Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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CONSTANZE MOZART AN CARL THOMAS MOZART IN MAILAND WIEN, 11. JUNI 1806
Nr 14___________________________________________\hfill wien, am 11 Juni 1806 Lieber Karl! Da ich wußte, daß du so wohl, von asioli als auch von Pinali Nachrich von mir erhalten würst, verweilte ich bis ietzt, mit meinen Briefe an dich. Ich hatte Herzliche freude, über die so guten nachrichten von asioli in betref deiner; fahre fort recht fleißig zu sein und glaube, daß mir nichts leider thut als, daß ich selbst dir nicht helfen kan. gerne wolte ich tag und nacht bei dir am Clavier sitzen um daß was du durch so viele jahre versäumt hast einzubringen. Nun aber bin ich beschäftigt dir so viel Musique zu schicken als ich kan, allein die Partituren die du mir begest kan ich nicht schicken, weil ich sie selbst nicht habe, die einsige Partitur die ich habe ist das Requiem von deinem Vatter die du auch haben solst weil ich eine gelegenheit gefunden habe die sie mit nehmen will dabei solst du welche stücke in Parti von dem Clemenza beigelecht bekomen, bis sich wieder eine gelegenheit findet. indeßen schreibe mir was du alles von deinem Vater hast, und ob du nicht auch was anders von ihm brauchen kanst. Was dein begeren im letzen Briefe betrift, Nämlich daß ich dich an graf Litta einpfehlen soll kan ich nicht thuen weil ich niemand von der ganzen famil kene und ich es durch andere wege lächerlich finde zu __________________________________________________________thuen um so weniger da dein freund asioli mit der Marchisa gherardini in großer freundschaft und Ver-ständniße stehet, und du gewiß schon hinlänglich durch ihn empfohlen bist. hast du aber vielecht eine andere absicht, so schreibe mir sie, ich ich werde wege suchen dich so viel wie möglich empfehlen zu laßen, weil, wie gesagt, ich es nicht thuen kan. es wurde meiner seits bettel-haft und aufgetrungen sein und dir doch nichts Nützen, einanders würde es sein, wenn dies leute von der Musique wären, aber so gehet es durchaus nicht an. _________________________________________________Nissens Bekannte, die dich bei Litta empfehlen könnten, kenne ich nicht, und den Bruder desselben, der hier ist, kenne ich auch nicht. Ich kenne von den Bekannten der Littaischen Fa[milie] nur einen Herrn Carpani. Nenne ihn und siehe in welchem Ansehen er ist. [We]nn Empfehlung dir nuzen, und ist es vernünftig, daß du auf solche weise empfohlen wirst, wovon ich aber die Nothwendigkeit einsehen muß, so sollst du dessen Empfehlung erhalten. wenn Nissen die Nothwendigkeit und den Nuzen einsieht, so wird er dich durch den Marquis Rosales empfehlen lassen. da du schon so ausgezeichnete Bekannte hast, so ist es, ohne besondere Ursache, am ehrenvollsten und am beßten, dich bey den übrigen Leuten durch deine Aufführung zu empfehlen. \newpage Dein Bruder wird dir die Varazionen die im stich er-schienen sind, so wie auch das quartetto in stich über-schicken, dan hat er ein trio compagnir welches er gerne deinem Meister asioli dediciren möchte fürchtet aber, da dies doch nur noch lehr ferck sind, sich keine Ehre bei ihm zu machen vorgestern ist unsre arme alte Sabinde begraben worden Gott habe sie seelig, sie sprach oft und viel von dir Wesling ist noch der alte und giebt mir so wie alle bekannte und Verwande alzeit Viel an dich auf. die Nanette Lange ist forige woche als Zerlina in don giovani zum ersten mahl aufgetretten, gefiel zimlich, allein ich fürche, daß sie zu späde auf das Theater gegangen ist, den sie hat nicht viel stime, und in dem alter wie sie ist, bekomt man auch keine mehr. die Sophie ist noch Sophie weber. aber wie ich hoffe nicht mehr lange. ad ich dein Bruder und Nissen wir küßen dich alle herzlich________\hfill Deine Mutter Mozart wegen deiner frage in deinem vorletzen Brief, wollen wir lieber Natürlig bleiben in wiederigen falle liefen wir gefahr daß unsere Brief aufgehalten würden Verstehest du mich? Ad Vienne A Monsieur Monsieur Charles Mozart piazza del duomo, Casa Alodi 1025. Milan MIL.° GIU21 1806