Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos California, USA
Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2012-01 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=1958 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:08 2022
CONSTANZE NISSEN AN CARL THOMAS MOZART IN MAILAND WIEN, 1. DEZEMBER 1809 mit Nachschrift von von Georg Nikolaus Nissen
No 25________________________________________________________\hfill Wien am 1 Xber 1809 Ich bin Herzlich froh, daß die kiste einmahl in deinen Handen ist weil ich überzeicht bin daß du lieber Karl viele freuden dadurch hast, und noch haben wirst. und nun zur beantwortung deines Briefes. kein Brief den du auf die Post giebst wird uns verlohren gehen, wen auch die adresse des Hauses nicht darauf ist; weil erstens dein Vater so wohl als auch ich zubekant sind, und dein Vater selbst die Briefe aufgieb und auch alle die komen selbst abholt und er sich von jeh her niemals in diesem sticke auf Bedienten oder auf gute Freunde verlaßen hat noch wird. Du kanst also ruhig deswegen und versichert sein daß wir alle so du selbst auf die Post giebst, wir gewiß erhalten. warum ich aber deiner Briefe wegen selden zufrieden bin will ich dir sagen: Erstens weil du so selden aus=führliche Briefe schreibst. so zum beyspiel sagst du mir in deinem vorletzten schreiben daß du |: ich weiß nicht wie lange :| in Rom warst, sagst mir aber nicht warum noch weswegen; zweytens:, Beantwortest du mir nie die Haubt sache meines Briefes. dies mag wohl daher komen, daß du mein schreiben nicht zur hand nimst wen du mir antwortest, dieses sind große Fehler die dadurch, wie ich gesagt, entstehen wen man den Brief nicht noch einmahl Bey der beantwortung durch list; dadurch hast du auch vergeßen mir in Betref des Portos der Kiste zu antworten, die mich 5 # in gold kostete, und die ich dir bei ietzigen theüeren zeiten nebst den andern geschencken nicht schencken kan. – und nun frage ich dich, ob du den Brief von Presburg worin ich dir die Beschreibung dieser stadt, und was wir dort alles ausgestanden haben und einen zuvor, nicht erhalten hast. Es solte mir sehr leid thuen, wen selbe solten verloren gegangen seyn, den dies noch einmahl zu Beschreiben würde mir unmöchlich seyn. Es freud mich Herzlich daß du eine gute aussicht hast an=gestellt zu werden, um so mehr daß du dadurch in den stand gesetz wirst unbstbey Ruhig und ohne Sorgen die Musique fort zu studiren. du fragst mich ob ich keine aussicht habe einmahl nach jdalien zu komen? Leider Nein, ja wen mein sohn Karl so reich wäre, mir diese Reiße zu bezahlen |: wen auch nicht ganz :| so könnte es wohl einmahl geschehen, daß ich mit umwege eh ich nach Denemarck gehe diese reiße machte, mehr Vergnüchen könnte ich in dieser Welt nicht mehr genußen, und es solte mich wenig Mühe kosten deinen Vater dazu überreden der ohne hin meinen wünschen überall sucht vorzukomen. allein es ist ietz gar zu theüer zu reißen und ich habe da her nicht den Muth ihm's vorzu schlagen. Von deinem Bruder haben wir Nachricht. Es gehet ihm gut und ist gesund. freulich will ich, daß er einmahl nach jdalien gehe, und were es nach meinem willen gegangen so were er schon dort, allein von was leben? dieser um=stand machte mich Nachgeben. wo er ist, wird er nicht weiter in der Musique komen, allein üben, und ein kleines capital wodurch er in den stand gesetz wird Reißen zu könen kan er sich samlen, und da er noch so jung ist so komt es auf ein paar jahre eben nicht an. wen er nur fleißig ist; – hat dir jageman viel von uns erzählt? hat er dir nichts von der Mascarade die auf Nißens geburztage bey mir statt hatte erzählt? so wurde Nissen auch einmahl durch den schauspieldirecter, deines vaters Mozart überrascht wozu dein Bruder eine puffa arie componirte die wircklich ihren entzweck nicht verfehlte und die ich noch für das Beste halte was er gemacht hat. Melle Heser hat eine schöne stime, allein Bey ihrem hier seyn war sie noch nicht genug gebildet. ich hoffe aber daß sie einmahl als eine große sängerin wird zuruck komen, wenn sie nur daß überflisige schreien in jdalien vergist. Nissen und Dr Lichenthal werden dir selbst antworten und so glaube ich deinen Brief ausfuhrlich beant=wortet zu haben. Den 27 dieses hatten wir wiener einmahl wieder das große Glück unseren vielgelieben Monarchen den guten Kayser in unseren Maueren zu empfangen Er wurde mit großen freuden empfangen und 3 tägiges iluminiren der stadt, samt vorstädten und viva rufen Empfangen. auch in Presburg wurde er sehr schön empfangen wo man ihm zu Ehren die Clem=Menza di Tito gab und auch die ganze stadt beleichtet war. gott gebe daß er doch auch einmahl glücklich werde dies ist der wunsch deiner Mutter Constance _________________________________________________\hfill Nissen. Lebe wohl und schreibe Bald. noch eins. jagemann hat N: auch gemahl und man sagt daß es sehr änlich ist, allein es ist nicht aus gemahlt, und ich würde mich freuen von dir zu hören daß er Bald zurück köme. hat er dir nichts davon gesagt?
Mon cher Charles, c'est avec une véritable satisfaction sensible que je reçois Votre lettre du 15. du passé, dans laquelle Vous m'exprimez cordialement Vos sen-timens à mon égard et la justice que Vous rendez aux miens pour Vous. Conservez moi ces dispositions, et persuadez Vous, je Vous en prie, que je ne cesserai jamais de Vous aimer et de Vous regarder comme si Vous m'apparteniez encore plus directement que par Votre excellente mère, entre les mains de la quelle j'ai confié tout le bonheur de ma vie, et ne l'aurois pu faire plus dignement. Vos lettres nous font toujours le plus vif plaisir: nous regrettons seulement, permettez moi de Vous le dire, qu'elles ne sont pas plus détaillées. Nous savons trop peu de ce qui Vous concerne, ce que Vous étiez allé faire à Rome, des personnes avec qui Vous vivez etc. Paissions nous bientôt apprendre la confirmation de l'agréable nouvelle que Vous nous annonçâtes dans Votre avant-dernière touchont la place que l'on Vous avait fait espérer! Je crois fermement que nous recevons avec exactitude toutes Vos lettres; aucune ne porte la trace de la perte des autres si ce n'est le silence sur l'objet qui recemment Vous avait conduit à Rome. C'est avec Votre frère que la correspondance ne marche pas en ce moment. Vous promettant de Vous écrire davantage une autre fois, je me borne ici à Vous repeter mon amitié et les voeux de mon coeur. Votre bon père.