Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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CONSTANZE MOZART AN CARL THOMAS MOZART IN MAILAND WIEN, 30. JANUAR 1807 mit Nachschrift von Georg Nikolaus Nissen
No 15____________\hfill Wien den 30 jäner 1806 [07] Ich kann dir nur wenig schreiben lieber Karl und will dir daher gleich die Nachricht gäben daß ich Herrn Voltiggi durch deine Tante Majer ausfündig gemacht habe und auch schon das Vergnüchen gehabt habe ihn bei mir zu sehen, und ihm selbst den Brief von H: Pinali zu übergaben, heute kömt er um den brief abzuhollen und, ihn wie mir scheind mit der antwort an Pinali einschließen. wir sind gott sey danck alle gesund und wohl auf, auch die Sophie samt ihren Man im Ungaren befinden sich recht wohl und sind recht glücklich, gestern erhielt ich einen Brief von ihnen worin sie auch herzlich grüßen laßen. – hierin die gewöhnliche Anweisung. Wier haben ietz alle Montag der schon seit ein paar jahren mein gewöhnlicher gesellschafttag ist, durch die fremden virtuosen schöne Musique bei mir, besonders zeichnen sich aber dabei aus, die beiden Brüder Pixis aus Manheim der altere auf der violin ein Scolar von vioti und der jüngere auf dem Piano Forte. besonders Herr Seidler aus Berlin ein ganz fordreflicher Gäiger der ietz von Paris kömt und wie man sagt dem berühmten Rode nichts nachgieb. den solst du einmahl hören deines Vaters quartetten spiellen! – was gäbe ich nicht da=rum wen du Sie so mit uns hören könntest. Es sind sehr ardige leute, alle geben schon öfentlich Concert, sie sind schon den ganzen winter hier, und obschon Sie deswegen hier sind um concert zu geben, wo sich die Meisten Künstler wie du weist rahr machen, so spielten Sie doch alle Montag bei mir, und, in der that, wetteifferten sie mit einander und ich gewine dabei, wie du leicht denken kanst. ein jeder will sich hören laßen, und so höre ich Sie alle und recht oft; sie laßen dich alle recht herzlich grüßen. dein Bruder gehet ietz zu Salieri und zu Humel beide haben viele liebe und freund=schaf für ihn, ich fürcht nur, daß er sie nicht so benutz wie er soll, den es ist nicht imer gut wen man zu viele hülfe hat, weil Man sich zu viel darauf verlast, und wenn man keine mehr hat, so kan man sich nicht fort helfen, und wircklich ist dies meine Klage, Er der von allen ecken her hülfe hat, thut bei nahe gar nichts wen man ihn nicht zwingt nun hat er die 3 große meister Salieri, Albresberger und Humel, konnte ich dir nur einen von diesen Maner geben wie glücklich wäre ich den diese findst du in ganz jdalien nicht. thue mir einmahl den gefallen und frage in einem brief da du weist daß wowi noch ietz die 3 großen Meister hat, ob er den auch fleißig ist und nutzen von ihnen suchen wird zu zihen, welches nur dadurch geschehen kan wen er fleißig componirt und frage ihn wie viele stucke er das jahr durch componirt und ob er auch brav sich im instrumendiren übt, sage ihm was du alles thuen würdest, wen du so glücklich wärest ihr Schüller zu seyn und inder that ich wünsche daß du es mit ihm thaillen könntest, und wer weiß was noch wird indiesen hoff und verbleibe ich deine Mutter Ich danke Ihnen für den Brief von Walliè, mein lieber Carl. Aber nehmen Sie künftig nicht ohne Noth fremde Briefe an, es sey dann von Pinali oder Asioli. Das Porto ist sehr theuer. Ihre lezten beyden Briefe kamen zugleich an und kosteten 1 fl. 12 x.