Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2016-6 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1602 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:05 2022
LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN SALZBURG, 9. FEBRUAR 1787
Der Leopoldl ist gesund und folgsam,_____________\hfill Salzb: d 9t febr: wen er nur mein Nam hört.________________________________________________\hfill 1787 Gestern als ich um halbe 5 uhr eb den Brief versiegl wollte, wo dem Marchand Nachricht kam, daß wir keine Erlaubniß erhalt hab, trat der deutsche neue Violinist ein, den ich um 5 uhr bestellt hatte um ihn mit Quartett zu prüff, da ich ihn schon mit einem Violino Solo Vormittag aus Befehl des Erzb: beÿm Gr: Starmberg probiert hatte, u dieser hatte den Auftrag mir zu sag, daß wir die Erlaubnis zu reisen erhalt hab, – das ließ uns Gr: Starmberg meld. Ich fand den Mensch, der einige zwanzig Jahr hab mag, sehr gut, u musste heute um 11 uhr morgens dem Fürst referier, bekam liebe Comission nach Münch, und hiemit [fahren] wir morg um 6 uhr frühe in einem gut Gläserwag mit 3 Pferd ab. Die zwote Neuigkeit! – als ich eb gemeldet wurde, kam h: Pfleger von Deissendorf in die AnteCamera. Man gratulierte ihm, – ich sagte also: giebt es hier etwas zu gratulier, so bin auch dabeÿ: ja! er ist Pfleger zu Werffen geword. Im nach Hause geh sagte mir der Caplan vom Gr: Starnberg – der Agliardi wäre durch Vorschub des Luidl p: Pfleger zu Deissendorf geword. Wen dieses war ist, muß ich den h: Oberschreiber bedaur. wird man, da d Pfleger ein igno=rant ist, ein neu Oberschreiber hinsetz, der keine Einsicht hat? – – der Caplan sagte mir zwar er hätte es so gehört, wüsste nicht ob es wahr wäre. allein Agliardi ist hier, – wenigst sucht er etwas. Längst hätte der h: Sohn beÿ seinem Hierseyn dem Fürst einmahl aufwart, und sich beÿ allem Falle d Erledigung d Pfleg Deissen=dorf empfehl soll, um weg Erziehung d Kind näher an d Statt zu seÿn. – Vielleicht wäre es noch Zeit? Auf dem letzt Ball war 280 u etliche Person. d Erzb: war krank. – befindet sich etwas besser! Daß ich heute so viel zu thun habe, daß gar nicht in die Comoedie gehe, könt ihr euch leicht vorstell. die Arbeit des Heinrich ist schwäzen; und sich in Wag zu setz. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Eben war d Schuster Catharin beÿ mir, u sagt der Agliardi wäre wirkl: Pfleger zu Deissendorf geword. Nach St: Johanis kome ein gewesener Landrichter, u an die Landrichter Stelle, ein Oberschreiber. \newpage h: von D'yppold, dem ich die Sorge für den Leopoldl übergeb habe, empfehlt sich, u schickt euch hier Leckerl. auch folg die Mandlkleib. – der Heinrich empfehlt sich. ich küsse euch beÿde von Herz, grüsse die Kind u bin ewig euer redlicher Vatter _____________________________________________\hfill Mozart mp Es wäre mir lieb gewesen das Resultat des Emserbad zurück zu erhalt, das ich mit dem Both erwartete, um es mit nach Münch zu nehm. doch hoffe, es wird schon da genug bekannt seyn. Der Leopoldl schückt euch Busserl, seine sprach ist: Nana – Nandl. – Büchl zum lesen. Mo, Mohren. Ge – Geld. wa – wagen zum fahr p: Die Nandl u Tresel küssen die Hände, ich grüsse die Lenerl. Am Aschermittwoche od donerstag werd wir mit Gottes Hilfe wied von Münch abreis. Gott erhalte euch und mich gesund. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881