll Garben ist. Und dem Schnellen wird die Flucht entschwinden; und der Starke wird seine Kraft nicht befestigen, und der Held sein Leben nicht erretten; und der den Bogen führt, wird nicht standhalten; und der Schnellfüssige wird nicht entrinnen, und der auf dem Rosse reitet sein Leben nicht erretten; und der Beherzteste unter den Helden wird nackt entfliehen an jenem Tage, spricht Jahwe. Höret dieses Wort, das Jahwe über euch redet, ihr Kinder Israel, über das ganze Geschlecht, welches ich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt habe! indem er spricht: Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt; darum werde ich alle eure Missetaten an euch heimsuchen. Wandeln wohl zwei miteinander, es sei denn, dass sie übereingekommen sind? Brüllt der Löwe im Walde, wenn er keinen Raub hat? Lässt der junge Löwe seine Stimme aus seiner Höhle erschallen, ausser wenn er einen Fang getan hat? Fällt der Vogel in die Schlinge am Boden, wenn ihm kein Sprenkel gelegt ist? Schnellt die Schlinge von der Erde empor, wenn sie gar nichts gefangen hat? Oder wird die Posaune in der Stadt geblasen, und das Volk sollte nicht erschrecken? Oder geschieht ein Unglück in der Stadt, und Jahwe hätte es nicht bewirkt? Denn der Herr, Jahwe, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe. - Der Löwe hat gebrüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Der Herr, Jahwe, hat geredet, wer sollte nicht weissagen? Rufet {Eig. Verkündet} über die Paläste in Asdod und über die Paläste im Lande Ägypten hin und sprechet: Versammelt euch auf den Bergen von Samaria {Samaria lag auf einem ringsum von höheren Bergen umgebenen Kegel}, und sehet die grosse Verwirrung in seiner Mitte und die Bedrückungen {O. die Bedrückten} in seinem Innern! Und sie wissen nicht zu tun, was recht ist, spricht Jahwe, sie, welche Gewalttat und Zerstörung häufen in ihren Palästen. Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Der Feind, und zwar rings um das Land her! und er wird deine Macht von dir herabstürzen, und dein Paläste werden geplündert werden. So spricht Jahwe: Gleichwie der Hirt zwei Beine oder einen Ohrzipfel aus dem Rachen des Löwen rettet, also werden gerettet werden die Kinder Israel, welche in Samaria in der Ecke des Polsters und auf dem Damaste des Ruhebettes sitzen. - Höret und bezeuget es dem Hause {Eig. und zeuget gegen das Haus} Jakob, spricht der Herr, Jahwe, der Gott der Heerscharen: An dem Tage, da ich Israels Übertretungen an ihm heimsuchen werde, werde ich auch die Altäre von Bethel heimsuchen; und die Hörner des Altars sollen abgehauen werden und zu Boden fallen. Und ich werde das Winterhaus zertrümmern samt dem Sommerhause; und die Elfenbeinhäuser werden zu Grunde gehen, die grossen Häuser werden verschwinden, spricht Jahwe. Höret dieses Wort, ihr Kühe Basans, die ihr auf dem Berge Samarias seid, die ihr die Armen bedrücket, die Dürftigen misshandelt, und zu euren Herren sprechet: Bringe her, dass wir trinken! Geschworen hat der Herr, Jahwe, bei seiner Heiligkeit: Siehe, Tage werden über euch kommen, da man euch an Haken wegschleppen wird, und euren Rest {Eig. euer Letztes} an Fischerangeln. Und ihr werdet durch die Mauerrisse hinausgehen, eine jede vor sich hin, und ihr werdet nach Harmon {Der Sinn dieses Wortes ist unbekannt} hingeworfen werden, spricht Jahwe. Gehet nach Bethel und übertretet! nach Gilgal und mehret die Übertretung! Und bringet jeden Morgen eure Schlachtopfer, alle drei Tage eure Zehnten; und räuchert von dem Gesäuerten Dankopfer, und rufet aus, verkündet freiwillige Gaben! Denn also liebet ihr's, ihr Kinder Israel, spricht der Herr, Jahwe. Und so habe auch ich euch reine Zähne gegeben in allen euren Städten und Mangel an Brot in allen euren Orten; und doch seid ihr nicht bis zu mir umgekehrt, spricht Jahwe. Und auch ich habe euch den Regen entzogen, als noch drei Monate bis zur Ernte waren; und ich habe auf die eine Stadt regnen lassen, während ich auf die andere Stadt nicht regnen liess; der eine Acker wurde beregnet, und der Acker, auf welchen es nicht regnete, verdorrte; und zwei, drei Städte wankten zu einer Stadt hin, um Wasser zu trinken, und wurden nicht satt. Dennoch seid ihr nicht bis zu mir umgekehrt, spricht Jahwe. Ich habe euch mit Kornbrand und mit Vergilben geschlagen; eine grosse Zahl eurer Gärten und eurer Weinberge und eurer Feigen- und eurer Olivenbäume frass die Heuschrecke. Dennoch seid ihr nicht bis zu mir umgekehrt, spricht Jahwe. Ich habe die Pest unter euch gesandt in der Weise Ägyptens; ich habe eure Jünglinge mit dem Schwerte getötet, indem zugleich eure Rosse gefangen weggeführt wurden, und ich liess den Gestank eurer Heerlager aufsteigen, und zwar in eure Nase. Dennoch seid ihr nicht bis zu mir umgekehrt, spricht Jahwe. Ich habe eine Umkehrung unter euch angerichtet wie die Umkehrung von Sodom und Gomorra durch Gott; und ihr waret wie ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist. Dennoch seid ihr nicht bis zu mir umgekehrt, spricht Jahwe. - Darum werde ich dir also tun, Israel. Weil ich dir dieses tun will, so schicke dich an, Israel, deinem Gott zu begegnen! Denn siehe, der die Berge bildet und den Wind schafft, und dem Menschen kundtut, was sein Gedanke ist; der die Morgenröte und die {And. üb.: die Morgenröte zur} Finsternis macht, und einherschreitet auf den Höhen der Erde: Jahwe, Gott der Heerscharen, ist sein Name. Höret dieses Wort, das ich über euch erhebe, ein Klagelied, Haus Israel! Sie ist gefallen, die Jungfrau Israel, sie wird nicht wieder aufstehen; sie liegt hingeworfen auf ihrem Lande, niemand richtet sie auf. Denn so spricht der Herr, Jahwe: Die Stadt, die zu tausend auszieht, wird hundert übrigbehalten, und die zu hundert auszieht, wird zehn übrigbehalten für das Haus Israel. Denn so spricht Jahwe zum Hause Israel: Suchet mich und lebet. Und suchet nicht Bethel auf, und gehet nicht nach Gilgal, und gehet nicht hinüber nach Beerseba; denn Gilgal wird gewisslich weggeführt und Bethel zunichte {Hebr. Awen; vergl. Hos. 4,15} werden. Suchet Jahwe und lebet, damit er nicht in das Haus Josephs eindringe wie ein Feuer und es verzehre, und für Bethel niemand da sei, der es lösche - sie verwandeln das Recht in Wermut und werfen die Gerechtigkeit zu Boden; - suchet den, der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, und den Todesschatten in Morgen verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der den Wassern des Meeres ruft und sie ausgiesst über die Fläche der Erde: Jahwe ist sein Name; der Verwüstung losbrechen lässt über den Starken, und Verwüstung kommt über die Feste. Sie hassen den, der im Tore Recht spricht {O. gerecht entscheidet}, und verabscheuen den, der Unsträflichkeit redet. Darum, weil ihr den Armen niedertretet und Getreidegaben von ihm nehmet, habt ihr Häuser von behauenen Steinen gebaut und werdet nicht darin wohnen, liebliche Weinberge gepflanzt und werdet deren Wein nicht trinken. Denn ich weiss, dass eurer Übertretungen viele, und dass eure Sünden zahlreich sind; - sie bedrängen den Gerechten, nehmen Lösegeld und beugen das Recht der Dürftigen im Tore. Darum schweigt der Einsichtige in dieser Zeit, denn es ist eine böse Zeit. Trachtet nach dem Guten und nicht nach dem Bösen, auf dass ihr lebet; und Jahwe, der Gott der Heerscharen, wird also mit euch sein, wie ihr saget. Hasset das Böse und liebet das Gute, und richtet das Recht auf im Tore; vielleicht wird Jahwe, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein. Darum spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Herr, also: Auf allen Plätzen Wehklage! Und auf allen Gassen wird man sagen: Wehe, wehe! und man wird den Ackersmann zur Trauer rufen, und die des Klageliedes Kundigen zur Wehklage; und in allen Weinbergen wird Wehklage sein. Denn ich werde durch deine Mitte ziehen, spricht Jahwe. Wehe denen, welche den Tag Jahwes herbeiwünschen! Wozu soll euch der Tag Jahwes sein? Er wird Finsternis sein und nicht Licht: wie wenn jemand vor dem Löwen flieht, und es begegnet ihm ein Bär; und er kommt nach Hause und stützt seine Hand an die Mauer, und es beisst ihn eine Schlange. Wird denn nicht der Tag Jahwes Finsternis sein und nicht Licht, und Dunkelheit und nicht Glanz? Ich hasse, ich verschmähe eure Feste, und eure Festversammlungen mag ich nicht riechen: denn wenn ihr mir Brandopfer und eure Speisopfer opfert, habe ich kein Wohlgefallen daran; und das Friedensopfer von eurem Mastvieh mag ich nicht ansehen. Tue den Lärm deiner Lieder von mir hinweg, und das Spiel deiner Harfen mag ich nicht hören. Aber das Recht wälze sich einher wie Wasser, und die Gerechtigkeit wie ein immerfliessender Bach! Habt ihr mir vierzig Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, Haus Israel? Ja, ihr habt die Hütte eures Königs {Hebr. malkam; wahrsch. eine Anspielung auf Milkom (Molech)} und das Gestell eurer Götzenbilder getragen {O. ihr habt den Sikkut, euren König, und den Kijun (Kaiwan = Saturn), eure Götzenbilder, getragen}, das Sternbild eures Gottes, die ihr euch gemacht hattet. So werde ich euch jenseit Damaskus wegführen, spricht Jahwe, Gott der Heerscharen ist sein Name. Wehe den Sorglosen in Zion und den Sicheren auf dem Berge von Samaria, den Vornehmen {Eig. den Namhaften} der ersten der Nationen, zu welchen das Haus Israel kommt! Gehet hinüber nach Kalne {In Babylonien am Flusse Tigris gelegen} und sehet, und gehet von dort nach Hamath, der grossen Stadt, und steiget hinab nach Gath der Philister: sind sie vorzüglicher als diese Königreiche, oder ist ihr Gebiet grösser als euer Gebiet? ihr, die den Tag des Unglücks hinausschieben und den Thron der Gewalttat nahe rücken; die auf Polstern von Elfenbein liegen und auf ihren Ruhebetten sich strecken, und Fettschafe von der Herde essen und Kälber aus dem Maststall; die da faseln zum Klange der Harfe, sich wie David Musikinstrumente ersinnen; die Wein aus Schalen trinken und mit den besten Ölen sich salben, und sich nicht grämen über die Wunde Josephs. Darum werden sie nun weggeführt werden an der Spitze der Weggeführten, und das Gejauchze der träge Hingestreckten wird aufhören. Der Herr, Jahwe, hat bei sich selbst geschworen, spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen: Ich verabscheue die Hoffart Jakobs und hasse seine Paläste; und ich werde die Stadt preisgeben und alles, was sie erfüllt. Und es wird geschehen, wenn zehn Männer in einem Hause übrigbleiben, so werden sie sterben. Und hebt einen der Gestorbenen sein Oheim {d.i. sein naher Verwandter} und sein Bestatter {Eig. sein Verbrenner, weil die Toten so zahlreich sein werden, dass man sie verbrennen muss} auf, um die Gebeine aus dem Hause hinauszuschaffen, und spricht zu dem, der im Innern des Hauses ist: Ist noch jemand bei dir? und dieser sagt: Niemand; so wird er sagen: Still! denn der Name Jahwes darf nicht erwähnt werden. Denn siehe, Jahwe gebietet, und man schlägt das grosse Haus in Trümmer und das kleine Haus in Splitter {Eig. in Risse}. Rennen wohl Rosse auf Felsen, oder pflügt man darauf mit Rindern {And. l.: oder pflügt man das Meer mit dem Rinde?}? dass ihr das Recht in Gift und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut verwandelt habt, die ihr euch über Nichtiges freuet, die ihr sprechet: Haben wir uns nicht durch unsere Stärke Hörner {d.i. Macht} erworben? Denn siehe, ich werde wider euch, Haus Israel, eine Nation erwecken, spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen; und sie werden euch bedrücken von dem Eingange Hamaths an bis zum Bache der Ebene {O. Steppe, Hebr. Araba; d.h. wahrsch. bis zu dem Grenzflusse zwischen Moab und Edom. (Vergl. 2. Kön. 14,25)}. Also liess mich der Herr, Jahwe, sehen: Siehe, er bildete Heuschrecken im Anfang des Spätgraswuchses; und siehe, es war das Spätgras nach dem Königsmähen. Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da sprach ich: Herr, Jahwe, vergib doch! wie sollte Jakob bestehen? denn es ist klein. Jahwe liess sich dieses gereuen: es soll nicht geschehen, sprach Jahwe. Also liess mich der Herr, Jahwe, sehen: Siehe, der Herr, Jahwe rief, um mit Feuer zu richten {Eig. zu rechten; vergl. Jes. 66,16}; und es frass die grosse Flut und frass das Erbteil. Da sprach ich: Herr, Jahwe, lass doch ab! wie sollte Jakob bestehen? denn es ist klein. Jahwe liess sich dieses gereuen: auch das soll nicht geschehen, sprach der Herr, Jahwe. Also liess er mich sehen: Siehe, der Herr stand auf einer senkrechten Mauer, und ein Senkblei war in seiner Hand. Und Jahwe sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Und ich sprach: Ein Senkblei. Und der Herr sprach: Siehe, ich lege ein Senkblei an mein Volk Israel, in seiner Mitte; ich werde fortan nicht mehr schonend an ihm vorübergehen. Und die Höhen Isaaks werden verwüstet und die Heiligtümer Israels zerstört werden, und ich werde mit dem Schwerte wider das Haus Jerobeams aufstehen. Da sandte Amazja, der Priester von Bethel, zu Jerobeam, dem König von Israel, und liess ihm sagen: Amos hat eine Verschwörung wider dich angestiftet inmitten des Hauses Israel; das Land wird alle seine Worte nicht zu ertragen vermögen; denn so spricht Amos: Jerobeam wird durchs Schwert sterben, und Israel wird gewisslich aus seinem Lande weggeführt werden. Und Amazja sprach zu Amos: Seher, geh, entfliehe in das Land Juda; und iss dort dein Brot, und dort magst du weissagen. Aber in Bethel sollst du fortan nicht mehr weissagen; denn dies ist ein Heiligtum des Königs, und dies ein königlicher Wohnsitz. Und Amos antwortete und sprach zu Amazja: Ich war kein Prophet und war kein Prophetensohn {d.h. Mitglied einer Prophetenschule, wie auch 1. Kön. 20,35}, sondern ich war ein Viehhirt und las Maulbeerfeigen. Und Jahwe nahm mich hinter dem Kleinvieh weg, und Jahwe sprach zu mir: Gehe hin, weissage meinem Volke Israel. - Und nun höre das Wort Jahwes: Du sprichst: Du sollst nicht weissagen über Israel und sollst nicht reden {Eig. Worte träufeln} über das Haus Isaak. Darum spricht Jahwe also: Dein Weib wird zur Hure werden in der Stadt, und deine Söhne und deine Töchter werden durchs Schwert fallen, und dein Land wird verteilt werden mit der Messschnur, und du selbst wirst in einem unreinen Lande sterben; und Israel wird gewisslich aus seinem Lande weggeführt werden. Also liess mich der Herr, Jahwe, sehen: Siehe, ein Korb mit reifem Obst. Und er sprach: Was siehst du, Amos? Und ich sprach: Einen Korb mit reifem Obst. Und Jahwe sprach zu mir: Das Ende ist über mein Volk Israel {Eig. an ... heran} gekommen, ich werde fortan nicht mehr schonend an ihm vorübergehen. Und die Gesänge des Palastes werden sich in Geheul verwandeln {W. werden heulen} an jenem Tage, spricht der Herr, Jahwe. Leichen in Menge, aller Orten hat er {Jahwe} sie hingeworfen ... Still! Höret dieses, die ihr nach dem Dürftigen schnaubet und nach der Vernichtung der Sanftmütigen {O. Demütigen} im Lande, und sprechet: Wann ist der Neumond vorüber, dass wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir die Kornspeicher auftun; um das Epha zu verkleinern und den Sekel zu vergrössern und die Waage des Betrugs zu fälschen; um die Armen für Geld {Vergl. 3. Mose 25,39}, und den Dürftigen um ein Paar Schuhe zu kaufen; und damit wir den Abfall des Korns verkaufen? Jahwe hat geschworen bei dem Stolze Jakobs {d.h. bei dem, worauf Jakob stolz ist; O. bei der Hoheit, Herrlichkeit Jakobs}: Wenn ich alle ihre Werke vergessen werde ewiglich! Sollte das Land darob nicht erbeben, und jeder, der darin wohnt, nicht trauern? Und es wird insgesamt emporsteigen wie der Nil, und aufwogen und zurücksinken wie der Strom Ägyptens. Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht der Herr, Jahwe, da werde ich die Sonne untergehen lassen am Mittag und Finsternis über die Erde bringen am lichten Tage. Und ich werde eure Feste in Trauer verwandeln und alle eure Gesänge in Klagelieder, und werde auf alle Lenden Sacktuch und auf jedes Haupt eine Glatze bringen; und ich werde es machen gleich der Trauer um den Eingeborenen, und das Ende davon wie einen bitteren Tag. - Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, Jahwe, da werde ich einen Hunger in das Land senden, nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern die Worte Jahwes zu hören. Und sie werden umherschweifen von Meer zu Meer und vom Norden bis zum Osten; sie werden umherlaufen, um das Wort Jahwes zu suchen, und werden es nicht finden. An jenem Tage werden die schönen Jungfrauen und die Jünglinge vor Durst verschmachten {Eig. ohnmächtig hinsinken}, die da schwören bei der Schuld Samarias und sprechen: So wahr dein Gott lebt, Dan! und: So wahr der Weg nach Beerseba lebt! und sie werden fallen und nicht mehr aufstehen. Und ich sah den Herrn an {O. auf, über} dem Altar stehen; und er sprach: Schlage auf den Säulenknauf, dass die Schwellen erbeben, und zerschmettere sie auf ihrer aller Haupt; und ich werde ihren Rest {Eig. ihr Letztes} mit dem Schwerte umbringen; kein Flüchtling von ihnen soll entfliehen und kein Entronnener von ihnen davonkommen. Wenn sie in den Scheol einbrechen, wird von dort meine Hand sie holen; und wenn sie in den Himmel hinaufsteigen, werde ich von dort sie herniederbringen; und wenn sie sich auf den Gipfel des Karmel verbergen, werde ich von dort sie hervorsuchen und holen; und wenn sie sich, vor meinen Augen hinweg, im Grunde des Meeres verstecken, werde ich von dort die Schlange entbieten, und sie wird sie beissen; und wenn sie vor ihren Feinden her in Gefangenschaft ziehen, werde ich von dort das Schwert entbieten, und es wird sie umbringen. Und ich werde mein Auge wider sie richten zum Bösen und nicht zum Guten. Und der Herr, Jahwe der Heerscharen, der das Land {O. die Erde} anrührt, und es zerfliesst, und es trauern alle, die darin wohnen, und es steigt empor insgesamt, wie der Nil, und sinkt zurück, wie der Strom Ägyptens; der seine Obergemächer im Himmel gebaut und seine Gewölbe über der Erde gegründet hat; der den Wassern des Meeres ruft und sie ausgiesst über die Fläche der Erde: Jahwe ist sein Name. Seid ihr mir nicht wie die Kinder der Äthiopier, Kinder Israel? spricht Jahwe. Habe ich nicht Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt, und die Philister aus Kaphtor und die Syrer aus Kir? Siehe, die Augen des Herrn, Jahwes, sind wider das sündige Königreich, und ich will es vom Erdboden hinweg vertilgen; nur dass ich das Haus Jakob nicht gänzlich vertilgen werde, spricht Jahwe. Denn siehe, ich will gebieten und will das Haus Israel unter allen Nationen schütteln, wie Getreide in einem Siebe geschüttelt wird; und nicht ein Körnchen wird zur Erde fallen. Alle Sünder meines Volkes werden durchs Schwert sterben, die da sprechen: Das Unglück wird uns nicht nahen und nicht an uns herankommen. An jenem Tage werde ich die verfallene Hütte Davids aufrichten und ihre Risse vermauern und ihre Trümmer aufrichten, und ich werde sie bauen wie in den Tagen vor alters; auf dass sie {d.h. die Kinder Israel} den Überrest Edoms und all die Nationen in Besitz nehmen, über welche mein Name genannt werden wird {d.h. welche nach meinem Namen genannt sein werden}, spricht Jahwe, der dieses tut. Siehe, Tage kommen, spricht Jahwe, da der Pflüger an den Schnitter und der Traubentreter an den Säemann reichen wird; und die Berge werden träufeln von Most, und alle Hügel werden zerfliessen. Und ich werde die Gefangenschaft meines Volkes Israel wenden; und sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und deren Wein trinken, und deren Gärten anlegen und deren Frucht essen. Und ich werde sie in ihrem Lande pflanzen; und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Lande, das ich ihnen gegeben habe, spricht Jahwe, dein Gott.
Gesicht Obadjas. So spricht der Herr, Jahwe, von Edom: Eine Kunde haben wir von Jahwe gehört, und ein Bote ist unter die Nationen gesandt worden: "Machet euch auf, und lasst uns wider dasselbe aufstehen zum Kriege!" Siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Nationen, du bist sehr verachtet. Der Übermut deines Herzens hat dich verführt, der du in Felsenklüften, auf hohem Sitze wohnst und in deinem Herzen sprichst: Wer wird mich zur Erde hinabstürzen? Wenn du dein Nest auch hoch baust wie der Adler, und wenn es zwischen die Sterne gesetzt wäre: ich werde dich von dort hinabstürzen, spricht Jahwe. Wenn Diebe über dich gekommen wären, wenn nächtliche Räuber - wie bist du vernichtet! - würden sie nicht gestohlen haben nach ihrer Genüge? Wenn Winzer über dich gekommen wären, würden sie nicht eine Nachlese übriggelassen haben? Wie sind die von Esau durchsucht, ausgeforscht ihre verborgenen Schätze! Alle deine Bundesgenossen haben dich bis zur Grenze geschickt; betrogen, überwältigt haben dich deine Freunde, die dein Brot assen {Eig. die Männer deines Friedens, deines Brotes. Der hebr. Text ist nicht klar}; sie legten eine Schlinge unter dich. Es ist kein Verstand in ihm. Werde ich nicht an jenem Tage, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}, die Weisen aus Edom vertilgen und den Verstand vom Gebirge Esaus? Und deine Helden, Teman, werden verzagen, auf dass jedermann vom Gebirge Esaus ausgerottet werde durch Ermordung. Wegen der an deinem Bruder Jakob verübten Gewalttat wird Schande dich bedecken, und du wirst ausgerottet werden auf ewig. An dem Tage, da du gegenüber standest, an dem Tage, da Fremde sein Vermögen hinwegführten, und Ausländer zu seinen Toren einzogen und über Jerusalem das Los warfen, da warst auch du wie einer von ihnen. Und du solltest nicht auf den Tag deines Bruders sehen {Eig. mit Vergnügen (Schadenfreude) sehen; so auch V.13} am Tage seines Missgeschicks, und dich nicht freuen über die Kinder Juda am Tage ihres Untergangs, noch dein Maul aufsperren am Tage der Bedrängnis; du solltest nicht in das Tor meines Volkes einziehen am Tage seiner Not, und du, auch du, nicht auf sein Unglück sehen am Tage seiner Not, noch deine Hand ausstrecken nach {Eig. noch langen nach} seinem Vermögen am Tage seiner Not; und du solltest nicht am Kreuzwege stehen, um seine Flüchtlinge zu vertilgen, und solltest seine Entronnenen {O. Übriggebliebenen} nicht ausliefern am Tage der Bedrängnis. Denn der Tag Jahwes ist nahe über {O. wider} alle Nationen: wie du getan hast, wird dir getan werden; dein Tun wird auf dein Haupt zurückkehren. Denn gleichwie ihr getrunken habt auf meinem heiligen Berge, so werden beständig trinken alle Nationen; ja, sie werden trinken und schlürfen, und werden sein wie solche, die nie gewesen sind. Aber auf dem Berge Zion wird Errettung sein {O. werden Entronnene sein}, und er wird heilig sein; und die vom Hause Jakob werden ihre Besitzungen wieder in Besitz nehmen {O. besitzen}. Und das Haus Jakob wird ein Feuer sein, und das Haus Joseph eine Flamme, und das Haus Esau zu Stoppeln; und sie werden unter ihnen brennen und sie verzehren. Und das Haus Esau wird keinen Übriggebliebenen haben, denn Jahwe hat geredet. Und die vom Süden werden das Gebirge Esaus, und die von der Niederung die Philister in Besitz nehmen; und sie {nämlich die Übrigen von Juda} werden das Gefilde Ephraims und das Gefilde Samarias, und Benjamin wird Gilead in Besitz nehmen; und die Weggeführten dieses Heeres der Kinder Israel werden in Besitz nehmen, was den Kanaanitern gehört bis nach Zarpath {Hebr. Zarephat} hin; und die Weggeführten von Jerusalem, welche in Sepharad sind, die Städte des Südens. Und es werden Retter auf den Berg Zion ziehen, um das Gebirge Esaus zu richten; und das Reich {O. Königtum} wird Jahwe gehören.
Und das Wort Jahwes geschah zu Jona, dem Sohne Amittais {S. 2. Kön. 14,25}, also: Mache dich auf, geh nach Ninive, der grossen Stadt, und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich heraufgestiegen. Aber Jona machte sich auf, um von dem Angesicht Jahwes hinweg nach Tarsis {Eine phönizische Andiedlung in Spanien} zu fliehen; und er ging nach Japho {Joppe} hinab und fand ein Schiff, das nach Tarsis fuhr; und er gab sein Fährgeld und stieg in dasselbe hinab, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren von dem Angesicht Jahwes hinweg. Da warf Jahwe einen heftigen Wind auf das Meer, und es entstand ein grosser Sturm auf dem Meere, so dass das Schiff zu zerbrechen drohte. Und die Seeleute fürchteten sich und schrieen, ein jeder zu seinem Gott; und sie warfen die Geräte, welche im Schiffe waren, ins Meer, um sich zu erleichtern. Jona aber war in den unteren Schiffsraum hinabgestiegen, und hatte sich hingelegt und war in tiefen Schlaf gesunken. Und der Obersteuermann trat zu ihm hin und sprach zu ihm: Was ist mit dir, du Schläfer? Stehe auf, rufe deinen Gott an! vielleicht wird der Gott unser gedenken, dass wir nicht umkommen. Und sie sprachen einer zum anderen: Kommt und lasst uns Lose werfen, damit wir erfahren, um wessentwillen dieses Unglück uns trifft. Und sie warfen Lose, und das Los fiel auf Jona. Da sprachen sie zu ihm: Tue uns doch kund, um wessentwillen dieses Unglück uns trifft! Was ist dein Geschäft, und woher kommst du? Welches ist dein Land, und von welchem Volke bist du? Und er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer; und ich fürchte Jahwe, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat. Da fürchteten sich die Männer mit grosser Furcht und sprachen zu ihm: Was hast du da getan! Denn die Männer wussten, dass er von dem Angesicht Jahwes hinwegfloh; denn er hatte es ihnen kundgetan. Und sie sprachen zu ihm: Was sollen wir dir tun, damit das Meer sich gegen uns beruhige? denn das Meer wurde immer stürmischer {O. stürmte fort und fort; so auch V.13}. Und er sprach zu ihnen: Nehmet mich und werfet mich ins Meer, so wird das Meer sich gegen euch beruhigen; denn ich weiss, dass dieser grosse Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist. Und die Männer ruderten hart {W. wollten durchbrechen}, um das Schiff ans Land zurückzuführen; aber sie vermochten es nicht, weil das Meer immer stürmischer gegen sie wurde. Da riefen sie zu Jahwe und sprachen: Ach, Jahwe! lass uns doch nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen, und lege nicht unschuldiges Blut auf uns; denn du, Jahwe, hast getan, wie es dir gefallen hat. Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da liess das Meer ab {Eig. Da stand das Meer still} von seinem Wüten. Und die Männer fürchteten sich vor Jahwe mit grosser Furcht, und sie schlachteten Schlachtopfer und taten Gelübde dem Jahwe. Und Jahwe bestellte einen grossen Fisch, um Jona zu verschlingen; und Jona war im Bauche des Fisches drei Tage und drei Nächte. Und Jona betete zu Jahwe, seinem Gott, aus dem Bauche des Fisches und sprach: Ich rief aus meiner Bedrängnis zu Jahwe, und er antwortete mir; ich schrie aus dem Schosse des Scheols, du hörtest meine Stimme. Denn du hattest mich in die Tiefe, in das Herz der Meere geworfen, und der Strom umschloss mich; alle deine Wogen und deine Wellen fuhren über mich hin. Und ich sprach {Eig. Ich zwar sprach}: Verstossen bin ich aus deinen Augen; dennoch werde ich wieder hinschauen nach deinem heiligen Tempel. Die Wasser umfingen mich bis an die Seele, die Tiefe umschloss mich, das Meergras schlang sich um mein Haupt. Ich fuhr hinab zu den Gründen der Berge; der Erde Riegel waren hinter mir auf ewig. Da führtest du mein Leben aus der Grube herauf, Jahwe, mein Gott. Als meine Seele in mir verschmachtete, gedachte ich Jahwes, und zu dir kam mein Gebet in deinen heiligen Tempel {O. Palast}. Die auf nichtige Götzen achten, verlassen ihre Gnade {O. ihre Güte, d.h. den, der ihre Güte ist; vergl. Ps. 144,2}. Ich aber werde dir opfern mit der Stimme des Lobes {O. Dankes}; was ich gelobt habe, werde ich bezahlen. Bei Jahwe {Eig. Jahwes} ist die Rettung. Und Jahwe befahl dem Fische, und er spie Jona an das Land aus. Und das Wort Jahwes geschah zum zweiten Male zu Jona also: Mache dich auf, geh nach Ninive, der grossen Stadt, und rufe ihr die Botschaft aus, die ich dir sagen werde. Da machte sich Jona auf und ging nach Ninive, nach dem Worte Jahwes. Ninive war aber eine ausserordentlich grosse Stadt {W. eine Stadt gross für Gott} von drei Tagereisen. Und Jona begann in die Stadt hineinzugehen eine Tagereise weit, und er rief und sprach: Noch vierzig Tage, so ist Ninive umgekehrt! Und die Leute von Ninive glaubten Gott; und sie riefen ein Fasten aus und kleideten sich in Sacktuch, von ihrem Grössten bis zu ihrem Kleinsten. Und das Wort {O. die Sache} gelangte an den König von Ninive; und er stand von seinem Throne auf und legte seinen Mantel ab, und hüllte sich in Sacktuch und setzte sich in die Asche. Und er liess in Ninive, auf Befehl des Königs und seiner Grossen, ausrufen und sagen: Menschen und Vieh, Rinder und Kleinvieh sollen gar nichts kosten, sie sollen nicht weiden und kein Wasser trinken; und Menschen und Vieh sollen mit Sacktuch bedeckt sein und sollen heftig zu Gott rufen; und sie sollen umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege und von dem Unrecht, das in ihren Händen ist. Wer weiss? Gott möchte sich wenden und es sich gereuen lassen, und umkehren von der Glut seines Zornes, dass wir nicht umkommen. Und Gott sah ihre Werke, dass sie von ihrem bösen Wege umgekehrt waren; und Gott liess sich des Übels gereuen, wovon er geredet hatte, dass er es ihnen tun wolle, und tat es nicht. Und es verdross Jona sehr, und er wurde zornig. Und er betete zu Jahwe und sprach: Ach, Jahwe! war das nicht mein Wort, als ich noch in meinem Lande war? Darum kam ich zuvor, indem ich nach Tarsis entfloh; denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott {El} bist, langsam zum Zorn und gross an Güte, und der sich des Übels gereuen lässt. Und nun, Jahwe, nimm doch meine Seele von mir; denn es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe. Und Jahwe sprach: Ist es recht, dass du zürnest? Und Jona ging aus der Stadt hinaus und setzte sich gegen Osten der Stadt. Und er machte sich daselbst eine Hütte; und er sass darunter im Schatten, bis er sähe, was mit der Stadt geschehen würde. Und Jahwe Gott bestellte einen Wunderbaum {Hebr. Kikajon; wahrsch. eine Rizinusstaude} und liess ihn über Jona emporwachsen, damit Schatten über seinem Haupte wäre, um ihn von seinem Missmut zu befreien; und Jona freute sich über den Wunderbaum mit grosser Freude. - Aber Gott bestellte einen Wurm am folgenden Tage, beim Aufgang der Morgenröte; und dieser stach den Wunderbaum, dass er verdorrte. Und es geschah, als die Sonne aufging, da bestellte Gott einen schwülen Ostwind; und die Sonne stach Jona aufs Haupt, dass er ermattet niedersank. Und er begehrte, dass seine Seele stürbe, und sprach: Es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe. Und Gott sprach zu Jona: Ist es recht, dass du wegen des Wunderbaumes zürnest? Und er sprach: Mit Recht zürne ich bis zum Tode! Und Jahwe sprach: Du erbarmst dich des Wunderbaumes {Eig. Du lässt es dir leid sein um den Wunderbaum}, um welchen du dich nicht gemüht und den du nicht grossgezogen hast, der als Sohn einer Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zu Grunde ging; und ich sollte mich Ninives, der grossen Stadt, nicht erbarmen, in welcher mehr als 120000 Menschen sind, die nicht zu unterscheiden wissen zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh?
Das Wort Jahwes, welches zu Micha, dem Moraschtiter {d.h. von Morescheth (bei Gath) in Juda}, geschah in den Tagen Jothams, Ahas' und Hiskias, der Könige von Juda, das er schaute über Samaria und Jerusalem. Höret, ihr Völker alle, merke auf, du Erde und ihre Fülle! Und der Herr, Jahwe, sei zum Zeugen wider euch, der Herr aus seinem heiligen Palast! Denn siehe, Jahwe geht aus von seiner Stätte und kommt herab und schreitet einher auf den Höhen der Erde. Und die Berge zerschmelzen unter ihm, und die Täler spalten sich wie das Wachs vor dem Feuer, wie Wasser, ausgegossen am Abhange. Das alles wegen der Übertretung {O. des Abfalls} Jakobs und wegen der Sünden des Hauses Israel. Von wem geht die Übertretung Jakobs aus? Ist es nicht Samaria? Und von wem die Höhen {Eig. Wer ist die Übertretung Jakobs? ... Und wer die Höhen usw.} Judas? Ist es nicht Jerusalem? So werde ich Samaria zu einem Steinhaufen des Feldes, zu Weinbergpflanzungen machen, und ich werde ihre Steine ins Tal hinabstürzen und ihre Grundfesten entblössen. Und alle ihre gegossenen Bilder werden zerschlagen und alle ihre Hurengeschenke mit Feuer verbrannt werden, und ich werde alle ihre Götzenbilder zur Wüste machen; denn sie hat sie durch Hurenlohn gesammelt, und zum Hurenlohn sollen sie wieder werden. Darum will ich klagen und heulen, will entblösst {Eig. beraubt, geplündert} und nackt {d.h. ohne Oberkleid} einhergehen; ich will eine Wehklage halten gleich den Schakalen, und eine Trauer gleich den Straussen. Denn ihre Schläge sind tödlich; denn es kommt bis Juda, es reicht bis an das Tor meines Volkes, bis an Jerusalem. Berichtet es nicht in Gath, weinet nur nicht {Eig. weinet nicht weinend}! Zu Beth-Leaphra wälze ich mich {Nach and. Les.: wälze dich} im Staube. Ziehe hin {O. vorüber}, Bewohnerin von Schaphir, in schimpflicher Blösse; die Bewohnerin von Zaanan ist nicht ausgezogen; die Wehklage Beth-Ezels wird dessen Rastort von euch wegnehmen {d.h. es euch unmöglich machen, dort zu rasten. O. das Unglück wird nicht bei Beth-Ezel stehen bleiben}. Denn die Bewohnerin von Maroth zittert wegen ihrer Habe; denn von seiten Jahwes ist Unglück zum Tore Jerusalems herabgekommen. Spanne die Renner an den Wagen, Bewohnerin von Lachis! Der Anfang der Sünde war es {näml. Lachis} für die Tochter Zion; denn in dir sind die Übertretungen Israels gefunden worden. Darum wirst du Morescheth-Gath ein Entlassungsgeschenk geben {d.h. auf Morescheth-Gath verzichten müssen}. Die Häuser von Aksib werden zu einem trügerischen Bache für die Könige von Israel. Noch werde ich den Besitznehmer dir bringen, Bewohnerin von Marescha {In den Versen 10-15 bilden die meisten Städtenamen ein Wortspiel: Beth-Leaphra = Staubheim, Schaphir = Schönstadt, Zaanan = Auszug, Maroth = Bitterkeiten, Morescheth = Besitztum, Aksib = Trug, Marescha = Besitz}. Bis Adullam werden kommen {d.h. wahrsch. sich dort verbergen müssen} die Edlen von Israel. Mache dich kahl und schere dich um der Kinder deiner Wonne willen, mache deine Glatze breit wie die des Geiers; denn sie sind von dir hinweggeführt. Wehe denen, die Unheil sinnen und Böses vorbereiten auf ihren Lagern! Beim Morgenlicht führen sie es aus, weil es in der Macht ihrer Hand steht. Und sie begehren nach Äckern und rauben sie, und nach Häusern und nehmen sie weg; und sie verüben Gewalttat an dem Manne und seinem Hause, an dem Menschen und seinem Erbteil. Darum, so spricht Jahwe: Siehe, ich sinne ein Unglück wider {O. über} dieses Geschlecht, aus dem ihr eure Hälse nicht ziehen und unter welchem ihr nicht hoch einhergehen werdet; denn es ist eine böse Zeit. An jenem Tage wird man einen Spruch über euch anheben und ein Klagelied anstimmen. Es ist geschehen! wird man sagen; wir sind gänzlich verwüstet: das Teil meines Volkes vertauscht er; wie entzieht er es mir! Dem Abtrünnigen verteilt er unsere Felder. Darum wirst du niemand haben, der in der Versammlung Jahwes die Messschnur wirft, um ein Los zu bestimmen {Eig. der ... die Messschnur als Los wirft}. "Weissaget {Eig. Träufelt Worte; so auch nachher} nicht", weissagen sie {die falschen Propheten}. Weissagt man nicht jenen {d.h. den in v.1 u. 2 angeführten Gottlosen}, so wird die Schmach nicht weichen. Du, Haus Jakob genannt, ist Jahwe ungeduldig {O. zornmütig}? oder sind dies seine Taten? Sind meine Worte nicht gütig gegen den, der aufrichtig {O. rechtschaffen} wandelt? Aber noch unlängst lehnte sich mein Volk als Feind auf: vom Oberkleide ziehet ihr den Mantel denen ab, die sorglos vorübergehen, vom Kriege abgewandt sind; die Weiber meines Volkes vertreibet ihr aus dem Hause ihrer Wonne, von ihren Kindern nehmet ihr meinen Schmuck auf immer. - Machet euch auf und ziehet hin! denn dieses Land ist der Ruheort nicht, um der Verunreinigung willen, die Verderben bringt, und zwar gewaltiges Verderben. Wenn ein Mann da ist, der dem Winde nachgeht und betrügerisch lügt: "Ich will dir weissagen von Wein und von starkem Getränk", der wird ein Prophet dieses Volkes sein. Sammeln werde ich dich, Jakob, ganz sammeln; versammeln, ja, versammeln werde ich den Überrest Israels. Ich werde ihn zusammenbringen wie die Schafe von Bozra, wie eine Herde inmitten ihrer Trift; sie werden lärmen vor Menge der Menschen. Der Durchbrecher zieht herauf vor ihnen her; sie brechen durch, und ziehen durch das Tor und gehen durch dasselbe hinaus; und ihr König zieht vor ihnen her, und Jahwe an ihrer Spitze. Und ich sprach: Höret doch, ihr Häupter Jakobs und ihr Fürsten des Hauses Israel: Ich es nicht an euch, das Recht zu kennen? Die ihr das Gute hasset und das Böse liebet; die ihr ihnen die Haut abziehet und das Fleisch von ihren Gebeinen; und die ihr das Fleisch meines Volkes fresset, und ihre Haut von ihnen abstreifet, und ihre Gebeine zerbrechet und zerstücket wie in einem Topfe und wie Fleisch inmitten des Kessels. Dann werden sie zu Jahwe schreien, und er wird ihnen nicht antworten; und er wird sein Angesicht vor ihnen verbergen zu jener Zeit, gleichwie sie ihre Handlungen böse gemacht haben. So spricht Jahwe über die Propheten, die mein Volk irreführen, welche mit ihren Zähnen beissen, und Frieden rufen {d.h. welche, wenn sie etwas mit ihren Zähnen zu beissen haben, Frieden (od. Wohlfahrt) verkündigen}; und wer ihnen nichts ins Maul gibt, wider den heiligen sie einen Krieg {S. die Anm. zu Jer. 6,4}: Darum soll es euch Nacht werden, ohne Gesicht, und Finsternis werden, ohne Wahrsagung; und die Sonne wird über den Propheten untergehen, und der Tag über ihnen schwarz werden. Und die Seher werden beschämt und die Wahrsager zu Schanden werden, und sie werden allesamt den Bart verhüllen, weil keine Antwort Gottes da ist. Ich hingegen, ich bin mit Kraft erfüllt durch den Geist Jahwes, und mit Recht und Stärke, um Jakob seine Übertretung {O. seinen Abfall} kundzutun und Israel seine Sünde. Höret doch dieses, ihr Häupter des Hauses Jakob und ihr Fürsten des Hauses Israel, die ihr das Recht verabscheuet und alles Gerade krümmet; die ihr Zion mit Blut bauet und Jerusalem mit Unrecht. Seine Häupter richten um Geschenke, und seine Priester lehren um Lohn, und seine Propheten wahrsagen um Geld; und sie stützen sich auf Jahwe und sagen: Ist nicht Jahwe in unserer Mitte? kein Unglück wird über uns kommen! Darum wird euretwegen Zion als Acker gepflügt werden, und Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Berg des Hauses zu Waldeshöhen werden {Vergl. Jer. 26,18}. Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jahwes feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm strömen; und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berge Jahwes und zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird ausgehen das Gesetz {O. die Lehre}, und das Wort Jahwes von Jerusalem; und er wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen mächtigen Nationen bis in die Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen {Vergl. Jes. 2,2-4}. Und sie werden sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jahwes der Heerscharen hat geredet. Denn alle Völker werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber werden wandeln im Namen Jahwes, unseres Gottes, immer und ewiglich. - An jenem Tage, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes; so auch Kap. 5,9}, werde ich das Hinkende sammeln und das Vertriebene zusammenbringen, und dem ich Übles getan habe. Und ich werde das Hinkende zu einem Überrest und das Weitentfernte zu einer gewaltigen Nation machen; und Jahwe wird König über sie sein auf dem Berge Zion, von nun an bis in Ewigkeit. Und du Herdenturm, du Hügel der Tochter Zion, zu dir wird gelangen und zu dir wird kommen die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem. Nun, warum erhebst du ein Geschrei? Ist kein König in dir? oder ist dein Ratgeber umgekommen, dass dich Wehen ergriffen haben der Gebärenden gleich? Kreisse und stöhne {And. üb.: bringe (treibe) hervor}, Tochter Zion, gleich einer Gebärenden! denn nun wirst du aus der Stadt hinausziehen und auf dem Felde wohnen und bis nach Babel kommen. - Daselbst wirst du errettet werden, daselbst wird Jahwe dich aus der Hand deiner Feinde erlösen. Und nun haben sich viele Nationen wider dich versammelt, die da sprechen: Sie werde entweiht, und unsere Augen mögen an Zion ihre Lust sehen! Aber sie kennen nicht die Gedanken Jahwes und verstehen nicht seinen Ratschluss; denn er hat sie gesammelt, wie man Garben auf die Tenne sammelt. Mache dich auf und drisch, Tochter Zion! Denn ich werde dein Horn zu Eisen und deine Hufe zu Erz machen, und du wirst viele Völker zermalmen; und ich werde ihren Raub {Eig. ihren unrechtmässigen Gewinn} dem Jahwe verbannen {d.h. weihen; vergl. 3. Mose 27,21 usw.}, und ihr Vermögen dem Herrn der ganzen Erde. - Nun dränge dich zusammen, Tochter des Gedränges: man hat eine Belagerung gegen uns gerichtet; mit dem Stabe schlagen sie den Richter Israels auf den Backen. Und du, Bethlehem, Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ausgänge {d.h. Ursprünge} sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her. Darum wird er sie dahingeben bis zur Zeit, da eine Gebärende geboren hat; und der Rest seiner Brüder wird zurückkehren samt {And.: zu} den Kindern Israel. Und er wird dastehen {O. auftreten} und seine Herde weiden in der Kraft Jahwes, in der Hoheit des Namens Jahwes, seines Gottes. Und sie werden wohnen {d.h. ungestört in ihrem Lande bleiben}; denn nun wird er gross sein bis an die Enden der Erde. Und dieser wird Friede sein. Wenn Assyrien in unser Land kommen und wenn es in unsere Paläste treten wird, so werden wir sieben Hirten und acht Menschenfürsten {W. Eingesetzte, die Menschen sind} gegen dasselbe aufstellen. Und sie werden das Land Assyrien mit dem Schwerte weiden, und das Land Nimrods in seinen Toren; und er wird uns von Assyrien erretten, wenn es in unser Land kommen und wenn es in unsere Grenzen treten wird. Und der Überrest Jakobs wird inmitten vieler Völker sein wie ein Tau von Jahwe, wie Regenschauer auf das Kraut, der nicht auf Menschen wartet und nicht auf Menschenkinder harrt. Und der Überrest Jakobs wird unter den Nationen, inmitten vieler Völker, sein wie ein Löwe unter den Tieren des Waldes, wie ein junger Löwe unter den Schafherden, der, wenn er hindurchgeht, zertritt und zerreisst, und niemand errettet. - Hoch erhoben sei deine Hand über deine Bedränger, und alle deine Feinde mögen ausgerottet werden! Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jahwe, da werde ich deine Rosse ausrotten aus deiner Mitte und deine Wagen vernichten. Und ich werde ausrotten die Städte deines Landes und alle deine Festungen niederreissen. Und ich werde die Wahrsagereien ausrotten aus deiner Hand, und du wirst keine Zauberer mehr haben. Und ich werde deine geschnitzten Bilder und deine Bildsäulen aus deiner Mitte ausrotten, und du wirst dich nicht mehr niederwerfen vor dem Werke deiner Hände. Und ich werde deine Ascherim herausreissen aus deiner Mitte und deine Städte vertilgen. Und ich werde in Zorn und in Grimm Rache üben an den Nationen, die nicht gehört haben. Höret doch, was Jahwe sagt: Mache dich auf, rechte vor den Bergen und lass die Hügel deine Stimme hören! Höret, ihr Berge, den Rechtsstreit Jahwes, und ihr Unwandelbaren, ihr Grundfesten der Erde! Denn Jahwe hat einen Rechtsstreit mit seinem Volke, und mit Israel wird er rechten. "Mein Volk, was habe ich dir getan, und womit habe ich dich ermüdet? Lege Zeugnis gegen mich ab! Denn ich habe dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt und aus dem Diensthause {Eig. dem Hause der Knechte (Sklaven)} dich erlöst; und ich habe Mose, Aaron und Mirjam vor dir hergesandt. Mein Volk, gedenke doch, was Balak, der König von Moab, beratschlagt, und was Bileam, der Sohn Beors, ihm geantwortet hat, dessen, was von Sittim bis Gilgal geschehen ist; auf dass du die gerechten Taten Jahwes erkennest." "Womit soll ich vor Jahwe treten, mich beugen vor dem Gott der Höhe? Soll ich vor ihn treten mit Brandopfern, mit einjährigen Kälbern? Wird Jahwe Wohlgefallen haben an Tausenden von Widdern, an Zehntausenden von Strömen Öls? Soll ich meinen Erstgeborenen geben für meine Übertretung, die Frucht meines Leibes für die Sünde meiner Seele?" Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert Jahwe von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben, und demütig zu wandeln mit deinem Gott? Die Stimme Jahwes ruft der Stadt, und dein Name hat Weisheit im Auge {O. die Weisheit hat deinen Namen im Auge; and. l.: und Weisheit ist es, deinen Namen zu fürchten}: Höret auf die Zuchtrute und auf den, der sie bestellt! Sind noch im Hause des Gesetzlosen Schätze der Gesetzlosigkeit und das knappe, verfluchte Epha? "Sollte ich rein sein bei der Waage der Gesetzlosigkeit und bei einem Beutel mit betrügerischen Gewichtsteinen?" Ihre Reichen sind voll Gewalttat, und ihre Bewohner reden Lügen, und ihre Zunge ist Trug in ihrem Munde! So will auch ich dich unheilbar schlagen, dich verwüsten um deiner Sünden willen. Du wirst essen, aber nicht satt werden; und dein Inneres wird leer bleiben. Und du wirst fortschaffen und nicht retten; und was du rettest, werde ich dem Schwerte hingeben. Du wirst säen, aber nicht ernten; du wirst Oliven keltern, aber dich nicht mit Öl salben, und Most, aber keinen Wein trinken. Und man beobachtet eifrig die Satzungen Omris und alles Tun des Hauses Ahabs, und ihr wandelt in ihren Ratschlägen: auf dass ich dich zum Entsetzen mache und ihre {d.i. der Stadt (V.9.12)} Bewohner zum Gezisch; und ihr werdet die Schmach meines Volkes tragen. Wehe mir! denn mir ist es wie bei der Obstlese, wie bei der Nachlese der Weinernte: keine Traube zu essen! keine Frühfeige, die meine Seele begehrt! Der Gütige {O. Fromme} ist aus dem Lande verschwunden, und da ist kein Rechtschaffener unter den Menschen: allesamt lauern sie auf Blut, sie jagen ein jeder seinen Bruder mit dem Netze. Nach dem Bösen sind beide Hände gerichtet, um es wohl auszuführen. Der Fürst fordert, und der Richter richtet gegen Entgelt, und der Grosse spricht die Gier seiner Seele aus {O. redet das Verderben, das er begehrt}, und sie flechten es ineinander. Der Beste unter ihnen ist wie ein Dornstrauch, der Rechtschaffenste wie eine Dornhecke {So mit Versetzung eines Buchstabens; der hebr. Text ergibt keinen klaren Sinn}. - Der Tag deiner Wächter {d.h. deiner Propheten; vergl. Jer. 6,17; Hes. 3,17}, deine Heimsuchung, ist gekommen; dann wird ihre Verwirrung da sein. Trauet nicht dem Genossen, verlasset euch nicht auf den Vertrauten; verwahre die Pforten deines Mundes vor der, die an deinem Busen liegt. Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter lehnt sich auf gegen ihre Mutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; des Mannes Feinde sind seine Hausgenossen. - Ich aber will nach Jahwe ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. Freue dich nicht über mich, meine Feindin! denn bin ich gefallen, so stehe ich wieder auf; denn sitze ich in Finsternis, so ist Jahwe mein Licht. Den Grimm Jahwes will ich tragen, - denn ich habe gegen ihn gesündigt - bis er meinen Rechtsstreit führen und mir Recht verschaffen wird. Er wird mich herausführen an das Licht, ich werde seine Gerechtigkeit anschauen. Und meine Feindin soll es sehen, und Scham soll sie bedecken, die zu mir sprach: Wo ist Jahwe, dein Gott? Meine Augen werden ihre Lust an ihr sehen: nun wird sie zertreten werden wie Strassenkot. Ein Tag kommt, um deine Mauern aufzubauen. An jenem Tage {O. an dem Tage, da deine Mauern aufgebaut werden sollen, an jenem Tage usw.} wird die Schranke entfernt werden; an jenem Tage, da wird man zu dir kommen von Assyrien und den Städten Mazors {S. die Anm. zu Jes. 19,6}, und von Mazor bis zum Strome und von Meer zu Meer und von Gebirge zu Gebirge. - Und das Land {O. die Erde} wird zur Wüste werden um seiner Bewohner willen, wegen der Frucht ihrer Handlungen. "Weide dein Volk mit deinem Stabe, die Herde deines Erbteils, die abgesondert wohnt im Walde, inmitten des Karmel; lass sie weiden in Basan und Gilead, wie in den Tagen der Vorzeit." Wie in den Tagen, da du aus dem Lande Ägypten zogest, werde ich es Wunder sehen lassen. Die Nationen werden es sehen und beschämt werden über all ihre Macht: sie werden die Hand auf den Mund legen, ihre Ohren werden taub werden; sie werden Staub lecken wie die Schlange, wie die kriechenden Tiere der Erde; sie werden hervorzittern aus ihren Schlössern; sie werden sich bebend wenden zu Jahwe, unserem Gott, und vor dir sich fürchten. Wer ist ein Gott {El} wie du, der die Ungerechtigkeit {O. Missetat, Schuld} vergibt, und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht {Eig. hinweggeht über}? Er behält seinen Zorn nicht auf immer, denn er hat Gefallen an Güte. Er wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten {O. Missetaten, Verschuldungen} niedertreten; und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. Du wirst an Jakob Wahrheit, an Abraham Güte erweisen, die du von den Tagen der Vorzeit her unseren Vätern geschworen hast.
Ausspruch über Ninive. Das Buch des Gesichtes Nahums, des Elkoschiters. Ein eifernder und rächender Gott {El} ist Jahwe, ein Rächer ist Jahwe und voll von Grimm; Jahwe übt Rache an seinen Widersachern und trägt seinen Feinden nach. Jahwe ist langsam zum Zorn und gross an Kraft, und er hält keineswegs für schuldlos {O. lässt keineswegs ungestraft} den Schuldigen. Jahwe - im Sturmwind und im Gewitter ist sein Weg, und Gewölk ist der Staub seiner Füsse. Er schilt das Meer und legt es trocken, und alle Flüsse macht er versiegen; Basan und Karmel verwelken, und es verwelkt die Blüte des Libanon. Vor ihm erbeben die Berge und zerfliessen die Hügel, und vor seinem Angesicht erhebt sich die Erde {Vergl. Jes. 13,13}, und der Erdkreis und alle, die darauf wohnen. Wer kann vor seinem Grimme bestehen, und wer standhalten bei der Glut seines Zornes? Sein Grimm ergiesst sich wie Feuer, und die Felsen werden von ihm zerrissen. Jahwe ist gütig, er ist eine Feste {O. ein Schutz, eine Zuflucht} am Tage der Drangsal; und er kennt die, welche auf ihn vertrauen {Eig. die Zuflucht zu ihm nehmen}. Und mit einer überschwemmenden Flut wird er ihre Stätte {d.i. Ninives} gänzlich zerstören, und Finsternis wird {And. üb.: in (od. mit) Finsternis wird er} seine Feinde verfolgen. Was sinnet ihr wider Jahwe {O. (an die Juden gerichtet) Was denket ihr von Jahwe?}? Er wird gänzlich zerstören; die Drangsal wird nicht zweimal erstehen. Denn wären sie gar wie Dornen verflochten und von ihrem edlen Weine berauscht, sie sollen völlig verzehrt werden wie dürre Stoppeln. Von dir {d.i. Ninive} ist ausgegangen, der Böses sann wider Jahwe, ein nichtswürdiger Ratgeber. So spricht Jahwe: Wenn sie gleich unversehrt und noch so zahlreich sind, auch so sollen sie weggemäht werden; und er wird dahin sein. - Und habe ich dich {d.i. Juda} auch niedergebeugt, ich werde dich nicht mehr niederbeugen; sondern ich werde nun sein Joch von dir zerbrechen und deine Bande zerreissen. - Und über dich {d.i. den Assyrer} hat Jahwe geboten, dass von deinem Namen nicht mehr gesät werden soll; aus dem Hause deines Gottes werde ich das geschnitzte und das gegossene Bild ausrotten; ich werde dir ein Grab machen, denn verächtlich bist du {O. zu leicht bist du erfunden}. Siehe, auf den Bergen die Füsse dessen, der gute Botschaft bringt, der Frieden {Zugl.: Heil} verkündigt! Feiere, Juda, deine Feste, bezahle deine Gelübde! denn der Nichtswürdige wird fortan nicht mehr durch dich ziehen; er ist ganz ausgerottet. Der Zerschmetterer zieht wider dich herauf. Bewahre die Festung; überwache den Weg, stärke deine Lenden, befestige sehr deine Kraft! Denn Jahwe stellt die Herrlichkeit {O. den Stolz, d.h. das worauf Jakob stolz war} Jakobs wie die Herrlichkeit Israels wieder her; denn die Plünderer haben sie geplündert und haben ihre Reben zerstört. Die Schilde seiner Helden sind gerötet, die tapferen Männer sind in Karmesin gekleidet, die Wagen glänzen von Stahl {W. in Feuer von Stahl die Wagen} am Tage seines Rüstens, und die Lanzen {Eig. die Zypressenschäfte} werden geschwungen. Die Wagen rasen auf den Strassen, sie rennen auf den Plätzen, ihr Aussehen ist wie Fackeln, wie Blitze fahren sie daher. - Er {der Assyrer} gedenkt seiner Edlen: sie straucheln {vor lauter Eile} auf ihren Wegen, sie eilen zu ihrer {d.i. Ninives} Mauer, und das Schutzdach wird aufgerichtet. Die Tore an den Strömen sind geöffnet, und der Palast verzagt. Denn es ist beschlossen: sie wird entblösst, weggeführt; und ihre Mägde stöhnen wie die Stimme der Tauben, sie schlagen {Eig. schlagend} an ihre Brust. Ninive war ja von jeher wie ein Wasserteich; und doch fliehen sie! Stehet, stehet! aber keiner sieht sich um. Raubet Silber, raubet Gold! denn unendlich ist der Vorrat {Eig. die Ausstattung}, der Reichtum an allerlei kostbaren Geräten. Leere und Entleerung und Verödung! und das Herz zerfliesst, und die Knie wanken, und in allen Lenden ist Schmerz {Eig. Krampf} und ihrer aller Angesichter erblassen. - Wo ist nun die Wohnung der Löwen, und der Weideort der jungen Löwen, wo der Löwe wandelte, die Löwin und das Junge des Löwen, und niemand sie aufschreckte? Der Löwe raubte für den Bedarf seiner Jungen und erwürgte für seine Löwinnen, und er füllte seine Höhlen mit Raub und seine Wohnungen mit Geraubtem. Siehe, ich will an dich, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes; so auch Kap. 3,5} der Heerscharen, und ich werde ihre Wagen {d.i. Ninives} in Rauch aufgehen lassen, und deine jungen Löwen wird das Schwert verzehren; und ich werde deinen Raub von der Erde ausrotten, und die Stimme deiner Boten wird nicht mehr gehört werden. Wehe der Blutstadt, ganz erfüllt mit Lüge und Gewalttat! das Rauben hört nicht auf. - Peitschenknall und Getöse des Rädergerassels, und jagende Rosse und aufspringende Wagen; heransprengende Reiter, und flammendes Schwert und blitzender Speer! und Mengen Erschlagener und Haufen von Toten und Leichen ohne Ende; man strauchelt über ihre Leichen! wegen der vielen Hurereien der anmutvollen Hure, der Zauberkundigen, welche Nationen verkauft mit ihren Hurereien und Geschlechter mit ihren Zaubereien. Siehe, ich will an dich, spricht Jahwe der Heerscharen; und ich werde deine Säume {O. deine Schleppen} aufdecken über dein Angesicht, und die Nationen deine Blösse sehen lassen und die Königreiche deine Schande. Und ich werde Unrat auf dich werfen, und dich verächtlich machen und dich zur Schau stellen. Und es wird geschehen, jeder, der dich sieht, wird von dir fliehen und sprechen: Ninive ist verwüstet! Wer wird ihr Beileid bezeigen? Woher soll ich dir Tröster suchen? Bist du vorzüglicher als No-Ammon {Theben}, die an den Strömen wohnte, Wasser rings um sich her? Das Meer {d.i. der Nil, der heute noch in Ägypten "das Meer" genannt wird} war ihr Bollwerk, aus Meer bestand ihre Mauer. Äthiopien war ihre Stärke und Ägypter in zahlloser Menge {W. und zwar ohne Ende}; Put und Libyen waren zu ihrer {Eig. deiner} Hilfe. Auch sie ist in die Verbannung, in die Gefangenschaft gezogen; auch ihre Kinder wurden zerschmettert an allen Strassenecken; und über ihre Vornehmen warf man das Los, und alle ihre Grossen wurden mit Ketten gefesselt. Auch du sollst trunken werden, sollst verborgen sein {d.h. nicht mehr zum Vorschein kommen; vergl. Obadja 16}; auch du wirst eine Zuflucht suchen vor dem Feinde. Alle deine Festungen sind Feigenbäume mit Frühfeigen; wenn sie geschüttelt werden, so fallen sie den Essenden in den Mund. Siehe, dein Volk ist zu Weibern geworden in deiner Mitte; deinen Feinden sind die Tore deines Landes weit aufgetan, Feuer verzehrt deine Riegel. Schöpfe dir Wasser für die Belagerung; bessere deine Festungswerke aus! tritt den Ton stampfe den Lehm, stelle den Ziegelofen wieder her! Dort wird das Feuer dich verzehren, wird das Schwert dich ausrotten, dich verzehren wie der Jelek {der Abfresser. S. Joel 1,4 und die Anmerkung}. Vermehre dich wie der Jelek, vermehre dich wie die Heuschrecken! Du hast deiner Kaufleute mehr gemacht als die Sterne des Himmels: der Jelek fällt raubend ein {O. breitet sich aus} und fliegt davon. Deine Auserlesenen sind wie die Heuschrecken, und deine Kriegsobersten wie Heuschreckenschwärme, die sich an den Zäunen lagern am Tage des Frostes: geht die Sonne auf, so entfliehen sie, und man weiss ihre Stätte nicht; - wo sind sie? Deine Hirten schlafen, König von Assyrien, deine Edlen liegen da; dein Volk ist auf den Bergen zerstreut, und niemand sammelt es. Keine Linderung für deine Wunde, dein Schlag ist tödlich! Alle, welche die Kunde von dir hören, klatschen über dich in die Hände; denn über wen ist nicht deine Bosheit beständig ergangen?
Der Ausspruch, welchen Habakuk, der Prophet, geschaut hat. Wie lange, Jahwe, habe ich gerufen, und du hörst nicht! Ich schreie zu dir: Gewalttat! und du rettest nicht. Warum lässt du mich Unheil {O. Frevel} sehen, und schaust Mühsal {Unheil, Jammer} an {d.h. ohne einzugreifen; vergl. V.13}? Und Verwüstung und Gewalttat sind vor mir, und Streit entsteht, und Hader erhebt sich. Darum wird das Gesetz kraftlos, und das Recht kommt nimmermehr hervor; denn der Gesetzlose umzingelt den Gerechten: darum kommt das Recht verdreht hervor. Sehet unter den Nationen und schauet und erstaunet, staunet; denn ich wirke {Eig. denn man wirkt, d.h. es wird gewirkt} ein Werk in euren Tagen - ihr würdet es nicht glauben, wenn es erzählt würde. Denn siehe, ich erwecke die Chaldäer, das grimmige und ungestüme Volk {Anderswo mit "Nation" übersetzt}, welches die Breiten der Erde durchzieht, um Wohnungen in Besitz zu nehmen, die ihm nicht gehören. Es ist schrecklich und furchtbar; sein Recht und seine Hoheit gehen von ihm aus. Und schneller als Pardel sind seine Rosse und rascher als Abendwölfe; und seine Reiter sprengen einher, und seine Reiter kommen von ferne, fliegen herbei wie ein Adler, der zum Frasse eilt. Sie kommen zur Gewalttat allesamt; das Streben ihrer Angesichter ist vorwärts gerichtet, und Gefangene rafft es zusammen wie Sand. Und es spottet der Könige, und Fürsten sind ihm ein Gelächter; es lacht jeder Festung, und es schüttet Erde auf und nimmt sie ein. Dann fährt es daher wie der Wind, und zieht weiter und verschuldet sich: diese seine Kraft ist sein Gott {Eloah}! Bist du nicht von alters her, Jahwe, mein Gott, mein Heiliger? Wir werden nicht sterben. Jahwe, zum Gericht hast du es gesetzt, und, o Fels, zur Züchtigung es bestellt. Du bist zu rein von Augen, um Böses zu sehen, und Mühsal {O. Unheil} vermagst du nicht anzuschauen. Warum schaust du Räubern {S. die Anm. zu Jes. 21,2} zu, schweigst, wenn der Gesetzlose den verschlingt, der gerechter ist als er? und machst die Menschen wie die Fische des Meeres, wie das Gewürm, das keinen Herrscher hat? Er hebt sie alle mit der Angel herauf, er zieht sie herbei mit seinem Netze und sammelt sie in sein Garn; darum freut er sich und jubelt. Darum opfert er seinem Netze und räuchert seinem Garne, denn durch sie ist sein Teil fett und seine Speise feist. Soll er deshalb sein Netz ausleeren, und beständig darauf ausgehen, Nationen schonungslos hinzumorden? Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm mich stellen, und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird, und was ich erwidern soll auf meine Klage {Eig. meine Einrede (Kap.1,12-17)}. - Da antwortete mir Jahwe und sprach: Schreibe das Gesicht auf, und grabe es in Tafeln ein, damit man es geläufig lesen könne; denn das Gesicht geht noch auf die bestimmte Zeit, und es strebt nach dem Ende hin {d.h. nach der Zeit des Endes hin; vergl. Dan. 8,19} und lügt nicht. Wenn es verzieht, so harre sein; denn kommen wird es, es wird nicht ausbleiben. Siehe, aufgeblasen, nicht aufrichtig ist in ihm seine Seele. Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. Und überdies: Der Wein ist treulos {O. tückisch}; der übermütige Mann, der bleibt {And. üb.: rastet} nicht, er, der seinen Schlund weit aufsperrt wie der Scheol, und er ist wie der Tod und wird nicht satt; und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker. Werden nicht diese alle über ihn einen Spruch und eine Spottrede anheben, Rätsel auf ihn? Und man wird sagen: Wehe dem, der aufhäuft, was nicht sein ist! - auf wie lange? - und der Pfandlast {Hier und in V.7 liegt im Hebr. ein Wortspiel vor, indem "Pfandlast" auch "Kotmasse" bedeuten kann und das Wort für "beissen" an "Wucherzins fordern" anklingt} auf sich ladet! Und werden nicht plötzlich aufstehen, die dich beissen, und aufwachen, die dich fortscheuchen {Eig. aufrütteln (aus deinem Besitztum)} werden? und du wirst ihnen zur Beute werden. Denn du, du hast viele Nationen beraubt; und so werden alle übriggebliebenen Völker dich berauben wegen des Blutes der Menschen und der Gewalttat an Land und Stadt und an allen ihren Bewohnern. Wehe dem, der bösen Gewinn macht für sein Haus, um sein Nest hoch zu setzen, um sich zu retten aus der Hand des Unglücks! Du hast Schande beratschlagt für dein Haus, die Vertilgung vieler Völker, und hast dein Leben verschuldet {O. und so verschuldest du usw.}. Denn der Stein wird schreien aus der Mauer, und der Sparren aus dem Holzwerk ihm antworten. Wehe dem, der Städte mit Blut baut, und Städte mit Ungerechtigkeit gründet! Siehe, ist es nicht von Jahwe der Heerscharen, dass Völker fürs Feuer sich abmühen, und Völkerschaften vergebens sich plagen? Denn die Erde wird voll werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jahwes, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken {Vergl. Jes. 11,9}. Wehe dem, der seinem Nächsten zu trinken gibt, indem du deinen Zorn beimischest {And. üb. mit veränderten Vokalen: indem du deinen Schlauch ausgiessest}, und sie auch trunken machst, um ihre Blösse anzuschauen! Du hast mit Schande dich gesättigt anstatt mit Ehre: trinke auch du und zeige dein Unbeschnittensein; der Becher der Rechten Jahwes wird sich zu dir wenden, und schimpfliche Schande über deine Herrlichkeit kommen. Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken, und die Zerstörung der Tiere, welche sie {nämlich die Tiere} in Schrecken setzte {and. l.: wird dich in Schrecken setzen}: wegen des Blutes der Menschen und der Gewalttat an Land und Stadt und an allen ihren Bewohnern. Was nützt ein geschnitztes Bild, dass sein Bildner es geschnitzt hat? ein gegossenes Bild, und welches Lügen lehrt, dass der Bildner seines Bildes darauf vertraut, um stumme Götzen zu machen? Wehe dem, der zum Holze spricht: Wache auf! zum schweigenden Steine: Erwache! Er sollte lehren? siehe, er ist mit Gold und Silber überzogen, und gar kein Odem ist in seinem Innern. Aber Jahwe ist in seinem heiligen Palast - schweige {O. still} vor ihm, ganze Erde! Gebet Habakuks, des Propheten, nach Schigjonoth {Bedeutet wahrsch.: in bewegten Rythmen}. Jahwe, ich habe deine Kunde {d.h. was du angekündigt hast} vernommen, ich fürchte mich; Jahwe, belebe {O. rufe ins Leben} dein Werk inmitten der Jahre, inmitten der Jahre mache es kund; im Zorn gedenke des Erbarmens! - Gott {Eloah} kommt von Teman her, und der Heilige vom Gebirge Paran. (Sela.) Seine Pracht {O. Majestät} bedeckt die Himmel, und die Erde ist voll seines Ruhmes. Und es entsteht ein Glanz wie das Sonnenlicht; Strahlen sind zu seinen Seiten, und daselbst ist die Hülle seiner Macht. Vor ihm her geht die Pest, und die Seuche zieht aus, seinen Füssen nach. Er stand und machte die Erde schwanken {And. üb.: und mass die Erde}, er schaute und machte aufbeben die Nationen; und es zerbarsten {Eig. zerstoben} die Berge der Vorzeit, es senkten sich die ewigen Hügel; seine Wege sind die Wege vor alters {W. Gänge der Vorzeit (od. der Ewigkeit) sind seine Gänge}. Unter Trübsal sah ich die Zelte Kuschans {d.i. Äthiopiens}, es zitterten die Zeltbehänge des Landes Midian. Ist Jahwe wider die Ströme entbrannt? ist etwa dein Zorn wider die Ströme, dein Grimm wider das Meer, dass du einherziehst auf deinen Rossen, deinen Wagen des Heils {O. der Rettung}? Entblösst, entblösst ist dein Bogen... Zuchtruten, geschworen durch dein Wort! (Sela.) Zu Strömen spaltest du die Erde. Es sahen dich, es zitterten die Berge; eine Wasserflut fuhr daher, die Tiefe liess ihre Stimme erschallen, zur Höhe erhob sie ihre Hände. Sonne und Mond traten in ihre Wohnung beim Lichte deiner Pfeile, welche daherschossen, beim Glanze deines blitzenden Speeres. Im Grimme duchschreitest du die Erde, im Zorne stampfest du die Nationen. Du zogest aus zum Heile deines Volkes, zum Heile deines Gesalbten: du zerschmettertest das Haupt {d.i. den Giebel od. Fürst} vom Hause des Gesetzlosen, entblössend den Grund bis zum Halse. (Sela.) Du durchbohrtest mit seinen eigenen Spiessen die Häupter seiner Scharen {O. das Haupt seiner Führer}, welche heranstürmten, mich zu zerstäuben, deren Frohlocken war, den Elenden im Verborgenen zu verschlingen. Du betratest das Meer mit deinen Rossen, den Schwall grosser Wasser. - Ich vernahm es, und es zitterte mein Leib; bei der Stimme bebten meine Lippen; Morschheit drang in meine Gebeine, und wo ich stand, erzitterte ich: der ich ruhen werde am Tage {And. üb.: dass ich ruhig erwarten soll den Tag} der Drangsal, wenn derjenige gegen das Volk heranzieht, der es angreifen wird. Denn der Feigenbaum wird nicht blühen, und kein Ertrag wird an den Reben sein; und es trügt die Frucht des Olivenbaumes, und die Getreidefelder tragen keine Speise; aus der Hürde ist verschwunden das Kleinvieh, und kein Rind ist in den Ställen. - Ich aber, ich will in Jahwe frohlocken, will jubeln in dem Gott meines Heils. Jahwe, der Herr, ist meine Kraft, und macht meine Füsse denen der Hindinnen gleich und lässt mich einherschreiten auf meinen Höhen {Vergl. Ps. 18,33. 34; 5. Mose 33,29}. Dem Vorsänger, mit meinem Saitenspiel!
Das Wort Jahwes, welches zu Zephanja geschah, dem Sohne Kuschis, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Hiskijas, in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda. Ich werde alles von der Fläche des Erdbodens gänzlich wegraffen, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes; so auch nachher}; ich werde Menschen und Vieh wegraffen, ich werde wegraffen die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres, und die Ärgernisse samt den Gesetzlosen; und ich werde die Menschen ausrotten von der Fläche des Erdbodens, spricht Jahwe. - Und ich werde meine Hand ausstrecken wider {O. über} Juda und wider {O. über} alle Bewohner von Jerusalem. Und ich werde aus diesem Orte den Überrest des Baal, den Namen der Götzenpriester samt den Priestern ausrotten; und die auf den Dächern das Heer des Himmels anbeten, und die Anbetenden, welche dem Jahwe schwören und bei ihrem König {Hebr. malkam; wahrsch. eine Anspielung auf Milkom (Molech)} schwören; und die von Jahwe zurückweichen, und die Jahwe nicht suchen noch nach ihm fragen. Still vor dem Herrn Jahwe! denn nahe ist der Tag Jahwes; denn Jahwe hat ein Schlachtopfer bereitet, er hat seine Geladenen geheiligt. Und es wird geschehen an dem Tage des Schlachtopfers Jahwes, da werde ich die Fürsten und die Königssöhne heimsuchen und alle, die sich mit fremder Kleidung bekleiden. Und an jenem Tage werde ich einen jeden heimsuchen, der über die Schwelle springt {d.h. gewaltsam in die Häuser eindringt}, alle, die das Haus ihres Herrn mit Gewalttat und Betrug erfüllen. Und an jenem Tage, spricht Jahwe, wird ein Geschrei erschallen vom Fischtore her, und ein Geheul von der Unterstadt {Eig. von dem zweiten Stadtteile}, und lautes Jammern {Eig. grosse Zertrümmerung} von den Hügeln her. Heulet, ihr Bewohner von Maktesch {Eig. des Mörsers; wahrsch. der Kessel, welcher heute das Mühlental genannt wird}! denn alles Krämervolk ist vernichtet, alle mit Silber Beladenen sind ausgerottet. Und es wird geschehen zu jener Zeit, da werde ich Jerusalem mit Leuchten durchsuchen; und ich werde die Männer heimsuchen, welche auf ihren Hefen liegen, die in ihrem Herzen sprechen: Jahwe tut nichts Gutes und tut nichts Böses. Und ihr Vermögen wird zum Raube, und ihre Häuser werden zur Wüste werden; und sie werden Häuser bauen und sie nicht bewohnen, und Weinberge pflanzen und deren Wein nicht trinken. Nahe ist der grosse Tag Jahwes; er ist nahe und eilt sehr. Horch, der Tag Jahwes! bitterlich schreit dort der Held. Ein Tag des Grimmes ist dieser Tag, ein Tag der Drangsal und der Bedrängnis, ein Tag des Verwüstens und der Verwüstung, ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels, ein Tag der Posaune und des Kriegsgeschreis wider die festen Städte und wider die hohen Zinnen. Und ich werde die Menschen ängstigen, und sie werden einhergehen wie die Blinden, weil sie gegen Jahwe gesündigt haben; und ihr Blut wird verschüttet werden wie Staub, und ihr Fleisch wie Kot; auch ihr Silber, auch ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jahwes; und durch das Feuer seines Eifers wird das ganze Land verzehrt werden. Denn ein Ende, ja, ein plötzliches Ende wird er machen mit allen Bewohnern des Landes. Gehet in euch und sammelt euch, du Nation ohne Scham, ehe der Beschluss gebiert {d.h. ehe das Beschlossene sich verwirklicht}, - wie Spreu fährt der Tag daher - ehe denn über euch komme die Glut des Zornes Jahwes, ehe denn über euch komme der Tag des Zornes Jahwes! Suchet Jahwe, alle ihr Sanftmütigen {O. Demütigen} des Landes, die ihr sein Recht gewirkt habt; suchet Gerechtigkeit, suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jahwes. Denn Gasa wird verlassen und Askalon eine Wüste sein; Asdod: am hellen Mittag wird man es vertreiben, und Ekron wird entwurzelt werden. Wehe den Bewohnern des Landstrichs am Meere, der Nation der Kerethiter! das Wort Jahwes kommt über euch, Kanaan, Land der Philister! und ich werde dich vernichten, dass kein Bewohner mehr bleibt. Und der Landstrich am Meere wird zu Triften voll Hirtenzisternen und Kleinviehhürden werden; und es wird ein Landstrich sein für den Überrest des Hauses Juda: sie werden darauf weiden und am Abend sich lagern in den Häusern Askalons; denn Jahwe, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihre Gefangenschaft wenden. Ich habe gehört die Schmähung Moabs und die Lästerungen der Kinder Ammon, womit sie mein Volk geschmäht und grossgetan haben wider dessen Gebiet. Darum, so wahr ich lebe, spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, soll Moab gewisslich wie Sodom, und die Kinder Ammon wie Gomorra werden, ein Besitztum der Brennesseln und eine Salzgrube und eine Wüste ewiglich. Der Überrest meines Volkes wird sie berauben, und das Überbleibsel meiner Nation sie beerben {O. als Erbteil besitzen; vergl. Jes. 14,2}. Solches wird ihnen für ihren Hochmut zuteil, weil sie das Volk Jahwes der Heerscharen geschmäht und wider dasselbe grossgetan haben. Furchtbar wird Jahwe wider sie sein, denn er wird hinschwinden lassen alle Götter der Erde; und alle Inseln der Nationen werden ihn anbeten, ein jeder von seiner Stätte aus. Auch ihr, Äthiopier, werdet Erschlagene meines Schwertes sein. Und er wird seine Hand gegen Norden ausstrecken, und wird Assyrien vernichten und Ninive zur Wüste machen, dürr wie die Steppe. Und in seiner Mitte werden Herden sich lagern, allerlei Tiere in Menge; auch Pelikane, auch Igel werden auf seinen Säulenknäufen übernachten {O. verweilen}. Eine Stimme singt im Fenster, Trümmer sind auf der Schwelle, denn er hat das Zederngetäfel blossgelegt. Das ist die frohlockende Stadt, die in Sicherheit wohnte, die in ihrem Herzen sprach: Ich bin's und gar keine sonst! Wie ist sie zur Wüste geworden, zum Lagerplatz der wilden Tiere! Ein jeder, der an ihr vorüberzieht, wird zischen, wird seine Hand schwenken. Wehe der Widerspenstigen und Befleckten, der bedrückenden Stadt! Sie hat auf keine Stimme gehört, keine Zucht angenommen; auf Jahwe hat sie nicht vertraut, ihrem Gott sich nicht genaht. Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind brüllende Löwen; ihre Richter sind Abendwölfe, die nichts für den Morgen übriglassen. Ihre Propheten sind Prahler, treulose Männer; ihre Priester entweihen das Heiligtum, tun dem Gesetze Gewalt an. Jahwe ist gerecht in ihrer Mitte, er tut kein Unrecht; Morgen für Morgen stellt er sein Recht ans Licht, ohne zu fehlen. Aber der Ungerechte kennt keine Scham. Ich habe Nationen ausgerottet, ihre Zinnen sind verödet; ich habe ihre Strassen verwüstet, dass niemand darüber zieht; ihre Städte sind verheert, dass niemand da ist, kein Bewohner mehr. Ich sprach: Möchtest du mich nur fürchten, möchtest du Zucht annehmen! und ihre Wohnung würde nicht ausgerottet werden, alles, was ich über sie verhängt habe. Allein sie haben sich früh aufgemacht, haben alle ihre Handlungen verderbt. Darum harret auf mich, spricht Jahwe, auf den Tag, da ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugiessen, die ganze Glut meines Zornes; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden. Denn alsdann werde ich die Lippen der Völker in reine Lippen umwandeln, damit sie alle den Namen Jahwes anrufen und ihm einmütig dienen. Von jenseit der Ströme Äthiopiens {S. die Anm. zu Jes. 18,1} werden sie meine Flehenden, meine zerstreute Schar {W. die Tochter meiner Zerstreuten}, mir als Opfergabe darbringen {And. üb.: werden meine Flehenden ... meine Opfergabe darbringen}. An jenem Tage wirst du dich nicht mehr all deiner Handlungen schämen müssen, womit du wider mich übertreten hast; denn alsdann werde ich deine stolz Frohlockenden aus deiner Mitte wegnehmen, und du wirst fortan nicht mehr hoffärtig sein auf meinem heiligen Berge. Und ich werde in deiner Mitte ein elendes und armes Volk übriglassen, und sie werden auf den Namen Jahwes vertrauen. Der Überrest Israels wird kein Unrecht tun und keine Lüge reden, und in ihrem Munde wird keine Zunge des Truges gefunden werden; denn sie werden weiden und lagern, und niemand wird sie aufschrecken. - Jubele, Tochter Zion; jauchze {Eig. jauchzet}, Israel! freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Jahwe hat deine Gerichte weggenommen, deinen Feind weggefegt; der König Israels, Jahwe, ist in deiner Mitte, du wirst kein Unglück mehr sehen. An jenem Tage wird zu Jerusalem gesagt werden: Fürchte dich nicht! Zion, lass deine Hände nicht erschlaffen! Jahwe, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held; er freut sich über dich mit Wonne, er schweigt {And. üb.: ruht} in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel. Die wegen der Festversammlung Trauernden werde ich sammeln; sie waren aus dir, Schmach lastete auf ihnen. Siehe, ich werde zu jener Zeit handeln mit allen deinen Bedrückern, und die Hinkenden retten und die Vertriebenen sammeln; und ich werde sie zum Lobe und zum Namen machen in allen Ländern ihrer Schmach. In jener Zeit werde ich euch herbeibringen und zu der Zeit euch sammeln; denn ich werde euch zum Namen und zum Lobe machen unter allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenschaft vor euren Augen wenden werde, spricht Jahwe.
Im zweiten Jahre des Königs Darius, im sechsten Monat, am ersten Tage des Monats, geschah das Wort Jahwes durch den Propheten Haggai {Vergl. Esra 5} zu Serubbabel, dem Sohne Schealtiels, dem Landpfleger {O. Stadthalter} von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, also: So spricht Jahwe der Heerscharen und sagt: Dieses Volk spricht: Die Zeit ist nicht gekommen, die Zeit, dass das Haus Jahwes gebaut werde. Und das Wort Jahwes geschah durch den Propheten Haggai also: Ist es für euch selbst Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus wüst liegt? Und nun, so spricht Jahwe der Heerscharen: Richtet eurer Herz auf eure Wege! Ihr habt viel gesät und wenig eingebracht; ihr esset, aber nicht zur Sättigung; ihr trinket, aber nicht zur Genüge; ihr kleidet euch, aber es wird keinem warm; und der Lohnarbeiter erwirbt Lohn für einen durchlöcherten Beutel. So spricht Jahwe der Heerscharen: Richtet euer Herz auf eure Wege! Steiget auf das Gebirge und bringet Holz herbei und bauet das Haus, so werde ich Wohlgefallen daran haben und verherrlicht werden {O. mich verherrlichen}, spricht Jahwe. Ihr habt nach vielem ausgeschaut, und siehe, es wurde wenig; und brachtet ihr es heim, so blies ich darein. Weshalb das? spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes; so auch nachher} der Heerscharen; wegen meines Hauses, das {O. weil es} wüst liegt, während ihr laufet, ein jeder für sein eigenes Haus. Darum hat der Himmel den Tau über euch zurückgehalten, und die Erde ihren Ertrag zurückgehalten. Und ich habe eine Dürre gerufen über das Land und über die Berge, und über das Korn und über den Most und über das Öl, und über das, was der Erdboden hervorbringt, und über die Menschen und über das Vieh, und über alle Arbeit der Hände. Und Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Josua, der Sohn Jozadaks, der Hohepriester, und der ganze Überrest des Volkes hörten auf die Stimme Jahwes, ihres Gottes, und auf die Worte des Propheten Haggai, so wie Jahwe, ihr Gott, ihn gesandt hatte; und das Volk fürchtete sich vor Jahwe. Da sprach Haggai, der Bote Jahwes, vermöge der Botschaft Jahwes, zu dem Volke und sagte: Ich bin mit euch, spricht Jahwe. Und Jahwe erweckte den Geist Serubbabels, des Sohnes Schealtiels, des Landpflegers von Juda, und den Geist Josuas, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriesters, und den Geist des ganzen Überrestes des Volkes; und sie kamen und arbeiteten {d.h. sie nahmen den Bau wieder in Angriff (welcher unter Cyrus begonnen worden war)} am Hause Jahwes der Heerscharen, ihres Gottes, am 24. Tage des sechsten Monats, im zweiten Jahre des Königs Darius. Im siebten Monat, am 21. des Monats, geschah das Wort Jahwes durch den Propheten Haggai also: Rede doch zu Serubbabel, dem Sohne Schealtiels, dem Landpfleger von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem Überrest des Volkes, und sprich: Wer ist unter euch übriggeblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? und wie sehet ihr es jetzt? Ist es nicht wie nichts in euren Augen? Und nun sei stark, Serubbabel, spricht Jahwe; und sei stark, Josua, Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und seid stark, alles Volk des Landes, spricht Jahwe, und arbeitet! denn ich bin mit euch, spricht Jahwe der Heerscharen. Das Wort, welches ich mit euch eingegangen bin {O. zu welchem ich mich gegen euch verpflichtet habe}, als ihr aus Ägypten zoget, und mein Geist bestehen in eurer Mitte: Fürchtet euch nicht! Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: Noch einmal, eine kleine Weile ist es, da werde ich den Himmel erschüttern und die Erde und das Meer und das Trockene. Und ich werde alle Nationen erschüttern; und das Ersehnte aller Nationen wird kommen {And. üb.: die köstlichen Dinge aller Nationen werden kommen}, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht Jahwe der Heerscharen. Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht Jahwe der Heerscharen. Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird grösser sein als die erste, spricht Jahwe der Heerscharen; und an diesem Orte will ich Frieden geben, spricht Jahwe der Heerscharen. Am 24. des neunten Monats, im zweiten Jahre des Darius, geschah das Wort Jahwes zu dem Propheten Haggai also: So spricht Jahwe der Heerscharen: Frage doch die Priester über das Gesetz {O. um Belehrung} und sprich: Siehe, trägt jemand heiliges Fleisch im Zipfel seines Kleides, und er berührt mit seinem Zipfel Brot oder Gekochtes oder Wein oder Öl oder irgend eine Speise, wird es heilig werden? Und die Priester antworteten und sprachen: Nein. Und Haggai sprach: Wenn ein wegen einer Leiche Verunreinigter alles dieses anrührt, wird es unrein werden? Und die Priester antworteten und sprachen: Es wird unrein werden. Da antwortete Haggai und sprach: Also ist dieses Volk und also diese Nation vor mir, spricht Jahwe, und also ist alles Tun ihrer Hände; und was sie daselbst darbringen, ist unrein. Und nun richtet doch euer Herz auf die Zeit von diesem Tage an und aufwärts, ehe Stein auf Stein gelegt wurde am Tempel Jahwes! Bevor dieses geschah: Kam man zu einem Garbenhaufen von zwanzig Mass, so wurden es zehn; kam man zu der Kufe, um fünfzig Eimer zu schöpfen, so wurden es zwanzig. Ich schlug euch mit Kornbrand und mit Vergilben, und mit Hagel alle Arbeit eurer Hände; und ihr kehrtet nicht zu mir um, spricht Jahwe. Richtet doch euer Herz auf die Zeit von diesem Tage an und aufwärts; von dem 24. Tage des neunten Monats an, von dem Tage an, da der Tempel Jahwes gegründet wurde, richtet euer Herz darauf! Ist noch die Saat auf dem Speicher? ja, sogar der Weinstock und der Feigenbaum und der Granatbaum und der Olivenbaum haben nichts getragen. Von diesem Tage an will ich segnen. Und das Wort Jahwes geschah zum zweiten Male zu Haggai, am 24. des Monats, also: Rede zu Serubbabel, dem Landpfleger von Juda, und sprich: Ich werde den Himmel und die Erde erschüttern. Und ich werde den Thron der Königreiche umstürzen und die Macht der Königreiche der Nationen vernichten; und ich werde die Streitwagen umstürzen und die darauf fahren; und die Rosse und ihre Reiter sollen hinfallen, ein jeder durch das Schwert des anderen. An jenem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen, werde ich dich nehmen, Serubbabel, Sohn Schealtiels, meinen Knecht, spricht Jahwe, und werde dich wie einen Siegelring machen; denn ich habe dich erwählt, spricht Jahwe der Heerscharen.
Im achten Monat, im zweiten Jahre des Darius, geschah das Wort Jahwes zu Sacharja {H. Sekarja}, dem Sohne Berekjas, des Sohnes Iddos, dem Propheten {S. Esra 5,1; 6,14; Neh. 12,16}, also: Jahwe ist heftig erzürnt gewesen über eure Väter. Und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Kehret zu mir um, spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes; so auch nachher} der Heerscharen, und ich werde zu euch umkehren, spricht Jahwe der Heerscharen. Seid nicht wie eure Väter, denen die früheren Propheten zuriefen und sprachen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Kehret doch um von euren bösen Wegen und von euren bösen Handlungen! aber sie hörten nicht und merkten nicht auf mich, spricht Jahwe. Eure Väter, wo sind sie? und die Propheten, leben sie ewiglich? Doch meine Worte und meine Beschlüsse, welche ich meinen Knechten, den Propheten, gebot, haben sie eure Väter nicht getroffen? Und sie kehrten um und sprachen: So wie Jahwe der Heerscharen vorhatte, uns nach unseren Wegen und nach unseren Handlungen zu tun, also hat er mit uns getan. Am 24. Tage, im elften Monat, das ist der Monat Schebat {Vom Neumonde des Februar bis zum Neumonde des März}, im zweiten Jahre des Darius, geschah das Wort Jahwes zu Sacharja, dem Sohne Berekjas, des Sohnes Iddos, dem Propheten, also: - Ich schaute des Nachts, und siehe, ein Mann, der auf einem roten Rosse ritt; und er hielt zwischen den Myrten, welche im Talgrunde waren, und hinter ihm waren rote, hellrote und weisse Rosse. Und ich sprach: Mein Herr, wer sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen, wer diese sind. Und der Mann, der zwischen den Myrten hielt, antwortete und sprach: Diese sind die, welche Jahwe ausgesandt hat, um die Erde zu durchziehen. Und sie antworteten dem Engel Jahwes, der zwischen den Myrten hielt, und sprachen: Wir haben die Erde durchzogen, und siehe, die ganze Erde sitzt still und ist ruhig. Da hob der Engel Jahwes an und sprach: Jahwe der Heerscharen, wie lange willst du dich nicht Jerusalems und der Städte Judas erbarmen, auf welche du gezürnt hast diese siebzig Jahre? Und Jahwe antwortete dem Engel, der mit mir redete, gütige Worte, tröstliche Worte. Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Rufe aus und sprich: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe mit grossem Eifer für Jerusalem und für Zion geeifert, und mit sehr grossem Zorne zürne ich über die sicheren {Zugl.: sorglosen, übermütigen} Nationen; denn ich habe ein wenig {O. eine kleine Weile} gezürnt, sie aber haben zum Unglück geholfen. Darum spricht Jahwe also: Ich habe mich Jerusalem mit Erbarmen wieder zugewandt; mein Haus, spricht Jahwe der Heerscharen, soll darin gebaut, und die Messschnur über Jerusalem gezogen werden. Rufe ferner aus und sprich: So spricht Jahwe der Heerscharen: Meine Städte sollen noch überfliessen von Gutem; und Jahwe wird Zion noch trösten und Jerusalem noch erwählen. Und ich hob meine Augen auf und sah: und siehe, vier Hörner. Und ich sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese? Und er sprach zu mir: Diese sind die Hörner, welche Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben. Und Jahwe liess mich vier Werkleute sehen. Und ich sprach: Was wollen diese tun {Eig. Was kommen diese zu tun?}? Und er sprach zu mir und sagte: Jene sind die Hörner, welche Juda dermassen zerstreut haben, dass niemand mehr sein Haupt erhob; und diese sind gekommen, um sie in Schrecken zu setzen und die Hörner der Nationen niederzuwerfen, welche das Horn gegen das Land Juda erhoben haben, um es zu zerstreuen. Und ich hob meine Augen auf und sah: und siehe, ein Mann, und eine Messschnur war in seiner Hand. Und ich sprach: Wohin gehst du? Und er sprach zu mir: Jerusalem zu messen, um zu sehen, wie gross seine Breite und wie gross seine Länge ist. Und siehe, der Engel, der mit mir redete, ging aus; und ein anderer Engel ging aus, ihm entgegen. Und er sprach zu ihm: Laufe, rede zu diesem Jüngling und sprich: Als offene Stadt wird Jerusalem bewohnt werden {O. bleiben, daliegen} wegen der Menge Menschen und Vieh in seiner Mitte. Und ich, spricht Jahwe, werde ihm eine feurige Mauer sein ringsum, und werde zur Herrlichkeit sein in seiner Mitte. - Hui! Hui! fliehet aus dem Lande des Nordens! spricht Jahwe; denn nach den vier Winden {Eig. wie die vier Winde} des Himmels breite ich euch aus {And. üb.: habe ich euch zerstreut}, spricht Jahwe. Hui! entrinne, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babels! Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: Nach der Herrlichkeit hat er mich zu den Nationen gesandt, die euch geplündert haben; denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel an. Denn siehe, ich werde meine Hand über sie schwingen, und sie werden denen zum Raube sein, welche ihnen dienten; und ihr werdet erkennen, dass Jahwe der Heerscharen mich gesandt hat. - Jubele und freue dich, Tochter Zion! denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht Jahwe. Und an jenem Tage werden viele Nationen sich an Jahwe anschliessen, und sie werden mein Volk sein; und ich werde in deiner Mitte wohnen, und du wirst erkennen, dass Jahwe der Heerscharen mich zu dir gesandt hat. Und Jahwe wird Juda als sein Erbteil besitzen {O. in Besitz nehmen} in dem heiligen Lande und wird Jerusalem noch erwählen. Alles Fleisch schweige {Eig. Still, alles Fleisch} vor Jahwe! denn er hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung. Und er liess mich den Hohenpriester Josua {S. die Anm. zu Esra 2,2; vergl. Esra 3,2} sehen, der vor dem Engel Jahwes stand; und der Satan stand zu seiner Rechten, ihm zu widerstehen. Und Jahwe sprach zum Satan: Jahwe schelte dich, Satan! ja, es schelte dich Jahwe, der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist? Und Josua war bekleidet mit schmutzigen Kleidern und stand vor dem Engel. Und der Engel {W. er} hob an und sprach zu denen, welche vor ihm standen, und sagte: Ziehet ihm die schmutzigen Kleider aus; und zu ihm sprach er: Siehe, ich habe deine Ungerechtigkeit {O. Schuld} von dir weggenommen, und ich kleide dich in Feierkleider. Und ich sprach: Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt. Und sie setzten den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm Kleider an; und der Engel Jahwes stand dabei. Und der Engel Jahwes bezeugte dem Josua und sprach: So spricht Jahwe der Heerscharen: Wenn du in meinen Wegen wandeln und wenn du meiner Hut warten wirst, so sollst du sowohl mein Haus richten {O. verwalten} als auch meine Vorhöfe behüten; und du sollst ein- und ausgehen unter diesen, die hier stehen. - Höre doch, Josua, du Hoherpriester, du und deine Genossen, die vor dir sitzen - denn Männer des Wunders {Zugl.: des Wahrzeichens, Vorbildes} sind sie; denn siehe, ich will meinen Knecht, Spross genannt, kommen lassen. Denn siehe, der Stein, den ich vor Josua gelegt habe, - auf einem Steine sieben Augen siehe, ich will seine Eingrabung eingraben, spricht Jahwe der Heerscharen, und will die Ungerechtigkeit {O. Schuld} dieses Landes hinwegnehmen an einem Tage. An jenem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen, werdet ihr einer den anderen einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum. Und der Engel, der mit mir redete, kam wieder und weckte mich wie einen Mann, der aus seinem Schlafe geweckt wird. Und er sprach zu mir: Was siehst du? Und ich sprach: Ich sehe, und siehe, ein Leuchter ganz von Gold, und sein Ölbehälter an seinem oberen Ende, und seine sieben Lampen an ihm, sieben, und sieben Giessröhren {O. an ihm, je sieben Giessröhren; wahrsch. ist zu l.: an ihm, und sieben Giessröhren} zu den Lampen, die an seinem oberen Ende sind; und zwei Olivenbäume neben demselben, einer zur Rechten des Ölbehälters und einer zu seiner Linken. Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete, und sagte: Mein Herr, was sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weisst du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr. Da antwortete er und sprach zu mir und sagte: Dies ist das Wort Jahwes an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jahwe der Heerscharen. Wer bist du, grosser Berg, vor Serubbabel? zur Ebene sollst du werden! Und er wird den Schlussstein {O. Giebelstein} herausbringen unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade ihm! - Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Die Hände Serubbabels haben dieses Haus gegründet, und seine Hände werden es vollenden; und du wirst erkennen, dass Jahwe der Heerscharen mich zu euch gesandt hat. Denn wer verachtet den Tag kleiner Dinge? Und mit Freuden werden jene Sieben das Senkblei in der Hand Serubbabels sehen: die Augen Jahwes, sie durchlaufen die ganze Erde. - Und ich hob an und sprach zu ihm: Was sind diese zwei Olivenbäume zur Rechten des Leuchters und zu seiner Linken? Und ich hob zum zweiten Male an und sprach zu ihm: Was sind die beiden Zweige {Eig. Zweigspitzen (W. Ähren)} der Olivenbäume, welche neben den zwei goldenen Röhren sind, die das Gold von sich aus ergiessen? Und er sprach zu mir und sagte: Weisst du nicht, was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr. Da sprach er: Dies sind die beiden Söhne des Öls, welche bei dem Herrn der ganzen Erde stehen. Und ich hob wiederum meine Augen auf und sah: und siehe, eine fliegende Rolle. Und er sprach zu mir: Was siehst du? Und ich sprach: Ich sehe eine fliegende Rolle, ihre Länge zwanzig Ellen und ihre Breite zehn Ellen. Und er sprach zu mir: Dies ist der Fluch, welcher über die Fläche des ganzen Landes {O. der ganzen Erde} ausgeht; denn ein jeder, der stiehlt, wird gemäss dem, was auf dieser Seite der Rolle geschrieben ist {Eig. wird ihr (der Rolle) gemäss auf dieser Seite; so auch nachher}, weggefegt werden; und ein jeder, der falsch schwört, wird gemäss dem, was auf jener Seite der Rolle geschrieben ist, weggefegt werden. Ich habe ihn {den Fluch} ausgehen lassen, spricht Jahwe der Heerscharen; und er wird kommen in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der bei meinem Namen falsch schwört; und er wird in seinem Hause herbergen und es vernichten, sowohl sein Gebälk als auch seine Steine. - Und der Engel, der mit mir redete, trat hervor und sprach zu mir: Hebe doch deine Augen auf und sieh: was ist dieses, das da hervorkommt? Und ich sprach: Was ist es? Und er sprach: Dies ist ein Epha, das hervorkommt; und er sprach: Solches ist ihr Aussehen {d.h. der Diebe und der Meineidigen} im ganzen Lande. Und siehe, eine Scheibe von Blei wurde aufgehoben; und da war ein Weib, welches inmitten des Ephas sass. Und er sprach: Dies ist die Gesetzlosigkeit; und er warf sie in das Epha hinein und warf das Bleigewicht auf dessen Mündung. Und ich hob meine Augen auf und sah: und siehe, da kamen zwei Weiber hervor, und Wind war in ihren Flügeln, und sie hatten Flügel wie die Flügel des Storches; und sie hoben das Epha empor zwischen Erde und Himmel. Und ich sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Wohin bringen diese das Epha? Und er sprach zu mir: Um ihm ein Haus zu bauen im Lande Sinear; und ist dieses aufgerichtet, so wird es daselbst auf seine Stelle niedergesetzt werden. Und ich hob wiederum meine Augen auf und sah: und siehe, vier Wagen kamen hervor zwischen zwei Bergen; und die Berge waren Berge von Erz. An dem ersten Wagen waren rote Rosse, und an dem zweiten Wagen schwarze Rosse; und an dem dritten Wagen weisse Rosse, und an dem vierten Wagen scheckige, starke Rosse. Und ich hob an und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was sind diese? Und der Engel antwortete und sprach zu mir: Diese sind die vier Winde {O. Geister} des Himmels, welche ausgehen, nachdem sie sich vor den Herrn der ganzen Erde gestellt haben. An welchem die schwarzen Rosse sind, die ziehen aus nach dem Lande des Nordens; und die weissen ziehen aus hinter ihnen her; und die scheckigen ziehen aus nach dem Lande des Südens; und die starken ziehen aus und trachten hinzugehen, die Erde zu durchziehen. Und er sprach: Gehet, durchziehet die Erde! Und sie durchzogen die Erde. Und er rief mir und redete zu mir und sprach: Siehe, diejenigen, welche nach dem Lande des Nordens ausgezogen sind, lassen meinen Geist Ruhe finden {Zugl.: stillen meinen Zorn} im Lande des Nordens. Und das Wort Jahwes geschah zu mir also: Nimm von den Weggeführten, von Cheldai und von Tobija und von Jedaja, und geh du an selbigem Tage, geh in das Haus Josijas, des Sohnes Zephanjas, wohin sie aus Babel gekommen sind - ja, nimm Silber und Gold und mache eine Krone {Eig. Kronen, d.h. eine aus mehreren Reifen bestehende Prachtkrone; so auch V.14}. Und setze sie auf das Haupt Josuas, des Sohnes Jozadaks, des Hohenpriester, und sprich zu ihm und sage: So spricht Jahwe der Heerscharen und sagt: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross; und er wird von seiner Stelle aufsprossen und den Tempel Jahwes bauen. Ja, er wird den Tempel Jahwes bauen; und er wird Herrlichkeit tragen; und er wird auf seinem Throne sitzen und herrschen, und er wird Priester sein auf seinem Throne; und der Rat des Friedens wird zwischen ihnen beiden sein. Und die Krone soll dem Chelem und Tobija und Jedaja und der Güte {d.h. der von ihm erwiesene Güte; vergl. V.10. And. üb.: und Chen, dem Sohne Zephanjas} des Sohnes Zephanjas zum Gedächtnis sein im Tempel Jahwes. Und Entfernte werden kommen und am Tempel Jahwes bauen; und ihr werdet erkennen, dass Jahwe der Heerscharen mich zu euch gesandt hat. Und dieses wird geschehen, wenn ihr fleissig auf die Stimme Jahwes, eures Gottes, hören werdet. Und es begab sich im vierten Jahre des Königs Darius, da geschah das Wort Jahwes zu Sacharja, am vierten Tage des neunten Monats, im Monat Kislev, als Bethel {d.h. die Einwohnerschaft von Bethel} den Scharezer und Regem-Melech und seine Männer sandte, um Jahwe anzuflehen, und um den Priestern des Hauses Jahwes der Heerscharen und den Propheten zu sagen: Soll ich weinen im fünften Monat und mich enthalten {Die Juden hatten in der Verbannung die Sitte angenommen, zur Erinnerung an die Hauptereignisse bei der Einnahme Jerusalems an gewissen Tagen im 4., 5., 7. und 10. Monat zu fasten. (Vergl. V.5 und Kap. 8,19)}, wie ich schon so viele Jahre getan habe? Und das Wort Jahwes der Heerscharen geschah zu mir also: Rede zu dem ganzen Volke des Landes und zu den Priestern und sprich: Wenn ihr im fünften und im siebten Monat gefastet und gewehklagt habt, und zwar schon siebzig Jahre, habt ihr irgendwie mir gefastet? Und wenn ihr esset, und wenn ihr trinket, seid nicht ihr die Essenden und ihr die Trinkenden? Kennet ihr nicht die Worte, welche Jahwe durch die früheren Propheten ausrief, als Jerusalem bewohnt und ruhig war, und seine Städte rings um dasselbe her, und der Süden und die Niederung bewohnt waren? Und das Wort Jahwes geschah zu Sacharja also: So spricht Jahwe der Heerscharen und sagt: Übet ein wahrhaftiges Gericht und erweiset Güte und Barmherzigkeit einer dem anderen; und bedrücket nicht die Witwe und die Waise, den Fremdling und den Elenden; und sinnet keiner auf seines Bruders Unglück in euren Herzen. Aber sie weigerten sich, aufzumerken, und zogen die Schulter widerspenstig zurück und machten ihre Ohren schwer, um nicht zu hören. Und sie machten ihr Herz zu Diamant, um das Gesetz nicht zu hören noch die Worte, welche Jahwe der Heerscharen durch seinen Geist mittelst der früheren Propheten sandte; und so kam ein grosser Zorn von seiten Jahwes der Heerscharen. Und es geschah, gleichwie er gerufen, und sie nicht gehört hatten, also riefen sie, und ich hörte nicht, spricht Jahwe der Heerscharen; und ich stürmte sie hinweg unter alle Nationen {Eig. über alle Nationen hin}, die sie nicht kannten, und das Land wurde hinter ihnen verwüstet, so dass niemand hin und wieder zieht; und sie machten das köstliche Land zu einer Wüste. Und es geschah das Wort Jahwes der Heerscharen also: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich eifere für Zion mit grossem Eifer, und mit grossem Grimme eifere ich für dasselbe. So spricht Jahwe: Ich kehre nach Zion zurück und will inmitten Jerusalems wohnen; und Jerusalem wird genannt werden "Stadt der Wahrheit", und der Berg Jahwes der Heerscharen "der heilige Berg". So spricht Jahwe der Heerscharen: Es werden noch Greise und Greisinnen in den Strassen von Jerusalem sitzen, ein jeder mit seinem Stabe in seiner Hand vor Menge der Tage. Und die Strassen der Stadt werden voll sein von Knaben und Mädchen, die auf seinen Strassen spielen. So spricht Jahwe der Heerscharen: Wenn es wunderbar ist in den Augen des Überrestes dieses Volkes in jenen Tagen, wird es auch in meinen Augen wunderbar sein? spricht Jahwe der Heerscharen. So spricht Jahwe der Heerscharen: Siehe, ich werde mein Volk retten aus dem Lande des Aufgangs und aus dem Lande des Untergangs der Sonne; und ich werde sie herbeibringen, und sie werden wohnen inmitten Jerusalems; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein in Wahrheit und in Gerechtigkeit. So spricht Jahwe der Heerscharen: Stärket eure Hände, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Munde der Propheten höret, welche an dem Tage waren, da der Grund des Hauses Jahwes der Heerscharen, des Tempels, gelegt wurde, um ihn zu erbauen! Denn vor diesen Tagen war kein Lohn für die Menschen und kein Lohn für das Vieh; und der Aus- und Eingehende hatte keinen Frieden vor dem Bedränger, und ich liess alle Menschen gegeneinander los. Nun aber will ich dem Überrest dieses Volkes nicht sein wie in den früheren Tagen, spricht Jahwe der Heerscharen; sondern die Saat {O. die Pflanzung} des Friedens, der Weinstock, wird seine Frucht geben, und die Erde ihren Ertrag geben, und der Himmel wird seinen Tau geben; und dem Überrest dieses Volkes werde ich das alles zum Erbteil geben. Und es wird geschehen, gleichwie ihr, Haus Juda und Haus Israel, ein Fluch unter den Nationen gewesen seid, also werde ich euch retten, und ihr werdet ein Segen sein. Fürchtet euch nicht, stärket eure Hände! Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: Gleichwie ich euch Böses zu tun gedachte, als eure Väter mich erzürnten, spricht Jahwe der Heerscharen, und ich es mich nicht gereuen liess, also gedenke ich wiederum in diesen Tagen Jerusalem und dem Hause Juda Gutes zu tun. Fürchtet euch nicht! Dies sind die Dinge, die ihr tun sollt: Redet die Wahrheit einer mit dem anderen; richtet der Wahrheit gemäss und fället einen Rechtsspruch des Friedens {d.h. der Frieden stiftet} in euren Toren; und sinnet keiner auf des anderen Unglück in euren Herzen, und falschen Eid liebet nicht; denn alles dieses, ich hasse es, spricht Jahwe. Und das Wort Jahwes der Heerscharen geschah zu mir also: So spricht Jahwe der Heerscharen: Das Fasten des vierten und das Fasten des fünften und das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten Monats wird dem Hause Juda zur Wonne und zur Freude und zu fröhlichen Festzeiten werden. Doch liebet die Wahrheit und den Frieden. So spricht Jahwe der Heerscharen: Noch wird es geschehen, dass Völker und Bewohner vieler Städte kommen werden; und die Bewohner der einen werden zur anderen gehen und sagen: "Lasst uns doch hingehen, um Jahwe anzuflehen und Jahwe der Heerscharen zu suchen!" "Auch ich will gehen!" Und viele Völker und mächtige {O. zahlreiche} Nationen werden kommen, um Jahwe der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und Jahwe anzuflehen. So spricht Jahwe der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen, ja, ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist. Ausspruch des Wortes Jahwes über das Land Chadrak; und auf Damaskus lässt es sich nieder (denn Jahwe hat ein Auge auf die Menschen und auf alle Stämme Israels), und auch auf Hamath, welches daran grenzt, auf Tyrus und Zidon, weil es sehr weise ist. - Und Tyrus hat sich eine Feste erbaut und Silber gehäuft wie Staub, und Feingold wie Strassenkot. Siehe, der Herr wird es einnehmen und seine Macht {Zugl.: seinen Reichtum} im Meere schlagen; und es selbst wird vom Feuer verzehrt werden. Askalon soll es sehen und sich fürchten; auch Gasa, und soll sehr erzittern, und Ekron, denn seine Zuversicht ist zu Schanden geworden. Und der König wird auf Gasa vertilgt, und Askalon wird nicht mehr bewohnt werden. Und ein Bastard {d.h. ein nicht gesetzmässiger, fremder Herrscher, oder gemeinnes fremdes Gesindel} wird in Asdod wohnen, und ich werde den Hochmut der Philister ausrotten. Und ich werde sein Blut aus seinem Munde wegtun und seine Greuel zwischen seinen Zähnen hinweg; und auch er {der Philister} wird übrigbleiben unserem Gott, und wird sein wie ein Fürst {Eig. Stamm- od. Geschlechtsfürst} in Juda, und Ekron wie der Jebusiter. Und ich werde für mein Haus ein Lager aufschlagen vor dem Kriegsheere, vor den Hin- und Wiederziehenden, und kein Bedränger {O. Bedrücker} wird sie mehr überziehen; denn jetzt habe ich dareingesehen mit meinen Augen. - Frohlocke laut, Tochter Zion; jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König wird zu dir kommen: gerecht und ein Retter {Eig. ein mit Rettung (od. Heil) Begabter} ist er, demütig {Eig. gebeugt, elend; die alexandr. Übersetzung liest "sanftmütig" od. "demütig"}, und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin. Und ich werde die Wagen ausrotten aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen wird ausgerottet werden. Und er wird Frieden reden zu den Nationen; und seine Herrschaft wird sein von Meer zu Meer, und vom Strome {Euphrat} bis an die Enden der Erde. Und du - um des Blutes deines Bundes willen entlasse ich auch deine Gefangenen aus der Grube, in welcher kein Wasser ist. Kehret zur Festung zurück, ihr Gefangenen der Hoffnung {d.h. die ihr nicht hoffnungslos seid}! Schon heute verkündige ich, dass ich dir das Doppelte erstatten werde {Vergl. Jes. 61,7}. - Denn ich habe mir Juda gespannt, den Bogen mit Ephraim gefüllt {Nach and. Interpunktionen: ich habe mir Juda als Bogen gespannt, mit Ephraim (als Pfeil) ihn gefüllt}; und ich wecke deine Söhne, Zion, auf wider deine Kinder, Griechenland, und mache dich wie das Schwert eines Helden. Und Jahwe wird über ihnen erscheinen {And. l.: wird auf sie schiessen}, und sein Pfeil wird ausfahren wie der Blitz; und der Herr, Jahwe, wird in die Posaune stossen und einherziehen in Stürmen des Südens. Jahwe der Heerscharen wird sie beschirmen; und sie werden die Schleudersteine {d.h. die Feinde (im Gegensatz zu Israel in V.16), welche weggeschleudert werden} verzehren und niedertreten; und sie werden trinken, lärmen wie vom Wein und voll werden wie die Opferschalen, wie die Ecken des Altars. Und Jahwe, ihr Gott, wird sie retten an jenem Tage, wird sein Volk retten wie ein Herde; denn Kronensteine sind sie, funkelnd auf seinem Lande. Denn wie gross ist seine Anmut {O. Vortrefflichkeit}, und wie gross seine Schönheit! Das Korn wird Jünglinge und der Most Jungfrauen wachsen lassen. Erbittet von Jahwe Regen zur Zeit des Spätregens; Jahwe schafft die Wetterstrahlen, und er wird euch {Eig. ihnen d.h. jedem Bittenden} Regengüsse geben, Kraut auf dem Felde einem jeden. Denn die Teraphim haben Nichtiges geredet, und die Wahrsager haben Lüge geschaut; und sie reden Träume des Truges, trösten mit Dunst. Darum sind sie fortgewandert wie eine Herde, werden bedrückt, weil kein Hirte da ist. Mein Zorn ist wider die Hirten entbrannt, und die Böcke werde ich heimsuchen; denn Jahwe der Heerscharen wird seiner Herde, des Hauses Juda, sich annehmen und sie machen wie sein Prachtross im Streite. Von ihm {d.i. von Juda} kommt der Eckstein, von ihm der Pflock, von ihm der Kriegsbogen, von ihm werden alle Bedränger hervorkommen insgesamt. Und sie werden wie Helden sein, die den Kot der Strassen im Kampfe zertreten; und sie werden kämpfen, denn Jahwe ist mit ihnen, und die Reiter auf Rossen werden zu Schanden. Und ich werde das Haus Juda stärken und das Haus Joseph retten, und werde sie wohnen {S. die Anm. zu Micha 5,3} lassen; denn ich habe mich ihrer erbarmt, und sie werden sein, als ob ich sie nicht verstossen hätte. Denn ich bin Jahwe, ihr Gott, und werde ihnen antworten. Und Ephraim wird sein wie ein Held, und ihr Herz wird sich freuen wie vom Wein; und ihre Kinder werden es sehen und sich freuen, ihr Herz wird frohlocken in Jahwe. Ich will sie herbeizischen und sie sammeln, denn ich habe sie erlöst; und sie werden sich mehren, wie sie sich gemehrt haben. Und ich will sie unter den Völkern säen {d.h. die vermehrten; wie Hos. 2,23}, und in den fernen Ländern werden sie meiner gedenken; und sie werden mit ihren Kindern leben und zurückkehren. Und ich werde sie zurückführen aus dem Lande Ägypten und sie sammeln aus Assyrien, und sie in das Land Gilead und auf den Libanon bringen; und nicht wird Raum genug für sie gefunden werden {Eig. und es wird für sie nicht hinreichen}. Und er wird durch das Meer der Angst ziehen und die Wellen im Meere schlagen, und alle Tiefen des Stromes {Der hebr. Ausdruck bezeichnet den Nil} werden versiegen; und die Hoffart Assyriens wird niedergeworfen werden, und weichen wird das Zepter {O. der Stab (des Treibers)} Ägyptens. Und ich werde sie stark machen in Jahwe, und in seinem Namen werden sie wandeln, spricht Jahwe. Tue auf, Libanon, deine Tore, und Feuer verzehre deine Zedern! Heule, Zypresse! denn die Zeder ist gefallen, denn die Herrlichen sind verwüstet. Heulet, Eichen Basans! denn der unzugängliche Wald ist niedergestreckt. Lautes Heulen der Hirten, denn ihre Herrlichkeit ist verwüstet; lautes Gebrüll {W. Stimme des Heulens ... des Gebrülls} der jungen Löwen, denn die Pracht des Jordan ist verwüstet! Also sprach Jahwe, mein Gott: Weide die Herde des Würgens, deren Käufer sie erwürgen und es nicht büssen, und deren Verkäufer sprechen: Gepriesen sei Jahwe, denn ich werde reich! und deren Hirten sie nicht verschonen. Denn ich werde die Bewohner des Landes nicht mehr verschonen, spricht Jahwe; und siehe, ich überliefere die Menschen, einen jeden der Hand seines Nächsten und der Hand seines Königs; und sie werden das Land zertrümmern, und ich werde nicht aus ihrer Hand befreien. - Und ich weidete die Herde des Würgens, mithin die Elenden der Herde; und ich nahm mir zwei Stäbe: den einen nannte ich Huld, und den anderen nannte ich Bande {O. Verbindung}, und ich weidete die Herde. Und ich vertilgte drei Hirten in einem Monat. Und meine Seele wurde ungeduldig über sie, und auch ihre Seele wurde meiner überdrüssig. Da sprach ich: Ich will euch nicht mehr weiden; was stirbt, mag sterben, und was umkommt, mag umkommen; und die Übrigbleibenden mögen eines des anderen Fleisch fressen. Und ich nahm meinen Stab Huld und zerbrach ihn, um meinen Bund zu brechen, den ich mit allen Völkern gemacht hatte. Und er wurde gebrochen an jenem Tage; und also erkannten die Elenden der Herde, die auf mich achteten, dass es das Wort Jahwes war. Und ich sprach zu ihnen {näml. zu der Herde oder den Schafen, V.7 usw.}: Wenn es gut ist in euren Augen, so gebet mir meinen Lohn, wenn aber nicht, so lasset es; und sie wogen meinen Lohn dar: dreissig Silbersekel. Da sprach Jahwe zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wertgeachtet bin! Und ich nahm die dreissig Silbersekel und warf sie in das Haus Jahwes, dem Töpfer hin. Und ich zerbrach meinen zweiten Stab, die Bande, um die Brüderschaft zwischen Juda und Israel zu brechen. - Und Jahwe sprach zu mir: Nimm dir noch das Gerät eines törichten Hirten. Denn siehe, ich erwecke einen Hirten im Lande: der Umkommenden wird er sich nicht annehmen, das Versprengte wird er nicht suchen, und das Verwundete nicht heilen; das Gesunde {Eig. das Stehende} wird er nicht versorgen, und das Fleisch des Fetten wird er essen und ihre Klauen zerreissen. Wehe dem nichtigen Hirten, der die Herde verlässt! Das Schwert über seinen Arm und über sein rechtes Auge! Sein Arm soll gänzlich verdorren, und sein rechtes Auge völlig erlöschen. Ausspruch des Wortes Jahwes über Israel. Es spricht Jahwe, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet, und des Menschen Geist in seinem Innern bildet: Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum; und auch über Juda wird es {näml. das was Jerusalem treffen wird} kommen bei der Belagerung von Jerusalem. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich Jerusalem zu einem Laststein machen für alle Völker: alle, die ihn aufladen wollen, werden sich gewisslich daran verwunden. Und alle Nationen der Erde werden sich wider dasselbe versammeln. An jenem Tage, spricht Jahwe, werde ich alle Rosse mit Scheuwerden und ihre Reiter mit Wahnsinn schlagen; und über das Haus Juda werde ich meine Augen offen halten, und alle Rosse der Völker mit Blindheit schlagen. Und die Fürsten {S. die Anm. zu Kap. 9,7} von Juda werden in ihrem Herzen sprechen: Eine Stärke sind mir die Bewohner von Jerusalem in Jahwe der Heerscharen, ihrem Gott. - An jenem Tage werde ich die Fürsten von Juda machen gleich einem Feuerbecken unter Holzstücken und gleich einer Feuerfackel unter Garben; und sie werden zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsum verzehren. Und fortan wird Jerusalem {d.h. die Einwohnerschaft von Jerusalem} an seiner Stätte wohnen in Jerusalem. Und Jahwe wird die Zelte Judas zuerst retten, auf dass die Pracht {O. die Herrlichkeit} des Hauses Davids und die Pracht der Bewohner von Jerusalem sich nicht über Juda erhebe. - An jenem Tage wird Jahwe die Bewohner von Jerusalem beschirmen; und der Strauchelnde unter ihnen wird an jenem Tage wie David sein, und das Haus Davids wie Gott, wie der Engel Jahwes vor ihnen her. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werde ich alle Nationen zu vertilgen suchen, die wider Jerusalem heranziehen. Und ich werde über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgiessen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen, und bitterlich über ihn leidtragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen leidträgt. An jenem Tage wird die Wehklage in Jerusalem gross sein wie die Wehklage von Hadad-Rimmon im Tale Megiddo {Vergl. 2. Chron. 35,22 usw.}. Und wehklagen wird das Land, jedes Geschlecht besonders: das Geschlecht des Hauses Davids besonders, und ihre Weiber besonders; das Geschlecht des Hauses Nathans {Vergl. Luk. 3,31 (Von Nathan stammte auch Serubbabel ab; s. Luk. 3,27)} besonders, und ihre Weiber besonders; das Geschlecht des Hauses Levis besonders, und ihre Weiber besonders; das Geschlecht der Simeiter {Vergl. 4. Mose 3,21; es werden somit zwei Häuser aus königlichem und zwei aus priesterlichem Geschlecht angeführt} besonders, und ihre Weiber besonders; alle übrigen Geschlechter, jedes Geschlecht besonders, und ihre Weiber besonders. An jenem Tage wird ein Quell geöffnet sein dem Hause Davids und den Bewohnern von Jerusalem für Sünde und für Unreinigkeit. Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jahwe der Heerscharen, da werde ich die Namen der Götzen ausrotten aus dem Lande, und ihrer wird nicht mehr gedacht werden; und auch die Propheten und den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Lande wegschaffen. Und es wird geschehen, wenn ein Mann ferner weissagt, so werden sein Vater und seine Mutter, seine Erzeuger, zu ihm sprechen: Du darfst nicht leben, denn du hast Lüge geredet im Namen Jahwes! und sein Vater und seine Mutter, seine Erzeuger, werden ihn durchbohren, wenn er weissagt. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden die Propheten sich schämen, ein jeder über sein Gesicht, wenn er weissagt; und sie werden nicht mehr einen härenen Mantel anlegen, um zu lügen. Und er wird sprechen: Ich bin kein Prophet, ich bin ein Mann, der das Land bebaut; denn man {Eig. ein Mensch} hat mich gekauft von meiner Jugend an. Und wenn jemand zu ihm spricht: Was sind das für Wunden in {Eig. zwischen} deinen Händen? so wird er sagen: Es sind die Wunden, womit ich geschlagen worden bin im Hause derer, die mich lieben. Schwert, erwache wider meinen Hirten und wider den Mann, der mein Genosse ist! spricht Jahwe der Heerscharen; schlage den Hirten, und die Herde wird sich zerstreuen. Und ich werde meine Hand den Kleinen {O. Geringen} zuwenden. Und es wird geschehen im ganzen Lande, spricht Jahwe: zwei Teile davon werden ausgerottet werden und verscheiden, aber der dritte Teil davon wird übrigbleiben. Und ich werde den dritten Teil ins Feuer bringen, und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und sie prüfen, wie man das Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten; ich werde sagen {Eig. ich sage}: Es ist mein Volk; und es wird sagen: Jahwe ist mein Gott. Siehe, ein Tag kommt für Jahwe, da wird deine Beute verteilt werden in deiner Mitte. Und ich werde alle Nationen nach Jerusalem zum Kriege versammeln; und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden geplündert und die Weiber geschändet werden; und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. Und Jahwe wird ausziehen und wider jene Nationen streiten, wie an dem Tage, da er streitet, an dem Tage der Schlacht. Und seine Füsse werden an jenem Tage auf dem Ölberge stehen, der vor Jerusalem gegen Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr grossen Tale, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen. Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen, und das Tal der Berge wird bis Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Und kommen wird Jahwe, mein Gott, und alle Heiligen mit dir. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird kein Licht sein; die Gestirne {Eig. die Prächtigen} werden sich verfinstern {Eig. gerinnen, sich zusammenziehen}. Und es wird ein einziger {d.h. einzig in seiner Art} Tag sein (er ist Jahwe bekannt), nicht Tag und nicht Nacht; und es wird geschehen zur Zeit des Abends, da wird es Licht sein {O. werden}. Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden lebendige Wasser aus Jerusalem fliessen, zur Hälfte nach dem östlichen Meere und zur Hälfte nach dem hinteren Meere; im Sommer und im Winter wird es geschehen. Und Jahwe wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tage wird Jahwe einer sein und sein Name einer. Das ganze Land wird sich umwandeln wie die Ebene, von Geba bis Rimmon {Geba lag an der nördlichen Grenze von Juda, Rimmon, an der Grenze von Edom}, welches südlich von Jerusalem liegt; und Jerusalem {W. es} wird erhaben sein und an seiner Stätte wohnen {Vergl. Kap. 12,6}, vom Tore Benjamin bis zur Stelle des ersten Tores und bis zum Ecktore, und vom Turme Hananel bis zu den Keltern des Königs. Und man wird darin wohnen, und kein Bann wird mehr sein; und Jerusalem wird in Sicherheit wohnen. Und dies wird die Plage sein, womit Jahwe alle Völker plagen wird, welche gegen Jerusalem Krieg geführt haben: Er wird eines jeden Fleisch verwesen lassen, während er auf seinen Füssen steht, und seine Augen werden verwesen in ihren Höhlen, und seine Zunge wird in seinem Munde verwesen. Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird eine grosse Verwirrung von Jahwe unter ihnen entstehen; und sie werden einer des anderen Hand ergreifen, und eines jeden Hand wird sich gegen die Hand seines Nächsten erheben. Und auch Juda wird in Jerusalem streiten; und der Reichtum aller Nationen ringsum wird gesammelt werden: Gold und Silber und Kleider in grosser Menge. Und ebenso, gleich dieser Plage, wird die Plage der Rosse, der Maultiere, der Kamele und der Esel und alles Viehes sein, welches in jenen Heerlagern sein wird. Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von allen Nationen, welche wider Jerusalem gekommen sind, von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König, Jahwe der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. Und es wird geschehen, wenn eines {Eig. welches} von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den König, Jahwe der Heerscharen, anzubeten: über dasselbe wird kein Regen kommen; und wenn das Geschlecht Ägyptens nicht hinaufzieht und nicht kommt, so wird der Regen auch nicht über dieses kommen. Das wird die Plage sein, womit Jahwe die Nationen plagen wird, welche nicht hinaufziehen werden, um das Laubhüttenfest zu feiern. Das wird die Strafe {Eig. die Sündenstrafe; wie 4. Mose 32,23 und öfters} Ägyptens und die Strafe aller Nationen sein, welche nicht hinaufziehen werden, um das Laubhüttenfest zu feiern. An jenem Tage wird auf den Schellen der Rosse stehen: Heilig dem Jahwe. Und die Kochtöpfe im Hause Jahwes werden sein wie die Opferschalen vor dem Altar; und jeder Kochtopf in Jerusalem und in Juda wird Jahwe der Heerscharen heilig sein; und alle Opfernden werden kommen und von denselben nehmen und darin kochen. Und es wird an jenem Tage kein Kanaaniter mehr sein im Hause Jahwes der Heerscharen.
Ausspruch des Wortes Jahwes an Israel durch Maleachi. Ich habe euch geliebt, spricht Jahwe; aber ihr sprechet: "Worin hast du uns geliebt?" War nicht Esau der Bruder Jakobs? spricht Jahwe {Eig. ist der Spruch Jahwes}, und ich habe Jakob geliebt; Esau aber habe ich gehasst, und ich habe seine Berge zur Wüste gemacht und sein Erbteil für die Schakale der Steppe. Wenn Edom spricht: Wir sind zerschmettert, werden aber die Trümmer wieder aufbauen, so spricht Jahwe der Heerscharen: Sie werden bauen, ich aber werde niederreissen; und man wird sie nennen "Gebiet der Gesetzlosigkeit" und "das Volk, welchem Jahwe ewiglich zürnt". Und eure Augen werden es sehen, und ihr werdet sprechen: Gross ist {O. Gross erweist sich} Jahwe über das Gebiet Israels hinaus! Ein Sohn soll den Vater ehren, und ein Knecht seinen Herrn. Wenn ich denn Vater bin, wo ist meine Ehre? Und wenn ich Herr bin, wo ist meine Furcht {d.h. die Furcht, die mir gebührt}? spricht Jahwe der Heerscharen zu euch, ihr Priester, die ihr meinen Namen verachtet und doch sprechet: Womit haben wir deinen Namen verachtet? Die ihr unreines Brot {d.h. Speise, Opferfleisch; vergl. 3. Mose 21,6 usw.} auf meinem Altar darbringet und doch sprechet: Womit haben wir dich verunreinigt? Damit, dass ihr saget: Der Tisch {d.i. der Altar} Jahwes ist verächtlich. Und wenn ihr Blindes darbringet, um es zu opfern, so ist es nichts Böses; und wenn ihr Lahmes und Krankes darbringet, so ist es nichts Böses. Bringe es doch deinem Landpfleger dar: wird er dich wohlgefällig annehmen, oder Rücksicht auf dich nehmen? spricht Jahwe der Heerscharen. Und nun, flehet doch Gott {El} an, dass er uns gnädig sei! von eurer Hand ist das geschehen, wird er um euretwillen Rücksicht nehmen? spricht Jahwe der Heerscharen. Wäre doch nur einer unter euch, der die Türen verschlösse, damit ihr nicht vergeblich auf meinem Altar Feuer anzündetet {W. vergeblich meinen Altar erleuchtet}! Ich habe keine Lust an euch, spricht Jahwe der Heerscharen, und eine Opfergabe {O. ein Speisopfer; so auch später} nehme ich nicht wohlgefällig aus eurer Hand an. - Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang wird mein Name gross sein unter den Nationen; und an jedem Orte wird geräuchert, dargebracht werden meinem Namen, und zwar reine Opfergaben. Denn mein Name wird gross sein unter den Nationen, spricht Jahwe der Heerscharen. Ihr aber entweihet ihn, indem ihr sprechet: Der Tisch des Herrn {Nach and. Les.: Der Tisch Jahwes} ist verunreinigt, und sein Einkommen, seine Speise ist verächtlich. Und ihr sprechet: Siehe, welch eine Mühsal! und ihr blaset ihn an {d.h. verachtet ihn}, spricht Jahwe der Heerscharen, und bringet Geraubtes herbei und das Lahme und das Kranke; und so bringet ihr die Opfergabe. Soll ich das wohlgefällig von eurer Hand annehmen? spricht Jahwe. Und verflucht sei, wer betrügt, während ein Männliches in seiner Herde ist; und wer gelobt und dem Herrn ein Verdorbenes opfert! Denn ich bin ein grosser König, spricht Jahwe der Heerscharen, und mein Name ist furchtbar unter den Nationen. Und nun, ihr Priester, an euch ergeht dieses Gebot! Wenn ihr nicht höret, und wenn ihr es nicht zu Herzen nehmet, meinem Namen Ehre zu geben, spricht Jahwe der Heerscharen, so werde ich den Fluch unter {O. wider} euch senden, und eure Segnungen verfluchen; ja, ich habe sie auch verflucht, weil ihr es nicht zu Herzen nehmet. Siehe, ich schelte euch die Saat und streue euch Mist in das Angesicht, den Mist eurer Feste, und man wird euch zu ihm hintragen. Und ihr werdet wissen {O. erkennen, erfahren}, dass ich dieses Gebot an euch gesandt habe, damit mein Bund mit Levi sei, spricht Jahwe der Heerscharen. Mein Bund mit ihm war das Leben und der Friede; und ich gab sie ihm zur Furcht, und er fürchtete mich, und er, er zitterte vor meinem Namen. Das Gesetz {O. Lehre, Unterweisung} der Wahrheit war in seinem Munde, und Unrecht fand sich nicht auf seinen Lippen; er wandelte mit mir in Frieden und Geradheit, und viele brachte er von ihrer Ungerechtigkeit {O. Schuld, Missetat} zurück. Denn die Lippen des Priesters sollen Erkenntnis bewahren, und das Gesetz {O. Lehre, Unterweisung} sucht man aus seinem Munde, denn er ist ein Bote Jahwes der Heerscharen. Ihr aber seid abgewichen von dem Wege, habt viele straucheln gemacht im Gesetz, ihr habt den Bund Levis zerstört, spricht Jahwe der Heerscharen. So habe auch ich euch bei dem ganzen Volke verächtlich und niedrig gemacht, in demselben Masse, wie ihr meine Wege nicht bewahret und die Person ansehet beim Gesetz {d.h. in der Handhabung des Gesetzes; vergl. Micha 3,11}. Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein Gott {El} uns geschaffen? Warum handeln wir treulos einer gegen den anderen, indem wir den Bund unserer Väter entweihen? Juda hat treulos gehandelt, und ein Greuel ist verübt worden in Israel und in Jerusalem; denn Juda hat das Heiligtum Jahwes entweiht, welches er liebte, und ist mit der Tochter eines fremden Gottes {El} vermählt. Jahwe wird den Mann, der solches tut, aus den Zelten Jakobs ausrotten, den wachenden und den, der einen Laut von sich gibt, und den, welcher Jahwe der Heerscharen eine Opfergabe darbringt {Bedeutet wohl: jeden nur lebenden Nachkommen und Verwandten}. Und zweitens tut ihr dieses: ihr bedecket den Altar Jahwes mit Tränen, mit Weinen und Seufzen, so dass er sich nicht mehr zu eurer Opfergabe wendet, noch Wohlgefälliges aus eurer Hand annimmt. Und ihr sprechet: Warum? Weil Jahwe Zeuge gewesen ist zwischen dir und dem Weibe deiner Jugend, an welchem du treulos gehandelt hast, da sie doch deine Genossin und das Weib deines Bundes {d.h. mit dem du dich feierlich verbunden hast} ist. Und hat nicht einer sie gemacht? und sein war der Überrest des Geistes. Und was wollte {O. suchte} der eine? Er suchte einen Samen Gottes. So hütet euch in eurem Geiste {O. um eures Geistes willen; so auch V.16}, und handle nicht treulos gegen das Weib deiner Jugend! Denn ich hasse Entlassung, spricht Jahwe, der Gott Israels; und er bedeckt mit Gewalttat sein Gewand {d.h. ein solcher bedeckt usw.; O. und Gewalttat bedeckt sein Gewand}, spricht Jahwe der Heerscharen. So hütet euch in eurem Geiste, dass ihr nicht treulos handelt! Ihr habt Jahwe mit euren Worten ermüdet; und ihr sprechet: Womit haben wir ihn ermüdet? Damit, dass ihr saget: Jeder Übeltäter ist gut in den Augen Jahwes, und an ihnen hat er Gefallen; oder {d.h. oder wenn es nicht so ist} wo ist der Gott des Gerichts? Siehe, ich sende meinen Boten, dass er den Weg bereite {Eig. bahne} vor mir her. Und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr suchet; und der Engel des Bundes, den ihr begehret: siehe, er kommt, spricht Jahwe der Heerscharen. Wer aber kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er wird wie das Feuer des Schmelzers sein und wie die Lauge der Wäscher. Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen; und er wird die Kinder Levi reinigen und sie läutern wie das Gold und wie das Silber, so dass sie Opfergaben dem Jahwe darbringen werden in Gerechtigkeit. Dann wird die Opfergabe Judas und Jerusalems Jahwe angenehm sein wie in den Tagen vor alters und wie in den Jahren der Vorzeit. Und ich werde euch nahen zum Gericht und werde ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer und gegen die Ehebrecher und gegen die falsch Schwörenden; und gegen die, welche den Tagelöhner im Lohn, die Witwe und die Waise bedrücken und das Recht des Fremdlings beugen, und mich nicht fürchten, spricht Jahwe der Heerscharen. Denn ich, Jahwe, ich verändere mich nicht; und ihr, Kinder Jakobs, ihr werdet nicht vernichtet werden {O. vergehen}. Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht bewahrt. Kehret um zu mir, so will ich zu euch umkehren, spricht Jahwe der Heerscharen. Und ihr sprechet: Worin sollen wir umkehren? Darf ein Mensch Gott berauben, dass ihr mich beraubet? Und ihr sprechet: Worin haben wir dich beraubt? In dem Zehnten und in dem Hebopfer. Mit dem Fluche seid ihr verflucht, und doch beraubet ihr mich, ihr, die ganze Nation! Bringet den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, auf dass Speise in meinem Hause sei; und prüfet mich doch dadurch, spricht Jahwe der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels auftun und euch Segen ausgiessen werde bis zum Übermass. Und ich werde um euretwillen {Eig. zu euren Gunsten} den Fresser schelten, dass er euch die Frucht des Bodens nicht verderbe; und der Weinstock auf dem Felde wird euch nicht mehr fehltragen, spricht Jahwe der Heerscharen. Und alle Nationen werden euch glücklich preisen, denn ihr werdet ein Land des Wohlgefallens sein, spricht Jahwe der Heerscharen. Eure Worte sind trotzig gegen mich gewesen, spricht Jahwe. Und ihr sprechet: Was haben wir miteinander wider dich beredet? Ihr sprechet: Vergeblich ist es, Gott zu dienen, und was für Gewinn, dass wir seiner Hut warteten, und dass wir in Trauer einhergingen vor Jahwe der Heerscharen? Und so preisen wir nun die Übermütigen glücklich: nicht nur sind die Täter der Gesetzlosigkeit aufgebaut worden, sondern sie haben auch Gott versucht und sind entronnen. - Da unterredeten sich miteinander, die Jahwe fürchten, und Jahwe merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch ward vor ihm geschrieben für die, welche Jahwe fürchten und welche seinen Namen achten. Und sie werden mir, spricht Jahwe der Heerscharen, zum Eigentum {O. viell. Sondereigentum} sein an dem Tage, den ich machen werde; und ich werde ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient. Und ihr werdet wiederum den Unterschied sehen {And. üb.: ihr werdet umkehren und den Unterschied machen} zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient. Denn siehe, der Tag kommt, brennend wie ein Ofen; und es werden alle Übermütigen und jeder Täter der Gesetzlosigkeit zu Stoppeln werden; und der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht Jahwe der Heerscharen, so dass er ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen wird. Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln. Und ihr werdet ausziehen und hüpfen gleich Mastkälbern; und ihr werdet die Gesetzlosen zertreten, denn sie werden Asche sein unter euren Fusssohlen an dem Tage, den ich machen werde, spricht Jahwe der Heerscharen. Gedenket des Gesetzes Moses, meines Knechtes, welches ich ihm auf Horeb an ganz Israel geboten habe - Satzungen und Rechte. Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag Jahwes kommt, der grosse und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden, auf dass ich nicht komme und das Land mit dem Banne schlage.
Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Abraham zeugte Isaak; Isaak aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Juda und seine Brüder; Juda aber zeugte Phares und Zara von der Thamar; Phares aber zeugte Esrom, Esrom aber zeugte Aram, Aram aber zeugte Aminadab, Aminadab aber zeugte Nahasson, Nahasson aber zeugte Salmon, Salmon aber zeugte Boas von der Rahab; Boas aber zeugte Obed von der Ruth; Obed aber zeugte Isai, Isai aber zeugte David, den König. David aber zeugte Salomon von der, die Urias Weib gewesen; Salomon aber zeugte Roboam, Roboam aber zeugte Abia, Abia aber zeugte Asa, Asa aber zeugte Josaphat, Josaphat aber zeugte Joram, Joram aber zeugte Osia, Osia aber zeugte Joatham, Joatham aber zeugte Achas, Achas aber zeugte Ezekia, Ezekia aber zeugte Manasse, Manasse aber zeugte Amon, Amon aber zeugte Josia, Josia aber zeugte Jechonia und seine Brüder um die Zeit der Wegführung nach Babylon. Nach der Wegführung nach Babylon aber zeugte Jechonia Salathiel, Salathiel aber zeugte Zorobabel, Zorobabel aber zeugte Abiud, Abiud aber zeugte Eliakim, Eliakim aber zeugte Asor, Asor aber zeugte Zadok, Zadok aber zeugte Achim, Achim aber zeugte Eliud, Eliud aber zeugte Eleasar, Eleasar aber zeugte Matthan, Matthan aber zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren wurde, der Christus genannt wird. So sind nun alle Geschlechter von Abraham bis auf David vierzehn Geschlechter, und von David bis zur Wegführung nach Babylon vierzehn Geschlechter, und von der Wegführung nach Babylon bis auf den Christus vierzehn Geschlechter. Die Geburt Jesu Christi war aber also: Als nämlich Maria, seine Mutter, dem Joseph verlobt war, wurde sie, ehe sie zusammengekommen waren, schwanger erfunden von dem Heiligen Geiste. Joseph aber, ihr Mann, indem er gerecht war und sie nicht öffentlich zur Schau stellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen. Indem er aber solches bei sich überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geiste. Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heissen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden. Dies alles geschah aber, auf dass erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, welcher spricht (Jesaja 7,14): Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heissen, was verdolmetscht ist: Gott mit uns. Joseph aber, vom Schlafe erwacht, tat, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib zu sich; und er erkannte sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn geboren hatte; und er hiess seinen Namen Jesus. Als aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen Herodes, des Königs, siehe, da kamen Magier vom Morgenlande nach Jerusalem, welche sprachen: Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen. Als aber der König Herodes es hörte, wurde er bestürzt, und ganz Jerusalem mit ihm; und er versammelte alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn also steht durch den Propheten geschrieben (Micha 5,1): 'Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ein Führer hervorkommen, der mein Volk Israel weiden wird.' Dann berief Herodes die Magier heimlich und erforschte genau von ihnen die Zeit der Erscheinung des Sternes; und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein; wenn ihr es aber gefunden habt, so berichtet es mir, damit auch ich komme und ihm huldige. Sie aber, als sie den König gehört hatten, zogen hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über dem Orte stand, wo das Kindlein war. Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr grosser Freude. Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe. Und als sie im Traum eine göttliche Weisung empfangen hatten, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Wege hin in ihr Land. Als sie aber hingezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und fliehe nach Ägypten, und sei daselbst, bis ich es dir sage; denn Herodes wird das Kindlein suchen, um es umzubringen. Er aber stand auf, nahm das Kindlein und seine Mutter des Nachts zu sich und zog hin nach Ägypten. Und er war daselbst bis zum Tode Herodes, auf dass erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, welcher spricht (Hosea 11,1): Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. Da ergrimmte Herodes sehr, als er sah, dass er von den Magiern hintergangen worden war; und er sandte hin und liess alle Knaben töten, die in Bethlehem und in allen seinen Grenzen waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Magiern genau erforscht hatte. Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremias geredet ist, welcher spricht (Jeremia 31,15): Eine Stimme ist in Rama gehört worden, Weinen und viel Wehklagen: Rahel beweint ihre Kinder, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind. Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Ägypten und spricht: Stehe auf, nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und ziehe in das Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben trachteten. Und er stand auf und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich, und er kam in das Land Israel. Als er aber hörte, dass Archelaus über Judäa herrsche, anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dahin zu gehen; und als er im Traum eine göttliche Weisung empfangen hatte, zog er hin in die Gegenden von Galiläa und kam und wohnte in einer Stadt, genannt Nazareth; damit erfüllt würde, was durch die Propheten geredet ist: Er wird Nazarener genannt werden. In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Busse, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Denn dieser ist der, von welchem durch den Propheten Jesajas geredet ist, welcher spricht (Jesaja 40,3): Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige. Er aber, Johannes, hatte seine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig. Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordan; und sie wurden von ihm im Jordan getauft, indem sie ihre Sünden bekannten. Als er aber viele der Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Otternbrut! Wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? Bringet nun der Busse würdige Frucht; und denket nicht bei euch selbst zu sagen: 'Wir haben Abraham zum Vater'; denn ich sage euch, dass Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag. Schon ist aber die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Busse; der nach mir Kommende aber ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geiste und Feuer taufen; dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden. Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe nötig von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt so sein; denn also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Dann lässt er es ihm zu. Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald von dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herniederfahren und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe. Dann wurde Jesus von dem Geiste in die Wüste hinaufgeführt, um von dem Teufel versucht zu werden; und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn danach. Und der Versucher trat zu ihm hin und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): 'Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht.' Dann nimmt der Teufel ihn mit in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11.12): 'Er wird seinen Engeln über dir befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuss an einen Stein stossest.' Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben (5. Mose 6,16): 'Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.' Wiederum nimmt der Teufel ihn mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und spricht zu ihm: Alles dieses will ich dir geben, wenn du niederfallen und mich anbeten willst. Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): 'Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.' Dann verlässt ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen herzu und dienten ihm. Als er aber gehört hatte, dass Johannes überliefert worden war, entwich er nach Galiläa; und er verliess Nazareth und kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt, in dem Gebiet von Zabulon und Nephtalim; auf dass erfüllt würde, was durch den Propheten Jesajas geredet ist, welcher spricht (Jesaja 8,23; 9,1): Land Zabulon und Land Nephtalim, gegen den See hin, jenseits des Jordan, Galiläa der Nationen: das Volk, das in Finsternis sass, hat ein grosses Licht gesehen, und denen, die im Lande und Schatten des Todes sassen, Licht ist ihnen aufgegangen. Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Busse, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Als er aber am See von Galiläa wandelte, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer. Und er spricht zu ihnen: Kommet mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sie aber verliessen alsbald die Netze und folgten ihm nach. Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiffe mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze ausbesserten; und er rief sie. Sie aber verliessen alsbald das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach. Und Jesus zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen unter dem Volke. Und sein Ruf ging aus in das ganze Syrien; und sie brachten zu ihm alle Leidenden, die mit mancherlei Krankheiten und Qualen behaftet waren, und Besessene und Mondsüchtige und Gelähmte; und er heilte sie. Und es folgten ihm grosse Volksmengen von Galiläa und Dekapolis und Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordan. Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: Glückselig {Glückselig, d.h., Glücklich zu preisen [werden sie sein] (in Zukunft)} die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land ererben. Glückselig die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heissen. Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und jedes böse Wort lügnerisch wider euch reden werden um meinetwillen. Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn ist gross in den Himmeln; denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. Also lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen. Wähnet nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der Geringste heissen im Reiche der Himmel; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird gross heissen im Reiche der Himmel. Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit vorzüglicher ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist (2. Mose 20,13; 21,12): 'Du sollst nicht töten'; wer aber irgend töten wird, wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder ohne Grund zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber irgend zu seinem Bruder sagt: Raka! dem Synedrium verfallen sein wird; wer aber irgend sagt: Du Narr! der Hölle des Feuers verfallen sein wird. Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich daselbst erinnerst, dass dein Bruder etwas wider dich habe, so lass daselbst deine Gabe vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bringe deine Gabe dar. Willfahre deiner Gegenpartei schnell, während du mit ihr auf dem Wege bist; damit nicht etwa die Gegenpartei dich dem Richter überliefere, und der Richter dich dem Diener überliefere, und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast. Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 20,14): 'Du sollst nicht ehebrechen'. Ich aber sage euch, dass jeder, der ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, so reiss es aus und wirf es von dir; denn es ist dir nütze, dass eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir nütze, dass eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Es ist aber gesagt (5. Mose 24,1): 'Wer irgend sein Weib entlassen wird, gebe ihr einen Scheidebrief'. Ich aber sage euch: Wer irgend sein Weib entlassen wird, ausser auf Grund von Hurerei, macht, dass sie Ehebruch begeht; und wer irgend eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist (3.Mose 19,12; 4.Mose 30,3): 'Du sollst nicht fälschlich schwören, du sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen'. Ich aber sage euch: Schwöret überhaupt nicht; weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füsse Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des grossen Königs Stadt; noch sollst du bei deinem Haupte schwören, denn du vermagst nicht, ein Haar weiss oder schwarz zu machen. Es sei aber eure Rede: Ja, ja; nein, nein; was aber mehr ist als dieses, ist aus dem Bösen. Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): "Auge um Auge, und Zahn um Zahn". Ich aber sage euch: Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Unterkleid nehmen will, dem lass auch den Mantel. Und wer irgend dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei. Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will. Ihr habt gehört, dass gesagt ist (3.Mose 19,18): "Du sollst deinen Nächsten lieben" und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr eure Brüder allein grüsset, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe? Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. "Habet acht, dass ihr euer Almosen nicht gebet vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden; wenn aber nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Strassen, damit sie von den Menschen geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du Almosen gibst, so lass deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut; damit dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten. Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn die lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der Strassen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du betest, so geh in deine Kammer und, nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens willen werden erhört werden. Seid ihnen nun nicht gleich; denn euer Vater weiss, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet. Betet ihr nun also: 'Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden. Unser nötiges Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.] -' Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebet, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebet, so wird euer Vater auch eure Vergehungen nicht vergeben. Wenn ihr aber fastet, so sehet nicht düster aus wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Angesichter, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit du nicht den Menschen als ein Fastender erscheinest, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten. Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstört, und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstört, und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie gross die Finsternis! Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon. Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung? Sehet hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Grösse eine Elle zuzusetzen? Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, dass selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, nicht vielmehr euch, Kleingläubige? So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiss, dass ihr dies alles bedürfet. Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. So seid nun nicht besorgt auf den morgenden Tag, denn der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug. Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Masse ihr messet, wird euch gemessen werden. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen. Gebet nicht das Heilige den Hunden; werfet auch nicht eure Perlen vor die Schweine, damit sie dieselben nicht etwa mit ihren Füssen zertreten und sich umwenden und euch zerreissen. Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. Oder welcher Mensch ist unter euch, der, wenn sein Sohn ihn um ein Brot bitten würde, ihm einen Stein geben wird? Und wenn er um einen Fisch bitten würde, ihm eine Schlange gegeben wird? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten! Alles nun, was immer ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, also tut auch ihr ihnen; denn dies ist das Gesetz und die Propheten. Gehet ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch dieselbe eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden. Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reissende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen eine Traube, oder von Disteln Feigen? Also bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch ein fauler Baum gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter! Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich einem klugen Manne vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stürmten wider jenes Haus; und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stiessen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war gross. Und es geschah, als Jesus diese Worte vollendet hatte, da erstaunten die Volksmengen sehr über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. Als er aber von dem Berge herabgestiegen war, folgten ihm grosse Volksmengen. Und siehe, ein Aussätziger kam herzu und warf sich vor ihm nieder und sprach: "Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen." Und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: "Ich will; sei gereinigt!" Und alsbald wurde sein Aussatz gereinigt. Und Jesus spricht zu ihm: "Siehe, sage es niemand; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester, und bringe die Gabe dar, die Moses angeordnet hat, ihnen zum Zeugnis." Als er aber in Kapernaum eintrat, kam ein Hauptmann zu ihm, der ihn bat und sprach: "Herr, mein Knecht liegt zu Hause gelähmt und wird schrecklich gequält." Und Jesus spricht zu ihm: "Ich will kommen und ihn heilen." Der Hauptmann aber antwortete und sprach: "Herr, ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach tretest; sondern sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch unter Gewalt und habe Kriegsknechte unter mir; und ich sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu einem anderen: Komm, und er kommt; und zu meinem Knechte: Tue dieses, und er tut es." Als aber Jesus es hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, welche nachfolgten: "Wahrlich, ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so grossen Glauben gefunden. Ich sage euch aber, dass viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tische liegen werden in dem Reiche der Himmel, aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äussere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen." Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: "Gehe hin, und dir geschehe, wie du geglaubt hast." Und sein Knecht wurde gesund in jener Stunde. Und als Jesus in das Haus des Petrus gekommen war, sah er dessen Schwiegermutter fieberkrank daniederliegen. Und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verliess sie; und sie stand auf und diente ihm. Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit einem Worte, und er heilte alle Leidenden, damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesajas geredet ist, welcher spricht (Jesaja 53,4): "Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten." Als aber Jesus eine grosse Volksmenge um sich sah, befahl er, an das jenseitige Ufer hinwegzufahren. Und ein Schriftgelehrter kam herzu und sprach zu ihm: "Lehrer, ich will dir nachfolgen, wohin irgend du gehst." Und Jesus spricht zu ihm: "Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege." Ein anderer aber von seinen Jüngern sprach zu ihm: "Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben." Jesus aber sprach zu ihm: "Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben." Und als er in das Schiff gestiegen war, folgten ihm seine Jünger. Und siehe, es erhob sich ein grosses Ungestüm auf dem See, so dass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief. Und die Jünger traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: "Herr, rette uns, wir kommen um!" Und er spricht zu ihnen: "Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige?" Dann stand er auf und bedrohte die Winde und den See; und es ward eine grosse Stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: "Was für einer ist dieser, dass auch die Winde und der See ihm gehorchen?" Und als er an das jenseitige Ufer gekommen war, in das Land der Gergesener, begegneten ihm zwei Besessene, die aus den Grüften hervorkamen, sehr wütend, so dass niemand jenes Weges vorbeizugehen vermochte. Und siehe, sie schrien und sprachen: "Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, vor der Zeit uns zu quälen?" Es war aber fern von ihnen eine Herde vieler Schweine, welche weidete. Die Dämonen aber baten ihn und sprachen: "Wenn du uns austreibst, so sende uns in die Herde Schweine." Und er sprach zu ihnen: "Gehet hin." Sie aber fuhren aus und fuhren in die Herde Schweine. Und siehe, die ganze Herde Schweine stürzte sich den Abhang hinab in den See, und sie kamen um in dem Gewässer. Die Hüter aber flohen und gingen in die Stadt und verkündeten alles und das von den Besessenen. Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesu entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie, dass er aus ihren Grenzen weggehen möchte. - Und er stieg in das Schiff, setzte über und kam in seine eigene Stadt. Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bette lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind vergeben. Und siehe, etliche von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denket ihr Arges in euren Herzen? Denn was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf dass ihr aber wisset, dass der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben. Dann sagt er zu dem Gelähmten: Stehe auf, nimm dein Bett auf und geh nach deinem Hause. Und er stand auf und ging nach seinem Hause. Als aber die Volksmengen es sahen, fürchteten sie sich und verherrlichten Gott, der solche Gewalt den Menschen gegeben. Und als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen am Zollhause sitzen, Matthäus genannt, und er spricht zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte ihm nach. Und es geschah, als er in dem Hause zu Tische lag, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zu Tische mit Jesu und seinen Jüngern. Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isset euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Als aber Jesus es hörte, sprach er: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Gehet aber hin und lernet, was das ist (Hosea 6,6): "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer"; denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder [zur Busse]. Dann kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer oft, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Gefährten des Bräutigams trauern, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten. Niemand aber setzt einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Kleid; denn das Eingesetzte reisst von dem Kleide ab, und der Riss wird ärger. Auch tut man nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreissen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern man tut neuen Wein in neue Schläuche, und beide werden zusammen erhalten. Während er dies zu ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher herein und warf sich vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben jetzt verschieden; aber komm und lege deine Hand auf sie, und sie wird leben. Und Jesus stand auf und folgte ihm, und seine Jünger. Und siehe, ein Weib, das zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten herzu und rührte die Quaste seines Kleides an; denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühre, so werde ich geheilt werden. Jesus aber wandte sich um, und als er sie sah, sprach er: Sei gutes Mutes, Tochter; dein Glaube hat dich geheilt. Und das Weib war geheilt von jener Stunde an. Und als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Pfeifer und die lärmende Volksmenge sah, sprach er: Gehet fort, denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als aber die Volksmenge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff sie bei der Hand; und das Mägdlein stand auf. Und das Gerücht hiervon ging aus in jenes ganze Land. Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, welche schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids! Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubet ihr, dass ich dieses tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr. Dann rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben. Und ihre Augen wurden aufgetan; und Jesus bedrohte sie und sprach: Sehet zu, niemand erfahre es! Sie aber gingen aus und machten ihn bekannt in jenem ganzen Lande. Als sie aber weggingen, siehe, da brachten sie einen stummen Menschen zu ihm, der besessen war. Und als der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmengen verwunderten sich und sprachen: Niemals ward es also in Israel gesehen. Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Dämonen aus durch den Obersten der Dämonen. Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist gross, der Arbeiter aber sind wenige; bittet nun den Herrn der Ernte, dass er die Arbeiter aussende in seine Ernte. Und als er seine zwölf Jünger herzugerufen hatte, gab er ihnen Gewalt über unreine Geister, um sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: Der erste, Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus, der zubenamt war Thaddäus; Simon, der Kananäer, und Judas, der Iskariot, der ihn auch überlieferte. Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach: Gehet nicht auf einen Weg der Nationen, und gehet nicht in eine Stadt der Samariter; gehet aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Indem ihr aber hingehet, prediget und sprechet: 'Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.' Heilet Kranke, wecket Tote auf, reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus; umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet. Verschaffet euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, keine Tasche auf den Weg, noch zwei Leibröcke, noch Sandalen, noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. In welche Stadt aber oder in welches Dorf irgend ihr eintretet, erforschet, wer darin würdig ist; und daselbst bleibet, bis ihr weggehet. Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüsset es. Und wenn nun das Haus würdig ist, so komme euer Friede auf dasselbe; wenn es aber nicht würdig ist, so wende sich euer Friede zu euch zurück. Und wer irgend euch nicht aufnehmen, noch eure Worte hören wird, gehet hinaus aus jenem Hause oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füssen. Wahrlich, ich sage euch, es wird dem Lande von Sodom und Gomorra erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als jener Stadt. Siehe, ich sende euch wie Schafe inmitten von Wölfen; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben. Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch an Synedrien überliefern und in ihren Synagogen euch geisseln; und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zum Zeugnis. Wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben wider die Eltern und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so fliehet in die andere; denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird. Ein Jünger ist nicht über den Lehrer, und ein Knecht nicht über seinen Herrn. Es ist dem Jünger genug, dass er sei wie sein Lehrer, und der Knecht wie sein Herr. Wenn sie den Hausherrn Beelzebub genannt haben, wieviel mehr seine Hausgenossen! Fürchtet euch nun nicht vor ihnen. Denn es ist nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kundwerden wird. Was ich euch sage in der Finsternis, redet in dem Lichte, und was ihr höret ins Ohr, rufet aus auf den Dächern. Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle. Werden nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig verkauft? Und nicht einer von ihnen fällt auf die Erde ohne euren Vater; an euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch nun nicht; ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Ein jeder nun, der mich vor den Menschen bekennen wird, den werde auch ich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wer aber irgend mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. Wähnet nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer irgend einen dieser Kleinen nur mit einem Becher kalten Wassers tränken wird in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren. Und es geschah, als Jesus seine Befehle an seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von dort hinweg, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen. Als aber Johannes im Gefängnis die Werke des Christus hörte, sandte er durch seine Jünger und liess ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündet Johannes, was ihr höret und sehet: Blinde werden sehend, und Lahme wandeln, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, und Tote werden auferweckt, und Armen wird gute Botschaft verkündigt; und glückselig ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird! Als diese aber hingingen, fing Jesus an, zu den Volksmengen zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr vom Winde hin und her bewegt? Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die die weichen Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige. Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten. Denn dieser ist es, von dem geschrieben steht (Maleachi 3,1): 'Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.' Wahrlich, ich sage euch, unter den von Weibern Geborenen ist kein Grösserer aufgestanden als Johannes der Täufer; der Kleinste aber im Reiche der Himmel ist grösser als er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Reiche der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reissen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und wenn ihr es annehmen wollt, er ist Elias, der kommen soll. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wem aber soll ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Märkten sitzen und ihren Gespielen zurufen und sagen: 'Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht gewehklagt.' Denn Johannes ist gekommen, der weder ass noch trank, und sie sagen: 'Er hat einen Dämon.' Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da isst und trinkt, und sie sagen: 'Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder; und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von ihren Kindern.' Dann fing er an, die Städte zu schelten, in welchen seine meisten Wunderwerke geschehen waren, weil sie nicht Busse getan hatten. Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Busse getan. Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades wirst du hinabgestossen werden; denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. Doch ich sage euch: Dem Sodomer Lande wird es erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dir. Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn, als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will. Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Saaten; es hungerte aber seine Jünger, und sie fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. Als aber die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist. Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote ass, welche er nicht essen durfte, noch die bei ihm waren, sondern allein die Priester? Oder habt ihr nicht in dem Gesetz gelesen, dass an den Sabbaten die Priester in dem Tempel den Sabbat entheiligen und schuldlos sind? Ich sage euch aber: Grösseres als der Tempel ist hier. Wenn ihr aber erkannt hättet, was es ist (Hosea 6,6): 'Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer', so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. Denn der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbats. Und als er von dort weiterging, kam er in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist es erlaubt, an den Sabbaten zu heilen? auf dass sie ihn anklagen möchten. Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat und, wenn dieses am Sabbat in eine Grube fiele, es nicht ergreifen und aufrichten wird? Wieviel vorzüglicher ist nun ein Mensch als ein Schaf! Also ist es erlaubt, an den Sabbaten Gutes zu tun. Dann spricht er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und sie ward wiederhergestellt, gesund wie die andere. Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten. Als aber Jesus es erkannte, entwich er von dort; und es folgten ihm grosse Volksmengen, und er heilte sie alle. Und er bedrohte sie, dass sie ihn nicht offenbar machten; damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesajas geredet ist, welcher spricht (Jesaja 42,1-4): 'Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an welchem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat; ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Nationen Gericht ankündigen. Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Strassen hören; ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Gericht hinausführe zum Siege; und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen.' Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so dass der Blinde und Stumme redete und sah {Dämonen konnten normalerweise nur ausgetrieben werden, wenn man sie nach ihrem Namen fragte. Einen Menschen, der blind und stumm war, und somit ja nicht sprechen konnte, konnte auch kein Dämon ausgetrieben werden}. Und es erstaunten alle die Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus, als durch den Beelzebub, den Obersten der Dämonen. Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das wider sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen. Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst entzweit; wie wird denn sein Reich bestehen? Und wenn ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch hingekommen. Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? Und alsdann wird er sein Haus berauben. Wer nicht mit mir ist, ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer irgend ein Wort reden wird wider den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber irgend wider den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen. Entweder machet den Baum gut und seine Frucht gut, oder machet den Baum faul und seine Frucht faul; denn aus der Frucht wird der Baum erkannt. Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze Böses hervor. Ich sage euch aber, dass von jedem unnützen Worte, das irgend die Menschen reden werden, sie von demselben Rechenschaft geben werden am Tage des Gerichts; denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden. Dann antworteten ihm etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer und sprachen: Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas, des Propheten. Denn gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des grossen Fisches war, also wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte in dem Herzen der Erde sein. Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen, denn sie taten Busse auf die Predigt Jonas; und siehe, mehr als Jonas ist hier. Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verdammen, denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, mehr als Salomon ist hier. Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Örter, Ruhe suchend, und findet sie nicht. Dann spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, findet er es leer, gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte jenes Menschen wird ärger als das Erste. Also wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen. Als er aber noch zu den Volksmengen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draussen und suchten ihn zu sprechen. Und es sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draussen und suchen dich zu sprechen. Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen meines Vaters tun wird, der in den Himmeln ist, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. An jenem Tage aber ging Jesus aus dem Hause hinaus und setzte sich an den See. Und es versammelten sich grosse Volksmengen zu ihm, so dass er in ein Schiff stieg und sich setzte; und die ganze Volksmenge stand am Ufer. Und er redete vieles in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus zu säen; und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und frassen es auf. Anderes aber fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und alsbald ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen schossen auf und erstickten es. Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreissigfältig. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und die Jünger traten herzu und sprachen zu ihm: "Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?" Er aber antwortete und sprach zu ihnen: "Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben; denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören, noch verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung Jesajas erfüllt, welche sagt (Jesaja 6,9.10): "Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich sie heile." Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören; denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschauet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. Höret ihr nun das Gleichnis vom Sämann. So oft jemand das Wort vom Reiche hört und nicht versteht, kommt der Böse und reisst weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, der an den Weg gesät ist. Der aber auf den felsigen Boden gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es alsbald mit Freuden aufnimmt; er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur für eine Zeit; und wenn Drangsal entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, alsbald ärgert er sich. Der aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge dieses Lebens und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. Der aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, welcher wirklich Frucht bringt; und der eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreissigfältig. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: "Das Reich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging hinweg. Als aber die Saat aufsprosste und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. Es kamen aber die Knechte des Hausherrn hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn Unkraut? Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du denn, dass wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit demselben den Weizen ausraufet. Lasst es beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune. Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: "Das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das zwar kleiner ist als alle Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es grösser als die Kräuter und wird ein Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und sich niederlassen in seinen Zweigen. Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: "Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Mass Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war. Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, welcher spricht (Psalm 78,2): "Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war." Dann entliess er die Volksmengen und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: "Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers." Er aber antwortete und sprach: "Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber, dies sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. Gleichwie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche alle Ärgernisse zusammenlesen und die das Gesetzlose tun; und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reiche ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre! "Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, welchen ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht; als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Netze, das ins Meer geworfen wurde und von jeder Gattung zusammenbrachte, welches sie, als es voll war, ans Ufer heraufgezogen hatten; und sie setzten sich nieder und lasen die Guten in Gefässe zusammen, aber die Faulen warfen sie aus. Also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern, und sie in den Feuerofen werfen: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr dies alles verstanden? Sie sagen zu ihm: "Ja, Herr." Er aber sprach zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der im Reiche der Himmel unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorbringt. Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dort hinweg. Und er kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, so dass sie sehr erstaunten und sprachen: Woher diesem diese Weisheit und die Wunderwerke? Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heisst nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Joseph und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher nun diesem dies alles? Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, ausser in seiner Vaterstadt und in seinem Hause. Und er tat daselbst nicht viele Wunderwerke wegen ihres Unglaubens. Zu jener Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, das Gerücht von Jesu und sprach zu seinen Knechten: Dieser ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferstanden, und darum wirken solche Kräfte in ihm. Denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und ins Gefängnis gesetzt, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben. Und als er ihn töten wollte, fürchtete er die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielten. Als aber der Geburtstag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen, und sie gefiel dem Herodes; weshalb er mit einem Eide zusagte, ihr zu geben, um was irgend sie bitten würde. Sie aber, von ihrer Mutter angewiesen, sagt: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers. Und der König wurde traurig; aber um der Eide und um derer willen, die mit zu Tische lagen, befahl er, es zu geben. Und er sandte hin und liess den Johannes im Gefängnis enthaupten. Und sein Haupt wurde auf einer Schüssel gebracht und dem Mägdlein gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. Und seine Jünger kamen herzu, hoben den Leib auf und begruben ihn. Und sie kamen und verkündeten es Jesu. Und als Jesus es hörte, entwich er von dort in einem Schiffe an einen öden Ort besonders. Und als die Volksmengen es hörten, folgten sie ihm zu Fuss aus den Städten. Und als er hinausging, sah er eine grosse Volksmenge, und er wurde innerlich bewegt über sie und heilte ihre Schwachen. Als es aber Abend geworden war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist öde, und die Zeit ist schon vergangen; entlass die Volksmengen, auf dass sie hingehen in die Dörfer und sich Speise kaufen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nötig wegzugehen; gebet ihr ihnen zu essen. Sie aber sagen zu ihm: Wir haben nichts hier als nur fünf Brote und zwei Fische. Er aber sprach: Bringet sie mir her. Und er befahl den Volksmengen, sich auf das Gras zu lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel und segnete sie, und er brach die Brote und gab sie den Jüngern, die Jünger aber gaben sie den Volksmengen. Und sie assen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, zwölf Handkörbe voll. Die aber assen, waren bei fünftausend Männer, ohne Weiber und Kindlein. Und alsbald nötigte er die Jünger, in das Schiff zu steigen und ihm an das jenseitige Ufer vorauszufahren, bis er die Volksmengen entlassen habe. Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er auf den Berg besonders, um zu beten. Als es aber Abend geworden, war er daselbst allein. Das Schiff aber war schon mitten auf dem See und litt Not von den Wellen, denn der Wind war ihnen entgegen. Aber in der vierten Nachtwache kam er zu ihnen, wandelnd auf dem See. Und als die Jünger ihn auf dem See wandeln sahen, wurden sie bestürzt und sprachen: Es ist ein Gespenst! Und sie schrien vor Furcht. Alsbald aber redete Jesus zu ihnen und sprach: Seid gutes Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf den Wassern. Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiffe und wandelte auf den Wassern, um zu Jesu zu kommen. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Alsbald aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum zweifeltest du? Und als sie in das Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind. Die aber in dem Schiffe waren, kamen und warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn! Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth. Und als die Männer jenes Ortes ihn erkannten, schickten sie in jene ganze Umgegend und brachten alle Leidenden zu ihm; und sie baten ihn, dass sie nur die Quaste seines Kleides anrühren dürften: und so viele ihn anrührten, wurden völlig geheilt. Dann kommen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesu und sagen: Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? Denn Gott hat geboten und gesagt (2.Mose 20,12; 21,17): "Ehre den Vater und die Mutter!" und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." Ihr aber saget: Wer irgend zu dem Vater oder zu der Mutter spricht: Eine Gabe sei das, was irgend dir von mir zunutze kommen könnte; und er wird keineswegs seinen Vater oder seine Mutter ehren; und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Trefflich hat Jesajas über euch geweissagt, indem er spricht (Jesaja 29,13): "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren." Und er rief die Volksmenge herzu und sprach zu ihnen: Höret und verstehet! Nicht was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen. Dann traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weisst du, dass die Pharisäer sich ärgerten, als sie das Wort hörten? Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerottet werden. Lasst sie; sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis. Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig? Begreifet ihr noch nicht, dass alles, was in den Mund eingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird? Was aber aus dem Munde ausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen; diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht. Und Jesus ging aus von dort und entwich in die Gegenden von Tyrus und Sidon; und siehe, ein kananäisches Weib, das von jenen Grenzen herkam, schrie zu ihm und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen. Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten herzu und baten ihn und sprachen: Entlass sie, denn sie schreit hinter uns her. Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen. Sie aber sprach: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein von den Brosamen, die von dem Tische ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist gross; dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an. Und Jesus ging von dort hinweg und kam an den See von Galiläa; und als er auf den Berg gestiegen war, setzte er sich daselbst. Und grosse Volksmengen kamen zu ihm, welche Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie ihm zu Füssen; und er heilte sie, so dass die Volksmengen sich verwunderten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme wandelten und Blinde sahen; und sie verherrlichten den Gott Israels. Als Jesus aber seine Jünger herzugerufen hatte, sprach er: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge; denn schon drei Tage weilen sie bei mir und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht entlassen, ohne dass sie gegessen haben, damit sie nicht etwa auf dem Wege verschmachten. Und seine Jünger sagen zu ihm: Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so grosse Volksmenge zu sättigen? Und Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben, und wenige kleine Fische. Und er gebot der Volksmenge, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte und brach und gab sie seinen Jüngern, die Jünger aber gaben sie den Volksmengen. Und sie assen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll. Die aber assen, waren viertausend Männer, ohne Weiber und Kindlein. Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er in das Schiff und kam in das Gebiet von Magada. Und die Pharisäer und Sadduzäer kamen herzu, und, um ihn zu versuchen, baten sie ihn, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden ist, so saget ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot; und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und trübe; das Angesicht des Himmels wisset ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen. Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas. Und er verliess sie und ging hinweg. Und als seine Jünger an das jenseitige Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer. Sie aber überlegten bei sich selbst und sagten: Weil wir keine Brote mitgenommen haben. Als aber Jesus es erkannte, sprach er: Was überleget ihr bei euch selbst, Kleingläubige, weil ihr keine Brote mitgenommen habt? Verstehet ihr noch nicht, erinnert ihr euch auch nicht an die fünf Brote der fünftausend, und wie viele Handkörbe ihr aufhobet? Noch an die sieben Brote der viertausend, und wie viele Körbe ihr aufhobet? Wie, verstehet ihr nicht, dass ich euch nicht von Broten sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sich zu hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer. Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei? Sie aber sagten: Etliche: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; und andere wieder: Jeremias, oder einer der Propheten. Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, dass ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. Aber auch ich sage dir, dass du bist Petrus; und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen. Und ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was irgend du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was irgend du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein. Dann gebot er seinen Jüngern, dass sie niemand sagten, dass er der Christus sei. Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden, und getötet und am dritten Tage auferweckt werden müsse. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an, ihn zu strafen, indem er sagte: Gott behüte dich, Herr! Dies wird dir nicht widerfahren. Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist. Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber seine Seele einbüsste? Oder was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele? Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reiche. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führt sie auf einen hohen Berg besonders. Und er wurde vor ihnen umgestaltet. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiss wie das Licht; und siehe, Moses und Elias erschienen ihnen und unterredeten sich mit ihm. Petrus aber hob an und sprach zu Jesu: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, lass uns hier drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine. Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn höret. Und als die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat herzu, rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht. Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Und als sie von dem Berge herabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach: Saget niemand das Gesicht, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden ist. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, dass Elias zuerst kommen müsse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias zwar kommt zuerst und wird alle Dinge wiederherstellen. Ich sage euch aber, dass Elias schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was irgend sie wollten. Also wird auch der Sohn des Menschen von ihnen leiden. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer zu ihnen sprach. Und als sie zu der Volksmenge kamen, trat ein Mensch zu ihm und fiel vor ihm auf die Knie und sprach: Herr, erbarme dich meines Sohnes, denn er ist mondsüchtig und leidet arg; denn oft fällt er ins Feuer und oft ins Wasser. Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, und sie konnten ihn nicht heilen. Jesus aber antwortete und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen? Bringet mir ihn her. Und Jesus bedrohte ihn, und der Dämon fuhr von ihm aus; und von jener Stunde an war der Knabe geheilt. Da traten die Jünger zu Jesu besonders und sprachen: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Er aber spricht zu ihnen: Wegen eures Unglaubens; denn wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Werde versetzt von hier dorthin! und er wird versetzt werden; und nichts wird euch unmöglich sein. Diese Art aber fährt nicht aus, als nur durch Gebet und Fasten. Als sie sich aber in Galiläa aufhielten, sprach Jesus zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird überliefert werden in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt. Als sie aber nach Kapernaum kamen, traten die Einnehmer der Doppeldrachmen zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Lehrer nicht die Doppeldrachmen? Er sagt: Ja. Und als er in das Haus eintrat, kam Jesus ihm zuvor und sprach: Was dünkt dich Simon? Von wem erheben die Könige der Erde Zoll oder Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden? Petrus sagt zu ihm: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: Demnach sind die Söhne frei. Auf dass wir ihnen aber kein Ärgernis geben, geh an den See, wirf eine Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, tue seinen Mund auf, und du wirst einen Stater finden; den nimm und gib ihnen für mich und dich. In jener Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist denn der Grösste im Reiche der Himmel? Und als Jesus ein Kindlein herzugerufen hatte, stellte er es in ihre Mitte und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen. Darum, wer irgend sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kindlein, dieser ist der Grösste im Reiche der Himmel; und wer irgend ein solches Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf. Wer aber irgend eines dieser Kleinen, die an mich glauben, ärgern wird, dem wäre nütze, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. Wehe der Welt der Ärgernisse wegen! Denn es ist notwendig, dass Ärgernisse kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt! Wenn aber deine Hand oder dein Fuss dich ärgert, so haue ihn ab und wirf ihn von dir. Es ist dir besser, lahm oder als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen oder mit zwei Füssen in das ewige Feuer geworfen zu werden. Und wenn dein Auge dich ärgert, so reiss es aus und wirf es von dir. Es ist dir besser, einäugig in das Leben einzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden. Sehet zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet; denn ich sage euch, dass ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten. Was dünkt euch? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte, und eines von ihnen sich verirrte, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und geht hin und sucht das irrende? Und wenn es geschieht, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch, er freut sich mehr über dieses, als über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Also ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, dass eines dieser Kleinen verloren gehe. Wenn aber dein Bruder wider dich sündigt, so gehe hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde. Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Versammlung; wenn er aber auch auf die Versammlung nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner. Wahrlich, ich sage euch: Was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein, und was irgend ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgend eine Sache, um welche sie auch bitten mögen, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Dann trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der wider mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal? Jesus spricht zu ihm: Nicht sage ich dir, bis siebenmal, sondern bis siebzig mal sieben. Deswegen ist das Reich der Himmel einem Könige gleich geworden, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete. Da derselbe aber nicht hatte zu bezahlen, befahl sein Herr, ihn und sein Weib und die Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und zu bezahlen. Der Knecht nun fiel nieder, huldigte ihm und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen. Der Herr jenes Knechtes aber, innerlich bewegt, gab ihn los und erliess ihm das Darlehn. Jener Knecht aber ging hinaus und fand einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldig war. Und er ergriff und würgte ihn und sprach: Bezahle, wenn du etwas schuldig bist. Sein Mitknecht nun fiel nieder und bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, und ich will dir bezahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er die Schuld bezahlt habe. Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und gingen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war. Dann rief ihn sein Herr herzu und spricht zu ihm: Böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, dieweil du mich batest; solltest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmt haben, wie auch ich mich deiner erbarmt habe? Und sein Herr wurde zornig und überlieferte ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war. Also wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen vergebet. Und es geschah, als Jesus diese Reden vollendet hatte, begab er sich von Galiläa hinweg und kam in das Gebiet von Judäa, jenseits des Jordan. Und es folgten ihm grosse Volksmengen, und er heilte sie daselbst. Und die Pharisäer kamen zu ihm, versuchten ihn und sprachen: Ist es einem Manne erlaubt, aus jeder Ursache sein Weib zu entlassen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, dass der, welcher sie schuf, von Anfang sie Mann und Weib schuf und sprach (1.Mose 2,24): "Um deswillen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch sein"; so dass sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Sie sagen zu ihm: Warum hat denn Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlassen? Er spricht zu ihnen: Moses hat wegen eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Weiber zu entlassen; von Anfang aber ist es nicht also gewesen. Ich sage euch aber, dass, wer irgend sein Weib entlassen wird, nicht wegen Hurerei, und eine andere heiraten wird, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. Seine Jünger sagen zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit dem Weibe also steht, so ist es nicht ratsam zu heiraten. Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern denen es gegeben ist; denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleibe also geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es zu fassen vermag, der fasse es. Dann wurden Kindlein zu ihm gebracht, auf dass er ihnen die Hände auflege und bete; die Jünger aber verwiesen es ihnen. Jesus aber sprach: Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel. Und er legte ihnen die Hände auf und ging von dort hinweg. Und siehe, einer trat herzu und sprach zu ihm: Lehrer, welches Gute soll ich tun, auf dass ich ewiges Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist gut. Wenn du aber ins Leben eingehen willst, so halte die Gebote. Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre den Vater und die Mutter" (2.Mose 20,12-16), und: "du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3.Mose 19,18). Der Jüngling spricht zu ihm: Alles dieses habe ich beobachtet; was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so gehe hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach. Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich ich sage euch: Schwerlich wird ein Reicher in das Reich der Himmel eingehen. Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Als aber die Jünger es hörten, waren sie sehr erstaunt und sagten: Wer kann dann errettet werden? Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns nun werden? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird auf seinem Throne der Herrlichkeit, auf zwölf Thronen sitzen und richten die zwölf Stämme Israels. Und ein jeder, der irgend verlassen hat Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Äcker um meines Namens willen, wird hundertfältig empfangen und ewiges Leben erben. Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein. Denn das Reich der Himmel ist gleich einem Hausherrn, der frühmorgens ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen. Nachdem er aber mit den Arbeitern um einen Denar den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg. Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markte müssig stehen; und zu diesen sprach er: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was irgend recht ist, werde ich euch geben. Sie aber gingen hin. Wiederum aber ging er aus um die sechste und neunte Stunde und tat desgleichen. Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere stehen und spricht zu ihnen: Was stehet ihr hier den ganzen Tag müssig? Sie sagen zu ihm: Weil niemand uns gedungen hat. Er spricht zu ihnen: Gehet auch ihr hin in den Weinberg, und was irgend recht ist, werdet ihr empfangen. Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, anfangend von den letzten bis zu den ersten. Und als die um die elfte Stunde Gedungenen kamen, empfingen sie je einen Denar. Als aber die ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfangen würden; und auch sie empfingen je einen Denar. Als sie aber den empfingen, murrten sie wider den Hausherrn und sprachen: Diese letzten haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben. Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm das Deine und gehe hin. Ich will aber diesem letzten geben wie auch dir. Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinigen zu tun, was ich will? Blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin? Also werden die Letzten Erste, und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte. Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger auf dem Wege besonders zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen; und sie werden ihn den Nationen überliefern, um ihn zu verspotten und zu geisseln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird er auferstehen. Dann trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und warf sich nieder und erbat etwas von ihm. Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, dass diese meine zwei Söhne einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deinem Reiche. Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagen zu ihm: Wir können es. Und er spricht zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken steht nicht bei mir zu vergeben, sondern ist für die, welchen es von meinem Vater bereitet ist. Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder. Jesus aber rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, dass die Regenten der Nationen über dieselben herrschen und die Grossen Gewalt über sie üben. Unter euch soll es nicht also sein; sondern wer irgend unter euch gross werden will, soll euer Diener sein, und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Knecht sein; gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. Und als sie von Jericho auszogen, folgte ihm eine grosse Volksmenge. Und siehe, zwei Blinde, die am Wege sassen, als sie hörten, dass Jesus vorübergehe, schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Die Volksmenge aber bedrohte sie, dass sie schweigen sollten. Sie aber schrien noch mehr und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Und Jesus blieb stehen und rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? Sie sagen zu ihm: Herr, dass unsere Augen aufgetan werden. Jesus aber, innerlich bewegt, rührte ihre Augen an; und alsbald wurden ihre Augen sehend, und sie folgten ihm nach. Und als sie Jerusalem nahten und nach Bethphage kamen, an den Ölberg, da sandte Jesus zwei Jünger und sprach zu ihnen: Gehet hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt; und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden, und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führet sie zu mir. Und wenn jemand etwas zu euch sagt, so sollt ihr sprechen: Der Herr bedarf ihrer, und alsbald wird er sie senden. Dies alles aber ist geschehen, auf dass erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, welcher spricht (Sacharja 9,9): "Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen, des Lasttiers Jungen." Als aber die Jünger hingegangen waren und getan hatten, wie Jesus ihnen aufgetragen, brachten sie die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich auf dieselben. Und eine sehr grosse Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Volksmengen aber, welche vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe! Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist dieser? Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth in Galiläa. Und Jesus trat in den Tempel Gottes ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften, und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stiess er um. Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden"; ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht. Und es traten Blinde und Lahme in dem Tempel zu ihm, und er heilte sie. Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, welche er tat, und sie Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosanna dem Sohne Davids! - wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber spricht zu ihnen: Ja, habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3): "Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet"? Und er verliess sie und ging zur Stadt hinaus nach Bethanien, und übernachtete daselbst. Des Morgens früh aber, als er in die Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. Und als er einen Feigenbaum an dem Wege sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter. Und er spricht zu ihm: Nimmermehr komme Frucht von dir in Ewigkeit! Und alsbald verdorrte der Feigenbaum. Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie alsbald ist der Feigenbaum verdorrt! Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum Geschehene tun, sondern wenn ihr auch zu diesem Berge sagen werdet: Werde aufgehoben und ins Meer geworfen! so wird es geschehen. Und alles, was irgend ihr im Gebet glaubend begehret, werdet ihr empfangen. Und als er in den Tempel kam, traten, als er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und sprachen: In welchem Recht tust du diese Dinge? Und wer hat dir dieses Recht gegeben? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und wenn ihr es mir saget, so werde auch ich euch sagen, in welchem Recht ich diese Dinge tue. Die Taufe Johannes, woher war sie? Vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: Von Menschen, wir fürchten die Volksmenge, denn alle halten Johannes für einen Propheten. Und sie antworteten Jesu und sprachen: Wir wissen es nicht. Da sagte auch er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welchem Recht ich diese Dinge tue. Was dünkt euch aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder; und er trat hin zu dem ersten und sprach: Kind, geh heute hin, arbeite in meinem Weinberge. Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht; danach aber gereute es ihn, und er ging hin. Und er trat hin zu dem zweiten und sprach desgleichen. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr, und ging nicht. Welcher von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen zu ihm: Der erste. Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, dass die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes. Denn Johannes kam zu euch im Wege der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; euch aber, als ihr es sahet, gereute es danach nicht, um ihm zu glauben. Höret ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der einen Weinberg pflanzte und einen Zaun um denselben setzte und einen Kelter in ihm grub und einen Turm baute; und er verdingte ihn an Weingärtner und reiste ausser Landes. Als aber die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte zu empfangen. Und die Weingärtner nahmen seine Knechte, einen schlugen sie, einen anderen töteten sie, einen anderen steinigten sie. Wiederum sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten ihnen ebenso. Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen! Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen! Und sie nahmen ihn, warfen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er jenen Weingärtnern tun? Sie sagen zu ihm: Er wird jene Übeltäter übel umbringen, und den Weinberg wird er an andere Weingärtner verdingen, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihrer Zeit. Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen"? Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, welche dessen Früchte bringen wird. Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; aber auf welchen irgend er fallen wird, den wird er zermalmen. Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, erkannten sie, dass er von ihnen rede. Und als sie ihn zu greifen suchten, fürchteten sie die Volksmengen, denn sie hielten ihn für einen Propheten. Und Jesus antwortete und redete wiederum in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Reich der Himmel ist einem Könige gleich geworden, der seinem Sohne Hochzeit machte. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; und sie wollten nicht kommen. Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Geladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit. Sie aber achteten es nicht und gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere an seinen Handel. Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie. Der König aber ward zornig und sandte seine Heere aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre Stadt in Brand. Dann sagt er zu seinen Knechten: die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig; so gehet nun hin auf die Kreuzwege der Landstrassen, und so viele immer ihr finden werdet, ladet zur Hochzeit. Und jene Knechte gingen aus auf die Landstrassen und brachten alle zusammen, so viele sie fanden, sowohl Böse als Gute. Und die Hochzeit wurde voll von Gästen. Als aber der König hereinkam, die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleide bekleidet war. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid anhast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füsse und Hände, nehmet ihn und werfet ihn hinaus in die äussere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte. Dann gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn in der Rede in eine Falle lockten. Und sie senden ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und sagen: Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und dich um niemand kümmerst, denn du siehst nicht auf die Person der Menschen; sage uns nun, was denkst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht? Da aber Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: Was versuchet ihr mich, Heuchler? Zeiget mir die Steuermünze. Sie aber überreichten ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? Sie sagen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: Gebet denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und als sie das hörten, verwunderten sie sich und liessen ihn und gingen hinweg. An jenem Tage kamen Sadduzäer zu ihm, die da sagen, es gebe keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen: Lehrer, Moses hat gesagt (5.Mose 25,5.6): "Wenn jemand stirbt und keine Kinder hat, so soll sein Bruder sein Weib heiraten und soll seinem Bruder Samen erwecken." Es waren aber bei uns sieben Brüder. Und der erste verheiratete sich und starb; und weil er keinen Samen hatte, hinterliess er sein Weib seinem Bruder. Gleicherweise auch der zweite und der dritte, bis auf den siebten. Zuletzt aber von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung nun, wessen Weib von den sieben wird sie sein? Denn alle hatten sie. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irret, indem ihr die Schriften nicht kennet, noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel Gottes im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott, der da spricht (2.Mose 3,6): "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Und als die Volksmengen es hörten, erstaunten sie über seine Lehre. Als aber die Pharisäer hörten, dass er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander. Und es fragte einer aus ihnen, ein Gesetzgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das grosse Gebot in dem Gesetz? Er aber sprach zu ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstande" (5.Mose 6,5). Dieses ist das grosse und erste Gebot. Das zweite aber, ihm gleiche, ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3.Mose 19,18). An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Als aber die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus und sagte: Was dünkt euch von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagen zu ihm: Davids. Er spricht zu ihnen: Wie nennt David ihn denn im Geiste Herr, indem er sagt (Psalm 110,1): "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füsse"? Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er sein Sohn? Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, noch wagte jemand von dem Tage an, ihn ferner zu befragen. Dann redete Jesus zu den Volksmengen und zu seinen Jüngern und sprach: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt. Alles nun, was irgend sie euch sagen, tut und haltet; aber tut nicht nach ihren Werken, denn sie sagen es und tun es nicht. Sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen, aber sie wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen. Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu lassen; denn sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten gross. Sie lieben aber den ersten Platz bei den Gastmählern und die ersten Sitze in den Synagogen und die Begrüssungen auf den Märkten und von den Menschen Rabbi, Rabbi! genannt zu werden. Ihr aber, lasst ihr euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist. Lasst euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus. Der Grösste aber unter euch soll euer Diener sein. Wer irgend aber sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden. Wehe aber euch, Schriftgelehrten und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschliesset das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr gehet nicht hinein, noch lasst ihr die Hineingehenden eingehen. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschlingt die Häuser der Witwen und haltet zum Vorwand lange Gebete; deswegen werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen { Textzeuge für Vers 14: spätere Handschrift. }. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr durchziehet das Meer und das Trockene, um einen Proselyten zu machen; und wenn er es geworden ist, so machet ihr ihn zu einem Sohne der Hölle, zwiefältig mehr als ihr. Wehe euch, blinde Leiter! Die ihr saget: Wer irgend bei dem Tempel schwören wird, das ist nichts; wer aber irgend bei dem Golde des Tempels schwören wird, ist schuldig. Narren und Blinde! Denn was ist grösser, das Gold, oder der Tempel, der das Gold heiligt? Und: Wer irgend bei dem Altar schwören wird, das ist nichts; wer aber irgend bei der Gabe schwören wird, die auf ihm ist, ist schuldig. Narren und Blinde! Denn was ist grösser, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Wer nun bei dem Altar schwört, schwört bei demselben und bei allem, was auf ihm ist. Und wer bei dem Tempel schwört, schwört bei demselben und bei dem, der ihn bewohnt. Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verzehntet die Krausemünze und den Anis und den Kümmel, und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseite gelassen: das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben; diese hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. Blinde Leiter, die ihr die Mücke seihet, das Kamel aber verschlucket! Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr reiniget das Äussere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie voll von Raub und Unenthaltsamkeit. Blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, auf dass auch das Auswendige derselben rein werde. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr gleichet übertünchten Gräbern, die von aussen zwar schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind. Also scheinet auch ihr von aussen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voll Heuchelei und Gestezlosigkeit. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr bauet die Gräber der Propheten und schmücket die Grabmäler der Gerechten und saget: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so würden wir nicht ihre Teilhaber an dem Blute der Propheten gewesen sein. Also gebet ihr euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben; und ihr, machet voll das Mass eurer Väter! Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geisseln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt; damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blute Abels, des Gerechten, bis zu dem Blute Zacharias, des Sohnes Barachias, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt. Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, "euer Haus wird euch öde gelassen" (Jeremia 22,5; Psalm 69,26); denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!" Und Jesus trat hinaus und ging von dem Tempel hinweg; und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht alles dieses? wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird. Als er aber auf dem Ölberge sass, traten seine Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird dieses sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, dass euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! und sie werden viele verführen. Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Sehet zu, erschrecket nicht; denn dies alles muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich, und es werden Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben an verschiedenen Orten. Alles dieses aber ist der Anfang der Wehen. Dann werden sie euch in Drangsal überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehasst werden um meines Namens willen. Und dann werden viele geärgert werden und werden einander überliefern und einander hassen; und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten; wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von welchem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen sehet an heiligem Orte (Daniel 9,27; 11.31) (wer es liest, der beachte es), dass alsdann die in Judäa sind, auf die Berge fliehen; wer auf dem Dache ist, nicht hinabsteige, um die Sachen aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, nicht zurückkehre, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe, noch am Sabbat; denn alsdann wird grosse Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird; und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden. Alsdann, wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder: Hier! so glaubet nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden grosse Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. Wenn sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so gehet nicht hinaus; Siehe, in den Gemächern! so glaubet nicht. Denn gleichwie der Blitz ausfährt von Osten und scheint bis gen Westen, also wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wo irgend das Aas ist, da werden die Adler versammelt werden. Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen in dem Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und grosser Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennet ihr, dass der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr alles dieses sehet, so erkennet, dass es nahe an der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen. Von jenem Tage aber und jener Stunde weiss niemand, auch nicht die Engel der Himmel, sondern mein Vater allein. Aber gleichwie die Tage Noahs waren, also wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn gleichwie sie in den Tagen vor der Flut waren: sie assen und tranken, sie heirateten und verheirateten, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und sie es nicht erkannten, bis die Flut kam und alle wegraffte, also wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Alsdann werden zwei auf dem Felde sein, einer wird genommen und einer gelassen; zwei Weiber werden an dem Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine gelassen. Wachet also, denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt. Jenes aber erkennet: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb komme, so würde er wohl gewacht und nicht erlaubt haben, dass sein Haus durchgraben würde. Deshalb auch ihr, seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. - Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über seine ganze Habe setzen. Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und isst und trinkt mit den Trunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, an welchem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiss, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Alsdann wird das Reich der Himmel gleich geworden sein zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen. Fünf aber von ihnen waren klug und fünf töricht. Die, welche töricht waren, nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich; die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefässen mit ihren Lampen. Als aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Gehet aus, ihm entgegen! Da standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen. Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebet uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen. Die Klugen aber antworteten und sagten: Nicht also, damit es nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche; gehet lieber hin zu den Verkäufern und kaufet für euch selbst. Als sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit; und die Tür ward verschlossen. Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht. So wachet nun, denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde. Denn gleichwie ein Mensch, der ausser Landes reiste, seine eigenen Knechte rief und ihnen seine Habe übergab: und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit; und alsbald reiste er ausser Landes. Der die fünf Talente empfangen hatte, ging aber hin und handelte mit denselben und gewann andere fünf Talente. Desgleichen auch, der die zwei empfangen hatte, auch er gewann andere zwei. Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, grub in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält Rechnung mit ihnen. Und es trat herzu, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben, siehe, andere fünf Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich zu denselben gewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn. Es trat aber auch herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Böser und fauler Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? So solltest du nun mein Geld den Wechslern gegeben haben, und wenn ich kam, hätte ich das Meine mit Zinsen erhalten. Nehmet nun das Talent von ihm und gebet es dem, der sie zehn Talente hat; denn jedem, der da hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die äussere Finsternis: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen. Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Throne der Herrlichkeit sitzen; und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommet her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an; denn mich hungerte, und ihr gabet mir zu essen; mich dürstete, und ihr tränktet mich; ich war Fremdling, und ihr nahmet mich auf; nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamet zu mir. Alsdann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und tränkten dich? Wann aber sahen wir dich als Fremdling, und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan. Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Gehet von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln; denn mich hungerte, und ihr gabet mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr tränktet mich nicht; ich war Fremdling, und ihr nahmet mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig, oder durstig, oder als Fremdling, oder nackt, oder krank, oder im Gefängnis, und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es auch mir nicht getan. Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben. Und es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: Ihr wisset, dass nach zwei Tagen das Passah ist, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden. Dann versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in den Hof des Hohenpriesters, der Kajaphas hiess, und ratschlagten miteinander, auf dass sie Jesus mit List griffen und töteten. Sie sagten aber: Nicht an dem Feste, auf dass nicht ein Aufruhr unter dem Volk entstehe. Als aber Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, kam ein Weib zu ihm, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarer Salbe hatte, und goss es auf sein Haupt, als er zu Tische lag. Als aber die Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Verschwendung? Denn dieses hätte um vieles verkauft und den Armen gegeben werden können. Als aber Jesus es erkannte, sprach er zu ihnen: Was machet ihr dem Weibe Mühe? Denn sie hat ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Denn indem sie diese Salbe über meinen Leib geschüttet hat, hat sie es zu meinem Begräbnis getan. Wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis. Dann ging einer von den Zwölfen, der Judas Iskariot genannt war, zu den Hohenpriestern und sprach: Was wollt ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern? Sie aber stellten ihm dreissig Silberlinge fest. Und von da an suchte er Gelegenheit, auf dass er ihn überliefere. An dem ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, dass wir dir bereiten, das Passah zu essen? Er aber sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passah. Als es aber Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen zu Tische. Und während sie assen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, ein jeder von ihnen zu ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht, Herr? Er aber antwortete und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht, dieser wird mich überliefern. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre. Judas aber, der ihn überlieferte, antwortete und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Während sie aber assen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; dieses ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte und gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus. Denn dieses ist mein Blut, das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch aber, dass ich von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis an jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde in dem Reiche meines Vaters. Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg. Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an mir ärgern; denn es steht geschrieben (Sacharja 13,7): "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden". Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sich alle an dir ärgern werden, ich werde mich niemals ärgern. Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, dass du in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, mich dreimal verleugnen wirst. Petrus spricht zu ihm: Selbst wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Gleicherweise sprachen auch alle Jünger. Dann kommt Jesus mit ihnen an einen Ort, genannt Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe. Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit, und fing an betrübt und beängstigt zu werden. Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tode; bleibet hier und wachet mit mir. Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst. Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: also nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen? Wachet und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung kommet; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Wiederum, zum zweiten Male, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille. Und als er kam, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert. Und er liess sie, ging wiederum hin, betete zum dritten Male und sprach dasselbe Wort. Dann kommt er zu den Jüngern und spricht zu ihnen: So schlafet denn fort und ruhet aus; siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in Sünderhände überliefert. Stehet auf, lasst uns gehen; siehe, nahe ist gekommen, der mich überliefert. Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölfe, und mit ihm eine grosse Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen irgend ich küssen werde, der ist es; ihn greifet. Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Sei gegrüsst, Rabbi! und küsste ihn sehr. Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du gekommen! Dann traten sie herzu und legten die Hände an Jesus und griffen ihn. Und siehe, einer von denen, die mit Jesu waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, dass ich nicht jetzt meinen Vater bitten könne, und er mir mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde? Wie sollten denn die Schriften erfüllt werden, dass es also geschehen muss? In jener Stunde sprach Jesus zu den Volksmengen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen? Täglich sass ich bei euch, im Tempel lehrend, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber dies alles ist geschehen, auf dass die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verliessen ihn die Jünger alle und flohen. Die aber Jesus gegriffen hatten, führten ihn hinweg zu Kajaphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren. Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hofe des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um das Ende zu sehen. Die Hohenpriester aber und die Ältesten und das ganze Synedrium suchten falsches Zeugnis wider Jesus, damit sie ihn zum Tode brächten; und sie fanden keines, wiewohl viele falsche Zeugen herzutraten. Zuletzt aber traten zwei falsche Zeugen herzu und sprachen: dieser sagte: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen ihn aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester hob an und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagest, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes! Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert; was bedürfen wir noch Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört. Was dünkt euch? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Dann spieen sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; etliche aber gaben ihm Backenstreiche und sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist es, der dich schlug? Petrus aber sass draussen im Hofe; und es trat eine Magd zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesu, dem Galiläer. Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiss nicht, was du sagst. Als er aber in das Tor hinausgegangen war, sah ihn eine andere; und sie spricht zu denen, die daselbst waren: Auch dieser war mit Jesu, dem Nazaräer. Und wiederum leugnete er mit einem Eide: Ich kenne den Menschen nicht! Kurz nachher aber traten die Dastehenden herzu und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen, denn auch deine Sprache macht dich offenbar. Da fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn. Und Petrus gedachte des Wortes Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. Als es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes Rat wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen. Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn Pontius Pilatus, dem Landpfleger. Als nun Judas, der ihn überliefert hatte, sah, dass er verurteilt wurde, gereute es ihn, und er brachte die dreissig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, indem ich schuldloses Blut überliefert habe. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Siehe du zu. Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Korban zu werfen, dieweil es Blutgeld ist. Sie hielten aber Rat und kauften dafür den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremdlinge. Deswegen ist jener Acker Blutacker genannt worden bis auf den heutigen Tag. Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremias geredet ist, welcher spricht (Jeremia 32,9; Sacharja 11,12.13): "Und sie nahmen die dreissig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, welchen man geschätzt hatte seitens der Söhne Israels, und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr befohlen hat." Jesus aber stand vor dem Landpfleger. Und der Landpfleger fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es. Und als er von den Hohenpriestern und den Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen? Und er antwortete ihm auch nicht auf einziges Wort, so dass der Landpfleger sich sehr verwunderte. Auf das Fest aber war der Landpfleger gewohnt, der Volksmenge einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen, genannt Barabbas. Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Wen wollt ihr, dass ich euch losgeben soll, Barabbas oder Jesus, welcher Christus genannt wird? Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überliefert hatten. Während er aber auf dem Richterstuhl sass, sandte sein Weib zu ihm und liess ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten; denn viel habe ich heute im Traum gelitten um seinetwillen. Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten die Volksmengen, dass sie um den Barabbas bäten, Jesus aber umbrächten. Der Landpfleger aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen von den beiden wollt ihr, dass ich euch losgebe? Sie aber sprachen: Barabbas. Pilatus spricht zu ihnen: Was soll ich denn mit Jesu tun, welcher Christus genannt wird? Sie sagen alle: Er werde gekreuzigt! Der Landpfleger aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrien übermässig und sagten: Er werde gekreuzigt! Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Ich bin schuldlos an dem Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder! Alsdann gab er ihnen den Barabbas los; Jesus aber liess er geisseln und überlieferte ihn, auf dass er gekreuzigt würde. Dann nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesus mit in das Prätorium und versammelten über ihn die ganze Schar; und sie zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel um. Und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt, und gaben ihm ein Rohr in seine Rechte; und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn und sagten: Sei gegrüsst, König der Juden! Und sie spieen ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hin, um ihn zu kreuzigen. Als sie aber hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene, mit Namen Simon; diesen zwangen sie, dass er sein Kreuz trüge. Und als sie an einen Ort gekommen waren, genannt Golgatha, das heisst Schädelstätte, gaben sie ihm Essig mit Galle vermischt zu trinken; und als er es geschmeckt hatte, wollte er nicht trinken. Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los warfen. Und sie sassen und bewachten ihn daselbst. Und sie befestigten oben über seinem Haupte seine Beschuldigungsschrift: Dieser ist Jesus, der König der Juden. Alsdann werden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten und sagten: Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst. Wenn du Gottes Sohn bist, so steige herab vom Kreuze. Gleicherweise aber spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist Israels König; so steige er jetzt vom Kreuze herab, und wir wollen an ihn glauben. Er vertraute auf Gott, der rette ihn jetzt, wenn er ihn begehrt; denn er sagte: Ich bin Gottes Sohn. - Auf dieselbe Weise schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren. Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf mit lauter Stimme und sagte: Eli, eli, lama sabachthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Als aber etliche der Dastehenden es hörten, sagten sie: Dieser ruft den Elias. Und alsbald lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn. Die Übrigen aber sagten: Halt, lasst uns sehen, ob Elias kommt, ihn zu retten! Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Grüfte taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt; und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn! Es waren aber daselbst viele Weiber, die von ferne zusahen, welche Jesu von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; unter welchen Maria Magdalene war und Maria, Jakobus und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathia, namens Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu war. Dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, dass ihm der Leib übergeben würde. Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in reine, feine Leinwand, und legte ihn in seine neue Gruft, die er in dem Felsen ausgehauen hatte; und er wälzte einen grossen Stein an die Tür der Gruft und ging hinweg. Es waren aber daselbst Maria Magdalene und die andere Maria, die dem Grabe gegenüber sassen. Des folgenden Tages aber, der nach dem Rüsttage ist, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich wieder auf. So befiehl nun, dass das Grab gesichert werde bis zum dritten Tage, damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden; und die letzte Verführung wird ärger sein als die erste. Pilatus aber sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache; gehet hin, sichert es, so gut ihr es wisset. Sie aber gingen hin und sicherten, nachdem sie den Stein versiegelt hatten, das Grab mit der Wache. Aber spät am Sabbat, in der Dämmerung des ersten Wochentages, kam Maria Magdalene und die andere Maria, um das Grab zu besehen. Und siehe, da geschah ein grosses Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam aus dem Himmel hernieder, trat hinzu, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Ansehen aber war wie der Blitz, und sein Kleid weiss wie Schnee. Aber aus Furcht vor ihm bebten die Hüter und wurden wie Tote. Der Engel aber hob an und sprach zu den Weibern: "Fürchtet ihr euch nicht, denn ich weiss, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, suchet. Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommet her, sehet die Stätte, wo der Herr gelegen hat, und gehet eilends hin und saget seinen Jüngern, dass er von den Toten auferstanden ist; und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa, daselbst werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt." Und sie gingen eilends von der Gruft hinweg mit Furcht und grosser Freude, und liefen, es seinen Jüngern zu verkünden. Als sie aber hingingen, es seinen Jüngern zu verkünden, siehe, da kam Jesus ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüsst! Sie aber traten herzu, umfassten seine Füsse und huldigten ihm. Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht; gehet hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie hingehen nach Galiläa, und daselbst werden sie mich sehen. Während sie aber hingingen, siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie versammelten sich mit den Ältesten und hielten Rat; und sie gaben den Soldaten Geld genug und sagten: Sprechet: Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen. Und wenn dies dem Landpfleger zu Ohren kommen sollte, so werden wir ihn zufriedenstellen und machen, dass ihr ohne Sorge seid. Sie aber nahmen das Geld und taten, wie sie unterrichtet worden waren. Und diese Rede ist bei den Juden bekannt geworden bis auf den heutigen Tag. Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat herzu und redete mit ihnen und sprach: Von jetzt ab ist mir gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden {EXE: Das heisst, ab Himmelfahrt richtete Jesus sein Reich auf}. Gehet nun hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes; wie geschrieben steht in Jesajas, dem Propheten: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg bereiten wird". "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Pfade!" Johannes kam und taufte in der Wüste und predigte die Taufe der Busse zur Vergebung der Sünden. Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle Bewohner von Jerusalem; und sie wurden im Jordanflusse von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten. Johannes aber war bekleidet mit Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lenden; und er ass Heuschrecken und wilden Honig. Und er predigte und sagte: Es kommt nach mir, der stärker ist als ich, dessen ich nicht würdig bin, ihm gebückt den Riemen seiner Sandalen zu lösen. Ich zwar habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geiste taufen. Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus von Nazareth in Galiläa, und wurde von Johannes in dem Jordan getauft. Und sofort, als er von dem Wasser heraufstieg, sah er die Himmel sich teilen und den Geist wie eine Taube auf ihn herniederfahren. Und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Und sofort treibt der Geist ihn hinaus in die Wüste. Und er war vierzig Tage in der Wüste und wurde von dem Satan versucht; und er war unter den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. Nachdem aber Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Busse und glaubet an das Evangelium. Als er aber am See von Galiläa wandelte, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, die in dem See ein Netz hin- und herwarfen, denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: Kommet mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen; und sofort verliessen sie ihre Netze und folgten ihm nach. Und von dort ein wenig weitergehend, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, auch sie im Schiffe, wie sie die Netze ausbesserten; und sofort rief er sie. Und sie liessen ihren Vater Zebedäus in dem Schiffe mit den Tagelöhnern und gingen weg, ihm nach. Und sie gehen hinein nach Kapernaum. Und sofort an dem Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte. Und sie erstaunten sehr über seine Lehre: denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geiste; und er schrie auf und sprach: Lass ab! Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist: der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der unreine Geist zerrte ihn und rief mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus. Und sie entsetzten sich alle, so dass sie sich untereinander befragten und sprachen: Was ist dies? Was ist dies für eine neue Lehre? Denn mit Gewalt gebietet er selbst den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm. Und sofort ging das Gerücht von ihm aus in die ganze Umgegend von Galiläa. Und sofort gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus Simons und Andreas', mit Jakobus und Johannes. Die Schwiegermutter Simons aber lag fieberkrank danieder; und sofort sagen sie ihm von ihr. Und er trat hinzu und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand ergriff; und das Fieber verliess sie sofort, und sie diente ihnen. Als es aber Abend geworden war, als die Sonne unterging, brachten sie alle Leidenden und Besessenen zu ihm; und die ganze Stadt war an der Tür versammelt. Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten leidend waren; und er trieb viele Dämonen aus und erlaubte den Dämonen nicht zu reden, weil sie ihn kannten. Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus und ging hin an einen öden Ort und betete daselbst. Und Simon und die mit ihm waren, gingen ihm nach; und als sie ihn gefunden hatten, sagen sie zu ihm: Alle suchen dich. Und er spricht zu ihnen: Lasst uns anderswohin in die nächsten Flecken gehen, auf dass ich auch daselbst predige; denn dazu bin ich ausgegangen. Und er predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus. Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet vor ihm nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. Jesus aber, innerlich bewegt, streckte die Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will; sei gereinigt. Und während er redete, wich sofort der Aussatz von ihm, und er war gereinigt. Und er bedrohte ihn und schickte ihn sofort fort und spricht zu ihm: Siehe zu, sage niemand etwas; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Moses geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis. Er aber ging weg und fing an, es viel kundzumachen und die Sache auszubreiten, so dass er nicht mehr öffentlich in die Stadt gehen konnte; sondern er war draussen in öden Örtern, und sie kamen von allen Seiten zu ihm. Und nach etlichen Tagen ging er wiederum hinein nach Kapernaum, und es wurde bekannt, dass er im Hause sei. Und sofort versammelten sich viele, so dass selbst an der Tür nicht mehr Raum war; und er redete zu ihnen das Wort. Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie wegen der Volksmenge nicht nahe zu ihm kommen konnten, deckten sie das Dach ab, wo er war; und als sie es aufgebrochen hatten, liessen sie das Ruhebett hinab, auf welchem der Gelähmte lag. Als Jesus aber ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben. Etliche aber von den Schriftgelehrten sassen daselbst und überlegten in ihren Herzen: Was redet dieser also? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben, als nur einer, Gott? Und sofort erkannte Jesus in seinem Geiste, dass sie also bei sich überlegten, und sprach zu ihnen: Was überleget ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Stehe auf, nimm dein Ruhebett auf und wandle? Auf dass ihr aber wisset, dass der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde Sünden zu vergeben - spricht er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, stehe auf, nimm dein Ruhebett auf und geh nach deinem Hause. Und sofort stand er auf, nahm das Ruhebett auf und ging hinaus vor allen, so dass alle ausser sich gerieten und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir es also gesehen! Und er ging wiederum hinaus an den See, und die ganze Volksmenge kam zu ihm, und er lehrte sie. Und als er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zollhause sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach; und er stand auf und folgte ihm nach. Und es geschah, als er in seinem Hause zu Tische lag, dass viele Zöllner und Sünder zu Tische lagen mit Jesu und seinen Jüngern; denn es waren ihrer viele, und sie folgten ihm nach. Und als die Schriftgelehrten und die Pharisäer ihn mit den Sündern und Zöllnern essen sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern? Und als Jesus es hörte, spricht er zu ihnen: Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. Und die Jünger Johannes' und die Pharisäer fasteten; und sie kommen und sagen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Gefährten des Bräutigams fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? So lange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann, an jenem Tage, werden sie fasten. Niemand näht einen Flicken von neuem Tuch auf ein altes Kleid; sonst reisst das Eingesetzte von ihm ab, das neue vom alten, und der Riss wird ärger. Auch tut niemand neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreisst der Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben; sondern neuen Wein muss man in neue Schläuche tun. Und es geschah, dass er am Sabbat durch die Saaten ging; und seine Jünger fingen an, im Gehen die Ähren abzupflücken. Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe, was tun sie am Sabbat, das nicht erlaubt ist? Und er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel hatte und als ihn und die bei ihm waren, hungerte? Wie er in das Haus Gottes ging unter Abjathar, dem Hohenpriester, und die Schaubrote ass (welche niemand essen darf, als nur die Priester), und auch denen gab, die bei ihm waren? Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ward um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbats willen; also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats. Und er ging wiederum in die Synagoge; und es war daselbst ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heilen würde, auf dass sie ihn anklagen möchten. Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf und tritt in die Mitte. Und er spricht zu ihnen: Ist es erlaubt, an den Sabbaten Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu töten? Sie aber schwiegen. Und er blickte auf sie umher mit Zorn, betrübt über die Verstockung ihres Herzens, und spricht zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wiederhergestellt. Und die Pharisäer gingen sofort hinaus und hielten mit den Herodianern Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten. Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See; und es folgte ihm eine grosse Menge von Galiläa und von Judäa und von Jerusalem und von Idumäa und von jenseits des Jordan; und die um Tyrus und Sidon, eine grosse Menge, als sie gehört hatten, wie vieles er tat, kamen zu ihm. Und er sagte seinen Jüngern, dass ein Schifflein für ihn in Bereitschaft bleiben solle wegen der Volksmenge, auf dass sie ihn nicht drängten. Denn er heilte viele, so dass alle, welche Plagen hatten, ihn überfielen, auf dass sie ihn anrühren möchten. Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und riefen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie sehr, dass sie ihn nicht offenbar machten. Und er steigt auf den Berg und ruft herzu, welche er selbst wollte. Und sie kamen zu ihm; und er bestellte zwölf, auf dass sie bei ihm seien, und auf dass er sie aussende zu predigen und Gewalt zu haben, die Krankheiten zu heilen und die Dämonen auszutreiben. Und er gab dem Simon den Beinamen Petrus; und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Beinamen Boanerges, das ist Söhne des Donners; und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus, und Simon, den Kananäer, und Judas Iskariot, der ihn auch überlieferte. Und die kommen in ein Haus. Und wiederum kommt eine Volksmenge zusammen, so dass sie nicht einmal essen konnten. Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie hinaus, um ihn zu greifen; denn sie sprachen: Er ist ausser sich. Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und: Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann Satan den Satan austreiben? Und wenn ein Reich wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Reich nicht bestehen. Und wenn ein Haus wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Haus nicht bestehen. Und wenn der Satan wider sich selbst aufsteht und entzweit ist, so kann er nicht bestehen, sondern hat ein Ende. Niemand aber kann in das Haus des Starken eindringen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, und alsdann wird er sein Haus berauben. Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, und die Lästerungen, mit welchen irgend sie lästern mögen; wer aber irgend wider den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig; - weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist. Und es kommen seine Mutter und seine Brüder; und draussen stehend sandten sie zu ihm und riefen ihn. Und eine Volksmenge sass um ihn her; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draussen suchen dich. Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder? Und im Kreise umherblickend auf die um ihn her Sitzenden, spricht er: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder; denn wer irgend den Willen Gottes tun wird, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. Und wiederum fing er an, am See zu lehren. Und es versammelte sich eine grosse Volksmenge zu ihm, so dass er in ein Schiff stieg und auf dem See sass; und die ganze Volksmenge war am See auf dem Lande. Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen; und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Höret! Siehe, der Sämann ging aus zu säen. Und es geschah, indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und frassen es auf. Und anderes fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und sofort ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Und als die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen schossen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, die aufschoss und wuchs; und eines trug dreissig-, und eines sechzig-, und eines hundertfältig. Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und als er allein war, fragten ihn, die um ihn waren mit den Zwölfen um die Gleichnisse. Und er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes zu wissen; jenen aber, die draussen sind, geschieht alles in Gleichnissen, "auf dass sie sehend sehen und nicht wahrnehmen, und hörend hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde". Und er spricht zu ihnen: Fasset ihr dieses Gleichnis nicht? Und wie werdet ihr all die Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Diese aber sind die an dem Wege: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, sofort der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesät war. Und diese sind es gleicherweise, die auf den felsigen Boden gesät werden, welche, wenn sie das Wort hören, es sofort mit Freuden aufnehmen, und sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind nur für eine Zeit; dann, wenn Drangsal entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, ärgern sie sich sofort. Und andere sind die, welche unter die Dornen gesät werden: diese sind es, welche das Wort gehört haben, und die Sorgen des Lebens und der Betrug des Reichtums und die Begierde nach den übrigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht. Und diese sind es, die auf die gute Erde gesät sind, welche das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eines dreissig-, und eines sechzig-, und eines hundertfältig. Und er sprach zu ihnen: Kommt etwa die Lampe, auf dass sie unter den Scheffel oder unter das Bett gestellt werde? Nicht dass sie auf das Lampengestell gestellt werde? Denn es ist nichts verborgen, ausser damit es offenbar gemacht werde, noch gibt es etwas Geheimes, sondern auf dass es ans Licht komme. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret; mit welchem Masse ihr messet, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden. Denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. Und er sprach: Also ist das Reich Gottes, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft, und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same spriesst hervor und wächst, er weiss selbst nicht wie. Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst Gras, dann eine Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre. Wenn aber die Frucht sich darbietet, so schickt er sofort die Sichel, denn die Ernte ist da. Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen? Oder in welchem Gleichnis sollen wir es darstellen? Gleichwie ein Senfkorn, welches, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Samen, die auf der Erde sind; und, wenn es gesät ist, aufschiesst und grösser wird als alle Kräuter und grosse Zweige treibt, so dass unter seinem Schatten die Vögel des Himmels sich niederlassen können. Und in vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, wie sie es zu hören vermochten. Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; aber seinen Jüngern erklärte er alles besonders. Und an jenem Tage, als es Abend geworden war, spricht er zu ihnen: Lasst uns übersetzen an das jenseitige Ufer. Und als er die Volksmenge entlassen hatte, nehmen sie ihn, wie er war, in dem Schiffe mit. Aber auch andere Schiffe waren mit ihm. Und es erhebt sich ein heftiger Sturmwind, und die Wellen schlugen in das Schiff, so dass es sich schon füllte. Und er war im Hinterteil des Schiffes und schlief auf einem Kopfkissen; und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, liegt dir nichts daran, dass wir umkommen? Und er wachte auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine grosse Stille. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Wie, habt ihr keinen Glauben? Und sie fürchteten sich mit grosser Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen? Und sie kamen an das jenseitige Ufer des Sees in das Land der Gadarener. Und als er aus dem Schiff gestiegen war, begegnete ihm sofort aus den Grüften ein Mensch mit einem unreinen Geiste, der seine Wohnung in den Grabstätten hatte; und selbst mit Ketten konnte keiner ihn binden, da er oft mit Fussfesseln und mit Ketten gebunden gewesen, und die Ketten von ihm in Stücke zerrissen und die Fussfesseln zerrieben worden waren; und niemand vermochte ihn zu bändigen. Und allezeit, Nacht und Tag, war er in den Grabstätten und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen. Als er aber Jesus von ferne sah, lief er und warf sich vor ihm nieder; und mit lauter Stimme schreiend, sagt er: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! Denn er sagte zu ihm: Fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen. Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm: Legion ist mein Name, denn wir sind viele. Und er bat ihn sehr, dass er sie nicht aus der Gegend fortschicken möchte. Es war aber daselbst an dem Berge eine grosse Herde Schweine, welche weidete. Und sie baten ihn und sprachen: Schicke uns in die Schweine, dass wir in sie fahren. Und Jesus erlaubte es ihnen sofort. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See, (bei zweitausend) und sie ertranken in dem See. Und die Hüter flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande; und sie gingen hinaus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kommen zu Jesu und sehen den Besessenen sitzen, bekleidet und vernünftig, den, der die Legion gehabt hatte; und sie fürchteten sich. Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geschehen war, und das von den Schweinen. Und sie fingen an, ihm zuzureden, aus ihren Grenzen wegzugehen. Und als er in das Schiff stieg, bat ihn der Besessene, dass er bei ihm sein dürfe. Und er liess es ihm nicht zu, sondern spricht zu ihm: Gehe hin nach deinem Hause zu den Deinigen und verkünde ihnen, wieviel der Herr an dir getan, und wie er sich deiner erbarmt hat. Und er ging hin und fing an, in der Dekapolis auszurufen, wieviel Jesus an ihm getan hatte; und alle verwunderten sich. Und als Jesus in dem Schiffe wieder an das jenseitige Ufer hinübergefahren war, versammelte sich eine grosse Volksmenge zu ihm; und er war am See. Und siehe, es kommt einer der Synagogenvorsteher, mit Namen Jairus, und als er ihn sieht, fällt er ihm zu Füssen; und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein liegt in den letzten Zügen; ich bitte, dass du kommest und ihr die Hände auflegest, auf dass sie gerettet werde und lebe. Und er ging mit ihm, und eine grosse Volksmenge folgte ihm und drängte ihn. Und ein Weib, das zwölf Jahre mit einem Blutfluss behaftet war, und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und alle ihre Habe verwandt und keinen Nutzen davon gehabt hatte (es war vielmehr schlimmer mit ihr geworden), kam, als sie von Jesu gehört, in der Volksmenge von hinten und rührte sein Kleid an; denn sie sprach: Wenn ich nur seine Kleider anrühre, so werde ich geheilt werden. Und sofort vertrocknete der Quell ihres Blutes, und sie merkte am Leibe, dass sie von der Plage geheilt war. Und sofort erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass die Volksmenge dich drängt, und du sprichst: Wer hat mich angerührt? Und er blickte umher, um sie zu sehen, die dieses getan hatte. Das Weib aber, voll Furcht und Zittern, wissend, was ihr geschehen war, kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; gehe hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage. Während er noch redete, kommen sie von dem Synagogenvorsteher und sagen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du den Lehrer noch? Als aber Jesus das Wort reden hörte, spricht er sofort zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht; glaube nur. Und er erlaubte niemand, ihn zu begleiten, ausser Petrus und Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus. Und sie kommen in das Haus des Synagogenvorstehers, und er sieht ein Getümmel und Weinende und laut Heulende. Und als er eingetreten war, spricht er zu ihnen: Was lärmet und weinet ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, nimmt er den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren mit und geht hinein, wo das Kind lag. Und indem er das Kind bei der Hand ergriff, spricht er zu ihm: Talitha kumi! das ist verdolmetscht: Mägdlein, ich sage dir, stehe auf! Und sofort stand das Mägdlein auf und wandelte umher, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten mit grossem Erstaunen. Und er gebot ihnen dringend, dass niemand dies erführe, und hiess ihr zu essen geben. Und er ging von dort hinweg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. Und als es Sabbat geworden war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher diesem solches? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, und solche Wunderwerke geschehen durch seine Hände? Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, ausser in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und in seinem Hause. Und er konnte daselbst kein Wunderwerk tun, ausser dass er einigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. Und er verwunderte sich über ihren Unglauben. Und er ging durch die Dörfer ringsum und lehrte. Und er ruft die Zwölfe herzu; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister. Und er gebot ihnen, dass sie nichts mit auf den Weg nehmen sollten, als nur einen Stab; keine Tasche, kein Brot, keine Münze in den Gürtel, sondern Sandalen untergebunden; und ziehet nicht zwei Leibröcke an. Und er sprach zu ihnen: Wo irgend ihr in ein Haus eintretet, daselbst bleibet, bis ihr von dort weggeht. Und welcher Ort irgend euch nicht aufnehmen, und wo man euch nicht hören wird, von dort gehet hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füssen ist, ihnen zum Zeugnis. Und sie gingen aus und predigten, dass die Busse tun sollten; und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie. Und der König Herodes hörte von ihm (denn sein Name war bekannt geworden) und sagte: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferstanden, und darum wirken solche Kräfte in ihm. Andere aber sagten: Es ist Elias; und andere sagten: Es ist ein Prophet, wie einer der Propheten. Als aber Herodes es hörte, sagte er: Johannes, den ich enthauptet habe, dieser ist auferweckt. Denn er, Herodes, hatte hingesandt und den Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte. Denn Johannes hatte dem Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, das Weib deines Bruders zu haben. Die Herodias aber trug es ihm nach und wollte ihn töten, und sie konnte nicht; denn Herodes fürchtete den Johannes, da er wusste, dass er ein gerechter und heiliger Mann war, und er verwahrte ihn; und wenn er ihn gehört hatte, so tat er vieles, und er hörte ihn gern. Und als ein geeigneter Tag kam, als Herodes an seinem Geburtstage seinen Grossen und den Obersten und den Vornehmsten von Galiläa ein Gastmahl machte, und ihre, der Herodias, Tochter hereinkam und tanzte, gefiel sie dem Herodes und denen, die mit zu Tische lagen. Und der König sprach zu dem Mägdlein: Bitte von mir, was irgend du willst, und ich werde es dir geben. Und er schwur ihr: Was irgend du von mir bitten wirst, werde ich dir geben, bis zur Hälfte meines Reiches. Sie aber ging hinaus und sagte ihrer Mutter: Um was soll ich bitten? Diese aber sprach: Um das Haupt Johannes' des Täufers. Und sie ging sofort mit Eile zu dem König hinein und bat und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schüssel das Haupt Johannes' des Täufers gebest. Und der König wurde sehr betrübt; doch um der Eide und um derer willen, die mit zu Tische lagen, wollte er sie nicht zurückweisen. Und sofort schickte der König einen von der Leibwache und befahl, sein Haupt zu bringen. Der aber ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis; und er brachte sein Haupt auf einer Schüssel und gab es dem Mägdlein, und das Mägdlein gab es ihrer Mutter. Und als seine Jünger es hörten, kamen sie und hoben seinen Leichnam auf und legten ihn in eine Gruft. Und die Apostel versammeln sich zu Jesu; und die berichteten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Kommet ihr selbst her an einen öden Ort besonders und ruhet ein wenig aus. Denn derer, die da kamen und gingen, waren viele, und sie fanden nicht einmal Zeit, um zu essen. Und sie gingen hin in einem Schiffe an einen öden Ort besonders; und viele sahen sie wegfahren und erkannten sie, und liefen zu Fuss von allen Städten dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor. Und als Jesus aus dem Schiffe trat, sah er eine grosse Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing an, sie vieles zu lehren. Und als es schon spät am Tage war, traten seine Jünger zu ihm und sagen: Der Ort ist öde, und es ist schon spät am Tage; entlass sie, auf dass sie hingehen auf das Land und in die Dörfer ringsum und sich Brote kaufen, denn sie haben nichts zu essen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen. Und sie sagen zu ihm: Sollen hingehen und für zweihundert Denare Brote kaufen und ihnen zu essen geben? Er aber spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Gehet hin und sehet. Und als sie es wussten, sagen sie: Fünf, und zwei Fische. Und er befahl ihnen, dass sie alle sich lagern liessen, in Gruppen, auf dem grünen Grase. Und sie lagerten sich in Abteilungen zu je hundert und je fünfzig. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel, segnete und brach die Brote und gab sie seinen Jüngern, auf dass sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische verteilte er unter alle. Und sie assen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf an Brocken zwölf Handkörbe voll, und von den Fischen. Und es waren derer, welche von den Broten gegessen hatten, fünftausend Männer. Und sofort nötigte er seine Jünger, in das Schiff zu steigen und an das jenseitige Ufer nach Bethsaida vorauszufahren, während er die Volksmenge entlässt. Und als er sie verabschiedet hatte, ging er hin auf den Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden, war das Schiff mitten auf dem See, und er allein auf dem Lande. Und als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache zu ihnen, wandelnd auf dem See; und er wollte an ihnen vorübergehen. Sie aber, als sie ihn auf dem See wandeln sahen, meinten, es sei ein Gespenst, und schrien auf; denn alle sahen ihn und wurden bestürzt. Und sofort redete er mit ihnen und spricht zu ihnen: Seid gutes Mutes, ich bin's; fürchtet euch nicht! Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten sehr über die Massen bei sich selbst und verwunderten sich; denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, denn ihr Herz war verhärtet. Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth und legten an. Und als sie aus dem Schiffe gestiegen waren, erkannten sie ihn sofort und liefen in jener ganzen Umgegend umher und fingen an, die Leidenden auf den Betten umherzutragen, wo sie hörten, dass er sei. Und wo irgend er eintrat in Dörfer oder Städte oder aufs Land, legten sie die Kranken auf den Marktplätzen hin und baten ihn, dass sie nur die Quaste seines Kleides anrühren dürften; und so viele irgend ihn anrührten, wurden geheilt. Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, die von Jerusalem gekommen waren; und als sie etliche seiner Jünger mit unreinen, das ist ungewaschenen Händen Brot essen sahen (denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, es sei denn, dass sie sich sorgfältig die Hände waschen, indem sie die Überlieferung der Ältesten halten; und vom Markte kommend, essen sie nicht, es sei denn, dass sie sich waschen; und vieles andere ist, was sie zu halten überkommen haben: Waschungen der Becher und Krüge und ehernen Gefässe und Tischlager), sodann fragen ihn die Pharisäer und die Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Überlieferung der Ältesten, sondern essen das Brot mit unreinen Händen? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Trefflich hat Jesajas über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren." Denn das Gebot Gottes aufgebend, haltet ihr die Überlieferung der Menschen: Waschungen der Krüge und Becher, und vieles andere dergleichen ähnliche tut ihr. Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebet ihr das Gebot Gottes auf, auf dass ihr eure Überlieferung haltet. Denn Moses hat gesagt: "Ehre deinen Vater und deine Mutter!" und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." Ihr aber saget: Wenn ein Mensch zu dem Vater oder zu der Mutter spricht: Korban (das ist Gabe) sei das, was irgend dir von mir zunutze kommen könnte; - und ihr lasset ihn so nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun, indem ihr das Wort Gottes ungültig machet durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt; und vieles dergleichen ähnliche tut ihr. Und als er die Volksmenge wieder herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Höret mich alle und verstehet! Da ist nichts, was von ausserhalb des Menschen in denselben eingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was von ihm ausgeht, das ist es, was den Menschen verunreinigt. Wenn jemand Ohren hat zu hören, der höre! Und als er von der Volksmenge weg in ein Haus eintrat, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis. Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreifet ihr nicht, dass alles, was von ausserhalb in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort, indem so alle Speisen gereinigt werden. Er sagte aber: Was aus dem Menschen ausgeht, das verunreinigt den Menschen. Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken, Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, böses Auge, Lästerung, Hochmut, Torheit; alle diese bösen Dinge gehen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. Und er stand auf von dort und ging hin in das Gebiet von Tyrus und Sidon; und als er in ein Haus getreten war, wollte er, dass niemand es erfahre; und er konnte nicht verborgen sein. Aber sofort hörte ein Weib von ihm, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, kam und fiel nieder zu seinen Füssen; das Weib aber war eine Griechin, eine Syro-Phönizierin von Geburt; und sie bat ihn, dass er den Dämon von ihrer Tochter austreibe. Jesus aber sprach zu ihr: Lasst zuerst die Kinder gesättigt werden, denn es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen. Sie aber antwortete und spricht zu ihm: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein unter dem Tische von den Brosamen der Kinder. Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin; der Dämon ist von deiner Tochter ausgefahren. Und sie ging hin nach ihrem Hause und fand den Dämon ausgefahren und die Tochter auf dem Bette liegen. Und als er aus dem Gebiet von Tyrus und Sidon wieder weggegangen war, kam er an den See von Galiläa, mitten durch das Gebiet von Dekapolis. Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der schwer redete, und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege. Und er nahm ihn von der Volksmenge weg besonders und legte seine Finger in seine Ohren; und er spützte und rührte seine Zunge an; und, gen Himmel blickend, seufzte er und spricht zu ihm: Ephata! das ist: Werde aufgetan! Und sofort wurden seine Ohren aufgetan, und das Band seiner Zunge wurde gelöst, und er redete recht. Und er gebot ihnen, dass sie es niemand sagen sollten. Je mehr er es ihnen aber gebot, desto mehr machten sie es übermässig kund; und sie erstaunten überaus und sprachen: Er hat alles wohlgemacht; er macht sowohl die Tauben hören, als auch die Stummen reden. In jenen Tagen, als wiederum eine grosse Volksmenge da war und nichts zu essen hatte, rief er seine Jünger herzu und spricht zu ihnen: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge, denn schon drei Tage weilen sie bei mir und haben nichts zu essen; und wenn ich sie nach Hause entlassen, ohne dass sie gegessen haben, so werden sie auf dem Wege verschmachten; denn etliche von ihnen sind von ferne gekommen. Und seine Jünger antworteten ihm: Woher wird jemand diese hier in der Einöde mit Brot sättigen können? Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben. Und er gebot der Volksmenge, sich auf der Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte und brach sie und gab sie den Jüngern, auf dass sie vorlegten; und sie legten der Volksmenge vor. Und sie hatten einige kleine Fische; und als er sie gesegnet hatte, hiess er auch diese vorlegen. Sie assen aber und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll. Es waren aber derer, welche gegessen hatten, bei viertausend; und er entliess sie. Und sofort stieg er mit seinen Jüngern in das Schiff und kam in die Gegenden von Dalmanutha. Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, indem sie, um ihn zu versuchen, ein Zeichen vom Himmel von ihm begehrten. Und in seinem Geiste tief seufzend, spricht er: Was begehrt dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Wenn diesem Geschlecht ein Zeichen gegeben werden wird! Und er liess sie, stieg wieder in das Schiff und fuhr an das jenseitige Ufer. Und sie vergassen Brote mitzunehmen, und hatten nichts bei sich auf dem Schiffe als nur ein Brot. Und er gebot ihnen und sprach: Sehet zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes. Und sie überlegten miteinander und sprachen: Weil wir keine Brote haben. Und als Jesus es erkannte, spricht er zu ihnen: Was überleget ihr, weil ihr keine Brote habt? Begreifet ihr noch nicht und verstehet auch nicht? Habt ihr euer Herz noch verhärtet? Augen habt ihr und sehet nicht? Und Ohren habt ihr und höret nicht? Und erinnert ihr euch nicht? Als ich die fünf Brote unter die fünftausend brach, wie viele Handkörbe voll Brocken hobet ihr auf? Sie sagen zu ihm: Zwölf. Als aber die sieben unter die viertausend, wie viele Körbe, mit Brocken gefüllt, hobet ihr auf? Sie aber sagten: Sieben. Und er sprach zu ihnen: Wie, verstehet ihr noch nicht? Und er kommt nach Bethsaida; und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, dass er ihn anrühre. Und er fasste den Blinden bei der Hand und führte ihn aus dem Dorfe hinaus; und als er in seine Augen gespützt hatte, legte er ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe. Und aufblickend sprach er: Ich sehe die Menschen, denn ich gewahre solche, die wie Bäume umherwandeln. Dann legte er wiederum die Hände auf seine Augen, und er sah deutlich, und er war wiederhergestellt und sah alles klar. Und er schickte ihn nach seinem Hause und sprach: Geh nicht in das Dorf, sage es auch niemand im Dorfe. Und Jesus ging hinaus und seine Jünger in die Dörfer von Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Menschen, dass ich sei? Sie aber antworteten ihm und sagten: Johannes der Täufer; und andere: Elias; andere aber: einer der Propheten. Und er fragte sie: Ihr aber, wer saget ihr, dass ich sei? Petrus aber antwortete und spricht zu ihm: Du bist der Christus. Und er bedrohte sie, dass sie niemand von ihm sagen sollten. Und er fing an, sie zu lehren, dass der Sohn des Menschen vieles leiden und verworfen werden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und dass er getötet werden und nach drei Tagen auferstehen müsse. Und er redete das Wort öffentlich. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an ihn zu strafen. Er aber wandte sich um, und als er seine Jünger sah, strafte er den Petrus und sagte: Geh hinter mich, Satan! Denn du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das was der Menschen ist. Und als er die Volksmenge samt seinen Jüngern herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Wer irgend mir nachkommen will, verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinet - und des Evangeliums willen, wird es erretten. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne und seine Seele einbüsste? Denn was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes, in Macht gekommen, gesehen haben. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und Johannes mit und führt sie auf einen hohen Berg besonders allein. Und er wurde vor ihnen umgestaltet; und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiss wie Schnee, wie kein Walker auf der Erde weiss machen kann. Und es erschien ihnen Elias mit Moses, und sie unterredeten sich mit Jesu. Und Petrus hob an und spricht zu Jesu: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind; und lass uns drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine. Denn er wusste nicht, was er sagen sollte, denn sie waren voll Furcht. Und es kam eine Wolke, welche sie überschattete; und eine Stimme kam aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. Und plötzlich, als sie sich umblickten, sahen sie niemand mehr, sondern Jesus allein bei sich. Als sie aber von dem Berge herabstiegen, gebot er ihnen, dass sie niemand erzählen sollten, was sie gesehen hatten, ausser wenn der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden wäre. Und sie behielten das Wort, indem sie sich untereinander befragten: Was ist das: aus den Toten auferstehen? Und sie fragten ihn und sprachen: Was sagen die Schriftgelehrten, dass Elias zuerst kommen müsse? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elias zwar kommt zuerst und stellt alle Dinge wieder her; und wie über den Sohn des Menschen geschrieben steht, dass er vieles leiden und für nichts geachtet werden soll. Aber ich sage euch, dass auch Elias gekommen ist, und sie haben ihm getan, was irgend sie wollten, so wie über ihn geschrieben steht. Und als er zu den Jüngern kam, sah er eine grosse Volksmenge um sie her, und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen stritten. Und sofort, als die ganze Volksmenge ihn sah, war sie sehr erstaunt; und sie liefen herzu und begrüssten ihn. Und er fragte sie: Worüber streitet ihr euch mit ihnen? Und einer aus der Volksmenge antwortete ihm: Lehrer, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der einen stummen Geist hat; und wo immer er ihn ergreift, reisst er ihn, und er schäumt und knirscht mit seinen Zähnen, und er magert ab. Und ich sprach zu deinen Jüngern, dass sie ihn austreiben möchten, und sie vermochten es nicht. Er aber antwortet ihnen und spricht: O ungläubiges Geschlecht! Bis wann soll ich bei euch sein? Bis wann soll ich euch ertragen? Bringet ihn zu mir. Und sie brachten ihn zu ihm. Und als er ihn sah, zerrte ihn sofort der Geist; und er fiel zur Erde und wälzte sich schäumend. Und er fragte seinen Vater: Wie lange Zeit ist es, dass ihm dies geschehen ist? Er aber sprach: Von Kindheit an; und oftmals hat er ihn sogar ins Feuer geworfen und ins Wasser, auf dass er ihn umbrächte; aber wenn du etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Das "wenn du kannst" ist, wenn du glauben kannst; dem Glaubenden ist alles möglich. Und sofort rief der Vater des Kindleins und sagte mit Tränen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als aber Jesus sah, dass eine Volksmenge zusammenlief, bedrohte er den unreinen Geist, indem er zu ihm sprach: Du stummer und tauber Geist, ich gebiete dir: fahre von ihm aus und fahre nicht mehr in ihn. Und schreiend und ihn sehr zerrend fuhr er aus; und er wurde wie tot, so dass die meisten sagten: Er ist gestorben. Jesus aber nahm ihn bei der Hand und richtete ihn empor; und er stand auf. Und als er in ein Haus getreten war, fragten ihn seine Jünger besonders: Warum haben wir ihn nicht austreiben können? Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren, als nur durch Gebet und Fasten. Und sie gingen von dort hinweg und zogen durch Galiläa; und er wollte nicht, dass es jemand erführe. Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird überliefert in der Menschen Hände, und sie werden ihn töten; und nachdem er getötet worden ist, wird er nach drei Tagen auferstehen. Sie aber verstanden die Rede nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen. Und er kam nach Kapernaum, und als er in dem Hause war, fragte er sie: Was habt ihr auf dem Wege verhandelt? Sie aber schwiegen; denn sie hatten sich auf dem Wege untereinander besprochen, wer der Grösste sei. Und nachdem er sich niedergesetzt hatte, rief er die Zwölfe; und er spricht zu ihnen: Wenn jemand der Erste sein will, so soll er der Letzte von allen und aller Diener sein. Und er nahm ein Kindlein und stellte es in ihre Mitte; und als er es in seine Arme genommen hatte, sprach er zu ihnen: Wer irgend eines solcher Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnehmen wird, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. Johannes aber antwortete ihm und sprach: Lehrer, wir sahen jemand, der uns nicht nachfolgt, Dämonen austreiben in deinem Namen; und wir wehrten ihm, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus aber sprach: Wehret ihm nicht, denn es ist niemand, der ein Wunderwerk in meinem Namen tun und bald übel von mir zu reden vermögen wird; denn wer nicht wider uns ist, ist für uns. Denn wer irgend euch mit einem Becher Wassers tränken wird in meinem Namen, weil ihr Christi seid, wahrlich, ich sage euch: er wird seinen Lohn nicht verlieren. Und wer irgend einen der Kleinen, die an mich glauben, ärgern wird, dem wäre besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt, und er ins Meer geworfen würde. Und wenn deine Hand dich ärgert, so haue sie ab. Es ist dir besser, als Krüppel in das Leben einzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle hinabzufahren, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und wenn dein Fuss dich ärgert, so haue ihn ab. Es ist dir besser, lahm in das Leben einzugehen, als mit zwei Füssen in die Hölle geworfen zu werden, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und wenn dein Auge dich ärgert, so wirf es weg. Es ist dir besser, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle des Feuers geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden, und jedes Schlachtopfer wird mit Salz gesalzen werden. Das Salz ist gut; wenn aber das Salz unsalzig geworden ist, womit wollt ihr es würzen? Habt Salz in euch selbst und seid in Frieden untereinander. Und er stand auf von dort und kommt in das Gebiet von Judäa und jenseits des Jordan. Und wiederum kommen Volksmengen zu ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wiederum. Und es traten Pharisäer herzu und fragten ihn: Ist es einem Manne erlaubt, sein Weib zu entlassen? indem sie ihn versuchten. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Moses geboten? Sie aber sagten: Moses hat gestattet, einen Scheidebrief zu schreiben und zu entlassen. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wegen eurer Herzenshärtigkeit hat er euch dieses Gebot geschrieben; von Anfang der Schöpfung aber schuf Gott sie Mann und Weib. "Um deswillen wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und es werden die zwei ein Fleisch sein"; also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Und in dem Hause befragten ihn die Jünger wiederum hierüber; und er spricht zu ihnen: Wer irgend sein Weib entlassen und eine andere heiraten wird, begeht Ehebruch gegen sie. Und wenn ein Weib ihren Mann entlassen und einen anderen heiraten wird, so begeht sie Ehebruch. Und sie brachten Kindlein zu ihm, auf dass er sie anrühre. Die Jünger aber verwiesen es denen, welche sie herzubrachten. Als aber Jesus es sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen. Und er nahm sie in seine Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie. Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Lehrer, was soll ich tun, auf dass ich ewiges Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was heissest du mich gut? Niemand ist gut als nur Einer, Gott. Die Gebote weisst du: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter." Er aber antwortete und sprach zu ihm: Lehrer, dieses alles habe ich beobachtet von meiner Jugend an. Jesus aber blickte ihn an, liebte ihn und sprach zu ihm: Eines fehlt dir; gehe hin, verkaufe, was irgend du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach, das Kreuz aufnehmend. Er aber ging, betrübt über das Wort, traurig hinweg, denn er hatte viele Güter. Und Jesus blickte umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwerlich werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes eingehen! Die Jünger aber entsetzten sich über seine Worte. Jesus aber antwortete wiederum und spricht zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, dass die, welche auf Güter vertrauen, in das Reich Gottes eingehen! Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Öhr der Nadel gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Sie aber waren über die Massen erstaunt und sprachen zueinander: Und wer kann dann errettet werden? Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich. Petrus fing an, zu ihm zu sagen: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinet - und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfange, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker, mit Verfolgungen, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben. Aber viele Erste werden Letzte, und Letzte Erste sein. Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging vor ihnen her; und sie entsetzten sich und, indem sie nachfolgten, fürchteten sie sich. Und er nahm wiederum die Zwölfe zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren sollte: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten überliefert werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen und werden ihn den Nationen überliefern; und sie werden ihn verspotten und ihn geisseln und ihn anspeien und ihn töten; und nach drei Tagen wird er auferstehen. Und es treten zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sagen zu ihm: Lehrer, wir wollen, dass du uns tuest, um was irgend wir dich bitten werden. Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? Sie aber sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde? Sie aber sprachen zu ihm: Wir können es. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden; aber das Sitzen zu meiner Rechten oder Linken steht nicht bei mir zu vergeben, sondern ist für die, welchen es bereitet ist. Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, unwillig zu werden über Jakobus und Johannes. Und als Jesus sie herzugerufen hatte, spricht er zu ihnen: Ihr wisset, dass die, welche als Regenten der Nationen gelten, über dieselben herrschen, und ihre Grossen Gewalt über sie üben. Aber also ist es nicht unter euch; sondern wer irgend unter euch gross werden will, soll euer Diener sein; und wer irgend von euch der Erste sein will, soll aller Knecht sein. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. Und sie kommen nach Jericho. Und als er aus Jericho ging mit seinen Jüngern und einer zahlreichen Volksmenge, sass der Sohn des Timäus, Bartimäus, der Blinde, bettelnd am Wege. Und als er hörte, dass es Jesus, der Nazarener sei, fing er an zu schreien und zu sagen: O Sohn Davids, Jesu, erbarme dich meiner! Und viele bedrohten ihn, dass er schweigen solle; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und hiess ihn rufen. Und sie rufen den Blinden und sagen zu ihm: Sei gutes Mutes; stehe auf, er ruft dich! Er aber warf sein Gewand ab, sprang auf und kam zu Jesu. Und Jesus hob an und spricht zu ihm: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde. Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dich geheilt. Und sofort wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege. Und als sie Jerusalem, Bethphage und Bethanien nahen, gegen den Ölberg hin, sendet er zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Gehet hin in das Dorf, das euch gegenüber liegt; und sofort, wenn ihr in dasselbe kommet, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf welchem kein Mensch je gesessen hat; bindet es los und führet es her. Und wenn jemand zu euch sagt: Warum tut ihr dies? so saget: Der Herr bedarf seiner; und sofort sendet er es hierher. Sie aber gingen hin und fanden ein Füllen angebunden an der Tür draussen auf dem Wege; und sie binden es los. Und etliche von denen, die daselbst standen, sprachen zu ihnen: Was tut ihr, dass ihr das Füllen losbindet? Sie aber sprachen zu ihnen, wie Jesus gesagt hatte. Und sie liessen sie. Und sie führten das Füllen zu Jesu und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dasselbe. Viele aber breiteten ihre Kleider aus auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg; und die vorangingen und nachfolgten, riefen: Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Gepriesen sei das kommende Reich unseres Vaters David! Hosanna in der Höhe! Und er zog in Jerusalem ein und ging in den Tempel; und als er über alles umhergeblickt hatte, ging er, da es schon spät an der Zeit war, mit den Zwölfen hinaus nach Bethanien. Und des folgenden Tages, als sie von Bethanien weggegangen waren, hungerte ihn. Und als er von ferne einen Feigenbaum sah, der Blätter hatte, ging er hin, ob er vielleicht etwas an ihm fände; und als er zu ihm kam, fand er nichts als nur Blätter, denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und er hob an und sprach zu ihm: Nimmermehr esse jemand Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine Jünger hörten es. Und sie kommen nach Jerusalem. Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an auszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stiess er um. Und er erlaubte nicht, dass jemand ein Gefäss durch den Tempel trug. Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Nationen"? "Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht". Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten es und suchten, wie sie ihn umbrächten; denn sie fürchteten ihn, weil die ganze Volksmenge sehr erstaunt war über seine Lehre. Und wenn es Abend wurde, ging er zur Stadt hinaus. Und als sie frühmorgens vorbeigingen, sahen sie den Feigenbaum verdorrt von den Wurzeln an. Und Petrus erinnerte sich und spricht zu ihm: Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verfluchtest, ist verdorrt. Und Jesus antwortet und spricht zu ihnen: Habet Glauben an Gott. Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend zu diesem Berge sagen wird: Werde aufgehoben und ins Meer geworfen! und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glauben, dass geschieht, was er sagt, dem wird werden was irgend er sagen wird. Darum sage ich euch: Alles, um was irgend ihr betet und bittet, glaubet, dass ihr es empfanget, und es wird euch werden. Und wenn ihr im Gebet dastehet, so vergebet, wenn ihr etwas wider jemand habt, auf dass auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe. Wenn ihr aber nicht vergebet, so wird euer Vater, der in den Himmeln ist, auch eure Übertretungen nicht vergeben. Und sie kommen wiederum nach Jerusalem. Und als er in dem Tempel umherwandelte, kommen die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm und sagen zu ihm: In welchem Recht tust du diese Dinge? Und wer hat dir dieses Recht gegeben, dass du diese Dinge tust? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und antwortet mir, und ich werde euch sagen, in welchem Recht ich diese Dinge tue: Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir. Und sie überlegten miteinander und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sagen wir aber: Von Menschen? Sie fürchteten das Volk; denn alle hielten von Johannes, dass er wirklich ein Prophet war. Und sie antworten und sagen zu Jesu: Wir wissen es nicht. Und Jesus antwortet und spricht zu ihnen: So sage ich auch euch nicht, in welchem Recht ich diese Dinge tue. Und er fing an, in Gleichnissen zu ihnen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und setzte einen Zaun um denselben und grub einen Keltertrog und baute einen Turm; und er verdingte ihn an Weingärtner und reiste ausser Landes. Und er sandte zur bestimmten Zeit einen Knecht zu den Weingärtnern, auf dass er von den Weingärtnern von der Frucht des Weinbergs empfinge. Sie aber nahmen ihn, schlugen ihn und sandten ihn leer fort. Und wiederum sandte er einen anderen Knecht zu ihnen; und den verwundeten sie durch Steinwürfe am Kopf und sandten ihn entehrt fort. Und wiederum sandte er einen anderen, und den töteten sie; und viele andere: die einen schlugen sie, die anderen töteten sie. Da er nun noch einen geliebten Sohn hatte, sandte er auch ihn, den letzten, zu ihnen, indem er sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Jene Weingärtner aber sprachen zueinander: Dieser ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten, und das Erbe wird unser sein. Und sie nahmen ihn und töteten ihn und warfen ihn zum Weinberg hinaus. Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht auch diese Schrift gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen"? Und sie suchten ihn zu greifen, und sie fürchteten die Volksmenge; denn sie erkannten, dass er das Gleichnis auf sie geredet hatte. Und sie liessen ihn und gingen hinweg. Und sie senden etliche der Pharisäer und die Herodianer zu ihm, auf dass sie ihn in der Rede fingen. Sie aber kommen und sagen zu ihm: Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und dich um niemand kümmerst; denn du siehst nicht auf die Person der Menschen, sondern lehrst den Weg Gottes in Wahrheit; ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Sollen wir sie geben, oder sollen wir sie nicht geben? Da er aber ihre Heuchelei kannte, sprach er zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Bringet mir einen Denar, auf dass ich ihn sehe. Sie aber brachten ihn. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Überschrift? Und sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie verwunderten sich über ihn. Und es kommen Sadduzäer zu ihm, welche sagen, es gebe keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und hinterlässt ein Weib und hinterlässt keine Kinder, dass sein Bruder sein Weib nehme und seinem Bruder Samen erwecke. Es waren sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib; und als er starb, hinterliess er keinen Samen; und der zweite nahm sie und starb, und auch er hinterliess keinen Samen; und der dritte desgleichen. Und die sieben nahmen sie und hinterliessen keinen Samen. Am letzten von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung, wenn sie auferstehen werden, wessen Weib von ihnen wird sie sein? Denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Irret ihr deshalb nicht, indem ihr die Schriften nicht kennet, noch die Kraft Gottes? Denn wenn sie aus den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel in den Himmeln. Was aber die Toten betrifft, dass sie auferstehen, habt ihr nicht in dem Buche Moses gelesen, "in dem Dornbusch", wie Gott zu ihm redete und sprach: "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? Er ist nicht der Gott der Toten, sondern der Lebendigen. Ihr irret also sehr. Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie sich befragten, trat herzu, und als er wahrnahm, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: "Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstande und aus deiner ganzen Kraft". Dies ist das erste Gebot. Und das zweite, ihm gleiche, ist dieses: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Grösser als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist ein einiger Gott, und da ist kein anderer ausser ihm; und ihn lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft, und den Nächsten lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und als Jesus sah, dass er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reiche Gottes. Und hinfort wagte niemand ihn zu befragen. Und Jesus hob an und sprach, als er im Tempel lehrte: Wie sagen die Schriftgelehrten, dass der Christus Davids Sohn sei? Denn David selbst hat in dem Heiligen Geiste gesagt: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füsse". David selbst also nennt ihn Herr, und woher ist er sein Sohn? Und die grosse Menge des Volkes hörte ihn gern. Und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern einhergehen wollen und die Begrüssungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; welche die Häuser der Witwen verschlingen und zum Schein lange Gebete halten. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen. Und Jesus setzte sich dem Schatzkasten gegenüber und sah, wie die Volksmenge Geld in den Schatzkasten legte; und viele Reiche legten viel ein. Und eine arme Witwe kam und legte zwei Scherflein ein, das ist ein Pfennig. Und er rief seine Jünger herzu und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten eingelegt haben. Denn alle haben von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrem Mangel, alles was sie hatte, eingelegt, ihren ganzen Lebensunterhalt. Und als er aus dem Tempel heraustrat, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Lehrer, siehe, was für Steine und was für Gebäude! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du diese grossen Gebäude? Es wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird. Und als er auf dem Ölberge sass, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas besonders: Sage uns, wann wird dieses sein, und was ist das Zeichen, wann dieses alles vollendet werden soll? Jesus aber antwortete ihnen und fing an zu reden: Sehet zu, dass euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin's! - und sie werden viele verführen. Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören werdet, so erschrecket nicht; denn dies muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich; und es werden Erdbeben sein an verschiedenen Orten, und es werden Hungersnöte und Unruhen sein. Dies sind die Anfänge der Wehen. Ihr aber, sehet auf euch selbst, denn sie werden euch an Synedrien und an Synagogen überliefern; ihr werdet geschlagen und vor Statthalter und Könige gestellt werden um meinetwillen, ihnen zu einem Zeugnis; und allen Nationen muss zuvor das Evangelium gepredigt werden. Wenn sie euch aber hinführen, um euch zu überliefern, so sorget nicht zuvor, was ihr reden sollt, bereitet euch auch nicht vor sondern was irgend euch in jener Stunde gegeben wird, das redet; denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Heilige Geist. Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern, und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben wider die Eltern und sie zum Tode bringen. Und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen; wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden. Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung stehen sehet, wo er nicht sollte (wer es liest, der beachte es), dass alsdann, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen, und wer auf dem Dache ist, nicht in das Haus hinabsteige, noch hineingehe, um etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Felde ist, sich nicht zurückwende, um sein Kleid zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! Betet aber, dass es nicht im Winter geschehe; denn jene Tage werden eine Drangsal sein, wie dergleichen von Anfang der Schöpfung, welche Gott schuf, bis jetzthin nicht gewesen ist und nicht sein wird. Und wenn nicht der Herr die Tage verkürzt hätte, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt. Und alsdann, wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus! oder: Siehe dort! so glaubet nicht. Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden Zeichen und Wunder tun, um wenn möglich auch die Auserwählten zu verführen. Ihr aber sehet zu! Siehe, ich habe euch alles vorhergesagt. Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben; und die Sterne des Himmels werden herabfallen, und die Kräfte in den Himmeln werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in Wolken mit grosser Macht und Herrlichkeit. Und dann wird er seine Engel aussenden und seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennet ihr, dass der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr dies geschehen sehet, so erkennet, dass es nahe an der Tür ist. Wahrlich, ich sage euch: dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen. Von jenem Tage aber oder der Stunde weiss niemand, weder die Engel, die im Himmel sind, noch der Sohn, sondern nur der Vater. Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann die Zeit ist. Gleichwie ein Mensch, der ausser Landes reiste, sein Haus verliess und seinen Knechten die Gewalt gab und einem jeden sein Werk, und dem Türhüter einschärfte, dass er wache. So wachet nun, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, des Abends, oder um Mitternacht, oder um den Hahnenschrei, oder frühmorgens; damit er nicht, plötzlich kommend, euch schlafend finde. Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wachet! Es war aber nach zwei Tagen das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List griffen und töteten; denn sie sagten: Nicht an dem Feste, damit nicht etwa ein Aufruhr des Volkes entstehe. Und als er in Bethanien war, in dem Hause Simons, des Aussätzigen, kam, während er zu Tische lag, ein Weib, die ein Alabasterfläschchen mit Salbe von echter, kostbarer Narde hatte; und sie zerbrach das Fläschchen und goss es auf sein Haupt. Es waren aber etliche unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist dieser Verlust der Salbe geschehen? Denn diese Salbe hätte für mehr als dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben werden können. Und sie zürnten mit ihr. Jesus aber sprach: Lasset sie; was machet ihr ihr Mühe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie vermochte; sie hat zum voraus meinen Leib zum Begräbnis gesalbt. Und wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis. Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, auf dass er ihn denselben überlieferte. Sie aber freuten sich, als sie es hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben; und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit überliefern könnte. Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und bereiten, auf dass du das Passah essest? Und er sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folget ihm. Und wo irgend er hineingeht, sprechet zu dem Hausherrn: Der Lehrer sagt: Wo ist mein Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen mag? Und derselbe wird euch einen grossen Obersaal zeigen, mit Polstern belegt und fertig; daselbst bereitet für uns. Und seine Jünger gingen aus und kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Und als es Abend geworden war, kommt er mit den Zwölfen. Und während sie zu Tische lagen und assen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern, der, welcher mit mir isset. Sie aber fingen an, betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: Doch nicht ich? und ein anderer: Doch nicht ich? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel eintaucht. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre. Und während sie assen, nahm Jesus Brot, segnete und brach und gab es ihnen und sprach: Nehmet; dieses ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen denselben; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Dieses ist mein Blut, das des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, dass ich hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis an jenem Tage, da ich es neu trinken werde in dem Reiche Gottes. Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg. Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet euch alle ärgern, denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden". Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber sprach zu ihm: Wenn sich auch alle ärgern werden, ich aber nicht. Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, dass du heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen wirst. Er aber sprach über die Massen mehr: Wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Desgleichen aber sprachen auch alle. Und sie kommen an einen Ort, mit Namen Gethsemane, und er spricht zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis ich gebetet habe. Und er nimmt den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich und fing an, sehr bestürzt und beängstigt zu werden. Und er spricht zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tode; bleibet hier und wachet. Und er ging ein wenig weiter und fiel auf die Erde; und er betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüber gehe. Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg; doch nicht was ich will, sondern was du willst! Und er kommt und findet sie schlafend, und er spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung kommet; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Und er ging wiederum hin, betete und sprach dasselbe Wort. Und als er zurückkam, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kommt zum dritten Mal und spricht zu ihnen: So schlafet denn fort und ruhet aus. Es ist genug; die Stunde ist gekommen, siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überliefert. Stehet auf, lasst uns gehen; siehe, der mich überliefert, ist nahe gekommen. Und sofort, während er noch redete, kommt Judas, einer der Zwölfe, herzu, und mit ihm eine grosse Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten. Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen irgend ich küssen werde, der ist es; ihn greifet und führet ihn sicher fort. Und als er kam, trat er sofort zu ihm und spricht: Rabbi, Rabbi! und küsste ihn sehr. Sie aber legten ihre Hände an ihn und griffen ihn. Einer aber von den Dabeistehenden zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. Und Jesus hob an und sprach zu ihnen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen? Täglich war ich bei euch, im Tempel lehrend, und ihr habt mich nicht gegriffen; aber auf dass die Schriften erfüllt würden. Und es verliessen ihn alle und flohen. Und ein gewisser Jüngling folgte ihm, der eine feine Leinwand um den blossen Leib geworfen hatte; und die Jünglinge greifen ihn. Er aber liess die feine Leinwand fahren und floh nackt von ihnen. Und sie führten Jesus hinweg zu dem Hohenpriester; und alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten versammeln sich zu ihm. Und Petrus folgte ihm von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er sass mit bei den Dienern und wärmte sich an dem Feuer. Die Hohenpriester aber und das ganze Synedrium suchten Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen; und sie fanden keines. Denn viele gaben falsches Zeugnis wider ihn, und die Zeugnisse waren nicht übereinstimmend. Und etliche standen auf und gaben falsches Zeugnis wider ihn und sprachen: Wir hörten ihn sagen: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist. Und auch also war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend. Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte und fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich? Er aber schwieg und antwortete nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Gesegneten? Jesus aber sprach: Ich bin's! Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels. Der Hohepriester aber zerriss seine Kleider und spricht: Was bedürfen wir noch Zeugen? Ihr habt die Lästerung gehört; was dünkt euch? Sie aber verurteilten ihn, dass er des Todes schuldig sei. Und etliche fingen an, ihn anzuspeien, und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener gaben ihm Backenstreiche. Und als Petrus unten im Hofe war, kommt eine von den Mägden des Hohenpriesters, und als sie den Petrus sich wärmen sah, blickt sie ihn an und spricht: Auch du warst mit dem Nazarener Jesus. Er aber leugnete und sprach: Ich weiss nicht, verstehe auch nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof; und der Hahn krähte. Und als die Magd ihn sah, fing sie wiederum an, zu den Dabeistehenden zu sagen: Dieser ist einer von ihnen. Er aber leugnete wiederum. Und kurz nachher sagten wiederum die Dabeistehenden zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von ihnen, denn du bist auch ein Galiläer. Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von welchem ihr redet. Und zum zweiten Male krähte der Hahn. Und Petrus gedachte des Wortes, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und als er daran dachte, weinte er. Und sofort am frühen Morgen hielten die Hohenpriester Rat samt den Ältesten und Schriftgelehrten und das ganze Synedrium, und sie banden Jesus und führten ihn weg und überlieferten ihn dem Pilatus. Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Du sagst es. Und die Hohenpriester klagten ihn vieler Dinge an. Pilatus aber fragte ihn wiederum und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie vieles sie wider dich zeugen! Jesus aber antwortete gar nichts mehr, so dass Pilatus sich verwunderte. Auf das Fest aber pflegte er ihnen einen Gefangenen loszugeben, um welchen sie baten. Es war aber einer, genannt Barabbas, mit seinen Mitaufrührern gebunden, welche in dem Aufstande einen Mord begangen hatten. Und die Volksmenge erhob ein Geschrei und fing an zu begehren, dass er täte, wie er ihnen allezeit getan. Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden losgebe? Denn er wusste, dass die Hohenpriester ihn aus Neid überliefert hatten. Die Hohenpriester aber wiegelten die Volksmenge auf, dass er ihnen lieber den Barabbas losgebe. Pilatus aber antwortete und sprach wiederum zu ihnen: Was wollt ihr denn, dass ich mit dem tue, welchen ihr König der Juden nennet? Sie aber schrien wiederum: Kreuzige ihn! Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrien übermässig: Kreuzige ihn! Da aber Pilatus der Volksmenge willfahren wollte, gab er ihnen den Barabbas los und überliefere Jesus, nachdem er ihn hatte geisseln lassen, auf dass er gekreuzigt würde. Die Kriegsknechte aber führten ihn in den Hof hinein, das ist das Prätorium; und sie rufen die ganze Schar zusammen. Und sie legen ihm einen Purpur an und flechten eine Dornenkrone und setzen sie ihm auf; und sie fingen an, ihn zu grüssen: Sei gegrüsst, König der Juden! Und sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spieen ihn an, und sie beugten die Knie und huldigten ihm. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an; und sie führten ihn hinaus, auf dass sie ihn kreuzigten. Und sie zwingen einen Vorübergehenden, einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, den Vater Alexanders und Rufus', dass er sein Kreuz trüge. Und sie bringen ihn nach der Stätte Golgatha, was verdolmetscht ist Schädelstätte. Und sie gaben ihm Wein, mit Myrrhen vermischt, zu trinken er aber nahm es nicht. Und als sie ihn gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los über dieselben warfen, was jeder bekommen sollte. Es war aber die dritte Stunde, und sie kreuzigten ihn. Und die Überschrift seiner Beschuldigung war oben über geschrieben: Der König der Juden. Und mit ihm kreuzigen sie zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Und die Schrift wurde erfüllt, welche sagt: "Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden". Und die Vorübergehenden lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten und sagten: Ha! Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst und steige herab vom Kreuze. Gleicherweise spotteten auch die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten untereinander und sprachen: Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Der Christus, der König Israels, steige jetzt herab vom Kreuze, auf dass wir sehen und glauben. Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn. Als es aber die sechste Stunde war, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; und zur neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme und sagte: Eloi, Eloi, lama sabachthani? was verdolmetscht ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und als etliche der Dabeistehenden es hörten, sagten sie: Siehe, er ruft den Elias. Es lief aber einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elias kommt, ihn herabzunehmen. Jesus aber gab einen lauten Schrei von sich und verschied. Und der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke, von oben bis unten. Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er also schrie und verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn! Es waren aber auch Weiber, die von ferne zusahen, unter welchen auch Maria Magdalene war und Maria, Jakobus des Kleinen und Joses' Mutter, und Salome, welche auch, als er in Galiläa war, ihm nachfolgten und ihm dienten; und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgekommen waren. Und als es schon Abend geworden, (dieweil es Rüsttag war, welches der VorSabbat ist) kam Joseph von Arimathia, ein ehrbarer Ratsherr, der auch selbst das Reich Gottes erwartete, und ging kühn zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu. Pilatus aber wunderte sich, dass er schon gestorben sei; und er rief den Hauptmann herzu und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei. Und als er es von dem Hauptmann erfuhr, schenkte er dem Joseph den Leib. Und er kaufte feine Leinwand, nahm ihn herab und wickelte ihn in die feine Leinwand und legte ihn in eine Gruft, die aus einem Felsen gehauen war; und er wälzte einen Stein an die Tür der Gruft. Aber Maria Magdalene und Maria, die Mutter des Joses, sahen zu, wo er hingelegt wurde. Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalene und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Spezereien, auf dass sie kämen und ihn salbten. Und sehr früh am ersten Wochentage kommen sie zur Gruft, als die Sonne aufgegangen war. Und sie sprachen zueinander: Wer wird uns den Stein von der Tür der Gruft wälzen? Und als sie aufblickten, sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist; denn er war sehr gross. Und als sie in die Gruft eintraten, sahen sie einen Jüngling zur Rechten sitzen, angetan mit einem weissen Gewande, und sie entsetzten sich. Er aber spricht zu ihnen: Entsetzet euch nicht; ihr suchet Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hingelegt hatten. Aber gehet hin, saget seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; daselbst werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von der Gruft. Denn Zittern und Bestürzung hatte sie ergriffen, und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich. Als er aber früh am ersten Wochentage auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalene, von welcher er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Diese ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, welche trauerten und weinten. Und als jene hörten, dass er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie es nicht. Nach diesem aber offenbarte er sich zweien aus ihnen in einer anderen Gestalt, während sie wandelten, als sie aufs Land gingen. Und diese gingen hin und verkündeten es den übrigen; auch denen glaubten sie nicht. Nachher, als sie zu Tische lagen, offenbarte er sich den Elfen und schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, dass sie denen, die ihn auferweckt gesehen, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in die ganze Welt und prediget das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, welche glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufnehmen, und wenn sie etwas Tödliches trinken, so wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Jene aber gingen aus und predigten überall, indem der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen.
Dieweil ja viele es unternommen haben, eine Erzählung von den Dingen, die unter uns völlig geglaubt werden, zu verfassen, so wie es uns die überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, hat es auch mir gut geschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir, vortrefflichster Theophilus, der Reihe nach zu schreiben, auf dass du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennest, in welchen du unterrichtet worden bist. Es war in den Tagen Herodes', des Königs von Judäa, ein gewisser Priester, mit Namen Zacharias, aus der Abteilung Abias; und sein Weib war aus den Töchtern Aarons, und ihr Name Elisabeth. Beide aber waren gerecht vor Gott, indem sie untadelig wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn. Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in ihren Tagen weit vorgerückt. Es geschah aber, als er in der Ordnung seiner Abteilung den priesterlichen Dienst vor Gott erfüllte, traf ihn, nach der Gewohnheit des Priestertums, das Los, in den Tempel des Herrn zu gehen, um zu räuchern. Und die ganze Menge des Volkes war betend draussen zur Stunde des Räucherns. Es erschien ihm aber ein Engel des Herrn, zur Rechten des Räucheraltars stehend. Und als Zacharias ihn sah, ward er bestürzt, und Furcht überfiel ihn. Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Flehen ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes heissen. Und er wird dir zur Freude und Wonne sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird gross sein vor dem Herrn; weder Wein noch starkes Getränk wird er trinken und schon von Mutterleibe an mit Heiligem Geiste erfüllt werden. Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elias, um der Väter Herzen zu bekehren zu den Kindern und Ungehorsame zur Einsicht von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten. Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich dies erkennen? Denn ich bin ein alter Mann, und mein Weib ist weit vorgerückt in ihren Tagen. Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu verkündigen. Und siehe, du wirst stumm sein und nicht sprechen können bis zu dem Tage, da dieses geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer Zeit werden erfüllt werden. Und das Volk wartete auf Zacharias, und sie wunderten sich darüber, dass er im Tempel verzog. Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden, und sie erkannten, dass er im Tempel ein Gesicht gesehen hatte. Und er winkte ihnen zu und blieb stumm. Und es geschah, als die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er weg nach seinem Hause. Nach diesen Tagen aber wurde Elisabeth, sein Weib, schwanger und verbarg sich fünf Monate, indem sie sagte: Also hat mir der Herr getan in den Tagen, in welchen er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen. Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt von Galiläa, mit Namen Nazareth, zu einer Jungfrau, die einem Manne verlobt war mit Namen Joseph, aus dem Hause Davids; und der Name der Jungfrau war Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüsst, Begnadigte! Der Herr ist mit dir; gesegnet bist du unter den Weibern! Sie aber, als sie ihn sah ward bestürzt über sein Wort und überlegte, was für ein Gruss dies sei. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden; und siehe, du wirst im Leibe empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heissen. Dieser wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus Jakobs herrschen ewiglich, und seines Reiches wird kein Ende sein. Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies sein, dieweil ich keinen Mann kenne? Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch mit einem Sohne schwanger in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, welche unfruchtbar genannt war; denn bei Gott wird kein Ding unmöglich sein. Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Worte. Und der Engel schied von ihr. Maria aber stand in selbigen Tagen auf und ging mit Eile nach dem Gebirge, in eine Stadt Judas; und sie kam in das Haus des Zacharias und begrüsste die Elisabeth. Und es geschah, als Elisabeth den Gruss der Maria hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geiste erfüllt und rief aus mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Weibern, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Und woher mir dieses, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, wie die Stimme deines Grusses in meine Ohren drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe. Und glückselig, die geglaubt hat, denn es wird zur Erfüllung kommen, was von dem Herrn zu ihr geredet ist! Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist hat frohlockt in Gott, meinem Heilande; denn er hat hingeblickt auf die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter. Denn grosse Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name; und seine Barmherzigkeit ist von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. Er hat Macht geübt mit seinem Arm; er hat zerstreut, die in der Gesinnung ihres Herzens hochmütig sind. Er hat Mächtige von Thronen hinabgestossen, und Niedrige erhöht. Hungrige hat er mit Gütern erfüllt, und Reiche leer fortgeschickt. Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, damit er eingedenk sei der Barmherzigkeit (wie er zu unseren Vätern geredet hat) gegen Abraham und seinen Samen in Ewigkeit. - Und Maria blieb ungefähr drei Monate bei ihr; und sie kehrte nach ihrem Hause zurück. Für Elisabeth aber wurde die Zeit erfüllt, dass sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine Barmherzigkeit an ihr gross gemacht habe, und sie freuten sich mit ihr. Und es geschah am achten Tage, da kamen sie, das Kindlein zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters: Zacharias. Und seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heissen. Und sie sprachen zu ihr: Niemand ist aus deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt. Sie winkten aber seinem Vater zu, wie er etwa wolle, dass er genannt werde. Und er forderte ein Täfelchen und schrieb also: Johannes ist sein Name. Und sie verwunderten sich alle. Alsbald aber wurde sein Mund aufgetan und seine Zunge gelöst, und er redete, indem er Gott lobte. Und Furcht kam über alle, die um sie her wohnten; und auf dem ganzen Gebirge von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen. Und alle, die es hörten, nahmen es zu Herzen und sprachen: Was wird doch aus diesem Kindlein werden? Denn auch des Herrn Hand war mit ihm. Und Zacharias, sein Vater, wurde mit Heiligem Geiste erfüllt und weissagte und sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, dass er besucht und Erlösung geschafft hat seinem Volke, und uns ein Horn des Heils aufgerichtet hat in dem Hause Davids, seines Knechtes (gleichwie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von alters her waren), Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen; um Barmherzigkeit zu vollbringen an unseren Vätern und seines heiligen Bundes zu gedenken, des Eides, den er Abraham, unserem Vater, geschworen hat, um uns zu geben, dass wir, gerettet aus der Hand unserer Feinde, ohne Furcht ihm dienen sollen in Frömmigkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, seine Wege zu bereiten, um seinem Volke Erkenntnis des Heils zu geben in Vergebung ihrer Sünden, durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, in welcher uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, um denen zu leuchten, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füsse zu richten auf den Weg des Friedens. Das Kindlein aber wuchs und erstarkte im Geist, und war in den Wüsteneien bis zum Tage seines Auftretens vor Israel. Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben. Die Einschreibung selbst geschah erst, als Kyrenius Landpfleger von Syrien war. Und alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, ein jeder in seine eigene Stadt. Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa, in Davids Stadt, welche Bethlehem heisst, weil er aus dem Hause und Geschlecht Davids war, um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seinem verlobten Weibe, welche schwanger war. Und es geschah, als sie daselbst waren, wurden ihre Tage erfüllt, dass sie gebären sollte; und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war. Und es waren Hirten in selbiger Gegend, die auf freiem Felde blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde. Und siehe, ein Engel des Herrn stand bei ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit grosser Furcht. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute, in Davids Stadt, ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr. Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, welche Gott lobten und sprachen: Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen! Und es geschah, als die Engel von ihnen hinweg in den Himmel fuhren, dass die Hirten zueinander sagten: Lasst uns nun hingehen nach Bethlehem und diese Sache sehen, die geschehen ist, welche der Herr uns kundgetan hat. Und sie kamen eilends und fanden sowohl Maria als Joseph, und das Kind in der Krippe liegend. Als sie es aber gesehen hatten, machten sie überall das Wort kund, welches über dieses Kindlein zu ihnen geredet worden war. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was von den Hirten zu ihnen gesagt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten um, indem sie Gott verherrlichten und lobten über alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. Und als acht Tage erfüllt waren, dass man ihn beschneiden sollte, da wurde sein Name Jesus genannt, welcher von dem Engel genannt worden war, ehe er im Leibe empfangen wurde. Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses' erfüllt waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen (gleichwie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: "Alles Männliche, das die Mutter bricht, soll dem Herrn heilig heissen") und ein Schlachtopfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, es war in Jerusalem ein Mensch, mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. Und es war ihm von dem Heiligen Geist ein göttlicher Ausspruch geworden, dass er den Tod nicht sehen solle, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kindlein Jesus hereinbrachten, um betreffs seiner nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun, da nahm auch er es auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Nun, Herr, entlässest du deinen Knecht, nach deinem Worte, in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, welches du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung der Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter verwunderten sich über das, was über ihn geredet wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und Aufstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (aber auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen), damit die Überlegungen vieler Herzen offenbar werden. Und es war eine Prophetin Anna, eine Tochter Phanuels, aus dem Stamme Aser. Diese war in ihren Tagen weit vorgerückt und hatte sieben Jahre mit ihrem Manne gelebt von ihrer Jungfrauschaft an; und sie war eine Witwe von vierundachtzig Jahren, die nicht von dem Tempel wich, indem sie Nacht und Tag mit Fasten und Flehen diente. Und sie trat zu derselben Stunde herzu, lobte den Herrn und redete von ihm zu allen, welche auf Erlösung warteten in Jerusalem. Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie nach Galiläa zurück in ihre Stadt Nazareth. Das Kindlein aber wuchs und erstarkte, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade war auf ihm. Und seine Eltern gingen alljährlich am Passahfest nach Jerusalem. Und als er zwölf Jahre alt war und sie nach Jerusalem hinaufgingen, nach der Gewohnheit des Festes, und die Tage vollendet hatten, blieb bei ihrer Rückkehr der Knabe Jesus in Jerusalem zurück; und seine Eltern wussten es nicht. Da sie aber meinten, er sei unter der Reisegesellschaft, kamen sie eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten; und als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn. Und es geschah, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel, wie er inmitten der Lehrer sass und ihnen zuhörte und sie befragte. Alle aber, die ihn hörten, gerieten ausser sich über sein Verständnis und seine Antworten. Und als sie ihn sahen, erstaunten sie; und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns also getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Und er sprach zu ihnen: Was ist es, dass ihr mich gesucht habt? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete. Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit und an Grösse, und an Gunst bei Gott und Menschen. Aber im fünfzehnten Jahre der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Landpfleger von Judäa war, und Herodes Vierfürst von Galiläa, und sein Bruder Philippus Vierfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter dem Hohenpriestertum von Annas und Kajaphas, geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohne Zacharias', in der Wüste. Und er kam in die ganze Umgegend des Jordan und predigte die Taufe der Busse zur Vergebung der Sünden; wie geschrieben steht im Buche der Worte Jasajas', des Propheten: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet gerade seine Steige! Jedes Tal wird ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme wird zum geraden Wege und die höckerichten zu ebenen Wegen werden; und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen". Er sprach nun zu den Volksmengen, die hinausgingen, um von ihm getauft zu werden: Otternbrut! Wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? Bringet nun der Busse würdige Früchte; und beginnet nicht, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater; denn ich sage euch, dass Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag. Schon ist aber auch die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Und die Volksmengen fragten ihn und sprachen: Was sollen wir denn tun? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Leibröcke hat, teile dem mit, der keinen hat; und wer Speise hat, tue gleicherweise. Es kamen aber auch Zöllner, um getauft zu werden; und sie sprachen zu ihm: Lehrer, was sollen wir tun? Er aber sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch bestimmt ist. Es fragten ihn aber auch Kriegsleute und sprachen: Und wir, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt, und klaget niemand fälschlich an, und begnüget euch mit eurem Solde. Als aber das Volk in Erwartung war, und alle in ihren Herzen wegen Johannes überlegten, ob er nicht etwa der Christus sei, antwortete Johannes allen und sprach: Ich zwar taufe euch mit Wasser; es kommt aber, der stärker ist als ich, dessen ich nicht würdig bin, ihm den Riemen seiner Sandalen zu lösen; er wird euch mit Heiligem Geiste und Feuer taufen; dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. Indem er nun auch mit vielem anderen ermahnte, verkündigte er dem Volke gute Botschaft. Herodes aber, der Vierfürst, weil er wegen der Herodias, des Weibes seines Bruders, und wegen alles Bösen, das Herodes getan hatte, von ihm gestraft wurde, fügte allem auch dies hinzu, dass er Johannes ins Gefängnis einschloss. Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde, und Jesus getauft war und betete, dass der Himmel aufgetan wurde, und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herabstieg, und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. Und er selbst, Jesus, begann ungefähr dreissig Jahre alt zu werden, und war, wie man meinte, ein Sohn des Joseph, des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph, des Mattathias, des Amos, des Nahum, des Esli, des Naggai, des Maath, des Mattathias, des Semei, des Joseph, des Juda, des Johanna, des Resa, des Zorobabel, des Salathiel, des Neri, des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmodam, des Er, des Joses, des Elieser, des Jorim, des Matthat, des Levi, des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jonan, des Eliakim, des Melea, des Menna, des Mattatha, des Nathan, des David, des Isai, des Obed, des Boas, des Salmon, des Nahasson, des Aminadab, des Aram, des Esrom, des Phares, des Juda, des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Thara, des Nachor, des Seruch, des Rhagau, des Phalek, des Eber, des Sala, des Kainan, des Arphaxad, des Sem, des Noah, des Lamech, des Methusala, des Enoch, des Jared, des Maleleel, des Kainan, des Enos, des Seth, des Adam, des Gottes. Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt, indem er von dem Teufel versucht wurde. Und er ass in jenen Tagen nichts; und als sie vollendet waren, hungerte ihn. Und der Teufel sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Steine, dass er Brot werde. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: "Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte Gottes". Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. Und der Teufel sprach zu ihm: Ich will dir alle diese Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem irgend ich will, gebe ich sie. Wenn du nun vor mir anbeten willst, soll sie alle dein sein. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen". Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln über dir befehlen, dass sie dich bewahren; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuss an einen Stein stossest". Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen". Und als der Teufel jede Versuchung vollendet hatte, wich er für eine Zeit von ihm. Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und das Gerücht über ihn ging aus durch die ganze Umgegend. Und er lehrte in ihren Synagogen, geehrt von allen. Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattage in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jasajas gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war: "Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Befreiung auszurufen und Blinden das Gesicht, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen das angenehme Jahr des Herrn". Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt. Und alle gaben ihm Zeugnis und verwunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde hervorgingen; und sie sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs? Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet allerdings dieses Sprichwort zu mir sagen: Arzt, heile dich selbst; alles, was wir gehört haben, dass es in Kapernaum geschehen sei, tue auch hier in deiner Vaterstadt. Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch, dass kein Prophet in seiner Vaterstadt angenehm ist. In Wahrheit aber sage ich euch: Viele Witwen waren in den Tagen Elias' in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, so dass eine grosse Hungersnot über das ganze Land kam; und zu keiner von ihnen wurde Elias gesandt, als nur nach Sarepta in Sidonia, zu einem Weibe, einer Witwe. Und viele Aussätzige waren zur Zeit des Propheten Elisa in Israel, und keiner von ihnen wurde gereinigt, als nur Naaman, der Syrer. Und alle wurden von Wut erfüllt in der Synagoge, als sie dies hörten. Und sie standen auf und stiessen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn bis an den Rand des Berges, auf welchem ihre Stadt erbaut war, um ihn so hinabzustürzen. Er aber, durch ihre Mitte hindurchgehend, ging hinweg. Und er kam nach Kapernaum hinab, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie an den Sabbaten. Und sie erstaunten sehr über seine Lehre, denn sein Wort war mit Gewalt. Und es war in der Synagoge ein Mensch, der einen Geist eines unreinen Dämons hatte, und er schrie auf mit lauter Stimme und sprach: Lass ab! Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist: der Heilige Gottes. Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und als der Dämon ihn mitten unter sie geworfen hatte, fuhr er von ihm aus, ohne ihn zu beschädigen. Und Entsetzen kam über alle, und sie redeten untereinander und sprachen: Was ist dies für ein Wort? Denn mit Gewalt und Kraft gebietet er den unreinen Geistern, und sie fahren aus. Und das Gerücht über ihn ging aus in jeden Ort der Umgegend. Er machte sich aber auf von der Synagoge und kam in das Haus Simons. Die Schwiegermutter des Simon aber war von einem starken Fieber befallen; und sie baten ihn für sie. Und über ihr stehend, bedrohte er das Fieber, und es verliess sie; sie aber stand alsbald auf und diente ihnen. Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche an mancherlei Krankheiten Leidende hatten, dieselben zu ihm; er aber legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie. Und auch Dämonen fuhren von vielen aus, indem sie schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes. Und er bedrohte sie und liess sie nicht reden, weil sie wussten, dass er der Christus war. Als es aber Tag geworden war, ging er aus und begab sich an einen öden Ort; und die Volksmengen suchten ihn auf und kamen bis zu ihm, und sie hielten ihn auf, dass er nicht von ihnen ginge. Er aber sprach zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigen, denn dazu bin ich gesandt worden. Und er predigte in den Synagogen von Galiläa. Es geschah aber, als die Volksmenge auf ihn andrängte, um das Wort Gottes zu hören, dass er an dem See Genezareth stand. Und er sah zwei Schiffe am See stehen; die Fischer aber waren aus denselben getreten und wuschen ihre Netze. Er aber stieg in eines der Schiffe, welches Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Lande hinauszufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmengen vom Schiffe aus. Als er aber aufhörte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe und lasset eure Netze zu einem Fange hinab. Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich das Netz hinablassen. Und als sie dies getan hatten, umschlossen sie eine grosse Menge Fische, und ihr Netz riss. Und sie winkten ihren Genossen in dem anderen Schiffe, dass sie kämen und ihnen hülfen; und sie kamen, und sie füllten beide Schiffe, so dass sie sanken. Als aber Simon Petrus es sah, fiel er zu den Knieen Jesu nieder und sprach: Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr. Denn Entsetzen hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über den Fang der Fische, den sie getan hatten; gleicherweise aber auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, welche Genossen von Simon waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an wirst du Menschen fangen. Und als sie die Schiffe ans Land gebracht hatten, verliessen sie alles und folgten ihm nach. Und es geschah, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz; und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und alsbald wich der Aussatz von ihm. Und er gebot ihm, es niemand zu sagen: Sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Moses geboten hat, ihnen zum Zeugnis. Aber die Rede über ihn verbreitete sich um so mehr; und grosse Volksmengen versammelten sich, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber zog sich zurück und war in den Wüsteneien und betete. Und es geschah an einem der Tage, dass er lehrte; und es sassen da Pharisäer und Gesetzlehrer, welche aus jedem Dorfe von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren; und des Herrn Kraft war da, um sie zu heilen. Und siehe, Männer, welche auf einem Bett einen Menschen bringen, der gelähmt war; und sie suchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. Und da sie nicht fanden, auf welchem Wege sie ihn hineinbringen sollten wegen der Volksmenge, stiegen sie auf das Dach und liessen ihn durch die Ziegel hinab mit dem Bettlein in die Mitte vor Jesus. Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen, indem sie sagten: Wer ist dieser, der Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben, ausser Gott allein? Als aber Jesus ihre Überlegungen erkannte, antwortete und sprach er zu ihnen: Was überleget ihr in euren Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Stehe auf und wandle? Auf dass ihr aber wisset, dass der Sohn des Menschen Gewalt hat auf der Erde, Sünden zu vergeben... sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, stehe auf und nimm dein Bettlein auf und geh nach deinem Hause. Und alsbald stand er vor ihnen auf, nahm auf, worauf er gelegen hatte, und ging hin nach seinem Hause, indem er Gott verherrlichte. Und Staunen ergriff alle, und sie verherrlichten Gott und wurden mit Furcht erfüllt und sprachen: Wir haben heute ausserordentliche Dinge gesehen. Und nach diesem ging er hinaus und sah einen Zöllner, mit Namen Levi, am Zollhause sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach. Und alles verlassend, stand er auf und folgte ihm nach. Und Levi machte ihm ein grosses Mahl in seinem Hause; und daselbst war eine grosse Menge Zöllner und anderer, die mit ihnen zu Tische lagen. Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esset und trinket ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Busse. Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger Johannes' oft und verrichten Gebete, gleicherweise auch die der Pharisäer; die deinigen aber essen und trinken? Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr könnt doch nicht die Gefährten des Bräutigams fasten lassen, während der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, und wann der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, dann, in jenen Tagen, werden sie fasten. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Niemand setzt einen Flicken von einem neuen Kleide auf ein altes Kleid; sonst wird er sowohl das neue zerschneiden, als auch der Flicken von dem neuen zum alten nicht passen wird. Und niemand tut neuen Wein in alte Schläuche; sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreissen, und er selbst wird verschüttet werden, und die Schläuche werden verderben; sondern neuen Wein tut man in neue Schläuche, und beide werden zusammen erhalten. Und niemand will, wenn er alten getrunken hat, alsbald neuen, denn er spricht: Der alte ist besser. Und es geschah am zweit-ersten Sabbat, dass er durch die Saaten ging, und seine Jünger die Ähren abpflückten und assen, indem sie sie mit den Händen zerrieben. Einige der Pharisäer aber sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was nicht erlaubt ist, am Sabbat zu tun? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr auch dieses nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und ass, und auch denen gab, die bei ihm waren, welche niemand essen darf, als nur die Priester allein? Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr auch des Sabbats. Es geschah aber auch an einem anderen Sabbat, dass er in die Synagoge ging und lehrte; und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber lauerten darauf, ob er am Sabbat heilen würde, auf dass sie eine Beschuldigung wider ihn fänden. Er aber wusste ihre Überlegungen und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf und stelle dich in die Mitte. Er aber stand auf und stellte sich hin. Jesus sprach nun zu ihnen: Ich will euch fragen, ob es erlaubt ist, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu verderben. Und nachdem er sie alle umher angeblickt hatte, sprach er zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat also; und seine Hand wurde wiederhergestellt, wie die andere. Sie aber wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen sich untereinander, was sie Jesu tun sollten. Und es geschah in selbigen Tagen, dass er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verharrte die Nacht im Gebet zu Gott. Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, und Jakobus und Johannes, und Philippus und Bartholomäus, und Matthäus und Thomas, und Jakobus, Alphäus' Sohn, und Simon, genannt Zelotes, und Judas, Jakobus' Bruder, und Judas Iskariot, der auch sein Verräter wurde. Und als er mit ihnen herabgestiegen war, stand er auf einem ebenen Platze, und eine Menge seiner Jünger und eine grosse Menge des Volkes von ganz Judäa und Jerusalem und von der Seeküste von Tyrus und Sidon, welche kamen, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn es ging Kraft von ihm aus und heilte alle. Und er hob seine Augen auf zu seinen Jüngern und sprach: Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes. Glückselig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glückselig, die ihr jetzt weinet, denn ihr werdet lachen. Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden, und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen; freuet euch an selbigem Tage und hüpfet, denn siehe, euer Lohn ist gross in dem Himmel; denn desgleichen taten ihre Väter den Propheten. Aber wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost dahin. Wehe euch, die ihr voll seid, denn ihr werdet hungern. Wehe euch, die ihr jetzt lachet, denn ihr werdet trauern und weinen. Wehe, wenn alle Menschen wohl von euch reden; denn desgleichen taten ihre Väter den falschen Propheten. Aber euch sage ich, die ihr höret: Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, welche euch beleidigen. Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den anderen dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, wehre auch den Leibrock nicht. Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deinige nimmt, fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise. Und wenn ihr liebet, die euch lieben, was für Dank ist es euch? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für Dank ist es euch? Denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leihet, von welchen ihr wieder zu empfangen hoffet, was für Dank ist es euch? Denn auch die Sünder leihen Sündern, auf dass sie das gleiche wieder empfangen. Doch liebet eure Feinde, und tut Gutes, und leihet, ohne etwas wieder zu hoffen, und euer Lohn wird gross sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilet nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasset los, und ihr werdet losgelassen werden. Gebet, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Mass wird man in euren Schoss geben; denn mit demselben Masse, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden. Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger ist nicht über den Lehrer; jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber, der in deinem eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, erlaube, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der in deines Bruders Auge ist. Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, noch einen faulen Baum, der gute Frucht bringt; denn ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man nicht Feigen, noch liest man von einem Dornbusch Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund. Was heisset ihr mich aber: Herr, Herr! und tut nicht, was ich sage? Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, ich will euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, welcher grub und vertiefte und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet. Der aber gehört und nicht getan hat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf die Erde baute ohne Grundlage, an welches der Strom schlug, und alsbald fiel es, und der Sturz jenes Hauses war gross. Nachdem er aber alle seine Worte vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum. Eines gewissen Hauptmanns Knecht aber, der ihm wert war, war krank und lag im Sterben. Als er aber von Jesu hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, dass er käme und seinen Knecht gesund mache. Als diese aber zu Jesu hinkamen, baten sie ihn angelegentlich und sprachen: Er ist würdig, dass du ihm dies gewährest; denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut. Jesus aber ging mit ihnen. Als er aber schon nicht mehr weit von dem Hause entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und liess ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht, denn ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach tretest. Darum habe ich mich selbst auch nicht würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, und mein Knecht wird gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch, unter Gewalt gestellt, und habe Kriegsknechte unter mir; und ich sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu einem anderen: Komm, und er kommt; und zu meinem Knechte: Tue dieses, und er tut's. Als Jesus dies hörte, verwunderte er sich über ihn; und er wandte sich zu der Volksmenge, die ihm folgte, und sprach: Ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so grossen Glauben gefunden. Und als die Abgesandten in das Haus zurückkehrten, fanden sie den kranken Knecht gesund. Und es geschah danach, dass er in eine Stadt ging, genannt Nain, und viele seiner Jünger und eine grosse Volksmenge gingen mit ihm. Als er sich aber dem Tore der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der eingeborene Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt war mit ihr. Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! Und er trat hinzu und rührte die Bahre an, die Träger aber standen still; und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. Alle aber ergriff Furcht; und sie verherrlichten Gott und sprachen: Ein grosser Prophet ist unter uns erweckt worden, und Gott hat sein Volk besucht. Und diese Rede über ihn ging aus in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend. Und dem Johannes berichteten seine Jünger über dies alles. Und Johannes rief zwei seiner Jünger herzu und sandte sie zu Jesu und liess ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? Als aber die Männer zu ihm gekommen waren, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dir sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? In jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Gesicht. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: dass Blinde sehend werden, Lahme wandeln, Aussätzige gereinigt werden, Taube hören, Tote auferweckt werden, Armen gute Botschaft verkündigt wird; und glückselig ist, wer irgend sich nicht an mir ärgern wird. Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Rohr, vom Winde hin und her bewegt? Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und in Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen. Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird"; denn ich sage euch: Unter den von Weibern Geborenen ist kein grösserer Prophet als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reiche Gottes ist grösser als er. (Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner rechtfertigten Gott, indem sie mit der Taufe Johannes' getauft worden waren; die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten machten in Bezug auf sich selbst den Ratschluss Gottes wirkungslos, indem sie nicht von ihm getauft worden waren.) Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? und wem sind sie gleich? Sie sind Kindern gleich, die auf dem Markte sitzen und einander zurufen und sagen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint. Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der weder Brot ass, noch Wein trank, und ihr saget: Er hat einen Dämon. Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da isst und trinkt, und ihr saget: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern; - und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. Es bat ihn aber einer der Pharisäer, dass er mit ihm essen möchte; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tische. Und siehe, da war ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war; und als sie erfahren hatte, dass er in dem Hause des Pharisäers zu Tische liege, brachte sie eine Alabasterflasche mit Salbe; und hinten zu seinen Füssen stehend und weinend, fing sie an, seine Füsse mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes und küsste seine Füsse sehr und salbte sie mit der Salbe. Als es aber der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für ein Weib es ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber spricht: Lehrer, sage an. Ein gewisser Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig; da sie aber nicht hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen, sage wird ihn am meisten lieben? Simon aber antwortete und sprach: Ich meine, dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und sich zu dem Weibe wendend, sprach er zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser auf meine Füsse gegeben; diese aber hat meine Füsse mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füsse zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; diese aber hat mit Salbe meine Füsse gesalbt. Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. Und die mit zu Tische lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? Er sprach aber zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich errettet; gehe hin in Frieden. Und es geschah danach, dass er nacheinander Stadt und Dorf durchzog, indem er predigte und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte; und die Zwölfe mit ihm, und gewisse Weiber, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalene, von welcher sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, das Weib Chusas, des Verwalters Herodes', und Susanna und viele andere Weiber, die ihm dienten mit ihrer Habe. Als sich aber eine grosse Volksmenge versammelte und sie aus jeder Stadt zu ihm hinkamen, sprach er durch ein Gleichnis: Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen; und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und es wurde zertreten, und die Vögel des Himmels frassen es auf. Und anderes fiel auf den Felsen: und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und indem die Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es. Und anderes fiel in die gute Erde und ging auf und brachte hundertfältige Frucht. Als er dies sagte, rief er aus: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Seine Jünger aber fragten ihn und sprachen: Was mag dieses Gleichnis sein? Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu wissen, den übrigen aber in Gleichnissen, auf dass sie sehend nicht sehen und hörend nicht verstehen. Dies aber ist das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, auf dass sie nicht glauben und errettet werden. Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel, welche für eine Zeit glauben und in der Zeit der Versuchung abfallen. Das aber unter die Dornen fiel sind diese, welche gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen. Das in der guten Erde aber sind diese, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren. Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, bedeckt sie mit einem Gefäss oder stellt sie unter ein Bett, sondern er stellt sie auf ein Lampengestell, auf dass die Hereinkommenden das Licht sehen. Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, noch geheim, was nicht kundwerden und ans Licht kommen soll. Sehet nun zu, wie ihr höret; denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden, und wer irgend nicht hat, von dem wird selbst was er zu haben scheint genommen werden. Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm; und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen. Und es wurde ihm berichtet, indem man sagte: Deine Mutter und deine Brüder stehen draussen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, welche das Wort Gottes hören und tun. Und es geschah an einem der Tage, dass er in ein Schiff stieg, er und seine Jünger; und er sprach zu ihnen: Lasst uns übersetzen an das jenseitige Ufer des Sees. Und sie fuhren ab. Während sie aber fuhren, schlief er ein. Und es fiel ein Sturmwind auf den See, und das Schiff füllte sich mit Wasser, und sie waren in Gefahr. Sie traten aber hinzu und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf, bedrohte den Wind und das Wogen des Wassers; und sie hörten auf, und es ward eine Stille. Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Erschrocken aber erstaunten sie und sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser gebietet, und sie ihm gehorchen? Und sie fuhren nach dem Lande der Gadarener, welches Galiläa gegenüber ist. Als er aber an das Land ausgestiegen war, kam ihm ein gewisser Mann aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte und keine Kleider anzog und nicht im Hause blieb, sondern in den Grabstätten. Als er aber Jesus sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht. Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren. Denn öfters hatte er ihn ergriffen; und er war gebunden worden, verwahrt mit Ketten und Fussfesseln, und er zerbrach die Bande und wurde von dem Dämon in die Wüsteneien getrieben. Jesus fragte ihn aber und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebieten möchte, in den Abgrund zu fahren. Es war aber daselbst eine Herde vieler Schweine, welche an dem Berge weideten. Und sie baten ihn, dass er ihnen erlauben möchte, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. Die Dämonen aber fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und ertrank. Als aber die Hüter sahen, was geschehen war, flohen sie und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande. Sie aber gingen hinaus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kamen zu Jesu und fanden den Menschen, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig, zu den Füssen Jesu sitzend; und sie fürchteten sich. Die es gesehen hatten verkündeten ihnen aber auch, wie der Besessene geheilt worden war. Und die ganze Menge der Umgegend der Gadarener bat ihn, von ihnen wegzugehen, denn sie waren von einer grossen Furcht ergriffen. Er aber stieg in das Schiff und kehrte wieder zurück. Der Mann aber, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, dass er bei ihm sein dürfe. Er aber entliess ihn und sprach: Kehre in dein Haus zurück und erzähle, wieviel Gott an dir getan hat. Und er ging hin und rief aus durch die ganze Stadt, wieviel Jesus an ihm getan hatte. Es geschah aber, als Jesus zurückkehrte, nahm ihn das Volk auf, denn alle erwarteten ihn. Und siehe, es kam ein Mann, mit Namen Jairus (und er war Vorsteher der Synagoge), und fiel Jesu zu Füssen und bat ihn, in sein Haus zu kommen; denn er hatte eine eingeborene Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Indem er aber hinging, drängten ihn die Volksmengen. Und ein Weib, das seit zwölf Jahren mit einem Blutfluss behaftet war, welche, obgleich sie ihren ganzen Lebensunterhalt an die Ärzte verwandt hatte, von niemand geheilt werden konnte, kam von hinten herzu und rührte die Quaste seines Kleides an; und alsbald stand der Fluss ihres Blutes. Und Jesus sprach: Wer ist es, der mich angerührt hat? Als aber alle leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Meister, die Volksmengen drängen und drücken dich, und du sagst: Wer ist es, der mich angerührt hat? Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe erkannt, dass Kraft von mir ausgegangen ist. Als das Weib aber sah, dass sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd und fiel vor ihm nieder und verkündete vor dem ganzen Volk, um welcher Ursache willen sie ihn angerührt habe, und wie sie alsbald geheilt worden sei. Er aber sprach zu ihr: Sei gutes Mutes, Tochter, dein Glaube hat dich geheilt; gehe hin in Frieden. Während er noch redete, kommt einer von dem Synagogenvorsteher und sagt zu ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Lehrer nicht. Als aber Jesus es hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht, glaube nur, und sie wird gerettet werden. Als er aber in das Haus kam, erlaubte er niemand hineinzugehen, ausser Petrus und Johannes und Jakobus und dem Vater des Kindes und der Mutter. Alle aber weinten und beklagten sie. Er aber sprach: Weinet nicht, denn sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie verlachten ihn, da sie wussten, dass sie gestorben war. Als er aber alle hinausgetrieben hatte, ergriff er sie bei der Hand und rief und sprach: Kind, stehe auf! Und ihr Geist kehrte zurück, und alsbald stand sie auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. Und ihre Eltern gerieten ausser sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war. Als er aber die Zwölfe zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Gewalt über alle Dämonen, und Krankheiten zu heilen; und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen. Und er sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg: weder Stab, noch Tasche, noch Brot, noch Geld, noch soll jemand zwei Leibröcke haben. Und in welches Haus irgend ihr eintretet, daselbst bleibet, und von dort gehet aus. Und so viele euch etwa nicht aufnehmen werden, gehet fort aus jener Stadt und schüttelt auch den Staub von euren Füssen, zum Zeugnis wider sie. Sie gingen aber aus und durchzogen die Dörfer nacheinander, indem sie das Evangelium verkündigten und überall heilten. Es hörte aber Herodes, der Vierfürst, alles was durch ihn geschehen war, und er war in Verlegenheit, weil von etlichen gesagt wurde, dass Johannes aus den Toten auferweckt worden sei; von etlichen aber, dass Elias erschienen, von anderen aber, dass einer der alten Propheten auferstanden sei. Und Herodes sprach: Johannes habe ich enthauptet; wer aber ist dieser, von dem ich solches höre? Und er suchte ihn zu sehen. Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm alles, was sie getan hatten; und er nahm sie mit und zog sich besonders zurück nach einem öden Ort einer Stadt, mit Namen Bethsaida. Als aber die Volksmengen es erfuhren, folgten sie ihm; und er nahm sie auf und redete zu ihnen vom Reiche Gottes, und die der Heilung bedurften, machte er gesund. Der Tag aber begann sich zu neigen, und die Zwölfe traten herzu und sprachen zu ihm: Entlass die Volksmenge, auf dass sie in die Dörfer ringsum und aufs Land gehen und Herberge und Speise finden; denn hier sind wir an einem öden Orte. Er sprach aber zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen. Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, dass wir hingingen und für dieses ganze Volk Speise kauften. Denn es waren bei fünftausend Mann. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasst sie sich reihenweise zu je fünfzig niederlegen. Und sie taten also und liessen alle sich lagern. Er nahm aber die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf gen Himmel und segnete sie; und er brach sie und gab sie den Jüngern, um der Volksmenge vorzulegen. Und sie assen und wurden alle gesättigt; und es wurde aufgehoben, was ihnen an Brocken übriggeblieben war, zwölf Handkörbe voll. Und es geschah, als er allein betete, waren die Jünger bei ihm; und er fragte sie und sprach: Wer sagen die Volksmengen, dass ich sei? Sie aber antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; andere aber, dass einer der alten Propheten auferstanden sei. Er sprach aber zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, dass ich sei? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes. Er aber bedrohte sie und gebot ihnen, dies niemand zu sagen, und sprach: Der Sohn des Menschen muss vieles leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getötet und am dritten Tage auferweckt werden. Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach. Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erretten. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, sich selbst aber verlöre oder einbüsste? Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben. Es geschah aber bei acht Tagen nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu beten. Und indem er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand weiss, strahlend. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche Moses und Elias waren. Diese erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus aber und die mit ihm waren, waren beschwert vom Schlaf; als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, welche bei ihm standen. Und es geschah, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesu: Meister, es ist gut, dass wir hier sind; und lass uns drei Hütten machen, dir eine und Moses eine und Elias eine; und er wusste nicht, was er sagte. Als er aber dies sagte, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke eintraten; und es geschah eine Stimme aus der Wolke, welche sagte: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret. Und indem die Stimme geschah, wurde Jesus allein gefunden. Und sie schwiegen und verkündeten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten. Es geschah aber an dem folgenden Tage, als sie von dem Berge herabgestiegen waren, kam ihm eine grosse Volksmenge entgegen. Und siehe, ein Mann aus der Volksmenge rief laut und sprach: Lehrer, ich bitte dich, blicke hin auf meinen Sohn, denn er ist mein eingeborener; und siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn unter Schäumen, und mit Mühe weicht er von ihm, indem er ihn aufreibt. Und ich bat deine Jünger, dass sie ihn austreiben möchten, und sie konnten es nicht. Jesus aber antwortete und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch sein und euch ertragen? Bringe deinen Sohn her. Während er aber noch herzukam, riss ihn der Dämon und zog ihn zerrend zusammen. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück. Sie erstaunten aber alle sehr über die herrliche Grösse Gottes. Als sich aber alle verwunderten über alles, was Jesus tat, sprach er zu seinen Jüngern: Fasset ihr diese Worte in eure Ohren; denn der Sohn des Menschen wird überliefert werden in der Menschen Hände. Sie aber verstanden dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, auf dass sie es nicht vernähmen; und sie fürchteten sich, ihn über dieses Wort zu fragen. Es entstand aber unter ihnen eine Überlegung, wer wohl der Grösste unter ihnen wäre. Als Jesus aber die Überlegung ihres Herzens sah, nahm er ein Kindlein und stellte es neben sich und sprach zu ihnen: Wer irgend dieses Kindlein aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich aufnehmen wird, nimmt den auf, der mich gesandt hat; denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist gross. Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen jemand Dämonen austreiben in deinem Namen, und wir wehrten ihm, weil er dir nicht mit uns nachfolgt. Und Jesus sprach zu ihm: Wehret nicht; denn wer nicht wider euch ist, ist für euch. Es geschah aber, als sich die Tage seiner Aufnahme erfüllten, dass er sein Angesicht feststellte, nach Jerusalem zu gehen. Und er sandte Boten vor seinem Angesicht her; und sie gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, um für ihn zuzubereiten. Und sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Angesicht nach Jerusalem hin gerichtet war. Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes es sahen, sprachen sie: Herr, willst du, dass wir Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren heissen, wie auch Elias tat? Er wandte sich aber um und strafte sie und sprach: Ihr wisset nicht, wes Geistes ihr seid. Und sie gingen nach einem anderen Dorfe. Es geschah aber, als sie auf dem Wege dahinzogen, sprach einer zu ihm: Ich will dir nachfolgen, wohin irgend du gehst, Herr. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlege. Er sprach aber zu einem anderen: Folge mir nach. Der aber sprach: Herr, erlaube mir zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben. Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber gehe hin und verkündige das Reich Gottes. Es sprach aber auch ein anderer: Ich will dir nachfolgen, Herr; zuvor aber erlaube mir, Abschied zu nehmen von denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist geschickt zum Reiche Gottes. Nach diesem aber bestellte der Herr auch siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist gross, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer inmitten von Wölfen. Traget weder Börse noch Tasche, noch Sandalen, und grüsset niemand auf dem Wege. In welches Haus irgend ihr aber eintretet, sprechet zuerst: Friede diesem Hause! Und wenn daselbst ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf demselben ruhen; wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren. In demselben Hause aber bleibet, und esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gehet nicht aus einem Hause in ein anderes. Und in welche Stadt irgend ihr eintretet, und sie nehmen euch auf, da esset, was euch vorgesetzt wird, und heilet die Kranken in ihr und sprechet zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. In welche Stadt irgend ihr aber eingetreten seid, und sie nehmen euch nicht auf, da gehet hinaus auf ihre Strassen und sprechet: Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an den Füssen hängt, schütteln wir gegen euch ab; doch dieses wisset, dass das Reich Gottes nahe gekommen ist. Ich sage euch, dass es Sodom an jenem Tage erträglicher ergehen wird als jener Stadt. Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Busse getan. Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht als euch. Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, bis zum Hades wirst du hinabgestossen werden. Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat. Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich gebe euch die Gewalt, auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch irgendwie beschädigen. Doch darüber freuet euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freuet euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind. In selbiger Stunde frohlockte Jesus im Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen geoffenbart. Ja, Vater, denn also war es wohlgefällig vor dir. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, als nur der Sohn, und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will. Und er wandte sich zu den Jüngern besonders und sprach: Glückselig die Augen, welche sehen, was ihr sehet! Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige begehrt haben zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört. Und siehe, ein gewisser Gesetzgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu ererben? Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liesest du? Er aber antwortete und sprach: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstande, und deinen Nächsten wie dich selbst". Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue dies, und du wirst leben. Indem er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesu: Und wer ist mein Nächster? Jesus aber erwiderte und sprach: Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halbtot liegen liessen. Von ungefähr aber ging ein gewisser Priester jenes Weges hinab; und als er ihn sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber. Gleicherweise aber auch ein Levit, der an den Ort gelangte, kam und sah ihn und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber. Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt; und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. Und am folgenden Morgen als er fortreiste zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach zu ihm: Trage Sorge für ihn; und was irgend du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Wer von diesen dreien dünkt dich der Nächste gewesen zu sein von dem, der unter die Räuber gefallen war? Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin und tue du desgleichen. Es geschah aber, als sie ihres Weges zogen, dass er in ein Dorf kam; und ein gewisses Weib, mit Namen Martha, nahm ihn in ihr Haus auf. Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füssen Jesu niedersetzte und seinem Worte zuhörte. Martha aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr nun, dass sie mir helfe. Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eines aber ist not. Maria aber hat das gute Teil erwählt, welches nicht von ihr genommen werden wird. Und es geschah, als er an einem gewissen Orte war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; unser nötiges Brot gib uns täglich; und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung. Und er sprach zu ihnen: Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei Brote, da mein Freund von der Reise bei mir angelangt ist, und ich nicht habe, was ich ihm vorsetzen soll; - und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe, die Tür ist schon geschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben? Ich sage euch, wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf. Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden. Wer aber ist ein Vater unter euch, den der Sohn um Brot bitten wird, er wird ihm doch nicht einen Stein geben? Oder auch um einen Fisch, er wird ihm statt des Fisches doch nicht eine Schlange geben? Oder auch, wenn er um ein Ei bäte, er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel ist, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! Und er trieb einen Dämon aus, und derselbe war stumm. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmengen verwunderten sich. Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebub, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere aber, ihn versuchend, forderten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel. Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus wider Haus entzweit, fällt. Wenn aber auch der Satan wider sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? Weil ihr saget, dass ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe. Wenn aber ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch hingekommen. Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden; wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf welche er vertraute, und seine Beute teilt er aus. Wer nicht mit mir ist, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Örter, Ruhe suchend; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen daselbst; und das Letzte jenes Menschen wird ärger als das Erste. Es geschah aber, indem er dies sagte, erhob ein gewisses Weib aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! Er aber sprach: Ja, vielmehr glückselig, die das Wort Gottes hören und bewahren! Als aber die Volksmengen sich zusammendrängten, fing er an zu sagen: Dieses Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas'. Denn gleichwie Jonas den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein. Eine Königin des Südens wird auftreten im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; und siehe, mehr als Salomon ist hier. Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Busse auf die Predigt Jonas'; und siehe, mehr als Jonas ist hier. Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, stellt sie ins Verborgene, noch unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, auf dass die Hereinkommenden den Schein sehen. Die Lampe des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Sieh nun zu, dass das Licht, welches in dir ist, nicht Finsternis ist. Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Lampe mit ihrem Strahle dich erleuchtete. Indem er aber redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, dass er bei ihm zu Mittag essen möchte; er ging aber hinein und legte sich zu Tische. Als aber der Pharisäer es sah, verwunderte er sich, dass er sich nicht erst vor dem Essen gewaschen hatte. Der Herr aber sprach zu ihm: Jetzt, ihr Pharisäer, reiniget ihr das Äussere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voller Raub und Bosheit. Toren! Hat nicht der, welcher das Äussere gemacht hat, auch das Innere gemacht? Gebet vielmehr Almosen von dem, was ihr habt, und siehe, alles ist euch rein. Aber wehe euch Pharisäern! Denn ihr verzehntet die Krausemünze und die Raute und alles Kraut, und übergehet das Gericht und die Liebe Gottes; diese Dinge hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. Wehe euch Pharisäern! Denn ihr liebet den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüssungen auf den Märkten. Wehe euch! Denn ihr seid wie die Grüfte, die verborgen sind, und die Menschen, die darüber wandeln, wissen es nicht. Aber einer der Gesetzgelehrten antwortete und spricht zu ihm: Lehrer, indem du dieses sagst, schmähst du auch uns. Er aber sprach: Auch euch Gesetzgelehrten wehe! Denn ihr belastet die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten, und selbst rühret ihr die Lasten nicht mit einem eurer Finger an. Wehe euch! Denn ihr bauet die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet. Also gebet ihr Zeugnis und stimmet den Werken eurer Väter bei; denn sie haben sie getötet, ihr aber bauet ihre Grabmäler. Darum hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und etliche von ihnen werden sie töten und vertreiben, auf dass das Blut aller Propheten, welches von Grundlegung der Welt an vergossen worden ist, von diesem Geschlecht gefordert werde: von dem Blute Abels bis zu dem Blute Zacharias', welcher umkam zwischen dem Altar und dem Hause; ja, sage ich euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden. Wehe euch Gesetzgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die Hineingehenden habt ihr gehindert. Als er aber dies zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, hart auf ihn einzudringen und ihn über vieles auszufragen; und sie lauerten auf ihn, etwas aus seinem Munde zu erjagen. Als sich unterdessen viele Tausende der Volksmenge versammelt hatten, so dass sie einander traten, fing er an, zu seinen Jüngern zu sagen, zuerst: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher Heuchelei ist. Es ist aber nichts verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht kundwerden wird; deswegen, soviel ihr in der Finsternis gesprochen haben werdet, wird im Lichte gehört werden, und was ihr ins Ohr gesprochen haben werdet in den Kammern, wird auf den Dächern ausgerufen werden. Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nichts weiter zu tun vermögen. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet. Werden nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennig verkauft? Und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber selbst die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht; ihr seid vorzüglicher als viele Sperlinge. Ich sage euch aber: Jeder, der irgend mich vor den Menschen bekennen wird, den wird auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen; wer aber mich vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Und jeder, der ein Wort sagen wird wider den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; dem aber, der wider den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Gewalten führen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in selbiger Stunde lehren, was ihr sagen sollt. Einer aus der Volksmenge aber sprach zu ihm: Lehrer, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teile. Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zu einem Richter oder Erbteiler über euch gesetzt? Er sprach aber zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor aller Habsucht, denn nicht weil jemand Überfluss hat, besteht sein Leben von seiner Habe. Er sagte aber ein Gleichnis zu ihnen und sprach: Das Land eines gewissen reichen Menschen trug viel ein. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Denn ich habe nicht, wohin ich meine Früchte einsammeln soll. Und er sprach: Dies will ich tun: ich will meine Scheunen niederreissen und grössere bauen, und will dahin all mein Gewächs und meine Güter einsammeln; und ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre; ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich. Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? Also ist der für sich Schätze sammelt, und ist nicht reich in Bezug auf Gott. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für das Leben, was ihr essen, noch für den Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Nahrung, und der Leib mehr als die Kleidung. Betrachtet die Raben, dass sie nicht säen noch ernten, die weder Vorratskammer noch Scheune haben, und Gott ernährt sie; um wieviel vorzüglicher seid ihr als die Vögel! Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Grösse eine Elle zuzusetzen? Wenn ihr nun auch das Geringste nicht vermöget, warum seid ihr um das Übrige besorgt? Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch aber, selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit war bekleidet wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Felde ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, wieviel mehr euch, Kleingläubige! Und ihr, trachtet nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und seid nicht in Unruhe; denn nach diesem allem trachten die Nationen der Welt; euer Vater aber weiss, dass ihr dieses bedürfet. Trachtet jedoch nach seinem Reiche, und dieses wird euch hinzugefügt werden. Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Verkaufet eure Habe und gebet Almosen; machet euch Säckel, die nicht veralten, einen Schatz, unvergänglich, in den Himmeln, wo kein Dieb sich naht und keine Motte verderbt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. Es seien eure Lenden umgürtet und die Lampen brennend; und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann irgend er aufbrechen mag von der Hochzeit, auf dass, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald aufmachen. Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie sich zu Tische legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen. Und wenn er in der zweiten Wache kommt und in der dritten Wache kommt und findet sie also, glückselig sind jene Knechte! Dies aber erkennet: Wenn der Hausherr gewusst hätte, zu welcher Stunde der Dieb kommen würde, so hätte er gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben würde. Auch ihr nun, seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meinet, kommt der Sohn des Menschen. Petrus aber sprach zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis zu uns oder auch zu allen? Der Herr aber sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, welchen der Herr über sein Gesinde setzen wird, um ihm die zugemessene Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird! In Wahrheit sage ich euch, dass er ihn über seine ganze Habe setzen wird. Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, an welchem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiss, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Untreuen. Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn wusste und sich nicht bereitet, noch nach seinem Willen getan hat, wird mit vielen Schlägen geschlagen werden; wer ihn aber nicht wusste, aber getan hat, was der Schläge wert ist, wird mit wenigen geschlagen werden. Jedem aber, dem viel gegeben ist, viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern. Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; und was will ich, wenn es schon angezündet ist? Ich habe aber eine Taufe, womit ich getauft werden muss, und wie bin ich beengt, bis sie vollbracht ist! Denket ihr, dass ich gekommen sei, Frieden auf der Erde zu geben? Nein, sage ich euch, sondern vielmehr Entzweiung. Denn es werden von nun an fünf in einem Hause entzweit sein; drei werden wider zwei und zwei wider drei entzweit sein: Vater wider Sohn und Sohn wider Vater, Mutter wider Tochter und Tochter wider Mutter, Schwiegermutter wider ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter. Er sprach aber auch zu den Volksmengen: Wenn ihr eine Wolke von Westen aufsteigen sehet, so saget ihr alsbald: Ein Regenguss kommt; und es geschieht also. Und wenn ihr den Südwind wehen sehet, so saget ihr: Es wird Hitze geben; und es geschieht. Heuchler! Das Angesicht der Erde und des Himmels wisset ihr zu beurteilen; wie aber ist es, dass ihr diese Zeit nicht beurteilet? Warum aber auch richtet ihr von euch selbst nicht, was recht ist? Denn wenn du mit deiner Gegenpartei vor die Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Wege Mühe, von ihr loszukommen, damit sie dich nicht etwa zu dem Richter hinschleppe; und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener überliefern, und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast. Zu selbiger Zeit waren aber einige gegenwärtig, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, dass diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder waren, weil sie solches erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Busse tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder jene achtzehn, auf welche der Turm in Siloam fiel und sie tötete: meinet ihr, dass sie vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen, Schuldner waren? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Busse tut, werdet ihr alle gleicherweise umkommen. Er sagte aber dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der in seinem Weinberge gepflanzt war; und er kam und suchte Frucht an ihm und fand keine. Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine; haue ihn ab, wozu macht er auch das Land unnütz? Er aber antwortet und sagt zu ihm: Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn graben und Dünger legen werde; und wenn er etwa Frucht bringen wird, gut, wenn aber nicht, so magst du ihn künftig abhauen. Er lehrte aber am Sabbat in einer der Synagogen. Und siehe, da war ein Weib, die achtzehn Jahre einen Geist der Schwachheit hatte; und sie war zusammengekrümmt und gänzlich unfähig, sich aufzurichten. Als aber Jesus sie sah, rief er ihr zu und sprach zu ihr: Weib, du bist gelöst von deiner Schwachheit! Und er legte ihr die Hände auf, und alsbald wurde sie gerade und verherrlichte Gott. Der Synagogenvorsteher aber, unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, hob an und sprach zu der Volksmenge: Sechs Tage sind es, an denen man arbeiten soll; an diesen nun kommt und lasst euch heilen, und nicht am Tage des Sabbats. Der Herr nun antwortete ihm und sprach: Heuchler! Löst nicht ein jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn hin und tränkt ihn? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, welche der Satan gebunden hat, siehe, achtzehn Jahre, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tage des Sabbats? Und als er dies sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt; und die ganze Volksmenge freute sich über all die herrlichen Dinge, welche durch ihn geschahen. Er sprach aber: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll ich es vergleichen? Es ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und in seinen Garten warf; und es wuchs und wurde zu einem grossen Baume, und die Vögel des Himmels liessen sich nieder in seinen Zweigen. Und wiederum sprach er: Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Mass Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war. Und er durchzog nacheinander Städte und Dörfer, indem er lehrte und nach Jerusalem reiste. Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind derer wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringet danach, durch die enge Pforte einzugehen; denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und werden es nicht vermögen. Von da an, wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, und ihr anfangen werdet, draussen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tue uns auf! Und er antworten und zu euch sagen wird: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; alsdann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Strassen hast du gelehrt. Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; weichet von mir, alle ihr Übeltäter! Da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes, euch aber draussen hinausgeworfen. Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und zu Tische liegen im Reiche Gottes. Und siehe, es sind Letzte, welche Erste sein werden, und es sind Erste, welche Letzte sein werden. In derselben Stunde kamen einige Pharisäer herzu und sagten zu ihm: Geh hinaus und ziehe von hinnen, denn Herodes will dich töten. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet. Doch ich muss heute und morgen und am folgenden Tage wandeln; denn es geht nicht an, dass ein Prophet ausserhalb Jerusalems umkomme. Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Brut unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch überlassen. Ich sage euch aber: Ihr werdet mich nicht sehen, bis es kommt, dass ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!" Und es geschah, als er am Sabbat in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, um zu essen, dass sie auf ihn lauerten. Und siehe, ein gewisser wassersüchtiger Mensch war vor ihm. Und Jesus hob an und sprach zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen? Sie aber schwiegen. Und er fasste ihn an und heilte ihn und entliess ihn. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, dessen Esel oder Ochs in einen Brunnen fällt, und der ihn nicht alsbald herauszieht am Tage des Sabbats? Und sie vermochten nicht, ihm darauf zu antworten. Er sprach aber zu den Eingeladenen ein Gleichnis, indem er bemerkte, wie sie die ersten Plätze wählten, und sagte zu ihnen: Wenn du von jemand zur Hochzeit geladen wirst, so lege dich nicht auf den ersten Platz, damit nicht etwa ein Geehrterer als du von ihm geladen sei, und der, welcher dich und ihn geladen hat, komme und zu dir spreche: Mache diesem Platz; und dann wirst du anfangen, mit Schande den letzten Platz einzunehmen. Sondern, wenn du geladen bist, so gehe hin und lege dich auf den letzten Platz, auf dass, wenn der, welcher dich geladen hat, kommt, er zu dir spreche: Freund, rücke höher hinauf. Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tische liegen; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Er sprach aber auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags-oder ein Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, damit nicht etwa auch sie dich wiederladen und dir Vergeltung werde. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde, und glückselig wirst du sein, weil sie nicht haben, dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten. Als aber einer von denen, die mit zu Tische lagen, dies hörte, sprach er zu ihm: Glückselig, wer Brot essen wird im Reiche Gottes! Er aber sprach zu ihm: Ein gewisser Mensch machte ein grosses Abendmahl und lud viele. Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Abendmahls, um den Geladenen zu sagen: Kommet, denn schon ist alles bereit. Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss notwendig ausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib geheiratet, und darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam herbei und berichtete dies seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Geh eilends hinaus auf die Strassen und Gassen der Stadt, und bringe hier herein die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast, und es ist noch Raum. Und der Herr sprach zu dem Knechte: Geh hinaus auf die Wege und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf dass mein Haus voll werde; denn ich sage euch, dass nicht einer jener Männer, die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird. Es gingen aber grosse Volksmengen mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter und sein Weib und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein; und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor nieder und berechnet die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung habe? Auf dass nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht zu vollenden vermag, alle, die es sehen, anfangen ihn zu verspotten und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und vermochte nicht zu vollenden. Oder welcher König, der auszieht, um sich mit einem anderen König in Krieg einzulassen, setzt sich nicht zuvor nieder und ratschlagt, ob er imstande sei, dem mit Zehntausend entgegen zu treten, der wider ihn kommt mit Zwanzigtausend? Wenn aber nicht, so sendet er, während er noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen. Also nun jeder von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, kann nicht mein Jünger sein. Das Salz nun ist gut; wenn aber auch das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gewürzt werden? Es ist weder für das Land noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre! Es nahten aber zu ihm alle Zöllner und Sünder, ihn zu hören; und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder auf und isset mit ihnen. Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: Also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Busse tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, welche der Busse nicht bedürfen. - Oder welches Weib, das zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte. Also, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Busse tut. Er sprach aber: Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne; und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt. Und er teilte ihnen die Habe. Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und daselbst vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte. Als er aber alles verzehrt hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und er selbst fing an, Mangel zu leiden. Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Träbern, welche die Schweine frassen; und niemand gab ihm. Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen, und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heissen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner. Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn sehr. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heissen. Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid her und ziehet es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füsse; und bringet das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasset uns essen und fröhlich sein; denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an fröhlich zu sein. Es war aber sein älterer Sohn auf dem Felde; und als er kam und sich dem Hause näherte, hörte er Musik und Reigen. Und er rief einen der Knechte herzu und erkundigte sich, was das wäre. Der aber sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder erhalten hat. Er aber wurde zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber ging hinaus und drang in ihn. Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böcklein gegeben, auf dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre; da aber dieser dein Sohn gekommen ist, der deine Habe mit Huren verschlungen hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und all das Meinige ist dein. Es geziemte sich aber fröhlich zu sein und sich zu freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden und verloren und ist gefunden worden. Er sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe. Und er rief ihn und sprach zu ihm: Was ist dies, das ich von dir höre? Lege die Rechnung von deiner Verwaltung ab, denn du wirst nicht mehr Verwalter sein können. Der Verwalter aber sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Denn mein Herr nimmt mir die Verwaltung ab. Zu graben vermag ich nicht, zu betteln schäme ich mich. Ich weiss, was ich tun werde, auf dass sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen. Und er rief jeden einzelnen der Schuldner seines Herrn herzu und sprach zu dem ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig? Der aber sprach: Hundert Bath Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und setze dich flugs hin und schreibe fünfzig. Danach sprach er zu einem anderen: Du aber, wieviel bist du schuldig? Der aber sprach: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und schreibe achtzig. Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Söhne dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht. Und ich sage euch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn er zu Ende geht, man euch aufnehme in die ewigen Hütten. Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. Wenn ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen? Und wenn ihr in dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Eurige geben? Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Dies alles hörten aber auch die Pharisäer, welche geldliebend waren, und sie verhöhnten ihn. Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, Gott aber kennt eure Herzen; denn was unter den Menschen hoch ist, ist ein Greuel vor Gott. Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, dass der Himmel und die Erde vergehen, als dass ein Strichlein des Gesetzes wegfalle. Jeder, der sein Weib entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder, der die von einem Manne Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. Es war aber ein gewisser reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk. Es war aber ein gewisser Armer, mit Namen Lazarus, der an dessen Tor lag, voller Geschwüre, und er begehrte, sich von den Brosamen zu sättigen, die von dem Tische des Reichen fielen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln getragen wurde in den Schoss Abrahams. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schosse. Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme. Abraham aber sprach: Kind, gedenke, dass du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus gleicherweise das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. Und zu diesem allem ist zwischen uns und euch eine grosse Kluft befestigt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen. Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest, denn ich habe fünf Brüder, damit er ihnen ernstlich Zeugnis gebe, auf dass sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Abraham aber spricht zu ihm: Sie haben Moses und die Propheten; mögen sie dieselben hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Busse tun. Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Moses und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, dass nicht Ärgernisse kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! Es wäre ihm nützlicher, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einen dieser Kleinen ärgere! Habet acht auf euch selbst: wenn dein Bruder sündigt, so verweise es ihm, und wenn er es bereut, so vergib ihm. Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigt und siebenmal zu dir umkehrt und spricht: Ich bereue es, so sollst du ihm vergeben. Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Vermehre uns den Glauben! Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Werde entwurzelt und ins Meer gepflanzt! und er würde euch gehorchen. Wer aber von euch, der einen Knecht hat, welcher pflügt oder weidet, wird zu ihm, wenn er vom Felde hereinkommt, sagen: Komm und lege dich alsbald zu Tische? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Richte zu, was ich zu Abend essen soll, und gürte dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; und danach sollst du essen und trinken? Dankt er etwa dem Knechte, dass er das Befohlene getan hat? Ich meine nicht. Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren. Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, dass er mitten durch Samaria und Galiläa ging. Und als er in ein gewisses Dorf eintrat, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, welche von ferne standen. Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesu, Meister, erbarme dich unser! Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern. Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie gereinigt. Einer aber von ihnen, als er sah, dass er geheilt war, kehrte zurück, indem er mit lauter Stimme Gott verherrlichte; und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füssen und dankte ihm; und derselbe war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn gereinigt worden? Wo sind aber die neun? Sind keine gefunden worden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, ausser diesem Fremdling? Und er sprach zu ihm: Stehe auf und gehe hin; dein Glaube hat dich gerettet. Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; noch wird man sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen der Tage des Sohnes des Menschen zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. Und man wird zu euch sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Gehet nicht hin, folget auch nicht. Denn gleichwie der Blitz blitzend leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen Ende unter dem Himmel, also wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tage. Zuvor aber muss er vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: sie assen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und die Flut kam und alle umbrachte. Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie assen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Desgleichen wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird. An jenem Tage, wer auf dem Dache sein wird und sein Gerät im Hause hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Felde ist, wende sich gleicherweise nicht zurück. Gedenket an Lots Weib! Wer irgend sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es erhalten. Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bette sein; einer wird genommen und der andere gelassen werden. Zwei Weiber werden zusammen mahlen, die eine wird genommen, und die andere gelassen werden. Zwei werden auf dem Felde sein: der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben werden. (17:36) Und sie antworten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da werden auch die Adler versammelt werden. Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten, und sprach: Es war ein gewisser Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute. Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht von meinem Widersacher. Und eine Zeitlang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, auf dass sie nicht unaufhörlich komme und mich quäle. Der Herr aber sprach: Höret, was der ungerechte Richter sagt. Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und ist er in Bezug auf sie langsam? Ich sage euch, dass er ihr Recht schnell ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde? Er sprach aber auch zu etlichen, die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien, und die übrigen für nichts achteten, dieses Gleichnis: Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen der Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe. Und der Zöllner, von ferne stehend, wollte sogar die Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus vor jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Sie brachten aber auch die Kindlein zu ihm, auf dass er sie anrühre. Als aber die Jünger es sahen, verwiesen sie es ihnen. Jesus aber rief sie herzu und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen. Und es fragte ihn ein gewisser Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu ererben? Jesus aber sprach zu ihm: Was heissest du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. Die Gebote weisst du: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und deine Mutter". Er aber sprach: Dies alles habe ich beobachtet von meiner Jugend an. Als Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Noch eines fehlt dir: Verkaufe alles, was du hast, und verteile es an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach. Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich. Als aber Jesus sah, dass er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwerlich werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes eingehen! Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes eingehe. Es sprachen aber die es hörten: Und wer kann dann errettet werden? Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott. Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen, der nicht Vielfältiges empfangen wird in dieser Zeit und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben. Er nahm aber die Zwölfe zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten auf den Sohn des Menschen geschrieben ist; denn er wird den Nationen überliefert werden und wird verspottet und geschmäht und angespien werden; und wenn sie ihn gegeisselt haben, werden sie ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie verstanden nichts von diesen Dingen, und dieses Wort war vor ihnen verborgen, und sie begriffen das Gesagte nicht. Es geschah aber, als er Jericho nahte, sass ein gewisser Blinder bettelnd am Wege. Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das wäre. Sie verkündeten ihm aber, dass Jesus, der Nazaräer, vorübergehe. Und er rief und sprach: Jesu, Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und die Vorangehenden bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner! Jesus aber stand still und hiess ihn zu sich führen. Als er sich aber näherte, fragte er ihn und sprach: Was willst du, dass ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, dass ich sehend werde! Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich geheilt. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach, indem er Gott verherrlichte. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott Lob. Und er ging hinein und zog durch Jericho. Und siehe, da war ein Mann, mit Namen Zachäus, und selbiger war ein Oberzöllner, und er war reich. Und er suchte Jesus zu sehen, wer er wäre; und er vermochte es nicht vor der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt. Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, auf dass er ihn sähe; denn er sollte daselbst durchkommen. Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilends hernieder, denn heute muss ich in deinem Hause bleiben. Und er stieg eilends hernieder und nahm ihn auf mit Freuden. Und als sie es sahen, murrten alle und sagten: Er ist eingekehrt, um bei einem sündigen Manne zu herbergen. Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfältig. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, dieweil auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist. Während sie aber dieses hörten, fügte er noch ein Gleichnis hinzu, weil er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, dass das Reich Gottes alsbald erscheinen sollte. Er sprach nun: Ein gewisser hochgeborener Mann zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen und wiederzukommen. Er berief aber seine zehn Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt, bis ich komme. Seine Bürger aber hassten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und liessen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche. Und es geschah, als er zurückkam, nachdem er das Reich empfangen hatte, da hiess er diese Knechte, denen er das Geld gegeben, zu sich rufen, auf dass er wisse, was ein jeder erhandelt hätte. Der erste aber kam herbei und sagte: Herr, dein Pfund hat zehn Pfunde hinzugewonnen. Und er sprach zu ihm: Wohl, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, so habe Gewalt über zehn Städte. Und der zweite kam und sagte: Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde eingetragen. Er sprach aber auch zu diesem: Und du, sei über fünf Städte. Und ein anderer kam und sagte: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, welches ich in einem Schweisstuch verwahrt hielt; denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist: du nimmst, was du nicht hingelegt, und du erntest, was du nicht gesät hast. Er spricht zu ihm: Aus deinem Munde werde ich dich richten, du böser Knecht! Du wusstest, dass ich ein strenger Mann bin, der ich nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? Und warum hast du mein Geld nicht in eine Bank gegeben, und wenn ich kam, hätte ich es mit Zinsen eingefordert? Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmet das Pfund von ihm und gebet es dem, der die zehn Pfunde hat. (Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat zehn Pfunde!) Denn ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrschen sollte, bringet her und erschlaget sie vor mir. - Und als er dies gesagte hatte, zog er voran, indem er hinaufging nach Jerusalem. Und es geschah, als er Bethphage und Bethanien nahte, gegen den Berg hin, welcher Ölberg genannt wird, sandte er zwei seiner Jünger und sprach: Gehet hin in das Dorf gegenüber, und wenn ihr hineinkommet, werdet ihr ein Füllen darin angebunden finden, auf welchem kein Mensch je gesessen hat; bindet es los und führet es her. Und wenn jemand euch fragt: Warum bindet ihr es los? so sprechet also zu ihm: Der Herr bedarf seiner. Und die Abgesandten gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte. Als sie aber das Füllen losbanden, sprachen die Herren desselben zu ihnen: Warum bindet ihr das Füllen los? Sie aber sprachen: Der Herr bedarf seiner. Und sie führten es zu Jesu; und sie warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf. Während er aber hinzog, breiteten sie ihre Kleider aus auf den Weg. Und als er schon nahte und bei dem Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit lauter Stimme freudig Gott zu loben über alle die Wunderwerke, die sie gesehen hatten, indem sie sagten: "Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn!" Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe! Und etliche der Pharisäer aus der Volksmenge sprachen zu ihm: Lehrer, verweise es deinen Jüngern. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien. Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie und sprach: Wenn auch du erkannt hättest, und selbst an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen. Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufschütten und dich umzingeln und dich von allen Seiten einengen; und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, darum dass du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast. Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, indem er zu ihnen sprach: Es steht geschrieben: "Mein Haus ist ein Bethaus"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht". Und er lehrte täglich im Tempel; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Ersten des Volkes suchten ihn umzubringen. Und sie fanden nicht, was sie tun sollten, denn das ganze Volk hing an seinem Munde. Und es geschah an einem der Tage, als er das Volk im Tempel lehrte und das Evangelium verkündigte, da traten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten herzu und sprachen zu ihm und sagten: Sage uns, in welchem Recht tust du diese Dinge? Oder wer ist es, der dir dieses Recht gegeben hat? Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen, und saget mir: Die Taufe Johannes', war sie vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten miteinander und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen, denn es ist überzeugt, dass Johannes ein Prophet ist. Und sie antworteten, sie wüssten nicht, woher. Und Jesus sprach zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welchem Recht ich diese Dinge tue. Er fing aber an, zu dem Volke dieses Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verdingte ihn an Weingärtner und reiste für lange Zeit ausser Landes. Und zur bestimmten Zeit sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, auf dass sie ihm von der Frucht des Weinbergs gäben; die Weingärtner aber schlugen ihn und schickten ihn leer fort. Und er fuhr fort und sandte einen anderen Knecht; sie aber schlugen auch den und behandelten ihn verächtlich und schickten ihn leer fort. Und er fuhr fort und sandte einen dritten; sie aber verwundeten auch diesen und warfen ihn hinaus. Der Herr des Weinbergs aber sprach: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn senden; vielleicht, wenn sie diesen sehen, werden sie sich scheuen. Als aber die Weingärtner ihn sahen, überlegten sie miteinander und sagten: Dieser ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten, auf dass das Erbe unser werde. Und als sie ihn aus dem Weinberg hinausgeworfen hatten, töteten sie ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs ihnen tun? Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und den Weinberg anderen geben. Als sie aber das hörten, sprachen sie: Das sei ferne! Er aber sah sie an und sprach: Was ist denn dies, das geschrieben steht: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden?" Jeder, der auf jenen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf welchen irgend er aber fallen wird, den wird er zermalmen. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten zu derselben Stunde die Hände an ihn zu legen, und sie fürchteten das Volk; denn sie erkannten, dass er dieses Gleichnis auf sie geredet hatte. Und sie beobachteten ihn und sandten Auflaurer aus, die sich verstellten, als ob sie gerecht wären, auf dass sie ihn in seiner Rede fingen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Landpflegers überliefern möchten. Und sie fragten ihn und sagten: Lehrer, wir wissen, dass du recht redest und lehrst und die Person nicht ansiehst, sondern den Weg Gottes in Wahrheit lehrst. Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Aber ihre Arglist wahrnehmend, sprach er zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Zeiget mir einen Denar. Wessen Bild und Überschrift hat er? Sie aber antworteten und sprachen: Des Kaisers. Er aber sprach zu ihnen: Gebet daher dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Und sie vermochten nicht, ihn in seinem Worte vor dem Volke zu fangen; und sie verwunderten sich über seine Antwort und schwiegen. Es kamen aber etliche der Sadduzäer herzu, welche einwenden, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn und sagten: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und dieser kinderlos stirbt, dass sein Bruder das Weib nehme und seinem Bruder Samen erwecke. Es waren nun sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib und starb kinderlos; und der zweite nahm das Weib, und dieser starb kinderlos; und der dritte nahm sie; desgleichen aber auch die sieben hinterliessen keine Kinder und starben. Zuletzt aber von allen starb auch das Weib. In der Auferstehung nun, wessen Weib von ihnen wird sie? Denn die sieben hatten sie zum Weibe. Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieser Welt heiraten und werden verheiratet; die aber würdig geachtet werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet; denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. Dass aber die Toten auferstehen, hat auch Moses angedeutet "in dem Dornbusch", wenn er den Herrn "den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs" nennt. Er ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn für ihn leben alle. Einige der Schriftgelehrten aber antworteten und sprachen: Lehrer, du hast wohl gesprochen. Denn sie wagten nicht mehr, ihn über irgend etwas zu befragen. Er aber sprach zu ihnen: Wie sagen sie, dass der Christus Davids Sohn sei, und David selbst sagt im Buche der Psalmen: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füsse"? David also nennt ihn Herr, und wie ist er sein Sohn? Während aber das ganze Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in langen Gewändern einhergehen wollen und die Begrüssungen auf den Märkten lieben und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern; welche die Häuser der Witwen verschlingen und zum Schein lange Gebete halten. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen. Er blickte aber auf und sah die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten legen. Er sah aber auch eine gewisse arme Witwe zwei Scherflein daselbst einlegen. Und er sprach: In Wahrheit sage ich euch, dass diese arme Witwe mehr eingelegt hat als alle. Denn alle diese haben von ihrem Überfluss eingelegt zu den Gaben Gottes; diese aber hat von ihrem Mangel den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte, eingelegt. Und als etliche von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt sei, sprach er: Diese Dinge, die ihr sehet, Tage werden kommen, in welchen nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht abgebrochen werden wird. Sie fragten ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird denn dieses sein, und was ist das Zeichen, wann dieses geschehen soll? Er aber sprach: Sehet zu, dass ihr nicht verführt werdet! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin's und die Zeit ist nahe gekommen! Gehet ihnen nun nicht nach. Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet, so erschrecket nicht; denn dies muss zuvor geschehen, aber das Ende ist nicht alsbald. Dann sprach er zu ihnen: Es wird sich Nation wider Nation erheben und Königreich wider Königreich; und es werden grosse Erdbeben sein an verschiedenen Orten, und Hungersnöte und Seuchen; auch Schrecknisse und grosse Zeichen vom Himmel wird es geben. Vor diesem allem aber werden sie ihre Hände an euch legen und euch verfolgen, indem sie euch an die Synagogen und Gefängnisse überliefern, um euch vor Könige und Statthalter zu führen um meines Namens willen. Es wird euch aber zu einem Zeugnis ausschlagen. Setzet es nun fest in euren Herzen, nicht vorher darauf zu sinnen, wie ihr euch verantworten sollt; denn ich werde euch Mund und Weisheit geben, welcher alle eure Widersacher nicht werden widersprechen oder widerstehen können. Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und sie werden etliche von euch zum Tode bringen; und ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. Und nicht ein Haar von eurem Haupte wird verloren gehen. Gewinnet eure Seelen durch euer Ausharren. Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt sehet, alsdann erkennet, dass ihre Verwüstung nahe gekommen ist. Dass alsdann, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen, und die in ihrer Mitte sind, daraus entweichen, und die auf dem Lande sind, nicht in sie hineingehen. Denn dies sind Tage der Rache, dass alles erfüllt werde, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! Denn grosse Not wird in dem Lande sein, und Zorn über dieses Volk. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den Nationen, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden. Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen, und auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen; indem die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und grosser Herrlichkeit. Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht. Und er sprach ein Gleichnis zu ihnen: Sehet den Feigenbaum und alle Bäume; wenn sie schon ausschlagen, so erkennet ihr von selbst, indem ihr es sehet, dass der Sommer schon nahe ist. So auch ihr, wenn ihr dies geschehen sehet, erkennet, dass das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch, dass dieses Geschlecht nicht vergehen wird, bis alles geschehen ist. Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen, und jener Tag plötzlich über euch hereinbreche; denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die auf dem ganzen Erdboden ansässig sind. Wachet nun, zu aller Zeit betend, auf dass ihr würdig geachtet werdet, diesem allem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohne des Menschen zu stehen. Er lehrte aber des Tages in dem Tempel, und des Nachts ging er hinaus und übernachtete auf dem Berge, welcher Ölberg genannt wird. Und das ganze Volk kam frühmorgens im Tempel zu ihm, ihn zu hören. Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, welches Passah genannt wird. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbrächten, denn sie fürchteten das Volk. Aber Satan fuhr in Judas, der Iskariot zubenamt ist, welcher aus der Zahl der Zwölfe war. Und er ging hin und besprach sich mit den Hohenpriestern und Hauptleuten, wie er ihn denselben überliefere. Und sie waren erfreut und kamen überein, ihm Geld zu geben. Und er versprach es und suchte eine Gelegenheit, um ihn denselben zu überliefern ohne Volksauflauf. Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passah geschlachtet werden musste. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin und bereitet uns das Passah, auf dass wir es essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir es bereiten? Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommet, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folget ihm in das Haus, wo er hineingeht. Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen mag? Und jener wird euch einen grossen, mit Polstern belegten Obersaal zeigen; daselbst bereitet. Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tische, und die zwölf Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, dass ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes. Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch. Denn ich sage euch, dass ich nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes komme. Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dieses tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand dessen, der mich überliefert, ist mit mir über Tische. Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; wehe aber jenem Menschen, durch welchen er überliefert wird! Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, wer es wohl von ihnen sein möchte, der dies tun werde. Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Grössten zu halten sei. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Nationen herrschen über dieselben, und die Gewalt über sie üben, werden Wohltäter genannt. Ihr aber nicht also; sondern der Grösste unter euch sei wie der Jüngste, und der Leiter wie der Dienende. Denn wer ist grösser, der zu Tische Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tische Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende. Ihr aber seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen; und ich verordne euch, gleichwie mein Vater mir verordnet hat, ein Reich, auf dass ihr esset und trinket an meinem Tische in meinem Reiche und auf Thronen sitzet, richtend die zwölf Stämme Israels. Der Herr aber sprach: Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, auf dass dein Glaube nicht aufhöre; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder. Er aber sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennest. Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ohne Börse und Tasche und Sandalen sandte, mangelte euch wohl etwas? Sie aber sagten: Nichts. Er sprach nun zu ihnen: Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und gleicherweise eine Tasche, und wer keine hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert; denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss: "Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden"; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung. Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug. Und er ging hinaus und begab sich der Gewohnheit nach an den Ölberg; es folgten ihm aber auch die Jünger. Als er aber an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommet. Und er zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder, betete und sprach: Vater, wenn du diesen Kelch von mir wegnehmen willst, doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte. Und als er in ringendem Kampfe war, betete er heftiger. Es wurde aber sein Schweiss wie grosse Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen. Und er stand auf vom Gebet, kam zu den Jüngern und fand sie eingeschlafen vor Traurigkeit. Und er sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, auf dass ihr nicht in Versuchung kommet. Während er noch redete, siehe, da kam eine Volksmenge, und der, welcher Judas genannt war, einer der Zwölfe, ging vor ihnen her und nahte Jesu, um ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: Judas, überlieferst du den Sohn des Menschen mit einem Kuss? Als aber die, welche um ihn waren, sahen, was es werden würde, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen? Und einer aus ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Jesus aber antwortete und sprach: Lasset es so weit; und er rührte sein Ohr an und heilte ihn. Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und Ältesten, die wider ihn gekommen waren: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken? Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hände nicht gegen mich ausgestreckt; aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis. Sie ergriffen ihn aber und führten ihn hin und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. Als sie aber mitten im Hofe ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus in ihre Mitte. Es sah ihn aber eine gewisse Magd bei dem Feuer sitzen und blickte ihn unverwandt an und sprach: Auch dieser war mit ihm. Er aber verleugnete ihn und sagte: Weib, ich kenne ihn nicht. Und kurz danach sah ihn ein anderer und sprach: Auch du bist einer von ihnen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin's nicht. Und nach Verlauf von etwa einer Stunde behauptete ein anderer und sagte: In Wahrheit, auch dieser war mit ihm, denn er ist auch ein Galiläer. Petrus aber sprach: Mensch, ich weiss nicht, was du sagst. Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn. Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an; und Petrus gedachte an das Wort des Herrn, wie er zu ihm sagte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Und die Männer, die ihn festhielten, verspotteten und schlugen ihn. Und als sie ihn verhüllt hatten, fragten sie ihn und sprachen: Weissage, wer ist es, der dich schlug? Und vieles andere sagten sie lästernd gegen ihn. Und als es Tag wurde, versammelte sich die Ältestenschaft des Volkes, sowohl Hohepriester als Schriftgelehrte, und führten ihn hin in ihr Synedrium und sagten: Wenn du der Christus bist, so sage es uns. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr nicht glauben; wenn ich aber fragen würde, so würdet ihr mir nicht antworten, noch mich loslassen. Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes. Sie sprachen aber alle: Du bist also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget, dass ich es bin. Sie aber sprachen: Was bedürfen wir noch Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört. Und die ganze Menge derselben stand auf, und sie führten ihn zu Pilatus. Sie fingen aber an, ihn zu verklagen, indem sie sagten: Diesen haben wir befunden als einen, der unsere Nation verführt und wehrt, dem Kaiser Steuer zu geben, indem er sagt, dass er selbst Christus, ein König, sei. Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es. Pilatus aber sprach zu den Hohenpriestern und den Volksmengen: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen. Sie aber bestanden darauf und sagten: Er wiegelt das Volk auf, indem er durch ganz Judäa hin lehrt, anfangend von Galiläa bis hierher. Als aber Pilatus von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei. Und als er erfahren hatte, dass er aus dem Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn zu Herodes, der auch selbst in jenen Tagen zu Jerusalem war. Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er wünschte schon seit langer Zeit, ihn zu sehen, weil er vieles über ihn gehört hatte, und er hoffte, irgend ein Zeichen durch ihn geschehen zu sehen. Er befragte ihn aber mit vielen Worten; er aber antwortete ihm nichts. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten standen aber auf und verklagten ihn heftig. Als aber Herodes mit seinen Kriegsleuten ihn geringschätzig behandelt und verspottet hatte, warf er ihm ein glänzendes Gewand um und sandte ihn zu Pilatus zurück. Pilatus und Herodes aber wurden an selbigem Tage Freunde miteinander, denn vorher waren sie gegeneinander in Feindschaft. Als aber Pilatus die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammengerufen hatte, sprach er zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abwendig; und siehe, ich habe ihn vor euch verhört, und habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden, betreffs dessen ihr ihn anklaget; aber auch Herodes nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt, und siehe, nichts Todeswürdiges ist von ihm getan. Ich will ihn nun züchtigen und losgeben. Er musste ihnen aber notwendig auf das Fest einen losgeben. Die ganze Menge schrie aber zugleich und sagte: Hinweg mit diesem, gib uns aber den Barabbas los! Derselbe war wegen eines gewissen Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines Mordes ins Gefängnis geworfen. Pilatus rief ihnen nun wiederum zu, indem er Jesus losgeben wollte. Sie aber schrien dagegen und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Er aber sprach zum dritten Mal zu ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine Ursache des Todes an ihm gefunden; ich will ihn nun züchtigen und losgeben. Sie aber lagen ihm an mit grossem Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt würde. Und ihr und der Hohenpriester Geschrei nahm überhand. Pilatus aber urteilte, dass ihre Forderung geschehe. Er gab aber den los, der eines Aufruhrs und Mordes wegen ins Gefängnis geworfen war, welchen sie forderten; Jesus aber übergab er ihrem Willen. Und als sie ihn wegführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten das Kreuz auf ihn, um es Jesu nachzutragen. Es folgte ihm aber eine grosse Menge Volks und Weiber, welche wehklagten und ihn bejammerten. Jesus wandte sich aber zu ihnen und sprach: Töchter Jerusalems, weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder; denn siehe, Tage kommen, an welchen man sagen wird: Glückselig die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben! Dann werden sie anheben, zu den Bergen zu sagen: Fallet auf uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns! Denn wenn man dies tut an dem grünen Holze, was wird an dem dürren geschehen? Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit ihm hingerichtet zu werden. Und als sie an den Ort kamen, der Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie daselbst ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie aber verteilten seine Kleider und warfen das Los darüber. Und das Volk stand und sah zu; es höhnten aber auch die Obersten mit denselben und sagten: Andere hat er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist, der Auserwählte Gottes! Aber auch die Kriegsknechte verspotteten ihn, indem sie herzutraten, ihm Essig brachten und sagten: Wenn du der König der Juden bist, so rette dich selbst! Es war aber auch eine Überschrift über ihm geschrieben in griechischen und lateinischen und hebräischen Buchstaben: Dieser ist der König der Juden. Einer aber der gehenkten Übeltäter lästerte ihn und sagte: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns! Der andere aber antwortete und strafte ihn und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist? Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan. Und er sprach zu Jesu: Gedenke meiner, Herr wenn du in deinem Reiche kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. Es war aber um die sechste Stunde; und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! Und als er dies gesagt hatte, verschied er. Als aber der Hauptmann sah, was geschah, verherrlichte er Gott und sagte: Fürwahr, dieser Mensch war gerecht. Und alle die Volksmengen, die zu diesem Schauspiel zusammengekommen waren, schlugen sich, als sie sahen, was geschehen war, an die Brust und kehrten zurück. Aber alle seine Bekannten standen von ferne, auch die Weiber, die ihm von Galiläa nachgefolgt waren, und sahen dies. Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann, - dieser hatte nicht eingewilligt in ihren Rat und in ihre Tat, von Arimathia, einer Stadt der Juden, der auch selbst das Reich Gottes erwartete; dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Und als er ihn abgenommen hatte, wickelte er ihn in feine Leinwand und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft, wo noch nie jemand gelegen hatte. Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an. Es folgten aber die Weiber nach, welche mit ihm aus Galiläa gekommen waren, und besahen die Gruft und wie sein Leib hineingelegt wurde. Als sie aber zurückgekehrt waren, bereiteten sie Spezereien und Salben; und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gebot. An dem ersten Wochentage aber, ganz in der Frühe, kamen sie zu der Gruft und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt; und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Und es geschah, als sie darüber in Verlegenheit waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Kleidern bei ihnen. Als sie aber von Furcht erfüllt wurden und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was suchet ihr den Lebendigen unter den Toten? Er ist nicht hier, sondern ist auferstanden. Gedenket daran, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war, indem er sagte: Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen überliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Und sie gedachten an seine Worte; und sie kehrten von der Gruft zurück und verkündigten dies alles den Elfen und den übrigen allen. Es waren aber die Maria Magdalene und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die übrigen mit ihnen, welche dies zu den Aposteln sagten. Und ihre Reden schienen vor ihnen wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zu der Gruft; und sich hineinbückend, sieht er die leinenen Tücher allein liegen, und er ging weg nach Hause und verwunderte sich über das, was geschehen war. Und siehe, zwei von ihnen gingen an selbigem Tage nach einem Dorfe, mit Namen Emmaus, sechzig Stadien von Jerusalem entfernt. Und sie unterhielten sich miteinander über alles dieses, was sich zugetragen hatte. Und es geschah, indem sie sich unterhielten und miteinander überlegten, dass Jesus selbst nahte und mit ihnen ging; aber ihre Augen wurden gehalten, damit sie ihn nicht erkennten. Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr wandelnd miteinander wechselt, und seid niedergeschlagen? Einer aber, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der einzige, der in Jerusalem weilt und nicht weiss, was in ihr geschehen ist in diesen Tagen? Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das von Jesus, dem Nazaräer, der ein Prophet war, mächtig im Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volke; und wie ihn die Hohenpriester und unsere Obersten überlieferten, um zum Tode verurteilt zu werden, und ihn kreuzigten. Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel erlösen solle. Doch auch bei alledem ist es heute der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist. Aber auch etliche Weiber von uns haben uns ausser uns gebracht, die am frühen Morgen bei der Gruft gewesen sind, und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, dass sie auch ein Gesicht von Engeln gesehen hätten, welche sagen, dass er lebe. Und etliche von denen, die mit uns sind, gingen zu der Gruft und fanden es so, wie auch die Weiber gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und trägen Herzens, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und von Moses und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf. Und sie nahten dem Dorfe, wohin sie gingen; und er stellte sich, als wolle er weitergehen. Und sie nötigten ihn und sagten: Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich schon geneigt. Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen zu Tische lag, nahm er das Brot und segnete es; und als er es gebrochen hatte, reichte er es ihnen. Ihre Augen aber wurden aufgetan, und sie erkannten ihn; und er wurde ihnen unsichtbar. Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Wege zu uns redete, und als er uns die Schriften öffnete? Und sie standen zur selbigen Stunde auf und kehrten nach Jerusalem zurück. Und sie fanden die Elfe und die mit ihnen waren versammelt, welche sagten: Der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Simon erschienen. Und sie erzählten, was auf dem Wege geschehen war, und wie er von ihnen erkannt worden war an dem Brechen des Brotes. Während sie aber dieses redeten, stand er selbst in ihrer Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Sie aber erschraken und wurden von Furcht erfüllt und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen? Sehet meine Hände und meine Füsse, dass ich es selbst bin; betastet mich und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, dass ich habe. Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Füsse. Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? Sie aber reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch und von einer Honigscheibe; und er nahm und ass vor ihnen. Er sprach aber zu ihnen: Dies sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses' und den Propheten und Psalmen. Dann öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: Also steht geschrieben, und also musste der Christus leiden und am dritten Tage auferstehen aus den Toten, und in seinem Namen Busse und Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jerusalem. Ihr aber seid Zeugen hiervon; und siehe, ich sende die Verheissung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibet in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Er führte sie aber hinaus bis nach Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde hinaufgetragen in den Himmel. Und sie warfen sich vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit grosser Freude; und sie waren allezeit im Tempel, Gott lobend und preisend.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ward durch dasselbe, und ohne dasselbe ward auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes. Dieser kam zum Zeugnis, auf dass er zeugte von dem Lichte, damit alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern auf dass er zeugte von dem Lichte. Das war das wahrhaftige Licht, welches, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet. Er war in der Welt, und die Welt ward durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in das Seinige, und die Seinigen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, welche nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater), voller Gnade und Wahrheit; (Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir Kommende ist mir vor, denn er war vor mir) denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoss ist, der hat ihn kundgemacht. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du? Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elias? Und er sagt: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Auf dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben; was sagst du von dir selbst? Er sprach: Ich bin die "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Machet gerade den Weg des Herrn", wie Jesajas, der Prophet, gesagt hat. Und sie waren abgesandt von den Pharisäern. Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elias, noch der Prophet? Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennet, der nach mir Kommende, dessen ich nicht würdig bin, ihm den Riemen seiner Sandale zu lösen. Dies geschah zu Bethanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. Des folgenden Tages sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt. Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der mir vor ist, denn er war vor mir. Und ich kannte ihn nicht; aber auf dass er Israel offenbar werden möchte, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser taufend. Und Johannes zeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren, und er blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herniederfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geiste tauft. Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist. Des folgenden Tages stand wiederum Johannes und zwei von seinen Jüngern, und hinblickend auf Jesus, der da wandelte, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesu nach. Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was suchet ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi (was verdolmetscht heisst: Lehrer), wo hältst du dich auf? Er spricht zu ihnen: Kommet und sehet! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (was verdolmetscht ist: Christus). Und er führte ihn zu Jesu. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas'; du wirst Kephas heissen (was verdolmetscht wird: Stein). Des folgenden Tages wollte er aufbrechen nach Galiläa, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach. Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Moses in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Joseph, den von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Trug ist. Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. Nathanael antwortete und sprach zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Grösseres als dieses sehen. Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf-und niedersteigen auf den Sohn des Menschen. Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war daselbst. Es war aber auch Jesus mit seinen Jüngern zu der Hochzeit geladen. Und als es an Wein gebrach, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Weib? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was irgend er euch sagen mag, tut. Es waren aber daselbst sechs steinerne Wasserkrüge aufgestellt, nach der Reinigungssitte der Juden, wovon jeder zwei oder drei Mass fasste. Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie füllten sie bis oben an. Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet es dem Speisemeister. Und sie brachten es. Als aber der Speisemeister das Wasser gekostet hatte, welches Wein geworden war (und er wusste nicht, woher er war, die Diener aber, welche das Wasser geschöpft hatten, wussten es), ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jeder Mensch setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringeren; du hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt. Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn. Nach diesem ging er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger; und daselbst blieben sie nicht viele Tage. Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. Und er fand im Tempel die Ochsen-und Schafe-und Taubenverkäufer, und die Wechsler dasitzen. Und er machte eine Geissel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, sowohl die Schafe als auch die Ochsen; und die Münze der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um; und zu den Taubenverkäufern sprach er: Nehmet dies weg von hier, machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause. Seine Jünger aber gedachten daran, dass geschrieben steht: "Der Eifer um dein Haus verzehrt mich". Die Juden nun antworteten und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen zeigst du uns, dass du diese Dinge tust? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: Sechsundvierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes. Als er nun aus den Toten auferweckt war, gedachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Worte, welches Jesus gesprochen hatte. Als er aber zu Jerusalem war, am Passah, auf dem Feste, glaubten viele an seinen Namen, als sie seine Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte und nicht bedurfte, dass jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wusste, was in dem Menschen war. Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern, sein Name Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Male in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was aus dem Fleische geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, ist Geist. Verwundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsset von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weisst nicht, woher er kommt, und wohin er geht; also ist jeder, der aus dem Geiste geboren ist. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und weisst dieses nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmet ihr nicht an. Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubet nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage? Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, als nur der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist. Und gleichwie Moses in der Wüste die Schlange erhöhte, also muss der Sohn des Menschen erhöht werden, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, auf dass er die Welt richte, sondern auf dass die Welt durch ihn errettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Lichte, auf dass seine Werke nicht blossgestellt werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Lichte, auf dass seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind. Nach diesem kam Jesus und seine Jünger in das Land Judäa, und daselbst verweilte er mit ihnen und taufte. Aber auch Johannes taufte zu Änon, nahe bei Salim, weil viel Wasser daselbst war; und sie kamen hin und wurden getauft. Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen. Es entstand nun eine Streitfrage unter den Jüngern Johannes' mit einem Juden über die Reinigung. Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der jenseits des Jordan bei dir war, dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und alle kommen zu ihm. Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts empfangen, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben. Ihr selbst gebet mir Zeugnis, dass ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern dass ich vor ihm hergesandt bin. Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude nun ist erfüllt. Er muss wachsen, ich aber abnehmen. Der von oben kommt, ist über allen; der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, ist über allen, und was er gesehen und gehört hat, dieses bezeugt er; und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer sein Zeugnis angenommen hat, hat besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist. Denn der, welchen Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn Gott gibt den Geist nicht nach Mass. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm. Als nun der Herr erkannte, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes (wiewohl Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger), verliess er Judäa und zog wieder nach Galiläa. Er musste aber durch Samaria ziehen. Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Felde, welches Jakob seinem Sohne Joseph gab. Es war aber daselbst eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich also an die Quelle nieder. Es war um die sechste Stunde. Da kommt ein Weib aus Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken. (Denn seine Jünger waren weggegangen in die Stadt, um Speise zu kaufen.) Das samaritische Weib spricht nun zu ihm: Wie bittest du, der du ein Jude bist, von mir zu trinken, die ich ein samaritisches Weib bin? (Denn die Juden verkehren nicht mit den Samaritern.) Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest, und wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so würdest du ihn gebeten haben, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Das Weib spricht zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäss, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? Du bist doch nicht grösser als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank aus demselben und seine Söhne und sein Vieh? Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wiederum dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. Das Weib spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürste und ich nicht hierher komme, um zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann und komm hierher. Das Weib antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann; denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du wahr geredet. Das Weib spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr saget, dass in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse. Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berge, noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an und wisset nicht, was; wir beten an und wissen, was, denn das Heil ist aus den Juden. Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Das Weib spricht zu ihm: Ich weiss, das der Messias kommt, welcher Christus genannt wird; wenn jener kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet. Und über diesem kamen seine Jünger und verwunderten sich, dass er mit einem Weibe redete. Dennoch sagte niemand: Was suchst du? oder: Was redest du mit ihr? Das Weib nun liess ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt zu den Leuten: Kommet, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was irgend ich getan habe; dieser ist doch nicht etwa der Christus? Sie gingen zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm. In der Zwischenzeit aber baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss. Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennet. Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm wohl jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und schauet die Felder an, denn sie sind schon weiss zur Ernte. Der da erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf dass beide, der da sät und der da erntet, zugleich sich freuen. Denn hierin ist der Spruch wahr: Ein anderer ist es, der da sät, und ein anderer, der da erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. Aus jener Stadt aber glaubten viele von den Samaritern an ihn um des Wortes des Weibes willen, welches bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was irgend ich getan habe. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb daselbst zwei Tage. Und noch viele mehr glaubten um seines Wortes willen; und sie sagten zu dem Weibe: Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist. Nach den zwei Tagen aber zog er von dort aus und ging hin nach Galiläa; denn Jesus selbst bezeugte, dass ein Prophet in dem eigenen Vaterlande keine Ehre hat. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen die Galiläer ihn auf, da sie alles gesehen, was er in Jerusalem auf dem Feste getan hatte; denn auch sie kamen zu dem Fest. Er kam nun wiederum nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein gewisser königlicher Beamter, dessen Sohn krank war, in Kapernaum. Als dieser gehört hatte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm hin und bat ihn, dass er herabkomme und seinen Sohn heile; denn er lag im Sterben. Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so werdet ihr nicht glauben. Der königliche Beamte spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! Jesus spricht zu ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte dem Worte, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Aber schon während er hinabging, begegneten ihm seine Knechte und berichteten, dass sein Knabe lebe. Er erforschte nun von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden sei; und sie sagten zu ihm: Gestern zur siebten Stunde verliess ihn das Fieber. Da erkannte der Vater, dass es in jener Stunde war, in welcher Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte, er und sein ganzes Haus. Dies tat Jesus wiederum als zweites Zeichen, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war. Nach diesem war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. Es ist aber in Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der auf hebräisch Bethesda zubenamt ist, welcher fünf Säulenhallen hat. In diesen lag eine Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer, die auf die Bewegung des Wassers warteten. Denn zu gewissen Zeiten stieg ein Engel in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, ward gesund, mit welcher Krankheit irgend er behaftet war. Es war aber ein gewisser Mensch daselbst, der achtunddreissig Jahre mit seiner Krankheit behaftet war. Als Jesus diesen daliegen sah und wusste, dass es schon lange Zeit also mit ihm war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, dass er mich, wenn das Wasser bewegt worden ist, in den Teich werfe; indem ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinab. Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett auf und wandle! Und alsbald ward der Mensch gesund und nahm sein Bett auf und wandelte. Es war aber an jenem Tage Sabbat. Es sagten nun die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen. Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sagte zu mir: Nimm dein Bett auf und wandle. Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm dein Bett auf und wandle? Der Geheilte aber wusste nicht, wer es sei; denn Jesus war entwichen, weil eine Volksmenge an dem Orte war. Danach findet Jesus ihn im Tempel, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, auf dass dir nichts Ärgeres widerfahre. Der Mensch ging hin und verkündete den Juden, dass es Jesus sei, der ihn gesund gemacht habe. Und darum verfolgten die Juden Jesus und suchten ihn zu töten, weil er dies am Sabbat tat. Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke. Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, sich selbst Gott gleich machend. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, ausser was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch der Sohn gleicherweise. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm grössere Werke als diese zeigen, auf dass ihr euch verwundert. Denn gleichwie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche er will. Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohne gegeben, auf dass alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass die Stunde kommt und jetzt ist, da die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben. Denn gleichwie der Vater Leben in sich selbst hat, also hat er auch dem Sohne gegeben, Leben zu haben in sich selbst; und er hat ihm Gewalt gegen, auch Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist. Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören, und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts. Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. Ein anderer ist es, der von mir zeugt, und ich weiss, dass das Zeugnis wahr ist, welches er von mir zeugt. Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben. Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen, sondern dies sage ich, auf dass ihr errettet werdet. Jener war die brennende und scheinende Lampe; ihr aber wolltet für eine Zeit in seinem Lichte fröhlich sein. Ich aber habe das Zeugnis, das grösser ist als das des Johannes; denn die Werke, welche der Vater mir gegeben hat, auf dass ich sie vollbringe, die Werke selbst, die ich tue, zeugen von mir, dass der Vater mich gesandt hat. Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis von mir gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört, noch seine Gestalt gesehen, und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn welchen er gesandt hat, diesem glaubet ihr nicht. Ihr erforschet die Schriften, denn ihr meinet, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen; und ihr wollt nicht zu mir kommen, auf dass ihr Leben habet. Ich nehme nicht Ehre von Menschen; sondern ich kenne euch, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt. Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmet mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen. Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmet und die Ehre, welche von Gott allein ist, nicht suchet? Wähnet nicht, dass ich euch bei dem Vater verklagen werde; da ist einer, der euch verklagt, Moses, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Denn wenn ihr Moses glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben? Nach diesem ging Jesus weg auf die andere Seite des Sees von Galiläa oder von Tiberias; und es folgte ihm eine grosse Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden. Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, dass eine grosse Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, auf dass diese essen? Dies sagte er aber, ihn zu versuchen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie hin, auf dass ein jeder etwas weniges bekomme. Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm: Es ist ein kleiner Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; aber was ist dies unter so viele? Jesus aber sprach: Machet, dass die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Orte. Es lagerten sich nun die Männer, an Zahl bei fünftausend. Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; gleicherweise auch von den Fischen, soviel sie wollten. Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, auf dass nichts umkomme. Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, übrigblieben. Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, auf dass sie ihn zum König machten, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein. Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See; und sie stiegen in das Schiff und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen; und der See erhob sich, indem ein starker Wind wehte. Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreissig Stadien gerudert waren, sehen sie Jesus auf dem See wandeln und nahe an das Schiff herankommen, und sie fürchteten sich. Er aber spricht zu ihnen: Ich bin's, fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn nun in das Schiff nehmen, und alsbald war das Schiff an dem Lande, zu welchem sie hinfuhren. Des folgenden Tages, als die Volksmenge, die jenseits des Sees stand, gesehen hatte, dass daselbst kein anderes Schifflein war, als nur jenes, in welches seine Jünger gestiegen waren, und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren (es kamen aber andere Schifflein aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte), da nun die Volksmenge sah, dass Jesus nicht daselbst sei, noch seine Jünger, stiegen sie in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid. Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, auf dass wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubet, den er gesandt hat. Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsere Väter assen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: "Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen". Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Moses hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herniederkommt und der Welt das Leben gibt. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten. Aber ich habe euch gesagt, dass ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubet. Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen; denn ich bin vom Himmel herniedergekommen, nicht auf dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tage. Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herniedergekommen? - Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander. Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass der Vater, der mich gesandt hat, ihn ziehe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Es steht in den Propheten geschrieben: "Und sie werden alle von Gott gelehrt sein". Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. Nicht dass jemand den Vater gesehen habe, ausser dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, auf dass man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brote isst, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, dass ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt. Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, dass ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage; denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. Gleichwie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben meinetwegen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist. Nicht wie die Väter assen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Dieses sprach er in der Synagoge, lehrend zu Kapernaum. Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart; wer kann sie hören? Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dieses? Wenn ihr nun den Sohn des Menschen dahin auffahren sehet, wo er zuvor war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang, welche es seien, die nicht glaubten, und wer es sei, der ihn überliefern würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben. Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölfe, auserwählt? Und von euch ist einer ein Teufel. Er sprach aber von Judas, Simons Sohn, dem Iskariot; denn dieser sollte ihn überliefern, er, der einer von den Zwölfen war. Und nach diesem wandelte Jesus in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa wandeln, weil die Juden ihn zu töten suchten. Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Ziehe von hinnen und geh nach Judäa, auf dass auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust; denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht dabei selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt; denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, weil ich von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind. Gehet ihr hinauf zu diesem Feste; ich gehe nicht hinauf zu diesem Feste; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. Nachdem er dies zu ihnen gesagt hatte, blieb er in Galiläa. Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf zu dem Feste, nicht offenbarlich, sondern wie im Verborgenen. Die Juden nun suchten ihn auf dem Feste und sprachen: Wo ist jener? Und viel Gemurmel war über ihn unter den Volksmengen; die einen sagten: Er ist gut; andere sagten: Nein, sondern er verführt die Volksmenge. Niemand jedoch sprach öffentlich von ihm aus Furcht vor den Juden. Als es aber schon um die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. Da verwunderten sich die Juden und sagten: Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat? Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede. Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. Hat nicht Moses euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz. Was suchet ihr mich zu töten? Die Volksmenge antwortete und sprach: Du hast einen Dämon; wer sucht dich zu töten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch. Deswegen gab Moses euch die Beschneidung (nicht dass sie von Moses sei, sondern von den Vätern), und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbat empfängt, auf dass das Gesetz Moses' nicht gebrochen werde, zürnet ihr mir, dass ich einen Menschen ganz gesund gemacht habe am Sabbat? Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht. Es sagten nun etliche von den Bewohnern Jerusalems: Ist das nicht der, welchen sie zu töten suchen? Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben denn etwa die Obersten in Wahrheit erkannt, dass dieser der Christus ist? Diesen aber kennen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so weiss niemand, woher er ist. Jesus nun rief im Tempel, lehrte und sprach: Ihr kennet mich und wisset auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, welchen ihr nicht kennet. Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin, und er mich gesandt hat. Da suchten sie ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat? Die Pharisäer hörten die Volksmenge dies über ihn murmeln; und die Pharisäer und die Hohenpriester sandten Diener, dass sie ihn greifen möchten. Da sprach Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen. Es sprachen nun die Juden zueinander: Wohin will dieser gehen, dass wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa in die Zerstreuung der Griechen gehen und die Griechen lehren? Was ist das für ein Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und: Wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen? - An dem letzten, dem grossen Tage des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fliessen. Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. Etliche nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt: Aus dem Samen Davids und aus Bethlehem, dem Dorfe, wo David war, kommt der Christus? Es entstand nun seinethalben eine Spaltung in der Volksmenge. Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn. Es kamen nun die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr denn auch verführt? Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisäern? Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht! Da spricht Nikodemus zu ihnen, der einer von ihnen war: Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es zuvor von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet aufsteht. Und ein jeder ging nach seinem Hause. Jesus aber ging nach dem Ölberg. Frühmorgens aber kam er wiederum in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen ein Weib zu ihm, im Ehebruch ergriffen, und stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm: Lehrer, dieses Weib ist im Ehebruch, auf er Tat selbst, ergriffen worden. In dem Gesetz aber hat uns Moses geboten, solche zu steinigen; du nun, was sagst du? Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, auf dass sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf sie. Und wiederum bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber dies hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, anfangend von den Ältesten bis zu den Letzten; und Jesus wurde allein gelassen mit dem Weibe in der Mitte. Als aber Jesus sich aufrichtete und ausser dem Weibe niemand sah, sprach er zu ihr: Weib, wo sind jene, deine Verkläger? Hat niemand dich verurteilt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht; gehe hin und sündige nicht mehr. Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiss, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleische, ich richte niemand. Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater gekannt haben. Diese Worte redete er in der Schatzkammer, lehrend in dem Tempel; und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Er sprach nun wiederum zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen. Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, dass er spricht: Wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen? - Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. Daher sagte ich euch, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? Und Jesus sprach zu ihnen: Durchaus das, was ich auch zu euch rede. Vieles habe ich über euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und ich, was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt. Sie erkannten nicht, dass er von dem Vater zu ihnen sprach. Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin, und dass ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue. Als er dies redete, glaubten viele an ihn. Jesus sprach nun zu den Juden, welche ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie sagst du: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht für immer in dem Hause; der Sohn bleibt für immer. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein. Ich weiss, dass ihr Abrahams Same seid; aber ihr suchet mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe, und ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun; jetzt aber suchet ihr mich zu töten, einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubet ihr mir nicht. Wer von euch überführt mich der Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubet ihr mir nicht? Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum höret ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast? Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehret mich. Ich aber suche nicht meine Ehre: es ist einer, der sie sucht, und der richtet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich. Da sprachen die Juden zu ihm: Jetzt erkennen wir, dass du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken ewiglich. Bist du etwa grösser als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst? Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von welchem ihr saget: Er ist unser Gott. Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch gleich sein, ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort. Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ward, bin ich. Da hoben sie Steine auf, damit sie auf ihn würfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus. Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern auf dass die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden. Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, so lange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. So lange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dies gesagt hatte, spützte er auf die Erde und bereitete einen Kot aus dem Speichel und strich den Kot wie Salbe auf seine Augen; und er sprach zu ihm: Gehe hin, wasche dich in dem Teiche Siloam (was verdolmetscht wird: Gesandt). Da ging er hin und wusch sich und kam sehend. Die Nachbarn nun und die ihn früher gesehen hatten, dass er ein Bettler war, sprachen: Ist dieser nicht der, der da sass und bettelte? Einige sagten: Er ist es; andere sagten: Nein, sondern er ist ihm ähnlich; er sagte: Ich bin's. Sie sprachen nun zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan worden? Er antwortete und sprach: Ein Mensch, genannt Jesus, bereitete einen Kot und salbte meine Augen damit und sprach zu mir: Gehe hin nach Siloam und wasche dich. Als ich aber hinging und mich wusch, wurde ich sehend. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist jener? Er sagt: Ich weiss es nicht. Sie führen ihn, den einst Blinden, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat, als Jesus den Kot bereitete und seine Augen auftat. Nun fragten ihn wiederum auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er aber sprach zu ihnen: Er legte Kot auf meine Augen, und ich wusch mich, und ich sehe. Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hält den Sabbat nicht. Andere sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es war Zwiespalt unter ihnen. Sie sagen nun wiederum zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, weil er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet. Es glaubten nun die Juden nicht von ihm, dass er blind war und sehend geworden, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war. Und sie fragten sie und sprachen: Ist dieser euer Sohn, von dem ihr saget, dass er blind geboren wurde? Wie sieht er denn jetzt? Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist, und dass er blind geboren wurde; wie er aber jetzt sieht, wissen wir nicht, oder wer seine Augen aufgetan hat, wissen wir nicht. Er ist mündig; fraget ihn, er wird selbst über sich reden. Dies sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden waren schon übereingekommen, dass, wenn jemand ihn als Christus bekennen würde, er aus der Synagoge ausgeschlossen werden sollte. Deswegen sagten seine Eltern: Er ist mündig, fraget ihn. Sie riefen nun zum zweiten Male den Menschen, der blind war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. Da antwortete er: Ob er ein Sünder ist, weiss ich nicht; eines weiss ich, dass ich blind war und jetzt sehe. Und sie sprachen wiederum zu ihm: Was hat er dir getan? Wie tat er deine Augen auf? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht gehört; warum wollt ihr es nochmals hören? Wollt ihr etwa auch seine Jünger werden? Sie schmähten ihn und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber sind Moses' Jünger. Wir wissen, dass Gott zu Moses geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist. Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Hierbei ist es doch wunderbar, dass ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat doch meine Augen aufgetan. Wir wissen aber, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Von Ewigkeit her ist es nicht erhört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan habe. Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrst uns? Und sie warfen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten; und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes? Er antwortete und sprach: Und wer ist es, Herr, auf dass ich an ihn glaube? Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es. Er aber sprach: Ich glaube, Herr; und er warf sich vor ihm nieder. Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, auf dass die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. Und etliche von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so würdet ihr keine Sünde haben; nun ihr aber saget: Wir sehen, so bleibt eure Sünde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe eingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür eingeht, ist Hirte der Schafe. Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus. Wenn er seine eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis sprach Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete. Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, die irgend vor mir gekommen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein-und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf dass sie Leben haben und es in Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber und der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe. Der Mietling aber flieht, weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kümmert. Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf dass ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen. Es entstand wiederum ein Zwiespalt unter den Juden dieser Worte wegen. Viele aber von ihnen sagten: Er hat einen Dämon und ist von Sinnen; was höret ihr ihn? Andere sagten: Diese Reden sind nicht die eines Besessenen; kann etwa ein Dämon der Blinden Augen auftun? Es war aber das Fest der Tempelweihe in Jerusalem; und es war Winter. Und Jesus wandelte in dem Tempel, in der Säulenhalle Salomons. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Bis wann hältst du unsere Seele hin? Wenn du der Christus bist, so sage es uns frei heraus. Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die ich in dem Namen meines Vaters tue, diese zeugen von mir; aber ihr glaubet nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins. Da hoben die Juden wiederum Steine auf, auf dass sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt; für welches Werk unter denselben steiniget ihr mich? Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?" Wenn er jene Götter nannte, zu welchen das Wort Gottes geschah (und die Schrift kann nicht aufgelöst werden), saget ihr von dem, welchen der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn? - Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubet mir nicht; wenn ich sie aber tue, so glaubet den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubet, auf dass ihr erkennet und glaubet, dass der Vater in mir ist und ich in ihm. Da suchten sie wiederum ihn zu greifen, und er entging ihrer Hand. Und er ging wieder weg jenseits des Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst taufte, und er blieb daselbst. Und viele kamen zu ihm und sagten: Johannes tat zwar kein Zeichen; alles aber, was Johannes von diesem gesagt hat, war wahr. Und viele glaubten daselbst an ihn. Es war aber ein Gewisser krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorfe der Maria und ihrer Schwester Martha. (Maria aber war es, die den Herrn mit Salbe salbte und seine Füsse mit ihren Haaren abtrocknete; deren Bruder Lazarus war krank.) Da sandten die Schwestern zu ihm und liessen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank. Als aber Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, auf dass der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde. Jesus aber liebte die Martha und ihre Schwester und den Lazarus. Als er nun hörte, dass er krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Orte, wo er war. Danach spricht er dann zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Die Jünger sagen zu ihm: Rabbi, eben suchten die Juden dich zu steinigen, und wiederum gehst du dahin? Jesus antwortete: Sind der Stunden des Tages nicht zwölf? Wenn jemand am Tage wandelt, stösst er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht wandelt, stösst er an, weil das Licht nicht in ihm ist. Dies sprach er, und danach sagt er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, auf dass ich ihn aufwecke. Da sprachen die Jünger zu ihm: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er geheilt werden. Jesus aber hatte von seinem Tode gesprochen; sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Dann nun sagte ihnen Jesus gerade heraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort war, auf dass ihr glaubet; aber lasst uns zu ihm gehen. Da sprach Thomas, der Zwilling genannt ist, zu den Mitjüngern: Lasst auch uns gehen, auf dass wir mit ihm sterben. Als nun Jesus kam, fand er ihn schon vier Tage in der Gruft liegen. Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien weit; und viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, auf dass sie dieselben über ihren Bruder trösteten. Martha nun, als sie hörte, dass Jesus komme, ging ihm entgegen. Maria aber sass im Hause. Da sprach Martha zu Jesu: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben; aber auch jetzt weiss ich, dass, was irgend du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Martha spricht zu ihm: Ich weiss, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dies? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Und als sie dies gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria heimlich und sagte: Der Lehrer ist da und ruft dich. Als jene es hörte, steht sie schnell auf und geht zu ihm. Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war an dem Orte, wo Martha ihm begegnet war. Als nun die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, sahen, dass Maria schnell aufstand und hinausging, folgten sie ihr, indem sie sagten: Sie geht zur Gruft, auf dass sie daselbst weine. Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füssen und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben. Als nun Jesus sie weinen sah, und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, seufzte er tief im Geist und erschütterte sich und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu ihm: Herr, komm und sieh! Jesus vergoss Tränen. Da sprachen die Juden: Siehe, wie lieb hat er ihn gehabt! Etliche aber von ihnen sagten: Konnte dieser, der die Augen des Blinden auftat, nicht machen, dass auch dieser nicht gestorben wäre? Jesus nun, wiederum tief in sich selbst seufzend, kommt zur Gruft. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag darauf. Jesus spricht: Nehmet den Stein weg. Die Schwester des Verstorbenen, Martha, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glauben würdest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen? Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, auf dass sie glauben, dass du mich gesandt hast. Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, an Füssen und Händen mit Grabtüchern gebunden, und sein Gesicht war mit einem Schweisstuch umbunden. Jesus spricht zu ihnen: Löset ihn auf und lasst ihn gehen. Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was er getan hatte, glaubten an ihn. Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer ein Synedrium und sprachen: Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn also lassen, werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und sowohl unseren Ort als auch unsere Nation wegnehmen. Ein Gewisser aber aus ihnen, Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisset nichts, und überleget auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte; und nicht für die Nation allein, sondern auf dass er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte. Von jenem Tage an ratschlagten sie nun, auf dass sie ihn töteten. Jesus nun wandelte nicht mehr frei öffentlich unter den Juden, sondern ging von dort hinweg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt, genannt Ephraim; und daselbst verweilte er mit den Jüngern. Es war aber nahe das Passah der Juden, und viele gingen aus dem Lande hinauf nach Jerusalem vor dem Passah, auf dass sie sich reinigten. Sie suchten nun Jesus und sprachen, im Tempel stehend, untereinander: Was dünkt euch? Dass er nicht zu dem Fest kommen wird? Es hatten aber die Hohenpriester und die Pharisäer Befehl gegeben, dass, wenn jemand wisse, wo er sei, er es anzeigen solle, damit sie ihn griffen. Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus, der Gestorbene, war, welchen Jesus aus den Toten auferweckt hatte. Sie machten ihm nun daselbst ein Abendessen, und Martha diente; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen. Da nahm Maria ein Pfund Salbe von echter, sehr kostbarer Narde und salbte die Füsse Jesu und trocknete seine Füsse mit ihren Haaren. Das Haus aber wurde von dem Geruch der Salbe erfüllt. Es sagt nun einer von seinen Jüngern, Judas, Simons Sohn, der Iskariot, der ihn überliefern sollte: Warum ist diese Salbe nicht für dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben worden? Er sagte dies aber, nicht weil er für die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und trug, was eingelegt wurde. Da sprach Jesus: Erlaube ihr, es auf den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt zu haben; denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. Eine grosse Volksmenge aus den Juden erfuhr nun, dass er daselbst sei; und sie kamen, nicht um Jesu willen allein, sondern damit sie auch den Lazarus sähen, welchen er aus den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber ratschlagten, auf dass sie auch den Lazarus töteten, weil viele von den Juden um seinetwillen hingingen und an Jesus glaubten. Des folgenden Tages, als eine grosse Volksmenge, die zu dem Feste gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrien: Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselsfüllen". Dies aber verstanden seine Jünger zuerst nicht; jedoch als Jesus verherrlicht war, dann erinnerten sie sich, dass dies von ihm geschrieben war und sie ihm dies getan hatten. Es bezeugte nun die Volksmenge, die bei ihm war, dass er Lazarus aus dem Grabe gerufen und ihn aus den Toten auferweckt habe. Darum ging ihm auch die Volksmenge entgegen, weil sie hörten, dass er dieses Zeichen getan hatte. Da sprachen die Pharisäer zueinander: Ihr sehet, dass ihr gar nichts ausrichtet; siehe, die Welt ist ihm nachgegangen. Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufkamen, auf dass sie auf dem Feste anbeteten. Diese nun kamen zu Philippus, dem von Bethsaida in Galiläa, und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, und wiederum kommt Andreas und Philippus, und sie sagen es Jesu. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele bestürzt, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde! Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn auch wiederum verherrlichen. Die Volksmenge nun, die dastand und zuhörte, sagte, es habe gedonnert; andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen. Jetzt ist das Gericht dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. (Dies aber sagte er, andeutend, welches Todes er sterben sollte.) Die Volksmenge antwortete ihm: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus bleibe in Ewigkeit, und wie sagst du, dass der Sohn des Menschen erhöht werden müsse? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen? Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht unter euch; wandelt, während ihr das Licht habt, auf dass nicht Finsternis euch ergreife. Und wer in der Finsternis wandelt, weiss nicht, wohin er geht. Während ihr das Licht habt, glaubet an das Licht, auf dass ihr Söhne des Lichtes werdet. Dieses redete Jesus und ging hinweg und verbarg sich vor ihnen. Wiewohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn, auf dass das Wort des Propheten Jesajas erfüllt würde, welches er sprach: "Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart worden?" Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesajas wiederum gesagt hat: "Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, auf dass sie nicht sehen mit den Augen und verstehen mit dem Herzen und sich bekehren, und ich sie heile." Dies sprach Jesaja, weil er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete. Dennoch aber glaubten auch von den Obersten viele an ihn; doch wegen der Pharisäer bekannten sie ihn nicht, auf dass sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden; denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott. Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe; und wenn jemand meine Worte hört und nicht bewahrt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, auf dass ich die Welt richte, sondern auf dass ich die Welt errette. Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten an dem letzten Tage. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiss, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich also, wie mir der Vater gesagt hat. Vor dem Feste des Passah aber, als Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt zu dem Vater hingehen sollte, da er die Seinigen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende. Und während des Abendessens, als der Teufel schon dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, es ins Herz gegeben hatte, dass er ihn überliefere, steht Jesus, wissend, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben, und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe, von dem Abendessen auf und legt die Oberkleider ab; und er nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich. Dann giesst er Wasser in das Waschbecken und fing an, die Füsse der Jünger zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit welchem er umgürtet war. Er kommt nun zu Simon Petrus, und der spricht zu ihm: Herr, du wäschest meine Füsse? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, weisst du jetzt nicht, du wirst es aber hernach verstehen. Petrus spricht zu ihm: Du sollst nimmermehr meine Füsse waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Füsse allein, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig sich zu waschen, ausgenommen die Füsse, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er kannte den, der ihn überlieferte; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er nun ihre Füsse gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, legte er sich wiederum zu Tische und sprach zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe? Ihr heisset mich Lehrer und Herr, und ihr saget recht, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füsse gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füsse zu waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, auf dass, gleichwie ich euch getan habe, auch ihr tuet. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Knecht ist nicht grösser als sein Herr, noch ein Gesandter grösser, als der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisset, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut. Ich rede nicht von euch allen, ich weiss, welche ich auserwählt habe; aber auf dass die Schrift erfüllt würde: "Der mit mir das Brot isst, hat seine Ferse wider mich aufgehoben". Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, auf dass ihr, wenn es geschieht, glaubet, dass ich es bin. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen irgend ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Als Jesus dies gesagt hatte, ward er im Geiste erschüttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. Da blickten die Jünger einander an, zweifelnd, von wem er rede. Einer aber von seinen Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tische in dem Schosse Jesu. Diesem nun winkt Simon Petrus, damit er forschen möchte, wer es wohl wäre, von welchem er rede. Jener aber, sich an die Brust Jesu lehnend, spricht zu ihm: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Jener ist es, welchem ich den Bissen, wenn ich ihn eingetaucht habe, geben werde. Und als er den Bissen eingetaucht hatte, gibt er ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr alsdann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du tust, tue schnell. Keiner aber von den zu Tische Liegenden verstand, wozu er ihm dies sagte. Denn etliche meinten, weil Judas die Kasse hatte, dass Jesus zu ihm sage: Kaufe, was wir für das Fest bedürfen, oder dass er den Armen etwas geben solle. Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Es war aber Nacht. Als er nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und alsbald wird er ihn verherrlichen. Kinder, noch eine kleine Weile bin ich bei euch; ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte: Wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen, so sage ich jetzt auch euch. Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebet, auf dass, gleichwie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebet. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen. Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen. Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast. Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubet an Gott, glaubet auch an mich. Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf dass, wo ich bin, auch ihr seiet. Und wo ich hingehe, wisset ihr, und den Weg wisset ihr. Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst, und wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich. Wenn ihr mich erkannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; und von jetzt an erkennet ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater? - Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. Glaubet mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selbst willen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird grössere als diese tun, weil ich zum Vater gehe. Und was irgend ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, auf dass der Vater verherrlicht werde in dem Sohne. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun. Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote; und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr aber kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht als Waisen lassen, ich komme zu euch. Noch ein Kleines, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber sehet mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben. An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin, und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen. Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, wie ist es, dass du dich uns offenbar machen willst, und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, welches ihr höret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch bin. Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam. Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn mein Vater ist grösser als ich. Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, auf dass, wenn es geschieht, ihr glaubet. Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir; aber auf dass die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und also tue, wie mir der Vater geboten hat. Stehet auf, lasset uns von hinnen gehen. Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, auf dass sie mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibet in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn ausser mir könnt ihr nichts tun. Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringet, und ihr werdet meine Jünger werden. Gleichwie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt; bleibet in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich zu euch geredet, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde. Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe. Grössere Liebe hat niemand, als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was irgend ich euch gebiete. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiss nicht, was sein Herr tut; aber ich habe euch Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe. Ihr habt nicht mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt und euch gesetzt, auf dass ihr hingehet und Frucht bringet, und eure Frucht bleibe, auf dass, was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe. Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebet. Wenn die Welt euch hasst, so wisset, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihrige lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenket des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht grösser als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten. Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie gesehen und gehasst sowohl mich als auch meinen Vater. Aber auf dass das Wort erfüllt würde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: "Sie haben mich ohne Ursache gehasst". Wenn aber der Sachwalter gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird er von mir zeugen. Aber auch ihr zeuget, weil ihr von Anfang an bei mir seid. Dieses habe ich zu euch geredet, auf dass ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch aus der Synagoge ausschliessen; es kommt aber die Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst darzubringen. Und dies werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Dieses aber habe ich zu euch geredet, auf dass, wenn die Stunde gekommen ist, ihr daran gedenket, dass ich es euch gesagt habe. Dieses aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, weil ich bei euch war. Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin? sondern weil ich dieses zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht. Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; von Gerechtigkeit aber, weil ich zu meinem Vater gehe, und ihr mich nicht mehr sehet; von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was irgend er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, dass er von dem Meinen empfängt und euch verkündigen wird. Über ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen weil ich zum Vater hingehe. Es sprachen nun etliche von seinen Jüngern zueinander: Was ist dies, das er zu uns sagt: Über ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen, und: weil ich zum Vater hingehe? - Da sprachen sie: Was ist das für ein Kleines, wovon er redet? Wir wissen nicht, was er sagt. Da erkannte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Forschet ihr darüber untereinander, dass ich sagte: Über ein Kleines, und ihr schauet mich nicht, und wiederum über ein Kleines, und ihr werdet mich sehen? - Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeit wird zur Freude werden. Das Weib, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Drangsal, um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt geboren ist. Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch. Und an jenem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, und ihr werdet empfangen, auf dass eure Freude völlig sei. Dies habe ich in Gleichnissen zu euch geredet; es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch offen von dem Vater verkündigen werde. An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin von dem Vater ausgegangen und bin in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. Seine Jünger sprechen zu ihm: Siehe, jetzt redest du offen und sprichst kein Gleichnis; jetzt wissen wir, dass du alles weisst und nicht nötig hast, dass dich jemand frage; hierdurch glauben wir, dass du von Gott ausgegangen bist. Jesus antwortete ihnen: Glaubet ihr jetzt? Siehe, es kommt die Stunde und ist gekommen, dass ihr zerstreut sein werdet, ein jeder in das Seinige, und mich allein lassen werdet; und ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dieses habe ich zu euch geredet, auf dass ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid gutes Mutes, ich habe die Welt überwunden. Dieses redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, auf dass dein Sohn dich verherrliche. Gleichwie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, auf dass er allen, die du ihm gegeben, ewiges Leben gebe. Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte. Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Ich habe deinen Namen geoffenbart den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast. Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein (und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein), und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, auf dass sie eins seien, gleichwie wir. Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, auf dass die Schrift erfüllt werde. Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, auf dass sie meine Freude völlig in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, gleichwie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich nicht von der Welt bin. Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit. Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit. Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben; auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir, auf dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind; ich in ihnen und du in mir, auf dass sie in eins vollendet seien, und auf dass die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, auf dass sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater! Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, auf dass die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen. Als Jesus dieses gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach Kidron, wo ein Garten war, in welchen er hineinging, er und seine Jünger. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, wusste den Ort, weil Jesus sich oft daselbst mit seinen Jüngern versammelte. Als nun Judas die Schar und von den Hohenpriestern und Pharisäern Diener genommen hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen. Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr? Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazaräer. Jesus spricht zu ihnen: Ich bin's. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin's, wichen sie zurück und fielen zu Boden. Da fragte er sie wiederum: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesus, den Nazaräer. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin; wenn ihr nun mich suchet, so lasst diese gehen; auf dass das Wort erfüllt würde, welches er sprach: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren. Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus. Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide. Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken? Die Schar nun und der Oberste und die Diener der Juden nahmen Jesus und banden ihn; und sie führten ihn zuerst hin zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war. Kajaphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei nützlich, dass ein Mensch für das Volk sterbe. Simon Petrus aber folgte Jesu und der andere Jünger. Dieser Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in den Hof des Hohenpriesters. Petrus aber stand an der Tür draussen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und sprach mit der Türhüterin und führte Petrus hinein. Da spricht die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin's nicht. Es standen aber die Knechte und die Diener, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich; Petrus aber stand auch bei ihnen und wärmte sich. Der Hohepriester nun fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt geredet; ich habe allezeit in der Synagoge und in dem Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet; was fragst du mich? Frage die, welche gehört, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe. Als er aber dieses sagte, gab einer der Diener, der dabeistand, Jesu einen Backenstreich und sagte: Antwortest du also dem Hohenpriester? Jesus antwortete ihm: Wenn ich übel geredet habe, so gib Zeugnis von dem Übel; wenn aber recht, was schlägst du mich? Annas nun hatte ihn gebunden zu Kajaphas, dem Hohenpriester, gesandt. Simon Petrus aber stand und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sprach: Ich bin's nicht. Es spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter dessen war, welchem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht in dem Garten bei ihm? Da leugnete Petrus wiederum; und alsbald krähte der Hahn. Sie führen nun Jesus von Kajaphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht hinein in das Prätorium, auf dass sie sich nicht verunreinigten, sondern das Passah essen möchten. Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringet ihr wider diesen Menschen? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, würden wir ihn dir nicht überliefert haben. Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemand zu töten; auf dass das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, andeutend, welches Todes er sterben sollte. Pilatus ging nun wieder hinein in das Prätorium und rief Jesus und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete ihm: Sagst du dies von dir selbst, oder haben dir andere von mir gesagt? Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert; was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, auf dass ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier. Da sprach Pilatus zu ihm: Also du bist ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, auf dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und spricht zu ihnen: Ich finde keinerlei Schuld an ihm; ihr habt aber eine Gewohnheit, dass ich euch an dem Passah einen losgebe. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden losgebe? Da schrien wiederum alle und sagten: Nicht diesen, sondern den Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber. Dann nahm nun Pilatus Jesus und liess ihn geisseln. Und die Kriegsknechte flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und warfen ihm ein Purpurkleid um; und sie kamen zu ihm und sagten: Sei gegrüsst, König der Juden! und sie gaben ihm Backenstreiche. Und Pilatus ging wieder hinaus und spricht zu ihnen: Siehe, ich führe ihn zu euch heraus, auf dass ihr wisset, dass ich keinerlei Schuld an ihm finde. Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurkleid tragend. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch! Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat. Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr; und er ging wieder hinein in das Prätorium und spricht zu Jesu: Wo bist du her? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weisst du nicht, dass ich Gewalt habe, dich loszugeben, und Gewalt habe, dich zu kreuzigen? Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Gewalt wider mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, grössere Sünde. Von da an suchte Pilatus ihn loszugeben. Die Juden aber schrien und sagten: Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht; jeder, der sich selbst zum König macht, spricht wider den Kaiser. Als nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einen Ort, genannt Steinpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König! Sie aber schrien: Hinweg, hinweg! Kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König, als nur den Kaiser. Dann nun überlieferte er ihn denselben, auf dass er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesus hin und führten ihn fort. Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus nach der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf hebräisch Golgatha heisst, wo sie ihn kreuzigten, und zwei andere mit ihm, auf dieser und auf jener Seite, Jesus aber in der Mitte. Pilatus schrieb aber auch eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus, der Nazaräer, der König der Juden. Diese Überschrift nun lasen viele von den Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und es war geschrieben auf hebräisch, griechisch und lateinisch. Die Hohenpriester der Juden sagten nun zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern dass jener gesagt hat: Ich bin König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. Die Kriegsknechte nun nahmen, als sie Jesus gekreuzigt hatten, seine Kleider (und machten vier Teile, einem jeden Kriegsknecht einen Teil) und den Leibrock. Der Leibrock aber war ohne Naht, von oben an durchweg gewebt. Da sprachen sie zueinander: Lasst uns ihn nicht zerreissen, sondern um ihn losen, wessen er sein soll; auf dass die Schrift erfüllt würde, welche spricht: "Sie haben meine Kleider unter sich verteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen". Die Kriegsknechte nun haben dies getan. Es standen aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Kleopas Weib, und Maria Magdalene. Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, welchen er liebte, dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich. Danach, da Jesus wusste, dass alles schon vollbracht war, spricht er, auf dass die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet! Es stand nun daselbst ein Gefäss voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und brachten ihn an seinen Mund. Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und er neigte das Haupt und übergab den Geist. Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war (denn der Tag jenes Sabbats war gross), dass ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden möchten. Da kamen die Kriegsknechte und brachen die Beine des ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesu kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Kriegsknechte durchbohrte mit einem Speer seine Seite, und alsbald kam Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahrhaftig; und er weiss, dass er sagt, was wahr ist, auf dass auch ihr glaubet. Denn dies geschah, auf dass die Schrift erfüllt würde: "Kein Bein von ihm wird zerbrochen werden". Und wiederum sagt eine andere Schrift: "Sie werden den anschauen, welchen sie durchstochen haben". Nach diesem aber bat Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, aber aus Furcht vor den Juden ein verborgener, den Pilatus, dass er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Er kam nun und nahm den Leib Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu Jesu gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, bei hundert Pfund. Sie nahmen nun den Leib Jesu und wickelten ihn in leinene Tücher mit den Spezereien, wie es bei den Juden Sitte ist, zum Begräbnis zuzubereiten. Es war aber an dem Orte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten, und in dem Garten eine neue Gruft, in welche noch nie jemand gelegt worden war. Dorthin nun, wegen des Rüsttags der Juden, weil die Gruft nahe war, legten sie Jesus. An dem ersten Wochentage aber kommt Maria Magdalene früh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft weggenommen. Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da ging Petrus hinaus und der andere Jünger, und sie gingen zu der Gruft. Die beiden aber liefen zusammen, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zu der Gruft; und sich vornüberbückend, sieht er die leinenen Tücher liegen; doch ging er nicht hinein. Da kommt Simon Petrus, ihm folgend, und ging hinein in die Gruft und sieht die leinenen Tücher liegen, und das Schweisstuch, welches auf seinem Haupte war, nicht bei den leinenen Tüchern liegen, sondern besonders zusammengewickelt an einem Orte. Dann ging nun auch der andere Jünger hinein, der zuerst zu der Gruft kam, und er sah und glaubte. Denn sie kannten die Schrift noch nicht, dass er aus den Toten auferstehen musste. Es gingen nun die Jünger wieder heim. Maria aber stand bei der Gruft, draussen, und weinte. Als sie nun weinte, bückte sie sich vornüber in die Gruft und sieht zwei Engel in weissen Kleidern sitzen, einen zu dem Haupte und einen zu den Füssen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und jene sagen zu ihr: Weib, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen, und ich nicht weiss, wo sie ihn hingelegt haben. Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus stehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus sei. Jesus spricht zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn wegholen. Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni! das heisst Lehrer. Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott. Maria Magdalene kommt und verkündet den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen, und er dies zu ihr gesagt habe. Als es nun Abend war an jenem Tage, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Friede euch! Gleichwie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist! Welchen irgend ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben, welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten. Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, dass ich in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der Nägel lege, und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben. Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und stand in der Mitte und sprach: Friede euch! Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und geglaubt haben! Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buche geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, auf dass ihr glaubet, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und auf dass ihr glaubend Leben habet in seinem Namen. Nach diesem offenbarte Jesus sich wiederum den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber also: Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe hin fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch wir gehen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts. Als aber schon der frühe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer; doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus sei. Jesus spricht nun zu ihnen: Kindlein, habt ihr wohl etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werfet das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, und ihr werdet finden. Da warfen sie es aus und vermochten es vor der Menge der Fische nicht mehr zu ziehen. Da sagt jener Jünger, welchen Jesus liebte zu Petrus: Es ist der Herr. Simon Petrus nun, als er hörte, dass es der Herr sei, gürtete das Oberkleid um (denn er war nackt) und warf sich in den See. Die anderen Jünger aber kamen in dem Schifflein, (denn sie waren nicht weit vom Lande, sondern bei zweihundert Ellen) und zogen das Netz mit den Fischen nach. Als sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer liegen und Fisch darauf liegen und Brot. Jesus spricht zu ihnen: Bringet her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voll grosser Fische, hundertdreiundfünfzig, auf das Land; und wiewohl ihrer so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus spricht zu ihnen: Kommt her, frühstücket. Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? da sie wussten, dass es der Herr sei. Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und gleicherweise den Fisch. Dies ist schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war. Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn Jonas', liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmlein. Wiederum spricht er zum zweiten Male zu ihm: Simon, Sohn Jonas', liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Hüte meine Schafe. Er spricht zum dritten Male zu ihm: Simon, Sohn Jonas', hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, dass er zum dritten Male zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weisst alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe. Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst. Dies aber sagte er, andeutend, mit welchem Tode er Gott verherrlichen sollte. Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach. Petrus wandte sich um und sieht den Jünger nachfolgen, welchen Jesus liebte, der sich auch bei dem Abendessen an seine Brust gelehnt und gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich überliefert? Als nun Petrus diesen sah, spricht er zu Jesu: Herr, was soll aber dieser? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach. Es ging nun dieses Wort unter die Brüder aus: Jener Jünger stirbt nicht. Und Jesus sprach nicht zu ihm, dass er nicht sterbe, sondern: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Dieser ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt und der dieses geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es sind aber auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, und wenn diese alle einzeln niedergeschrieben würden, so würde, dünkt mich, selbst die Welt die geschriebenen Bücher nicht fassen.
Den ersten Bericht habe ich verfasst, o Theophilus, von allem, was Jesus anfing, sowohl zu tun als auch zu lehren, bis zu dem Tage, an welchem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich auserwählt, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte; welchen er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt hat, indem er vierzig Tage hindurch von ihnen gesehen wurde und über die Dinge redete, welche das Reich Gottes betreffen. Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheissung des Vaters zu warten, die ihr von mir gehört habt; denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geiste getauft werden nach nunmehr nicht vielen Tagen. Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit dem Israel das Reich wieder her? Er sprach aber zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seine eigene Gewalt gesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Und als er dies gesagt hatte, wurde er emporgehoben, indem sie es sahen, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen hinweg. Und wie sie unverwandt gen Himmel schauten, als er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weissem Kleide bei ihnen, welche auch sprachen: Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet hinauf gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird also kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel. Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berge, welcher Ölberg heisst, der nahe bei Jerusalem ist, einen Sabbatweg entfernt. Und als sie hineingekommen waren, stiegen sie auf den Obersaal, wo sie blieben: sowohl Petrus, als Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, Alphäus Sohn, und Simon, der Eiferer, und Judas, Jakobus Bruder. Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit etlichen Weibern und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. Und in diesen Tagen stand Petrus in der Mitte der Brüder auf und sprach (es war aber eine Menge von etwa hundertzwanzig beisammen): Brüder, es musste die Schrift erfüllt werden, welche der Heilige Geist durch den Mund Davids vorhergesagt hat über Judas, der denen, die Jesus griffen, ein Wegweiser geworden ist. Denn er war unter uns gezählt und hatte das Los dieses Dienstes empfangen. (Dieser nun hat zwar von dem Lohne der Ungerechtigkeit einen Acker erworben und ist, kopfüber gestürzt, mitten entzwei geborsten, und alle seine Eingeweide sind ausgeschüttet worden. Und es ist allen Bewohnern von Jerusalem kundgeworden, so dass jener Acker in ihrer eigenen Mundart Akeldama, das ist Blutacker, genannt worden ist.) Denn es steht im Buche der Psalmen geschrieben: "Seine Wohnung werde öde, und es sei niemand, der darin wohne", und: "Sein Aufseheramt empfange ein anderer". Es muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind in all der Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein-und ausging, anfangend von der Taufe Johannes bis zu dem Tage, an welchem er von uns aufgenommen wurde, von diesen muss einer ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden. Und sie stellten zwei dar: Joseph, genannt Barsabas, der Justus zubenamt war, und Matthias. Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, Herzenskündiger aller, zeige von diesen beiden den einen an, den du auserwählt hast, um das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von welchem Judas abgewichen ist, um an seinen eigenen Ort zu gehen. und sie gaben Lose über sie; und das Los fiel auf Matthias, und er wurde den elf Aposteln zugezählt. Und als der Tag der Pfingsten erfüllt wurde, waren sie alle an einem Orte beisammen. Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, wie von einem daherfahrenden, gewaltigen Winde, und erfüllte das ganze Haus, wo sie sassen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geiste erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation derer, die unter dem Himmel sind. Als sich aber das Gerücht hiervon verbreitete, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder einzelne in seiner eigenen Mundart sie reden hörte. Sie entsetzten sich aber alle und verwunderten sich und sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? Und wie hören wir sie, ein jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind: Parther und Meder und Elamiter, und die Bewohner von Mesopotamien und von Judäa und Kappadocien, Pontus und Asien, und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden von Libyen gegen Kyrene hin, und die hier weilenden Römer, sowohl Juden als Proselyten, Kreter und Araber- wie hören wir sie die grossen Taten Gottes in unseren Sprachen reden? Sie entsetzten sich aber alle und waren in Verlegenheit und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein? Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süssen Weines. Petrus aber stand auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von Judäa, und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, dies sei euch kund, und nehmet zu Ohren meine Worte! Denn diese sind nicht trunken, wie ihr meinet, denn es ist die dritte Stunde des Tages; sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: "Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich von meinem Geiste ausgiessen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben; und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geiste ausgiessen, und sie werden weissagen. Und ich werde Wunder geben in dem Himmel oben und Zeichen auf der Erde unten: Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der grosse und herrliche Tag des Herrn kommt. Und es wird geschehen, ein jeder, der irgend den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden." Männer von Israel, höret diese Worte: Jesus, den Nazaräer, einen Mann, von Gott an euch erwiesen durch mächtige Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisset- diesen, übergeben nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geheftet und umgebracht. Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von demselben behalten würde. Denn David sagt über ihn: "Ich sah den Herrn allezeit vor mir; denn er ist zu meiner Rechten, auf dass ich nicht wanke. Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte; ja, auch mein Fleisch wird in Hoffnung ruhen; denn du wirst meine Seele nicht im Hades zurücklassen, noch zugeben, dass dein Frommer Verwesung sehe. Du hast mir kundgetan Wege des Lebens; du wirst mich mit Freude erfüllen mit deinem Angesicht." Brüder, es sei erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen David, dass er sowohl gestorben als auch begraben ist, und sein Grab ist unter uns bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eide geschworen hatte, von der Frucht seiner Lenden auf seinen Thron zu setzen, hat er, voraussehend, von der Auferstehung des Christus geredet, dass er nicht im Hades zurückgelassen worden ist, noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon wir alle Zeugen sind. Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheissung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr sehet und höret. Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füsse". Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Busse, und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch ist die Verheissung und euren Kindern und allen, die in der Ferne sind, so viele irgend der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Und mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie, indem er sagte: Lasst euch retten von diesem verkehrten Geschlecht! Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tage hinzugetan bei dreitausend Seelen. Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. Es kam aber jede Seele Furcht an, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, welche glaubten, waren beisammen und hatten alles gemein; und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, jenachdem einer irgend Bedürfnis hatte. Und indem sie täglich einmütig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen, nahmen sie Speise mit Frohlocken und Einfalt des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volke. Der Herr aber tat täglich zu der Versammlung hinzu, die gerettet werden sollten. Petrus aber und Johannes gingen zusammen hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, die neunte. Und ein gewisser Mann, der von seiner Mutter Leibe an lahm war, wurde getragen, welchen sie täglich an die Pforte des Tempels setzten, die man die schöne nennt, um Almosen zu erbitten von denen, die in den Tempel gingen. Als dieser Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel eintreten wollten, bat er, dass er ein Almosen empfinge. Petrus aber blickte unverwandt mit Johannes auf ihn hin und sprach: Sieh uns an! Er aber gab acht auf sie, in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, stehe auf und wandle! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Alsbald aber wurden seine Füsse und seine Knöchel stark, und aufspringend stand er und wandelte; und er ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott. Und das ganze Volk sah ihn wandeln und Gott loben; und sie erkannten ihn, dass er der war, welcher um das Almosen an der schönen Pforte des Tempels gesessen; und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was sich mit ihm ereignet hatte. Während er aber den Petrus und Johannes festhielt, lief das ganze Volk voll Erstaunen zu ihnen zusammen in der Säulenhalle die Salomonshalle genannt wird. Als aber Petrus es sah, antwortete er dem Volke: Männer von Israel, was verwundert ihr euch hierüber, oder was sehet ihr unverwandt auf uns, als hätten wir aus eigener Kraft oder Frömmigkeit ihn wandeln gemacht? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und angesichts des Pilatus verleugnet habt, als dieser geurteilt hatte, ihn loszugeben. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und gebeten, dass euch ein Mann, der ein Mörder war, geschenkt würde; den Urheber des Lebens aber habt ihr getötet, welchen Gott aus den Toten auferweckt hat, wovon wir Zeugen sind. Und durch Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr sehet und kennet, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn ist, hat ihm diese vollkommene Gesundheit gegeben vor euch allen. Und jetzt, Brüder, ich weiss, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, gleichwie auch eure Obersten. Gott aber hat also erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte. So tut nun Busse und bekehret euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn, und er den euch zuvorverordneten Jesus Christus sende, welchen freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. Moses hat schon gesagt: "Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir; auf ihn sollt ihr hören in allem, was irgend er zu euch reden wird. Es wird aber geschehen, jede Seele, die irgend auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volke ausgerottet werden." Aber auch alle Propheten, von Samuel an und der Reihe nach, so viele ihrer geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt. Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott unseren Vätern verordnet hat, indem er zu Abraham sprach: "Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde". Euch zuerst hat Gott, als er seinen Knecht erweckte, ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euren Bosheiten abwendet. Während sie aber zu dem Volke redeten, kamen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer auf sie zu, welche es verdross, dass sie das Volk lehrten und in Jesu die Auferstehung aus den Toten verkündigten. Und sie legten die Hände an sie und setzten sie in Gewahrsam bis an den Morgen, denn es war schon Abend. Viele aber von denen, welche das Wort gehört hatten, wurden gläubig; und es wurde die Zahl der Männer bei fünftausend. Es geschah aber des folgenden Tages, dass ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten sich in Jerusalem versammelten, und Annas, der Hohepriester, und Kajaphas und Johannes und Alexander, und so viele vom hohenpriesterlichen Geschlecht waren. Und nachdem sie sie in die Mitte gestellt hatten, fragten sie: In welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr dies getan? Da sprach Petrus, erfüllt mit Heiligem Geiste, zu ihnen: Oberste des Volkes und Älteste von Israel! Wenn wir heute über die Wohltat an einem kranken Menschen verhört und gefragt werden, wodurch dieser geheilt worden ist, so sei euch allen und dem ganzen Volke Israel kund, dass in dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, welchen ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten, dass durch ihn dieser gesund vor euch steht. Dieser ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, für nichts geachtet, der zum Eckstein geworden ist. Und es ist in keinem anderen das Heil, denn auch kein anderer Name ist unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet werden müssen. Als sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen und inne wurden, dass es ungelehrte und ungebildete Leute seien, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, dass sie mit Jesu gewesen waren. Und da sie den Menschen, der geheilt worden war, bei ihnen stehen sahen, hatten sie nichts dawider zu sagen. Nachdem sie ihnen aber befohlen hatten, aus dem Synedrium zu gehen, überlegten sie miteinander und sagten: Was sollen wir diesen Menschen tun? Denn dass wirklich ein kundbares Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen offenbar, die zu Jerusalem wohnen, und wir können es nicht leugnen. Aber auf dass es nicht weiter unter dem Volke ausgebreitet werde, lasst uns sie ernstlich bedrohen, dass sie nicht mehr in diesem Namen zu irgend einem Menschen reden. Und als sie sie gerufen hatten, geboten sie ihnen, sich durchaus nicht in dem Namen Jesu zu äussern noch zu lehren. Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören, als auf Gott, urteilet ihr; denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden. Sie aber bedrohten sie noch mehr und entliessen sie, indem sie nicht fanden, auf welche Weise sie sie strafen sollten, um des Volkes willen; denn alle verherrlichten Gott über das, was geschehen war. Denn der Mensch war mehr als vierzig Jahre alt, an welchem dieses Zeichen der Heilung geschehen war. Als sie aber entlassen waren, kamen sie zu den Ihrigen und verkündeten alles, was die Hohenpriester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du bist der Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist; der du durch den Mund deines Knechtes David gesagt hast: "Warum tobten die Nationen, und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen da, und die Obersten versammelten sich wider den Herrn und wider seinen Christus." Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit wider deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvorbestimmt hat, dass es geschehen sollte. Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort zu reden mit aller Freimütigkeit, indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle mit Heiligem Geiste erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. Die Menge derer aber, die gläubig geworden, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein eigen wäre, sondern es war ihnen alles gemein. Und mit grosser Kraft legten die Apostel das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab; und grosse Gnade war auf ihnen allen. Denn es war auch keiner dürftig unter ihnen, denn so viele Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Preis des Verkauften und legten ihn nieder zu den Füssen der Apostel; es wurde aber einem jeden ausgeteilt, so wie einer irgend Bedürfnis hatte. Joseph aber, der von den Aposteln Barnabas zubenamt wurde (was verdolmetscht heisst: Sohn des Trostes), ein Levit, ein Cyprier von Geburt, der einen Acker besass, verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es nieder zu den Füssen der Apostel. Ein gewisser Mann aber, mit Namen Ananias, mit Sapphira, seinem Weibe, verkaufte ein Gut und schaffte von dem Kaufpreis beiseite, wovon auch das Weib wusste; und er brachte einen gewissen Teil und legte ihn nieder zu den Füssen der Apostel. Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes beiseite geschafft hast? Blieb es nicht dein, wenn es so blieb, und war es nicht, nachdem es verkauft war, in deiner Gewalt? Was ist es, dass du dir diese Tat in deinem Herzen vorgenommen hast? Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott. Als aber Ananias diese Worte hörte, fiel er hin und verschied. Und es kam grosse Furcht über alle, die es hörten. Die Jünglinge aber standen auf, rafften ihn zusammen und trugen ihn hinaus und begruben ihn. Es geschah aber nach Verlauf von etwa drei Stunden, dass sein Weib hereinkam, ohne zu wissen, was geschehen war. Petrus aber antwortete ihr: Sage mir, ob ihr für so viel das Feld hingegeben habt? Sie aber sprach: Ja, für so viel. Petrus aber sprach zu ihr: Was ist es, dass ihr übereingekommen seid, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füsse derer, welche deinen Mann begraben haben, sind an der Tür, und sie werden dich hinaustragen. Sie fiel aber alsbald zu seinen Füssen nieder und verschied. Und als die Jünglinge hereinkamen, fanden sie sie tot; und sie trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Manne. Und es kam grosse Furcht über die ganze Versammlung und über alle, welche dies hörten. Aber durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volke; (und sie waren alle einmütig in der Säulenhalle Salomons. Von den übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschliessen, sondern das Volk erhob sie. Aber um so mehr Gläubige wurden dem Herrn hinzugetan, Scharen von Männern sowohl als Weibern;) so dass sie die Kranken auf die Strassen hinaustrugen und auf Betten und Lager legten, auf dass, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschatten möchte. Es kam aber auch die Menge der umliegenden Städte nach Jerusalem zusammen, und sie brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, welche alle geheilt wurden. Der Hohepriester aber stand auf und alle, die mit ihm waren, das ist die Sekte der Sadduzäer, und wurden von Eifersucht erfüllt; und sie legten die Hände an die Apostel und setzten sie in öffentlichen Gewahrsam. Ein Engel des Herrn aber öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses und führte sie hinaus und sprach: Gehet und stellet euch hin und redet in dem Tempel zu dem Volke alle Worte dieses Lebens! Als sie es aber gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam und die mit ihm waren, und sie beriefen das Synedrium und die ganze Ältestenschaft der Söhne Israels zusammen und sandten nach dem Gefängnis, dass sie herbeigeführt würden. Als aber die Diener hinkamen, fanden sie sie nicht in dem Gefängnis; und sie kehrten zurück, berichteten und sagten: Wir fanden das Gefängnis mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wachen an den Türen stehen; als wir aber aufgemacht hatten, fanden wir niemand darin. Als aber sowohl der Priester und der Hauptmann des Tempels als auch die Hohenpriester diese Worte hörten, waren sie über sie in Verlegenheit, was dies doch werden möchte. Es kam aber einer und berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis gesetzt habt, sind im Tempel, stehen und lehren das Volk. Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und führte sie herbei, nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, sie möchten gesteinigt werden. Sie führten sie aber herbei und stellten sie vor das Synedrium; und der Hohepriester befragte sie und sprach: Wir haben euch streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren, und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen. Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ermordet habt, indem ihr ihn an ein Holz hängtet. Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Heiland erhöht, um Israel Busse und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind seine Zeugen von diesen Dingen, aber auch der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Sie aber wurden, als sie es hörten, durchbohrt und ratschlagten, sie umzubringen. Es stand aber einer in dem Synedrium auf, ein Pharisäer, mit Namen Gamaliel, ein Gesetzgelehrter, angesehen bei dem ganzen Volke, und befahl, die Leute eine kurze Zeit hinauszutun. Und er sprach zu ihnen: Männer von Israel, sehet euch vor betreffs dieser Menschen, was ihr tun wollt. Denn vor diesen Tagen stand Theudas auf und sagte, dass er selbst etwas sei, welchem eine Anzahl von etwa vierhundert Männern anhing; der ist getötet worden, und alle, so viele ihm Gehör gaben, sind zerstreut und zunichte geworden. Nach diesem stand Judas der Galiläer auf, in den Tagen der Einschreibung, und machte Volk abfällig sich nach; auch der kam um, und alle, so viele ihm Gehör gaben, wurden zerstreut. Und jetzt sage ich euch: Stehet ab von diesen Menschen und lasset sie (denn wenn dieser Rat oder dieses Werk aus Menschen ist, so wird es zu Grunde gehen; wenn es aber aus Gott ist, so werdet ihr sie nicht zu Grunde richten können), damit ihr nicht gar als solche erfunden werdet, die wider Gott streiten. Und sie gaben ihm Gehör; und als sie die Apostel herbeigerufen hatten, schlugen sie sie und geboten ihnen, nicht in dem Namen Jesu zu reden, und entliessen sie. Sie nun gingen aus dem Synedrium hinweg, voll Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden; und jeden Tag, in dem Tempel und in den Häusern, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen. In diesen Tagen aber, als die Jünger sich vermehrten, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden. Die Zwölfe aber beriefen die Menge der Jünger und sprachen: Es ist nicht gut, dass wir das Wort Gottes verlassen und die Tische bedienen. So sehet euch nun um, Brüder, nach sieben Männern aus euch, von gutem Zeugnis, voll Heiligen Geistes und Weisheit, die wir über dieses Geschäft bestellen wollen; wir aber werden im Gebet und im Dienst des Wortes verharren. Und die Rede gefiel der ganzen Menge; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochien, welche sie vor die Apostel stellten; und als sie gebetet hatten, legten sie ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes wuchs, und die Zahl der Jünger in Jerusalem vermehrte sich sehr; und eine grosse Menge der Priester wurde dem Glauben gehorsam. Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und grosse Zeichen unter dem Volke. Es standen aber etliche auf von der sogenannten Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner und derer von Cilicien und Asien und stritten mit Stephanus. Und sie vermochten nicht der Weisheit und dem Geiste zu widerstehen, womit er redete. Da schoben sie heimlich Männer vor, welche sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden hören wider Moses und Gott. Und sie erregten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten; und sie fielen über ihn her und rissen ihn mit sich fort und führten ihn vor das Synedrium. Und sie stellten falsche Zeugen auf, welche sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Worte zu reden wider die heilige Stätte und das Gesetz; denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus, der Nazaräer, wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche verändern, die uns Moses überliefert hat. Und alle, die in dem Synedrium sassen, schauten unverwandt auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht. Der Hohepriester aber sprach: Ist denn dieses also? Er aber sprach: Brüder und Väter, höret! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, und sprach zu ihm: "Geh aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft, und komm in das Land, das ich dir zeigen werde". Da ging er aus dem Lande der Chaldäer und wohnte in Haran; und von da übersiedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land, in welchem ihr jetzt wohnet. Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht einen Fussbreit; und er verhiess, es ihm zum Besitztum zu geben und seinem Samen nach ihm, als er kein Kind hatte. Gott aber sprach also: "Sein Same wird ein Fremdling sein in fremdem Lande, und man wird ihn knechten und misshandeln vierhundert Jahre. Und die Nation, welcher sie dienen werden, werde ich richten", sprach Gott, "und danach werden sie ausziehen und mir dienen an diesem Orte". Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und also zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen. Und die Patriarchen, neidisch auf Joseph, verkauften ihn nach Ägypten. Und Gott war mit ihm und rettete ihn aus allen seinen Drangsalen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn zum Verwalter über Ägypten und sein ganzes Haus. Es kam aber eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und eine grosse Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise. Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Male aus. Und beim zweiten Male wurde Joseph von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde das Geschlecht Josephs offenbar. Joseph aber sandte hin und liess seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft, an fünfundsiebzig Seelen. Jakob aber zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsere Väter; und sie wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, welche Abraham für eine Summe Geldes von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, kaufte. Als aber die Zeit der Verheissung nahte, welche Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Ägypten, bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Joseph nicht kannte. Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und misshandelte die Väter, so dass sie ihre Kindlein aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben. In dieser Zeit wurde Moses geboren, und er war ausnehmend schön; und er wurde drei Monate aufgezogen in dem Hause des Vaters. Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohne. Und Moses wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken. Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen. Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug. Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott durch seine Hand ihnen Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht. Und am folgenden Tage zeigte er sich ihnen, als sie sich stritten, und trieb sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht? Der aber dem Nächsten unrecht tat, stiess ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt? Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast? Moses aber entfloh bei diesem Worte und wurde Fremdling im Lande Midian, wo er zwei Söhne zeugte. Und als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in einer Feuerflamme eines Dornbusches. Als aber Moses es sah, verwunderte er sich über das Gesicht; während er aber hinzutrat, es zu betrachten, geschah eine Stimme des Herrn: "Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs". Moses aber erzitterte und wagte nicht, es zu betrachten. Der Herr aber sprach zu ihm: "Löse die Sandale von deinen Füssen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land. Gesehen habe ich die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen habe ich gehört, und ich bin herniedergekommen, sie herauszureissen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden." Diesen Moses, den sie verleugneten, indem sie sagten: "Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt?" diesen hat Gott zum Obersten und Retter gesandt mit der Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschien. Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Lande Ägypten und im Roten Meere und in der Wüste, vierzig Jahre. Dieser ist der Moses, der zu den Söhnen Israels sprach: "Einen Propheten wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken, gleich mir; ihn sollt ihr hören". Dieser ist es, der in der Versammlung in der Wüste mit dem Engel, welcher auf dem Berge Sinai zu ihm redete, und mit unseren Vätern gewesen ist; der lebendige Aussprüche empfing, um sie uns zu geben; welchem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten, sondern stiessen ihn von sich und wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten zurück, indem sie zu Aaron sagten: "Mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen; denn dieser Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen ist". Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen und brachten dem Götzenbilde ein Schlachtopfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände. Gott aber wandte sich ab und gab sie dahin, dem Heere des Himmels zu dienen, wie geschrieben steht im Buche der Propheten: "Habt ihr etwa mir vierzig Jahre in der Wüste Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel? Ja, ihr nahmet die Hütte des Moloch auf und das Gestirn eures Gottes Remphan, die Bilder, welche ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen über Babylon hinaus". Unsere Väter hatten die Hütte des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher zu Moses redete, befahl, sie nach dem Muster zu machen, das er gesehen hatte; welche auch unsere Väter überkamen und mit Josua einführten bei der Besitzergreifung des Landes der Nationen, welche Gott austrieb von dem Angesicht unserer Väter hinweg, bis zu den Tagen Davids, welcher Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs. Salomon aber baute ihm ein Haus. Aber der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: "Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füsse. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist der Ort meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?" Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstreitet allezeit dem Heiligen Geiste; wie eure Väter, so auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die Ankunft des Gerechten zuvor verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht beobachtet habt. Als sie aber dies hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Als er aber, voll Heiligen Geistes, unverwandt gen Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet, und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! Sie schrieen aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los. Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestossen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füssen eines Jünglings, genannt Saulus. Und sie steinigten den Stephanus, welcher betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er. Saulus aber willigte in seine Tötung mit ein. Es entstand aber an jenem Tage eine grosse Verfolgung wider die Versammlung, die in Jerusalem war; und alle wurden in die Landschaften von Judäa und Samaria zerstreut, ausgenommen die Apostel. Gottesfürchtige Männer aber bestatteten den Stephanus und stellten eine grosse Klage über ihn an. Saulus aber verwüstete die Versammlung, indem er der Reihe nach in die Häuser ging; und er schleppte sowohl Männer als Weiber fort und überlieferte sie ins Gefängnis. Die Zerstreuten nun gingen umher und verkündigten das Wort. Philippus aber ging hinab in eine Stadt Samarias und predigte ihnen den Christus. Und die Volksmengen achteten einmütig auf das, was von Philippus geredet wurde, indem sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. Denn von vielen, welche unreine Geister hatten, fuhren sie aus, mit lauter Stimme schreiend; und viele Gelähmte und Lahme wurden geheilt. Und es war eine grosse Freude in jener Stadt. Ein gewisser Mann aber, mit Namen Simon, befand sich vorher in der Stadt, der Zauberei trieb und das Volk von Samaria ausser sich brachte, indem er von sich selbst sagte, dass er etwas Grosses sei; welchem alle, vom Kleinen bis zum Grossen, anhingen, indem sie sagten: Dieser ist die Kraft Gottes, die man die grosse nennt. Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit den Zaubereien ausser sich gebracht hatte. Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium von dem Reiche Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte, wurden sie getauft, sowohl Männer als Weiber. Aber auch Simon selbst glaubte, und als er getauft war, hielt er sich zu Philippus; und als er die Zeichen und grossen Wunder sah, welche geschahen, geriet er ausser sich. Als aber die Apostel, welche in Jerusalem waren, gehört hatten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen; welche, als sie hinabgekommen waren, für die beteten, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten; denn er war noch nicht auf einen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. Als aber Simon sah, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, bot er ihnen Geld an und sagte: Gebet auch mir diese Gewalt, auf dass, wem irgend ich die Hände auflege, er den Heiligen Geist empfange. Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre samt dir ins Verderben, weil du gemeint hast, dass die Gabe Gottes durch Geld zu erlangen sei! Du hast weder Teil noch Los an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Tue nun Busse über diese deine Bosheit und bitte den Herrn, ob dir etwa der Anschlag deines Herzens vergeben werde; denn ich sehe, dass du in Galle der Bitterkeit und in Banden der Ungerechtigkeit bist. Simon aber antwortete und sprach: Bittet ihr für mich den Herrn, damit nichts über mich komme von dem, was ihr gesagt habt. Nachdem sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück und verkündigten das Evangelium vielen Dörfern der Samariter. Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Stehe auf und geh gegen Süden auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt; derselbe ist öde. Und er stand auf und ging hin. Und siehe ein Äthiopier, ein Kämmerer, ein Gewaltiger der Kandace, der Königin der Äthiopier, der über ihren ganzen Schatz gesetzt war, war gekommen, um zu Jerusalem anzubeten; und er war auf der Rückkehr und sass auf seinem Wagen und las den Propheten Jasajas. Der Geist aber sprach zu Philippus: Tritt hinzu und schliesse dich diesem Wagen an. Philippus aber lief hinzu und hörte ihn den Propheten Jasajas lesen und sprach: Verstehst du auch, was du liesest? Er aber sprach: Wie könnte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet? Und er bat den Philippus, dass er aufsteige und sich zu ihm setze. Die Stelle der Schrift aber, welche er las, war diese: "Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, also tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht weggenommen; wer aber wird sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen." Der Kämmerer aber antwortete dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dieses? Von sich selbst oder von einem anderen? Philippus aber tat seinen Mund auf, und, anfangend von dieser Schrift, verkündigte er ihm das Evangelium von Jesu. Als sie aber auf dem Wege fortzogen, kamen sie an ein gewisses Wasser. Und der Kämmerer spricht: Siehe, da ist Wasser; was hindert mich, getauft zu werden? Phlippus aber sprach: "Glaubst Du von Herzen, so mags wohl sein". Er antwortete und sprach: "Ich glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist!" Und er hiess den Wagen halten. Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als der Kämmerer; und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er zog seinen Weg mit Freuden. Philippus aber wurde zu Asdod gefunden; und indem er hindurchzog, verkündigte er das Evangelium allen Städten, bis er nach Cäsarea kam. Saulus aber, noch Drohung und Mord wider die Jünger des Herrn schnaubend, ging zu dem Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er etliche, die des Weges wären, fände, sowohl Männer als Weiber, er sie gebunden nach Jerusalem führe. Als er aber hinzog, geschah es, dass er Damaskus nahte. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel; und auf die Erde fallend, hörte er eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Er aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Stehe aber auf und geh in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst. Die Männer aber, die mit ihm des Weges zogen, standen sprachlos, da sie wohl die Stimme hörten, aber niemand sahen. Saulus aber richtete sich von der Erde auf. Als aber seine Augen aufgetan waren, sah er niemand. Und sie leiteten ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus. Und er war drei Tage nicht sehend und ass nicht und trank nicht. Es war aber ein gewisser Jünger in Damaskus, mit Namen Ananias; und der Herr sprach zu ihm in einem Gesicht: Ananias! Er aber sprach: Siehe, hier bin ich, Herr! Der Herr aber sprach zu ihm: Stehe auf und geh in die Strasse, welche die gerade genannt wird, und frage im Hause des Judas nach einem, mit Namen Saulus, von Tarsus, denn siehe, er betet; und er hat im Gesicht einen Mann, mit Namen Ananias, gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend werde. Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen von diesem Manne gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem getan hat. Und hier hat er Gewalt von den Hohenpriestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Gehe hin; denn dieser ist mir ein auserwähltes Gefäss, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als Könige und Söhne Israels. Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muss. Ananias aber ging hin und kam in das Haus; und ihm die Hände auflegend, sprach er: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Wege, den du kamst, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geiste erfüllt werdest. Und alsbald fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er wurde sehend und stand auf und wurde getauft. Und nachdem er Speise genommen hatte, wurde er gestärkt. Er war aber etliche Tage bei den Jüngern, die in Damaskus waren. Und alsbald predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist. Alle aber, die es hörten, gerieten ausser sich und sagten: Ist dieser nicht der, welcher in Jerusalem die zerstörte, welche diesen Namen anrufen, und dazu hierhergekommen war, auf dass er sie gebunden zu den Hohenpriestern führe? Saulus aber erstarkte um so mehr und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist. Als aber viele Tage verflossen waren, ratschlagten die Juden miteinander, ihn umzubringen. Es wurde aber dem Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten auch die Tore sowohl bei Tage als bei Nacht, damit sie ihn umbrächten. Die Jünger aber nahmen ihn bei der Nacht und liessen ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korbe hinunterliessen. Als er aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschliessen; und alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei. Barnabas aber nahm ihn und brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn gesehen habe, und dass derselbe zu ihm geredet, und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe. Und er ging mit ihnen aus und ein in Jerusalem und sprach freimütig im Namen des Herrn. Und er redete und stritt mit den Hellenisten; sie aber trachteten, ihn umzubringen. Als die Brüder es aber erfuhren, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und sandten ihn hinweg nach Tarsus. So hatten denn die Versammlungen durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurden erbaut und wandelten in der Furcht des Herrn und wurden vermehrt durch den Trost des Heiligen Geistes. Es geschah aber, dass Petrus, indem er allenthalben hindurchzog, auch zu den Heiligen hinabkam, die zu Lydda wohnten. Er fand aber daselbst einen gewissen Menschen, mit Namen Äneas, der seit acht Jahren zu Bett lag, welcher gelähmt war. Und Petrus sprach zu ihm: Äneas! Jesus, der Christus, heilt dich; stehe auf und bette dir selbst! Und alsbald stand er auf. Und es sahen ihn alle, die zu Lydda und Saron wohnten, welche sich zum Herrn bekehrten. In Joppe aber war eine gewisse Jüngerin, mit Namen Tabitha, was verdolmetscht heisst: Dorkas; diese war voll guter Werke und Almosen, die sie übte. Es geschah aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Und als sie sie gewaschen hatten, legten sie sie auf den Obersaal. Da aber Lydda nahe bei Joppe war, sandten die Jünger, als sie gehört hatten, dass Petrus daselbst sei, zwei Männer zu ihm und baten: Zögere nicht, zu uns zu kommen. Petrus aber stand auf und ging mit ihnen; und als er angekommen war, führten sie ihn auf den Obersaal. Und alle Witwen traten weinend zu ihm und zeigten ihm die Leibröcke und Kleider, welche die Dorkas gemacht hatte, während sie bei ihnen war. Petrus aber trieb alle hinaus, kniete nieder und betete. Und er wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabitha, stehe auf! Sie aber schlug ihre Augen auf, und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf. Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf; er rief aber die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebend dar. Es wurde aber durch ganz Joppe hin kund, und viele glaubten an den Herrn. Es geschah aber, dass er viele Tage in Joppe blieb, bei einem gewissen Simon, einem Gerber. Ein gewisser Mann aber in Cäsarea, mit Namen Kornelius, ein Hauptmann von der sogenannten italischen Schar, fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Hause, der dem Volke viele Almosen gab und allezeit zu Gott betete- sah in einem Gesicht ungefähr um die neunte Stunde des Tages offenbarlich, wie ein Engel Gottes zu ihm hereinkam und zu ihm sagte: Kornelius! Er aber sah ihn unverwandt an und wurde von Furcht erfüllt und sagte: Was ist, Herr? Er sprach aber zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgestiegen zum Gedächtnis vor Gott. Und jetzt sende Männer nach Joppe und lass Simon holen, der Petrus zubenannt ist; dieser herbergt bei einem gewissen Simon, einem Gerber, dessen Haus am Meere ist. Als aber der Engel, der mit ihm redete, weggegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einen frommen Kriegsknecht von denen, die beständig bei ihm waren; und als er ihnen alles erzählt hatte, sandte er sie nach Joppe. Des folgenden Tages aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Entzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein gewisses Gefäss, gleich einem grossen leinenen Tuche, herabkommen, an vier Zipfeln gebunden und auf die Erde herniedergelassen, in welchem allerlei vierfüssige und kriechende Tiere der Erde waren und das Gevögel des Himmels. Und eine Stimme geschah zu ihm: Stehe auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgend etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wiederum geschah eine Stimme zum zweiten Male zu ihm: Was Gott gereinigt hat, mache du nicht gemein! Dieses aber geschah dreimal; und das Gefäss wurde alsbald hinaufgenommen in den Himmel. Als aber Petrus bei sich selbst in Verlegenheit war, was doch das Gesicht sein möchte, das er gesehen hatte, siehe, da standen die Männer, welche von Kornelius gesandt waren und Simons Haus erfragt hatten, vor dem Tore; und als sie gerufen hatten, fragten sie, ob Simon, der Petrus zubenamt sei, daselbst herberge. Während aber Petrus über das Gesicht nachsann, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich. Stehe aber auf, geh hinab und ziehe mit ihnen, ohne irgend zu zweifeln, weil ich sie gesandt habe. Petrus aber ging zu den Männern hinab und sprach: Siehe, ich bin es, den ihr suchet. Was ist die Ursache, weshalb ihr kommet? Sie aber sprachen: Kornelius, ein Hauptmann, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, und der ein gutes Zeugnis hat von der ganzen Nation der Juden, ist von einem heiligen Engel göttlich gewiesen worden, dich in sein Haus holen zu lassen und Worte von dir zu hören. Als er sie nun hereingerufen hatte, beherbergte er sie. Des folgenden Tages aber machte er sich auf und zog mit ihnen fort, und etliche der Brüder von Joppe gingen mit ihm; und des folgenden Tages kamen sie nach Cäsarea. Kornelius aber, der seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen hatte, erwartete sie. Als es aber geschah, dass Petrus hereinkam, ging Kornelius ihm entgegen, fiel ihm zu Füssen und huldigte ihm. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Stehe auf! Auch ich selbst bin ein Mensch. Und sich mit ihm unterredend, ging er hinein und findet viele versammelt. Und er sprach zu ihnen: Ihr wisset, wie unerlaubt es für einen jüdischen Mann ist, sich einem Fremdling anzuschliessen oder zu ihm zu kommen; und mir hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu heissen. Darum kam ich auch ohne Widerrede, als ich geholt wurde. Ich frage nun: Aus welchem Grunde habt ihr mich holen lassen? Und Kornelius sprach: Vor vier Tagen fastete ich bis zu dieser Stunde, und um die neunte betete ich in meinem Hause; und siehe, ein Mann stand vor mir in glänzendem Kleide und spricht: Kornelius! Dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott. Sende nun nach Joppe und lass Simon holen, der Petrus zubenamt ist; dieser herbergt in dem Hause Simons, eines Gerbers, am Meere; der wird, wenn er hierhergekommen ist, zu dir reden. Sofort nun sandte ich zu dir, und du hast wohlgetan, dass du gekommen bist. Jetzt sind wir nun alle vor Gott gegenwärtig, um alles zu hören, was dir von Gott befohlen ist. Petrus aber tat den Mund auf und sprach: In Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in jeder Nation, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ist ihm angenehm. Das Wort, welches er den Söhnen Israels gesandt hat, Frieden verkündigend durch Jesus Christum, dieser ist aller Herr kennet ihr: das Zeugnis, welches, anfangend von Galiläa, durch ganz Judäa hin ausgebreitet worden ist, nach der Taufe, die Johannes predigte: Jesus, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geiste und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen alles dessen, was er sowohl im Lande der Juden als auch in Jerusalem getan hat; welchen sie auch umgebracht haben, indem sie ihn an ein Holz hängten. Diesen hat Gott am dritten Tage auferweckt und ihn sichtbar werden lassen, nicht dem ganzen Volke, sondern den von Gott zuvor erwählten Zeugen, uns, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er aus den Toten auferstanden war. Und er hat uns befohlen, dem Volke zu predigen und ernstlich zu bezeugen, dass er der von Gott verordnete Richter der Lebendigen und der Toten ist. Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen. Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, gerieten ausser sich, dass auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war; denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott erheben. Dann antwortete Petrus: Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben, gleichwie auch wir? Und er befahl, dass sie getauft würden in dem Namen des Herrn. Dann baten sie ihn, etliche Tage zu bleiben. Die Apostel aber und die Brüder, die in Judäa waren, hörten, dass auch die Nationen das Wort Gottes angenommen hätten; und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, stritten die aus der Beschneidung mit ihm und sagten: Du bist zu Männern eingekehrt, die Vorhaut haben, und hast mit ihnen gegessen. Petrus aber fing an und setzte es ihnen der Reihe nach auseinander und sprach: Ich war in der Stadt Joppe im Gebet, und ich sah in einer Entzückung ein Gesicht, wie ein gewisses Gefäss herabkam, gleich einem grossen leinenen Tuche, an vier Zipfeln herniedergelassen aus dem Himmel; und es kam bis zu mir. Und als ich es unverwandt anschaute, bemerkte und sah ich die vierfüssigen Tiere der Erde und die wilden Tiere und die kriechenden und das Gevögel des Himmels. Ich hörte aber auch eine Stimme, die zu mir sagte: Stehe auf, Petrus, schlachte und iss! Ich sprach aber: Keineswegs, Herr! Denn niemals ist Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen. Eine Stimme aber antwortete zum zweiten Male aus dem Himmel: Was Gott gereinigt hat, mache du nicht gemein! Dies aber geschah dreimal; und alles wurde wiederum hinaufgezogen in den Himmel. Und siehe, alsbald standen vor dem Hause, in welchem ich war, drei Männer, die von Cäsarea zu mir gesandt waren. Der Geist aber hiess mich mit ihnen gehen, ohne irgend zu zweifeln. Es kamen aber auch diese sechs Brüder mit mir, und wir kehrten in das Haus des Mannes ein. Und er erzählte uns, wie er den Engel gesehen habe in seinem Hause stehen und zu ihm sagen: Sende nach Joppe und lass Simon holen, der Petrus zubenamt ist; der wird Worte zu dir reden, durch welche du errettet werden wirst, du und dein ganzes Haus. Indem ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns im Anfang. Ich gedachte aber an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geiste getauft werden. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die wir an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben, wer war ich, dass ich vermocht hätte, Gott zu wehren? Als sie aber dies gehört hatten, beruhigten sie sich und verherrlichten Gott und sagten: Dann hat Gott also auch den Nationen die Busse gegeben zum Leben. Die nun zerstreut waren durch die Drangsal, welche wegen Stephanus entstanden war, zogen hindurch bis nach Phönicien und Cypern und Antiochien und redeten zu niemand das Wort, als allein zu Juden. Es waren aber unter ihnen etliche Männer von Cypern und Kyrene, welche, als sie nach Antiochien kamen, auch zu den Griechen redeten, indem sie das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten. Und des Herrn Hand war mit ihnen, und eine grosse Zahl glaubte und bekehrte sich zu dem Herrn. Es kam aber die Rede von ihnen zu den Ohren der Versammlung, die in Jerusalem war, und sie sandten Barnabas aus, dass er hindurchzöge bis nach Antiochien; welcher, als er hingekommen war und die Gnade Gottes sah, sich freute und alle ermahnte, mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren. Denn er war ein guter Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens; und eine zahlreiche Menge wurde dem Herrn hinzugetan. Er zog aber aus nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen; und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochien. Es geschah ihnen aber, dass sie ein ganzes Jahr in der Versammlung zusammenkamen und eine zahlreiche Menge lehrten, und dass die Jünger zuerst in Antiochien Christen genannt wurden. In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochien herab. Einer aber von ihnen, mit Namen Agabus, stand auf und zeigte durch den Geist eine grosse Hungersnot an, die über den ganzen Erdkreis kommen sollte, welche auch unter Klaudius eintrat. Sie beschlossen aber, jenachdem einer der Jünger begütert war, ein jeder von ihnen zur Hilfsleistung den Brüdern zu senden, die in Judäa wohnten; was sie auch taten, indem sie es an die Ältesten sandten durch die Hand des Barnabas und Saulus. Um jene Zeit aber legte Herodes, der König, die Hände an etliche von der Versammlung, sie zu misshandeln; er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwerte. Und als er sah, dass es den Juden gefiel, fuhr er fort, auch Petrus festzunehmen (es waren aber die Tage der ungesäuerten Brote), welchen er auch, nachdem er ihn ergriffen hatte, ins Gefängnis setzte und an vier Abteilungen von je vier Kriegsknechten zur Bewachung überlieferte, indem er willens war, ihn nach dem Passah dem Volke vorzuführen. Petrus nun wurde in dem Gefängnis verwahrt; aber von der Versammlung geschah ein anhaltendes Gebet für ihn zu Gott. Als aber Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus in jener Nacht zwischen zwei Kriegsknechten, gebunden mit zwei Ketten, und Wächter vor der Tür verwahrten das Gefängnis. Und siehe, ein Engel des Herrn stand da, und ein Licht leuchtete in dem Kerker; und er schlug Petrus an die Seite, weckte ihn und sagte: Stehe schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von den Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und binde deine Sandalen unter. Er tat aber also. Und er spricht zu ihm: Wirf dein Oberkleid um und folge mir. Und er ging hinaus und folgte ihm und wusste nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; er meinte aber, ein Gesicht zu sehen. Als sie aber durch die erste und die zweite Wache gegangen waren, kamen sie an das eiserne Tor, das in die Stadt führte, welches sich ihnen von selbst auftat; und sie traten hinaus und gingen eine Strasse entlang, und alsbald schied der Engel von ihm. Und als Petrus zu sich selbst kam, sprach er: Nun weiss ich in Wahrheit, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich gerettet hat aus der Hand des Herodes und aller Erwartung des Volkes der Juden. Und als er sich bedachte, kam er an das Haus der Maria, der Mutter des Johannes, der Markus zubenamt war, wo viele versammelt waren und beteten. Als er aber an der Tür des Tores klopfte, kam eine Magd, mit Namen Rhode, herbei, um zu horchen. Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, öffnete sie vor Freude das Tor nicht; sie lief aber hinein und verkündete, Petrus stehe vor dem Tore. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Sie aber beteuerte, dass es also sei. Sie aber sprachen: Es ist sein Engel. Petrus aber fuhr fort zu klopfen. Als sie aber aufgetan hatten, sahen sie ihn und waren ausser sich. Er aber winkte ihnen mit der Hand zu schweigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt habe; und er sprach: Verkündet dies Jakobus und den Brüdern. Und er ging hinaus und zog an einen anderen Ort. Als es aber Tag geworden, war eine nicht geringe Bestürzung unter den Kriegsknechten, was doch aus Petrus geworden sei. Als aber Herodes nach ihm verlangte und ihn nicht fand, zog er die Wächter zur Untersuchung und befahl sie abzuführen; und er ging von Judäa nach Cäsarea hinab und verweilte daselbst. Er war aber sehr erbittert gegen die Tyrer und Sidonier. Sie kamen aber einmütig zu ihm, und nachdem die Blastus, den Kämmerer des Königs, überredet hatten, baten sie um Frieden, weil ihr Land von dem königlichen ernährt wurde. An einem festgesetzten Tage aber hielt Herodes, nachdem er königliche Kleider angelegt und sich auf den Thron gesetzt hatte, eine öffentliche Rede an sie. Das Volk aber rief ihm zu: Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen! Alsbald aber schlug ihn ein Engel des Herrn, darum dass er nicht Gott die Ehre gab; und von Würmern gefressen, verschied er. Das Wort Gottes aber wuchs und mehrte sich. Barnabas aber und Saulus kehrten, nachdem sie den Dienst erfüllt hatten, von Jerusalem zurück und nahmen auch Johannes mit, der Markus zubenamt war. Es waren aber in Antiochien, in der dortigen Versammlung, Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene, und Manaen, der mit Herodes, dem Vierfürsten, auferzogen war, und Saulus. Während sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem Werke aus, zu welchem ich sie berufen habe. Da fasteten und beteten sie; und als sie ihnen die Hände aufgelegt hatten, entliessen sie sie. Sie nun, ausgesandt von dem Heiligen Geiste, gingen hinab nach Seleucia, und von dannen segelten sie nach Cypern. Und als sie in Salamis waren, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch Johannes zum Diener. Als sie aber die ganze Insel bis Paphos durchzogen hatten, fanden sie einen gewissen Mann, einen Magier, einen falschen Propheten, einen Juden, mit Namen Bar-Jesus, der bei dem Prokonsul Sergius Paulus war, einem verständigen Manne. Dieser rief Barnabas und Saulus herbei und begehrte das Wort Gottes zu hören. Elymas aber, der Zauberer (denn so wird sein Name verdolmetscht), widerstand ihnen und suchte den Prokonsul von dem Glauben abwendig zu machen. Saulus aber, der auch Paulus heisst, erfüllt mit Heiligem Geiste, blickte unverwandt auf ihn hin und sprach: O du, voll aller List und aller Bosheit, Sohn des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit! Willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren? Und jetzt siehe, die Hand des Herrn ist auf dir! Und du wirst blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen. Und alsbald fiel Dunkel und Finsternis auf ihn; und er tappte umher und suchte solche, die ihn an der Hand leiteten. Dann, als der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er, erstaunt über die Lehre des Herrn. Als aber Paulus und seine Begleiter von Paphos abgefahren waren, kamen sie nach Perge in Pamphylien. Johannes aber sonderte sich von ihnen ab und kehrte nach Jerusalem zurück. Sie aber zogen von Perge aus hindurch und kamen nach Antiochien in Pisidien; und sie gingen am Tage des Sabbats in die Synagoge und setzten sich. Aber nach dem Vorlesen des Gesetzes und der Propheten sandten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und sagten: Brüder, wenn in euch irgend ein Wort der Ermahnung an das Volk ist, so redet. Paulus aber stand auf, winkte mit der Hand und sprach: Männer von Israel und die ihr Gott fürchtet, höret: Der Gott dieses Volkes Israel erwählte unsere Väter und erhöhte das Volk in der Fremdlingschaft im Lande Ägypten, und mit erhobenem Arm führte er sie von dannen heraus; und eine Zeit von etwa vierzig Jahren pflegte er sie in der Wüste. Und nachdem er sieben Nationen im Lande Kanaan vertilgt hatte, liess er sie deren Land erben. Und nach diesem, bei vierhundertfünfzig Jahren, gab er ihnen Richter bis auf Samuel, den Propheten. Und von da an begehrten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn Kis, einen Mann aus dem Stamme Benjamin, vierzig Jahre lang. Und nachdem er ihn weggetan hatte, erweckte er ihnen David zum König, welchem er auch Zeugnis gab und sprach: "Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird". Aus dessen Samen hat Gott nach Verheissung dem Israel als Erretter Jesus gebracht, nachdem Johannes, angesichts seines Eintritts, zuvor die Taufe der Busse dem ganzen Volke Israel verkündigt hatte. Als aber Johannes seinen Lauf erfüllte, sprach er: Wer meinet ihr, dass ich sei? Ich bin es nicht, sondern siehe, es kommt einer nach mir, dessen ich nicht würdig bin, ihm die Sandale an den Füssen zu lösen. Brüder, Söhne des Geschlechts Abrahams, und die unter euch Gott fürchten, euch ist das Wort dieses Heils gesandt. Denn die zu Jerusalem wohnen und ihre Obersten, indem sie diesen nicht erkannten, haben auch die Stimmen der Propheten erfüllt, welche jeden Sabbat gelesen werden, indem sie über ihn Gericht hielten. Und obschon sie keine Ursache des Todes fanden, baten sie den Pilatus, dass er umgebracht würde. Und nachdem sie alles vollendet hatten, was über ihn geschrieben ist, nahmen sie ihn vom Holze herab und legten ihn in eine Gruft. Gott aber hat ihn aus den Toten auferweckt, und er ist mehrere Tage hindurch denen erschienen, die mit ihm hinaufgezogen waren von Galiläa nach Jerusalem, welche jetzt seine Zeugen an das Volk sind. Und wir verkündigen euch die gute Botschaft von der zu den Vätern geschehenen Verheissung, dass Gott dieselbe uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte; wie auch in dem zweiten Psalm geschrieben steht: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt". Dass er ihn aber aus den Toten auferweckt hat, um nicht mehr zur Verwesung zurückzukehren, hat er also ausgesprochen: "Ich werde euch die gewissen Gnaden Davids geben". Deshalb sagt er auch an einer anderen Stelle: "Du wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe". Denn David freilich, als er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, entschlief und wurde zu seinen Vätern beigesetzt und sah die Verwesung. Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht. So sei es euch nun kund, Brüder, dass durch diesen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr im Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird in diesem jeder Glaubende gerechtfertigt. Sehet nun zu, dass nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist: "Sehet, ihr Verächter, und verwundert euch und verschwindet; denn ich wirke ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt". Als sie aber hinausgingen, baten sie, dass auf den folgenden Sabbat diese Worte zu ihnen geredet würden. Als aber die Synagoge aus war, folgten viele der Juden und der anbetenden Proselyten dem Paulus und Barnabas, welche zu ihnen sprachen und ihnen zuredeten, in der Gnade Gottes zu verharren. Am nächsten Sabbat aber versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören. Als aber die Juden die Volksmengen sahen, wurden sie von Eifersucht erfüllt und widersprachen dem, was von Paulus geredet wurde, widersprechend und lästernd. Paulus aber und Barnabas gebrauchten Freimütigkeit und sprachen: Zu euch musste notwendig das Wort Gottes zuerst geredet werden; weil ihr es aber von euch stosset und euch selbst nicht würdig achtet des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Nationen. Denn also hat uns der Herr geboten: "Ich habe dich zum Licht der Nationen gesetzt, auf dass du zum Heil seiest bis an das Ende der Erde". Als aber die aus den Nationen es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es glaubten, so viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren. Das Wort des Herrn aber wurde ausgebreitet durch die ganze Gegend. Die Juden aber erregten die anbetenden vornehmen Frauen und die Ersten der Stadt und erweckten eine Verfolgung wider Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihren Grenzen. Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füssen wider sie ab und kamen nach Ikonium. Die Jünger aber wurden mit Freude und heiligem Geiste erfüllt. Es geschah aber zu Ikonium, dass sie zusammen in die Synagoge der Juden gingen und also redeten, dass eine grosse Menge, sowohl von Juden als auch von Griechen, glaubte. Die ungläubigen Juden aber reizten und erbitterten die Seelen derer aus den Nationen wider die Brüder. Sie verweilten nun lange Zeit und sprachen freimütig in dem Herrn, der dem Worte seiner Gnade Zeugnis gab, indem er Zeichen und Wunder geschehen liess durch ihre Hände. Die Menge der Stadt aber war entzweit, und die einen waren mit den Juden, die anderen mit den Aposteln. Als aber ein ungestümer Angriff geschah, sowohl von denen aus den Nationen als auch von den Juden samt ihren Obersten, um sie zu misshandeln und zu steinigen, entflohen sie, als sie es inne wurden, in die Städte von Lykaonien: Lystra und Derbe, und die Umgegend; und daselbst verkündigten sie das Evangelium. Und ein gewisser Mann in Lystra sass da, kraftlos an den Füssen, lahm von seiner Mutter Leibe an, der niemals gewandelt hatte. Dieser hörte Paulus reden, welcher, als er unverwandt auf ihn hinblickte und sah, dass er Glauben hatte, geheilt zu werden, mit lauter Stimme sprach: Stelle dich gerade hin auf deine Füsse! Und er sprang auf und wandelte. Als die Volksmengen aber sahen, was Paulus tat, erhoben sie ihre Stimme und sagten auf lykaonisch: Die Götter sind den Menschen gleich geworden und sind zu uns herabgekommen. Und sie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er das Wort führte. Der Priester des Zeus aber, welcher vor der Stadt war, brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte mit den Volksmengen opfern. Als aber die Apostel Barnabas und Paulus es hörten, zerrissen sie ihre Kleider, sprangen hinaus unter die Volksmenge und riefen und sprachen: Männer, warum tut ihr dieses? Auch wir sind Menschen von gleichen Empfindungen wie ihr und verkündigen euch, dass ihr euch von diesen nichtigen Götzen bekehren sollt zu dem lebendigen Gott, welcher den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist; der in den vergangenen Geschlechtern alle Nationen in ihren eigenen Wegen gehen liess, wiewohl er sich doch nicht unbezeugt gelassen hat, indem er Gutes tat und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gab und eure Herzen mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte. Und als sie dies sagten, stillten sie kaum die Volksmengen, dass sie ihnen nicht opferten. Es kamen aber aus Antiochien und Ikonium Juden an, und nachdem sie die Volksmengen überredet und Paulus gesteinigt hatten, schleiften sie ihn zur Stadt hinaus, indem sie meinten, er sei gestorben. Als aber die Jünger ihn umringten, stand er auf und ging in die Stadt hinein; und des folgenden Tages zog er mit Barnabas aus nach Derbe. Und als sie jener Stadt das Evangelium verkündigt und viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie nach Lystra und Ikonium und Antiochien zurück, indem sie die Seelen der Jünger befestigten, und sie ermahnten, im Glauben zu verharren, und dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen. Als sie ihnen aber in jeder Versammlung Älteste gewählt hatten, beteten sie mit Fasten und befahlen sie dem Herrn, an welchen sie geglaubt hatten. Und nachdem sie Pisidien durchzogen hatten, kamen sie nach Pamphylien; und als sie in Perge das Wort geredet hatten, gingen sie hinab nach Attalia; und von dannen segelten sie ab nach Antiochien, von wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werke, das sie erfüllt hatten. Als sie aber angekommen waren und die Versammlung zusammengebracht hatten, erzählten sie alles, was Gott mit ihnen getan, und dass er den Nationen eine Tür des Glaubens aufgetan habe. Sie verweilten aber eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern. Und etliche kamen von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr nicht beschnitten worden seid nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht errettet werden. Als nun ein Zwiespalt entstand und ein nicht geringer Wortwechsel zwischen ihnen und dem Paulus und Barnabas, ordneten sie an, dass Paulus und Barnabas und etliche andere von ihnen zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen sollten wegen dieser Streitfrage. Sie nun, nachdem sie von der Versammlung das Geleit erhalten hatten, durchzogen Phönicien und Samaria und erzählten die Bekehrung derer aus den Nationen; und sie machten allen Brüdern grosse Freude. Als sie aber nach Jerusalem gekommen waren, wurden sie von der Versammlung und den Aposteln und Ältesten aufgenommen, und sie verkündeten alles, was Gott mit ihnen getan hatte. Etliche aber derer von der Sekte der Pharisäer, welche glaubten, traten auf und sagten: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten. Die Apostel aber und die Ältesten versammelten sich, um diese Angelegenheit zu besehen. Als aber viel Wortwechsel entstanden war, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Brüder ihr wisset, dass Gott vor längerer Zeit mich unter euch auserwählt hat, dass die Nationen durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und glauben sollten. Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, gleichwie auch uns; und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, indem er durch den Glauben ihre Herzen reinigte. Nun denn, was versuchet ihr Gott, ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? Sondern wir glauben durch die Gnade des Herrn Jesus in derselben Weise errettet zu werden wie auch jene. Die ganze Menge aber schwieg und hörte Barnabas und Paulus zu, welche erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott unter den Nationen durch sie getan habe. Nachdem sie aber ausgeredet hatten, antwortete Jakobus und sprach: Brüder, höret mich! Simon hat erzählt, wie Gott zuerst die Nationen heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk zu nehmen für seinen Namen. Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: "Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die Hütte Davids, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten; damit die übrigen der Menschen den Herrn suchen, und alle Nationen, über welche mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut", was von jeher bekannt ist. Deshalb urteile ich, dass man diejenigen, welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhige, sondern ihnen schreibe, dass sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von der Hurerei und vom Erstickten und vom Blute. Denn Moses hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn predigen, indem er an jedem Sabbat in den Synagogen gelesen wird. Dann deuchte es den Aposteln und den Ältesten samt der ganzen Versammlung gut, Männer aus sich zu erwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu senden: Judas, genannt Barsabas, und Silas, Männer, welche Führer unter den Brüdern waren. Und sie schrieben und sandten durch ihre Hand folgendes: "Die Apostel und die Ältesten und die Brüder an die Brüder, die aus den Nationen sind zu Antiochien und in Syrien und Cilicien, ihren Gruss. Weil wir gehört haben, dass etliche, die aus unserer Mitte ausgegangen sind, euch mit Worten beunruhigt haben, indem sie eure Seelen verstören und sagen, ihr müsstet beschnitten werden und das Gesetz halten denen wir keine Befehle gegeben haben, deuchte es uns, einstimmig geworden, gut, Männer auszuerwählen und sie mit unseren Geliebten, Barnabas und Paulus, zu euch zu senden, mit Männern, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe verkündigen werden. Denn es hat dem Heiligen Geiste und uns gut geschienen, keine grössere Last auf euch zu legen, als diese notwendigen Stücke: euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahret, so werdet ihr wohl tun. Lebet wohl!" Nachdem sie nun entlassen waren, kamen sie nach Antiochien hinab; und sie versammelten die Menge und übergaben den Brief. Als sie ihn aber gelesen hatten, freuten sie sich über den Trost. Und Judas und Silas, die auch selbst Propheten waren, ermunterten die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie. Nachdem sie sich aber eine Zeitlang aufgehalten hatten, wurden sie mit Frieden von den Brüdern entlassen zu denen, die sie gesandt hatten. -Es gefiel aber Silas dass er dabliebe Paulus aber und Barnabas verweilten in Antiochien und lehrten und verkündigten mit noch vielen anderen das Wort des Herrn. Nach etlichen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns nun zurückkehren und die Brüder besuchen in jeder Stadt, in welcher wir das Wort des Herrn verkündigt haben, und sehen, wie es ihnen geht. Barnabas aber war gesonnen, auch Johannes, genannt Markus, mitzunehmen. Paulus aber hielt es für billig, den nicht mitzunehmen, der aus Pamphylien von ihnen gewichen und nicht mit ihnen gegangen war zum Werke. Es entstand nun eine Erbitterung, so dass sie sich voneinander trennten, und dass Barnabas den Markus mitnahm und nach Cypern segelte. Paulus aber erwählte sich Silas und zog aus, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen. Er durchzog aber Syrien und Cilicien und befestigte die Versammlungen. Er gelangte aber nach Derbe und Lystra. Und siehe, daselbst war ein gewisser Jünger, mit Namen Timotheus, der Sohn eines jüdischen gläubigen Weibes, aber eines griechischen Vaters; welcher ein gutes Zeugnis hatte von den Brüdern in Lystra und Ikonium. Paulus wollte, dass dieser mit ihm ausgehe, und er nahm und beschnitt ihn um der Juden willen, die in jenen Orten waren; denn sie kannten alle seinen Vater, dass er ein Grieche war. Als sie aber die Städte durchzogen, teilten sie ihnen zur Beobachtung die Beschlüsse mit, welche von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem festgesetzt waren. Die Versammlungen nun wurden im Glauben befestigt und vermehrten sich täglich an Zahl. Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geiste verhindert worden waren, das Wort in Asien zu reden; als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht. Als sie aber an Mysien vorübergezogen waren, gingen sie nach Troas hinab. Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein gewisser macedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Macedonien und hilf uns! Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir alsbald nach Macedonien abzureisen, indem wir schlossen, dass der Herr uns gerufen habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen. Wir fuhren nun von Troas ab und kamen geraden Laufs nach Samothrace, und des folgenden Tages nach Neapolis, und von da nach Philippi, welches die erste Stadt jenes Teiles von Macedonien ist, eine Kolonie. In dieser Stadt aber verweilten wir einige Tage. Und am Tage des Sabbats gingen wir hinaus vor das Tor an einen Fluss, wo es gebräuchlich war, das Gebet zu verrichten; und wir setzten uns nieder und redeten zu den Weibern, die zusammengekommen waren. Und ein gewisses Weib, mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt Thyatira, welche Gott anbetete, hörte zu, deren Herz der Herr auftat, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde. Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilet, dass ich dem Herrn treu sei, so kehret in mein Haus ein und bleibet. Und sie nötigte uns. Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, dass uns eine gewisse Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist hatte, welche ihren Herren vielen Gewinn brachte durch Wahrsagen. Diese folgte dem Paulus und uns nach und schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen. Dies aber tat sie viele Tage. Paulus aber, tiefbetrübt, wandte sich um und sprach zu dem Geiste: Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zu derselben Stunde. Als aber ihre Herren sahen, dass die Hoffnung auf ihren Gewinn dahin war, griffen sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Markt zu den Vorstehern. Und sie führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen, welche Juden sind, verwirren ganz und gar unsere Stadt und verkündigen Gebräuche, die uns nicht erlaubt sind anzunehmen noch auszuüben, da wir Römer sind. Und die Volksmenge erhob sich zugleich wider sie, und die Hauptleute rissen ihnen die Kleider ab und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen. Und als sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren. Dieser warf sie, als er solchen Befehl empfangen hatte, in das innerste Gefängnis und befestigte ihre Füsse in dem Stock. Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu. Plötzlich aber geschah ein grosses Erdbeben, so dass die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden; und alsbald öffneten sich alle Türen, und aller Bande wurden gelöst. Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe aufwachte und die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er das Schwert und wollte sich umbringen, indem er meinte, die Gefangenen wären entflohen. Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: Tue dir nichts Übles, denn wir sind alle hier. Er aber forderte Licht und sprang hinein; und zitternd fiel er vor Paulus und Silas nieder. Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, auf dass ich errettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus. Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Hause waren. Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er wurde getauft, er und alle die Seinigen alsbald. Und er führte sie hinauf in sein Haus, setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Hause. Als es aber Tag geworden war, sandten die Hauptleute die Rutenträger und sagten: Lass jene Menschen los. Der Kerkermeister aber berichtete dem Paulus diese Worte: Die Hauptleute haben gesandt, dass ihr losgelassen würdet; so gehet denn jetzt hinaus und ziehet hin in Frieden. Paulus aber sprach zu ihnen: Nachdem sie uns, die wir Römer sind, öffentlich unverurteilt geschlagen, haben sie uns ins Gefängnis geworfen, und jetzt stossen sie uns heimlich aus? Nicht doch; sondern lass sie selbst kommen und uns hinausführen. Die Rutenträger aber meldeten diese Worte den Hauptleuten; und sie fürchteten sich, als sie hörten, dass sie Römer seien. Und sie kamen und redeten ihnen zu; und sie führten sie hinaus und baten sie, dass sie aus der Stadt gehen möchten. Als sie aber aus dem Gefängnis herausgegangen waren, gingen sie zu der Lydia; und als sie die Brüder gesehen hatten, ermahnten sie sie und gingen weg. Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war. Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen aus den Schriften, indem er eröffnete und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und dass dieser, der Jesus, den ich euch verkündige, der Christus ist. Und etliche von ihnen glaubten und gesellten sich zu Paulus und Silas, und von den anbetenden Griechen eine grosse Menge und der vornehmsten Frauen nicht wenige. Die Juden aber wurden voll Neides und nahmen etliche böse Männer vom Gassenpöbel zu sich, machten einen Volksauflauf und brachten die Stadt in Aufruhr; und sie traten vor das Haus Jasons und suchten sie unter das Volk zu führen. Als sie sie aber nicht fanden, schleppten sie Jason und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt und riefen: Diese, welche den Erdkreis aufgewiegelt haben, sind auch hierher gekommen, welche Jason beherbergt hat; und diese alle handeln wider die Verordnungen des Kaisers, indem sie sagen, dass ein anderer König sei Jesus. Sie beunruhigten aber die Volksmenge und die Obersten der Stadt, als sie dies hörten. Und nachdem sie von Jason und den übrigen Bürgschaft genommen hatten, entliessen sie dieselben. Die Brüder aber sandten alsbald in der Nacht sowohl Paulus als Silas nach Beröa, welche, als sie angekommen waren, in die Synagoge der Juden gingen. Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich also verhielte. Viele nun von ihnen glaubten, und von den griechischen vornehmen Weibern und Männern nicht wenige. Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie auch dorthin und erregten die Volksmengen. Da sandten aber die Brüder alsbald den Paulus fort, um nach dem Meere hin zu gehen. Aber sowohl Silas als Timotheus blieben daselbst. Die aber den Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen; und als sie für Silas und Timotheus Befehl empfangen hatten, dass sie sobald wie möglich zu ihm kommen sollten, reisten sie ab. Während aber Paulus sie in Athen erwartete, wurde sein Geist in ihm erregt, da er die Stadt voll von Götzenbildern sah. Er unterredete sich nun in der Synagoge mit den Juden und mit den Anbetern, und auf dem Markte an jedem Tage mit denen, welche gerade herzukamen. Aber auch etliche der epikuräischen und stoischen Philosophen griffen ihn an; und etliche sagten: Was will doch dieser Schwätzer sagen? andere aber: Er scheint ein Verkündiger fremder Götter zu sein, weil er ihnen das Evangelium von Jesu und der Auferstehung verkündigte. Und sie ergriffen ihn, führten ihn zum Areopag und sagten: Können wir erfahren, was diese neue Lehre ist, von welcher du redest? Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun wissen, was das sein mag. Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören. Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Männer von Athen, ich sehe, dass ihr in jeder Beziehung den Göttern sehr ergeben seid. Denn als ich umherging und die Gegenstände eurer Verehrung betrachtete, fand ich auch einen Altar, an welchem die Aufschrift war: Dem unbekannten Gott. Den ihr nun, ohne ihn zu kennen, verehret, diesen verkündige ich euch. Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, dieser, indem er der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, noch wird er von Menschenhänden bedient, als wenn er noch etwas bedürfe, da er selbst allen Leben und Odem und alles gibt. Und er hat aus einem Blute jede Nation der Menschen gemacht, um auf dem ganzen Erdboden zu wohnen, indem er verordnete Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, dass sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von einem jeden von uns. Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch etliche eurer Dichter gesagt haben: "Denn wir sind auch sein Geschlecht". Da wir nun Gottes Geschlecht sind, so sollen wir nicht meinen, dass das Göttliche dem Golde oder Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei. Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle allenthalben Busse tun sollen, weil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn auferweckt hat aus den Toten. Als sie aber von Totenauferstehung hörten, spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber auch nochmals hören. Also ging Paulus aus ihrer Mitte hinweg. Etliche Männer aber schlossen sich ihm an und glaubten, unter welchen auch Dionysius war, der Areopagit, und ein Weib, mit Namen Damaris, und andere mit ihnen. Nach diesem aber schied er von Athen und kam nach Korinth. Und als er einen gewissen Juden fand, mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig, der kürzlich aus Italien gekommen war, und Priscilla, sein Weib, (weil Klaudius befohlen hatte, dass alle Juden sich aus Rom entfernen sollten), ging er zu ihnen, und weil er gleichen Handwerks war, blieb er bei ihnen und arbeitete; denn sie waren Zeltmacher ihres Handwerks. Er unterredete sich aber in der Synagoge an jedem Sabbat und überzeugte Juden und Griechen. Als aber sowohl Silas als Timotheus aus Macedonien herabkamen, wurde Paulus hinsichtlich des Wortes gedrängt und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus sei. Als sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme auf euren Kopf! Ich bin rein; von jetzt an werde ich zu den Nationen gehen. Und er ging von dannen fort und kam in das Haus eines Gewissen, mit Namen Justus, welcher Gott anbetete, dessen Haus an die Synagoge stiess. Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Hause; und viele der Korinther, welche hörten, glaubten und wurden getauft. Der Herr aber sprach durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll dich angreifen, dir Übles zu tun; denn ich habe ein grosses Volk in dieser Stadt. Und er hielt sich ein Jahr und sechs Monate auf und lehrte unter ihnen das Wort Gottes. Als aber Gallion Prokonsul von Achaja war, traten die Juden einmütig gegen Paulus auf und führten ihn vor den Richterstuhl und sagten: Dieser überredet die Menschen, Gott anzubeten, dem Gesetz zuwider. Als aber Paulus den Mund öffnen wollte, sagte Gallion zu den Juden: Wenn es ein Unrecht oder eine böse Handlung wäre, o Juden, so hätte ich euch billigerweise ertragen; wenn es aber Streitfragen sind über Worte und Namen und das Gesetz, das ihr habt, so sehet ihr selbst zu, denn über diese Dinge will ich nicht Richter sein. Und er trieb sie von dem Richterstuhl hinweg. Alle aber ergriffen Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, und schlugen ihn vor dem Richterstuhl; und Gallion bekümmerte sich nicht um dies alles. Nachdem aber Paulus noch viele Tage dageblieben war, nahm er Abschied von den Brüdern und segelte nach Syrien ab, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er zu Kenchreä das Haupt geschoren hatte, denn er hatte ein Gelübde. Er kam aber nach Ephesus und liess jene daselbst; er selbst aber ging in die Synagoge und unterredete sich mit den Juden. Als sie ihn aber baten, dass er längere Zeit bei ihnen bleiben möchte, willigte er nicht ein, sondern nahm Abschied von ihnen und sagte: Ich muss durchaus das zukünftige Fest in Jerusalem halten ich werde, wenn Gott will, wieder zu euch zurückkehren. Und er fuhr von Ephesus ab. Und als er zu Cäsarea gelandet war, ging er hinauf und begrüsste die Versammlung und zog hinab nach Antiochien. Und als er einige Zeit daselbst zugebracht hatte, reiste er ab und durchzog der Reihe nach die galatische Landschaft und Phrygien und befestigte alle Jünger. Ein gewisser Jude aber, mit Namen Apollos, aus Alexandrien gebürtig, ein beredter Mann, der mächtig war in den Schriften, kam nach Ephesus. Dieser war in dem Wege des Herrn unterwiesen, und, brünstig im Geist, redete und lehrte er sorgfältig die Dinge von Jesu, wiewohl er nur die Taufe Johannes kannte. Und dieser fing an, freimütig in der Synagoge zu reden. Als aber Aquila und Priscilla ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes genauer aus. Als er aber nach Achaja reisen wollte, schrieben die Brüder den Jüngern und ermahnten sie, ihn aufzunehmen. Dieser war, als er hinkam, den Glaubenden durch die Gnade sehr behilflich; denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist. Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die oberen Gegenden durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und er fand etliche Jünger und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist da ist. Und er sprach: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sagten: Auf die Taufe Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat mit der Taufe der Busse getauft, indem er dem Volke sagte, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm käme, das ist an Jesus. Als sie es aber gehört hatten, wurden sie auf den Namen des Herrn Jesus getauft; und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Es waren aber insgesamt etwa zwölf Männer. Er ging aber in die Synagoge und sprach freimütig drei Monate lang, indem er sich unterredete und sie von den Dingen des Reiches Gottes überzeugte. Als aber etliche sich verhärteten und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von dem Wege, trennte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab, indem er sich täglich in der Schule des Tyrannus unterredete. Dies aber geschah zwei Jahre lang, so dass alle, die in Asien wohnten, sowohl Juden als Griechen, das Wort des Herrn hörten. Und nicht gemeine Wunderwerke tat Gott durch die Hände des Paulus, so dass man sogar Schweisstücher oder Schürzen von seinem Leibe weg auf die Kranken legte, und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister ausfuhren. Aber auch etliche von den umherziehenden jüdischen Beschwörern unternahmen es, über die, welche böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus auszurufen, indem sie sagten: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, welchen Paulus predigt! Es waren aber gewisse Söhne eines jüdischen Hohenpriesters Skeva, ihrer sieben, die dies taten. Der böse Geist aber antwortete und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich, und von Paulus weiss ich; aber ihr, wer seid ihr? Und der Mensch, in welchem der böse Geist war, sprang auf sie los und bemeisterte sich beider und überwältigte sie, so dass sie nackt und verwundet aus jenem Hause entflohen. Dies aber wurde allen bekannt, sowohl Juden als Griechen, die zu Ephesus wohnten; und Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde erhoben. Viele aber von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und verkündigten ihre Taten. Viele aber von denen, welche vorwitzige Künste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten den Wert derselben und fanden ihn zu fünfzigtausend Stück Silber. Also wuchs das Wort des Herrn mit Macht und nahm überhand. Als dies aber erfüllt war, setzte sich Paulus in seinem Geiste vor, nachdem er Macedonien und Achaja durchzogen habe, nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Nachdem ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen. Er sandte aber zwei von denen, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Macedonien, und er selbst verweilte eine Zeitlang in Asien. Es entstand aber um jene Zeit ein nicht geringer Lärm betreffs des Weges. Denn ein Gewisser, mit Namen Demetrius, ein Silberschmied, der silberne Tempel der Artemis machte, verschaffte den Künstlern nicht geringen Erwerb; und nachdem er diese samt den Arbeitern derartiger Dinge versammelt hatte, sprach er: Männer, ihr wisset, dass aus diesem Erwerb unser Wohlstand ist; und ihr sehet und höret, dass dieser Paulus nicht allein von Ephesus, sondern beinahe von ganz Asien eine grosse Volksmenge überredet und abgewandt hat, indem er sagt, dass das keine Götter seien, die mit Händen gemacht werden. Nicht allein aber ist für uns Gefahr, dass dieses Geschäft in Verachtung komme, sondern auch, dass der Tempel der grossen Göttin Artemis für nichts geachtet und auch ihre herrliche Grösse, welche ganz Asien und der Erdkreis verehrt, vernichtet werde. Als sie aber das hörten und voll Wut wurden, schrieen sie und sagten: Gross ist die Artemis der Epheser! Und die ganze Stadt geriet in Verwirrung; und sie stürmten einmütig nach dem Theater, indem sie die Macedonier Gajus und Aristarchus, die Reisegefährten des Paulus, mit fortrissen. Als aber Paulus unter das Volk gehen wollte, liessen die Jünger es ihm nicht zu. Und auch etliche der Asiarchen, die seine Freunde waren, sandten zu ihm und baten ihn, sich nicht nach dem Theater zu begeben. Die einen nun schrieen dieses, die anderen jenes; denn die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, weshalb sie zusammengekommen waren. Sie zogen aber Alexander aus der Volksmenge hervor, indem die Juden ihn hervorstiessen. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volke verantworten. Als sie aber erkannten, dass er ein Jude war, erhob sich eine Stimme aus aller Mund, und sie schrieen bei zwei Stunden: Gross ist die Artemis der Epheser! Als aber der Stadtschreiber die Volksmenge beruhigt hatte, spricht er: Männer von Ephesus, welcher Mensch ist denn, der nicht wisse, dass die Stadt der Epheser eine Tempelpflegerin der grossen Artemis und des vom Himmel gefallenen Bildes ist? Da nun dieses unwidersprechlich ist, so geziemt es euch, ruhig zu sein und nichts Übereiltes zu tun. Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder Tempelräuber sind, noch eure Göttin lästern. Wenn nun Demetrius und die Künstler mit ihm wider jemand eine Sache haben, so werden Gerichtstage gehalten, und es sind Statthalter da; mögen sie einander verklagen. Wenn ihr aber wegen anderer Dinge ein Gesuch habt, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden. Denn wir sind auch in Gefahr, wegen heute des Aufruhrs angeklagt zu werden, indem es keine Ursache gibt, weswegen wir uns über diesen Auflauf werden verantworten können. Und als er dies gesagt hatte, entliess er die Versammlung. Nachdem aber der Tumult aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, und als er Abschied genommen hatte, ging er fort, um nach Macedonien zu reisen. Als er aber jene Gegenden durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland. Und nachdem er sich drei Monate aufgehalten hatte und, als er nach Syrien abfahren wollte, von den Juden ein Anschlag gegen ihn geschehen war, wurde er des Sinnes, durch Macedonien zurückzukehren. Es begleitete ihn aber bis nach Asien Sopater, des Pyrrhus Sohn, ein Beröer; von den Thessalonichern aber Aristarchus und Sekundus und Gajus von Derbe und Timotheus und Tychikus und Trophimus aus Asien. Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas; wir aber segelten nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verweilten. Am ersten Tage der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, indem er am folgenden Tage abreisen wollte; und er verzog das Wort bis Mitternacht. Es waren aber viele Fackeln in dem Obersaal, wo wir versammelt waren. Ein gewisser Jüngling aber, mit Namen Eutychus, sass im Fenster und wurde von einem tiefen Schlaf überwältigt, während Paulus noch weiter redete; und von dem Schlaf überwältigt, fiel er vom dritten Stock hinunter und wurde tot aufgehoben. Paulus aber ging hinab und fiel auf ihn, und, ihn umfassend, sagte er: Machet keinen Lärm, denn seine Seele ist in ihm. Und als er hinaufgestiegen war und das Brot gebrochen und gegessen und lange bis zum Anbruch des Tages geredet hatte, reiste er also ab. Sie brachten aber den Knaben lebendig und wurden nicht wenig getröstet. Wir aber gingen voraus auf das Schiff und fuhren ab nach Assos, indem wir dort den Paulus aufnehmen wollten; denn so hatte er es angeordnet, da er selbst zu Fuss gehen wollte. Als er aber in Assos mit uns zusammentraf, nahmen wir ihn auf und kamen nach Mitylene. Und als wir von da abgesegelt waren, langten wir am folgenden Tage Chios gegenüber an; des anderen Tages aber legten wir in Samos an, und nachdem wir in Trogyllion geblieben waren, kamen wir am folgenden Tage nach Milet; denn Paulus hatte sich entschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, damit es ihm nicht geschehe, in Asien Zeit zu versäumen; denn er eilte, wenn es ihm möglich wäre, am Pfingsttage in Jerusalem zu sein. Von Milet aber sandte er nach Ephesus und rief die Ältesten der Versammlung herüber. Als sie aber zu ihm gekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr wisset von dem ersten Tage an, da ich nach Asien kam, wie ich die ganze Zeit bei euch gewesen bin, dem Herrn dienend mit aller Demut und mit Tränen und Versuchungen, welche mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren; wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, indem ich sowohl Juden als Griechen bezeugte die Busse zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus. Und nun siehe, gebunden in meinem Geiste gehe ich nach Jerusalem, nicht wissend, was mir daselbst begegnen wird, ausser dass der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, dass Bande und Drangsale meiner warten. Aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben, als teuer für mich selbst, auf dass ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes. Und nun siehe, ich weiss, dass ihr alle, unter welchen ich, das Reich Gottes predigend, umhergegangen bin, mein Angesicht nicht mehr sehen werdet. Deshalb bezeuge ich euch an dem heutigen Tage, dass ich rein bin von dem Blute aller; denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen. Habet nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher gesetzt hat, die Versammlung Gottes zu hüten, welche er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen. Denn ich weiss dieses, dass nach meinem Abschiede verderbliche Wölfe zu euch hereinkommen werden, die der Herde nicht schonen. Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her. Darum wachet und gedenket, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden mit Tränen zu ermahnen. Und nun befehle ich euch Gott und dem Worte seiner Gnade, welches vermag aufzuerbauen und euch ein Erbe zu geben unter allen Geheiligten. Ich habe niemandes Silber oder Gold oder Kleidung begehrt. Ihr selbst wisset, dass meinen Bedürfnissen und denen, die bei mir waren, diese Hände gedient haben. Ich habe euch alles gezeigt, dass man, also arbeitend, sich der Schwachen annehmen und eingedenk sein müsse der Worte des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als Nehmen. Und als er dies gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Es entstand aber viel Weinens bei allen; und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn sehr, am meisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Sie geleiteten ihn aber zu dem Schiffe. Als es aber geschah, dass wir abfuhren, nachdem wir uns von ihnen losgerissen hatten, kamen wir geraden Laufs nach Kos, des folgenden Tages aber nach Rhodus und von da nach Patara. Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phönicien übersetzte, stiegen wir ein und fuhren ab. Als wir aber Cyperns ansichtig wurden und es links liegen liessen, segelten wir nach Syrien und legten zu Tyrus an, denn daselbst hatte das Schiff die Ladung abzuliefern. Und als wir die Jünger gefunden hatten, blieben wir daselbst sieben Tage; diese sagten dem Paulus durch den Geist, er möge nicht nach Jerusalem hinaufgehen. Als es aber geschah, dass wir die Tage vollendet hatten, zogen wir fort und reisten weiter; und sie alle geleiteten uns mit Weibern und Kindern bis ausserhalb der Stadt; und wir knieten am Ufer nieder und beteten. Und als wir voneinander Abschied genommen hatten, stiegen wir in das Schiff, jene aber kehrten heim. Als wir aber die Fahrt vollbracht hatten, gelangten wir von Tyrus nach Ptolemais; und wir begrüssten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. Des folgenden Tages aber zogen wir aus und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den sieben war, und blieben bei ihm. Dieser aber hatte vier Töchter, Jungfrauen, welche weissagten. Als wir aber mehrere Tage blieben, kam ein gewisser Prophet, mit Namen Agabus, von Judäa herab. Und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band sich die Hände und die Füsse und sprach: Dies sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem also binden und in die Hände der Nationen überliefern. Als wir aber dies hörten, baten sowohl wir als auch die daselbst Wohnenden, dass er nicht nach Jerusalem hinaufgehen möchte. Paulus aber antwortete: Was machet ihr, dass ihr weinet und mir das Herz brechet? Denn ich bin bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus zu sterben. Als er sich aber nicht überreden liess, schwiegen wir und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe! Nach diesen Tagen aber machten wir unsere Sachen bereit und gingen hinauf nach Jerusalem. Es gingen aber auch einige von den Jüngern aus Cäsarea mit uns und brachten einen gewissen Mnason mit, einen Cyprier, einen alten Jünger, bei dem wir herbergen sollten. Als wir aber zu Jerusalem angekommen waren, nahmen uns die Brüder freudig auf. Des folgenden Tages aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dahin. Und als er sie begrüsst hatte, erzählte er eines nach dem anderen, was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan hatte. Sie aber, als sie es gehört hatten, verherrlichten Gott und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es gibt, welche glauben, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Es ist ihnen aber über dich berichtet worden, dass du alle Juden, die unter den Nationen sind, Abfall von Moses lehrest und sagest, sie sollen die Kinder nicht beschneiden, noch nach den Gebräuchen wandeln. Was ist es nun? Jedenfalls muss eine Menge zusammenkommen, denn sie werden hören, dass du gekommen bist. Tue nun dieses, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben. Diese nimm zu dir und reinige dich mit ihnen und trage die Kosten für sie, damit sie das Haupt scheren lassen; und alle werden erkennen, dass nichts an dem ist, was ihnen über dich berichtet worden, sondern dass du selbst auch in der Beobachtung des Gesetzes wandelst. Was aber die Gläubigen aus den Nationen betrifft, so haben wir geschrieben und verfügt, dass sie nichts dergleichen halten sollten, als nur dass sie sich sowohl vor dem Götzenopfer als auch vor Blut und Ersticktem und Hurerei bewahrten. Dann nahm Paulus die Männer zu sich, und nachdem er sich des folgenden Tages gereinigt hatte, ging er mit ihnen in den Tempel und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis für einen jeden aus ihnen das Opfer dargebracht war. Als aber die sieben Tage beinahe vollendet waren, sahen ihn die Juden aus Asien im Tempel und brachten die ganze Volksmenge in Aufregung und legten die Hände an ihn und schrieen: Männer von Israel, helfet! Dies ist der Mensch, der alle allenthalben lehrt wider das Volk und das Gesetz und diese Stätte; und dazu hat er auch Griechen in den Tempel geführt und diese heilige Stätte verunreinigt. Denn sie hatten vorher den Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen, von welchem sie meinten, dass Paulus ihn in den Tempel geführt habe. Und die ganze Stadt kam in Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes; und sie ergriffen Paulus und schleppten ihn aus dem Tempel, und alsbald wurden die Türen geschlossen. Während sie ihn aber zu töten suchten, kam an den Obersten der Schar die Anzeige, dass ganz Jerusalem in Aufregung sei; der nahm sofort Kriegsknechte und Hauptleute mit und lief zu ihnen hinab. Als sie aber den Obersten und die Kriegsknechte sahen, hörten sie auf, den Paulus zu schlagen. Dann näherte sich der Oberste, ergriff ihn und befahl, ihn mit zwei Ketten zu binden, und erkundigte sich, wer er denn sei und was er getan habe. Die einen aber riefen dieses, die anderen jenes in der Volksmenge; da er aber wegen des Tumultes nichts Gewisses erfahren konnte, befahl er, ihn in das Lager zu führen. Als er aber an die Stufen kam, geschah es, dass er wegen der Gewalt des Volkes von den Kriegsknechten getragen wurde; denn die Menge des Volkes folgte und schrie: Hinweg mit ihm! Und als Paulus eben in das Lager hineingebracht werden sollte, spricht er zu dem Obersten: Ist es mir erlaubt, dir etwas zu sagen? Er aber sprach: Verstehst du Griechisch? Du bist also nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen eine Empörung gemacht und die viertausend Mann Meuchelmörder in die Wüste hinausgeführt hat? Paulus aber sprach: Ich bin ein jüdischer Mann aus Tarsus, Bürger einer nicht unberühmten Stadt in Cilicien; ich bitte dich aber, erlaube mir, zu dem Volke zu reden. Als er es aber erlaubt hatte, winkte Paulus, auf den Stufen stehend, dem Volke mit der Hand; nachdem aber eine grosse Stille eingetreten war, redete er sie in hebräischer Mundart an und sprach: Brüder und Väter, höret jetzt meine Verantwortung an euch! Als sie aber hörten, dass er sie in hebräischer Mundart anredete, beobachteten sie desto mehr Stille. Und er spricht: Ich bin ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Cilicien; aber auferzogen in dieser Stadt zu den Füssen Gamaliels, unterwiesen nach der Strenge des väterlichen Gesetzes, war ich, wie ihr alle heute seid, ein Eiferer für Gott; der ich diesen Weg verfolgt habe bis zum Tode, indem ich sowohl Männer als Weiber band und in die Gefängnisse überlieferte, wie auch der Hohepriester und die ganze Ältestenschaft mir Zeugnis gibt, von denen ich auch Briefe an die Brüder empfing und nach Damaskus reiste, um auch diejenigen, die dort waren, gebunden nach Jerusalem zu führen, auf dass sie gestraft würden. Es geschah mir aber, als ich reiste und Damaskus nahte, dass um Mittag plötzlich aus dem Himmel ein grosses Licht mich umstrahlte. Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Ich aber antwortete: Wer bist du, Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazaräer, den du verfolgst. Die aber bei mir waren, sahen zwar das Licht und wurden voll Furcht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete, hörten sie nicht. Ich sprach aber: Was soll ich tun, Herr? Der Herr aber sprach zu mir: Stehe auf und geh nach Damaskus, und daselbst wird dir von allem gesagt werden, was dir zu tun verordnet ist. Als ich aber vor der Herrlichkeit jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich von denen, die bei mir waren, an der Hand geleitet und kam nach Damaskus. Ein gewisser Ananias aber, ein frommer Mann nach dem Gesetz, der ein gutes Zeugnis hatte von allen daselbst wohnenden Juden, kam zu mir, trat herzu und sprach zu mir: Bruder Saul, sei sehend! Und zu derselben Stunde schaute ich zu ihm auf. Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich zuvor verordnet, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und eine Stimme aus seinem Munde zu hören. Denn du wirst ihm an alle Menschen ein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast. Und nun, was zögerst du? Stehe auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst. Es geschah mir aber, als ich nach Jerusalem zurückgekehrt war und in dem Tempel betete, dass ich in Entzückung geriet und ihn sah, der zu mir sprach: Eile und geh schnell aus Jerusalem hinaus, denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen. Und ich sprach: Herr, sie selbst wissen, dass ich die an dich Glaubenden ins Gefängnis warf und in den Synagogen schlug; und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand auch ich dabei und willigte mit ein und verwahrte die Kleider derer, welche ihn umbrachten. Und er sprach zu mir: Gehe hin, denn ich werde dich weit weg zu den Nationen senden. Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Worte und erhoben ihre Stimme und sagten: Hinweg von der Erde mit einem solchen, denn es geziemte sich nicht, dass er am Leben blieb! Als sie aber schrieen und die Kleider wegschleuderten und Staub in die Luft warfen, befahl der Oberste, dass er in das Lager gebracht würde, und sagte, man solle ihn mit Geisselhieben ausforschen, auf dass er erführe, um welcher Ursache willen sie also gegen ihn schrieen. Als sie ihn aber mit den Riemen ausspannten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dastand: Ist es euch erlaubt, einen Menschen, der ein Römer ist, und zwar unverurteilt, zu geisseln? Als es aber der Hauptmann hörte, ging er hin und meldete dem Obersten und sprach: was hast du vor zu tun? Denn dieser Mensch ist ein Römer. Der Oberste aber kam herzu und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er aber sprach: Ja. Und der Oberste antwortete: Ich habe um eine grosse Summe dieses Bürgerrecht erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin sogar darin geboren. Alsbald nun standen von ihm ab, die ihn ausforschen sollten; aber auch der Oberste fürchtete sich, als er erfuhr, dass er ein Römer sei, und weil er ihn gebunden hatte. Des folgenden Tages aber, da er mit Gewissheit erfahren wollte, weshalb er von den Juden angeklagt sei, machte er ihn los und befahl, dass die Hohenpriester und das ganze Synedrium zusammenkommen sollten; und er führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie. Paulus aber blickte das Synedrium unverwandt an und sprach: Brüder! Ich habe mit allem guten Gewissen vor Gott gewandelt bis auf diesen Tag. Der Hohepriester Ananias aber befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen. Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Und du, sitzest du da, mich nach dem Gesetz zu richten, und, wider das Gesetz handelnd, befiehlst du mich zu schlagen? Die Dabeistehenden aber sprachen: Schmähst du den Hohenpriester Gottes? Und Paulus sprach: Ich wusste nicht, Brüder, dass es der Hohepriester ist; denn es steht geschrieben: "Von dem Obersten deines Volkes sollst du nicht übel reden". Da aber Paulus wusste, dass der eine Teil von den Sadduzäern, der andere aber von den Pharisäern war, rief er in dem Synedrium: Brüder, ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und Auferstehung der Toten werde ich gerichtet. Als er aber dies gesagt hatte, entstand ein Zwiespalt unter den Pharisäern und Sadduzäern, und die Menge teilte sich. Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine Auferstehung, noch Engel, noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides. Es entstand aber ein grosses Geschrei, und die Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf und stritten und sagten: Wir finden an diesem Menschen nichts Böses; wenn aber ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat. Als aber ein grosser Zwiespalt entstand, fürchtete der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl, dass das Kriegsvolk hinabgehe und ihn aus ihrer Mitte wegreisse und in das Lager führe. In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei gutes Mutes! Denn wie du von mir in Jerusalem gezeugt hast, so musst du auch in Rom zeugen. Als es aber Tag geworden war, rotteten sich die Juden zusammen, verfluchten sich und sagten, dass sie weder essen noch trinken würden, bis sie Paulus getötet hätten. Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten, welche zu den Hohenpriestern und den Ältesten kamen und sprachen: Wir haben uns mit einem Fluche verflucht, nichts zu geniessen, bis wir den Paulus getötet haben. Machet ihr nun jetzt mit dem Synedrium dem Obersten Anzeige, damit er ihn zu euch herabführe, als wolltet ihr seine Sache genauer entscheiden; wir aber sind bereit, ehe er nahe kommt, ihn umzubringen. Als aber der Schwestersohn des Paulus von der Nachstellung gehört hatte, kam er hin und ging in das Lager und meldete es dem Paulus. Paulus aber rief einen von den Hauptleuten zu sich und sagte: Führe diesen Jüngling zu dem Obersten, denn er hat ihm etwas zu melden. Der nun nahm ihn zu sich und führte ihn zu dem Obersten und sagt: Der Gefangene Paulus rief mich herzu und bat mich, diesen Jüngling zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen habe. Der Oberste aber nahm ihn bei der Hand und zog sich mit ihm besonders zurück und fragte: Was ist es, das du mir zu melden hast? Er aber sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, dass du morgen den Paulus in das Synedrium hinabbringest, als wollest du etwas Genaueres über ihn erkunden. Du nun, lass dich nicht von ihnen überreden, denn mehr als vierzig Männer von ihnen stellen ihm nach, welche sich verflucht haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben; und jetzt sind sie bereit und erwarten die Zusage von dir. Der Oberste nun entliess den Jüngling und befahl ihm: Sage niemand, dass du mir dies angezeigt hast. Und als er zwei von den Hauptleuten herzugerufen hatte, sprach er: Machet zweihundert Kriegsknechte bereit, damit sie bis Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger, von der dritten Stunde der Nacht an. Und sie sollten Tiere bereit halten, auf dass sie den Paulus darauf setzten und sicher zu Felix, dem Landpfleger, hinbrächten. Und er schrieb einen Brief folgenden Inhalts: Klaudius Lysias dem vortrefflichsten Landpfleger Felix seinen Gruss! Diesen Mann, der von den Juden ergriffen wurde und nahe daran war, von ihnen umgebracht zu werden, habe ich, mit dem Kriegsvolk einschreitend, ihnen entrissen, da ich erfuhr, dass er ein Römer sei. Da ich aber die Ursache wissen wollte, weswegen sie ihn anklagten, führte ich ihn in ihr Synedrium hinab. Da fand ich, dass er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt war, dass aber keine Anklage gegen ihn vorlag, die des Todes oder der Bande wert wäre. Da mir aber ein Anschlag hinterbracht wurde, der von den Juden wider den Mann im Werke sei, habe ich ihn sofort zu dir gesandt und auch den Klägern befohlen, vor dir zu sagen, was wider ihn vorliegt. Lebe wohl! Die Kriegsknechte nun nahmen, wie ihnen befohlen war, den Paulus und führten ihn bei der Nacht nach Antipatris. Des folgenden Tages aber liessen sie die Reiter mit fortziehen und kehrten nach dem Lager zurück. Und als diese nach Cäsarea gekommen waren, übergaben sie dem Landpfleger den Brief und stellten ihm auch den Paulus dar. Als er es aber gelesen und gefragt hatte, aus welcher Provinz er sei, und erfahren, dass er aus Cilicien sei, sprach er: Ich werde dich völlig anhören, wenn auch deine Ankläger angekommen sind. Und er befahl, dass er in dem Prätorium des Herodes verwahrt werde. Nach fünf Tagen aber kam der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem gewissen Redner Tertullus herab, und sie machten bei dem Landpfleger Anzeige wider Paulus. Als er aber gerufen worden war, begann Tertullus die Anklage und sprach: Da wir grossen Frieden durch dich geniessen, und da durch deine Fürsorge für diese Nation löbliche Massregeln getroffen worden sind, so erkennen wir es allewege und allenthalben, vortrefflichster Felix, mit aller Dankbarkeit an. Auf dass ich dich aber nicht länger aufhalte, bitte ich dich, uns in Kürze nach deiner Geneigtheit anzuhören. Denn wir haben diesen Mann als eine Pest befunden und als einen, der unter allen Juden, die auf dem Erdkreis sind, Aufruhr erregt, und als einen Anführer der Sekte der Nazaräer; welcher auch versucht hat, den Tempel zu entheiligen, den wir auch ergriffen haben und nach unserem Gesetz richten wollten. Lysias aber, der Oberste, kam herzu und führte ihn mit grosser Gewalt aus unseren Händen weg, indem er seinen Anklägern befahl, zu dir zu kommen; von welchem du selbst, wenn du es untersucht hast, über alles dieses Gewissheit erhalten kannst, dessen wir ihn anklagen. - Aber auch die Juden griffen Paulus mit an und sagten, dass dies sich also verhielte. Paulus aber antwortete, nachdem ihm der Landpfleger zu reden gewinkt hatte: Da ich weiss, dass du seit vielen Jahren Richter über diese Nation bist, so verantworte ich mich über das mich Betreffende getrost, indem du erkennen kannst, dass es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten. Und sie haben mich weder in dem Tempel mit jemand in Unterredung gefunden, noch einen Auflauf der Volksmenge machend, weder in den Synagogen noch in der Stadt; auch können sie das nicht dartun, worüber sie mich jetzt anklagen. Aber dies bekenne ich dir, dass ich nach dem Wege, den sie eine Sekte nennen, also dem Gott meiner Väter diene, indem ich allem glaube, was in dem Gesetz und in den Propheten geschrieben steht, und die Hoffnung zu Gott habe, welche auch selbst diese annehmen, dass eine Auferstehung sein wird, sowohl der Gerechten als der Ungerechten. Darum übe ich mich auch, allezeit ein Gewissen ohne Anstoss zu haben vor Gott und den Menschen. Nach vielen Jahren aber kam ich her, um Almosen für meine Nation und Opfer darzubringen, wobei sie mich gereinigt im Tempel fanden, weder mit Auflauf noch mit Tumult; es waren aber etliche Juden aus Asien, die hier vor dir sein und Klage führen sollten, wenn sie etwas wider mich hätten. Oder lass diese selbst sagen, welches Unrecht sie an mir gefunden haben, als ich vor dem Synedrium stand, es sei denn wegen dieses einen Ausrufs, den ich tat, als ich unter ihnen stand: Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet. Felix aber, der in betreff des Weges genauere Kenntnis hatte, beschied sie auf weiteres und sagte: Wenn Lysias, der Oberste, herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. Und er befahl dem Hauptmann, ihn zu verwahren und ihm Erleichterung zu geben und niemand von den Seinigen zu wehren, ihm zu dienen. Nach etlichen Tagen aber kam Felix mit Drusilla, seinem Weibe, die eine Jüdin war, herbei und liess den Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christum. Als er aber über Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und das kommende Gericht redete, wurde Felix mit Furcht erfüllt und antwortete: Für jetzt gehe hin; wenn ich aber gelegene Zeit habe, werde ich dich rufen lassen. Zugleich hoffte er, dass ihm von Paulus Geld gegeben werden würde; deshalb liess er ihn auch öfter holen und unterhielt sich mit ihm. Als aber zwei Jahre verflossen waren, bekam Felix den Porcius Festus zum Nachfolger; und da Felix sich bei den Juden in Gunst setzen wollte, hinterliess er den Paulus gefangen. Als nun Festus in die Provinz gekommen war, ging er nach drei Tagen von Cäsaräa hinauf nach Jerusalem. Und die Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden machten Anzeige bei ihm wider Paulus und baten ihn, indem sie es als eine Gunst wider denselben begehrten, dass er ihn nach Jerusalem kommen liesse; indem sie eine Nachstellung bereiteten, ihn unterwegs umzubringen. Festus nun antwortete, Paulus werde in Cäsarea behalten, er selbst aber wolle in Kürze abreisen. Die Angesehenen unter euch nun, sprach er, mögen mit hinabreisen und, wenn etwas an diesem Manne ist, ihn anklagen. Nachdem er aber nicht mehr als acht oder zehn Tage unter ihnen verweilt hatte, ging er nach Cäsarea hinab; und des folgenden Tages setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, Paulus vorzuführen. Als er aber angekommen war, stellten sich die von Jerusalem herabgekommenen Juden um ihn her und brachten viele und schwere Beschuldigungen vor, die sie nicht zu beweisen vermochten, indem Paulus sich verantwortete: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas gesündigt. Festus aber, der sich bei den Juden in Gunst setzen wollte, antwortete dem Paulus und sagte: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dort dieserhalb vor mir gerichtet werden? Paulus aber sprach: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, wo ich gerichtet werden muss; den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl weisst. Wenn ich nun Unrecht getan und etwas Todeswürdiges begangen habe, so weigere ich mich nicht zu sterben; wenn aber nichts an dem ist, wessen diese mich anklagen, so kann mich niemand ihnen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser. Dann besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du gehen. Als aber etliche Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Bernice nach Cäsarea, den Festus zu begrüssen. Als sie aber mehrere Tage daselbst verweilt hatten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Ein gewisser Mann ist von Felix gefangen zurückgelassen worden, wegen dessen, als ich zu Jerusalem war, die Hohenpriester und die Ältesten der Juden Anzeige machten, indem sie ein Urteil gegen ihn verlangten; denen ich antwortete: Es ist bei den Römern nicht Sitte, irgend einen Menschen preiszugeben, ehe der Angeklagte seine Ankläger persönlich vor sich habe und Gelegenheit bekommen, sich wegen der Anklage zu verantworten. Als sie nun hierher zusammengekommen waren, setzte ich mich, ohne Aufschub zu machen, tags darauf auf den Richterstuhl und befahl, den Mann vorzuführen; über welchen, als die Verkläger auftraten, sie keine Beschuldigung von dem vorbrachten, was ich vermutete. Sie hatten aber etliche Streitfragen wider ihn wegen ihres eigenen Gottesdienstes und wegen eines gewissen Jesus, der gestorben ist, von welchem Paulus sagte, er lebe. Da ich aber hinsichtlich der Untersuchung wegen dieser Dinge in Verlegenheit war, sagte ich, ob er nach Jerusalem gehen und daselbst wegen dieser Dinge gerichtet werden wolle. Als aber Paulus Berufung einlegte und forderte, dass er auf das Erkenntnis des Augustus behalten würde, befahl ich, ihn zu verwahren, bis ich ihn zum Kaiser senden werde. Agrippa aber sprach zu Festus: Ich möchte wohl auch selbst den Menschen hören. Morgen, sagte er, sollst du ihn hören. Als nun des folgenden Tages Agrippa und Bernice mit grossem Gepränge gekommen und mit den Obersten und den vornehmsten Männern der Stadt in den Verhörsaal eingetreten waren und Festus Befehl gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt. Und Festus spricht: König Agrippa und ihr Männer alle, die ihr mit uns zugegen seid, ihr sehet diesen, um welchen mich die ganze Menge der Juden angegangen hat, sowohl in Jerusalem als auch hier, indem sie gegen ihn schrieen, er dürfe nicht mehr leben. Ich aber, da ich fand, dass er nichts Todeswürdiges begangen, dieser selbst aber sich auch auf den Augustus berufen hat, habe beschlossen, ihn zu senden; über welchen ich nichts Gewisses dem Herrn zu schreiben habe. Deshalb habe ich ihn vor euch geführt und besonders vor dich, König Agrippa, damit ich, wenn die Untersuchung geschehen ist, etwas zu schreiben habe. Denn es scheint mir ungereimt, einen Gefangenen zu senden und nicht auch die gegen ihn vorliegenden Beschuldigungen anzuzeigen. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verantwortete sich: Ich schätze mich glücklich, König Agrippa, dass ich über alles, dessen ich von den Juden angeklagt werde, mich heute vor dir verantworten soll; besonders weil du von allen Gebräuchen und Streitfragen, die unter den Juden sind, Kenntnis hast; darum bitte ich dich, mich langmütig anzuhören. Meinen Lebenswandel nun von Jugend auf, der von Anfang an unter meiner Nation in Jerusalem gewesen ist, wissen alle Juden, die mich von der ersten Zeit her kennen (wenn sie es bezeugen wollen), dass ich nach der strengsten Sekte unserer Religion, als Pharisäer, lebte. Und nun stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter geschehene Verheissung, zu welcher unser zwölfstämmiges Volk, unablässig Nacht und Tag Gott dienend, hinzugelangen hofft, wegen welcher Hoffnung, o König, ich von den Juden angeklagt werde. Warum wird es bei euch für etwas Unglaubliches gehalten, wenn Gott Tote auferweckt? Ich meinte freilich bei mir selbst, gegen den Namen Jesu, des Nazaräers, viel Widriges tun zu müssen, was ich auch in Jerusalem getan habe; und viele der Heiligen habe ich in Gefängnisse eingeschlossen, nachdem ich von den Hohenpriestern die Gewalt empfangen hatte; und wenn sie umgebracht wurden, so gab ich meine Stimme dazu. Und in allen Synagogen sie oftmals strafend, zwang ich sie zu lästern; und über die Massen gegen sie rasend, verfolgte ich sie sogar bis in die ausländischen Städte. Und als ich, damit beschäftigt, mit Gewalt und Vollmacht von den Hohenpriestern nach Damaskus reiste, sah ich mitten am Tage auf dem Wege, o König, vom Himmel her ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf, welches mich und die mit mir reisten umstrahlte. Als wir aber alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer Mundart zu mir sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, wider den Stachel auszuschlagen. Ich aber sprach: Wer bist du, Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; aber richte dich auf und stelle dich auf deine Füsse; denn hierzu bin ich dir erschienen, dich zu einem Diener und Zeugen zu verordnen, sowohl dessen, was du gesehen hast, als auch worin ich dir erscheinen werde, indem ich dich herausnehme aus dem Volke und den Nationen, zu welchen ich dich sende, ihre Augen aufzutun, auf dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, auf dass sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind. Daher, König Agrippa, war ich nicht ungehorsam dem himmlischen Gesicht, sondern verkündigte denen in Damaskus zuerst und Jerusalem und in der ganzen Landschaft von Judäa und den Nationen, Busse zu tun und sich zu Gott zu bekehren, indem sie der Busse würdige Werke vollbrächten. Dieserhalb haben mich die Juden in dem Tempel ergriffen und versucht, mich zu ermorden. Da mir nun der Beistand von Gott zuteil wurde, stehe ich bis zu diesem Tage, bezeugend sowohl Kleinen als Grossen, indem ich nichts sage ausser dem, was auch die Propheten und Moses geredet haben, dass es geschehen werde, nämlich, dass der Christus leiden sollte, dass er als Erster durch Totenauferstehung Licht verkündigen sollte, sowohl dem Volke als auch den Nationen. Während er aber dieses zur Verantwortung sagte, spricht Festus mit lauter Stimme: Du rasest, Paulus! Die grosse Gelehrsamkeit bringt dich zur Raserei. Paulus aber spricht: Ich rase nicht, vortrefflichster Festus, sondern ich rede Worte der Wahrheit und der Besonnenheit. Denn der König weiss um diese Dinge, zu welchem ich auch mit Freimütigkeit rede; denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts hiervon verborgen ist, denn nicht in einem Winkel ist dies geschehen. Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiss, dass du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: In kurzem überredest du mich, ein Christ zu werden. Paulus aber sprach: Ich wollte zu Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden, wie auch ich bin, ausgenommen diese Bande. Und der König stand auf und der Landpfleger und Bernice und die mit ihnen sassen. Und als sie sich zurückgezogen hatten, redeten sie miteinander und sagten: Dieser Mensch tut nichts, was des Todes oder der Bande wert wäre. Agrippa aber sprach zu Festus: Dieser Mensch hätte losgelassen werden können, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte. Als es aber beschlossen war, dass wir nach Italien absegeln sollten, überlieferten sie den Paulus und etliche andere Gefangene einem Hauptmann, mit Namen Julius, von der Schar des Augustus. Als wir aber in ein adramyttisches Schiff gestiegen waren, das im Begriff stand, die Orte längs der Küste Asiens zu befahren, fuhren wir ab; und es war bei uns Aristarchus, ein Macedonier aus Thessalonich. Und des anderen Tages legten wir zu Sidon an. Und Julius behandelte den Paulus sehr wohlwollend und erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen, um ihrer Fürsorge teilhaftig zu werden. Und von da fuhren wir ab und segelten unter Cypern hin, weil die Winde uns entgegen waren. Und als wir das Meer von Cilicien und Pamphylien durchsegelt hatten, kamen wir nach Myra in Lycien; und als der Hauptmann daselbst ein alexandrinisches Schiff fand, das nach Italien segelte, brachte er uns auf dasselbe. Als wir aber viele Tage langsam segelten und mit Mühe gen Knidus gekommen waren, segelten wir, da uns der Wind nicht heranliess, unter Kreta hin, gegen Salmone; und als wir mit Mühe an ihr dahinfuhren, kamen wir an einen gewissen Ort, Schönhafen genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasea war. Da aber viel Zeit verflossen und die Fahrt schon unsicher war, weil auch die Fasten schon vorüber waren, ermahnte Paulus und sprach zu ihnen: Männer, ich sehe, dass die Fahrt mit Ungemach und grossem Schaden, nicht nur der Ladung und des Schiffes, sondern auch unseres Lebens geschehen wird. Der Hauptmann aber glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem von Paulus Gesagten. Da aber der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten dazu, von dort abzufahren, ob sie etwa nach Phönix zu gelangen und dort zu überwintern vermöchten, einem Hafen von Kreta, der gegen Nordost und gegen Südost sieht. Als aber ein Südwind sanft wehte, meinten sie ihren Vorsatz erreicht zu haben, lichteten die Anker und fuhren dicht an Kreta hin. Aber nicht lange danach erhob sich von Kreta her ein Sturmwind, Euroklydon genannt. Als aber das Schiff mitfortgerissen wurde und dem Winde nicht zu widerstehen vermochte, gaben wir uns preis und trieben dahin. Als wir aber unter einer gewissen kleinen Insel, Klauda genannt, hinliefen, vermochten wir kaum des Bootes mächtig zu werden. Dieses zogen sie herauf und bedienten sich der Schutzmittel, indem sie das Schiff umgürteten; und da sie fürchteten, in die Syrte verschlagen zu werden, liessen sie das Takelwerk nieder und trieben also dahin. Indem wir aber sehr vom Sturme litten, machten sie des folgenden Tages einen Auswurf; und am dritten Tage warfen sie mit eigenen Händen das Schiffsgerät fort. Da aber viele Tage lang weder Sonne noch Sterne schienen und ein nicht geringes Unwetter auf uns lag, war zuletzt alle Hoffnung auf unsere Rettung entschwunden. Und als man lange Zeit ohne Speise geblieben war, da stand Paulus in ihrer Mitte auf und sprach: O Männer! Man hätte mir freilich gehorchen und nicht von Kreta abfahren und dieses Ungemach und den Schaden nicht ernten sollen. Und jetzt ermahne ich euch, gutes Mutes zu sein, denn kein Leben von euch wird verloren gehen, nur das Schiff. Denn ein Engel des Gottes, dessen ich bin und dem ich diene, stand in dieser Nacht bei mir und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. Deshalb seid gutes Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist. Wir müssen aber auf eine gewisse Insel verschlagen werden. Als aber die vierzehnte Nacht gekommen war, und wir in dem Adriatischen Meere umhertrieben, meinten gegen Mitternacht die Matrosen, dass sich ihnen ein Land nahe. Und als sie das Senkblei ausgeworfen hatten, fanden sie zwanzig Faden; nachdem sie aber ein wenig weiter gefahren waren und das Senkblei wiederum ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Faden. Und indem sie fürchteten, wir möchten etwa auf felsige Orte verschlagen werden, warfen sie vom Hinterteil vier Anker aus und wünschten, dass es Tag würde. Als aber die Matrosen aus dem Schiffe zu fliehen suchten und das Boot unter dem Vorwande, als wollten sie vom Vorderteil Anker auswerfen, in das Meer hinabliessen, sprach Paulus zu dem Hauptmann und den Kriegsleuten: Wenn diese nicht im Schiffe bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden. Dann hieben die Kriegsleute die Taue des Bootes ab und liessen es hinabfallen. Als es aber Tag werden wollte, ermahnte Paulus alle, Speise zu nehmen, und sprach: Heute ist der vierzehnte Tag, dass ihr zuwartend ohne Essen geblieben seid, indem ihr nichts zu euch genommen habt. Deshalb ermahne ich euch, Speise zu nehmen, denn dies gehört zu eurer Erhaltung; denn keinem von euch wird ein Haar des Hauptes verloren gehen. Und als er dies gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor allen, und als er es gebrochen hatte, begann er zu essen. Alle aber, gutes Mutes geworden, nahmen auch selbst Speise zu sich. Wir waren aber in dem Schiffe, alle Seelen, zweihundertsechsundsiebzig. Als sie sich aber mit Speise gesättigt hatten, erleichterten sie das Schiff, indem sie den Weizen in das Meer warfen. Als es aber Tag wurde, erkannten sie das Land nicht; sie bemerkten aber einen gewissen Meerbusen, der einen Strand hatte, auf welchen sie, wenn möglich, das Schiff zu treiben gedachten. Und als sie die Anker gekappt hatten, liessen sie sie im Meere und machten zugleich die Bande der Steuerruder los und hissten das Vordersegel vor den Wind und hielten auf den Strand zu. Da sie aber auf eine Landzunge gerieten, liessen sie das Schiff stranden; und das Vorderteil sass fest und blieb unbeweglich, das Hinterteil aber wurde von der Gewalt der Wellen zerschellt. Der Kriegsknechte Rat aber war, dass sie die Gefangenen töten sollten, damit nicht jemand fortschwimmen und entfliehen möchte. Der Hauptmann aber, der den Paulus retten wollte, hinderte sie an ihrem Vorhaben und befahl, dass diejenigen, welche schwimmen könnten, sich zuerst hinabwerfen und an das Land gehen sollten; und die übrigen teils auf Brettern, teils auf Stücken vom Schiffe. Und also geschah es, dass alle an das Land gerettet wurden. Und als wir gerettet waren, da erfuhren wir, dass die Insel Melite heisse. Die Eingeborenen aber erzeigten uns eine nicht gewöhnliche Freundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle zu sich wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte. Als aber Paulus eine gewisse Menge Reiser zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam infolge der Hitze eine Natter heraus und hängte sich an seine Hand. Als aber die Eingeborenen das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: Jedenfalls ist dieser Mensch ein Mörder, welchen Dike, obschon er aus dem Meere gerettet ist, nicht leben lässt. Er nun schüttelte das Tier in das Feuer ab und erlitt nichts Schlimmes. Sie aber erwarteten, dass er aufschwellen oder plötzlich tot hinfallen würde. Als sie aber lange warteten und sahen, dass ihm nichts Ungewöhnliches geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott. In der Umgebung jenes Ortes aber besass der Erste der Insel, mit Namen Publius, Ländereien; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage freundlich. Es geschah aber, dass der Vater des Publius, von Fieber und Ruhr befallen, daniederlag. Zu dem ging Paulus hinein, und als er gebetet hatte, legte er ihm die Hände auf und heilte ihn. Als dies aber geschehen war, kamen auch die übrigen auf der Insel, welche Krankheiten hatten, herzu und wurden geheilt; diese ehrten uns auch mit vielen Ehren, und als wir abfuhren, luden sie uns auf, was uns nötig war. Nach drei Monaten aber fuhren wir ab in einem alexandrinischen Schiffe, das auf der Insel überwintert hatte, mit dem Zeichen der Dioskuren. Und als wir in Syrakus gelandet waren, blieben wir drei Tage. Von dort fuhren wir herum und kamen nach Rhegium; und da nach einem Tage sich ein Südwind erhob, kamen wir den zweiten Tag nach Puteoli, wo wir Brüder fanden und gebeten wurden, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir nach Rom. Und von dort kamen die Brüder, als sie von uns gehört hatten, uns bis Appii-Forum und Tres-Tabernä entgegen; und als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut. Als wir aber nach Rom kamen, überlieferte der Hauptmann die Gefangenen dem Oberbefehlshaber; aber dem Paulus wurde erlaubt, mit dem Kriegsknechte, der ihn bewachte, für sich zu bleiben. Es geschah aber nach drei Tagen, dass er die, welche die Ersten der Juden waren, zusammenberief. Als sie aber zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Brüder! Ich, der ich nichts wider das Volk oder die väterlichen Gebräuche getan habe, bin gefangen aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden, welche, nachdem sie mich verhört hatten, mich loslassen wollten, weil keine Ursache des Todes an mir war. Als aber die Juden widersprachen, war ich gezwungen, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich wider meine Nation etwas zu klagen. Um dieser Ursache willen nun habe ich euch herbeigerufen, euch zu sehen und zu euch zu reden; denn wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben über dich weder Briefe von Judäa empfangen, noch ist jemand von den Brüdern hergekommen und hat uns über dich etwas Böses berichtet oder gesagt. Aber wir begehren von dir zu hören, welche Gesinnung du hast; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, dass ihr allenthalben widersprochen wird. Als sie ihm aber einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge, welchen er die Wahrheit auslegte, indem er das Reich Gottes bezeugte und sie zu überzeugen suchte von Jesu, sowohl aus dem Gesetz Moses als auch den Propheten, von frühmorgens bis zum Abend. Und etliche wurden überzeugt von dem, was gesagt wurde, andere aber glaubten nicht. Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, als Paulus ein Wort sprach: Trefflich hat der Heilige Geist durch Jasajas, den Propheten, zu unseren Vätern geredet und gesagt: "Gehe hin zu diesem Volke und sprich: Hörend werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen. Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile." So sei euch nun kund, dass dieses Heil Gottes den Nationen gesandt ist; sie werden auch hören. Und als er dies gesagt hatte, gingen die Juden weg und hatten viel Wortwechsel unter sich. Er aber blieb zwei ganze Jahre in seinem eigenen gemieteten Hause und nahm alle auf, die zu ihm kamen, indem er das Reich Gottes predigte und die Dinge, welche den Herrn Jesus Christus betreffen, mit aller Freimütigkeit ungehindert lehrte.
Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, abgesondert zum Evangelium Gottes (welches er durch seine Propheten in heiligen Schriften zuvor verheissen hat), über seinen Sohn, (der aus dem Samen Davids gekommen ist dem Fleische nach, und als Sohn Gottes in Kraft erwiesen dem Geiste der Heiligkeit nach durch Totenauferstehung) Jesus Christus, unseren Herrn, (durch welchen wir Gnade und Apostelamt empfangen haben für seinen Namen zum Glaubensgehorsam unter allen Nationen, unter welchen auch ihr seid, Berufene Jesu Christi) - allen Geliebten Gottes, berufenen Heiligen, die in Rom sind: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Aufs erste danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller halben, dass euer Glaube verkündigt wird in der ganzen Welt. Denn Gott ist mein Zeuge, welchem ich diene in meinem Geiste in dem Evangelium seines Sohnes, wie unablässig ich euer erwähne, allezeit flehend bei meinen Gebeten, ob ich nun endlich einmal durch den Willen Gottes so glücklich sein möchte, zu euch zu kommen. Denn mich verlangt sehr, euch zu sehen, auf dass ich euch etwas geistliche Gnadengabe mitteilte, um euch zu befestigen, dass ist aber, mit euch getröstet zu werden in eurer Mitte, ein jeder durch den Glauben, der in dem anderen ist, sowohl euren als meinen. Ich will aber nicht, dass euch unbekannt sei, Brüder, dass ich mir oft vorgesetzt habe, zu euch zu kommen (und bis jetzt verhindert worden bin), auf dass ich auch unter euch einige Frucht haben möchte, gleichwie auch unter den übrigen Nationen. Sowohl Griechen als Barbaren, sowohl Weisen als Unverständigen bin ich ein Schuldner. Ebenso bin ich, soviel an mir ist, bereitwillig, auch euch, die ihr in Rom seid, das Evangelium zu verkündigen. Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: "Der Gerechte aber wird aus Glauben leben". Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit in Ungerechtigkeit besitzen; weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen geoffenbart, - denn das Unsichtbare von ihm, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, wird geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie, Gott kennend, ihn weder als Gott verherrlichten, noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen, und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde: indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes von einem verweslichen Menschen und von Vögeln und von vierfüssigen und kriechenden Tieren. Darum hat Gott sie auch dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in Unreinigkeit, ihre Leiber untereinander zu schänden; welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf mehr Verehrung und Dienst dargebracht haben als dem Schöpfer, welcher gepriesen ist in Ewigkeit. Amen. Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn sowohl ihre Weiber haben den natürlichen Gebrauch in den unnatürlichen verwandelt, als auch gleicherweise die Männer, den natürlichen Gebrauch des Weibes verlassend, in ihrer Wollust zueinander entbrannt sind, indem sie Männer mit Männern Schande trieben und den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfingen. Und gleichwie sie es nicht für gut fanden, Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt; erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit; voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhasste, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige; die, wiewohl sie Gottes gerechtes Urteil erkennen, dass, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen an denen haben, die es tun. Deshalb bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, jeder der da richtet; denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst; denn du, der du richtest, tust dasselbe. Wir wissen aber, dass das Gericht Gottes nach der Wahrheit ist über die, welche solches tun. Denkst du aber dies, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und verübst dasselbe, dass du dem Gericht Gottes entfliehen werdest? Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut, nicht wissend, dass die Güte Gottes dich zur Busse leitet? Nach deiner Störrigkeit und deinem unbussfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf am Tage des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes, welcher einem jeden vergelten wird nach seinen Werken: denen, die mit Ausharren in gutem Werke Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit suchen, ewiges Leben; denen aber, die streitsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, der Ungerechtigkeit aber gehorsam, Zorn und Grimm. Drangsal und Angst über jede Seele eines Menschen, der das Böse vollbringt, sowohl des Juden zuerst als auch des Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen; denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott. Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden, (denn nicht die Hörer des Gesetzes sind gerecht vor Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden. Denn wenn Nationen, die kein Gesetz haben, von Natur die Dinge des Gesetzes ausüben, so sind diese, die kein Gesetz haben, sich selbst ein Gesetz, welche das Werk des Gesetzes geschrieben zeigen in ihren Herzen, indem ihr Gewissen mitzeugt und ihre Gedanken sich untereinander anklagen oder auch entschuldigen) an dem Tage, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird, nach meinem Evangelium, durch Jesus Christus. Wenn du aber ein Jude genannt wirst und dich auf das Gesetz stützest und dich Gottes rühmst, und den Willen kennst und das Vorzüglichere unterscheidest, indem du aus dem Gesetz unterrichtet bist, und getraust dir, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in Finsternis sind, ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen, der die Form der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz hat: - der du nun einen anderen lehrst, du lehrst dich selbst nicht? Der du predigst, man solle nicht stehlen, du stiehlst? Der du sagst, man solle nicht ehebrechen, du begehst Ehebruch? Der du die Götzenbilder für Greuel hältst, du begehst Tempelraub? Der du dich des Gesetzes rühmst, du verunehrst Gott durch die Übertretung des Gesetzes? Denn der Name Gottes wird eurethalben unter den Nationen gelästert, wie geschrieben steht. Denn Beschneidung ist wohl nütze, wenn du das Gesetz tust; wenn du aber ein Gesetzesübertreter bist, so ist deine Beschneidung Vorhaut geworden. Wenn nun die Vorhaut die Rechte des Gesetzes beobachtet, wird nicht seine Vorhaut für Beschneidung gerechnet werden, und die Vorhaut von Natur, die das Gesetz erfüllt, dich richten, der du mit Buchstaben und Beschneidung ein Gesetzesübertreter bist? Denn nicht der ist ein Jude, der es äusserlich ist, noch ist die äusserliche Beschneidung im Fleische Beschneidung; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geiste, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht von Menschen, sondern von Gott ist. Was ist nun der Vorteil des Juden? Oder was der Nutzen der Beschneidung? Viel, in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden. Was denn? Wenn etliche nicht geglaubt haben, wird etwa ihr Unglaube die Treue Gottes aufheben? Das sei ferne! Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht: "Damit du gerechtfertigt werdest in deinen Worten, und überwindest, wenn du gerichtet wirst". Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was wollen wir sagen? Ist Gott etwa ungerecht, der Zorn auferlegt? (Ich rede nach Menschenweise.) Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? Denn wenn die Wahrheit Gottes durch meine Lüge überströmender geworden ist zu seiner Herrlichkeit, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet? Und warum nicht, wie wir gelästert werden, und wie etliche sagen, dass wir sprechen: Lasst uns das Böse tun, damit das Gute komme? deren Gericht gerecht ist. Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht; denn wir haben sowohl Juden als Griechen zuvor beschuldigt, dass sie alle unter der Sünde seien, wie geschrieben steht: "Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der Gott suche. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht einer." "Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trüglich." Otterngift ist unter ihren Lippen." "Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit." "Ihre Füsse sind schnell, Blut zu vergiessen; Verwüstung und Elend ist auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt." "Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen." Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, auf dass jeder Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei. Darum, aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Jetzt aber ist, ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus gegen alle und auf alle, die da glauben. Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist; welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist. Wo ist denn der Ruhm? Er ist ausgeschlossen worden. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens. Denn wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke. Oder ist Gott der Gott der Juden allein? Nicht auch der Nationen? Ja, auch der Nationen, dieweil es ein einiger Gott ist, der die Beschneidung aus Glauben und die Vorhaut durch den Glauben rechtfertigen wird. Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz. Was wollen wir denn sagen, dass Abraham, unser Vater, nach dem Fleische gefunden habe? Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? "Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet." Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Gleichwie auch David die Glückseligkeit des Menschen ausspricht, welchem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: "Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet! Diese Glückseligkeit nun, ruht sie auf der Beschneidung, oder auch auf der Vorhaut? Denn wir sagen, dass der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden ist. Wie wurde er ihm denn zugerechnet? Als er in der Beschneidung oder in der Vorhaut war? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut. Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er hatte, als er in der Vorhaut war, damit er Vater aller wäre, die in der Vorhaut glauben, damit auch ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet würde; und Vater der Beschneidung, nicht allein derer, die aus der Beschneidung sind, sondern auch derer, die in den Fussstapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er in der Vorhaut war. Denn nicht durch Gesetz ward dem Abraham oder seinem Samen die Verheissung, dass er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichte gemacht und die Verheissung aufgehoben. Denn das Gesetz bewirkt Zorn; aber wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. Darum ist es aus Glauben, auf dass es nach Gnade sei, damit die Verheissung dem ganzen Samen fest sei, nicht allein dem vom Gesetz, sondern auch dem vom Glauben Abrahams, welcher unser aller Vater ist, (wie geschrieben steht: "Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt") vor dem Gott, welchem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre; der wider Hoffnung auf Hoffnung geglaubt hat, auf dass er ein Vater vieler Nationen würde, nach dem, was gesagt ist: "Also soll dein Same sein". Und nicht schwach im Glauben, sah er nicht seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara, und zweifelte nicht an der Verheissung Gottes durch Unglauben, sondern wurde gestärkt im Glauben, Gott die Ehre gebend, und war der vollen Gewissheit, dass er, was er verheissen habe, auch zu tun vermöge. Darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden. Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet worden, sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, welcher unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch welchen wir mittelst des Glaubens auch Zugang haben zu dieser Gnade, in welcher wir stehen, und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale, da wir wissen, dass die Trübsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Erfahrung, die Erfahrung aber Hoffnung; die Hoffnung aber beschämt nicht, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben worden ist. Denn Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben. Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben; denn für den Gütigen möchte vielleicht jemand zu sterben wagen. Gott aber erweist seine Liebe gegen uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn. Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, viel mehr werden wir, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch welchen wir jetzt die Versöhnung empfangen haben. Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen, und durch die Sünde der Tod, und also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben; (denn bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist. Aber der Tod herrschte von Adam bis auf Moses, selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams, der ein Vorbild des Zukünftigen ist. Ist nicht aber wie die Übertretung also auch die Gnadengabe? Denn wenn durch des Einen Übertretung die Vielen gestorben sind, so ist vielmehr die Gnade Gottes und die Gabe in Gnade, die durch einen Menschen, Jesus Christus, ist, gegen die Vielen überströmend geworden. Und ist nicht wie durch Einen, der gesündigt hat, so auch die Gabe? Denn das Urteil war von einem zur Verdammnis, die Gnadengabe aber von vielen Übertretungen zur Gerechtigkeit. Denn wenn durch die Übertretung des Einen der Tod durch den Einen geherrscht hat, so werden vielmehr die, welche die Überschwenglichkeit der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus); also nun, wie es durch eine Übertretung gegen alle Menschen zur Verdammnis gereichte, so auch durch eine Gerechtigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. Denn gleichwie durch des einen Menschen Ungehorsam die Vielen in die Stellung von Sündern gesetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen in die Stellung von Gerechten gesetzt werden. Das Gesetz aber kam daneben ein, auf dass die Übertretung überströmend würde. Wo aber die Sünde überströmend geworden, ist die Gnade noch überschwenglicher geworden, auf dass, gleichwie die Sünde geherrscht hat im Tode, also auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn. Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, auf dass die Gnade überströme? Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollen wir noch in derselben leben? Oder wisset ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf dass, gleichwie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Denn wenn wir mit ihm einsgemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein, indem wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, auf dass der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde. Wenn wir aber mit Christo gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott. Also auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christo Jesu. So herrsche denn nicht die Sünde in eurem sterblichen Leibe, um seinen Lüsten zu gehorchen; stellet auch nicht eure Glieder der Sünde dar zu Werkzeugen der Ungerechtigkeit, sondern stellet euch selbst Gott dar als Lebende aus den Toten, und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit. Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade. Was nun, sollten wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind? Das sei ferne! Wisset ihr nicht, dass, wem ihr euch darstellet als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorchet? Entweder der Sünde zum Tode, oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit? Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde waret, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bilde der Lehre, welchem ihr übergeben worden seid! Freigemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden. Ich rede menschlich, wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn gleichwie ihr eure Glieder dargestellt habt zur Sklaverei der Unreinigkeit und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit, also stellet jetzt eure Glieder dar zur Sklaverei der Gerechtigkeit zur Heiligkeit. Denn als ihr Sklaven der Sünde waret, da waret ihr Freie von der Gerechtigkeit. Welche Frucht hattet ihr denn damals von den Dingen, deren ihr euch jetzt schämet? Denn das Ende derselben ist der Tod. Jetzt aber, von der Sünde freigemacht und Gottes Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben. Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christo Jesu, unserem Herrn. Oder wisset ihr nicht, Brüder (denn ich rede zu denen, die Gesetz kennen), dass das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt? Denn das verheiratete Weib ist durchs Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes. So wird sie denn, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin geheissen, wenn sie eines anderen Mannes wird; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei von dem Gesetz, so dass sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird. Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, auf dass wir Gott Frucht brächten. Denn als wir im Fleische waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind, in unseren Gliedern, um dem Tode Frucht zu bringen. Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, in welchem wir festgehalten wurden, so dass wir dienen in dem Neuen des Geistes und nicht in dem Alten des Buchstabens. Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt, als nur durch Gesetz. Denn auch von der Lust hätte ich nichts gewusst, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: "Lass dich nicht gelüsten". Die Sünde aber, durch das Gebot Anlass nehmend, bewirkte jede Lust in mir; denn ohne Gesetz ist die Sünde tot. Ich aber lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf; ich aber starb. Und das Gebot, das zum Leben gegeben, dasselbe erwies sich mir zum Tode. Denn die Sünde, durch das Gebot Anlass nehmend, täuschte mich und tötete mich durch dasselbe. So ist also das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut. Gereichte nun das Gute mir zum Tode? Das sei ferne! Sondern die Sünde, auf dass sie als Sünde erschiene, indem sie durch das Gute mir den Tod bewirkte, auf dass die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot. Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft; denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht; denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus. Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es recht ist. Nun aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde. Denn ich weiss, dass in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht. Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses tue ich. Wenn ich aber dieses, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde. Also finde ich das Gesetz für mich, der ich das Rechte ausüben will, dass das Böse bei mir vorhanden ist. Denn ich habe Wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes? - Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! Also nun diene ich selbst mit dem Sinne Gottes Gesetz, mit dem Fleische aber der Sünde Gesetz. Also ist jetzt keine Verdammnis für die, welche in Christo Jesu sind. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu hat mich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er, seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend, die Sünde im Fleische verurteilte, auf dass das Recht des Gesetzes erfüllt würde in uns, die nicht nach dem Fleische, sondern nach dem Geiste wandeln. Denn die, welche nach dem Fleische sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist; die aber, welche nach dem Geiste sind, auf das, was des Geistes ist. Denn die Gesinnung des Fleisches ist der Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden; weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft ist gegen Gott, denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, denn sie vermag es auch nicht. die aber, welche im Fleische sind, vermögen Gott nicht zu gefallen. Ihr aber seid nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen. Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. So denn, Brüder, sind wir Schuldner, nicht dem Fleische, um nach dem Fleische zu leben, denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wiederum zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst zeugt mit unserem Geiste, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mitleiden, auf dass wir auch mitverherrlicht werden. Denn ich halte dafür, dass die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden (nicht mit Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat), auf Hoffnung, dass auch selbst die Schöpfung freigemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbnisses zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes. Denn in Hoffnung sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung; denn was einer sieht, was hofft er es auch? Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren. Desgleichen aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie sich es gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiss, was der Sinn des Geistes ist, denn er verwendet sich für Heilige Gott gemäss. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht. Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer wider uns? Er, der doch seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Wer wird wider Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, welcher rechtfertigt; wer ist, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auch auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blösse oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: "Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden". Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem Herrn. Ich sage die Wahrheit in Christo, ich lüge nicht, indem mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geiste, dass ich grosse Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen; denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von Christo entfernt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleische; welche Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheissungen; deren die Väter sind, und aus welchen, dem Fleische nach, der Christus ist, welcher über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen. Nicht aber als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, diese sind Israel, auch nicht, weil sie Abrahams Same sind, sind alle Kinder, sondern "in Isaak wird dir ein Same genannt werden". Das ist: Nicht die Kinder des Fleisches, diese sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheissung werden als Same gerechnet. Denn dieses Wort ist ein Verheissungswort: "Um diese Zeit will ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben". Nicht allein aber das, sondern auch als Rebekka schwanger war von Einem, von Isaak, unserem Vater, selbst als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten (auf dass der Vorsatz Gottes nach Auswahl bestände, nicht aus Werken, sondern aus dem Berufenden), wurde zu ihr gesagt: "Der Grössere wird dem Kleineren dienen"; wie geschrieben steht: "Den Jakob habe ich geliebt, aber den Esau habe ich gehasst." Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne! Denn er sagt zu Moses: "Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme". Also liegt es nun nicht an dem Wollenden, noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott. Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erzeige, und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde". So denn, wen er will, begnadigt er, und wen er will, verhärtet er. Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden? Ja freilich, o Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst wider Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum hast du mich also gemacht? Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus derselben Masse ein Gefäss zur Ehre und ein anderes zur Unehre zu machen? Wenn aber Gott, willens, seinen Zorn zu erzeigen und seine Macht kundzutun, mit vieler Langmut ertragen hat die Gefässe des Zornes, die zubereitet sind zum Verderben, - und auf dass er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefässen der Begnadigung, die er zur Herrlichkeit zuvorbereitet hat...? Uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen. Wie er auch in Hosea sagt: "Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen, und die Nicht-Geliebte Geliebte". "Und es wird geschehen, an dem Orte, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, daselbst werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden". Jesajas aber ruft über Israel: "Wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, nur der Überrest wird errettet werden. Denn er vollendet die Sache und kürzt sie ab in Gerechtigkeit, denn der Herr wird eine abgekürzte Sache tun auf Erden." Und wie Jesajas zuvorgesagt hat: "Wenn nicht der Herr Zebaoth uns Samen übriggelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden und Gomorra gleich geworden". Was wollen wir nun sagen? Dass die von den Nationen, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist; Israel aber, einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebend, nicht zu diesem Gesetz gelangt ist. Warum? Weil es nicht aus Glauben, sondern als aus Werken geschah. Sie haben sich gestossen an dem Stein des Anstosses, wie geschrieben steht: "Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstosses und einen Fels des Ärgernisses, und wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden". Brüder! Das Wohlgefallen meines Herzens und mein Flehen für sie zu Gott ist, dass sie errettet werden. Denn ich gebe ihnen Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach Erkenntnis. Denn da sie Gottes Gerechtigkeit nicht erkannten und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachteten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. Denn Christus ist des Gesetzes Ende, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit. Denn Moses beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: "Der Mensch, der diese Dinge getan hat, wird durch sie leben". Die Gerechtigkeit aus Glauben aber sagt also: Sprich nicht in deinem Herzen: "Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?" das ist, um Christus herabzuführen; oder: "Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?" das ist, um Christus aus den Toten heraufzuführen; sondern was sagt sie? "Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen"; das ist das Wort des Glaubens, welches wir predigen, dass, wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde wird bekannt zum Heil. Denn die Schrift sagt: "Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden". Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen; "denn jeder, der irgend den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden". Wie werden sie nun den anrufen, an welchen sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von welchem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger? Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht gesandt sind? Wie geschrieben steht: "Wie lieblich sind die Füsse derer, welche das Evangelium des Friedens verkündigen, welche das Evangelium des Guten verkündigen!" Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht. Denn Jesajas sagt: "Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?" Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort. Aber ich sage: Haben sie etwa nicht gehört? Ja freilich. "Ihr Schall ist ausgegangen zu der ganzen Erde, und ihre Reden zu den Grenzen des Erdkreises." Aber ich sage: Hat Israel es etwa nicht erkannt? Zuerst spricht Moses: "Ich will euch zur Eifersucht reizen über ein Nicht-Volk, über eine unverständige Nation will ich euch erbittern". Jesajas aber erkühnt sich und spricht: "Ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten, ich bin offenbar geworden denen, die nicht nach mir fragten". Von Israel aber sagt er: "Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem ungehorsamen und widersprechenden Volke". Ich sage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstossen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit aus dem Samen Abrahams, vom Stamme Benjamin. Gott hat sein Volk nicht verstossen, das er zuvorerkannt hat. Oder wisset ihr nicht, was die Schrift in der Geschichte des Elias sagt? Wie er vor Gott auftritt wider Israel: "Herr, sie haben deine Propheten getötet, deine Altäre niedergerissen, und ich allein bin übriggeblieben, und sie trachten nach meinem Leben". Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? "Ich habe mir übrigbleiben lassen siebentausend Mann, welche dem Baal das Knie nicht gebeugt haben". Also ist nun auch in der jetzigen Zeit ein Überrest nach Wahl der Gnade. Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr aus Werken; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade. Was nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; aber die Auserwählten haben es erlangt, die übrigen aber sind verstockt worden, wie geschrieben steht: "Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag". Und David sagt: "Es werde ihr Tisch ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoss und zur Vergeltung! Verfinstert seien ihre Augen, um nicht zu sehen, und ihren Rücken beuge allezeit!" Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, auf dass sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist den Nationen das Heil geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen. Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt ist, und ihr Verlust der Reichtum der Nationen, wieviel mehr ihre Vollzahl! Denn ich sage euch, den Nationen: Insofern ich nun der Nationen Apostel bin, ehre ich meinen Dienst, ob ich auf irgend eine Weise sie, die mein Fleisch sind, zur Eifersucht reizen und etliche aus ihnen erretten möge. Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anders sein als Leben aus den Toten? Wenn aber der Erstling heilig ist, so auch die Masse; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige. Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen worden sind, und du, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mitteilhaftig geworden bist, so rühme dich nicht wider die Zweige. Wenn du dich aber wider sie rühmst du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich. Du wirst nun sagen: Die Zweige sind ausgebrochen worden, auf dass ich eingepfropft würde. Recht; sie sind ausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich; denn wenn Gott der natürlichen Zweige nicht geschont hat, dass er auch deiner etwa nicht schonen werde. Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, welche gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du ausgeschnitten werden. Und auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wiederum einzupfropfen. Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum ausgeschnitten und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wieviel mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden! Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, auf dass ihr nicht euch selbst klug dünket: dass Verstockung Israel zum Teil widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird; und also wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: "Es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde". Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde, um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte, um der Väter willen. Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar. Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht geglaubt habt, jetzt aber unter die Begnadigung gekommen seid durch den Unglauben dieser, also haben auch jetzt diese an eure Begnadigung nicht geglaubt, auf dass auch sie unter die Begnadigung kommen. Denn Gott hat alle zusammen in den Unglauben eingeschlossen, auf dass er alle begnadige. O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen? Oder wer hat ihm zuvorgegeben, und es wird ihm vergolten werden? Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, welches euer vernünftiger Dienst ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen möget, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben worden, jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern so zu denken, dass er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Mass des Glaubens zugeteilt hat. Denn gleichwie wir in einem Leibe viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Verrichtung haben, also sind wir, die Vielen, ein Leib in Christo, einzeln aber Glieder voneinander. Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns verliehenen Gnade: es sei Weissagung, so lasst uns weissagen nach dem Masse des Glaubens; es sei Dienst, so lasst uns bleiben im Dienst; es sei, der da lehrt, in der Lehre; es sei, der da ermahnt, in der Ermahnung; der da mitteilt, in Einfalt; der da vorsteht, mit Fleiss; der da Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit. Die Liebe sei ungeheuchelt. Verabscheuet das Böse, haltet fest am Guten. In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend; im Fleisse nicht säumig, inbrünstig im Geist; dem Herrn dienend. In Hoffnung freuet euch; in Trübsal harret aus; im Gebet haltet an; an den Bedürfnissen der Heiligen nehmet teil; nach Gastfreundschaft trachtet. Segnet, die euch verfolgen; segnet, und fluchet nicht. Freuet euch mit den sich Freuenden, weinet mit den Weinenden. Seid gleichgesinnt gegeneinander; sinnet nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den niedrigen; seid nicht klug bei euch selbst. Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid vorsorglich für das, was ehrbar ist vor allen Menschen. Wenn möglich, so viel an euch ist, lebet mit allen Menschen in Frieden. Rächet nicht euch selbst, Geliebte, sondern gebet Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: "Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr". "Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so tränke ihn; denn wenn du dieses tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln." Lass dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten. Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten; denn es ist keine Obrigkeit, ausser von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen. Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten? So übe das Gute, und du wirst Lob von ihr haben; denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse übst, so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen. Denn dieserhalb entrichtet ihr auch Steuern; denn sie sind Gottes Beamte, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind. Gebet allen, was ihnen gebührt: die Steuer, dem die Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre gebührt. Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das: "Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, lass dich nicht gelüsten", und wenn es ein anderes Gebot gibt, ist in diesem Worte zusammengefasst: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Summe des Gesetzes. Und dieses noch, da wir die Zeit erkennen, dass die Stunde schon da ist, dass wir aus dem Schlaf aufwachen sollen; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir geglaubt haben: Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe. Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichts anziehen. Lasst uns anständig wandeln wie am Tage; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; sondern ziehet den Herrn Jesus Christus an, und treibet nicht Vorsorge für das Fleisch zur Erfüllung seiner Lüste. Den Schwachen im Glauben aber nehmet auf, doch nicht zur Entscheidung zweifelhafter Fragen. Einer glaubt, er dürfe alles essen; der Schwache aber isst Gemüse. Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn aufgenommen. Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der Herr vermag ihn aufrecht zu halten. Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Ein jeder aber sei in seinem eigenen Sinne völlig überzeugt. Wer den Tag achtet, achtet ihn dem Herrn. Und wer isst, isst dem Herrn, denn er danksagt Gott; und wer nicht isst, isst dem Herrn nicht und danksagt Gott. Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. Denn sei es, dass wir leben, wir leben dem Herrn; sei es, dass wir sterben, wir sterben dem Herrn. Sei es nun, dass wir leben, sei es, dass wir sterben, wir sind des Herrn. Denn hierzu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, auf dass er herrsche sowohl über Tote als über Lebendige. Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. Denn es steht geschrieben: "So wahr ich lebe, spricht der Herr, mir soll sich jedes Knie beugen, und jede Zunge soll Gott bekennen". Also wird nun ein jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Lasst uns nun nicht mehr einander richten, sondern richtet vielmehr dieses: dem Bruder nicht einen Anstoss oder ein Ärgernis zu geben. Ich weiss und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an sich selbst gemein ist; nur dem, der etwas für gemein achtet, dem ist es gemein. Denn wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für welchen Christus gestorben ist. Lasst nun euer Gut nicht verlästert werden. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geiste. Denn wer in diesem dem Christus dient, ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt. Also lasst uns nun dem nachstreben, was des Friedens ist, und dem, was zur gegenseitigen Erbauung dient. Zerstöre nicht einer Speise wegen das Werk Gottes. Alles zwar ist rein, aber es ist böse für den Menschen, der mit Anstoss isset. Es ist gut, kein Fleisch zu essen, noch Wein zu trinken, noch etwas zu tun, worin dein Bruder sich stösst oder sich ärgert oder schwach ist. Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott. Glückselig, wer sich selbst nicht richtet in dem, was er gutheisst! Wer aber zweifelt, wenn er isset, ist verurteilt, weil er es nicht aus Glauben tut. Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde. Wir aber, die Starken, sind schuldig, die Schwachheiten der Schwachen zu tragen und nicht uns selbst zu gefallen. Ein jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung. Denn auch der Christus hat nicht sich selbst gefallen, sondern wie geschrieben steht: "Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen." Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, auf dass wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben. Der Gott des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleichgesinnt zu sein untereinander, Christo Jesu gemäss, auf dass ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlichet. Deshalb nehmet einander auf, gleichwie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit. Denn ich sage, dass Jesus Christus ein Diener der Beschneidung geworden ist um der Wahrheit Gottes willen, um die Verheissungen der Väter zu bestätigen; auf dass die Nationen aber Gott verherrlichen möchten um der Begnadigung willen, wie geschrieben steht: "Darum werde ich dich bekennen unter den Nationen und deinem Namen lobsingen". Und wiederum sagt er: "Seid fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volke!" Und wiederum: "Lobet den Herrn, alle Nationen, und alle Völker sollen ihn preisen!" Und wiederum sagt Jesajas: "Es wird sein die Wurzel Isais und der da aufsteht, über die Nationen zu herrschen, auf den werden die Nationen hoffen". Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überreich seiet in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. Ich bin aber, meine Brüder, auch selbst betreffs euer überzeugt, dass auch ihr selbst voll Gütigkeit seid, erfüllt mit aller Erkenntnis und fähig, auch einander zu ermahnen. Ich habe aber zum Teil euch freimütiger geschrieben, Brüder, um euch zu erinnern, wegen der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, um ein Diener Christi Jesu zu sein für die Nationen, priesterlich dienend an dem Evangelium Gottes, auf dass das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist. Ich habe also etwas zum Rühmen in Christo Jesu in den Dingen, die Gott angehen. Denn ich werde nicht wagen, etwas von dem zu reden, was Christus nicht durch mich gewirkt hat zum Gehorsam der Nationen durch Wort und Werk, in der Kraft der Zeichen und Wunder, in der Kraft des Geistes Gottes, so dass ich von Jerusalem an und ringsumher bis nach Illyrikum das Evangelium des Christus völlig verkündigt habe, und mich also beeifere, das Evangelium zu predigen, nicht da, wo Christus genannt worden ist, auf dass ich nicht auf eines anderen Grund baue; sondern wie geschrieben steht: "Denen nicht von ihm verkündigt wurde, die sollen sehen, und die nicht gehört haben, sollen verstehen". Deshalb bin ich auch oftmals verhindert worden, zu euch zu kommen. Nun aber, da ich nicht mehr Raum habe in diesen Gegenden und grosses Verlangen, zu euch zu kommen, seit vielen Jahren, falls ich nach Spanien reise...; denn ich hoffe, auf der Durchreise euch zu sehen und von euch dorthin geleitet zu werden, wenn ich euch zuvor etwas genossen habe. Jetzt aber reise ich nach Jerusalem im Dienste für die Heiligen. Denn es hat Macedonien und Achaja wohlgefallen, eine gewisse Beisteuer zu leisten für die Dürftigen unter den Heiligen, die in Jerusalem sind. Es hat ihnen nämlich wohlgefallen, auch sind sie ihre Schuldner. Denn wenn die Nationen ihrer geistlichen Güter teilhaftig geworden sind, so sind sie schuldig, ihnen auch in den leiblichen zu dienen. Wenn ich dies nun vollbracht und diese Frucht ihnen versiegelt habe, so will ich über euch nach Spanien abreisen. Ich weiss aber, dass, wenn ich zu euch komme, ich in der Fülle des Segens Christi kommen werde. Ich bitte euch aber, Brüder, durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, mit mir zu kämpfen in den Gebeten für mich zu Gott, auf dass ich von den Ungläubigen in Judäa errettet werde, und auf dass mein Dienst für Jerusalem den Heiligen angenehm sei; auf dass ich durch den Willen Gottes mit Freuden zu euch komme und mich mit euch erquicke. Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen! Amen. Ich empfehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, welche eine Dienerin der Versammlung in Kenchreä ist, auf dass ihr sie in dem Herrn, der Heiligen würdig, aufnehmet und ihr beistehet, in welcher Sache irgend sie euer bedarf; denn auch sie ist vielen ein Beistand gewesen, auch mir selbst. Grüsset Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christo Jesu, (welche für mein Leben ihren eigenen Hals preisgegeben haben, denen nicht allein ich danke, sondern auch alle Versammlungen der Nationen) und die Versammlung in ihrem Hause. Grüsset Epänetus, meinen Geliebten, welcher der Erstling Asiens ist für Christus. Grüsset Maria, die sehr für euch gearbeitet hat. Grüsset Andronikus und Junias, meine Verwandten und meine Mitgefangenen, welche unter den Aposteln ausgezeichnet sind, die auch vor mir in Christo waren. Grüsset Amplias, meinen Geliebten im Herrn. Grüsset Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christo, und Stachys, meinen Geliebten. Grüsset Apelles, den Bewährten in Christo. Grüsset die von Aristobulus Hause. Grüsset Herodion, meinen Verwandten. Grüsset die von Narcissus Hause, die im Herrn sind. Grüsset Tryphäna und Tryphosa, die im Herrn arbeiten. Grüsset Persis, die Geliebte, die viel gearbeitet hat im Herrn. Grüsset Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine und meine Mutter. Grüsset Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder bei ihnen. Grüsset Philologus und Julias, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen. Grüsset einander mit heiligem Kuss. Es grüssen euch alle Versammlungen des Christus. Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr achthabet auf die, welche Zwiespalt und Ärgernis anrichten, entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und wendet euch von ihnen ab. Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauche, und durch süsse Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen. Denn euer Gehorsam ist zu allen hingelangt. Daher freue ich mich eurethalben; ich will aber, dass ihr weise seid zum Guten, aber einfältig zum Bösen. Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter eure Füsse zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! Es grüssen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Lucius und Jason und Sosipater, meine Verwandten. Ich, Tertius, der ich den Brief geschrieben habe, grüsse euch im Herrn. Es grüsst euch Gajus, mein und der ganzen Versammlung Wirt. Es grüssen euch Erastus, der Stadtrentmeister, und der Bruder Quartus. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen. Dem aber, der euch zu befestigen vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesu Christo, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das in den Zeiten der Zeitalter verschwiegen war, jetzt aber geoffenbart und durch prophetische Schriften, nach Befehl des ewigen Gottes, zum Glaubensgehorsam an alle Nationen kundgetan worden ist, dem allein weisen Gott durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.
Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder, der Versammlung Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Orte den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, sowohl ihres als unseres Herrn. Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus, dass ihr in ihm in allem reich gemacht worden seid, in allem Wort und aller Erkenntnis, wie das Zeugnis des Christus unter euch befestigt worden ist, so dass ihr in keiner Gnadengabe Mangel habt, indem ihr die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus erwartet, welcher euch auch befestigen wird bis ans Ende, dass ihr untadelig seid an dem Tage unseres Herrn Jesus Christus. Gott ist treu, durch welchen ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle dasselbe redet und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern dass ihr in demselben Sinne und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seiet. Denn es ist mir von euch kund geworden, meine Brüder, durch die Hausgenossen der Chloe, dass Streitigkeiten unter euch sind. Ich sage aber dieses, dass ein jeder von euch sagt: Ich bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas, ich aber Christi. Ist der Christus zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt, oder seid ihr auf Paulus' Namen getauft worden? Ich danke Gott, dass ich niemand von euch getauft habe, ausser Krispus und Gajus, auf dass nicht jemand sage, dass ich auf meinen Namen getauft habe. Ich habe aber auch das Haus des Stephanas getauft; sonst weiss ich nicht, ob ich jemand anders getauft habe. Denn Christus hat mich nicht ausgesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen; nicht in Redeweisheit, auf dass nicht das Kreuz Christi zunichte gemacht werde. Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft. Denn es steht geschrieben: "Ich will die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verständigen will ich hinwegtun". Wo ist der Weise? Wo der Schriftgelehrte? Wo der Schulstreiter dieses Zeitlaufs? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten; weil ja sowohl Juden Zeichen fordern, als auch Griechen Weisheit suchen; wir aber predigen Christus als gekreuzigt, den Juden ein Ärgernis, und den Nationen eine Torheit; den Berufenen selbst aber, sowohl Juden als Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit; denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen. Denn sehet eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf dass er die Weisen zu Schanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf dass er das Starke zu Schanden mache; und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, und das, was nicht ist, auf dass er das, was ist, zunichte mache, damit sich vor Gott kein Fleisch rühme. Aus ihm aber seid ihr in Christus Jesus, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung; auf dass, wie geschrieben steht: "Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn". Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht nach Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit, euch das Zeugnis Gottes verkündigend. Denn ich hielt nicht dafür, etwas unter euch zu wissen, als nur Jesus Christus und ihn als gekreuzigt. Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und in vielem Zittern; und meine Rede und meine Predigt war nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, auf dass euer Glaube nicht beruhe auf Menschenweisheit, sondern auf Gotteskraft. Wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen, nicht aber Weisheit dieses Zeitlaufs, noch der Fürsten dieses Zeitlaufs, die zunichte werden, sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, welche Gott zuvorbestimmt hat, vor den Zeitaltern, zu unserer Herrlichkeit; welche keiner von den Fürsten dieses Zeitlaufs erkannt hat (denn wenn sie dieselbe erkannt hätten, so würden sie wohl den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben), sondern wie geschrieben steht: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben"; uns aber hat Gott es geoffenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen weiss, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? Also weiss auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, auf dass wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind; welche wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, mitteilend geistliche Dinge durch geistliche Mittel. Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird; der geistliche aber beurteilt alles, er selbst aber wird von niemand beurteilt; denn "wer hat den Sinn des Herrn erkannt, der ihn unterweise?" Wir aber haben Christi Sinn. Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu Geistlichen, sondern als zu Fleischlichen, als zu Unmündigen in Christus. Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht; aber ihr vermöget es auch jetzt noch nicht, denn ihr seid noch fleischlich. Denn da Neid und Streit unter euch ist, seid ihr nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? Denn wenn einer sagt: Ich bin des Paulus; der andere aber: Ich des Apollos; seid ihr nicht menschlich? Wer ist denn Apollos, und wer Paulus? Diener, durch welche ihr geglaubt habt, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben. Also ist weder der da pflanzt etwas, noch der da begiesst, sondern Gott, der das Wachstum gibt. Der aber pflanzt und der begiesst, sind eins; ein jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; Gottes Ackerfeld, Gottes Bau seid ihr. Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Denn einen anderen Grund kann niemand legen, ausser dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund baut Gold, Silber, köstliche Steine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klar machen, weil er in Feuer geoffenbart wird; und welcherlei das Werk eines jeden ist, wird das Feuer bewähren. Wenn das Werk jemandes bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; wenn das Werk jemandes verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer. Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr. Niemand betrüge sich selbst. Wenn jemand unter euch sich dünkt, weise zu sein in diesem Zeitlauf, so werde er töricht, auf dass er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: "Der die Weisen erhascht in ihrer List". Und wiederum: "Der Herr kennt die Überlegungen der Weisen, dass sie eitel sind". So rühme sich denn niemand der Menschen, denn alles ist euer. Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges: alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes. Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. Übrigens sucht man hier an den Verwaltern, dass einer treu erfunden werde. Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Tage beurteilt werde; ich beurteile mich aber auch selbst nicht. Denn ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt, ist der Herr. So urteilet nicht etwas vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Ratschläge der Herzen offenbaren wird; und dann wird einem jeden sein Lob werden von Gott. Dies aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos gedeutet um euretwillen, auf dass ihr an uns lernet, nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist, auf dass ihr euch nicht aufblähet für den einen, wider den anderen. Denn wer unterscheidet dich? Was aber hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber auch empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen? Schon seid ihr gesättigt, schon seid ihr reich geworden; ihr habt ohne uns geherrscht, und ich wollte wohl, dass ihr herrschtet, auf dass auch wir mit euch herrschen möchten. Denn mich dünkt, dass Gott uns, die Apostel, als die Letzten dargestellt hat, wie zum Tode bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als Menschen. Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christus; wir schwach, ihr aber stark; ihr herrlich, wir aber verachtet. Bis auf die jetzige Stunde leiden wir sowohl Hunger als Durst und sind nackt und werden mit Fäusten geschlagen und haben keine bestimmte Wohnung und mühen uns ab, mit unseren eigenen Händen arbeitend. Geschmäht, segnen wir; verfolgt, dulden wir; gelästert, bitten wir; als Auskehricht der Welt sind wir geworden, ein Auswurf aller bis jetzt. Nicht euch zu beschämen schreibe ich dieses, sondern ich ermahne euch als meine geliebten Kinder. Denn wenn ihr zehntausend Zuchtmeister in Christus hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christus Jesus habe ich euch gezeugt durch das Evangelium. Ich bitte euch nun, seid meine Nachahmer! Dieserhalb habe ich euch Timotheus gesandt, der mein geliebtes und treues Kind ist in dem Herrn; der wird euch erinnern an meine Wege, die in Christus sind, gleichwie ich überall in jeder Versammlung lehre. Etliche aber sind aufgeblasen, als ob ich nicht zu euch kommen würde. Ich werde aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will, und werde erkennen, nicht das Wort der Aufgeblasenen, sondern die Kraft; denn das Reich Gottes besteht nicht im Worte, sondern in Kraft. Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen, oder in Liebe und im Geiste der Sanftmut? Überhaupt hört man, dass Hurerei unter euch sei, und eine solche Hurerei, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet: dass einer seines Vaters Weib habe. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf dass der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan würde. Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im Geiste gegenwärtig, habe schon als gegenwärtig geurteilt, den, der dieses also verübt hat, im Namen unseres Herrn Jesus Christus (wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus Christus versammelt seid) einen solchen dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, auf dass der Geist errettet werde am Tage des Herrn Jesus. Euer Rühmen ist nicht gut. Wisset ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert? Feget den alten Sauerteig aus, auf dass ihr eine neue Masse sein möget, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet. Darum lasst uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit. Ich habe euch in dem Briefe geschrieben, nicht mit Hurern Umgang zu haben; nicht durchaus mit den Hurern dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen. Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist, oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen selbst nicht zu essen. Denn was habe ich auch zu richten, die draussen sind? Ihr, richtet ihr nicht, die drinnen sind? Die aber draussen sind, richtet Gott; tut den Bösen von euch selbst hinaus. Darf jemand unter euch, der eine Sache wider den anderen hat, rechten vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen? Oder wisset ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr unwürdig, über die geringsten Dinge zu richten? Wisset ihr nicht, dass wir Engel richten werden? geschweige denn Dinge dieses Lebens. Wenn ihr nun über Dinge dieses Lebens zu richten habt, so setzet diese dazu, die gering geachtet sind in der Versammlung. Zur Beschämung sage ich's euch. Also nicht ein Weiser ist unter euch, auch nicht einer, der zwischen seinen Brüdern zu entscheiden vermag? sondern es rechtet Bruder mit Bruder, und das vor Ungläubigen! Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, dass ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? Aber ihr tut unrecht und übervorteilt, und das Brüder! Oder wisset ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret euch nicht! Weder Hurer, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Weichlinge, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und solches sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes. Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von keinem überwältigen lassen. Die Speisen für den Bauch, und der Bauch für die Speisen; Gott aber wird sowohl diesen als jene zunichte machen. Der Leib aber nicht für die Hurerei, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. Gott aber hat sowohl den Herrn auferweckt, als er auch uns auferwecken wird durch seine Macht. Wisset ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne! Oder wisset ihr nicht, dass, wer der Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? "Denn es werden", spricht er, "die zwei ein Fleisch sein." Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm. Fliehet die Hurerei! Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist ausserhalb des Leibes; wer aber hurt, sündigt wider seinen eigenen Leib. Oder wisset ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid? Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlichet nun Gott in eurem Leibe. Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt, so ist es gut für einen Menschen, kein Weib zu berühren. Aber um der Hurerei willen habe ein jeder sein eigenes Weib, und eine jede habe ihren eigenen Mann. Der Mann leiste dem Weibe die eheliche Pflicht, gleicherweise aber auch das Weib dem Manne. Das Weib hat nicht Macht über ihren eigenen Leib, sondern der Mann; gleicherweise aber hat auch der Mann nicht Macht über seinen eigenen Leib, sondern das Weib. Entziehet euch einander nicht, es sei denn etwa nach Übereinkunft eine Zeitlang, auf dass ihr zum Beten Musse habet; und kommet wieder zusammen, auf dass der Satan euch nicht versuche wegen eurer Unenthaltsamkeit. Dieses aber sage ich aus Nachsicht, nicht befehlsweise. Ich wünsche aber, alle Menschen wären wie auch ich selbst; aber ein jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie auch ich. Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so lasst sie heiraten, denn es ist besser zu heiraten, als Brunst zu leiden. Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass ein Weib nicht vom Manne geschieden werde, (wenn sie aber auch geschieden ist, so bleibe sie unverheiratet, oder versöhne sich mit dem Manne) und dass ein Mann sein Weib nicht entlasse. Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder ein ungläubiges Weib hat, und sie willigt ein, bei ihm zu wohnen, so entlasse er sie nicht. Und ein Weib, das einen ungläubigen Mann hat, und er willigt ein, bei ihr zu wohnen, so entlasse sie den Mann nicht. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch das Weib, und das ungläubige Weib ist geheiligt durch den Bruder; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. Wenn aber der Ungläubige sich trennt, so trenne er sich. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; in Frieden aber hat uns Gott berufen. Denn was weisst du, Weib, ob du den Mann erretten wirst? Oder was weisst du, Mann, ob du das Weib erretten wirst? Doch wie der Herr einem jeden ausgeteilt hat, wie Gott einen jeden berufen hat, also wandle er; und also verordne ich in allen Versammlungen. Ist jemand beschnitten berufen worden, so ziehe er keine Vorhaut; ist jemand in der Vorhaut berufen worden, so werde er nicht beschnitten. Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern das Halten der Gebote Gottes. Ein jeder bleibe in dem Beruf, in welchem er berufen worden ist. Bist du als Sklave berufen worden, so lass es dich nicht kümmern; wenn du aber auch frei werden kannst, so benutze es vielmehr. Denn der als Sklave im Herrn Berufene ist ein Freigelassener des Herrn; gleicherweise auch ist der als Freier Berufene ein Sklave Christi. Ihr seid um einen Preis erkauft; werdet nicht der Menschen Sklaven. Ein jeder, worin er berufen worden ist, Brüder, darin bleibe er bei Gott. Was aber die Jungfrauen betrifft, so habe ich kein Gebot des Herrn; ich gebe aber eine Meinung, als vom Herrn begnadigt worden, treu zu sein. Ich meine nun, dass dies gut sei um der gegenwärtigen Not willen, dass es einem Menschen gut sei, also zu sein. Bist du an ein Weib gebunden, so suche nicht los zu werden; bist du frei von einem Weibe, so suche kein Weib. Wenn du aber auch heiratest, so hast du nicht gesündigt; und wenn die Jungfrau heiratet, so hat sie nicht gesündigt; aber solche werden Trübsal im Fleische haben; ich aber schone euer. Dieses aber sage ich, Brüder: Die Zeit ist gedrängt. Übrigens dass auch die, welche Weiber haben, seien, als hätten sie keine, und die Weinenden als nicht Weinende, und die sich Freuenden als sich nicht Freuende, und die Kaufenden als nicht Besitzende, und die der Welt Gebrauchenden als ihrer nicht als Eigentum Gebrauchende; denn die Gestalt dieser Welt vergeht. Ich will aber, dass ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete ist für die Dinge des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefallen möge; der Verheiratete aber ist für die Dinge der Welt besorgt, wie er dem Weibe gefallen möge. Es ist ein Unterschied zwischen dem Weibe und der Jungfrau. Die Unverheiratete ist für die Dinge des Herrn besorgt, auf dass sie heilig sei, sowohl an Leib als Geist; die Verheiratete aber ist für die Dinge der Welt besorgt, wie sie dem Manne gefallen möge. Dies aber sage ich zu eurem eigenen Nutzen, nicht auf dass ich euch eine Schlinge überwerfe, sondern zur Wohlanständigkeit und zu ungeteiltem Anhangen an dem Herrn. Wenn aber jemand denkt, er handle ungeziemend mit seiner Jungfrauschaft, wenn er über die Jahre der Blüte hinausgeht, und es muss also geschehen, so tue er, was er will; er sündigt nicht: sie mögen heiraten. Wer aber im Herzen feststeht und keine Not, sondern Gewalt hat über seinen eigenen Willen und dies in seinem Herzen beschlossen hat, seine Jungfrauschaft zu bewahren, der tut wohl. Also, wer heiratet, tut wohl, und wer nicht heiratet, tut besser. Ein Weib ist gebunden, so lange Zeit ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschlafen ist, so ist sie frei, sich zu verheiraten, an wen sie will, nur im Herrn. Glückseliger ist sie aber, wenn sie also bleibt, nach meiner Meinung; ich denke aber, dass auch ich Gottes Geist habe. Was aber die Götzenopfer betrifft, so wissen wir (denn wir alle haben Erkenntnis; die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut. Wenn jemand sich dünkt, er erkenne etwas, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen soll; wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt) - was nun das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, dass ein Götzenbild nichts ist in der Welt, und dass kein anderer Gott ist, als nur einer. Denn wenn es anders solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden (wie es ja viele Götter und viele Herren gibt), so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir für ihn, und ein Herr, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn. Die Erkenntnis aber ist nicht in allen, sondern etliche essen, infolge des Gewissens, das sie bis jetzt vom Götzenbilde haben, als von einem Götzenopfer, und ihr Gewissen, da es schwach ist, wird befleckt. Speise aber empfiehlt uns Gott nicht; weder sind wir, wenn wir nicht essen, geringer, noch sind wir, wenn wir essen, vorzüglicher. Sehet aber zu, dass nicht etwa dieses euer Recht den Schwachen zum Anstoss werde. Denn wenn jemand dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tische liegen sieht, wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist, bestärkt werden, die Götzenopfer zu essen? Und durch deine Erkenntnis kommt der Schwache um, der Bruder, um dessentwillen Christus gestorben ist. Wenn ihr aber also gegen die Brüder sündiget und ihr schwaches Gewissen verletzet, so sündiget ihr gegen Christus. Darum, wenn eine Speise meinem Bruder Ärgernis gibt, so will ich für immer kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder kein Ärgernis gebe. Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn? Wenn ich anderen nicht ein Apostel bin, so bin ich es doch wenigstens euch; denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr im Herrn. Meine Verantwortung vor denen, welche mich zur Untersuchung ziehen, ist diese: Haben wir etwa nicht ein Recht zu essen und zu trinken? Haben wir etwa nicht ein Recht, eine Schwester als Weib umherzuführen, wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? Oder haben allein ich und Barnabas nicht ein Recht, nicht zu arbeiten? Wer tut jemals Kriegsdienste auf eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von dessen Frucht? Oder wer weidet eine Herde und isst nicht von der Milch der Herde? Rede ich dieses etwa nach Menschenweise, oder sagt nicht auch das Gesetz dieses? Denn in dem Gesetz Moses' steht geschrieben: "Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden". Ist Gott etwa für die Ochsen besorgt? Oder spricht er nicht durchaus um unseretwillen? Denn es ist um unseretwillen geschrieben, dass der Pflügende auf Hoffnung pflügen soll, und der Dreschende auf Hoffnung dreschen, um dessen teilhaftig zu werden. Wenn wir euch das Geistliche gesät haben, ist es ein Grosses, wenn wir euer Fleischliches ernten? Wenn andere dieses Rechtes an euch teilhaftig sind, nicht vielmehr wir? Wir haben aber dieses Recht nicht gebraucht, sondern wir ertragen alles, auf dass wir dem Evangelium des Christus kein Hindernis bereiten. Wisset ihr nicht, dass die, welche mit den heiligen Dingen beschäftigt sind, aus dem Tempel essen? Die, welche des Altars warten, mit dem Altar teilen? Also hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben. Ich aber habe von keinem dieser Dinge Gebrauch gemacht. Ich habe dies aber nicht geschrieben, auf dass es also mit mir geschehe; denn es wäre mir besser zu sterben, als dass jemand meinen Ruhm zunichte machen sollte. Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn eine Notwendigkeit liegt mir auf; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte! Denn wenn ich dies freiwillig tue, so habe ich Lohn, wenn aber unfreiwillig, so bin ich mit einer Verwaltung betraut. Was ist nun mein Lohn? Dass ich, das Evangelium verkündigend, das Evangelium kostenfrei mache, so dass ich mein Recht am Evangelium nicht gebrauche. Denn wiewohl ich von allen frei bin, habe ich mich allen zum Sklaven gemacht, auf dass ich so viele wie möglich gewinne. Und ich bin den Juden geworden wie ein Jude, auf dass ich die Juden gewinne; denen, die unter Gesetz sind, wie unter Gesetz (wiewohl ich selbst nicht unter Gesetz bin), auf dass ich die, welche unter Gesetz sind, gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, wie ohne Gesetz (wiewohl ich nicht ohne Gesetz vor Gott bin, sondern Christus gesetzmässig unterworfen), auf dass ich die, welche ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich geworden wie ein Schwacher, auf dass ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, auf dass ich auf alle Weise etliche errette. Ich tue aber alles um des Evangeliums willen, auf dass ich mit ihm teilhaben möge. Wisset ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Laufet also, auf dass ihr ihn erlanget. Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, auf dass sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche. Ich laufe daher also, nicht wie aufs ungewisse; ich kämpfe also, nicht wie einer, der die Luft schlägt; sondern ich zerschlage meinen Leib und führe ihn in Knechtschaft, auf dass ich nicht, nachdem ich anderen gepredigt, selbst verwerflich werde. Denn ich will nicht, dass ihr unkundig seid, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgegangen sind, und alle auf Moses getauft wurden in der Wolke und in dem Meere, und alle dieselbe geistliche Speise assen, und alle denselben geistlichen Trank tranken; denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. (Der Fels aber war der Christus.) An den meisten derselben aber hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie sind in der Wüste hingestreckt worden. Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen, dass wir nicht nach bösen Dingen gelüsten, gleichwie auch jene gelüsteten. Werdet auch nicht Götzendiener, gleichwie etliche von ihnen, wie geschrieben steht: "Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und sie standen auf, zu spielen." Auch lasst uns nicht Hurerei treiben, gleichwie etliche von ihnen Hurerei trieben, und es fielen an einem Tage dreiundzwanzigtausend. Lasst uns auch den Christus nicht versuchen, gleichwie etliche von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden. Murret auch nicht, gleichwie etliche von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden. Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf welche das Ende der Zeitalter gekommen ist. Daher, wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, dass er nicht falle. Keine Versuchung hat euch ergriffen, als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt. Darum meine Geliebten, fliehet den Götzendienst. Ich rede als zu Verständigen; beurteilet ihr, was ich sage. Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die Vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brote. Sehet auf Israel nach dem Fleische. Sind nicht die, welche die Schlachtopfer essen, in Gemeinschaft mit dem Altar? Was sage ich nun? Dass das einem Götzen Geopferte etwas sei? Oder dass ein Götzenbild etwas sei? Sondern dass das, was die Nationen opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr könnt nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des Dämonentisches. Oder reizen wir den Herrn zur Eifersucht? Sind wir etwa stärker als er? Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich; alles ist erlaubt, aber nicht alles erbaut. Niemand suche das Seine, sondern das des anderen. Alles, was auf dem Fleischmarkte verkauft wird, esset, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen. Denn "die Erde ist des Herrn und ihre Fülle". Wenn aber jemand von den Ungläubigen euch einladet, und ihr wollt hingehen, so esset alles, was euch vorgesetzt wird, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen. Wenn aber jemand zu euch sagt: Dies ist als Opfer dargebracht worden, so esset nicht, um jenes willen, der es anzeigt, und um des Gewissens willen, des Gewissens aber, sage ich, nicht deines eigenen, sondern desjenigen des anderen; denn warum wird meine Freiheit von einem anderen Gewissen beurteilt? Wenn ich mit Danksagung teilhabe, warum werde ich gelästert über das, wofür ich danksage? Ob ihr nun esset oder trinket oder irgend etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes. Seid ohne Anstoss, sowohl Juden als Griechen, und der Versammlung Gottes; gleichwie auch ich mich in allen Dingen allen gefällig mache, indem ich nicht meinen Vorteil suche, sondern den der Vielen, auf dass sie errettet werden. Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi. Ich lobe euch aber, dass ihr in allem meiner eingedenk seid und die Überlieferungen, wie ich sie euch überliefert habe, festhaltet. Ich will aber, dass ihr wisset, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, des Weibes Haupt aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott. Jeder Mann, der betet oder weissagt, indem er etwas auf dem Haupte hat, entehrt sein Haupt. Jedes Weib aber, das betet oder weissagt mit unbedecktem Haupte, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre. Denn wenn ein Weib nicht bedeckt ist, so werde ihr auch das Haar abgeschnitten; wenn es aber für ein Weib schändlich ist, dass ihr das Haar abgeschnitten oder sie geschoren werde, so lass sie sich bedecken. Denn der Mann freilich soll nicht das Haupt bedecken, da er Gottes Bild und Herrlichkeit ist; das Weib aber ist des Mannes Herrlichkeit. Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Manne; denn der Mann wurde auch nicht um des Weibes willen geschaffen, sondern das Weib um des Mannes willen. Darum soll das Weib eine Macht auf dem Haupte haben, um der Engel willen. Dennoch ist weder das Weib ohne den Mann, noch der Mann ohne das Weib im Herrn. Denn gleichwie das Weib vom Manne ist, also ist auch der Mann durch das Weib; alles aber von Gott. Urteilet bei euch selbst: Ist es anständig, dass ein Weib unbedeckt zu Gott bete? Oder lehrt euch nicht auch selbst die Natur, dass, wenn ein Mann langes Haar hat, es eine Unehre für ihn ist? Wenn aber ein Weib langes Haar hat, es eine Ehre für sie ist? Weil das Haar ihr anstatt eines Schleiers gegeben ist. Wenn es aber jemand gut dünkt, streitsüchtig zu sein, so haben wir solche Gewohnheit nicht, noch die Versammlungen Gottes. Indem ich aber dieses vorschreibe, lobe ich nicht, dass ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren zusammenkommet. Denn fürs erste, wenn ihr als Versammlung zusammenkommet, höre ich, es seien Spaltungen unter euch, und zum Teil glaube ich es. Denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, auf dass die Bewährten unter euch offenbar werden. Wenn ihr nun an einem Orte zusammenkommet, so ist das nicht des Herrn Mahl essen. Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist trunken. Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Versammlung Gottes und beschämet die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? In diesem lobe ich nicht. Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in welcher er überliefert wurde, Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute; dies tut, so oft ihr trinket, zu meinem Gedächtnis. Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket, verkündiget ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also irgend das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt unwürdiglich, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein. Ein jeder aber prüfe sich selbst, und also esse er von dem Brote und trinke von dem Kelche. Denn wer unwürdiglich isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, indem er den Leib nicht unterscheidet. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen. Aber wenn wir uns selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, auf dass wir nicht mit der Welt verurteilt werden. Daher, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommet, um zu essen, so wartet aufeinander. Wenn jemand hungert, der esse daheim, auf dass ihr nicht zum Gericht zusammenkommet. Das übrige aber will ich anordnen, sobald ich komme. Was aber die geistlichen Gaben betrifft, Brüder, so will ich nicht, dass ihr unkundig seid. Ihr wisset, dass ihr, als ihr von den Nationen waret, zu den stummen Götzenbildern hingeführt wurdet, wie ihr irgend geleitet wurdet. Deshalb tue ich euch kund, dass niemand, im Geiste Gottes redend, sagt: Fluch über Jesus! und niemand sagen kann: Herr Jesus! als nur im Heiligen Geiste. Es sind aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber derselbe Geist; und es sind Verschiedenheiten von Diensten, und derselbe Herr; und es sind Verschiedenheiten von Wirkungen, aber derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Einem jeden aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben. Denn einem wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geiste; einem anderen aber Glauben in demselben Geiste, einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in demselben Geiste, einem anderen aber Wunderwirkungen, einem anderen aber Prophezeiung, einem anderen aber Unterscheidungen der Geister; einem anderen aber Arten von Sprachen, einem anderen aber Auslegung der Sprachen. Alles dieses aber wirkt ein und derselbe Geist, einem jeden insbesondere austeilend, wie er will. Denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: also auch der Christus. Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. Wenn der Fuss spräche: Weil ich nicht Hand bin, so bin ich nicht von dem Leibe; ist er deswegen nicht von dem Leibe? Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, so bin ich nicht von dem Leibe; ist es deswegen nicht von dem Leibe? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leibe, wie es ihm gefallen hat. Wenn aber alle ein Glied wären, wo wäre der Leib? Nun aber sind der Glieder zwar viele, der Leib aber ist einer. Das Auge kann nicht zu der Hand sagen: Ich bedarf deiner nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füssen: Ich bedarf euer nicht; sondern vielmehr die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig; und die uns die unehrbareren des Leibes zu sein dünken, diese umgeben wir mit reichlicherer Ehre; und unsere nichtanständigen haben desto reichlichere Wohlanständigkeit; unsere wohlanständigen aber bedürfen es nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt, indem er dem Mangelhafteren reichlichere Ehre gegeben hat, auf dass keine Spaltung in dem Leibe sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge für einander haben möchten. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid Christi Leib, und Glieder insonderheit. Und Gott hat etliche in der Versammlung gesetzt: erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, sodann Wunderkräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Regierungen, Arten von Sprachen. Sind etwa alle Apostel? Alle Propheten? Alle Lehrer? Haben alle Wunderkräfte? Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Legen alle aus? Eifert aber um die grösseren Gnadengaben; und einen noch weit vortrefflicheren Weg zeige ich euch. Wenn ich mit den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber nicht Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel. Und wenn ich Prophezeiung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiss, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeilen werde, und wenn ich meinen Leib hingebe, auf dass ich verbrannt werde, aber nicht Liebe habe, so ist es mir nichts nütze. Die Liebe ist langmütig, ist gütig; die Liebe neidet nicht; die Liebe tut nicht gross, sie bläht sich nicht auf, sie gebärdet sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihrige, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe vergeht nimmer; seien es aber Prophezeiungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise, und wir prophezeien stückweise; wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan werden. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindisch war. Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie auch ich erkannt worden bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die grösste aber von diesen ist die Liebe. Strebet nach der Liebe; eifert aber um die geistlichen Gaben, vielmehr aber, dass ihr weissaget. Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht Menschen, sondern Gott; denn niemand versteht es, im Geiste aber redet er Geheimnisse. Wer aber weissagt, redet den Menschen zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung. Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung. Ich wollte aber, dass ihr alle in Sprachen redetet, vielmehr aber, dass ihr weissagtet. Wer aber weissagt, ist grösser, als wer in Sprachen redet, es sei denn, dass er es auslege, auf dass die Versammlung Erbauung empfange. Jetzt aber, Brüder, wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch rede, entweder in Offenbarung oder in Erkenntnis oder in Weissagung oder in Lehre? Doch auch die leblosen Dinge, die einen Ton von sich geben, es sei Pfeife oder Harfe, wenn sie den Tönen keinen Unterschied geben, wie wird man erkennen, was gepfiffen oder geharft wird? Denn auch wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampfe rüsten? Also auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebet, wie wird man wissen, was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden. Es gibt vielleicht so und so viele Arten von Stimmen in der Welt, und keine Art ist ohne bestimmten Ton. Wenn ich nun die Bedeutung der Stimme nicht weiss, so werde ich dem Redenden ein Barbar sein, und der Redende für mich ein Barbar. Also auch ihr, da ihr um geistliche Gaben eifert, so suchet, dass ihr überströmend seid zur Erbauung der Versammlung. Darum, wer in einer Sprache redet, bete, auf dass er es auslege. Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer. Was ist es nun? Ich will beten mit dem Geiste, aber ich will auch beten mit dem Verstande; ich will lobsingen mit dem Geiste, aber ich will auch lobsingen mit dem Verstande. Sonst, wenn du mit dem Geiste preisen wirst, wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung, da er ja nicht weiss, was du sagst? Denn du danksagst wohl gut, aber der andere wird nicht erbaut. Ich danke Gott, ich rede mehr in einer Sprache als ihr alle. Aber in der Versammlung will ich lieber fünf Worte reden mit meinem Verstande, auf dass ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache. Brüder, werdet nicht Kinder am Verstande, sondern an der Bosheit seid Unmündige, am Verstande aber werdet Erwachsene. Es steht in dem Gesetz geschrieben: "Ich will in anderen Sprachen und durch andere Lippen zu diesem Volke reden, und auch also werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr." Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden. Wenn nun die ganze Versammlung an einem Orte zusammenkommt und alle in Sprachen reden, und es kommen Unkundige oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, dass ihr von Sinnen seid? Wenn aber alle weissagen, und irgend ein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und also, auf sein Angesicht fallend, wird er Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich unter euch ist. Was ist es nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommet, so hat ein jeder von euch einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung. Wenn nun jemand in einer Sprache redet, so sei es zu zwei oder höchstens drei und nacheinander, und einer lege aus. Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Versammlung, rede aber sich selbst und Gott. Propheten aber lasst zwei oder drei reden, und die anderen lasst urteilen. Wenn aber einem anderen, der dasitzt, eine Offenbarung wird, so schweige der erste. Denn ihr könnt einer nach dem anderen alle weissagen, auf dass alle lernen und alle getröstet werden. Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Versammlungen der Heiligen. Eure Weiber sollen schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern unterwürfig zu sein, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für ein Weib, in der Versammlung zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? Wenn jemand sich dünkt, ein Prophet zu sein oder geistlich, so erkenne er, was ich euch schreibe, dass es ein Gebot des Herrn ist. Wenn aber jemand unwissend ist, so sei er unwissend. Daher, Brüder, eifert danach zu weissagen, und wehret nicht, in Sprachen zu reden. Alles aber geschehe anständig und in Ordnung. Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in welchem ihr auch stehet, durch welches ihr auch errettet werdet (wenn ihr an dem Worte festhaltet, das ich euch verkündigt habe), es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt habt. Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften; und dass er begraben wurde, und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage, nach den Schriften; und dass er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, etliche aber auch entschlafen sind. Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen; am letzten aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir. Denn ich bin der geringste der Apostel, der ich nicht würdig bin, ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Versammlung Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade gegen mich ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir war. Sei ich es nun, seien es jene, also predigen wir, und also habt ihr geglaubt. Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er aus den Toten auferweckt sei, wie sagen etliche unter euch, dass es keine Auferstehung der Toten gebe? Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt vergeblich, aber auch euer Glaube vergeblich. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir in Bezug auf Gott gezeugt haben, dass er den Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt. Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube eitel; ihr seid noch in euren Sünden. Also sind auch die, welche in Christus entschlafen sind, verloren gegangen. Wenn wir allein in diesem Leben auf Christus Hoffnung haben, so sind wir die elendesten von allen Menschen. (Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen; denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie in dem Adam alle sterben, also werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; sodann die, welche des Christus sind bei seiner Ankunft; dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt, wenn er weggetan haben wird alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht. Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füsse gelegt hat. Der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod. "Denn alles hat er seinen Füssen unterworfen." Wenn er aber sagt, dass alles unterworfen sei, so ist es offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott alles in allem sei.) Was werden sonst die tun, die für die Toten getauft werden, wenn überhaupt Tote nicht auferweckt werden? Warum werden sie auch für sie getauft? Warum sind auch wir jede Stunde in Gefahr? Täglich sterbe ich, bei eurem Rühmen, das ich habe in Christus Jesus, unserem Herrn. Wenn ich, nach Menschenweise zu reden, mit wilden Tieren gekämpft habe zu Ephesus, was nützt es mir, wenn Tote nicht auferweckt werden? "Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!" Lasst euch nicht verführen: Böser Verkehr verdirbt gute Sitten. Werdet rechtschaffen nüchtern und sündiget nicht, denn etliche sind in Unwissenheit über Gott; zur Beschämung sage ich's euch. Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt? Und mit was für einem Leibe kommen sie? Tor! Was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen Samen. Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und einem jeden der Samen seinen eigenen Leib. Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes ist das der Menschen, und ein anderes das Fleisch des Viehes, und ein anderes das der Vögel, und ein anderes das der Fische. Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber eine andere ist die Herrlichkeit der himmlischen, eine andere die der irdischen; eine andere die Herrlichkeit der Sonne, und eine andere die Herrlichkeit des Mondes, und eine andere die Herrlichkeit der Sterne; denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Herrlichkeit. Also ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verwesung, es wird auferweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib. Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistigen. So steht auch geschrieben: "Der erste Mensch, Adam, ward eine lebendige Seele"; der letzte Adam ein lebendig machender Geist. Aber das Geistige war nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistige. Der erste Mensch ist von der Erde, von Staub; der zweite Mensch vom Himmel. Wie der von Staub ist, so sind auch die, welche von Staub sind; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, auch die Verwesung nicht die Unverweslichkeit ererbt. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: "Verschlungen ist der Tod in Sieg". "Wo ist, o Tod, dein Stachel? Wo ist, o Tod, dein Sieg?" Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus! Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werke des Herrn, da ihr wisset, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn. Was aber die Sammlung für die Heiligen betrifft: wie ich den Versammlungen von Galatien verordnet habe, also tut auch ihr. An jedem ersten Wochentage lege ein jeder von euch bei sich zurück und sammle auf, je nachdem er Gedeihen hat, auf dass nicht dann, wenn ich komme, Sammlungen geschehen. Wenn ich aber angekommen bin, so will ich die, welche irgend ihr für tüchtig erachten werdet, mit Briefen senden, dass sie eure Gabe nach Jerusalem hinbringen. Wenn es aber angemessen ist, dass auch ich hinreise, so sollen sie mit mir reisen. Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich Mazedonien durchzogen habe, denn ich ziehe durch Mazedonien. Vielleicht aber werde ich bei euch bleiben oder auch überwintern, auf dass ihr mich geleitet, wohin irgend ich reise; denn ich will euch jetzt nicht im Vorbeigehen sehen, denn ich hoffe, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn der Herr es erlaubt. Ich werde aber bis Pfingsten in Ephesus bleiben, denn eine grosse und wirkungsvolle Tür ist mir aufgetan, und der Widersacher sind viele. Wenn aber Timotheus kommt, so sehet zu, dass er ohne Furcht bei euch sei; denn er arbeitet am Werke des Herrn, wie auch ich. Es verachte ihn nun niemand. Geleitet ihn aber in Frieden, auf dass er zu mir komme; denn ich erwarte ihn mit den Brüdern. Was aber den Bruder Apollos betrifft, so habe ich ihm viel zugeredet, dass er mit den Brüdern zu euch komme; und er war durchaus nicht willens, jetzt zu kommen, doch wird er kommen, wenn er eine gelegene Zeit finden wird. Wachet, stehet fest im Glauben; seid männlich, seid stark! Alles bei euch geschehe in Liebe. Ich ermahne euch aber, Brüder: Ihr kennet das Haus des Stephanas, dass es der Erstling von Achaja ist, und dass sie sich selbst den Heiligen zum Dienst verordnet haben; dass auch ihr solchen unterwürfig seid und jedem, der mitwirkt und arbeitet. Ich freue mich aber über die Ankunft des Stephanas und Fortunatus und Achaikus, denn diese haben erstattet, was euerseits mangelte. Denn sie haben meinen Geist erquickt und den eurigen; erkennet nun solche an. Es grüssen euch die Versammlungen Asiens. Es grüssen euch vielmal im Herrn Aquila und Priscilla, samt der Versammlung in ihrem Hause. Es grüssen euch die Brüder alle. Grüsset einander mit heiligem Kuss. Der Gruss mit meiner, des Paulus, Hand. Wenn jemand den Herrn Jesus Christus nicht lieb hat, der sei Anathema; Maranatha! Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit euch! Meine Liebe sei mit euch allen in Christus Jesus! Amen.
Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, der Versammlung Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott alles Trostes, der uns tröstet in all unserer Drangsal, auf dass wir die trösten können, die in allerlei Drangsal sind, durch den Trost, mit welchem wir selbst von Gott getröstet werden; weil, gleichwie die Leiden des Christus gegen uns überschwenglich sind, also auch durch den Christus unser Trost überschwenglich ist. Es sei aber, wir werden bedrängt, so ist es um eures Trostes und Heiles willen, das bewirkt wird im Ausharren in denselben Leiden, die auch wir leiden (und unsere Hoffnung für euch ist fest); es sei wir werden getröstet, so ist es um eures Trostes und Heiles willen, indem wir wissen, dass, gleichwie ihr der Leiden teilhaftig seid, also auch des Trostes. Denn wir wollen nicht, dass ihr unkundig seid, Brüder, was unsere Drangsal betrifft, die uns in Asien widerfahren ist, dass wir übermässig beschwert wurden, über Vermögen, so dass wir selbst am Leben verzweifelten. Wir selbst aber hatten das Urteil des Todes in uns selbst, auf dass unser Vertrauen nicht auf uns selbst wäre, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt, welcher uns von so grossem Tode errettet hat und errettet, auf welchen wir unsere Hoffnung gesetzt haben, dass er uns auch ferner erretten werde; indem auch ihr durch das Flehen für uns mitwirket, auf dass für die mittelst vieler Personen uns verliehene Gnadengabe durch viele für uns Danksagung dargebracht werde. Denn unser Rühmen ist dieses: das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Einfalt und Lauterkeit Gottes, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes unseren Verkehr gehabt haben in der Welt, am meisten aber bei euch. Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr kennet oder auch anerkennet; ich hoffe aber, dass ihr es bis ans Ende anerkennen werdet, gleichwie ihr auch uns zum Teil anerkannt habt, dass wir euer Ruhm sind, so wie auch ihr der unsrige seid an dem Tage des Herrn Jesus. Und in diesem Vertrauen wollte ich vorher zu euch kommen, auf dass ihr eine zweite Gnade hättet, und bei euch hindurch nach Mazedonien reisen, und wiederum von Mazedonien zu euch kommen und von euch nach Judäa geleitet werden. Habe ich nun, indem ich mir dieses vornahm, mich etwa der Leichtfertigkeit bedient? Oder was ich mir vornehme, nehme ich mir das nach dem Fleische vor, auf dass bei mir das Ja ja und das Nein nein wäre? Gott aber ist treu, dass unser Wort an euch nicht ja und nein ist. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, wurde nicht ja und nein, sondern es ist ja in ihm. Denn so viele der Verheissungen Gottes sind, in ihm ist das Ja und in ihm das Amen, Gott zur Herrlichkeit durch uns. Der uns aber mit euch befestigt in Christus und uns gesalbt hat, ist Gott, der uns auch versiegelt hat und hat das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben. Ich aber rufe Gott zum Zeugen an auf meine Seele, dass ich, um euer zu schonen, noch nicht nach Korinth gekommen bin. Nicht dass wir über euren Glauben herrschen, sondern wir sind Mitarbeiter an eurer Freude; denn ihr stehet durch den Glauben. Ich habe aber bei mir selbst dieses beschlossen, nicht wieder in Traurigkeit zu euch zu kommen. Denn wenn ich euch traurig mache, wer ist es auch, der mich fröhlich mache, wenn nicht der, welcher durch mich traurig gemacht wird? Und eben dieses habe ich euch geschrieben, auf dass ich nicht, wenn ich komme, von denen Traurigkeit habe, deren ich mich freuen sollte; indem ich euch allen vertraue, dass meine Freude die euer aller ist. Denn aus vieler Drangsal und Herzensangst schrieb ich euch mit vielen Tränen, nicht auf dass ihr traurig gemacht werden solltet, sondern auf dass ihr die Liebe erkennen möchtet, die ich überschwenglicher zu euch habe. Wenn aber jemand traurig gemacht hat, so hat er nicht mich traurig gemacht, sondern in gewissem Masse (auf dass ich nicht beschwere) euch alle. Genügend ist einem solchen diese Strafe, die von den vielen ist, so dass ihr im Gegenteil vielmehr vergeben und ermuntern solltet, damit nicht etwa ein solcher durch übermässige Traurigkeit verschlungen werde. Darum ermahne ich euch, Liebe gegen ihn zu betätigen. Denn dazu habe ich auch geschrieben, auf dass ich eure Bewährung kennen lerne, ob ihr in allem gehorsam seid. Wem ihr aber etwas vergebet, dem vergebe auch ich; denn auch ich, was ich vergeben, wenn ich etwas vergeben habe, habe ich um euretwillen vergeben in der Person Christi, auf dass wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt. Als ich aber nach Troas kam für das Evangelium des Christus und mir eine Tür aufgetan wurde im Herrn, hatte ich keine Ruhe in meinem Geiste, weil ich Titus, meinen Bruder, nicht fand, sondern ich nahm Abschied von ihnen und zog fort nach Mazedonien. Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzuge umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Orte durch uns offenbart! Denn wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi in denen, die errettet werden, und in denen, die verloren gehen; den einen ein Geruch vom Tode zum Tode, den anderen aber ein Geruch vom Leben zum Leben. Und wer ist dazu tüchtig? Denn wir verfälschen nicht, wie die vielen, das Wort Gottes, sondern als aus Lauterkeit, sondern als aus Gott, vor Gott, reden wir in Christus. Fangen wir wiederum an, uns selbst zu empfehlen? Oder bedürfen wir etwa, wie etliche, Empfehlungsbriefe an euch oder Empfehlungsbriefe von euch? Ihr seid unser Brief, eingeschrieben in unsere Herzen, gekannt und gelesen von allen Menschen; die ihr offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, angefertigt durch uns im Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geiste des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott: nicht dass wir von uns selbst aus tüchtig sind, etwas zu denken, als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. (Wenn aber der Dienst des Todes, mit Buchstaben in Steine eingegraben, in Herrlichkeit begann, so dass die Söhne Israels das Angesicht Moses' nicht unverwandt anschauen konnten wegen der Herrlichkeit seines Angesichts, die hinweggetan werden sollte, wie wird nicht vielmehr der Dienst des Geistes in Herrlichkeit bestehen? Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit ist, so ist vielmehr der Dienst der Gerechtigkeit überströmend in Herrlichkeit. Denn auch das Verherrlichte ist nicht in dieser Beziehung verherrlicht worden, wegen der überschwenglichen Herrlichkeit. Denn wenn das, was hinweggetan werden sollte, mit Herrlichkeit eingeführt wurde, wieviel mehr wird das Bleibende in Herrlichkeit bestehen! Da wir nun eine solche Hoffnung haben, so gebrauchen wir grosse Freimütigkeit, und tun nicht gleichwie Moses, der eine Decke über sein Angesicht legte, auf dass die Söhne Israels nicht anschauen möchten das Ende dessen, was hinweggetan werden sollte. Aber ihr Sinn ist verstockt worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt beim Lesen des alten Bundes dieselbe Decke unaufgedeckt, die in Christus weggetan wird. Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Moses gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. Wenn es aber zum Herrn umkehren wird, so wird die Decke weggenommen.) Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist. Darum, da wir diesen Dienst haben, wie wir begnadigt worden sind, ermatten wir nicht; sondern wir haben den geheimen Dingen der Scham entsagt, indem wir nicht Arglist wandeln, noch das Wort Gottes verfälschen, sondern durch die Offenbarung der Wahrheit uns selbst jedem Gewissen der Menschen empfehlen vor Gott. Wenn aber auch unser Evangelium verdeckt ist, so ist es in denen verdeckt, die verloren gehen, in welchen der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, welcher das Bild Gottes ist. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen. Denn der Gott, der aus Finsternis Licht leuchten hiess, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefässen, auf dass die Überschwenglichkeit der Kraft sei Gottes und nicht aus uns. Allenthalben bedrängt, aber nicht eingeengt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht umkommend; allezeit das Sterben Jesu am Leibe umhertragend, auf dass auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde. Denn wir, die wir leben, werden allezeit dem Tode überliefert um Jesu willen, auf dass auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleische offenbar werde. So denn wirkt der Tod in uns, das Leben aber in euch. Da wir aber denselben Geist des Glaubens haben (nach dem, was geschrieben steht: "Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet"), so glauben auch wir, darum reden wir auch, indem wir wissen, dass der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns mit Jesu auferwecken und mit euch darstellen wird; denn alles ist um euretwillen, auf dass die Gnade, überreich geworden durch die Vielen, die Danksagung zur Herrlichkeit Gottes überströmen lasse. Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äusserer Mensch verfällt, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Drangsal bewirkt uns ein über die Massen überschwengliches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, indem wir nicht das anschauen, was man sieht, sondern das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich, das aber, was man nicht sieht, ewig. Denn wir wissen, dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte, zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, ein ewiges, in den Himmeln. Denn in diesem freilich seufzen wir, uns sehnend, mit unserer Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden; so wir anders, wenn wir auch bekleidet sind, nicht nackt erfunden werden. Denn wir freilich, die in der Hütte sind, seufzen beschwert, wiewohl wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde von dem Leben. Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben hat. So sind wir nun allezeit gutes Mutes und wissen, dass, während einheimisch in dem Leibe, wir von dem Herrn ausheimisch sind (denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen); wir sind aber gutes Mutes und möchten lieber ausheimisch von dem Leibe und einheimisch bei dem Herrn sein. Deshalb beeifern wir uns auch, ob einheimisch oder ausheimisch, ihm wohlgefällig zu sein. Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, auf dass ein jeder empfange, was er in dem Leibe getan, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses. Da wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir die Menschen, Gott aber sind wir offenbar geworden; ich hoffe aber, auch in euren Gewissen offenbar geworden zu sein. Denn wir empfehlen uns selbst euch nicht wiederum, sondern geben euch Anlass zum Ruhm unserethalben, auf dass ihr ihn habet bei denen, die sich nach dem Ansehen rühmen und nicht nach dem Herzen. Denn sei es, dass wir ausser uns sind, so sind wir es Gott; sei es dass wir vernünftig sind euch. Denn die Liebe des Christus drängt uns, indem wir also geurteilt haben, dass einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind. Und er ist für alle gestorben, auf dass die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und ist auferweckt worden. Daher kennen wir von nun an niemand nach dem Fleische; wenn wir aber auch Christus nach dem Fleische gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr also. Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden. Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus und hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben: nämlich dass Gott in Christus war, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend, und hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt. So sind wir nun Gesandte für Christus, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. Mitarbeitend aber ermahnen wir auch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfanget (denn er spricht: "Zur angenehmen Zeit habe ich dich erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen". Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils); indem wir in keiner Sache irgend einen Anstoss geben, auf dass der Dienst nicht verlästert werde, sondern in allem uns erweisen als Gottes Diener, in vielem Ausharren, in Drangsalen, in Nöten, in Ängsten, in Streichen, in Gefängnissen, in Aufständen, in Mühen, in Wachen, in Fasten; in Reinheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Gütigkeit, im Heiligen Geiste, in ungeheuchelter Liebe; im Worte der Wahrheit, in der Kraft Gottes; durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken; durch Ehre und Unehre, durch böses Gerücht und gutes Gerücht, als Verführer und Wahrhaftige; als Unbekannte und Wohlbekannte; als Sterbende, und siehe, wir leben; als Gezüchtigte und nicht getötet; als Traurige, aber allezeit uns freuend; als Arme, aber viele reich machend; als nichts habend und alles besitzend. Unser Mund ist zu euch aufgetan, ihr Korinther; unser Herz ist weit geworden. Ihr seid nicht verengt in uns, sondern ihr seid verengt in eurem Innern. Zur gleichen Vergeltung aber (ich rede als zu Kindern) werdet auch ihr weit. Seid nicht in einem ungleichen Joche mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein". Darum gehet aus ihrer Mitte aus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen; und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige. Da wir nun diese Verheissungen haben, Geliebte, so lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes. Nehmet uns auf; wir haben niemand unrecht getan, wir haben niemand verderbt, wir haben niemand übervorteilt. Nicht zur Verurteilung rede ich; denn ich habe vorhin gesagt, dass ihr in unseren Herzen seid, um mit zu sterben und mit zu leben. Gross ist meine Freimütigkeit gegen euch, gross mein Rühmen eurethalben; ich bin mit Trost erfüllt, ich bin ganz überströmend in der Freude bei all unserer Drangsal. Denn auch als wir nach Mazedonien kamen, hatte unser Fleisch keine Ruhe, sondern überall waren wir bedrängt; von aussen Kämpfe, von innen Befürchtungen. Der aber die Niedrigen tröstet, Gott, tröstete uns durch die Ankunft des Titus. Nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, womit er eurethalben getröstet wurde, als er uns kundtat eure Sehnsucht, euer Wehklagen, euren Eifer für mich, so dass ich mich um so mehr freute. Denn wenn ich euch auch durch den Brief betrübt habe, so reut es mich nicht, wenn es mich auch gereut hat; denn ich sehe, dass jener Brief, wenn auch nur für eine Zeit, euch betrübt hat. Jetzt freue ich mich, nicht dass ihr betrübt worden, sondern dass ihr zur Busse betrübt worden seid; denn ihr seid Gott gemäss betrübt worden, auf dass ihr in nichts von uns Schaden erlittet. Denn die Betrübnis Gott gemäss bewirkt eine nie zu bereuende Busse zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod. Denn siehe, eben dieses, dass ihr Gott gemäss betrübt worden seid, wieviel Fleiss hat es bei euch bewirkt! Sogar Verantwortung, sogar Unwillen, sogar Furcht, sogar Sehnsucht, sogar Eifer, sogar Vergeltung. Ihr habt euch in allem erwiesen, dass ihr an der Sache rein seid. So denn, wenn ich euch auch geschrieben habe, so geschah es nicht um des Beleidigers, noch um des Beleidigten willen, sondern um deswillen, damit unser Fleiss für euch bei euch offenbar werde vor Gott. Deswegen sind wir getröstet worden; vielmehr aber freuten wir uns bei unserem Troste noch überschwenglicher über die Freude des Titus, weil sein Geist durch euch alle erquickt worden ist. Denn wenn ich ihm etwas über euch gerühmt habe, so bin ich nicht zu Schanden geworden; sondern wie wir alles in Wahrheit zu euch geredet haben, also ist auch unser Rühmen gegen Titus Wahrheit geworden; und seine innerlichen Gefühle sind überströmender gegen euch, indem er an euer aller Gehorsam gedenkt, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern empfangen habt. Ich freue mich, dass ich in allem Zuversicht betreffs euer habe. Wir tun euch aber kund, Brüder, die Gnade Gottes, die in den Versammlungen Mazedoniens gegeben worden ist, dass bei grosser Drangsalsprüfung die Überströmung ihrer Freude und ihre tiefe Armut übergeströmt ist in den Reichtum ihrer Freigebigkeit. Denn nach Vermögen, ich bezeuge es, und über Vermögen waren sie aus eigenem Antriebe willig, indem sie mit vielem Zureden uns um die Gnade und die Gemeinschaft des Dienstes für die Heiligen baten. Und nicht wie wir hofften, sondern sie gaben sich selbst zuerst dem Herrn und uns durch Gottes Willen, so dass wir Titus zugeredet haben, dass er wie er zuvor angefangen hatte, also auch bei euch auch diese Gnade vollbringen möchte. Aber so wie ihr in allem überströmend seid: in Glauben und Wort und Erkenntnis und allem Fleiss und in eurer Liebe zu uns, dass ihr auch in dieser Gnade überströmend sein möget. Nicht befehlsweise spreche ich, sondern wegen des Fleisses der anderen, und indem ich die Echtheit eurer Liebe prüfe. Denn ihr kennet die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet. Und ich gebe hierin eine Meinung; denn dies ist euch nützlich, die ihr nicht allein das Tun, sondern auch das Wollen vorher angefangen habt seit vorigem Jahre. Nun aber vollbringet auch das Tun, damit, gleichwie die Geneigtheit zum Wollen, also auch das Vollbringen da sei nach dem, was ihr habt. Denn wenn die Geneigtheit vorliegt, so ist einer annehmlich nach dem er hat, und nicht nach dem er nicht hat. Denn nicht auf dass andere Erleichterung haben, ihr aber Bedrängnis, sondern nach der Gleichheit: in der jetzigen Zeit diene euer Überfluss für den Mangel jener, auf dass auch jener Überfluss für euren Mangel diene, damit Gleichheit werde; wie geschrieben steht: "Wer viel sammelte, hatte nicht Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte nicht Mangel". Gott aber sei Dank, der denselben Eifer für euch in das Herz des Titus gegeben hat; denn er nahm zwar das Zureden an, aber weil er sehr eifrig war, ist er aus eigenem Antriebe zu euch gegangen. Wir haben aber den Bruder mit ihm gesandt, dessen Lob im Evangelium durch alle Versammlungen verbreitet ist. Aber nicht allein das, sondern er ist auch von den Versammlungen gewählt worden zu unserem Reisegefährten mit dieser Gnade, die von uns bedient wird zur Herrlichkeit des Herrn selbst und als Beweis unserer Geneigtheit; indem wir dies verhüten, dass uns nicht jemand übel nachrede dieser reichen Gabe halben, die von uns bedient wird; denn wir sind vorsorglich für das, was ehrbar ist, nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. Wir haben aber unseren Bruder mit ihnen gesandt, den wir oft in vielen Stücken erprobt haben, dass er eifrig ist, nun aber noch viel eifriger durch grosse Zuversicht, die er zu euch hat. Sei es, was Titus betrifft, er ist mein Genosse und in Bezug auf euch mein Mitarbeiter; seien es unsere Brüder, sie sind Gesandte der Versammlungen, Christi Herrlichkeit. So beweiset nun gegen sie, angesichts der Versammlungen, den Beweis eurer Liebe und unseres Rühmens über euch. Denn was den Dienst für die Heiligen betrifft, so ist es überflüssig für mich, euch zu schreiben. Denn ich kenne eure Geneigtheit, deren ich mich eurethalben gegen die Macedonier rühme, dass Achaja seit vorigem Jahre bereit gewesen ist; und der von euch ausgegangene Eifer hat viele angereizt. Ich habe aber die Brüder gesandt, auf dass nicht unser Rühmen über euch in dieser Beziehung zunichte würde, auf dass ihr, wie ich gesagt habe, bereit seid, damit nicht etwa, wenn die Macedonier mit mir kommen und euch unbereit finden, wir, dass wir nicht sagen ihr, in dieser Zuversicht zu Schanden würden. Ich hielt es daher für nötig, die Brüder zu bitten, dass sie zu euch vorauszögen und diesen euren zuvor angekündigten Segen vorher zubereiteten, dass er also bereit sei als Segen, und nicht als Habsucht. Dies aber sage ich: Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten. Ein jeder, wie er sich in seinem Herzen vorsetzt: nicht mit Verdruss oder aus Zwang, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber ist mächtig, jede Gnade gegen euch überströmen zu lassen, auf dass ihr in allem, allezeit alle Genüge habend, überströmend seid zu jedem guten Werke; wie geschrieben steht: "Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit". Der aber Samen darreicht dem Sämann und Brot zur Speise, wird eure Saat darreichen und überströmend machen und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, indem ihr in allem reich geworden seid zu aller Freigebigkeit, welche durch uns Gott Danksagung bewirkt. Denn die Bedienung dieses Dienstes ist nicht nur eine Erfüllung des Mangels der Heiligen, sondern ist auch überströmend durch viele Danksagungen gegen Gott; indem sie durch die Bewährung dieses Dienstes Gott verherrlichen wegen der Unterwürfigkeit eures Bekenntnisses zum Evangelium des Christus und wegen der Freigebigkeit der Mitteilung gegen sie und gegen alle; und in ihrem Flehen für euch, die sich nach euch sehnen wegen der überschwenglichen Gnade Gottes an euch. Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe! Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch durch die Sanftmut und Gelindigkeit des Christus, der ich unter euch gegenwärtig zwar demütig, abwesend aber kühn gegen euch bin. Ich flehe aber, dass ich anwesend nicht kühn sein müsse mit der Zuversicht, mit welcher ich gedenke, gegen etliche dreist zu sein, die uns als nach dem Fleische wandelnd erachten. Denn obwohl wir im Fleische wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleische; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus, und bereit stehen, allen Ungehorsam zu rächen, wenn euer Gehorsam erfüllt sein wird. Sehet ihr auf das, was vor Augen ist? Wenn jemand sich selbst zutraut, dass er Christi sei, so denke er dies wiederum bei sich selbst, dass, gleichwie er Christi ist, also auch wir. Denn falls ich mich auch etwas mehr über unsere Gewalt rühmen wollte, die uns der Herr zur Auferbauung und nicht zu eurer Zerstörung gegeben hat, so werde ich nicht zu Schanden werden, auf dass ich nicht scheine, als wolle ich euch durch die Briefe schrecken. Denn die Briefe, sagt man, sind gewichtig und kräftig, aber die Gegenwart des Leibes ist schwach und die Rede verächtlich. Ein solcher denke dieses, dass, wie wir abwesend im Worte durch Briefe sind, wir solche auch anwesend in der Tat sein werden. Denn wir wagen nicht, uns selbst etlichen derer beizuzählen oder zu vergleichen, die sich selbst empfehlen; sie aber, indem sie sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, sind unverständig. Wir aber wollen uns nicht ins Masslose rühmen, sondern nach dem Masse des Wirkungskreises, den der Gott des Masses uns zugeteilt hat, um auch bis zu euch zu gelangen. Denn wir strecken uns selbst nicht zu weit aus, als gelangten wir nicht bis zu euch (denn wir sind auch bis zu euch gekommen in dem Evangelium des Christus), indem wir uns nicht ins Masslose rühmen in fremden Arbeiten, aber Hoffnung haben, wenn euer Glaube wächst, unter euch vergrössert zu werden nach unserem Wirkungskreise, um noch überströmender das Evangelium weiter über euch hinaus zu verkündigen, nicht in fremdem Wirkungskreise uns dessen zu rühmen, was schon bereit ist. "Wer sich aber rühmt, rühme sich des Herrn". Denn nicht wer sich selbst empfiehlt, der ist bewährt, sondern den der Herr empfiehlt. Ich wollte, ihr möchtet ein wenig Torheit von mir ertragen; doch ertraget mich auch. Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen. Ich fürchte aber, dass etwa, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, also auch euer Sinn verderbt und abgewandt werde von der Einfalt gegen den Christus. Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertrüget ihr es gut. Denn ich achte, dass ich in nichts den ausgezeichnetsten Aposteln nachstehe. Wenn ich aber auch ein Unkundiger in der Rede bin, so doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise sind wir in allen Stücken gegen euch offenbar geworden. Oder habe ich eine Sünde begangen, indem ich mich selbst erniedrigte, auf dass ihr erhöht würdet, weil ich euch das Evangelium Gottes umsonst verkündigt habe? Andere Versammlungen habe ich beraubt, indem ich Lohn empfing zu eurer Bedienung. Und als ich bei euch anwesend war und Mangel litt, fiel ich niemand zur Last (denn meinen Mangel erstatteten die Brüder, die aus Mazedonien kamen), und ich hielt mich in allem euch unbeschwerlich, und werde mich also halten. Die Wahrheit Christi ist in mir, dass mir dieses Rühmen in den Gegenden von Achaja nicht verwehrt werden soll! Warum? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiss es. Was ich aber tue, werde ich auch tun, auf dass ich denen die Gelegenheit abschneide, die eine Gelegenheit wollen, auf dass sie, worin sie sich rühmen, erfunden werden wie auch wir. Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, welche die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an; es ist daher nichts Grosses, wenn auch seine Diener die Gestalt als Diener der Gerechtigkeit annehmen, deren Ende nach ihren Werken sein wird. Wiederum sage ich: Niemand halte mich für töricht; wenn aber nicht, so nehmet mich doch auf als einen Törichten, auf dass auch ich mich ein wenig rühmen möge. Was ich rede, rede ich nicht nach dem Herrn, sondern als in Torheit, in dieser Zuversicht des Rühmens. Weil viele sich nach dem Fleische rühmen, so will auch ich mich rühmen. Denn ihr ertraget gern die Toren, da ihr klug seid. Denn ihr ertraget es, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt. Ich rede bezüglich der Unehre, als ob wir schwach gewesen wären. Worin aber irgend jemand dreist ist (ich rede in Torheit), bin auch ich dreist. Sind sie Hebräer? Ich auch. Sind sie Israeliten? Ich auch. Sind sie Abrahams Same? Ich auch. Sind sie Diener Christi? (ich rede als von Sinnen) Ich über die Massen. In Mühen überschwenglicher, in Schlägen übermässig, in Gefängnissen überschwenglicher, in Todesgefahren oft. Von den Juden habe ich fünfmal empfangen vierzig Streiche weniger einen. Dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden; dreimal habe ich Schiffbruch gelitten, einen Tag und eine Nacht habe ich in der Tiefe zugebracht; oft auf Reisen, in Gefahren auf Flüssen, in Gefahren von Räubern, in Gefahren von meinem Geschlecht, in Gefahren von den Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste, in Gefahren auf dem Meere, in Gefahren unter falschen Brüdern; in Arbeit und Mühe, in Wachen oft, in Hunger und Durst, in Fasten oft, in Kälte und Blösse; ausser dem, was aussergewöhnlich ist, noch das, was täglich auf mich andringt: die Sorge um alle Versammlungen. Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach? Wer wird geärgert, und ich brenne nicht? Wenn es gerühmt sein muss, so will ich mich dessen rühmen, was meine Schwachheit betrifft. Der Gott und Vater des Herrn Jesus, der gepriesen ist in Ewigkeit, weiss, dass ich nicht lüge. In Damaskus verwahrte der Landpfleger des Königs Aretas die Stadt der Damascener, indem er mich greifen wollte, und ich wurde durch ein Fenster in einem Korbe an der Mauer hinabgelassen und entrann seinen Händen. Zu rühmen nützt mir wahrlich nicht; denn ich will auf Gesichte und Offenbarungen des Herrn kommen. Ich kenne einen Menschen in Christus, vor vierzehn Jahren (ob im Leibe, weiss ich nicht, oder ausser dem Leibe, weiss ich nicht; Gott weiss es), einen Menschen, der entrückt wurde bis in den dritten Himmel. Und ich kenne einen solchen Menschen (ob im Leibe oder ausser dem Leibe, weiss ich nicht; Gott weiss es), dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, welche der Mensch nicht sagen darf. Über einen solchen werde ich mich rühmen; über mich selbst aber werde ich mich nicht rühmen, es sei denn meiner Schwachheiten. Denn wenn ich mich rühmen will, werde ich nicht töricht sein, denn ich werde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, auf dass nicht jemand höher von mir denke, als was er an mir sieht, oder was er von mir hört. Und auf dass ich mich nicht durch die Überschwenglichkeit der Offenbarungen überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, auf dass er mich mit Fäusten schlage, auf dass ich mich nicht überhebe. Für dieses flehte ich dreimal zum Herrn, auf dass er von mir abstehen möge. Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht. Daher will ich am allerliebsten mich vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, auf dass die Kraft des Christus über mir wohne. Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. Ich bin ein Tor geworden; ihr habt mich dazu gezwungen. Denn ich hätte von euch empfohlen werden sollen, denn ich habe in nichts den ausgezeichnetsten Aposteln nachgestanden, wenn ich auch nichts bin. Die Zeichen des Apostels sind ja unter euch vollbracht worden in allem Ausharren, in Zeichen und Wundern und mächtigen Taten. Denn was ist es, worin ihr gegen die anderen Versammlungen verkürzt worden seid, es sei denn, dass ich selbst euch nicht zur Last gefallen bin? Verzeihet mir dieses Unrecht. Siehe, dieses dritte Mal stehe ich bereit, zu euch zu kommen, und werde nicht zur Last fallen, denn ich suche nicht das Eure, sondern euch. Denn die Kinder sollen nicht für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder. Ich will aber sehr gern alles verwenden und völlig verwendet werden für eure Seelen, wenn ich auch, je überschwenglicher ich euch liebe, um so weniger geliebt werde. Doch es sei so, ich habe euch nicht beschwert; weil ich aber schlau bin, so habe ich euch mit List gefangen. Habe ich euch etwa durch einen von denen übervorteilt, die ich zu euch gesandt habe? Ich habe Titus gebeten und den Bruder mit ihm gesandt; hat etwa Titus euch übervorteilt? Haben wir nicht in demselben Geiste gewandelt? nicht in denselben Fussstapfen? Seit langem seid ihr der Meinung, dass wir uns vor euch verantworten. Wir reden vor Gott in Christus, alles aber, Geliebte, zu eurer Auferbauung. Denn ich fürchte, dass, wenn ich komme, ich euch etwa nicht als solche finde, wie ich will, und dass ich von euch als solcher erfunden werde, wie ihr nicht wollet: dass etwa Streitigkeiten, Neid, Zorn, Zänkereien, Verleumdungen, Ohrenbläsereien, Aufgeblasenheit, Unordnungen vorhanden seien; dass, wenn ich wiederkomme, mein Gott mich eurethalben demütige, und ich über viele trauern müsse, die zuvor gesündigt und nicht Busse getan haben über die Unreinigkeit und Hurerei und Unzucht, die sie getrieben haben. Dieses dritte Mal komme ich zu euch: aus zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache bestätigt werden. Ich habe zuvor gesagt und sage zuvor, als wie das zweite Mal anwesend und jetzt abwesend, denen, die zuvor gesündigt haben, und den übrigen allen, dass, wenn ich wiederum komme, ich nicht schonen werde. Weil ihr einen Beweis suchet, dass Christus in mir redet (der gegen euch nicht schwach ist, sondern mächtig unter euch; denn wenn er auch in Schwachheit gekreuzigt worden ist, so lebt er doch durch Gottes Kraft; denn auch wir sind schwach in ihm, aber wir werden mit ihm leben durch Gottes Kraft gegen euch), so prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid, untersuchet euch selbst; oder erkennet ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr etwa unbewährt seid. Ich hoffe aber, dass ihr erkennen werdet, dass wir nicht unbewährt sind. Wir beten aber zu Gott, dass ihr nichts Böses tun möget; nicht auf dass wir bewährt erscheinen, sondern auf dass ihr tuet, was recht ist, wir aber wie Unbewährte seien. Denn wir vermögen nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit. Denn wir freuen uns, wenn wir schwach sind, ihr aber mächtig seid; um dieses bitten wir auch, um eure Vervollkommnung. Deswegen schreibe ich dieses abwesend, auf dass ich anwesend nicht Strenge gebrauchen müsse, nach der Gewalt, die der Herr mir gegeben hat zur Auferbauung und nicht zur Zerstörung. Übrigens, Brüder, freuet euch, werdet vollkommen, seid getrost, seid eines Sinnes, seid in Frieden, und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein. Grüsset einander mit heiligem Kuss. (13:12) Es grüssen euch die Heiligen alle.
Paulus, Apostel, nicht von Menschen, noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat aus den Toten, und alle Brüder, die bei mir sind, den Versammlungen von Galatien: Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, welchem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Ich wundere mich, dass ihr so schnell von dem, der euch in der Gnade Christi berufen hat, zu einem anderen Evangelium umwendet, welches kein anderes ist; nur dass etliche sind, die euch verwirren und das Evangelium des Christus verkehren wollen. Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte ausser dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht! Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt ausser dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht! Denn suche ich jetzt Menschen zufrieden zu stellen, oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht. Ich tue euch aber kund, Brüder, dass das Evangelium, welches von mir verkündigt worden, nicht nach dem Menschen ist. Denn ich habe es weder von einem Menschen empfangen, noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi. Denn ihr habt von meinem ehemaligen Wandel in dem Judentum gehört, dass ich die Versammlung Gottes über die Massen verfolgte und sie zerstörte, und in dem Judentum zunahm über viele Altersgenossen in meinem Geschlecht, indem ich übermässig ein Eiferer für meine väterlichen Überlieferungen war. Als es aber Gott, der mich von meiner Mutter Leibe an abgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, auf dass ich ihn unter den Nationen verkündigte, ging ich alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rate und ging auch nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging fort nach Arabien und kehrte wiederum nach Damaskus zurück. Darauf, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Ich sah aber keinen anderen der Apostel, ausser Jakobus, den Bruder des Herrn. Was ich euch aber schreibe, siehe, vor Gott! Ich lüge nicht. Darauf kam ich in die Gegenden von Syrien und Cilicien. Ich war aber den Versammlungen von Judäa, die in Christo sind, von Angesicht unbekannt; sie hatten aber nur gehört: Der, welcher uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er einst zerstörte. Und sie verherrlichten Gott an mir. Darauf, nach Verlauf von vierzehn Jahren, zog ich wieder nach Jerusalem hinauf mit Barnabas und nahm auch Titus mit. Ich zog aber hinauf zufolge einer Offenbarung und legte ihnen das Evangelium vor, das ich unter den Nationen predige, im besonderen aber den Angesehenen, damit ich nicht etwa vergeblich laufe oder gelaufen wäre; (aber auch Titus, der bei mir war, wurde, obwohl er ein Grieche war, nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen) es war aber der nebeneingeführten falschen Brüder wegen, die nebeneingekommen waren, um unsere Freiheit auszukundschaften, welche wir in Christus Jesus haben, auf dass sie uns in Knechtschaft brächten; denen wir auch nicht eine Stunde durch Unterwürfigkeit nachgegeben haben, auf dass die Wahrheit des Evangeliums bei euch verbliebe. Von denen aber, die in Ansehen standen, was irgend sie auch waren, das macht keinen Unterschied für mich, Gott nimmt keines Menschen Person an, denn mir haben die Angesehenen nichts hinzugefügt; sondern im Gegenteil, als sie sahen, dass mir das Evangelium der Vorhaut anvertraut war, gleichwie Petrus das der Beschneidung, (denn der, welcher in Petrus für das Apostelamt der Beschneidung gewirkt hat, hat auch in mir in Bezug auf die Nationen gewirkt) und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben ist, gaben Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen wurden, mir und Barnabas die Rechte der Gemeinschaft, auf dass wir unter die Nationen, sie aber unter die Beschneidung gingen; nur dass wir der Armen eingedenk wären, dessen ich mich auch befleissigt habe, also zu tun. Als aber Kephas nach Antiochien kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er dem Urteil verfallen war. Denn bevor etliche von Jakobus kamen, hatte er mit denen aus den Nationen gegessen; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, da er sich vor denen aus der Beschneidung fürchtete. Und mit ihm heuchelten auch die übrigen Juden, so dass selbst Barnabas durch ihre Heuchelei mitfortgerissen wurde. Als ich aber sah, dass sie nicht den geraden Weg nach der Wahrheit des Evangeliums wandelten, sprach ich zu Kephas vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, wie die Nationen lebst und nicht wie die Juden, wie zwingst du denn die Nationen, jüdisch zu leben? Wir, von Natur Juden und nicht Sünder aus den Nationen, aber wissend, dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus, auch wir haben an Christus Jesus geglaubt, auf dass wir aus Glauben an Christum gerechtfertigt würden, und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt werden wird. Wenn wir aber, indem wir in Christo gerechtfertigt zu werden suchen, auch selbst als Sünder erfunden worden sind, ist denn Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne! Denn wenn ich das, was ich abgebrochen habe, wiederum aufbaue, so stelle ich mich selbst als Übertreter dar. Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, auf dass ich Gott lebe; ich bin mit Christo gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, dann ist Christus umsonst gestorben. O unverständige Galater! Wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus, als unter euch gekreuzigt, vor Augen gemalt wurde? Dies allein will ich von euch lernen: Habt ihr den Geist aus Gesetzeswerken empfangen, oder aus der Kunde des Glaubens? Seid ihr so unverständig? Nachdem ihr im Geiste angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleische vollenden? Habt ihr so vieles vergeblich gelitten? wenn anders auch vergeblich? Der euch nun den Geist darreicht und Wunderwerke unter euch wirkt, ist es aus Gesetzeswerken oder aus der Kunde des Glaubens? Gleichwie Abraham Gott glaubte, und es ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. Erkennet denn: die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne. Die Schrift aber, voraussehend, dass Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen würde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft zuvor: "In dir werden gesegnet werden alle Nationen". Also werden die, welche aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet. Denn so viele aus Gesetzeswerken sind, sind unter dem Fluche; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!" Dass aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn "der Gerechte wird aus Glauben leben". Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: "Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben". Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der am Holze hängt!"); auf dass der Segen Abrahams in Christo Jesu zu den Nationen käme, auf dass wir die Verheissung des Geistes empfingen durch den Glauben. Brüder, ich rede nach Menschenweise; selbst eines Menschen Bund, der bestätigt ist, hebt niemand auf oder verordnet etwas hinzu. Dem Abraham aber waren die Verheissungen zugesagt und seinem Samen. Er sagt nicht: "und den Samen", als von vielen, sondern als von einem: "und deinem Samen", welcher Christus ist. Dieses aber sage ich: Einen vorher von Gott bestätigten Bund macht das vierhundertdreissig Jahre danach entstandene Gesetz nicht ungültig, um die Verheissung aufzuheben. Denn wenn die Erbschaft aus Gesetz ist, so nicht mehr aus Verheissung: dem Abraham aber hat Gott sie durch Verheissung geschenkt. Warum nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt (bis der Same käme, dem die Verheissung gemacht war), angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht Mittler von einem; Gott aber ist einer. Ist denn das Gesetz wider die Verheissungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig zu machen vermöchte, dann wäre wirklich die Gerechtigkeit aus Gesetz. Die Schrift aber hat alles unter die Sünde eingeschlossen, auf dass die Verheissung aus Glauben an Jesus Christus denen gegeben würde, die da glauben. Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt, eingeschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum hin, auf dass wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Zuchtmeister; denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an Christus Jesus. Denn so viele euer auf Christum getauft worden sind, ihr habt Christum angezogen. Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Same und nach Verheissung Erben. Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Knechte, wiewohl er Herr ist von allem; sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist. Also auch wir, als wir Unmündige waren, waren wir geknechtet unter die Elemente der Welt; Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe, geboren unter Gesetz, auf dass er die, welche unter Gesetz waren, loskaufte, auf dass wir die Sohnschaft empfingen. Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater! Also bist du nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott. Aber damals freilich, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind; jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, vielmehr aber von Gott erkannt worden seid, wie wendet ihr wieder um zu den schwachen und armseligen Elementen, denen ihr wieder von neuem dienen wollt? Ihr beobachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre. Ich fürchte um euch, ob ich nicht etwa vergeblich an euch gearbeitet habe. Seid wie ich, denn auch ich bin wie ihr, Brüder, ich bitte euch; ihr habt mir nichts zuleide getan. Ihr wisset aber, dass ich in Schwachheit des Fleisches euch ehedem das Evangelium verkündigt habe; und meine Versuchung, die in meinem Fleische war, habt ihr nicht verachtet noch verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmet ihr mich auf, wie Christus Jesus. Was war denn eure Glückseligkeit? Denn ich gebe euch Zeugnis, dass ihr, wenn möglich, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet. Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage? Sie eifern um euch nicht gut, sondern sie wollen euch ausschliessen, auf dass ihr um sie eifert. Es ist aber gut, allezeit im Guten zu eifern, und nicht allein, wenn ich bei euch gegenwärtig bin. Meine Kindlein, um die ich abermals Geburtswehen habe, bis Christus in euch gestaltet worden ist; ich wünschte aber jetzt bei euch gegenwärtig zu sein und meine Stimme umzuwandeln, denn ich bin eurethalben in Verlegenheit. Saget mir, die ihr unter Gesetz sein wollt, höret ihr das Gesetz nicht? Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien; aber der von der Magd war nach dem Fleische geboren, der aber von der Freien durch die Verheissung, was einen bildlichen Sinn hat; denn diese sind zwei Bündnisse: eines vom Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, welches Hagar ist. Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern in Knechtschaft; aber das Jerusalem droben ist frei, welches unsere Mutter ist. Denn es steht geschrieben: "Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und schreie, die du keine Geburtswehen hast! Denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als derjenigen, die den Mann hat." Ihr aber, Brüder seid, gleichwie Isaak, Kinder der Verheissung. Aber so wie damals der nach dem Fleische Geborene den nach dem Geiste Geborenen verfolgte, also auch jetzt. Aber was sagt die Schrift? "Stosse hinaus die Magd und ihren Sohn, denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohne der Freien." Also, Brüder, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien. Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht; stehet nun fest und lasset euch nicht wiederum unter einem Joche der Knechtschaft halten. Siehe, ich, Paulus, sage euch, dass wenn ihr beschnitten werdet, Christus euch nichts nützen wird. Ich bezeuge aber wiederum jedem Menschen, der beschnitten wird, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. Ihr seid abgetrennt von dem Christus, so viele ihr im Gesetz gerechtfertigt werdet; ihr seid aus der Gnade gefallen. Denn wir erwarten durch den Geist aus Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit. Denn in Christo Jesu vermag weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt. Ihr liefet gut; wer hat euch aufgehalten, dass ihr der Wahrheit nicht gehorchet? Die Überredung ist nicht von dem, der euch beruft. Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. Ich habe Vertrauen zu euch im Herrn, dass ihr nicht anders gesinnt sein werdet; wer euch aber verwirrt, wird das Urteil tragen, wer er auch sei. Ich aber, Brüder, wenn ich noch Beschneidung predige, was werde ich noch verfolgt? Dann ist ja das Ärgernis des Kreuzes hinweggetan. Ich wollte, dass sie sich auch abschnitten, die euch aufwiegeln! Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlass für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander. Denn das ganze Gesetz ist in einem Worte erfüllt, in dem: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Wenn ihr aber einander beisset und fresset, so sehet zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet. Ich sage aber: Wandelt im Geiste, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, der Geist aber wider das Fleisch; diese aber sind einander entgegengesetzt, auf dass ihr nicht das tuet, was ihr wollt. Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter Gesetz. Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, welche sind: Hurerei, Unreinigkeit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, Neid, Totschlag, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, gleichwie ich auch vorhergesagt habe, dass, die solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; wider solche gibt es kein Gesetz. Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten. Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln. Lasst uns nicht eitler Ehre geizig sein, indem wir einander herausfordern, einander beneiden. Brüder! Wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so bringet ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geiste der Sanftmut, indem du auf dich selbst siehst, dass nicht auch du versucht werdest. Einer trage des anderen Lasten, und also erfüllet das Gesetz des Christus. Denn wenn jemand meint, etwas zu sein, da er doch nichts ist, so betrügt er sich selbst. Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk, und dann wird er an sich selbst allein und nicht an dem anderen Ruhm haben; denn ein jeder wird seine eigene Last tragen. Wer in dem Worte unterwiesen wird, teile aber von allerlei Gutem dem mit, der ihn unterweist. Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleische Verderben ernten; wer aber für den Geist sät, wird von dem Geiste ewiges Leben ernten. Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Also nun, wie wir Gelegenheit haben, lasst uns das Gute wirken gegen alle, am meisten aber gegen die Hausgenossen des Glaubens. Sehet, welch einen langen Brief ich euch geschrieben habe mit eigener Hand! So viele im Fleische wohl angesehen sein wollen, die nötigen euch, beschnitten zu werden, nur auf dass sie nicht um des Kreuzes Christi willen verfolgt werden. Denn auch sie, die beschnitten sind, beobachten selbst das Gesetz nicht, sondern sie wollen, dass ihr beschnitten werdet, auf dass sie sich eures Fleisches rühmen. Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt. Denn weder Beschneidung noch Vorhaut ist etwas, sondern eine neue Schöpfung. Und so viele nach dieser Richtschnur wandeln werden, Friede über sie und Barmherzigkeit, und über den Israel Gottes! Hinfort mache mir keiner Mühe, denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesus an meinem Leibe. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste, Brüder! Amen.
Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes willen, den Heiligen und Treuen in Christus Jesus, die in Ephesus sind: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus, wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos seien vor ihm in Liebe; und uns zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, worin er uns begnadigt hat in dem Geliebten, in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, welche er gegen uns hat überströmen lassen in aller Weisheit und Einsicht, indem er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das was in den Himmeln und das, was auf der Erde ist, in ihm, in welchem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir zuvorbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rate seines Willens, damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben; auf welchen auch ihr gehofft, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, in welchem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geiste der Verheissung, welcher das Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise seiner Herrlichkeit. Weshalb auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben an den Herrn Jesus, der in euch ist, und von der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, nicht aufhöre, für euch zu danken, euer erwähnend in meinen Gebeten, auf dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst, damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen, und welches die überschwengliche Grösse seiner Kraft an uns, den Glaubenden, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, in welcher er gewirkt hat in dem Christus, indem er ihn aus den Toten auferweckte (und er setzte ihn zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern, über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen, und hat alles seinen Füssen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt); auch euch, die ihr tot waret in euren Vergehungen und Sünden, in welchen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams; unter welchen auch wir einst alle unseren Verkehr hatten in den Lüsten unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren, wie auch die übrigen. Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat, als auch wir in den Vergehungen tot waren, hat uns mit dem Christus lebendig gemacht, durch Gnade seid ihr errettet- und hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christus Jesus, auf dass er in den kommenden Zeitaltern den überschwenglichen Reichtum seiner Gnade in Güte gegen uns erwiese in Christus Jesus. Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittelst des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, auf dass niemand sich rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, auf dass wir in ihnen wandeln sollen. Deshalb denkt daran, dass ihr, einst die Nationen im Fleische, welche Vorhaut genannt werden von der sogenannten Beschneidung, die im Fleische mit Händen geschieht, dass ihr zu jener Zeit ohne Christus waret, entfremdet dem Bürgerrecht Israels, und Fremdlinge betreffs der Bündnisse der Verheissung, keine Hoffnung habend, und ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern waret, durch das Blut des Christus nahe geworden. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht und abgebrochen hat die Zwischenwand der Umzäunung, nachdem er in seinem Fleische die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinweggetan hatte, auf dass er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe, und die beiden in einem Leibe mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getötet hatte. Und er kam und verkündigte Frieden, euch, den Fernen, und Frieden den Nahen. Denn durch ihn haben wir beide den Zugang durch einen Geist zu dem Vater. Also seid ihr denn nicht mehr Fremdlinge und ohne Bürgerrecht, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, aufgebaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, indem Jesus Christus selbst Eckstein ist, in welchem der ganze Bau, wohl zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in welchem auch ihr mitaufgebaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geiste. Dieserhalb ich, Paulus, der Gefangene Christus Jesus für euch, die Nationen- (wenn ihr anders gehört habt von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir in Bezug auf euch gegeben ist, dass mir durch Offenbarung das Geheimnis kundgetan worden, wie ich es zuvor in kurzem beschrieben habe, woran ihr im Lesen merken könnt mein Verständnis in dem Geheimnis des Christus- welches in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden, wie es jetzt geoffenbart worden ist seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geiste: dass die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte und Mitteilhaber seiner Verheissung in Christus Jesus durch das Evangelium, dessen Diener ich geworden bin nach der Gabe der Gnade Gottes, die mir gegeben ist nach der Wirksamkeit seiner Kraft. Mir, dem Allergeringsten von allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, unter den Nationen den unausforschlichen Reichtum des Christus zu verkündigen, und alle zu erleuchten, welches die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von den Zeitaltern her verborgen war in Gott, der alle Dinge geschaffen hat; auf dass jetzt den Fürstentümern und den Gewalten in den himmlischen Örtern durch die Versammlung kundgetan werde die gar mannigfaltige Weisheit Gottes, nach dem ewigen Vorsatz, den er gefasst hat in Christus Jesus, unserem Herrn; in welchem wir die Freimütigkeit haben und den Zugang in Zuversicht durch den Glauben an ihn. Deshalb bitte ich, nicht mutlos zu werden durch meine Drangsale für euch, welche eure Ehre sind. Dieserhalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von welchem jede Familie in den Himmeln und auf Erden benannt wird, auf dass er euch gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen; dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, indem ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, auf dass ihr völlig zu erfassen vermöget mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Tiefe und Höhe sei, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, auf dass ihr erfüllt sein möget zu der ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Massen mehr, als was wir erbitten oder erdenken, nach der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christus Jesus, auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin! Amen.) - Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit welcher ihr berufen worden seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleissigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Bande des Friedens. Da ist ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung. Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in uns allen. Jedem einzelnen aber von uns ist die Gnade gegeben worden nach dem Masse der Gabe des Christus. Darum sagt er: "Hinaufgestiegen in die Höhe, hat er die Gefangenschaft gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben". Das aber: Er ist hinaufgestiegen, was ist es anders, als dass er auch hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde? Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, auf dass er alles erfüllte. Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Masse des vollen Wuchses der Fülle des Christus; auf dass wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Winde der Lehre, die da kommt durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum; sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, aus welchem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Masse jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe. Dieses nun sage und bezeuge ich im Herrn, dass ihr forthin nicht wandelt, wie auch die übrigen Nationen wandeln, in Eitelkeit ihres Sinnes, verfinstert am Verstande, entfremdet dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens, welche, da sie alle Empfindung verloren, sich selbst der Ausschweifung hingegeben haben, alle Unreinigkeit mit Gier auszuüben. Ihr aber habt den Christus nicht also gelernt, wenn ihr anders ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid, wie die Wahrheit in dem Jesus ist: dass ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, abgelegt habt den alten Menschen, der nach den betrügerischen Lüsten verdorben wird, aber erneuert werdet in dem Geiste eurer Gesinnung und angezogen habt den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit. Deshalb, da ihr die Lüge abgelegt habt, redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, denn wir sind Glieder voneinander. Zürnet, und sündiget nicht. Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn, und gebet nicht Raum dem Teufel. Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern arbeite vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, auf dass er dem Dürftigen mitzuteilen habe. Kein faules Wort gehe aus eurem Munde, sondern das irgend gut ist zur notwendigen Erbauung, auf dass es den Hörenden Gnade darreiche. Und betrübet nicht den Heiligen Geist Gottes, durch welchen ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit. Seid aber gegeneinander gütig, mitleidig, einander vergebend, gleichwie auch Gott in Christus euch vergeben hat. Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe, gleichwie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch. Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Habsucht werde nicht einmal unter euch genannt, gleichwie es Heiligen geziemt; auch Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, welche sich nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung. Denn dieses wisset und erkennet ihr, dass kein Hurer oder Unreiner oder Habsüchtiger, (welcher ein Götzendiener ist) ein Erbteil hat in dem Reiche Christi und Gottes. Niemand verführe euch mit eitlen Worten, denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Seid nun nicht ihre Mitgenossen. Denn einst waret ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts, (denn die Frucht des Lichts besteht in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit), indem ihr prüfet, was dem Herrn wohlgefällig ist. Und habet nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, vielmehr aber strafet sie auch; denn was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich selbst zu sagen. Alles aber, was blossgestellt wird, wird durch das Licht offenbar gemacht; denn das Licht ist es, welches alles offenbar macht. Deshalb sagt er: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten! Sehet nun zu, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die gelegene Zeit auskaufend, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht töricht, sondern verständig, was der Wille des Herrn sei. Und berauschet euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geiste erfüllt, redend zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn in eurem Herzen, danksagend allezeit für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus, einander unterwürfig in der Furcht Christi. Ihr Weiber, seid unterwürfig euren eigenen Männern, als dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt des Weibes, wie auch der Christus das Haupt der Versammlung ist; er ist des Leibes Heiland. Aber gleichwie die Versammlung dem Christus unterworfen ist, also auch die Weiber ihren Männern in allem. Ihr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, auf dass er sie heiligte, sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort, auf dass er die Versammlung sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei. Also sind auch die Männer schuldig, ihre Weiber zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, liebt sich selbst. Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, gleichwie auch der Christus die Versammlung. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleische und von seinen Gebeinen. "Deswegen wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein". Dieses Geheimnis ist gross; ich aber sage es in Bezug auf Christus und auf die Versammlung. Doch auch ihr, ein jeder von euch liebe sein Weib also wie sich selbst; das Weib aber, dass sie den Mann fürchte. Ihr Kinder, gehorchet euren Eltern im Herrn, denn das ist recht. "Ehre deinen Vater und deine Mutter", welches das erste Gebot mit Verheissung ist, "auf dass es dir wohlgehe und du lange lebest auf der Erde". Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn. Ihr Knechte, gehorchet euren Herren nach dem Fleische mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als dem Christus; nicht mit Augendienerei, als Menschengefällige, sondern als Knechte Christi, indem ihr den Willen Gottes von Herzen tut, und mit Gutwilligkeit dienet, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, dass, was irgend ein jeder Gutes tun wird, er dies vom Herrn empfangen wird, er sei Sklave oder Freier. Und ihr Herren, tut dasselbe gegen sie und lasset das Drohen, da ihr wisset, dass sowohl ihr als euer Herr in den Himmeln ist, und dass bei ihm kein Ansehen der Person ist. Übrigens, Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Ziehet an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr zu bestehen vermöget wider die Listen des Teufels. Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern. Deshalb nehmet die ganze Waffenrüstung Gottes, auf dass ihr an dem bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermöget. Stehet nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit, und beschuht an den Füssen mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens, indem ihr über das alles ergriffen habt den Schild des Glaubens, mit welchem ihr imstande sein werdet, alle feurigen Pfeile des Bösen auszulöschen. Nehmet auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist; zu aller Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geiste, und eben hierzu wachend in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen, und für mich, auf dass mir Rede verliehen werde im Auftun meines Mundes, um mit Freimütigkeit kundzutun das Geheimnis des Evangeliums, (für welches ich ein Gesandter bin in Ketten), damit ich in demselben freimütig rede, wie ich reden soll. Auf dass aber auch ihr meine Umstände wisset, wie es mir geht, so wird Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, euch alles kundtun, den ich eben deshalb zu euch gesandt habe, auf dass ihr unsere Umstände wisset, und er eure Herzen tröste. Friede den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Die Gnade mit allen denen, die unseren Herrn Jesus Christus lieben in Unverderblichkeit!
Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, allen Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi {Philiper heisst: Pferdeliebhaber. Phil: Liebe; Ipper - Hypos, Hypus: Pferd.} sind, mit den Aufsehern und Dienern: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Ich danke meinem Gott bei aller meiner Erinnerung an euch allezeit in jedem meiner Gebete, indem ich für euch alle das Gebet mit Freuden tue, wegen eurer Teilnahme an dem Evangelium vom ersten Tage an bis jetzt, indem ich eben dessen in guter Zuversicht bin, dass der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollführen wird bis auf den Tag Jesu Christi; wie es für mich recht ist, dass ich dies in betreff euer aller denke, weil ihr mich im Herzen habt, und sowohl in meinen Banden, als auch in der Verantwortung und Bestätigung des Evangeliums, ihr alle meine Mitteilnehmer der Gnade seid. Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne mit dem Herzen Christus Jesus. Und um dieses bete ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und aller Einsicht, damit ihr prüfen möget, was das Vorzüglichere sei, auf dass ihr lauter und unanstössig seid auf den Tag Christi, erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus ist, zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes. Ich will aber, dass ihr wisset, Brüder, dass meine Umstände mehr zur Förderung des Evangeliums geraten sind, so dass meine Bande in Christus offenbar geworden sind in dem ganzen Prätorium und allen anderen, und dass die meisten der Brüder, indem sie im Herrn Vertrauen gewonnen haben durch meine Bande, viel mehr sich erkühnen, das Wort Gottes zu reden ohne Furcht. Etliche zwar predigen Christus auch aus Neid und Streit, etliche aber auch aus gutem Willen. Diese aus Liebe, indem sie wissen, dass ich zur Verantwortung des Evangeliums gesetzt bin; jene aus Streitsucht verkündigen Christus nicht lauter, indem sie meinen Banden Trübsal zu erwecken gedenken. Was denn? Wird doch auf alle Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch freuen; denn ich weiss, dass dies mir zur Seligkeit ausschlagen wird durch euer Gebet und durch Darreichung des Geistes Jesu Christi, nach meiner sehnlichen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts werde zu Schanden werden, sondern mit aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt Christus hoch erhoben werden wird an meinem Leibe, sei es durch Leben oder durch Tod. Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleische mein Los ist, das ist für mich der Mühe wert, und was ich erwählen soll, weiss ich nicht. Ich werde aber von beidem bedrängt, indem ich Lust habe, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser; das Bleiben im Fleische aber ist nötiger um euretwillen. Und in dieser Zuversicht weiss ich, dass ich bleiben und mit und bei euch allen bleiben werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben, auf dass euer Rühmen in Christus Jesus meinethalben überströme durch meine Wiederkunft zu euch. Wandelt nur würdig des Evangeliums des Christus, auf dass, sei es dass ich komme und euch sehe, oder abwesend bin, ich von euch höre, dass ihr feststehet in einem Geiste, indem ihr mit einer Seele mitkämpfet mit dem Glauben des Evangeliums, und in nichts euch erschrecken lasset von den Widersachern; was für sie ein Beweis des Verderbens ist, aber eures Heils, und das von Gott. Denn euch ist es in Bezug auf Christus geschenkt worden, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden, da ihr denselben Kampf habt, den ihr an mir gesehen und jetzt von mir höret. Wenn es nun irgend eine Ermunterung gibt in Christus, wenn irgend einen Trost der Liebe, wenn irgend eine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgend innerliche Gefühle und Erbarmungen, so erfüllet meine Freude, dass ihr einerlei gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes, nichts aus Parteisucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst; ein jeder nicht auf das Seinige sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen. Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist, auf dass in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Daher, meine Geliebten, gleichwie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Gegenwart, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen, auf dass ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr scheinet wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, dass ich nicht vergeblich gelaufen bin, noch auch vergeblich gearbeitet habe. Wenn ich aber auch als Trankopfer über das Opfer und den Dienst eures Glaubens gesprengt werde, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. Gleicherweise aber freuet auch ihr euch und freuet euch mit mir. Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, auf dass auch ich gutes Mutes sei, wenn ich eure Umstände weiss. Denn ich habe niemand gleichgesinnt, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird; denn alle suchen das Ihrige, nicht das, was Jesu Christi ist. Ihr kennet aber seine Bewährung, dass er, wie ein Kind dem Vater, mit mir gedient hat an dem Evangelium. Diesen nun hoffe ich sofort zu senden, wenn ich gesehen haben werde, wie es um mich steht. Ich vertraue aber im Herrn, dass auch ich selbst bald kommen werde. Ich habe es aber für nötig erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, aber euren Abgesandten und Diener meiner Notdurft, zu euch zu senden; da ihn ja sehnlich nach euch allen verlangte, und er sehr bekümmert war, weil ihr gehört hattet, dass er krank war. Denn er war auch krank, dem Tode nahe; aber Gott hat sich über ihn erbarmt, nicht aber über ihn allein, sondern auch über mich, auf dass ich nicht Traurigkeit auf Traurigkeit hätte. Ich habe ihn nun desto eilender gesandt, auf dass ihr, wenn ihr ihn sehet, wieder froh werdet, und ich weniger betrübt sei. Nehmet ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren; denn um des Werkes willen ist er dem Tode nahe gekommen, indem er sein Leben wagte, auf dass er den Mangel in eurem Dienste gegen mich ausfüllte. Übrigens, meine Brüder, freuet euch in dem Herrn! Euch dasselbe zu schreiben, ist mir nicht verdriesslich, für euch aber ist es sicher. Sehet auf die Hunde, sehet auf die bösen Arbeiter, sehet auf die Zerschneidung. Denn wir sind die Beschneidung, die wir durch den Geist Gottes dienen und uns Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen; wiewohl ich auch auf Fleisch Vertrauen habe. Wenn irgend ein anderer sich dünkt, auf Fleisch zu vertrauen, ich noch mehr: Beschnitten am achten Tage, vom Geschlecht Israel, vom Stamme Benjamin, Hebräer von Hebräern; was das Gesetz betrifft, ein Pharisäer; was den Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung; was die Gerechtigkeit betrifft, die im Gesetz ist, tadellos erfunden. Aber was irgend mir Gewinn war, habe ich um Christi willen für Verlust geachtet; ja, wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christus Jesus, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüsst habe und es für Dreck achte, auf dass ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben an Christus ist, die Gerechtigkeit aus Gott durch den Glauben; um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde, ob ich auf irgend eine Weise hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten. Nicht dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet sei; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, indem ich auch von Christus Jesus ergriffen bin. Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, es ergriffen zu haben; eines aber tue ich: Vergessend was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus. So viele nun vollkommen sind, lasst uns also gesinnt sein; und wenn ihr etwas anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren. Doch wozu wir gelangt sind, lasst uns in denselben Fussstapfen wandeln. Seid zusammen meine Nachahmer, Brüder, und sehet hin auf die, welche also wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde habt. Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, dass sie die Feinde des Kreuzes Christi sind: deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch, und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen. Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leibe der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen. Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone, also stehet fest im Herrn, Geliebte! Die Evodia ermahne ich, und die Syntyche ermahne ich, einerlei gesinnt zu sein im Herrn. Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, stehe ihnen bei, die in dem Evangelium mit mir gekämpft haben, auch mit Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buche des Lebens sind. Freuet euch in dem Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freuet euch! Lasst eure Gelindigkeit kundwerden allen Menschen; der Herr ist nahe. Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasset durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus. Übrigens, Brüder, alles was wahr, alles was würdig, alles was gerecht, alles was rein, alles was lieblich ist, alles was wohllautet, wenn es irgend eine Tugend und wenn es irgend ein Lob gibt, dieses erwäget. Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, dieses tut, und der Gott des Friedens wird mit euch sein. Ich habe mich aber im Herrn sehr gefreut, dass ihr endlich einmal wieder aufgelebt seid, meiner zu gedenken; wiewohl ihr auch meiner gedachtet, aber ihr hattet keine Gelegenheit. Nicht dass ich dies des Mangels halber sage, denn ich habe gelernt, worin ich bin, mich zu begnügen. Ich weiss sowohl erniedrigt zu sein, als ich weiss, Überfluss zu haben; in jedem und in allem bin ich unterwiesen, sowohl satt zu sein als zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als Mangel zu leiden. Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt. Doch habt ihr wohlgetan, dass ihr an meiner Drangsal teilgenommen habt. Ihr wisset aber auch, ihr Philipper, dass im Anfang des Evangeliums, als ich aus Mazedonien wegging, keine Versammlung mir in Bezug auf Geben und Empfangen mitgeteilt hat, als nur ihr allein. Denn auch in Thessalonich habt ihr mir einmal und zweimal für meine Notdurft gesandt. Nicht dass ich die Gabe suche, sondern ich suche die Frucht, die überströmend sei für eure Rechnung. Ich habe aber alles in Fülle und habe Überfluss; ich bin erfüllt, da ich von Epaphroditus das von euch Gesandte empfangen habe, einen duftenden Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. Mein Gott aber wird alle eure Notdurft erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. Unserem Gott und Vater aber sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Grüsset jeden Heiligen in Christus Jesus. Es grüssen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüssen euch alle Heiligen, und besonders die aus des Kaisers Hause. Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste! Amen.
Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, den heiligen und treuen Brüdern in Christo, die in Kolossä sind: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Wir danken dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus allezeit, indem wir für euch beten, nachdem wir gehört haben von eurem Glauben in Christo Jesu und der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, wegen der Hoffnung, die für euch aufgehoben ist in den Himmeln, von welcher ihr zuvor gehört habt in dem Worte der Wahrheit des Evangeliums, das zu euch gekommen, so wie es auch in der ganzen Welt ist, und ist fruchtbringend und wachsend, wie auch unter euch, von dem Tage an, da ihr es gehört und die Gnade Gottes in Wahrheit erkannt habt; so wie ihr gelernt habt von Epaphras, unserem geliebten Mitknecht, der ein treuer Diener des Christus für euch ist, der uns auch eure Liebe im Geiste kundgetan hat. Deshalb hören auch wir nicht auf, von dem Tage an, da wir es gehört haben, für euch zu beten und zu bitten, auf dass ihr erfüllt sein möget mit der Erkenntnis seines Willens in aller Weisheit und geistlichem Verständnis, um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, in jedem guten Werke fruchtbringend, und wachsend durch die Erkenntnis Gottes, gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit, zu allem Ausharren und aller Langmut mit Freuden; danksagend dem Vater, der uns fähig gemacht hat zu dem Anteil am Erbe der Heiligen in dem Lichte, der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in welchem wir die Erlösung haben, die Vergebung der Sünden; welcher das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allen, und alle Dinge bestehen zusammen durch ihn. Und er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung, welcher der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, auf dass er in allem den Vorrang habe; denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes, durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln. Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde waret nach der Gesinnung in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und tadellos und unsträflich vor sich hinzustellen, wenn ihr anders in dem Glauben gegründet und fest bleibet und nicht abbewegt werdet von der Hoffnung des Evangeliums, welches ihr gehört habt, das gepredigt worden in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin. Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleische, was noch rückständig ist von den Drangsalen des Christus für seinen Leib, das ist die Versammlung, deren Diener ich geworden bin nach der Verwaltung Gottes, die mir in Bezug auf euch gegeben ist, um das Wort Gottes zu vollenden: das Geheimnis, welches von den Zeitaltern und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist, denen Gott kundtun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses sei unter den Nationen, welches ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit; den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, auf dass wir jeden Menschen vollkommen in Christo darstellen; wozu ich mich auch bemühe, indem ich kämpfend ringe gemäss seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft. Denn ich will, dass ihr wisset, welch grossen Kampf ich habe um euch und die in Laodicäa und so viele mein Angesicht im Fleische nicht gesehen haben, auf dass ihre Herzen getröstet sein mögen, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum der vollen Gewissheit des Verständnisses, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, in welchem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Dies sage ich aber, auf dass niemand euch verführe durch überredende Worte. Denn wenn ich auch dem Fleische nach abwesend bin, so bin ich doch im Geiste bei euch, mich freuend und sehend eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christum. Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und befestigt in dem Glauben, so wie ihr gelehrt worden seid, überströmend in demselben mit Danksagung. Sehet zu, dass nicht jemand sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christo. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid vollendet in ihm, welcher das Haupt jedes Fürstentums und jeder Gewalt ist; in welchem ihr auch beschnitten worden seid mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus, mit ihm begraben in der Taufe, in welcher ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat. Und euch, als ihr tot waret in den Vergehungen und in der Vorhaut eures Fleisches, hat er mitlebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat; als er ausgetilgt die uns entgegenstehende Handschrift in Satzungen, die wider uns war, hat er sie auch aus der Mitte weggenommen, indem er sie an das Kreuz nagelte; als er die Fürstentümer und die Gewalten ausgezogen hatte, stellte er sie öffentlich zur Schau, indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt. So richte euch nun niemand über Speise oder Trank, oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder von Sabbathen, die ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber ist Christi. Lasst niemand euch um den Kampfpreis bringen, der seinen eigenen Willen tut in Demut und Anbetung der Engel, indem er auf Dinge eingeht, die er nicht gesehen hat, eitler Weise aufgeblasen von dem Sinne seines Fleisches, und nicht festhaltend das Haupt, aus welchem der ganze Leib, durch die Gelenke und Bande Darreichung empfangend und zusammengefügt, das Wachstum Gottes wächst. Wenn ihr mit Christo den Elementen der Welt gestorben seid, was unterwerfet ihr euch Satzungen, als lebtet ihr noch in der Welt? Berühre nicht, koste nicht, betaste nicht! (Dinge, welche alle zur Zerstörung durch den Gebrauch bestimmt sind) nach den Geboten und Lehren der Menschen (welche zwar einen Schein von Weisheit haben, in eigenwilligem Gottesdienst und in Demut und im Nichtverschonen des Leibes, und nicht in einer gewissen Ehre), zur Befriedigung des Fleisches. Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so suchet, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit. Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, welche Götzendienst ist, um welcher Dinge willen der Zorn Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams; unter welchen auch ihr einst gewandelt habt, als ihr in diesen Dingen lebtet. Jetzt aber leget auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Munde. Belüget einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bilde dessen, der ihn erschaffen hat; wo nicht ist Grieche und Jude, Beschneidung und Vorhaut, Barbar, Scythe, Sklave, Freier, sondern Christus alles und in allen. Ziehet nun an, als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut, einander ertragend und euch gegenseitig vergebend, wenn einer Klage hat wider den anderen; wie auch der Christus euch vergeben hat, also auch ihr. Zu diesem allen aber ziehet die Liebe an, welche das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen worden seid in einem Leibe; und seid dankbar. Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, indem ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehret und ermahnet mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern, Gott singend in euren Herzen in Gnade. Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater, durch ihn. Ihr Weiber, seid euren Männern unterwürfig, wie es sich geziemt in dem Herrn. Ihr Männer, liebet eure Weiber und seid nicht bitter gegen sie. Ihr Kinder, gehorchet euren Eltern in allem, denn dies ist wohlgefällig im Herrn. Ihr Väter, ärgert eure Kinder nicht, auf dass sie nicht mutlos werden. Ihr Knechte, gehorchet in allem euren Herren nach dem Fleische, nicht in Augendienerei, als Menschengefällige, sondern in Einfalt des Herzens, den Herrn fürchtend. Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisset, dass ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dienet dem Herrn Christus. Denn wer unrecht tut, wird das Unrecht empfangen, das er getan hat; und da ist kein Ansehen der Person. Ihr Herren, gewähret euren Knechten, was recht und billig ist, da ihr wisset, dass auch ihr einen Herrn in den Himmeln habt. Beharret im Gebet und wachet in demselben mit Danksagung; und betet zugleich auch für uns, auf dass Gott uns eine Tür des Wortes auftue, um das Geheimnis des Christus zu reden, um deswillen ich auch gebunden bin, auf dass ich es offenbare, wie ich reden soll. Wandelt in Weisheit gegen die, welche draussen sind, die gelegene Zeit auskaufend. Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, um zu wissen, wie ihr jedem einzelnen antworten sollt. Alles, was mich angeht, wird euch Tychikus kundtun, der geliebte Bruder und treue Diener und Mitknecht in dem Herrn, den ich eben dieserhalb zu euch gesandt habe, auf dass er eure Umstände erfahre und eure Herzen tröste, mit Onesimus, dem treuen und geliebten Bruder, der von euch ist; sie werden euch alles kundtun, was hier vorgeht. Es grüsst euch Aristarchus, mein Mitgefangener, und Markus, der Neffe des Barnabas, betreffs dessen ihr Befehle erhalten habt (wenn er zu euch kommt, so nehmet ihn auf), und Jesus, genannt Justus, die aus der Beschneidung sind. Diese allein sind Mitarbeiter am Reiche Gottes, die mir ein Trost gewesen sind. Es grüsst euch Epaphras, der von euch ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit für euch ringt in den Gebeten, auf dass ihr stehet vollkommen und völlig überzeugt in allem Willen Gottes. Denn ich gebe ihm Zeugnis, dass er viel Mühe hat um euch und die in Laodicäa und die in Hierapolis. Es grüsst euch Lukas, der geliebte Arzt, und Demas. Grüsset die Brüder in Laodicäa, und Nymphas und die Versammlung, die in seinem Hause ist. Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so machet, dass er auch in der Versammlung der Laodicäer gelesen werde, und dass auch ihr den aus Laodicäa leset; und saget Archippus: Sieh auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllest. Der Gruss mit meiner, des Paulus, Hand. Gedenket meiner Bande. Die Gnade sei mit euch!
Paulus und Silvanus und Timotheus der Versammlung der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade euch und Friede! Wir danken Gott allezeit für euch alle, indem wir euer erwähnen in unseren Gebeten, unablässig eingedenk eures Werkes des Glaubens und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus, vor unserem Gott und Vater, wissend, von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung. Denn unser Evangelium war nicht bei euch im Worte allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geiste und in grosser Gewissheit, wie ihr wisset, was wir unter euch waren um euretwillen. Und ihr seid unsere Nachahmer geworden und des Herrn, indem ihr das Wort aufgenommen habt in vieler Drangsal mit Freude des Heiligen Geistes, so dass ihr allen Gläubigen in Mazedonien und in Achaja zu Vorbildern geworden seid. Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen, nicht allein in Mazedonien und in Achaja, sondern an jedem Orte ist euer Glaube an Gott ausgebreitet worden, so dass wir nicht nötig haben, etwas zu sagen. Denn sie selbst verkündigen von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten, und wie ihr euch von den Götzenbildern zu Gott bekehrt habt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn. Denn ihr selbst wisset, Brüder, unseren Eingang bei euch, dass er nicht vergeblich war; sondern nachdem wir in Philippi zuvor gelitten hatten und misshandelt worden waren, wie ihr wisset, waren wir freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch zu reden unter grossem Kampf. Denn unsere Ermahnung war nicht aus Betrug, noch aus Unreinigkeit, noch mit List; sondern so, wie wir von Gott bewährt worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, also reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn niemals sind wir mit einschmeichelnder Rede umgegangen, wie ihr wisset, noch mit einem Vorwande für Habsucht, Gott ist Zeuge; noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von euch, noch von anderen, wiewohl wir als Christi Apostel euch zur Last sein konnten; sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine nährende Frau ihre eigenen Kinder pflegt. Also, da wir ein sehnliches Verlangen nach euch haben, gefiel es uns wohl, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden waret. Denn ihr gedenket, Brüder, an unsere Mühe und Beschwerde: Nacht und Tag arbeitend, um niemand von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes gepredigt. Ihr seid Zeugen und Gott, wie göttlich und gerecht und untadelig wir gegen euch, die Glaubenden, waren; gleichwie ihr wisset, wie wir jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine eigenen Kinder, euch ermahnt und getröstet und euch bezeugt haben, dass ihr wandeln solltet würdig des Gottes, der euch zu seinem eigenen Reiche und seiner eigenen Herrlichkeit beruft. Und darum danken wir auch Gott unablässig, dass, als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfinget, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmet, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt. Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Versammlungen Gottes geworden, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch jene von den Juden, die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns durch Verfolgung weggetrieben haben, und Gott nicht gefallen und allen Menschen entgegen sind, indem sie uns wehren, zu den Nationen zu reden, auf dass sie errettet werden, damit sie ihre Sünden allezeit vollmachen; aber der Zorn ist völlig über sie gekommen. Wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren, dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben wir uns um so mehr befleissigt, euer Angesicht zu sehen, mit grossem Verlangen. Deshalb wollten wir zu euch kommen (ich, Paulus, nämlich), einmal und zweimal, und der Satan hat uns verhindert. Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes? Nicht auch ihr vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft? Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude. Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten, gefiel es uns, in Athen allein gelassen zu werden, und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten eures Glaubens halber, auf dass niemand wankend werde in diesen Drangsalen. (Denn ihr selbst wisset, dass wir dazu gesetzt sind; denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch vorher, dass wir Drangsale haben würden, wie es auch geschehen ist und ihr wisset.) Darum auch, da ich es nicht länger aushalten konnte, sandte ich, um euren Glauben zu erfahren, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vergeblich gewesen sei. Da jetzt aber Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die gute Botschaft von eurem Glauben und eurer Liebe verkündigt hat, und dass ihr uns allezeit in gutem Andenken habt, indem euch sehr verlangt, uns zu sehen, gleichwie auch uns euch: deswegen Brüder, sind wir in all unserer Not und Drangsal über euch getröstet worden durch euren Glauben; denn jetzt leben wir, wenn ihr feststehet im Herrn. Denn was für Dank können wir Gott für euch vergelten über all der Freude, womit wir uns euretwegen freuen vor unserem Gott; indem wir Nacht und Tag über die Massen flehen, dass wir euer Angesicht sehen und vollenden mögen, was an eurem Glauben mangelt? Unser Gott und Vater selbst aber und unser Herr Jesus richte unseren Weg zu euch. Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle (gleichwie auch wir gegen euch sind), um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen. Übrigens nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt, dass ihr reichlicher zunehmet. Denn ihr wisset, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus. Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligkeit, dass ihr euch der Hurerei enthaltet, dass ein jeder von euch sein eigenes Gefäss in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, nicht in Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen; dass er seinen Bruder nicht übersehe noch hintergehe in der Sache, weil der Herr Rächer ist über dies alles, wie wir euch auch zuvor gesagt und ernstlich bezeugt haben. Denn Gott hat uns nicht zur Unreinigkeit berufen, sondern in Heiligkeit. Deshalb nun, wer dies verachtet, verachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der euch auch seinen Heiligen Geist gegeben hat. Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, dass wir euch schreiben, denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, einander zu lieben; denn das tut ihr auch gegen alle Brüder, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen und euch zu beeifern, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun und mit euren eigenen Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben, auf dass ihr ehrbarlich wandelt gegen die, welche draussen sind, und niemandes bedürfet. Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unkundig seid, auf dass ihr euch nicht betrübet wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, also wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen. (Denn dieses sagen wir euch im Worte des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten.) Was aber die Zeiten und Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben werde. Denn ihr selbst wisset genau, dass der Tag des Herrn also kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, gleichwie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber Brüder, seid nicht in Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb ergreife; denn ihr alle seid Söhne des Lichtes und Söhne des Tages; wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsternis. Also lasst uns nun nicht schlafen wie die übrigen, sondern wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, schlafen des Nachts, und die da trunken sind, sind des Nachts trunken. Wir aber, die von dem Tage sind, lasst uns nüchtern sein, angetan mit dem Brustharnisch des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung der Seligkeit. Denn Gott hat uns nicht zum Zorn gesetzt, sondern zur Erlangung der Seligkeit durch unseren Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, auf dass wir, sei es dass wir wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben. Deshalb ermuntert einander und erbauet einer den anderen, wie ihr auch tut. Wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die erkennet, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen, und dass ihr sie über die Massen in Liebe achtet, um ihres Werkes willen. Seid in Frieden untereinander. Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weiset die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmet euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle. Sehet zu, dass niemand Böses mit Bösem jemand vergelte, sondern strebet allezeit dem Guten nach gegeneinander und gegen alle. Freuet euch allezeit; betet unablässig; danksaget in allem, denn dieses ist der Wille Gottes in Christus Jesus gegen euch. Den Geist löschet nicht aus; Weissagungen verachtet nicht; prüfet aber alles, das Gute haltet fest. Von aller Art des Bösen haltet euch fern. Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und euer ganzer Geist und Seele und Leib werde tadellos bewahrt bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist, der euch ruft; der wird es auch tun. Brüder, betet für uns. Grüsset alle Brüder mit heiligem Kuss. Ich beschwöre euch bei dem Herrn, dass der Brief allen heiligen Brüdern vorgelesen werde. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!
Paulus und Silvanus und Timotheus der Versammlung der Thessalonicher in Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Wir sind schuldig, Brüder, Gott allezeit für euch zu danken, wie es billig ist, weil euer Glaube überaus wächst, und die Liebe jedes einzelnen von euch allen gegeneinander überströmend ist, so dass wir selbst uns euer rühmen in den Versammlungen Gottes wegen eures Ausharrens und Glaubens in allen euren Verfolgungen und Drangsalen, die ihr erduldet; ein offenbares Zeichen des gerechten Gerichts Gottes, dass ihr würdig geachtet werdet des Reiches Gottes, um dessentwillen ihr auch leidet: wenn es anders bei Gott gerecht ist, Drangsal zu vergelten denen, die euch bedrängen, und euch, die ihr bedrängt werdet, Ruhe mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel, mit den Engeln seiner Macht, in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung gibt denen, die Gott nicht kennen, und denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorchen; welche Strafe leiden werden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke, wenn er kommen wird, um an jenem Tage verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in allen denen, die geglaubt haben; denn unser Zeugnis bei euch ist geglaubt worden. Weshalb wir auch allezeit für euch beten, auf dass unser Gott euch würdig erachte der Berufung und erfülle alles Wohlgefallen seiner Gütigkeit und das Werk des Glaubens in Kraft, damit der Name unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus. Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens zu ihm hin, dass ihr nicht schnell erschüttert werdet in der Gesinnung, noch erschreckt, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief als durch uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. Lasst euch von niemand auf irgend eine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heisst oder ein Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, dass er Gott sei. Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war? Und jetzt wisset ihr, was zurückhält, dass er zu seiner Zeit geoffenbart werde. Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist, und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft, ihn, dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge und in allem Betrug der Ungerechtigkeit denen, die verloren gehen, darum dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, auf dass alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit. Wir aber sind schuldig, Gott allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang erwählt hat zur Seligkeit in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit, wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus. Also nun, Brüder, stehet fest und haltet die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch Wort oder durch unseren Brief. Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und unser Gott und Vater, der uns geliebt und uns ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat durch die Gnade, tröste eure Herzen und befestige euch in jedem guten Werk und Wort. Übrigens, Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, wie auch bei euch, und dass wir errettet werden von den schlechten und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht aller Teil. Der Herr aber ist treu, der euch befestigen und vor dem Bösen bewahren wird. Wir haben aber im Herrn das Vertrauen zu euch, dass ihr, was wir gebieten, sowohl tut als auch tun werdet. Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu dem Ausharren des Christus! Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr euch zurückziehet von jedem Bruder, der unordentlich wandelt, und nicht nach der Überlieferung, die er von uns empfangen hat. Denn ihr selbst wisset, wie ihr uns nachahmen sollt; denn wir haben nicht unordentlich unter euch gewandelt, noch haben wir von jemand Brot umsonst gegessen, sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet, um nicht jemand von euch beschwerlich zu fallen. Nicht dass wir nicht das Recht dazu haben, sondern auf dass wir uns selbst euch zum Vorbilde gäben, damit ihr uns nachahmet. Denn auch als wir bei euch waren, geboten wir euch dieses: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen. Denn wir hören, dass etliche unter euch unordentlich wandeln, indem sie nichts arbeiten, sondern fremde Dinge treiben. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie in dem Herrn Jesus Christus, dass sie, in der Stille arbeitend, ihr eigenes Brot essen. Ihr aber, Brüder, ermattet nicht im Gutes tun. Wenn aber jemand unserem Wort durch den Brief nicht gehorcht, den bezeichnet und habet keinen Umgang mit ihm, auf dass er beschämt werde; und achtet ihn nicht als einen Feind, sondern weiset ihn zurecht als einen Bruder. Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden immerdar auf alle Weise! Der Herr sei mit euch allen! Der Gruss mit meiner, des Paulus, Hand, welches das Zeichen in jedem Briefe ist; so schreibe ich. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen!
Paulus, Apostel Jesu Christi, nach Befehl Gottes, unseres Heilandes, und Christus Jesus, unserer Hoffnung, Timotheus, meinem echten Kinde im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn! So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien reiste, in Ephesus zu bleiben, auf dass du etlichen gebötest, nicht andere Lehren zu lehren, noch mit Fabeln und endlosen Geschlechtsregistern sich abzugeben, die mehr Streitfragen hervorbringen, als die Verwaltung Gottes fördern, die im Glauben ist... Das Endziel des Gebotes aber ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben, wovon etliche abgeirrt sind und sich zu eitlem Geschwätz gewandt haben; die Gesetzlehrer sein wollen und nicht verstehen, weder was sie sagen, noch was sie fest behaupten. Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmässig gebraucht, indem er dies weiss, dass für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Zügellose, für Gottlose und Sünder, für Heillose und Ungöttliche, Vaterschläger und Mutterschläger, Menschenmörder, Hurer, Knabenschänder, Menschenräuber, Lügner, Meineidige, und wenn etwas anderes der gesunden Lehre zuwider ist, nach dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, welches mir anvertraut worden ist. Und ich danke Christus Jesus, unserem Herrn, der mir Kraft verliehen, dass er mich treu erachtet hat, indem er den in den Dienst stellte, der zuvor ein Lästerer und Verfolger und Gewalttäter war; aber mir ist Barmherzigkeit zuteil geworden, weil ich es unwissend im Unglauben tat. Über die Massen aber ist die Gnade unseres Herrn überströmend geworden mit Glauben und Liebe, die in Christus Jesus sind. Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, Sünder zu erretten, von welchen ich der erste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit zuteil geworden, auf dass an mir, dem ersten, Jesus Christus die ganze Langmut erzeige, zum Vorbild für die, welche an ihn glauben werden zum ewigen Leben. Dem Könige der Zeitalter aber, dem unverweslichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Kind Timotheus, nach den vorangegangenen Weissagungen über dich, auf dass du durch dieselben den guten Kampf kämpfest, indem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen, welches etliche von sich gestossen und so, was den Glauben betrifft, Schiffbruch gelitten haben; unter welchen Hymenäus ist und Alexander, die ich dem Satan überliefert habe, auf dass sie durch Zucht unterwiesen würden, nicht zu lästern. Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, auf dass wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und würdigem Ernst. Denn dieses ist gut und angenehm vor unserem Heilandgott, welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn Gott ist einer, und einer Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab zum Lösegeld für alle, wovon das Zeugnis zu seiner Zeit verkündigt werden sollte, wozu ich bestellt worden bin als Herold und Apostel (ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht), ein Lehrer der Nationen, in Glauben und Wahrheit. Ich will nun, dass die Männer an jedem Orte beten, indem sie heilige Hände aufheben, ohne Zorn und zweifelnde Überlegung. Desgleichen auch, dass die Weiber in bescheidenem Äusseren mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit sich schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern was Weibern geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke. Ein Weib lerne in der Stille in aller Unterwürfigkeit. Ich erlaube aber einem Weibe nicht, zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern still zu sein, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva; und Adam wurde nicht betrogen, das Weib aber wurde betrogen und fiel in Übertretung. Sie wird aber gerettet werden in Kindesnöten, wenn sie bleiben in Glauben und Liebe und Heiligkeit mit Sittsamkeit. Das Wort ist gewiss: Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk. Der Aufseher nun muss untadelig sein, eines Weibes Mann, nüchtern, besonnen, sittsam, gastfrei, lehrfähig; nicht dem Wein ergeben, kein Schläger, sondern gelinde, nicht streitsüchtig, nicht geldliebend, der dem eigenen Hause wohl vorsteht, der seine Kinder in Unterwürfigkeit hält mit allem würdigen Ernst (wenn aber jemand dem eigenen Hause nicht vorzustehen weiss, wie wird er die Versammlung Gottes besorgen?), nicht ein Neuling, auf dass er nicht aufgebläht, ins Gericht des Teufels verfalle. Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draussen sind, auf dass er nicht in Schmach und in den Fallstrick des Teufels verfalle. Die Diener desgleichen, würdig, nicht doppelzüngig, nicht vielem Wein ergeben, nicht schändlichem Gewinn nachgehend, die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen bewahren. Lass diese aber zuerst erprobt werden, dann lass sie dienen, wenn sie untadelig sind. Die Weiber desgleichen, würdig, nicht verleumderisch, nüchtern, treu in allem. Die Diener seien eines Weibes Mann, die ihren Kindern und den eigenen Häusern wohl vorstehen; denn die, welche wohl gedient haben, erwerben sich eine schöne Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der in Christus Jesus ist. Dieses schreibe ich dir in der Hoffnung, bald zu dir zu kommen; wenn ich aber zögere, auf dass du wissest, wie man sich verhalten soll im Hause Gottes, welches die Versammlung des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit. Und anerkannt gross ist das Geheimnis der Gottseligkeit: Gott ist geoffenbart worden im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, gesehen von den Engeln, gepredigt unter den Nationen, geglaubt in der Welt, aufgenommen in Herrlichkeit. Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen, die in Heuchelei Lügen reden und betreffs des eigenen Gewissens wie mit einem Brenneisen gehärtet sind, verbieten zu heiraten, und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, welche Gott geschaffen hat zur Annehmung mit Danksagung für die, welche glauben und die Wahrheit erkennen. Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird; denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch Gebet. Wenn du dieses den Brüdern vorstellst, so wirst du ein guter Diener Christus Jesus sein, auferzogen durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre, welcher du genau gefolgt bist. Die ungöttlichen und altweibischen Fabeln aber weise ab, übe dich aber zur Gottseligkeit; denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze, die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nütze, indem sie die Verheissung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen. Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert; denn für dieses arbeiten wir und werden geschmäht, weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen, der ein Erhalter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen. Dieses gebiete und lehre. Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit. Bis ich komme, halte an mit dem Vorlesen, mit dem Ermahnen, mit dem Lehren. Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, welche dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Händeauflegen der Ältestenschaft. Bedenke dieses sorgfältig; lebe darin, auf dass deine Fortschritte allen offenbar seien. Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen; denn wenn du dieses tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, welche dich hören. Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn als einen Vater, jüngere als Brüder; ältere Frauen als Mütter, jüngere als Schwestern, in aller Keuschheit. Ehre die Witwen, die wirklich Witwen sind. Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so mögen sie zuerst lernen, gegen das eigene Haus fromm zu sein und den Eltern Gleiches zu vergelten; denn dieses ist angenehm vor Gott. Die aber wirklich Witwe und vereinsamt ist, hofft auf Gott und verharrt in dem Flehen und den Gebeten Nacht und Tag. Die aber in Üppigkeit lebt, ist lebendig tot. Und dies gebiete, auf dass sie unsträflich seien. Wenn aber jemand für die Seinigen und besonders für die Hausgenossen nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger. Eine Witwe werde verzeichnet, wenn sie nicht weniger als sechzig Jahre alt ist, eines Mannes Weib war, ein Zeugnis hat in guten Werken, wenn sie Kinder auferzogen, wenn sie Fremde beherbergt, wenn sie der Heiligen Füsse gewaschen, wenn sie Bedrängten Hilfe geleistet hat, wenn sie jedem guten Werke nachgegangen ist. Jüngere Witwen aber weise ab; denn wenn sie üppig geworden sind wider Christus, so wollen sie heiraten und fallen dem Urteil anheim, weil sie den ersten Glauben verworfen haben. Zugleich aber lernen sie auch müssig zu sein, umherlaufend in den Häusern; nicht allein aber müssig, sondern auch geschwätzig und vorwitzig, indem sie reden, was sich nicht geziemt. Ich will nun, dass jüngere Witwen heiraten, Kinder gebären, Haushaltung führen, dem Widersacher keinen Anlass geben der Schmähung halber; denn schon haben sich etliche abgewandt, dem Satan nach. Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so leiste er ihnen Hilfe, und die Versammlung werde nicht beschwert, auf dass sie denen Hilfe leiste, die wirklich Witwen sind. Die Ältesten, welche wohl vorstehen, lass doppelter Ehre würdig geachtet werden, sonderlich die da arbeiten in Wort und Lehre. Denn die Schrift sagt: "Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden", und: "Der Arbeiter ist seines Lohnes wert". Wider einen Ältesten nimm keine Klage an, ausser bei zwei oder drei Zeugen. Die da sündigen, überführe vor allen, auf dass auch die übrigen Furcht haben. Ich bezeuge ernstlich vor Gott und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, dass du diese Dinge ohne Vorurteil beobachtest, indem du nichts nach Gunst tust. Die Hände lege niemand schnell auf und habe nicht teil an fremden Sünden. Bewahre dich selbst keusch. Trinke nicht länger nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein, um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen. Von etlichen Menschen sind die Sünden vorher offenbar und gehen voraus zum Gericht, etlichen aber folgen sie auch nach. Desgleichen sind auch die guten Werke vorher offenbar, und die, welche anders sind, können nicht verborgen bleiben. Alle, welche Knechte unter dem Joche sind, sollen ihre eigenen Herren aller Ehre würdig achten, auf dass nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde. Die aber, welche gläubige Herren haben, sollen dieselben nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern ihnen vielmehr dienen, weil sie Treue und Geliebte sind, welche die Wohltat empfangen. Dieses lehre und ermahne. Wenn jemand anders lehrt und nicht beitritt den gesunden Worten, die unseres Herrn Jesus Christus sind, und der Lehre, die nach der Gottseligkeit ist, so ist er aufgeblasen und weiss nichts, sondern ist krank an Streitfragen und Wortgezänken, aus welchen entsteht: Neid, Hader, Lästerungen, böse Verdächtigungen, beständige Zänkereien von Menschen, die an der Gesinnung verderbt und von der Wahrheit entblösst sind, welche meinen, die Gottseligkeit sei ein Mittel zum Gewinn. Die Gottseligkeit aber mit Genügsamkeit ist ein grosser Gewinn; denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so ist es offenbar, dass wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Lüste, welche die Menschen versenken in Verderben und Untergang. Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen, welcher nachtrachtend etliche von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben. Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge; strebe aber nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren, Sanftmut des Geistes. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen worden bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, der alles am Leben erhält, und Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, dass du das Gebot unbefleckt, unsträflich bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus, welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und alleinige Machthaber, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann, welchem Ehre sei und ewige Macht! Amen. Den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf gebiete, nicht hochmütig zu sein, noch auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss; Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam, indem sie sich selbst eine gute Grundlage auf die Zukunft sammeln, auf dass sie das wirkliche Leben ergreifen. O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du dich von den ungöttlichen, eitlen Reden und Widersprüchen der fälschlich sogenannten Kenntnis wegwendest, zu welcher sich bekennend etliche von dem Glauben abgeirrt sind. Die Gnade sei mit dir!
Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, nach Verheissung des Lebens, das in Christus Jesus ist, Timotheus, meinem geliebten Kinde: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn! Ich danke Gott, dem ich von meinen Voreltern her mit reinem Gewissen diene, wie unablässig ich deiner gedenke in meinen Gebeten, Nacht und Tag, voll Verlangen, dich zu sehen, indem ich eingedenk bin deiner Tränen, auf dass ich mit Freude erfüllt sein möge; indem ich mich erinnere des ungeheuchelten Glaubens in dir, der zuerst wohnte in deiner Grossmutter Lois und deiner Mutter Eunike, ich bin aber überzeugt, auch in dir. Um welcher Ursache willen ich dich erinnere, die Gnadengabe Gottes anzufachen, die in dir ist durch das Auflegen meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide Trübsal mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes; der uns errettet hat und berufen mit heiligem Rufe, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor den Zeiten der Zeitalter gegeben, jetzt aber geoffenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, welcher den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, zu welchem ich bestellt worden bin als Herold und Apostel und Lehrer der Nationen. Um welcher Ursache willen ich dies auch leide; aber ich schäme mich nicht, denn ich weiss, wem ich geglaubt habe, und bin überzeugt, dass er mächtig ist, das ihm von mir anvertraute Gut auf jenen Tag zu bewahren. Halte fest das Bild gesunder Worte, die du von mir gehört hast, in Glauben und Liebe, die in Christus Jesus sind. Bewahre das schöne anvertraute Gut durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Du weisst dieses, dass alle, die in Asien sind, sich von mir abgewandt haben, unter welchen Phygelus ist und Hermogenes. Der Herr gebe dem Hause des Onesiphorus Barmherzigkeit, denn er hat mich oft erquickt und sich meiner Kette nicht geschämt; sondern als er in Rom war, suchte er mich fleissig auf und fand mich. Der Herr gebe ihm, dass er von seiten des Herrn Barmherzigkeit finde an jenem Tage! Und wieviel er in Ephesus diente, weisst du am besten. Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist; und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Leuten an, welche tüchtig sein werden, auch andere zu lehren. Nimm teil an den Trübsalen als ein guter Kriegsmann Jesu Christi. Niemand, der Kriegsdienste tut, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, auf dass er dem gefalle, der ihn angeworben hat. Wenn aber auch jemand kämpft, so wird er nicht gekrönt, er habe denn gesetzmässig gekämpft. Der Ackerbauer muss, um die Früchte zu geniessen, zuerst arbeiten. Bedenke, was ich sage; denn der Herr wird dir Verständnis geben in allen Dingen. Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium, in welchem ich Trübsal leide bis zu Banden, wie ein Übeltäter; aber das Wort Gottes ist nicht gebunden. Deswegen erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf dass auch sie die Seligkeit erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit. Das Wort ist gewiss; denn wenn wir mitgestorben sind, so werden wir auch mitleben; wenn wir ausharren, so werden wir auch mitherrschen; wenn wir verleugnen, so wird auch er uns verleugnen; wenn wir untreu sind, er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen. Dies bringe in Erinnerung, indem du ernstlich vor dem Herrn bezeugst, nicht Wortstreit zu führen, was zu nichts nütze, sondern zum Verderben der Zuhörer ist. Befleissige dich, dich selbst Gott bewährt darzustellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht teilt. Die ungöttlichen eitlen Geschwätze aber vermeide; denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten, und ihr Wort wird um sich fressen wie ein Krebs; unter welchen Hymenäus ist und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei, und den Glauben etlicher zerstören. Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit! In einem grossen Hause aber sind nicht allein goldene und silberne Gefässe, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, so wird er ein Gefäss zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werke bereitet. Die jugendlichen Lüste aber fliehe; strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen. Aber die törichten und ungereimten Streitfragen weise ab, da du weisst, dass sie Streitigkeiten erzeugen. Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, duldsam, der in Sanftmut die Widersacher zurechtweist, ob ihnen Gott nicht etwa Busse gebe zur Erkenntnis der Wahrheit, und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels, die von ihm gefangen sind, für seinen Willen. Dieses aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen; und von diesen wende dich weg. Denn aus diesen sind, die sich in die Häuser schleichen und Weiblein gefangen nehmen, welche, mit Sünden beladen, von mancherlei Lüsten getrieben werden, die immerdar lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können. Gleicherweise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit, Menschen, verderbt in der Gesinnung, unbewährt hinsichtlich des Glaubens. Sie werden aber nicht weiter fortschreiten, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie auch der von jenen es wurde. Du aber hast genau erkannt meine Lehre, mein Betragen, meinen Vorsatz, meinen Glauben, meine Langmut, meine Liebe, mein Ausharren, meine Verfolgungen, meine Leiden: welcherlei Leiden mir widerfahren sind in Antiochien, in Ikonium, in Lystra; welcherlei Verfolgungen ich ertrug, und aus allen hat der Herr mich gerettet. Alle aber auch, die gottselig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden. Böse Menschen aber und Gaukler werden im Bösen fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden. Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weisst, von wem du gelernt hast, und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, auf dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt. Ich bezeuge ernstlich vor Gott und Christus Jesus, der da richten wird Lebendige und Tote, und bei seiner Erscheinung und seinem Reiche: Predige das Wort, halte darauf in gelegener und ungelegener Zeit; überführe, strafe, ermahne mit aller Langmut und Lehre. Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und zu den Fabeln sich hinwenden. Du aber sei nüchtern in allem, leide Trübsal, tue das Werk eines Evangelisten, vollführe deinen Dienst. Denn ich werde schon als Trankopfer gesprengt, und die Zeit meines Abscheidens ist vorhanden. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, welche der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tage; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieben. Befleissige dich, bald zu mir zu kommen; denn Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Zeitlauf liebgewonnen hat, und ist nach Thessalonich gegangen, Krescenz nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas ist allein bei mir. Nimm Markus und bringe ihn mit dir, denn er ist mir nützlich zum Dienst. Tychikus aber habe ich nach Ephesus gesandt. Den Mantel, den ich in Troas bei Karpus zurückliess, bringe mit, wenn du kommst, und die Bücher, besonders die Pergamente. Alexander, der Schmied, hat mir viel Böses erzeigt; der Herr wird ihm vergelten nach seinen Werken. Vor ihm hüte auch du dich, denn er hat unseren Worten sehr widerstanden. Bei meiner ersten Verantwortung stand mir niemand bei, sondern alle verliessen mich; es werde ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, auf dass durch mich die Predigt vollbracht werde, und alle die aus den Nationen hören möchten; und ich bin gerettet worden aus dem Rachen des Löwen. Der Herr wird mich retten von jedem bösen Werk und bewahren für sein himmlisches Reich, welchem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Grüsse Priska und Aquila und das Haus des Onesiphorus. Erastus blieb in Korinth; Trophimus aber habe ich in Milet krank zurückgelassen. Befleissige dich, vor dem Winter zu kommen. Es grüsst dich Eubulus und Pudens und Linus und Klaudia und die Brüder alle. Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geiste! Die Gnade sei mit euch!
Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist, in der Hoffnung des ewigen Lebens, welches Gott, der nicht lügen kann, verheissen hat vor ewigen Zeiten, zu seiner Zeit aber sein Wort geoffenbart hat durch die Predigt, die mir anvertraut worden ist nach Befehl unseres Heilandgottes Titus, meinem echten Kinde nach unserem gemeinschaftlichen Glauben: Gnade und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Heilande! Deswegen liess ich dich in Kreta, dass du, was noch mangelte, in Ordnung bringen und in jeder Stadt Älteste anstellen möchtest, wie ich dir geboten hatte: Wenn jemand untadelig ist, eines Weibes Mann, der gläubige Kinder hat, die nicht eines ausschweifenden Lebens beschuldigt oder zügellos sind. Denn der Aufseher muss untadelig sein als Gottes Verwalter, nicht eigenmächtig, nicht zornmütig, nicht dem Wein ergeben, nicht ein Schläger, nicht schändlichem Gewinn nachgehend, sondern gastfrei, das Gute liebend, besonnen, gerecht, fromm, enthaltsam, anhangend dem zuverlässigen Worte nach der Lehre, auf dass er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersprechenden zu überführen. Denn es gibt viele zügellose Schwätzer und Betrüger, besonders die aus der Beschneidung, denen man den Mund stopfen muss, welche ganze Häuser umkehren, indem sie um schändlichen Gewinnes willen lehren, was sich nicht geziemt. Es hat einer aus ihnen, ihr eigener Prophet, gesagt: "Kreter sind immer Lügner, böse, wilde Tiere, faule Bäuche". Dieses Zeugnis ist wahr; um dieser Ursache willen weise sie streng zurecht, auf dass sie gesund seien im Glauben und nicht achten auf jüdische Fabeln und Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden. Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern befleckt ist sowohl ihre Gesinnung, als auch ihr Gewissen. Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleugnen sie ihn und sind greulich und ungehorsam und zu jedem guten Werke unbewährt. Du aber rede, was der gesunden Lehre geziemt: dass die alten Männer nüchtern seien, würdig, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, im Ausharren; die alten Frauen desgleichen in ihrem Betragen, wie es dem heiligen Stande geziemt, nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten; auf dass sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig, den eigenen Männern unterwürfig zu sein, auf dass das Wort Gottes nicht verlästert werde. Die Jünglinge desgleichen ermahne, besonnen zu sein, indem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werke darstellst; in der Lehre Unverderbtheit, würdigen Ernst, gesunde, nicht zu verurteilende Rede, auf dass der von der Gegenpartei sich schäme, indem er nichts Schlechtes über uns zu sagen hat. Die Knechte ermahne, ihren eigenen Herren unterwürfig zu sein, in allem sich wohlgefällig zu machen, nicht widersprechend, nichts unterschlagend, sondern alle gute Treue erweisend, auf dass sie die Lehre, die unseres Heilandgottes ist, zieren in allem. Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen, und unterweist uns, auf dass wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf, indem wir erwarten die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres grossen Gottes und Heilandes Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, auf dass er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und reinigte sich selbst ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken. Dieses rede und ermahne und überführe mit aller Machtvollkommenheit. Lass dich niemand verachten. Erinnere sie, Obrigkeiten und Gewalten untertan zu sein, Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werke bereit zu sein; niemand zu lästern, nicht streitsüchtig zu sein, gelinde, alle Sanftmut erweisend gegen alle Menschen. Denn einst waren auch wir unverständig, ungehorsam, irregehend, dienten mancherlei Lüsten und Vergnügungen, führten unser Leben in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend. Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heilandgottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unseren Heiland, auf dass wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens. Das Wort ist gewiss; und ich will, dass du auf diesen Dingen fest bestehst, auf dass die, welche Gott geglaubt haben, Sorge tragen, gute Werke zu betreiben. Dies ist gut und nützlich für die Menschen. Törichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister und Zänkereien und Streitigkeiten über das Gesetz vermeide, denn sie sind unnütz und eitel. Einen sektiererischen Menschen weise ab nach einer ein-und zweimaligen Zurechtweisung, da du weisst, dass ein solcher verkehrt ist und sündigt, indem er durch sich selbst verurteilt ist. Wenn ich Artemas oder Tychikus zu dir senden werde, so befleissige dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen, denn ich habe beschlossen, daselbst zu überwintern. Zenas, dem Gesetzgelehrten, und Apollos gib mit Sorgfalt das Geleit, auf dass ihnen nichts mangle. Lass aber auch die Unsrigen lernen, für die notwendigen Bedürfnisse gute Werke zu betreiben, auf dass sie nicht unfruchtbar seien. Es grüssen dich alle, die bei mir sind. Grüsse, die uns lieben im Glauben. Die Gnade sei mit euch allen!
Paulus, ein Gefangener Christus Jesus, und Timotheus, der Bruder, Philemon, dem Geliebten und unserem Mitarbeiter, und Appia, der Schwester, und Archippus, unserem Mitkämpfer, und der Versammlung, die in deinem Hause ist: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Ich danke meinem Gott, indem ich allezeit deiner erwähne in meinen Gebeten, da ich höre von deiner Liebe und von dem Glauben, den du an den Herrn Jesus und zu allen Heiligen hast, dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde in der Anerkennung alles Guten, welches in uns ist gegen Christus Jesus. Denn wir haben grosse Freude und grossen Trost durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen durch dich, Bruder, erquickt worden sind. Deshalb, obgleich ich grosse Freimütigkeit in Christus habe, dir zu gebieten, was sich geziemt, so bitte ich doch vielmehr um der Liebe willen, da ich nun ein solcher bin, wie Paulus, der Alte, jetzt aber auch ein Gefangener Jesu Christi. Ich bitte dich für mein Kind, das ich gezeugt habe in den Banden, Onesimus, der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist, den ich zu dir zurückgesandt habe ihn, das ist mein Herz; welchen ich bei mir behalten wollte, auf dass er statt deiner mir diene in den Banden des Evangeliums. Aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun, auf dass deine Wohltat nicht wie gezwungen, sondern freiwillig sei. Denn vielleicht ist er deswegen für eine Zeit von dir getrennt gewesen, auf dass du ihn für immer besitzen mögest, nicht länger als einen Sklaven, sondern mehr als einen Sklaven, als einen geliebten Bruder, besonders für mich, wieviel mehr aber für dich, sowohl im Fleische als im Herrn. Wenn du mich nun für deinen Genossen hältst, so nimm ihn auf wie mich. Wenn er dir aber irgend ein Unrecht getan hat, oder dir etwas schuldig ist, so rechne dies mir an. Ich, Paulus, habe es mit meiner Hand geschrieben, ich will bezahlen; dass ich dir nicht sage, dass du auch dich selbst mir schuldig bist. Ja, Bruder, ich möchte gern Nutzen an dir haben im Herrn; erquicke mein Herz in Christus. Da ich deinem Gehorsam vertraue, so habe ich dir geschrieben, indem ich weiss, dass du auch mehr tun wirst, als ich sage. Zugleich aber bereite mir auch eine Herberge, denn ich hoffe, dass ich durch eure Gebete euch werde geschenkt werden. Es grüsst dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus, Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geiste!
Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat; welcher, der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er durch sich selbst die Reinigung der Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe; indem er um so viel besser geworden ist als die Engel, als er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat. Denn zu welchem der Engel hat er je gesagt: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt"? Und wiederum: "Ich will ihm zum Vater, und er soll mir zum Sohne sein"? Wenn er aber den Erstgeborenen wiederum in den Erdkreis einführt, spricht er: "Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten". Und in Bezug auf die Engel zwar spricht er: "Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer Feuerflamme"; in Bezug auf den Sohn aber: "Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl über deine Genossen". Und: "Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände; sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid, und wie ein Gewand wirst du sie zusammenwickeln, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht vergehen." Zu welchem der Engel aber hat er je gesagt: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füsse"? Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen? Deswegen sollen wir um so mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten. Denn wenn das durch Engel geredete Wort fest war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam gerechte Vergeltung empfing, wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so grosse Errettung vernachlässigen? Welche den Anfang ihrer Verkündigung durch den Herrn empfangen hat und uns von denen bestätigt worden ist, die es gehört haben, indem Gott ausserdem mitzeugte, sowohl durch Zeichen als durch Wunder und mancherlei Wunderwerke und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen. Denn nicht Engeln hat er unterworfen den zukünftigen Erdkreis, von welchem wir reden; es hat aber irgendwo jemand bezeugt und gesagt: "Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, dass du auf ihn siehst? Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und ihn gesetzt über die Werke deiner Hände; du hast alles seinen Füssen unterworfen." Denn indem er ihm alles unterworfen, hat er nichts gelassen, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt so dass er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte. Denn es geziemte ihm, um deswillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit brachte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen. Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; um welcher Ursache willen er sich nicht schämt, sie Brüder zu nennen, indem er spricht: "Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dir lobsingen". Und wiederum: "Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen". Und wiederum: "Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat". Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise an denselben teilgenommen, auf dass er durch den Tod den zunichte machte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, welche durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren. Denn er nimmt sich fürwahr nicht der Engel an, sondern des Samens Abrahams nimmt er sich an. Daher musste er in allem den Brüdern gleich werden, auf dass er in den Sachen mit Gott ein barmherziger und treuer Hoherpriester werden möchte, um die Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, vermag er denen zu helfen, die versucht werden. Daher, heilige Brüder, Genossen der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus, der treu ist dem, der ihn bestellt hat, wie es auch Moses war in seinem ganzen Hause. Denn dieser ist grösserer Herrlichkeit würdig geachtet worden als Moses, insofern grössere Ehre als das Haus der hat, der es bereitet hat. Denn jedes Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, ist Gott. Und Moses zwar war treu in seinem ganzen Hause als Diener, zum Zeugnis von dem, was hernach geredet werden sollte; Christus aber als Sohn über sein Haus, dessen Haus wir sind, wenn wir anders die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten. Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung, an dem Tage der Versuchung in der Wüste, wo eure Väter mich versuchten, indem sie mich prüften, und sie sahen doch meine Werke vierzig Jahre. Deshalb zürnte ich diesem Geschlecht und sprach: Allezeit gehen sie irre mit dem Herzen; aber sie haben meine Wege nicht erkannt. So schwur ich in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!" Sehet zu, Brüder, dass nicht etwa in jemand von euch ein böses Herz des Unglaubens sei in dem Abfallen vom lebendigen Gott, sondern ermuntert euch selbst jeden Tag, solange es "heute" heisst, auf dass niemand von euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde. Denn wir sind Genossen des Christus geworden, wenn wir anders den Anfang der Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten, indem gesagt wird: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung". (Denn welche, als sie gehört hatten, haben ihn erbittert? Waren es aber nicht alle, die durch Moses von Ägypten ausgezogen waren? Welchen aber zürnte er vierzig Jahre? Nicht denen, welche gesündigt hatten, deren Leiber in der Wüste fielen? Welchen aber schwur er, dass sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, als nur denen, die ungehorsam gewesen waren? Und wir sehen, dass sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens.) Fürchten wir uns nun, dass nicht etwa, da eine Verheissung, in seine Ruhe einzugehen, hinterlassen ist, jemand von euch scheine zurückgeblieben zu sein. Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, gleichwie auch jenen; aber das Wort der Verkündigung nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, nicht mit dem Glauben vermischt war. Denn wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein, wie er gesagt hat: "So schwur ich in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!" wiewohl die Werke von Grundlegung der Welt an geworden waren. Denn er hat irgendwo von dem siebten Tage also gesprochen: "Und Gott ruhte am siebten Tage von allen seinen Werken". Und an dieser Stelle wiederum: "Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!" Weil nun übrigbleibt, dass etliche in dieselbe eingehen, und die, welchen zuerst die gute Botschaft verkündigt worden ist, des Ungehorsams wegen nicht eingegangen sind, so bestimmt er wiederum einen gewissen Tag: "Heute", in David nach so langer Zeit sagend, wie vorhin gesagt worden ist: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht". Denn wenn Josua sie in die Ruhe gebracht hätte, so würde er danach nicht von einem anderen Tage geredet haben. Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volke Gottes aufbewahrt. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, gleichwie Gott von seinen eigenen. Lasst uns nun Fleiss anwenden, in jene Ruhe einzugehen, auf dass nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle. Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloss und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben. Da wir nun einen grossen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten; denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem versucht worden ist in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde. Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe. Denn jeder aus Menschen genommene Hohepriester wird für Menschen bestellt in den Sachen mit Gott, auf dass er sowohl Gaben als auch Schlachtopfer für Sünden darbringe; der Nachsicht zu haben vermag mit den Unwissenden und Irrenden, da auch er selbst mit Schwachheit umgeben ist; und um dieser willen muss er, wie für das Volk, so auch für sich selbst opfern für die Sünden. Und niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern als von Gott berufen, gleichwie auch Aaron. Also hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt". Wie er auch an einer anderen Stelle sagt: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks." Der in den Tagen seines Fleisches, da er sowohl Bitten als Flehen dem, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, mit starkem Geschrei und Tränen dargebracht hat (und um seiner Frömmigkeit willen erhört worden ist), obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam lernte; und, vollendet worden, ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott begrüsst als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. Über diesen haben wir viel zu sagen, und was mit Worten schwer auszulegen ist, weil ihr im Hören träge geworden seid. Denn da ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, bedürfet ihr wiederum, dass man euch lehre, welches die Elemente des Anfangs der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die der Milch bedürfen und nicht der festen Speise. Denn jeder, der noch Milch geniesst, ist unerfahren im Worte der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger; die feste Speise aber ist für Erwachsene, welche vermöge der Gewohnheit geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen. Deshalb, das Wort von dem Anfang des Christus lassend, lasst uns fortfahren zum vollen Wuchse und nicht wiederum einen Grund legen mit der Busse von toten Werken und dem Glauben an Gott, der Lehre von Waschungen und dem Händeauflegen und der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht. Und dies wollen wir tun, wenn Gott es erlaubt. Denn es ist unmöglich, diejenigen, welche einmal erleuchtet waren und geschmeckt haben die himmlische Gabe, und teilhaftig geworden sind des Heiligen Geistes, und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters, und abgefallen sind, wiederum zur Busse zu erneuern, indem sie den Sohn Gottes für sich selbst kreuzigen und ihn zur Schau stellen. Denn das Land, welches den häufig über dasselbe kommenden Regen trinkt und nützliches Kraut hervorbringt für diejenigen, um derentwillen es auch bebaut wird, empfängt Segen von Gott; wenn es aber Dornen und Disteln hervorbringt, so ist es unbewährt und dem Fluche nahe, und sein Ende ist die Verbrennung. Wir aber sind in Bezug auf euch, Geliebte, von besseren und mit der Seligkeit verbundenen Dingen überzeugt, wenn wir auch also reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, eures Werkes zu vergessen und der Liebe, die ihr gegen seinen Namen bewiesen, da ihr den Heiligen gedient habt und dienet. * Wir wünschen aber sehr, dass ein jeder von euch denselben Fleiss beweise zur vollen Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende, auf dass ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, welche durch Glauben und Ausharren die Verheissungen ererben. Denn als Gott dem Abraham Verheissung gab, schwur er, weil er bei keinem Grösseren zu schwören hatte, bei sich selbst und sprach: "Wahrlich, reichlich werde ich dich segnen und sehr werde ich dich mehren". Und nachdem er also ausgeharrt hatte, erlangte er die Verheissung. Denn Menschen schwören wohl bei einem Grösseren, und der Eid ist ihnen ein Ende alles Widerspruchs zur Bestätigung; worin Gott, da er den Erben der Verheissung die Unwandelbarkeit seines Ratschlusses überschwenglicher beweisen wollte, mit einem Eide ins Mittel getreten ist, auf dass wir durch zwei unveränderliche Dinge, wobei es unmöglich war, dass Gott lügen sollte, einen starken Trost hätten, die wir Zuflucht genommen haben zum Ergreifen der vor uns liegenden Hoffnung, welche wir als einen sicheren und festen Anker der Seele haben, der auch in das Innere des Vorhangs hineingeht, wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist, welcher Hoherpriester geworden in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, der Abraham entgegenging, als er von der Schlacht der Könige zurückkehrte, und ihn segnete, welchem auch Abraham den Zehnten zuteilte von allem; der erstlich verdolmetscht König der Gerechtigkeit heisst, sodann aber auch König von Salem, das ist König des Friedens, ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens habend, aber dem Sohne Gottes verglichen, bleibt Priester auf immerdar. Schauet aber, wie gross dieser war, welchem selbst Abraham, der Patriarch, den Zehnten von der Beute gab. Und zwar haben die von den Söhnen Levi, welche das Priestertum empfangen, ein Gebot, den Zehnten von dem Volke zu nehmen nach dem Gesetz, das ist von ihren Brüdern, wiewohl sie aus den Lenden Abrahams gekommen sind. Er aber, der sein Geschlecht nicht von ihnen ableitete, hat den Zehnten von Abraham genommen und den gesegnet, der die Verheissungen hatte. Ohne allen Widerspruch aber wird das Geringere von dem Besseren gesegnet. Und hier zwar empfangen Menschen, welche sterben, die Zehnten, dort aber einer, von welchem bezeugt wird, dass er lebe; und sozusagen ist durch Abraham auch Levi, der die Zehnten empfängt, gezehntet worden, denn er war noch in der Lende des Vaters, als Melchisedek ihm entgegenging. Wenn nun die Vollkommenheit durch das levitische Priestertum wäre (denn in Verbindung mit demselben hat das Volk das Gesetz empfangen), welches Bedürfnis war noch vorhanden, dass ein anderer Priester nach der Ordnung Melchisedeks aufstehe, und nicht nach der Ordnung Aarons genannt werde? Denn wenn das Priestertum geändert wird, so findet notwendig auch eine Änderung des Gesetzes statt. Denn der, von welchem dies gesagt wird, gehört zu einem anderen Stamme, aus welchem niemand des Altars gewartet hat. Denn es ist offenbar, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, zu welchem Stamme Moses nichts in Bezug auf Priester geredet hat. Und es ist noch weit augenscheinlicher, wenn, nach der Gleichheit Melchisedeks, ein anderer Priester aufsteht, der es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebots geworden ist, sondern nach der Kraft eines unauflöslichen Lebens. Denn ihm wird bezeugt: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks". Denn da ist eine Abschaffung des vorhergehenden Gebots seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen (denn das Gesetz hat nichts zur Vollendung gebracht) und die Einführung einer besseren Hoffnung, durch welche wir Gott nahen. Und inwiefern dies nicht ohne Eidschwur geschah, (denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden, dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu ihm sprach: "Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks"), insofern ist Jesus eines besseren Bundes Bürge geworden. Und jener sind mehrere Priester geworden, weil sie durch den Tod verhindert waren zu bleiben; dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. Daher vermag er auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er immerdar lebt, um sich für sie zu verwenden. Denn ein solcher Hoherpriester geziemte uns: heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden, der nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, sodann für die des Volkes; denn dieses hat er ein für allemal getan, als er sich selbst geopfert hat. Denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit haben; das Wort des Eidschwurs aber, der nach dem Gesetz gekommen ist, einen Sohn, vollendet in Ewigkeit. Die Summe dessen aber, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln, ein Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Hütte, welche der Herr errichtet hat, nicht der Mensch. Denn jeder Hohepriester wird bestellt, um sowohl Gaben als auch Schlachtopfer darzubringen; daher ist es notwendig, dass auch dieser etwas habe, das er darbringe. Wenn er nun auf Erden wäre, so wäre er nicht einmal Priester, weil solche da sind, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen, (welche dem Abbilde und Schatten der himmlischen Dinge dienen, gleichwie Moses eine göttliche Weisung empfing, als er im Begriff war, die Hütte aufzurichten; denn "siehe", spricht er, "dass du alles nach dem Muster machest, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist"). Jetzt aber hat er einen vortrefflicheren Dienst erlangt, insofern er auch Mittler ist eines besseren Bundes, der auf Grund besserer Verheissungen gestiftet ist. Denn wenn jener erste Bund tadellos wäre, so wäre kein Raum gesucht worden für einen zweiten. Denn tadelnd spricht er zu ihnen: "Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich in Bezug auf das Haus Israel und in Bezug auf das Haus Juda einen neuen Bund vollziehen; nicht nach dem Bunde, den ich mit ihren Vätern machte an dem Tage, da ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen; denn sie blieben nicht in meinem Bunde, und ich kümmerte mich nicht um sie, spricht der Herr. Denn dies ist der Bund, den ich dem Hause Israel errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Indem ich meine Gesetze in ihren Sinn gebe, werde ich sie auch auf ihre Herzen schreiben; und ich werde ihnen zum Gott, und sie werden mir zum Volke sein. Und sie werden nicht ein jeder seinen Mitbürger und ein jeder seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! denn alle werden mich erkennen vom Kleinen bis zum Grossen unter ihnen. Denn ich werde ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken." Indem er sagt: "einen neuen", hat er den ersten alt gemacht; was aber alt wird und veraltet, ist dem Verschwinden nahe. Es hatte nun zwar auch der erste Bund Satzungen des Dienstes und das Heiligtum, ein weltliches. Denn eine Hütte wurde zugerichtet, die vordere, in welcher sowohl der Leuchter war als auch der Tisch und die Darstellung der Brote, welche das Heilige genannt wird; hinter dem zweiten Vorhang aber eine Hütte, welche das Allerheiligste genannt wird, die ein goldenes Räucherfass hatte und die Lade des Bundes, überall mit Gold überdeckt, in welcher der goldene Krug war, der das Manna enthielt, und der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Tafeln des Bundes; oben über derselben aber die Cherubim der Herrlichkeit, den Versöhnungsdeckel überschattend, von welchen Dingen jetzt nicht im einzelnen zu reden ist. Da nun dieses also eingerichtet ist, gehen in die vordere Hütte allezeit die Priester hinein und vollbringen den Dienst; in die zweite aber einmal des Jahres allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, welches er für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes darbringt; wodurch der Heilige Geist dieses anzeigt, dass der Weg zum Heiligtum noch nicht geoffenbart ist, solange die vordere Hütte noch Bestand hat, welches ein Gleichnis auf die gegenwärtige Zeit ist, nach welchem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die dem Gewissen nach den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst übt, welcher allein in Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen besteht, in Satzungen des Fleisches, auferlegt bis auf die Zeit der Zurechtbringung. Christus aber, gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter, in Verbindung mit der grösseren und vollkommneren Hütte, die nicht mit Händen gemacht (das heisst nicht von dieser Schöpfung ist), auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blute, ist ein für allemal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte. Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinigkeit des Fleisches heiligt, wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um den lebendigen Gott zu dienen! Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod stattgefunden hat zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bunde, die Berufenen die Verheissung des ewigen Erbes empfingen; (denn wo ein Testament ist, da muss notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat. Denn ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist, weil es niemals Kraft hat, solange der lebt, der das Testament gemacht hat;) daher ist auch der erste Bund nicht ohne Blut eingeweiht worden. Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Moses zu dem ganzen Volke geredet war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk, und sprach: "Dies ist das Blut des Bundes, den Gott für euch geboten hat". Und auch die Hütte und alle Gefässe des Dienstes besprengte er gleicherweise mit dem Blute; und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergiessung gibt es keine Vergebung. Es war nun nötig, dass die Abbilder der Dinge in den Himmeln hierdurch gereinigt wurden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. Denn der Christus ist nicht eingegangen in das mit Händen gemachte Heiligtum, ein Gegenbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen; auch nicht, auf dass er sich selbst oftmals opferte, wie der Hohepriester alljährlich in das Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut; sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter geoffenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer. Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, also wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Seligkeit. Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es nimmer mit denselben Schlachtopfern, welche sie alljährlich ununterbrochen darbringen, die Hinzunahenden vollkommen machen. Denn würde sonst nicht ihre Darbringung aufgehört haben, weil die den Gottesdienst Übenden, einmal gereinigt, kein Gewissen mehr von Sünden gehabt hätten? Aber in jenen Opfern ist alljährlich ein Erinnern an die Sünden; denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen. Darum, als er in die Welt kommt, spricht er: "Schlachtopfer und Speisopfer hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet; an Brandopfern und Opfern für die Sünde hast du kein Wohlgefallen gefunden. Da sprach ich: Siehe, ich komme (in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben), um deinen Willen, o Gott zu tun." Indem er vorher sagt: "Schlachtopfer und Speisopfer und Brandopfer und Opfer für die Sünde hast du nicht gewollt, noch Wohlgefallen daran gefunden" (die nach dem Gesetz dargebracht werden), sprach er dann: "Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun". (Er nimmt das Erste weg, auf dass er das Zweite aufrichte.) Durch welchen Willen wir geheiligt sind durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi. - Und jeder Priester steht täglich da, den Dienst verrichtend und oft dieselben Schlachtopfer darbringend, welche niemals Sünden hinwegnehmen können. Er aber, nachdem er ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht, hat sich auf immerdar gesetzt zur Rechten Gottes, fortan wartend, bis seine Feinde gelegt sind zum Schemel seiner Füsse. Denn mit einem Opfer hat er auf immerdar vollkommen gemacht, die geheiligt werden. Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist: denn nachdem er gesagt hat: "Dies ist der Bund, den ich ihnen errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Indem ich meine Gesetze in ihre Herzen gebe, werde ich sie auch auf ihre Sinne schreiben"; und: "Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr gedenken". Wo aber eine Vergebung derselben ist, da ist nicht mehr ein Opfer für die Sünde. Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, auf dem neuen und lebendigen Wege, welchen er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch, und einen grossen Priester über das Haus Gottes, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewissheit des Glaubens, die Herzen besprengt und also gereinigt vom bösen Gewissen, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten, (denn treu ist er, der die Verheissung gegeben hat); und lasst uns aufeinander achthaben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet. * Denn wenn wir mit Willen sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, sondern ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verschlingen wird. Jemand, der das Gesetz Moses' verworfen hat, stirbt ohne Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen; wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füssen getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt worden ist, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? Denn wir kennen den, der gesagt hat: "Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr". Und wiederum: "Der Herr wird sein Volk richten". Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! Gedenket aber der vorigen Tage, in welchen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden, viel Kampf der Leiden erduldet habt; indem ihr einerseits sowohl durch Schmähungen als Drangsale zur Schau gestellt wurdet, und anderseits Genossen derer wurdet, welche also einhergingen. Denn ihr habt sowohl den Gefangenen Teilnahme bewiesen, als auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wisset, dass ihr für euch selbst eine bessere und bleibende Habe besitzet. Werfet nun eure Zuversicht nicht weg, die eine grosse Belohnung hat. Denn ihr bedürfet des Ausharrens, auf dass ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheissung davontraget. Denn noch über ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verziehen. "Der Gerechte aber wird aus Glauben leben"; und: "Wenn jemand sich zurückzieht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben". Wir aber sind nicht von denen, die sich zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die da glauben zur Errettung der Seele. Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. Denn in diesem haben die Alten Zeugnis erlangt. Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass das, was man sieht, nicht aus Erscheinendem geworden ist. Durch Glauben brachte Abel Gott ein vorzüglicheres Opfer dar als Kain, durch welches er Zeugnis erlangte, dass er gerecht war, indem Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben; und durch diesen, obgleich er gestorben ist, redet er noch. Durch Glauben ward Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehen sollte, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, dass er Gott wohlgefallen habe. Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist. Durch Glauben bereitete Noah, als er einen göttlichen Ausspruch über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses, durch welche er die Welt verurteilte und Erbe der Gerechtigkeit wurde, die nach dem Glauben ist. Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam, auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme. Durch Glauben hielt er sich auf in dem Lande der Verheissung, wie in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheissung; denn er erwartete die Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. Durch Glauben empfing auch selbst Sara Kraft, einen Samen zu gründen, und zwar über die geeignete Zeit des Alters hinaus, weil sie den für treu achtete, der die Verheissung gegeben hatte. Deshalb sind auch von einem, und zwar Gestorbenen, geboren worden gleichwie die Sterne des Himmels an Menge, und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist. Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheissungen nicht empfangen, sondern sahen sie von ferne und begrüssten sie und bekannten, dass sie Fremdlinge und ohne Bürgerschaft auf der Erde seien. Denn die solches sagen, zeigen deutlich, dass sie ein Vaterland suchen. Und wenn sie an jenes gedacht hätten, von welchem sie ausgegangen waren, so hätten sie Zeit gehabt zurückzukehren. Jetzt aber trachten sie nach einem besseren, das ist himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet. Durch Glauben hat Abraham, als er versucht wurde, den Isaak geopfert, und der, welcher die Verheissungen empfangen hatte, brachte den Eingeborenen dar, über welchen gesagt worden war: "In Isaak soll dein Same genannt werden"; indem er urteilte, dass Gott auch aus den Toten zu erwecken vermöge, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing. Durch Glauben segnete Isaak, in Bezug auf zukünftige Dinge, den Jakob und den Esau. Durch Glauben segnete Jakob sterbend einen jeden der Söhne Josephs und betete an über der Spitze seines Stabes. Durch Glauben gedachte Joseph sterbend des Auszugs der Söhne Israels und gab Befehl wegen seiner Gebeine. Durch Glauben wurde Moses, als er geboren wurde, drei Monate von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, dass das Kindlein schön war; und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht. Durch Glauben weigerte sich Moses, als er gross geworden war, ein Sohn der Tochter Pharaos zu heissen, und wählte lieber, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, indem er die Schmach des Christus für grösseren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung. Durch Glauben verliess er Ägypten und fürchtete die Wut des Königs nicht; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren. Durch Glauben hat er das Passah gefeiert und die Besprengung des Blutes, auf dass der Zerstörer der Erstgeburt sie nicht antaste. Durch Glauben gingen sie durch das Rote Meer wie durch trockenes Land, welches die Ägypter versuchten und verschlungen wurden. Durch Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie sieben Tage umzogen waren. Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit den Ungläubigen um, da sie die Kundschafter in Frieden aufgenommen hatte. Und was soll ich noch sagen? Denn die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon und Barak und Simson und Jephta, und David und Samuel und den Propheten, welche durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheissungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften, des Feuers Kraft auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen, aus der Schwachheit Kraft gewannen, im Kampfe stark wurden, der Fremden Heerscharen zurücktrieben. Weiber erhielten ihre Toten wieder durch Auferstehung; andere aber wurden gefoltert, da sie die Befreiung nicht annahmen, auf dass sie eine bessere Auferstehung erlangten. Andere aber wurden durch Verhöhnung und Geisselung versucht und dazu durch Bande und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch den Tod des Schwertes, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, hatten Mangel, Drangsal, Ungemach, (deren die Welt nicht wert war) irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Klüften und den Höhlen der Erde. Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis erlangten, haben die Verheissung nicht empfangen, da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, auf dass sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden. Deshalb nun, da wir eine so grosse Wolke von Zeugen um uns haben, lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen, mit Ausharren laufen den vor uns liegenden Wettlauf, hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, der Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Denn betrachtet den, der so grossen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, auf dass ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet. Ihr habt noch nicht, wider die Sünde ankämpfend, bis aufs Blut widerstanden, und habt der Ermahnung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: "Mein Sohn! Achte nicht gering des Herrn Züchtigung, noch ermatte, wenn du von ihm gestraft wirst; denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er geisselt aber jeden Sohn, den er aufnimmt". Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, welcher alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne. Zudem hatten wir auch unsere Väter nach dem Fleische zu Züchtigern und scheuten sie; sollen wir nicht viel mehr dem Vater der Geister unterwürfig sein und leben? Denn jene freilich züchtigten uns für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; hernach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind. Darum "richtet auf die erschlafften Hände und die gelähmten Knie", und "machet gerade Bahn für eure Füsse!", auf dass nicht das Lahme vom Wege abgewandt, sondern vielmehr geheilt werde. Jaget dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne welche niemand den Herrn schauen wird; indem ihr darauf achtet, dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide, dass nicht irgend eine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse und euch beunruhige, und viele durch diese verunreinigt werden; dass nicht jemand ein Hurer sei oder ein Ungöttlicher wie Esau, der für eine Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte, denn ihr wisset, dass er auch nachher, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde (denn er fand keinen Raum für die Busse), obgleich er ihn mit Tränen eifrig suchte. Denn ihr seid nicht gekommen zu dem Berge, der betastet werden konnte, und zu dem entzündeten Feuer, und dem Dunkel und der Finsternis und dem Sturm, und dem Posaunenschall, und der Stimme der Worte, deren Hörer baten, dass das Wort nicht mehr an sie gerichtet würde, (denn sie konnten nicht ertragen, was geboten wurde: "Und wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden." Und so furchtbar war die Erscheinung, dass Moses sagte: "Ich bin voll Furcht und Zittern"), sondern ihr seid gekommen zum Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden von Engeln, der allgemeinen Versammlung; und zu der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten; und zu Jesu, dem Mittler eines neuen Bundes; und zu dem Blute der Besprengung, das besser redet als Abel. Sehet zu, dass ihr den nicht abweiset, der da redet! Denn wenn jene nicht entgingen, die den abwiesen, der auf Erden die göttlichen Aussprüche gab: wieviel mehr wir nicht, wenn wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln her redet! Dessen Stimme damals die Erde erschütterte; jetzt aber hat er verheissen und gesagt: "Noch einmal werde ich nicht allein die Erde bewegen, sondern auch den Himmel." Aber das "noch einmal" deutet die Verwandlung der Dinge an, die erschüttert werden als solche, die gemacht sind, auf dass die, welche nicht erschüttert werden, bleiben. Deshalb, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns Gnade haben, durch welche wir Gott wohlgefällig dienen mögen mit Frömmigkeit und Furcht. "Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer." Die Bruderliebe bleibe. Der Gastfreundschaft vergesset nicht, denn durch dieselbe haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Gedenket der Gefangenen, als Mitgefangene; derer, die Ungemach leiden, als solche, die auch selbst im Leibe sind. Die Ehe sei geehrt in allem, und das Bett unbefleckt; Hurer aber und Ehebrecher wird Gott richten. Der Wandel sei ohne Geldliebe; begnüget euch mit dem, was vorhanden ist, denn er hat gesagt: "Ich will dich nicht versäumen, noch dich verlassen"; so dass wir kühn sagen mögen: "Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?" Gedenket eurer Führer, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und, den Ausgang ihres Wandels anschauend, ahmet ihren Glauben nach. Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. Lasst euch nicht fortreissen durch mancherlei und fremde Lehren; denn es ist gut, dass das Herz durch Gnade befestigt werde, nicht durch Speisen, von welchen keinen Nutzen hatten, die darin wandelten. Wir haben einen Altar, von welchem kein Recht haben zu essen, die der Hütte dienen. Denn von den Tieren, deren Blut für die Sünde in das Heiligtum hineingetragen wird durch den Hohenpriester, werden die Leiber ausserhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, auf dass er durch sein eigenes Blut das Volk heiligte, ausserhalb des Tores gelitten. Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, ausserhalb des Lagers, seine Schmach tragend. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Des Wohltuns aber und Mitteilens vergesset nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen. Gehorchet euren Führern und seid unterwürfig; denn sie wachen über eure Seelen (als die da Rechenschaft geben sollen), auf dass sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich. Betet für uns; denn wir halten dafür, dass wir ein gutes Gewissen haben, da wir in allem ehrbar zu wandeln begehren. Ich bitte euch aber um so mehr, dies zu tun, auf dass ich euch desto schneller wiedergegeben werde. Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den grossen Hirten der Schafe, in dem Blute des ewigen Bundes, vollende euch in jedem guten Werke, um seinen Willen zu tun, in euch schaffend, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, welchem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Ich bitte euch aber, Brüder, ertraget das Wort der Ermahnung; denn ich habe euch auch mit kurzen Worten geschrieben. Wisset, dass unser Bruder Timotheus freigelassen ist, mit welchem, wenn er bald kommt, ich euch sehen werde. Grüsset alle eure Führer und alle Heiligen. Es grüssen euch die von Italien. Die Gnade sei mit euch allen! Amen.
Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, seinen Gruss! Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen fallet, da ihr wisset, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, auf dass ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt. Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifelnde ist gleich einer Meereswoge, die vom Winde bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde; er ist ein wankelmütiger {O. doppelherziger} Mann, unstet in allen seinen Wegen. Der niedrige Bruder aber rühme sich seiner Hoheit, der reiche aber seiner Erniedrigung; denn wie des Grases Blume wird er vergehen. Denn die Sonne ist aufgegangen mit ihrer Glut und hat das Gras gedörrt, und seine Blume ist abgefallen, und die Zierde seines Ansehens ist verdorben; also wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken. Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche er denen verheissen hat, die ihn lieben. Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht; denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, und selbst versucht er niemand. Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Irret euch nicht, meine geliebten Brüder! Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung ist, noch eines Wechsels Schatten. Nach seinem eigenen Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt, auf dass wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien. Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn eines Mannes Zorn wirkt nicht Gottes Gerechtigkeit. Deshalb leget ab alle Unsauberkeit und alles Überfliessen von Schlechtigkeit, und empfanget mit Sanftmut das eingepflanzte Wort, das eure Seelen zu erretten vermag. Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der ist einem Manne gleich, welcher sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat alsbald vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, nahe hineingeschaut hat und darin bleibt, indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, dieser wird glückselig sein in seinem Tun. Wenn jemand sich dünkt, er diene Gott, und zügelt nicht seine Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst ist eitel. Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten. Meine Brüder, habet den Glauben unseres Herrn Jesus Christus, des Herrn der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person. Denn wenn in eure Synagoge ein Mann kommt mit goldenem Ringe {O. Fingerring FB2004: CHECK Oder mit goldenen Ringen an den Fingern (mehrere Ringe)}, in prächtigem Kleide, es kommt aber auch ein Armer in unsauberem Kleide herein, und ihr sehet auf den, der das prächtige Kleid trägt, und sprechet: Setze du dich bequem hierher, und zu dem Armen sprechet ihr: Stehe du dort, oder setze dich hier unter meinen Fussschemel, - habt ihr nicht unter euch selbst einen Unterschied gemacht und seid Richter mit bösen Gedanken {Eig. Überlegungen} geworden? Höret, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die weltlich Armen auserwählt, reich zu sein im Glauben, und zu Erben des Reiches, welches er denen verheissen hat, die ihn lieben? Ihr aber habt den Armen verachtet. Unterdrücken euch nicht die Reichen, und ziehen nicht sie euch vor die Gerichte? Lästern nicht sie den guten Namen, der über euch angerufen worden ist? Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz erfüllet nach der Schrift (3.Mose 19,18): "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst", so tut ihr wohl. Wenn ihr aber die Person ansehet, so begehet ihr Sünde, indem ihr von dem Gesetz als Übertreter überführt werdet. Denn wer irgend das ganze Gesetz halten, aber in einem straucheln wird, ist aller Gebote schuldig geworden. Denn der da sprach (2.Mose 20,13.14): "Du sollst nicht ehebrechen", sprach auch: "Du sollst nicht töten". Wenn du nun nicht ehebrichst, aber tötest, so bist du ein Gesetzesübertreter geworden. Also redet und also tut, als die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen. Denn das Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein gegen den, der nicht Barmherzigkeit geübt hat. Die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht. Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber nicht Werke? Kann etwa der Glaube ihn erretten? Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und der täglichen Nahrung entbehrt, und jemand unter euch spricht zu ihnen: Gehet hin in Frieden, wärmet euch und sättiget euch! ihr gebet ihnen aber nicht die Notdurft des Leibes, was nützt es? Also ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, an sich selbst tot. Es wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke; zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir meinen Glauben aus meinen Werken zeigen. Du glaubst, dass Gott einer ist, du tust wohl; auch die Dämonen glauben und zittern. Willst du aber wissen, o eitler Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist? Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte? Du siehst, dass der Glaube zu seinen Werken mitwirkte, und dass der Glaube durch die Werke vollendet wurde. Und die Schrift ward erfüllt, welche sagt (1.Mose 15,6): "Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet", und er wurde "Freund Gottes" genannt (Jesaja 41,8). Ihr sehet also, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein. Ist aber gleicherweise nicht auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Wege hinausliess? Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke tot. Seid nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr wisset, dass wir ein schwereres Urteil empfangen werden; denn wir alle straucheln oft. Wenn jemand nicht im Worte strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln. Siehe, den Pferden legen wir die Gebisse in die Mäuler, damit sie uns gehorchen, und lenken ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, die so gross sind, und von heftigen Winden getrieben werden, werden durch ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin irgend der Trieb des Steuermanns will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich grosser Dinge. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen grossen Wald {O. Holzstoss} zündet es an {O. nach anderer Les.: Siehe, welch ein Feuer zündet welch einen Wald an}! Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Die Zunge ist unter unseren Gliedern gesetzt, als die den ganzen Leib befleckt und den Lauf der Natur anzündet und von der Hölle angezündet wird. Denn jede Natur, sowohl der Tiere als der Vögel, sowohl der kriechenden als der Meertiere, wird gebändigt und ist gebändigt worden durch die menschliche Natur; die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes. Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes geworden sind. Aus demselben Munde geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht also sein. Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süsse und das Bittere? Kann etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen, oder ein Weinstock Feigen? Auch kann Salziges nicht süsses Wasser hervorbringen. Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit. Wenn ihr aber bitteren Neid und Streitsucht in eurem Herzen habt, so rühmet euch nicht und lüget nicht wider die Wahrheit. Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische. Denn wo Neid und Streitsucht ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat. Die Weisheit aber von oben ist aufs erste rein, sodann friedsam, gelinde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt. Die Frucht der Gerechtigkeit in Frieden aber wird denen gesät, die Frieden stiften. Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Nicht daher, aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr gelüstet und habt nichts {W. nicht}; ihr tötet und neidet und könnet nichts {W. nicht} erlangen; ihr streitet und krieget; ihr habt nichts {W. nicht}, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfanget nichts {W. nicht}, weil ihr übel bittet, auf dass ihr es in euren Lüsten vergeudet. Ihr Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft wider Gott ist? Wer nun irgend ein Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes dar. Oder meinet ihr, dass die Schrift vergeblich rede? Begehrt der Geist, der in uns wohnt, mit Neid? Er gibt aber grössere Gnade; deshalb spricht er (Sprüche 3,34): "Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade". Unterwerfet euch nun Gott. Widerstehet dem Teufel, und er wird von euch fliehen. Nahet euch Gott, und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reiniget die Herzen, ihr Wankelmütigen {O. Doppelherzigen}. Seid niedergebeugt {O. Fühlt euch elend}, und trauert und weinet; euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit und eure Freude in Niedergeschlagenheit. Demütiget euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen. Redet nicht widereinander, Brüder. Wer wider seinen Bruder redet oder seinen Bruder richtet, redet wider das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der zu erretten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest? Wohlan denn, die ihr saget: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt gehen und daselbst ein Jahr zubringen und Handel treiben und Gewinn machen; (die ihr nicht wisset, was der morgende Tag bringen wird; denn was ist euer Leben? Ein Dampf ist es ja, der eine kleine Zeit sichtbar ist und dann verschwindet;) statt dass ihr saget: Wenn der Herr will und wir leben, so werden wir auch dieses oder jenes tun. Nun aber rühmet ihr euch in euren Grosstuereien. Alles solches Rühmen ist böse. Wer nun weiss, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde. Wohlan nun, ihr Reichen, weinet und heulet über euer Elend {O. eure Drangsale; das griech. Wort steht in der Mehrzahl}, das über euch kommt! Euer Reichtum ist verfault, und eure Kleider sind mottenfrässig geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird zum Zeugnis sein wider euch und euer Fleisch fressen wie Feuer; ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder geschnitten haben, der von euch vorenthalten ist, schreit, und das Geschrei der Schnitter ist vor die Ohren des Herrn Zebaoth [Herr der Heerscharen] gekommen. Ihr habt in Üppigkeit {O. Genusssucht} gelebt auf der Erde und geschwelgt; ihr habt eure Herzen gepflegt wie an einem Schlachttage. Ihr habt verurteilt, ihr habt getötet den Gerechten; er widersteht euch nicht. Habt nun Geduld {O. Ausharren; so auch v8.10}, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn. Siehe, der Ackersmann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfange. Habt auch ihr Geduld, befestiget eure Herzen, denn die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen. Seufzet nicht widereinander, Brüder, auf dass ihr nicht gerichtet werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür. Nehmet, Brüder, zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben. Siehe, wir preisen die glückselig, welche ausgeharrt haben. Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist. Vor allem aber, meine Brüder, schwöret nicht, weder bei dem Himmel, noch bei der Erde, noch mit irgend einem anderen Eide; es sei aber euer Ja ja, und euer Nein nein, auf dass ihr nicht unter Gericht fallet. Leidet jemand unter euch Trübsal? Er bete. Ist jemand gutes Mutes? Er singe Psalmen. Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Versammlung zu sich, und sie mögen über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken heilen, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennet denn einander die Vergehungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet; das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel. Elias war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir; und er betete ernstlich, dass es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate. Und wiederum betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor. Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt, und es führt ihn jemand zurück, so wisse er, dass der, welcher einen Sünder von der Verirrung seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tode erretten und eine Menge von Sünden bedecken wird.
Petrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien, auserwählt nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, durch Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Jesu Christi: Gnade und Friede sei euch vermehrt! Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner grossen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, welches in den Himmeln aufbewahrt ist für euch, die ihr durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt werdet zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden; worin ihr frohlocket, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen; auf dass die Bewährung eures Glaubens, viel köstlicher als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, erfunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi; welchen ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, liebet; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht sehet, ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlocket, indem ihr das Ende eures Glaubens, die Errettung der Seelen, davontraget; über welche Errettung Propheten nachsuchten und nachforschten, die von der Gnade gegen euch geweissagt haben, forschend, auf welche oder welcherlei Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christum kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte; welchen es geoffenbart wurde, dass sie nicht für sich selbst, sondern für euch die Dinge bedienten, die euch jetzt verkündigt worden sind durch die, welche euch das Evangelium gepredigt haben durch den vom Himmel gesandten Heiligen Geist, in welche Dinge Engel hineinzuschauen begehren. Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hoffet völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi; als Kinder des Gehorsams bildet euch nicht nach den vorigen Lüsten in eurer Unwissenheit, sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr heilig in allem Wandel; denn es steht geschrieben: "Seid heilig, denn ich bin heilig". Und wenn ihr den als Vater anrufet, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeden Werk, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht, indem ihr wisset, dass ihr nicht mit verweslichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken; welcher zwar zuvorerkannt ist vor Grundlegung der Welt, aber geoffenbart worden am Ende der Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn glaubet an Gott, der ihn aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, auf dass euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott sei. Da ihr eure Seelen gereinigt habt durch den Gehorsam gegen die Wahrheit zur ungeheuchelten Bruderliebe, so liebet einander mit Inbrunst aus reinem Herzen, die ihr nicht wiedergeboren seid aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes; denn "alles Fleisch ist wie Gras, und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt, und seine Blume ist abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit." Dies aber ist das Wort, welches euch verkündigt worden ist. Leget nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, und wie neugeborene Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, auf dass ihr durch dieselbe wachset zur Errettung, wenn ihr anders geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist. Zu welchem kommend, als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich durch Jesus Christus. Denn es ist in der Schrift enthalten: "Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren; und wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden." Euch nun, die ihr glaubet, ist die Kostbarkeit; den Ungehorsamen aber: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden", und "ein Stein des Anstosses und ein Fels des Ärgernisses", die sich, da sie nicht gehorsam sind, an dem Worte stossen, wozu sie auch gesetzt worden sind. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht; die ihr einst "nicht ein Volk" waret, jetzt aber ein Volk Gottes seid; die ihr "nicht Barmherzigkeit empfangen hattet", jetzt aber Barmherzigkeit empfangen habt. Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und als die ihr ohne Bürgerrecht seid, dass ihr euch enthaltet von den fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten, indem ihr euren Wandel unter den Nationen ehrbar führet, auf dass sie, worin sie wider euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung. Unterwerfet euch nun aller menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem Könige als Oberherrn, oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lobe derer, die Gutes tun. Denn also ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringet: als Freie, und die nicht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Knechte Gottes. Erweiset allen Ehre; liebet die Brüderschaft; fürchtet Gott; ehret den König. Ihr Hausknechte, seid den Herren unterwürfig in aller Furcht, nicht allein den guten und gelinden, sondern auch den verkehrten. Denn dies ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor Gott willen Beschwerden erträgt, indem er ungerecht leidet. Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharret, indem ihr sündiget und geschlagen werdet? Wenn ihr aber ausharret, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott. Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, auf dass ihr seinen Fussstapfen nachfolget; welcher keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Munde erfunden, der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der recht richtet; welcher selbst unsere Sünden an seinem Leibe auf dem Holze getragen hat, auf dass wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen ihr heil geworden seid. Denn ihr ginget in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen. Gleicherweise ihr Weiber, seid euren eigenen Männern unterwürfig, auf dass, wenn auch etliche dem Worte nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Weiber ohne Wort mögen gewonnen werden, indem sie euren in Furcht keuschen Wandel angeschaut haben; deren Schmuck nicht der auswendige sei durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unverweslichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, welcher vor Gott sehr köstlich ist. Denn also schmückten sich auch einst die heiligen Weiber, die ihre Hoffnung auf Gott setzten, indem sie ihren eigenen Männern unterwürfig waren: wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn Herr nannte, deren Kinder ihr geworden seid, wenn ihr Gutes tut und keinerlei Schrecken fürchtet. Ihr Männer gleicherweise, wohnet bei ihnen nach Erkenntnis, als bei einem schwächeren Gefässe, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend, als die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, auf dass eure Gebete nicht verhindert werden. Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, demütig, und vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen ererbet. Denn "wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der enthalte seine Zunge vom Bösen, und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden; er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach; denn die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist wider die, welche Böses tun." Und wer ist, der euch Böses tun wird, wenn ihr Nachahmer des Guten geworden seid? Aber wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr! Fürchtet aber nicht ihre Furcht, noch seid bestürzt, sondern heiliget Christus, den Herrn, in euren Herzen. Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung, die in euch ist, aber mit Sanftmut und Furcht; indem ihr ein gutes Gewissen habt, auf dass, worin sie wider euch als Übeltäter reden, die zu Schanden werden, welche euren guten Wandel in Christo verleumden. Denn es ist besser, wenn der Wille Gottes es will, für Gutestun zu leiden, als für Bösestun. Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, auf dass er uns zu Gott führe, getötet nach dem Fleische, aber lebendig gemacht nach dem Geiste, in welchem er auch hinging und predigte den Geistern, die im Gefängnis sind, welche einst ungehorsam waren, als die Langmut Gottes harrte in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in welche wenige, dass ist acht Seelen, durch Wasser gerettet wurden, welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe (nicht ein Ablegen der Unreinigkeit des Fleisches, sondern das Begehren eines guten Gewissens vor Gott), durch die Auferstehung Jesu Christi, welcher, in den Himmel gegangen, zur Rechten Gottes ist, indem Engel und Gewalten und Mächte ihm unterworfen sind. Da nun Christus für uns im Fleische gelitten hat, so waffnet auch ihr euch mit demselben Sinne; denn wer im Fleische gelitten hat, ruht von der Sünde, um die im Fleische noch übrige Zeit nicht mehr den Lüsten der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben. Denn die vergangene Zeit ist uns genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, indem wir wandelten in Ausschweifungen, Lüsten, Trunkenheit, Festgelagen, Trinkgelagen und frevelhaften Götzendienereien; wobei es sie befremdet, dass ihr nicht mitlaufet zu demselben Treiben der Ausschweifung, und lästern euch, welche dem Rechenschaft geben werden, der bereit ist, Lebendige und Tote zu richten. Denn dazu ist auch den Toten gute Botschaft verkündigt worden, auf dass sie gerichtet werden möchten dem Menschen gemäss nach dem Fleische, aber leben möchten Gott gemäss nach dem Geiste. Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber habt untereinander eine inbrünstige Liebe, denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden. Seid gastfrei gegeneinander ohne Murren. Je nachdem ein jeder eine Gnadengabe empfangen hat, dienet einander damit als gute Verwalter der mancherlei Gnade Gottes. Wenn jemand redet, so rede er als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so sei es als aus der Kraft, die Gott darreicht, auf dass in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, welchem die Herrlichkeit ist und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Geliebte, lasst euch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Versuchung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes; sondern insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, freuet euch, auf dass ihr auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit mit Frohlocken euch freuet. Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, glückselig seid ihr! Denn der Geist der Herrlichkeit und der Geist Gottes ruht auf euch. Bei ihnen freilich wird er verlästert, bei euch aber wird er verherrlicht. Dass doch niemand von euch leide als Mörder oder Dieb oder Übeltäter, oder als einer, der sich in fremde Sachen mischt; wenn aber als Christ, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen. Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Hause Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen! Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen? Daher sollen auch die, welche nach dem Willen Gottes leiden, einem treuen Schöpfer ihre Seelen befehlen im Gutestun. Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden des Christus und auch Teilhaber der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll: Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führet, sondern freiwillig, auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig, nicht als die da herrschen über ihre Besitztümer, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid. Und wenn der Erzhirte offenbar geworden ist, so werdet ihr die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit empfangen. Gleicherweise ihr jüngeren, seid den älteren unterwürfig. Alle aber seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt; denn "Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade". So demütiget euch nun unter die mächtige Hand Gottes, auf dass er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werfet; denn er ist besorgt für euch. Seid nüchtern, wachet; euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widerstehet standhaft im Glauben, da ihr wisset, dass dieselben Leiden sich vollziehen an eurer Brüderschaft, die in der Welt ist. Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, er selbst wird euch vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Durch Silvanus, den treuen Bruder, wie ich dafür halte, habe ich euch mit wenigem geschrieben, euch ermahnend und bezeugend, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in welcher ihr stehet. Es grüsst euch die Miterwählte in Babylon und Markus, mein Sohn. Grüsset einander mit dem Kuss der Liebe. Friede euch allen, die ihr in Christo seid!
Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus: Gnade und Friede sei euch vermehrt in der Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn! Da seine göttliche Kraft uns alles in betreff des Lebens und der Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch Herrlichkeit und Tugend, durch welche er uns die grössten und kostbaren Verheissungen geschenkt hat, auf dass ihr durch diese Teilhaber der göttlichen Natur werdet, indem ihr dem Verderben entflohen seid, das in der Welt ist durch die Lust; ebendeshalb reichet aber auch dar, indem ihr allen Fleiss anwendet, in eurem Glauben die Tugend, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe. Denn wenn diese Dinge bei euch sind und reichlich vorhanden, so stellen sie euch nicht träge noch fruchtleer hin bezüglich der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Denn bei welchem diese Dinge nicht sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung seiner vorigen Sünden vergessen. Darum, Brüder, befleissiget euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, so werdet ihr niemals straucheln. Denn also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Deshalb will ich Sorge tragen, euch immer an diese Dinge zu erinnern, wiewohl ihr sie wisset und in der gegenwärtigen Wahrheit befestigt seid. Ich halte es aber für recht, solange ich in dieser Hütte bin, euch durch Erinnerung aufzuwecken, da ich weiss, dass das Ablegen meiner Hütte bald geschieht, wie auch unser Herr Jesus Christus mir kundgetan hat. Ich will mich aber befleissigen, dass ihr auch zu jeder Zeit nach meinem Abschiede imstande seid, euch diese Dinge ins Gedächtnis zu rufen. Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus nicht kundgetan, indem wir künstlich erdichteten Fabeln folgten, sondern als die da Augenzeugen seiner herrlichen Grösse gewesen sind. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe". Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her erlassen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren. Und so besitzen wir das prophetische Wort befestigt, auf welches zu achten ihr wohl tut, als auf eine Lampe, welche an einem dunklen Orte leuchtet, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen; indem ihr dies zuerst wisset, dass keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist. Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste. Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volke, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen werden und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen. Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, um welcher willen der Weg der Wahrheit verlästert werden wird. Und durch Habsucht werden sie euch verhandeln mit erkünstelten Worten; welchen das Gericht von alters her nicht zögert, und ihr Verderben schlummert nicht. Denn wenn Gott Engel, welche gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern, sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht; und die alte Welt nicht verschonte, sondern nur Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht erhielt, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte; und die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und zur Zerstörung verurteilte, indem er sie denen, welche gottlos leben würden, als Beispiel hinstellte; und den gerechten Lot rettete, der von dem ausschweifenden Wandel der Ruchlosen gequält wurde; (denn der unter ihnen wohnende Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken) ... Der Herr weiss die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren auf den Tag des Gerichts, um bestraft zu werden; besonders aber die, welche in der Lust der Befleckung dem Fleische nachwandeln und die Herrschaft verachten, Verwegene, Eigenmächtige; sie erzittern nicht, Herrlichkeiten zu lästern, während Engel, die an Stärke und Macht grösser sind, nicht ein lästerndes Urteil wider sie beim Herrn vorbringen. Diese aber, wie unvernünftige, natürliche Tiere, geschaffen zum Fang und Verderben, lästernd über das, was sie nicht wissen, werden auch in ihrem eigenen Verderben umkommen, indem sie den Lohn der Ungerechtigkeit empfangen; welche eine eintägige Schwelgerei für Vergnügen achten, Flecken und Schandflecke, die in ihren eigenen Betrügereien schwelgen und Festessen mit euch halten; welche Augen voll Ehebruch haben und von der Sünde nicht ablassen, indem sie unbefestigte Seelen anlocken; die ein Herz haben, in Habsucht geübt, Kinder des Fluches, welche, da sie den geraden Weg verlassen haben, abgeirrt sind, indem sie dem Wege des Balaam nachfolgten, des Sohnes Bosors, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte, aber eine Zurechtweisung seiner eigenen Verkehrtheit empfing: ein sprachloses Lasttier, mit Menschenstimme redend, wehrte der Torheit des Propheten. Diese sind Brunnen ohne Wasser, und Nebel, vom Sturmwind getrieben, welchen das Dunkel der Finsternis aufbewahrt ist in Ewigkeit. Denn stolze, nichtige Reden führend, locken sie mit fleischlichen Lüsten durch Ausschweifungen diejenigen an, welche eben entflohen sind denen, die im Irrtum wandeln; ihnen Freiheit versprechend, während sie selbst Sklaven des Verderbens sind; denn von wem jemand überwältigt ist, diesem ist er auch als Sklave unterworfen. Denn wenn sie, entflohen den Befleckungen der Welt durch die Erkenntnis des Herrn und Heilandes Jesus Christus, aber wiederum in diese verwickelt, überwältigt werden, so ist ihr Letztes ärger geworden als das Erste. Denn es wäre ihnen besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als, nachdem sie ihn erkannt haben, umzukehren von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot. Es ist ihnen aber nach dem wahren Sprichwort ergangen: Der Hund kehrte um zu seinem eigenen Gespei, und die gewaschene Sau zum Wälzen im Kot. Diesen zweiten Brief, Geliebte, schreibe ich euch bereits, in welchen beiden ich durch Erinnerung eure lautere Gesinnung aufwecke, damit ihr gedenket der von den heiligen Propheten zuvor gesprochenen Worte und des Gebotes des Herrn und Heilandes durch eure Apostel; indem ihr zuerst dieses wisset, dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheissung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an. Denn nach ihrem eigenen Willen ist ihnen dies verborgen, dass von alters her Himmel waren und eine Erde, entstehend aus Wasser und im Wasser durch das Wort Gottes, durch welche die damalige Welt, vom Wasser überschwemmt, unterging. Die jetzigen Himmel aber und die Erde sind durch sein Wort aufbewahrt, für das Feuer behalten auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen. Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzieht nicht die Verheissung, wie es etliche für einen Verzug achten, sondern er ist langmütig gegen euch, da er nicht will, dass irgend welche verloren gehen, sondern dass alle zur Busse kommen. Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an welchem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brande werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr verbrannt werden. Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit! Indem ihr erwartet und beschleuniget die Ankunft des Tages Gottes, dessentwegen die Himmel, in Feuer geraten, werden aufgelöst und die Elemente im Brande zerschmelzen werden. Wir erwarten aber, nach seiner Verheissung, neue Himmel und eine neue Erde, in welchen Gerechtigkeit wohnt. Deshalb, Geliebte, da ihr dies erwartet, so befleissiget euch, ohne Flecken und tadellos von ihm erfunden zu werden in Frieden. Und achtet die Langmut unseres Herrn für Errettung, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch geschrieben hat, wie auch in allen seinen Briefen, wenn er in denselben von diesen Dingen redet, von denen etliche schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben. Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisset, so hütet euch, dass ihr nicht, durch den Irrwahn der Ruchlosen mitfortgerissen, aus eurer eigenen Festigkeit fallet. Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen.
Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist;) was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf dass auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus. Und dies schreiben wir euch, auf dass eure Freude völlig sei. Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie er in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kinder, ich schreibe euch dieses, auf dass ihr nicht sündiget; und wenn jemand gesündigt hat wir haben einen Sachwalter bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt. Und hieran wissen wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer da sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in diesem ist die Wahrheit nicht. Wer aber irgend sein Wort hält, in diesem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran wissen wir, dass wir in ihm sind. Wer da sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt hat. Geliebte, nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, welches ihr von Anfang hattet. Das alte Gebot ist das Wort, welches ihr gehört habt. Wiederum schreibe ich euch ein neues Gebot, das was wahr ist in ihm und in euch, weil die Finsternis vergeht und das wahrhaftige Licht schon leuchtet. Wer da sagt, dass er in dem Lichte sei und hasst seinen Bruder, ist in der Finsternis bis jetzt. Wer seinen Bruder liebt, bleibt in dem Lichte, und kein Ärgernis ist in ihm. Wer aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiss nicht, wohin er geht, weil die Finsternis seine Augen verblendet hat. Ich schreibe euch, Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang ist. Ich schreibe euch, Jünglinge, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich schreibe euch, Kindlein, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang ist. Ich habe euch, Jünglinge, geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt. Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. Kindlein, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so würden sie wohl bei uns geblieben sein; aber auf dass sie offenbar würden, dass sie alle nicht von uns sind. Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisset alles. Ich habe euch nicht geschrieben, weil ihr die Wahrheit nicht wisset, sondern weil ihr sie wisset, und dass keine Lüge aus der Wahrheit ist. Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der da leugnet, dass Jesus der Christus ist? Dieser ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. Ihr, was ihr von Anfang gehört habt, bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohne und in dem Vater bleiben. Und dies ist die Verheissung, welche er uns verheissen hat: das ewige Leben. Dies habe ich euch betreffs derer geschrieben, die euch verführen. Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, dass euch jemand belehre, sondern wie dieselbe Salbung euch über alles belehrt und wahr ist und keine Lüge ist, und wie sie euch belehrt hat, so werdet ihr in ihm bleiben. Und nun, Kinder, bleibet in ihm, auf dass wir, wenn er geoffenbart werden wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner Ankunft. Wenn ihr wisset, dass er gerecht ist, so erkennet, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist. - Sehet, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heissen sollen! Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, gleichwie er rein ist. Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisset, dass er geoffenbart worden ist, auf dass er unsere Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt. Kinder, dass niemand euch verführe! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, gleichwie er gerecht ist. Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, auf dass er die Werke des Teufels vernichte. Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels. Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt. Denn dies ist die Botschaft, die ihr von Anfang gehört habt, dass wir einander lieben sollen; nicht wie Kain aus dem Bösen war und seinen Bruder ermordete; und weshalb ermordete er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch hasst. Wir wissen, dass wir aus dem Tode in das Leben übergegangen sind, weil wir die Brüder lieben; wer den Bruder nicht liebt, bleibt in dem Tode. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisset, dass kein Menschenmörder ewiges Leben in sich bleibend hat. Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben dargelegt hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben darzulegen. Wer aber der Welt Güter hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschliesst sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit. Und hieran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und werden vor ihm unsere Herzen überzeugen, - dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott grösser ist als unser Herz und alles kennt. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, so haben wir Freimütigkeit zu Gott, und was irgend wir bitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und das vor ihm Wohlgefällige tun. Und dies ist sein Gebot, dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, gleichwie er uns ein Gebot gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm, und er in ihm; und hieran erkennen wir, dass er in uns bleibt, durch den Geist, den er uns gegeben hat. Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen. Hieran erkennet ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus im Fleische gekommen bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesus Christus im Fleische gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von welchem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt. Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie überwunden, weil der, welcher in euch ist, grösser ist als der, welcher in der Welt ist. Sie sind aus der Welt, deswegen reden sie aus der Welt, und die Welt hört sie. Wir sind aus Gott; wer Gott kennt, hört uns; wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. Hieraus erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. Geliebte, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, auf dass wir durch ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns also geliebt hat, so sind auch wir schuldig, einander zu lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist vollendet in uns. Hieran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geiste gegeben hat. Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt. Wer irgend bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in ihm bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Hierin ist die Liebe mit uns vollendet worden, damit wir Freimütigkeit haben an dem Tage des Gerichts, dass, gleichwie er ist, auch wir sind in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe. Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, so ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, wie kann der Gott lieben, den er nicht gesehen hat? Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe. Jeder, der da glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, welcher geboren hat, liebt auch den, der aus ihm geboren ist. Hieran wissen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus, der Christus; nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und das Blut. Und der Geist ist es, der da zeugt, weil der Geist die Wahrheit ist. Denn drei sind, die da zeugen: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind einstimmig. Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen, das Zeugnis Gottes ist grösser; denn dies ist das Zeugnis Gottes, welches er gezeugt hat über seinen Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich selbst; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, welches Gott gezeugt hat über seinen Sohn. Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohne. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, auf dass ihr wisset, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubet an den Namen des Sohnes Gottes. Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns hört. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, um was irgend wir bitten, so wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben. Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so wird er bitten, und er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tode sündigen. Es gibt Sünde zum Tode; nicht für diese sage ich, dass er bitten solle. Jede Ungerechtigkeit ist Sünde; und es gibt Sünde, die nicht zum Tode ist. Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an. Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen. Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Verständnis gegeben hat, auf dass wir den Wahrhaftigen kennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Götzen!
Der Älteste der auserwählten Frau und ihren Kindern, die ich liebe in der Wahrheit; und nicht ich allein, sondern auch alle, welche die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit. Es wird mit euch sein Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus, dem Sohne des Vaters, in Wahrheit und Liebe. Ich freute mich sehr, dass ich einige von deinen Kindern in der Wahrheit wandelnd gefunden habe, wie wir von dem Vater ein Gebot empfangen haben. Und nun bitte ich dich, Frau, nicht als ob ich ein neues Gebot dir schriebe, sondern das, welches wir von Anfang gehabt haben: dass wir einander lieben sollen. Und dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, wie ihr von Anfang gehört habt, dass ihr darin wandeln sollt. Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht Jesus Christus im Fleische kommend bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. Sehet auf euch selbst, auf dass wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. Jeder, der weitergeht und nicht bleibt in der Lehre des Christus, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, dieser hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmet ihn nicht ins Haus auf und grüsset ihn nicht. Denn wer ihn grüsst, nimmt teil an seinen bösen Werken. Da ich euch vieles zu schreiben habe, wollte ich es nicht mit Papier und Tinte tun, sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, auf dass unsere Freude völlig sei. Es grüssen dich die Kinder deiner auserwählten Schwester.
Der Älteste dem geliebten Gajus, den ich liebe in der Wahrheit. Geliebter, ich wünsche, dass es dir in allem wohlgehe und du gesund seiest, gleichwie es deiner Seele wohlgeht. Denn ich freute mich sehr, als Brüder kamen und Zeugnis gaben von deinem Festhalten an der Wahrheit, gleichwie du in der Wahrheit wandelst. Ich habe keine grössere Freude als dies, dass ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln. Geliebter, treulich tust du, was irgend du an den Brüdern, und zwar an Fremden, getan haben magst, (die von deiner Liebe Zeugnis gegeben haben vor der Versammlung) und du wirst wohltun, wenn du sie auf eine gotteswürdige Weise geleitest. Denn für den Namen sind sie ausgegangen und nehmen nichts von denen aus den Nationen. Wir nun sind schuldig, solche aufzunehmen, auf dass wir Mitarbeiter der Wahrheit werden. Ich schrieb etwas an die Versammlung, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der erste sein will, nimmt uns nicht an. Deshalb, wenn ich komme, will ich seiner Werke gedenken, die er tut, indem er mit bösen Worten wider uns schwatzt; und sich hiermit nicht begnügend, nimmt er selbst die Brüder nicht an und wehrt auch denen, die es wollen, und stösst sie aus der Versammlung. Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute. Wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen. Dem Demetrius wird Zeugnis gegeben von allen und von der Wahrheit selbst; aber auch wir geben Zeugnis, und du weisst, dass unser Zeugnis wahr ist. Ich hätte dir vieles zu schreiben, aber ich will dir nicht mit Tinte und Feder schreiben, sondern ich hoffe, dich bald zu sehen, und wir wollen mündlich miteinander reden. Friede dir! Es grüssen dich die Freunde. Grüsse die Freunde mit Namen.
Judas, Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus, den in Gott, dem Vater, geliebten und in Jesus Christus bewahrten Berufenen: Barmherzigkeit und Friede und Liebe sei euch vermehrt! Geliebte, indem ich allen Fleiss anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen. Denn gewisse Menschen haben sich nebeneingeschlichen, die schon vorlängst zu diesem Gericht zuvor aufgezeichnet waren, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen. Ich will euch aber, die ihr einmal alles wusstet, daran erinnern, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Lande Ägypten gerettet hatte, zum anderenmal die vertilgte, welche nicht geglaubt haben; und Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des grossen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsternis verwahrt. Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich, gleicherweise wie jene, der Hurerei ergaben und anderem Fleische nachgingen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie des ewigen Feuers Strafe leiden. Doch gleicherweise beflecken auch diese Träumer das Fleisch und verachten die Herrschaft und lästern Herrlichkeiten. Michael aber, der Erzengel, als er, mit dem Teufel streitend, Wortwechsel hatte um den Leib Moses, wagte nicht ein lästerndes Urteil über ihn zu fällen, sondern sprach: Der Herr schelte dich! Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was irgend sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich. Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrtum Balaams überliefert, und in dem Widerspruch Korahs sind sie umgekommen. Diese sind Flecken bei euren Liebesmahlen, indem sie ohne Furcht Festessen mit euch halten und sich selbst weiden; Wolken ohne Wasser, von Winden hingetrieben; spätherbstliche Bäume, fruchtleer, zweimal erstorben, entwurzelt; wilde Meereswogen, die ihre eigenen Schändlichkeiten ausschäumen; Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in Ewigkeit aufbewahrt ist. Es hat aber auch Henoch, der siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: "Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende, Gericht auszuführen wider alle und völlig zu überführen alle ihre Gottlosen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten Worten, welche gottlose Sünder wider ihn geredet haben". Diese sind Murrende, mit ihrem Lose Unzufriedene, die nach ihren Lüsten wandeln; und ihr Mund redet stolze Worte, und Vorteils halber bewundern sie Personen. Ihr aber, Geliebte, gedenket an die von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus zuvorgesprochenen Worte, dass sie euch sagten, dass am Ende der Zeit Spötter sein werden, die nach ihren eigenen Lüsten der Gottlosigkeit wandeln. Diese sind es, die sich absondern, natürliche Menschen, die den Geist nicht haben. Ihr aber, Geliebte, euch selbst erbauend auf euren allerheiligsten Glauben, betend im Heiligen Geiste, erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben. Und die einen, welche streiten, weiset zurecht, die anderen aber rettet mit Furcht, sie aus dem Feuer reissend, indem ihr auch das von dem Fleische befleckte Kleid hasset. Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seiner Herrlichkeit tadellos darzustellen vermag mit Frohlocken, dem alleinigen Gott, unserem Heilande, durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.
Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss; und durch seinen Engel sendend, hat er es seinem Knechte Johannes gezeigt, der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, alles, was er sah. Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe! Johannes den sieben Versammlungen, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind, und von Jesu Christo, welcher der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blute, und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des Landes. Ja, Amen. Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Drangsal und dem Königtum und dem Ausharren in Jesu, war auf der Insel, genannt Patmos, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen. Ich war an des Herrn Tage im Geiste, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie die einer Posaune, welche sprach: Was du siehst, schreibe in ein Buch und sende es den sieben Versammlungen: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamus und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea. Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, welche mit mir redete, und als ich mich umgewandt hatte, sah ich sieben goldene Leuchter, und inmitten der sieben Leuchter einen gleich dem Sohne des Menschen, angetan mit einem bis zu den Füssen reichenden Gewande, und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel; sein Haupt aber und seine Haare weiss wie weisse Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme, und seine Füsse gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im Ofen, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser; und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füssen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades. Schreibe nun, was du gesehen hast, und was ist, und was nach diesem geschehen wird. Das Geheimnis der sieben Sterne, die du in meiner Rechten gesehen hast, und die sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Versammlungen, und die sieben Leuchter sind sieben Versammlungen. Dem Engel der Versammlung in Ephesus schreibe: Dieses sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der da wandelt inmitten der sieben goldenen Leuchter: Ich kenne deine Werke und deine Arbeit und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, welche sich Apostel nennen, und sind es nicht, und hast sie als Lügner erfunden; und du hast Ausharren und hast getragen um meines Namens willen, und bist nicht müde geworden. Aber ich habe wider dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Gedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Busse und tue die ersten Werke; wenn aber nicht, so komme ich dir und werde deinen Leuchter aus seiner Stelle wegrücken, wenn du nicht Busse tust. Aber dieses hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, die auch ich hasse. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baume des Lebens, welcher in dem Paradiese Gottes ist. Und dem Engel der Versammlung in Smyrna schreibe: Dieses sagt der Erste und der Letzte, der starb und wieder lebendig wurde: Ich kenne deine Drangsal und deine Armut (du bist aber reich) und die Lästerung von denen, welche sagen, sie seien Juden, und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans. Fürchte nichts von dem, was du leiden wirst. Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, auf dass ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage. Sei getreu bis zum Tode, und ich werde dir die Krone des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, höre was der Geist den Versammlungen sagt! Wer überwindet, wird nicht beschädigt werden von dem zweiten Tode. Und dem Engel der Versammlung in Pergamus schreibe: Dieses sagt, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat: Ich weiss, wo du wohnst, wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in welchen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist. Aber ich habe ein weniges wider dich, dass du solche dort hast, welche die Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Söhne Israels zu legen, Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. Also hast auch du solche, welche in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten festhalten. Tue nun Busse; wenn aber nicht, so komme ich dir bald und werde Krieg mit ihnen führen mit dem Schwerte meines Mundes. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weissen Stein geben, und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt. Und dem Engel der Versammlung in Thyatira schreibe: Dieses sagt der Sohn Gottes, der seine Augen hat wie eine Feuerflamme und seine Füsse gleich glänzendem Kupfer: Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und dein Ausharren, und weiss, dass deiner letzten Werke mehr sind als der ersten. Aber ich habe wider dich, dass du das Weib Isebel duldest, welche sich eine Prophetin nennt, und sie lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Und ich gab ihr Zeit, auf dass sie Busse täte, und sie will nicht Busse tun von ihrer Hurerei. Siehe, ich werfe sie in ein Bett und die, welche Ehebruch mit ihr treiben, in grosse Drangsal, wenn sie nicht Busse tun von ihren Werken. Und ihre Kinder werde ich mit Tod töten, und alle Versammlungen werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht: und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben. Euch aber sage ich, den übrigen, die in Thyatira sind, so viele diese Lehre nicht haben, welche die Tiefen des Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben: ich werfe keine andere Last auf euch; doch was ihr habt haltet fest, bis ich komme. Und wer überwindet und meine Werke bewahrt bis ans Ende, dem werde ich Gewalt über die Nationen geben; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, wie Töpfergefässe zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Und dem Engel der Versammlung in Sardes schreibe: Dieses sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke, dass du den Namen hast, dass du lebest, und bist tot. Sei wachsam und stärke das Übrige, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor meinem Gott. Gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Busse. Wenn du nun nicht wachen wirst, so werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, um welche Stunde ich über dich kommen werde. Aber du hast einige wenige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; und sie werden mit mir einhergehen in weissen Kleidern, denn sie sind es wert. Wer überwindet, der wird mit weissen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Und dem Engel der Versammlung in Philadelphia schreibe: Dieses sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel des David hat, der da öffnet, und niemand wird schliessen, und schliesst und niemand wird öffnen: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand zu schliessen vermag; denn du hast eine kleine Kraft, und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich gebe aus der Synagoge des Satans von denen, welche sagen, sie seien Juden, und sind es nicht, sondern lügen; siehe, ich werde sie zwingen, dass sie kommen und sich niederwerfen vor deinen Füssen und erkennen, dass ich dich geliebt habe. Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen. Ich komme bald; halte fest, was du hast, auf dass niemand deine Krone nehme! Wer überwindet, den werde ich zu einer Säule machen in dem Tempel meines Gottes, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Und dem Engel der Versammlung in Laodizea schreibe: Dieses sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest! Also, weil du lau bist und weder kalt noch warm, so werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts, und weisst nicht, dass du der Elende und der Jämmerliche und arm und blind und bloss bist. Ich rate dir, Gold von mir zu kaufen, geläutert im Feuer, auf dass du reich werdest; und weisse Kleider, auf dass du bekleidet werdest, und die Schande deiner Blösse nicht offenbar werde; und Augensalbe, deine Augen zu salben, auf dass du sehen mögest. Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe. Sei nun eifrig und tue Busse! Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir. Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater gesetzt habe auf seinen Thron. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Nach diesem sah ich: und siehe, eine Tür war aufgetan in dem Himmel, und die erste Stimme, die ich gehört hatte wie die einer Posaune mit mir reden, sprach: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss. Alsbald war ich im Geiste; und siehe, ein Thron stand in dem Himmel, und auf dem Throne sass einer. Und der da sass, war von Ansehen gleich einem Jaspisstein und einem Sardis, und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd. Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sassen vierundzwanzig Älteste, bekleidet mit weissen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen. Und aus dem Throne gehen hervor Blitze und Stimmen und Donner; und sieben Feuerfackeln brannten vor dem Throne, welche die sieben Geister Gottes sind. Und vor dem Throne wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall; und inmitten des Thrones und um den Thron her vier lebendige Wesen, voller Augen vorn und hinten. Und das erste lebendige Wesen war gleich einem Löwen, und das zweite lebendige Wesen gleich einem Kalbe, und das dritte lebendige Wesen hatte das Angesicht eines Menschen, und das vierte lebendige Wesen war gleich einem fliegenden Adler. Und die vier lebendigen Wesen hatten, ein jedes von ihnen für sich, je sechs Flügel; ringsum und inwendig sind sie voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt! Und wenn die lebendigen Wesen Herrlichkeit und Ehre und Danksagung geben werden dem, der auf dem Throne sitzt, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, so werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Throne sitzt, und den anbeten, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und werden ihre Kronen niederwerfen vor dem Throne und sagen: Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden. Und ich sah in der Rechten dessen, der auf dem Throne sass, ein Buch, beschrieben inwendig und auswendig, mit sieben Siegeln versiegelt. Und ich sah einen starken Engel, der mit lauter Stimme ausrief: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen? Und niemand in dem Himmel, noch auf der Erde, noch unter der Erde vermochte das Buch zu öffnen, noch es anzublicken. Und ich weinte sehr, weil niemand würdig erfunden wurde, das Buch zu öffnen, noch es anzublicken. Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamme Juda ist, die Wurzel Davids, das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel. Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen wie geschlachtet, das sieben Hörner hatte und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die gesandt sind über die ganze Erde. Und es kam und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Throne sass. Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen sind. Und sie singen ein neues Lied: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation, und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen! Und ich sah: und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron her und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende, die mit lauter Stimme sprachen: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung. Und jedes Geschöpf, das in dem Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Throne sitzt und dem Lamme die Segnung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an. Und ich sah, als das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete: und ich hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie eine Donnerstimme sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein weisses Pferd, und der darauf sass hatte einen Bogen; und eine Krone wurde ihm gegeben, und er zog aus, siegend und auf dass er siegte. Und als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm! Und es zog aus ein anderes, feuerrotes Pferd; und dem, der darauf sass, ihm wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, und dass sie einander schlachteten; und ein grosses Schwert wurde ihm gegeben. Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf sass, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte wie eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, welche sagte: Ein Chönix Weizen für einen Denar, und drei Chönix Gerste für einen Denar; und das Öl und den Wein beschädige nicht. Und als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf sass, sein Name war Tod; und der Hades folgte ihm. Und ihm wurde Gewalt gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwerte und mit Hunger und mit Tod und durch die wilden Tiere der Erde. Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, welche geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, o Herrscher, der du heilig und wahrhaftig bist, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und es wurde ihnen einem jeden ein weisses Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet sein würden, die ebenso wie sie getötet werden würden. Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete: und es geschah ein grosses Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem starken Winde, seine unreifen Feigen abwirft. Und der Himmel entwich wie ein Buch, das aufgerollt wird, und jeder Berg und jede Insel wurden aus ihren Stellen gerückt. Und die Könige der Erde und die Grossen und die Obersten und die Reichen und die Starken und jeder Knecht und Freie verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge; und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorne des Lammes; denn gekommen ist der grosse Tag seines Zornes, und wer vermag zu bestehen? Und nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen, welche die vier Winde der Erde festhielten, auf dass kein Wind wehe auf der Erde, noch auf dem Meere, noch über irgend einen Baum. Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, welcher das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln, welchen gegeben worden war, die Erde und das Meer zu beschädigen, und sagte: Beschädiget nicht die Erde, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben. Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: hundertvierundvierzigtausend Versiegelte, aus jedem Stamme der Söhne Israels. Aus dem Stamme Juda zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamme Ruben zwölftausend, aus dem Stamme Gad zwölftausend, aus dem Stamme Aser zwölftausend, aus dem Stamme Nephthalim zwölftausend, aus dem Stamme Manasse zwölftausend, aus dem Stamme Simeon zwölftausend, aus dem Stamme Levi zwölftausend, aus dem Stamme Issaschar zwölftausend, aus dem Stamme Zabulon zwölftausend, aus dem Stamme Joseph zwölftausend, aus dem Stamme Benjamin zwölftausend Versiegelte. Nach diesem sah ich: und siehe, eine grosse Volksmenge, welche niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, und sie standen vor dem Throne und vor dem Lamme, bekleidet mit weissen Gewändern, und Palmen waren in ihren Händen. Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme! Und alle Engel standen um den Thron her und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen, und sie fielen vor dem Throne auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sagten: Amen! Die Segnung und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Und einer von den Ältesten hob an und sprach zu mir: Diese, die mit weissen Gewändern bekleidet sind, wer sind sie, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weisst es. Und er sprach zu mir: Dies sind die, welche aus der grossen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiss gemacht in dem Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über ihnen errichten. Sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie fallen, noch irgend eine Glut; denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen der Wasser des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Und als es das siebte Siegel öffnete, entstand ein Schweigen in dem Himmel bei einer halben Stunde. Und ich sah die sieben Engel, welche vor Gott stehen; und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räucherfass; und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, auf dass er Kraft gebe den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar, der vor dem Throne ist. Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen auf aus der Hand des Engels vor Gott. Und der Engel nahm das Räucherfass und füllte es von dem Feuer des Altars und warf es auf die Erde; und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze und ein Erdbeben. Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, bereiteten sich, auf dass sie posaunten. Und der erste posaunte: und es kam Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde geworfen. Und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. Und der zweite Engel posaunte: und wie ein grosser, mit Feuer brennender Berg wurde ins Meer geworfen; und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut. Und es starb der dritte Teil der Geschöpfe, welche im Meere waren, die Leben hatten, und der dritte Teil der Schiffe wurde zerstört. Und der dritte Engel posaunte: und es fiel vom Himmel ein grosser Stern, brennend wie eine Fackel, und er fiel auf den dritten Teil der Ströme und auf die Wasserquellen. Und der Name des Sternes heisst Wermut; und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut, und viele der Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter gemacht waren. Und der vierte Engel posaunte: und es wurde geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, auf dass der dritte Teil derselben verfinstert würde, und der Tag nicht schiene seinen dritten Teil und die Nacht gleicherweise. Und ich sah: und ich hörte einen Adler fliegen inmitten des Himmels und mit lauter Stimme sagen: Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Stimmen der Posaune der drei Engel, die posaunen werden! Und der fünfte Engel posaunte: und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war; und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrundes; und ein Rauch stieg auf aus dem Schlunde wie der Rauch eines grossen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden von dem Rauche des Schlundes verfinstert. Und aus dem Rauche kamen Heuschrecken hervor auf die Erde, und es wurde ihnen Gewalt gegeben, wie die Skorpionen der Erde Gewalt haben. Und es wurde ihnen gesagt, dass sie nicht beschädigen sollten das Gras der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgend einen Baum, sondern die Menschen, welche nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben. Und es wurde ihnen gegeben, dass sie sie nicht töteten, sondern dass sie fünf Monate gequält würden; und ihre Qual war wie die Qual eines Skorpions, wenn er einen Menschen schlägt. Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und werden ihn nicht finden, und werden zu sterben begehren, und der Tod flieht vor ihnen. Und die Gestalten der Heuschrecken waren gleich zum Kampfe gerüsteten Pferden, und auf ihren Köpfen wie Kronen gleich Gold, und ihre Angesichter wie Menschenangesichter; und sie hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen. Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen mit vielen Pferden, die in den Kampf laufen; und sie haben Schwänze gleich Skorpionen, und Stacheln, und ihre Gewalt ist in ihren Schwänzen, die Menschen fünf Monate zu beschädigen. Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes; sein Name ist auf hebräisch Abaddon, und im Griechischen hat er den Namen Apollyon. Das eine Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesen Dingen. Und der sechste Engel posaunte: und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist, zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte, sagen: Löse die vier Engel, welche an dem grossen Strome Euphrat gebunden sind. Und die vier Engel wurden gelöst, welche bereitet waren auf Stunde und Tag und Monat und Jahr, auf dass sie den dritten Teil der Menschen töteten. Und die Zahl der Kriegsheere zu Ross war zweimal zehntausend mal zehntausend; ich hörte ihre Zahl. Und also sah ich die Rosse in dem Gesicht und die auf ihnen sassen: und sie hatten feurige und hyazinthene und schweflichte Panzer; und die Köpfe der Rosse waren wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern geht Feuer und Rauch und Schwefel hervor. Von diesen drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorgehen. Denn die Gewalt der Rosse ist in ihrem Maule und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit ihnen beschädigen sie. Und die übrigen der Menschen, welche durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten nicht Busse von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht anbeteten die Dämonen und die goldenen und die silbernen und die ehernen und die steinernen und die hölzernen Götzenbilder, die weder sehen noch hören noch wandeln können. Und sie taten nicht Busse von ihren Mordtaten, noch von ihren Zaubereien, noch von ihrer Hurerei, noch von ihren Diebstählen. Und ich sah einen anderen starken Engel aus dem Himmel herniederkommen, bekleidet mit einer Wolke, und der Regenbogen war auf seinem Haupte, und sein Angesicht war wie die Sonne, und seine Füsse wie Feuersäulen; und er hatte in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein. Und er stellte seinen rechten Fuss auf das Meer, den linken aber auf die Erde; und er rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er rief, redeten die sieben Donner ihre Stimmen. Und als die sieben Donner redeten, wollte ich schreiben; und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe dieses nicht. Und der Engel, den ich auf dem Meere und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel und schwur bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, welcher den Himmel erschuf und was in ihm ist, und die Erde und was auf ihr ist, und das Meer und was in ihm ist, dass keine Frist mehr sein wird, sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er posaunen wird, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein, wie er seinen eigenen Knechten, den Propheten, die frohe Botschaft verkündigt hat. Und die Stimme, die ich aus dem Himmel hörte, redete wiederum mit mir und sprach: Gehe hin, nimm das geöffnete Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meere und auf der Erde steht. Und ich ging zu dem Engel und sagte ihm, er möge mir das Büchlein geben. Und er spricht zu mir: Nimm es und iss es auf; und es wird deinen Bauch bitter machen, aber in deinem Munde wird es süss sein wie Honig. Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und ass es auf; und es war in meinem Munde süss, wie Honig, und als ich es gegessen hatte, wurde mein Bauch bitter gemacht. Und es wurde mir gesagt: Du musst wiederum weissagen über Völker und Nationen und Sprachen und viele Könige. Und es wurde mir ein Rohr, gleich einem Stabe, gegeben und gesagt: Stehe auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die darin anbeten. Und den Hof, der ausserhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miss ihn nicht; denn er ist den Nationen gegeben worden, und sie werden die heilige Stadt zertreten zweiundvierzig Monate. Und ich werde meinen zwei Zeugen Kraft geben, und sie werden tausendzweihundertsechzig Tage weissagen, mit Sacktuch bekleidet. Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. Und wenn jemand sie beschädigen will, so geht Feuer aus ihrem Munde und verzehrt ihre Feinde; und wenn jemand sie beschädigen will, so muss er also getötet werden. Diese haben die Gewalt, den Himmel zu verschliessen, auf dass während der Tage ihrer Weissagung kein Regen falle; und sie haben Gewalt über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde zu schlagen mit jeder Plage, so oft sie nur wollen. Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben werden, so wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen, und wird sie überwinden und sie töten. Und ihr Leichnam wird auf der Strasse der grossen Stadt liegen, welche geistlicherweise Sodom und Ägypten heisst, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Und viele aus den Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihren Leichnam drei Tage und einen halben, und erlauben nicht, ihre Leichname ins Grab zu legen. Und die auf der Erde wohnen, freuen sich über sie und frohlocken und werden einander Geschenke senden, weil diese, die zwei Propheten, die quälten, welche auf der Erde wohnen. Und nach den drei Tagen und einem halben kam der Geist des Lebens aus Gott in sie, und sie standen auf ihren Füssen; und grosse Furcht fiel auf die, welche sie schauten. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen: Steiget hier herauf! Und sie stiegen in den Himmel hinauf in der Wolke, und es schauten sie ihre Feinde. Und in jener Stunde geschah ein grosses Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und siebentausend Menschennamen kamen in dem Erdbeben um; und die übrigen wurden voll Furcht und gaben dem Gott des Himmels Ehre. Das zweite Wehe ist vorüber; siehe, das dritte Wehe kommt bald. Und der siebte Engel posaunte: und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, welche sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, dass du angenommen hast deine grosse Macht und angetreten deine Herrschaft! Und die Nationen sind zornig gewesen, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, um gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Grossen, und die zu verderben, welche die Erde verderben. Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel gesehen; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein grosser Hagel. Und ein grosses Zeichen erschien in dem Himmel: Ein Weib bekleidet mit der Sonne, und der Mond war unter ihren Füssen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen. Und sie ist schwanger und schreit in Geburtswehen und in Schmerzen zu gebären. Und es erschien ein anderes Zeichen in dem Himmel: und siehe, ein grosser, feuerroter Drache, welcher sieben Köpfe und zehn Hörner hatte, und auf seinen Köpfen sieben Diademe; und sein Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels mit sich fort; und er warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor dem Weibe, das im Begriff war zu gebären, auf dass er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind verschlänge. Und sie gebar einen männlichen Sohn, der alle Nationen weiden soll mit eiserner Rute; und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Throne. Und das Weib floh in die Wüste, woselbst sie eine von Gott bereitete Stätte hat, auf dass man sie daselbst ernähre tausendzweihundertsechzig Tage. Und es entstand ein Kampf in dem Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel; und sie siegten nicht ob, auch wurde ihre Stätte nicht mehr in dem Himmel gefunden. Und es wurde geworfen der grosse Drache, die alte Schlange, welcher Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen. Und ich hörte eine laute Stimme in dem Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tode! Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnet! Wehe der Erde und dem Meere! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat grosse Wut, da er weiss, dass er wenig Zeit hat. Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er das Weib, welches das männliche Kind geboren hatte. Und es wurden dem Weibe die zwei Flügel des grossen Adlers gegeben, auf dass sie in die Wüste fliege, an ihre Stätte, woselbst sie ernährt wird eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange. Und die Schlange warf aus ihrem Munde Wasser, wie einen Strom, hinter dem Weibe her, auf dass sie sie mit dem Strome fortrisse. Und die Erde half dem Weibe, und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde warf. Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben. Und ich stand auf dem Sande des Meeres. Und ich sah aus dem Meere ein Tier aufsteigen, welches zehn Hörner und sieben Köpfe hatte, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Pardel {Panther}, und seine Füsse wie die eines Bären, und sein Maul wie eines Löwen Maul. Und der Drache gab ihm seine Macht und seinen Thron und grosse Gewalt. Und ich sah einen seiner Köpfe wie zum Tode geschlachtet. Und seine Todeswunde wurde geheilt, und die ganze Erde verwunderte sich über das Tier. Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tiere die Gewalt gab, und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tiere gleich? Und wer vermag mit ihm zu kämpfen? Und es wurde ihm ein Mund gegeben, der grosse Dinge und Lästerungen redete; und es wurde ihm Gewalt gegeben, zweiundvierzig Monate zu wirken {O. zu handeln (vgl. hierzu Daniel 8,24)}. Und es öffnete seinen Mund zu Lästerungen wider Gott, seinen Namen zu lästern und seine Hütte und die, welche ihre Hütte in dem Himmel haben. Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden; und es wurde ihm Gewalt gegeben über jeden Stamm und Volk und Sprache und Nation. Und alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten, ein jeder, dessen Name nicht geschrieben ist in dem Buche des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an. Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er! Wenn jemand in Gefangenschaft führt, so geht er in Gefangenschaft; wenn jemand mit dem Schwerte töten wird, so muss er mit dem Schwerte getötet werden. Hier ist das Ausharren und der Glaube der Heiligen. Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen: und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamme, und es redete wie ein Drache. Und die ganze Gewalt des ersten Tieres übt es vor ihm aus, und es macht, dass die Erde und die auf ihr wohnen das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde. Und es tut grosse Zeichen, dass es selbst Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lässt vor den Menschen; und es verführt, die auf der Erde wohnen wegen der Zeichen, welche vor dem Tiere zu tun ihm gegeben wurde, indem es die, welche auf der Erde wohnen, auffordert, ein Bild dem Tiere zu machen, das die Wunde des Schwertes hat und lebte. Und es wurde ihm gegeben, dem Bilde des Tieres Odem zu geben, auf dass das Bild des Tieres auch redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Grossen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Knechte, dass sie ein Malzeichen annehmen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn; und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. Und ich sah: und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, welche seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen eines lauten Donners; und die Stimme, welche ich hörte, war wie von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie singen ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen, als nur die hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft waren. Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben, denn sie sind Jungfrauen; diese sind es, die dem Lamme folgen, wohin irgend es geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge Gott und dem Lamme. Und in ihrem Munde wurde kein Falsch gefunden; denn sie sind tadellos. Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der das ewige Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation und Stamm und Sprache und Volk, indem er mit lauter Stimme sprach: Fürchtet Gott und gebet ihm Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde gemacht hat und das Meer und die Wasserquellen. Und ein anderer, zweiter Engel folgte und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die grosse, die mit dem Weine der Wut ihrer Hurerei alle Nationen getränkt hat. Und ein anderer, dritter Engel folgte ihnen und sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken von dem Weine des Grimmes Gottes, der unvermischt in dem Kelche seines Zornes bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamme. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt. Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Schreibe: Glückselig die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, auf dass sie ruhen von ihren Arbeiten, denn ihre Werke folgen ihnen nach. Und ich sah: und siehe, eine weisse Wolke, und auf der Wolke sass einer gleich dem Sohne des Menschen, welcher auf seinem Haupte eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel hatte. Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor und rief dem, der auf der Wolke sass, mit lauter Stimme zu: Schicke deine Sichel und ernte; denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist überreif geworden. Und der auf der Wolke sass, legte seine Sichel an die Erde, und die Erde wurde geerntet. Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor, der in dem Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel. Und ein anderer Engel, der Gewalt über das Feuer hatte, kam aus dem Altar hervor, und er rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit lautem Schrei zu und sprach: Schicke deine scharfe Sichel und lies die Trauben des Weinstocks der Erde, denn seine Beeren sind reif geworden. Und der Engel legte seine Sichel an die Erde und las die Trauben des Weinstocks der Erde und warf sie in die grosse Kelter des Grimmes Gottes. Und die Kelter wurde ausserhalb der Stadt getreten, und Blut ging aus der Kelter hervor bis an die Gebisse der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit. Und ich sah ein anderes Zeichen in dem Himmel, gross und wunderbar: Sieben Engel, welche sieben Plagen hatten, die letzten; denn in ihnen ist der Grimm Gottes vollendet. Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meere stehen, und sie hatten Harfen Gottes. Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Gross und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig deine Wege, o König der Nationen! Wer sollte nicht dich, Herr, fürchten und deinen Namen verherrlichen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden. Und nach diesem sah ich: und der Tempel der Hütte des Zeugnisses in dem Himmel wurde geöffnet. Und die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, kamen aus dem Tempel hervor, angetan mit reinem, glänzenden Linnen, und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln. Und eines der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, voll des Grimmes Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und der Tempel wurde mit Rauch gefüllt von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Macht; und niemand konnte in den Tempel eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel zu den sieben Engeln sagen: Gehet hin und giesset die sieben Schalen des Grimmes Gottes aus auf die Erde. Und der erste ging hin und goss seine Schale aus auf die Erde; und es kam ein böses und schlimmes Geschwür an die Menschen, welche das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten. Und der zweite goss seine Schale aus auf das Meer; und es wurde zu Blut, wie von einem Toten, und jede lebendige Seele starb, alles was in dem Meere war. Und der dritte goss seine Schale aus auf die Ströme und auf die Wasserquellen, und sie wurden zu Blut. Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Du bist gerecht, der da ist und der da war, der Heilige, dass du also gerichtet hast. Denn Blut von Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind es wert. Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger, wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte. Und der vierte goss seine Schale aus auf die Sonne; und es wurde ihr gegeben, die Menschen mit Feuer zu versengen. Und die Menschen wurden von grosser Hitze versengt und lästerten den Namen Gottes, der über diese Plagen Gewalt hat, und taten nicht Busse, ihm Ehre zu geben. Und der fünfte goss seine Schale aus auf den Thron des Tieres; und sein Reich wurde verfinstert; und sie zerbissen ihre Zungen vor Pein und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Pein und wegen ihrer Geschwüre, und taten nicht Busse von ihren Werken. Und der sechste goss seine Schale aus auf den grossen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete, auf dass der Weg der Könige bereitet würde, die von Sonnenaufgang herkommen. Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, wie Frösche; denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises ausgehen, sie zu versammeln zu dem Kriege jenes grossen Tages Gottes, des Allmächtigen. (Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, auf dass er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe!) Und er versammelte sie an den Ort, der auf hebräisch Armagedon heisst. Und der siebte goss seine Schale aus in die Luft; und es ging eine laute Stimme aus von dem Tempel des Himmels, von dem Throne, welche sprach: Es ist geschehen. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner; und ein grosses Erdbeben geschah, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem die Menschen auf der Erde waren, solch ein Erdbeben, so gross. Und die grosse Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Nationen fielen, und die grosse Babylon kam ins Gedächtnis vor Gott, ihr den Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes zu geben. Und jede Insel entfloh, und Berge wurden nicht gefunden. Und grosse Hagelsteine, wie ein Talent schwer, fallen aus dem Himmel auf die Menschen hernieder; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, denn seine Plage ist sehr gross. Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm her, ich will dir das Urteil über die grosse Hure zeigen, die auf den vielen Wassern sitzt, mit welcher die Könige der Erde Hurerei getrieben haben; und die auf der Erde wohnen, sind trunken geworden von dem Weine ihrer Hurerei. Und er führte mich im Geiste hinweg in eine Wüste; und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tiere sitzen, voll Namen der Lästerung, das sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen, und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll Greuel und Unreinigkeit ihrer Hurerei; und an ihrer Stirn einen Namen geschrieben: Geheimnis, Babylon, die grosse, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde. Und ich sah das Weib trunken von dem Blute der Heiligen und von dem Blute der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit grosser Verwunderung. Und der Engel sprach zu mir: Warum verwundertest du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen und des Tieres, das sie trägt, welches die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat. Das Tier, welches du sahest, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen; und die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht in dem Buche des Lebens geschrieben sind von Grundlegung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, dass es war und nicht ist und da sein wird. Hier ist der Verstand, der Weisheit hat: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf welchen das Weib sitzt. Und es sind sieben Könige: fünf von ihnen sind gefallen, der eine ist, der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Weile bleiben. Und das Tier, welches war und nicht ist, er ist auch ein achter und ist von den sieben und geht ins Verderben. Und die zehn Hörner, die du sahst, sind zehn Könige, welche noch kein Königreich empfangen haben, aber Gewalt wie Könige empfangen eine Stunde mit dem Tiere. Diese haben einen Sinn und geben ihre Macht und Gewalt dem Tiere. Diese werden mit dem Lamme Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden; denn er ist Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind Berufene und Auserwählte und Treue. Und er spricht zu mir: Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerscharen und Nationen und Sprachen; und die zehn Hörner, die du sahst, und das Tier, diese werden die Hure hassen und werden sie öde und nackt machen, und werden ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat in ihre Herzen gegeben, seinen Sinn zu tun und in einem Sinne zu handeln und ihr Königreich dem Tiere zu geben, bis die Worte Gottes vollbracht sein werden. Und das Weib, das du sahst, ist die grosse Stadt, welche das Königtum hat über die Könige der Erde. Nach diesem sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herniederkommen, welcher grosse Gewalt hatte; und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet. Und er rief mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die grosse, und ist eine Behausung von Dämonen geworden und ein Gewahrsam jedes unreinen Geistes und ein Gewahrsam jedes unreinen und gehassten Vogels. Denn von dem Weine der Wut ihrer Hurerei haben alle Nationen getrunken, und die Könige der Erde haben Hurerei mit ihr getrieben, und die Kaufleute der Erde sind durch die Macht ihrer Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Gehet aus ihr hinaus, mein Volk, auf dass ihr nicht ihrer Sünden mitteilhaftig werdet, und auf dass ihr nicht empfanget von ihren Plagen; denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht. Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat, und verdoppelt ihr doppelt nach ihren Werken; in dem Kelche, welchen sie gemischt hat, mischet ihr doppelt. Wieviel sie sich verherrlicht und Üppigkeit getrieben hat, so viel Qual und Trauer gebet ihr. Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht, und Traurigkeit werde ich nicht sehen. Darum werden ihre Plagen an einem Tage kommen: Tod und Traurigkeit und Hungersnot, und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat. Und es werden über sie weinen und wehklagen die Könige der Erde, welche Hurerei und Üppigkeit mit ihr getrieben haben, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen; und sie werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe! Die grosse Stadt, Babylon, die starke Stadt! Denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen. Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft: Ware von Gold und Silber und Edelgestein und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach, und alles Thynenholz und jedes Gerät von Elfenbein und jedes Gerät von kostbarstem Holz und von Erz und Eisen und Marmor, und Zimmet und Amomum und Räucherwerk und Salbe und Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen und Vieh und Schafe, und von Pferden und von Wagen und von Leibeigenen, und Menschenseelen. Und das Obst der Lust deiner Seele ist von dir gewichen, und alles Glänzende und Prächtige ist dir verloren, und du wirst es nie mehr finden. Die Kaufleute dieser Dinge, die an ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von ferne stehen, weinend und trauernd, und werden sagen: Wehe, wehe! Die grosse Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen! Denn in einer Stunde ist der so grosse Reichtum verwüstet worden. Und jeder Steuermann und jeder, der nach irgend einem Orte segelt, und Schiffsleute und so viele auf dem Meere beschäftigt sind, standen von ferne und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sprachen: Welche Stadt ist gleich der grossen Stadt? Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd und sprachen: Wehe, wehe! Die grosse Stadt, in welcher alle, die Schiffe auf dem Meere hatten, reich wurden von ihrer Kostbarkeit! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden. Sei fröhlich über sie, du Himmel, und ihr Heiligen und ihr Apostel und ihr Propheten! Denn Gott hat euer Urteil an ihr vollzogen. Und ein starker Engel hob einen Stein auf wie einen grossen Mühlstein und warf ihn ins Meer und sprach: Also wird Babylon, die grosse Stadt, mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden. Und die Stimme der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler und Trompeter wird nie mehr in dir gehört werden, und nie mehr wird ein Künstler irgend welcher Kunst in dir gefunden werden, und das Geräusch des Mühlsteins wird nie mehr in dir gehört werden, und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen, und die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nie mehr in dir gehört werden; denn deine Kaufleute waren die Grossen der Erde; denn durch deine Zauberei sind alle Nationen verführt worden. Und in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden und von allen denen, die auf der Erde geschlachtet worden sind. Nach diesem hörte ich wie eine laute Stimme einer grossen Volksmenge in dem Himmel, welche sprach: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht unseres Gottes! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die grosse Hure gerichtet, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbte, und hat das Blut seiner Knechte gerächt an ihrer Hand. Und zum anderen Male sprachen sie: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Throne sitzt, und sagten: Amen, Halleluja! Und eine Stimme kam aus dem Throne hervor, welche sprach: Lobet unseren Gott, alle seine Knechte, und die ihr ihn fürchtet, die Kleinen und die Grossen! Und ich hörte wie eine Stimme einer grossen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, welche sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten. Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet. Und es ward ihr gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend und rein; denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen. Und er spricht zu mir: Schreibe: Glückselig, die geladen sind zum Hochzeitsmahle des Lammes! Und er spricht zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes. Und ich fiel zu seinen Füssen nieder, ihn anzubeten. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tue es nicht. Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben; bete Gott an. Denn der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu. Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weisses Pferd, und der darauf sass, genannt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt, als nur er selbst; und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewande, und sein Name heisst: Das Wort Gottes. Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weissen Pferden, angetan mit weisser, reiner Leinwand. Und aus seinem Munde geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, auf dass er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und er trägt auf seinem Gewande und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren. Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommet her, versammelt euch zu dem grossen Mahle Gottes! Auf dass ihr Fleisch von Königen fresset und Fleisch von Obersten und Fleisch von Starken und Fleisch von Pferden und von denen, die darauf sitzen, und Fleisch von allen, sowohl von Freien als Sklaven, sowohl von Kleinen als Grossen. Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde sass und mit seinem Heere. Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet, der mit ihm war, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, welche das Malzeichen des Tieres annahmen und die sein Bild anbeteten, lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwerte dessen, der auf dem Pferde sass, welches Schwert aus seinem Munde hervorging; und alle Vögel wurden von ihrem Fleische gesättigt. Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, welcher den Schlüssel des Abgrundes und eine grosse Kette in seiner Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre, und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, auf dass er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet wären. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden. Und ich sah Throne, und sie sassen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten; und die Seelen derer, welche um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet waren, und die, welche das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre Hand, und sie lebten und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre. Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden, und wird ausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, sie zum Kriege zu versammeln, deren Zahl wie der Sand des Meeres ist. Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt; und Feuer kam von Gott hernieder aus dem Himmel und verschlang sie. Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier ist als auch der falsche Prophet; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und ich sah einen grossen weissen Thron und den, der darauf sass, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Grossen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan; und ein anderes Buch ward aufgetan, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buche des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herniederkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Throne sass sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. Wer überwindet, wird dieses ererben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein. Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern, ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist. Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm her, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes zeigen. Und er führte mich im Geiste hinweg auf einen grossen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt, Jerusalem, herniederkommend aus dem Himmel von Gott; und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr kostbaren Edelstein, wie ein kristallheller Jaspisstein; und sie hatte eine grosse und hohe Mauer und hatte zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, welche die der zwölf Stämme der Söhne Israels sind. Nach Osten drei Tore, und nach Norden drei Tore, und nach Süden drei Tore, und nach Westen drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundlagen, und auf denselben zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und der mit mir redete hatte ein Mass, ein goldenes Rohr, auf dass er die Stadt messe und ihre Tore und ihre Mauern. Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so gross wie die Breite. Und er mass die Stadt mit dem Rohre, zwölftausend Stadien; die Länge und die Breite und die Höhe derselben sind gleich. Und er mass ihre Mauer, hundertvierundvierzig Ellen, eines Menschen Mass, das ist des Engels. Und der Bau ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt reines Gold, gleich reinem Glase. Die Grundlagen der Mauer der Stadt waren geschmückt mit jedem Edelstein: die erste Grundlage, Jaspis; die zweite Saphir; die dritte Chalcedon; die vierte, Smaragd; die fünfte, Sardonix; die sechste, Sardis; die siebte, Chrysolith; die achte, Beryll; die neunte, Topas; die zehnte, Chrysopras; die elfte, Hyazinth; die zwölfte, Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, je eines der Tore war aus einer Perle, und die Strasse der Stadt reines Gold, wie durchsichtiges Glas. Und ich sah keinen Tempel in ihr, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm. Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, auf dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm. Und die Nationen werden durch ihr Licht wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr. Und ihre Tore sollen bei Tage nicht geschlossen werden, denn Nacht wird daselbst nicht sein. Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen zu ihr bringen. Und nicht wird in sie eingehen irgend etwas Gemeines und was Greuel und Lüge tut, sondern nur die geschrieben sind in dem Buche des Lebens des Lammes. Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Throne Gottes und des Lammes. In der Mitte ihrer Strasse und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen. Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein; und seine Knechte werden ihm dienen, und sie werden sein Angesicht sehen; und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und Nacht wird nicht mehr sein und kein Bedürfnis nach einer Lampe und dem Lichte der Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig, und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. Und siehe, ich komme bald. Glückselig, der da bewahrt die Worte der Weissagung dieses Buches! Und ich, Johannes, bin der, welcher diese Dinge hörte und sah; und als ich hörte und sah, fiel ich nieder, um anzubeten vor den Füssen des Engels, der mir diese Dinge zeigte. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tue es nicht. Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an. Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches; die Zeit ist nahe. Wer unrecht tut, tue noch unrecht, und wer unrein ist, verunreinige sich noch, und wer gerecht ist, übe noch Gerechtigkeit, und wer heilig ist, sei noch geheiligt. Siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk sein wird. Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Glückselig, die ihre Kleider waschen, auf dass sie ein Recht haben an dem Baume des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen! Draussen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern. Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst. Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buche geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen von dem Baume des Lebens und aus der heiligen Stadt, wovon in diesem Buche geschrieben ist. Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Amen; komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit allen Heiligen!