Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
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Los Altos
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Morgenstern
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text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2014-5
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Verbleib unbekannt
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN CONSTANZE MOZART IN WIEN
FRANKFURT AM MAIN, 3. OKTOBER 1790
____________________________________________________________________________________\hfill Frankfurt am Main den 3ten October 1790.
______________________________________________________________________________________________________________\hfill Sonntag.
__________________Liebstes, bestes Herzens=Weibchen! –
___Nun bin ich getröstet und vergnügt. Erstens weil ich Nachricht von Dir meine
Liebe erhalten, wornach ich mich so sehnte; zweitens durch die beruhigende
Auskunft in Betreff meiner Affairen – ich habe mir so fest vorgenommen,
gleich das Adagio für den Uhrmacher zu schreiben, dann meinem lieben
Weibchen etwelche Ducaten in die Hände zu spielen; that es auch – war aber,
weil es eine mir sehr verhaßte Arbeit ist, so unglücklich, es nicht zu Ende
bringen zu können – ich schreibe alle Tage daran – muß aber immer aussetzen,
weil es mich ennuirt – und gewis, wenn es nicht einer so wichtigen
Ursache willen geschähe, würde ich es sicher ganz bleiben lassen – so hoffe
ich aber doch es so nach und nach zu erzwingen; – ja, wenn es eine große
Uhr wäre und das Ding wie eine Orgel lautete, da würde es mich freuen; so
aber besteht das Werk aus lauter kleinen Pfeifchen, welche hoch und mir zu
kindisch lauten. –
___Ich lebe hier bis dato noch ganz retiré – gehe den ganzen Morgen nicht aus,
sondern bleibe in meinem Loch von einer Stube und schreibe; – meine ganze
Unterhaltung ist das Theater, wo ich dann Bekannte genug antreffe, von
Wien, München, Mannheim und sogar Salzburg – Franz Lange Waldhornist
und Gres der Schatzmeister ist hier – auch der alte Wendling mit seiner
Dorothé – reck den Arsch in die Höh – so lebte ich am liebsten fort – aber –
ich fürchte es nimmt schon ein Ende, fängt ein unruhiges Leben an – man
will mich nun schon überall haben – und so ungelegen es mir ist, mich überall
so begucken zu lassen, so sehe ich doch die Nothwendigkeit davon ein – und
muß es halt in Gottes Namen geschehen lassen; – es ist nun zu vermuthen
daß mein Concert nicht schlecht ausfallen möchte – ich wollte es wäre schon
vorbey, nur um dem Zeitpunkt näher zu seyn Dich meine Liebe wieder zu
umarmen! – – Dienstag giebt die chur=mainzische Schauspielergesellschaft
mir zu Ehren meinen Don Juan – Lebe wohl meine Liebe – grüße mir die
wenigen Freunde die es mit mir gut meinen – sorge für Deine mir so werthe
Gesundheit und sey stets meine Constanze so wie ich ewig seyn werde_______________________________________________\hfill Dein
_______________________________________________________________________________________________________________________________________\hfill Mozart.
NB. Schreibe mir fleißig, wenn es auch nur wenige Zeilen sind.
___P. S. Gestern habe ich bei dem reichsten Kaufmann in ganz Frankfurt gespeist,
bei Herrn Schweitzer. – Die Crux ist auch hier. – Das Mädel habe ich noch
nicht gesehen – die Quellenberg aber sagte mir, sie sey so gros und dick
geworden, daß ich sie nicht mehr kennen werde. – adjeu.
___Morgen Montag ist der Einzug und über acht Tage die Krönung. –