Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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UNBEKANNT AN WOLFGANG AMADÉ MOZART IN SALZBURG O. O., 1771
________________________________________2a 12 _______________Aristides _________________oder ________Der burgerliche Philosoph. _________________Auß _______dem französischen übersezt _________________1771. ____________________________Zum Jahr 1766. _______________________________Siehe die 5:te Seite. |: Siehe Nissens Anhang zur Biographie Seite 214 ___N° 26 u. 27 erwähnt :| DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 ______________________________________________________________________3 ________________Der übersezer _____an dem Herrn Wolfgang Mozart _________Hochfürstlich-Salzburgischen _____________Concert-meister. Verwundern sie sich nicht mein Herr! ich eine schrift auß dem französischen übersezet habe, welche ihnen zu Ehren auf ihrer Reise durch Schweizerland von einer durchlauchti=gen feder |: Wie mann muthmasset :| ist auf=gesezet worden. Ich sueche nicht damit Dero Ruhm zu ver=grössern, den sie von gekrönten Häuptern schon einige zeit her sich erworben haben: ach nein! dises wäre eine thorheit von mir, und eben so viel, alß wenn ich dem in vollen flamen stehen=den vesuvio ein kleines nacht=licht wolte an=hängen, um den selben sichtbahrer zu mach. Es hat mich nur darzu bewogen, der durchlauchtige Redner in ihnen nicht nur den DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 Natürlichen sondern auch den sittlichen Men=schen beobachtet und gefunden hat: fürwahr ein schöner gegenwurf, der einer betrachtung wür=dig ist, und den mann beÿ grossen Künstlern wenig oder gar nicht zu sehen bekomet. betrachte mann nur durchgehnds die grosse künstlers, der eine ist so hönisch und pra=lerisch wie ein Spanischer markschreÿer, der andere so faul und unfreündlich wie ein grönländischer Bär, der dritte so schmierig und unverschämt wie ein Nordischer lapplän=der, der vierte glaubet gar die kunst müsse mit ihm absterben, und dergleichen Narr gibt es ins allgemein unter allen künstlern. _____Sie aber mein Herr! werden in dieser schrift vorgestellet alß ein Muster der kunst, und tugend: was trost, freud und Ehre vor ihre liebe Eltern, welche in ihnen den sittlich und natürlichen Mensch so rühmlich haben wissen zu vereinigen und Empor zu bringen. Gott beschüze und bewahre sie noch viele iahre vor allem unglük und aller widerwärtigkeit, auf die vernünftige Welt in ihnen die hand des Allmächtigen |: auß welchen, und durch welchem sie kunst und tugendt besizen :| ewig bewunderen köne. _____leben sie wohl und vergnügt! [... (Beginn der Übersetzung des XVI. Discours aus „Aristide ou Le Citoyen”, Lausanne 1766)] DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM1881