Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN CONSTANZE MOZART IN WIEN FRANKFURT AM MAIN, 28. SEPTEMBER 1790
______________________________________________________________________________________________________\hfill frankfurt am Main. __________________________________liebstes, bestes Herzens=Weibchen! – __________\hfill den 28:t Sept: 790: Diesen Augenblick komen wir an – das ist um 1 uhr Mittag. – wir haben also nur 6 tage gebraucht – wir hätten die Reise noch geschwinder machen können, wenn wir nicht 3 mal Nachts ein bischen ausgeruhet hätten. – wir sind unterdessen in der vorstadt Sachsenhausen in einem Gasthofe abgestiegen, zu tod froh daß wir ein zimer erwischt haben – Nun wissen wir noch unsere bestimung nicht – ob wir beÿsamen bleiben – oder getrennt werden. – bekome ich kein zimer irgendwo umsonst, und finde ich den Gasthof nicht zu theuer, so bleibe ich gewis. Ich hoffe du wirst mein Schreiben aus Efferding richtig erhalten haben. ich konnte dir unterwegs nicht mehr schreiben, weil wir uns nur selten, und nur so lange aufhielten um ein wenig der Ruhe zu pflegen. – Die Reise war sehr angenehm. – wir hatten bis auf einen einzigen tag imer das schönste Wetter; – und dieser einige tag verursachte uns keine unbequemlichkeit, weil mein Wagen | ich möcht ihm ein busserl geben :| herrlich ist. – in Regensburg Speisten wir prächtig zu Mittag, hatten eine göttliche TafelMusick, eine Englische bewirthung, und einen herrlichen MoslerWein. zu Nürnberg haben wir gefrühstücket – eine hässliche Stadt. – zu würzburg haben wir auch unseren theuern Mägen mit koffè gestärkt, eine schöne, prächtige Stadt – die zährung war überall sehr leidentlich – nur 2 und 12 Post von hier zu Aschaffen=burg beliebte uns der h: Wirth erbärmlich zu schnieren. Ich warte mit sehnsucht auf Nachricht von dir, von deiner Gesundheit, von unseren Umständen p.p. – Nun bin ich fest entschlossen meine Sachen hier so gut als möglich zu machen, und freue mich dann herzlich wieder zu dir – welch herrliches leben wollen wir führen! – ich will arbeiten – so arbeiten – nur damit ich durch unvermuthete zufälle nicht wieder in so eine fatale laage kome – mir wäre lieb wenn du über alles dieses durch den Stadler <das Ribisel= N: N. N gesicht> zu dir komen liessest – sein lezter Antrag war daß Jemand das geld auf dennHofmeister seinen giro allein hergeben will. – 1000 fl: baar – und das übrige an tuch. – somit könnte alles und noch mit überschus bezahlt werden, und ich dürfte beÿ meiner Rückkunft nichts als arbeiten. – durch eine Carta bianca von mir könnte durch einen Freund die ganze Sache abgethan seÿn. – adieu – ich küsse dich 1000mal. _________________________________________________________________________________\hfill Ewig dein Mzt mp