Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
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Salzburg
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Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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LEOPOLD MOZART AN LORENZ HAGENAUER IN SALZBURG
MÜNCHEN, 15. NOVEMBER 1766
______________________40____\hfill München d 15t November 1766
Wenn es nach meiner Meÿnung gegangen wäre, so würde
mein letztes Schreiben folgenden anfang gehabt hab:
Hier sehen Sie einen Brief aus R - e - Re: aber nicht
Rehbock |: wie der bauverwalter Jackerl :| sonder Regenspurg
– – – den ich würde Jtzt in Regenspurg seÿn, um
dem inständig Verlangen des Prinz louis von
Wirtemberg, wie auch des Fürsten von Fürstenberg und
Sr: Dur: des Fürst Taxis ein genügen zu thun. von
hier ist es ein Katzen=sprung und würd so dan über
Landshut und altenötting nach Hause gekomm seÿn.
dieß ist aber eigentlich der weeg, den wir nach Hause nehm
werd. und wir werden zweifelsohne Sr: Hochfürstl: gnaden
etwan noch in laufen antreffen. ob wir aber auch noch über
Regenspurg gehen werd, zweifle sehr, indem ich erst
die völlige genesung unsers Wolfgangerl abwart müss.
und dan erst nicht wiss wie bald wir von hier loß kom.
entzwisch wird das Wetter imer schlechter. unsre liebe Frau
Hagenauerin wir sich erinner, daß der Wolfgangerl
nach unsrer zurückkunft von Wienn krank geword,
und sehr übl war, so, das man die Blatter förcht muste:
und daß es sich am Ende durch die Füsse hinaus zog,
an dem er schmerzen klagte p:
Nun ist es eben so. Er konnte auf kein Fuß steh;
kein Zehen und keine Knie beweg; kein mensch dürfte
ihm auf die Nähe kom, und er konnte 4 nächte nicht
schlaf. das nahm ihn sehr mit, und setzte uns um so mehr
in sorgen, weil imer, sonderlich gegen die Nacht Hitze und
Fieber da war. heunt ist es merklich besser: allein es
werd wohl noch 8 täge herum gehen, bis er wieder recht hergestellt
ist. in gottes Namen; 100 fl: sind bald weg, ich bin diesen schlecht
spas schon gewohnt – – – daß uns einige gute Freund
entgegen kom woll, ist eine höflichkeit, die ich nicht ver=diene. ich muß aber aufrichtig bekenn, daß wir uns schon
zum voraus geschmeichelt hab, daß ein und anderer
etwa uns diese Ehre erweisen wird. doch muß auch
niemand glaub, daß ich denjenig meiner Freunde
dessenweg weniger hochschätz würde, der |: aus sein Ursach :| solches
zu thun unterlass würde. die Zeit meiner ankunft
werde genau zu bericht nicht ermangeln. Was die Magd
anbelangt, bleibt es beÿ dero Fr: gemahlin gutacht, und die
meinige bittet dafür zu sorg. Was das quatier anbelangt
so weis es mein lieber Gott, daß wir alle mit aussersten
Verdruß das Haus eines so wahr Freundes verlass. das
quatier im Freysauf Haus scheint mir, weg dem ihn schon
überschrieben ursach nicht unbequem, und sonderlich weg
der Ruhe und stille geg dem wasser hinaus zur arbeit meiner
Kinder mehr nützlich, da sie kein gegenstand hab, der sie beÿ
dem mindest lerm ans Fenster zieht: obwohl die Judgasse eine
trostlose und in Winter sehr böse und schmutzige gasse ist. Es wäre
freÿlich auf ein Platz lustiger. weg dem Preiß werd wir schon zu
rechte kom. woll Sie nebst unser gehorsamst Empfehlung mit Md: von
Robinig entzwisch sprech. sollt sie aber eine andere uns etwa mehr an=ständige Wohnung für uns find, so werd wir es mündlich ausmach
________________________________________________________________\hfill leb Sie wohl.
den Brief vom Baron Tschudy
sende zur einsicht zurühk
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