Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
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Morgenstern
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Digitale Mozart-Edition
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN
SALZBURG, 24. NOVEMBER 1786
_____________________________________________________________________________________\hfill Salzb: d 24t Nov: 1768
Der Leopoldl ist gesund!__________________________________________________________________irrthümlich für
______________________________________________________________________________________________________________________1786
Sagte ichs nicht, daß vernünftige Mensch sich nicht zum voraus grämen
sollen? – h: Pfleger in Neumark hat die Pfleg Mittersill depreciert, und
der Erzb: hat seine Ursach billig gefund. Mittersill ist zwar eine recht gute
Pfleg; allein hat hauptsächlich grosse oeconomie, und erfordert starke
Ablösung; – und die Wanderung von Neumark dahin geht fast durchs
ganze Salzb: Land, folglich erforderte es neue schwere kösten.
der Pfleger von Mittersill komt nach Radstatt. der Stattrichter von
Radstatt soll nach Goldegg kom. dem Goldegger ist nun von selbst itzt
geschrieb word, da er um nichts angehalt hat, ob er, vielleicht nach
Mittersill od wohin zu geh Lust hätte. – also ist eure Besorgniß
gehoben. Die Berge gieng Schwanger, u gebahr eine kleine Maus!
Daß die Mezger hier krankes Viehe kauff, ist eine offenbare Lüge.
alles Viehe, was geschlachtet wird, und was zum Verkauf ausgesetzt wird;
muß vor der niedergesetzt Comission, untersucht u geschlag werd.
wird man den nicht die nötige Vorsorge brauch, wo die Gefahr ist
eine Epidemie unter die Menschen zu bring? – – –
Da ich beÿm h: Magister war und mich erkundigte, so hörte das, was
schon wuste, nämlich, daß der Wolfg: sehr bäurische Sitt an sich habe,
die er aber nach und nach schon ablegen wird, wen er andere Beyspiele
von jung Leut um sich hat, – er machte sich nichts daraus ein, der
schon Rhetor ist, vor allen ein Esel zu heissen weg einer klein
Erinerung, die er ihm mit aller art machte. Er musste also ein
bischen auf den Boden niederknien. Überhaupts sehe, daß die
Kinder hier mehr mit Worten, und mit Schläg gar nicht gestraft
werden. Die meisten Strafen besteh darine, daß, wen sie es verdien,
anstatt der Recreation etwas arbeit müssen. der Magister sagte
mir auch: ich sehe wohl ein, daß man mit dem schwach Talent
des knaben Mitleid u Gedult haben muß. Es wird schon doch gehen;
Er ist halt zu spät daran kom: dan komts ihn zu schwer und ohngewöhnt
das Gedächtniß und die Aufmerksamkeit ein wenig zusam zu nehm,
da sie vorhero den kopf mit nichts als kindereÿen vollhatt.
Überhaupts muß das gute u Liebvolle Betrag dieses Manes und seiner
Schwester Bewundern. der Wolfg: wird von ihr täglich gekämt, gesäubert,
und seine haar sind recht zierlich frisiert und zusamgeputzt, so daß ich
ihn kaum gekannt habe.____________________________progect
DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM
INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881
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Der Both brachte das Geld richtig. ich danke für das Wildbreth.
dem Barisani habe den Fisch in eurem Nahm geschickt, er lässt sich sehr
bedanken, und glaube daß er ihm eb recht gekom ist, den heute frühe
sahe ich seine Schwäger von Neumark herein beÿ ihm um 10 uhr absteig.
Der Schneid hat den Schlafrock gebracht. sende auch die
Socken, hoffe sie werd nicht zu klein seÿn, sonst müsste sie
austauschen, welches ein bisch ungeleg ist. die Nanerl soll fein
fleisig darüber pissen, so sieht man fein zierlich die Mackeln.
Der Erzbischof wird d 30t diss von Wien abreis, und d
2t Decemb: hier eintreff.
h: Bullinger empfehlt sich, er geht übermorg mit dem
Postwag nach Münch. Bedauert daß er euch nicht seh konnte.
Comoedi sind nur 3 die Woch, – weil Montags wenig
Leute kom. sonst ist die Einahm noch gut genug.
h: v D'yppold trug mir auch auf seine Empf: zu schreib
Heinrich empfehlt sich, und bedankt sich weg der Ariadne auf Naxos.
die Churfürstin ist wied gesund, u er wied in Münch.
Im Schlafrock sind die Socken, u beÿ den Sock der Schneider=Conto, – und auch d Teil v Grandison, wofür sich Heinrich be=dankt.
Nun gute Nacht, das hab um 11 uhr, nachdem den Pack gemacht hatte,
geschrieb. küsse euch beÿde von Herzen, – grüsse die Kinder, u
bin euer redlicher Vatter________________________________________________\hfill Mozart mp
Ich kan euch die fröhlichkeit des Leopoldl nicht beschreib, Gottlob,
er ist recht wohlauf und er begehrt es, wen er etwas verricht
will. – daß ich deinem Brud die Art, wie das Kind beÿ mir
ist, nicht geschrieb habe, kanst dir leicht vorstell: was ihm aber, und
wie ich geschrieb, wäre zu weitläuftig und muß dies einmahl
mündlich erzehl. addio!
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