Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
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Los Altos
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Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2014-5
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Verbleib unbekannt
last file update: Wed May 11 14:48:06 2022
WOLFGANG AMADÉ MOZART AN CONSTANZE MOZART IN BADEN BEI WIEN
WIEN, 7. JUNI 1791
______________________________________________________________________________________________\hfill Baaden den 7. Juny 1791.
_________________________________________________________________________________\hfill NB. Weil Du Wien geschrieben hast, muß ich
_________________________________________________________________________________________________\hfill ja Baaden schreiben! –
_____________Liebstes, bestes Weibchen! –
______Mit unbeschreiblichem Vergnügen habe Dein letztes vom 6ten erhalten, und
daraus ersehen, daß Du wohl und gesund bist – recht gescheut – daß Du aussetzest.
O Gott! wie hätte es mich gefreut, wenn Du mit den Wildburgischen
zu mir gekommen wärest! – ich hatte genug mit mir zu streiten, daß ich Dich
nicht herein zu fahren hieße – allein ich scheuete die Unkosten. Aber auf diese
Art wäre es charmant gewesen. Morgen früh 5 Uhr fahren wir 3 Wagen voll
weg, – ich hoffe also zwischen 9 und 10 Uhr in Deinen Armen all das Vergnügen
zu fühlen, was ein Mann, der seine Frau so liebt wie ich, nur immer
fühlen kann! Nur Schade, daß ich weder das Klavier noch den Vogel mitnehmen
kann! – deswegen würde ich lieber allein gegangen sein; nun kann ich
mich aber nimmer mit guter Art losmachen.
______Gestern speißte ich mit Süßmaiern bey der ungarischen Krone zu Mittag weil
ich noch um 1 Uhr in der Stadt zu thun hatte – S . . . früh speisen muß, und
die S . . . die mich gerne diese Tage einmal zu Mittage gehabt hätte, schon
nach Schönbrunn engagirt war – heute weißt Du ohnehin, daß ich bey Schicaneder
esse, weil Du auch darzu eingeladen warst.
______Brief ist noch keiner von der Duschek da – werde aber heute noch nachfragen.
– Von Deinem Kleide kann ich nichts wissen, weil ich die Wildburgischen
die ganze Zeit nicht ge[s]ehen habe. – Den Hut werde ich, wenn
es anders möglich ist, gewis mitbringen. – Adieu Schazerl – wie ich mich
auf Morgen freue kann ich Dir nicht sagen!
_________________________________________________________________________________________________________________________\hfill Ewig Dein
_________________________________________________________________________________________________________________________________________\hfill Mozart.