Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2014-5 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1672 Privatbesitz last file update: Wed May 11 14:48:05 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN CONSTANZE MOZART IN WIEN BERLIN, 23. MAI 1789
_____________________________________________________________________________________________________________________________________________________10 _________________________________________________________________________________________________________________\hfill Berlin den 23:t Maÿ 72_________________________________liebstes, bestes, theuerstes Weibchen! – ______________________________________\hfill 1789. Mit Ausserordentlichem vergnügen habe dein liebes Schreiben vom 13:t hier erhalten;~ diesen augenblick aber erst dein vorhergehendes vom 9:ten weil es von Leipzig retour nach Berlin machen musste. – das erste ist daß ich dir alle briefe so ich dir ge=schrieben herzähle, und dann die deinigen so ich erhalten. –
ich schrieb dir den 8:t april von der Post=station budwitz. –
______________________den 10:t – von Prag.
_____________________den 13:t von Dresden.
______________und den 17:t von Dresden.
__________________den 22:t | französisch :| von Leipzig.
__________________den 28:t von Potsdam
______________und den 5:t May von Potsdam
________________den 9:t _______von Leipzig.
_______________und 16:t ______von Leipzig.
_______________den 19:t ___von Berlin
____________und izt den 23:t – das sind also 11 briefe.
ich erhielte von dir den von 8:t april.| den 15:t april in Dresden. :|
______________________den von 13:t| den 21:t – in Leipzig :|.
____________________den von 24:t| den 8:t May. in Leipzig. __beÿ meiner Retour
____________________den von 5:t May. | den 14:t – in Leipzig. :|
____________________den von 13:t| den 20:t in Berlin.
________________und den von 9:t| den 22:t in Berlin.
also 6 briefe. zwischen den 13:t und 24:t april ist, wie du Siehst eine lücke, da muß nun ein briefe von dir verloren gegangen seÿn – durch dies musste 17 tage ohne briefe seÿn! – wenn du also auch 17 tage in diesen umständen leben musstest, so muß auch einer von meinen briefen verloren gegangen seÿn; – gott lob, wir haben diese fatalitäten nun bald überstanden; – an deinem Halse hangend werde ich es dir dann erst recht erzählen wie es mir damals war! – doch – du kennst meine liebe zu dir! – wo glaubst du daß ich dieses schreibe? – im gasthofe auf meinem zimer? – Nein; – im thiergarten in einem Wirthshause | in einem garten hause mit schöner aussicht | alwo ich heute ganz alleine Speisste; um mich nur ganz alleine mit dir beschäftigen zu können; – die königin will mich dienstag hören; da ist aber nicht viel zu machen. ich liess mich nur melden, weil es hier gebräuchlich ist, und Sie es übel nemen würde. – Mein liebstes Weibchen, du must dich beÿ meiner Rückunft schon mehr auf mich freuen, als auf das gelde. – 100 friedrichs’dor sind nicht 900 fl sondern 700 fl; – wenigstens hat man mir es hier so gesagt. – 2:ts hat Lichnowsky mich weil er eilen musste früh verlassen, und ich folglich | in dem theuern orte Potsdam | selbst zehren müssen; – 3:ts habe ich <ihm> 100 fl: lehnen müssen, weil sein beutel abnahm – ich konnte es <ihm> nicht gut abschlagen, du weist warum. – 4t ist die academie in leipzig, so wie ich es imer sagte, schlecht ausgefallen, habe also mit Rückwege 32 Meilen fast umsonst gemacht; daran ist Lichnowsky ganz alleine schuld, dann er liess mir keine Ruhe, ich musste wieder nach Leipzig. – doch – davon das mehrere mündlich; – hier ist 1:t mit einer academie nicht viel zu machen, und 2:ts sieht es der könig nicht gerne. – du must schon mit mir mit diesem zufrieden seÿn, daß ich so glücklich bin beÿm könige in gnaden zu stehen; – was ich dir da geschrieben, bleibt unter uns. – donnerstag den 28:t gehe ich nach dresden ab, alwo ich übernachten werde. den 1:t Juny werde ich in Prag schlafen, und den 4:t – den 4:t? – beÿ meinem liebsten weiberl; – <richte dein liebes schönstes nest recht sauber her, denn mein bübderl verdient es in der That, er hat sich recht gut aufgeführt und wünscht sich nichts als dein schönstes [...] zu besitzen. stelle dir den Spitzbuben vor, dieweil ich so schreibe schleicht er sich auf den Tisch und [zeigt] mir mit [fragen] ich aber nicht faul [geb] ihm einen derben Nasenstüber – der [bursch] ist aber nur [...] jetzt brennt [auch] der Schlingel noch mehr und läßt sich fast nicht bändigen.> ich hoffe doch du wirst mir auf die erste Post entgegen fahren? – ich werde den 4:t dort zu Mittage eintreffen; – Hofer | den ich 1000 mal umarme :| hoffe ich wird wohl auch dabeÿ seÿn; – wenn h: und fr: von Puchberg auch mitführen, dann wäre alles beÿsamen was ich wünschte. vergesse auch den Carl nicht. – Nun aber das nothwendigste; – du must einen vertrauten Menschen |: Satmann oder so Jemand :| mitnehmen, welcher dann in meinem Wagen mit meiner Bagage auf die Mauth fährt, damit ich nicht diese unöthige seccatura habe, sondern mit euch lieben leuten nach hause fahren kann. – aber gewis! – Nun adieu – ich küsse dich Millionenmal und bin Ewig __________________________________________________________________\hfill dein getreuester gatte ____________________________________________________________________\hfill W: A: Mozart mp \newpage À Madame Madame Constance de Mozart née de Weber _________________________à auf dem hohen Markt im walseckischen hause____Vienne. beÿ h: von Puchberg.