Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
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Morgenstern
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Kelnreiter
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Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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LEOPOLD MOZART AN MARIA ANNA UND WOLFGANG AMADÉ MOZART IN MÜNCHEN
SALZBURG, 27. SEPTEMBER 1777
II
_______________________________________________________________________________________________\hfill Salzb: d 27 Sept: 1777
Mein schreiben werdet ihr erhalt hab, von Münch hab wir von euch noch kein Nachricht
weil ihr vermuthlich vor dem Samstage nicht habt schreib kön. Ich befinde mich zwar
etwas besser, allein der Husten will noch nicht nachlass. Noch bin ich nicht ausgegang; und
werde höchstens morg; in die hl: Messe zur heil: dreyfalltigkeit um halbe 11 geh. Ist es mir
aber nicht recht gut, so gehe ich nicht aus. Eben itzt war der junge h: v Unhold von
Münch beÿ mir, ich muste das Schreib aussetz und mit ihm sprech, die Nanerl muste ihm
eine Sonate spiel. Ich bitte dich mein lieber Wolfg: schreib keine solche boss mehr vom
Muffti, denke das ich hier bin, ein solcher Brief könte verlohr geh, od in andere
Hände kom. Gestern war h: v Moll 4 Stunde beÿ mir: er wird komende woche
Erchtag od Mittwoch nach Hause reis. Er verlässt Salzb: mit freud, es gefällt ihm
nicht mehr hier. In dem Hosensack wirst du ein stählern knopf find zum grün
Somerkleid, und verschiedene kleider fleck folg auch mit. Ich vermuthe, daß
euch dieses noch in München antrift. Vielleicht geh die Sach etwa dort besser
als wir vermuthet hatt. du schreibst etwas von den Decreten. mir scheint
sie sind dir nicht nötig. hat es einen Anstand, so kan ich dirs allzeit,
und zwar mit der umständlich Beschreibung der ganze Sache schicken. Es macht
dem Fürst keine Ehre, daß er dir so ein schlecht Gehalt gab, und dir keine
Ehre, daß du ihm so lang um dieses Bagatelle gedienet hast. wen dich iemand
fragt, was du für ein Gehalt gehabt, so würdest du besser thun gerade=zu zu antwort, du wärest nur deinen Vatter zu liebe
da geblieb bis du etwas älter geword, indem der Gehalt in Salzb:
nur 3 bis 400 f wär, ausser den welsch, die der Fürst itzt
stärker bezahlte. den Woschitka wirst du wohl besucht und ihm
geschmeichelt hab? man muß sich alle Leute zu freund mach.
das schrieb ich in der finster, nun hab ich Liecht! gestern hat die Adlgasser
Victorl der Nanerl die Haar gemacht; heut nachmittage die Catherl ihr die
Haar ausgekampelt und gericht, wir hab mit dem h: Bullinger, der sich alzeit
empfehlt, nachmittage gespielt, dan kam der Seelos |: d sich empf:| mich
heimzusuch, und die Nanerl führte den Pimperl |: d sich auch empf:| spazier.
Morgen komt die Victorl, die nanerl in d frühe zu frisieren.
Meine Sache ist schon wied auf dem alten Fuß, was auf meinem Decret
stand, das man mir heute von der geheimd Canzleÿ schickte, ist so lang,
daß ich es im nächst Brief, den ich übermorg schreib werde, von Wort
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zu Wort ab Copiern werde, dan ich muß itzt schlüss, und das
Päckl noch für den morgigen Postwagen heute auf die Post schick
die Signatur ist höflich, zum lach, wasch mir den Pelz und netze
ihn nicht. die Mitzerl, die Tresel und ganz Salzb: empfehlt sich.
die Nanerl hat alles in Ordnung geraumt, sie empfehlt sich und
Küsset die Mama und dich millionmahl, und ich? – –
Eÿ das wisst ihr wohl, daß mein ganzes Herz beÿ euch
ist, Gott erhalte euch gesund! an euerem Leben hängt das
meinige ich bin_________________________\hfill der verlassne Vatter und Man
_____________________________________________________________\hfill Mozart mp
Meine Empfehl: an unsere gute Freunde in Münch.
Wen es euch wohl geht, so bin ich in meiner besten Laune.
hat sich die Mama bis Münch kein Wolf gefahr? – –
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