Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2016-6
CC BY-NC-SA 4.0
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN
SALZBURG, 5. FEBRUAR 1787
Der Leopoldl ist gesund!_____________________________________\hfill Salzb: d 5t Feb:
___________________________________________________________________________________________________\hfill 1787.
Eben komt das Weib vor 2 uhr, da wir vom Ess aufsteh.
da heut mein Arbeittage ist, so weis nicht wie ich zurecht kome,
das Weib will um 5 uhr wied fort, u ich kom erst oft nach 5 uhr
zu Hause. Es muß also etwas zurük bleib, um nach Hause zu eÿl.
Von d Seidenspinerin hab noch nichts erhalt: will aber auch die
neue Seid vorher nicht hergeb.
Ob ihr ein gut Meth bekom werdet, muß darum zweifeln,
weil beÿm Hagenauer sie sich auch beklagt hab, daß kein guter [zu]
bekom seÿe, – u er war auch wirkl: sehr wässerig. die h: Leb=zelter sind, wie bemerke, alle zum Verderb.
Die Fr: von Robini ist ums Kind gekom. – befindet sich besser.
der näml: Fahl war beÿ d Oberbereiterin, wo auch er
zur nämlich Zeit die Colica u die Regerl ein Kopffieber
hatte. u wer weis, wer noch krank war. es war wie ein
Spittal.
die Barisanin ist mit einem Knab vor heut
8 täg nachmittag entbund word. Sie fieng schon am Sontag
zu krach an. alles befindet sich gesund.
der Subprior zu St Peter heist Romanus.
Unsere Münchnerreise ist noch nicht ganz verlor. zur
Vorsorge kanst du, wen etwas nothwendiges zu schick wäre,
ein Zetterl an die Maria Ana Pietschnerin schreib, wen
wir, wie es etwa gescheh könnte, schon am Freÿtag frühe
weggieng, da, wen wir am Samstag gieng, der Sontag
weg dem Messhör ungeleg ist, weil die Mess unterwegs
überal zu ohngelegner Stund sind, da man nicht
sicher eintreff kan. der Hirsch hats auf den Hörnern. doch
ist der Anschein, nach d Art, die wir ergriff, mehr ja!
als Nein!
Die 3 Wachsfleck sind Muster. Das Regendach schicke hier,
nicht Pfutsch hat es überzog, – kein Mensch wollte es mach, weils
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MosrohrStangl hat. endlich überzoh mirs ein Carabinier, und brachte
hinach mir diese Musterfleck mit, die leicht sind, u wasser halt.
Die Mandlkleiben werde bestell, so bald d Sepperl komt.
Nun mus ausgeh. ich küsse euch von Herz, grüsse die
Kind u bin, wie alzeit euer redlicher Vatter
______________________________________________________\hfill Mozart mp
Hier schicke euch 6 Limoni u
2 Pomeranz. die Limoni hab um 2 X kauft
die Pomeranz sind ein Present.
der Meth kostet 1 f.
das Regendach 2 f 6 X
3 Ehl Leinwand à 30 X
u 36 X macherlohn.
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