Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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WOLFGANG AMADÉ MOZART AN CONSTANZE MOZART IN BADEN BEI WIEN WIEN, 9. JULI 1791
_______________________________________________________________________________11 _____________________________________________________________________________9.7.91 _______________________Liebstes bestes Weibchen! Deinen Brief vom 7:tn Samt Quittung, über die richtige Be=zahlung, habe richtig erhalten, nur hatte ich zu deinen besten gewunschen, daß du einen zeugen mit hättest unterschreiben laßen, den wen N. N. nicht ehrlich seyn will, so kan er dir heute oder Morgen dir noch in Betreff der Aechtheit und des Gewichtes einige Ungelegenheit machen; da blos Ohrfeige steht, so kan er dir unvermuthet eine gerichtliche Forderung, über eine derbe oder tüchtige oder gahr aggio Ohrfeige überschücken, was willst du dan machen? da soll dan augenblicklich bezahlt werden, wen man oft nicht kan! mein Rath wäre dich mit deinem Gegner gütlich zu vergleichen, und ihm lieber ein paar derbe 3 tüchtige und 1 aggio Ohrfeige zu geben, auch mehrere noch, so im Falle er nicht zufrieden seyn sollte |: den ich sage, mit guten läßt sich alles richten, ein Großmüthig und sanfmüthiges Betragen hat schon öfters die ärgsten Feinde versöhnt, und solltest du dermahlen nicht in der Lage seyn, die Bezahlung ganz zu übernehmen, so hast du ja Bekantschaft, ich zweifle gahr nicht, daß wen du darum ersuchest die N: die Baare Auszahlung wen nicht ganz doch wenigstens zum Theil übernehmen wird. Liebstes Weibchen ich hoffe du wirst mein gestriges Schreiben richtig erhalten haben; nun komt die Zeit, die glückliche Zeit, unseres Wiedersehens imer näher, habe gedult, nur muntre dich soviel möglich auf. du hast mich durch dein gestriges Schreiben ganz niedergeschlagen, so daß ich fast wieder den Entschluß faßte, unverrichteter Sache hinaus zu fahren, und was hätten wir dan davon? – daß ich gleich wieder herrein müßte, oder daß ich anstatt vergnügt, in Ängsten leben müßte, in ein paar Tagen, muß die Geschichte ein Ende nehmen. Z hat es mir zu ernstlich und feyerlich versprochen, dan bin ich gleich bei dir, wen du aber willst, so schicke ich dir das benöthigte Geld du zahlest alles, und komst herrein! mir ist es gewiß recht; – nur finde ich daß Baaden in dieser schönen Zeit noch sehr angenehm für dich seyn kan, und nützlich für deine Gesundheit, die prächtigen Spatziergenge betreffend – dieses mußt du am besten fühlen, – findest du daß dir die Luft und motion gut anschlägt so bleibe noch – ich kome dan dich abzuholen, oder dir zu gefallen, auch etliche Tage zu bleiben – oder wie gesagt wen du willst, so komst du morgen herrein; schreibe es mir aufrichtig. – Nun lebe recht wohl, liebste Stanzi Marini. Ich küsse dich millionenmahl und bin Ewig dein ___________________________________________\hfill Mozart. Wien d: 9:t Julÿ 791. \newpage P. S. Dem N. N. richte von mir folgendes aus: ________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=____________= ________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=____________= ________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=____________= ________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=____________=was sagt er dazu? – gefällts ihm? nicht sehr glaub' ich, es sind harte Ausdrücke! und schwer zu begreifen. – _________________________________________________________________________\hfill Adieu.