Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
California, USA
Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2016-6
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG IN ST. GILGEN
SALZBURG, 24. FEBRUAR 1787
________________________________________________________________________\hfill Salzb d 24t feb.
__________________________________________________________________________________________\hfill 1787.
Gestern d 23t sind wir abends erst nach 6 uhr glückl: an=gelangt, da d Weg, sond: von Münch weg so off und
schlecht war, daß wir erst um 9 uhr nach Obing kam.
hier fand ich kein Zimer geheitzt, als das Kindszimer,
da, so lang wir aus war, kein feuer in mein ofen kam,
wenigst hätte die Tresel den Donerstag u Gestern aus
Vorsorge einheitz soll, da beyde Menscher wust, daß
wir nicht länger ausbleib durft, weil weg d Erlaubniß
schon so viel Umstände war, u d Erzb: am Samstag
nachmittag herschickte wir möcht den neu Geiger abends
zur Musik hineinbring, weil er den herrlich Einfahl hatte,
daß ich mich Sontags mit dem Postwag die ganze Nacht
durch nach Münch hinauf würde rädern lass.
Der neue Geiger wird vermuthlich schon aufgenom seÿn,
weil er am Sontag beÿm Stundgebett, wie h: v D'yppold
der Nandl erzehlte im Dom gespielt halt.
sein Nam hab vergess, weil er ein sondbarer Name
ist. was weiter geschieht, werd wir erst seh.
Alle Marchandisch, Brochardisch, Langisch, Tavernier,
Fr: v Durst, Dufraisne p:p: empfehl sich, und alle
glaubt u wünscht euch in Münch zu seh. Ich war wed
auf einer Redoute, noch accademie. die opera sahe
2 mahl, weil solche auch am Faschingmontag gegeb
wurde. Im deutsch Theater war auch nur 2 mahl.
Einmahl um den Barbier von Sevili mit d vor=treflich Musik des Paesiello zu hör, – und am
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Fasching Sontage, wo d Politische Kanengiesser gegeb
wurde. Der Heinrich, d sich empfehlt, war unter
d woche einmahl auf d Redoutte und da die
Gredl sich weg d Opera schon wollte, so gieng sie
erst am Montage nach d Opera mit Vatter u Mutter
darauf, d Heinrich blieb zu Hause. Am Dienstage, wo
es nur bis 12 uhr dauert, gieng sie alle nach 8 uhr.
Die Gredl kam aber mit ihr Eltern schon um halbe 11
uhr wieder zu Hause, weil sie kopfwehe hatte. ich war
noch auf und las in d vortrefflich von sich selbst her=ausgegeben Lebensbeschreibung des B: Trenck.
Du willst imer, daß ich dir von meiner vollkomen
Gesundheit schreib sollte. Du bedenkst nicht den Unter=scheid zwisch einem alt u jung Man. Ich habe
nicht Zeit vieles zu schreib, genug daß beÿ einem alt
Man keine Rede von vollkomener Gesundheit mehr seÿn
kan, da imer etwas fehlt und ein alter Man abnimt,
wie die jugend aufnimt. kurz! man muß flicken, so
lange man flicken kan. Dermahl kan eine gute Hofnung
auf das nach u nach herannahende bessere u wärmere Wetter
mit Grund setz. übrigens wirst du mich ganz natürlich
sehr mager find, welches aber in d Hauptsache nichts
thut. Nun addio! lebe ohne Sorge! ich küsse euch
von Herz, grüsse die Kinder u bin d alte redliche
___________________________________________________\hfill Vatter Mozart mp
Der Leopold ist charmante!
ich habe ihn frisch u gesund angetroff, u da kein Liecht im
Zimer war, als ich kam, so hat er mir das ganze Ge=sicht abgegriff, weil er meine Stime kante.
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An
Das Löbl: Hochfürstl: Salz=burgische Pfleggericht
Hüttenstein
St: Gilgen
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