Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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MARIA ANNA VON BERCHTOLD ZU SONNENBURG AN BREITKOPF & \newline HÄRTEL IN LEIPZIG SALZBURG, 12. OKTOBER 1803
M. 30/628__________1272______________________________\hfill Salzburg den 12ten 8ber ____________________________________________________________________________________\hfill 1803. ____Hochedlgebohrn! _______Hochschätzbahrester Herr! Ich würde auf Ihr
schätzbahres von 12ten JulyBrief von Breitkopf & Härtel vom 12. Juli 1803 nicht bekannt.
schon früher geantwortet haben, wenn ich nicht imer auf antwort von Wien gewartet, um Ihre Wünsche zu erfühlen, und Ihnen diejenigen Sonaten zu verschaffen, wovon Sie mir die Themen überschicket haben. Eine von dennen Personen, an welche ich dießfahls geschrieben habe, antwortete mir, daß sie zum Theil Künstler, und auch Musickliebhaber be=fragte ob Ihnen von denen Sonaten wovon ihnen die Themen gezeuget wurden, keine bekannt wäre, daß sie von Mozarts Composition wären, allein niemand wollte sie kennen, es wurde sogar ein gewisser Hr: Stadler befragt, welcher nach dem Tod meines Bruders alle
seine Musickalien in ordnung brachteDie Ordnung des musikalischen Nachlasses von Wolfgang Amadé Mozart durch Maximilian Stadler erfolgte in den Jahren 1798/99.
, welcher auch versicherte, daß von diesen Themen keine dabeÿ wäre, diese Person aber gieng ohngeachtet diesen zur Wittbe Mozart, und zeigte ihr die Themen, diese gab ihr folgende Auskunft, (– daß sie nur von jenen No: 3 welche mit einem X bezeichnet ich Ihnen schike) mit zuverlässigkeit sagen kann, daß sie von Ihren Gemahl ist, doch ist sie nicht vollendet und gar noch nicht zu haben, und wird erst von offenbach hieher gesendet werden, die übrigen sagte sie wären ihr zu wenig deutlich angezeugt vielleicht würde sie selbe besser können wenn Mehrere Täkte vorhandenwären. Nun will ich auch noch hören, was die andere Personn welcher ich auch wegen dieser Sache schrieb antworten wird. – – Vor 14 Tagen erhielte ich die 3 Hefte No: 7. 8. et 9 von Haÿdn Werke für Hr: Kaufman Metzger welche ich Ihnen gutschreiben werde, die 3 concert und fehlenden Bögen wöfür ich Ihnen verbundenst danke. Der Mahler kam heünte zum erstenmahl, da er zu viele arbeit hatte um früher zu komen, das
portraitDas für Breitkopf & Härtel angefertigte Porträt von Wolfgang Amadé Mozart ist nicht bekannt.
meines Bruders aus dem
grossen Familien gemäldeDas Große Familiengemälde (140,4 x 187,6 cm) entstand zwischen Spätherbst 1780 und Sommer 1781. Obwohl die Entstehung des Bildes mehrmals in der Familien-Korrespondenz der Mozarts erwähnt wird, ist der Maler nicht bekannt. Das Gemälde wird Johann Nepomuk della Croce (1736–1819) zugeschrieben.
zu copiren, der Kopf wird ganz nach dem original verfertiget, ich wünsche daß es Ihren Wünschen entsprechen möge. Mit nächsten Postwägen sende ich Ihnen 2 Messen von Joseph Haidn, N 4. ex b: und ex g: welche auf Ihrer Themenliste gar nicht stehet. mehr aber haben wir in Salz=burg selbst nicht, sie müssen also schon sehen solche in Wien zu bekomen. Von Michael Haidn aber glaube ich schon hier viele zu bekomen, wenn Sie die Gefähligkeit haben wollen, mir zu schreiben, ob Sie mit denen zweÿ von Joseph Haidn in partitur gesetzt zufrieden sind, ob sie corect geschrieben sind, damit Sie nicht das Geld umsonst ausgeben. Ich wünschte recht sehr allen Ihren Wünschen genüge zu leisten an meiner Mühe soll es gewiß nicht fehlen, allein ich bin imer der Meinung alle diese Anfangstackte sind nicht von der composition meines Bruders, sondern wenn sie existiren, so sind sie nur unter den Namen meines Bruders heraus. Ich fand von ohngefähr beÿ jemanden hier variation von Forster. wie ich sie durch sahe, so sind sie ganz die nemlichen welche in
6ten Heft meines Bruders Werke Seite 59Nr. IX im 6. Heft der Klaviersachen der Oeuvres complettes, S. 59–69.
stehen: wer ist der Dieb, war es mein Bruder oder ist es Hr: Forster? – – – – – so ein Diebstall ärgert mich. oder so ein Betrug thut mir in der Seele wehe: – – – Kann ich Ihnen ferners dienen so mache ich mir alzeit ein wahres Vergnügen, und seÿen Sie meiner wärmsten Hochachtung vers[ichert] mit der ich verbleibe ____________________________________________\hfill ergebenste ______________________________________\hfill M: u: Freÿin von Berchtold zu ___________________________________________\hfill Sonnenburg. A Monsieur Monsieur Breitkopf et Härtel à Leipzig. Fr. v. Sonenburg 1803._____________Salzburg d. 12 Octobr._____v. Berchtold Ko 5234/7__________________________________________________MHG.