Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg Austria
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Morgenstern Anja text encoding, text editing Kelnreiter Franz technical supervisor, data modelling Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition Ulrich Leisinger Digitale Mozart-Edition https://dme.mozarteum.at
2013-5 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=852 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:10 2022
LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA MOZART IN SALZBURG WIEN, 21. AUGUST 1773
________________________________________________________________________\hfill Wien den 21 aug: ____________________________________________________________________________________________\hfill 1773. Ein guter freund des h: Fischers hat ihn und uns eingelad nach Baden zu kom, weil wir nun das Badnerbad niemals geseh, so speisen wir heute beÿ h: Fischer und fahr nach dem Mittagess nach bad, und morg Sontag abends geh wir wieder nach Hause. Wir hab 2 wag, in einem fährt h: fischer, seine Frau, und wir zween; im and fahrt h: Taiber mit seiner Familie. Heute frühe ist h: Ganeval, wie vernehme, nach Salzb: abgereiset. letzt Posttag hab ich nicht geschrieb, dan wir hatt eine grosse Musik auf der Landstrasse im Garten. Die freul: Franzl ist nun das zweÿte mahl recitiv geword, und hat sich abermahl erhollt. es ist zum erstaun, daß sie, so vieles Aderlass, Medicin und Vesicatori, fraÿsen, ohnmacht p: aussteh kan, da sie nichts als haut und Beine hat. Allein, du weist es schon, wie es zugehet, diese Leute halt sich gar nicht. die Md:ssle Seperl ist noch imer die alte Schnadergans. h: v Heufeld und Brean kom, sondheitl: der erste, nicht mehr so oft hinaus. h: Grill öfter. Alle Empfl: sich. h: v Messmer Bauet unt 3 neue Zimer, um im Winter unten zu wohn, weil oben erstaunlich Holz verbrent wird, DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 und denoch die Zimer niemals warm werd. du wirst letzt Posttag nicht geschrieb hab, weil kein Brief erhalt; heute sind die Briefe auch noch nicht da. die Fr: Leutgebin hab seit der Zeit nicht mehr geseh. ihrer Sage nach wird sie morg mit dem Postwag abreis; folglich habe ich sicher geglaubt sie werde heute zu mir kom. wäre sie gekom, so hätte ihr das Waderl wied mitgegeb. Schreibe mir wen d Erzbischof wieder von Salzb: abreiset. die h: Salzburger hab imer auf ein Medicum von Wien gewartet. – Es komt keiner. von diesen und dergleich Sachen wäre vieles zu sprech. Wir empfehl uns all gut freund und freundin in und ausser dem Hause, kissen euch viel 100000mahl und bin dein alter _________________________________________________________________________\hfill Mzt mp wen man die gunst der zeit betracht, und doch die hochachtung der sonne dabeÿ gänzlich nicht vergist, so ist gewis, daß ich gott lob und danck gesund bin. der zweÿte saz ist aber ganz verschieden, anstat sone, wollen wir sezen Monde und anstat gunst, kunst, so wird ein Jeder der mit einen wenigen natürlichen vernunft begabet ist, schliessen, daß ich ein narr bin, weil du meine schwester bist. wie befindet sich die Miss bimbes? Ich bitte alles erdenckliches an sie von mir auszurichten. Meine Empfehlungen an alle gutte freund und freün=dinen. von h: und fr: v: Mesmer, Prean, grill, saliet, steigentesch, stephani, sepherl, frl: franzel hab ich Empfehlungen auszurichten, an die mama und an dich und an h: v: schidenhofen. von M:r greibich den wir zu Presburg zu erst kenten, und dan auch zu wien habe auch alles erdenkliches aus zu richten, wie auch von ihro majestät der käiserin, fr:au fischerin, fürst kaunitz. _____________________________________________________\hfill oidda. – gnagflow Trazom. _____________________________________________________\hfill neiw ned 12 tsugua 3771 DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 diesen augenblick habe dein Brief erhalt. Wen ich der fr: von Messmer ihre Umstände gewust hätte, die, wie du weist, sehr zweÿfelhaft war, so hätte ich euch könn mit nehm. allein, die habe ich nicht wissn. dan ist d umstand, erstlich, daß die Messmerisch dich auf der Landstrasse, und die fr: fischer beÿ ihr hab wollte: und endlich wie würd wir zurück nach Hause kom? – – herab könntet ihr auf dem Wasser, und noch geschwind mit dem Postwag, aber beschwerlich genug, fahr. und wie hinauf? – – und was würde dieses in Salzb: für ein erstaunliches Aufseh mach! du kannst versichert seÿn, daß es uns und all unsern gut freund in Wien ein grosses vergnüg wäre: allein itzt ist es nicht mehr d Mühe werth, und wir sind nicht in den Umständ grosse köst auszuwend; hätt wir einiges Ausseh od GeldEinahme gehabt, so hätte dir sicher geschrieb, daß du kom sollst. Allein, es sind viele Sachen die man nicht schreib kan. und über das muß man alles verhindern, was einiges Aufseh oder einig argwohn so wohl hier NB, als in Salzb: mach kan, und welches Gelegenheit giebt Briegl unter die füsse zu werff. Wir wissen selbst nicht, wen wir abreisen. es kan gescheh gar bald, es kan aber sich noch einige zeit verzieh. Es komt auf umstände an, die ich nicht benen kan. auf Ende Septembris sind wir ganz gewiß, wen Gott will, zu Hause. die Sache wird, und muß sich ändern. Seyd getrost, lebts gesund! Gott wird Helfen! Sollte d Erzbisch: lange ausbleib, so eÿl wir auch nicht nach Hause. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 À Madame Madame Marie Ane Mozart à Salzbourg. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881