Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
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Los Altos
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Morgenstern
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Kelnreiter
Franz
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Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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A-Sm
A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT)
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA MOZART IN SALZBURG
CROCE DEL BIACCO, 1. SEPTEMBER 1770
____________________________________________________________________________________________\hfill Bologna d 1 Sept: 1770.
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Mein Schreib vom 25t aug: wirst du richtig erhalt hab. Nicht nur sind wir noch
beÿ S.r Ex: Gr: Pallavicini auf dem Lande, sond wir werd allem Anseh nach noch
einige zeit hier bleib, und dan gerade von hier über Parma nach Mayland geh.
Es ist mir sehr leid, daß Livorno nicht seh kan: dan Genua zu seh, bleibt mir
noch einige Hofnung übrig, wen wir Zeit hab, und mir die Lust komt, kan es
von Mayland aus gescheh. Mein fuß hat mich so lange in Bologna zurückgehalt,
und itzt komt die Zeit, wo man an die Recitativ p: d opera, und nicht
auf eine lange Reise und Aufenthalt an verschied Ort denk muß, dan,
wen man in Bewegung ist von einem Orte an das ande zureis, lässt sich
nichts mach, man hat wenig od gar keine Zeit. überdas ist itzt die Jahres=zeit, wo alles auf das Lande gehet, und die Herrschaft nicht in d Statt
sind. wir werd also etwas, und vielleicht ein Monat früher in Mayland
eintreff als wir schuldig sind. schreibe du entzwisch nur imer nach Bologna.
den 30t hat uns S:e Ex: in die Statt führ und alda durch ein seiner Bedient
und mit seiner Kutsche bedien lass, um das Amt und die Vesper der
accademia Philarmonica zu hör, welches von 10 verschieden Meistern Componirt
ware; nämlich einer hatte das Kyrie und gloria, ein ander das Credo p:
und so war ied Psalm d Vesper von einem and Capellmeister p:
ieder schlug den Tact seiner Composition; Es must aber lauter Mitglied
der Accademie seÿn. Mittags speiset wir beÿ h: Brinsechi, welcher
uns sehr herrlich bediente. bitte solches nebst meiner Empf: beÿ h: Factor
Hafner anzurühm. wir hab sehr gelindes wetter, und die Hitze ist
vorbeÿ. vor einig tag war ein Donrwetter und ein erstaunlicher Reg,
und sehr dämpficht, daß man kaum athmen konnte, dieß war auch
der kehraus der Hitze. Es ist mir sehr traurig zu vernehm, daß es
in Salzb: imer theurer wird. was wird den endlich mit uns all werd, die
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wir von der Monatl: Besoldung leb müss? – – – und Churbeÿern will
ein Erzbischof in Münch hab? – – welche Einfälle! – – und wer soll
dieser seÿn? – vermutlich d Bischof v Freysing? – – den sonst müste
der Churfürst auf Mittl bedacht seÿn einem neu Erzbischofe Einkünft
zu verschaff; und wo solche nehm, ohne einem and abzustehl? – –
Der Synopsis derjenig Meinung od Sententiari, die die Universitet
in Wien festgesetzt, wird in Salzb längst bekannt seÿn. – –
viele sach werd dem Röm: Hof nicht sondhtl: gefahl. sondheitl: da sie vest=setz, daß das Consili mehr als d Pabst ist, daß ist so viel, als
daß der Pabst nicht unfehlbar ist. wir leb in einem Jahrhundt,
in welchem, wen wir noch einige Zeit leb, viel neues hör werd.
Der Wolfg: hat die lange Relation der Nanerl mit freud geles, er kan
nicht schreib, indem er mit S:r E: der Gräfin ausgefahr, und ich weg dem
Brief schreib zu Hause geblieb, indem auch noch auf Mayland zu schreib habe.
Ich muß demnach schlüss. Wir küss euch beÿde 1000 Mahl und ich bin d
alte
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unsere Empf: an alle freunde und freundin in und ausser dem
Hauß.
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