Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
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Los Altos
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Kelnreiter
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Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA MOZART IN SALZBURG
ROM, 30. JUNI 1770
______________________________________________________\hfill Roma d 30t Julij 1770.
Mein schreib aus Rom vom 27t wirst du erhalt hab. Ich habe dir zu
schreib vergess, daß der alte B: Tschudi gestorb und wir ein paar
täge vor unserer abreise aus Neapl seine Begräbniß geseh. die Compt:
von S: E: Gr: Spaur habe dem B: Fridolino Tschudi ausgericht, er hat mir
solche wied aufgegeb. Du wirst also beÿ gelegenheit solche auch von uns
ausricht. Du fragst ob der Wolfg: die opera schon angefang hat.
daran wird noch nicht einmahl gedacht. den erst November must du
dich beÿ uns dessweg in Mayland anfrag. Man weis noch nicht wed die
Compagnie noch das Buch. den primo huomo und den Tenor wiss wir ist,
nämlich primo uomo ist h: Sartorini, welcher verfloss Carnevale in
Torino recitiert hat, und d Tenor il Sgr: Ettore. den h: Sartorini hab
wir hier in Rom gefund; er kam gestern uns heimzusuch. dieser sagte
daß er glaube, daß Nitteti die erste opera seÿn werde. Basta! es hat
_____________________________________________________________________________von Neapel
noch seine gute weege. – – ob wir beÿ dem König gespielt hab? – –
nichts wenigers! Es ist beÿ den pur Compt: geblieb, die uns die
Königin aller Ort, wo sie uns sahe, gemacht hat. die Königin kan nichts
thun, und was der König für ein Subjectum ist, schicket sich besser
zu erzehl als zu beschreib. du kannst dirs Leicht einbild wie es an
diesen Hofe zugehet. der junge Violinist La motte der in der kayserin
dienst ist, und auf ihre ordre und unkost nach Itali gereiset ist,
war lange Zeit in Neapl und blieb 3 woch länger, weil man ihm das
Maul machte der König und die Königin werd ihn hör: und denoch geschahe
es nicht. Ich werde seiner Zeit eine menge Lustige sach von diesen hofe erzehl.
du wirst auch das Portrait des Konigs seh. Was hier vorgeh wird, hoffe
dir bald schreib zu könn. Ich war gezwung theils noch das Hauß zu hütt,
theils sehr langsam zu hinken, folglich habe noch beÿ Fürst und Cardinäl
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meine Aufwartung nicht mach könn. Die Ursache habe dir im erst Briefe
verschwieg: weil es nun aber itzt besser aussieht, so muß dir den bösen
zufall bericht. du weist daß 2 Pferd und ein Postillion 3 Bestien sind.
auf der Letzt Post nach Rom schlug der Postillion das Pferd, welches
zwisch den Stang gehet, und folglich die Sedia auf dem Rügg trägt.
das Pferd stieg in die höhe, verwickelte sich in dem mehr als span dieff
Sand und Staub und fiel mit gewalt nach d Seite zu bod, riss
folglich den vord theil d Sedia mit sich nied, weil die Sedia nur 2 räd
hat. Ich hielt den wolf: mit einer hand zurück, damit er nicht hinaus=stürzte, mich riss aber d gewalt mit dem recht fuss mit solchem gewalt
an das mittere Eisen des zurückfallend spritzleds,
daß ich das halbe schinbein des recht fusses fingerbreit aufriss. NB das
spritzled war nicht zum einhenken, es fiel also zurück.
die sache sahe den zweit tag etwas gefährlich aus, weil d fuß sehr geschwoll
war, ich bin gestern und heut meistens auf dem bette geleg. heute
aber, da dieses schreibe, ist es viel besser und die Wunde, die sehr
lang ist, sieht gut aus, und fliesst sehr wenig mehr, habe auch
keine schmerz. Ich habe nichts als die weise salbe gebraucht, und dabeÿ
bleibe ich. Es muste vielleicht so gescheh, damit du es mir samt d Leinwath
nicht umsonst eingepacket hast, nur ist mir leid, daß das Pflaster sehr
wenig ist. du must mir mit nächster Post schreib wie man es machet.
trift mich der Brief nicht mehr an, so wird mir h: Abbate Marcabruni
solch schon nachschick. h: Abbate Crivelli hat meine fußkrankheit erfahr,
und besuchte mich diesen nachmittag, zeigte mir auch den Taufschein. wir werd,
so bald ich besser bin, beÿ ihm speis. du darfst dich nicht sorg, der fuß wird
mit der hilfe Gottes schon besser, nur verdrüsst mich, daß ich länger als ich
glaubte in Rom mich verweil muß, nicht weg Rom, den hier bin
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ich gerne, Rom gefällt mir, sond weg d Reise die wir zu mach
hab. Gott wird uns beschütz. noch ist gar keine grosse hitze.
sie wird aber kom. Lebe du u die Nanerl wohl, ich küsse euch
beÿde 1000 mahl und bin dein alter
_____________________________________________________________\hfill Mzt mp.
Aller ort unsere Empfehlung.
wo war den diese Hochzeit? – – –
h: Marcobruni Empf. sich.
Den Obexer welcher Jesuiter war habe in Neapl gesproch,
auch ein Jung Tiboni, der nun itzt hier ist.
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À Madame
Madame Marie Anne
Mozart
à
Salzbourg.
N:o 29 aus Rom
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