Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2020-02 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=685 Verbleib unbekannt (Vorlage: Abschrift um 1768 in D-B) last file update: Wed May 11 14:48:06 2022
LEOPOLD MOZART AN LORENZ HAGENAUER IN SALZBURG WIEN, 13. FEBRUAR 1768
_______________________________________________________________N 3 _____________________\hfill Wienn den 13:t Febr: 1768. _____Zweifle keinesweges mein letztes wer=den sie erhalten haben; so wie ich das vom herrn Joseph mit denen Einschlüssen richtig empfangen. Daß sie selten selbst schreiben, darüber därffen sie mir keine Entschuldigung machen! Sie sol=len es nicht thun; denn sie kennen mich. Wenn sie, unsere liebe beste freundin Frau Hagenauerin und das ganze Haus sich wohl befinden, dann sind wir zu=frieden und vergnügt, es mag uns die Nachricht vom Vater, Sohn oder heiligen Geist kommen. Ich hoffe auch, sammt den Meinigen, daß dieses Schreiben sie alle Gesund antreffen werde, so wie wir, ausser einigen Catharr und strauchen, al=le wohl auf sind. Herr Baron von Chri=stani, der bereits, einige Stunden vor diesem Schreiben, in Salzburg wird eingetroffen seÿn, wird ihnen davon Zeugniß geben können. _____Ich wünschete sehr, daß ich die einge=bundene Violinschule, so unter meinem Bücheren stehen oder liegen wird, könnte herunter bekommen, da beÿ Gelegenheit der hieher kommenden Salzburg: Ge=sandtschaft, solche leicht könnte mit kom=men. ja ich sollte noch ein paar un=gebundene haben: Allein, Gott weis, wo die Kupfer dazu liegen! Ich glaube  unten im Gläser Kasten. Die Ta=belle wird schon beÿ iedem Buche liegen, und, wasfür Kupfer dazu gehören, sieht man aus dem eingebundenen. Es werden auch Errata blättl und der Bericht an den Buchbinder zu finden seÿn. Kann es seÿn, so ist es gut, wo nicht, so bitte mir nur das eingebunde=ne zu schicken. Es kann aber auch seÿn, daß ich die Kupfer schon in die etliche Exemplar, die noch da sind, ein=gelegt habe. Ich weis es einmahl nicht mehr. Schicken sie es nur of=fen, und nicht verpetschiert. dem herrn Buchführer Klett, bin ich 15 f: für die 2. grossen Theile des Englischen Dictio=naire schuldig. wenn er sie fordert, so bitte solche gegen Quittung zu bezahlen. Er möchte einige Exemplar von der violin Schule haben, wenn sie da sind, kann man sie ihm geben: aber anders nicht als für 2 f: allein ich zweifle, ob sie, wegen der Kupfer, in Ordnung zu bringen sind. Ich sollte selbst 3. oder 4. Stück hier haben. Ich könnte wohl 30. Stuck brauchen, allein ich weis, daß sie nicht da sind. _____An Herrn Lotter habe geschrieben; ich weis nicht wa=rum ich keine Antwort erhalte. Ich schreibe unter heuntigen dato wieder an ihn, und muß mit Ernst an die Sache gehen. _____Neuigkeiten kann ich ihnen nichts schrei=ben; als opern, Redouten, Ball, Com= moedien p wie zu Salzburg, allein NB: die Ball sind auch theils ohne masquera theils mit Verkleidung aber ohne Visier. daß tit: Herr Graf Otto Hochzeiter ist, wird ihnen schon bekannt seÿn. Er nimmt eine Gräfin von StarmbergStarhemberg, und wird nach Grätz angestellt. Vor einigen Ta=gen ward die Sache zur gänzlichen Richtig=keit gebracht, und die heÿrathsPackten unterzeichnet. _____Leben sie alle wohl, beÿ Durchlesung dieses Schreibens werd sie wohl schon die Ohren spitzen, um den Klang der grossen Glocke nicht zu über=hören. Ich bin der alte. Der Wolfgang schicket hier dieses Rätsel den herrn Adlgasser, weil wir so unge=schickt waren sein Rätsel nicht aufzulösen. Wir empfehlen uns allen guten Freunden.