Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2014-11 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=874 A-Sm A-Sm: Internationale Stiftung Mozarteum, Bibliotheca Mozartiana. Salzburg (AUT) last file update: Wed May 11 14:48:10 2022
LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA MOZART IN SALZBURG MÜNCHEN, 18. JANUAR 1775 mit Nachschrift von Wolfgang Amadé Mozart an Maria Anna (Nannerl) Mozart
_______________________________________________________________________________\hfill Münch d 18t Jener 1775 Daß die opera ein allgemein Beyfall hatte wirst du aus meinem letzt schreib so wohl als aus andern Brief die nach Salzb: gekom und nun von h: Geschwendner selbst hör od gehört hab. Stelle dir für wie verleg S:e Hochf: Gd seÿn must von aller Churfürstl: Herrschaft und dem ganzen Adl die Lobes=erhebung der Opera anzuhör und die feÿerlichst Glückwünsche, die sie alle ihm macht, anzunehm. Er war so verleg, daß er mit nichts, als mit einem Kopfneig und Achsel in die Höhe zieh antwort konnte. Noch hab wir nicht mit ihm gesproch, dan er ist noch mit Compliment der Noblesse zu viel umgeben. Er kam nachts geg halbe 7 uhr an, da eb die grosse opera angefang und tratt in die Chürf: Loge, die übrig Ceremoni wurd zu lange dauern, wen ich sie schreib wollte. Die opera Buffa des Wolfg: wird der Erzbischof nicht hör, dan weil _________alle Täge ausgesteckt sind so trift sie an einem freytag: diesen freytag _________kan sie nicht seÿn, weil der Jahrtag des verstorben Baÿr: _________Kaÿsers dahin einfält. und wer weis obs bis den andern freÿtag _________den 27t kan aufgeführt werd, weil die zweÿte Sängerin _________schwer krank geworden. Ich bedaure, daß so viel Leute von _________Salzburg so zu sag umsonst gekom. wenigst hab sie die grosse _________opera geseh. Wie sehr verwunderte ich mich als ich den h: _________von Antretter beÿ uns eintrett sahe, und als ich abends _________zum Albert kam führte er uns über die Stiege in ein zimer und ich fand zu meiner verwunderung die Eberlin waberl. welche aber erst nach dem Erzbischof eingetroff, folglich erst ankam, da die grosse opera schon fast aus war, dan es ist ihn ausserhalb Münch die hintere Axe gebroch. du und die Nanerl schrieb mir nichts, daß h: Gschwendner sie nicht mehr mit hinaufnehm konnte, nun wie werde ich sie hinaufbring ohne grosse unkösten zu machen? – – – die gedruckten Nachricht von Redouten zu Salzb: habe schon hier geles. Es gefällt mir nicht übl: wünsche nur, daß sie viel gewin. Lebe wohl, hab gedult, sperre die zimer gut zu, unsere Empf: an die Jungf: Mitzerl und alle p: p: ob der Erzbischof über morg oder komend dienstag erst abreisen wird, weis man noch nicht. addio wir küss dich viel 1000000 mahl u bin dein alter __\hfill Mozart mp ___________________________________________meine liebe schwester! was kan den ich dafür das es iezt just viertheil über 7 uhr geschlagen hat? – – – mein papa hat auch keine schuld – – daß mehrere wird die Mama von meiner schwester erfahren. iezt ist es aber nicht gut fahren, weil sich der Erzbischof nicht lang hier aufhält – – man will gar sagen er bleibt so lang bis er wieder wegreiset. – – mir ist nur leÿd daß er die erste Redoute nicht siehet. Meine Empfehlung an baron Zemen, und an alle gute freünde, und freündinen. der Mama laß ich die hände küssen. lebe wohl. ich __werde dich gleich abholen. Dein getreüer ______Maÿland. den 5 Maÿ 1756._________________________\hfill franz v: Nasenblut. DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881 der Frau Mosshamerin, die beÿ uns wohnt, sage, daß der h: Baron gienger, um den sie sich erkundigte, schon vor einem Jahre als Edlknab ausgemustert word, und vermuthlich sich itzt in Insprugg befinde. Ich glaube, daß am Samstage grosse Accademie im Kaysers=saal seÿn wird, und der Erzbischof wird also vermuthlich bis Montag od Dienstag hier verbleib. A Madame Madame Marie Anne Mozart Franco Salzbourg DOM=MUSICK=VEREINU.MOZARTEUM INTERNATIONALESTIFTUNG:„MOZARTEUM”1881