_____Hochgeehrtester Herr Docktor!
Ihnen für die viele Güte, Die Sie meiner guten Mutter,
und dadurch auch zugleich mir erwiesen, zu danken, ist mir
eine zu angenehme Pflicht, als dß ich mich ihr entziehen
könte. Empfangen Sie daher, mein Herr Docktor meinen
inigsten und wärmsten Dank für die rege Theilnahme, und
thätige Hülfeleistung, mit der Sie meine liebe Mutter,
beÿ ihrem so äußerst schwierigen Geschäfte | der Herausgabe
der BiographieNachdem Anton Jähndl nach dem Tod von Georg Nikolaus Nissen im März 1826 in Salzburg aus den von
Nissen hinterlassenen Materialien zu einer Biographie W. A. Mozart’s ein Druckmanuskript hergestellt hatte,
beauftragte Constanze Nissen im Frühjahr 1828 den sächsischen Arzt und Mozart-Verehrer Johnn Heinrich Feuerstein
mit dem Lektorat des Manuskripts und der Abwicklung der Drucklegung beim Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel.
Die Biographie erschien Anfang 1829.
meines unvergeßlichen Vaters | so eifrig und
Glück bringend unterstützten. Ich bin vollkomen überzeugt,
daß wir nur Ihrer Thätigkeit, Ihrer einsichtsvollen
Leitung, und endlich der großmüthigen Aufopferung Ihrer,
andern ernsten Geschäfte gewidmeten Zeit, das Gelingen
dieses so mühevollen Unternehmens zu danken haben.
Der schönste Lohn Ihrer Bemühung, ist wohl das Bewustseyn,
an einer durch Jahre und manigfachen Kumer gebeugten
Wittwe, edel gehandelt, und zugleich als Kener und Schätzer
der am meisten zum Herzen sprechenden Kunst, den
Manen Mozart’s, ein würdiges Denkmahl gestiftet zu
haben.
Vollenden Sie Ihr schönes Werk dadurch, dß Sie
meinen tiefgefühlten Dank gütig anehmen, und auch noch
ferner der Freund meiner Mutter, und der Göner ihrer
Söhne bleiben.
STAATS-BIBLIOTHEK
ZU BERLIN
PREUSSISCHER
KULTURBESITZ
Erlauben Sie mir, Hochgeehrtester Herr, noch die
Ausdrücke der tiefsten Verehrung, und Hochachtung beÿ=zu fügen, mit der ich die Ehre habe mich zu
nenen Euer Wohlgeboren
______________________________________\hfill ergebenster WA Mozart mp
Lemberg, östreichisch Galizien
am 25t Xt 1828
L. a. s 12 – 21 /